Newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik ... - Behörden Spiegel

Empfehlungen

Info

SGW-Forum UV IV newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik 4 Unmanned Aerial Systems – ihre Bedeutung im Einsatz (BS) UAS (Unmanned Aircraft Systems) gewinnen in aktuellen militärischen Operationen zunehmend an Bedeutung. Bei allen großen Konflikten der jüngeren Vergangenheit, bei der Kräfte der NATO, oder Partner involviert waren, haben UAS eine wichtige Rolle in der Operationsführung gespielt. Ob im Irak, Afghanistan, Kongo oder Libyen, ohne die Predators oder Herons wären diese Operationen nur mit erheblich größerem Aufwand an Material und vor allem Menschen (Besatzungen von bemannten Luftfahrzeugen) in dieser Form durchführbar gewesen. Ob direkte Unterstützung im Kampf, in der Überwachung von Räumen oder Beobachtung von einzelnen Objekten, Personen oder Fahrzeugen, das Einsatzspektrum ist groß. UAS sind komplexe Systeme, deren Integration in die aktuellen und zukünftigen Operationen zwingend erforderlich ist, aber auch eine Systemplattform übergreifende operative Nutzung fordert. Der Betrieb bzw. Einsatz und die damit verbundene Einsatzvorbereitung und Ausbildung wird also einem generischen Ansatz folgen müssen. Die Bundeswehr setzt UAV bereits seit den 70er Jahren ein. Im Einsatz waren Aufklärungsdrohnen im Kosovo ab 1998. Die taktische Drohne Luna ist seit 2000 im Kosovo eingesetzt. In Afghanistan werden derzeit neben der Luna auch die KZO, seit 2009, sowie der HERON, seit 2010, zur Aufklärung, Beobachtung und Unterstützung von Kampftruppen eingesetzt. Aus den Einsatzerfahrungen der Bundeswehr mit Drohnen und UAS gilt es zu lernen. Neben der Beherrschung des Waffensystems UAS, also der Fähigkeit, das System zu fliegen und die Sensorik zu bedienen sowie die Ergebnisse zu verarbeiten und/oder weiter zu melden, ist die taktische Nutzung sowie die Integration mit anderen Waffen- und Unterstützungssystemen zu gewährleisten. Insbesondere Einheiten und Soldaten in exponierten Lagen und Situationen nutzen die UAV-Fähigkeiten intensiv. Um diese Nutzung im Einsatz effektiv und effizient zu realisieren, ist es notwendig, einheitliche Ausbildung und Prozesse zu etablieren, zu garantieren und regelmäßig zu üben. Dies fordert den OrgBereich-übergreifenden Ansatz der Ausbildung und Ausbildungsmittel. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein holistischer Ansatz für Einsatz, Betrieb und Ausbildung von UAS-Besatzungen richtig erscheint. Die Ausbildung von UAS-Besatzungen sollte ein Kernelement jeder UAS-Strategie sein. Die derzeitige Fokussierung auf die Ausbildung der Piloten oder Flying-Operators wird um die Integration der Ausbildung der Sensor-Operatoren ergänzt werden müssen. Das erfolgreiche Zusammenspiel von Flying- und Sensor- Operator ist kritisch für den Einsatzerfolg. Somit ist neben einer einheitlichen und vergleichbaren Grundausbildung von UAS-Besatzungen auch eine einheitliche Einsatzvorbereitung sowie Integration in den Wirkverbund von allen UAS-Plattformen zu gewährleisten. Hieraus lässt sich die Forderung nach einem generischen Ausbildungskonzept und generisch einsetzbaren Ausbildungsmitteln ableiten. Schließlich ist die Infanteriegefechtsausbildung auch nicht davon abhängig, oder darauf ausgerichtet, welches Sturmgewehr genutzt wird. Ein verfügbares und generisches UAS-Ausbildungsmittel ist der UAS-TS (Unmanned Aircraft System – Training Simulation), also der UAS-Simulator der Firma eurosimtec. UAS-TS wird von der Heeresaufklärungstruppe bereits am Standort Munster seit 2009 als Simulator für die taktische Drohne Luna eingesetzt. Die 3D-Visualisierung auf der Basis von VBS2 und die nach STANAG 4586/4609 standardisierte NATO-Schnittstelle für die Kommunikation zwischen UAS und Bodenkontrollstation sind die technologischen Eckpfeiler. Somit ist UAS-TS in der Lage, neben Luna auch andere UAS und deren Sensorik zu simulieren. Neben der Simulation des UAV ist die hochauflösende Datenbasis des Einsatzgebietes notwendig, um auch die optischen Sensoren sehr realitätsnah zu simulieren. Das System ermöglicht die Ausbildung der einzelnen Operateure (Pilot und Sensor-Operator), inklusive der Einspeisung von Fehlern, Ausfällen von Systemen oder Wetter. UAS-TS bietet die Möglichkeit, die Besatzung als Team schon in einer sehr frühen Phase auszubilden. