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Die Barmherzigen Brüder als Träger von ... - Carlos Watzka

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<strong>Carlos</strong> <strong>Watzka</strong><br />

sphäre«. 61 Nun wurde ein neuer, größerer und hellerer Krankensaal bezogen<br />

und auch die sonstigen Räumlichkeiten für Hospital und Konvent<br />

durch den Neubau deutlich ausgeweitet. 62 <strong>Die</strong>ser bauliche Bestand blieb in<br />

den nächsten Jahren unverändert; schon 1789 wurde aber der gesamte<br />

Konvent auf Anordnung Josephs II. in ein neueres, größeres Gebäude verlegt,<br />

und zwar in das ehemalige Karmelitinnenkloster in der Linzer Innenstadt,<br />

wo sich das Krankenhaus der <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong> heute noch befindet.<br />

Hier standen zu Beginn 43 Krankenbetten zur Verfügung. 63 Auf die<br />

turbulente Geschichte der Anstalt während der Regierung Josephs II. soll<br />

im vorliegenden Beitrag aber nicht näher eingegangen werden. 64<br />

Im Zentrum der Ausführungen in diesem Beitrag soll ja vielmehr die konkrete<br />

Tätigkeit der Krankenanstalt im Zeitraum 1757-1780 stehen. Wie aus<br />

dem Vorangegangenen deutlich wurde, verfügten die <strong>Barmherzigen</strong> <strong>Brüder</strong><br />

in Linz in der ersten Phase ihres Bestandes, den Jahren <strong>von</strong> 1757 bis 1772,<br />

über maximal 13 Krankenbetten, danach, in der Zeit <strong>von</strong> 1772 bis 1781/82,<br />

über etwa 20 65 , wobei ihnen neben der »Urstiftung« <strong>von</strong> 1757 bereits beträchtliche<br />

Beträge für die Erweiterung des Versorgungsangebots in Form<br />

<strong>von</strong> Stiftungen (<strong>von</strong> Personen adeligen oder geistlichen Standes) zugeflossen<br />

waren 66 . Daneben finanzierte sich die Ordenstätigkeit, was nicht übersehen<br />

werden sollte, zu ganz erheblichen Teilen aus den erwähnten allgemeinen<br />

Sammlungen. Es ist des Weiteren anzunehmen, dass auch in Linz die<br />

Handwerkerzünfte aufgrund gesonderter Verträge mit dem Ordenskonvent<br />

regelmäßige, wenn auch der Höhe nach wohl eher bescheidene Beiträge<br />

leisteten 67 , welche eine bevorzugte Aufnahme ihrer Mitglieder, insbesondere<br />

der Handwerksgesellen, im Krankheitsfall sicherstellten. Hierfür spricht<br />

schon der sehr große Anteil <strong>von</strong> Handwerkern unter den behandelten Patienten<br />

(siehe dazu weiter unten). Eine definitive Klärung dieser Frage – die<br />

vorhandenen Publikationen erwähnen diesen Aspekt nicht – wird aber<br />

wohl erst durch eine genauere Untersuchung im Konventsarchiv in Linz<br />

möglich sein, das derzeit wegen Umstrukturierung nicht vollständig zugänglich<br />

ist.<br />

61 Vgl. etwa die Abbildungen in Skopec (1995).<br />

62 Ardelt (1957), S. 29.<br />

63 Vgl. dazu Glückler (2007), S. 47; Würthinger (2007), S. 68f.; Ardelt (1957), S. 35-39.<br />

64 Siehe dazu die in der Anm. 63 genannte Literatur.<br />

65 Eine Zahl <strong>von</strong> bis zu 19 zugleich verpflegten Kranken nennt die »Fassion« <strong>von</strong> 1782:<br />

Ardelt (1766), S. 37; Würthinger (2007), S. 68, gibt auf Grundlage weiterer Quellen<br />

eine Summe <strong>von</strong> 21 Betten bereits ab dem Ausbau <strong>von</strong> 1772 an.<br />

66 Siehe dazu Tabelle 1. Damit stellt sich die Finanzierungsstruktur derjenigen des Grazer<br />

Konvents ähnlich dar. Vgl. <strong>Watzka</strong> (2007), bes. S. 306-312.<br />

67 Zur diesbezüglichen Situation in Graz vgl. <strong>Watzka</strong> (2007), bes. S. 195-204.

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