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Seite 2 - Sudetenpost

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Erscheinungsort Linz P.b.b. ^ ^ ^ ^<br />

Verlagspostamt 4020 Linz "^ ^^<br />

Einzelpreis s 3.—<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In ö<br />

Folge 2 Wien—Linz, 22. Jänner 1976 22. Jahrgang<br />

Keine Pause<br />

für die Hilfe!<br />

Von WOLFGANG SPERNER<br />

Enttäuschung<br />

um Musterprozeß<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Winke zum<br />

Einsparen<br />

(<strong>Seite</strong> 2)<br />

Was vor 30<br />

Jahren geschah<br />

(<strong>Seite</strong> 3)<br />

Überraschung<br />

um Reliquien<br />

(<strong>Seite</strong> 4)<br />

Israel: „Wir unterstützen die<br />

Petition der Sudetendeutschen<br />

Interessantes positives Echo auf die UNO-Aktion<br />

Neben anderen Delegationen hat nunmehr<br />

auch der ständige Vertreter Israels<br />

bei den Vereinten Nationen, Chaim Herzog,<br />

in einem Schreiben an den geschäftsführenden<br />

Präsidenten des Sudetendeutschen<br />

Rates, Dr. Hermann Götz MdB, positiv auf<br />

die sudetendeutsche Petition an die UNO<br />

reagiert. Sie hat nachfolgenden Wortlaut:<br />

„Mit Dank bestätige ich den Empfang<br />

Ihres Schreibens vom 24. November 1975,<br />

das sich mit der Situation der Sudetendeutschen<br />

und mit Ihrer Bitte befaßt, das<br />

Problem der sudetendeutschen Volksgruppe<br />

vor das Forum der Vereinten Nationen<br />

zu bringen. Ich teile Ihnen mit, daß sich<br />

die israelische Delegation freuen wird, Ihren<br />

Fall vor den Vereinten Nationen zu<br />

unterstützen."<br />

Ein „Volksgruppenrecht" als Ziel<br />

Sprecher Dr. Walter Becher: „Zu einem neuen Denken kommen! 11<br />

Der Rechtskampf der Deutschen aus den<br />

Sudetengebieten hat nunmehr eine zweifache<br />

Bedeutung, schreibt der Sprecher der Sudetendeutschen,<br />

Dr. Walter Becher, in einem<br />

Artikel.<br />

Die Möglichkeit, sich auch in solchen Fällen<br />

volklicher Selbständigkeit oder — wie es die<br />

Kammer der evangelischen Kirche in einem ökumenischen<br />

Gespräch ausdrückte — „kultureller<br />

Österreich-CSSR-Gespräche<br />

Identität" zu erfreuen, wird nur im Falle der<br />

internationalen Kodifizierung und Anerkennung<br />

dieses Prinzipes als „Volksgruppenrecht" gegeben<br />

sein. Eben das schlugen die alte Bundesversammlung<br />

der SL und der Sudetendeutsche<br />

Rat der Bundesregierung vor. Eben das wird mit<br />

Sicherheit auch die neugewählte Bundesversammlung<br />

der SL zu einem ihrer erstrebenswerten<br />

Ziele und zu einer ihrer Aufgaben machen.<br />

Über den Tag hinaus können die Sudetendeutschen<br />

damit die Hauptthemen ihrer neueren<br />

Geschichte in eine weltweite Diskussion einbringen:<br />

die Möglichkeiten der Selbstverwaltung,<br />

der Gruppen- und Personalautonomie, die Ergebnisse<br />

des Brünner Nationalitätenkongresses<br />

von 1899 (von dem sich Stalin und Tito inspirieren<br />

ließen), den Mährischen Ausgleich, die<br />

Gesetzesvorschläge der Zwischenkriegsjahre, die<br />

Grundgedanken einer geistigen Toleranz, die den<br />

Schlüssel zur modernen Sozietät in jener „Freiheit<br />

durch Partnerschaft" erblickt, die im böhmischen<br />

Räume so gründlich verspielt wurde.<br />

Das „Volksgruppenrecht" ist ein Ergebnis<br />

jener gelebten Friedensforschung, der wir uns<br />

nach den beiden Weltkriegen unterzogen. Es<br />

In Prag und Preßburg findet vom 26. — 30. 1.<br />

eine österreichische technisch-wissenschaftliche<br />

Woche statt, in deren Rahmen Vertreter von 30<br />

führenden österreichischen Firmen 55 technischwissenschaftliche<br />

Themen in Vorträgen in Prag<br />

und Preßburg behandeln werden. Für die vom<br />

Wrrtschaftsförderungsinstitut organisierte Veranstaltung<br />

besteht in tschechoslowakischen Fachkreisen<br />

bereits reges Interesse. Die Veranstaltung<br />

ist die erste ihrer Art, die von Osterreich in<br />

einem derart großen Umfang in der CSSR durchgeführt<br />

wird. Die Vorträge beziehen sich vorwiegend<br />

auf Probleme des Anlagen- und Maschinenbaus<br />

kann vom Ursprung her die zusammenführenden<br />

im Bereiche der Chemie, der Kunststoffe Kräfte großer und kleiner Lebensbereiche för-<br />

und der Papierverarbeitung. Sie werden in Prag dern, sie gegen Terror und Dauerunruhen ins<br />

im Hotel Intercontinental und in Preßburg im Hotel<br />

Treffen führen sowie die Quellen freilegen, deren<br />

Kiew durchgeführt<br />

man zur Heilung zugefügter<br />

Jahrhundertwunden<br />

Das<br />

schöne<br />

Bild<br />

der<br />

Heimat...<br />

Das einstige Bergstädtchen<br />

Gottesgab im Erzgebirge<br />

ist die höchstgelegene<br />

Stadt Mitteleuropas<br />

(1028 m), sie war Mittelpunkt<br />

des erzgebirgischen<br />

Klöppelspitzenhandels,<br />

und aus Gottesgab stammt<br />

der Sänger des Erzgebirges,<br />

Anton Günther.<br />

bedarf. Es ist ein Hauptelement der Friedenssicherung<br />

und eine Lehre der Tragödien im<br />

Herzen Europas.<br />

Wer unseren Glauben an die Schlichtungskraft<br />

dieses Gedankens versteht, schreibt Becher,<br />

der wird auch Verständnis dafür aufbringen, daß<br />

wir einer „Entspannung" mißtrauen, die einer<br />

ganzen Generation von Verträgen und dem<br />

jüngst vergangenen Zeitraum den Namen gab.<br />

Sie höhit, indem sie ein gutes Wort mißbraucht,<br />

den Gedanken der Versöhnung grausam aus,<br />

tötet di« Selbstbestimmung der Menschen und<br />

setzt an die Stelle der Gruppenrechte den Zwang<br />

der totalen Unterwerfung. Moskau handhabt<br />

dieses Verfahren offenbar bis zum Endsieg seiner<br />

Ideologie. Sich ¡hm und seinen Helfershelfern<br />

entgegenzustellen, ist daher ein Teil des Kampfes,<br />

um die Bewahrung der Freiheit, die dieses Konzept<br />

zerstören will.<br />

Weil wir es dabei nicht bewenden lassen, sondern<br />

geneigt sind, der Idee der Freiheit zu<br />

unserem Teile einen Inhalt zu geben, schlagen<br />

wir vor, den Gedanken des Volksgruppenrechtes<br />

zu einem internationalen Prinzip zu erheben. Es<br />

soll keinen „Sieg", aber einen Zustand herbeiführen<br />

helfen, in dem sich die Völker auf der<br />

Basis ihres freien Willens, d. h. also ehrlichen<br />

Sinnes treffen können. Wir glauben, es lohnt<br />

sich, dieser Absicht zu dienen — heute, und zu<br />

neuem Denken über den Tag hinaus.<br />

Vor etwas mehr als einem Vierteljahr<br />

hatten sich die politischen Parteien der<br />

Heimatvertriebenen erinnert. Kein Wunder:<br />

Standen doch am 5. Oktober 1975 entscheidende<br />

innenpolitische Wahlen in Österreich<br />

vor der Tür. In der „<strong>Sudetenpost</strong>" nahmen<br />

die drei im Parlament vertretenen Parteien<br />

in bezahlten Einschaltungen zur Lage Stellung,<br />

und sie gingen in ihren Wahlinseraten<br />

auf die speziellen Anliegen der Sudetendeutschen<br />

und Heimatvertriebenen, wie<br />

etwa restlose Erfüllung des Kreuznacher<br />

Abkommens, ein.<br />

Nun, helfen wollen sicher alle Parteien,<br />

denn selbst jene, die gleich nach Kriegsende<br />

eine mehr als reservierte Haltung<br />

gegenüber den Flüchtlingen eingenommen<br />

hatten, haben indes längst schätzen gelernt,<br />

daß sich Österreich mit den Vertriebenen<br />

keinen politischen Sprengstoff und<br />

keine „Revoluzzer" eingehandelt hatte,<br />

sondern Mitarbeiter für Österreich, die<br />

nahezu überall, wo sie das Leben hingestellt<br />

hatte, ihr beachtliches Scherflein zum<br />

Werden des modernen Österreichs beigetragen<br />

haben.<br />

Es kommt den Vertriebenen von 1945<br />

auch nicht so sehr darauf an, daß man Lippenbekenntnisse,<br />

womöglich nur vor Wahlen,<br />

ablegt, sondern was wichtig ist, ist<br />

die stete positive Einstellung zu dem Problem<br />

der Anliegen der Heimatvertriebenen<br />

und das, was man aus der Kraft der politischen<br />

Stärke heraus bereit ist, für die<br />

Vertriebenen von einst zu tun.<br />

Was ist man aber wirklich bereit zu tun?<br />

Nun, wie oben zitiert, es ist beträchtliche<br />

Zeit seit den Wahlen vergangen, und es<br />

hat vor allem auch gerade ein neues Jahr<br />

begonnen. Jahreswenden sind gerne Anlaß,<br />

um sich einen inneren Anstoß zur Tat<br />

zu geben, um ein Arbeitsprogramm vorzulegen.<br />

Bisher ist es allerdings still gewesen<br />

um die „Liebe zu den Heimatvertriebenen"<br />

in Österreichs Innenpolitik.<br />

Sicher, man hatte mehr Grund, sich mit<br />

den Problemen jener Außenseiter zu befassen,<br />

die durch Bombenattentate und<br />

Geiselnahmen von sich reden machten. Wie<br />

etwa den von bestimmter <strong>Seite</strong> ausgezeichnet<br />

bezahlten Schergen, die im<br />

OPEC-Zentrum in Wien durch eine Mordtat<br />

auf „sich" und ihre Probleme aufmerksam<br />

machten. Bemerkenswerterweise waren<br />

jene Mordgruppen, die den spektakulären<br />

Überfall verübt hatten, selbst gar<br />

keine Flüchtlinge. Es waren nur Handlanger<br />

der Politik, die fett bezahlt wurden und<br />

die morgen oder sonstwann und -wo wieder<br />

in der Welt für ein „gutes" Honorar auf<br />

die - sicher berechtigten — Anliegen der<br />

Palästinenser „aufmerksam machen" werden.<br />

Glücklicherweise und auch mit viel Geschick,<br />

gelang es, diese Ruhestörer in<br />

Österreich außer Landes zu bringen. Freilich,<br />

für solche Elemente wird, ja muß, man<br />

in Österreichs Regierung Zeit aufbringen.<br />

Und man kann froh sein, daß die grausame<br />

Herausforderung dieser Mörder so verhältnismäßig<br />

gelassen gelöst wurde.<br />

Aber man fragt sich neuerlich: Muß man<br />

wirklich für ein nationales Anliegen durch<br />

gedungene Täter „werben" lassen, um echt<br />

angehört zu werden, um auf sich aufmerksam<br />

zu machen?<br />

Es sollte doch nicht übersehen werden,<br />

daß zumindest ebensoviele Probleme nationaler<br />

Art wie ¡enei der Palästinenser<br />

bei den Vertriebenen des Jahres 1945 „gespeichert"<br />

sind. Was den Palästinensern<br />

geschah und geschieht, ist auch an den<br />

Sudetendeutschen und anderen Vertriebenen<br />

aus den Oststaaten verübt worden: Sie<br />

wurden aus der Heimat verjagt, haben<br />

ihren Besitz zurückgelassen und wurden<br />

vielfach in ihren Familien zerrissen. Hunderttausende<br />

wurden ermordet, gefoltert,<br />

geächtet.<br />

Im Verhältnis zu der „Sprache", die die<br />

Palästinenser vor der UNO und durch ihre<br />

„Aktivisten" in der Welt sprechen, wie etwa<br />

beim OPEC-Attentat in Wien, ist die „Sprache"<br />

der Sudetendeutschen harmlos.<br />

Zu harmlos?<br />

Man wird die Sudetendeutschen nicht zu<br />

Ball der Sudetendeutschen Faschingsamstag<br />

28. Februar 1976<br />

t—<br />

Hotel Intercontinental<br />

Wien I, Johannesgasse 28 J


SUDETENPOST<br />

FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER Í97Q<br />

Arafats und Geiselnehmungen motivieren<br />

können. Wir sind dankbar und froh, in<br />

Österreich eine so schöne und unserem<br />

Lebensstil so entsprechende neue Heimat<br />

gefunden zu haben, daß wir unsere Wünsche<br />

und Forderungen an die Gerechtigkeit<br />

nicht mit Genickschüssen, wie beim OPEC-<br />

Überfall in Wien, oder mit Geiselnahmen<br />

„spektakulär untermauern" wollen. An unseren<br />

Fingern klebt kein Blut nationalen<br />

Hasses — und es wird auch nie dazu kom"<br />

men. Wir haben — weder in Deutschland<br />

noch in Österreich — diese unsere nationalen<br />

Probleme in die neue Heimat übertragen.<br />

Was jedoch von den Vertriebenen<br />

gewünscht wird, ist, ihnen auf rechtlicher<br />

Basis zum Recht zu verhelfen. Und zwar<br />

in zumutbarer Weise für den Staat. Wie<br />

etwa die letzte Erfüllung des Kreuznacher<br />

Abkommens.<br />

Wir warten nun gespannt darauf, ob und<br />

welche Aktivitäten man seitens der politischen<br />

Parteien unternimmt, um nach der<br />

Wahl und ohne Aussicht auf rasches<br />

„Stimmenhonorar" in der Sache „Heimatvertriebenenprobleme"<br />

zu unternehmen<br />

gedenkt.<br />

Sicher sind die Stimmen der Heimatvertriebenen<br />

bei einer Wahl in Österreich eine<br />

„Dunkelziffer". Es gibt keine Partei der<br />

Heimatvertriebenen, und sie verhalten sich<br />

politisch — ähnlich wie in ihrer konsequenten<br />

Arbeit -r auch großteils völlig unerkannt.<br />

Aber so wie ein manchmal sehr<br />

deutlich spürbarer Strom weltanschaulicher<br />

Überzeugung, etwa in Problemen der Religion,<br />

quer durch die Parteien geht und<br />

bei Wahlen seine Auswirkungen zeigt, so<br />

sollten sich auch im Hinblick auf die Anliegen<br />

der Heimatvertriebenen in Österreich<br />

die Parteiführer und ihre Mannschaften<br />

darüber im klaren sein, daß ihre Haltung<br />

sehr genau von den Heimatvertriebenen<br />

registriert und politisch „honoriert"<br />

wird.<br />

Wir sind daher neugierig, ob sich in der<br />

nächsten Zeit — Monate nach den Wahlen<br />

— und am Beginn eines neuen Jahres,<br />

Österreichs fnnenpolitik wieder der Probleme<br />

der Heimatvertriebenen erinnern<br />

wird.<br />

fO6/ tV/£M MRtAH/lFeMrR.71-57-56H<br />

Enttäuschung um den Musterprozeß<br />

Dipl.-Kfm. Magister Färber wandte sich an die BRD und an den Bundespräsidenten<br />

