Gemeindebrief Winter 2011 - Evangelische Kirchengemeinde ...
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36 Kommunikation und Beauftragung in der Seelsorge<br />
Was willst Du das ich Dir tue? -<br />
Kommunikation und<br />
Beauftragung in der Seelsorge<br />
von Oliver Hoops<br />
„Jetzt war der Pfarrer immer noch nicht da, obwohl ich doch der<br />
Frau XY gesagt habe, dass unser Vater so krank ist. Und die Frau<br />
XY kennt doch die Frau Z so gut und die ist doch die Schwiegermutter<br />
von der Pfarramtssekretärin. Da muss doch der Pfarrer<br />
wissen, dass unser Vater krank ist...“<br />
So oder so ähnlich kann ein frustrierendes Fazit eines beliebigen<br />
Gemeindegliedes in einer beliebigen <strong>Kirchengemeinde</strong> sich<br />
anhören, wenn die (angenommene) Kommunikationskette nicht<br />
funktioniert. Hätte der Pfarrer etwas wissen müssen? Wohl nicht.<br />
Er hätte höchstens etwas wissen können, aber auch eher durch<br />
Zufall, weil er vielleicht etwas gesagt bekommt. Aber stimmt das<br />
dann auch wirklich, was er von Dritten erzählt bekommt, oder<br />
ist auf dem Weg der Erzählung aus einer vergleichsweise „leichten<br />
Grippe“ schon eine lebensbedrohliche Erkrankung geworden?<br />
Das kann sehr schnell passieren auf den Irrwegen des Hörensagens.<br />
Die zweite Frage ist: Ergibt sich aus der reinen Tatsache einer<br />
Krankheit schon die Aufforderung zum Besuch? Vielleicht möchte<br />
der Erkrankte keinen Besuch, schon gar nicht den Pfarrer? Manchmal<br />
möchten die Menschen nur, dass es der Pfarrer weiß, aber<br />
nicht, dass er kommt.<br />
Beim Hörensagen ist immer alles unklar, und keiner weiß so rich-