Seite 2 - Sudetenpost
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Erscheinungsort Linz P.b.b. ^ ^ ^ ^<br />
Verlagspostamt 4020 Linz "^ ^^<br />
Einzelpreis s 3.—<br />
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In ö<br />
Folge 2 Wien—Linz, 22. Jänner 1976 22. Jahrgang<br />
Keine Pause<br />
für die Hilfe!<br />
Von WOLFGANG SPERNER<br />
Enttäuschung<br />
um Musterprozeß<br />
(<strong>Seite</strong> 2)<br />
Winke zum<br />
Einsparen<br />
(<strong>Seite</strong> 2)<br />
Was vor 30<br />
Jahren geschah<br />
(<strong>Seite</strong> 3)<br />
Überraschung<br />
um Reliquien<br />
(<strong>Seite</strong> 4)<br />
Israel: „Wir unterstützen die<br />
Petition der Sudetendeutschen<br />
Interessantes positives Echo auf die UNO-Aktion<br />
Neben anderen Delegationen hat nunmehr<br />
auch der ständige Vertreter Israels<br />
bei den Vereinten Nationen, Chaim Herzog,<br />
in einem Schreiben an den geschäftsführenden<br />
Präsidenten des Sudetendeutschen<br />
Rates, Dr. Hermann Götz MdB, positiv auf<br />
die sudetendeutsche Petition an die UNO<br />
reagiert. Sie hat nachfolgenden Wortlaut:<br />
„Mit Dank bestätige ich den Empfang<br />
Ihres Schreibens vom 24. November 1975,<br />
das sich mit der Situation der Sudetendeutschen<br />
und mit Ihrer Bitte befaßt, das<br />
Problem der sudetendeutschen Volksgruppe<br />
vor das Forum der Vereinten Nationen<br />
zu bringen. Ich teile Ihnen mit, daß sich<br />
die israelische Delegation freuen wird, Ihren<br />
Fall vor den Vereinten Nationen zu<br />
unterstützen."<br />
Ein „Volksgruppenrecht" als Ziel<br />
Sprecher Dr. Walter Becher: „Zu einem neuen Denken kommen! 11<br />
Der Rechtskampf der Deutschen aus den<br />
Sudetengebieten hat nunmehr eine zweifache<br />
Bedeutung, schreibt der Sprecher der Sudetendeutschen,<br />
Dr. Walter Becher, in einem<br />
Artikel.<br />
Die Möglichkeit, sich auch in solchen Fällen<br />
volklicher Selbständigkeit oder — wie es die<br />
Kammer der evangelischen Kirche in einem ökumenischen<br />
Gespräch ausdrückte — „kultureller<br />
Österreich-CSSR-Gespräche<br />
Identität" zu erfreuen, wird nur im Falle der<br />
internationalen Kodifizierung und Anerkennung<br />
dieses Prinzipes als „Volksgruppenrecht" gegeben<br />
sein. Eben das schlugen die alte Bundesversammlung<br />
der SL und der Sudetendeutsche<br />
Rat der Bundesregierung vor. Eben das wird mit<br />
Sicherheit auch die neugewählte Bundesversammlung<br />
der SL zu einem ihrer erstrebenswerten<br />
Ziele und zu einer ihrer Aufgaben machen.<br />
Über den Tag hinaus können die Sudetendeutschen<br />
damit die Hauptthemen ihrer neueren<br />
Geschichte in eine weltweite Diskussion einbringen:<br />
die Möglichkeiten der Selbstverwaltung,<br />
der Gruppen- und Personalautonomie, die Ergebnisse<br />
des Brünner Nationalitätenkongresses<br />
von 1899 (von dem sich Stalin und Tito inspirieren<br />
ließen), den Mährischen Ausgleich, die<br />
Gesetzesvorschläge der Zwischenkriegsjahre, die<br />
Grundgedanken einer geistigen Toleranz, die den<br />
Schlüssel zur modernen Sozietät in jener „Freiheit<br />
durch Partnerschaft" erblickt, die im böhmischen<br />
Räume so gründlich verspielt wurde.<br />
Das „Volksgruppenrecht" ist ein Ergebnis<br />
jener gelebten Friedensforschung, der wir uns<br />
nach den beiden Weltkriegen unterzogen. Es<br />
In Prag und Preßburg findet vom 26. — 30. 1.<br />
eine österreichische technisch-wissenschaftliche<br />
Woche statt, in deren Rahmen Vertreter von 30<br />
führenden österreichischen Firmen 55 technischwissenschaftliche<br />
Themen in Vorträgen in Prag<br />
und Preßburg behandeln werden. Für die vom<br />
Wrrtschaftsförderungsinstitut organisierte Veranstaltung<br />
besteht in tschechoslowakischen Fachkreisen<br />
bereits reges Interesse. Die Veranstaltung<br />
ist die erste ihrer Art, die von Osterreich in<br />
einem derart großen Umfang in der CSSR durchgeführt<br />
wird. Die Vorträge beziehen sich vorwiegend<br />
auf Probleme des Anlagen- und Maschinenbaus<br />
kann vom Ursprung her die zusammenführenden<br />
im Bereiche der Chemie, der Kunststoffe Kräfte großer und kleiner Lebensbereiche för-<br />
und der Papierverarbeitung. Sie werden in Prag dern, sie gegen Terror und Dauerunruhen ins<br />
im Hotel Intercontinental und in Preßburg im Hotel<br />
Treffen führen sowie die Quellen freilegen, deren<br />
Kiew durchgeführt<br />
man zur Heilung zugefügter<br />
Jahrhundertwunden<br />
Das<br />
schöne<br />
Bild<br />
der<br />
Heimat...<br />
Das einstige Bergstädtchen<br />
Gottesgab im Erzgebirge<br />
ist die höchstgelegene<br />
Stadt Mitteleuropas<br />
(1028 m), sie war Mittelpunkt<br />
des erzgebirgischen<br />
Klöppelspitzenhandels,<br />
und aus Gottesgab stammt<br />
der Sänger des Erzgebirges,<br />
Anton Günther.<br />
bedarf. Es ist ein Hauptelement der Friedenssicherung<br />
und eine Lehre der Tragödien im<br />
Herzen Europas.<br />
Wer unseren Glauben an die Schlichtungskraft<br />
dieses Gedankens versteht, schreibt Becher,<br />
der wird auch Verständnis dafür aufbringen, daß<br />
wir einer „Entspannung" mißtrauen, die einer<br />
ganzen Generation von Verträgen und dem<br />
jüngst vergangenen Zeitraum den Namen gab.<br />
Sie höhit, indem sie ein gutes Wort mißbraucht,<br />
den Gedanken der Versöhnung grausam aus,<br />
tötet di« Selbstbestimmung der Menschen und<br />
setzt an die Stelle der Gruppenrechte den Zwang<br />
der totalen Unterwerfung. Moskau handhabt<br />
dieses Verfahren offenbar bis zum Endsieg seiner<br />
Ideologie. Sich ¡hm und seinen Helfershelfern<br />
entgegenzustellen, ist daher ein Teil des Kampfes,<br />
um die Bewahrung der Freiheit, die dieses Konzept<br />
zerstören will.<br />
Weil wir es dabei nicht bewenden lassen, sondern<br />
geneigt sind, der Idee der Freiheit zu<br />
unserem Teile einen Inhalt zu geben, schlagen<br />
wir vor, den Gedanken des Volksgruppenrechtes<br />
zu einem internationalen Prinzip zu erheben. Es<br />
soll keinen „Sieg", aber einen Zustand herbeiführen<br />
helfen, in dem sich die Völker auf der<br />
Basis ihres freien Willens, d. h. also ehrlichen<br />
Sinnes treffen können. Wir glauben, es lohnt<br />
sich, dieser Absicht zu dienen — heute, und zu<br />
neuem Denken über den Tag hinaus.<br />
Vor etwas mehr als einem Vierteljahr<br />
hatten sich die politischen Parteien der<br />
Heimatvertriebenen erinnert. Kein Wunder:<br />
Standen doch am 5. Oktober 1975 entscheidende<br />
innenpolitische Wahlen in Österreich<br />
vor der Tür. In der „<strong>Sudetenpost</strong>" nahmen<br />
die drei im Parlament vertretenen Parteien<br />
in bezahlten Einschaltungen zur Lage Stellung,<br />
und sie gingen in ihren Wahlinseraten<br />
auf die speziellen Anliegen der Sudetendeutschen<br />
und Heimatvertriebenen, wie<br />
etwa restlose Erfüllung des Kreuznacher<br />
Abkommens, ein.<br />
Nun, helfen wollen sicher alle Parteien,<br />
denn selbst jene, die gleich nach Kriegsende<br />
eine mehr als reservierte Haltung<br />
gegenüber den Flüchtlingen eingenommen<br />
hatten, haben indes längst schätzen gelernt,<br />
daß sich Österreich mit den Vertriebenen<br />
keinen politischen Sprengstoff und<br />
keine „Revoluzzer" eingehandelt hatte,<br />
sondern Mitarbeiter für Österreich, die<br />
nahezu überall, wo sie das Leben hingestellt<br />
hatte, ihr beachtliches Scherflein zum<br />
Werden des modernen Österreichs beigetragen<br />
haben.<br />
Es kommt den Vertriebenen von 1945<br />
auch nicht so sehr darauf an, daß man Lippenbekenntnisse,<br />
womöglich nur vor Wahlen,<br />
ablegt, sondern was wichtig ist, ist<br />
die stete positive Einstellung zu dem Problem<br />
der Anliegen der Heimatvertriebenen<br />
und das, was man aus der Kraft der politischen<br />
Stärke heraus bereit ist, für die<br />
Vertriebenen von einst zu tun.<br />
Was ist man aber wirklich bereit zu tun?<br />
Nun, wie oben zitiert, es ist beträchtliche<br />
Zeit seit den Wahlen vergangen, und es<br />
hat vor allem auch gerade ein neues Jahr<br />
begonnen. Jahreswenden sind gerne Anlaß,<br />
um sich einen inneren Anstoß zur Tat<br />
zu geben, um ein Arbeitsprogramm vorzulegen.<br />
Bisher ist es allerdings still gewesen<br />
um die „Liebe zu den Heimatvertriebenen"<br />
in Österreichs Innenpolitik.<br />
Sicher, man hatte mehr Grund, sich mit<br />
den Problemen jener Außenseiter zu befassen,<br />
die durch Bombenattentate und<br />
Geiselnahmen von sich reden machten. Wie<br />
etwa den von bestimmter <strong>Seite</strong> ausgezeichnet<br />
bezahlten Schergen, die im<br />
OPEC-Zentrum in Wien durch eine Mordtat<br />
auf „sich" und ihre Probleme aufmerksam<br />
machten. Bemerkenswerterweise waren<br />
jene Mordgruppen, die den spektakulären<br />
Überfall verübt hatten, selbst gar<br />
keine Flüchtlinge. Es waren nur Handlanger<br />
der Politik, die fett bezahlt wurden und<br />
die morgen oder sonstwann und -wo wieder<br />
in der Welt für ein „gutes" Honorar auf<br />
die - sicher berechtigten — Anliegen der<br />
Palästinenser „aufmerksam machen" werden.<br />
Glücklicherweise und auch mit viel Geschick,<br />
gelang es, diese Ruhestörer in<br />
Österreich außer Landes zu bringen. Freilich,<br />
für solche Elemente wird, ja muß, man<br />
in Österreichs Regierung Zeit aufbringen.<br />
Und man kann froh sein, daß die grausame<br />
Herausforderung dieser Mörder so verhältnismäßig<br />
gelassen gelöst wurde.<br />
Aber man fragt sich neuerlich: Muß man<br />
wirklich für ein nationales Anliegen durch<br />
gedungene Täter „werben" lassen, um echt<br />
angehört zu werden, um auf sich aufmerksam<br />
zu machen?<br />
Es sollte doch nicht übersehen werden,<br />
daß zumindest ebensoviele Probleme nationaler<br />
Art wie ¡enei der Palästinenser<br />
bei den Vertriebenen des Jahres 1945 „gespeichert"<br />
sind. Was den Palästinensern<br />
geschah und geschieht, ist auch an den<br />
Sudetendeutschen und anderen Vertriebenen<br />
aus den Oststaaten verübt worden: Sie<br />
wurden aus der Heimat verjagt, haben<br />
ihren Besitz zurückgelassen und wurden<br />
vielfach in ihren Familien zerrissen. Hunderttausende<br />
wurden ermordet, gefoltert,<br />
geächtet.<br />
Im Verhältnis zu der „Sprache", die die<br />
Palästinenser vor der UNO und durch ihre<br />
„Aktivisten" in der Welt sprechen, wie etwa<br />
beim OPEC-Attentat in Wien, ist die „Sprache"<br />
der Sudetendeutschen harmlos.<br />
Zu harmlos?<br />
Man wird die Sudetendeutschen nicht zu<br />
Ball der Sudetendeutschen Faschingsamstag<br />
28. Februar 1976<br />
t—<br />
Hotel Intercontinental<br />
Wien I, Johannesgasse 28 J
SUDETENPOST<br />
FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER Í97Q<br />
Arafats und Geiselnehmungen motivieren<br />
können. Wir sind dankbar und froh, in<br />
Österreich eine so schöne und unserem<br />
Lebensstil so entsprechende neue Heimat<br />
gefunden zu haben, daß wir unsere Wünsche<br />
und Forderungen an die Gerechtigkeit<br />
nicht mit Genickschüssen, wie beim OPEC-<br />
Überfall in Wien, oder mit Geiselnahmen<br />
„spektakulär untermauern" wollen. An unseren<br />
Fingern klebt kein Blut nationalen<br />
Hasses — und es wird auch nie dazu kom"<br />
men. Wir haben — weder in Deutschland<br />
noch in Österreich — diese unsere nationalen<br />
Probleme in die neue Heimat übertragen.<br />
Was jedoch von den Vertriebenen<br />
gewünscht wird, ist, ihnen auf rechtlicher<br />
Basis zum Recht zu verhelfen. Und zwar<br />
in zumutbarer Weise für den Staat. Wie<br />
etwa die letzte Erfüllung des Kreuznacher<br />
Abkommens.<br />
Wir warten nun gespannt darauf, ob und<br />
welche Aktivitäten man seitens der politischen<br />
Parteien unternimmt, um nach der<br />
Wahl und ohne Aussicht auf rasches<br />
„Stimmenhonorar" in der Sache „Heimatvertriebenenprobleme"<br />
zu unternehmen<br />
gedenkt.<br />
Sicher sind die Stimmen der Heimatvertriebenen<br />
bei einer Wahl in Österreich eine<br />
„Dunkelziffer". Es gibt keine Partei der<br />
Heimatvertriebenen, und sie verhalten sich<br />
politisch — ähnlich wie in ihrer konsequenten<br />
Arbeit -r auch großteils völlig unerkannt.<br />
Aber so wie ein manchmal sehr<br />
deutlich spürbarer Strom weltanschaulicher<br />
Überzeugung, etwa in Problemen der Religion,<br />
quer durch die Parteien geht und<br />
bei Wahlen seine Auswirkungen zeigt, so<br />
sollten sich auch im Hinblick auf die Anliegen<br />
der Heimatvertriebenen in Österreich<br />
die Parteiführer und ihre Mannschaften<br />
darüber im klaren sein, daß ihre Haltung<br />
sehr genau von den Heimatvertriebenen<br />
registriert und politisch „honoriert"<br />
wird.<br />
Wir sind daher neugierig, ob sich in der<br />
nächsten Zeit — Monate nach den Wahlen<br />
— und am Beginn eines neuen Jahres,<br />
Österreichs fnnenpolitik wieder der Probleme<br />
der Heimatvertriebenen erinnern<br />
wird.<br />
fO6/ tV/£M MRtAH/lFeMrR.71-57-56H<br />
Enttäuschung um den Musterprozeß<br />
Dipl.-Kfm. Magister Färber wandte sich an die BRD und an den Bundespräsidenten<br />
D«r In Pernersdorf lebende Landsmann Dkfm.<br />
Magister Leopold Färber hat im eigenen und im<br />
Interesse aller heimatvertriebenen Altösterreicher<br />
einen MusterprozeB für die Zuerkennung des Vertrlebenenstatus<br />
zur Erlangung einer BRD-Teilrente<br />
angestrebt Der durch fast fünf Jahre mit Hilfe<br />
des OGB geführte Prozeß hat, wie Magister Färber<br />
In einem Brief ausführte, „infolge der Sturheit<br />
deutscher Verwaltungsjuristen" leider negativ<br />
geendet. Seither kämpft Dkfm. Färber bei den<br />
österreichischen Regierungsstellen — bisher vergeblich<br />
— um die Gleichstellung mit jenen deutschen<br />
Heimatvertriebenen, die vor 1938 nicht die<br />
österreichische Staatsbürgerschaft besaßen und<br />
im GenuS der sogenannten deutschen Teürente<br />
stehen.<br />
Indes hat Landsmann Färber sein Anliegen<br />
auch dem Herrn Bundespräsidenten, an den Bundeskanzler<br />
und u. a. an Sektionsrat DDr. Turetschek<br />
herangetragen. Auf seine Aussendungen<br />
hat als erster das Staatsoberhaupt reagiert. Der<br />
Bundespräsident richtete an Dkfm. Magister Färber<br />
u. a. folgendes Schreiben:<br />
Sehr geehrter Herr Magister!<br />
Wie Ihnen ja bereits bekannt ist, hat der<br />
in Ihrem Fall angestrengte MusterprozeB für<br />
die Zuerkennung des Vertriebenenstatus zur<br />
Erlangung einer BRD-Teilrente negativ geendet.<br />
Daran konnte auch eine Intervention<br />
der österreichischen Botschaft Bonn beim<br />
Auswärtigen Amt nichts ändern, da der Bundesminister<br />
für Inneres der BRD den auch<br />
in zweiter und schließlich letzter Instanz des<br />
Musterprozesses zutage getretenen Standpunkt<br />
vertrat, daß die Schutzmachtfunktion<br />
der Bundesrepublik Deutschland für vertriebene<br />
deutsche Volkszugehörige fremder<br />
Staatsangehörigkeit nur subsidiaren Charakter<br />
habe und bei einer Konkurrenz zwischen<br />
Volkszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit,<br />
letzterer Vorrang zukomme. Dieser von deutscher<br />
<strong>Seite</strong> vertretene Standpunkt macht<br />
auch die Durchsetzung Ihres Leistungsbegehrens<br />
gemäß dem Abkommen mit der Bundesrepublik<br />
Deutschland über soziale Sicherheit<br />
unmöglich. Es trifft zu, daß durch Punkt 19 b<br />
des Schluckprotokolls zum österreichischdeutschen<br />
Abkommen über soziale Sicherheit<br />
die Anrechenbarkeit von Leistungen in<br />
einer Rentenversicherung des anderen Staates<br />
ermöglicht wurde, wie sie das deutsche<br />
Fremdrentengesetz unter bestimmten Voraussetzungen<br />
für außerhalb der Bundesrepublik<br />
Deutschland erworbene Versicherungszeiten<br />
vorsieht. Nichts ändert diese Regelung<br />
aber an den für die Anwendung dieses Gesetzes<br />
maßgeblich persönlichen Voraussetzungen.<br />
Vertriebene werden nur dann vom<br />
Fremdrentengesetz ertaßt, wenn sie als solche<br />
nach § 1 BVFG anerkannt sind. Die Anerkennung<br />
der Vertriebeneneigenschaft im<br />
einzelnen erfolgt durch die zuständigen<br />
deutschen Behörden, welche die Versicherungsträger<br />
an ihre Entscheidungen binden.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland ist den<br />
Vertriebenen bereits weitgehend entgegengekommen<br />
und zahlt Personen, die in<br />
Österreich Ihren Aufenthalt genommen haben,<br />
Zuschüsse zur Pension, wenn sie diesen<br />
die Vertriebeneneigenschaft zuerkannt<br />
hat.<br />
Das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />
plant keine weiteren Initiativen<br />
in dieser Angelegenheit, da die Rechtsnatur<br />
des souveränen Staates die Einflußnahme<br />
eines anderen Staates auf die Interpretation<br />
einer Gesetzgebung ausschließt. Ich sehe<br />
daher trotz allem Verständnis für Ihren<br />
Standpunkt keine Möglichkeit, Ihrem Ersuchen<br />
zu entsprechen.<br />
Mit meinen besten Grüßen<br />
gez. Dr. Kirchschläger e. h.<br />
Die Antwort des Bundespräsidenten Dr. Kirchschläger<br />
hat Landsmann Färber erneut enttäuscht<br />
Schwarzarbeit als Ideal<br />
Zwei Drittel der Jugoslawen<br />
verdienen sich das meiste „nebenbei"<br />
Dl« „Schwarzarbeit" in Jugoslawien hat für den<br />
Fiskus offensichtlich ein beängstigendes Ausmaß<br />
angenommen. Die Belgrader Tageszeitung „Politika"<br />
schätzt, daß zwei Drittel (drei Millionen<br />
von 4,7 Millionen Arbeitnehmern) ihre „offiziellen"<br />
Gehälter durch diverse Nebeneinkünfte verdoppeln.<br />
„Politika" begründete dieses Phänomen teilweise<br />
mit den zu hohen Steuerlasten für Handwerker.<br />
Nur 15 von 1000 Belgrader Handwerkern<br />
übten ihren Beruf auf legale Weise aus. Wegen<br />
ihrer Steuerlasten seien im vergangenen Jahr<br />
allein in Serbien 8000 Handwerksbetriebe geschlossen<br />
worden.<br />
Angesichts dieser Situation haben die Gewerkschaften<br />
des Landes eine Politik zur Rettung des<br />