D«r In Pernersdorf lebende Landsmann Dkfm.<br />

Magister Leopold Färber hat im eigenen und im<br />

Interesse aller heimatvertriebenen Altösterreicher<br />

einen MusterprozeB für die Zuerkennung des Vertrlebenenstatus<br />

zur Erlangung einer BRD-Teilrente<br />

angestrebt Der durch fast fünf Jahre mit Hilfe<br />

des OGB geführte Prozeß hat, wie Magister Färber<br />

In einem Brief ausführte, „infolge der Sturheit<br />

deutscher Verwaltungsjuristen" leider negativ<br />

geendet. Seither kämpft Dkfm. Färber bei den<br />

österreichischen Regierungsstellen — bisher vergeblich<br />

— um die Gleichstellung mit jenen deutschen<br />

Heimatvertriebenen, die vor 1938 nicht die<br />

österreichische Staatsbürgerschaft besaßen und<br />

im GenuS der sogenannten deutschen Teürente<br />

stehen.<br />

Indes hat Landsmann Färber sein Anliegen<br />

auch dem Herrn Bundespräsidenten, an den Bundeskanzler<br />

und u. a. an Sektionsrat DDr. Turetschek<br />

herangetragen. Auf seine Aussendungen<br />

hat als erster das Staatsoberhaupt reagiert. Der<br />

Bundespräsident richtete an Dkfm. Magister Färber<br />

u. a. folgendes Schreiben:<br />

Sehr geehrter Herr Magister!<br />

Wie Ihnen ja bereits bekannt ist, hat der<br />

in Ihrem Fall angestrengte MusterprozeB für<br />

die Zuerkennung des Vertriebenenstatus zur<br />

Erlangung einer BRD-Teilrente negativ geendet.<br />

Daran konnte auch eine Intervention<br />

der österreichischen Botschaft Bonn beim<br />

Auswärtigen Amt nichts ändern, da der Bundesminister<br />

für Inneres der BRD den auch<br />

in zweiter und schließlich letzter Instanz des<br />

Musterprozesses zutage getretenen Standpunkt<br />

vertrat, daß die Schutzmachtfunktion<br />

der Bundesrepublik Deutschland für vertriebene<br />

deutsche Volkszugehörige fremder<br />

Staatsangehörigkeit nur subsidiaren Charakter<br />

habe und bei einer Konkurrenz zwischen<br />

Volkszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit,<br />

letzterer Vorrang zukomme. Dieser von deutscher<br />

<strong>Seite</strong> vertretene Standpunkt macht<br />

auch die Durchsetzung Ihres Leistungsbegehrens<br />

gemäß dem Abkommen mit der Bundesrepublik<br />

Deutschland über soziale Sicherheit<br />

unmöglich. Es trifft zu, daß durch Punkt 19 b<br />

des Schluckprotokolls zum österreichischdeutschen<br />

Abkommen über soziale Sicherheit<br />

die Anrechenbarkeit von Leistungen in<br />

einer Rentenversicherung des anderen Staates<br />

ermöglicht wurde, wie sie das deutsche<br />

Fremdrentengesetz unter bestimmten Voraussetzungen<br />

für außerhalb der Bundesrepublik<br />

Deutschland erworbene Versicherungszeiten<br />

vorsieht. Nichts ändert diese Regelung<br />

aber an den für die Anwendung dieses Gesetzes<br />

maßgeblich persönlichen Voraussetzungen.<br />

Vertriebene werden nur dann vom<br />

Fremdrentengesetz ertaßt, wenn sie als solche<br />

nach § 1 BVFG anerkannt sind. Die Anerkennung<br />

der Vertriebeneneigenschaft im<br />

einzelnen erfolgt durch die zuständigen<br />

deutschen Behörden, welche die Versicherungsträger<br />

an ihre Entscheidungen binden.<br />

Die Bundesrepublik Deutschland ist den<br />

Vertriebenen bereits weitgehend entgegengekommen<br />

und zahlt Personen, die in<br />

Österreich Ihren Aufenthalt genommen haben,<br />

Zuschüsse zur Pension, wenn sie diesen<br />

die Vertriebeneneigenschaft zuerkannt<br />

hat.<br />

Das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />

plant keine weiteren Initiativen<br />

in dieser Angelegenheit, da die Rechtsnatur<br />

des souveränen Staates die Einflußnahme<br />

eines anderen Staates auf die Interpretation<br />

einer Gesetzgebung ausschließt. Ich sehe<br />

daher trotz allem Verständnis für Ihren<br />

Standpunkt keine Möglichkeit, Ihrem Ersuchen<br />

zu entsprechen.<br />

Mit meinen besten Grüßen<br />

gez. Dr. Kirchschläger e. h.<br />

Die Antwort des Bundespräsidenten Dr. Kirchschläger<br />

hat Landsmann Färber erneut enttäuscht<br />

Schwarzarbeit als Ideal<br />

Zwei Drittel der Jugoslawen<br />

verdienen sich das meiste „nebenbei"<br />

Dl« „Schwarzarbeit" in Jugoslawien hat für den<br />

Fiskus offensichtlich ein beängstigendes Ausmaß<br />

angenommen. Die Belgrader Tageszeitung „Politika"<br />

schätzt, daß zwei Drittel (drei Millionen<br />

von 4,7 Millionen Arbeitnehmern) ihre „offiziellen"<br />

Gehälter durch diverse Nebeneinkünfte verdoppeln.<br />

„Politika" begründete dieses Phänomen teilweise<br />

mit den zu hohen Steuerlasten für Handwerker.<br />

Nur 15 von 1000 Belgrader Handwerkern<br />

übten ihren Beruf auf legale Weise aus. Wegen<br />

ihrer Steuerlasten seien im vergangenen Jahr<br />

allein in Serbien 8000 Handwerksbetriebe geschlossen<br />

worden.<br />

Angesichts dieser Situation haben die Gewerkschaften<br />

des Landes eine Politik zur Rettung des<br />

Handwerks gefordert. Die Regierung bot ihrerseits<br />

den 1,1 Millionen im Ausland arbeitenden<br />

Jugoslawen eine einjährige Steuerfreiheit an,<br />

falls sie nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat einen<br />

Handwerkladen eröffnen wollten. Die „Schwarzarbeit"<br />

in Jugoslawien scheint sich jedenfalls in<br />

sämtlichen Berufen größter Beliebtheit zu erfreuen.<br />

So wurde bekannt, daß ein Richter sich<br />

in seiner Freizeit als Taxichauffeur betätigte.<br />

Er schrieb uns u. a.: „Wie Sie ersehen können,<br />

vertritt der Bundespräsident den streng formaljuristischen<br />

Standpunkt der deutschen Verwaltungsjuristen.<br />

Die „völkerrechtliche" Belehrung<br />

hörte ich schon vor einiger Zeit bei meiner Vorsprache<br />

bei Herrn Ministerialrat Dr. Josef Schuh<br />

im Bundesministerium für Soziale Verwaltung.<br />

Auf den Passus „Gleichstellung in unseren Rechten<br />

und Pflichten aus den bilateralen Sozialabkommen"<br />

ging keiner von beiden ein. Man habe<br />

uns die ausländischen Versicherungszeiten nach<br />

den österreichischen Bestimmungen angerechnet.<br />

Mehr könne man nicht tun. Daß die anderen zusätzliche<br />

Bezüge bekommen, sei eine Angelegenheit<br />

der westdeutschen Stellen. Ich habe nachweislich<br />

18 Versicherungsjahre bei der Allgemeinen<br />

Pensionsanstalt in Prag zu verzeichnen. Sie<br />

können sich ausrechnen, um welch ansehnliche<br />

Pensionszuschüsse ich dadurch komme, da ich<br />

die sogenannte deutsche Teilrente ab Juli 1970,<br />

d. i. nach Erreichung meines 65. Lebensjahres<br />

nicht erhalte und da mir von meiner „Schutzmacht<br />

Osterreich" dafür kein Äquivalent geboten<br />

wird. Wie unser Staatsoberhaupt bemerkt,<br />

plant das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten<br />

keine weiteren Initiativen in dieser<br />

Angelegenheit. Anscheinend geniert es sich,<br />

an die Deutschen weitere Ansprüche zu stellen,<br />

obwohl es nach dem Abkommen von Bad Kreuznach<br />

dazu berechtigt wäre. Offenbar will unsere<br />

Regierung nichts unternehmen, um uns im Sinne<br />

der bilateralen Sozialabkommen in unseren<br />

Rechten und Pflichten aus der Sozialversicherung<br />

mit den anderen Heimatvertriebenen, die früher<br />

deutsche oder tschechoslowakische Staatsbürger<br />

waren, gleichzustellen. Die meritorische Antwort<br />

des Herrn Bundeskanzlers ist noch immer ausständig."<br />

Winke zum Einsparen<br />

Die massive Erhöhung der Postgebühren<br />

(ein rekommandierter Inlandsbrief kostet<br />

11 S!) veranlaßt uns, den Lesern und Beziehern<br />

der „<strong>Sudetenpost</strong>" folgende Empfehlungen<br />

zu machen:<br />

I. Zahlung der Bezugsgebühren beim<br />

Postboten:<br />

Beziehern, die in der Regel beim Postinkasso<br />

nicht anzutreffen sind, und deren vierteljährliche<br />

Bezugsgebühr dann besonders<br />

eingefordert werden muß (Porto für die Zusendung<br />

des Erlagscheines S 1.50), wird<br />

empfohlen, sich vom Postinkasso auf Erlagscheinzahlung<br />

(mindestens ein Halbjahr =<br />

34 S) ummeiden zu lassen. Das kann durch<br />

eine einfache Mitteilung an die Verwaltung<br />

der „<strong>Sudetenpost</strong>" geschehen. Der Bezieher<br />

erspart sich dabei vierteljährlich 2 S.<br />

II. Zahlung durch Erlagscheine:<br />

Erlagscheinzahler erhalten von uns rechtzeitig<br />

einen E-Schein. Wir bitten um rasche<br />

Oberweisung, weil jede Erinnerung mit Kosten<br />

(Porto 1.50 S) verbunden ist.<br />

III. Zahlung mit Postanweisung:<br />

Von der Zahlung mitteis Postanweisung<br />

bitten wir Abstand zu nehmen. Jede Geldzustellung<br />

muß von uns mit 6 S bezahlt werden.<br />

Bitte, warten Sie jedenfalls unseren Erlagschein<br />

ab.<br />

IV. Neubezieher:<br />

Neubezieher erhalten von uns rechtzeitig<br />

einen Erlagschein, entweder mit der ersten<br />

Zeitung als Einlage oder gesondert mit der<br />

Post.<br />

V. Überweisung durch eine Bank:<br />

Bei der Überweisung durch eine Bank mitteis<br />

Dauerauftrags möge berücksichtigt werden,<br />

daß die Jahresgebühr 64 S beträgt. Es<br />

wird daher gebeten, Daueraufträge auf den<br />

entsprechenden Beitrag zu ändern.<br />

VI. Auslandsbezieher:<br />

Die Auslandsbezugsgebühr mußten wir wegen<br />

der hohen Kosten der Zeitungszusendung,<br />

die auf das Doppelte hinaufgesetzt worden<br />

sind, auf 95 S festsetzen. Wenn diese Gebühr<br />

mit Auslandspostanweisung eingezahlt wird,<br />

beträgt die Zustellgebühr 6 S. Es empfiehlt<br />

sich, die Gebühren mittels einer „Verrechnungspostanweisung"<br />

auf das Postscheckkonto<br />

Nr. 7734.939 des Postsparkassenamtes<br />

Wien an die „<strong>Sudetenpost</strong>" zu überweisen.<br />

Solche Verrechnungspostanweisungen liegen<br />

bei den Postämtern auf. Sie werden auf<br />

Wunsch von uns nach Ablauf des Zahlungszeitraumes<br />

zugesandt werden.<br />

VII. Rückporto:<br />

Anfragen und Zuschriften an die Zeitung,<br />

die eine Antwort erheischen, möge das Rückporto<br />

von 3 S beigelegt werden. Wir haben<br />

in den meisten Fällen bisher diese Gebühren<br />

selbst getragen, müssen aber um Berücksichtigung<br />

unserer Bitte ersuchen.<br />

VIII. Einsendungen an die Redaktion:<br />

Ersparen Sie sich die Eilzustellgebühr von<br />

8 S für jeden Brief, indem Sie die Berichte<br />

und Ankündigungen der Heimatgruppe rechtzeitig<br />

an die Redaktion senden! Warten Sie<br />

nicht bis zum letzten Tag. Die Redaktionsschlußtermine<br />

sind in der Zeitung auf der<br />

letzten <strong>Seite</strong> angeführt.<br />

Sowohl Sie als Bezieher wie auch wir als<br />

Empfänger sollten jede Möglichkeit der Einsparung<br />

von Postgebühren wahrnehmen!<br />

Die Verwaltung der „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

nicht gefragt<br />

Auch die CSSR läßt Westfirmen zu<br />

MK Jahresbeginn hat die CSSR, wie berichtet,<br />

die formalrechtlichen Bedingungen dafür geschaffen,<br />

daß westliche Firmen auf ihrem Gebiet Repräsentanzen<br />

errichten können. Damit sind Repräsentanzen<br />

westlicher Firmen innerhalb des<br />

Comecon nur mehr in Bulgarien und der DDR<br />

nicht zugelassen. In allen anderen Comecon-<br />

Staaten besteht vielfach schon seit Jahren die<br />

Möglichkeit, von der allerdings in sehr unterschiedlichem<br />

Ausmaße Gebrauch gemacht wird.<br />

Was die CSSR betrifft, ist auf Grund einer Regierungsverordnung<br />

die Errichtung von Repräsentanzen<br />

westlicher Firmen auf solche Unter-<br />

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Ein sudetendeutscher Pionier in USA<br />

Oswald Ottendorfer und das New Yorker Pressewesen<br />

„Der Eindruck, den Oswald Ottendorfer auf das<br />

öffentliche Leben des Landes ausübte, war ein<br />

weitreichender und heilsamer. Es war für uns ein<br />

schätzenswerter Gewinn, daß ein Deutscher von<br />

seinem festgefügten und ausgezeichneten Charakter<br />

und von solchem Rechtlichkeitssinn zu uns<br />

kam, um ein Bürger in unserer Mitte zu werden<br />

und hier seine Lebensarbeit auszuführen. Durch<br />

seinen Tod wird die Presse eines ihrer erprobten<br />

Führer beraubt, und wir verlieren den Mann, der<br />

durch Gewissen und Veranlagung sich stets auf<br />

die bessere <strong>Seite</strong> aller Fragen der Öffentlichkeit<br />

zu stellen suchte." Mit diesen Worten würdigte die<br />

„New York Times" Oswald Ottendorfer, der nach<br />

den Ereignissen von 1848 als politischer Flüchtling<br />

nach Amerika gekommen war.<br />

Ottendorfer war ein Sohn des deutschen Städtchens<br />

Zwittau an der böhmisch-mährischen Grenze<br />

in der österreichisch-ungarischen Monarchie.<br />

Nach Teilnahme an Freischarkämpfen in Holstein<br />

und an Aufständen in Leipzig und Baden hatte er<br />

nach einer gefahrvollen Überfahrt auf einem Segelschiff<br />

als Handarbeiter in New York neu begonnen.<br />

Er starb am 15. Dezember 1900 als Besitzer<br />

der New Yorker Staatszeitung. Ottendorfer<br />

hat sich große Verdienste um den Aufbau des öffentlichen<br />

Büchereiwesens in New York erworben,<br />

war ehrenamtlicher Kultursenator und lehnte<br />

das Amt eines Bürgermeisters ab, weil er dann<br />

nicht mehr in der Lage gewesen wäre, in seiner<br />

Zeitung objektiv zu berichten. Unter Ottendorfers<br />

Leitung nahm nicht nur die „New Yorker Staatszeitung"<br />

einen großen Aufschwung, sie erzielte<br />

auch maßgebenden Einfluß auf die Presse im<br />

Lande, wobei Ottendorfer bemüht war, die zutage<br />

tretenden deutschfeindlichen Tendenzen durch<br />

deutschfreundliche Nachrichten zu kompensieren.<br />

Dies geschah vor allem dadurch, daß er in Berlin<br />

eine eigene Nachrichtenagentur einrichtete,<br />

weil das Wolf'sche Telegraphenbüro durch ein<br />

Abkommen mit Reuter/London dazu nicht in der<br />

Lage war. In seiner Heimat stiftete Ottendorfer<br />

ein Kranken- und Waisenhaus, ein Denkmal und<br />

eine öffentliche Bücherei, die erste deutsche<br />

Stadtbücherei überhaupt (1892). Die in New York<br />

gegründete Bücherei besteht noch heute unter<br />

dem Namen „Ottendorfer Branch" und besitzt<br />

eine deutsche Abteilung.<br />

Viktor Aschenbrenner (KK)<br />

nehmen beschränkt, die an der Entwicklung der<br />

Wirtschaftsbeziehungen zwischen ihrem Heimatland<br />

und der CSSR ,in entscheidendem Maße<br />

Anteil' haben. Die betreffende Verordnung bezieht<br />

sich außerdem ausdrücklich nicht auf den<br />

Bereich des Bank- und Finanzwesens. Darüber<br />

hinaus wird die Bewilligung jeweils nur für eine<br />

gewisse, in der Regel ein Jahr nicht überschreitende<br />

Zeit' festgelegt.<br />

Aus Informationen von tschechoslowakischer<br />

<strong>Seite</strong> an österreichische Wirtschaftkreise geht<br />

hervor, daß die CSSR-Regierung durch die einschränkenden<br />

Bestimmungen die Zahl der westlichen<br />

repräsentanzen von vorneherein möglichst<br />

kleinhalten will. Dies wird damit begründet, daß<br />

die technischen Möglichkeiten für die Errichtung<br />

solcher Repräsentanzen beschränkt seien.<br />

Andererseits ist es westlichen Firmen schon<br />

seit jeher möglich, sich auch in der CSSR vertreten<br />

zu lassen, jedoch nicht durch physische Personen,<br />

sondern nur durch eigens dafür bestimmte<br />

staatliche Außenhandelsorganisationen, die üblicherweise<br />

auf Kommissionsbasis arbeiten. Nach<br />

dem Wortlaut der Verordnung, so wird hervorgehoben,<br />

sei es jedenfalls ausgeschlossen, daß eine<br />

Firma, die Geschäftsbeziehungen zur CSSR erst<br />

anknüpfen will, dies mit Hilfe einer eigenen Repräsentanz<br />

tut. Auffallend ist in der Verordnung,<br />

daß eine zeitliche Begrenzung von einem Jahr<br />

statuiert wird, wobei allerdings vorgesehen ist,<br />

daß Bewilligungsansuchen jeweils mindestens<br />

einen Monat vor Ablauf der Bewilligungsdauer<br />

neu gestellt werden können. Die ursprüngliche<br />

Bewilligung würde dann jedenfalls bis zur Erledigung<br />

des neuerlichen Antrages Geltung haben.<br />

Schließlich fällt auch auf, daß Bankinstitute ausdrücklich<br />

ausgeschlossen sind, während in den<br />

meisten anderen Comecon-Staaten Bankinstitute<br />

unter den ersten westlichen Firmen mit eigenen<br />

Repräsentanzen waren. Möglicherweise wird jedoch<br />

die Errichtung von Repräsentanzen durch<br />

westliche Banken noch in einer weiteren Verordnung<br />

geregelt werden.<br />

Bisher ist weder von österreichischen noch von<br />

anderen westlichen Firmen bekanntgeworden,<br />

daß sie von den durch die neue Verordnung eröffneten<br />

Möglichkeiten Gebrauch machen wollen,<br />

doch ist für eine endgültige Beurteilung dieser<br />

Frage der Zeitraum seit Inkrafttreten der Verordnung<br />

noch zu klein.<br />

O<br />

BUCHDRUCKEREI FR.SOMMER<br />

Sudetendeutscher Betrieb<br />

Drucksorten jeder Art<br />

Inhaber: Ing. Otto und<br />

Rautgundis Spinici<br />

3100 St. Polten,<br />

Kremser Qaa»e 2t


FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />

SUDETENPOST<br />

Was vor dreißig Jahren geschah<br />

Historisches und statistisches Material über die Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

In der Petition an die Vereinten Nationen wird<br />

die Forderung der Sudetendeutschen, von diesem<br />

Gremium gehört zu werden, mit dem Hin<br />

weis auf die Vertreibung von mehr als drei Millionen<br />

Sudetendeutscher aus ihrer Heimat erho<br />

ben. Dieses gegen Recht und Moral verstoßende<br />

Verbrechen wurde bereits in zahlreichen Wer<br />

ken abgehandelt, beginnend mit den 1950 von<br />

der Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung Sudeten<br />

deutscher Interessen herausgegebenen „Dokumenten<br />

zur Austreibung der Sudetendeutsche<br />

n". Nun erschien vor kurzem in der Reihe „Menschen<br />

und Grenzen" ein neues Buch des be<br />

kannten sudetendeutschen Statistikers Dr. Alfred<br />

Bohmann unter dem Titel „Bevölkerung<br />

und Nationalitäten in der Tschechoslowakei"<br />

(Verlag Wissenschaft und Politik in Köln, 512<br />

<strong>Seite</strong>n, Preis 96 DM). In den Schlußkapiteln befaßt<br />

sich das Buch auch mit der Vertreibung d<br />

er Sudetendeutschen, wobei auch die historische<br />

Entwicklung, wie es dazu kam, geschildert w<br />

ird. Wie die Vertreibung durchgeführt wurde,<br />

schildert der nachfolgende Auszug (<strong>Seite</strong> 456<br />

bis 467).<br />

Die Ausweisung der seit dem 11. und 12. Jahrhundert<br />

in den Böhmischen Ländern bodenständigen<br />

deutschen Bevölkerung wird man nach der<br />

Art ihrer Durchführung in vier Etappen voneinander<br />

unterscheiden können. Die erste Phase, die<br />

Zeit der wilden Austreibungen, begann fast unmittelbar<br />

nach dem militärischen Zusammenbruch<br />

Deutschlands, noch im Mai 1945, und währte, genährt<br />

durch immer neue Terroraktionen, bis August<br />

1945, bis zur Bekanntgabe der Beschlüsse<br />

der Potsdamer Konferenz vom 2. August 1945,<br />

in denen — entgegen dem bis dahin praktizierten<br />

Verfahren — übereinstimmend gefordert<br />

wurde, daß jede Oberführung deutscher Bevölkerungsteile,<br />

„die stattfinden wird, in ordnungsgemäßer<br />

und humaner Weise erfolgen soll..." Daran<br />

schloß sich die Periode der gelenkten Austreibungen,<br />

die für die Zeit von Mitte August 1945<br />

bis Ende 1945 verfolgbar ist. Mit dem Jahre 1946<br />

setzte nach entsprechenden Vorbereitungen die<br />

Zeit der allgemeinen organisierten Ausweisungen<br />

ein, die bis Ende November 1956 verfolgbar ist<br />

und zur fast völligen Räumung der sudetendeutschen<br />

Gebiete von der alteingesessenen<br />

deutschen Bevölkerung führte. Die im Jahre 1947<br />

begonnenen Nachausweisungen, die bald nur<br />

mehr in kleinen Gruppen-Transporten vorgenommen<br />

wurden und in der ersten Jahreshälfte 1949<br />

ausklangen, äußerten sich praktisch nur noch in<br />

Einzelausweisungen.<br />

Für die Zeit der wilden Austreibungen Ist eine<br />

direkte staatliche Lenkung durch die Tschechen<br />

nachweisbar. Diese erfolgten aber ohne Zweifel<br />

auf Grund der Anweisungen Benes' aus dem Exil<br />

durch die im Mai 1945 in Erscheinung tretenden<br />

tschechischen Nationalausschüsse. Diese wilden<br />

Austreibungen erscheinen als bloße Willkürakte,<br />

als Maßnahmen auch sowjetischer Ortskommandanturen<br />

und tschechischer Partisanengruppen.<br />

Ab August 1945 kann mit Fug und Recht von<br />

einer gesamtstaatlich gelenkten Austreibung der<br />

Sudetendeutschen durch die Tschechen gesprochen<br />

werden. Zu diesem Zeitpunkt wurde im Prager<br />

Innenministerium ein Sonderreferat eingerichtet,<br />

dessen Vorsitzendem Regierungsvollmacht<br />

eingeräumt wurde, um die Austreibung der Sudetendeutschen<br />

— die Tschechen sprechen immer<br />

nur von „Odsun" (Abschub) der Deutschen<br />

— im großen vorzubereiten, regional aufeinander<br />

abzustimmen und zu beaufsichtigen. Diesem zentralen<br />

Sonderreferat oblag wohl auch die Aufgabe,<br />

international auftretende Abschubschwierigkeiten<br />

zu beseitigen, um die rasche Räumung<br />

der sudetendeutschen Gebiete von der deutschen<br />

Bevölkerung in Gang und womöglich noch vor<br />

einer Friedenskonferenz abschließen zu können.<br />

Diesem Sonderreferat waren in Böhmen neun<br />

und in Mähren-Schlesien vier eigene Bevollmächtigte<br />

untergeordnet. Ihrer Rechts- und Entscheidungsgewalt<br />

unterstanden die Referate für den<br />

Abschub, für die eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Innenministerium und dem Sicherheitsministerium<br />