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit der Anbindung an andere Systeme, um so die Anbindung anderer Einheiten, vergleichbar den Bedingungen im Einsatz, zu realisieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der erfolgreiche UAS-Einsatz eine ganzheitliche Betrachtung voraussetzt. Eine Plattformabhängige Lösung kann immer nur eine Teillösung sein und muss sich in ein generisches Gesamtkonzept einfügen. // UAS-TS Unmanned Aerial System - Training Simulation eurosimtec entwickelt und vertreibt simulationsgestützte 3D Ausbildungs- und Trainingssysteme sowie Softwarelösungen und –services für Echtzeit-Simulationssysteme. Diese Systeme basieren auf VBS2 (Virtual Battlespace 2), einem Industriestandard entwickelt auf der Basis digitaler Spiele, die nicht der Unterhaltung dienen Simulation erlaubt eine realistische, vernetzte, kostengünstige und zeit- sowie personalsparende Ausbildung und Einsatzvorbereitung. Dies gilt für militärische (Bundeswehr, Niederländische Armee, Schwedische Armee) als auch zivile Nutzer (z.B. THW, Rotes Kreuz etc.). eurosimtec. simulate. train. succeed. eurosimtec GmbH Merowinger Platz 1 - 40225 Düsseldorf +49 (0) 211 / 30 18 56 - 0 www.eurosimtec.de info@eurosimtec.de Unbenannt-1 1 22.04.2013 14:13:08 Nr. 69: 3. Mai 2013
SGW-Forum UV IV newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik 5 Barracuda – ein fliegendes unbemanntes Technologie-Testlabor Der UAV-Technologie-Demonstrator "Barracuda" von Cassidian in den Farben der Luftwaffe der Bundeswehr. Foto: BS/Cassidian (BS) Cassidians "Barracuda" ist ein unternehmenseigenes UAS-Technologiesystem (Unmanned Aerial System) zur Erprobung künftiger europäischer UAS-Entwicklungen. Cassidian nutzt es ausschließlich für die Verifizierung seiner Entwicklungsergebnisse im Fluge. Dabei werden das Flugzeug "Barracuda" und die Systeme der Datenübertragung und –auswertung fortlaufend weiter entwickelt und den Erfordernissen der UAS-Erprobung kontinuierlich angepasst. "Barracuda"-Einsatz Zum Einsatz kommt "Barracuda" in Testkampagnen, bestehend aus bislang jeweils vier bis sechs Flügen. Der strahlgetriebene "Barracuda" ist komplett aus Kohlefaser- Verbundwerkstoffen gefertigt; dabei ist er über acht Meter lang und seine Spannweite misst über sieben Meter. Seine maximale Startmasse beträgt mehr als drei Tonnen. Er fliegt vollkommen autonom und wird von der Bodenstation nur zur Gewährleistung der Flugsicherheit überwacht. Der als 'elektromechanisch gesteuertes Flugzeug' konzipierte Erprobungsträger (mit Ausnahme des Fahrwerks kommen anstelle von Hydraulik-Komponenten nur elektrische Stellmotoren zum Einsatz) ist mit einer Triplex- Flugsteuerungsanlage ausgestattet und verfügt über eine offene und modulare Avionikstruktur. Mögliche Ausstattungen Aufgrund dieser Architektur seines Avioniksystems lassen sich eine Vielzahl von Sensoren und Datenfunkverbindungen in das Trägersystem einbinden und somit die unterschiedlichsten Systemkonfigurationen und Flugprofile erproben, und damit wiederum eine große Anzahl von verschiedenen operationellen Missionen beziehungsweise Missionsanteilen darstellen. Als mögliche Ausstattungen können elektro-optische und Infrarotsensoren, Laser- Zielmarkierer, Detektoren zur Ortung radio-magnetischer Strahler ("Emitter Locator System" – ELS) wie auch ein hochmodernes Radar mit synthetischer Apertur ("Synthetic Aperture Radar" – SAR), nach dem Multi-Sensor-Prinzip in der Nutzlastbucht des "Barracuda" untergebracht werden. Eine der Hauptaufgaben von "Barracuda" ist das Erfliegen von Prozeduren und Standards für die Integration von Hochleistungs-UAS in den kontrollierten Luftraum. Hierzu zählen automatische Verkehrserkennungsroutinen und die dazugehörigen Ausweichverfahren ("Sense and Avoid"- Verfahren). Außerdem erprobt Cassidian Technologien, die für einen sicheren Betrieb von Unmanned Aerial Systems im zivilen Luftraum erforderlich sind. Von grundlegender Bedeutung sind hierfür datenstabile und ausfallsichere Datenverbindungen mit der Bodenstation – sowohl in Sichtverbindung, als auch jenseits des Horizonts, über Satelliten oder Relaisstationen. Bedeutung von Antennen Aufgrund der beschränkten Baumaße von "Unmanned Aerial Systems" und der möglichen Zusatzfunktion als Datenrelais gewinnt hierbei – ganz praktisch – die Verwendung von strukturintegrierten Antennen an Bedeutung, und daher wurde deren Erprobung zu einem notwendigen Testprogrammpunkt in der letztjährigen Kampagne. Ein penibel ausgearbeitetes Programm sorgt bei jeder Kampagne für einen reibungslosen und fehlerfreien Ablauf der Tests. Während eines Fluges werden dabei auch meistens mehrere Tests unterschiedlicher Systeme gleichzeitig durchgeführt. So wird beispielsweise die Funktionalität der neuen, strukturintegrierten Antennen bei einem Testflug parallel zur neuen "Sense and Avoid"-Funktionalität des Flugzeugs überprüft. Simulationen Jede neue Programmeinheit bereiten die Cassidian-Flugversuchsingenieure durch verschiedene einzelne und dann auch zusammen durchgeführte Simulationen ak- Fortsetzung auf Seite 6 Nr. 69: 3. Mai 2013
Seite 1 und 2: In Kooperation mit der DWT newslett
Seite 3: SGW-Forum UV IV newsletter Verteidi
Seite 7 und 8: SGW-Forum UV IV newsletter Verteidi

Newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik ... - Behörden Spiegel

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?