02.11.2013 Aufrufe

BAB A 6 Heilbronn - Nürnberg Streckenabschnitt Weinsberg ...

BAB A 6 Heilbronn - Nürnberg Streckenabschnitt Weinsberg ...

BAB A 6 Heilbronn - Nürnberg Streckenabschnitt Weinsberg ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART<br />

STRASSENWESEN UND VERKEHR<br />

<br />

<strong>BAB</strong> A 6 <strong>Heilbronn</strong> - <strong>Nürnberg</strong><br />

<strong>Streckenabschnitt</strong> <strong>Weinsberg</strong> – Bretzfeld<br />

6-streifiger Ausbau (Vorplanung)<br />

Variantenvergleich<br />

Unterlage 19.4.2.1<br />

Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Mai 2012<br />

Im Auftrag des<br />

<br />

<br />

<br />

Regierungspräsidiums Stuttgart<br />

Referat Straßenplanung<br />

Industriestraße 5<br />

70565 Stuttgart<br />

Allersberger Str. 185/A8<br />

90461 <strong>Nürnberg</strong><br />

www.anuva.de<br />

info@anuva.de


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1 Einleitung........................................................................................................................ 3<br />

1.1 Anlass und Aufgabenstellung ...................................................................................... 3<br />

1.2 Datengrundlagen............................................................................................................ 3<br />

2 Bestand der Arten und Begründung der Untersuchungsprogramms...................... 5<br />

2.1 Bestand der Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie ............................................. 5<br />

2.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie .......................................................... 5<br />

2.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie.................................................................. 5<br />

2.1.2.1 Säugetiere 5<br />

2.1.2.2 Reptilien 7<br />

2.1.2.3 Amphibien 8<br />

2.1.2.4 Libellen 9<br />

2.1.2.5 Käfer 9<br />

2.1.2.6 Tagfalter 10<br />

2.1.2.7 Nachtfalter 11<br />

2.1.2.8 Schnecken und Muscheln 11<br />

2.2 Bestand europäischer Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie ........... 12<br />

3 Literaturverzeichnis..................................................................................................... 15<br />

Anhang: Tabellen zur Ermittlung des zu prüfenden Artenspektrums................................. 16<br />

A Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie...................................................................... 19<br />

B Vögel .............................................................................................................................. 23<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 1


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Im Untersuchungsraum nachgewiesene oder potenziell vorkommende<br />

Säugetierarten, mit Angabe der Gefährdung................................................................. 6<br />

Tabelle 2: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche<br />

Reptilienarten mit Angabe der Gefährdung ................................................................... 7<br />

Tabelle 3: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche<br />

Amphibienarten mit Angabe der Gefährdung ................................................................ 8<br />

Tabelle 4: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche<br />

Libellenarten mit Angabe der Gefährdung..................................................................... 9<br />

Tabelle 5: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Käferarten<br />

mit Angabe der Gefährdung......................................................................................... 10<br />

Tabelle 6: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche<br />

Tagfalterarten mit Angabe der Gefährdung ................................................................. 11<br />

Tabelle 7: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche<br />

Schnecken und Muscheln mit Angabe der Gefährdung .............................................. 11<br />

Tabelle 8: Im Untersuchungsraum nachgewiesene oder potenziell vorkommende,<br />

wirkungsempfindliche Europäischen Vogelarten mit Angabe der Gefährdung ........... 13<br />

Bearbeiter:<br />

Dipl.-Biogeogr. Christoph Grünfelder<br />

<strong>Nürnberg</strong> den 10.05.2012<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 2


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

1 Einleitung<br />

1.1 Anlass und Aufgabenstellung<br />

Das Regierungspräsidium Stuttgart plant den Ausbau der A6 zwischen AK <strong>Weinsberg</strong> und AS<br />

Bretzfeld. In diesem Zusammenhang wird zur Beurteilung der Vereinbarkeit des Vorhabens mit<br />

dem nationalen und europäischen Artenschutz eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP)<br />

angefertigt. Im Rahmen eines Variantenvergleichs wurden bereits faunistische Erhebungen<br />

durchgeführt, die im Jahr 2012 durch weitere ergänzt werden, um artenschutzrechtliche Fragestellungen<br />

sicher beantworten zu können.<br />

Im Folgenden wird der Bestand der vom Vorhaben betroffenen Arten des Anhang IV der FFH-<br />

Richtlinie und europäischen Brutvogelarten dargelegt und das faunistische Untersuchungsprogramm<br />

begründet.<br />

1.2 Datengrundlagen<br />

1. Eigene Kartierungen<br />

<br />

<br />

Strukturkartierung (ANUVA 2012, abgeschlossen)<br />

Brutvogelkartierung (ANUVA 2012, läuft)<br />

2. Datenübernahme<br />

<br />

<br />

Faunistische Untersuchung: Artengruppe Vögel (PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER<br />

2010)<br />

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Fledermäuse (PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER<br />

2010)<br />

Potenzialabschätzung Holzkäfer (PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER 2010)<br />

ZAK-Abfrage Gemeindegebiet Bretzfeld (Stand 07.09.2010, LUBW 2010A)<br />

<br />

<br />

ZAK-Abfrage Gemeindegebiet <strong>Weinsberg</strong> (Stand 08.09.2010, LUBW 2010B<br />

Bericht zu den faunistischen Erfassungen, Teil: Vögel zum Ausbau der <strong>BAB</strong> A6 Mannheim<br />

– <strong>Nürnberg</strong>: 6-streif. Ausbauabschnitt: Bretzfeld – Öhringen (HENNING & ALBRECHT<br />

2009)<br />

3. Daten aus Fachliteratur<br />

BRAUN & DIETELEN (Hrsg.) (2003, 2005): Die Säugetiere Baden-Württembergs, Bände 1<br />

u. 2.<br />

<br />

DETZEL (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs.<br />

EBERT (Hrsg.) (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bände 1-4.<br />

Floraweb (BfN 2008)<br />

<br />

<br />

<br />

HAGEMEIJER & BLAIR 1997: „The EBCC Atlas of European Breeding Birds“<br />

HÖLZINGER (1999): Die Vögel Baden-Württembergs.<br />

KÖHLER & KLAUSNITZER (1998): Das Verzeichnis der Käfer Deutschlands.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 3


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

<br />

<br />

<br />

LAUFER, FRITZ, SOWIG (2007): Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs.<br />

PETERSEN, ELLWANGER ET AL. 2003, 2004, 2006: „Das europäische Schutzsystem Natura<br />

2000 – Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie“<br />

STERNBERG (Hrsg.) (1999): Die Libellen Baden-Württembergs, Bände 1 u.2.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 4


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

2 Bestand der Arten und Begründung des Untersuchungsprogramms<br />

2.1 Bestand der Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />

2.1.1 Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />

Unter Berücksichtigung der bekannten Verbreitung der Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-<br />

Richtlinie sowie der Lebensraumausstattung im Untersuchungsgebiet des Ausbaus sind Vorkommen<br />

von Pflanzenarten des Anhang IV der FFH-Richtlinie auszuschließen. Dementsprechend<br />

sind zur Beurteilung des Eintreffens von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen im<br />

Kontext mit Pflanzenarten des Anhang IV der FFH-Richtlinie keine ergänzenden vegetationskundlichen<br />

Erhebungen erforderlich.<br />

2.1.2 Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie<br />

Die Tierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie sind sowohl streng als auch besonders geschützt<br />

im Sinne des § 7 BNatSchG. Daher können Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 1,<br />

Nr. 2 und Nr. 3 BNatSchG einschlägig sein. Zur Auswahl des betroffenen Artenspektrums wurden<br />

Grunddaten (Verbreitungsatlanten, Auswertung des Zielartenkonzeptes) sowie vorliegende faunistische<br />

Untersuchungen ausgewertet. Die Bestände werden nach Artengruppe getrennt beschrieben<br />

und die Erforderlichkeit ergänzender faunistischer Erhebungen dargelegt.<br />

2.1.2.1 Säugetiere<br />

Unter Berücksichtigung der bekannten Verbreitung von Säugetieren in Baden-Württemberg sind<br />

im Umfeld des Eingriffsbereiches potenzielle Vorkommen von 18 Fledermausarten, der Haselmaus,<br />

dem Biber und dem Feldhamster zu erwarten. Von den 18 Fledermausarten haben 16<br />

aktuelle Vorkommen im Bezugsraum (<strong>Weinsberg</strong> und Bretzfeld), die Wimpernfledermaus (Myotis<br />

emarginatus) strahlt mit ihrem Verbreitungsgebiet randlich ein, ein Vorkommen der Nordfledermaus<br />

(Eptesicus nilsonii) ist fraglich. Die Haselmaus ist aktuell in Bretzfeld und <strong>Weinsberg</strong>, der<br />

Feldhamster nur in Bretzfeld nachgewiesen (ZAK). Das Verbreitungsgebiet des Bibers strahlt<br />

randlich in das Untersuchungsgebiet ein (ZAK).<br />

Der Biber ist von den Wirkungen des Vorhabens kaum betroffen, da es keine direkten Eingriffe in<br />

wassergebundene Lebensräume gibt. Die Beurteilung der Eingriffsempfindlichkeit von Haselmaus<br />

und Biber kann unter Berücksichtigung der im Rahmen der Strukturkartierung (ANUVA<br />

2012) erhobenen Daten erfolgen. Zu den Fledermausvorkommen liegt bereits ein Gutachten vor<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER 2010). Um die Bedeutung einzelner Querungsbauwerke als<br />

Flugrouten von Fledermäusen sicher zu beurteilen werden in 2012 noch ergänzende Horchboxenuntersuchungen<br />

durchgeführt.<br />

Folgende Säugetierarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie wurden im Wirkraum nachgewiesen<br />

bzw. kommen hier potenziell vor.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 5


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Tabelle 1: Im Untersuchungsraum nachgewiesene oder potenziell vorkommende Säugetierarten,<br />

mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 2 2 Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

Braunes Langohr Plecotus auritus 3 V Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

U1<br />

FV<br />

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 2 G Potenzielles Vorkommen (ZAK) FV<br />

Fransenfledermaus Myotis nattereri 2 - Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

Graues Langohr Plecotus austriacus 1 2 Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

Großer Abendsegler Nyctalus noctula I V Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

FV<br />

U1<br />

U1<br />

Bartfleder-<br />

Große<br />

maus<br />

Myotis brandtii 2 V Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

U1<br />

Großes Mausohr Myotis myotis 2 V Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

Kleinabendsegler Nyctalus leisleri 2 D Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

FV<br />

U1<br />

Bartfleder-<br />

Kleine<br />

maus<br />

Myotis mystacinus 3 V Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

U1<br />

Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 1 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus G D Potenzielles Vorkommen (ZAK) XX<br />

Nordfledermaus Eptesicus nilsonii 2 G Vorkommen unklar (ZAK) U1<br />

Rauhautfledermaus Pipistrallus nathusii I - Potenzielles Vorkommen (ZAK) FV<br />

Wasserfeldermaus Myotis daubentonii 3 - Potenzielles Vorkommen (ZAK) FV<br />

Wimpernfledermaus Myotis emarginatus R 2 Randlich einstrahlendes Verbreitungsgebiet<br />

(ZAK<br />

FV<br />

Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus I D Potenzielles Vorkommen (ZAK) XX<br />

Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 3 - Nachgewiesenes Vorkommen<br />

(PLANUNGSBÜRO ZIEGER-<br />

MACHAUER, 2010)<br />

FV<br />

Biber Castor fiber 2 V Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

Feldhamster Cricetus cricetus 1 1 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U2<br />

Haselmaus<br />

Muscardinus avellanarius<br />

G G Potenzielles Vorkommen (ZAK) XX<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 6


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

2.1.2.2 Reptilien<br />

Im Umfeld des Eingriffsbereichs kommen laut Zielartenkonzept Baden-Württemberg (ZAK) von<br />

den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Reptilienarten die Mauereidechse, die<br />

Schlingnatter und die Zauneidechse vor. Nach den Ergebnissen der Strukturkartierung kann die<br />

Mauereidechse als eingriffsunempfindlich abgeschichtet werden, da keine Eingriffe in von der Art<br />

besiedelbaren Trockenmauern oder vergleichbare Strukturen stattfinden. Die Eingriffsempfindlichkeit<br />

von Schlingnatter und Zauneidechse kann ebenfalls auf Grundlage der im Rahmen der<br />

Strukturkartierung erhobenen Daten erfolgen, sodass hier keine ergänzenden Untersuchungen<br />

zur Reptilienfauna erforderlich sind.<br />

Tabelle 2: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Reptilienarten<br />

mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Schlingnatter Coronella austria 3 3 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

Zauneidechse Lacerta agilis V V Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 7


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

2.1.2.3 Amphibien<br />

Im Umfeld des Eingriffsbereichs kommen von den Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie laut<br />

ZAK Gelbbauchunke, Kammmolch, Kleiner Wasserfrosch, Kreuzkröte, Laubfrosch, Springfrosch<br />

und Wechselkröte vor, wobei das Vorkommen der Wechselkröte unklar ist. Da es keine Eingriffe<br />

in Sonderstandorte wie Steinbrüche, Industriebrachen oder ähnliche Habitate mit einer Lebensraumeignung<br />

für Arten, die an offene Lebensräume mit temporären Kleinstgewässern adaptiert<br />

sind, gibt, wurden Kreuz- und Wechselkröte aufgrund fehlender Habitate im Eingriffsbereich abgeschichtet.<br />

Da keine permanenten stehenden Gewässer beeinträchtigt werden, kann der Kleine<br />

Wasserfrosch aufgrund fehlender geeigneter Lebensräume abgeschichtet werden. Als eingriffsempfindliche<br />

Arten gegenüber dem Ausbau der A6 sind unter Berücksichtigung der betroffenen<br />

Lebensraumstrukturen die Arten zu betrachten, die mesophile Laubwälder als Sommer- und<br />

Landlebensraum nutzen. Daher werden Gelbbauchunke, Kammmolch, Laubfrosch und Springfrosch<br />

als eingriffsempfindlich mit potenziellem Vorkommen in den Wäldern im Eingriffsbereich<br />

betrachtet. Da es sich bei den beanspruchten Waldflächen lediglich um Sommer- und/oder Landlebensräume<br />

handelt, keine Lebensraumkomplexe für Amphibien neu zerschnitten oder Laichgewässer<br />

beschädigt werden und nur randliche Eingriffe in die Wälder erfolgen, sind keine vertiefenden<br />

Untersuchungen zur Amphibienfauna erforderlich.<br />

Tabelle 3: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Amphibienarten<br />

mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Gelbbauchunke Bombina variegata 2 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U2<br />

Kammmolch Triturus cristatus 2 V Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

Laubfrosch Hyla arborea 2 3 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

Springfrosch Rana dalmatina 3 - Potenzielles Vorkommen (ZAK) FV<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 8


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

2.1.2.4 Libellen<br />

Im Wirkraum kommt von den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Libellenarten nur die<br />

Grüne Keiljungfer vor. Vorhabensbedingt kommt es nicht zu direkten Eingriffen in potenzielle<br />

Fortpflanzungsgewässer der Art; potenzielle Beeinträchtigungen der Fließgewässer können<br />

durch einfache Vermeidungsmaßnahmen (Vermeidung von Stoffeinträgen in Fließgewässer)<br />

vermieden werden. Daher sind zur Beurteilung der Betroffenheit der Grünen Keiljungfer keine<br />

weiteren Untersuchungen erforderlich.<br />

Tabelle 4: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Libellenarten<br />

mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia 1 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK) FV<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

2.1.2.5 Käfer<br />

Im Wirkraum kommt laut ZAK von den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Käferarten<br />

der Eremit vor, das Verbreitungsgebiet des großen Alpenbocks strahlt randlich in das Untersuchungsgebiet<br />

ein. Im Rahmen einer überschlägigen Potenzialabschätzung (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010) zu Holzkäfervorkommen im Eingriffsbereich wurde für die Wälder bei<br />

Dimbach und Wimmental aufgrund der Altersstruktur ein Lebensraumpotenzial für den Eremiten<br />

postuliert. Im Rahmen von Spezialuntersuchungen (ANUVA 2012, laufend) wurde für die Art eine<br />

vorläufige Vorkommenswahrscheinlichkeit von 5 % angenommen, wobei einzelne Bäume für<br />

vertiefte Untersuchungen ausgewählt wurden, um ein Vorkommen der Art sicher zu beurteilen.<br />

Das Vorkommen des Alpenbocks strahlt nur randlich in das Untersuchungsgebiet ein und ist unter<br />

Berücksichtigung der Lebensraumausstattung als sehr unwahrscheinlich zu betrachten. Der<br />

Art wird auch in der Potenzialabschätzung (PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER, 2010) kein Lebensraumpotenzial<br />

zugesprochen. Daher wurde die Art aufgrund der fehlenden Nachweise abgeschichtet.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 9


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Tabelle 5: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Käferarten<br />

mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Eremit Osmoderma eremita 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U2<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

2.1.2.6 Tagfalter<br />

Im Wirkraum kommen laut ZAK von den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Tagfalterarten<br />

das Waldwiesenvögelchen (Coenonympha hero), die beiden Wiesenknopf-<br />

Ameisenbläulinge (Maculinea nausithous und Maculinea teleius) sowie der Große Feuerfalter<br />

(Lycaena dispar) potenziell vor. Das Waldwiesenvögelchen ist ein Lebensraumspezialist für<br />

warm-feuchte Wiesen in Mittel- und Niederwäldern. Die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge sind an<br />

den Großen Wiesenknopf als Raupenfraß- und Saugpflanze und damit an Feuchtgrünländer,<br />

insbesondere Magere Flachland-Mähwiesen, adaptiert. Da es beim Ausbau keine Eingriffe in<br />

entsprechende Lebensräume gibt, wurden diese drei Arten als eingriffsunempfindlich abgeschichtet.<br />

Der Große Feuerfalter legt seine Eier in nicht-sauere Ampferarten, die in Brachen, Fettgrünland,<br />

Störstellen und frischen Ruderalfluren vorkommen können. Ein Vorkommen von einzelnen<br />

Fortpflanzungsstätten der Art im Eingriffsbereich ist nicht zur Gänze auszuschließen. Da sich<br />

Eingriffe in Fortpflanzungstätten der Art gut mit kostengünstigen CEF-Maßnahmen kompensieren<br />

lassen und sich das Lebensraumpotenzial gut mit den Ergebnissen der Strukturkartierung bewerten<br />

lässt, sind keine vertieften Untersuchungen zu den Vorkommen des Großen Feuerfalters<br />

erforderlich.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 10


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Tabelle 6: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Tagfalterarten<br />

mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Großer Feuerfalter Lycaena dispar 3 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK) U1<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

2.1.2.7 Nachtfalter<br />

Im Wirkraum kommt laut ZAK von den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten Nachfalterartenarten<br />

der Nachtkerzenschwärmer vor. Die Art nutzt Weidenröschen- und Nachtkerzenbestände<br />

zur Eiablage. Im Eingriffsbereich des Ausbauvorhabens wurden im Rahmen der Strukturkartierung<br />

keine größeren Bestände der in Frage kommenden Nahrungspflanzen gefunden, sodass<br />

die Art als eingriffsunempfindlich abgeschichtet wurde.<br />

2.1.2.8 Schnecken und Muscheln<br />

Im Wirkraum kommt nach den Angaben des ZAK von den im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführten<br />

Schnecken- und Muschelarten die Gemeine Bachmuschel (Unio crassus) potenziell<br />

vor. Da keine direkten Eingriffe in potenzielle Gewässer entstehen und indirekte Beeinträchtigungen<br />

von Fließgewässern durch einfache Vermeidungsstrategien zu vermeiden sind, kann auf<br />

vertiefende Untersuchungen zu Vorkommen der Art im Eingriffsbereich verzichtet werden.<br />

Tabelle 7: Im Untersuchungsraum potenziell vorkommende, eingriffsempfindliche Schnecken<br />

und Muscheln mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

EHZ<br />

KBR<br />

Bachmu-<br />

Gemeine<br />

schel<br />

Unio crassus 1 1 Potenzielles Vorkommen (ZAK) S2<br />

RL BW, RL D<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 11


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

V<br />

Art der Vorwarnliste<br />

D<br />

Daten defizitär<br />

R<br />

Arten mit geografischer Restriktion<br />

G<br />

Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i<br />

gefährdete wandernde Tierarten<br />

EHZ KBR<br />

Erhaltungszustand kontinentale biogeographische Region<br />

FV günstig (favourable)<br />

U1 ungünstig – unzureichend (unfavourable – inadequate)<br />

U2 ungünstig – schlecht (unfavourable – bad)<br />

XX unbekannt<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

2.2 Bestand europäischer Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-<br />

Richtlinie<br />

Von den laut ZAK im Umfeld des Eingriffsbereiches vorkommenden Arten mit Untersuchungsrelevanz<br />

wurden das Braunkehlchen, der Flussregenpfeifer, die Haubenlerche, die Uferschwalbe,<br />

der Wachtelkönig, die Tafelente, die Wasserralle und der Zwergtaucher aufgrund fehlender Lebensräume<br />

im Eingriffsbereich abgeschichtet: Da keine Extensivgrünländer beeinträchtigt werden,<br />

bzw. im Eingriffsbereich vorliegen, können Vorkommen von Braunkehlchen und Wachtelkönig<br />

ausgeschlossen werden. Da keine direkten Eingriffe in Fließgewässer entstehen, gilt dies<br />

auch für die Vorkommen von Tafelente, Teichhuhn, Wasserralle und Zwergtaucher. Da im Eingriffsbereich<br />

keine Ödländer oder Kiesflächen vorliegen, sind auch Flussregenpfeifer und Haubenlerche<br />

sowie aufgrund des Fehlens von sandigen Steilwänden mit angrenzenden Gewässern,<br />

die Uferschwalbe, entsprechend abzuschichten.<br />

Die folgenden laut ZAK untersuchungsrelevanten Arten wurden als eingriffsunempfindlich abgeschichtet:<br />

Für den Weißstorch entstehen keine erheblichen Eingriffe, da keine Horste der Art<br />

beeinträchtigt werden, das Angebot an potenziellen Nahrungshabitaten nicht verringert wird und<br />

durch den Ausbau keine zusätzlichen Trennwirkungen für die Art entstehen. Dohle, Mehl- und<br />

Rauschschwalbe finden im Eingriffsbereich lediglich potenzielle Nahrungshabitate, die ihre Funktion<br />

durch das Vorhaben nicht verlieren; potenzielle Steilwände oder Brutbäume mit Nestern der<br />

Dohle sowie Schwalbennester in/an Gebäuden können aufgrund der Habitatstrukturkartierung<br />

ausgeschlossen werden. Für den Kuckuck wird ebenfalls eine Eingriffsempfindlichkeit ausgeschlossen,<br />

da von dem Vorhaben keine bedeutsamen Beeinträchtigungen oder Störungen auf die<br />

meist häufigen und weit verbreiteten Wirtsvögel (z. B. Amsel, Rotkehlchen) ausgehen. Weitere<br />

Arten, die allgemein häufig und weit verbreitet sind (sogenannte „Allerweltsarten“), wie z. B. Amsel,<br />

Blaumeise, Aaskrähe, etc., wurden ebenfalls als eingriffsunempfindlich abgeschichtet.<br />

Von den Arten mit Untersuchungsrelevanz wurden im Rahmen der Kartierungen zum ornithologischen<br />

Gutachten (PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER, 2010) lediglich die Feldlerche, der Wendehals<br />

und der Rotmilan als im Untersuchungsgebiet vorkommend ermittelt. Weitere untersuchungsrelevante<br />

Arten, deren Vorkommen aufgrund der Lebensraumausstattung nicht ausgeschlossen<br />

werden kann, sind Grauammer, Kiebitz, Steinkauz, Baumfalke, Grauspecht, Baumpieper,<br />

Halsbandschnäpper, Rebhuhn, Waldlaubsänger und Wespenbussard. Um diese Artenfehlbestände<br />

sicher zu beurteilen werden in der Saison 2012 durch das Büro ANUVA weitere ornithologische<br />

Untersuchungen zu Vorkommen von Spechten und Eulenvögeln sowie von Offenlandbrütern<br />

durchgeführt, um eventuelle Kenntnislücken zu schließen und die Vorkommen und Betroffenheit<br />

dieser Arten rechtssicher zu beurteilen.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 12


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Weitere Arten, wie diverse Heckenvögel (u. a. Goldammer, Neuntöter), der Bluthänfling und alle<br />

potenziell vorkommenden Greifvogelarten, bei denen ein Vorkommen und eine Eingriffsempfindlichkeit<br />

nicht grundsätzlich auszuschließen sind, werden als eingriffsempfindlich betrachtet. Auch<br />

hier werden die zusätzlichen Geländeerhebungen eine Beurteilungsgrundlage schaffen.<br />

Insbesondere das intensiv genutzte Ackerland oder auch Grünland könnte bedeutsame Raststätten<br />

von Watvogelarten und anderen artenschutzrechtlich relevanten Vogelarten während des<br />

Herbstzuges beherbergen. Um diese zu erfassen wäre aufgrund des i.d.R. unsteten Zuggeschehens<br />

eine größere Anzahl an Begehungen im Herbst erforderlich. Nachdem der Frühjahreszug<br />

weitgehend ohne nennenswerte Ruhepausen in Form von Streckenflügen in größeren Höhen<br />

stattfindet, ist eine Erfassung im Frühling in jedem Fall entbehrlich. Auch die herbstliche Erfassung<br />

wird im Rahmen eines Ausbauvorhabens nicht für zwingend notwendig erachtet, da durch<br />

die geringfügigen Verschiebungen der Effektdistanzen zwar evtl. einzelne Brutpaare ihre Fortpflanzungsstätten<br />

verlieren könnten, der Verlust von Raststätten ist jedoch auszuschließen. Denn<br />

der Anteil der Fläche, die durch die Verschiebung von Effektdistanzen nicht mehr als Raststätte<br />

in Frage käme, ist sehr gering. Nachdem während des Herbstzuges die Feldflur niemals zu<br />

100 % als Rastplatz genutzt wird, bleibt den Vögeln stets hinreichend Ausweichmöglichkeit.<br />

Tabelle 8: Im Untersuchungsraum nachgewiesene oder potenziell vorkommende, wirkungsempfindliche<br />

Europäische Vogelarten mit Angabe der Gefährdung<br />

Deutscher Name<br />

Wissenschaftlicher<br />

Name<br />

RL<br />

BW<br />

RL D<br />

Vorkommen im<br />

Untersuchungsraum<br />

Baumfalke Falco subbuteo 3 3 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Baumpieper Anthus trivialis 3 V Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Bluthänfling Carduelis cannabina V V Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Eisvogel Alcedo atthis V - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Feldlerche Alauda arvensis 3 3 Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Feldsperling Passer montanus V V Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Gartengrasmücke Sylvia borin - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus V - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Goldammer Emberiza citrinella V - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Grauammer Emberiza calandra 2 3 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Grauschnäpper Musciapa striata V - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Grauspecht Picus canus V 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Grünspecht Picus viridis - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Habicht Accipiter gentilis - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Halsbandschnäpper Ficedula albicollis 3 3 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 13


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Heckenbraunelle Prunella modularis - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Klappergrasmücke Sylvia curruca V - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Kleinspecht Dryobates minor V V Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Mäusebussard Buteo buteo - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Mittelspecht Dendrocopos medius V - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Neuntöter Lanius collurio V - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Pirol Oriolus oriolus V V Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Rebhuhn Perdix perdix 2 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Rotmilan Milvus milvus - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Schafstelze Motacilla flava - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Schleiereule Tyto alba - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Schwarzspecht Dryocopus martius - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Sperber Accipiter nisus - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Steinkauz Athene noctua V 2 Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca V - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Turmfalke Falco tinnunculus V - Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Wachholderdrossel Turdus pilaris V - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Wachtel Coturnix coturnix - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Waldkauz Strix aluco - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix 2 - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Waldohreule Asio otus V - Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

