Sommer am See Seliger
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Ausgabe 20 MosKultInfo 1<br />
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Ausgabe 20 1. Juni 2013<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>am</strong> <strong>See</strong> <strong>Seliger</strong>
Ausgabe 20 MosKultInfo 2<br />
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Die nächste Ausgabe erscheint <strong>am</strong> Montag, 1. Juli 2013.<br />
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir nur Beiträge, die bis zum Redaktionsschluss -<br />
S<strong>am</strong>stag, 22.06.2013 - eintreffen, berücksichtigen können.<br />
Wir können nicht dafür garantieren, dass alle Einsendungen veröffentlicht werden. Inhaltlich muss ein<br />
Beitrag nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers entsprechen.<br />
Anzeigen und Texte bitte nur in druckfertiger Form, in deutscher Sprache<br />
und als Worddokument per E-Mail an moskultinfo@gmail.com.<br />
Impressum<br />
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Ausgabe 20 MosKultInfo 3<br />
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Ausflug in Richtung Murom<br />
Murom klingt nach russischer Sage, nach Ilja Muromez. Der Legende nach soll der russische Recke in<br />
der Nähe von Murom geboren worden sein. Bis zu seinem 33. Lebensjahr saß er gelähmt zu Hause, ehe<br />
er von zwei Pilgern geheilt wurde und übernatürliche Kräfte bek<strong>am</strong>. Er begab sich dann zu Wladimir<br />
nach Kiew und kämpfte gegen die Tataren. Seine Heldentaten werden in zahlreichen Bylinen erzählt.<br />
Dorthin sollte uns ein Ausflug führen.<br />
Auf dem Weg über die Jegorjewskoje Chaussee nach Jegorjewsk, unserer ersten Station, circa 80 km<br />
östlich von Moskau gelegen, schauten wir einige interessante Kirchen an. In Osetschenki steht eine Kirche<br />
mit großem Gewölbe innen. Sie wurde von Roman Klein, der auch das ZUM plante, gebaut.<br />
In Retschizy, circa 40 km hinter Moskau, zieht eine riesige Kirche aus Ziegelstein den Blick auf sich.<br />
Sie erhebt sich im eklektischen Stil gleich neben der Straße. Während der Sowjetzeit war sie nicht geschlossen,<br />
so dass ihre tolle, aus Holz geschnitzte fünfreihige Ikonenwand erhalten<br />
geblieben ist.<br />
In Nowocharitonowo befindet sich eine Kirche der Altgläubigen<br />
im Jugendstil. Der Priester dort ist sehr auskunftsfreudig.<br />
Im vorigen Jahr hat er extra für uns gesungen. Dabei<br />
erfuhren wir, dass die Altgläubigen nicht nach Noten, sondern<br />
„Haken“ singen.<br />
Gshel kennt man durch das weißblaue Porzellan. Hier steht<br />
eine Maria Entschlafens Kirche, deren Ikonenwand aus dem<br />
für Gshel traditionellen Porzellan hergestellt wurde.<br />
Nach knapp 80 km erreicht man den Landstrich Guslizy, früher ein Gebiet, in<br />
dem viele Altgläubige lebten und aus dem mehrere später in Moskau bekannte<br />
Altgläubigen- und Unternehmerf<strong>am</strong>ilien wie Morosow oder Soldatenko, hervorgingen.<br />
So manchem Orthodoxen waren die Altgläubigen ein Dorn im Auge. Deshalb<br />
wurde in Kurowskoje, nördlich von Jegorjewsk, ein großes russischorthodoxes<br />
Kloster errichtet, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Altgläubigen<br />
zur Orthodoxie zu bekehren. Die große Verklärungskirche hat einen auf die<br />
Wand aufgemalten Ikonostas.<br />
Jegorjewsk selbst ist eine russische Kleinstadt mit rund 70 000 Einwohnern, die<br />
erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt wurde. Sie war an den Handelsstraßen nach Kolomna und Kasimov<br />
gelegen und war für ihre Brotmärkte berühmt. Später entwickelte sich die Textilindustrie. Die erste Weberei<br />