festgestellt werden konnte. Bis<br />

zum Jahresende 1945 erstreckten sich die wilden,<br />

später gelenkten Austreibungen auf die von den<br />

Sowjets besetzten Gebiete der Sudetenländer.<br />

Ab Jänner 1946 begannen die allgemeinen Ausweisungen,<br />

die zumeist in Eisenbahntransporten,<br />

nun auch aus dem zunächst von Amerikanern<br />

besetzten Westteil Böhmens, aus dem Egerland<br />

und dem Böhmerwald, vorgenommen wurden.<br />

Die Aussiedlung In die amerikanische<br />

Zone Deutschlands<br />

Da nur über die Ausweisungstransporte, die<br />

aus dem Gebiet der Tschechoslowakei in die US-<br />

Zone Deutschlands durchgeführt wurden, genaues<br />

Zahlenmaterial vorliegt, das sich allerdings auf<br />

die dürftigsten Angaben beschränkt, während alle<br />

anderen Ausweisungen lediglich auf Schätzungen<br />

beruhen, können im nachfolgenden nur die<br />

direkten Ausweisungen in die US-Zone Deutschlands<br />

behandelt werden. Sie fallen noch in die<br />

Zeit des Condominiums, das nach der bedingungslosen<br />

deutschen Kapitulation von den Siegermächten<br />

über Mitteleuropa aufgerichtet wurde,<br />

und zeigen das Ausmaß der Mitwirkung der damaligen<br />

amerikanischen Militärregierung an der<br />

Austreibung und damit die Mitverantwortung der<br />

Fellow-Travellers im Zeichen der Roosevelt-Politik<br />

und des Morgenthau-Planes auch in den praktischen<br />

Auswirkungen der Verträge von Potsdam<br />

und Jaita ohne jede Beschuldigung.<br />

In den Verhandlungen, die zwischen den Vertretern<br />

der damaligen amerikanischen Militärregierung<br />

und Prager Regierungsstellen über die<br />

Ausweisung der Sudetendeutschen und deren<br />

in einem neuen Buch<br />

Aufnahme in die US-Zone geführt wurden, waren<br />

etwas weitergehende Forderungen für die Übernahme<br />

der Ausgewiesenen-Transporte gestellt<br />

worden, als sie die Sowjetrussen vertraten. So<br />

verlangten die amerikanischen Verhandlungspartner,<br />

zunächst aus sanitären Sicherheitsgründen<br />

für den eigenen militärischen Bereich, die Errichtung<br />

von Aussiedlungslagern zur Aufnahme<br />

der Ausgewiesenen und deren achttägige Quarantäne.<br />

Neben der ärztlichen Betreuung wurden<br />

auch einige Erleichterungen für die Ausgewiesenen<br />

geschaffen; so sollten sie neben 1000 Reichsmark<br />

auch Gepäck bis zu 75 kg je Person mitführen<br />

dürfen. Dafür erklärten sich die Amerikaner<br />

bereit, täglich vier Ausgewiesenen-Transporte<br />

mit insgesamt 4800 Ausgewiesenen in der US-<br />

Zone aufzunehmen.<br />

Da die Aufnahmefähigkeit der Sowjetzone<br />

Deutschlands zeitweilig völlig ins Stocken geraten<br />

war, die Tschechen selbst die Ausweisung der<br />

Sudetendeutschen möglichst rasch zu Ende bringen<br />

wollten, gingen sie auf die amerikanischen<br />

Forderungen im wesentlichen ein, auch wenn<br />

sie dieselben später zum Teil nicht einhielten. Sie<br />

schufen 107 Aussiedlungslager, 75 in Böhmen,<br />

29 in Mähren-Schlesien und drei in der Slowakei.<br />

Neue amerikanisch-tschechoslowakische Verhandlungen<br />

in Prag am 9. und 10. April 1946<br />

führten zu einer weiteren Verschärfung des tschechischen<br />

Austreibungstempos. Es wurde beschlossen,<br />

täglich sechs Transporte mit 7200 Deutschen<br />

aus der Tschechoslowakei in die US-Zone zu führen.<br />

Nach neuerlichen amerikanisch-tschechoslowakischen<br />

Besprechungen wurde das Tempo der<br />

Austreibung wieder verlangsamt und bestimmt,<br />

daß ab 15. Juli 1946 täglich statt sechs Transporten<br />

nur noch vier und im November 1946 wöchentlich<br />

nur noch drei Vertriebenentransporte von der<br />

US-Zone, also Süddeutschland (ohne französische<br />

Besatzungszone!), aufgenommen werden sollten.<br />

Nun sind im Jahre 1946 nicht nur aus der<br />

Tschechoslowakei, sondern auch aus Österreich,<br />

aus Ungarn und ganz Südosteuropa deutsche<br />

Vertriebenentransporte in die US-Zone Deutschlands,<br />

somit nach Bayern, Hessen und in die<br />

Nordteile Württembergs und Badens geleitet<br />

worden. Nach Angaben des bayerischen Staatskommissars<br />

für das Flüchtlingswesen waren es<br />

insgesamt 1533 Vertriebenentransporte. die von<br />

amerikanischen Offizieren an Bayerns Ostgrenze<br />

übernommen wurden: 763 Transporte blieben in<br />

Bayern, 374 wurden nach Hessen, 357 nach Württemberg-Baden<br />

weitergeleitet. Weitere 39 Vertriebenentransporte<br />

mit Sudeten- und Südostdeutschen<br />

gingen über die US-Zone nach anderen<br />

Zonen weiter, meist in die britische. Mit diesen<br />

1533 Transporten, fast durchwegs Eisenbahntransporte<br />

mit Güterwagen, wurden 1,583.260<br />

deutsche Vertriebene von amerikanischen Offizieren<br />

übernommen. 786.037 Vertriebene kamen<br />

so nach Bayern, 398.164 nach Hessen, 361.319<br />

nach Württemberg-Baden, während in andere Zonen<br />

37.740 Sudeten- und Südostdeutsche weitergeleitet<br />

wurden, unter letzteren auch eine unbekannte<br />

Zahl von Slowakeideutschen.<br />

Nach dem Abgangsbahnhof eines jeden Vertriebenentransportes<br />

zu schließen, kamen von der<br />

Gesamtzahl der 1946 in die US-Zone eingeschleusten<br />

Ausgewiesenentransporte 1115 Eisenbahnzüge<br />

aus Aussiedlungslagern, die in den<br />

Böhmischen Ländern errichtet worden waren; 665<br />

davon blieben in Bayern, 450 Eisenbahntransporte<br />

wurden nach Hessen und in die amerikanisch besetzten<br />

Teile Württemberg-Badens weitergeleitet.<br />

Da jeder Transport durchschnittlich 1100 Vertriebene<br />

umfaßte, die wiederum auf 30—40 Güterwagen<br />

aufgeteilt waren, kann die Zahl der im<br />

Jahre 1946 aus Böhmen und Mähren-Schlesien<br />

nach Süddeutschland direkt eingeschleusten Sudetendeutschen<br />

mit rund 1,225.000 angenommen<br />

werden; davon verblieben etwa 730.000 in Bayern,<br />

während rund 495.000 Sudetendeutsche über<br />

Bayern nach Hessen oder nach Württemberg-<br />

Baden weitergeleitet wurden.<br />

Fast drei Millionen „organisiert" vertrieben<br />

Nach den Potsdamer Beschlüssen vom 2. August<br />

1945 und den Vereinbarungen des Alliierten<br />

Kontrollrates für Deutschland in Berlin vom<br />

20. November 1945 war vorgesehen worden, 2,5<br />

Millionen Deutsche aus der Tschechoslowakei<br />

nach Restdeutschland überzuführen; in der US-<br />

Besatzungszone sollten 1,75 Millionen und in der<br />

Sowjetzone Deutschlands, im Gebiet der heutigen<br />

DDR, 750.000 Deutsche aus der Tschechoslowakei<br />

untergebracht werden. Nach Beendigung der organisierten<br />

Ausweisung der deutschen Bevölkerung<br />

aus der Tschechoslowakei Ende 1948 berichteten<br />

die US-Behörden, während des Jahres 1946,<br />

beginnend mit dem ersten Transport am 25. Jänner<br />

und endend mit dem letzten Transport Ende<br />

November 1946, insgesamt 1,446.059 Deutsche<br />

aus der Tschechoslowakei übernommen zu haben,<br />

darunter hätten sich 53.187 Antifaschisten<br />

befunden.<br />

Die organisierten Ausweisungstransporte aus<br />

der Tschechoslowakei in die Sowjetzone Deutschlands<br />

begannen erst am 10. Juni 1946, anfänglich<br />

mit täglich zwei Transporten, ab 21. Juni mit drei<br />

und ab 1. Juli mit sechs Transporten täglich,<br />

und wurden am 18. Oktober 1946 offiziell abgeschlossen.<br />

Die Sowjetbehörden teilten mit, in<br />

diesem verkürzten Zeitraum 786.482 Deutsche aus<br />

der Tschechoslowakei übernommen zu haben,<br />

darunter hätten sich 42.989 Antifaschisten befunden.<br />

Somit wären im Zuge der allgemeinen<br />

organisierten Ausweisungen, vom 25. Jänner 1946<br />

bis zum 30. November 1946, 2,232.541 Deutsche<br />

aus der Tschechoslowakei nach West- und Mitteldeutschland<br />

gekommen. Abweichend davon wird<br />

von amtlicher tschechoslowakischer <strong>Seite</strong> die<br />

Zahl der durch die allgemeinen organisierten Ausweisungen<br />

im Jahre 1946 betroffenen Deutschen<br />

aus der Tschechoslowakei mit insgesamt<br />

1,859.541 Personen angegeben; davon seien in<br />

die US-Zone 1,223.059 und in die Sowjetzone<br />

Deutschlands 636.482 Personen „abgeschoben"<br />

worden. Die Differenz von genau 373.000 Personen<br />

wird damit erklärt, diese hätten sich bereits<br />

in Deutschland befunden; sie werden einfach zur<br />

eigenen Angabe hinzuaddiert, womit sich eine<br />

zahlenmäßige Obereinstimmung mit den amerikanischen<br />

und sowjetischen Angaben ergibt.<br />

Nach tschechischen Angaben sind im Verlauf<br />

der Jahre 1947/48 noch 12.824 und vom 1. Jänner<br />

bis Mitte Juli 1949 nochmals 5303 Deutsche aus<br />

der Tschechoslowakei „abgeschoben" worden,<br />

außerdem seien in dieser Zeit ,*,noch ungefähr<br />

30.000 Deutsche freiwillig nach Deutschland und<br />

in andere Staaten ausgewandert".<br />

Aus obigen Angaben geht hervor, daß im Zuge<br />

der allgemeinen organisierten Ausweisungen von<br />

Anfang 1946 bis Mitte Juli 1949<br />

im Jahre 1946 2,232.541<br />

1947/48 12.824<br />

vom 1. 1.—15. 7. 1948 5.303<br />

freiwillig 1947—1949 30.000<br />

1946—1949 2,280.668<br />

insgesamt mindestens 2,280.000 Deutsche das<br />

Gesamtgebiet der heutigen Tschechoslowakei<br />

verlassen haben.<br />

Die Folgen der Vertreibung<br />

Die Vertreibung und Zwangsausweisung bedeutete<br />

für jeden einzelnen Vertriebenen zunächst<br />

den Verlust der Heimat mit allem persönlichen<br />

Besitz und Eigentum, die Aufgabe der Heimatgemeinschaft<br />

und mit ihr zugleich die völlige Loslösung<br />

von allen nachbarschaftlichen, freundschaftlichen,<br />

verwandtschaftlichen, vielfach selbst<br />

noch familiären Bindungen und Beziehungen,<br />

einen Weg ins Ungewisse, der freilich für viele,<br />

die in der Heimat selbst noch Schweres zu erdulden<br />

hatten, trotz allem wie eine endliche Erlösung<br />

vorkam. Damit ist bereits angedeutet, daß<br />

durch die Vertreibung und Ausweisung jede Form<br />

heimatlicher Gemeinschaftlichkeit verlorenging.<br />

Dadurch aber, daß die Aussiedlung, ebenso<br />

zwangsläufig dann auch die Neuansiedlung in<br />

fremder, wenn auch deutschsprachiger Umgebung,<br />

getrennt vor sich ging, ist auch bei den<br />

sogenannten humanitär erfolgten Aussiedlungen<br />

1946 und später der Grundsatz der Humanität<br />

gleich zweimal auf das schwerste verletzt worden.<br />

. .. v .•.-•: • . .-.••..,; -....;.<br />

Die Zusammenstellung der Vèrtreibungs- und<br />

Ausweisungstransporte erfolgte an verschiedenen<br />

Orten und zu verschiedener Zeit. Es war nicht<br />

so, daß systematisch und sukzessiv ein Gebiet<br />

nach dem anderen von der deutschen Bevölkerung<br />

geräumt wurde bzw. geräumt werden mußte,<br />

sondern die Räumung erfolgte bereits in der<br />

bewußten Absicht, die Heimatgemeinschaften zu<br />

zerschlagen und sie nach Möglichkeit so durchzuführen,<br />

daß die Bildung neuer Heimatgemeinschaften<br />

in den Aufnahmegebieten wenn möglich<br />

überhaupt oder zumindest für lange Zeit völlig<br />

ausgeschlossen war. Praktisch äußerte sich die<br />

Vertreibungsweise in der Form der getrennten<br />

Ausweisung und Aussiedlung derart, daß fast von<br />

jedem Aussiedlungslager Transporte bald in die<br />

Sowjetzone, bald in die US-Zone abgefertigt wurden;<br />

schon dadurch wurde eine weite regionale<br />

Streuung der dörflichen und städtischen Heimatgemeinschaften<br />

über viele Tausende von Quadratkilometern<br />

bewirkt. Die Vertriebenentransporte<br />

wurden bereits durcheinandergemischt an<br />

der Grenze übernommen und je nach der jeweiligen<br />

Aufnahmefähigkeit weitergeleitet. So kamen,<br />

um nur das Beispiel der Transporte eines Tages<br />

— am 13. April 1946, ausschließlich in die US-<br />

Zone Deutschlands — aufzuführen,<br />

ein Transport mit Sudetendeutschen aus<br />

Modrany im Protektorat nach Schlüchtern und<br />

Gelnhausen in Hessen, ein weiterer Transport<br />

mit Sudetendeutschen wurde aus Prachatitz<br />

Im Böhmerwald nach Marburg/Lahn in Hessen,<br />

ein weiterer von Mährisch-Schönberg<br />

im Ostsudetenland nach Lauterbach in Hessen,<br />

ein anderer wieder von Reichenau bei<br />

Gablonz a. d. Neiße nach Augsburg, Bayern,<br />

weitergeleftet, ein fünfter Transport von Böhmisch-Leipa<br />

in Nordböhmen nach München-<br />

Allach dirigiert und schließlich ein sechster<br />

Transport am gleichen Tage von Kuttenplan<br />

aus nach Dachau verbracht<br />

Die Streuung der Angehörigen eines jeden<br />

einzelnen Transports wurde weiter durch die<br />

waggonweise Aufteilung, freilich über ein kleineres<br />