Wendehals Jynx torquilla 2 2 Nachgewiesenes Vorkommen (PLANUNGSBÜRO<br />

ZIEGER-MACHAUER, 2010)<br />

Wespenbussard Pernis apivorus 3 V Potenzielles Vorkommen (ZAK)<br />

RL BW, RL D<br />

ZAK: Zielartenkonzept Baden-Württemberg<br />

Rote Liste Baden-Württemberg, Rote Liste Deutschland<br />

0 ausgestorben oder verschollen<br />

1 vom Aussterben bedroht<br />

2 stark gefährdet<br />

3 gefährdet<br />

V Art der Vorwarnliste<br />

D Daten defizitär<br />

R Arten mit geografischer Restriktion<br />

G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

i gefährdete wandernde Tierarten<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 14


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

3 Literaturverzeichnis<br />

Literatur<br />

ALBRECHT, K. (2009): Untersuchungsumfang bei der Bestandsaufnahme von europarechtlich<br />

geschützten Arten dargestellt an einem Planungsbeispiel – Laufener Spezialbeiträge 1/09,<br />

Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL), Laufen, 104-113<br />

BEZZEL, E. (1985): Kompendium der Vögel Mitteleuropas – Nonpasseriformes, Nichtsingvögel.<br />

AULA-Verlag, Wiesbaden.<br />

BRAUN, M., DIETERLEN, F. (2003): Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 1+2. Ulmer, Stuttgart.<br />

DETZEL, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart.<br />

EBERT, G. (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1-4. Stuttgart.<br />

GLUTZ VON BLOTZHEIM, U.; BAUER, K.M.; BEZZEL, E. (1973): Handbuch der Vögel Mitteleuropas.<br />

Band 5, Galliformes und Gruiformes, Akademische Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main.<br />

GÜNTHER, R. (HRSG.) (1996): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. – Jena Gustav Fischer<br />

Verlag<br />

HAGEMEIJER, E.J.M. & BLAIR, M.J. (HRSG. 1997): The EBCC Atlas of European Breeding Birds:<br />

Their Distribution and abundance. T& A D Poyser, London.<br />

HENNING, F. & ALBRECHT, K. (2009): Bericht zu den faunistischen Erfassungen, Teil: Vögel zum<br />

Ausbau der <strong>BAB</strong> A6 Mannheim – <strong>Nürnberg</strong>: 6-streif. Ausbauabschnitt: Bretzfeld - Öhringen<br />

HÖLZINGER, J. (1999): Die Vögel Baden-Württembergs. Ulmer, Stuttgart.<br />

KORHONEN, H., NURMINEN, L. (1987): Traffic deaths of animals on the Kuopio-Siilinjärvihighway in<br />

eastern Finland. Aquilo Ser. Zool. 25: 9-15. zit. in: Glitzner et al. 1999.<br />

LAUFER, H., FRITZ, K., SOWIG, P. (2007): Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs. Ulmer,<br />

Stuttgart.<br />

LUBW (2010A): Informationssystem Zielartenkonzept Baden-Württemberg (ZAK) – Zwischenbericht<br />

Gemeinde Bretzfeld.<br />

LUBW (2010B): Informationssystem Zielartenkonzept Baden-Württemberg (ZAK) – Zwischenbericht<br />

Stadt <strong>Weinsberg</strong>.<br />

PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER (2010): 6-streifiger Ausbau der <strong>BAB</strong> A6 zwischen AK <strong>Weinsberg</strong><br />

und AS Bretzfeld - Landschaftspflegerischer Begleitplan Vorentwurf. Planungsbüro Zieger-Machauer<br />

GmbH, Oberhausen-Rhein-hausen. Auftraggeber: RP Stuttgart.<br />

QUETZ, P.-C. (2008): Große Kreisstadt Öhringen. Baugebiete Galgenfeld II und Flürle. Avifaunistisches<br />

Gutachten im Auftrag der Kreisstadt Öhringen.<br />

QUETZ, P.-C. (2008B): Biotopvernetzungskonzept Öhringen; Avifauna - Bestand und Maßnahmen,<br />

im Auftrag der Stadt Öhringen<br />

STERNBERG, K. & BUCHWALD, R. (2000): Die Libellen Baden Württembergs. – Band 1+2, Ulmer,<br />

Stuttgart.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 15


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Anhang: Tabellen zur Ermittlung des zu prüfenden Artenspektrums<br />

Die folgenden Tabellen beinhalten alle in Baden-Württemberg noch aktuell vorkommenden<br />

- Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie,<br />

- Brutvogelarten von Baden-Württemberg (ohne Irrgäste und Zooflüchtlinge)<br />

In Baden-Württemberg ausgestorbene/verschollene Arten, die nicht in den nächsten Jahren zu<br />

erwarten sind, Irrgäste und nicht autochthone Arten sind in den Listen nicht enthalten.<br />

Anhand der dargestellten Kriterien wird durch Abschichtung das artenschutzrechtlich zu prüfende<br />

Artenspektrum im Untersuchungsraum des Vorhabens ermittelt.<br />

Die ausführliche Tabellendarstellung dient als interne Checkliste der Nachvollziehbarkeit der Ermittlung<br />

des zu prüfenden Artenspektrums und als Hilfe für die Abstimmung mit den Naturschutzbehörden.<br />

Abschichtungskriterien (Spalten am Tabellenanfang):<br />

N: Naturraum: Die Art kommt innerhalb des Naturraums vor [x] der nicht vor [0]<br />

V: Wirkraum liegt außerhalb [X] oder innerhalb [0] des bekannten Verbreitungsgebietes<br />

der Art in Baden-Württemberg<br />

L: Erforderlicher Lebensraum/Standort der Art im Wirkraum des Vorhabens vorkommend<br />

[X] oder nicht vorkommend [0] (Lebensraum-Grobfilter nach z.B. Moore, Wälder, Gewässer)<br />

E: Die Art zeigt gegenüber den Wirkungen des Vorhabens eine Eingriffsempfindlichkeit<br />

[X] oder ist eingriffsunempfindlich [0]<br />

NW:<br />

PO:<br />

Art im Wirkraum durch Bestandserfassung nachgewiesen [ja = X; nein = 0; X* = Arten<br />

mit schwer differenzierbaren Schwesterarten]<br />

potenzielles Vorkommen: Vorkommen im Untersuchungsgebiet möglich, d. h. ein Vorkommen<br />

ist nicht sicher auszuschließen und aufgrund der Lebensraumausstattung des<br />

Gebietes und der Verbreitung der Art in Baden-Württemberg nicht unwahrscheinlich [ja<br />

= X; nein = 0]<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 16


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Weitere Abkürzungen:<br />

RLBW: Rote Liste Baden-Württemberg:<br />

Kategorien<br />

0 Ausgestorben oder verschollen<br />

1 Vom Aussterben bedroht<br />

2 Stark gefährdet<br />

3 Gefährdet<br />

G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt<br />

R Extrem seltene Arten oder Arten mit geografischen Restriktionen<br />

D Daten defizitär<br />

V Arten der Vorwarnliste<br />

RLD:<br />

Rote Liste Deutschland:<br />

für Tiere (ohne Vögel): BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998)<br />

für Vögel: BAUER ET AL. (2002)<br />

für Gefäßpflanzen: KORNECK ET AL. (1996)<br />

für Flechten: WIRTH ET AL. (1996)<br />

sg:<br />

streng geschützte Art nach §7 Abs.2 Ziff.14 BNatSchG<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 17


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Hab: Legende der Lebensraumbezeichnungen<br />

Säugetiere<br />

G = Gewässer S = Siedlungsbereich K = Kulturlandschaft<br />

W = Wald LW = Laubwald WR = Waldrand<br />

Amphibien, Reptilien<br />

AM = Alpine Moränengebiete M = Moore F = Feuchtgebiete<br />

S = Sandgebiete G = Gewässer SB = Steinbrüche<br />

GN = Gewässernähe TS = Trockenstandorte, Felsen H = Hecken, Gebüsche<br />

W = Wald HG = Hochgebirge WR = Waldrand<br />

L = Lehmgebiete<br />

Fische<br />

G-F = Fluss<br />

Libellen<br />

B = Bäche, kleine Flüsse KG = Kleingewässer HM = Hoch-, Zwischenmoore<br />

T = Teiche<br />

Heuschrecken<br />

A = alpine Lebensräume K = Kiesbänke F = Feuchtgebiete<br />

T = Trockengebiete<br />

Schmetterlinge<br />

F = Feuchthabitat O = offene Geländestrukturen Fq = Quellflur<br />

T = Trockengebiete Fw = Feuchtwiese W = Wald<br />

M = Magerrasen<br />

Wr = Waldrand<br />

Käfer, Netzflügler<br />

B = Brachland V = vegetationsarme<br />

F = Feuchtgebiete<br />

Rohböden<br />

VG = vegetationsarme Ufer M = Mager-, Trockenstandorte W = Wälder, Gehölze<br />

St = stehende Gewässer WL = Laubwald<br />

Spinnen, Krebse, Muscheln<br />

F = Fließgewässer M = Mager-, Trockenstandorte Fg = Feuchtgebiete<br />

P = pflanzenreiche Gewässer G-B = Gewässer Bach tG = temporäre Gewässer<br />

L = Sümpfe<br />

Pflanzen<br />

FH = Hochmoor MK = Kalk-Magerrasen FN = Niedermoor<br />

MS = Sand-Magerrasen FQ = Quellmoor WA = Auwald<br />

GS = Stillgewässer WK = Kiefern-Trockenwald GU = Stillgewässer, Uferbereich<br />

WL = Laubwald LA = Ackergebiete WR = Rinde auf Laubbäumen<br />

MB = bodensaurer Magerrasen XH = Höhle MF = Felsflur<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 18


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

A<br />

Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie<br />

Tierarten:<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg Hab<br />

Fledermäuse<br />

X X X X X Großer Abendsegler Nyctalus noctula 2 3 x W G<br />

S<br />

X X X X X Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 2 3 x W<br />

X X X X X Braunes Langohr Plecotus auritus 2 V x W S<br />

K<br />

X X X X X Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 2 V x K S<br />

W<br />

X X X X X Fransenfledermaus Myotis nattereri 2 3 x W K<br />

X X X X X Graues Langohr Plecotus austriacus 1 2 x S K<br />

X X X X X Große Bartfledermaus Myotis brandtii 1 2 x K G<br />

0 Große Hufeisennase Rhinolophus ferrumequinum 1 1 x K<br />

X X X X X Großes Mausohr Myotis myotis 2 3 x W<br />

X X X X X Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus 1 3 x K S<br />

X X X X X Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri 1 G x W<br />

X X X X X Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 1 1 x W K<br />

X X X X X Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus D x S K<br />

X X X X X Nordfledermaus Eptesicus nilssonii 1 2 x K S<br />

W<br />

X X X X X Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii 1 G x W G<br />

X 0 Teichfledermaus Myotis dasycneme - G<br />

X X X X X Wasserfledermaus Myotis daubentoni 2 - x G W<br />

0 Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii D - x S<br />

X X X X X Wimperfledermaus Myotis emarginatus 1 1 x K W<br />

G<br />

X X X X X Zweifarbfledermaus Vespertilio discolor (Vespertilio<br />

murinus)<br />

1 G x W K<br />

X X X X X Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus 2 - x S K<br />

Säugetiere ohne Fledermäuse<br />

X X X X X Biber Castor fiber 2 3 x G<br />

X X X X X Feldhamster Cricetus cricetus 1 2 x K<br />

X X X X X Haselmaus Muscardinus avellanarius 3 V x LW<br />

0 Luchs Lynx lynx 0 2 x W<br />

0 Wildkatze Felis silvestris 1 2 x W<br />

Kriechtiere<br />

0 Äskulapnatter Elaphe longissima 1 1 x TS<br />

0 Aspisviper Vipera aspis 1 1 x TS<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 19


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg Hab<br />

X 0 Europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis 1 1 x G<br />

GN<br />

X X X 0 Mauereidechse Podarcis muralis 2 2 x TS<br />

X X X X X Schlingnatter Coronella austriaca 3 2 x TS<br />

0 Westliche Smaragdeidechse Lacerta bilineata/ viridis 1 1 x TS<br />

X X X X X Zauneidechse Lacerta agilis V 3 x TS<br />

H W<br />

Lurche<br />

0 Alpensalamander Salamandra atra - R x W<br />

HG<br />

0 Geburtshelferkröte Alytes obstetricans 2 3 x W<br />

SB<br />

X X X X X Gelbbauchunke Bombina variegata 2 2 x G W<br />

X X X X X Kammmolch Triturus cristatus 2 3 x G<br />

X X 0 Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch,<br />

Zwergwasserfrosch<br />

Rana lessonae G G x W M<br />

X 0 Knoblauchkröte Pelobates fuscus 2 2 x L S<br />

X X 0 Kreuzkröte Bufo calamita 2 3 x S<br />

SB<br />

X X X X X Laubfrosch Hyla arborea 2 2 x H<br />

WR<br />

F<br />

0 Moorfrosch Rana arvalis 1 2 x M F<br />

X X X X X Springfrosch Rana dalmatina 3 3 x W F<br />

X X 0 Wechselkröte Bufo viridis 2 2 x S L<br />

Libellen<br />

X 0 Asiatische Keiljungfer Gomphus flavipes 2 G x B<br />

0 Östliche Moosjungfer Leucorrhinia albifrons 0 1 x HM<br />

0 Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia caudalis 1 1 x T<br />

X 0 Große Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis 1 2 x HM<br />

X X X 0 Grüne Keiljungfer, Grüne<br />

Flussjungfer<br />

Ophiogomphus cecilia (O. serpentinus)<br />

3 2 x B<br />

0 Sibirische Winterlibelle Sympecma paedisca (S. braueri) 2 2 x T<br />

Käfer<br />

0 Großer Eichenbock, Eichenheldbock<br />

Cerambyx cerdo ? 1 x W<br />

0 Breitrand Dytiscus latissimus 1 1<br />

0 Schmalbindiger Breitflügel-<br />

Tauchkäfer<br />

Graphoderus bilineatus ? 1 x<br />

X X X X X Eremit Osmoderma eremita ? 2 x W<br />

X X X X 0 Alpenbock Rosalia alpina 2 2 x W<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 20


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg Hab<br />

Tagfalter<br />

X X X 0 Wald-Wiesenvögelchen Coenonympha hero 2 1 x Wr<br />

W<br />

X 0 Kleiner Maivogel Euphydryas maturna 2 1 x Wr<br />

X 0 Thymian-Ameisenbläuling Glaucopsyche arion (Maculinea<br />

arion)<br />

2 2 x T<br />

X X X 0 Dunkler Wiesenknopf-<br />

Ameisenbläuling<br />

X X X 0 Heller Wiesenknopf-<br />

Ameisenbläuling<br />

Glaucopsyche nausithous (Maculinea<br />

nausithous)<br />

Glaucopsyche teleius (Maculinea<br />

teleius)<br />

2 3 x W<br />

Fw<br />

2 2 x W<br />

Fw<br />

X X 0 Gelbringfalter Lopinga achine 2 1 x Wr<br />

X X X X X Großer Feuerfalter Lycaena dispar 2 1 x Fw<br />

Fq<br />

0 Blauschillernder Feuerfalter Lycaena helle 2 1 Fw<br />

Fq<br />

0 Apollo Parnassius apollo 1 1 x T<br />

0 Schwarzer Apollo Parnassius mnemosyne 1 1 x Wr<br />

W<br />

Nachtfalter 1<br />

0 Heckenwollafter Eriogaster catax 1 1 x<br />

0 Haarstrangwurzeleule Gortyna borelii lunata 0 1 x M<br />

Fw<br />

X X X 0 Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proserpinus 1 V x T W<br />

Muscheln<br />

X X X X X Bachmuschel, Gemeine<br />

Flussmuschel<br />

Unio crassus V 1 x F<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 21


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

Gefäßpflanzen:<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg Hab<br />

0 Kriechender Sellerie Apium repens 1 1 x GS<br />

X 0 Dicke Trespe Bromus grossus 2 1 x LA<br />

X X 0 Europäischer Frauenschuh Cypripedium calceolus 3 3 x WL<br />

0 Sumpf-Gladiole Gladiolus palustris 1 2 x FN<br />

0 Sand-Silberscharte Jurinea cyanoides 1 2 x MS<br />

0 Liegendes Büchsenkraut Lindernia procumbens 2 2 x GU<br />

0 Sumpf-Glanzkraut Liparis loeselii 2 2 x FN<br />

0 Kleefarn Marsilea quadrifolia 1 0 x<br />

0 Bodensee-Vergissmeinnicht Myosotis rehsteineri 1 1 x GU<br />

0 Sommer-Drehwurz Spiranthes aestivalis 1 2 x FN<br />

0 Biegsames Nixkraut Najas flexilis 1 - x GU<br />

X 0 Prächtiger Dünnfarn Trichomanes speciosum ? - x MF<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 22


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

B<br />

Vögel<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg<br />

0 Alpenbirkenzeisig Carduelis flammea - - -<br />

0 Alpensegler Apus melba - R -<br />

0 Alpenschneehuhn Lagopus mutus - R -<br />

X X X 0 Amsel Turdus merula - - -<br />

0 Aschkopf-Schafstelze Motacilla cinereocapilla - -<br />

0 Auerhuhn Tetrao urogallus 1 1 x<br />

X X X 0 Bachstelze Motacilla alba - - -<br />

0 Bartmeise Panurus biarmicus R V -<br />

X X X X X Baumfalke Falco subbuteo 3 3 x<br />

X X X X X Baumpieper Anthus trivialis 3 V -<br />

X 0 Bekassine Gallinago gallinago 1 1 x<br />

0 Berglaubsänger Phylloscopus bonelli 1 - x<br />

0 Bergpieper Anthus spinoletta 1 - -<br />

X 0 Beutelmeise Remiz pendulinus - - -<br />

X 0 Bienenfresser Merops apiaster V R x<br />

X 0 Birkhuhn Tetrao tetrix 0 1 x<br />

X X 0 Blässhuhn Fulica atra V - -<br />

X 0 Blaukehlchen Luscinia svecica - - X<br />

X X X 0 Blaumeise Parus caeruleus - - -<br />

X 0 Blauracke Coracias garrulus 0 1 x<br />

X X X X X Bluthänfling Carduelis cannabina V V -<br />

X X 0 Brachpieper Anthus campestris 0 2 x<br />

X X 0 Braunkehlchen Saxicola rubetra 1 3 -<br />

X X X 0 Buchfink Fringilla coelebs - - -<br />

X X X 0 Buntspecht Dendrocopos major - - -<br />

X X X 0 Dohle Corvus monedula 3 - -<br />

X X X X X Dorngrasmücke Sylvia communis V - -<br />

0 Dreizehenspecht Picoides tridactylus 2 R x<br />

X X 0 Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus 1 2 x<br />

X X X 0 Eichelhäher Garrulus glandarius - - -<br />

X X X X X Eisvogel Alcedo atthis V V x<br />

X X X 0 Elster Pica pica - - -<br />

X X 0 Erlenzeisig Carduelis spinus - - -<br />

X X X 0 Jagdfasan Phasanius colchicus - - -<br />

X X X X X Feldlerche Alauda arvensis 3 V -<br />

X X 0 Feldschwirl Locustella naevia V - -<br />

X X X X X Feldsperling Passer montanus V V -<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 23


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg<br />

X X X 0 Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra - - -<br />

0 Fischadler Pandion haliaetus 0 3 x<br />

X X X 0 Fitis Phylloscopus trochilus V - -<br />

X X 0 Flussregenpfeifer Charadrius dubius V - x<br />

X 0 Flussseeschwalbe Sterna hirundo V V x<br />

X 0 Flussuferläufer Actitis hypoleucos 1 1 x<br />

0 Gänsesäger Mergus merganser R 3 -<br />

X X X 0 Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla - - -<br />

X X X 0 Gartengrasmücke Sylvia borin - - -<br />

X X X X X Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus V V -<br />

X X 0 Gebirgsstelze Motacilla cinerea - - -<br />

X X X 0 Gelbspötter Hippolais icterina V - -<br />

X X X 0 Gimpel Pyrrhula pyrrhula V - -<br />

X X X 0 Girlitz Serinus serinus V - -<br />

X X X X X Goldammer Emberiza citrinella V - -<br />

X X X X X Grauammer Miliaria calandra 2 2 x<br />

X X 0 Graugans Anser anser - - -<br />

X X X 0 Graureiher Ardea cinerea - - -<br />

X X X X X Grauschnäpper Muscicapa striata V - -<br />

X X X X X Grauspecht Picus canus V V x<br />

X 0 Großer Brachvogel Numenius arquata 1 2 x<br />

X X X 0 Grünfink Carduelis chloris - - -<br />

X X 0 Grünschenkel Tringa nebularia - - -<br />

X X X X X Grünspecht Picus viridis - V x<br />

X X X X X Habicht Accipiter gentilis - - x<br />

X X X X X Halsbandschnäpper Ficedula albicollis 3 1 x<br />

0 Haselhuhn Bonasa bonasia 1 2 -<br />

X X 0 Haubenlerche Galerida cristata 1 2 x<br />

X X X 0 Haubenmeise Parus cristatus - - -<br />

X X 0 Haubentaucher Podiceps cristatus - - -<br />

X X X 0 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros - - -<br />

X X X 0 Haussperling Passer domesticus V V -<br />

X X X X X Heckenbraunelle Prunella modularis - - -<br />

X 0 Heidelerche Lullula arborea 1 3 x<br />

X X 0 Höckerschwan Cygnus olor - - -<br />

X X 0 Hohltaube Columba oenas V - -<br />

0 Kampfläufer Philomachus pugnax 0 1 x<br />

X 0 Kanadagans Branta canadensis - - -<br />

X 0 Karmingimpel Carpodacus erythrinus - R x<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 24


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg<br />

X X X 0 Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes - - -<br />

X X X X X Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 x<br />

X X X X X Klappergrasmücke Sylvia curruca V - -<br />

X X X 0 Kleiber Sitta europaea - - -<br />

0 Kleines Sumpfhuhn Porzana parva - 1 x<br />

X X X X X Kleinspecht Dendrocopos minor V - -<br />

X 0 Knäkente Anas querquedula 1 2 X<br />

X X X 0 Kohlmeise Parus major - - -<br />

X 0 Kolbenente Netta rufina - 2 -<br />

0 Kolkrabe Corvus corax - - -<br />

X 0 Kormoran Phalacrocorax carbo - V -<br />

0 Kornweihe Circus cyaneus 1 1 x<br />

0 Kranich Grus grus 0 - x<br />

X 0 Krickente Anas crecca 1 - -<br />

X X X 0 Kuckuck Cuculus canorus 3 V -<br />

X 0 Lachmöwe Larus ridibundus 3 - -<br />

0 Lachseeschwalbe Gelochelidon nilotica 0 2 x<br />

X 0 Löffelente Anas clypeata 2 - -<br />

0 Mauerläufer Tichodroma muraria - R -<br />

X X X 0 Mauersegler Apus apus V V -<br />

X X X X X Mäusebussard Buteo buteo - - x<br />

X X X 0 Mehlschwalbe Delichon urbicum 3 V -<br />

X X X 0 Misteldrossel Turdus viscivorus - - -<br />

0 Mittelmeermöwe Larus michahellis R R -<br />

X X X X X Mittelspecht Dendrocopos medius V V x<br />

X X X X X Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - - -<br />

X X X 0 Nachtigall Luscinia megarhynchos - - -<br />

0 Nachtreiher Nycticorax nycticorax R 2 x<br />

X X X X X Neuntöter Lanius collurio V - -<br />

0 Orpheusspötter Hippolais polyglotta R R -<br />

X 0 Ortolan Emberiza hortulana 0 2 x<br />

X X X X X Pirol Oriolus oriolus V V -<br />

X 0 Purpurreiher Ardea purpurea R 2 x<br />

X X X 0 Rabenkrähe Corvus corone - - -<br />

X 0 Raubwürger Lanius excubitor 1 1 x<br />

X X X 0 Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 V -<br />

0 Raufußkauz Aegolius funereus V - x<br />

X X X X X Rebhuhn Perdix perdix 2 2 -<br />

X 0 Reiherente Aythya fuligula - - -<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 25


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg<br />

0 Ringdrossel Turdus torquatus V - -<br />

X X X 0 Ringeltaube Columba palumbus - - -<br />

X 0 Rohrammer Emberiza schoeniclus V - -<br />

X 0 Rohrdommel Botaurus stellaris 0 1 x<br />

0 Rohrschwirl Locustella luscinioides 2 V x<br />

0 Rohrweihe Circus aeruginosus 3 - x<br />

0 Rothuhn Alectoris rufa 0 0 x<br />

X X X 0 Rotkehlchen Erithacus rubecula - - -<br />

X X 0 Rotkopfwürger Lanius senator 1 1 x<br />

X X X X X Rotmilan Milvus milvus - V x<br />

X 0 Rotschenkel Tringa totanus 0 2 x<br />

0 Saatkrähe Corvus frugilegus - - -<br />

X X X X X Schafstelze Motacilla flava 2 V -<br />

X 0 Schellente Bucephala clangula 2 - -<br />

X 0 Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus 1 2 x<br />

X X 0 Schlagschwirl Locustella fluviatilis R - -<br />

X X X X X Schleiereule Tyto alba - - x<br />

X 0 Schnatterente Anas strepera - - -<br />

0 Schreiadler Aquila pomarina 0 2 x<br />

X X X 0 Schwanzmeise Aegithalos caudatus - - -<br />

0 Schwarzhalstaucher Podiceps nigricollis V V x<br />

X 0 Schwarzkehlchen Saxicola torquata - - -<br />

X 0 Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus R R -<br />

X X 0 Schwarzmilan Milvus migrans - - x<br />

X X X X X Schwarzspecht Dryocopus martius - - x<br />

X 0 Schwarzstirnwürger Lanius minor 0 0 x<br />

X 0 Schwarzstorch Ciconia nigra 2 3 x<br />

0 Seeadler Haliaetus albicilla 0 3 x<br />

X X X 0 Singdrossel Turdus philomelos - - -<br />

X X X 0 Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus - - -<br />

X X X X X Sperber Accipiter nisus - - x<br />

X 0 Sperbergrasmücke Sylvia nisoria - - x<br />

0 Sperlingskauz Glaucidium passerinum - - x<br />

X X X 0 Star Sturnus vulgaris V - -<br />

0 Steinadler Aquila chrysaetos 0 2 x<br />

X X X X X Steinkauz Athene noctua V 2 x<br />

X X 0 Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 2 -<br />

X 0 Steinsperling Petronia petronia 0 0 x<br />

X X X 0 Stieglitz Carduelis carduelis - - -<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 26