wurde 1825 gebaut. Die Fabrikgebäude der Gebrüder Chljudov aus der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
stehen noch. Der Uhrenturm wird im Volksmund Big Ben genannt. Andere Fabriken folgten, Ende des<br />
19. Jahrhunderts wurde sogar eine Wasserleitung gebaut.<br />
Jegorjewsk überraschte durch den einigermaßen gepflegten Anblick der historischen<br />
Hauptstraße, der ul. Sowjetskaja. Die Häuser, gebaut an der Wende zum<br />
20. Jahrhundert, sind ganz gut erhalten. Ein Kloster und zwei große Kirchen<br />
dominieren das Stadtbild. Die Alexander Newskij Kirche wurde<br />
1897 als Andenken an Zar Alexander II. errichtet. Anlässlich des<br />
Besuches des Patriarchen wurde sie im letzten Jahr komplett restauriert,<br />
ist voll ausgemalt und hat einen vergoldeten Ikonostas. In der Sowjetzeit war sie<br />
nur kurz geschlossen.<br />
Im 19. Jahrhundert war Jegorjewsk ein Zentrum der Altgläubigen. Davon zeugt die Kirche<br />
des Heiligen Georg, eine der größten Kirchen der Altorthodoxen in Russland. Sie<br />
entstand aus einem Gebetshaus, das die Altgläubigen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ohne<br />
den Anschein einer Kirche zu erwecken, bauen durften. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten<br />
Glockenturm und Kuppeln hinzugefügt werden. Einige alte Ikonen sind noch erhalten.<br />
Jegorjewsk hat ein ungewöhnliches Lenindenkmal-auf dem Gelände einer Tankstelle fanden wir Lenin<br />
mit einem Matrosen und einem Soldaten.<br />
Viele der Kirchen rings um Jegorjewsk haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Muttergottes-vom-Zeichen-Kirche<br />
in Aljoschino wurde ursprünglich in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
als russisch-orthodoxe geweiht. 1930 wurde sie geschlossen. Doch bereits 1947 wurden hier wieder
Ausgabe 20 MosKultInfo 4<br />
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Gottesdienste gefeiert, allerdings der altgläubigen Gemeinde, die die Kirche 1947 erhielt. Auf Bitten der<br />
Bevölkerung ging die Kirche 2008 wieder in den Besitz der russisch-orthodoxen Kirche über.<br />
Die Holzkirche in Ryshewo, 1887 im russischen Stil gebaut, wurde auf der Polytechnischen<br />
Messe in Moskau ausgestellt. Später wurde sie verkauft und in Ljublino aufgestellt.<br />
1923 wurde sie geschlossen. Nach Ryshewo gelangte sie Ende der zwanziger<br />
Jahre, nachdem die dortige Bevölkerung um eine neue Holzkirche, die alte war abgebrannt,<br />
ersucht hatte. Es fand sich ein reicher Sponsor, der die Kirche erwarb und<br />
nach Ryshewo transportieren ließ. Wir unterhielten uns ein wenig<br />
mit dem Priester Feofan, der dort seit 1998 wirkt. Er hat es geschafft,<br />
eine neue Kirche aus Holz zu bauen (für die Finanzierung<br />
solcher Projekte ist die Kirchengemeinde selbst zuständig, es werden zwar 21% der<br />
Einnahmen an das Patriarchat abgeführt, aber von dort kommt keine finanzielle Unterstützung).<br />
Dort steht nun die Einrichtung der alten Kirche inklusive Ikonenwand.<br />
Von der Decke hängen kleine Öll<strong>am</strong>pen-jeder getaufte Säugling erhält sein persönliches<br />
Lämpchen, das Tag und Nacht brennt. Diese Besonderheit nennt Feofan seine<br />
Rosinen. Der Priester hat in mühevoller Arbeit auf dem Friedhof N<strong>am</strong>en und Gräber<br />
zugeordnet, alles in Ordnung gebracht und versucht nun, auch seine Mitmenschen zur Ordnung, zumindest<br />
auf dem Kirchengelände, zu erziehen. Nun steht das nächste Projekt an-die Restaurierung der alten<br />
Holzkirche.<br />