Handwerks gefordert. Die Regierung bot ihrerseits<br />
den 1,1 Millionen im Ausland arbeitenden<br />
Jugoslawen eine einjährige Steuerfreiheit an,<br />
falls sie nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat einen<br />
Handwerkladen eröffnen wollten. Die „Schwarzarbeit"<br />
in Jugoslawien scheint sich jedenfalls in<br />
sämtlichen Berufen größter Beliebtheit zu erfreuen.<br />
So wurde bekannt, daß ein Richter sich<br />
in seiner Freizeit als Taxichauffeur betätigte.<br />
Er schrieb uns u. a.: „Wie Sie ersehen können,<br />
vertritt der Bundespräsident den streng formaljuristischen<br />
Standpunkt der deutschen Verwaltungsjuristen.<br />
Die „völkerrechtliche" Belehrung<br />
hörte ich schon vor einiger Zeit bei meiner Vorsprache<br />
bei Herrn Ministerialrat Dr. Josef Schuh<br />
im Bundesministerium für Soziale Verwaltung.<br />
Auf den Passus „Gleichstellung in unseren Rechten<br />
und Pflichten aus den bilateralen Sozialabkommen"<br />
ging keiner von beiden ein. Man habe<br />
uns die ausländischen Versicherungszeiten nach<br />
den österreichischen Bestimmungen angerechnet.<br />
Mehr könne man nicht tun. Daß die anderen zusätzliche<br />
Bezüge bekommen, sei eine Angelegenheit<br />
der westdeutschen Stellen. Ich habe nachweislich<br />
18 Versicherungsjahre bei der Allgemeinen<br />
Pensionsanstalt in Prag zu verzeichnen. Sie<br />
können sich ausrechnen, um welch ansehnliche<br />
Pensionszuschüsse ich dadurch komme, da ich<br />
die sogenannte deutsche Teilrente ab Juli 1970,<br />
d. i. nach Erreichung meines 65. Lebensjahres<br />
nicht erhalte und da mir von meiner „Schutzmacht<br />
Osterreich" dafür kein Äquivalent geboten<br />
wird. Wie unser Staatsoberhaupt bemerkt,<br />
plant das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />
keine weiteren Initiativen in dieser<br />
Angelegenheit. Anscheinend geniert es sich,<br />
an die Deutschen weitere Ansprüche zu stellen,<br />
obwohl es nach dem Abkommen von Bad Kreuznach<br />
dazu berechtigt wäre. Offenbar will unsere<br />
Regierung nichts unternehmen, um uns im Sinne<br />
der bilateralen Sozialabkommen in unseren<br />
Rechten und Pflichten aus der Sozialversicherung<br />
mit den anderen Heimatvertriebenen, die früher<br />
deutsche oder tschechoslowakische Staatsbürger<br />
waren, gleichzustellen. Die meritorische Antwort<br />
des Herrn Bundeskanzlers ist noch immer ausständig."<br />
Winke zum Einsparen<br />
Die massive Erhöhung der Postgebühren<br />
(ein rekommandierter Inlandsbrief kostet<br />
11 S!) veranlaßt uns, den Lesern und Beziehern<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" folgende Empfehlungen<br />
zu machen:<br />
I. Zahlung der Bezugsgebühren beim<br />
Postboten:<br />
Beziehern, die in der Regel beim Postinkasso<br />
nicht anzutreffen sind, und deren vierteljährliche<br />
Bezugsgebühr dann besonders<br />
eingefordert werden muß (Porto für die Zusendung<br />
des Erlagscheines S 1.50), wird<br />
empfohlen, sich vom Postinkasso auf Erlagscheinzahlung<br />
(mindestens ein Halbjahr =<br />
34 S) ummeiden zu lassen. Das kann durch<br />
eine einfache Mitteilung an die Verwaltung<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" geschehen. Der Bezieher<br />
erspart sich dabei vierteljährlich 2 S.<br />
II. Zahlung durch Erlagscheine:<br />
Erlagscheinzahler erhalten von uns rechtzeitig<br />
einen E-Schein. Wir bitten um rasche<br />
Oberweisung, weil jede Erinnerung mit Kosten<br />
(Porto 1.50 S) verbunden ist.<br />
III. Zahlung mit Postanweisung:<br />
Von der Zahlung mitteis Postanweisung<br />
bitten wir Abstand zu nehmen. Jede Geldzustellung<br />
muß von uns mit 6 S bezahlt werden.<br />
Bitte, warten Sie jedenfalls unseren Erlagschein<br />
ab.<br />
IV. Neubezieher:<br />
Neubezieher erhalten von uns rechtzeitig<br />
einen Erlagschein, entweder mit der ersten<br />
Zeitung als Einlage oder gesondert mit der<br />
Post.<br />
V. Überweisung durch eine Bank:<br />
Bei der Überweisung durch eine Bank mitteis<br />
Dauerauftrags möge berücksichtigt werden,<br />
daß die Jahresgebühr 64 S beträgt. Es<br />
wird daher gebeten, Daueraufträge auf den<br />
entsprechenden Beitrag zu ändern.<br />
VI. Auslandsbezieher:<br />
Die Auslandsbezugsgebühr mußten wir wegen<br />
der hohen Kosten der Zeitungszusendung,<br />
die auf das Doppelte hinaufgesetzt worden<br />
sind, auf 95 S festsetzen. Wenn diese Gebühr<br />
mit Auslandspostanweisung eingezahlt wird,<br />
beträgt die Zustellgebühr 6 S. Es empfiehlt<br />
sich, die Gebühren mittels einer „Verrechnungspostanweisung"<br />
auf das Postscheckkonto<br />
Nr. 7734.939 des Postsparkassenamtes<br />
Wien an die „<strong>Sudetenpost</strong>" zu überweisen.<br />
Solche Verrechnungspostanweisungen liegen<br />
bei den Postämtern auf. Sie werden auf<br />
Wunsch von uns nach Ablauf des Zahlungszeitraumes<br />
zugesandt werden.<br />
VII. Rückporto:<br />
Anfragen und Zuschriften an die Zeitung,<br />
die eine Antwort erheischen, möge das Rückporto<br />
von 3 S beigelegt werden. Wir haben<br />
in den meisten Fällen bisher diese Gebühren<br />
selbst getragen, müssen aber um Berücksichtigung<br />
unserer Bitte ersuchen.<br />
VIII. Einsendungen an die Redaktion:<br />
Ersparen Sie sich die Eilzustellgebühr von<br />
8 S für jeden Brief, indem Sie die Berichte<br />
und Ankündigungen der Heimatgruppe rechtzeitig<br />
an die Redaktion senden! Warten Sie<br />
nicht bis zum letzten Tag. Die Redaktionsschlußtermine<br />
sind in der Zeitung auf der<br />
letzten <strong>Seite</strong> angeführt.<br />
Sowohl Sie als Bezieher wie auch wir als<br />
Empfänger sollten jede Möglichkeit der Einsparung<br />
von Postgebühren wahrnehmen!<br />
Die Verwaltung der „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
nicht gefragt<br />
Auch die CSSR läßt Westfirmen zu<br />
MK Jahresbeginn hat die CSSR, wie berichtet,<br />
die formalrechtlichen Bedingungen dafür geschaffen,<br />
daß westliche Firmen auf ihrem Gebiet Repräsentanzen<br />
errichten können. Damit sind Repräsentanzen<br />
westlicher Firmen innerhalb des<br />
Comecon nur mehr in Bulgarien und der DDR<br />
nicht zugelassen. In allen anderen Comecon-<br />
Staaten besteht vielfach schon seit Jahren die<br />
Möglichkeit, von der allerdings in sehr unterschiedlichem<br />
Ausmaße Gebrauch gemacht wird.<br />
Was die CSSR betrifft, ist auf Grund einer Regierungsverordnung<br />
die Errichtung von Repräsentanzen<br />
westlicher Firmen auf solche Unter-<br />
KOHLE<br />
Colpak-Briketts in 10-kg-Säcken oder<br />
Kartons zu 25 kg<br />
ELAN-Ofenöl prompt frei Haus<br />
9021 Klagenfurt, Rudolfsbahngörtel 1<br />
Telefon: 71 4 21<br />
Stadtgeschâft : Lídmanskygasse 49<br />
Telefon (0 42 22) 83 8 85<br />
Ein sudetendeutscher Pionier in USA<br />
Oswald Ottendorfer und das New Yorker Pressewesen<br />
„Der Eindruck, den Oswald Ottendorfer auf das<br />
öffentliche Leben des Landes ausübte, war ein<br />
weitreichender und heilsamer. Es war für uns ein<br />
schätzenswerter Gewinn, daß ein Deutscher von<br />
seinem festgefügten und ausgezeichneten Charakter<br />
und von solchem Rechtlichkeitssinn zu uns<br />
kam, um ein Bürger in unserer Mitte zu werden<br />
und hier seine Lebensarbeit auszuführen. Durch<br />
seinen Tod wird die Presse eines ihrer erprobten<br />
Führer beraubt, und wir verlieren den Mann, der<br />
durch Gewissen und Veranlagung sich stets auf<br />
die bessere <strong>Seite</strong> aller Fragen der Öffentlichkeit<br />
zu stellen suchte." Mit diesen Worten würdigte die<br />
„New York Times" Oswald Ottendorfer, der nach<br />
den Ereignissen von 1848 als politischer Flüchtling<br />
nach Amerika gekommen war.<br />
Ottendorfer war ein Sohn des deutschen Städtchens<br />
Zwittau an der böhmisch-mährischen Grenze<br />
in der österreichisch-ungarischen Monarchie.<br />
Nach Teilnahme an Freischarkämpfen in Holstein<br />
und an Aufständen in Leipzig und Baden hatte er<br />
nach einer gefahrvollen Überfahrt auf einem Segelschiff<br />
als Handarbeiter in New York neu begonnen.<br />
Er starb am 15. Dezember 1900 als Besitzer<br />
der New Yorker Staatszeitung. Ottendorfer<br />
hat sich große Verdienste um den Aufbau des öffentlichen<br />
Büchereiwesens in New York erworben,<br />
war ehrenamtlicher Kultursenator und lehnte<br />
das Amt eines Bürgermeisters ab, weil er dann<br />
nicht mehr in der Lage gewesen wäre, in seiner<br />
Zeitung objektiv zu berichten. Unter Ottendorfers<br />
Leitung nahm nicht nur die „New Yorker Staatszeitung"<br />
einen großen Aufschwung, sie erzielte<br />
auch maßgebenden Einfluß auf die Presse im<br />
Lande, wobei Ottendorfer bemüht war, die zutage<br />
tretenden deutschfeindlichen Tendenzen durch<br />
deutschfreundliche Nachrichten zu kompensieren.<br />
Dies geschah vor allem dadurch, daß er in Berlin<br />
eine eigene Nachrichtenagentur einrichtete,<br />
weil das Wolf'sche Telegraphenbüro durch ein<br />
Abkommen mit Reuter/London dazu nicht in der<br />
Lage war. In seiner Heimat stiftete Ottendorfer<br />
ein Kranken- und Waisenhaus, ein Denkmal und<br />
eine öffentliche Bücherei, die erste deutsche<br />
Stadtbücherei überhaupt (1892). Die in New York<br />
gegründete Bücherei besteht noch heute unter<br />
dem Namen „Ottendorfer Branch" und besitzt<br />
eine deutsche Abteilung.<br />
Viktor Aschenbrenner (KK)<br />
nehmen beschränkt, die an der Entwicklung der<br />
Wirtschaftsbeziehungen zwischen ihrem Heimatland<br />
und der CSSR ,in entscheidendem Maße<br />
Anteil' haben. Die betreffende Verordnung bezieht<br />
sich außerdem ausdrücklich nicht auf den<br />
Bereich des Bank- und Finanzwesens. Darüber<br />
hinaus wird die Bewilligung jeweils nur für eine<br />
gewisse, in der Regel ein Jahr nicht überschreitende<br />
Zeit' festgelegt.<br />
Aus Informationen von tschechoslowakischer<br />
<strong>Seite</strong> an österreichische Wirtschaftkreise geht<br />
hervor, daß die CSSR-Regierung durch die einschränkenden<br />
Bestimmungen die Zahl der westlichen<br />
repräsentanzen von vorneherein möglichst<br />
kleinhalten will. Dies wird damit begründet, daß<br />
die technischen Möglichkeiten für die Errichtung<br />
solcher Repräsentanzen beschränkt seien.<br />
Andererseits ist es westlichen Firmen schon<br />
seit jeher möglich, sich auch in der CSSR vertreten<br />
zu lassen, jedoch nicht durch physische Personen,<br />
sondern nur durch eigens dafür bestimmte<br />
staatliche Außenhandelsorganisationen, die üblicherweise<br />
auf Kommissionsbasis arbeiten. Nach<br />
dem Wortlaut der Verordnung, so wird hervorgehoben,<br />
sei es jedenfalls ausgeschlossen, daß eine<br />
Firma, die Geschäftsbeziehungen zur CSSR erst<br />
anknüpfen will, dies mit Hilfe einer eigenen Repräsentanz<br />
tut. Auffallend ist in der Verordnung,<br />
daß eine zeitliche Begrenzung von einem Jahr<br />
statuiert wird, wobei allerdings vorgesehen ist,<br />
daß Bewilligungsansuchen jeweils mindestens<br />
einen Monat vor Ablauf der Bewilligungsdauer<br />
neu gestellt werden können. Die ursprüngliche<br />
Bewilligung würde dann jedenfalls bis zur Erledigung<br />
des neuerlichen Antrages Geltung haben.<br />
Schließlich fällt auch auf, daß Bankinstitute ausdrücklich<br />
ausgeschlossen sind, während in den<br />
meisten anderen Comecon-Staaten Bankinstitute<br />
unter den ersten westlichen Firmen mit eigenen<br />
Repräsentanzen waren. Möglicherweise wird jedoch<br />
die Errichtung von Repräsentanzen durch<br />
westliche Banken noch in einer weiteren Verordnung<br />
geregelt werden.<br />
Bisher ist weder von österreichischen noch von<br />
anderen westlichen Firmen bekanntgeworden,<br />
daß sie von den durch die neue Verordnung eröffneten<br />
Möglichkeiten Gebrauch machen wollen,<br />
doch ist für eine endgültige Beurteilung dieser<br />
Frage der Zeitraum seit Inkrafttreten der Verordnung<br />
noch zu klein.<br />
O<br />
BUCHDRUCKEREI FR.SOMMER<br />
Sudetendeutscher Betrieb<br />
Drucksorten jeder Art<br />
Inhaber: Ing. Otto und<br />
Rautgundis Spinici<br />
3100 St. Polten,<br />
Kremser Qaa»e 2t
FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />
SUDETENPOST<br />
Was vor dreißig Jahren geschah<br />
Historisches und statistisches Material über die Vertreibung der Sudetendeutschen<br />
In der Petition an die Vereinten Nationen wird<br />
die Forderung der Sudetendeutschen, von diesem<br />
Gremium gehört zu werden, mit dem Hin<br />
weis auf die Vertreibung von mehr als drei Millionen<br />
Sudetendeutscher aus ihrer Heimat erho<br />
ben. Dieses gegen Recht und Moral verstoßende<br />
Verbrechen wurde bereits in zahlreichen Wer<br />
ken abgehandelt, beginnend mit den 1950 von<br />
der Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung Sudeten<br />
deutscher Interessen herausgegebenen „Dokumenten<br />
zur Austreibung der Sudetendeutsche<br />
n". Nun erschien vor kurzem in der Reihe „Menschen<br />
und Grenzen" ein neues Buch des be<br />
kannten sudetendeutschen Statistikers Dr. Alfred<br />
Bohmann unter dem Titel „Bevölkerung<br />
und Nationalitäten in der Tschechoslowakei"<br />
(Verlag Wissenschaft und Politik in Köln, 512<br />
<strong>Seite</strong>n, Preis 96 DM). In den Schlußkapiteln befaßt<br />
sich das Buch auch mit der Vertreibung d<br />
er Sudetendeutschen, wobei auch die historische<br />
Entwicklung, wie es dazu kam, geschildert w<br />
ird. Wie die Vertreibung durchgeführt wurde,<br />
schildert der nachfolgende Auszug (<strong>Seite</strong> 456<br />
bis 467).<br />
Die Ausweisung der seit dem 11. und 12. Jahrhundert<br />
in den Böhmischen Ländern bodenständigen<br />
deutschen Bevölkerung wird man nach der<br />
Art ihrer Durchführung in vier Etappen voneinander<br />
unterscheiden können. Die erste Phase, die<br />
Zeit der wilden Austreibungen, begann fast unmittelbar<br />
nach dem militärischen Zusammenbruch<br />
Deutschlands, noch im Mai 1945, und währte, genährt<br />
durch immer neue Terroraktionen, bis August<br />
1945, bis zur Bekanntgabe der Beschlüsse<br />
der Potsdamer Konferenz vom 2. August 1945,<br />
in denen — entgegen dem bis dahin praktizierten<br />
Verfahren — übereinstimmend gefordert<br />
wurde, daß jede Oberführung deutscher Bevölkerungsteile,<br />
„die stattfinden wird, in ordnungsgemäßer<br />
und humaner Weise erfolgen soll..." Daran<br />
schloß sich die Periode der gelenkten Austreibungen,<br />
die für die Zeit von Mitte August 1945<br />
bis Ende 1945 verfolgbar ist. Mit dem Jahre 1946<br />
setzte nach entsprechenden Vorbereitungen die<br />
Zeit der allgemeinen organisierten Ausweisungen<br />
ein, die bis Ende November 1956 verfolgbar ist<br />
und zur fast völligen Räumung der sudetendeutschen<br />
Gebiete von der alteingesessenen<br />
deutschen Bevölkerung führte. Die im Jahre 1947<br />
begonnenen Nachausweisungen, die bald nur<br />
mehr in kleinen Gruppen-Transporten vorgenommen<br />
wurden und in der ersten Jahreshälfte 1949<br />
ausklangen, äußerten sich praktisch nur noch in<br />
Einzelausweisungen.<br />
Für die Zeit der wilden Austreibungen Ist eine<br />
direkte staatliche Lenkung durch die Tschechen<br />
nachweisbar. Diese erfolgten aber ohne Zweifel<br />
auf Grund der Anweisungen Benes' aus dem Exil<br />
durch die im Mai 1945 in Erscheinung tretenden<br />
tschechischen Nationalausschüsse. Diese wilden<br />
Austreibungen erscheinen als bloße Willkürakte,<br />
als Maßnahmen auch sowjetischer Ortskommandanturen<br />
und tschechischer Partisanengruppen.<br />
Ab August 1945 kann mit Fug und Recht von<br />
einer gesamtstaatlich gelenkten Austreibung der<br />
Sudetendeutschen durch die Tschechen gesprochen<br />
werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde im Prager<br />
Innenministerium ein Sonderreferat eingerichtet,<br />
dessen Vorsitzendem Regierungsvollmacht<br />
eingeräumt wurde, um die Austreibung der Sudetendeutschen<br />
— die Tschechen sprechen immer<br />
nur von „Odsun" (Abschub) der Deutschen<br />
— im großen vorzubereiten, regional aufeinander<br />
abzustimmen und zu beaufsichtigen. Diesem zentralen<br />
Sonderreferat oblag wohl auch die Aufgabe,<br />
international auftretende Abschubschwierigkeiten<br />
zu beseitigen, um die rasche Räumung<br />
der sudetendeutschen Gebiete von der deutschen<br />
Bevölkerung in Gang und womöglich noch vor<br />
einer Friedenskonferenz abschließen zu können.<br />
Diesem Sonderreferat waren in Böhmen neun<br />
und in Mähren-Schlesien vier eigene Bevollmächtigte<br />
untergeordnet. Ihrer Rechts- und Entscheidungsgewalt<br />
unterstanden die Referate für den<br />
Abschub, für die eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Innenministerium und dem Sicherheitsministerium<br />
festgestellt werden konnte. Bis<br />
zum Jahresende 1945 erstreckten sich die wilden,<br />
später gelenkten Austreibungen auf die von den<br />
Sowjets besetzten Gebiete der Sudetenländer.<br />
Ab Jänner 1946 begannen die allgemeinen Ausweisungen,<br />
die zumeist in Eisenbahntransporten,<br />
nun auch aus dem zunächst von Amerikanern<br />
besetzten Westteil Böhmens, aus dem Egerland<br />
und dem Böhmerwald, vorgenommen wurden.<br />
Die Aussiedlung In die amerikanische<br />
Zone Deutschlands<br />
Da nur über die Ausweisungstransporte, die<br />
aus dem Gebiet der Tschechoslowakei in die US-<br />
Zone Deutschlands durchgeführt wurden, genaues<br />
Zahlenmaterial vorliegt, das sich allerdings auf<br />
die dürftigsten Angaben beschränkt, während alle<br />
anderen Ausweisungen lediglich auf Schätzungen<br />
beruhen, können im nachfolgenden nur die<br />
direkten Ausweisungen in die US-Zone Deutschlands<br />
behandelt werden. Sie fallen noch in die<br />
Zeit des Condominiums, das nach der bedingungslosen<br />
deutschen Kapitulation von den Siegermächten<br />
über Mitteleuropa aufgerichtet wurde,<br />
und zeigen das Ausmaß der Mitwirkung der damaligen<br />
amerikanischen Militärregierung an der<br />
Austreibung und damit die Mitverantwortung der<br />