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg<br />

X X 0 Stockente Anas platyrhynchos - - -<br />

X X 0 Straßentaube Columba livia f. domestica -<br />

0 Sturmmöwe Larus canus R - -<br />

X X 0 Sumpfmeise Parus palustris - - -<br />

0 Sumpfohreule Asio otus 0 1 -<br />

X X 0 Sumpfrohrsänger Acrocephalus palustris V - -<br />

X 0 Tafelente Aythya ferina 2 - -<br />

0 Tannenhäher Nucifraga caryocatactes - - -<br />

X X X 0 Tannenmeise Parus ater - - -<br />

X X 0 Teichhuhn Gallinula chloropus 3 V x<br />

X X 0 Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus - - -<br />

X X X X X Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca V - -<br />

0 Trauerseeschwalbe Chilodonias niger 0 1 -<br />

X 0 Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana 1 1 x<br />

X X X 0 Türkentaube Streptopelia decaocto V - -<br />

X X X X X Turmfalke Falco tinnunculus V - x<br />

X X X 0 Turteltaube Streptopelia turtur - V x<br />

0 Uferschnepfe Limosa limosa 0 1 x<br />

X X 0 Uferschwalbe Riparia riparia V V x<br />

X X 0 Uhu Bubo bubo - 3 x<br />

X X X X X Wacholderdrossel Turdus pilaris V - -<br />

X X X X X Wachtel Coturnix coturnix - - -<br />

X X 0 Wachtelkönig Crex crex 1 2 x<br />

X X X 0 Waldbaumläufer Certhia familiaris - - -<br />

X X X X X Waldkauz Strix aluco - - x<br />

X X X X X Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix 2 - -<br />

X X X X X Waldohreule Asio otus V - x<br />

0 Wladrapp Geronticus eremita 0 0 x<br />

X X 0 Waldschnepfe Scolopax rusticola - - -<br />

X 0 Waldwasserläufer Tringa ochropus - - x<br />

X X 0 Wanderfalke Falco peregrinus - 3 x<br />

X X 0 Wasseramsel Cinclus cinclus - - -<br />

X X 0 Wasserralle Rallus aquaticus 2 - -<br />

X 0 Weidenmeise Parus montanus V - -<br />

0 Weißrückenspecht Dendrocopos leucotus R R x<br />

X X X 0 Weißstorch Ciconia ciconia V 3 x<br />

X X X X X Wendehals Jynx torquilla 2 3 x<br />

X X X X X Wespenbussard Pernis apivorus 3 - x<br />

X 0 Wiedehopf Upupa epops 2 1 x<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 27


UVS A6 <strong>Weinsberg</strong>: Begründete Abschichtung zur untersuchten Artenauswahl<br />

N V L E NW PO Art (deutsch) Art (wissenschaftlich) RL BW RLD sg<br />

X X 0 Wiesenpieper Anthus pratensis - - -<br />

X X 0 Wiesenweihe Circus pygargus 2 2 x<br />

X X X 0 Wintergoldhähnchen Regulus regulus - - -<br />

0 Zaunammer Emberzia cirlus 1 2 -<br />

X X X 0 Zaunkönig Troglodytes troglodytes - - -<br />

X 0 Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 1 2 x<br />

X X X 0 Zilpzalp Phylloscopus collybita - - -<br />

0 Zippammer Emberiza cia 1 1 x<br />

0 Zitronenggirlitz Carduelis citrinella 1 - x<br />

X 0 Zwergdommel Ixobrychus minutus 1 1 x<br />

0 Zwergseeschwalbe Sterna albifrons 0 2 x<br />

X X 0 Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis 2 V -<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung Allersberger Str. 185, Geb. A8 90461 <strong>Nürnberg</strong> Seite 28


REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART<br />

STRASSENWESEN UND VERKEHR<br />

<br />

<strong>BAB</strong> A 6 <strong>Heilbronn</strong> - <strong>Nürnberg</strong><br />

<strong>Streckenabschnitt</strong> <strong>Weinsberg</strong> – Bretzfeld<br />

6-streifiger Ausbau (Vorplanung)<br />

Variantenvergleich<br />

Unterlage 19.4.2.2<br />

Faunistische Kartierungen 2012<br />

Ergebnisbericht<br />

06.11.2012<br />

Im Auftrag des<br />

<br />

<br />

<br />

Regierungspräsidiums Stuttgart<br />

Referat Straßenplanung<br />

Industriestraße 5<br />

70565 Stuttgart<br />

Allersberger Str. 185/A8<br />

90461 <strong>Nürnberg</strong><br />

www.anuva.de<br />

info@anuva.de


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

1 Verzeichnisse Stand: 06.11.2012<br />

1 Verzeichnisse<br />

1.1 Inhalt<br />

1 Verzeichnisse ....................................................................................................................I<br />

1.1 Inhalt ........................................................................................................................I<br />

1.2 Abbildungen ...........................................................................................................III<br />

1.3 Tabellen ................................................................................................................ IV<br />

2 Anlass und Aufgabenstellung.........................................................................................1<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse.............................................................................................2<br />

3.1 Methode ..................................................................................................................2<br />

3.1.1 Habitatbewertung .................................................................................2<br />

3.1.2 Lage der Transekte und Standorte der stationären<br />

Horchboxen ..........................................................................................3<br />

3.1.3 Transektkartierung................................................................................3<br />

3.1.4 Aktivitätsmonitoring mit Horchboxen ....................................................4<br />

3.2 Ergebnisse ..............................................................................................................4<br />

3.2.1 Habitatbewertung .................................................................................4<br />

3.2.2 Transektkartierung................................................................................6<br />

3.2.3 Aktivitätsmonitoring mit Horchboxen ....................................................9<br />

3.3 Bewertung...............................................................................................................9<br />

3.3.1 Beurteilung der kartierten Gehölze und Wälder ...................................9<br />

3.3.2 Beurteilung der untersuchten Querungsstellen ..................................10<br />

4 Kartierbericht Vögel .......................................................................................................14<br />

4.1 Erfassungsmethodik .............................................................................................14<br />

4.2 Ergebnisse ............................................................................................................15<br />

4.2.1 Habitatstrukturen/-ausstattung ...........................................................15<br />

4.2.2 Kartierergebnisse ...............................................................................17<br />

4.3 Bewertung und mögliche Konfliktbereiche............................................................28<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer...................................................................30<br />

5.1 Erfassungsmethodik .............................................................................................30<br />

5.2 Ergebnisse ............................................................................................................31<br />

5.2.1 Habitatstrukturen/-ausstattung ...........................................................31<br />

5.2.2 Kartierergebnisse ...............................................................................33<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong><br />

I


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

1 Verzeichnisse Stand: 06.11.2012<br />

5.3 Bewertung und Empfehlung..................................................................................34<br />

6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen im<br />

Variantenvergleich .........................................................................................................35<br />

6.1 Fledermäuse .........................................................................................................35<br />

6.2 Vögel.....................................................................................................................35<br />

6.3 Totholz bewohnende Käfer ...................................................................................36<br />

7 Zusammenfassung.........................................................................................................38<br />

8 Literatur...........................................................................................................................39<br />

9 Anhang ............................................................................................................................43<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong><br />

II


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

1 Verzeichnisse Stand: 06.11.2012<br />

1.2 Abbildungen<br />

Abbildung 1: Wimmentalbrücke mit Hohlkörpern. Die Zugänge sind<br />

mit Gittertüren verschlossen. .................................................... 11<br />

Abbildung 2: Beispiele von Bauwerken ohne Spalten, die als<br />

Quartier von Fledermäusen genutzt werden könnten. ..............13<br />

Abbildung 3: Beispiele von Bauwerken mit Dehnungsfugen,<br />

welche aufgrund ihrer geringen Größe nicht<br />

hinreichend Schutz bieten, um als Quartiere genutzt<br />

zu werden..................................................................................13<br />

Abbildung 4: <strong>BAB</strong> A6 zwischen Wimmental und Grantschen mit<br />

linearen Gehölzstrukturen beiderseits der Fahrbahn. ...............15<br />

Abbildung 5: Hecken und Sträucher entlang der Autobahn.............................15<br />

Abbildung 6: Weinbau dominiert die Landschaft im westlichen Teil<br />

des Untersuchungsraumes (links). Ackerbauliche<br />

Nutzung dominiert den östlichen Teil des<br />

Untersuchungsraumes (östlich Dimbach) (rechts). ...................16<br />

Abbildung 7: Von Süden an die Autobahn heranreichender<br />

Waldbereich östlich von Wimmental (links) und von<br />

Norden an die Autobahn heran reichender<br />

Waldbereich (rechts). ................................................................16<br />

Abbildung 8: Alter Streuobstbestand südlich Wimmental (links) und<br />

Rohbodenstandort zwischen Dimbach und Rappach<br />

(rechts). .....................................................................................17<br />

Abbildung 9: Lebensraum der Klappergrasmücke südlich des<br />

<strong>Weinsberg</strong>er Kreuzes................................................................23<br />

Abbildung 10: Lebensraum der Klappergrasmücke östlich von<br />

Wimmental nördlich der Kreisstrasse........................................23<br />

Abbildung 11: Lageplan zur Erfassung des Eremiten und der<br />

xylobionten Arten.......................................................................30<br />

Abbildung 12: Lage der untersuchten und bewerteten Bereiche.....................30<br />

Abbildung 13: Untersuchungsbereich 1a ........................................................31<br />

Abbildung 14: Untersuchungsbereich 1b ........................................................32<br />

Abbildung 15: Untersuchungsbereiche 2a,b ...................................................33<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong><br />

III


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

1 Verzeichnisse Stand: 06.11.2012<br />

1.3 Tabellen<br />

Tabelle 1: Kriterien der Habitatbewertung mit Ausprägung und<br />

zugeteilter Wertstufe. ..................................................................2<br />

Tabelle 2: Wetterlage während der Transektkartierung .....................................4<br />

Tabelle 3: Wertstufen der einzelnen Kriterien sowie die<br />

Gesamtbewertung für alle abgegrenzten Bereiche.....................5<br />

Tabelle 4: Nachgewiesene Fledermausarten und Ruftypengruppen<br />

mit Schutzstatus und Nachweismethode ....................................7<br />

Tabelle 5: Anzahl und prozentualer Anteil aufgezeichneter<br />

Rufsequenzen der Fledermausarten und<br />

Ruftypengruppen getrennt nach Nachweismethode<br />

dargestellt....................................................................................8<br />

Bearbeiter<br />

Dipl.-Biogeograph Christoph Grünfelder<br />

Dipl.-Biologe Frank W. Henning<br />

Dr. Dipl.-Biologe Jürgen Schmidl<br />

Dipl.-Biologin Tanja Hör<br />

Dipl.-Biologe Klaus Albrecht<br />

<strong>Nürnberg</strong>, 06.11.2012<br />

(Tanja Hör)<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong><br />

IV


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

2 Anlass und Aufgabenstellung Stand: 06.11.2012<br />

2 Anlass und Aufgabenstellung<br />

Das Land Baden-Württemberg plant den Ausbau der <strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong><br />

im Abschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> bis AS Bretzfeld. Der <strong>Streckenabschnitt</strong> ist etwa 10 km<br />

lang. Als Ergänzung zum Variantenvergleich waren weitere faunistische Erhebungen<br />

erforderlich, um die Aussagen im durchgeführten Variantenvergleich in Bezug<br />

auf artenschutzrechtliche Zulassungshemmnisse abzusichern. Daher wurden im<br />

Jahr 2012 die Artengruppen Vögel und Fledermäuse sowie der Juchtenkäfer und<br />

weitere totholzbewohnende Käfer kartiert.<br />

Der vorliegende Bericht stellt die aktuellen Kartierergebnisse aus dem Jahr 2012<br />

zusammen und vergleicht diese mit den Aussagen im Variantenvergleich. Die artenschutzrechtliche<br />

Bewertung und Maßnahmenplanung erfolgt in der anschließenden<br />

speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 1


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse<br />

3.1 Methode<br />

Das methodische Vorgehen zur Beurteilung des fledermauskundlichen Konfliktpotenzials<br />

lehnt sich an die Vorgaben aus FÖA (2011). Demnach wurde im Rahmen<br />

einer Habitatbewertung eine allgemeine Bewertung der Habitateignung für Fledermäuse<br />

vorgenommen, auf deren Basis der weitere Untersuchungsaufwand, sowie<br />

unter Berücksichtigung potenzieller Konfliktbereiche die Transekte für die Detektorkartierung<br />

sowie Standorte für stationäre Horchboxenuntersuchungen festgelegt<br />

wurden. Zur Beurteilung des betroffenen Artenspektrums und der Fledermausaktivität<br />

im Planungsraum wurden Detektoruntersuchungen auf Transekten entlang bedeutsamer<br />

Strukturen sowie stationäre Horchboxen an weiteren potenziellen Konfliktpunkten<br />

durchgeführt.<br />

3.1.1 Habitatbewertung<br />

Zur Habitatbewertung wurden die Gehölze im Untersuchungsgebiet überschlägig<br />

und im direkten Eingriffsbereich flächendeckend nach Baumhöhlen und potenziellen<br />

Spaltenquartieren abgesucht. Im Eingriffsbereich nachgewiesene Baumhöhlen werden<br />

auf der Karte der Habitatbewertung als Nachweispunkte dargestellt. Darüber<br />

hinaus wurde die Habitatqualität der Gehölze in Anlehnung an BURKHARDT ET AL.<br />

(2004) anhand der Altersstruktur, des Baumhöhlenangebotes sowie der Anzahl vorhandener<br />

Spechtspuren beurteilt. Die Bewertungskriterien mit den zugeteilten Wertstufen<br />

sind in Tabelle 1 dargestellt. Zur Gesamtbewertung wurde aus den vergebenen<br />

Wertstufen ein Mittelwert gebildet. Die Wertstufen der Gesamtbewertung sind<br />

gering (1), mittel (2) und hoch (3). Die flächige Bewertung der Lebensräume ist in<br />

der Karte der Habitatbewertung dargestellt.<br />

Tabelle 1: Kriterien der Habitatbewertung mit Ausprägung und zugeteilter Wertstufe.<br />

Kriterium Ausprägung Wertstufe<br />

Baumhöhlen Keine 1<br />

Ja, wenige Höhlen (weniger als drei) 2<br />

Ja, an vielen Bäumen (mehr als drei) 3<br />

Spechtspuren Keine 1<br />

Ja, vereinzelt, wenige 2<br />

Ja, viele deutlich sichtbar, z.T. stark bearbeitete Nahrungsbäume 3<br />

Totholz<br />

Vernachlässigbar, durchforstet 1<br />

Totholz an vitalen Bäumen und liegendes Totholz 2<br />

Tote Bäume, bzw. absterbende Bäume vorhanden 3<br />

Alter<br />

Jung (


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

3.1.2 Lage der Transekte und Standorte der stationären Horchboxen<br />

Entsprechend den Ergebnissen der Habitatbewertung und Strukturkartierung wurden<br />

die Transekte entlang der Straßenbegleitgehölze und in die straßenparallel verlaufenden<br />

Wälder gelegt. Die stationären batcorder (Horchboxen) standen an vorhandenen<br />

potenziellen Querungsstellen. Die Lage der Transekte und der Horchboxenstandorte<br />

sind der Ergebniskarte zu entnehmen.<br />

3.1.3 Transektkartierung<br />

Zur Erfassung der Fledermäuse wurde ein Fledermausdetektor von Typ „Zeitdehner“<br />

verwendet (Pettersson D240x), wobei einzelne Sequenzen von Fledermausrufen<br />

von maximal 3,4 Sekunden bei 10-facher Zeitdehnung auf einem hiMD-<br />

Recorder (Sony MZ-RH1) aufgezeichnet wurden. Die Rufsequenzen wurden mit der<br />

Software bcAnalyze von der Firma ecoObs ausgewertet. So können auch Tiere, die<br />

im Feld mit dem Mischer-Detektor nur schwer anzusprechen sind, meist bis auf die<br />

Art bestimmt werden. Die Rufe wurden im Zweifelsfall von DR. U. MARCKMANN<br />

(NycNoc GmbH) überprüft. Ergänzend wurde bei den Kartiergängen eine automatisch<br />

funktionierende Horchbox (batcorder, Fa. ecoObs) mitgeführt. Dieses System<br />

ist in der Lage, Fledermausrufe mit Hilfe eines sogenannten „Trigger-Algorithmus“<br />

von anderen Störgeräuschen im Ultraschallbereich zu unterscheiden und die Rufe<br />

automatisch in einem Direktaufnahmeverfahren (500 kSamples/s, 16 bit Amplitudenauflösung)<br />

auf einer 4 GB SD-Card zu speichern. Die aufgezeichneten Rufe<br />

wurden computergestützt und automatisiert mit Spezialsoftware (bcAdmin, bcDiscriminator,<br />

Fa. ecoObs) ausgewertet. Von dem automatisierten Verfahren nicht eindeutig<br />

diskriminierte Rufe oder fragliche Zuordnungen wurden ebenfalls von<br />

MARCKMANN mit einer Signalanalyse-Software vertieft betrachtet und durch den<br />

Vergleich mit Erfahrungswerten, Literatur und eindeutig zugeordneten Referenzrufen<br />

soweit möglich nachbestimmt. Der Schwellenwert für die Aufnahme, der sogenannte<br />

„threshold“, entsprach den Werkseinstellungen, die laut Hersteller zu einer<br />

durchschnittlichen Reichweite des batcorders von etwa 10 m führen. Bei sehr leise<br />

rufenden Arten, wie z. B. Langohren, wird diese Reichweite unter-, bei laut rufenden<br />

Arten, wie z. B. Abendseglern, deutlich überschritten. Diese Geräte ermöglichen<br />

v. a. durch die kontinuierliche Aufnahme aller Fledermausrufe eine objektive quantitative<br />

Abschätzung der Fledermausaktivität in Relation zur der im Gebiet verbrachten<br />

Zeit.<br />

Da sich die zur Bestimmung heranzuziehenden Parameter der Fledermausrufe innerhalb<br />

bestimmter Gattungen oder Artengruppen weit überschneiden, war eine Bestimmung<br />

auf Artniveau nicht immer möglich. Hierbei wurden die von ecoObs verwendeten<br />

Ruftypengruppen berücksichtigt. Fledermausrufe, die keiner Art, Gattung<br />

oder Artengruppe zugeordnet werden konnten, sind in den Ergebnissen als „Fledermaus<br />

unbestimmt“ dargestellt. Arten, die sicher einer Gattung zugeordnet werden<br />

konnten, sind mit der entsprechenden Gattung bezeichnet (z. B. Gattung Pipistrellus<br />

oder Gattung Myotis). Die Ruftypengruppe „Nyctalus und Verwandte“<br />

(=Nyctaloid) umfasst die Gattungen Nyctalus (Großer Abendsegler und Kleinabendsegler),<br />

Eptesicus (Breitflügel- und Nordfledermaus) sowie Vespertilio (Zweifarbfledermaus).<br />

Die Ruftypengruppegruppe „Nyctalus mittel“ umfasst den Kleinabendsegler,<br />

die Breitflügel-, Nord- und Zweifarbfledermaus. In der Ruftypengruppe „Myo-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 3


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

tis klein und mittel“ werden Bechsteinfledermaus, Große und Kleine Bartfledermaus<br />

sowie die Wasserfledermaus zusammengefasst. Die Gruppe „Bartfledermaus“<br />

umfasst die schwer differenzierbaren Arten Große und Kleine Bartfledermaus<br />

und die Gruppe „Plecotus“ die beiden Schwesternarten Braunes und Graues<br />

Langohr aus der Gattung Plecotus. Die Arten, die auf Artniveau sicher bestimmt<br />

werden konnten, sind mit der entsprechenden Bezeichnung dargestellt. Die Ruftypengruppe<br />

„Pipistrellus tief“ umfasst die tief rufenden Arten der Gattung Pipistrellus,<br />

denen die Rauhaut-, Weißrand- und Alpenfledermaus zugerechnet werden. Unter<br />

Berücksichtigung der bekannten Verbreitung sind alle Rufe dieser Gruppe im Untersuchungsgebiet<br />

mit größter Wahrscheinlichkeit der Rauhautfledermaus zuzuordnen.<br />

Zur Beurteilung der Fledermausaktivität und deren Vergleich mit anderen Untersuchungsgebieten<br />

wurden die aufgezeichneten Sequenzen mit der Begehungszeit in<br />

Relation gesetzt (Aufnahmen bzw. Rufsequenzen pro Stunde). So wurde mit den<br />

Aufnahmen des Zeitdehnungsdetektors und des bei den Transektkartierungen mitgeführten<br />

batcorders verfahren.<br />

Tabelle 2: Wetterlage während der Transektkartierung<br />

Datum<br />

Wetterlage*<br />

04.07.2012 20°C, geringer Wind, kein Niederschlag<br />

25.07.2012 22°C, leichter Wind, kein Niederschlag<br />

19.09.2012 16°C, schwacher bis mäßiger Wind, kein Niederschlag<br />

18.10.2012 14°C, leichter Wind, kein Niederschlag<br />

* Wetterdaten der Station Öhringen<br />

3.1.4 Aktivitätsmonitoring mit Horchboxen<br />

Für das Aktivitätsmonitoring wurden an 16 Stellen die in Kapitel 3.1.3 beschriebenen<br />

batcorder eingesetzt. An jedem Untersuchungspunkt wurde über eine Dauer von<br />

mindestens zwei Nächten ein durchgehendes Monitoring der Fledermausaktivität<br />

durchgeführt. Für die Bestimmung der Rufe gelten dieselben Methoden und Einschränkungen,<br />

wie die in Kapitel 3.1.3 genannten.<br />

Zur Darstellung der Ergebnisse wurde für jeden Standort die Rufmenge auf „Sekunden<br />

pro 24 Stunden“ standardisiert und die nachgewiesenen Arten mit dem jeweiligen<br />

prozentualen Anteil an der Gesamtrufmenge aufgeführt.<br />

3.2 Ergebnisse<br />

3.2.1 Habitatbewertung<br />

Im Rahmen der Ergebnisse der Habitatbewertung wurden die Wälder und Gehölze<br />

im Eingriffsbereich in die folgenden fünf Teilbereiche differenziert. Die vergebenen<br />

Wertstufen der einzelnen Kriterien (s. a. Tabelle 1) sowie die Gesamtbewertung für<br />

alle abgegrenzten Bereiche sind in Tabelle 3 dargestellt.<br />

Die Flächenbezeichnung und Nummerierung wurden auch für die Karten der Fledermäuse<br />

sowie der Vögel übernommen.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 4


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

Tabelle 3: Wertstufen der einzelnen Kriterien sowie die Gesamtbewertung für alle abgegrenzten<br />

Bereiche.<br />

Flächen-Nr. Baumhöhlen Spechtspuren Totholz Alter Gesamtbewertung<br />

1 1 1 2 2 2<br />

2 2 2 2 3 2<br />

3 3 2 1 3 2<br />

4 1 1 1 1 1<br />

5 3 3 3 3 3<br />

6 2 2 2 2 2<br />

7 2 2 2 2 2<br />

1: gering, 2: mittel, 3: hoch<br />

Straßenbegleitgehölz (Flächen-Nr. 1)<br />

Das Straßenbegleitgehölz hat im gesamten Planungsraum eine einheitliche Struktur.<br />

Die Bestände sind als mittelalt (30 – 80 Jahre) charakterisiert, weisen sehr wenige,<br />

bis keine Spechtspuren und keine Spechthöhlen auf. Totholzanteile sind aufgrund<br />

der Altersstruktur und der Durchforstung in geringem Maß vorhanden. Demnach<br />

kommt dem Straßenbegleitgehölz eine potenzielle Funktion als Leitstruktur<br />

und nachrangiges Nahrungshabitat zu.<br />

Wald am Hundsberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 2)<br />

Der Wald am Hundsberg zwischen Dimbach und Wimmental weist einzelne Spechthöhlen<br />

und Spechtspuren auf und ist als alter Bestand (über 80 Jahre) zu betrachten.<br />

Der Durchforstungsgrad ist mittel, weshalb sich an vielen stehenden Bäumen<br />

Totholzanteile finden und der Wald dreischichtig ausgeprägt ist. Demnach kommt<br />

dieser Wald als potenzieller Quartierstandort und Nahrungshabitat für Waldfledermäuse<br />

in Betracht.<br />

Wald am Hundsberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 3)<br />

Der Wald nördlich der Straße ist von der Baumartenzusammensetzung und der Alterstruktur<br />

vergleichbar mit dem Teil südlich der Straße, weist aber aufgrund stärkerer<br />

Durchforstung einen geringeren Totholzanteil auf und ist nur zweischichtig. Dennoch<br />

finden sich hier einzelne Spechthöhlen. Der Bestand ist somit ebenfalls als potenzielles<br />

Jagdhabitat mit Quartierpotenzial zu betrachten.<br />

Wald am Kreuzberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 7)<br />

Der Wald am Kreuzberg ist gering durchforstet und dreischichtig ausgebildet. Er<br />

weist ein mittleres Alter und ein auf wenige Spechthöhlen beschränktes Quartierangebot<br />

auf. Auch finden sich nur vereinzelte Spechtspuren. Daher wird der Wald aufgrund<br />

seiner Lage entlang der <strong>BAB</strong> A6 als Leitstruktur und Nahrungshabitat betrachtet.<br />

Das Quartierpotenzial ist aufgrund des geringen Baumhöhlenangebotes<br />

und der Ausrichtung (Nordexposition) als gering zu betrachten.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 5


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 5)<br />

Der Wald am Kreuzberg weist zum Teil alte bis sehr alte Baumbestände auf und ist<br />

aufgrund eines eher geringen Durchforstungsgrades dreischichtig ausgeprägt. Es<br />

findet sich ein großes Angebot an Spechthöhlen und zahlreiche Spechtspuren.<br />

Totholz liegt in großer Menge sowohl in den Kronen stehender, als auch in liegenden<br />

Bäumen vor. Demnach stellt der Wald einen potenziellen Quartierstandort und<br />

ein geeignetes Nahrungshabitat dar.<br />

Neben den alten Beständen findet sich im Osten, westlich des Autobahnparkplatzes,<br />

ein jüngerer Laubholzbestand (Flächen-Nr. 6) mit hohem Durchforstungsgrad<br />

und geringem Strukturangebot sowie mehrere Dickungsbereiche (Flächen-Nr. 4)<br />

mit jungen Nadelholzaufforstungen.<br />

3.2.2 Transektkartierung<br />

Im Rahmen der Transektkartierung wurden vier Fledermausarten auf Artniveau bestimmt:<br />

Großer Abendsegler, Zwergfledermaus, Rauhautfledermaus und Mopsfledermaus.<br />

Zusätzlich liegen Nachweise aus den Ruftypengruppen „Myotis klein und<br />

mittel“ und der Gattung Myotis, die mit großer Wahrscheinlichkeit den Arten Bartund<br />

Fransenfledermaus zugeordnet werden können, vor. Weiterhin sind auch Vorkommen<br />

der Bechsteinfledermaus, des Großen Mausohrs und der Wasserfledermaus<br />

nicht auszuschließen (ZAK, LUBW 2010A, B; ZIEGER-MACHAUER 2010). Nicht<br />

näher bestimmbare Rufsequenzen der Gruppen „Nyctalus mittel“ und „Nyctalus und<br />

Verwandte“ können unter Berücksichtigung des bekannten Artenspektrums (ZAK<br />

LUBW 2010A, B; ZIEGER-MACHAUER 2010) den Arten Breitflügelfledermaus, Kleinabendsegler,<br />

Großer Abendsegler und Zweifarbfledermaus zugeordnet werden. Die<br />

wenigen Nachweise aus der Ruftypengruppe „Pipistrellus tief“ stammen mit größter<br />

Wahrscheinlichkeit von der Rauhautfledermaus. Darüber hinaus liegen noch einige<br />

nicht näher bestimmbare Fledermausrufe vor. Eine Darstellung des nachgewiesenen<br />

Artenspektrums, getrennt nach Methode, ist Tabelle 4 zu entnehmen.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 6


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

Tabelle 4: Nachgewiesene Fledermausarten und Ruftypengruppen mit Schutzstatus und<br />