In der Dreifaltigkeitskirche in Schuwoje, einer blauangestrichenen Holzkirche der Altgläubigengemeinde<br />
von 1915, fand gerade eine Trauerfeier statt. Auch im Nachbardorf, in Ustjanowo steht eine Altgläubigenkirche,<br />
die restauriert wird. Sie wurde 1914 im neorussischen Stil erbaut.<br />
Vorbei an unendlich vielen Holzhäusern, kleinen Dörfern mit kleinen Lebensmittelläden, nassen Wäldern<br />
mit vielen Birken, auf holprigen Straßen führte uns der Weg weiter nach Tuma. Die große Steinkirche<br />
dort st<strong>am</strong>mt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihre Besonderheit-sie hat einen Ikonostas<br />
aus Marmor und wurde vor circa 100 Jahren innen vollständig ausgemalt.<br />
Gus Shelesnyj beeindruckt schon von der Hauptstraße aus. Die wohl größte<br />
Dorfkirche und eine der höchsten in Russland überhaupt steht hier. Sie fasst circa<br />
1200 Menschen. Gebaut wurde sie Mitte des 19. Jahrhunderts wahrscheinlich vom<br />
dort ansässigen Besitzer eines Eisenwerkes. Klassizistische, gotische und barocke<br />
Elemente vermischen sich und verleihen der Kirche einen<br />
ganz besonderen Reiz. Sie bildet einen bemerkenswerten<br />
Kontrast zu den kleinen Holzhäusern der Dorfbewohner.<br />
In der Nähe von Kasimov, in Dankowo gibt es eine guterhaltene Christi-Geburts-<br />
Kirche von 1782 aus Holz. In Syntul, einem Ort mit knapp 2000 Einwohnern, befindet<br />
sich gleich zwei alte Holzkirchen nebeneinander. Die Maria-Schutz-und-<br />
Fürbitte-Kirche aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat einem ungewöhnlich<br />
rötlichen Ikonostas. Eine Brücke führt zur 100 Jahre jüngeren Winterkirche,<br />
die keinen Glockenturm hat.<br />
In Kasimov, einer Stadt, die fast so alt ist wie Moskau, leben historisch bedingt Russen<br />
und Tataren. Einige isl<strong>am</strong>ische Denkmäler, Moscheen, zwei Mausoleen überdauerten<br />
die Zeit. Kasimov liegt an der Oka, auf einigen<br />
Hügeln, eigentlich sehr schön. Doch wird der Fluss nicht<br />
genutzt, die Uferzone ist zugemüllt. Wir konnten beobachten,<br />
wie einem kleinen Jungen beigebracht wurde, eine Flasche die Uferböschung<br />
hinunter zu werfen. Jeder Graben, und davon gibt es viel in Kasimov,<br />
wird als Müllabladeplatz genutzt. Selbst vor der Kirche ... Das ehemalige Zentrum<br />
der Stadt ist als solches nicht mehr zu erkennen. Zwar stehen noch die Kirchen, auch die Handelsreihen<br />
von 1816 gibt es noch, allerdings in einem beklagenswerten Zustand. Viele Gebäude warten auf<br />
eine Sanierung.<br />
In Murom wollten wir die Osternacht verbringen. Im Verklärungskloster entdeckten wir ein Hotel für<br />
Pilger, dort wurden auch wir freundlich aufgenommen. Die Klöster sind einigermaßen gepflegt, doch
Ausgabe 20 MosKultInfo 5<br />
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das Umfeld ist heruntergekommen. Immerhin wird ein kleines Stück der Oka ins städtische Leben einbezogen.<br />
Zwei Brücken dominieren den Ausblick auf den Fluss, eine Eisenbahnbrücke, über die die Züge<br />
sehr laut fahren, und eine Brücke für den Autoverkehr.<br />
Gegen 23.30 Uhr brachen wir auf, um an der Prozession um die Kirche teilzunehmen. Viele Menschen<br />
mit Kerzen hatten sich schon vers<strong>am</strong>melt. Es regnete stark und gewitterte. Nach dem Umzug lauschten<br />
wir noch eine Weile dem Ostergottesdienst. Das war schon ein Erlebnis. Frühstück gab es in der Kantine<br />
eines anderen Klosters.<br />
Unterwegs nach Wladimir stießen wir bei Sudogda auf die Überreste<br />
eines Schlosses im mittelalterlichen Stil, das ein russischer Graf<br />
für sich bauen ließ. Leider ist auch der Park darum herum sehr<br />