Fellow-Travellers im Zeichen der Roosevelt-Politik<br />
und des Morgenthau-Planes auch in den praktischen<br />
Auswirkungen der Verträge von Potsdam<br />
und Jaita ohne jede Beschuldigung.<br />
In den Verhandlungen, die zwischen den Vertretern<br />
der damaligen amerikanischen Militärregierung<br />
und Prager Regierungsstellen über die<br />
Ausweisung der Sudetendeutschen und deren<br />
in einem neuen Buch<br />
Aufnahme in die US-Zone geführt wurden, waren<br />
etwas weitergehende Forderungen für die Übernahme<br />
der Ausgewiesenen-Transporte gestellt<br />
worden, als sie die Sowjetrussen vertraten. So<br />
verlangten die amerikanischen Verhandlungspartner,<br />
zunächst aus sanitären Sicherheitsgründen<br />
für den eigenen militärischen Bereich, die Errichtung<br />
von Aussiedlungslagern zur Aufnahme<br />
der Ausgewiesenen und deren achttägige Quarantäne.<br />
Neben der ärztlichen Betreuung wurden<br />
auch einige Erleichterungen für die Ausgewiesenen<br />
geschaffen; so sollten sie neben 1000 Reichsmark<br />
auch Gepäck bis zu 75 kg je Person mitführen<br />
dürfen. Dafür erklärten sich die Amerikaner<br />
bereit, täglich vier Ausgewiesenen-Transporte<br />
mit insgesamt 4800 Ausgewiesenen in der US-<br />
Zone aufzunehmen.<br />
Da die Aufnahmefähigkeit der Sowjetzone<br />
Deutschlands zeitweilig völlig ins Stocken geraten<br />
war, die Tschechen selbst die Ausweisung der<br />
Sudetendeutschen möglichst rasch zu Ende bringen<br />
wollten, gingen sie auf die amerikanischen<br />
Forderungen im wesentlichen ein, auch wenn<br />
sie dieselben später zum Teil nicht einhielten. Sie<br />
schufen 107 Aussiedlungslager, 75 in Böhmen,<br />
29 in Mähren-Schlesien und drei in der Slowakei.<br />
Neue amerikanisch-tschechoslowakische Verhandlungen<br />
in Prag am 9. und 10. April 1946<br />
führten zu einer weiteren Verschärfung des tschechischen<br />
Austreibungstempos. Es wurde beschlossen,<br />
täglich sechs Transporte mit 7200 Deutschen<br />
aus der Tschechoslowakei in die US-Zone zu führen.<br />
Nach neuerlichen amerikanisch-tschechoslowakischen<br />
Besprechungen wurde das Tempo der<br />
Austreibung wieder verlangsamt und bestimmt,<br />
daß ab 15. Juli 1946 täglich statt sechs Transporten<br />
nur noch vier und im November 1946 wöchentlich<br />
nur noch drei Vertriebenentransporte von der<br />
US-Zone, also Süddeutschland (ohne französische<br />
Besatzungszone!), aufgenommen werden sollten.<br />
Nun sind im Jahre 1946 nicht nur aus der<br />
Tschechoslowakei, sondern auch aus Österreich,<br />
aus Ungarn und ganz Südosteuropa deutsche<br />
Vertriebenentransporte in die US-Zone Deutschlands,<br />
somit nach Bayern, Hessen und in die<br />
Nordteile Württembergs und Badens geleitet<br />
worden. Nach Angaben des bayerischen Staatskommissars<br />
für das Flüchtlingswesen waren es<br />
insgesamt 1533 Vertriebenentransporte. die von<br />
amerikanischen Offizieren an Bayerns Ostgrenze<br />
übernommen wurden: 763 Transporte blieben in<br />
Bayern, 374 wurden nach Hessen, 357 nach Württemberg-Baden<br />
weitergeleitet. Weitere 39 Vertriebenentransporte<br />
mit Sudeten- und Südostdeutschen<br />
gingen über die US-Zone nach anderen<br />
Zonen weiter, meist in die britische. Mit diesen<br />
1533 Transporten, fast durchwegs Eisenbahntransporte<br />
mit Güterwagen, wurden 1,583.260<br />
deutsche Vertriebene von amerikanischen Offizieren<br />
übernommen. 786.037 Vertriebene kamen<br />
so nach Bayern, 398.164 nach Hessen, 361.319<br />
nach Württemberg-Baden, während in andere Zonen<br />
37.740 Sudeten- und Südostdeutsche weitergeleitet<br />
wurden, unter letzteren auch eine unbekannte<br />
Zahl von Slowakeideutschen.<br />
Nach dem Abgangsbahnhof eines jeden Vertriebenentransportes<br />
zu schließen, kamen von der<br />
Gesamtzahl der 1946 in die US-Zone eingeschleusten<br />
Ausgewiesenentransporte 1115 Eisenbahnzüge<br />
aus Aussiedlungslagern, die in den<br />
Böhmischen Ländern errichtet worden waren; 665<br />
davon blieben in Bayern, 450 Eisenbahntransporte<br />
wurden nach Hessen und in die amerikanisch besetzten<br />
Teile Württemberg-Badens weitergeleitet.<br />
Da jeder Transport durchschnittlich 1100 Vertriebene<br />
umfaßte, die wiederum auf 30—40 Güterwagen<br />
aufgeteilt waren, kann die Zahl der im<br />
Jahre 1946 aus Böhmen und Mähren-Schlesien<br />
nach Süddeutschland direkt eingeschleusten Sudetendeutschen<br />
mit rund 1,225.000 angenommen<br />
werden; davon verblieben etwa 730.000 in Bayern,<br />
während rund 495.000 Sudetendeutsche über<br />
Bayern nach Hessen oder nach Württemberg-<br />
Baden weitergeleitet wurden.<br />
Fast drei Millionen „organisiert" vertrieben<br />
Nach den Potsdamer Beschlüssen vom 2. August<br />
1945 und den Vereinbarungen des Alliierten<br />
Kontrollrates für Deutschland in Berlin vom<br />
20. November 1945 war vorgesehen worden, 2,5<br />
Millionen Deutsche aus der Tschechoslowakei<br />
nach Restdeutschland überzuführen; in der US-<br />
Besatzungszone sollten 1,75 Millionen und in der<br />
Sowjetzone Deutschlands, im Gebiet der heutigen<br />
DDR, 750.000 Deutsche aus der Tschechoslowakei<br />
untergebracht werden. Nach Beendigung der organisierten<br />
Ausweisung der deutschen Bevölkerung<br />
aus der Tschechoslowakei Ende 1948 berichteten<br />
die US-Behörden, während des Jahres 1946,<br />
beginnend mit dem ersten Transport am 25. Jänner<br />
und endend mit dem letzten Transport Ende<br />
November 1946, insgesamt 1,446.059 Deutsche<br />
aus der Tschechoslowakei übernommen zu haben,<br />
darunter hätten sich 53.187 Antifaschisten<br />
befunden.<br />
Die organisierten Ausweisungstransporte aus<br />
der Tschechoslowakei in die Sowjetzone Deutschlands<br />
begannen erst am 10. Juni 1946, anfänglich<br />
mit täglich zwei Transporten, ab 21. Juni mit drei<br />
und ab 1. Juli mit sechs Transporten täglich,<br />
und wurden am 18. Oktober 1946 offiziell abgeschlossen.<br />
Die Sowjetbehörden teilten mit, in<br />
diesem verkürzten Zeitraum 786.482 Deutsche aus<br />
der Tschechoslowakei übernommen zu haben,<br />
darunter hätten sich 42.989 Antifaschisten befunden.<br />
Somit wären im Zuge der allgemeinen<br />
organisierten Ausweisungen, vom 25. Jänner 1946<br />
bis zum 30. November 1946, 2,232.541 Deutsche<br />
aus der Tschechoslowakei nach West- und Mitteldeutschland<br />
gekommen. Abweichend davon wird<br />
von amtlicher tschechoslowakischer <strong>Seite</strong> die<br />
Zahl der durch die allgemeinen organisierten Ausweisungen<br />
im Jahre 1946 betroffenen Deutschen<br />
aus der Tschechoslowakei mit insgesamt<br />
1,859.541 Personen angegeben; davon seien in<br />
die US-Zone 1,223.059 und in die Sowjetzone<br />
Deutschlands 636.482 Personen „abgeschoben"<br />
worden. Die Differenz von genau 373.000 Personen<br />
wird damit erklärt, diese hätten sich bereits<br />
in Deutschland befunden; sie werden einfach zur<br />
eigenen Angabe hinzuaddiert, womit sich eine<br />
zahlenmäßige Obereinstimmung mit den amerikanischen<br />
und sowjetischen Angaben ergibt.<br />
Nach tschechischen Angaben sind im Verlauf<br />
der Jahre 1947/48 noch 12.824 und vom 1. Jänner<br />
bis Mitte Juli 1949 nochmals 5303 Deutsche aus<br />
der Tschechoslowakei „abgeschoben" worden,<br />
außerdem seien in dieser Zeit ,*,noch ungefähr<br />
30.000 Deutsche freiwillig nach Deutschland und<br />
in andere Staaten ausgewandert".<br />
Aus obigen Angaben geht hervor, daß im Zuge<br />
der allgemeinen organisierten Ausweisungen von<br />
Anfang 1946 bis Mitte Juli 1949<br />
im Jahre 1946 2,232.541<br />
1947/48 12.824<br />
vom 1. 1.—15. 7. 1948 5.303<br />
freiwillig 1947—1949 30.000<br />
1946—1949 2,280.668<br />
insgesamt mindestens 2,280.000 Deutsche das<br />
Gesamtgebiet der heutigen Tschechoslowakei<br />
verlassen haben.<br />
Die Folgen der Vertreibung<br />
Die Vertreibung und Zwangsausweisung bedeutete<br />
für jeden einzelnen Vertriebenen zunächst<br />
den Verlust der Heimat mit allem persönlichen<br />
Besitz und Eigentum, die Aufgabe der Heimatgemeinschaft<br />
und mit ihr zugleich die völlige Loslösung<br />
von allen nachbarschaftlichen, freundschaftlichen,<br />
verwandtschaftlichen, vielfach selbst<br />
noch familiären Bindungen und Beziehungen,<br />
einen Weg ins Ungewisse, der freilich für viele,<br />
die in der Heimat selbst noch Schweres zu erdulden<br />
hatten, trotz allem wie eine endliche Erlösung<br />
vorkam. Damit ist bereits angedeutet, daß<br />
durch die Vertreibung und Ausweisung jede Form<br />
heimatlicher Gemeinschaftlichkeit verlorenging.<br />
Dadurch aber, daß die Aussiedlung, ebenso<br />
zwangsläufig dann auch die Neuansiedlung in<br />
fremder, wenn auch deutschsprachiger Umgebung,<br />
getrennt vor sich ging, ist auch bei den<br />
sogenannten humanitär erfolgten Aussiedlungen<br />
1946 und später der Grundsatz der Humanität<br />
gleich zweimal auf das schwerste verletzt worden.<br />
. .. v .•.-•: • . .-.••..,; -....;.<br />
Die Zusammenstellung der Vèrtreibungs- und<br />
Ausweisungstransporte erfolgte an verschiedenen<br />
Orten und zu verschiedener Zeit. Es war nicht<br />
so, daß systematisch und sukzessiv ein Gebiet<br />
nach dem anderen von der deutschen Bevölkerung<br />
geräumt wurde bzw. geräumt werden mußte,<br />
sondern die Räumung erfolgte bereits in der<br />
bewußten Absicht, die Heimatgemeinschaften zu<br />
zerschlagen und sie nach Möglichkeit so durchzuführen,<br />
daß die Bildung neuer Heimatgemeinschaften<br />
in den Aufnahmegebieten wenn möglich<br />
überhaupt oder zumindest für lange Zeit völlig<br />
ausgeschlossen war. Praktisch äußerte sich die<br />
Vertreibungsweise in der Form der getrennten<br />
Ausweisung und Aussiedlung derart, daß fast von<br />
jedem Aussiedlungslager Transporte bald in die<br />
Sowjetzone, bald in die US-Zone abgefertigt wurden;<br />
schon dadurch wurde eine weite regionale<br />
Streuung der dörflichen und städtischen Heimatgemeinschaften<br />
über viele Tausende von Quadratkilometern<br />
bewirkt. Die Vertriebenentransporte<br />
wurden bereits durcheinandergemischt an<br />
der Grenze übernommen und je nach der jeweiligen<br />
Aufnahmefähigkeit weitergeleitet. So kamen,<br />
um nur das Beispiel der Transporte eines Tages<br />
— am 13. April 1946, ausschließlich in die US-<br />
Zone Deutschlands — aufzuführen,<br />
ein Transport mit Sudetendeutschen aus<br />
Modrany im Protektorat nach Schlüchtern und<br />
Gelnhausen in Hessen, ein weiterer Transport<br />
mit Sudetendeutschen wurde aus Prachatitz<br />
Im Böhmerwald nach Marburg/Lahn in Hessen,<br />
ein weiterer von Mährisch-Schönberg<br />
im Ostsudetenland nach Lauterbach in Hessen,<br />
ein anderer wieder von Reichenau bei<br />
Gablonz a. d. Neiße nach Augsburg, Bayern,<br />
weitergeleftet, ein fünfter Transport von Böhmisch-Leipa<br />
in Nordböhmen nach München-<br />
Allach dirigiert und schließlich ein sechster<br />
Transport am gleichen Tage von Kuttenplan<br />
aus nach Dachau verbracht<br />
Die Streuung der Angehörigen eines jeden<br />
einzelnen Transports wurde weiter durch die<br />
waggonweise Aufteilung, freilich über ein kleineres<br />
Aufnahmegebiet, herbeigeführt. Auch hierfür<br />
ein Beispiel: Ein Vertriebenentransport wurde<br />
am 8. April 1946 vom Aussiedlungslager<br />
Schöbritz bei Aussig an der Elbe abgefertigt;<br />
er bestand aus 39 geschlossenen Güterwaggons<br />
mit 1199 Personen. Der Transport wurde über<br />
Eger geleitet und in Wiesau auf bayerischem<br />
Boden von amerikanischen Offizieren in Empfang<br />
genommen. Die Ausgewiesenen mußten in<br />
einen bereitstehenden deutschen Eisenbahnzug<br />
umsteigen, der dann über Weiden nach München-Allach<br />
fuhr, wo die Angekommenen registriert<br />
wurden. Die Vertriebenen wurden dann<br />
in folgender Weise verteilt: 20 Waggons wurden<br />
nach Bad Tölz geleitet, 19 Waggons kamen<br />
nach Miesbach. Von Tölz aus fand, wieder waggonweise,<br />
die weitere Aufteilung und Einweisung<br />
statt: So kamen zwei Waggons nach<br />
Wackersberg, die Insassen des einen waren<br />
zur Aufnahme für Arzbach, die anderen für<br />
Wackersberg bestimmt. Zwei Drittel dieses Zugteils<br />
gelangten nach Bad Töiz, Sachsenkamm,<br />
Bad Heilbrunn, der Rest fand Aufnahme in Greiling.<br />
Die Insassen der 19 Waggons, die bis Miesbach<br />
geleitet wurden, landeten in Miesbach,<br />
Holzkirchen, Osterhofen, Bayrischzell, Irschenberg,<br />
Tegernsee, Birkenstein und Neuhaus.<br />
Die Zufälligkeit der örtlichen Einweisung<br />
brachte, was zunächst sicherlich am wichtigsten<br />
war, Wohnraum und wieder ein Dach über dem<br />
Kopf, doch fehlte es vielfach an geeigneten Arbeitsmöglichkeiten,<br />
die dem erlernten Beruf und<br />
der früheren sozialen Stellung wenigstens annähernd<br />
entsprachen, weshalb schon verhältnismäßig<br />
bald mit der Suche nach einem geeigneten<br />
Arbeitsplatz auch die Weiterwanderung begann.<br />
Nur die Alten und Gebrechlichen, Mütter mit<br />
Kindern, denen der Vater fehlte, blieben meist<br />
an den ersten Aufnahmeorten oder deren nächster<br />
Umgebung zurück. Sie wurden vielfach<br />
von den arbeitsfähigen Jüngeren nachgeholt,<br />
wenn diese — freilich oft erst nach Jahren —<br />
dazu die Möglichkeit gefunden hatten. Die Länderregierungen<br />
taten gewiß ihr Bestes, um bei<br />
den Einzelumsiedlungen zu helfen.<br />
Wie schon verschiedentlich ausgeführt, erweist<br />
sich die von Mai 1945 bis November 1946, somit<br />
im Verlauf von kaum 19 Monaten durchgeführte<br />
Vertreibung von knapp drei Millionen<br />
Deutschen aus der wiedererrichteten Tschechoslowakei<br />
für diese vor allem deshalb so folgenschwer,<br />
weil sie sich weit überwiegend auf<br />
die böhmischen Länder bezog, in denen das<br />
zahlenmäßige Verhältnis zwischen Vertreibern<br />
und Vertriebenen so unglaublich kraß war, daß<br />
praktisch je zwei Tschechen je einen Sudetendeutschen<br />
und noch dazu aus dessen dem eigenen<br />
Siedlungsgebiet benachbarten Heimat vertrieben<br />
haben. Seitdem reicht die dünngewordene<br />
Bevölkerungsdecke der Böhmischen Länder<br />
einfach nicht mehr aus, alle Blößen zu verdecken,<br />
die durch die Vertreibung der Deutschen<br />
— besonders aus den Randgebieten der<br />
Böhmischen Länder — entstanden sind. Die bisherigen<br />
Wiederbesiedlungsergebnisse beweisen<br />
nämlich, daß es noch etwa hundert Jahre dauern<br />
kann, bis alle ehemaligen sudetendeutschen Gebiete<br />
wieder jenen Bevölkerungsgesamtbestand<br />
erreicht haben werden, den sie schon bei der<br />
zweiten tschechoslowakischen Volkszählung im<br />
Jahre 1930 besessen hatten.<br />
Im Jahre 1950 lag der Bevölkerungsstand der<br />
böhmischen Länder trotz aller Versuche, ihn<br />
durch Zuzug aus der Slowakei und mit Hilfe<br />
von Repatriierungen aus dem Ausland zu heben<br />
und auch auf Kosten der regenerationsfähigeren<br />
Bevölkerung der Slowakei zu verbessern, um<br />
1,778.000 Bewohner niedriger als im Jahre 1930<br />
Und hatte etwa den gleichen Stand aufzuweisen<br />
wie in den Jahren 1893/94. Zieht man die Bevölkerung<br />
aus der Slowakei — im Jahre 1950<br />
dürfte sie etwa 305.000 Personen umfaßt haben<br />
— von der Gesamtbevölkerung der böhmischen<br />
Länder ab, verbleibt eine bodenständige, im<br />
Jahre 1950 nur 8,591.000 Personen umfassende<br />
Bewohnerschaft, ein Bevölkerungsstand somit,<br />
der etwa jenem entspricht, den die böhmischen<br />
Länder um das Jahr 1886/87 hatten.<br />
Die Nachkriegsverluste der deutschen<br />
Bevölkerung<br />
Das Nachkriegsgeschehen in der Tschechoslowakei<br />
1945/46 führte zu einem zweiten, noch<br />
schwereren Opfergang der deutschen Bevölkerung,<br />
der nach den 1955/56 im Statistischen<br />
Bundesamt in Wiesbaden angestellten Berechnungen<br />
unter der bodenständigen deutschen<br />
Zivilbevölkerung weitere 238.000 Todesopfer forderte;<br />
davon entfielen auf die Sudetendeutschen<br />
rund 225.000 und auf die Karpatendeutschen<br />
etwa 13.000 Nachkriegsopfer. Diese Zahlen geben<br />
in etwa den Personenkreis wieder, der nach<br />
Einstellung der offenen Kriegshandlungen in der<br />
Tschechoslowakei (8./9. Mai 1945) durch die<br />
Verfolgungsmaßnahmen und Vertreibungsaktionen<br />
unmittelbar oder mittelbar ums Leben gekommen<br />
ist.<br />
Die Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals<br />
der deutschen Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten<br />
bestätigt für das Gebiet der Vorkriegs-Tschechoslowakei<br />
im großen und ganzen<br />
die Richtigkeit der im Statistischen Bundesamt<br />
zehn Jahre zuvor aufgestellten Bevölkerungsbilanz<br />
für das Sudeten- und Karpatendeutschtum.<br />
Danach konnten anhand der mit Namen<br />
bekannten Personen festgestellt werden:<br />
Wehrmachtssterbefälle 77.434<br />
Sterbefälle der Zivilbevölkerung<br />
vor der Vertreibung 79.714<br />
bei und als Folge der Vertreibung 21.332<br />
Ungeklärt gebliebene Fälle 307.616<br />
darunter ohne jeden Hinweis 179.306<br />
Zusammen 486.096<br />
Nach der 1955/56 aufgestellten Bevölkerungsbilanz<br />
muß bei der deutschen Bevölkerung im<br />
Gebiet der Vorkriegs-Tschechoslowakei als<br />
Folge der Kriegshandlungen mit einem Verlust<br />
von 229.000 Personen gerechnet werden. Somit<br />
verbleiben als Nachkriegsverlust der sudetenund<br />
karpatendeutschen Bevölkerung weitere<br />
257.000 Personen. Davon würden auf die Sudetendeutschen<br />
255.000 und auf die Karpatendeutdeutschen<br />
an 2000 Nachkriegsopfer (bisher Vertreibungsopfer<br />
genannt) entfallen. Da die Zahl<br />
der ungeklärten Fälle jedoch beträchtlich ist,<br />
muß sicherheitshalber angenommen werden, daß<br />
trotz intensivster Nachforschungen einige tausend<br />
Vermißter nicht erfaßt werden konnten, obwohl<br />
sie Krieg, Verfolgung und Vertreibung überlebt<br />
haben.