Nachweismethode<br />

Art, wiss. Bezeichnung RL D RL BW FFH Nachweismethode<br />

„Bartfledermäuse“ (Große und Kleine Bartfledermaus)<br />

Myotis brandtii<br />

Myotis mystacinus<br />

Fransenfledermaus, Myotis nattereri * 2 IV bc<br />

“Myotis klein und mittel”<br />

Gattung Myotis<br />

V<br />

V<br />

1<br />

3<br />

IV<br />

IV<br />

bc<br />

Zd, bc<br />

Zd, mbc, bc<br />

Großer Abendsegler, Nyctalus noctula V I IV Zd, bc<br />

„Nyctalus mittel“<br />

„Abendsegler und Verwandte“<br />

Nordfledermaus, Eptesicus nilsonii G 2 IV bc<br />

Zweifarbfledermaus, Vespertilio murinus D I IV bc<br />

Zd, bc<br />

Zd, mbc, bc<br />

Zwergfledermaus, Pipistrellus pipistrellus * 3 IV Zd, mbc, bc<br />

Mückenfledermaus, Pipistrellus pygmaeus D G IV bc<br />

Rauhautfledermaus, Pipistrellus nathusii * I IV Zd, bc<br />

„Pipistrellus tief“<br />

„Pipistrelloid“<br />

mbc, bc<br />

Mopsfledermaus, Barbastella barbastellus 2 1 II, IV Zd, mbc, bc<br />

Gattung Plecotus<br />

Braunes Langohr, Plecotus auritus<br />

Graues Langohr, Plecotus austriacus<br />

Fledermaus unbestimmt<br />

V<br />

2<br />

3<br />

1<br />

IV<br />

IV<br />

bc<br />

bc<br />

Zd, mbc, bc<br />

Erläuterungen: RL D = Rote-Liste-Status Deutschland; RL BW = Rote-Liste-Status Baden-Württemberg;<br />

Status: 0 = Ausgestorben oder verschollen; 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet;<br />

3 = gefährdet; G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes; R = Extrem selten; V = Vorwarnliste;<br />

D = Daten unzureichend; * = ungefährdet. FFH = Anhang der FFH-Richtlinie. Nachweismethode:<br />

Zd = Zeitdehnungsdetektor; mbc = mobiler batcorder, bc = stationärer batcorder<br />

(Horchbox)<br />

Insgesamt wurden im Rahmen der Transektkartierung 39 Aufnahmen mit dem Zeitdehnungsdetektor<br />

und 15 Aufnahmen mit dem mobilen batcorder verzeichnet. Hierbei<br />

war die Zwergfledermaus mit einem Anteil von 59 % aller Zeitdehner- und 33 %<br />

aller mobilen batcorder-Aufnahmen die häufigste nachgewiesene Art. Von allen anderen<br />

Arten und Ruftypengruppen liegen nur einzelne Aufnahmen vor. Die Anzahl<br />

von Frequenzteiler- und batcorder-Aufnahmen sowie die prozentualen Anteile der<br />

einzelnen Arten und Ruftypengruppen sind in Tabelle 5 dargestellt.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 7


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

Tabelle 5: Anzahl und prozentualer Anteil aufgezeichneter Rufsequenzen der Fledermausarten<br />

und Ruftypengruppen getrennt nach Nachweismethode dargestellt.<br />

Art, wiss. Bezeichnung Rs Zd % Zd Rs<br />

mbc<br />

„Bartfledermäuse“ (Große und Kleine Bartfledermaus)<br />

Myotis brandtii<br />

Myotis mystacinus<br />

0 0 0 0<br />

Fransenfledermaus, Myotis nattereri 0 0 0 0<br />

“Myotis klein und mittel” 4 10,2 0 0<br />

Gattung Myotis 2 5,0 1 6,7<br />

Großer Abendsegler, Nyctalus noctula 1 2,6 0 0<br />

„Nyctalus mittel“ 1 2,6 0 0<br />

% mbc<br />

„Abendsegler und Verwandte“ 1 2,6 4 26,6<br />

Nordfledermaus, Eptesicus nilsonii 0 0 0 0<br />

Zweifarbfledermaus, Vespertilio murinus 0 0 0 0<br />

Zwergfledermaus, Pipistrellus pipistrellus 23 59,0 5 33,3<br />

Mückenfledermaus, Pipistrellus pygmaeus 0 0 0 0<br />

Rauhautfledermaus, Pipistrellus nathusii 1 2,6 0 0<br />

„Pipistrellus tief“ 0 0 3 20,0<br />

„Pipistrelloid“ 0 0 0 0<br />

Mopsfledermaus, Barbastella barbastellus 3 7,7 1 6,7<br />

Gattung Plecotus<br />

Braunes Langohr, Plecotus auritus<br />

Graues Langohr, Plecotus austriacus<br />

0 0 0 0<br />

Fledermaus unbestimmt 3 7,7 1 6,7<br />

Summe 39 100 15 100<br />

Erläuterungen: Rs Zd = Rufsequenzen, die mit dem Zeitdehnungsdetektor aufgezeichnet wurden;<br />

% ZD = Prozentualer Anteil der einzelnen Arten und Artengruppen im Zeitdehner; RS bc = Rufsequenzen,<br />

die mit dem batcorder aufgezeichnet wurden; % bc = Prozentualer Anteil der einzelnen<br />

Arten und Artengruppen im batcorder.<br />

Im Untersuchungsgebiet wurde mit dem Zeitdehnungsdetektor eine durchschnittliche<br />

Aktivität von 5,2 Rufsequenzen/24 Stunden, mit dem mobilen batcorder eine<br />

durchschnittliche Aktivität von 2,0 Rufsequenzen/24 Stunden nachgewiesen. Von<br />

ALBRECHT & HAMMER (2003) wurde nach einer Reihe weiterer vergleichbarer Untersuchungen<br />

(u. a. ALBRECHT & HAMMER 2000, 2002) eine Einteilung in Lebensräume<br />

sehr hoher Bedeutung (>10 Rufsequenzen bzw. Fledermauskontakte/Stunde), hoher<br />

Bedeutung (>5-10 Rufsequenzen/Stunde), mittlerer Bedeutung (>2 bis 5 Rufsequenzen/Stunde)<br />

und geringer Bedeutung (2 Rufsequenzen/Stunde) entwickelt.<br />

Demnach handelt es sich hier insgesamt um Gebiet mit mittlerer Bedeutung für die<br />

Fledermausfauna.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 8


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

3.2.3 Aktivitätsmonitoring mit Horchboxen<br />

Wie im Methodenteil erläutert, wurde im Rahmen eines automatisierten Aktivitätsmonitorings<br />

speziell die Bedeutung potenzieller Querungsstellen an bestehenden<br />

Bauwerken (Über- und Unterführungen) ergänzend zu den Untersuchungen von<br />

ZIEGER-MACHAUER (2010) untersucht. Im Untersuchungsgebiet wurde insgesamt eine<br />

mittlere Fledermausaktivität von 27,1 Sekunden je 24 Stunden nachgewiesen,<br />

wobei die Aktivität auf den einzelnen batcordern zwischen 0,0 Sekunden (am Referenzstandort<br />

in der offenen Landschaft (BC Nr. 16) und 162,25 Sekunden je 24<br />

Stunden (BC Nr. 5 bei Grantschen) schwankte. Batcorder Nr. 4 konnte aufgrund eines<br />

technischen Defekts keine Aufzeichnungen vornehmen. Auf der Ergebniskarte<br />

sind die Artenspektren, Gesamtrufmenge je 24 Stunden, die prozentualen Anteile<br />

der einzelnen Arten sowie die Aktivitätsdiagramme (Rufmengen im Zeitverlauf) dargestellt.<br />

Alle Arten und Ruftypengruppen, die im Rahmen der Transektkartierung nachgewiesen<br />

wurden, konnten auch mit den stationären batcordern (Horchboxen) detektiert<br />

werden. Ergänzend wurden durch das automatisierte Aktivitätsmonitoring<br />

Nachweise der Schwesternartengruppe der Bartfledermäuse (Kleine und Große<br />

Bartfledermaus), der Fransenfledermaus, der Nordfledermaus, der Zweifarbfledermaus<br />

und der Mückenfledermaus auf Artniveau erbracht. An Ruftypengruppen gab<br />

es zusätzliche Nachweise der „Gattung Plecotus“, welcher unter Berücksichtigung<br />

der allgemeinen Verbreitung und der Ergebnisse von ZIEGER-MACHAUER (2010) die<br />

beiden Arten Braunes und/oder Graues Langohr zugeordnet werden können, sowie<br />

der Gruppe „Gattung Pipistrellus“, der die Mücken-, Zwerg- und Rauhautfledermaus<br />

zuzurechnen sind.<br />

3.3 Bewertung<br />

3.3.1 Beurteilung der kartierten Gehölze und Wälder<br />

Entsprechend der Kartierergebnisse kommt dem Straßenbegleitgehölz (Flächen-<br />

Nr. 1) entlang der <strong>BAB</strong> A6 eine besondere Bedeutung als Leitstruktur und bei einigen<br />

Arten auch als Nahrungshabitat zu. So wurden auf allen batcordern entlang der<br />

Gehölze mittlere und teils hohe Fledermausaktivitäten mit zum Teil großen Artenspektren<br />

beobachtet. Besonders im westlichen Teil des Untersuchungsgebietes<br />

wurden sowohl im Rahmen der Transektkartierung, als auch des automatisierten<br />

Aktivitätsmonitorings neben häufigen und weit verbreiteten Arten auch die Mopsfledermaus<br />

nachgewiesen. Diese ist bekannt dafür, Gehölzränder sowohl als Leitstruktur,<br />

als auch als Nahrungshabitat zu nutzen. Die meisten Nachweise der Mopsfledermaus<br />

liegen im Bereich südwestlich und südlich von Wimmental, nördlich bzw.<br />

südlich der Autobahn. Die Bedeutung als Leitstruktur und potenzielles Nahrungshabitat<br />

wurde darüber hinaus für fast alle anderen nachgewiesenen Arten belegt.<br />

Im Wald am Hundsberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 2) wurden Nachweise<br />

von Zwerg- und Rauhautfledermaus sowie nicht näher bestimmbarer Rufe aus der<br />

Ruftypengruppe „Nyctalus mittel“ erbracht. Der Wald weist ein großes Höhlenangebot<br />

auf. Die nachgewiesenen Fledermausaktivitäten sind als gering bis mittel einzuschätzen.<br />

Dennoch kommt dem Wald eine Funktion als Nahrungshabitat zu, ein Bio-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 9


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

topverbund besteht aufgrund der westlich und östlich anschließenden Straßenbegleitgehölze.<br />

Die herbstlichen Nachweise der Rauhautfledermaus können einen<br />

Hinweis auf vorhandene Durchzugsquartiere darstellen. Eine Quartierfunktion der<br />

vorhandenen Baumhöhlen ist auch für die Arten Großer Abendsegler, Kleiner A-<br />

bendsegler, Nord- und Zweifarbfledermaus naheliegend.<br />

Der Wald am Hundsberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 3) weist ebenfalls<br />

mittlere Fledermausaktivitäten auf. Hier wurden auf Artniveau Zwerg- und Rauhautfledermaus<br />

sowie der Große Abendsegler nachgewiesen. Darüber hinaus liegen<br />

nicht näher Bestimmbare Nachweise aus den Ruftypengruppen der „Gattung Pipistrellus“,<br />

der auch Zwerg- und Rauhautfledermaus zugerechnet werden, und der<br />

Ruftypengruppe „Nyctalus und Verwandte“ verzeichnet. Ein einzelner Nachweis aus<br />

der Ruftypengruppe „Myotis klein und mittel“ wurde im Rahmen der Transektkartierung<br />

erbracht. Demnach wird dem Waldbereich ebenfalls eine Funktion als Nahrungshabitat<br />

und aufgrund vorhandener Baumhöhlen als potenzieller Quartierstandort<br />

für Bartfledermäuse, Rauhautfledermaus oder den Großen Abendsegler zugerechnet.<br />

Der Wald am Kreuzberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 7) dient ebenfalls<br />

Rauhaut- und Zwergfledermaus als Nahrungshabitat und als Leitstruktur. Die beobachtete<br />

Fledermausaktivität ist als mittel zu bezeichnen. Aufgrund der vorhandenen<br />

Spechthöhlen und Faulstellen kann eine Funktion als Quartierstandort nicht<br />

ausgeschlossen werden. Die Nachweise der Rauhautfledermaus beschränken sich<br />

auch hier wieder auf den Herbst, sodass möglicherweise Durchzugsquartiere der Art<br />

vorhanden sind.<br />

Im Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 5) wurden ebenfalls<br />

mittlere Fledermausaktivitäten beobachtet. Hier wurden auf Artniveau Nachweise<br />

der Zwergfledermaus, der Kleinen oder Großen Bartfledermaus und der Mopsfledermaus<br />

erbracht. Darüber hinaus dient der Wald als Lebensraum der „Gattung<br />

Plecotus“. Der heterogene Waldbestand bietet aufgrund unterschiedlichster Altersstrukturen<br />

zahlreichen Fledermausarten geeignete Nahrungshabitate. Darüber hinaus<br />

gibt es ein großes Angebot an Spechthöhlen, Faulstellen und Rindenspalten,<br />

was eine Bedeutung des Waldes als Quartierstandort für Bart- und Rauhautfledermäuse<br />

sowie Kleinen und Großen Abendsegler nahe legt.<br />

3.3.2 Beurteilung der untersuchten Querungsstellen<br />

An der Brücke über die <strong>BAB</strong> A6 unmittelbar östlich des AK <strong>Weinsberg</strong> wurde<br />

mit 7,2 (südlich, BC Nr. 1), bzw. 29,1 Sekunden je 24 Stunden (nördlich, BC Nr. 2)<br />

eine mittlere Fledermausaktivität nachgewiesen. Auf beiden Seiten des Bauwerkes<br />

wurden Fledermausaktivitäten beobachtet. Da die Aktivität auf der Nordseite deutlich<br />

größer ist als auf der Südseite, wird der Brücke nur eine geringe Bedeutung als<br />

Querungsstelle zugerechnet. ZIEGER-MACHAUER (2010) haben im Rahmen der Untersuchung<br />

an dem Bauwerk keine Überflüge, sondern lediglich eine Zwergfledermaus<br />

beobachtet. Die nachgewiesene Fledermausaktivität ist somit größtenteils<br />

dem straßenbegleitenden Gehölz und seiner Leitfunktion zuzurechnen.<br />

An der Unterführung am nordwestlichen Ortsrand von Grantschen (BC Nr. 3)<br />

wurde mit 6,7 Sekunden je 24 Stunden eine geringe Fledermausaktivität beobach-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 10


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

tet. ZIEGER-MACHAUER (2010) haben jedoch Durchflüge von Fransen-, Bart- und<br />

Zwergfledermäusen nachgewiesen, was eine gewisse Bedeutung als Querungsbauwerk<br />

für Fledermäuse belegt.<br />

An der Unterführung am nördlichen Ortsrand von Grantschen konnte auf dem<br />

südseitig errichteten batcorder (BC Nr. 5) eine hohe Fledermausaktivität von 162,25<br />

Sekunden je 24 Stunden beobachtet werden. Der nördlich der Autobahn aufgestellt<br />

batcorder (BC Nr. 4) hatte einen technischen Defekt, weshalb keine Rufe aufgezeichnet<br />

werden konnten. ZIEGER-MACHAUER (2010) haben im Rahmen der Untersuchung<br />

Durch- bzw. Überflüge beobachtet. Demnach kommt dem Bauwerk eine<br />

hohe Bedeutung als Querungsstelle für Fledermäuse zu.<br />

Abbildung 1: Wimmentalbrücke mit Hohlkörpern. Die Zugänge sind mit Gittertüren verschlossen.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 11


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

Die Wimmentalbrücke südlich Wimmental und die darunter liegende Sülzbachaue<br />

werden von Fledermäusen zur Unterquerung der Autobahn genutzt. Hier wurde<br />

mit 42 Sekunden je 24 Stunden eine mittlere Fledermausaktivität verzeichnet (BC<br />

Nr. 6), die Aue entlang des Sülzbaches stellt ein potenzielles Nahrungshabitat und<br />

eine günstige Leitstruktur für strukturgebunden fliegende Fledermausarten dar. Der<br />

Brückenkörper wurde auf das Vorhandensein von Fledermäusen kontrolliert, wobei<br />

keine Nachweise erbracht wurden. Die Hohlkörper in der Brücke sind durch Türen<br />

verschlossen, sodass eine Eignung als Quartier ausgeschlossen werden kann<br />

(Abbildung 1). Die Unterquerung der Autobahn ist für Fledermäuse ohne Beeinträchtigungen<br />

aufgrund der großen lichten Höhe und Weite des Brückenbauwerks<br />

möglich.<br />

Am südöstlichen Ortsrand von Wimmental wurden südlich der Brücke mit 31,2<br />

Sekunden je 24 Stunden (BC Nr. 7) und nördlich davon mit 49,7 Sekunden je 24<br />

Stunden (BC Nr. 8) wiederum mittlere Fledermausaktivitäten nachgewiesen. Die<br />

beidseitigen Nachweise strukturgebunden fliegender Arten, wie z. B. den Langohren<br />

und kleinen und/oder mittelgroßen Myotis-Arten sowie die Durchflugsbeobachtungen<br />

von ZIEGER-MACHAUER (2010) belegen eine höhere Bedeutung des Bauwerks<br />

als Querungsstelle für die nachgewiesenen, strukturgebunden fliegenden Arten.<br />

An der Unterführung (K 2113/K 2340) zwischen Wimmental und Dimbach wurden<br />

nord- und südseitig mit 7,3 (BC Nr. 9), bzw. 10,0 Sekunden je 24 Stunden (BC<br />

Nr. 10) geringe bis mittlere Fledermausaktivitäten beobachtet. Streng strukturgebunden<br />

fliegende Arten wurden nur auf der Südseite nachgewiesen. ZIEGER-<br />

MACHAUER (2010) haben ferner nur einen Durchflug einer Fransenfledermaus beobachtet.<br />

Insgesamt wird dem Bauwerk eine untergeordnete Rolle als Querungsstelle<br />

für Fledermäuse zugerechnet.<br />

An der Unterführung am westlichen Ortsrand von Dimbach waren mit nördlich<br />

9,2 (BC Nr. 13) und südlich 10,0 Sekunden je 24 Stunden (BC Nr. 14) geringe bis<br />

mittlere Aktivitäten aufgezeichnet. Die Netzfanguntersuchung von ZIEGER-<br />

MACHAUER (2010) an dieser Stelle ergab Nachweise von Durchflügen einzelner<br />

Brauner und Grauer Langohren sowie einer Fransenfledermaus. Die von ihnen vermutete<br />

Quartiereignung ist jedoch auszuschließen (vgl. unten).<br />

Die Unterführung am nördlichen Ortsrand von Dimbach weist mit 5,0 Sekunden<br />

je 24 Stunden (BC Nr. 15) eine geringe Fledermausaktivität auf. An der Bachquerung<br />

südwestlich von Schwabbach (BC Nr. 16) konnte keine Fledermausaktivität<br />

verzeichnet werden.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 12


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

3 Kartierbericht Fledermäuse Stand: 06.11.2012<br />

Die Überprüfung aller Querungsbauwerke innerhalb des Untersuchungsgebiets<br />

zeigte, dass keines der Bauwerke als Quartier für Fledermäuse geeignet ist. Manche<br />

Bauwerke weisen gar keine Spalten auf (Beispiel s. Abbildung 2), andere haben<br />

zwar Dehnungsfugen, welche aufgrund ihrer geringen Größe nicht hinreichend<br />

Schutz bieten, um als Quartiere genutzt zu werden (Beispiele s. Abbildung 3). Mit<br />

Ausnahme der Wimmentalbrücke (s. o.) besitzt kein Bauwerk Hohlkörper. Da diese<br />

jedoch verschlossen sind, bietet auch dieses Querungsbauwerk keine Eignung als<br />

Quartier.<br />

Abbildung 2: Beispiele von Bauwerken ohne Spalten, die als Quartier von Fledermäusen genutzt<br />

werden könnten.<br />

Abbildung 3: Beispiele von Bauwerken mit Dehnungsfugen, welche aufgrund ihrer geringen<br />

Größe nicht hinreichend Schutz bieten, um als Quartiere genutzt zu werden.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 13


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

4 Kartierbericht Vögel<br />

4.1 Erfassungsmethodik<br />

Zur Erfassung aller prüfrelevanten Arten, mit besonderem Augenmerk auf die bisher<br />

nicht erhobenen Spechte und Eulen in den Waldflächen reicht ein Standarduntersuchungsprogramm<br />

nach VHF Teil VII.113 mit maximal fünf Begehungen (Punkt 1.1.3)<br />

nicht aus, weil die zu erwartenden planungsrelevanten Vogelarten wegen ihrer unterschiedlichen<br />

Aktivitätsphasen nicht gleichzeitig untersucht werden können. Die<br />

aktuellen Kartierungen (2012) decken folgende drei Gruppen planungsrelevanter<br />

Vogelarten ab.<br />

Die Eulen und Käuze (Gruppe eins) wurden nachts und sehr früh im Jahr (Februar,<br />

März) erfasst, die Spechte (v. a. Mittel-, Grau- und Schwarzspecht) wurden ebenfalls<br />

früh im Jahr, jedoch tagsüber kartiert. Die dritte Gruppe umfasst die Feldbrüter,<br />

Heckenvögel und an Streuobstwiesen gebundene Vogelarten. Im Untersuchungsgebiet<br />

kommt eine Vielzahl von Arten, wie z. B. Feldlerche, Schafstelze, Neuntöter,<br />

usw. vor. Diese dritte Gruppe wurde ebenfalls am Tage, jedoch deutlich später im<br />

Jahr (Mai/Juni) erfasst.<br />

Zur Untersuchung der Eulen und Käuze sowie der Spechte (hier v. a. Schwarzspecht,<br />

Mittelspecht) genügt eine Kartierung der autobahnnahen Waldflächen als<br />

potenzieller Lebensraum. Bewaldete Flächen sind im Untersuchungsraum relativ<br />

selten und oftmals als schmale Bestände ausgebildet. Die Eulen und Käuze sowie<br />

Spechte wurden mit 2 x 3 Begehungen á 6,5 h autobahnparallel in den bewaldeten<br />

Flächen in bis zu 500 m Entfernung beiderseits der Trasse (Gesamt-Transektlänge<br />

in den Waldflächen ca. 3,0 km) unter Konzentration auf artenschutzrechtlich relevante<br />

Arten erfasst.<br />

Angesichts der variierenden Nachweisbarkeitsfenster der artenreichsten Artengruppe<br />

im Untersuchungsgebiet, der Gruppe der Feldbrüter, Hecken und Streuobstwiesenvögel,<br />

wurden für diese Gruppe vier Begehungen mit einer Gesamtdauer von ca.<br />

15 Stunden durchgeführt. Es wurde entlang von Transekten kartiert, wodurch der<br />

gesamte Wirkraum gem. GARNIEL & MIERWALD (2010) von 0-500 m vom Fahrbahnrand<br />

abgedeckt werden konnte. Aufgrund des überwiegenden Offenlandcharakters<br />

im gesamten Eingriffsbereich und der relativ gut erkennbaren relevanten Arten (z. B.<br />

Feldlerche, evtl. Neuntöter an Hecken) konnte die Erhebung in wenigen Durchgängen<br />

und mit hoher Erfassungsgeschwindigkeit durchgeführt werden. Dieses Vorgehen<br />

liefert flächendeckende Werte für den Großteil des relevanten Wirkraumes.<br />

Die Kartierung der Arten der dritten Gruppe wurde zumeist zeitgleich von mindestens<br />

drei Kartierern vorgenommen. Es erfolgte eine Arterhebung innerhalb eines bis<br />

zu 500 m breiten Korridors beiderseits der Trasse (Gesamt-Transektlänge im Offenland<br />

ca. 28,0 km) unter Konzentration auf artenschutzrechtlich relevante Arten.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 14


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

4.2 Ergebnisse<br />

4.2.1 Habitatstrukturen/-ausstattung<br />

Die bestehende 4-spurige Autobahn <strong>BAB</strong> A6 zwischen dem Kreuz <strong>Weinsberg</strong> sowie<br />

der Anschlussstelle (AS) Bretzfeld prägt den Untersuchungsraum. In weiten Teilen<br />

wird die Autobahn von Gehölzen linear begleitet (Abbildung 4). Aufgrund der Modellierung<br />

des Geländes sind einige Brücken der <strong>BAB</strong> A6 vorhanden, die keinen linearen<br />

Gehölzbestand aufweisen.<br />

Abbildung 4: <strong>BAB</strong> A6 zwischen Wimmental und Grantschen mit linearen Gehölzstrukturen<br />

beiderseits der Fahrbahn.<br />

Der lineare Gehölzbestand entlang der Autobahn ist manchmal lückig und auf Heckenbereiche<br />

und Einzelgehölze reduziert (Abbildung 5). Parallel zum Gehölzbestand<br />

ist häufig ein Grasweg vorhanden, der zum Teil als Transektweg diente.<br />

Abbildung 5: Hecken und Sträucher entlang der Autobahn<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 15


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Die an die Autobahn angrenzende Landschaft weist eine Vielzahl von Nutzungsformen<br />

auf. Im westlichen Untersuchungsraum wird überwiegend Weinbau betrieben,<br />

während im östlichen Teil der Ackerbau dominiert (Abbildung 6). Unmittelbar an die<br />

Autobahn angrenzend finden sich die Ortslagen von Grantschen, Wimmental, Dimbach<br />

und Schwabbach. Im Bereich zwischen Wimmental und Dimbach reichen sowohl<br />

von Süden als auch von Norden (Abbildung 7) Waldbereiche an die Autobahn<br />

heran, die in diesem Abschnitt in einem Einschnitt verläuft.<br />

Abbildung 6: Weinbau dominiert die Landschaft im westlichen Teil des Untersuchungsraumes<br />

(links). Ackerbauliche Nutzung dominiert den östlichen Teil des Untersuchungsraumes<br />

(östlich Dimbach) (rechts).<br />

Abbildung 7: Von Süden an die Autobahn heranreichender Waldbereich östlich von Wimmental<br />

(links) und von Norden an die Autobahn heran reichender Waldbereich (rechts).<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 16


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Grünlandflächen in größerer Ausdehnung sind nur südlich der <strong>BAB</strong> A6 zwischen<br />

dem <strong>Weinsberg</strong>er Kreuz und der Ortslage von Grantschen vorhanden. Jedoch sind<br />

Grünlandbereiche in kleinerer Ausdehnung immer wieder in Form von Graswegen<br />

zu finden. Hervor zu heben sind die vielen kleinflächig verteilten Lebensraumstrukturen,<br />

die von Streuobstwiesen mit alten Streuobstbäumen bis hin zu<br />

Rohbodenstandorten reichen (Abbildung 8).<br />

Abbildung 8: Alter Streuobstbestand südlich Wimmental (links) und Rohbodenstandort zwischen<br />

Dimbach und Rappach (rechts).<br />

4.2.2 Kartierergebnisse<br />

Die Lage der Brutreviere und weiterer Nachweise ist in der Karte „Kartierung Vögel<br />

2012“ dargestellt. Eine vollständige Artenliste findet sich im Anhang.<br />

Bei Vogelarten mit so großen Aktionsräumen wie den Spechten stellen theoretisch<br />

ermittelte Papierreviere zumeist keine geeignete Annäherung an die wirkliche Lage<br />

oder gar Ausdehnung eines Brutreviers dar. Dies gilt hier insbesondere für Mittelund<br />

Grauspecht. Im Rahmen der Eingriffsbewertung muss daher für diese Arten eine<br />

vertiefte Raumanalyse gem. Garniel & Mierwald (2010) durchgeführt werden.<br />

D. h. die oben geschilderten Habitateignungen im Raum werden in Relation zu den<br />

Verlusten und Störwirkungen gesetzt und daraus gefolgert, ob die vorhandenen<br />

Brutpaare den Raum weiterhin nutzen können, oder ob sie graduelle Verluste erfahren<br />

werden. Allein die Entfernung des theoretischen Reviermittelpunktes zur Straße<br />

im Sinne der Standardprognose nach Garniel & Mierwald (2010) kann aus oben geschilderten<br />