verwahrlost. Kurz vor Sudogda kann man ein Naturschauspiel beobachten.<br />
Dort befindet sich neben einem großen Parkplatz eine<br />
Fontäne, hier wird das Wasser aus der Erde herausgedrückt.<br />
In Wladimir begeistern uns immer wieder die Kirchen aus vormongolischer Zeit.<br />
Zu unserer Lieblingskirche <strong>am</strong> Nerl gelangten wir leider nicht, dort war der Fluss<br />
über die Ufer getreten und der Weg war überschwemmt. Aber wir warfen einen<br />
Blick auf die Kirche des Heiligen Dmitrij und die Maria-Entschlafens-Kathedrale.<br />
Auf dem Weg nach Hause machten wir kurz nach Wladimir einen Abstecher zu<br />
einem Frauenkloster in Wolosowo. Danach schauten wir etwas anderes an als Kirchen und Klöster, eine<br />
Stofffabrik von vor mehr als 100 Jahren, in der auch heute noch produziert<br />
wird (sah nicht wirklich so aus). An der Fabrikmauer entdeckten wir sowjetische<br />
Überreste, H<strong>am</strong>mer und Sichel. Der Komplex von Mietskasernen<br />
gegenüber wurde d<strong>am</strong>als für die Arbeiter gebaut und wird auch heute noch<br />
zu Wohnzwecken genutzt.<br />
In Petuschki besichtigten wir einen Wasserturm des berühmten Ingenieurs<br />
Schuchow, dessen Hängedächer, Bogenkonstruktionen, Seilnetze, Gitterschalen und Gittertürme<br />
in Form von Hyperboloiden in die Geschichte eingingen.<br />
In einem kleinen Ort in der Nähe von Petuschki besuchten wir eine richtige Farm. Die<br />
wird allerdings nicht von einem Russen, sondern von einem Engländer (der jetzt russischer<br />
Staatsbürger ist) geführt. Obwohl montags geschlossen ist, wurden wir freundlich<br />
empfangen. Wir konnten Fleisch kaufen (abgehangenes, was es in Russland nicht wirklich<br />
gibt). Die L<strong>am</strong>mkoteletts haben wir schon gegrillt, das Fleisch war 1A-Qualität. In<br />
der Käserei wurden wir zum Tee eingeladen und durften Käse, Frischkäse und Jogurt<br />
probieren. Ein Manager kümmerte sich um uns und beantwortete geduldig unsere Fragen. Man kann<br />
dorthin auch zur Exkursion fahren, ein Seminar zur Käseherstellung oder Steakzubereitung besuchen,<br />
reiten, Quad fahren usw. Sechs solche Farmen gibt es in ganz Russland. (Siehe auch den Beitrag auf<br />
Seite 24.)<br />
Hinter Pokrov bogen wir nach rechts ab und besichtigten ein Kloster, das<br />
sehr idyllisch auf einer Insel liegt.<br />
Zum Abschluss hatten wir in Bolschie Dwory noch<br />
ein Highlight - in diesem unscheinbaren Haus verbirgt<br />
sich eine Kirche der Altgläubigen. Man betritt<br />
das Haus und steht in einem riesigen Kirchenraum<br />
aus Holz, auch die Ikonenwand ist ganz aus Holz<br />
gefertigt, mit zahlreichen sehr alten Ikonen. Es lief gerade ein Gottesdienst.<br />
Vater Dimitrij unterbrach extra seinen Gesang, um kurz mit uns zu schwatzen.<br />
Wahrscheinlich muss man nicht extra zu einem dieser Orte fahren, um nur diesen<br />
anzugucken, aber die Menge an sehenswerten Kirchen und Gebäuden, die vielen<br />
sowjetischen Relikte, die uns an unser Leben hier zu sowjetischen Zeiten erinnerten,<br />
wie diese Schwäne aus Autoreifen, dazu die vielen kleinen Erlebnisse rechtfertigen<br />
diese Tour auf alle Fälle.<br />
Simone Hillmann
Ausgabe 20 MosKultInfo 6<br />
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400 Jahre Romanow-Dynastie<br />
Mehr als 300 Jahre ist die russische Geschichte eng mit der Herrschaft der F<strong>am</strong>ilie Romanow<br />
verbunden. Michail Fjodorowitsch, Alexej Michajlowitsch, die Imperatoren und Imperatorinnen von<br />
Peter I. bis zum letzten Zaren Nikolaus II. – sie alle haben ihre Spuren in Moskau hinterlassen. Und<br />
