02.11.2013 Aufrufe

150 Jahre MGH 4 - Volksbank Main-Tauber eG

150 Jahre MGH 4 - Volksbank Main-Tauber eG

150 Jahre MGH 4 - Volksbank Main-Tauber eG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Tauber</strong> <strong>eG</strong> – Bad Mergentheim 4<br />

___________________________________________________________________<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Volksbank</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Tauber</strong>: Die Zeit von 1950 bis heute<br />

Regenwürmer sammeln für den Bankdirektor<br />

Die <strong>Volksbank</strong> <strong>Main</strong>-<strong>Tauber</strong> <strong>eG</strong> feiert in diesem Jahr ihr <strong>150</strong>jähriges Gründungsjubiläum.<br />

Aus diesem Anlass beleuchten wir die Geschichte dieses regional bedeutenden<br />

Kreditinstitutes in einer Artikelserie.<br />

Bad Mergentheim. Wer sich mit den ehemaligen Bankmitarbeitern Ottmar Freitag (71 <strong>Jahre</strong>)<br />

aus Markelsheim und Rudi Eckl (65) aus Neunkirchen über ihren Arbeitsalltag vor 40 und<br />

mehr <strong>Jahre</strong>n unterhält, taucht in eine völlig fremde Zeit ein. Als Lehrling musste Freitag unter<br />

anderem Kohle in den Ofen schaufeln, Unkraut jäten, Briefe austragen und für den Chef ,<br />

einem leidenschaftlichen Angler, Regenwürmer sammeln. Als Gegenleistung wurde er von<br />

diesem sonntags zum Forellenessen eingeladen. Jeden Morgen spitzte Freitag die Bleistifte<br />

der Angestellten an. Die Wertpapiere lagen als effektive Stücke im Tresor. Monatlich mussten<br />

die Bankmitarbeiter mit der Schere die Coupons und Dividendenscheine abschneiden.<br />

Rudi Eckl erhielt an seinem ersten Arbeitstag sein Handwerkszeug ausgehändigt:<br />

Radiergummi, Bleistift, Kugelschreiber, Füller und ein Holzlineal. Damals, Anfang der 70-er<br />

<strong>Jahre</strong>, wurden die Lochkarten aus der Buchungsmaschine nach Schrozberg zum<br />

Rechenzentrum geschickt. Mitte der 70-er <strong>Jahre</strong> konnte man per Fernabfrage Konten abrufen.<br />

Ältere Buchungen wurden über Microfiches nachvollzogen, die man in eine Art Tisch-<br />

Diaprojektor schob, um sie lesen zu können.<br />

Die Produktpalette für Finanzdienstleistungen war bis in die 80-er <strong>Jahre</strong> hinein noch<br />

wesentlich übersichtlicher als heute. Man kannte das Sparbuch mit gesetzlicher<br />

Seite 1


Kündigungsfrist und Sparprodukte mit vertraglicher Kündigungsfrist, die in der Regel besser<br />

verzinst wurden. Ab Ende der 50-er <strong>Jahre</strong> boten die Genossenschaftsbanken auch einige<br />

wenige Fonds an sowie Aktien- und Rentenpapiere.<br />

Die zunehmende Technisierung und Digitalisierung in der Bank machte die Arbeit nicht nur<br />

schneller und effektiver. Sie führte auch dazu, dass zahlreiche kleinere<br />

Genossenschaftsbanken miteinander fusionierten, da sie sich allein die technische Ausstattung<br />

nicht leisten konnten. Die Begeisterung davon hielt sich bei vielen Mitgliedern kleinerer<br />

Banken in Grenzen. „Die Skepsis war groß, wie damals bei der Gemeindereform“, erinnert<br />

sich Ottmar Freitag. So schlossen sich im Jahr 1993 die Raiffeisenbanken Markelsheim und<br />

Edelfingen-Löffelstelzen, im Jahr 1998 die Raiffeisenbank Igersheim mit der <strong>Volksbank</strong> Bad<br />

Mergentheim zusammen. Die angestrebte Fusion mit der <strong>Volksbank</strong> Vorbach-<strong>Tauber</strong><br />

scheiterte 2002 an wenigen Gegenstimmen. Die Verschmelzung mit der <strong>Volksbank</strong> <strong>Main</strong>-<br />

<strong>Tauber</strong> erfolgte dagegen 2009 mit einem beeindruckenden einstimmigen Ergebnis.<br />

Auch äußerlich hatte sich die <strong>Volksbank</strong> Bad Mergentheim in den vergangenen 50 <strong>Jahre</strong>n<br />

verändert. Das im Jahr 1969 erworbene ehemalige Hotel „Straußen“ am Marktplatz wurde<br />

aufwendig und nach den Vorgaben des Denkmalschutzes umgebaut und dort die Hauptstelle<br />

eingerichtet. Im Jahr 1970 ernannte die Bank mit Helene Köberle die erste Frau zum<br />

Vorstandsmitglied aller genossenschaftlichen Banken in Württemberg. Als die Bank im Jahr<br />

1995 ihr 125-jähriges Bestehen feierte, zählte sie über 8000 Mitglieder, 13 Zweigstellen und<br />

86 Mitarbeiter. Die heutige <strong>Volksbank</strong>-<strong>Main</strong>-<strong>Tauber</strong> ist ein leistungsfähiges Kreditinstitut,<br />

das den größten Teil des <strong>Main</strong>-<strong>Tauber</strong>-Kreis und die angrenzenden Gemeinden<br />

Kreuzwertheim, Hasloch und Schollbrunn umfasst, mit rund 400 Mitarbeitern und einer<br />

Bilanzsumme von 1,6 Milliarden Euro.<br />

Seite 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!