Aufnahmegebiet, herbeigeführt. Auch hierfür<br />

ein Beispiel: Ein Vertriebenentransport wurde<br />

am 8. April 1946 vom Aussiedlungslager<br />

Schöbritz bei Aussig an der Elbe abgefertigt;<br />

er bestand aus 39 geschlossenen Güterwaggons<br />

mit 1199 Personen. Der Transport wurde über<br />

Eger geleitet und in Wiesau auf bayerischem<br />

Boden von amerikanischen Offizieren in Empfang<br />

genommen. Die Ausgewiesenen mußten in<br />

einen bereitstehenden deutschen Eisenbahnzug<br />

umsteigen, der dann über Weiden nach München-Allach<br />

fuhr, wo die Angekommenen registriert<br />

wurden. Die Vertriebenen wurden dann<br />

in folgender Weise verteilt: 20 Waggons wurden<br />

nach Bad Tölz geleitet, 19 Waggons kamen<br />

nach Miesbach. Von Tölz aus fand, wieder waggonweise,<br />

die weitere Aufteilung und Einweisung<br />

statt: So kamen zwei Waggons nach<br />

Wackersberg, die Insassen des einen waren<br />

zur Aufnahme für Arzbach, die anderen für<br />

Wackersberg bestimmt. Zwei Drittel dieses Zugteils<br />

gelangten nach Bad Töiz, Sachsenkamm,<br />

Bad Heilbrunn, der Rest fand Aufnahme in Greiling.<br />

Die Insassen der 19 Waggons, die bis Miesbach<br />

geleitet wurden, landeten in Miesbach,<br />

Holzkirchen, Osterhofen, Bayrischzell, Irschenberg,<br />

Tegernsee, Birkenstein und Neuhaus.<br />

Die Zufälligkeit der örtlichen Einweisung<br />

brachte, was zunächst sicherlich am wichtigsten<br />

war, Wohnraum und wieder ein Dach über dem<br />

Kopf, doch fehlte es vielfach an geeigneten Arbeitsmöglichkeiten,<br />

die dem erlernten Beruf und<br />

der früheren sozialen Stellung wenigstens annähernd<br />

entsprachen, weshalb schon verhältnismäßig<br />

bald mit der Suche nach einem geeigneten<br />

Arbeitsplatz auch die Weiterwanderung begann.<br />

Nur die Alten und Gebrechlichen, Mütter mit<br />

Kindern, denen der Vater fehlte, blieben meist<br />

an den ersten Aufnahmeorten oder deren nächster<br />

Umgebung zurück. Sie wurden vielfach<br />

von den arbeitsfähigen Jüngeren nachgeholt,<br />

wenn diese — freilich oft erst nach Jahren —<br />

dazu die Möglichkeit gefunden hatten. Die Länderregierungen<br />

taten gewiß ihr Bestes, um bei<br />

den Einzelumsiedlungen zu helfen.<br />

Wie schon verschiedentlich ausgeführt, erweist<br />

sich die von Mai 1945 bis November 1946, somit<br />

im Verlauf von kaum 19 Monaten durchgeführte<br />

Vertreibung von knapp drei Millionen<br />

Deutschen aus der wiedererrichteten Tschechoslowakei<br />

für diese vor allem deshalb so folgenschwer,<br />

weil sie sich weit überwiegend auf<br />

die böhmischen Länder bezog, in denen das<br />

zahlenmäßige Verhältnis zwischen Vertreibern<br />

und Vertriebenen so unglaublich kraß war, daß<br />

praktisch je zwei Tschechen je einen Sudetendeutschen<br />

und noch dazu aus dessen dem eigenen<br />

Siedlungsgebiet benachbarten Heimat vertrieben<br />

haben. Seitdem reicht die dünngewordene<br />

Bevölkerungsdecke der Böhmischen Länder<br />

einfach nicht mehr aus, alle Blößen zu verdecken,<br />

die durch die Vertreibung der Deutschen<br />

— besonders aus den Randgebieten der<br />

Böhmischen Länder — entstanden sind. Die bisherigen<br />

Wiederbesiedlungsergebnisse beweisen<br />

nämlich, daß es noch etwa hundert Jahre dauern<br />

kann, bis alle ehemaligen sudetendeutschen Gebiete<br />

wieder jenen Bevölkerungsgesamtbestand<br />

erreicht haben werden, den sie schon bei der<br />

zweiten tschechoslowakischen Volkszählung im<br />

Jahre 1930 besessen hatten.<br />

Im Jahre 1950 lag der Bevölkerungsstand der<br />

böhmischen Länder trotz aller Versuche, ihn<br />

durch Zuzug aus der Slowakei und mit Hilfe<br />

von Repatriierungen aus dem Ausland zu heben<br />

und auch auf Kosten der regenerationsfähigeren<br />

Bevölkerung der Slowakei zu verbessern, um<br />

1,778.000 Bewohner niedriger als im Jahre 1930<br />

Und hatte etwa den gleichen Stand aufzuweisen<br />

wie in den Jahren 1893/94. Zieht man die Bevölkerung<br />

aus der Slowakei — im Jahre 1950<br />

dürfte sie etwa 305.000 Personen umfaßt haben<br />

— von der Gesamtbevölkerung der böhmischen<br />

Länder ab, verbleibt eine bodenständige, im<br />

Jahre 1950 nur 8,591.000 Personen umfassende<br />

Bewohnerschaft, ein Bevölkerungsstand somit,<br />

der etwa jenem entspricht, den die böhmischen<br />

Länder um das Jahr 1886/87 hatten.<br />

Die Nachkriegsverluste der deutschen<br />

Bevölkerung<br />

Das Nachkriegsgeschehen in der Tschechoslowakei<br />

1945/46 führte zu einem zweiten, noch<br />

schwereren Opfergang der deutschen Bevölkerung,<br />

der nach den 1955/56 im Statistischen<br />

Bundesamt in Wiesbaden angestellten Berechnungen<br />

unter der bodenständigen deutschen<br />

Zivilbevölkerung weitere 238.000 Todesopfer forderte;<br />

davon entfielen auf die Sudetendeutschen<br />

rund 225.000 und auf die Karpatendeutschen<br />

etwa 13.000 Nachkriegsopfer. Diese Zahlen geben<br />

in etwa den Personenkreis wieder, der nach<br />

Einstellung der offenen Kriegshandlungen in der<br />

Tschechoslowakei (8./9. Mai 1945) durch die<br />

Verfolgungsmaßnahmen und Vertreibungsaktionen<br />

unmittelbar oder mittelbar ums Leben gekommen<br />

ist.<br />

Die Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals<br />

der deutschen Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten<br />

bestätigt für das Gebiet der Vorkriegs-Tschechoslowakei<br />

im großen und ganzen<br />

die Richtigkeit der im Statistischen Bundesamt<br />

zehn Jahre zuvor aufgestellten Bevölkerungsbilanz<br />

für das Sudeten- und Karpatendeutschtum.<br />

Danach konnten anhand der mit Namen<br />

bekannten Personen festgestellt werden:<br />

Wehrmachtssterbefälle 77.434<br />

Sterbefälle der Zivilbevölkerung<br />

vor der Vertreibung 79.714<br />

bei und als Folge der Vertreibung 21.332<br />

Ungeklärt gebliebene Fälle 307.616<br />

darunter ohne jeden Hinweis 179.306<br />

Zusammen 486.096<br />

Nach der 1955/56 aufgestellten Bevölkerungsbilanz<br />

muß bei der deutschen Bevölkerung im<br />

Gebiet der Vorkriegs-Tschechoslowakei als<br />

Folge der Kriegshandlungen mit einem Verlust<br />

von 229.000 Personen gerechnet werden. Somit<br />

verbleiben als Nachkriegsverlust der sudetenund<br />

karpatendeutschen Bevölkerung weitere<br />

257.000 Personen. Davon würden auf die Sudetendeutschen<br />

255.000 und auf die Karpatendeutdeutschen<br />

an 2000 Nachkriegsopfer (bisher Vertreibungsopfer<br />

genannt) entfallen. Da die Zahl<br />

der ungeklärten Fälle jedoch beträchtlich ist,<br />

muß sicherheitshalber angenommen werden, daß<br />

trotz intensivster Nachforschungen einige tausend<br />

Vermißter nicht erfaßt werden konnten, obwohl<br />

sie Krieg, Verfolgung und Vertreibung überlebt<br />

haben.


SUDETENPOST<br />

FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />

Überraschung um Reliquien der Landespatrone/<br />

Anfang Dezember 1974 ging die Nachricht<br />

durch die Presse, daß die Gebeine der Heiligen<br />

Cyrill und Method von einem Gesandten des Vatikans<br />

in die Obhut der griechisch-orthodoxen<br />

Kirche in Istanbul übertragen wurden. Nach der<br />

Fertigstellung eines den Heiligen geweihten Gotteshauses<br />

in Saloniki, dem Geburtsort der beiden<br />

Brüder, sollen deren Reliquien dorthin überführt<br />

werden und ihre letzte Ruhestätte finden.<br />

Für una, dem Lande Mähren Entstammende,<br />

ist diese Mitteilung umso beachtenswerter, als es<br />

sich bei den unter der Bezeichnung „Slawenapostel"<br />

bekannten Missionaren um die mährischen<br />

Landespatrone Cyrill und Method handelt,<br />

die sich in ganz Mähren, bei Deutschen und<br />

Tschechen und so auch in unserer Heimat Südmähren<br />

einer außerordentlichen Verehrung erfreuten.<br />

Der 5. Juli, ihr Namenstag, war ein staatlich<br />

gebotener Feiertag, an dem allerorts religiöse<br />

Andachten und Umzüge, vereinzelt sogar Wallfahrten<br />

nach Velehrad, dem Zentrum der Heiligenverehrung,<br />

veranstaltet wurden, wobei die Pilger<br />

folgendes Lied sangen:<br />

Aus dem fernen Griechenland<br />

kam das heil'ge Brüderpaar,<br />

fesselt mit des Glaubens Band<br />

Mähren an des Herrn Altar,<br />

fürchtet Berge nicht noch hohe Fluten,<br />

stärker war der Liebe Drang,<br />

der jed* Zagen niederzwang. —<br />

Und an Velehrads Gestade<br />

steiget aus dem heil'gen Bade<br />

eine neue Kirch' empor,<br />

die sich Gott als Braut erkor.<br />

(Nach einer mündlichen Mitteilung des verewigten<br />

Professors Franz Dworschak aus Unter-Tannowitz)<br />

In einigen Kirchen der alten Heimat standen<br />

Standsäulen der Heiligen, in Unter-Tannowitz<br />

schmückte ein in Stein gehauenes Denkmal der<br />

Brüder im Bischofsornat mit Hirtenstab und<br />

Mütze und der Inschrift: „Gestiftet von dem<br />

Jüngling Kleiber" einen öffentlichen Platz. Kirchen<br />

in Brunn und Olmütz wiesen den Landesheiligen<br />

gewidmete Altäre auf.<br />

Auch in Sagen und Legenden, die sich kennzeichnenderweise<br />

um Brunnen und Quellen ranken,<br />

lebt ihr Andenken fort, so in Priebitz bei<br />

Pohrlitz, wo neben einer Quelle mit dem typischen<br />

Namen Apostolka = die apostolische (Quelle),<br />

an der Cyrill die Taufe gespendet haben soll und<br />

in deren Nähe — wie als Bestätigung der Anwesenheit<br />

des Missionars — ein Kreuz mit einem<br />

schiefen Querbalken, dem untrüglichsten Zeichen<br />

der Herkunft aus dem Osten, gefunden wurde.<br />

An die Taufe, den sichtbarsten Ritus beim Bekehrungswerk,<br />

gemahnt auch Kostel (nö. von Eisgrub),<br />

wo eine unterirdische Quelle, die Cyrilka,<br />

rauscht, von einer 10 Stufen tiefen Kapelfe überwölbt.<br />

An diesem Brunnen „köstlichen Wassers"<br />

Zwischenstaatliche Sprechtage<br />

Bei der Außenstelle der Pensionsversicherungsanstalt<br />

der Angestellten in Linz, Starhembergstraße<br />

7, finden kostenlose Beratungen<br />

über die österreichische Pensionsversicherung<br />

der Angestellten und die deutsche<br />

Angestelltenversicherung statt:<br />

Am<br />

28. Jänner 2. März<br />

1. Juni 7. September<br />

27. Oktober 7. Dezember<br />

in der Zeit von 8.30 Uhr bis 12 Uhr und<br />

13 Uhr bis 15.30 Uhr. Bringen Sie bitte Ihre<br />

Versicherungsunterlagen mit.<br />

Boll der Sudetendeutschen<br />

Wie in den vergangenen Jahren findet am<br />

Faschingsamstag, dem 28. Februar 1976, im Hotel<br />

Intercontinental der traditionelle Ball der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft statt. Tischvormerkungen<br />

werden in der Geschäftsstelle Wien I,<br />

Hegelgasse 19, von Montag bis Freitag zwischen<br />

10 und 12 Uhr entgegengenommen. Der Zeitpunkt<br />

des Kartenverkaufes wird noch bekanntgegeben<br />

werden. Den Ehrenschutz hat 'm liebenswürdiger<br />

Weise Seine Durchlaucht, der regierende<br />

Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein,<br />

übernommen.<br />

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Wilhelm Anger,<br />

Traun<br />

Gesellschaft m. b. H.<br />

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Von Rudolf Lachmayer, Klagenfurt<br />

haben der Legende nach beide Brüder den Gottesdienst<br />

gefeiert und die Taufe vorgenommen. gestorben und wurde in der Klemenskirche bei- bleib der Gebeine Methods hat allem Forschen<br />

und den Mönchsnamen Cyrill angenommen Die überraschende Aufklärung über den Ver-<br />

Allein vielleicht noch interessanter als die reli- gesetzt. Ober die letzte Ruhestätte Methods je- und Grübeln ein unerwartetes Ende gesetzt. Es<br />

giösen Erinnerungsmerkmale ist die überraschende<br />

Tatsache, daß sich das Wirken der im Jahre bischofs ausgestattet worden war und den Kampf Schleier lüftet und den Weg und die Umstände<br />

doch, der vom Papst mit der Würde eines Erz-<br />

bleibt nur zu hoffen, daß der Vatikan den letzten<br />

863 n. Chr. aus dem fernen Osten nach Mähren gegen die fränkisch-bairische Kirche allein getragen<br />

hatte, über ihn, den eigentlichen Begrün-<br />

6. April 885 gestorbenen ersten mährischen Bi-<br />

bekannt gibt, unter denen der Leichnam des am<br />

entsandten Glaubensboten im Ortsnamengut niedergeschlagen<br />

und bis heute erhalten hat. Im der und Festiger der christlichen Lehre namentlich<br />

beim slawischen Bevölkerungsteil Mährens, Wahrscheinlichkeit in Mittelmähren zu suchen ist,<br />

schofs von seinem Sterbeort, der mit hoher<br />

Räume östlich von Brunn liegen die Orte Eibis,<br />

Eiwanowitz und Nennowitz, denen (nach wußte man so gut wie nichts. Ein Forscher (Ernst nach Rom gebracht wurde.<br />