Gründen nicht zu einer korrekten Eingriffsbewertung führen.<br />

Baumfalke<br />

Der Baumfalke wurde einmal bei einem Überflug nördlich von Dimbach am<br />

11.05.2012 registriert. Es fanden sich weder Hinweise auf Horste noch auf mögliche<br />

Brutaktivitäten im Untersuchungsgebiet. Der Baumfalke wird als sporadischer Nahrungsgast<br />

für den Untersuchungsraum eingestuft.<br />

Baumpieper<br />

Der Baumpieper wurde nur mit wenigen Individuen innerhalb des Untersuchungsraumes<br />

nachgewiesen. Je ein Nachweis eines singenden Männchens liegt aus einem<br />

Streuobstgebiet nordöstlich der Kläranlage in der Sulmaue wie auch nordöstlich<br />

der Ortslage von Grantschen, nördlich der Autobahn vor. Südlich von Wimmen-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 17


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

tal, südlich der Autobahn wurde innerhalb eines Streuobstgebiets ein singendes<br />

Männchen verhört. Je einmal wurde südwestlich von Dimbach, etwas südlich des<br />

kleinen Waldbestands nahe der Autobahn sowie am nordwestlichen Ortsrand von<br />

Dimbach ein singendes Männchen erfasst. Weitere singende Männchen konnten je<br />

einmal südwestlich von Schwabbach innerhalb eines Baumbestandes und südwestlich<br />

von Schwabbach an einem Autobahnparkplatz nachgewiesen werden. Östlich<br />

von Schwabbach im Gewann Pfaffenäcker befindet sich ebenfalls ein Revier.<br />

Bluthänfling<br />

Im Rahmen der Erfassungen wurde der Bluthänfling mehrfach nachgewiesen, so<br />

dass davon ausgegangen werden kann, dass diese Art die geeigneten Habitate des<br />

Planungsraumes besiedelt. Diese zeichnen sich durch eine offene Landschaft mit<br />

Hecken und Sträuchern aus, die durch eine samentragende Krautschicht ergänzt<br />

wird. Strukturreiche Agrarlandschaften mit abwechslungsreicher Anbaustruktur, Ruderalflächen<br />

oder Gärten und Parkanlagen können ebenfalls einen Lebensraum für<br />

den Bluthänfling darstellen. Sowohl durch erhebliche Bestandsschwankungen als<br />

auch durch unstete Brutvorkommen sowie kolonieartiges Brüten ohne eine erkennbare<br />

Revierverteidigung kommt es häufig zu einem diffusen Nachweismuster für<br />

diese Art. Dieses unstete Verhalten wird auch durch die Ergebnisse der Erfassung<br />

dokumentiert. Nachweise der Bluthänflinge sind grundsätzlich schwer räumlich so<br />

eng abzugrenzen, dass sich daraus Reviere ableiten ließen.<br />

Die Verbreitung des Bluthänflings innerhalb des Untersuchungsraumes ist als punktuell<br />

und unstet zu bezeichnen. Er wurde an einigen Stellen nachgewiesen, jedoch<br />

zeigt sich keine Häufung von Nachweisen in einer bestimmten Region des Untersuchungsraumes.<br />

Zwischen dem Autobahnkreuz <strong>Weinsberg</strong> und Grantschen wurde<br />

diese Art mehrfach in den Weinbergen nachgewiesen. Hier sitzen die Bluthänflinge<br />

häufig auf den Rebpfählen und singen. Dies geschieht vorwiegend in der Zeit des<br />

fruchtenden Löwenzahns, wenn die reifen Samen als Nahrung dienen. Vor allem die<br />

Bereiche, die sowohl Weinbergsstrukturen aufweisen und gleichzeitige von Gebüschen<br />

flankiert werden, besitzen eine hohe Attraktivität für diese Art. Weitere Nachweise<br />

des Bluthänflings liegen zwischen Wimmental und Dimbach in der Nähe der<br />

Unterführung der Kreisstrasse sowie südöstlich von Schwabbach.<br />

Dohle<br />

Die Dohle wurde ausschließlich um die Ortslage von Dimbach nachgewiesen. Hier<br />

fanden sich vereinzelte Nachweise südwestlich und östlich der Ortslage sowohl<br />

nördlich als auch südlich der Autobahn. Hinweise auf ein Brutgeschehen im Untersuchungsgebiet<br />

liegen nicht vor.<br />

Dorngrasmücke<br />

Die Dorngrasmücke siedelt innerhalb des Untersuchungsraumes. Die Verteilung der<br />

Nachweise ist nicht regelmäßig, sondern es sind zwei Verbreitungsschwerpunkte zu<br />

verzeichnen, die vor allem auf die Bewirtschaftung zurückzuführen sind.<br />

Unmittelbar östlich des <strong>Weinsberg</strong>er Kreuzes liegt eine Reihe von Nachweisen vor,<br />

die hier auf eine enge Verzahnung von Weinbergstrukturen und Hecken sowie Ein-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 18


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

zelbüschen zurückgeführt werden. In diesen Bereichen sind die linearen Gehölzstrukturen<br />

entlang der Autobahn sehr lückig ausgeprägt, so dass die Dorngrasmücke<br />

in den Böschungsbereichen die von ihr bevorzugten Lebensraumstrukturen vorfindet.<br />

Auch die südlichen Nachweise in der Aue der Sulm weisen diese Strukturen<br />

auf. Ein weiterer Nachweis dieser Art findet sich am nordöstlichen Ortsrand von<br />

Grantschen. Auch die linearen Gehölzstrukturen an der Kreisstrasse östlich von<br />

Wimmental wie auch nördlich von Dimbach sind für diese Art ideal geeignet, was die<br />

Nachweise dort bestätigen. Weitere Nachweise finden sich südlich der <strong>BAB</strong> A6 im<br />

Gewann Bräuningersrain. Östlich von Schwabbach in den Gewannen Pfaffenäcker<br />

und Himmelreich befindet sich ein weiterer Nachweisschwerpunkt. Hier wurden<br />

mehrere, fast benachbarte Reviere der Dorngrasmücke nachgewiesen.<br />

Feldlerche<br />

Die Feldlerche wurde in den Offenlandbereichen flächendeckend nachgewiesen,<br />

wobei die Weinbergslagen nicht zum Siedlungsraum dieser Art zu rechnen sind.<br />

Dadurch unterscheiden sich die Siedlungsdichten dieser Art auf den Flächen nördlich<br />

der Autobahn zwischen dem <strong>Weinsberg</strong>er Kreuz und Wimmental sehr deutlich<br />

von den Flächen nördlich und südlich der Autobahn im Bereich östlich von Dimbach.<br />

Östlich von Dimbach sind die ackerbaulich genutzten Flächen fast flächendeckend<br />

besiedelt, während nördlich der Autobahn zwischen Autobahnkreuz <strong>Weinsberg</strong> und<br />

Wimmental (Weinberge) keine Nachweise der Feldlerche vorliegen. Im Auenbereich<br />

der Sulm kommt die Art ebenfalls vor. Zwischen Grantschen und Wimmental sind<br />

südlich der Autobahn einige Nachweislücken zu verzeichnen, die auf den Weinbau<br />

zurückzuführen sind. Zwar sind hier ausreichend Nahrungshabitate vorhanden, aber<br />

die Kulissenwirkung der Rebreihen führt dazu, dass die Feldlerche Abstand von diesen<br />

Flächen hält. Die Auswirkungen der Kulissenwirkung sind ebenfalls für den die<br />

Autobahn linear begleitenden Gehölzsaum nachzuweisen, zu dem die Feldlerche<br />

einen deutlichen Abstand einhält. Im Bereich zwischen Wimmental und Dimbach<br />

war die Feldlerche kaum nachzuweisen, da sich südlich der Autobahn Streuobstbereiche<br />

und vor allem geschlossene Waldbestände erstrecken. Mit der Öffnung der<br />

Landschaft östlich von Dimbach sowie der hier vorherrschenden ackerbaulichen<br />

Nutzung ist auch die Feldlerche wieder Brutvogel.<br />

Feldsperling<br />

Der Feldsperling wurde sowohl unmittelbar am Autobahnkreuz <strong>Weinsberg</strong> als auch<br />

westlich der Ortslage von Grantschen nachgewiesen. Einen Verbreitungsschwerpunkt<br />

dieser Art bildet der Streuobstbestand südlich der Ortslage von Wimmental,<br />

südlich der Autobahn. Die von Wald dominierten Bereiche zwischen Wimmental und<br />

Dimbach werden von dieser Art gemieden. Ein weiterer Nachweis findet sich nordöstlich<br />

von Dimbach und sowohl südlich als auch östlich (Gewann Pfaffenäcker) von<br />

Schwabbach. Der Feldsperling siedelt nur dort, wo sich ein ausreichendes Höhlenangebot<br />

befindet, was in den unmittelbaren Randbereichen der bestehenden Autobahn<br />

nicht der Fall ist.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 19


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Fitis<br />

Der Fitis weist innerhalb des Untersuchungsraumes eine ähnliche Verbreitung wie<br />

die Klappergrasmücke (s. u.) auf, ohne jedoch deren Siedlungsdichten zu erreichen.<br />

Der westliche Vorkommensschwerpunkt des Fitis sind die Randbereiche der östlichen<br />

Spangen des <strong>Weinsberg</strong>er Kreuzes. Weitere Einzelnachweise finden sich zwischen<br />

dem <strong>Weinsberg</strong>er Kreuz und Grantschen, wobei sich diese vorwiegend in<br />

den Heckenbereichen nördlich der Autobahn befinden. Zwei weitere Nachweise<br />

wurden im Bereich des Streuobstbestandes südlich von Wimmental, südlich der Autobahn,<br />

geführt. Weitere Nachweise liegen für den Fitis westlich von Dimbach südlich<br />

der Autobahn vor, während die Nachweise östlich von Dimbach vorwiegend<br />

nördlich der Autobahn zu finden sind. Im Gegensatz zur Klappergrasmücke sind<br />

diese Nachweise jedoch sehr autobahnnah im die Autobahn beleitenden Gehölzsaum.<br />

Südlich der Autobahn sind westlich des Gewanns Bräuningersrain zwei weitere<br />

Reviere vorhanden. Weitere Reviere lassen sich im Bereich der AS Bretzfeld<br />

wie auch im Gewann Pfaffenäcker nachweisen.<br />

Gartenrotschwanz<br />

Der Gartenrotschwanz weist innerhalb des Untersuchungsraumes ein Schwerpunktvorkommen<br />

südlich von Wimmental, südlich der Autobahn auf, das vor allem auf die<br />

dort vorhandenen Lebensraumstrukturen zurückzuführen ist. Hier finden sich Obstbaumbestände,<br />

die sich durch ihr hohes Alter und ihren Höhlenreichtum auszeichnen.<br />

Dieser Siedlungsschwerpunkt beginnt östlich der K 2111 und setzt sich bis an<br />

den Waldrandbereich des Kreuzbergs fort. Hier wurde der Gartenrotschwanz mit<br />

mehreren Brutpaaren nachgewiesen.<br />

Der Streuobstbestand östlich von Wimmental besitzt eine deutlich geringere Größe<br />

als der südlich der Autobahn gelegene und ist deutlich lückiger ausgeprägt. Hier<br />

wurde ein weiteres Brutpaar des Gartenrotschwanzes verortet. Weitere Einzelnachweise<br />

finden sich nordwestlich als auch nordöstlich von Wimmental vorwiegend in<br />

Feldgehölzen. Östlich von Dimbach wurde der Gartenrotschwanz nur noch im Gewann<br />

Bräuningersrain sowie im Gewann Pfaffenäcker mit je einem Brutpaar nachgewiesen.<br />

Gimpel<br />

Für den Gimpel liegen innerhalb des Untersuchungsraumes zwei Nachweise vor,<br />

die sich auf die Waldbereiche im Zentrum des Untersuchungsraumes konzentrieren.<br />

Diese Art wird als Brutvogel eingestuft. Ein Gimpel konnte innerhalb des Waldbereiches<br />

südöstlich von Wimmental am Kreuzberg nachgewiesen werden. Ein zweiter<br />

Nachweis erfolgte in einem kleinen Eichenwäldchen westlich von Dimbach südlich<br />

der Autobahn.<br />

Girlitz<br />

Die Nachweise des Girlitzes wurden fast ausschließlich innerhalb der Ortslagen geführt.<br />

So stellen die Ortslagen von Grantschen und Dimbach die nachgewiesenen<br />

Verbreitungszentren dar. Ein weiterer Nachweis gelang unmittelbar nordöstlich des<br />

Gewanns Bräuningersrain in einem Streuobstbestand. Es ist davon auszugehen,<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 20


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

dass der Girlitz in der Ortslage von Wimmental ebenfalls siedelt. Diese Art wird als<br />

Brutvogel eingestuft.<br />

Goldammer<br />

Die Goldammer ist in Baden Württemberg flächendeckend verbreitet (HÖLZINGER<br />

1997) und im gesamten Planungsraum entlang der bestehenden Autobahn vor allem<br />

in den linearen Gehölzbeständen aber auch entlang anderer senkrecht dazu<br />

verlaufender Hecken- und Gebüschbereiche vorhanden. Die von der Goldammer<br />

benötigten Habitatstrukturen wie dichte Vegetation und Böschungen sind innerhalb<br />

des Planungsraumes in umfangreichen Maß vorhanden. Aufgrund der an den Brutraum<br />

angrenzenden offenen und intensiv genutzten Ackerbereiche steht der Goldammer<br />

ein umfangreicher Raum für die Besiedlung zur Verfügung, der auch von ihr<br />

genutzt wird.<br />

Im Rahmen der Erfassungen ist die Goldammer neben der Feldlerche die häufigste<br />

nachgewiesene Art. Der Gehölzsaum beiderseits der Autobahn wird in allen Bereichen,<br />

in denen sich angrenzend Feldfluren oder halboffene Lebensraumstrukturen<br />

befinden, besiedelt. Im zentralen Abschnitt des Untersuchungsraumes, wo der Wald<br />

bis unmittelbar an die Autobahn heran reicht, fehlt diese Art südlich der Autobahn,<br />

während die Heckenbereiche nördlich der Autobahn, wo sich auch Klappergrasmücke<br />

und Neuntöter nachweisen lassen, besiedelt werden. Unterschiede zwischen<br />

der Nutzung des nördlichen oder des südlichen Gehölzstreifens entlang der Autobahn<br />

sind ansonsten kaum nachzuweisen. Jedoch beschränkt sich das Vorkommen<br />

der Goldammer nicht auf die autobahnnahen Gehölze, sondern es werden auch die<br />

angrenzenden und nahe liegenden Gehölzstrukturen besiedelt.<br />

Grauschnäpper<br />

Der Grauschnäpper ist an höhere Bäume gebunden, die durch eine große Zahl an<br />

Sitzwarten die Nutzung freier Lufträume für die Insektenjagd in der Luft und am Boden<br />

ermöglichen. Für den Graunschnäpper liegt ein Nachweis im Streuobstbereich<br />

südlich der Autobahn südlich von Wimmental vor.<br />

Grauspecht<br />

Hauptlebensraum des Grauspechts sind aufgelockerte Buchenmischwälder mit Altholzbestand<br />

im Hügel und Bergland sowie reich strukturierte Eichen-Hainbuchen-<br />

Wälder. Obstbaumbestände an Waldrandlage sind ein ebenfalls geeigneter Lebensraum.<br />

Für das Untersuchungsgebiet liegen ein Nachweis westlich Dimbach, nördlich der<br />

Autobahn, in einem kleinen Waldbestand mit Eichen und ein Nachweis südlich von<br />

Wimmental in einem Streuobstbereich vor. Aufgrund der bekannten Größe der Brutreviere<br />

des Grauspechtes (60-600 ha) ist davon auszugehen, dass diese beiden<br />

Nachweise zu einem Revier eines Grauspechtes zählen, das sich sowohl nördlich<br />

als auch südlich der bestehenden Autobahn erstreckt.<br />

Der theoretische Reviermittelpunkt wurde nahe dem Nachweis im Streuobstgebiet<br />

westlich des Waldes am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 dargestellt (s. Karte). Der<br />

Nachweispunkt dieses Reviers wurde in der Nähe eines Streuobstbestandes ge-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 21


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

setzt, da dieser als ein bedeutendes Nahrungs- und Bruthabitat für den Grauspecht<br />

innerhalb des Eingriffsbereiches angesehen werden kann. Diese Herangehensweise<br />

entspricht dem Vorsorgeprinzip zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände.<br />

Grünspecht<br />

Der Grünspecht konnte südlich von Wimmental, südlich der Autobahn, in einem<br />

Streuobstbestand nachgewiesen werden. Die hier anzutreffenden Lebensraumstrukturen<br />

sprechen dafür, dass dieser Streuobstbestand Teil eines Reviers eines Grünspechtes<br />

ist. Die Reviergrößen von Grünspechten betragen zwischen 100 und<br />

250 ha. Aufgrund der besonders geeigneten Ausstattung des Streuobstbestands als<br />

Brut- und Nahrungsraum wird davon ausgegangen, dass diese Art hier brütet und<br />

der Streuobstbestand Teil des Nahrungsraumes ist.<br />

Haussperling<br />

Der Haussperling wurde innerhalb des Untersuchungsraums ausschließlich innerhalb<br />

der Ortslagen als Brutvogel nachgewiesen. So liegen Nachweise dieser Art für<br />

Grantschen, Wimmental, Dimbach und Schwabbach vor. In den anderen Bereichen<br />

wurde der Haussperling nur einmal nördlich der Autobahn nördlich von Dimbach erfasst.<br />

Hohltaube<br />

Die Hohltaube wurde während der Erfassungen zwei Mal nachgewiesen. Ein Nachweis<br />

erfolgte im Gewann Bräuningersrain, während ein zweiter Nachweis nördlich<br />

von Dimbach in einem Offenlandbereich erfolgte (Sichtungen). Es ist nicht vollständig<br />

auszuschließen, dass die Hohltaube im Waldbereich des Gewanns Bräuningersrain<br />

als Brutvogel einzustufen ist, da hier die notwendigen Lebensraumstrukturen<br />

vorhanden sind. Hervorzuheben ist, dass diese Art nicht im südlich an die Autobahn<br />

heranreichenden Waldbereich zwischen Wimmental und Dimbach nachgewiesen<br />

wurde, obwohl die dort vorhandenen Lebensraumstrukturen ebenfalls geeignet erscheinen.<br />

Klappergrasmücke<br />

Die Klappergrasmücke wurde in einer bemerkenswerten Dichte innerhalb des Untersuchungsraumes<br />

nachgewiesen. Im Bereich unmittelbar östlich des <strong>Weinsberg</strong>er<br />

Kreuzes (Abbildung 9) ließen sich mehrere Reviere abgrenzen. Auch die linearen<br />

Gehölzstrukturen sowie Hecken in Richtung Grantschen bieten dieser Art einen idealen<br />

Lebensraum. Möglicherweise stellen die Weinberge zur Brutzeit der Klappergrasmücken<br />

einen sehr geeigneten Nahrungsraum dar. Der Gehölzsaum südlich<br />

der Autobahn scheint in diesem Abschnitt dagegen kein geeigneter Lebensraum für<br />

die Klappergrasmücke zu sein, da hier nur ein Nachweis aus einem Bereich vorliegt,<br />

in dem das die Autobahn begleitende Gehölz als Hecke ausgeprägt ist. Die Nachweise<br />

der Klappergrasmücke setzen sich westlich von Wimmental sowie nach der<br />

Unterführung der Kreisstrasse fort. Sie liegen jedoch nicht entlang der Gehölze an<br />

der Autobahn sondern entlang der Kreisstrasse (Abbildung 10). Hier sind Hecken-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 22


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

strukturen vorhanden, die von der Klappergrasmücke als Lebensraum bevorzugt<br />

werden.<br />

Abbildung 9: Lebensraum der Klappergrasmücke südlich des <strong>Weinsberg</strong>er Kreuzes<br />

Abbildung 10: Lebensraum der Klappergrasmücke östlich von Wimmental nördlich der<br />

Kreisstrasse<br />

Ein weiterer Nachweisschwerpunkt dieser Art befindet sich nördlich von Dimbach,<br />

nördlich der Autobahn. Hier siedelt die Klappergrasmücke mit mehreren Paaren,<br />

wobei diese Nachweise jedoch nicht in den die Autobahn begleitenden Gehölzen<br />

geführt wurden, sondern in den etwas nördlicher gelegenen Gehölzen, die die Straßen<br />

und Feldwege begleiten. Weitere Nachweise der Klappergrasmücke finden sich<br />

im Gewann Bräuningersrain und weiter nördlich in den Gewannen Pfaffenäcker und<br />

Himmelreich. Zusammenfassend lässt sich für die Klappergrasmücke feststellen,<br />

dass diese innerhalb des Untersuchungsraumes deutliche Nachweiszentren aufweist,<br />

die sich jedoch nicht unmittelbar entlang der Autobahn befinden. Eine Ausnahme<br />

stellen hier die östlichen Spangen des <strong>Weinsberg</strong>er Kreuzes dar, die aufgrund<br />

der vorhandenen Heckenstrukturen eine hohe Siedlungsdichte dieser Art<br />

aufweisen.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 23


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Kuckuck<br />

Der Kuckuck wurde rufend je einmal südwestlich von Dimbach südlich eines kleinen<br />

Eichenwäldchens an der Autobahn, südwestlich des Gewanns Bräuningerrains und<br />

im Gewann Pfaffenäcker östlich von Schwabbach nachgewiesen. Es ist davon auszugehen,<br />

dass Wirtsvogelarten für den Kuckuck innerhalb des Untersuchungsraumes<br />

brüten und der Kuckuck diese Nester zur Eiablage nutzt und somit als Brutvogel<br />

eingestuft werden kann.<br />

Mäusebussard<br />

Im Rahmen der Erfassungen 2012 wurde der Horst eines Mäusebussards im Bereich<br />

des Waldes (Gemarkung Ellhofen) nachgewiesen. Auf diesem Horst hat der<br />

Mäusebussard 2012 gebrütet und Junge aufgezogen. Nachweise des Mäusebussards<br />

in den Offenlandbereichen zwischen Schwabbach und Dimbach sowie zwischen<br />

Dimbach und Wimmental sind vorwiegend auf Nahrungsflüge zurück zu führen.<br />

Weitere Mäusebussardhorste liegen je einmal nordwestlich von Grantschen,<br />

nördlich der Autobahn, südwestlich von Dimbach nördlich der Autobahn und im Gewann<br />

Bräuningersrain. Flüge des Mäusebussards zwischen Wimmental und Grantschen<br />

nördlich der Autobahn wurden nicht registriert, was möglicherweise auf den<br />

Weinbau und die damit verbundene eingeschränkte Nahrungsverfügbarkeit zurückzuführen<br />

ist. Auffällig sind die Nachweise dieser Art entlang der Autobahn, die teilweise<br />

während der Befahrung der Autobahn gemacht wurden. Der Mäusebussard<br />

nutzt ganz offensichtlich die Autobahn als Nahrungshabitat, wobei vorwiegend Aas<br />

aufgelesen wird. Aufgrund der Größe des Untersuchungsraumes kann die Autobahn<br />

von weiteren Paaren des Mäusebussards als Nahrungsrevier genutzt werden, deren<br />

Horste sich jedoch deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes befinden.<br />

Mauersegler<br />

Der Mauersegler wird innerhalb des Planungsraumes als Nahrungsgast eingestuft.<br />

Seine Brutplätze liegen innerhalb der Ortslage von Schwabbach, Dimbach Wimmental<br />

und Grantschen. An den vorhandenen Brückenbauwerken wurden keine<br />

Fortpflanzungsstätten nachgewiesen. Als Jäger, der seine Beutetiere im freien Luftraum<br />

jagt, lässt sich der Mauersegler in einer Vielzahl von Nahrungsräumen nachweisen,<br />

was auf das opportunistische Nahrungssuchverhalten zurück geführt werden<br />

kann.<br />

Mittelspecht<br />

Der Mittelspecht wurde insgesamt zweimal nachgewiesen. Einmal in einem Waldbereich<br />

mit hohem Eichenanteil (Flächen-Nr. 2: Wald am Hundsberg südlich der <strong>BAB</strong><br />

A6) rufend und einmal im Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Flächen-Nr. 5).<br />

Der Mittelspecht bewohnt totholzreiche Eichenwälder wie z. B. Hartholzauen, Eichen-,<br />

Hainbuchen- oder Buchen-Eichen-Wälder. Auch in Erlen-Eschen-Ulmen-<br />

Wäldern, Bruchwäldern oder Eichen-Kiefern-Wäldern ist er zu finden.<br />

Der Waldbereich der Flächen-Nr. 2 besitzt eine Fläche von unter 2 ha und wird im<br />

Rahmen der Untersuchung totholzbewohnender Käfer als „Buchen-dominierter<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 24


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Laubwald mit hohem Eichenanteil“ eingestuft, der einen geringen Totholzanteil und<br />

keine Mulmhöhlen aufweist. Der einmalige Nachweis eines Mittelspechtes innerhalb<br />

dieses Waldbereiches ist nicht ausreichend für die Einstufung des Mittelspechtes als<br />

Brutvogel oder als Art mit Brutverdacht (SÜDBECK et al. 2005). Hinzu kommt, dass<br />

dieser Waldbereich in seiner Größe nicht für ein Mittelspechtrevier ausreicht. Diese<br />

Aussage wird durch die Untersuchungen von PASINELLI (1999) gestützt, der durch<br />

telemetrische Untersuchungen eine Korrelation zwischen der Aktionsraumgröße und<br />

vier Habitatstrukturparametern fand. Je größer die Quantität geeigneter Habitatstrukturparameter<br />

innerhalb eines Reviers ist, desto geringer ist dessen Flächenausdehnung.<br />

Zu diesen Habitatparametern gehören die Dichte potenzieller Höhlenbäume<br />

(KOSISKI et al. 2006), die Dichte dicker Eichen (PASINELLI & HEGELBACH<br />

1997) und grobborkiger Bäume (WEIß 2003) sowie die Länge von Totholzästen. Insbesondere<br />

die Verfügbarkeit von Höhlenbäumen und deren Lage beeinflussen die<br />

Größe der Reviere (PASINELLI 2000, KOSISKI & WINIECKI 2005a). Der Anteil von für<br />

die Art ungeeigneten Baumbeständen spielt ebenfalls eine Rolle bei der Größe und<br />

Verteilung der Reviere des Mittelspechts. Je höher der Anteil ungeeigneter Baumbestände<br />

ist, um-so größer sind die Reviere (KOSISKI & WINIECKI 2005b). Die durch<br />

telemetrische Untersuchungen ermittelte Größe des genutzten Revieres im Oberrheingraben<br />

beträgt nach SPITZNAGEL (2001) 3,9 ha. VILLARD (1991) fand eine Größe<br />

von 3,5 ha zur Brutzeit, während PASINELLI et al. (2001) eine Größe von 7,2 ha<br />

angeben. Eine Bruthöhle des Mittelspechtes in diesem Waldbereich (ca. 1,6 ha)<br />

kann ausgeschlossen werden, da die beobachteten Verhaltensweisen (Abflug mit<br />

Futter, keine Alarmrufe in der Nähe einer möglichen Bruthöhle) eine Brut in diesem<br />

Bereich ausschließen.<br />

Ein weiterer Nachweis des Mittelspechtes gelang im Waldbereich südlich der Autobahn<br />

südwestlich von Dimbach (Flächen-Nr. 5). Dieser Waldbereich weist sowohl<br />

aufgrund der Größe als auch der vorhandenen Lebensraumstrukturen (siehe oben)<br />

das Potenzial auf, dass sich hier ein Mittelspechtrevier befindet. Jedoch ist auch hier<br />

aufgrund der Heterogenität des Waldes von einer Reviergröße deutlich über 10 ha<br />

auszugehen. Es ist wahrscheinlich, dass der kleine Waldbereich (Flächen-Nr. 2)<br />

entlang der Autobahn Teil dieses Nahrungsraums des Reviers ist.<br />

Aufgrund der möglichen Reviergröße des Mittelspechtes (siehe oben) werden beide<br />