SUDETENPOST<br />
FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />
Überraschung um Reliquien der Landespatrone/<br />
Anfang Dezember 1974 ging die Nachricht<br />
durch die Presse, daß die Gebeine der Heiligen<br />
Cyrill und Method von einem Gesandten des Vatikans<br />
in die Obhut der griechisch-orthodoxen<br />
Kirche in Istanbul übertragen wurden. Nach der<br />
Fertigstellung eines den Heiligen geweihten Gotteshauses<br />
in Saloniki, dem Geburtsort der beiden<br />
Brüder, sollen deren Reliquien dorthin überführt<br />
werden und ihre letzte Ruhestätte finden.<br />
Für una, dem Lande Mähren Entstammende,<br />
ist diese Mitteilung umso beachtenswerter, als es<br />
sich bei den unter der Bezeichnung „Slawenapostel"<br />
bekannten Missionaren um die mährischen<br />
Landespatrone Cyrill und Method handelt,<br />
die sich in ganz Mähren, bei Deutschen und<br />
Tschechen und so auch in unserer Heimat Südmähren<br />
einer außerordentlichen Verehrung erfreuten.<br />
Der 5. Juli, ihr Namenstag, war ein staatlich<br />
gebotener Feiertag, an dem allerorts religiöse<br />
Andachten und Umzüge, vereinzelt sogar Wallfahrten<br />
nach Velehrad, dem Zentrum der Heiligenverehrung,<br />
veranstaltet wurden, wobei die Pilger<br />
folgendes Lied sangen:<br />
Aus dem fernen Griechenland<br />
kam das heil'ge Brüderpaar,<br />
fesselt mit des Glaubens Band<br />
Mähren an des Herrn Altar,<br />
fürchtet Berge nicht noch hohe Fluten,<br />
stärker war der Liebe Drang,<br />
der jed* Zagen niederzwang. —<br />
Und an Velehrads Gestade<br />
steiget aus dem heil'gen Bade<br />
eine neue Kirch' empor,<br />
die sich Gott als Braut erkor.<br />
(Nach einer mündlichen Mitteilung des verewigten<br />
Professors Franz Dworschak aus Unter-Tannowitz)<br />
In einigen Kirchen der alten Heimat standen<br />
Standsäulen der Heiligen, in Unter-Tannowitz<br />
schmückte ein in Stein gehauenes Denkmal der<br />
Brüder im Bischofsornat mit Hirtenstab und<br />
Mütze und der Inschrift: „Gestiftet von dem<br />
Jüngling Kleiber" einen öffentlichen Platz. Kirchen<br />
in Brunn und Olmütz wiesen den Landesheiligen<br />
gewidmete Altäre auf.<br />
Auch in Sagen und Legenden, die sich kennzeichnenderweise<br />
um Brunnen und Quellen ranken,<br />
lebt ihr Andenken fort, so in Priebitz bei<br />
Pohrlitz, wo neben einer Quelle mit dem typischen<br />
Namen Apostolka = die apostolische (Quelle),<br />
an der Cyrill die Taufe gespendet haben soll und<br />
in deren Nähe — wie als Bestätigung der Anwesenheit<br />
des Missionars — ein Kreuz mit einem<br />
schiefen Querbalken, dem untrüglichsten Zeichen<br />
der Herkunft aus dem Osten, gefunden wurde.<br />
An die Taufe, den sichtbarsten Ritus beim Bekehrungswerk,<br />
gemahnt auch Kostel (nö. von Eisgrub),<br />
wo eine unterirdische Quelle, die Cyrilka,<br />
rauscht, von einer 10 Stufen tiefen Kapelfe überwölbt.<br />
An diesem Brunnen „köstlichen Wassers"<br />
Zwischenstaatliche Sprechtage<br />
Bei der Außenstelle der Pensionsversicherungsanstalt<br />
der Angestellten in Linz, Starhembergstraße<br />
7, finden kostenlose Beratungen<br />
über die österreichische Pensionsversicherung<br />
der Angestellten und die deutsche<br />
Angestelltenversicherung statt:<br />
Am<br />
28. Jänner 2. März<br />
1. Juni 7. September<br />
27. Oktober 7. Dezember<br />
in der Zeit von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und<br />
13 Uhr bis 15.30 Uhr. Bringen Sie bitte Ihre<br />
Versicherungsunterlagen mit.<br />
Boll der Sudetendeutschen<br />
Wie in den vergangenen Jahren findet am<br />
Faschingsamstag, dem 28. Februar 1976, im Hotel<br />
Intercontinental der traditionelle Ball der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft statt. Tischvormerkungen<br />
werden in der Geschäftsstelle Wien I,<br />
Hegelgasse 19, von Montag bis Freitag zwischen<br />
10 und 12 Uhr entgegengenommen. Der Zeitpunkt<br />
des Kartenverkaufes wird noch bekanntgegeben<br />
werden. Den Ehrenschutz hat 'm liebenswürdiger<br />
Weise Seine Durchlaucht, der regierende<br />
Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein,<br />
übernommen.<br />
Brillenfabrik<br />
Wilhelm Anger,<br />
Traun<br />
Gesellschaft m. b. H.<br />
Johann-Roithner-StraSe 131<br />
A-4050 Traun<br />
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„Christian Dior"<br />
„Viennaline"<br />
„Saphira"<br />
„Cobra"<br />
Doublé-Bri I lenf assungen<br />
Carrera-Skibrillen<br />
Von Rudolf Lachmayer, Klagenfurt<br />
haben der Legende nach beide Brüder den Gottesdienst<br />
gefeiert und die Taufe vorgenommen. gestorben und wurde in der Klemenskirche bei- bleib der Gebeine Methods hat allem Forschen<br />
und den Mönchsnamen Cyrill angenommen Die überraschende Aufklärung über den Ver-<br />
Allein vielleicht noch interessanter als die reli- gesetzt. Ober die letzte Ruhestätte Methods je- und Grübeln ein unerwartetes Ende gesetzt. Es<br />
giösen Erinnerungsmerkmale ist die überraschende<br />
Tatsache, daß sich das Wirken der im Jahre bischofs ausgestattet worden war und den Kampf Schleier lüftet und den Weg und die Umstände<br />
doch, der vom Papst mit der Würde eines Erz-<br />
bleibt nur zu hoffen, daß der Vatikan den letzten<br />
863 n. Chr. aus dem fernen Osten nach Mähren gegen die fränkisch-bairische Kirche allein getragen<br />
hatte, über ihn, den eigentlichen Begrün-<br />
6. April 885 gestorbenen ersten mährischen Bi-<br />
bekannt gibt, unter denen der Leichnam des am<br />
entsandten Glaubensboten im Ortsnamengut niedergeschlagen<br />
und bis heute erhalten hat. Im der und Festiger der christlichen Lehre namentlich<br />
beim slawischen Bevölkerungsteil Mährens, Wahrscheinlichkeit in Mittelmähren zu suchen ist,<br />
schofs von seinem Sterbeort, der mit hoher<br />
Räume östlich von Brunn liegen die Orte Eibis,<br />
Eiwanowitz und Nennowitz, denen (nach wußte man so gut wie nichts. Ein Forscher (Ernst nach Rom gebracht wurde.<br />
E. Schwarz, „Die Ortsnamen der Sudetenländer<br />
als Geschichtsquelle", Lerche, 1961 S. 272) der<br />
Name Iván für das griechische Johannes zugrundeliegt.<br />
—<br />
Die größte Überraschung in der eingangs erwähnten<br />
Pressenotiz löste jedoch der Hinweis<br />
aus, daß die Reliquien der Slawenapostel Jahrhunderte<br />
in der Privatkapelle des Heiligen Vaters<br />
aufbewahrt worden waren. Welch eine Wendung<br />
in einer bisher völlig ungeklärten Frage!<br />
Nach dem bisherigen Stand der wissenschaftlichen<br />
Forschung war nämlich die Begräbnisstätte<br />
Methods unbekannt und galt als unauffindbar.<br />
Cyri/I, der jüngere Bruder, war am 14. Feber 869<br />
in einem Kloster in Rom — beim Eintritt in dasselbe<br />
hatte er seinen Namen Konstantin abgelegt<br />
Dümmler, „Die Pannonische Legende vom<br />
hl. Methodius", Archiv österr. Geschichtsquellen,<br />
Bd. XIII, 1854) sagt: „Der Ort, wo Method begraben<br />
liegt, ist uns wie so manches andere dunkel<br />
und unbekannt." Nach Günzel liegt er in der großen<br />
Marienkirche in Velehrad zur linken <strong>Seite</strong> in<br />
der Wandnische hinter dem Altar der Gottesgebärerin<br />
begraben. Bretholz (Geschichte Mährens,<br />
Carl Winiker, Brunn) faßt zusammen, daß die genaueste<br />
Angabe, die wir haben, folgendermaßen<br />
lautet: „ et collocarunt eum in synodali<br />
ecclesia", zu deutsch: und sie (seine Anhänger)<br />
begruben ihn in der Synodalkirche". Anzufügen<br />
wäre noch, daß hiebei das Requiem in<br />
lateinischer, griechischer und slawischer Sprache<br />
gesungen wurde. —<br />
Die CSSR im Zahlenspiegel<br />
Beträchtlicher Strukturwandel der Bevölkerung<br />
Die letzte Folge der Prager Fachzeitschrift „Demografie"<br />
veröffentlichte aufschlußreiche amtliche<br />
statistische Fakten, die Beachtung verdienen:<br />
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945<br />
befanden sich auf dem heutigen Territorium der<br />
CSSR 14,300.000 Zivilisten, davon 10,640.000<br />
den sogenannten böhmischen Ländern und<br />
3,460.000 in der Slowakei. Nach der Vertreibung<br />
der Sudetendeutschen registrierte man Ende 1946<br />
den niedrigsten Bevölkerungsstand der Nachkriegszeit<br />
mit 12,075.000 Einwohnern, davon<br />
8,689.080 Personen in den böhmischen Ländern<br />
und 3,386.000 in der Slowakei.<br />
Am 1. Juli 1970, also rund 25 Jahre nach<br />
Kriegsende, erreichte das Land mit 14,138.616<br />
Einwohnern wieder die ehemalige Bevölkerungszahl.<br />
Im Vergleich zum 9. Mai 1S45 war der Bevöikerungsstand<br />
in den böhmischen Ländern<br />
auf 90 Prozent zurückgegangen, in der Slowakei<br />
hingegen um 31 Prozent gestiegen.<br />
Am 30. Jahrestag der „Befreiung", dem 9. Mai<br />
1975, zählte die CSSR 14,795.000 Einwohner, davon<br />
10,058.000 in der CSR und 4,738.000 in der<br />
SSR. Gegenüber dem Tiefstand von Ende 1946<br />
sind dies in den böhmischen Ländern um 15,8<br />
Prozent mehr und in den der Slowakei um 39,9<br />
Prozent mehr. Dabei sind seit 1950, also nach<br />
den ersten vier Jahren der „Neubesiedlung des<br />
Grenzlandes" über 505.000 Slowaken in die böhmischen<br />
Länder, aber nur 352.000 Personen aus<br />
den böhmischen Ländern in die Slowakei übergesiedelt.<br />
Von den heutigen rund 14,8 Millionen<br />
Einwohnern der CSSR sind 7,170.000 erst nach<br />
dem Jahre 1945 geboren, also 18,4 Prozent.<br />
Nach den Angaben der „Demografie" lebten zu<br />
Kriegsende auf dem heutigen Gebiete der CSSR<br />
53,8 Prozent Tschechen, 22,4 Prozent Deutsche,<br />
20 Prozent Slowaken, 2,4 Prozent Ungarn und<br />
1,4 Prozent Angehörige sonstiger Minderheiten.<br />
Nunmehr, genauer gesagt am 9. Mai 1975, waren<br />
es: 64,3 Prozent Tschechen, 30 Prozent Slowaken,<br />
4 Prozent Ungarn, 0,5 Prozent Deutsche und 1,2<br />
Prozent sonstige Minderheiten. Die Angehörigen<br />
der beiden Staatsvölker stellen demnach heute<br />
94,3 Prozent der Gesamtbevölkerung der CSSR.<br />
Die altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung<br />
hat sich nur minimal verändert. Der<br />
Anteil der Bevölkerung im „vorproduktiven" Alter<br />
bis zu 18 Jahren ist von 24,7 Prozent im Jahre<br />
1945 auf 29,5 Prozent (1975) zurückgegangen, der<br />
Anteil der 18- bis 60jährigen von 60,8 Prozent<br />
(1945) auf 57,2 Prozent (1975), der Anteil der Personen<br />
im Rentenalter hat sich von 14,5 Prozent<br />
vor dreißig Jahren auf nunmehr 19,3 Prozent erhöht.<br />
Tribüne<br />
der Meinungen<br />
Zur Rubrik der Sudetendeutschen<br />
Letzthin brachten Sie in der Rubrik: Bedeutende<br />
Österreicher aus sudetendeutschem<br />
Stamme Josef Hofmann unter den Mafern<br />
und Graphikern. Hofmann war nie Maler, sondern<br />
immer nur Architekt. Als solcher hat er<br />
einige Ehrendoktorate erhalten. Adolf Hoch,<br />
Architekt, ist kein Sudetendeutscher, nicht einmal<br />
ein Deutscher. Seine Eitern stammen aus<br />
Winterberg und sind bald nach Wien gekommen.<br />
Sein Vater war böhmischer Flickschuster<br />
am Schüttel in Wien, der nur wenig Deutsch<br />
konnte, das bekannte Powidalken, seine Mutter<br />
sprach nur einige Brocken Deutsch. Auch<br />
bei den angeführten Arbeiten von Hoch<br />
stimmt einiges nicht, doch will ich nicht näher<br />
darauf eingehen. Hoch ist kein deutscher Name,<br />
als Unterschied zu nieder, sondern kommt<br />
vom tschechischen „hoch" der Schüler.<br />
Dr. Kurt Hofmann<br />
Wien<br />
Der Strukturwandel der Bevölkerung war in den<br />
letzten drei Jahrzehnten beträchtlich. Währen des<br />
im Mai 1945 auf dem Gebiet der heutigen CSSR<br />
rund 53,5 Prozent Arbeiter, 21 Prozent Bauern,<br />
12,7 Prozent sonstige Beschäftigte, 6,7 Prozent<br />
Gewerbetreibende und 6,1 Prozent Kapitalisten<br />
und freie Berufe gab, sieht die Aufgliederung<br />
so aus: 60,9 Prozent Arbeiter, 28 Prozent sonstige<br />
Beschäftigte, 8,4 Prozent Kolchosen- und<br />
Sowchosebauern, 2,7 Prozent sonstige zwangsweise<br />
„Genossenschafter" und „freie Berufe".<br />
Wie man sieht, haben sich die „sozialistischen<br />
Errungenschaften" bereits ausgewirkt, schreibt die<br />
„Sudetendeutsche Zeitung".<br />
Nuntius betont Verständnis<br />
für die Vertriebenen<br />
Der Apostolische Nuntius Guido Del Mestri<br />
schreibt in seiner Antwort auf das Glückwunschschreiben,<br />
das ihm der Leiter der „Katholischen<br />
Arbeitsstelle für Heimatvertriebene/Süd", Pater<br />
Paulus Sladek, zum Amtsantritt zugesandt hat:<br />
„Schon aus der Zeit meiner früheren Tätigkeit in<br />
der Bonner Nuntiatur sind mir die schweren und<br />
schmerzlichen, tief in das persönliche Leben eingreifenden<br />
Probleme bewußt, die durch Flucht<br />
und Vertreibung der Deutschen aus den östlichen<br />
Gebieten entstanden sind. Ich dart Sie meiner<br />
unverändert wachen Teilnahme versichern."<br />
P. Sladek hatte darauf hingewiesen, daß die katholische<br />
Vertriebenenseelsorge u. a. ihre Aufgabe<br />
darin sehe, „die Treue der katholischen<br />
Vertriebenen zur Kirche zu festigen, auch wenn<br />
der Heilige Vater seine Fürsorge heute in erster<br />
Linie der bedrängten Kirche im Osten und den<br />
dortigen Völkern zuwenden" müsse. Diese Bemühungen<br />
könnten aber nur Erfolg haben, „wenn<br />
das hohe christliche Wort .Versöhnung' nicht zur<br />
Propaganda einer Politik der Nachgiebigkeit gegen<br />
ungerechte Forderungen mißbraucht wird<br />
und wir weiterhin offen darauf hinweisen, daß<br />
ein dauernder Frieden nur auf dem Fundament<br />
der Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe,<br />
wie dies auch Erzbischof Casaroli in Helsinki betont<br />
hat, aufgebaut werden kann." Die Heimatvertriebenen<br />
können also mit Freude und Dankbarkeit<br />
weiterhin mit Verständnis bei der Nuntiatur<br />
in Bonn rechnen.<br />
Engelbert Kaps gestorben<br />
Einer der bedeutendsten Bildhauer aus dem<br />
Sudetenraum, Engelbert Kaps, ¡st im Alter von<br />
87 Jahren in Regensburg, wo er bis zuletzt am<br />
Kunstleben, insbesondere an den Aktivitäten der<br />
Ostdeutschen Galerie, teilgenommen hat, gestorben.<br />
Kaps, eine ebenso noble wie schlichte<br />
Erscheinung, Vorbild für Generationen und besonders<br />
auch von den jungen Künstlern hoch<br />
geschätzt, wurde 1888 in Freiwaldau in Sudetenschlesien<br />
geboren. Nach dem Studium an der<br />
Steinmetzfachschule Saubsdorf in seiner Heimat<br />
und als Meisterschüler von Edmund von Hellmer<br />
an der Wiener Kunstakademie war er von 1919<br />
bis 1945 in Saubsdorf tätig. Nach der Vertreibung<br />
wirkte er in Niederbayern, danach in Hohenlimburg,<br />
Bremen und schließlich wieder in<br />
Regensburg.<br />
Autobahn Prag-Preßburg 1980 fertig<br />
In der Tschechoslowakei sollen bis 1980 neue<br />
Autobahnstrecken mit einer Gesamtlänge von<br />
300 km verlegt werden. Größtes Vorhaben ist<br />
dabei die Fertigstellung der Autobahn Prag—<br />
Preßburg, die für 1980 erwartet wird. Bis 1979 soll<br />
der erste Abschnitt von Prag nach Brunn fertiggebaut<br />
