Newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik ... - Behörden Spiegel

SGW-Forum UV IV
newsletter Verteidigung, Streitkräfte und Politik 6
Fortsetzung von Seite 5
Der "Barracuda" während der Testkampagne 2012 im Verbund mit einem – ein unbemanntes
Flugzeug simulierenden – "Learjet".
Foto: BS/Cassidian
ribisch vor. Hierbei nutzen sie eine hochentwickelte
Simulationsumgebung, in die
"echte" Hardware eingebunden wird, um
eine realistische Erprobung bereits am Boden
darstellen zu können.
Jüngste Simulation war das gemeinsame
Fliegen zweier unbemannter Plattformen
– das neben dem UAS-Betrieb in vernetzter
Konfiguration auch allgemein für das
künftige Luftraummanagement interessante
Ergebnisse zeitigte. Das System wurde
mit einer komplexen Überwachungsund
Aufklärungsmission programmiert,
welche zwei unbemannte Flugzeuge in
verteilten Rollen erfüllen sollten. Diese
Simulation lief Ende März 2011 im Militärischen
Luftfahrtzentrum Manching.
Mit ihr wiesen die Cassidian-Ingenieure
das erfolgreiche Zusammenwirken zweier
"Barracuda"-UAS nach – in jeweils der
Weitraumüberwachungs-Rolle und als
Nah-Aufklärer.
Simulationsarchitekturen
Die Simulationsarchitektur bestand aus
einem Szenario-Generator und der Simulation
zweier autonomer unbemannter
fliegender Systeme. In deren Rechnerrepräsentation
waren Missions- und Flight-
Control-Computer als Echtgeräte integriert.
Mit einem weiteren eigenständigen
System simulierten die Cassidian-Ingenieure
zusammen mit ihren Partnern der
finnischen Firmen Patria und Insta den
Datenfunk mit den Bodenstationen und
zwischen den Plattformen in einer Relais-
Funktion.
Dieses anspruchsvolle, da äußerst komplexe
Szenario einer weiten Raumüberwachung,
kombiniert mit einer Ziel-Nahaufklärung
durch zwei kooperative autonome
Plattformen, die auf vorprogrammiertem
Kurs ihren Missionen nachkommen, erforderte
bereits in der Simulation genaueste
Planung – mit der Zeit als "vierter Dimension".
Exakt aufeinander abgestimmt, griffen
dann auch die Abläufe des Überwachungsflugzeugs
und des Aufklärers zur Zielerkennung
und -verfolgung konsequent ineinander,
sicherten so den Erfolg der Simulation
und gaben damit die Aufgabe an die Testflugkampagne
weiter, die gleiche Mission
auch im realen Flug erfolgreich nachzufliegen.
Hierzu wurde "Barracuda", als autonom
fliegendes unbemanntes Technologie-Demonstratorsystem,
in seinen Fähigkeiten
erweitert und mit einem netzwerkfähigen
Datenlink-System ausgestattet.
Testflüge in Kanada
Im kanadischen Goose Bay fand dann der
erste koordinierte Flug zweier unbemannter
Jetflugzeuge mit unterschiedlicher Rollenaufteilung
zur Verfolgung bewegter Ziele
statt – es flogen: "Barracuda"-UAS und
ein "Learjet", der mithilfe seiner Autopilot-
Anlage und einem extra eingerüsteten,
verbundenen Datenlink ein unbemanntes
Flugzeug simulierte.
Bei vorgegebener Rollenaufteilung erfolgte
die Koordination der Flugzeuge, wie
geplant, weitgehend automatisiert. Der
Pilot in der Bodenkontrollstation hatte jedoch
jederzeit die Möglichkeit, den Flugplan
manuell zu ändern. Im Rahmen des
Flugversuchs wurden vom Piloten sowohl
einzelne Wegpunkte geändert, als auch
ganze Flugplanänderungen erstellt. Diese
wurden dann an das Luftfahrzeug gesendet
und von diesem unverzüglich ausgeführt.
Die Flüge erfolgten vollkommen automatisch
gemäß dem im Luftfahrzeug aktuell
vorliegenden Flugplan. Auch das Rollen
am Boden erfolgte automatisch. Von der
Bodenstation aus wurden die Flugzeuge
"Barracuda" und der – das zweite Unmanned
Aerial System simulierende – "Learjet"
dabei lediglich hinsichtlich der Flugsicherheit
überwacht.
Diese höchst anspruchsvolle Kampagne
wurde während der Monate Juni und
Anfang Juli 2012 in Goose Bay geflogen.
Sie lieferte die gewünschten Erkenntnisse
über das reale Flugverhalten mehrerer
vernetzter unbemannter Flugzeuge
mit unterschiedlicher Rollenaufteilung
innerhalb eines komplexen Missionsszenarios
und bestätigte damit weitgehend
die Ergebnisse der Simulation. Ein toller
Erfolg.
Mehr Informationen unter:
www.cassidian.com
Nr. 69: 3. Mai 2013