Nachweise einem Revier zugerechnet, wobei der Eichenwaldbereich entlang der<br />

Autobahn (Flächen-Nr. 2) ausschließlich ein Nahrungshabitat darstellt, da sich hier<br />

keine Bruthöhle des Mittelspechtes nachweisen ließ. Es wird aufgrund der vorhandenen<br />

Habitatstrukturen sowie der beiden Nachweise davon ausgegangen, dass<br />

der Mittelspecht in der Fläche 5 brütet.<br />

Die Ausdehnung des Reviers des Mittelspechts ist für die übliche Herangehensweise<br />

der Bildung von Papierrevieren nicht geeignet, weil der Mittelpunkt zwischen den<br />

Nachweispunkten sich innerhalb der offenen Feldflur befände, was aufgrund der<br />

vom Mittelspecht bevorzugten Habitatparameter keine sinnvolle Darstellung ist. Aufgrund<br />

der Größe der Waldanteile sowie der Verteilung der vom Mittelspecht benötigten<br />

Lebensraumstrukturen wird der Reviermittelpunkt des Mittelspechtes nahe dem<br />

südlicheren der beiden Nachweise verortet. Dieser Punkt entspricht jedoch weder<br />

einem Bruthöhlennachweis, noch dem exakten Reviermittelpunkt. Vielmehr stellt<br />

dieser Punkt das Zentrum der vom Mittelspecht bevorzugten Lebensraumstrukturen<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 25


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

dar, die gleichzeitig eine ausreichende Größe für die Etablierung eines Reviers besitzen.<br />

Diese Herangehensweise entspricht dem Vorsorgeprinzip zur Vermeidung<br />

artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände. (s. Karte).<br />

Neuntöter<br />

Der Neuntöter wurde während der Erhebungen mehrfach mit Brutverdacht nachgewiesen.<br />

Nachweise erfolgten nördlich von Grantschen, nördlich der Autobahn, südlich<br />

von Wimmental im ausgedehnten Streuobstbestand, südlich der Autobahn und<br />

entlang der K 2113 östlich von Wimmental, bevor die Kreisstrasse die Autobahn<br />

quert. Weitere Nachweise sind für den Bereich nördlich von Dimbach, nördlich der<br />

Autobahn wie auch östlich von Schwabbach im Gewann Pfaffenäcker vorhanden.<br />

Rauchschwalbe und Mehlschwalbe<br />

Die Rauchschwalbe wie auch die Mehlschwalbe nutzen den Untersuchungsraum<br />

vor allem zur Nahrungssuche, die im Flug stattfindet. Die Nistplätze dieser Arten befinden<br />

sich innerhalb von menschlichen Siedlungen, vor allem von bäuerlichen Dörfern.<br />

Wichtig sind Gewässernähe für Nahrung sowie schlammige, lehmige Ufer oder<br />

Pfützen als Quelle für Nistmaterial. Die Nahrungssuche findet bevorzugt in der Umgebung<br />

der Ställe, über Viehweiden, Wasserflächen, Feuchtgebieten und Grünland<br />

statt.<br />

Die Rauch- und Mehlschwalbe wurden in mehreren Bereichen fliegend bei der Nahrungssuche<br />

nachgewiesen. Es ist davon auszugehen, dass der Luftraum des gesamten<br />

Untersuchungsraumes zum Nahrungsraum der beiden Schwalbenarten<br />

zählt, da verschiedene Flächen von den Vögeln je nach Nahrungsverfügbarkeit in<br />

unterschiedlichen Höhen zum Nahrungserwerb zu unterschiedlichen Zeiten genutzt<br />

werden. Der Luftraum über den Waldbereichen ist dabei nicht ausgenommen.<br />

Rotmilan<br />

Der Rotmilan wird als Brutvogel eingestuft, wobei der Horststandort dieser Art am<br />

nördlichen Rand des Untersuchungsraumes liegt. Als Aasfresser ist es sicherlich<br />

nicht ausgeschlossen, dass der Rotmilan die bestehende Autobahn nach möglichen<br />

Kollisionsopfern absucht und dabei als Nahrungsgast nachgewiesen wird. Dies legen<br />

die Nachweise nahe der Autobahn nördlich von Grantschen und nordwestlich<br />

von Dimbach nahe.<br />

Schwarzspecht<br />

Der Schwarzspecht wurde im Waldbereich südöstlich von Wimmental südlich der<br />

Autobahn nachgewiesen (Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6, Flächen-Nr. 5).<br />

Hier befindet sich ein Revier dieser Art, wobei der Höhlenbaum des Schwarzspechtes<br />

innerhalb des Untersuchungsradius nicht lokalisiert werden konnte. Da die Höhlenbäume<br />

zwei bis vier Kilometer vom Nahrungsplatz entfernt sein können, ist für<br />

jeden Brutplatz ein Revier mit entsprechendem Radius (ca. 400 ha) anzunehmen.<br />

Es ist somit davon auszugehen, dass es in diesem Bereich ein Revier eines<br />

Schwarzspechtes gibt.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 26


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Star<br />

Die Nachweishäufigkeiten für den Star zeigen über den gesamten Untersuchungsraum<br />

ein sehr uneinheitliches Bild. Während diese Art in den Offenlandbereichen<br />

östlich von Grantschen als Nahrungsgast einzustufen ist (mögliche Brutplätze innerhalb<br />

der Ortslage von Grantschen), wurden die Brutnachweise für diese Art im<br />

Waldbereich südlich der Autobahn (Ellhofen) wie auch in den kleineren Waldbereichen<br />

westlich von Dimbach (hier nördlich und südlich der Autobahn) geführt. Weitere<br />

Nachweise liegen aus der Ortslage von Wimmental vor, wo diese Art innerhalb<br />

des Siedlungsbereiches als Brutvogel eingestuft wird. Innerhalb des Streuobstbereiches<br />

südlich von Wimmental, südlich der Autobahn, fand sich ebenfalls ein Brutnachweis.<br />

Östlich von Dimbach ergeben die Nachweise (vorwiegend als Sichtung)<br />

wieder ein uneinheitliches Bild. Jedoch ist der Waldbestand des Gewanns Bräuningersrain<br />

als Brutplatz für den Star identifiziert worden. Die außerhalb dieser Waldbereiche<br />

nachgewiesen Stare sind vorwiegend auf Sichtungen von fliegenden oder<br />

nach Nahrung suchenden Vögeln zurückzuführen, deren Brutplätze innerhalb des<br />

genannten Waldbereiches liegen.<br />

Steinkauz<br />

Der Steinkauz wurde während einer Erfassung unter Einsatz einer Klangattrappe in<br />

dem alten Streuobstbestand südlich von Wimmental, südlich der Autobahn nachgewiesen.<br />

Hier antwortete der Steinkauz ein einziges Mal mit einem Ruf. Andere<br />

Nachweise wie Gewöllefunde oder rufende Jungvögel wurden während aller weiteren<br />

Erfassungen nicht erbracht. Der Steinkauz wird daher in diesem Bereich als<br />

Nahrungsgast eingestuft.<br />

Trauerschnäpper<br />

Ähnlich wie der Waldlaubsänger wurde der Trauerschnäpper in den Waldbereichen<br />

südöstlich von Wimmental, südlich der Autobahn und südwestlich von Dimbach,<br />

nördlich der Autobahn nachgewiesen. Er ist am häufigsten dort anzutreffen, wo es<br />

genügend Baumhöhlen und Nistkästen zum Brüten gibt.<br />

Turmfalke<br />

Der Turmfalke wurde mehrfach als Nahrungsgast innerhalb des Untersuchungsraumes<br />

nachgewiesen. Nachweise umfassen den Raum nordwestlich von Grantschen,<br />

nördlich der Autobahn, wie auch östlich von Wimmental. Innerhalb der Ortslage<br />

von Wimmental wurde der Turmfalke ebenfalls nachgewiesen. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass sich ein Brutplatz des Turmfalken innerhalb der Ortslage von<br />

Wimmental befindet. Nachweise für den Turmfalken liegen ebenfalls für die Offenlandbereiche<br />

um Dimbach herum vor. Hier wurde der Turmfalke mehrfach rüttelnd<br />

über den Feldfluren beobachtet. Es ist anzunehmen, dass sich ein Brutplatz des<br />

Turmfalken innerhalb der Ortslage von Dimbach befindet. Auch weiter östlich im<br />

Gewann Bräuningersrain wie auch südlich von Schwabbach setzen sich die Nachweise<br />

von Turmfalken fort, die in den Offenlandbereichen nach Nahrung suchten.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 27


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

Turteltaube<br />

Die Turteltaube wurde bei der Nahrungssuche auf einem Ackerbereich südwestlich<br />

von Wimmental beobachtet. Hinweise auf Brutvorkommen liegen in der Ortslage<br />

von Wimmental vor.<br />

Waldlaubsänger<br />

Der Waldlaubsänger ist ein Charaktervogel des hochstämmigen Buchenwaldes mit<br />

geschlossenem Kronendach und wenig Unterholz (Hallenwald). Diese Art lebt in<br />

lichten Laub- und Mischwäldern, Buchenwäldern und Parkanlagen.<br />

Der Waldlaubsänger wurde mehrfach innerhalb der Waldbereiche südöstlich von<br />

Wimmental, südlich der Autobahn nachgewiesen. Dies sind die einzigen Bereiche in<br />

denen diese Art nachgewiesen wurde.<br />

Waldschnepfe<br />

Die Waldschnepfe wurde während einer Begehung in den Waldbereichen südöstlich<br />

von Wimmental, südlich der Autobahn aufgescheucht. Hinweise auf Brutplätze für<br />

diese Art liegen nicht vor. Möglicherweise handelt es sich um ein Nahrungsrevier<br />

dieser Art.<br />

Weitere ubiquitäre Arten<br />

Weitere, in beinahe jeder Gehölzstruktur brütende Vogelarten wie z. B. Amsel oder<br />

Kohlmeise wurden nicht quantitativ erfasst, wiesen jedoch maximal durchschnittliche<br />

Dichten auf. Höhere Dichten wurden nicht nachgewiesen.<br />

4.3 Bewertung und mögliche Konfliktbereiche<br />

Der südlich der Autobahn gelegene Waldbereich südöstlich von Wimmental stellt<br />

aufgrund der Gehölzbestände einen wertvollen Lebensraum für europäische Vogelarten<br />

dar. Die bedeutsamen Bereiche beginnen jedoch erst südlich des Autobahnbegleitgehölzes<br />

und damit südlich des daran angrenzenden Wirtschaftsweges. Hier<br />

finden Vogelarten wie v. a. Star, Waldlaubsänger, Grauspecht, Schwarzspecht, Mittelspecht,<br />

Trauerschnäpper einen geeigneten Lebensraum.<br />

Der kleinere Wald westlich von Dimbach, der von der Autobahn durchquert wird,<br />

weist ein relativ hohes Alter auf. Er zeichnet sich durch einen hohen Totholzanteil<br />

aus, welcher vor allem in den Kronenbereichen in Form von waagerechtem Totholz<br />

zu finden ist. Dieses Wäldchen wurde im Rahmen der Untersuchungen als Nahrungsraum<br />

von Mittelspecht und Grauspecht identifiziert, ohne dass sich ein Brutplatz<br />

dieser Arten nachweisen ließ.<br />

Ebenfalls herauszustellen ist die Bedeutung von linearen Strukturen wie Hecken<br />

und Gehölzen, insbesondere der autobahnbegleitenden Gehölze. Der Verlust solcher<br />

Lebensräume ist besonders relevant für Goldammer, Klapper- und Dorngrasmücke,<br />

welche im Untersuchungsgebiet teilweise sehr zahlreich vorkommen.<br />

Die Streuobstbestände im Untersuchungsgebiet, insbesondere der größere Streuobstbestand<br />

südlich von Wimmental, weisen eine hohe Bedeutung für eine Vielzahl<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 28


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

4 Kartierbericht Vögel Stand: 06.11.2012<br />

von Vogelarten auf. Dazu gehören u. a. Feldsperling, Gartenrotschwanz, Grauschnäpper,<br />

Neuntöter, Steinkauz und Grünspecht.<br />

Weitere Bereiche, die sich durch eine Konzentration von Nachweisen verschiedener<br />

Arten auszeichnen sind die lockeren Gehölze direkt östlich des <strong>Weinsberg</strong>er Kreuzes,<br />

das Gewann Bräuningersrain sowie die Gewanne Pfaffenäcker und Himmelreich<br />

östlich von Schwabbach.<br />

Eingriffe in die Ortschaften und damit in Lebensräume der dort siedelnden Vogelarten<br />

sind beim Ausbau nicht zu erwarten und sind daher nicht planungsrelevant.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 29


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer Stand: 06.11.2012<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer<br />

5.1 Erfassungsmethodik<br />

Im Rahmen der Ausbauplanung der A6 Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld,<br />

wurden das Vorkommen des Juchtenkäfers sowie sämtlicher xylobionter Arten<br />

der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie und der nach BArtSchV streng geschützten<br />

Arten im Eingriffsbereich zwischen Dimbach und Wimmental untersucht.<br />

Die Erhebungen wurden in den Beständen der autobahnbegleitenden Gehölzbestände<br />

durchgeführt (Abbildung 11).<br />

Abbildung 11: Lageplan zur Erfassung des Eremiten und der xylobionten Arten.<br />

Die untersuchten Bestände wurden in Bereich (1) und (2) und Unterbereiche (a, b)<br />

unterteilt (Abbildung 12).<br />

1<br />

2<br />

1a<br />

2a<br />

2b<br />

1b<br />

Abbildung 12: Lage der untersuchten und bewerteten Bereiche.<br />

Die eintägigen Geländebegehungen fanden am 17.3., 15.6. und 31.7.2012 statt. Die<br />

Kartierung erfolgt mit dem Einsatz von Flugeklektoren, bei der die Zielarten und deren<br />

Lebensstätten und Brutstrukturen gezielt gesucht und untersucht wurden. Die<br />

Auswahl der zu untersuchenden Bäume wurde bei einer Übersichtsbegehung der<br />

Waldbestände festgelegt. In Mulmhöhlenstrukturen wurden Proben entnommen und<br />

im Labor auf Fragmente und Pellets hin untersucht.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 30


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer Stand: 06.11.2012<br />

5.2 Ergebnisse<br />

5.2.1 Habitatstrukturen/-ausstattung<br />

Bereich 1:<br />

Dieser Untersuchungsbereich umfasst den Waldbestand entlang des Schauwegs,<br />

ab Höhe der Autobahnunterführung der Kreisstraßen K 2340 und K 2113 zwischen<br />

Dimbach und Wimmental. Der Bestand besteht vorwiegend aus jüngeren Laubholzbeständen<br />

und Fichten-/Kiefernschonungen, enthält jedoch auch Bereiche mit Altbäumen.<br />

1a) Eichen- und Buchenbestände um den Autobahnparkplatz Gagernberg: Hier liegen<br />

die Bestände mit der besten Altbaumstruktur des Untersuchungsgebietes.<br />

Abbildung 13: Untersuchungsbereich 1a<br />

1b) Altbestand aus vorwiegend Buche: Einzelne Bäume weisen Stammfäule, aber<br />

keine Mulmhöhlen größerer Dimension auf.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 31


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer Stand: 06.11.2012<br />

Abbildung 14: Untersuchungsbereich 1b<br />

Bereich 2:<br />

2a) Buchen-dominierter Laubwald mit hohem Eichenanteil: Weitere Baumarten sind<br />

Hainbuche, Kiefer, Kirsche, Weißdorn, Hasel, u. a. Der Brusthöhendurchmesser der<br />

Buchen und Eichen umfasst bis zu 80 cm, Altbäume sind z. T. anbrüchig, besitzen<br />

einzelne Spechthöhlen und Fäulen. Allerdings gibt es nur wenige Mulmhöhlen, ohne<br />

Pellets von Rosenkäfern oder Eremit.<br />

2b) Dieser Bestand ist ähnlich dem Bestand im Bereich 2a, weist jedoch geringere<br />

Totholzanteile und keine Mulmhöhlen auf.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 32


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer Stand: 06.11.2012<br />

Abbildung 15: Untersuchungsbereiche 2a,b<br />

5.2.2 Kartierergebnisse<br />

In den Gehölzbeständen des Projektgebietes konnten keine Nachweise von Käferarten<br />

der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie, die grundsätzlich in Württemberg in<br />

Waldgebieten vorkommen oder vorkamen, erbracht werden.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

*Eremit (Osmoderma eremita): Keine Nachweise, keine Fragmente oder Pellets.<br />

Keine geeigneten Mulmhöhlen im Wirkraum nachweisbar.<br />

Großer Eichenheldbock (Cerambyx cerdo): Keine Nachweise, keine Fraßspuren.<br />

Geeignete Brutbäume vorhanden, aber ohne entsprechendes Totholzangebot.<br />

Hirschkäfer (Lucanus cervus): Keine Sichtung, Entwicklung in Eichenstubben im<br />

Wirkraum aber nicht auszuschließen aufgrund regionaler Präsenz.<br />

Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer (Limoniscus violaceus): Keine Nachweise,<br />

keine geeigneten Brutstrukturen.<br />

(*: prioritäre Art der FFH-Richtlinie)<br />

Als nach BArtSchV streng geschützte Käferart konnte in den Alteichen um den Autobahnparkplatz<br />

Gagernberg der Große Goldkäfer (Protaeti aeruginosa), mit zwei<br />

Individuen nachgewiesen werden (Nachweis per Eklektor).<br />

Eine Nachsuche nach den in den untersuchten Waldtypen potentiell ebenfalls vorkommenden<br />

Arten Kurzschröter (Aesalus scarabaeoides), Veränderlicher Edelscharrkäfer<br />

(Gnorimus variabilis) und Großer Wespenbock (Necydalis major) (alle<br />

ebenfalls streng geschützt) blieb erfolglos.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 33


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

5 Kartierbericht Totholz bewohnende Käfer Stand: 06.11.2012<br />

5.3 Bewertung und Empfehlung<br />

Die untersuchten Waldbestände sind in ihrer Laubwald-Bestockung als naturnah<br />

einzustufen. Einzelne Bestandsbereiche, insbesondere Bereich 1a um den Parkplatz<br />

Gagernberg, zeigen umfangreichere Altbaumzahlen mit gutem Totholzangebot<br />

und einigen Spechtlöchern. Es konnten keine Arten der FFH-Anhänge II und IV<br />

festgestellt werden, jedoch der streng geschützte Große Goldkäfer (Protaetia aeruginosa).<br />

Alle älteren Eichen und Buchen des Untersuchungsgebietes sind potentiell Lebensraum<br />

des Eremiten, für dessen Auftreten es derzeit aber an der Reifestruktur<br />

„Mulmhöhle“ fehlt, die im Zuge der forstlichen Nutzung aller anbrüchiger Bäume<br />

ausselektiert wird. Durch Nutzungsaufgabe und Unterlassen dieser Bewirtschaftungspraxis<br />

können die Altbaumbestände im Rahmen der Kompensationsplanung –<br />

soweit nicht selbst vom Eingriff direkt betroffen – für Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen<br />

ausgewählt werden.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 34


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen im Variantenvergleich Stand: 06.11.2012<br />

6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen<br />

im Variantenvergleich<br />

6.1 Fledermäuse<br />

6.2 Vögel<br />

Für die artenschutzrechtliche Beurteilung der Fledermäuse wurde beim Variantenvergleich<br />

die Beurteilung der Verträglichkeit mit dem Artenschutzrecht auf Basis der<br />

Fledermauskartierung (SMEC 2010) in Form einer „worst case-Betrachtung” vorgenommen.<br />

Die im Variantenvergleich für alle Trassenvarianten postulierte Beeinträchtigung von<br />

Fledermausquartieren in Brückenbauwerken kann nach den 2012 durchgeführten<br />

Untersuchungen für den hier betrachteten Bauabschnitt sicher ausgeschlossen<br />

werden: Die Brücken, Unter- und Überführungsbauwerke im betrachteten Bauabschnitt<br />

weisen, abgesehen von der Wimmentalbrücke, keine als Fledermausquartier<br />

geeigneten Hohlkörper auf. In der Wimmentalbrücke wurden keine Fledermausvorkommen<br />

beobachtet, eine Neubesiedlung ist aufgrund vorhandener Türen sicher<br />

auszuschließen.<br />

In allen von der Planung möglicherweise beeinträchtigten Waldbereichen wurden<br />

Baumhöhlen nachgewiesen, die als potenzielle Fledermausquartiere zu betrachten<br />

sind. Demnach sind anlagebedingte Verluste potenzieller Quartiere sehr wahrscheinlich.<br />

Um artenschutzrechtliche Verbote gem. § 44 BNatSchG zu vermeiden,<br />

sind vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erforderlich.<br />

Das gesamte Straßenbegleitgehölz wird von Fledermäusen als Leitstruktur genutzt,<br />

weshalb ein Verlust dieser Strukturen ebenfalls zu kompensieren wäre, um die<br />

Funktionalität der angrenzenden Fortpflanzungsstätten nicht zu schädigen. Für die<br />

Vermeidung einer signifikanten Erhöhung des Tötungsrisikos während der Bauphase<br />

könnten bei vollständigem Verlust aller Leitstrukturen auch temporäre Vermeidungsmaßnahmen<br />

wie die Anlage von Irritations- und Kollisionsschutzwänden erforderlich<br />

werden. Erwähnenswert sind hierbei die zahlreichen Mopsfledermausnachweise<br />

auf der Südseite der Autobahn im Westen des Untersuchungsgebietes.<br />

Vor allem siedlungsnah und im Randbereich von Wäldern wurden wiederholt mittlere<br />

und hohe Fledermausaktivitäten verzeichnet. Bei der Gestaltung der Über- und<br />

Unterführungen sollten, entsprechend der Ergebnisse des automatisierten Aktivitätsmonitorings,<br />

fledermausfreundliche Lösungen angestrebt werden. Dies trifft besonders<br />

auf die Bauwerke zu, an denen hohe und mittlere Fledermausaktivitäten<br />

verzeichnet wurden.<br />

Die im Variantenvergleich genannten Verluste von Nahrungshabitaten durch randliche<br />

Eingriffe in strukturierte Wälder sind unter Berücksichtigung der Mobilität von<br />

Fledermäusen und dem verbleibenden Lebensraumangebot vernachlässigbar.<br />

Für die Beurteilung der Verträglichkeit mit dem Artenschutzrecht wurde beim Variantenvergleich<br />

auf Basis der Beobachtungshinweise im Gutachten zur Potenzialabschätzung<br />

von Holzkäfervorkommen (DIPL.-BIOL. CLAUS WURST 2010) für den Mit-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 35


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen im Variantenvergleich Stand: 06.11.2012<br />

telspecht eine „worst case-Betrachtung” vorgenommen. Somit lagen für alle vier Varianten<br />

Anhaltspunkte für ein Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände<br />

gem. § 44 BNatSchG vor.<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 4<br />

symmetrischer Ausbau, greift in drei Waldflächen ein, zweitstärkster Eingriff<br />

geringste Eingriffsstärke, da nur nördlicher Ausbau<br />

flächenmäßig stärkster Eingriff aufgrund der südlichen Ausbaurichtung<br />

wie Variante 2, aber zusätzlich randlicher Eingriff in Waldflächen südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

bei Wimmental<br />

Da mit Ausnahme des Mittelspechts geeignete CEF-Maßnahmen für die beim Variantenvergleich<br />

erfassten Arten zur Verfügung stehen, war die Beanspruchung von<br />

Lebensräumen des Mittelspechts entscheidungsrelevant bei der Wahl der Vorzugsvariante.<br />

Nach den aktuellen Kartierergebnissen werden die Fortpflanzungsstätten<br />

der Arten, für die keine oder nur wenig wirksame CEF-Maßnahmen bekannt sind,<br />

wie Mittel- oder Grauspecht, nicht direkt überbaut, da diese Arten die autobahnnahen<br />

Gehölze und Waldbereiche ausschließlich als Nahrungshabitat nutzen. Fortpflanzungsstätten<br />

dieser Arten wurden in den autobahnnahen Gehölzen nicht lokalisiert.<br />

Mögliche Verschiebungen der Effektdistanzen wirken sich bei diesen Arten mit<br />

großräumigen Arealen nur sehr geringfügig aus und können durch lebensraumverbessernde<br />

Maßnahmen kompensiert werden.<br />

In Bezug auf die Brutvögel der autobahnbegleitenden Gehölze hat sich die grundsätzliche<br />

Aussage hinsichtlich der Reihenfolge der Varianten nicht geändert. Durch<br />

den Ausbau werden die Gehölzstrukturen entlang der Autobahn i. d. R. bei jeder Variante<br />

beidseitig verloren gehen. D. h. die dort verlorenen Vogelbrutstätten sind nicht<br />

für die Variantenwahl entscheidungserheblich. Aufgrund der aktuellen Ergebnisse ist<br />

auf der gesamten Länge des Bauabschnitts bei Gehölzverlusten mit einem relativ<br />

hohen Verlust von Brutstätten insbesondere der Arten Goldammer, Klapper- und<br />

Dorngrasmücke zu rechnen. Für diese Arten gibt es jedoch geeignete CEF-<br />

Maßnahmen.<br />

Im Übrigen werden durch die Verschiebung der Effektdistanzen die graduellen Lebensraumverluste<br />

insbesondere bei Arten hoher Revierdichte wie Goldammer,<br />

Klappergrasmücke und Feldlerche zu einem vergleichsweise hohen Aufwand an<br />

CEF-Maßnahmen führen. Diese Verschiebungen befinden sich vor allem in den Bereichen<br />

mit linearen Strukturen wie Hecken und Gehölzen, insbesondere die autobahnbegleitenden<br />

Gehölze, die Bereiche mit Ackernutzung (Feldlerche) und für Arten<br />

wie Feldsperling, Gartenrotschwanz, Grauschnäpper und Grünspecht die Streuobstbestände<br />

südlich von Wimmental.<br />

6.3 Totholz bewohnende Käfer<br />

Für die Holzkäfer wurde beim Variantenvergleich die Beurteilung der Verträglichkeit<br />

mit dem Artenschutzrecht auf Basis der Potenzialeinschätzungen zu den Holzkäfern<br />

(DIPL.-BIOL. CLAUS WURST 2010) eine „worst case-Betrachtung” vorgenommen. Im<br />

genannten Gutachten konnte ein Vorkommen der der artenschutzrechtlich relevanten<br />

Holzkäfer in den Waldflächen des Untersuchungsgebiets nicht ausgeschlossen<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 36


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

6 Vergleich der Kartierergebnisse mit den Aussagen im Variantenvergleich Stand: 06.11.2012<br />

werden. Diese Potenzialeinschätzung erfolgte für die Waldflächen zwischen Wimmental<br />

und Dimbach<br />

In der Potenzialabschätzung wurden keine Aussagen zu unterschiedlichen Habitatqualitäten<br />

der Waldflächen im potenziellen Eingriffsbereich gemacht, weshalb für alle<br />

Varianten ein Eingriff in Habitate der relevanten Käfer angenommen werden<br />

musste. Die Stärke des Eingriffs wurde anhand der durch die jeweilige Variante beanspruchten<br />

Fläche der Waldbestände ermittelt. Dabei wurde insbesondere das<br />

mögliche Vorkommen des Juchtenkäfers/Eremit als artenschutzrechtlich relevante<br />