sein. Bisher verfügt die Tschechoslowakei<br />
lediglich über 100 km Autobahnen, die sich auf<br />
sechs verschiedene Strecken verteilen. Die erste<br />
von ihnen von Prag nach Mirosovice war 1971 für<br />
den Verkehr freigegeben worden.<br />
32 3 54<br />
Buch- und OftMttteuctaral<br />
J. Genstorf er & Co. KG<br />
40» Uns-Urtahr, KrauzstraB« 4<br />
wfw OfUCkeM<br />
Andrucke<br />
BroechOran<br />
Checfclhrten<br />
Oan Mamen<br />
Etiketten<br />
GeacharMaMien<br />
Hetratsanzeiaen<br />
» «r 8to von A Ms Z:<br />
Berichtigung: Der im Brüx-Duxer Braunkohlenrevier<br />
dem Untergang geweihte Ort heißt nicht<br />
Herrlieb sondern Herrlich mit dem Ortsteil Neudorf.<br />
Inkasaobtecksjountei(#<br />
Kalender<br />
Lohnlisten<br />
Manukarten<br />
Neuiahrskartan<br />
Ordner<br />
Plakate<br />
Quiltunfen<br />
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8cneckheflaj<br />
Tabellen<br />
Urkunden<br />
Vertrioe<br />
WeihnacMakartan<br />
Zeitschriften<br />
Biete meine Schrift „Die Kleinschreibung —<br />
ein Rückschritt in das Mittelalter, erschwert<br />
das Lesen" zum Preis von S 3.— an. Sie Ist<br />
in den Vereinigten Staaten, Süd- und Südwestafrika,<br />
Westdeutschland und Osterreich<br />
mit Freude aufgenommen worden.<br />
Beurteilungen: „Wunderbar'VChicago, Salzgitter,<br />
Borken, Stuttgart/,, Ausgezeich net",<br />
Nürnberg, Bocholt, Wien, Burgenlaod, Linz,<br />
Stuttgart „Hocherfreut", Lüdenscheid, Neuß/<br />
Rhein, Kiel, Wiesbaden, Pretoria, Hamburg<br />
usw.<br />
Viktor Kunz<br />
1210 Wien, Leopoldauerstraße 119/1/2<br />
Wien<br />
= Bruna ===========—=<br />
Die Adventfeier wurde Samstag, 20. Dezember,<br />
im vollbesetzten Saal abgehalten. Unser<br />
vielseitiger Obmann, Ing. Oplusstil, und die<br />
tüchtigen Damen des Vorstandes, Herfort und<br />
A. Stelzer, verstehen es, klaglos Regie zu führen.<br />
Nach der allgemeinen Begrüßung gab Ing.<br />
Oplusstil seiner Freude Ausdruck, daß sich unter<br />
den Besuchern zwei Mitglieder nach gut<br />
überstandenen chirurgischen Eingriffen eingefunden<br />
hatten: Schriftführerin Lilli Knesl und<br />
Hans Stelzer. Dann nahm Obmann Ing. Oplusstil<br />
das Wort zu seiner großen Festansprache<br />
über Weihnachten, auf den Tischen flammten<br />
Kerzen auf, der Christbaum bot einen festlichen<br />
Anblick. Ing. Oplusstil vermeldete, daß alle geldlichen<br />
Zuweisungen pünktlich zur Auszahlung<br />
gelangten und daß gut gefüllte Weihnachtspakete<br />
durch Frau Anni Stelzer, unserer Sozialbeauftragten,<br />
bis ins Heim überbracht wurden.<br />
Lm. Hans Stelzer bewerkstelligte lange Anfahrtswege<br />
mit seinem PKW.<br />
Mit dem gefühlvollen Vortrag einer lyrischen<br />
Schöpfung über die Weihnacht der Heimatvertriebenen<br />
und mit den Glückwünschen für eine<br />
schöne Weihnachtsfeier sowie ein gesegnetes<br />
Neues Jahr an alle deutschen Brünner schloß<br />
Ing. Oplusstil seine Weihnachtsansprache.<br />
In wallendem roten Mantel erschien der Weihnachtsmann.<br />
Sein Auftreten wurde mit einer<br />
launig-drolligen Schilderung seiner Schlittenfahrt<br />
vom Himmelstor durch den tief verschneiten<br />
Winterwald der Erde begleitete In artiger<br />
Manier verteilte er an alle Anwesenden eine<br />
nette, kleine Weihnachtsgabe.<br />
Erzgebirge<br />
Unser Monatsabend am 3. Jänner war trotz des<br />
stürmischen Wetters recht gut besucht. Ob.-Stv.<br />
Dir. Winkler zeigte uns von den letzten drei Maskenkränzchen<br />
Filme, die zur guten Unterhaltung<br />
beigetragen haben. Am Anfang des Jahres<br />
bitten wir alle Mitglieder, Freunde und Bekannte<br />
unseres Bundes doch recht zahlreich an den<br />
Monatsabenden teilzunehmen. Wir werden uns<br />
stets bemühen, Sie mit einem schönen Programm<br />
zu erfreuen. Einladung: Wir gestatten uns, Sie<br />
zu unserem traditionellen, erzgebirgischen Faschingsabend<br />
einzuladen, der am 24. Jänner ab<br />
20 Uhr in unserem Vereinsheim, Wien 3, Heumarkt<br />
25, stattfindet. Wie üblich, ist für gute<br />
Unterhaltung gesorgt und bringen Sie auch Ihre<br />
Freunde und Bekannten mit. Wir freuen uns auf<br />
Ihr Kommen und einige frohe Stunden in heimatlicher<br />
Runde.<br />
Freudenthal<br />
Unserem geschäftsführenden Obmann mit seiner<br />
Säckelwartin ist es gelungen, während der<br />
Weihnachtsfeiertage ein Vereinslokal zu finden.<br />
Es ist dies das Restaurant „Zu den drei Hackein"<br />
in 1080 Wien, Piaristengasse 50. Die erste Zusammenkunft<br />
findet am Samstag, dem 14. Februar,<br />
um 16 Uhr statt. Zur Eröffnung ein schöner<br />
„Faschingsnachmittag" mit Tombola, Ulk und<br />
guter Laune. In Szene gesetzt von unserer Zeremonienmeisterin<br />
Elli Poppe. Die nächsten Heimattreffen:<br />
Samstag, 13. März, und Samstag,<br />
10. April, Beginn jeweils um 16 Uhr. Unsere<br />
Muttertagsfahrt wird für Samstag, 8. Mai, geplant.<br />
Anmeldungen werden beim Treffen entgegengenommen.<br />
Allen Geburtstagskindern im<br />
Jänner bietet die Vereinsleitung alles Gute.<br />
Iglou<br />
Am 8. Dezember fand eine eindrucksvolle vorweihnachtliche<br />
Feier statt, die diesmal auf hohem<br />
künstlerischem Niveau stand. Diesen künstlerischen<br />
Genuß danken wir den stets einsatzfreudigen<br />
Landsleuten Dr. Werner Jelinek, Philharmoniker<br />
Herbert Frühauf, seinem Vater Hans,<br />
sowie Lm. Hans Krautschneider. Nach dem Berghäuermarsch<br />
von Händel verlas Obmannstellvertreter<br />
Hans Krautschneider ein Schreiben des erkrankten<br />
Obmannes Walter Göth, der seine<br />
Grüße und Wünsche für das kommende Jahr den<br />
Landsleuten übermittelt. Ihm wurde ein von allen<br />
Landsleuten unterfertigtes Schreiben mit<br />
dem Wunsche baldiger Genesung am nächsten<br />
Tage persönlich von Lm. Nemetz überbracht.<br />
Als feierlichen Auftakt des Abends brachte<br />
Lm. Frühauf (Violine) und Prof. Dr. Werner Jelinek<br />
(Klavier) die Sonate Nr. 8 von W. A. Mozart<br />
zu Gehör. Dann schloß sich eine Liedfolge<br />
mit Motiven und heimatlichen Weisen an. Worte<br />
zur Weihnacht sprach OFin.-Rat Wolfgang Nemetz,<br />
der den Friedensgedanken in den Vordergrund<br />
seiner Ausführungen stellte. Die jungen<br />
Landsleute Norbert Frühauf und Peter Frühauf<br />
rundeten die Vortragsreihe mit zwei Gedichten
FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />
SUDETENPOST<br />
ab. Mit der Verleihung der goldenen Ehrennadel<br />
an verdiente Landsleute wurde die offizielle<br />
Feier geschlossen.<br />
Am 10. März jährt sich zum 30. Mal der Todestag<br />
unseres Dichters Karl Hans Strobl. Die Iglauer<br />
Landsmannschaft würdigte durch einen<br />
Aufsatz in den Mitteilungen das Wirken unseres<br />
Landsmannes Karl Hans Strobl.<br />
Unsere Stüberlabende werden jeweils am ersten<br />
Donnerstag im Monat im Vereinsheim Marxerstüberl<br />
in Wien 3., Marxergasse 5, abgehalten.<br />
Der nächste Stüberlabend findet am 5. Feber<br />
statt, mit einem Vortrag von Lm. Wamser von<br />
der österreichischen Landsmannschaft.<br />
Bitte, lieber Landsmann denke daran, Deinen<br />
Mitgliedsbeitrag von S 50.— zur Einzahlung zu<br />
bringen. Allen Spendern des Jahres 1975 herzlichen<br />
Dank!<br />
Handl<br />
Jögerndorf<br />
Der romantisch gewölbte Wirtskeller, der für<br />
unsere diesmalige weihnachtliche Feier vorgesehen<br />
war, schien zunächst zu klein, um all die<br />
Mitglieder und Freunde unserer Heimatgruppe<br />
aufnehmen zu können, aber nach einigem Hin<br />
und Her fand doch jeder seinen Platz und ebenso<br />
die im Rahmen der Begrüßung getroffene<br />
Feststellung ihre heitere Zustimmung, daß unsere<br />
Feier noch nie in einem Raum veranstaltet<br />
worden war, der jenem wohl so glich, in dem vor<br />
bald 2000 Jahren der Sohn Mariens das Licht<br />
dieser Welt erblickt hatte. Ohne die Anwesenden<br />
mit vereinstechnischen Dingen weiter zu belasten,<br />
•wurden nach einigen, auf die tiefere Bedeutung<br />
dieses Beisammenseins von aus der Heimat Vertriebenen<br />
hinweisenden Worten des Obmanns<br />
die Lichter des Baumes entzündet und die uns<br />
seit unserer Jugend ans Herz gewachsenen<br />
Weihnachtslieder angestimmt. Die kleine Enkelin<br />
unserer verehrten Frau Heger trug dann<br />
einen Weihnachtsspruch vor, dem sich die Oma<br />
selbst mit einem ausdruckstief vorgetragenen<br />
Gedicht anschloß. Hierauf wurden unter heiterer<br />
Dankbarkeit die Geschenke verteilt, die vielen<br />
der Anwesenden von Verwandten und Freunden<br />
beschert worden waren. Schließlich wurden noch<br />
eine Karte mit den herzlichsten Grüßen und<br />
Wünschen von Frau Anni Weingartmann, geb.<br />
Karonitzky, verlesen sowie je ein Brief an zwei<br />
unserer Mitglieder zur Unterschrift herumgereicht,<br />
an Frau Anni Linke, die kurz vor Weihnachten<br />
ihren Bruder verlor und jetzt krank an<br />
ihr Heim gefesselt und recht verzagt ist, und an<br />
Lm. Bürgel, der nach einer Operation schon<br />
ziemlich lang in Lainz liegt. Der Rest des Abends<br />
galt heiterem Beisammensein, herzlichen Gesprächen<br />
und auch manch stillem Gedenken und<br />
schloß mit frohen Weihnachtsgrüßen und Neujahrswünschen.<br />
Landskron<br />
Die vorweihnachtliche Feier am Samstag, dem<br />
13. Dezember, war ein außerordentlicher Erfolg,<br />
wenngleich anfangs eine Mißstimmung herrschte.<br />
Der Obmann wurde von der neuen Wirtsleitung<br />
regelrecht übernommen. Es war der neue<br />
Saal ausgemacht und einige Tage vorher wurde<br />
ihm mitgeteilt, daß der Bund der Nordböhmer<br />
den großen Saal schon vor uns bestellt hätte,<br />
mit 80—90 Personen zu rechnen sei und an unser<br />
landsmannschaftliches Gefühl appellierten,<br />
als unser Obmann nachweisen konnte, daß wir<br />
im Recht waren. Wir nahmen den kleinen Saal<br />
und das Unglück passierte. 58 Landsleute pferchten<br />
wir zusammen, etwa 15 Personen verließen<br />
verärgert das Gasthaus,<br />
Nach dem Gaulied begrüßte der Obmann die<br />
Festgäste, besonders den Obmann der SLÖ, Lm.<br />
Dr. Schembera, Altbürgermeister Rudolf Zoffl<br />
und den letzten Direkter des Landskroner Gymnasiums<br />
Lm. Oberstud.-Rat Prof. Till, der trotz<br />
seines hohen Alters, 86jährig, aus Mauterndorf<br />
zu uns kam. Frau Nehyba jun. mit ihren Kindern<br />
und der kleinen Alexandra Schick gestaltete<br />
wie jedes Jahr den herzlichen Teil der<br />
Weihnachtsfeier, es wurden kleine Gedichte und<br />
reizende Weihnachtslieder vorgetragen. Frau<br />
Nehyba selbst las eine Weihnachtsgeschichte vor<br />
und auch der Obmann brachte eine kleine Geschichte<br />
von Heinrich Waggerl zum Vortrag. Mit<br />
dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" war die<br />
vorweihnachtliche Feier beendet, und Frau Stanek<br />
verteilte an die Kinder kleine Weihnachtsgaben.<br />
Schmach und Nichtachtung entgegentraten. Wir<br />
sind gezwungen, daraus die Konsequenzen zu<br />
ziehen. Zusammengepreßt auf kleinsten Raum<br />
saßen wir und unser Obmann begrüßte alle<br />
Lamdsleute und Gäste, bedauerte dieses Mißgeschick<br />
und bat Herrn Dipl.-Ing. Dr. Otto Köck<br />
um die Festansprache. Dieser erinnerte an die<br />
Vertreibung vor 30 Jahren. Trotz des angetanen<br />
Unrechts hoffen wir auf ein vereintes Europa<br />
und unser angestammtes Recht. Die Heimat verlieren<br />
heißt auch geistiges Vermögen verlieren.<br />
Weihnacht ist die Zeit, in der wir im Geiste die<br />
Ortschaften unseren Heimat durchwandern und<br />
auf den Friedhöfen am Fuße des Altvaters verweilen.<br />
Am Klavier wie immer Frau Antonia<br />
v. Prosi mit Weihnachtsliedern. Fa. Norbert<br />
Langers Söhne stellte sich wieder mit Selbsterzeugnissen<br />
als Damenspenden ein, dafür den<br />
herzlichsten Dank. Dank auch allen für die Spenden,<br />
di« Weihnachtsbäckereien und die Vorbereitung<br />
des Festes. Leider ist der Großteil unserer<br />
Landsleute wegen Platzmangel wieder nach<br />
Hause gegangen.<br />
Bund der Nordböhmen<br />
Anstelle der für den 14. Dezember geplanten<br />
Weihnachtsfeier, die wie in den vergangenen<br />
Jahren wieder im Hotel Eder Wien-Lainz stattfinden<br />
sollte, aber aus besonderen Schwierigkeiten<br />
ausfallen mußte, hielten wir am 13. Dezember<br />
in unserem Vereinslokal „Zu den 3 Hakkeln"<br />
eine Mitgliederversammlung ab, die sozusagen<br />
in letzter Stunde noch zu einer bescheidenen<br />
Advent- und Weihnachtsfeier umgestaltet<br />
werden konnte. Eingeleitet wurde die Versammlung<br />
mit einer Ehrung der kürzlich verstorbenen<br />
Mitglieder Obertelegrapheninspektor Josef<br />
Sieber (siehe Nachruf in der vorletzten Folge<br />
der <strong>Sudetenpost</strong>) und Schulrat Franz Hackel (69).<br />
Lm. Hackel war bis zur Vertreibung Lehrer in<br />
Woken bei Hirschberg am See, nahm in Mödling<br />
bei Wien seinen neuen Wohnsitz auf und wirkte<br />
daselbst bis zu seiner Pensionierung als Volksschuldirektor.<br />
Im Zusammenhang mit der Begrüßung beglückwünschte<br />
Obmann Julius Dressler die anwesenden<br />
beiden Vorstandsmitglieder Prokurist<br />
Emil Richter und Direktor Franz Kreibich zu<br />
ihrem 75., bzw. 65. Geburtstag, und bat sie, treue<br />
und mitarbeitsfrohe Mitglieder zu bleiben. Gesundheit<br />
und Zufriedenheit mögen weiterhin ihre<br />
Lebensbegleiter sein. Mit diesen in launigen<br />
Worten dargebrachten Glückwünschen kam sogleich<br />
eine recht stimmungsvolle Atmosphäre zustande.<br />
Bevor der zweite Teil unserer Versammlung,<br />
also die Weihnachtsfeier, die unter der Leitung<br />
unserer Frau Cilly Pilz stand, sorgte Margarete<br />
Köhler dafür, daß die Mädchen, Buben<br />
und Frauen mit einer guten Jause bewirtet wurden.<br />
Dazu erhielten die Kinder noch ein Weihnachtssäckchen,<br />
gefüllt mit allerlei guten Süßigkeiten.<br />
Von seiten der Chefin des Hauses war<br />
der Saal festlich geschmückt worden. Unter dem<br />
strahlenden Christbaum sangen sodann die<br />
Mädchen das melodiöse Lied „Leise rieselt der<br />
Schnee". Anknüpfend an dieses Lied hielt unser<br />
Mitglied Rechtsanwalt Dr. Ferdinand Sakar<br />
eine ideenreiche Ansprache, deren Inhalt eine<br />
erinnerungsfreudige Wanderung durch sämtliche<br />
Landschaftsgebiete unseres Sudetenlandes, angefangen<br />
von Schlesien über Ost- und Nordböhmen,<br />
Elbetal b. Egerland bis zum Böhmerwald<br />
war. In Fortsetzung des Programms spielten und<br />
sangen die Mädel und Jungen zusammen weitere<br />
zum Abend passende Lieder, worauf uns dann<br />
unsere Heimatdichterin Lmn. Fanny Reinstein<br />
mit einem neuen Gedicht überraschte. Lmn. Frau<br />
Prof. Maria Zippe ehrte in Gedichtsform unsere<br />
gefallenen Soldaten und Verstorbenen. Unser<br />
nimmermüder Kassier Alfred Neumann (er freut<br />
sich immer, wenn Beiträge und Spenden eingehen)<br />
erfreute uns mit einer humorvollen Vorlesung,<br />
betitelt „Eine Predigt für die Katz". Im<br />
Verlaufe des Abends erschien auch unser Ehrenmitglied<br />