E. Schwarz, „Die Ortsnamen der Sudetenländer<br />

als Geschichtsquelle", Lerche, 1961 S. 272) der<br />

Name Iván für das griechische Johannes zugrundeliegt.<br />

—<br />

Die größte Überraschung in der eingangs erwähnten<br />

Pressenotiz löste jedoch der Hinweis<br />

aus, daß die Reliquien der Slawenapostel Jahrhunderte<br />

in der Privatkapelle des Heiligen Vaters<br />

aufbewahrt worden waren. Welch eine Wendung<br />

in einer bisher völlig ungeklärten Frage!<br />

Nach dem bisherigen Stand der wissenschaftlichen<br />

Forschung war nämlich die Begräbnisstätte<br />

Methods unbekannt und galt als unauffindbar.<br />

Cyri/I, der jüngere Bruder, war am 14. Feber 869<br />

in einem Kloster in Rom — beim Eintritt in dasselbe<br />

hatte er seinen Namen Konstantin abgelegt<br />

Dümmler, „Die Pannonische Legende vom<br />

hl. Methodius", Archiv österr. Geschichtsquellen,<br />

Bd. XIII, 1854) sagt: „Der Ort, wo Method begraben<br />

liegt, ist uns wie so manches andere dunkel<br />

und unbekannt." Nach Günzel liegt er in der großen<br />

Marienkirche in Velehrad zur linken <strong>Seite</strong> in<br />

der Wandnische hinter dem Altar der Gottesgebärerin<br />

begraben. Bretholz (Geschichte Mährens,<br />

Carl Winiker, Brunn) faßt zusammen, daß die genaueste<br />

Angabe, die wir haben, folgendermaßen<br />

lautet: „ et collocarunt eum in synodali<br />

ecclesia", zu deutsch: und sie (seine Anhänger)<br />

begruben ihn in der Synodalkirche". Anzufügen<br />

wäre noch, daß hiebei das Requiem in<br />

lateinischer, griechischer und slawischer Sprache<br />

gesungen wurde. —<br />

Die CSSR im Zahlenspiegel<br />

Beträchtlicher Strukturwandel der Bevölkerung<br />

Die letzte Folge der Prager Fachzeitschrift „Demografie"<br />

veröffentlichte aufschlußreiche amtliche<br />

statistische Fakten, die Beachtung verdienen:<br />

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945<br />

befanden sich auf dem heutigen Territorium der<br />

CSSR 14,300.000 Zivilisten, davon 10,640.000<br />

den sogenannten böhmischen Ländern und<br />

3,460.000 in der Slowakei. Nach der Vertreibung<br />

der Sudetendeutschen registrierte man Ende 1946<br />

den niedrigsten Bevölkerungsstand der Nachkriegszeit<br />

mit 12,075.000 Einwohnern, davon<br />

8,689.080 Personen in den böhmischen Ländern<br />

und 3,386.000 in der Slowakei.<br />

Am 1. Juli 1970, also rund 25 Jahre nach<br />

Kriegsende, erreichte das Land mit 14,138.616<br />

Einwohnern wieder die ehemalige Bevölkerungszahl.<br />

Im Vergleich zum 9. Mai 1S45 war der Bevöikerungsstand<br />

in den böhmischen Ländern<br />

auf 90 Prozent zurückgegangen, in der Slowakei<br />

hingegen um 31 Prozent gestiegen.<br />

Am 30. Jahrestag der „Befreiung", dem 9. Mai<br />

1975, zählte die CSSR 14,795.000 Einwohner, davon<br />

10,058.000 in der CSR und 4,738.000 in der<br />

SSR. Gegenüber dem Tiefstand von Ende 1946<br />

sind dies in den böhmischen Ländern um 15,8<br />

Prozent mehr und in den der Slowakei um 39,9<br />

Prozent mehr. Dabei sind seit 1950, also nach<br />

den ersten vier Jahren der „Neubesiedlung des<br />

Grenzlandes" über 505.000 Slowaken in die böhmischen<br />

Länder, aber nur 352.000 Personen aus<br />

den böhmischen Ländern in die Slowakei übergesiedelt.<br />

Von den heutigen rund 14,8 Millionen<br />

Einwohnern der CSSR sind 7,170.000 erst nach<br />

dem Jahre 1945 geboren, also 18,4 Prozent.<br />

Nach den Angaben der „Demografie" lebten zu<br />

Kriegsende auf dem heutigen Gebiete der CSSR<br />

53,8 Prozent Tschechen, 22,4 Prozent Deutsche,<br />

20 Prozent Slowaken, 2,4 Prozent Ungarn und<br />

1,4 Prozent Angehörige sonstiger Minderheiten.<br />

Nunmehr, genauer gesagt am 9. Mai 1975, waren<br />

es: 64,3 Prozent Tschechen, 30 Prozent Slowaken,<br />

4 Prozent Ungarn, 0,5 Prozent Deutsche und 1,2<br />

Prozent sonstige Minderheiten. Die Angehörigen<br />

der beiden Staatsvölker stellen demnach heute<br />

94,3 Prozent der Gesamtbevölkerung der CSSR.<br />

Die altersmäßige Zusammensetzung der Bevölkerung<br />

hat sich nur minimal verändert. Der<br />

Anteil der Bevölkerung im „vorproduktiven" Alter<br />

bis zu 18 Jahren ist von 24,7 Prozent im Jahre<br />

1945 auf 29,5 Prozent (1975) zurückgegangen, der<br />

Anteil der 18- bis 60jährigen von 60,8 Prozent<br />

(1945) auf 57,2 Prozent (1975), der Anteil der Personen<br />

im Rentenalter hat sich von 14,5 Prozent<br />

vor dreißig Jahren auf nunmehr 19,3 Prozent erhöht.<br />

Tribüne<br />

der Meinungen<br />

Zur Rubrik der Sudetendeutschen<br />

Letzthin brachten Sie in der Rubrik: Bedeutende<br />

Österreicher aus sudetendeutschem<br />

Stamme Josef Hofmann unter den Mafern<br />

und Graphikern. Hofmann war nie Maler, sondern<br />

immer nur Architekt. Als solcher hat er<br />

einige Ehrendoktorate erhalten. Adolf Hoch,<br />

Architekt, ist kein Sudetendeutscher, nicht einmal<br />

ein Deutscher. Seine Eitern stammen aus<br />

Winterberg und sind bald nach Wien gekommen.<br />

Sein Vater war böhmischer Flickschuster<br />

am Schüttel in Wien, der nur wenig Deutsch<br />

konnte, das bekannte Powidalken, seine Mutter<br />

sprach nur einige Brocken Deutsch. Auch<br />

bei den angeführten Arbeiten von Hoch<br />

stimmt einiges nicht, doch will ich nicht näher<br />

darauf eingehen. Hoch ist kein deutscher Name,<br />

als Unterschied zu nieder, sondern kommt<br />

vom tschechischen „hoch" der Schüler.<br />

Dr. Kurt Hofmann<br />

Wien<br />

Der Strukturwandel der Bevölkerung war in den<br />

letzten drei Jahrzehnten beträchtlich. Währen des<br />

im Mai 1945 auf dem Gebiet der heutigen CSSR<br />

rund 53,5 Prozent Arbeiter, 21 Prozent Bauern,<br />

12,7 Prozent sonstige Beschäftigte, 6,7 Prozent<br />

Gewerbetreibende und 6,1 Prozent Kapitalisten<br />

und freie Berufe gab, sieht die Aufgliederung<br />

so aus: 60,9 Prozent Arbeiter, 28 Prozent sonstige<br />

Beschäftigte, 8,4 Prozent Kolchosen- und<br />

Sowchosebauern, 2,7 Prozent sonstige zwangsweise<br />

„Genossenschafter" und „freie Berufe".<br />

Wie man sieht, haben sich die „sozialistischen<br />

Errungenschaften" bereits ausgewirkt, schreibt die<br />

„Sudetendeutsche Zeitung".<br />

Nuntius betont Verständnis<br />

für die Vertriebenen<br />

Der Apostolische Nuntius Guido Del Mestri<br />

schreibt in seiner Antwort auf das Glückwunschschreiben,<br />

das ihm der Leiter der „Katholischen<br />

Arbeitsstelle für Heimatvertriebene/Süd", Pater<br />

Paulus Sladek, zum Amtsantritt zugesandt hat:<br />

„Schon aus der Zeit meiner früheren Tätigkeit in<br />

der Bonner Nuntiatur sind mir die schweren und<br />

schmerzlichen, tief in das persönliche Leben eingreifenden<br />

Probleme bewußt, die durch Flucht<br />

und Vertreibung der Deutschen aus den östlichen<br />

Gebieten entstanden sind. Ich dart Sie meiner<br />

unverändert wachen Teilnahme versichern."<br />

P. Sladek hatte darauf hingewiesen, daß die katholische<br />

Vertriebenenseelsorge u. a. ihre Aufgabe<br />

darin sehe, „die Treue der katholischen<br />

Vertriebenen zur Kirche zu festigen, auch wenn<br />

der Heilige Vater seine Fürsorge heute in erster<br />

Linie der bedrängten Kirche im Osten und den<br />

dortigen Völkern zuwenden" müsse. Diese Bemühungen<br />

könnten aber nur Erfolg haben, „wenn<br />

das hohe christliche Wort .Versöhnung' nicht zur<br />

Propaganda einer Politik der Nachgiebigkeit gegen<br />

ungerechte Forderungen mißbraucht wird<br />

und wir weiterhin offen darauf hinweisen, daß<br />

ein dauernder Frieden nur auf dem Fundament<br />

der Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe,<br />

wie dies auch Erzbischof Casaroli in Helsinki betont<br />

hat, aufgebaut werden kann." Die Heimatvertriebenen<br />

können also mit Freude und Dankbarkeit<br />

weiterhin mit Verständnis bei der Nuntiatur<br />

in Bonn rechnen.<br />

Engelbert Kaps gestorben<br />

Einer der bedeutendsten Bildhauer aus dem<br />

Sudetenraum, Engelbert Kaps, ¡st im Alter von<br />

87 Jahren in Regensburg, wo er bis zuletzt am<br />

Kunstleben, insbesondere an den Aktivitäten der<br />

Ostdeutschen Galerie, teilgenommen hat, gestorben.<br />

Kaps, eine ebenso noble wie schlichte<br />

Erscheinung, Vorbild für Generationen und besonders<br />

auch von den jungen Künstlern hoch<br />

geschätzt, wurde 1888 in Freiwaldau in Sudetenschlesien<br />

geboren. Nach dem Studium an der<br />

Steinmetzfachschule Saubsdorf in seiner Heimat<br />

und als Meisterschüler von Edmund von Hellmer<br />

an der Wiener Kunstakademie war er von 1919<br />

bis 1945 in Saubsdorf tätig. Nach der Vertreibung<br />

wirkte er in Niederbayern, danach in Hohenlimburg,<br />

Bremen und schließlich wieder in<br />

Regensburg.<br />

Autobahn Prag-Preßburg 1980 fertig<br />

In der Tschechoslowakei sollen bis 1980 neue<br />

Autobahnstrecken mit einer Gesamtlänge von<br />

300 km verlegt werden. Größtes Vorhaben ist<br />

dabei die Fertigstellung der Autobahn Prag—<br />

Preßburg, die für 1980 erwartet wird. Bis 1979 soll<br />

der erste Abschnitt von Prag nach Brunn fertiggebaut<br />

sein. Bisher verfügt die Tschechoslowakei<br />

lediglich über 100 km Autobahnen, die sich auf<br />

sechs verschiedene Strecken verteilen. Die erste<br />

von ihnen von Prag nach Mirosovice war 1971 für<br />

den Verkehr freigegeben worden.<br />

32 3 54<br />

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J. Genstorf er & Co. KG<br />