Art betrachtet.<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 4<br />

symmetrischer Ausbau, greift in drei Waldflächen ein, zweitstärkster Eingriff<br />

geringste Eingriffsstärke, da nur nördlicher Ausbau<br />

flächenmäßig stärkster Eingriff aufgrund der südlichen Ausbaurichtung<br />

wie Variante 2, aber zusätzlich randlicher Eingriff in Waldflächen südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

bei Wimmental<br />

Weitere, im Untersuchungsgebiet nachgewiesene oder potenziell vorhandene Käferarten<br />

(Großer Goldkäfer, national streng geschützt und Hirschkäfer, national<br />

streng geschützt und Art nach Anhang II der FFH-RL) wurden als artenschutzrechtlich<br />

nicht relevant eingestuft. Der Hirschkäfer wurde als Art nach Anhang II der FFH-<br />

RL im Hinblick auf das Umweltschadensgesetz innerhalb des Variantenvergleichs<br />

betrachtet.<br />

Aus den genannten Gründen wurde für alle vier Varianten davon ausgegangen,<br />

dass für den Juchtenkäfers/Eremit ein Verbotstatbestand gem. § 44 BNatSchG ausgelöst<br />

werden kann, da keine geeigneten CEF-Maßnahmen zur Verfügung stehen<br />

(RUNGE ET AL. 2009).<br />

Bei den Kartierungen im Jahr 2012 konnten trotz geeigneter Bäume aufgrund der<br />

fehlenden Reifestrukturen (fehlende Mulmhöhlen) keine Käferarten der Anhänge II<br />

und IV der FFH-Richtlinie nachgewiesen werden. Allerdings gelang der Nachweis<br />

des streng geschützten Großen Goldkäfers (Protaetia aeruginosa).<br />

Besonders geeignet für totholzbewohnende Käfer sind die Eichen- und Buchenbestände<br />

um den Autobahnparkplatz Gagernberg, der Altbestand aus vorwiegend Buche<br />

südöstlich von Wimmental, südlich der Autobahn und der Buchen-dominierte<br />

Laubwald mit hohem Eichenanteil südwestlich Dimbachs, westlich und östlich der<br />

Autobahn.<br />

Somit kann davon ausgegangen werden, dass keine Verbotstatbestände gem. § 44<br />

BNatSchG für den Juchtenkäfer/Eremit ausgelöst werden. Eine mögliche Vermeidungsmaßnahme<br />

im Sinne der Eingriffsregelung des § 15 BNatSchG wäre die<br />

Schonung der besonders geeigneten Bestände (s. a. Kapitel 5.3) um den Parkplatz<br />

Gagernberg südlich der Autobahn.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 37


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

7 Zusammenfassung Stand: 06.11.2012<br />

7 Zusammenfassung<br />

Das Ergebnis der Kartierungen im Jahr 2012 für die Vögel, Fledermäuse und<br />

totholzbewohnende Käfern zeigt, dass insbesondere die autobahnbegleitenden Gehölze,<br />

die Streuobstbestände, wie der südlich von Wimmental sowie die altholzreichen<br />

Bestände innerhalb der Wälder eine besondere Bedeutung für den Artenschutz<br />

haben.<br />

Allerdings kann aufgrund der nun vertieften Kenntnis über das tatsächliche Vorkommen<br />

der artenschutzrechtlich relevanten Arten das Eintreten von Verbotstatbeständen,<br />

für viele Arten unter Vorsehen geeigneter (CEF-)Maßnahmen, mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.<br />

Um den Eingriff in (potenzielle) Lebensräume der relevanten Arten möglichst gering<br />

zu halten, sollte weiterhin Variante 2 bevorzugt umgesetzt werden, da die besonders<br />

sensiblen Bereiche mit den meisten Artnachweisen überwiegend südlich der<br />

Autobahn liegen.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 38


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

8 Literatur Stand: 06.11.2012<br />

8 Literatur<br />

ALBRECHT, K. & M. HAMMER (2000): Fledermausfachliche Untersuchungen im Rahmen<br />

des Planfeststellungsverfahrens zum Neubau der A 71 – Abschnitt<br />

Pfersdorf – Schweinfurt. - unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des<br />

Straßenbauamtes Schweinfurt.<br />

ALBRECHT, K. & M. HAMMER (2002): Fledermausfachliche Untersuchungen im Rahmen<br />

des Planfeststellungsverfahrens zur B 279: Ortsumgehung Maroldsweisach<br />

- Voccawind – Abschnitt Pfersdorf – Schweinfurt. - unveröffentlichtes<br />

Gutachten im Auftrag des Straßenbauamtes Schweinfurt.<br />

ALBRECHT, K. & M. HAMMER (2003): Fledermausfachliche Untersuchungen zur UVS<br />

im Rahmen der geplanten B 173 neu Lichtenfels-Zettlitz, BA III Michelau-<br />

Zettlitz. Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag Staatliches Bauamt Bamberg.<br />

BAUER, H.-G., BEZZEL, E. & FIEDLER, W. (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas.<br />

Nonpasseriformes – Sperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim.<br />

622 S.<br />

BENSE, U., KLAUSNITZER, B., BUSSLER, H. & SCHMIDL, J. (2003): Kapitel 4.10 Rosalia<br />

alpina (Linnaeus, 1758) Alpenbock. in: Petersen, B., Ellwanger, G., Biewald,<br />

G., Hauke, U., Ludwig, G., Pretscher, P., Schröder, E. & Ssymank, A. (edit.)<br />

(2003): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und<br />

Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen<br />

und Wirbellose. Schr.R. f. Landschaftspfl. u. Natursch. 69/1, pp. 426-432.<br />

BMVBS (HRSG.) (2010): Handbuch für die Vergabe und Ausführung von freiberuflichen<br />

Leistungen im Straßen- und Brückenbau - HVA F-StB. Ausgabe September<br />

2006, in der Fassung vom Mai 2010. Bundesministerium für Verkehr<br />

Bau und Stadtentwicklung.<br />

BURKHARDT, R., ROBISCH, F. & SCHRÖDER, E. (2004): Umsetzung der FFH-Richtlinie<br />

im Wald – Gemeinsame bundesweite Empfehlungen der Länderarbeitsgemeinschaft<br />

Naturschutz (LANA) und der Forstchefkonferenz (FCK). Natur<br />

und Landschaft (7) 2004. S. 316-323.<br />

DIPL.-BIOL. CLAUS WURST (2010): <strong>BAB</strong> A6: Autobahnausbau zwischen <strong>Weinsberg</strong>er<br />

Kreuz und AS Bretzfeld - Holzkäferpotenzialeinschätzung und Kurzbericht;<br />

<strong>Heilbronn</strong>; Auftraggeber: Planungsbüro Zieger-Machauer.<br />

FÖA LANDSCHAFTSPLANUNG (2011): Arbeitshilfe Fledermäuse und Straßenverkehr.<br />

Entwurf Stand 05/2011. Bundesministerium für Verkehr Bau und Stadtentwicklung<br />

(Hrsg.).<br />

GARNIEL, A., DAUNICHT, W.D., MIERWALD, U. & OJOWSKI, U. (2007): Vögel und Verkehrslärm.<br />

Quantifizierung und Bewältigung entscheidungserheblicher<br />

Auswirkungen von Verkehrslärm auf die Avifauna. Schlussbericht November<br />

2007. – FuE-Vorhaben 02.237/2003/LR des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung. 273 S.. – Bonn, Kiel.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 39


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

8 Literatur Stand: 06.11.2012<br />

GARNIEL, A. & MIERWALD, U. (2010): Arbeitshilfe Vögel und Straßenverkehr. Schlussbericht<br />

zum Forschungsprojekt FE 02.286/2007/LRB der Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen: "Entwicklung eines Handlungsleitfadens für die Vermeidung<br />

und Kompensation verkehrsbedingter Wirkungen auf die Avifauna“. Bundesministerium<br />

für Verkehr.<br />

HANDKE, K. & HANDKE, U. (1982): Die Avizönose einer oberrheinischen Agrarlandschaft.<br />

Anz. orn. Ges. Bayern 21: 137-151.<br />

HEBAUER F., BUSSLER H., HECKES U., HESS M., HOFMANN G., SCHMIDL J. & SKALE, A.<br />

(2003): Rote Liste der Wasserkäfer (Coleoptera aquatica) Bayerns. - Beiträge<br />

zum Artenschutz 166, pp. 101-106, Bayer. LfU, München.<br />

HECKES, U., HESS, M., HOFMANN, G., BUßLER, H., SKALE, A., SCHMIDL, J. & HEBAUER,<br />

F. (2006): Regionalisierte und kommentierte Checkliste der Wasserkäfer<br />

Bayerns (Coleoptera aquatica). - Beitr. bayer. Entomofaunistik 8; Bamberg.<br />

HÖLZINGER, J. (HRSG.) (1997): Die Vögel Baden-Württembergs.Bd. 3 Singvögel 2.<br />

Passeriformes – Sperlingsvögel: Muscipidae (Fliegenschnäpper) und<br />

Thraupidae (Ammertangaren). Unter Mitarbeit von Franz Bairlein. Hrsg. In<br />

Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-<br />

Württemberg. Ulmer Verlag Stuttgart.<br />

HÖLZINGER, J., BAUER, H.-G., BERTHOLD, P., BOSCHERT, M. & MAHLER, U. (2007): Rote<br />

Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-<br />

Württembergs. Naturschutz-Praxis, Artenschutz 11.<br />

KOSISKI, Z. & WINIECKI, A. (2005a): Factors affecting the density of the middle spotted<br />

woodpecker Dendrocopus medius: a macrohabitat approach. J. Ornithol.<br />

146: 262-270.<br />

KOSISKI, Z. & WINIECKI, A. (2005b): Nest-site selection and niche partitioning<br />

among the Great Spotted Woodpecker Dendrocopos major and the Middle<br />

Spotted Wood-pecker Dendrocopos medius in riverine forest of Central<br />

Europe. Ornis Fennica 81: 145-156.<br />

KOSISKI, Z., KSIT, P. & WINIECKI, A. (2006): Nest sites of Great Spotted Woodpecker<br />

Dendrocopos major and Middle Spotted Woodpecker Dendrocopos medius<br />

in near-natural and managed riverine forests. Acta Ornithologica 41: 21-32.<br />

PASINELLI, G. & HEGELBACH, J. (1997): Characteristics of trees preferred by foraging<br />

Middle Spotted Woodpecker Dendrocopos medius in Northern Switzerland.<br />

Ardea 85: 203-209.<br />

LUBW (2010A): Informationssystem Zielartenkonzept Baden-Württemberg (ZAK) –<br />

Zwischenbericht Gemeinde Bretzfeld.<br />

LUBW (2010B): Informationssystem Zielartenkonzept Baden-Württemberg (ZAK) –<br />

Zwischenbericht Stadt <strong>Weinsberg</strong>.<br />

MÜLLER, J., BENSE, U., BRUSTEL, H., BUSSLER, H., FLECHTNER, G., FOWLES, A., KAH-<br />

LEN, M., MÖLLER, G., MÜHLE, H., SCHMIDL, J., & ZABRANSKY, P. (2005): Urwald<br />

relict species – Saproxylic beetles indicating structural qualities and<br />

habitat tradition / Urwaldrelikt-Arten: Xylobionte Käfer als Indikatoren für<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 40


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

8 Literatur Stand: 06.11.2012<br />

Strukturqualität in Verbindung mit Habitattradition. Waldoekologie-online 2,<br />

pp. 106-113; Freising.<br />

PASINELLI, G. (1999): Relations between habitat structure, space use and breeding<br />

success of the Middle Spotted Woodpecker Dendrocopos medius. Dissertation<br />

Universität Zürich 93 S.<br />

PASINELLI, G. (2000): Oaks (Quercus sp.) and only oaks? Relations between habitat<br />

structure and home range size of the Middle Spotted Woodpecker (Dendrocopus<br />

medius). Biological Conservation 93: 227-235.<br />

PASINELLI, G., REYER, H.-U. & HEGELBACH, J. (1999): Seasonal changes in home<br />

range size and territorial behaviour of the Middle Spotted Woodpecker Dendrocopus<br />

medius. PhD thesis Chapter I, Zürich S. 21-35.<br />

PASINELLI, G., HEGELBACH, J. & REYER, H.-U. (2001): Spacing behavior of the Middle<br />

Spotted Woodpecker in Central Europe. J. Wildlife Management 65: 432-<br />

441.<br />

PLANUNGSBÜRO ZIEGER-MACHAUER (2010): 6-streifiger Ausbau der <strong>BAB</strong> A6 zwischen<br />

AK <strong>Weinsberg</strong> und AS Bretzfeld - Landschaftspflegerischer Begleitplan<br />

Vorentwurf. Planungsbüro Zieger-Machauer GmbH, Oberhausen-Rheinhausen.<br />

Auftraggeber: RP Stuttgart.<br />

RUNGE, H., SIMON, M. & WIDDIG, T. (2009): Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit<br />

von Maßnahmen des Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben, FuE-Vorhaben<br />

im Rahmen des Umweltforschungsplanes des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Auftrag des Bundesamtes<br />

für Naturschutz - FKZ 3507 82 080, (unter Mitarbeit von: Louis, H. W.,<br />

Reich, M., Bernotat, D., Mayer, F., Dohm, P., Köstermeyer, H., Smit- Viergutz,<br />

J., Szeder, K.).- Hannover, Marburg.<br />

SCHMIDL, J. (2003): Die Mulmhöhlenbewohnende Käferfauna alter Reichswald-<br />

Eichen. Artenbestand, Gefährdung, Schutzmaßnahmen und Perspektiven<br />

einer bedrohten Käfergruppe. - Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag des<br />

Bund Naturschutz Kreisgruppe <strong>Nürnberg</strong>.<br />

SCHMIDL, J., BUSSLER, H. & LORENZ, W. (2003): Die Rote Liste gefährdeter Käfer<br />

Bayerns (2003) im Überblick. - Beiträge zum Artenschutz 166, pp. 87-89,<br />

Bayer. LfU, München.<br />

SCHMIDL, J. & BUSSLER, H. (2003): Die Rote Liste der Bockkäfer (Coleoptera: Cerambycidae)<br />

Bayerns. - Beiträge zum Artenschutz 166, pp. 141-144, Bayer.<br />

LfU, München.<br />

SCHMIDL, J. & BUSSLER, H. (2004): Ökologische Gilden xylobionter Käfer Deutschlands<br />

und ihr Einsatz in der landschaftsökologischen Praxis – ein Bearbeitungsstandard.<br />

- Naturschutz und Landschaftsplanung 36 (7), pp. 202-218;<br />

Stuttgart.<br />

SMEC SMALL MAMMAL ECOLOGY AND CONSERVATION - KLEINSÄUGER IN LAND-<br />

SCHAFTSÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZ (2010): Ausbau <strong>BAB</strong> A6 AK Weinberg<br />

bis AS Bretzfeld - Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag §44 BNatSchG – Fle-<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 41


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

8 Literatur Stand: 06.11.2012<br />

dermäuse, Büro Harald Brünner, Karlsruhe; Auftraggeber: Planungsbüro<br />

Zieger-Machauer.<br />

SPITZNAGEL, A. (2001): Mittelspecht Picoides medius (Linnaeus 1758). – In: Hölzinger,<br />

J. & U. Mahler: Die Vögel Baden-Württembergs. Band 2.3: Nichtsingvögel<br />

3. Ulmer, Stuttgart. S. 436-464.<br />

SÜDBECK, P., ANDRETZKE, H., FISCHER, S., GEDEON, K., SCHIKORE, T., SCHRÖDER, K.<br />

& SUDFELDT, C. (HRSG.) (2005): Methodenstandards zur Erfassung der<br />

Brutvögel Deutschlands, Radolfzell.<br />

VILLARD, P. (1991): Utilisation de l’espace chez le pic mar Dendrocopus medius: intérêt<br />

de la radio télémétrie. L’Oiseau et R.F.O. 61 : 101-110.<br />

WEIß, S. (2003): Erlenwälder als bisher unbeachteter Lebensraum des Mittelspechts<br />

Dendrocopos medius. Vogelwelt 124: 177-192.<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 42


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

9 Anhang Stand: 06.11.2012<br />

9 Anhang<br />

Tabelle A 1: Artenliste der Vögel (Grau: Nahrungsgäste; schwarz: Brutvögel)<br />

Spezies<br />

Wissenschaftlicher Name Rote Liste Artenschutz<br />

RLD RLBW St. §<br />

Amsel Turdus merula - * b V<br />

Bachstelze Motacilla alba - * b V<br />

Baumfalke Falco subbuteo 3 3 s A<br />

Baumpieper Anthus trivialis V 3 b V<br />

Blaumeise Parus caeruleus - * b V<br />

Bluthänfling Carduelis cannabina V V b V<br />

Buchfink Fringilla coelebs - * b V<br />

Buntspecht Drendrocopus major - * b V<br />

Dohle Corvus monedula - 3 b V<br />

Dorngrasmücke Sylvia communis - V b V<br />

Eichelhäher Garrulus glandarius - * b V<br />

Feldlerche Alauda arvensis 3 3 b V<br />

Fitis Phylloscopus trochilus - V b V<br />

Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla - * b V<br />

Gartengrasmücke Sylvia borin - * b V<br />

Gimpel Pyrrhula pyrrhula - V b V<br />

Girlitz Serinus serinus - V b V<br />

Goldammer Emberiza citrinella - V b V<br />

Graureiher Ardea cinerea - * b V<br />

Grauschnäpper Muscicapa striata - V b V<br />

Grauspecht Picus canus 2 V s B<br />

Grünfink Carduelis chloris - * b V<br />

Grünspecht Picus viridis - * s B<br />

Habicht Accipiter gentilis - * s A<br />

Haubenmeise Parus cristatus - * b V<br />

Heckenbraunelle Prunella modularis - * b V<br />

Hohltaube Columba oenas - V b V<br />

Kernbeißer C. coccothraustes - * b V<br />

Kleiber Sitta europaea - * b V<br />

Kohlmeise Parus major - * b V<br />

Kuckuck Cuculus canorus V 3 b V<br />

Mauersegler Apus apus - V b V<br />

Mäusebussard Buteo buteo - * s A<br />

Mehlschwalbe Delichon urbica V 3 b V<br />

Misteldrossel Turdus viscivorus - * b V<br />

Mittelspecht Dendrocopus medius - V s B<br />

Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla - * b V<br />

Rabenkrähe Corvus corone - * b V<br />

Rauchschwalbe Hirundo rustica - 3 b V<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 43


<strong>BAB</strong> A6 Mannheim - <strong>Nürnberg</strong> - Ausbauabschnitt AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld:<br />

Faunistische Kartierungen<br />

9 Anhang Stand: 06.11.2012<br />

Spezies<br />

Wissenschaftlicher Name Rote Liste Artenschutz<br />

RLD RLBW St. §<br />

Ringeltaube Columba palumbus - * b V<br />

Rotkehlchen Erithacus rubecula - * b V<br />

Rotmilan Milvus milvus - * s A<br />

Schwanzmeise Aegithalos caudatus - * b V<br />

Schwarzspecht Dryocopus martius - * s B<br />

Singdrossel Turdus philomenos - * b V<br />

Sommergoldhähnchen Regulus ignicapillus - * b V<br />

Sperber Accipiter nisus - * s A<br />

Star Sturnus vulgaris - V b V<br />

Steinkauz Athene noctua 2 V s V<br />

Stieglitz Carduelis carduelis - * b V<br />

Sumpfmeise Parus palustris - * b V<br />

Tannenmeise Parus ater - * b V<br />

Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca - V b V<br />

Wacholderdrossel Turdus pilaris - V b V<br />

Waldkauz Strix aluco - * s A<br />

Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix - 2 b V<br />

Waldschnepfe Scolopax rusticola V * b V<br />

Wintergoldhähnchen Regulus regulus - * b V<br />

Zaunkönig Troglodytes troglodytes - * b V<br />

Zilpzalp Phylloscopus collybita - * b V<br />

Rote Liste<br />

RLD: Rote Liste Deutschland (2007)<br />

RLBW: Rote Liste Baden-Württemberg<br />

(2004):<br />

0: ausgestorben;<br />

1: vom Aussterben bedroht;<br />

2: stark gefährdet; 3: gefährdet;<br />

V: Vorwarnliste; * ungefährdet<br />

Artenschutz<br />

St.: Schutzstatus b: besonders geschützt; s: streng geschützt<br />

§: Rechtsgrundlage:<br />

B: Bundesartenschutzverordnung 2005<br />

V: Art. 1 Vogelschutzrichtlinie (VSchRL)<br />

A: Anhang A VO (EU) 338/97<br />

ANUVA Stadt- und Umweltplanung GbR, <strong>Nürnberg</strong> 44


Kieselsberg<br />

K 2379<br />

AS 39 Bretzfeld<br />

Schwabbach<br />

Schmalbach<br />

Schwabbach<br />

L 1089<br />

Alter Graben<br />

Brühlbächle<br />

Schwabbach<br />

Galgenberg<br />

Karnierbächle<br />

Hofäcker<br />

Bräuningersrain<br />

Höhe<br />

Dimbach<br />

Neugreut<br />

Dimbach<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

1<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

Geigersbühl<br />

Efelskopf<br />

K 2339<br />

Birkenacker<br />

Steinbühl<br />

Herrenberg<br />

Auchtweidbächle<br />

Altenberg<br />

Flürle<br />

Hundsberg<br />

Dimbach<br />

Freudenberg<br />

Wimmental<br />

Schönenberg<br />

Sportplatz<br />

Krämersgrund<br />

Taubenflug<br />

K 2340<br />

K 2113<br />

Freibad<br />

Sülzbach<br />

Schlat<br />

K 2111<br />

Sülzbach<br />

5 3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

4<br />

7<br />

1<br />

4<br />

6<br />

1<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

K 2379<br />

Kreuzberg<br />

Neuberg<br />

Glückenhalde<br />

1 1<br />

Flächennummer<br />

Bezeichnung<br />

Straßenbegleitgehölz<br />

200 100 0 Meter<br />

Wald am Hundsberg südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Hundsberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Dickungsbereiche)<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (jüngerer Laubholzbestand)<br />

Wald am Kreuzberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

4 4<br />

1 1<br />

Datum: 18.10. - 22.10.2012<br />

Zwergfledermaus (46,2%)<br />

Rauhautfledermaus (40,0%)<br />

Gattung Pipistrellus (5,9%)<br />

Myotis klein/mittel (4,0%)<br />

Fledermaus unbestimmt (3,9%)<br />

Gesamtrufmenge: 9,2 sec/24h<br />

13<br />

15<br />

Datum: 18.10. - 22.10.2012 14 Datum: 19.09. - 22.09.2012<br />

Gesamtrufmenge: 5,0 sec/24h<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

Datum: 19.09. - 22.09.2012<br />

Keine Rufaufnahmen<br />

Gesamtrufmenge: 0,0 sec/24h<br />

16<br />

Kartierung Fledermäuse April 2012 bis Oktober 2012, ANUVA<br />

Rufaufnahmen mit mobilem Ultraschalldetektor<br />

Mopsfledermaus<br />

Nyctalus mittel<br />

Nyctalus und Verwandte<br />

Rauhautfledermaus<br />

Großes Abendsegler<br />

Zwergfledermaus<br />

Gattung Myotis<br />

Fledermaus unbestimmt<br />

Pipistrellus tief<br />

Myotis klein/mittel<br />

Kartierungsstrecke (GPS - Punkte)<br />

Rufaufnahmen mit stationärem<br />

Weitere Planzeichen<br />

Ultraschalldetektor<br />

(batcorder, der Fa. ecoObs)<br />

Horchboxenstandorte<br />

Habitatfläche mit Flächenummer<br />

(siehe Tabelle auf Karte)<br />

Fledermausrufe (s/24h)<br />

0 - 1<br />

> 1- 10<br />

> 10 - 20<br />

> 20 - 40<br />

> 40<br />

Erläuterung der Ruftypengruppen und zugehöriger Arten bei den<br />

Ultraschall - Rufaufnahmen<br />

Grundsätzlich Wahrscheinlich<br />

Arten der Gattung<br />

- Bartfledermäuse (Klein / Groß) - Bartfledermäuse (Klein / Groß)<br />

Myotis:<br />

- Bechsteinfledermaus<br />

- Bechsteinfledermaus<br />

- Fransenfledermaus<br />

- Fransenfledermaus<br />

- Großes Mausohr<br />

- Großes Mausohr<br />

- Nymphenfledermaus<br />

- Wasserfledermaus<br />

- Wasserfledermaus<br />

Myotis klein/mittel: - Bartfledermäuse (Klein / Groß) - Bartfledermäuse (Klein / Groß)<br />

(Kleine Arten der<br />

- Wasserfledermaus<br />

- Wasserfledermaus<br />

Gattung Myotis)<br />

- Bechsteinfledermaus<br />

- Bechsteinfledermaus<br />

Bartfledermäuse: - Große Bartfledermaus<br />

- Große Bartfledermaus<br />

- Kleine Bartfledermaus<br />

- Kleine Bartfledermaus<br />

Nyctaloid:<br />

- Breitflügelfledermaus<br />

- Großer Abendsegler<br />

(Nyctalus und Verw.) - Großer Abendsegler<br />

- Kleiner Abendsegler<br />

- Kleiner Abendsegler<br />

- Nordfledermaus<br />

- Nordfledermaus<br />

- Zweifarbfledermaus<br />

- Zweifarbfledermaus<br />

Nyctalus mittel: - Breitflügelfledermaus<br />

- Kleiner Abendsegler<br />

- Kleiner Abendsegler<br />

- Zweifarbfledermaus<br />

- Zweifarbfledermaus<br />

Pipistrellus tief: - Alpenfledermaus<br />

- Rauhautfledermaus<br />

- Rauhautfledermaus<br />

- Weißrandfledermaus<br />

Gattung Pipistrellus: - Alpenfledermaus<br />

- Mückenfledermaus<br />

- Mückenfledermaus<br />

- Rauhautfledermaus<br />

- Rauhautfledermaus<br />

- Zwergfledermaus<br />

- Weißrandfledermaus<br />

- Zwergfledermaus<br />

Plecotus: - Braunes Langohr<br />

- Braunes Langohr<br />

- Graues Langohr<br />

- Graues Langohr<br />

Nächtlicher Verlauf der Fledermausaktivität mit<br />

15 min-Skalierung auf der X-Achse und relativer<br />

Skalierung der Ruflänge auf der Y-Achse<br />

18.00 Uhr<br />

21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr<br />

6.00 Uhr<br />

Grundlage: ALK, Orthophotos, TK25<br />

© Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) (www.lgl-bw.de)<br />

Entwurfsbearbeitung<br />

Datum Zeichen<br />

ANUVA GbR<br />

bearbeitet Nov. 2012 Hör<br />

Stadt- und Umweltplanung<br />

gezeichnet Nov. 2012 Meyer<br />

Allersberger Str. 185<br />

90461 <strong>Nürnberg</strong><br />

geprüft Nov. 2012 Albrecht<br />

Tel.: 0911/4626276<br />

<strong>Nürnberg</strong>, 06.11.2012<br />

eMail: info@anuva.de<br />

Internet: www.anuva.de<br />

(Dipl.-Biol. Klaus Albrecht)<br />

REGIERUNGSPRÄSIDIUM<br />

STUTTGART<br />

Nr. Art der Änderung Datum Name<br />

PSP - Element - Nummer<br />

Organisationseinh. Straße Projekt<br />

V . 2 1 1 1 . A 0 0 0 6 . A 0 6 . 1 1 7 . 0 7<br />

PROJIS - Nummer Straßenplan - Nr.<br />

Land Jahr laufende Nummer VKE Vertrag<br />

0 8 9 0 0 1 2 4 1 0<br />

von Netzknoten nach Netzknoten Station<br />

Anfangsstation 6 8 2 1 0 5 9 6 8 2 2 0 5 4 0 1 0 -<br />

Endstation 6 8 2 2 0 5 4 6 7 2 2 0 4 5 0 8 0 -<br />

Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg<br />

Unterlage<br />

Straße:<br />

<strong>BAB</strong> A6 <strong>Heilbronn</strong> - <strong>Nürnberg</strong> Blatt<br />