Bundesobmann Dr. Schembera, seine<br />
Teilnahme ehrte uns sehr. Seme Worte fanden<br />
starken Anklang. Als Abschluß der Feier folgte<br />
nun ein Krippenspiel, das von 10 Kindern (Buben<br />
und Mädel), in Dreikönigs- und Hirtengewänder<br />
gekleidet, aufgeführt wurde. Hierauf<br />
sangen alle Anwesenden das unsterbliche „Stille<br />
Nacht, heilige Nacht... Es war diesmal eine einfache<br />
und bescheidene Feier, wir hoffen zuversichtlich,<br />
die nächste Weihnachtsfeier in altgewohnter<br />
Weise wieder begehen zu können. Für<br />
diesmal danken wir allen Mitwirkenden, ob sie<br />
namentlich genannt wurden oder nicht, aber<br />
ebenso herzlich den Eltern der Kinder.<br />
Lm. Dr. Schembera überbrachte vier Mitgliedern<br />
unserer Heimatgruppe das goldene Abzeichen<br />
der Sudetendeutschen, samt Urkunde, für<br />
Verdienste um die Landsmannschaft und zwar<br />
Mag. Josef Leschinger, Dr. Erhard Schmidt, Wilhelm<br />
Winkler und Ing. Viktor Langer, der vor Unsere nächste Zusammenkunft findet am<br />
Troppnu<br />
einigen Monaten verstarb und für den Frau Sonntag, dem 11. Jänner, statt. Wieder um<br />
Siegfriede Kugler als Verwandte das Ehrenzeichen<br />
übernahm. Prof. Till hielt eine herzliche Restaurant Diesmal wird es viel zu erzählen<br />
16 Uhr in der Gymnasiumstraße 8, im Cottage-<br />
Ansprache, voll von Frische und Heimattreue, geben, denn jeder hatte zu Weihnachten Erlebnisse,<br />
die mitunter auch seinen Nachbarn inter-<br />
war glücklich, wieder einmal in unserem Kreise<br />
zu sein, forderte alle Landsleute auf, sich immer essieren. Gewiß wird von den schönen Darbietungen<br />
gesprochen werden, die uns bei unserer<br />
und überall zum Sudetendeutschtum zu bekennen.<br />
Dr. Schembera gab einen Überblick über Vorweihnachtsfeier durch die freundliche Mithilfe<br />
von Frau Herma Schinzel, Frau Professor<br />
die Bemühungen der Landsmannschaft bei der<br />
Regierung, um endlich die Freigabe der versprochenen<br />
Mittel zu erwirken, wünschte allen Nu hatte der fünfjährige Christian Plankenbüch-<br />
Ptak und Frau Lucie Perne geboten wurden. Im<br />
Landsleuten ein schönes Fest und ein gesundes ler, der bereits im Burgtheater sowie im Josefstädter<br />
Theater und im Seniorenklub erfolg-<br />
1976. Diesen Wünschen schloß sich der Obmann<br />
an und dankte allen Landskronern für ihre reich als Sänger aufgetreten war, nicht nur die<br />
Treue zur Gemeinschaft.<br />
Frauen, auch die Männer auf seiner <strong>Seite</strong>. Der<br />
Am 18. Dezember feierte Frau Marie Schmid reiche Applaus gehörte mit Frau Perné für die<br />
den 90. Geburtstag. Der Obmann beglückwünschte<br />
Frau Schmid persönlich und dankte ihr für Wilhelm Eyberg-Wertenegg hatte drei Lieder<br />
Einstudierung und liebevolle Begleitung. Herr<br />
ihre vorbildliche Einstellung und Zugehörigkeit von Robert Schumann „In der Fremde" und von<br />
zur Heimatgruppe.<br />
Carl Löwe „Die Uhr" sowie „Heinrich der Vogler"<br />
gewählt, bei denen er seinen wohlklingen-<br />
Am 7. März ist die Jahreshauptversammlung.<br />
Am 26. Dezember feierte Lm. Ernst Thiel mit den Bariton mit klarer Aussprache hören ließ.<br />
seiner Gemahlin Stefanie die goldene Hochzeit. Ein junger Sänger, dem noch eine große Zukunft<br />
bevorsteht, mit einem Bariton, von hoher<br />
Wir gratulieren. (1020 Wien, Obere Donaustraße<br />
97—99/Tür 7).<br />
gesanglicher Kultur, die an einen Eberhard<br />
Lm. Steffan gedachte noch in bewegten Worten<br />
seiner beiden Jugendfreunde und Landskro-<br />
Wächter erinnert, der auch bei den Troppauern<br />
als beginnender Star debütierte. Frau Prof. Ptak<br />
ner Arminen, Dipl.-Ing. Erwin Müller, verstorben<br />
am 4. November in Dormagen und Hugo<br />
bewies dabei wieder ihr Einfühlungsvermögen<br />
als stilvolle Begleiterin am Klavier. Nach der<br />
Müller (I. C.-Junior) verstorben am 31. Oktober<br />
Weihnachtsansprache, die uns P. Bernhard Tonko<br />
in bekannt herzlicher Weise schenkte, er-<br />
in Eggenthal/Kaufbeuren.<br />
freute Frau Fritzi Rossmann, deren reife Gesangskultur<br />
bekannt ist, die vielen Anwesenden<br />
MOhrisch-Schönberg<br />
mit zwei schlesischen Weihnachtsliedern als<br />
Bindeglied zu unserer geliebten Heimat Schlesien.<br />
Die Begleitung am Klavier lag in den be-<br />
Mit einem tragischen Vorspiel konnten wir<br />
unsere Weihnachtsfeier am 14. Dezember 1975 währten Händen von Frau Toni Niedermeyer.<br />
nur kurz und im kleinsten Rahmen begehen. Die Geburtstagswünsche überbrachte unser Obmannstellv.<br />
P. Bernhard. Von den vielen seien<br />
Schon eine Woche vorher schmückten wir wie<br />
Bile Jahre unsere Stammlokal unter der Leitung nur die „runden" Geburtstage hervorgehoben:<br />
von Herrn Tilzer und Frau Garo. Jeder brachte der 90. von Frau Adelheid Parsch, der 80. von<br />
wieder Weihnachtsbäckerei. Um noch di« letzten Frau Maria Bruckner und der 65. von Frau Maria<br />
Zahel. — Allgemein bedauert wurde, daß<br />
Vorbereitungen zu treffen, kamen einige Damen<br />
vom Ausschuß und mußten feststellen, daß schon unsere früheren Mitgestalter an unseren Zusammenkünften<br />
wie die Schwestern Dorasil, der<br />
vormittag der Saal vom Obmann der Böhmerwäldler<br />
Landsmannschaft belegt war. Si« haben tanzfreudige Rudi Bürgel, der von Humor stets<br />
uns in den kleinen Speisesaal verwiesen. Wir sprühende Xandl Niedermeyer und der würdige<br />
verhandelten über eine Stunde und machten OLGR Dr. Dolf Nemetz wegen Krankheit nicht<br />
ihnen klar, daß wir jeden zweiten Sonntag im in unserer Mitte sein konnten. Ihnen galten die<br />
Monat unsere Zusammenkünfte und auch die aufrichtigen Genesungswünsche der Teilnehmer.<br />
Weihnachtsfeier in unserem Stammlokal abhalten.<br />
Wir können es bis heute noch nicht fassen, ßend mit, daß unser langjähriger Herbergsvater,<br />
Allen Mitgliedern teilt der Vorstand abschlie-<br />
daß unsere „Schicksalsgenossen" tins mat dieser<br />
Kommerzialrat Johann Kührer, im 77. Lebensjahr<br />
in die ewige Welt abberufen wurde. Wir<br />
werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.<br />
Seiner Familie gilt unser aufrichtiges Beileid.<br />
Kärnten<br />
Sudetendeutsche aus ganz Kärnten trafen sich<br />
zu einem Familienabend mit Gästen aus Deutschland<br />
und Österreich am 10. Jänner im Festsaal<br />
des Kolpingheimes in Klagenfurt zum Ball. Landesobmann<br />
Dir. Tschirch (Villach) konnte u. a.<br />
Bürgermeister LAbg. Hofrat Guggenberger, Vize-Bgm.<br />
Medweschek, die Stadträte Ing. Wenig<br />
und Ferrari-Brunnenfeld, Dkfm. Sladek, Geschäftsführer<br />
der VLÖ., den Landesobmann der<br />
Donauschwäbischen Landsmannschaft Dr. Tilger<br />
und Herrn Schaf fer, ferner vom Bezirk St. Veit/<br />
Gian die Obfrau Thérèse Stonner und OSR Stonner,<br />
die Gemeinderäte Katzer und Blaha (alle<br />
St. Veit/Glan), die Leiterin der Sudetendeutschen<br />
Jugendgruppe St. Veit/Glan, Annemarie<br />
Katzer, Landesgeschäftsführer Puff, Landesobmannstellv.<br />
Dir. Seemann (Villach), GR. u. Landesobmannstellv.<br />
Katzer (St Veit/Glan), Landeskulturreferent<br />
Ing. Wünsch (Klagenfurt) und<br />
die Mitglieder des Landesausschusses Lm. Schubert<br />
und Bund herzlich begrüßen, die alle mit<br />
ihren Frauen erschienen waren. Ganz besonders<br />
begrüßte der Landesobmann die Tanzgruppe der<br />
Sudetendeutschen Jugend Österreichs (Wien) mit<br />
Bundes jugendführ er Rogelböck und Landes jugendführer<br />
Seidler.<br />
Eröffnet wurde der Ball mit einer Polonaise<br />
der Jugendgruppe, die im Verlauf des Abends<br />
heimatliche Volkstänze vorführte und stürmischen<br />
Beifall erntete. Lehrer Gurmann (Friesach)<br />
leitete dazu die musikalische Begleitung und<br />
sagte die einzelnen Tänze an. Tanzmeister Seidler<br />
und Sekretär Puff luden zum Beitritt zu den<br />
Jugendgruppen der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
Kärntens ein. Als jüngste existiert<br />
in St. Veit/Glan eine solche Jugendgruppe. Gemeinsam<br />
wurden in einer Tanzpause Volkstänze<br />
aller Anwesenden durchgeführt, an denen sich<br />
auch Bürgermeister Guggenberger mit viel Eifer<br />
beteiligte. Die Tanzkapelle „Señores" aus Klagenfurt<br />
spielte eifrig zum Tanz auf und ließ sowohl<br />
die Jugend als auch die älteren Jahrgänge<br />
auf ihre Kosten kommen, so daß der Abend zu<br />
einem wahren Familienfest wurde, bei dem<br />
sich alle Anwesenden ausgezeichnet amüsierten.<br />
Eine Verlosung, zu der viel gespendet wurde,<br />
brachte viele wertvolle Preise zutage.<br />
St. Veit an der Gian<br />
Im vollbesetzten Saal des Gasthofes Doliner<br />
hielt die Bezirksgruppe St. Veit a. d. Gian ihre<br />
vorweihnachtliche Heimatstunde. Dabei konnte<br />
Bezirksobfrau Thérèse Stonner, Frau Bundesrat<br />
Käthe Kainz und Bürgermeister Ing. Friedrich<br />
Wolte, sowie Landesobmann Dir. Hermann<br />
Tschirch, Landessekretär Hans Puff, Bezirksobmann<br />
Dr. Wawra (Villach) und Landsleute aus<br />
Klagenfurt, Villach und Feldkirchen herzlich begrüßen.<br />
Die Singgruppe Traude Maier, Elfriede<br />
Tremschnig, Franz Pichler und Franz Weiß umrahmten<br />
die Heimatstunde mit weihnachtlichen<br />
Liedern in wunderbarer Harmonie. Frau Glantschnig-Katzer<br />
zündete vier Gedenkkerzen für<br />
die Toten, Heimatvertriebenen, Mütter und für<br />
die Jugend an. Den Vorspruch „Heimweh" und<br />
das Gedicht „An unsere Jugend" sprach Alois<br />
Klier, die Gedichte „Noch einmal" und „Mutter"<br />
brachte Obfrau Stonner zu Gehör, Heinz Gurmann<br />
u. Frl. Katzer trugen „Heimatlichter" vor<br />
und Thérèse Stonner und Alois Klier lenkten<br />
die Aufmerksamkeit der Anwesenden durch<br />
„Bild der Heimat" auf die alte Heimat hin. Nach<br />
dem Böhmerwaldlied und dem Kärntner Heimatlied<br />
hielten zum Abschluß des offiziellen Teiles<br />
Bürgermeister Wolte, Landesobmann Direktor<br />
Tschirch und Landessekretär Puff besinnliche<br />
und ehrende Ansprachen.<br />
Im heiteren Teil kam der Weihnachtsmann<br />
(Heinz Gurmann) mit seinem wohlgelungenen<br />
„Jahresrückblick" zu Wort. Ein Glückshafen und<br />
ein geselliges Beisammensein vereinte noch lange<br />
die sudetendeutsche Familie. Ein Wort des<br />
Gedenkens wurde auch für den Kriegsgefangenen<br />
Major Reder gesprochen, der in Freiwaldau<br />
geboren worden ist und als Sohn des Sudetenlandes<br />
gilt<br />
Oberösterreich<br />
«=BöhmerwflId!erInOÖ.<br />
Die Verbandsleitung gratuliert zum Geburtstag:<br />
Paul Cousa, 25. 1. 1894, Linz, Neufelderstraße<br />
23; Franz Birklbauer, 30. 1. 1897, Oberneukirchen<br />
127; Johann Semmelbauer, 20. 1. 1902,<br />
Leonding, Kleinstr. 9; Aloisia Müller, 5. 1. 1904,<br />
Linz, Dauphinestr. 209; Friedrich Schreiner,<br />
6. 1. 1904, Linz, Muldenstr. 20; Maria Dörfl,<br />
18. 1. 1904, Linz, Promenade 29; Karl Schinko,<br />
5. 1. 1905, Linz, Dauphinestr. 201; Maria Binder,<br />
7. 1. 1905, Linz, Franckstr. 7; Maria Glaser,<br />
10. 1. 1906, Linz, Dauphinestr. 203; Hermine<br />
Klier, 30.1.1906, Linz, Dauphinestr. 209.<br />
«Enns-NeugaMonz<br />
20 Jahre Enns-Neugablonz<br />
Am 5. Dezember 1975 feierte in der Kantine<br />
Kretschmann, in Enns-Neugablonz die Landsmannschaft<br />
den 20jährigen Bestand. Der Gründungsobmann<br />
Fritz Waniek erwähnte in einem<br />
Rückblick die gesellschaftlichen Leistungen, wobei<br />
er die Kinderweihnachtsfeiern, die Betreuung<br />
der Pensionisten und das Gesamtaufkommen<br />
mit den Geburtstagsgeschenken und Kranzspenden<br />
mit S 175.000 erwähnte.<br />
Bei der Gründung am 5. Oktober 1955 waren<br />
55 Landsleute anwesend gewesen, von denen<br />
22 verstorben sind. 1956 fand das erste Gablonzer<br />
Treffen am Fußballplatz (Festobmann Otto<br />
Hollmann). 1962 wurde anläßlich der Jahrhundertfeier<br />
der Stadt Enns das Sudetendenkmal in<br />
den Schloßpark übertragen. 1963 war das zweite<br />
Gablonzer Treffen in Enns. In diesem Jahr wurde<br />
Herbert Ehmig zum Obmann gewählt, der<br />
10 Jahre Obmann war. 1967 wurde im Museum<br />
die Hartig-Stube eröffnet, am 18. 4. 1975 war der<br />
Herr Bundespräsident bei den Gablonzern unter<br />
der Prominenz. Vom 30. Mai bis 1. Juni 1975<br />
fand das dritte Gablonzer Treffen in der Stadthalle<br />
Enns. Anwesend waren Dr. Walter Becher,<br />
Sprecher der Sudetend. Landsmannschaft, Bundesobmann<br />
Dr. Emil Schembera, Wien, Landesobmann<br />
Konsulent Hager, Heimatkreisbetreuer<br />
Kurt Reichelt, Oberbürgermeister Rudi Krause,<br />
Kaufbeuren, Bürgermeister Oswald Wondrak,<br />
Kaufbeuren, Gatterbauer Otto, Enns, Thomas<br />
Warmensteinach, Rendi, Kremsmünster.<br />
Mit Musik waren wir zweimal in Kaufbeuren,<br />
und einmal in Warmensteinach, 1976 mit Bürgermeister<br />
Gatterbauer, Enns und Musik in<br />
Kaufbeuren beim Heimatfest<br />
Für unsere Mitglieder wurden in erster Linie<br />
die Ansuchen um Hausratshilfe, die Angelegenheiten<br />
betreffend Pensionsabkommen und<br />
nicht zuletzt die Formulare zum Erhalt des Vertriebenenausweises<br />
vorgenommen.<br />
Die kurzgefaßten Berichte des Schriftführers<br />
Brunhecker und der Kassierin Zita Stecker wurden<br />
belobend zur Kenntnis genommen, und die<br />
Wahlen, welche von H. Ing. Ernst Hartig durchgeführt,<br />
wurden schnell, weil jeder die Wahl<br />
annahm, abgeschlossen. Obmann Fritz Waniek,<br />
1. Stellv. Heinz Rössler, 2. Stellv. Direktor Karl<br />
Schubert, 3. Stellv. Direktor Hans Nemecek.<br />
Kassier Frau Zita Stecker, 1. Stellv. Otto Bauhof,<br />
2. Stellv. Traudì Passig und Walter Blaha,<br />
Schriftführer Gisela Hartig, Stellv. Max Brunnecker,<br />
Vergnügungs-Obmann Otto Bauhof, Artur<br />
Kretschmann. Beiräte: Ing. Ernst Hartig,<br />
Robert Sandleiter, Jentsch Walter, Rölz Otto,<br />
Kurt Scheffel, Hans Tannhäuser, Walter Kundlatsch,<br />
Josef Müller, Franz Weber, Adolf Kratzert,<br />
Alfred Braun, Leopold Guttmann, Kurt<br />
Schubert<br />
Schubert, Traudì Rassig, Kassaprüfer Dir. Karl<br />
Schubert.<br />
mann, Kassier Franz Weber, Traudì Rassig,<br />
Heinz Oyrer.<br />
Anschließend an den offiziellen Teil gab unser<br />
Herr Hans Waniek einen Lichtbildervortrag<br />
über seine Hochzeitsreise in den Orient, der großen<br />
Beifall fand, für den wir recht herzlich danken<br />
Ḋie Ortsgruppe gratuliert zum 67. Geburtstag<br />
Lm. Josef Scharf aus Marschowitz, in Enns-Neugablonz<br />
22, am 22. Jänner.<br />
Die Sudetendeutscbe Landsmannschaft Enns<br />
lädt zum Ball der Gablonzer Industrie am<br />
14. Februar 1976 in der Stadthalle Enns alle<br />
Landsleute, Freunde und Gönner herzlich ein.<br />
Unter der zehnjährigen, sehr bewährten Leitung<br />
des Lm. Heinz Rössler als Ballobmann sind für<br />
diesen Abend besondexe Überraschungen vorgesehen.<br />
Zwei Tanzkapellen sowie die Mitwirkung der<br />
Lmzer Na¡rralentia, die eine großartige Bim-<br />
Bkn-Revueschau bringen wird, werden dieses<br />
Faschingsfest zu einem besonderen Vergnügen<br />
werden lassen.<br />