40» Uns-Urtahr, KrauzstraB« 4<br />

wfw OfUCkeM<br />

Andrucke<br />

BroechOran<br />

Checfclhrten<br />

Oan Mamen<br />

Etiketten<br />

GeacharMaMien<br />

Hetratsanzeiaen<br />

» «r 8to von A Ms Z:<br />

Berichtigung: Der im Brüx-Duxer Braunkohlenrevier<br />

dem Untergang geweihte Ort heißt nicht<br />

Herrlieb sondern Herrlich mit dem Ortsteil Neudorf.<br />

Inkasaobtecksjountei(#<br />

Kalender<br />

Lohnlisten<br />

Manukarten<br />

Neuiahrskartan<br />

Ordner<br />

Plakate<br />

Quiltunfen<br />

RecnnunQen<br />

8cneckheflaj<br />

Tabellen<br />

Urkunden<br />

Vertrioe<br />

WeihnacMakartan<br />

Zeitschriften<br />

Biete meine Schrift „Die Kleinschreibung —<br />

ein Rückschritt in das Mittelalter, erschwert<br />

das Lesen" zum Preis von S 3.— an. Sie Ist<br />

in den Vereinigten Staaten, Süd- und Südwestafrika,<br />

Westdeutschland und Osterreich<br />

mit Freude aufgenommen worden.<br />

Beurteilungen: „Wunderbar'VChicago, Salzgitter,<br />

Borken, Stuttgart/,, Ausgezeich net",<br />

Nürnberg, Bocholt, Wien, Burgenlaod, Linz,<br />

Stuttgart „Hocherfreut", Lüdenscheid, Neuß/<br />

Rhein, Kiel, Wiesbaden, Pretoria, Hamburg<br />

usw.<br />

Viktor Kunz<br />

1210 Wien, Leopoldauerstraße 119/1/2<br />

Wien<br />

= Bruna ===========—=<br />

Die Adventfeier wurde Samstag, 20. Dezember,<br />

im vollbesetzten Saal abgehalten. Unser<br />

vielseitiger Obmann, Ing. Oplusstil, und die<br />

tüchtigen Damen des Vorstandes, Herfort und<br />

A. Stelzer, verstehen es, klaglos Regie zu führen.<br />

Nach der allgemeinen Begrüßung gab Ing.<br />

Oplusstil seiner Freude Ausdruck, daß sich unter<br />

den Besuchern zwei Mitglieder nach gut<br />

überstandenen chirurgischen Eingriffen eingefunden<br />

hatten: Schriftführerin Lilli Knesl und<br />

Hans Stelzer. Dann nahm Obmann Ing. Oplusstil<br />

das Wort zu seiner großen Festansprache<br />

über Weihnachten, auf den Tischen flammten<br />

Kerzen auf, der Christbaum bot einen festlichen<br />

Anblick. Ing. Oplusstil vermeldete, daß alle geldlichen<br />

Zuweisungen pünktlich zur Auszahlung<br />

gelangten und daß gut gefüllte Weihnachtspakete<br />

durch Frau Anni Stelzer, unserer Sozialbeauftragten,<br />

bis ins Heim überbracht wurden.<br />

Lm. Hans Stelzer bewerkstelligte lange Anfahrtswege<br />

mit seinem PKW.<br />

Mit dem gefühlvollen Vortrag einer lyrischen<br />

Schöpfung über die Weihnacht der Heimatvertriebenen<br />

und mit den Glückwünschen für eine<br />

schöne Weihnachtsfeier sowie ein gesegnetes<br />

Neues Jahr an alle deutschen Brünner schloß<br />

Ing. Oplusstil seine Weihnachtsansprache.<br />

In wallendem roten Mantel erschien der Weihnachtsmann.<br />

Sein Auftreten wurde mit einer<br />

launig-drolligen Schilderung seiner Schlittenfahrt<br />

vom Himmelstor durch den tief verschneiten<br />

Winterwald der Erde begleitete In artiger<br />

Manier verteilte er an alle Anwesenden eine<br />

nette, kleine Weihnachtsgabe.<br />

Erzgebirge<br />

Unser Monatsabend am 3. Jänner war trotz des<br />

stürmischen Wetters recht gut besucht. Ob.-Stv.<br />

Dir. Winkler zeigte uns von den letzten drei Maskenkränzchen<br />

Filme, die zur guten Unterhaltung<br />

beigetragen haben. Am Anfang des Jahres<br />

bitten wir alle Mitglieder, Freunde und Bekannte<br />

unseres Bundes doch recht zahlreich an den<br />

Monatsabenden teilzunehmen. Wir werden uns<br />

stets bemühen, Sie mit einem schönen Programm<br />

zu erfreuen. Einladung: Wir gestatten uns, Sie<br />

zu unserem traditionellen, erzgebirgischen Faschingsabend<br />

einzuladen, der am 24. Jänner ab<br />

20 Uhr in unserem Vereinsheim, Wien 3, Heumarkt<br />

25, stattfindet. Wie üblich, ist für gute<br />

Unterhaltung gesorgt und bringen Sie auch Ihre<br />

Freunde und Bekannten mit. Wir freuen uns auf<br />

Ihr Kommen und einige frohe Stunden in heimatlicher<br />

Runde.<br />

Freudenthal<br />

Unserem geschäftsführenden Obmann mit seiner<br />

Säckelwartin ist es gelungen, während der<br />

Weihnachtsfeiertage ein Vereinslokal zu finden.<br />

Es ist dies das Restaurant „Zu den drei Hackein"<br />

in 1080 Wien, Piaristengasse 50. Die erste Zusammenkunft<br />

findet am Samstag, dem 14. Februar,<br />

um 16 Uhr statt. Zur Eröffnung ein schöner<br />

„Faschingsnachmittag" mit Tombola, Ulk und<br />

guter Laune. In Szene gesetzt von unserer Zeremonienmeisterin<br />

Elli Poppe. Die nächsten Heimattreffen:<br />

Samstag, 13. März, und Samstag,<br />

10. April, Beginn jeweils um 16 Uhr. Unsere<br />

Muttertagsfahrt wird für Samstag, 8. Mai, geplant.<br />

Anmeldungen werden beim Treffen entgegengenommen.<br />

Allen Geburtstagskindern im<br />

Jänner bietet die Vereinsleitung alles Gute.<br />

Iglou<br />

Am 8. Dezember fand eine eindrucksvolle vorweihnachtliche<br />

Feier statt, die diesmal auf hohem<br />

künstlerischem Niveau stand. Diesen künstlerischen<br />

Genuß danken wir den stets einsatzfreudigen<br />

Landsleuten Dr. Werner Jelinek, Philharmoniker<br />

Herbert Frühauf, seinem Vater Hans,<br />

sowie Lm. Hans Krautschneider. Nach dem Berghäuermarsch<br />

von Händel verlas Obmannstellvertreter<br />

Hans Krautschneider ein Schreiben des erkrankten<br />

Obmannes Walter Göth, der seine<br />

Grüße und Wünsche für das kommende Jahr den<br />

Landsleuten übermittelt. Ihm wurde ein von allen<br />

Landsleuten unterfertigtes Schreiben mit<br />

dem Wunsche baldiger Genesung am nächsten<br />

Tage persönlich von Lm. Nemetz überbracht.<br />

Als feierlichen Auftakt des Abends brachte<br />

Lm. Frühauf (Violine) und Prof. Dr. Werner Jelinek<br />

(Klavier) die Sonate Nr. 8 von W. A. Mozart<br />

zu Gehör. Dann schloß sich eine Liedfolge<br />

mit Motiven und heimatlichen Weisen an. Worte<br />

zur Weihnacht sprach OFin.-Rat Wolfgang Nemetz,<br />

der den Friedensgedanken in den Vordergrund<br />

seiner Ausführungen stellte. Die jungen<br />

Landsleute Norbert Frühauf und Peter Frühauf<br />

rundeten die Vortragsreihe mit zwei Gedichten


FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />

SUDETENPOST<br />

ab. Mit der Verleihung der goldenen Ehrennadel<br />

an verdiente Landsleute wurde die offizielle<br />

Feier geschlossen.<br />

Am 10. März jährt sich zum 30. Mal der Todestag<br />

unseres Dichters Karl Hans Strobl. Die Iglauer<br />

Landsmannschaft würdigte durch einen<br />

Aufsatz in den Mitteilungen das Wirken unseres<br />

Landsmannes Karl Hans Strobl.<br />

Unsere Stüberlabende werden jeweils am ersten<br />

Donnerstag im Monat im Vereinsheim Marxerstüberl<br />

in Wien 3., Marxergasse 5, abgehalten.<br />

Der nächste Stüberlabend findet am 5. Feber<br />

statt, mit einem Vortrag von Lm. Wamser von<br />

der österreichischen Landsmannschaft.<br />

Bitte, lieber Landsmann denke daran, Deinen<br />

Mitgliedsbeitrag von S 50.— zur Einzahlung zu<br />

bringen. Allen Spendern des Jahres 1975 herzlichen<br />

Dank!<br />

Handl<br />

Jögerndorf<br />

Der romantisch gewölbte Wirtskeller, der für<br />

unsere diesmalige weihnachtliche Feier vorgesehen<br />

war, schien zunächst zu klein, um all die<br />

Mitglieder und Freunde unserer Heimatgruppe<br />

aufnehmen zu können, aber nach einigem Hin<br />

und Her fand doch jeder seinen Platz und ebenso<br />

die im Rahmen der Begrüßung getroffene<br />

Feststellung ihre heitere Zustimmung, daß unsere<br />

Feier noch nie in einem Raum veranstaltet<br />

worden war, der jenem wohl so glich, in dem vor<br />

bald 2000 Jahren der Sohn Mariens das Licht<br />

dieser Welt erblickt hatte. Ohne die Anwesenden<br />

mit vereinstechnischen Dingen weiter zu belasten,<br />

•wurden nach einigen, auf die tiefere Bedeutung<br />

dieses Beisammenseins von aus der Heimat Vertriebenen<br />

hinweisenden Worten des Obmanns<br />

die Lichter des Baumes entzündet und die uns<br />

seit unserer Jugend ans Herz gewachsenen<br />

Weihnachtslieder angestimmt. Die kleine Enkelin<br />

unserer verehrten Frau Heger trug dann<br />

einen Weihnachtsspruch vor, dem sich die Oma<br />

selbst mit einem ausdruckstief vorgetragenen<br />

Gedicht anschloß. Hierauf wurden unter heiterer<br />

Dankbarkeit die Geschenke verteilt, die vielen<br />

der Anwesenden von Verwandten und Freunden<br />

beschert worden waren. Schließlich wurden noch<br />

eine Karte mit den herzlichsten Grüßen und<br />

Wünschen von Frau Anni Weingartmann, geb.<br />

Karonitzky, verlesen sowie je ein Brief an zwei<br />

unserer Mitglieder zur Unterschrift herumgereicht,<br />

an Frau Anni Linke, die kurz vor Weihnachten<br />

ihren Bruder verlor und jetzt krank an<br />

ihr Heim gefesselt und recht verzagt ist, und an<br />

Lm. Bürgel, der nach einer Operation schon<br />

ziemlich lang in Lainz liegt. Der Rest des Abends<br />

galt heiterem Beisammensein, herzlichen Gesprächen<br />

und auch manch stillem Gedenken und<br />

schloß mit frohen Weihnachtsgrüßen und Neujahrswünschen.<br />

Landskron<br />

Die vorweihnachtliche Feier am Samstag, dem<br />

13. Dezember, war ein außerordentlicher Erfolg,<br />

wenngleich anfangs eine Mißstimmung herrschte.<br />

Der Obmann wurde von der neuen Wirtsleitung<br />

regelrecht übernommen. Es war der neue<br />

Saal ausgemacht und einige Tage vorher wurde<br />

ihm mitgeteilt, daß der Bund der Nordböhmer<br />

den großen Saal schon vor uns bestellt hätte,<br />

mit 80—90 Personen zu rechnen sei und an unser<br />

landsmannschaftliches Gefühl appellierten,<br />

als unser Obmann nachweisen konnte, daß wir<br />

im Recht waren. Wir nahmen den kleinen Saal<br />

und das Unglück passierte. 58 Landsleute pferchten<br />

wir zusammen, etwa 15 Personen verließen<br />

verärgert das Gasthaus,<br />

Nach dem Gaulied begrüßte der Obmann die<br />

Festgäste, besonders den Obmann der SLÖ, Lm.<br />

Dr. Schembera, Altbürgermeister Rudolf Zoffl<br />

und den letzten Direkter des Landskroner Gymnasiums<br />

Lm. Oberstud.-Rat Prof. Till, der trotz<br />

seines hohen Alters, 86jährig, aus Mauterndorf<br />

zu uns kam. Frau Nehyba jun. mit ihren Kindern<br />

und der kleinen Alexandra Schick gestaltete<br />

wie jedes Jahr den herzlichen Teil der<br />

Weihnachtsfeier, es wurden kleine Gedichte und<br />

reizende Weihnachtslieder vorgetragen. Frau<br />

Nehyba selbst las eine Weihnachtsgeschichte vor<br />

und auch der Obmann brachte eine kleine Geschichte<br />

von Heinrich Waggerl zum Vortrag. Mit<br />

dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht" war die<br />

vorweihnachtliche Feier beendet, und Frau Stanek<br />

verteilte an die Kinder kleine Weihnachtsgaben.<br />

Schmach und Nichtachtung entgegentraten. Wir<br />

sind gezwungen, daraus die Konsequenzen zu<br />

ziehen. Zusammengepreßt auf kleinsten Raum<br />

saßen wir und unser Obmann begrüßte alle<br />

Lamdsleute und Gäste, bedauerte dieses Mißgeschick<br />

und bat Herrn Dipl.-Ing. Dr. Otto Köck<br />

um die Festansprache. Dieser erinnerte an die<br />

Vertreibung vor 30 Jahren. Trotz des angetanen<br />

Unrechts hoffen wir auf ein vereintes Europa<br />

und unser angestammtes Recht. Die Heimat verlieren<br />

heißt auch geistiges Vermögen verlieren.<br />

Weihnacht ist die Zeit, in der wir im Geiste die<br />

Ortschaften unseren Heimat durchwandern und<br />

auf den Friedhöfen am Fuße des Altvaters verweilen.<br />

Am Klavier wie immer Frau Antonia<br />

v. Prosi mit Weihnachtsliedern. Fa. Norbert<br />

Langers Söhne stellte sich wieder mit Selbsterzeugnissen<br />

als Damenspenden ein, dafür den<br />

herzlichsten Dank. Dank auch allen für die Spenden,<br />

di« Weihnachtsbäckereien und die Vorbereitung<br />

des Festes. Leider ist der Großteil unserer<br />

Landsleute wegen Platzmangel wieder nach<br />

Hause gegangen.<br />

Bund der Nordböhmen<br />

Anstelle der für den 14. Dezember geplanten<br />

Weihnachtsfeier, die wie in den vergangenen<br />

Jahren wieder im Hotel Eder Wien-Lainz stattfinden<br />

sollte, aber aus besonderen Schwierigkeiten<br />

ausfallen mußte, hielten wir am 13. Dezember<br />

in unserem Vereinslokal „Zu den 3 Hakkeln"<br />

eine Mitgliederversammlung ab, die sozusagen<br />

in letzter Stunde noch zu einer bescheidenen<br />

Advent- und Weihnachtsfeier umgestaltet<br />

werden konnte. Eingeleitet wurde die Versammlung<br />

mit einer Ehrung der kürzlich verstorbenen<br />

Mitglieder Obertelegrapheninspektor Josef<br />

Sieber (siehe Nachruf in der vorletzten Folge<br />

der <strong>Sudetenpost</strong>) und Schulrat Franz Hackel (69).<br />

Lm. Hackel war bis zur Vertreibung Lehrer in<br />

Woken bei Hirschberg am See, nahm in Mödling<br />

bei Wien seinen neuen Wohnsitz auf und wirkte<br />

daselbst bis zu seiner Pensionierung als Volksschuldirektor.<br />

Im Zusammenhang mit der Begrüßung beglückwünschte<br />

Obmann Julius Dressler die anwesenden<br />

beiden Vorstandsmitglieder Prokurist<br />

Emil Richter und Direktor Franz Kreibich zu<br />

ihrem 75., bzw. 65. Geburtstag, und bat sie, treue<br />

und mitarbeitsfrohe Mitglieder zu bleiben. Gesundheit<br />

und Zufriedenheit mögen weiterhin ihre<br />

Lebensbegleiter sein. Mit diesen in launigen<br />

Worten dargebrachten Glückwünschen kam sogleich<br />

eine recht stimmungsvolle Atmosphäre zustande.<br />

Bevor der zweite Teil unserer Versammlung,<br />

also die Weihnachtsfeier, die unter der Leitung<br />

unserer Frau Cilly Pilz stand, sorgte Margarete<br />

Köhler dafür, daß die Mädchen, Buben<br />

und Frauen mit einer guten Jause bewirtet wurden.<br />

Dazu erhielten die Kinder noch ein Weihnachtssäckchen,<br />

gefüllt mit allerlei guten Süßigkeiten.<br />

Von seiten der Chefin des Hauses war<br />

der Saal festlich geschmückt worden. Unter dem<br />

strahlenden Christbaum sangen sodann die<br />

Mädchen das melodiöse Lied „Leise rieselt der<br />

Schnee". Anknüpfend an dieses Lied hielt unser<br />

Mitglied Rechtsanwalt Dr. Ferdinand Sakar<br />

eine ideenreiche Ansprache, deren Inhalt eine<br />

erinnerungsfreudige Wanderung durch sämtliche<br />

Landschaftsgebiete unseres Sudetenlandes, angefangen<br />

von Schlesien über Ost- und Nordböhmen,<br />

Elbetal b. Egerland bis zum Böhmerwald<br />

war. In Fortsetzung des Programms spielten und<br />

sangen die Mädel und Jungen zusammen weitere<br />

zum Abend passende Lieder, worauf uns dann<br />

unsere Heimatdichterin Lmn. Fanny Reinstein<br />

mit einem neuen Gedicht überraschte. Lmn. Frau<br />

Prof. Maria Zippe ehrte in Gedichtsform unsere<br />

gefallenen Soldaten und Verstorbenen. Unser<br />

nimmermüder Kassier Alfred Neumann (er freut<br />

sich immer, wenn Beiträge und Spenden eingehen)<br />

erfreute uns mit einer humorvollen Vorlesung,<br />

betitelt „Eine Predigt für die Katz". Im<br />

Verlaufe des Abends erschien auch unser Ehrenmitglied<br />

Bundesobmann Dr. Schembera, seine<br />

Teilnahme ehrte uns sehr. Seme Worte fanden<br />

starken Anklang. Als Abschluß der Feier folgte<br />

nun ein Krippenspiel, das von 10 Kindern (Buben<br />

und Mädel), in Dreikönigs- und Hirtengewänder<br />

gekleidet, aufgeführt wurde. Hierauf<br />

sangen alle Anwesenden das unsterbliche „Stille<br />

Nacht, heilige Nacht... Es war diesmal eine einfache<br />

und bescheidene Feier, wir hoffen zuversichtlich,<br />

die nächste Weihnachtsfeier in altgewohnter<br />

Weise wieder begehen zu können. Für<br />

diesmal danken wir allen Mitwirkenden, ob sie<br />

namentlich genannt wurden oder nicht, aber<br />

ebenso herzlich den Eltern der Kinder.<br />

Lm. Dr. Schembera überbrachte vier Mitgliedern<br />

unserer Heimatgruppe das goldene Abzeichen<br />

der Sudetendeutschen, samt Urkunde, für<br />

Verdienste um die Landsmannschaft und zwar<br />

Mag. Josef Leschinger, Dr. Erhard Schmidt, Wilhelm<br />

Winkler und Ing. Viktor Langer, der vor Unsere nächste Zusammenkunft findet am<br />

Troppnu<br />

einigen Monaten verstarb und für den Frau Sonntag, dem 11. Jänner, statt. Wieder um<br />

Siegfriede Kugler als Verwandte das Ehrenzeichen<br />

übernahm. Prof. Till hielt eine herzliche Restaurant Diesmal wird es viel zu erzählen<br />

16 Uhr in der Gymnasiumstraße 8, im Cottage-<br />

Ansprache, voll von Frische und Heimattreue, geben, denn jeder hatte zu Weihnachten Erlebnisse,<br />

die mitunter auch seinen Nachbarn inter-<br />

war glücklich, wieder einmal in unserem Kreise<br />

zu sein, forderte alle Landsleute auf, sich immer essieren. Gewiß wird von den schönen Darbietungen<br />

gesprochen werden, die uns bei unserer<br />

und überall zum Sudetendeutschtum zu bekennen.<br />

Dr. Schembera gab einen Überblick über Vorweihnachtsfeier durch die freundliche Mithilfe<br />

von Frau Herma Schinzel, Frau Professor<br />

die Bemühungen der Landsmannschaft bei der<br />

Regierung, um endlich die Freigabe der versprochenen<br />

Mittel zu erwirken, wünschte allen Nu hatte der fünfjährige Christian Plankenbüch-<br />

Ptak und Frau Lucie Perne geboten wurden. Im<br />

Landsleuten ein schönes Fest und ein gesundes ler, der bereits im Burgtheater sowie im Josefstädter<br />

Theater und im Seniorenklub erfolg-<br />

1976. Diesen Wünschen schloß sich der Obmann<br />

an und dankte allen Landskronern für ihre reich als Sänger aufgetreten war, nicht nur die<br />

Treue zur Gemeinschaft.<br />

Frauen, auch die Männer auf seiner <strong>Seite</strong>. Der<br />

Am 18. Dezember feierte Frau Marie Schmid reiche Applaus gehörte mit Frau Perné für die<br />

den 90. Geburtstag. Der Obmann beglückwünschte<br />

Frau Schmid persönlich und dankte ihr für Wilhelm Eyberg-Wertenegg hatte drei Lieder<br />

Einstudierung und liebevolle Begleitung. Herr<br />

ihre vorbildliche Einstellung und Zugehörigkeit von Robert Schumann „In der Fremde" und von<br />

zur Heimatgruppe.<br />

Carl Löwe „Die Uhr" sowie „Heinrich der Vogler"<br />

gewählt, bei denen er seinen wohlklingen-<br />

Am 7. März ist die Jahreshauptversammlung.<br />

Am 26. Dezember feierte Lm. Ernst Thiel mit den Bariton mit klarer Aussprache hören ließ.<br />

seiner Gemahlin Stefanie die goldene Hochzeit. Ein junger Sänger, dem noch eine große Zukunft<br />

bevorsteht, mit einem Bariton, von hoher<br />

Wir gratulieren. (1020 Wien, Obere Donaustraße<br />

97—99/Tür 7).<br />

gesanglicher Kultur, die an einen Eberhard<br />

Lm. Steffan gedachte noch in bewegten Worten<br />

seiner beiden Jugendfreunde und Landskro-<br />

Wächter erinnert, der auch bei den Troppauern<br />

als beginnender Star debütierte. Frau Prof. Ptak<br />

ner Arminen, Dipl.-Ing. Erwin Müller, verstorben<br />

am 4. November in Dormagen und Hugo<br />

bewies dabei wieder ihr Einfühlungsvermögen<br />

als stilvolle Begleiterin am Klavier. Nach der<br />

Müller (I. C.-Junior) verstorben am 31. Oktober<br />

Weihnachtsansprache, die uns P. Bernhard Tonko<br />

in bekannt herzlicher Weise schenkte, er-<br />

in Eggenthal/Kaufbeuren.<br />

freute Frau Fritzi Rossmann, deren reife Gesangskultur<br />

bekannt ist, die vielen Anwesenden<br />

MOhrisch-Schönberg<br />

mit zwei schlesischen Weihnachtsliedern als<br />

Bindeglied zu unserer geliebten Heimat Schlesien.<br />

Die Begleitung am Klavier lag in den be-<br />

Mit einem tragischen Vorspiel konnten wir<br />

unsere Weihnachtsfeier am 14. Dezember 1975 währten Händen von Frau Toni Niedermeyer.<br />

nur kurz und im kleinsten Rahmen begehen. Die Geburtstagswünsche überbrachte unser Obmannstellv.<br />

P. Bernhard. Von den vielen seien<br />

Schon eine Woche vorher schmückten wir wie<br />

Bile Jahre unsere Stammlokal unter der Leitung nur die „runden" Geburtstage hervorgehoben:<br />

von Herrn Tilzer und Frau Garo. Jeder brachte der 90. von Frau Adelheid Parsch, der 80. von<br />

wieder Weihnachtsbäckerei. Um noch di« letzten Frau Maria Bruckner und der 65. von Frau Maria<br />

Zahel. — Allgemein bedauert wurde, daß<br />

Vorbereitungen zu treffen, kamen einige Damen<br />

vom Ausschuß und mußten feststellen, daß schon unsere früheren Mitgestalter an unseren Zusammenkünften<br />

wie die Schwestern Dorasil, der<br />

vormittag der Saal vom Obmann der Böhmerwäldler<br />

Landsmannschaft belegt war. Si« haben tanzfreudige Rudi Bürgel, der von Humor stets<br />

uns in den kleinen Speisesaal verwiesen. Wir sprühende Xandl Niedermeyer und der würdige<br />

verhandelten über eine Stunde und machten OLGR Dr. Dolf Nemetz wegen Krankheit nicht<br />

ihnen klar, daß wir jeden zweiten Sonntag im in unserer Mitte sein konnten. Ihnen galten die<br />

Monat unsere Zusammenkünfte und auch die aufrichtigen Genesungswünsche der Teilnehmer.<br />

Weihnachtsfeier in unserem Stammlokal abhalten.<br />

Wir können es bis heute noch nicht fassen, ßend mit, daß unser langjähriger Herbergsvater,<br />