<strong>Streckenabschnitt</strong>: AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld<br />

19.4.2.2<br />

Datum Zeichen<br />

bearbeitet<br />

A6<br />

geprüft<br />

<strong>Weinsberg</strong> - Bretzfeld<br />

6 - streifiger Ausbau<br />

Kartierung<br />

<strong>BAB</strong>-km : 642+000 - 652+000 Fledermäuse 2012<br />

Vorplanung<br />

Maßstab: 1 : 10.000<br />

Aufgestellt: Stuttgart<br />

Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Abt. Straßenwesen und Verkehr<br />

Ref. 44 Straßenplanung<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1 1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

7<br />

4<br />

1<br />

7<br />

1<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

9 -<br />

7 -<br />

5 -<br />

3 -<br />

1 -<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

9 -<br />

7 -<br />

5 -<br />

3 -<br />

1 -<br />

2<br />

Grantschen<br />

Altenberg<br />

Gissübel<br />

Kläranlage<br />

Lufen<br />

Sulm<br />

K2113<br />

Bild<br />

Hart<br />

AK 38/9 <strong>Weinsberg</strong><br />

Datum: 04.07.- 07.07.2012<br />

Zwergfledermaus (34,5%)<br />

Fledermaus unbest. (28,4%)<br />

Nyctalus mittel (27,3%)<br />

Pipistrellus tief (7,3%)<br />

Mopsfledermaus (2,5%)<br />

Gesamtrufmenge: 7,2 sec/24h<br />

18.00 Uhr<br />

21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr<br />

6.00 Uhr<br />

Datum: 25.07.-29.07.2012<br />

Fledermaus unbest. (45,0%)<br />

Nyctaloid (23,7%)<br />

Zwergfledermaus (20,3%)<br />

Gattung Myotis (3,6%)<br />

Gattung Pipistrellus (2,9%)<br />

Nyctalus mittel (2,3%)<br />

Mopsfledermaus (2,2%)<br />

Gesamtrufmenge: 6,7 sec/24h<br />

18.00 Uhr<br />

21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr<br />

6.00 Uhr<br />

Datum: 04.07.-07.07.2012<br />

Zwergfledermaus (36,2%)<br />

Nyctaloid (20,2%)<br />

Nyctalus mittel (17,9%)<br />

Großer Abendsegler (12,7%)<br />

Fledermaus unbest. (7,8%)<br />

Pipistrellus tief (2,6%)<br />

Gattung Plecotus (1,4%)<br />

Mopsfledermaus (1,2%)<br />

Gesamtrufmenge: 29,1 sec/24h<br />

Datum: 25.07.-29.07.2012<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

3 Datum: 25.07.-29.07.2012<br />

Keine Rufaufnahmen<br />

(technischer Defekt)<br />

Zwergfledermaus (86,8%)<br />

Datum: 26.07.-27.07.2012<br />

Nyctaloid (4,3%)<br />

Fledermaus unbestimmt (2,6%)<br />

Zwergfledermaus (24,3%)<br />

Gattung Myotis (2,0%)<br />

Nyctalus mittel (22,6%)<br />

Nytalus mittel (1,2%)<br />

Myotis klein/mittel (16,4%)<br />

Fransenfledermaus (0,9%)<br />

Nyctaloid (16,3%)<br />

Gattung Pipistrellus (0,8%)<br />

Fledermaus unbest. (10,7%)<br />

Mückenfledermaus (0,6%)<br />

Gattung Myotis (4,2%)<br />

Zweifarbfledermaus (0,4%)<br />

Mopsfledermaus (3,0%)<br />

Nordfledermaus (0,2%)<br />

Zweifarbledermaus (1,6%)<br />

Kleine/große Bartfledermaus (0,2%) Pipistrellus tief (1,0%)<br />

Gesamtrufmenge: 162,25 sec/24h Gesamtrufmenge: 42 sec/24h<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

Datum: 04.07.-07.07.2012 7 Datum: 04.07.- 06.07.2012<br />

Datum: 19.09. - 22.09.2012<br />

Datum: 19.09. - 22.09.2012<br />

10 Datum: 18.10. - 21.10.2012 11 Datum: 18.10. - 21.10.2012<br />

Zwergfledermaus (59,4%)<br />

Zwergfledermaus (38,8%)<br />

Nyctaloid (27,8%)<br />

Zwergfledermaus (95,8%)<br />

Zwergfledermaus (88,1%)<br />

Zwergfledermaus (91,9%)<br />

Fledermaus unbest. (22,1%)<br />

Nyctalus mittel (18,0%)<br />

Fledermaus unbest. (25,8%)<br />

Rauhautfledermaus (1,3%)<br />

Rauhautfledermaus (9,0%)<br />

Gattung Pipistrellus (2,9%)<br />

Nyctaloid (8,6%)<br />

Fledermaus unbest. (16,9%)<br />

Nyctalus mittel (21,9%)<br />

Gattung Pipistrellus (1,3%)<br />

Nyctalus mittel (1,5%)<br />

Fledermaus unbest. (2,0%)<br />

Myotis klein/mittel (3,5%)<br />

Nyctaloid (14,8%)<br />

Zwergfledermaus (8,3%)<br />

Nyctaloid (0,8%)<br />

Fledermaus unbestimmt (1,5%)<br />

Gattung Plecotus (1,4%)<br />

Gattung Myotis (3,1%)<br />

Großer Abendsegler (11,6%)<br />

Mopsfledermaus (6,8%)<br />

Großer Abendsegler (0,8%)<br />

Myotis klein/mittel (1,2%)<br />

Gattung Pipistrellus( 1,7%)<br />

Gattung Plecotus (5,3%)<br />

Große/Kleine Bartfledermaus (0,6%) Gattung Plecotus (1,6%)<br />

Gattung Myotis (2,7%)<br />

Gattung Pipistrellus (1,5%)<br />

Gesamtrufmenge: 31,2 sec/24h Gesamtrufmenge: 49,7 sec/24h Gesamtrufmenge: 7,3 sec/24h<br />

Gesamtrufmenge: 10,0 sec/24h Gesamtrufmenge: 24,8 sec/24h Gesamtrufmenge: 11,8 sec/24h<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

18.00 Uhr 21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr 6.00 Uhr<br />

12<br />

18.00 Uhr<br />

21.00 Uhr 24.00 Uhr 03.00 Uhr<br />

6.00 Uhr<br />

Zwergfledermaus (88,0%)<br />

Fledermaus unbestimmt (27,2%)<br />

Nyctaloid (8,6%)<br />

Nyctaloid (25,4%)<br />

Nordfledermaus (1,7%)<br />

Zweifarbfledermaus (17,1%)<br />

Fledermaus unbestimmt (1,7%)<br />

Zwergfledermaus (14,0%)<br />

Gattung Pipistrellus (5,4%)<br />

Fransenfledermaus (4,1%)<br />

Nyctalus mittel (3,9%)<br />

Gattung Plecotus (3,0%)<br />

Gesamtrufmenge: 10,0 sec/24h<br />

9 -<br />

7 -<br />

5 -<br />

3 -<br />

1 -<br />

9 -<br />

7 -<br />

5 -<br />

3 -<br />

1 -<br />

1<br />

18 -<br />

14 -<br />

10 -<br />

6 -<br />

2 -<br />

2<br />

4<br />

180 -<br />

140 -<br />

100 -<br />

60 -<br />

20 -<br />

5<br />

45 -<br />

35 -<br />

25 -<br />

15 -<br />

5 -<br />

6<br />

45 -<br />

35 -<br />

25 -<br />

15 -<br />

5 -<br />

25 -<br />

20 -<br />

15 -<br />

10 -<br />

5 -<br />

8<br />

5 -<br />

4 -<br />

3 -<br />

2 -<br />

1 -<br />

9<br />

5 -<br />

4 -<br />

3 -<br />

2 -<br />

1 -<br />

10 -<br />

8 -<br />

6 -<br />

4 -<br />

2 -<br />

45 -<br />

35 -<br />

25 -<br />

15 -<br />

5 -<br />

9 -<br />

7 -<br />

5 -<br />

3 -<br />

1 -<br />

9 -<br />

7 -<br />

5 -<br />

3 -<br />

1 -


Kieselsberg<br />

5<br />

K 2379<br />

Pfaffenäcker<br />

Schmalbach<br />

Schwabbach<br />

Rappach<br />

Schwabbach<br />

Brühlbächle<br />

Karnierbächle<br />

Dimbach<br />

Dimbach<br />

Schwabbach<br />

Auchtweidbächle<br />

Dimbach<br />

Sülzbach<br />

Wimmental<br />

Seebrücke<br />

Kälbling<br />

Himmelreich<br />

Alter Graben<br />

Höhe<br />

Galgenberg<br />

Bräuningersrain<br />

Neugreut<br />

Steinbühl<br />

K 2379<br />

Hofäcker<br />

Geigersbühl<br />

K 2341<br />

K 2339<br />

Flürle<br />

Schlat<br />

K 2340<br />

Hundsberg<br />

Schönenberg<br />

K 2113<br />

Kreuzberg<br />

Herrenberg<br />

Freudenberg<br />

Efelskopf<br />

Altenberg<br />

K 2111<br />

Sülzbach<br />

Krämersgrund<br />

Taubenflug<br />

Altenberg<br />

Neuberg<br />

Glückenhalde<br />

1 1<br />

Grantschen<br />

100 50 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Meter<br />

Eignung des Waldes und der Gehölze im Eingriffsbereich als Lebensraum für<br />

Fledermäuse und Vögel<br />

hoher Wert<br />

mittlerer Wert<br />

mit Angabe der Flächennummer (vgl. Text)<br />

geringer Wert<br />

Flächennummer<br />

Bezeichnung<br />

Straßenbegleitgehölz<br />

Wald am Hundsberg südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Hundsberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Dickungsbereiche)<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (jüngerer Laubholzbestand)<br />

Wald am Kreuzberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Höhlenbäume<br />

Baumpalten / Fäulnishöhlen<br />

Wildschweinspuren<br />

Grundlage: ALK, Orthophotos, TK25<br />

© Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) (www.lgl-bw.de)<br />

Entwurfsbearbeitung<br />

Datum Zeichen<br />

ANUVA GbR<br />

bearbeitet Nov. 2012 Grünfelder<br />

Stadt- und Umweltplanung<br />

gezeichnet Nov. 2012 Meyer<br />

Allersberger Str. 185<br />

90461 <strong>Nürnberg</strong><br />

geprüft Nov. 2012 Albrecht<br />

Tel.: 0911/4626276<br />

<strong>Nürnberg</strong>, 06.11.2012<br />

eMail: info@anuva.de<br />

Internet: www.anuva.de<br />

(Dipl.-Biol. Klaus Albrecht)<br />

REGIERUNGSPRÄSIDIUM<br />

STUTTGART<br />

Nr. Art der Änderung Datum Name<br />

PSP - Element - Nummer<br />

Organisationseinh. Straße Projekt<br />

V . 2 1 1 1 . A 0 0 0 6 . A 0 6 . 1 1 7 . 0 7<br />

PROJIS - Nummer Straßenplan - Nr.<br />

Land Jahr laufende Nummer VKE Vertrag<br />

0 8 9 0 0 1 2 4 1 0<br />

von Netzknoten nach Netzknoten Station<br />

Anfangsstation 6 8 2 1 0 5 9 6 8 2 2 0 5 4 0 1 0 -<br />

Endstation 6 8 2 2 0 5 4 6 7 2 2 0 4 5 0 8 0 -<br />

Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg<br />

Unterlage<br />

Straße:<br />

<strong>BAB</strong> A6 <strong>Heilbronn</strong> - <strong>Nürnberg</strong> Blatt<br />

<strong>Streckenabschnitt</strong>: AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld<br />

19.4.2.2<br />

Datum Zeichen<br />

bearbeitet<br />

A6<br />

geprüft<br />

<strong>Weinsberg</strong> - Bretzfeld<br />

6 - streifiger Ausbau<br />

Habitatbewertung<br />

<strong>BAB</strong>-km : 642+000 - 652+000<br />

2012<br />

Vorplanung<br />

Maßstab: 1 : 10.000<br />

Aufgestellt: Stuttgart<br />

Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Abt. Straßenwesen und Verkehr<br />

Ref. 44 Straßenplanung<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

5<br />

1<br />

4<br />

4<br />

7<br />

1<br />

4<br />

4<br />

6<br />

1<br />

4<br />

7<br />

5<br />

1<br />

1<br />

3<br />

1<br />

3<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

1<br />

4<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

1<br />

Gissübel<br />

Lufen<br />

Sulm<br />

K2113<br />

Bild<br />

Hart


Kieselsberg<br />

K 2379<br />

Pfaffenäcker<br />

Schmalbach<br />

Schwabbach<br />

Rappach<br />

Schwabbach<br />

Brühlbächle<br />

Karnierbächle<br />

Dimbach<br />

Dimbach<br />

Auchtweidbächle<br />

Dimbach<br />

Sülzbach<br />

Sülzbach<br />

Grantschen<br />

Sulm<br />

Ellhofen<br />

Wimmental<br />

Schwabbach<br />

Seebrücke<br />

Kälbling<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

S<br />

F<br />

G<br />

Gr<br />

G<br />

G<br />

H<br />

G<br />

Kg<br />

G 1<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G 1<br />

1<br />

G<br />

1<br />

G<br />

G<br />

H<br />

G<br />

S<br />

H<br />

Tf<br />

H<br />

Tut<br />

1<br />

1<br />

G<br />

H<br />

G<br />

F<br />

G<br />

H<br />

G<br />

G<br />

S<br />

S<br />

S<br />

G<br />

F<br />

G<br />

Rs<br />

G<br />

F<br />

G<br />

G<br />

G<br />

H<br />

H<br />

Gi<br />

H<br />

H<br />

G<br />

G<br />

G<br />

F<br />

G<br />

G<br />

F<br />

G<br />

Kg<br />

S<br />

G<br />

G<br />

G<br />

H<br />

G<br />

G<br />

H<br />

1<br />

F<br />

G<br />

Ku<br />

Bp<br />

G<br />

Himmelreich<br />

Alter Graben<br />

Höhe<br />

Galgenberg<br />

Bräuningersrain<br />

L 1036<br />

Harfehberg<br />

Neugreut<br />

Steinbühl<br />

K 2379<br />

Hofäcker<br />

Geigersbühl<br />

K 2341<br />

K 2339<br />

Flürle<br />

Hundsberg<br />

S Msp S<br />

S S<br />

Gim<br />

Nt Dg<br />

Kg<br />

F<br />

G 1<br />

1<br />

F<br />

G<br />

Kg<br />

F<br />

Fl<br />

Dg<br />

Fe<br />

Kg<br />

G<br />

Kg<br />

Kg<br />

1<br />

G Dg Kg<br />

G<br />

Hä<br />

Dg F<br />

Kg<br />

F<br />

Fl<br />

Hä<br />

G<br />

Dg<br />

Bp<br />

Kg<br />

Fl<br />

Kg<br />

F<br />

Fl<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

G<br />

Fe<br />

G<br />

Fl<br />

G<br />

Fl<br />

Nt<br />

F<br />

Kg<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

Gi<br />

Kg<br />

Gi<br />

Gi<br />

Gi<br />

Hä<br />

G<br />

Kg<br />

Dg<br />

G<br />

Nt<br />

Hä<br />

G<br />

Kg<br />

G<br />

Bp<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

Kg<br />

Hä<br />

Fl<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

Fl<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Gr<br />

Gr<br />

G<br />

Fe<br />

Gr<br />

Fe<br />

F<br />

Rs<br />

Bp<br />

Gr<br />

G<br />

Gr<br />

G<br />

S<br />

Stk<br />

Gü<br />

Gr<br />

G<br />

Gr<br />

Kg<br />

Gs<br />

Kg<br />

Nt<br />

G<br />

Gr<br />

Ts<br />

G<br />

Kg<br />

Dg<br />

Ts<br />

Kg<br />

G<br />

Kg<br />

G<br />

Ts<br />

Nt<br />

Kg<br />

G<br />

G<br />

Kg<br />

G<br />

Hä<br />

G<br />

Ts<br />

F<br />

1<br />

S<br />

G<br />

Ku<br />

G Bp<br />

Kg<br />

Kg<br />

Gi<br />

G<br />

Fl<br />

G<br />

Kg<br />

1<br />

S<br />

Fl<br />

Bp<br />

Dg<br />

Gi<br />

Fl<br />

Kg<br />

G<br />

G<br />

Nt<br />

Gi<br />

G<br />

H<br />

Kg<br />

Kg 1<br />

G<br />

G<br />

F<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

Kg 1<br />

1<br />

Fl<br />

Fl<br />

Kg<br />

1<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

F<br />

Fl<br />

1<br />

Kg<br />

G<br />

F<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

Fe<br />

Fl<br />

G<br />

Fl<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

Dg<br />

Ku<br />

G<br />

F<br />

G<br />

Kg<br />

G<br />

Bp<br />

Bp<br />

Dg<br />

Gr<br />

Fe<br />

1<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

Gi<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

Fl<br />

F<br />

Kg<br />

Fl<br />

F<br />

Fl<br />

Fl<br />

Dg<br />

Gr<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

G<br />

G<br />

Kg<br />

G<br />

Fl<br />

F<br />

Kg<br />

Fl<br />

G<br />

Fe<br />

Bp<br />

Gr<br />

Fl<br />

Fl<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Dg<br />

Kg<br />

G<br />

G<br />

Fl<br />

Fl<br />

K 2340<br />

Schlat<br />

Efelskopf<br />

Birkenacker<br />

Herrenberg<br />

Altenberg<br />

Freudenberg<br />

Schönenberg<br />

K 2113<br />

Gsp<br />

Gsp<br />

Wls<br />

Gim<br />

Wls<br />

Wls<br />

Ssp<br />

Msp<br />

Hot<br />

Kreuzberg<br />

Was<br />

Msp<br />

Gsp<br />

Mb<br />

1<br />

M<br />

Hä<br />

S<br />

Tf<br />

Mb<br />

1<br />

1<br />

Mb<br />

Rs<br />

Rm<br />

Tf<br />

Tf<br />

Hä<br />

Hä<br />

1<br />

Gr<br />

1<br />

1<br />

Tf<br />

Ms<br />

Tut<br />

S<br />

Mb<br />

Tf<br />

Fe<br />

S<br />

Mb<br />

Mb<br />

Mb<br />

1<br />

S<br />

4<br />

7<br />

5<br />

1<br />

4<br />

Tf<br />

6<br />

3<br />

Mb<br />

Rm<br />

3<br />

Mb<br />

1<br />

3<br />

Tf<br />

Rm<br />

2<br />

D<br />

Mb<br />

Bf<br />

Hot<br />

Fe<br />

D<br />

Mb<br />

1<br />

Fe<br />

Mb<br />

1<br />

Fl<br />

S<br />

F<br />

Tf<br />

Tf<br />

Mb<br />

D<br />

S<br />

1<br />

S<br />

S<br />

S<br />

Tf<br />

1<br />

Tf<br />

Tf<br />

Hä<br />

S<br />

Mb<br />

S<br />

K 2111<br />

Krämersgrund<br />

Taubenflug<br />

Altenberg<br />

Neuberg<br />

Ranzenberg<br />

Glückenhalde<br />

1 1<br />

Flächennummer<br />

Bezeichnung<br />

Straßenbegleitgehölz<br />

Wald am Hundsberg südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Hundsberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (Dickungsbereiche)<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

Wald am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 (jüngerer Laubholzbestand)<br />

Wald am Kreuzberg nördlich der <strong>BAB</strong> A6<br />

100 50 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Meter<br />

Theoretischer Reviermittelpunkt<br />

Einzelnachweise zur Brutzeit von<br />

("Papierrevier") der Brutvögel<br />

Brutvögel mit großen Revieren<br />

Bp Baumpieper<br />

Hä Bluthänfling<br />

Hä Bluthänfling<br />

Fe Feldsperling<br />

Dg Dorngrasmücke<br />

Gr Gartenrotschwanz<br />

Feldlerche<br />

Gsp Grauspecht<br />

Fe Feldsperling<br />

Hot Hohltaube<br />

Fitis<br />

Mb Mäusebussard<br />

Msp Mittelspecht<br />

Gr Gartenrotschwanz<br />

Rs Rauchschwalbe<br />

Gim Gimpel<br />

Rm Rotmilan<br />

Gi Girlitz<br />

Star<br />

Goldammer<br />

Tf Turmfalke<br />

Gs Grauschnäpper<br />

Tut Turteltaube<br />

Gsp Grauspecht<br />

Gü<br />

Hot<br />

Grünspecht<br />

Baumhorste<br />

Hausperling<br />

Rm Rotmilan<br />

Hohltaube<br />

Mb Mäusebussard<br />

Kg Klappergrasmücke<br />

Ku Kuckuck<br />

Msp Mittelspecht<br />

Nt Neuntöter<br />

Rs Rauchschwalbe<br />

Ssp Schwarzspecht<br />

Star<br />

Ts Trauerschnäpper<br />

Tut Turteltaube<br />

Wls Waldlaubsänger<br />

Ms<br />

Stk<br />

Was<br />

Gebäudehorste in Ortslage<br />

(genau Lage unbekannt)<br />

Turmfalke<br />

Nahrungsgast im Untersuchungsgebiet<br />

(nur Arten ohne Reviere)<br />

Baumfalke<br />

Dohle<br />

Mauersegler<br />

Mehlschwalbe<br />

Steinkauz<br />

Waldschnepfe<br />

Untersuchungsgebiet<br />

Habitatfläche mit Flächennummer<br />

1 Die für den Planungsraum angenommene Ausdehnung der Reviere bei Grau- und Mittelspecht ist für die herkömmliche<br />

Herangehensweise der Bildung von Papierrevieren nicht geeignet.<br />

Bei Vogelarten mit so großen Aktionsräumen wie den Spechten stellen solche theoretisch ermittelten Papierreviere zumeist<br />

keine geeignete Annäherung an die wirkliche Lage oder gar Ausdehnung eines Brutreviers dar. Im Rahmen der<br />

Eingriffsbewertung muss daher für diese Arten eine vertiefte Raumanalyse gem. Garniel & Mierwald (2010) durchgeführt<br />

werden. D. h. die unten geschilderten Habitateignungen im Raum werden in Relation zu den Verlusten und Störwirkungen<br />

gesetzt und daraus gefolgert, ob die vorhandenen Brutpaare den Raum weiterhin nutzen können, oder ob sie graduelle<br />

Verluste erfahren werden. Allein die Entfernung des theoretischen Reviermittelpunktes zur Straße im Sinne der Standardprognose<br />

nach Garniel & Mierwald (2010) kann aus unten geschilderten Gründen nicht zu einer korrekten Eingriffsbewertung<br />

führen.<br />

Beim Mittelspecht befände sich der theoretische Reviermittelpunkt zwischen den Nachweispunkten innerhalb der offenen<br />

Feldflur, was aufgrund der vom Mittelspecht bevorzugten Habitatparameter keine sinnvolle Darstellung ist. Aufgrund der<br />

Größe der Waldanteile sowie der Verteilung der vom Mittelspecht benötigten Lebensraumstrukturen wird der Reviermittelpunkt<br />

des Mittelspechtes nahe dem südlicheren der beiden Nachweise verortet. Dieser Punkt entspricht jedoch weder<br />

einem Bruthöhlennachweis, noch dem exakten Reviermittelpunkt. Vielmehr stellt dieser Punkt das Zentrum der vom Mittelspecht<br />

bevorzugten Lebensraumstrukturen dar, die gleichzeitig eine ausreichende Größe für die Etablierung eines Reviers<br />

besitzen. Die beiden Nachweispunkte des Mittelspechts südlich der Autobahn wurden zur Verdeutlichung der Reviernutzung<br />

zusätzlich dargestellt (näheres s. Text).<br />

Beim Grauspecht wurde der theoretische Reviermittelpunkt nahe dem Nachweis im Streuobstgebiet westlich des Waldes<br />

am Kreuzberg südlich der <strong>BAB</strong> A6 kartographisch dargestellt. Aufgrund der bekannten Größe der Brutreviere des Grauspechtes<br />

(60-600 ha) ist davon auszugehen, dass die beiden geführten Nachweise zu einem Revier eines Grauspechtes<br />

zählen, das sich sowohl nördlich als auch südlich der bestehenden Autobahn erstreckt. Der Nachweispunkt dieses Reviers<br />

wurde in der Nähe eines Streuobstbestandes gesetzt, da dieser als eines der bedeutendsten Nahrungs- und Bruthabitate<br />

für den Grauspecht innerhalb des Eingriffsbereiches angesehen wird.<br />

Diese Herangehensweise entspricht dem Vorsorgeprinzip zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände bei<br />

diesen Arten.<br />

Grundlage: ALK, Orthophotos, TK25<br />

© Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) (www.lgl-bw.de)<br />

Entwurfsbearbeitung<br />

Datum Zeichen<br />

ANUVA GbR<br />

bearbeitet Nov. 2012 Henning<br />

Stadt- und Umweltplanung<br />

gezeichnet Nov. 2012 Meyer<br />

Allersberger Str. 185<br />

90461 <strong>Nürnberg</strong><br />

geprüft Nov. 2012 Albrecht<br />

Tel.: 0911/4626276<br />

<strong>Nürnberg</strong>, 06.11.2012<br />

eMail: info@anuva.de<br />

Internet: www.anuva.de<br />

(Dipl.-Biol. Klaus Albrecht)<br />

REGIERUNGSPRÄSIDIUM<br />

STUTTGART<br />

Nr. Art der Änderung Datum Name<br />

PSP - Element - Nummer<br />

Organisationseinh. Straße Projekt<br />

V . 2 1 1 1 . A 0 0 0 6 . A 0 6 . 1 1 7 . 0 7<br />

PROJIS - Nummer Straßenplan - Nr.<br />

Land Jahr laufende Nummer VKE Vertrag<br />

0 8 9 0 0 1 2 4 1 0<br />

von Netzknoten nach Netzknoten Station<br />

Anfangsstation 6 8 2 1 0 5 9 6 8 2 2 0 5 4 0 1 0 -<br />

Endstation 6 8 2 2 0 5 4 6 7 2 2 0 4 5 0 8 0 -<br />

Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg<br />

Unterlage<br />

Straße:<br />

<strong>BAB</strong> A6 <strong>Heilbronn</strong> - <strong>Nürnberg</strong> Blatt<br />

<strong>Streckenabschnitt</strong>: AK <strong>Weinsberg</strong> - AS Bretzfeld<br />

19.4.2.2<br />

Datum Zeichen<br />

bearbeitet<br />

A6<br />

geprüft<br />

<strong>Weinsberg</strong> - Bretzfeld<br />

6 - streifiger Ausbau<br />

Kartierung Vögel<br />

<strong>BAB</strong>-km : 642+000 - 652+000<br />

2012<br />

Vorplanung<br />

Maßstab: 1 : 10.000<br />

Aufgestellt: Stuttgart<br />

Regierungspräsidium Stuttgart<br />

Abt. Straßenwesen und Verkehr<br />

Ref. 44 Straßenplanung<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

7<br />

4<br />

4<br />

1<br />

4<br />

7<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1 1<br />

Fl<br />

F<br />

G<br />

H<br />

S<br />

1<br />

1<br />

S<br />

Tf<br />

Bf<br />

D<br />

M<br />

3<br />

Gissübel<br />

Lufen<br />

K2113<br />

Bild<br />

Hart<br />

B 39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!