Am 20. November verstarb nach längerem Leiden<br />
Frau Maria Bürde, geb. Blaschke, aus Gablonz,<br />
Berggasse, in Steyr-Münichholz, im<br />
92. Lebensjahre. Die feierliche Verabschiedung<br />
der Verstorbenen erfolgte am 28. November in<br />
der Feuerhalle der Stadt Steyr. Unser Beileid<br />
gilt unserem Mitglied Frau Herta Knorek in<br />
Enns, Födermayrstraße 17, Frau Elfriede und<br />
Herrn Ing. Clemens Huyer in Steyr, Karl-Punzer-Straße<br />
28, mit allen Angehörigen. Am 30. November<br />
verschied nach längerem Leiden, einen<br />
Tag vor dem 86. Geburtstag, unser langjähriges<br />
Mitglied, Frau Anna Zimmermann aus Pintschei<br />
bei Gablonz, wohnhaft in Enns, Neugablonz 14a.<br />
Die Seelenmesse wurde am 3. Dezember in der<br />
Stadtpfarrkirche Enns-St Laurenz gehalten, anschließend<br />
wurde die Verewigte von einer großen<br />
Trauergemeinde zur letzten Ruhestätte begleitet.<br />
Am offenen Grab sprach Obmann Waniek<br />
Worte innigen Gedenkens und warf Heimaterde<br />
ins Grab. Unser Beileid gilt den Kindern Gisela<br />
Hertig, geb. Zimmermann, sowie dem Bruder<br />
Otto, und den Enkelkindern, samt den Verwandten.<br />
Am 8. Dezember starb nach langem schweren<br />
Leiden unser langjähriges Mitglied Herr Max<br />
Wenzel, Schmuckwarenerzeuger aus Kukan bei<br />
Gablonz, in Enns, Gürtlerstraße 12, im 62. Lebensjahre.<br />
Am 12. Dezember um 15 Uhr fand in<br />
der Stadtpfarrkirche Enns-St. Laurenz die heil.<br />
Seelenmesse statt. Anschließend begleiteten ihn<br />
eine große Schar seiner Heimat- und Berufskameraden<br />
zur letzten Ruhestätte. Der Obmann<br />
der Gablonzer Genossenschaft und gleichzeitiger<br />
Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
Enns-Neugablonz Fritz Waniek gedachte mit aufrichtigen<br />
Worten des lieben Freundes mit innigen<br />
Worten und warf Heimaterde ins Grab. Unser<br />
aufrichtiges Beileid gilt der Gattin Lotte<br />
Wenzel sowie den Kindern Peter und Eva sowie<br />
allen Anverwandten.<br />
Nach langem, schwerem Leiden verschied<br />
Sonntag, den 11. Jänner, unser langjähriges Mitglied<br />
Josef L e i s k e aus Schlatten 19 bei<br />
KöndgiLnhof, in Enns, Eichberg 6 b, im 82. Lebensjahr.<br />
Die feierliche Einsegung fand Mittwoch,<br />
14. Jänner, in der Stadtpfarrkirche Enns-St. Laurenz<br />
statt. Eine stattliche Trauergemeinde begleitete<br />
den teuren Verblichenen anschließend<br />
zur letzten Ruhestätte.<br />
Obmann Wamdek sprach am offenen Grabe<br />
herzliche AbscMedsworte und warf Heimaterde<br />
ins Grab. Unsere aiufrichtiige Anteilnahme gilt<br />
dem Sohn Reinhold und seiner Gattin Walpurga,<br />
seiner Schwester Anna Eichler 6owie den Enkelkindern<br />
Margot und Ewald und allen Verwandten.<br />
Für soziale Zwecke wurden der Landsmannschaft<br />
folgende Kranzablösen gespendet:<br />
Anläßlich des Ablebens von Max Wenzel, Enns,<br />
Gürtlerstraße 12: Rudolf Roskowetz KG Enns,<br />
S 200.—, Fritz und Anneliese Hein S 50.—, Familie<br />
Fritz Waniek sen. S 100.—, Siegfried und<br />
Marianne Bär, Linz S 300.—, Ernst Fischer, Firma<br />
S 200.—, Hans Fischer S 100.—, Firma Alfred<br />
Rößler, Steyr, Seifentruhe 5, S 200.—, Firma<br />
INKU, Wien, S 300.—. Anläßlich des Ablebens<br />
von Hexrn Rudolf Weiß, D-7521 — Forst: Frau<br />
Anna Ehmig, Enns, S 100.—, Frau Hartig<br />
(Schwester) 100.—. Anläßlich des Ablebens von<br />
Frau Anna Peukert, Wels: Firma „Inku" Wien,<br />
S 300.—. Anläßlich des Ablebens von Herrn<br />
Franz Xaver Schöler, Linz: Familie Fritz Waniek,<br />
Enns, S 100.—, Max Brunnecker, Enns,<br />
S 50.—. Anläßlich des Ablebens von Frau Anna<br />
Zimmermann, Enns, Neugablonz 14 a.: Firma<br />
Rudolf Roskowetz KG Enns, S 100.—, Fam. Artur<br />
Kretschmann, S 100.—, Baumeister Stecker<br />
Wwe., Enns, S 200.—, Firma Fritz Waniek,<br />
S 120.—, Frau Philomena Kasper, S 100.—, Otto<br />
Bauhof und Frau S 100.—, Frauen Emmy Ullrich,<br />
Erna Graf, Emma Biemann, je S 50.—, Frau<br />
Paula Kloss, S 50.—, Frau Hermine Scharf<br />
S 30.—, Frau Anna Lipoert, S 20.—, Anläßlich<br />
des Ablebens des Herrn Hoteliers Per«<br />
nul, spendete der Obmann der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft Fritz Waniek d. Ä.<br />
samt Frau S 200.—.<br />
Als Kranzablöse anläßlich des Todes von<br />
Lm. Josef Leiske spendete die Wiener Städtische<br />
Versicherung Wien S 200.— für soziale Zwecke.<br />
Anläßlich des Ablebens des Herrn Max Wenzel,<br />
Gürtelstraße 12, in Enns, gingen für soziale<br />
Zwecke der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
noch folgende Spenden ein. Frau Stadtrat Zita<br />
Stecker, Enns, S 200.—, Wiener Städtische Versicherung<br />
Wien S 200.—.<br />
Mflhrer und Schlesler<br />
Am 30. November trafen wir uns in Hofkirchen<br />
bei St. Florian beim Sautanz. Lm. Bauer<br />
stammt aus Südmähren und betreibt in Hofkirchen<br />
eine Landwirtschaft. Nach dem Kriege<br />
versuchte er es auch mit dem Weinbau, den er<br />
lange Jahre als Eigenbau ausschenkte. Mangels<br />
genügender Fahrzeuge konnten wir nur eine beschränkte<br />
Anzahl von Landsleuten einladen.<br />
Nachdem Obm. Brauner ein Gedicht über einen<br />
Sautanz, des vor genau 20 Jahren in Hofkirchen
lidie Lichtbilder von Prag und Nordböhmen vor-<br />
geführt, die uns bereitwillig unsere Lmn. Käthe<br />
Sajowitz-Heine zur Verfügung stellte und von<br />
ihr auch mit entsprechendem Begleittext versehen<br />
wurden. Sie erntete für diese Vorführung<br />
reichen Beifall.<br />
Das nächste Monatstreffen mit Lichtbildervortrag<br />
findet am 1. Feber um 15 Uhr wiederum im<br />
Bahnhofshotel in Brück a. d. Mur statt.<br />
von unserem damaligen Obmann Kam. Ripp veriaßt<br />
wurde, wuchs der Appetit ins Unermeßliche,<br />
und schon kamen die Kellnerinnen mit<br />
Schweinebraten, Blut- und Leberwürsten. Es<br />
war ein strahlend schöner Tag, und deshalb unternahmen<br />
wir nach dem Essen kleinere Wanderungen<br />
in die Umgebung. Um 15 Uhr trafen<br />
wir uns wieder im Lokal zu einem bunten<br />
Nachmittag. Vorträge wechselten mit Musik und<br />
Unterhaltung. Lm. Fuchs lud zu einer Kegelpartie.<br />
Es war erstaunlich wie unsere Frauen diesen<br />
Sport beherrschten. In zwei Partien fuhren<br />
wir abends nach Linz zurück.<br />
Unsere Weihnachtsfeier fand am Freitag, dem<br />
12. Dezember, im Tegetthoffstüberl statt. Unsere<br />
Frauen hatten die Tische weihnachtlich geschmückt<br />
und reichlich mit Bäckerei versehen.<br />
Fas war das Stüberl zu klein, wir mußten eng<br />
aneinanderrücken. Obm. Brauner erläuterte den<br />
schönen Brauch. Nach dem Absingen der Weihnachtslieder<br />
schloß sich der heitere Teil an, in<br />
welchem unsere Landsleute Tschiedel und Miedler<br />
so recht auf ihre Rechnung kamen. Das nächste<br />
Treffen findet wie immer am 2. Samstag im<br />
Monat statt.<br />
Graz<br />
Der zweite Monatssonntag, der 11. Jänner, vereinte<br />
am Nachmittag wiederum die Getreuen unserer<br />
Landsmannschaft zum Zusammensein. Bezirksgruppenobmann<br />
Ing. Franz Sabathil, konnte<br />
vor allem die neuerschienenen Landsleute<br />
Dr. Belak und Frau sowie den Landesobmann<br />
Dir. Schwab begrüßen. Dieser richtete an alle<br />
Teilnehmer eine ermunternde Ansprache. Er<br />
verwies auf die Bedeutung des gegenwärtigen<br />
Zeitpunkts, zu dem die Weltöffentlichkeit angesichts<br />
der sich in erschreckendem Maße häufenden<br />
Terrorakte gedrängt erscheine, endlich geeignete<br />
Abwehrmaßnahmen zu planen. Damit<br />
sei auch für die Vorlage unserer Petition ein<br />
Neue Helmut<br />
fruchtbarer Boden geschaffen. Anschließend<br />
Zu unserer Faschingsunterhaltung am Samstag,<br />
wandte sich die Geschäftsführerin Luise Czekansky<br />
mit drei Bitten an die versammelte Schar:<br />
dem 7. Februar, um 20 Uhr im Gashof Seymayr<br />
sind alle unsere Landsleute und Freunde herzlich<br />
1. um nicht mehr benötigte Plastikblumenschüsselchen<br />
zu dekorativen Zwecken, 2. um<br />
eingeladen.<br />
rechtzeitige Anmeldungen zur gemeinsamen<br />
Autobusfahrt zum Faschingsabend nach Leoben<br />
Riesen-und Isergebirgîer<br />
(bis 25. 1. an ihre Privatanschrift oder an die<br />
Die Heámatgruppe der Riesen-Isergebirgler<br />
_ _ * _ _ _ ° »<br />
und Brüxer lädt die Landsleute zum ersten Hei-<br />
Dienststelle) und 3. lim passende Sachspenden für<br />
WA** den IlliiMyfin Glückshafen «-ï +4-V»% unserer «^*"t A*« bFaschingsunterhaltung<br />
1 *« riniti M r*r+*m «4-A v»Vt nUnn r*<br />
matabend im Neuen Jahr am 22. Jänner im<br />
Sportkasino um 20 Uhr herzlich ein. Lmn. Marianne<br />
Friedrich wird uns den Abend mit einem<br />
Filmvortrag über das Burgenland und die Riviera<br />
verschönern. Wir erwarten recht zahlreichen<br />
Besuch.<br />
Gleichzeitig wünschen wir unseren im Jänner<br />
geborenen Landsleuten recht viel Glück und Gesundheit:<br />
Frau Anna Burkert, am 14. 1., Herr<br />
Franz Hanisch, am 15. 1., Herr Ing. Erhard Möldner,<br />
am 11. 1., Frau Berta Stadler, am 13. 1. 1896!,<br />
Frau Auguste Hüttl, am 13.1., Frau Lydia Topitz,<br />
am 3. 1.<br />
Södmöhrer in Linz<br />
Die Verbandsleitung ladet alle Freunde der<br />
Südmährer und alle Mitglieder zum heurigen<br />
Südmährer-Ball herzlich ein. Der Ball wird am<br />
Samstag, 31. Jänner d. J., im Festsaal des Hauptbahnhofes<br />
Linz veranstaltet. — Die Verbandsleitung<br />
wünscht auf diesem Wege allen im Monat<br />
Jänner geborenen Jubilaren Gesundheit und<br />
Wohlergehen auf ihrem weiteren Lebensweg und<br />
gratuliert zum 83. Geburtstag am 20. 1. Franz<br />
Dittrich aus Wainitz, 4060 Leonding; zum 77. Geburtstag<br />
am 31. 1. Rosalie Zwill aus Znaim, 3830<br />
Waidhofen/Thaya, zum 76. Geburtstag am 14. 1.<br />
Karl Fischer, Znaim, 4020 Linz, Breitwiesergutstr.<br />
40; zum 75. Geburtstag am 24. 1. Frieda<br />
Henne aus Eisgrub, 4550 Kremsmünster, Kirchberg<br />
49; am 30. 1. Ignaz Hembera aus Bernschlag,<br />
4784 Schardenberg am Inn 101; zum<br />
74. Geburtstag am 14. 1. Franz Lustig, Znaim,<br />
4063 Hörscning 174; am 26. 1. Dipl.-Ing. Wilhelm<br />
Littomisky aus Brateisbrunn, 4020 Linz, Göteborgweg<br />
8; am 31. 1. Anton Henhapl aus Tracht,<br />
4063 Hörsching, Neubau 42.<br />
am 8. Februar. Lmn. Gisela Hornischer führte<br />
sodann einige eindrucksvolle Filme vor, die in<br />
der Hauptsache repräsentative Veranstaltungen<br />
aus dem Leben unserer Landsmannschaft zum<br />
Gegenstand hatten.<br />
Herzliche Glückwünsche an die Geburtstagskinder<br />
dieses Monats, Ing. Johann Fischer, Maria<br />
Franz, Emma Friedrich, Hedwig Gleißner, Gusti<br />
Tschetschounik und Anni Uitz leiteten schließlich<br />
zum zwanglos geselligen Ausklang unseres<br />
Beisammenseins über. Wie erwähnt, findet — anstelle<br />
des üblichen Monatstreffens — am 8. Februar<br />
mit dem Beginn um 15 Uhr im Großen<br />
Saal des Hotels „Erzherzog Johann" ein Faschingsfest<br />
statt, zu dem besonders alle spaßund<br />
tanzwilligen Landsleute und Freunde der<br />
Landsmannschaft gelegentlichst eingeladen sind.<br />
Leoben<br />
Trotz Nebels und Schlechtwetters war der Besuch<br />
des Heimatabends im Jänner sehr gut und<br />
es konnten sogar drei neue Mitglieder (Lmn.<br />
Wechselberger, Lm. Ondrisch, Lm. Schulhauser)<br />
begrüßt werden. Sie schließen damit die Lücke<br />
unserer kürzlich verstorbenen Landsleute ev.<br />
Pfarrer i. R. Karl Neuer und Gerhild Blaschke,<br />
denen ein ehrendes Gedenken galt. — Mit Interesse<br />
wurden die Berichte der Delegierten zu<br />
den einzelnen Weihnachtsfeiern vernommen und<br />
sodann unsere Adventfeier, an der wie berichtet<br />
über 100 Landsleute mit prominenten Ehrengästen<br />
wie Bgm. Dir. Posch u. v. a. teilnahmen,<br />
noch einmal im einzelnen besprochen. — Besonderer<br />
Dank galt aber den beiden unermüdlichen<br />
Funktionären Lm. Ernst Schilder und Lmn. Heli<br />
Mader, die es heuer fertigbrachten, in<br />
Leoben über 80 Geschäftsleute für ein Inserat in<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" zu werben. — Herzliche Geburtstagswünsche<br />
ergingen an die Jänner-Jubilare:<br />
Franziska Eisenhut, Agnes Girsch, Herbert<br />
YOcklobruck:<br />
Die Ortsgruppe hatte am 13. Dezember zu<br />
Gareis, Otto Loigge und Josef Girsch. — Ein beeiner<br />
vorweihnachtlichen Feier eingeladen, und sinnliches, jetzt erst aufgefundenes Gedicht under<br />
Besuch war sehr gut. Nach der Begrüßung seres verstorbenen Gründungsmitgliedes Frau<br />
las Lmn. Pauer ein weihnachtliches Gedicht. Anschließend<br />
sprach Lm. Dir. Fröhlich über die<br />
Bedeutung des Weihnachtsfestes und erzählte<br />
von einem Erlebnis aus der letzten Kriegsweihnacht,<br />
das er in der Slowakei hatte. Mit großem<br />
Beifall dankten die Anwesenden und das Lied<br />
„Stille Nacht" paßte zu seinen Ausführungen.<br />
Dann las Lmn. Pauer eine Weihnachtsgeschichte<br />
von Waggerl. Obmann Stiedl dankte den beiden<br />
Landsleuten für ihren Beitrag zum Gelingen<br />
der Feier, gedachte durch Entzünden einer Kerze<br />
der Verstorbenen des letzten Jahres, wünschte<br />
allen Landsleuten frohe Feiertage und bat,<br />
auch im kommenden Jahr der Landsmannschaft<br />
die Treue zu halten. Den anwesenden Geburtstagskindern<br />
wurde herzlich gratuliert.<br />
Die nächste Zusammenkunft findet am Samstag,<br />
dem 17. Jänner, um 19.30 Uhr in Attnang,<br />
Gasthaus Peiskammer statt Im Jänner feiern<br />
Geburtstag: Molisch Maria, Moser Pauline und<br />
Stiedl Willibald, wir gratulieren herzlich.<br />
Wels<br />
Wie bereits angekündigt, findet der Ball der<br />
Bezirksgruppe Wels am Freitag, dem 30. Jänner,<br />
im Kasinosaal des „Hotel Greif", Wels, Kaiser-<br />
Josef-Platz, statt. Für jung und alt spielt die<br />
Tanzkapelle „The Entertainer" unter der Leitung<br />
ihres Kapellmeisters Rudolf Krenmair, zum<br />
Tanz. Alle Landsleute, Freunde und Gönner sind<br />
herzlichst eingeladen. Beginn 20 Uhr. Kartenvorverkauf<br />
in der Dienststelle, Wels, Freiung 4,<br />
jeden Dienstag von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.<br />
Karten im Vorverkauf S 35.— an der Abendkasse<br />
S 45.—. Unser nächster Landsmannschaftsabend<br />
findet am Freitag, dem 6. Feber im Gasthof<br />
„Kaiserkrone", Wels, gegenüber dem Hauptbahnhof<br />
statt. Beginn 20 Uhr.<br />
Geburtstage: Am 25. Jänner 71 Jahre: Anton<br />
Gabert aus Hohenstein, wohnhaft in Neydharting<br />
46; am 3. Feber 74 Jahre: Stefanie Zotscher<br />
aus Hannsdorf, wohnhaft in Lambach-Land; am<br />
5. Feber 71 Jahre: Johann Olbrich aus Nirklowitz,<br />
wohnhaft in Wels, Hans-Sachs-Straße 135. Wir<br />
wünschen allen Geburtstagsjubilaren Gesundheit<br />
und Wohlergehen.<br />
Brück on der Mur :<br />
Steiermark<br />
Am 4. Jänner wurde zum ersten Male in diesem<br />
Jahre das gewohnte Monatstreffen abgehalten,<br />
dessen Besuch verhältnismäßig gut war. Begrüßt<br />
wurden besonders unsere treuen Besucher<br />