Allen Mitgliedern teilt der Vorstand abschlie-<br />

daß unsere „Schicksalsgenossen" tins mat dieser<br />

Kommerzialrat Johann Kührer, im 77. Lebensjahr<br />

in die ewige Welt abberufen wurde. Wir<br />

werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.<br />

Seiner Familie gilt unser aufrichtiges Beileid.<br />

Kärnten<br />

Sudetendeutsche aus ganz Kärnten trafen sich<br />

zu einem Familienabend mit Gästen aus Deutschland<br />

und Österreich am 10. Jänner im Festsaal<br />

des Kolpingheimes in Klagenfurt zum Ball. Landesobmann<br />

Dir. Tschirch (Villach) konnte u. a.<br />

Bürgermeister LAbg. Hofrat Guggenberger, Vize-Bgm.<br />

Medweschek, die Stadträte Ing. Wenig<br />

und Ferrari-Brunnenfeld, Dkfm. Sladek, Geschäftsführer<br />

der VLÖ., den Landesobmann der<br />

Donauschwäbischen Landsmannschaft Dr. Tilger<br />

und Herrn Schaf fer, ferner vom Bezirk St. Veit/<br />

Gian die Obfrau Thérèse Stonner und OSR Stonner,<br />

die Gemeinderäte Katzer und Blaha (alle<br />

St. Veit/Glan), die Leiterin der Sudetendeutschen<br />

Jugendgruppe St. Veit/Glan, Annemarie<br />

Katzer, Landesgeschäftsführer Puff, Landesobmannstellv.<br />

Dir. Seemann (Villach), GR. u. Landesobmannstellv.<br />

Katzer (St Veit/Glan), Landeskulturreferent<br />

Ing. Wünsch (Klagenfurt) und<br />

die Mitglieder des Landesausschusses Lm. Schubert<br />

und Bund herzlich begrüßen, die alle mit<br />

ihren Frauen erschienen waren. Ganz besonders<br />

begrüßte der Landesobmann die Tanzgruppe der<br />

Sudetendeutschen Jugend Österreichs (Wien) mit<br />

Bundes jugendführ er Rogelböck und Landes jugendführer<br />

Seidler.<br />

Eröffnet wurde der Ball mit einer Polonaise<br />

der Jugendgruppe, die im Verlauf des Abends<br />

heimatliche Volkstänze vorführte und stürmischen<br />

Beifall erntete. Lehrer Gurmann (Friesach)<br />

leitete dazu die musikalische Begleitung und<br />

sagte die einzelnen Tänze an. Tanzmeister Seidler<br />

und Sekretär Puff luden zum Beitritt zu den<br />

Jugendgruppen der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

Kärntens ein. Als jüngste existiert<br />

in St. Veit/Glan eine solche Jugendgruppe. Gemeinsam<br />

wurden in einer Tanzpause Volkstänze<br />

aller Anwesenden durchgeführt, an denen sich<br />

auch Bürgermeister Guggenberger mit viel Eifer<br />

beteiligte. Die Tanzkapelle „Señores" aus Klagenfurt<br />

spielte eifrig zum Tanz auf und ließ sowohl<br />

die Jugend als auch die älteren Jahrgänge<br />

auf ihre Kosten kommen, so daß der Abend zu<br />

einem wahren Familienfest wurde, bei dem<br />

sich alle Anwesenden ausgezeichnet amüsierten.<br />

Eine Verlosung, zu der viel gespendet wurde,<br />

brachte viele wertvolle Preise zutage.<br />

St. Veit an der Gian<br />

Im vollbesetzten Saal des Gasthofes Doliner<br />

hielt die Bezirksgruppe St. Veit a. d. Gian ihre<br />

vorweihnachtliche Heimatstunde. Dabei konnte<br />

Bezirksobfrau Thérèse Stonner, Frau Bundesrat<br />

Käthe Kainz und Bürgermeister Ing. Friedrich<br />

Wolte, sowie Landesobmann Dir. Hermann<br />

Tschirch, Landessekretär Hans Puff, Bezirksobmann<br />

Dr. Wawra (Villach) und Landsleute aus<br />

Klagenfurt, Villach und Feldkirchen herzlich begrüßen.<br />

Die Singgruppe Traude Maier, Elfriede<br />

Tremschnig, Franz Pichler und Franz Weiß umrahmten<br />

die Heimatstunde mit weihnachtlichen<br />

Liedern in wunderbarer Harmonie. Frau Glantschnig-Katzer<br />

zündete vier Gedenkkerzen für<br />

die Toten, Heimatvertriebenen, Mütter und für<br />

die Jugend an. Den Vorspruch „Heimweh" und<br />

das Gedicht „An unsere Jugend" sprach Alois<br />

Klier, die Gedichte „Noch einmal" und „Mutter"<br />

brachte Obfrau Stonner zu Gehör, Heinz Gurmann<br />

u. Frl. Katzer trugen „Heimatlichter" vor<br />

und Thérèse Stonner und Alois Klier lenkten<br />

die Aufmerksamkeit der Anwesenden durch<br />

„Bild der Heimat" auf die alte Heimat hin. Nach<br />

dem Böhmerwaldlied und dem Kärntner Heimatlied<br />

hielten zum Abschluß des offiziellen Teiles<br />

Bürgermeister Wolte, Landesobmann Direktor<br />

Tschirch und Landessekretär Puff besinnliche<br />

und ehrende Ansprachen.<br />

Im heiteren Teil kam der Weihnachtsmann<br />

(Heinz Gurmann) mit seinem wohlgelungenen<br />

„Jahresrückblick" zu Wort. Ein Glückshafen und<br />

ein geselliges Beisammensein vereinte noch lange<br />

die sudetendeutsche Familie. Ein Wort des<br />

Gedenkens wurde auch für den Kriegsgefangenen<br />

Major Reder gesprochen, der in Freiwaldau<br />

geboren worden ist und als Sohn des Sudetenlandes<br />

gilt<br />

Oberösterreich<br />

«=BöhmerwflId!erInOÖ.<br />

Die Verbandsleitung gratuliert zum Geburtstag:<br />

Paul Cousa, 25. 1. 1894, Linz, Neufelderstraße<br />

23; Franz Birklbauer, 30. 1. 1897, Oberneukirchen<br />

127; Johann Semmelbauer, 20. 1. 1902,<br />

Leonding, Kleinstr. 9; Aloisia Müller, 5. 1. 1904,<br />

Linz, Dauphinestr. 209; Friedrich Schreiner,<br />

6. 1. 1904, Linz, Muldenstr. 20; Maria Dörfl,<br />

18. 1. 1904, Linz, Promenade 29; Karl Schinko,<br />

5. 1. 1905, Linz, Dauphinestr. 201; Maria Binder,<br />

7. 1. 1905, Linz, Franckstr. 7; Maria Glaser,<br />

10. 1. 1906, Linz, Dauphinestr. 203; Hermine<br />

Klier, 30.1.1906, Linz, Dauphinestr. 209.<br />

«Enns-NeugaMonz<br />

20 Jahre Enns-Neugablonz<br />

Am 5. Dezember 1975 feierte in der Kantine<br />

Kretschmann, in Enns-Neugablonz die Landsmannschaft<br />

den 20jährigen Bestand. Der Gründungsobmann<br />

Fritz Waniek erwähnte in einem<br />

Rückblick die gesellschaftlichen Leistungen, wobei<br />

er die Kinderweihnachtsfeiern, die Betreuung<br />

der Pensionisten und das Gesamtaufkommen<br />

mit den Geburtstagsgeschenken und Kranzspenden<br />

mit S 175.000 erwähnte.<br />

Bei der Gründung am 5. Oktober 1955 waren<br />

55 Landsleute anwesend gewesen, von denen<br />

22 verstorben sind. 1956 fand das erste Gablonzer<br />

Treffen am Fußballplatz (Festobmann Otto<br />

Hollmann). 1962 wurde anläßlich der Jahrhundertfeier<br />

der Stadt Enns das Sudetendenkmal in<br />

den Schloßpark übertragen. 1963 war das zweite<br />

Gablonzer Treffen in Enns. In diesem Jahr wurde<br />

Herbert Ehmig zum Obmann gewählt, der<br />

10 Jahre Obmann war. 1967 wurde im Museum<br />

die Hartig-Stube eröffnet, am 18. 4. 1975 war der<br />

Herr Bundespräsident bei den Gablonzern unter<br />

der Prominenz. Vom 30. Mai bis 1. Juni 1975<br />

fand das dritte Gablonzer Treffen in der Stadthalle<br />

Enns. Anwesend waren Dr. Walter Becher,<br />

Sprecher der Sudetend. Landsmannschaft, Bundesobmann<br />

Dr. Emil Schembera, Wien, Landesobmann<br />

Konsulent Hager, Heimatkreisbetreuer<br />

Kurt Reichelt, Oberbürgermeister Rudi Krause,<br />

Kaufbeuren, Bürgermeister Oswald Wondrak,<br />

Kaufbeuren, Gatterbauer Otto, Enns, Thomas<br />

Warmensteinach, Rendi, Kremsmünster.<br />

Mit Musik waren wir zweimal in Kaufbeuren,<br />

und einmal in Warmensteinach, 1976 mit Bürgermeister<br />

Gatterbauer, Enns und Musik in<br />

Kaufbeuren beim Heimatfest<br />

Für unsere Mitglieder wurden in erster Linie<br />

die Ansuchen um Hausratshilfe, die Angelegenheiten<br />

betreffend Pensionsabkommen und<br />

nicht zuletzt die Formulare zum Erhalt des Vertriebenenausweises<br />

vorgenommen.<br />

Die kurzgefaßten Berichte des Schriftführers<br />

Brunhecker und der Kassierin Zita Stecker wurden<br />

belobend zur Kenntnis genommen, und die<br />

Wahlen, welche von H. Ing. Ernst Hartig durchgeführt,<br />

wurden schnell, weil jeder die Wahl<br />

annahm, abgeschlossen. Obmann Fritz Waniek,<br />

1. Stellv. Heinz Rössler, 2. Stellv. Direktor Karl<br />

Schubert, 3. Stellv. Direktor Hans Nemecek.<br />

Kassier Frau Zita Stecker, 1. Stellv. Otto Bauhof,<br />

2. Stellv. Traudì Passig und Walter Blaha,<br />

Schriftführer Gisela Hartig, Stellv. Max Brunnecker,<br />

Vergnügungs-Obmann Otto Bauhof, Artur<br />

Kretschmann. Beiräte: Ing. Ernst Hartig,<br />

Robert Sandleiter, Jentsch Walter, Rölz Otto,<br />

Kurt Scheffel, Hans Tannhäuser, Walter Kundlatsch,<br />

Josef Müller, Franz Weber, Adolf Kratzert,<br />

Alfred Braun, Leopold Guttmann, Kurt<br />

Schubert<br />

Schubert, Traudì Rassig, Kassaprüfer Dir. Karl<br />

Schubert.<br />

mann, Kassier Franz Weber, Traudì Rassig,<br />

Heinz Oyrer.<br />

Anschließend an den offiziellen Teil gab unser<br />

Herr Hans Waniek einen Lichtbildervortrag<br />

über seine Hochzeitsreise in den Orient, der großen<br />

Beifall fand, für den wir recht herzlich danken<br />

Ḋie Ortsgruppe gratuliert zum 67. Geburtstag<br />

Lm. Josef Scharf aus Marschowitz, in Enns-Neugablonz<br />

22, am 22. Jänner.<br />

Die Sudetendeutscbe Landsmannschaft Enns<br />

lädt zum Ball der Gablonzer Industrie am<br />

14. Februar 1976 in der Stadthalle Enns alle<br />

Landsleute, Freunde und Gönner herzlich ein.<br />

Unter der zehnjährigen, sehr bewährten Leitung<br />

des Lm. Heinz Rössler als Ballobmann sind für<br />

diesen Abend besondexe Überraschungen vorgesehen.<br />

Zwei Tanzkapellen sowie die Mitwirkung der<br />

Lmzer Na¡rralentia, die eine großartige Bim-<br />

Bkn-Revueschau bringen wird, werden dieses<br />

Faschingsfest zu einem besonderen Vergnügen<br />

werden lassen.<br />

Am 20. November verstarb nach längerem Leiden<br />

Frau Maria Bürde, geb. Blaschke, aus Gablonz,<br />

Berggasse, in Steyr-Münichholz, im<br />

92. Lebensjahre. Die feierliche Verabschiedung<br />

der Verstorbenen erfolgte am 28. November in<br />

der Feuerhalle der Stadt Steyr. Unser Beileid<br />

gilt unserem Mitglied Frau Herta Knorek in<br />

Enns, Födermayrstraße 17, Frau Elfriede und<br />

Herrn Ing. Clemens Huyer in Steyr, Karl-Punzer-Straße<br />

28, mit allen Angehörigen. Am 30. November<br />

verschied nach längerem Leiden, einen<br />

Tag vor dem 86. Geburtstag, unser langjähriges<br />

Mitglied, Frau Anna Zimmermann aus Pintschei<br />

bei Gablonz, wohnhaft in Enns, Neugablonz 14a.<br />

Die Seelenmesse wurde am 3. Dezember in der<br />

Stadtpfarrkirche Enns-St Laurenz gehalten, anschließend<br />

wurde die Verewigte von einer großen<br />

Trauergemeinde zur letzten Ruhestätte begleitet.<br />

Am offenen Grab sprach Obmann Waniek<br />

Worte innigen Gedenkens und warf Heimaterde<br />

ins Grab. Unser Beileid gilt den Kindern Gisela<br />

Hertig, geb. Zimmermann, sowie dem Bruder<br />

Otto, und den Enkelkindern, samt den Verwandten.<br />

Am 8. Dezember starb nach langem schweren<br />

Leiden unser langjähriges Mitglied Herr Max<br />

Wenzel, Schmuckwarenerzeuger aus Kukan bei<br />

Gablonz, in Enns, Gürtlerstraße 12, im 62. Lebensjahre.<br />

Am 12. Dezember um 15 Uhr fand in<br />

der Stadtpfarrkirche Enns-St. Laurenz die heil.<br />

Seelenmesse statt. Anschließend begleiteten ihn<br />

eine große Schar seiner Heimat- und Berufskameraden<br />

zur letzten Ruhestätte. Der Obmann<br />

der Gablonzer Genossenschaft und gleichzeitiger<br />

Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

Enns-Neugablonz Fritz Waniek gedachte mit aufrichtigen<br />

Worten des lieben Freundes mit innigen<br />

Worten und warf Heimaterde ins Grab. Unser<br />

aufrichtiges Beileid gilt der Gattin Lotte<br />

Wenzel sowie den Kindern Peter und Eva sowie<br />

allen Anverwandten.<br />

Nach langem, schwerem Leiden verschied<br />

Sonntag, den 11. Jänner, unser langjähriges Mitglied<br />

Josef L e i s k e aus Schlatten 19 bei<br />

KöndgiLnhof, in Enns, Eichberg 6 b, im 82. Lebensjahr.<br />

Die feierliche Einsegung fand Mittwoch,<br />

14. Jänner, in der Stadtpfarrkirche Enns-St. Laurenz<br />

statt. Eine stattliche Trauergemeinde begleitete<br />

den teuren Verblichenen anschließend<br />

zur letzten Ruhestätte.<br />

Obmann Wamdek sprach am offenen Grabe<br />

herzliche AbscMedsworte und warf Heimaterde<br />

ins Grab. Unsere aiufrichtiige Anteilnahme gilt<br />

dem Sohn Reinhold und seiner Gattin Walpurga,<br />

seiner Schwester Anna Eichler 6owie den Enkelkindern<br />

Margot und Ewald und allen Verwandten.<br />

Für soziale Zwecke wurden der Landsmannschaft<br />

folgende Kranzablösen gespendet:<br />

Anläßlich des Ablebens von Max Wenzel, Enns,<br />

Gürtlerstraße 12: Rudolf Roskowetz KG Enns,<br />

S 200.—, Fritz und Anneliese Hein S 50.—, Familie<br />

Fritz Waniek sen. S 100.—, Siegfried und<br />

Marianne Bär, Linz S 300.—, Ernst Fischer, Firma<br />

S 200.—, Hans Fischer S 100.—, Firma Alfred<br />

Rößler, Steyr, Seifentruhe 5, S 200.—, Firma<br />

INKU, Wien, S 300.—. Anläßlich des Ablebens<br />

von Hexrn Rudolf Weiß, D-7521 — Forst: Frau<br />

Anna Ehmig, Enns, S 100.—, Frau Hartig<br />

(Schwester) 100.—. Anläßlich des Ablebens von<br />

Frau Anna Peukert, Wels: Firma „Inku" Wien,<br />

S 300.—. Anläßlich des Ablebens von Herrn<br />

Franz Xaver Schöler, Linz: Familie Fritz Waniek,<br />

Enns, S 100.—, Max Brunnecker, Enns,<br />

S 50.—. Anläßlich des Ablebens von Frau Anna<br />

Zimmermann, Enns, Neugablonz 14 a.: Firma<br />

Rudolf Roskowetz KG Enns, S 100.—, Fam. Artur<br />

Kretschmann, S 100.—, Baumeister Stecker<br />

Wwe., Enns, S 200.—, Firma Fritz Waniek,<br />

S 120.—, Frau Philomena Kasper, S 100.—, Otto<br />

Bauhof und Frau S 100.—, Frauen Emmy Ullrich,<br />

Erna Graf, Emma Biemann, je S 50.—, Frau<br />

Paula Kloss, S 50.—, Frau Hermine Scharf<br />

S 30.—, Frau Anna Lipoert, S 20.—, Anläßlich<br />

des Ablebens des Herrn Hoteliers Per«<br />

nul, spendete der Obmann der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft Fritz Waniek d. Ä.<br />

samt Frau S 200.—.<br />

Als Kranzablöse anläßlich des Todes von<br />

Lm. Josef Leiske spendete die Wiener Städtische<br />

Versicherung Wien S 200.— für soziale Zwecke.<br />

Anläßlich des Ablebens des Herrn Max Wenzel,<br />

Gürtelstraße 12, in Enns, gingen für soziale<br />

Zwecke der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

noch folgende Spenden ein. Frau Stadtrat Zita<br />

Stecker, Enns, S 200.—, Wiener Städtische Versicherung<br />

Wien S 200.—.<br />

Mflhrer und Schlesler<br />

Am 30. November trafen wir uns in Hofkirchen<br />

bei St. Florian beim Sautanz. Lm. Bauer<br />

stammt aus Südmähren und betreibt in Hofkirchen<br />

eine Landwirtschaft. Nach dem Kriege<br />

versuchte er es auch mit dem Weinbau, den er<br />

lange Jahre als Eigenbau ausschenkte. Mangels<br />

genügender Fahrzeuge konnten wir nur eine beschränkte<br />

Anzahl von Landsleuten einladen.<br />

Nachdem Obm. Brauner ein Gedicht über einen<br />

Sautanz, des vor genau 20 Jahren in Hofkirchen


lidie Lichtbilder von Prag und Nordböhmen vor-<br />

geführt, die uns bereitwillig unsere Lmn. Käthe<br />

Sajowitz-Heine zur Verfügung stellte und von<br />

ihr auch mit entsprechendem Begleittext versehen<br />

wurden. Sie erntete für diese Vorführung<br />

reichen Beifall.<br />

Das nächste Monatstreffen mit Lichtbildervortrag<br />

findet am 1. Feber um 15 Uhr wiederum im<br />

Bahnhofshotel in Brück a. d. Mur statt.<br />

von unserem damaligen Obmann Kam. Ripp veriaßt<br />

wurde, wuchs der Appetit ins Unermeßliche,<br />

und schon kamen die Kellnerinnen mit<br />

Schweinebraten, Blut- und Leberwürsten. Es<br />

war ein strahlend schöner Tag, und deshalb unternahmen<br />

wir nach dem Essen kleinere Wanderungen<br />

in die Umgebung. Um 15 Uhr trafen<br />

wir uns wieder im Lokal zu einem bunten<br />

Nachmittag. Vorträge wechselten mit Musik und<br />

Unterhaltung. Lm. Fuchs lud zu einer Kegelpartie.<br />

Es war erstaunlich wie unsere Frauen diesen<br />

Sport beherrschten. In zwei Partien fuhren<br />

wir abends nach Linz zurück.<br />

Unsere Weihnachtsfeier fand am Freitag, dem<br />

12. Dezember, im Tegetthoffstüberl statt. Unsere<br />

Frauen hatten die Tische weihnachtlich geschmückt<br />

und reichlich mit Bäckerei versehen.<br />

Fas war das Stüberl zu klein, wir mußten eng<br />

aneinanderrücken. Obm. Brauner erläuterte den<br />

schönen Brauch. Nach dem Absingen der Weihnachtslieder<br />

schloß sich der heitere Teil an, in<br />

welchem unsere Landsleute Tschiedel und Miedler<br />

so recht auf ihre Rechnung kamen. Das nächste<br />

Treffen findet wie immer am 2. Samstag im<br />

Monat statt.<br />

Graz<br />

Der zweite Monatssonntag, der 11. Jänner, vereinte<br />

am Nachmittag wiederum die Getreuen unserer<br />

Landsmannschaft zum Zusammensein. Bezirksgruppenobmann<br />

Ing. Franz Sabathil, konnte<br />

vor allem die neuerschienenen Landsleute<br />

Dr. Belak und Frau sowie den Landesobmann<br />

Dir. Schwab begrüßen. Dieser richtete an alle<br />

Teilnehmer eine ermunternde Ansprache. Er<br />

verwies auf die Bedeutung des gegenwärtigen<br />

Zeitpunkts, zu dem die Weltöffentlichkeit angesichts<br />

der sich in erschreckendem Maße häufenden<br />

Terrorakte gedrängt erscheine, endlich geeignete<br />

Abwehrmaßnahmen zu planen. Damit<br />

sei auch für die Vorlage unserer Petition ein<br />

Neue Helmut<br />

fruchtbarer Boden geschaffen. Anschließend<br />

Zu unserer Faschingsunterhaltung am Samstag,<br />

wandte sich die Geschäftsführerin Luise Czekansky<br />

mit drei Bitten an die versammelte Schar:<br />

dem 7. Februar, um 20 Uhr im Gashof Seymayr<br />

sind alle unsere Landsleute und Freunde herzlich<br />

1. um nicht mehr benötigte Plastikblumenschüsselchen<br />

zu dekorativen Zwecken, 2. um<br />

eingeladen.<br />

rechtzeitige Anmeldungen zur gemeinsamen<br />

Autobusfahrt zum Faschingsabend nach Leoben<br />

Riesen-und Isergebirgîer<br />

(bis 25. 1. an ihre Privatanschrift oder an die<br />

Die Heámatgruppe der Riesen-Isergebirgler<br />

_ _ * _ _ _ ° »<br />

und Brüxer lädt die Landsleute zum ersten Hei-<br />

Dienststelle) und 3. lim passende Sachspenden für<br />

WA** den IlliiMyfin Glückshafen «-ï +4-V»% unserer «^*"t A*« bFaschingsunterhaltung<br />

1 *« riniti M r*r+*m «4-A v»Vt nUnn r*<br />

matabend im Neuen Jahr am 22. Jänner im<br />

Sportkasino um 20 Uhr herzlich ein. Lmn. Marianne<br />

Friedrich wird uns den Abend mit einem<br />

Filmvortrag über das Burgenland und die Riviera<br />

verschönern. Wir erwarten recht zahlreichen<br />

Besuch.<br />

Gleichzeitig wünschen wir unseren im Jänner<br />

geborenen Landsleuten recht viel Glück und Gesundheit:<br />

Frau Anna Burkert, am 14. 1., Herr<br />

Franz Hanisch, am 15. 1., Herr Ing. Erhard Möldner,<br />

am 11. 1., Frau Berta Stadler, am 13. 1. 1896!,<br />

Frau Auguste Hüttl, am 13.1., Frau Lydia Topitz,<br />

am 3. 1.<br />

Södmöhrer in Linz<br />

Die Verbandsleitung ladet alle Freunde der<br />

Südmährer und alle Mitglieder zum heurigen<br />

Südmährer-Ball herzlich ein. Der Ball wird am<br />

Samstag, 31. Jänner d. J., im Festsaal des Hauptbahnhofes<br />

Linz veranstaltet. — Die Verbandsleitung<br />

wünscht auf diesem Wege allen im Monat<br />

Jänner geborenen Jubilaren Gesundheit und<br />

Wohlergehen auf ihrem weiteren Lebensweg und<br />

gratuliert zum 83. Geburtstag am 20. 1. Franz<br />

Dittrich aus Wainitz, 4060 Leonding; zum 77. Geburtstag<br />

am 31. 1. Rosalie Zwill aus Znaim, 3830<br />

Waidhofen/Thaya, zum 76. Geburtstag am 14. 1.<br />

Karl Fischer, Znaim, 4020 Linz, Breitwiesergutstr.<br />

40; zum 75. Geburtstag am 24. 1. Frieda<br />

Henne aus Eisgrub, 4550 Kremsmünster, Kirchberg<br />

49; am 30. 1. Ignaz Hembera aus Bernschlag,<br />

4784 Schardenberg am Inn 101; zum<br />

74. Geburtstag am 14. 1. Franz Lustig, Znaim,<br />

4063 Hörscning 174; am 26. 1. Dipl.-Ing. Wilhelm<br />

Littomisky aus Brateisbrunn, 4020 Linz, Göteborgweg<br />

8; am 31. 1. Anton Henhapl aus Tracht,<br />

4063 Hörsching, Neubau 42.<br />

am 8. Februar. Lmn. Gisela Hornischer führte<br />

sodann einige eindrucksvolle Filme vor, die in<br />

der Hauptsache repräsentative Veranstaltungen<br />

aus dem Leben unserer Landsmannschaft zum<br />

Gegenstand hatten.<br />

Herzliche Glückwünsche an die Geburtstagskinder<br />

dieses Monats, Ing. Johann Fischer, Maria<br />

Franz, Emma Friedrich, Hedwig Gleißner, Gusti<br />

Tschetschounik und Anni Uitz leiteten schließlich<br />

zum zwanglos geselligen Ausklang unseres<br />

Beisammenseins über. Wie erwähnt, findet — anstelle<br />

des üblichen Monatstreffens — am 8. Februar<br />

mit dem Beginn um 15 Uhr im Großen<br />

Saal des Hotels „Erzherzog Johann" ein Faschingsfest<br />

statt, zu dem besonders alle spaßund<br />

tanzwilligen Landsleute und Freunde der<br />

Landsmannschaft gelegentlichst eingeladen sind.<br />

Leoben<br />

Trotz Nebels und Schlechtwetters war der Besuch<br />

des Heimatabends im Jänner sehr gut und<br />

es konnten sogar drei neue Mitglieder (Lmn.<br />

Wechselberger, Lm. Ondrisch, Lm. Schulhauser)<br />

begrüßt werden. Sie schließen damit die Lücke<br />

unserer kürzlich verstorbenen Landsleute ev.<br />

Pfarrer i. R. Karl Neuer und Gerhild Blaschke,<br />

denen ein ehrendes Gedenken galt. — Mit Interesse<br />

wurden die Berichte der Delegierten zu<br />

den einzelnen Weihnachtsfeiern vernommen und<br />

sodann unsere Adventfeier, an der wie berichtet<br />

über 100 Landsleute mit prominenten Ehrengästen<br />

wie Bgm. Dir. Posch u. v. a. teilnahmen,<br />

noch einmal im einzelnen besprochen. — Besonderer<br />

Dank galt aber den beiden unermüdlichen<br />

Funktionären Lm. Ernst Schilder und Lmn. Heli<br />

Mader, die es heuer fertigbrachten, in<br />

Leoben über 80 Geschäftsleute für ein Inserat in<br />

der „<strong>Sudetenpost</strong>" zu werben. — Herzliche Geburtstagswünsche<br />

ergingen an die Jänner-Jubilare:<br />

Franziska Eisenhut, Agnes Girsch, Herbert<br />

YOcklobruck:<br />

Die Ortsgruppe hatte am 13. Dezember zu<br />

Gareis, Otto Loigge und Josef Girsch. — Ein beeiner<br />

vorweihnachtlichen Feier eingeladen, und sinnliches, jetzt erst aufgefundenes Gedicht under<br />

Besuch war sehr gut. Nach der Begrüßung seres verstorbenen Gründungsmitgliedes Frau<br />

las Lmn. Pauer ein weihnachtliches Gedicht. Anschließend<br />

sprach Lm. Dir. Fröhlich über die<br />

Bedeutung des Weihnachtsfestes und erzählte<br />

von einem Erlebnis aus der letzten Kriegsweihnacht,<br />

das er in der Slowakei hatte. Mit großem<br />

Beifall dankten die Anwesenden und das Lied<br />

„Stille Nacht" paßte zu seinen Ausführungen.<br />

Dann las Lmn. Pauer eine Weihnachtsgeschichte<br />

von Waggerl. Obmann Stiedl dankte den beiden<br />

Landsleuten für ihren Beitrag zum Gelingen<br />

der Feier, gedachte durch Entzünden einer Kerze<br />

der Verstorbenen des letzten Jahres, wünschte<br />

allen Landsleuten frohe Feiertage und bat,<br />

auch im kommenden Jahr der Landsmannschaft<br />

die Treue zu halten. Den anwesenden Geburtstagskindern<br />

wurde herzlich gratuliert.<br />

Die nächste Zusammenkunft findet am Samstag,<br />

dem 17. Jänner, um 19.30 Uhr in Attnang,<br />

Gasthaus Peiskammer statt Im Jänner feiern<br />

Geburtstag: Molisch Maria, Moser Pauline und<br />

Stiedl Willibald, wir gratulieren herzlich.<br />

Wels<br />

Wie bereits angekündigt, findet der Ball der<br />

Bezirksgruppe Wels am Freitag, dem 30. Jänner,<br />

im Kasinosaal des „Hotel Greif", Wels, Kaiser-<br />

Josef-Platz, statt. Für jung und alt spielt die<br />

Tanzkapelle „The Entertainer" unter der Leitung<br />

ihres Kapellmeisters Rudolf Krenmair, zum<br />

Tanz. Alle Landsleute, Freunde und Gönner sind<br />

herzlichst eingeladen. Beginn 20 Uhr. Kartenvorverkauf<br />

in der Dienststelle, Wels, Freiung 4,<br />

jeden Dienstag von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.<br />

Karten im Vorverkauf S 35.— an der Abendkasse<br />

S 45.—. Unser nächster Landsmannschaftsabend<br />

findet am Freitag, dem 6. Feber im Gasthof<br />

„Kaiserkrone", Wels, gegenüber dem Hauptbahnhof<br />

statt. Beginn 20 Uhr.<br />

Geburtstage: Am 25. Jänner 71 Jahre: Anton<br />

Gabert aus Hohenstein, wohnhaft in Neydharting<br />

46; am 3. Feber 74 Jahre: Stefanie Zotscher<br />

aus Hannsdorf, wohnhaft in Lambach-Land; am<br />

5. Feber 71 Jahre: Johann Olbrich aus Nirklowitz,<br />

wohnhaft in Wels, Hans-Sachs-Straße 135. Wir<br />

wünschen allen Geburtstagsjubilaren Gesundheit<br />

und Wohlergehen.<br />

Brück on der Mur :<br />

Steiermark<br />

Am 4. Jänner wurde zum ersten Male in diesem<br />

Jahre das gewohnte Monatstreffen abgehalten,<br />

dessen Besuch verhältnismäßig gut war. Begrüßt<br />

wurden besonders unsere treuen Besucher<br />

aus Leoben. Beglückwünscht zu ihren Geburtstagen<br />

im Jänner wurden nachstehende Landsleute:<br />

Josef ine Motzke, 87 (Hombok), Franz Wenig,<br />

82 (Neudorf), Roland Pothorn, 81 (Krispo b.<br />

Plan), Max Grundmann, 79 (Schmelzgrube b.<br />

Böhm.-Leipa), Rosa Wohlidal, 78 (Znaim), Elfriede<br />

Pothorn, 74 (Komotau), Stephanie Polzer, 71<br />

(Pohorsch), Elisabeth Siegmund, 70 (Hombok) und<br />

Dipl.-Ing. Erich Kahler, 47 (Rothau). Ganz besonders<br />

jedoch wurde unser treuer langjähriger<br />

Kassier und Sozialreferent Franz Kahler zur<br />

Vollendung seines 80. Geburtstages beglückwünscht,<br />

den er in voller Frische am 5. Jänner<br />

begehen kann. Lm. Kahler ist Besitzer des Goldenen<br />

Ehrenzeichens. Es wurden ihm Blumen<br />

und eine solide Magenstärkung überreicht, damit<br />

er gesund und kräftig noch viele Jahre in<br />

unserer Mitte weile. Anschließend wurden herr-<br />

Rudolf (Donawitz) aus dem Jahre 1948 wurde mit<br />

viel Beifall aufgenommen. — Einen breiten<br />

Raum nahm die Diskussion zu unserem bevorstehenden<br />

Faschingsabend ein. Die Vorarbeiten<br />

laufen planmäßig und es ist wieder mit einem<br />

vollen Erfolg zu rechnen. Als Ballüberraschung<br />

ist u. a. eine Tombola mit über 100 Besten unserer<br />

Freunde aus Kaufbeuren-Neugablonz<br />

(BRD) sowie anderen wertvollen Firmengeschenken<br />

vorgesehen. Wir erwarten daher regen<br />

Zuspruch, besonders der Landsleute aus den angrenzenden<br />

Bezirken.<br />

Samstag, 31. Jänner, 20 Uhr:<br />

FASCHINGS-ABEND<br />

der Sudetend. Landsmannschaft Leoben<br />

im großen Saal des<br />

„Gösserbräu" in Goß<br />

mit Musik — Tanz — Unterhaltung<br />

Kein Garderobenzwang — Keine Masken<br />

Eintritt: freie Spende<br />

Tirol<br />

=Kufstein = = = = =<br />

Kinder- Vorweihnachtsfeier<br />

Eines der schönsten Feste im Jahreskreis vereinigte<br />

am 21. Dezember um 15 Uhr eine große<br />

Anzahl von Landsleuten, die mit ihren Gästen<br />

aus Hamburg, Hannover und Stade bei Hamburg,<br />

aus Oberaudorf, Innsbruck und Wien gekommen<br />

waren, um gemeinsam mit unseren Kindern<br />

und Jugendlichen im Saale des „Zeller Hofes"<br />

in Kufstein-Zell die Kinder-Vorweihnacht<br />

zu feiern. Von Westendorf-St. Peter war Landsmann<br />

Pompe mit vier Personen gekommen, die<br />

wir herzlich begrüßen konnten. Unsere Freunde<br />

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Klagenfurt<br />

Paulftschgasse 15<br />

Besucht den Landsman<br />

<strong>Sudetenpost</strong><br />

4010 Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Ruf 27 3 69.<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein,<br />

Obmann Ing. Alfred Rügen. — Herausgeber: Gustav Putz. —<br />

Verantwortlicher Redakteur: Wolfgang Sperner. Alle in<br />

Linz, Obere Donaulände 7. Druck: Druckerei und Zeitungshaus<br />

J. Wimmer Ges. m. b. H. & Co., Linz, Promenade 23.<br />

Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

JahresbezugsDreis einschließlich 8 V» Mehrwertsteuer<br />

S 64.—, Halbjahr S 34.—, Vierteljahr einschließlich Einhebungsgebühr<br />

der Post S 18.—, Einzelpreis S 3.—.<br />

Postsparkassenkonto 7734.939. Bankkonto Allgemeine<br />

Sparkasse Linz, Konto 0000-028 135.<br />

Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulande 7. — Entgeltliche<br />

Einschaltungen im Textteil sind durch PR gekennzeichnet<br />

SUDETENPOST FOLGE 2 VOM 22. JÄNNER 1976<br />

aus Kiefersfelden konnten an unserer Feier leider<br />

nicht teilnehmen, da sie zur gleichen Zeit<br />

ihre Kinder-Vorweihnachtsfeier hatten. Als liebe<br />

Gäste wurden Herr Stadtrat Ferdinand Mathes<br />

mit Gattin herzlich begrüßt. Eingeleitet<br />

wurde unsere Feier mit dem Schneewalzer, von<br />

Brigitte Luksch auf dem Akkordeon gespielt.<br />

Elisabeth Rass trug sehr schön das Gedicht:<br />

„Wieder wie in jedem Jahr" vor. Lmn. Frau<br />

Oberlehrer Gerda Hahn begrüßte sodann, in Anwesenheit<br />

unseres Obmannes, alle anwesenden<br />

Landsleute und Gäste, worauf Christi Luksch den<br />

„Willkommen"-Spruch vortrug. Inzwischen erschien<br />

Obmann Oswald Dressler, der nach langer,<br />

schwerer Krankheit doch zu uns kam. Er<br />

wurde von allen mit stürmischem Beifall begrüßt,<br />

denn alle freuten sich, daß er sich auf<br />

dem Wege zur Genesung befindet. Mit den Streichen<br />

von Max und Moritz, dargestellt von der<br />

Kinder- und Jugendgruppe, verstärkt durch Kufsteiner<br />

Jugendliche, kam Wilhelm Busch zu Wort.<br />

Wie freuten sich alle Anwesenden, wie leuchteten<br />

auch die Augen der älteren Generation, die<br />

ihren Busch noch in Erinnerung hatte und teilweise<br />

noch die Verse beherrschte! Jedenfalls<br />

hatte sich die Mühe von Lmn. Gerda Hahn gelohnt<br />

und die Stimmung war ausgezeichnet.<br />

Weihnachtslieder, gespielt auf Akkordeon und<br />

Gitarre von Brigitte Luksch und Judith Mayr,<br />

leiteten zum besinnlichen Teil über. Nach dem<br />

Lied „O Tannenbaum" trug Chr. Luksch recht<br />

innig den Spruch „Advent" vor. Es sang sodann<br />

ein kleiner Chor das Lied „Es ist für uns eine<br />

Zeit angekommen". Es folgte der Vorspruch<br />

„Wir sagen" den M. Als gekonnt vortrug. Das<br />

Lied „Leise rieselt der Schnee" bildete die<br />

Bundesjugendföhrung<br />

12. Schimeisterschaften der sudetendeutschen<br />

Jagend Österreichs und der SLÖ-Bezirksgruppe<br />

Wien und Umgebung: Am kommenden Wochenende,<br />

24. und 25. Jänner, treffen wir uns wieder<br />

in Lackenhof am ötscher in Niederösterreich.<br />

Untergebracht sind wir im Gasthof Pöllinger in<br />

Langau, ca. 3 km vor Lackenhof! Start der Meisterschaften<br />

in allen Klassen am Sonntag, dem<br />

25. 1., um 9 Uhr in Lackenhof! Mach auch Du<br />

mit! Bringt Eure Freunde mit! (Genauer Bericht<br />

siehe Folge 1 der <strong>Sudetenpost</strong> vom 8. 1. 1976).<br />

Sadetendeutscfae Schimeisterschaften in Kiefersfelden,<br />

am 7. und 8. Februar: Nun wird es<br />

schön langsam Zeit, daß auch Du Dich da anmeldest,<br />

zu den Meisterschaften für alle Sudetendeutschen<br />

und deren Freunde, sei es aus<br />

Österreich, der BRD oder sonstwo. Diese finden<br />

am 7. und 8. 2. 1976 in Kiefersfelden, Bayern, bei<br />

Kuf stein gelegen, statt! Es gibt Langläufe, Staffelläufe,<br />

einen Riesenslalom für jedwede Altersklasse,<br />

also von 8—80 Jahre! Somit kann jeder<br />

von uns mitmachen. Auch wir aus Österreich<br />

sollten da recht zahlreich mitmachen. Jeder schibegeisterte<br />

Landsmann sollte da dabeisein. Am<br />

7. 2. 1976 findet im Gasthof „Bergwirt" der Sudetendeutsche<br />

Ball der SL-Kiefersfelden statt.<br />

Unterbringung für ältere Teilnehmer in Pensionen<br />

und Gasthöfen (sofortige Quartierbestellung<br />

über Lm. Franz Demuth, Am Rain 23, D-8205<br />

Kiefersfelden). SDJ-Mitglieder sowie übrige junge<br />

Leute haben die Möglichkeit, in einer Schule<br />

mittels mitgebrachter Luftmatratzen usw. zu<br />

schlafen. SÏ)J-Mitglieder bekommen einen Fahrtkostenzuschuß.<br />

Anmeldungen unbedingt bis zum<br />

25. Jänner 1976 erforderlich (Sudetendeutsche<br />

Jugend, Effingergasse 20, 1160 Wien). Mach auch<br />

Du mit!<br />

=Landesgruppe Körnten = = = = =<br />

Und wieder haben neue Freunde zu uns gefunden.<br />

Das können wir mit viel Stolz berichten.<br />

Damit schreitet unsere Arbeit zügig voran. Der<br />

am 10. Jänner im Kolpinghaus abgehaltene Jugendnachmittag<br />

vereinte zahlreiche junge Freunde<br />

aus Klagenfurt und St. Veit. Es wurden Filme<br />

vom letzten Sommerlager und vom Sudetendeutschen<br />

Tag sowie Lichtbilder über die Jahresarbeit<br />

der Sudetendeutschen Jugend gezeigt.<br />

Anschließend fand ein Gedankenaustausch über<br />

die weiteren Aktivitäten statt. Der Ball der Sudetendeutschen,<br />

welcher am selben Abend ebenfalls<br />

im Kolpinghaus stattfand, wurde durch die<br />

Sudetendeutsche Jugend mit einer Polonaise eröffnet.<br />

Als Mitternachtseinlage boten wir im<br />

Rahmen dieses sehr schönen und gemütlichen<br />

Abends zahlreiche Volkstänze aus dem Sudetenland<br />

und Österreich, in heimatlichen Trachten,<br />

Herrn Bürgermeister, Vizebürgermeister und<br />

dem Herrn Stadtrat der Landeshauptstadt Kladar.<br />

Den anwesenden Ehrengästen, u. a. dem<br />

genfurt sowie den anwesenden Landsleuten hat<br />

diese Vorführung sehr gefallen, was der zahlreiche<br />

Beifall bewies! Dieser Ball war überhaupt<br />

wieder einmal mehr ein Treffpunkt der jungen<br />

Landsleute und deren Freunde, womit bewiesen<br />

wurde, daß auch wir hier in Karaten als Volksgruppe<br />

bestehen werden. Darum: Mach auch Du<br />

bei uns mit, wir sind eine sehr aufgeschlossene<br />

Gruppe von jungen Menschen, bei der vor allem<br />

das Wort Gemeinschaft und Kameradschaft gilt.<br />

Anfragen, bitte sofort an: Annemarie Katzer,<br />

9300 St. Veit a. d. Gian, Novemberstr. 7, richten!<br />

Einleitung zum Weihnachtsspiel „Irgendeiner<br />

sucht den Stern" wieder von der Kinder- und<br />

Jugendgruppe der SL dargebracht und mit Beifall<br />

belohnt. Die Schlußworte „Nun ist unser<br />

Spiel zu Ende" sprach M. Als in alter Weise mit<br />

Gefühl. Nach dem Lied „O du fröhliche" folgte<br />

das Gedicht „Weihnacht du Fest". Nun entzündeten<br />

die Jugendlichen, wobei sie Kerzensprüche<br />

aus den einzelnen Gebieten des Sudetenlandes<br />

sprachen, die Kerzen auf dem Weihnachtsbaum<br />

und die Tischkerzen, worauf der Chor das<br />

Lied „Hohe Nacht" sang. Obmann Lm. Oswald<br />

Dressler hielt eine kurze Weihnachtsansprache.<br />

Er dankte allen, die am Zustandekommen der<br />

Feier mitgewirkt hatten, sein besonderer Dank<br />

aber galt unserer Lmn. Frau Oberlehrer Gerda<br />

Hahn und deren Schwester, für die große Mühe,<br />

die sie wieder einmal auf sich genommen hatten.<br />

Es folgte die Lesung „Weihnacht", vorgetragen<br />

von Chr. Luksch. Hierauf sprach Elisabeth Rass<br />

den Glückwunsch. Das Lied „Stille Nacht" wurde<br />

von allen Anwesenden mitgesungen. Weihnachtslieder,<br />

die von Brigitte Luksch und Judith<br />

Mayr auf dem Akkordeon und der Gitarre<br />

gespielt wurden, verrieten, daß der Weihnachtsmann<br />

bald erscheinen müsse, was auch<br />

tatsächlich der Fall war. In seinem großen Buch<br />

hatte er alle kleinen Sünden vermerkt, die von<br />

den Kindern im Laufe des Jahres verübt wurden.<br />

Alle versprachen Besserung und erhielten<br />

kleine Gaben. Mit einer Kinder jause fand diese<br />

schöne Feier ihr Ende und mit den besten<br />

Wünschen für eine gesegnete Weihnacht und ein<br />

gutes, glückliches, friedvolles Jahr 1976 nahmen<br />

Landsleute und Gäste Abschied.<br />

Die JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1160 Wien Efflngergasse 20<br />

April: 1. und 15.<br />

Mai: 6. und 20.<br />

Erscheinungstermine 1976<br />

Juni: 3. und 16.<br />

Audi im Jahre 1976 erscheint die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

monatlich am ersten und am dritten<br />

Juli: 1.<br />

Donnerstag. Die Versendung erfolgt am Mittwoch,<br />

Annahmeschluß für redaktionelle Bei-<br />

September: 9. und 23.<br />

August: 5.<br />

träge ist der Samstag vor dem Erscheinungstag.<br />

Die Erscheinungstage sind im<br />

Oktober: 7. und 21.<br />

November: 4. und 18.<br />

Februar: 5. und 19.<br />

Folge 3 und 4 Dezember: 2. und 16.<br />

März: 4. und 18.<br />

Folge 5 und 6<br />

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2/1, Ecke Benediktinerplatz,<br />

Tel. 84 8 23.<br />

E<br />

=Lnndesgruppe Niederösterreich =<br />

Am kommenden Wochenende finden in unserem<br />

Bundesland die Schimeisterschaften der Sudetendeutschen<br />

Jugend Österreichs, in Lackenhof<br />

am ötscher, statt! Da wollen auch wir recht<br />

stark vertreten sein! Komm auch Du nach Lakkenhof!<br />

Baden, Mödling, Südstadt: Am 30. Jänner<br />

eröffnen wir den Ball der Baugenossenschaft<br />

„Frieden" in Wiener Neudorf, Friedenhaüs,<br />

Mühlfeldgasse. Wir gestalten auch eine Mitternachtseinlage.<br />

Auch Du bist herzlichst dazu eingeladen!<br />

St. Polten: Am 31. Jänner wird das Faschingskränzchen<br />

der AV-Sektion St. Polten durch unsere<br />

Volkstanzgruppe eröffnet! Dazu sind auch<br />

alle Kameraden aus der Umgebung herzlichst<br />

eingeladen !<br />

=Londesgruppe Salzburg<br />

Ein Treffpunkt der Sudetendeutschen<br />

Unser nächster Kaffeenachmittag am Dienstag,<br />

dem 27. Jänner, um 14.30 Uhr im Hotel Meran<br />

wird mit dem Vortrag „Namhafte sudetendeutsche<br />

Musiker und Komponisten" eingeleitet.<br />

Es spricht unsere Landesgeschäftsführerin Anni<br />

Leeb. Anschließend gemütliches Beisammensein.<br />

Unseren Mitgliedern, die in nächster Zeit ihren<br />

Geburtstag feiern, wünschen wir für das kommende<br />

Lebensjahr Gesundheit und stets gute<br />

Laune; vorerst den Jubilaren: Else Ba-ukal<br />

(früher Trautenau), Johann Schwarz (Bodenstadt).<br />

Äarl Deimer (Brunn) und Maria Weinlich<br />

(BrünnVWeiters: Hedwig Geppert (Weißstätten),<br />

Gisela Haartiig (Unter Maxdorf), Paul Heinrich<br />

(Alexanderfeld) in Niederahn, Marianne Lachout<br />

(Prag) und Dr. med. Franz Wihan (Znadm).<br />

Lomfesflroppe Steiermark=<br />

Graz: Unser Heimabendbetrieb ist im neuen<br />

Jahr wieder angelaufen! Komm auch Du zu uns<br />

und mach mit, wir bieten für jeden etwas! Anfragen:<br />

An Uta Spinka, Tel. 0 3122/3710 25 (ab<br />

18 Uhr).<br />

Landesgruppe Tirol<br />

Kuf stein: Du machst doch auch bei den kommenden<br />

Sudetendeutschen Schimeisterschaften in<br />

Kieferfelden am 7. und 8. 2. 1976 mit? Anfragen:<br />

an Gerda Hahn, Adolf-Pichler-Str. 6, 6330 Kufstein!<br />

Landesgruppe Wien<br />

Komm auch Du in den Heimabend, jeden<br />

Mittwoch ab 20 Uhr im Heim, Wien 17, Weidmanngasse<br />

9 und bring auch Deine Freunde mit!<br />

Faschingskränzchen der SDJ-Wien am Samstag,<br />

dem 21. Februar: Jeder komme in origineller<br />

Maske. Beginn: 20 Uhr, Ende ??? Wo? Im Heim,<br />

Wien 17, Weidmanng. 9! Musik vom laufenden<br />

Band. Für Speis und Trank wird bestens gesorgt.<br />

Nehmt auch Eure Freunde mit!<br />

Ball der Sudetendentschen: 28. Februar. Dieser<br />

findet im Hotel „The Vienna Intercontinental"<br />

statt und wird durch die jungen Sudetendeutschen<br />

eröffnet. Wer möchte noch bei der Polonaise<br />

mitmachen? Schön langsam wird es Zeit<br />

zur Anmeldung! Sofortige Anfragen am kommenden<br />

Mittwoch im Heimabend, bzw. mittels Postkarte<br />

an die Sudetendeutsche Jugend, Effingergasse<br />

20, 1160 Wien (bitte bis 27. 1. 1976). Mach<br />

auch Du mit! Amtswalter der SLÖ-Wien: Achtung!<br />

Geben Sie uns sofort Interessenten an!<br />

Folge 7 und 8<br />

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Auf 6000 Quadratmeter Fläche Im alten und Im neuen<br />

Haus eine wahre Fundgrube für alles, was Ihrem Heim<br />

Atmosphäre gibt<br />

Das Ist es, was heute zählt: die totale Auswahl,<br />

der Preis, die Zahlungsbedingungen<br />

die Lieferzeit und der Service.<br />

Salzburger Straße 205,4020 Linz<br />

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