aus Leoben. Beglückwünscht zu ihren Geburtstagen<br />
im Jänner wurden nachstehende Landsleute:<br />
Josef ine Motzke, 87 (Hombok), Franz Wenig,<br />
82 (Neudorf), Roland Pothorn, 81 (Krispo b.<br />
Plan), Max Grundmann, 79 (Schmelzgrube b.<br />
Böhm.-Leipa), Rosa Wohlidal, 78 (Znaim), Elfriede<br />
Pothorn, 74 (Komotau), Stephanie Polzer, 71<br />
(Pohorsch), Elisabeth Siegmund, 70 (Hombok) und<br />
Dipl.-Ing. Erich Kahler, 47 (Rothau). Ganz besonders<br />
jedoch wurde unser treuer langjähriger<br />
Kassier und Sozialreferent Franz Kahler zur<br />
Vollendung seines 80. Geburtstages beglückwünscht,<br />
den er in voller Frische am 5. Jänner<br />
begehen kann. Lm. Kahler ist Besitzer des Goldenen<br />
Ehrenzeichens. Es wurden ihm Blumen<br />
und eine solide Magenstärkung überreicht, damit<br />
er gesund und kräftig noch viele Jahre in<br />
unserer Mitte weile. Anschließend wurden herr-<br />
Rudolf (Donawitz) aus dem Jahre 1948 wurde mit<br />
viel Beifall aufgenommen. — Einen breiten<br />
Raum nahm die Diskussion zu unserem bevorstehenden<br />
Faschingsabend ein. Die Vorarbeiten<br />
laufen planmäßig und es ist wieder mit einem<br />
vollen Erfolg zu rechnen. Als Ballüberraschung<br />
ist u. a. eine Tombola mit über 100 Besten unserer<br />
Freunde aus Kaufbeuren-Neugablonz<br />
(BRD) sowie anderen wertvollen Firmengeschenken<br />
vorgesehen. Wir erwarten daher regen<br />
Zuspruch, besonders der Landsleute aus den angrenzenden<br />
Bezirken.<br />
Samstag, 31. Jänner, 20 Uhr:<br />
FASCHINGS-ABEND<br />
der Sudetend. Landsmannschaft Leoben<br />
im großen Saal des<br />
„Gösserbräu" in Goß<br />
mit Musik — Tanz — Unterhaltung<br />
Kein Garderobenzwang — Keine Masken<br />
Eintritt: freie Spende<br />
Tirol<br />
=Kufstein = = = = =<br />
Kinder- Vorweihnachtsfeier<br />
Eines der schönsten Feste im Jahreskreis vereinigte<br />
am 21. Dezember um 15 Uhr eine große<br />
Anzahl von Landsleuten, die mit ihren Gästen<br />
aus Hamburg, Hannover und Stade bei Hamburg,<br />
aus Oberaudorf, Innsbruck und Wien gekommen<br />
waren, um gemeinsam mit unseren Kindern<br />
und Jugendlichen im Saale des „Zeller Hofes"<br />
in Kufstein-Zell die Kinder-Vorweihnacht<br />
zu feiern. Von Westendorf-St. Peter war Landsmann<br />
Pompe mit vier Personen gekommen, die<br />
wir herzlich begrüßen konnten. Unsere Freunde<br />
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Klagenfurt<br />
Paulftschgasse 15<br />
Besucht den Landsman<br />
<strong>Sudetenpost</strong><br />
4010 Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Ruf 27 3 69.<br />
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein,<br />
Obmann Ing. Alfred Rügen. — Herausgeber: Gustav Putz. —<br />
Verantwortlicher Redakteur: Wolfgang Sperner. Alle in<br />
Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Druckerei und Zeitungshaus<br />
J. Wimmer Ges. m. b. H. & Co., Linz, Promenade 23.<br />
Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />
JahresbezugsDreis einschließlich 8 V» Mehrwertsteuer<br />
S 64.—, Halbjahr S 34.—, Vierteljahr einschließlich Einhebungsgebühr<br />
der Post S 18.—, Einzelpreis S 3.—.<br />
Postsparkassenkonto 7734.939. Bankkonto Allgemeine<br />
Sparkasse Linz, Konto 0000-028 135.<br />
Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulande 7. — Entgeltliche<br />
Einschaltungen im Textteil sind durch PR gekennzeichnet<br />
SUDETENPOST FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />
aus Kiefersfelden konnten an unserer Feier leider<br />
nicht teilnehmen, da sie zur gleichen Zeit<br />
ihre Kinder-Vorweihnachtsfeier hatten. Als liebe<br />
Gäste wurden Herr Stadtrat Ferdinand Mathes<br />
mit Gattin herzlich begrüßt. Eingeleitet<br />
wurde unsere Feier mit dem Schneewalzer, von<br />
Brigitte Luksch auf dem Akkordeon gespielt.<br />
Elisabeth Rass trug sehr schön das Gedicht:<br />
„Wieder wie in jedem Jahr" vor. Lmn. Frau<br />
Oberlehrer Gerda Hahn begrüßte sodann, in Anwesenheit<br />
unseres Obmannes, alle anwesenden<br />
Landsleute und Gäste, worauf Christi Luksch den<br />
„Willkommen"-Spruch vortrug. Inzwischen erschien<br />
Obmann Oswald Dressler, der nach langer,<br />
schwerer Krankheit doch zu uns kam. Er<br />
wurde von allen mit stürmischem Beifall begrüßt,<br />
denn alle freuten sich, daß er sich auf<br />
dem Wege zur Genesung befindet. Mit den Streichen<br />
von Max und Moritz, dargestellt von der<br />
Kinder- und Jugendgruppe, verstärkt durch Kufsteiner<br />
Jugendliche, kam Wilhelm Busch zu Wort.<br />
Wie freuten sich alle Anwesenden, wie leuchteten<br />
auch die Augen der älteren Generation, die<br />
ihren Busch noch in Erinnerung hatte und teilweise<br />
noch die Verse beherrschte! Jedenfalls<br />
hatte sich die Mühe von Lmn. Gerda Hahn gelohnt<br />
und die Stimmung war ausgezeichnet.<br />
Weihnachtslieder, gespielt auf Akkordeon und<br />
Gitarre von Brigitte Luksch und Judith Mayr,<br />
leiteten zum besinnlichen Teil über. Nach dem<br />
Lied „O Tannenbaum" trug Chr. Luksch recht<br />
innig den Spruch „Advent" vor. Es sang sodann<br />
ein kleiner Chor das Lied „Es ist für uns eine<br />
Zeit angekommen". Es folgte der Vorspruch<br />
„Wir sagen" den M. Als gekonnt vortrug. Das<br />
Lied „Leise rieselt der Schnee" bildete die<br />
Bundesjugendföhrung<br />
12. Schimeisterschaften der sudetendeutschen<br />
Jagend Österreichs und der SLÖ-Bezirksgruppe<br />
Wien und Umgebung: Am kommenden Wochenende,<br />
24. und 25. Jänner, treffen wir uns wieder<br />
in Lackenhof am ötscher in Niederösterreich.<br />
Untergebracht sind wir im Gasthof Pöllinger in<br />
Langau, ca. 3 km vor Lackenhof! Start der Meisterschaften<br />
in allen Klassen am Sonntag, dem<br />
25. 1., um 9 Uhr in Lackenhof! Mach auch Du<br />
mit! Bringt Eure Freunde mit! (Genauer Bericht<br />
siehe Folge 1 der <strong>Sudetenpost</strong> vom 8. 1. 1976).<br />
Sadetendeutscfae Schimeisterschaften in Kiefersfelden,<br />
am 7. und 8. Februar: Nun wird es<br />
schön langsam Zeit, daß auch Du Dich da anmeldest,<br />
zu den Meisterschaften für alle Sudetendeutschen<br />
und deren Freunde, sei es aus<br />
Österreich, der BRD oder sonstwo. Diese finden<br />
am 7. und 8. 2. 1976 in Kiefersfelden, Bayern, bei<br />
Kuf stein gelegen, statt! Es gibt Langläufe, Staffelläufe,<br />
einen Riesenslalom für jedwede Altersklasse,<br />
also von 8—80 Jahre! Somit kann jeder<br />
von uns mitmachen. Auch wir aus Österreich<br />
sollten da recht zahlreich mitmachen. Jeder schibegeisterte<br />
Landsmann sollte da dabeisein. Am<br />
7. 2. 1976 findet im Gasthof „Bergwirt" der Sudetendeutsche<br />
Ball der SL-Kiefersfelden statt.<br />
Unterbringung für ältere Teilnehmer in Pensionen<br />
und Gasthöfen (sofortige Quartierbestellung<br />
über Lm. Franz Demuth, Am Rain 23, D-8205<br />
Kiefersfelden). SDJ-Mitglieder sowie übrige junge<br />
Leute haben die Möglichkeit, in einer Schule<br />
mittels mitgebrachter Luftmatratzen usw. zu<br />
schlafen. SÏ)J-Mitglieder bekommen einen Fahrtkostenzuschuß.<br />
Anmeldungen unbedingt bis zum<br />
25. Jänner 1976 erforderlich (Sudetendeutsche<br />
Jugend, Effingergasse 20, 1160 Wien). Mach auch<br />
Du mit!<br />
=Landesgruppe Körnten = = = = =<br />
Und wieder haben neue Freunde zu uns gefunden.<br />
Das können wir mit viel Stolz berichten.<br />
Damit schreitet unsere Arbeit zügig voran. Der<br />
am 10. Jänner im Kolpinghaus abgehaltene Jugendnachmittag<br />
vereinte zahlreiche junge Freunde<br />
aus Klagenfurt und St. Veit. Es wurden Filme<br />
vom letzten Sommerlager und vom Sudetendeutschen<br />
Tag sowie Lichtbilder über die Jahresarbeit<br />
der Sudetendeutschen Jugend gezeigt.<br />
Anschließend fand ein Gedankenaustausch über<br />
die weiteren Aktivitäten statt. Der Ball der Sudetendeutschen,<br />
welcher am selben Abend ebenfalls<br />
im Kolpinghaus stattfand, wurde durch die<br />
Sudetendeutsche Jugend mit einer Polonaise eröffnet.<br />
Als Mitternachtseinlage boten wir im<br />
Rahmen dieses sehr schönen und gemütlichen<br />
Abends zahlreiche Volkstänze aus dem Sudetenland<br />
und Österreich, in heimatlichen Trachten,<br />
Herrn Bürgermeister, Vizebürgermeister und<br />
dem Herrn Stadtrat der Landeshauptstadt Kladar.<br />
Den anwesenden Ehrengästen, u. a. dem<br />
genfurt sowie den anwesenden Landsleuten hat<br />
diese Vorführung sehr gefallen, was der zahlreiche<br />
Beifall bewies! Dieser Ball war überhaupt<br />
wieder einmal mehr ein Treffpunkt der jungen<br />
Landsleute und deren Freunde, womit bewiesen<br />
wurde, daß auch wir hier in Karaten als Volksgruppe<br />
bestehen werden. Darum: Mach auch Du<br />
bei uns mit, wir sind eine sehr aufgeschlossene<br />
Gruppe von jungen Menschen, bei der vor allem<br />
das Wort Gemeinschaft und Kameradschaft gilt.<br />
Anfragen, bitte sofort an: Annemarie Katzer,<br />
9300 St. Veit a. d. Gian, Novemberstr. 7, richten!<br />
Einleitung zum Weihnachtsspiel „Irgendeiner<br />
sucht den Stern" wieder von der Kinder- und<br />
Jugendgruppe der SL dargebracht und mit Beifall<br />
belohnt. Die Schlußworte „Nun ist unser<br />
Spiel zu Ende" sprach M. Als in alter Weise mit<br />
Gefühl. Nach dem Lied „O du fröhliche" folgte<br />
das Gedicht „Weihnacht du Fest". Nun entzündeten<br />
die Jugendlichen, wobei sie Kerzensprüche<br />
aus den einzelnen Gebieten des Sudetenlandes<br />
sprachen, die Kerzen auf dem Weihnachtsbaum<br />
und die Tischkerzen, worauf der Chor das<br />
Lied „Hohe Nacht" sang. Obmann Lm. Oswald<br />
Dressler hielt eine kurze Weihnachtsansprache.<br />
Er dankte allen, die am Zustandekommen der<br />
Feier mitgewirkt hatten, sein besonderer Dank<br />
aber galt unserer Lmn. Frau Oberlehrer Gerda<br />
Hahn und deren Schwester, für die große Mühe,<br />
die sie wieder einmal auf sich genommen hatten.<br />
Es folgte die Lesung „Weihnacht", vorgetragen<br />
von Chr. Luksch. Hierauf sprach Elisabeth Rass<br />
den Glückwunsch. Das Lied „Stille Nacht" wurde<br />
von allen Anwesenden mitgesungen. Weihnachtslieder,<br />
die von Brigitte Luksch und Judith<br />
Mayr auf dem Akkordeon und der Gitarre<br />
gespielt wurden, verrieten, daß der Weihnachtsmann<br />
bald erscheinen müsse, was auch<br />
tatsächlich der Fall war. In seinem großen Buch<br />
hatte er alle kleinen Sünden vermerkt, die von<br />
den Kindern im Laufe des Jahres verübt wurden.<br />
Alle versprachen Besserung und erhielten<br />
kleine Gaben. Mit einer Kinder jause fand diese<br />
schöne Feier ihr Ende und mit den besten<br />
Wünschen für eine gesegnete Weihnacht und ein<br />
gutes, glückliches, friedvolles Jahr 1976 nahmen<br />
Landsleute und Gäste Abschied.<br />
Die JUGEND berichtet<br />
Jugendredaktion 1160 Wien Efflngergasse 20<br />
April: 1. und 15.<br />
Mai: 6. und 20.<br />
Erscheinungstermine 1976<br />
Juni: 3. und 16.<br />
Audi im Jahre 1976 erscheint die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
monatlich am ersten und am dritten<br />
Juli: 1.<br />
Donnerstag. Die Versendung erfolgt am Mittwoch,<br />
Annahmeschluß für redaktionelle Bei-<br />
September: 9. und 23.<br />
August: 5.<br />
träge ist der Samstag vor dem Erscheinungstag.<br />
Die Erscheinungstage sind im<br />
Oktober: 7. und 21.<br />
November: 4. und 18.<br />
Februar: 5. und 19.<br />
Folge 3 und 4 Dezember: 2. und 16.<br />
März: 4. und 18.<br />
Folge 5 und 6<br />
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Tel. 84 8 23.<br />
E<br />
=Lnndesgruppe Niederösterreich =<br />
Am kommenden Wochenende finden in unserem<br />
Bundesland die Schimeisterschaften der Sudetendeutschen<br />
Jugend Österreichs, in Lackenhof<br />
am ötscher, statt! Da wollen auch wir recht<br />
stark vertreten sein! Komm auch Du nach Lakkenhof!<br />
Baden, Mödling, Südstadt: Am 30. Jänner<br />
eröffnen wir den Ball der Baugenossenschaft<br />
„Frieden" in Wiener Neudorf, Friedenhaüs,<br />
Mühlfeldgasse. Wir gestalten auch eine Mitternachtseinlage.<br />
Auch Du bist herzlichst dazu eingeladen!<br />
St. Polten: Am 31. Jänner wird das Faschingskränzchen<br />
der AV-Sektion St. Polten durch unsere<br />
Volkstanzgruppe eröffnet! Dazu sind auch<br />
alle Kameraden aus der Umgebung herzlichst<br />
eingeladen !<br />
=Londesgruppe Salzburg<br />
Ein Treffpunkt der Sudetendeutschen<br />
Unser nächster Kaffeenachmittag am Dienstag,<br />
dem 27. Jänner, um 14.30 Uhr im Hotel Meran<br />
wird mit dem Vortrag „Namhafte sudetendeutsche<br />
Musiker und Komponisten" eingeleitet.<br />
Es spricht unsere Landesgeschäftsführerin Anni<br />
Leeb. Anschließend gemütliches Beisammensein.<br />
Unseren Mitgliedern, die in nächster Zeit ihren<br />
Geburtstag feiern, wünschen wir für das kommende<br />
Lebensjahr Gesundheit und stets gute<br />
Laune; vorerst den Jubilaren: Else Ba-ukal<br />
(früher Trautenau), Johann Schwarz (Bodenstadt).<br />
Äarl Deimer (Brunn) und Maria Weinlich<br />
(BrünnVWeiters: Hedwig Geppert (Weißstätten),<br />
Gisela Haartiig (Unter Maxdorf), Paul Heinrich<br />
(Alexanderfeld) in Niederahn, Marianne Lachout<br />
(Prag) und Dr. med. Franz Wihan (Znadm).<br />
Lomfesflroppe Steiermark=<br />
Graz: Unser Heimabendbetrieb ist im neuen<br />
Jahr wieder angelaufen! Komm auch Du zu uns<br />
und mach mit, wir bieten für jeden etwas! Anfragen:<br />
An Uta Spinka, Tel. 0 3122/3710 25 (ab<br />
18 Uhr).<br />
Landesgruppe Tirol<br />
Kuf stein: Du machst doch auch bei den kommenden<br />
Sudetendeutschen Schimeisterschaften in<br />
Kieferfelden am 7. und 8. 2. 1976 mit? Anfragen:<br />
an Gerda Hahn, Adolf-Pichler-Str. 6, 6330 Kufstein!<br />
Landesgruppe Wien<br />
Komm auch Du in den Heimabend, jeden<br />
Mittwoch ab 20 Uhr im Heim, Wien 17, Weidmanngasse<br />
9 und bring auch Deine Freunde mit!<br />
Faschingskränzchen der SDJ-Wien am Samstag,<br />
dem 21. Februar: Jeder komme in origineller<br />
Maske. Beginn: 20 Uhr, Ende ??? Wo? Im Heim,<br />
Wien 17, Weidmanng. 9! Musik vom laufenden<br />
Band. Für Speis und Trank wird bestens gesorgt.<br />
Nehmt auch Eure Freunde mit!<br />
Ball der Sudetendentschen: 28. Februar. Dieser<br />
findet im Hotel „The Vienna Intercontinental"<br />
statt und wird durch die jungen Sudetendeutschen<br />
eröffnet. Wer möchte noch bei der Polonaise<br />
mitmachen? Schön langsam wird es Zeit<br />
zur Anmeldung! Sofortige Anfragen am kommenden<br />
Mittwoch im Heimabend, bzw. mittels Postkarte<br />
an die Sudetendeutsche Jugend, Effingergasse<br />
20, 1160 Wien (bitte bis 27. 1. 1976). Mach<br />
auch Du mit! Amtswalter der SLÖ-Wien: Achtung!<br />
Geben Sie uns sofort Interessenten an!<br />
Folge 7 und 8<br />
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Auf 6000 Quadratmeter Fläche Im alten und Im neuen<br />
Haus eine wahre Fundgrube für alles, was Ihrem Heim<br />
Atmosphäre gibt<br />
Das Ist es, was heute zählt: die totale Auswahl,<br />
der Preis, die Zahlungsbedingungen<br />
die Lieferzeit und der Service.<br />
Salzburger Straße 205,4020 Linz<br />
EUROPA<br />
MÖBEL*