auch als die Hauptstadt nach Petersburg verlegt wurde, besuchten die Zaren Moskau regelmäßig.<br />
Die Romanows sind ein altes russisches Adelsgeschlecht, die zweite Dynastie nach den Rurikiden, aus<br />
der russische Zaren hervorgingen. Der Legende nach k<strong>am</strong>en die Vorfahren der Romanows im<br />
14. Jahrhundert aus "Prussia". Viele Historiker meinen jedoch, dass die Romanows aus Nowgorod<br />
st<strong>am</strong>men.<br />
Am 11. Juni 1613 bestieg Michail Fjodorowitsch Romanow den Zarenthron. Seine Inthronisation<br />
begründete die Dynastie der Romanows, die in Russland bis 1917 herrschen sollten. Nach den Zeiten<br />
der Wirren war das ein Kompromiss, der sowohl den Bojaren, den russisch-orthodoxen Kirchenvätern<br />
als auch den Stadtbewohnern gerecht werden sollte. Sie alle zählten auf eine starke Macht, die dem<br />
Land Frieden und Ruhe bringen sollte.<br />
Insges<strong>am</strong>t herrschten bis zur Oktoberrevolution 19 Zaren aus dem Hause Romanow. 1917 zählte die<br />
Romanowf<strong>am</strong>ilie noch 65 Mitglieder, 32 Männer, von denen 18 von den Bolschewiken umgebracht<br />
wurden. Die anderen verließen Russland und emigrierten nach Frankreich und in die USA. Die meisten<br />
hofften auf ein baldiges Ende der Sowjetmacht und ihre Wiederkehr in die Heimat. Im Mai 2010 gab es<br />
noch 12 männliche Vertreter der Romanows, darunter vier unter 40 Jahre.<br />
Die Krönung der Zaren fand in der Maria-Entschlafens-Kirche im Moskauer Kreml statt. Um den Zaren<br />
die Reise nach Moskau zu erleichtern, wurden unterwegs, auf Deutsch würden wir sagen Poststationen<br />
gebaut. Eine solche Einrichtung, der Petrowskij Putewoj Dworez, befindet<br />
sich unweit der Metrostation Dyn<strong>am</strong>o auf dem Leningradskij Prospekt. Er<br />
wurde 1796 unter Katharina II. errichtet und vor kurzem restauriert.<br />
Krönungen und ähnliche Ereignisse waren immer von großen Volksfesten<br />
begleitet. Nur die Inthronisation von Nikolaus II. im Jahr 1896 auf dem<br />
Chodynsker Feld geriet zu einer Katastrophe. Eigentlich für<br />
Truppenübungen vorgesehen und von Gräben durchzogen, war der Platz<br />
für ein Fest ungeeignet. Hunderttausende drängten dorthin, Geschenke und Verpflegung waren in<br />
Aussicht gestellt worden. Eine Massenpanik brach aus, als Folge k<strong>am</strong>en 1389 Menschen zu Tode, viele<br />
wurden verletzt.<br />
Die Maria-Verkündigungs-Kirche im Moskauer Kreml, im 15. Jahrhundert unter Iwan III. erbaut, war<br />
bis zum 18. Jahrhundert die Hauskirche der Großfürsten und Zaren. Die Erzengel-Michael-Kirche,<br />
errichtet zu Beginn des 16. Jahrhunderts, war Begräbnisstätte der Dynastie der Rjuriks und später der<br />
ersten Zaren aus der Romanowf<strong>am</strong>ilie. Nachdem die Hauptstadt nach Sankt Petersburg umzog, wurde<br />
dort nur noch Peter II. beerdigt, der in Moskau starb.<br />
Der Weg zum Kreml führte durch das Twerer Tor, das sich anstelle des heutigen Triumpfplatzes befand.<br />
Später wurden Triumpfbögen aus Holz aufgestellt, die mehrfach abbrannten. Der einzige Bogen, der<br />
erhalten geblieben ist, wurde rekonstruiert und befindet sich gegenwärtig auf dem Kutusowskij<br />
Prospekt. Er wurde 1829-1834 aus Anlass des Sieges Russlands im Krieg 1812 angefertigt.<br />
Auch die Christi Erlöser Kirche ist mit den Zaren verbunden. Ihre Krönungen und der 300. Jahrestag der<br />
Romanowdynastie wurden hier festlich besungen. Den Bau der Kirche trieben vier Zaren voran,<br />
Alexander I., Nikolaus I., Alexander II. und Alexander III., ehe die Kirche 1883 <strong>am</strong> Krönungstag<br />
Alexanders III. geweiht wurde.<br />
Als einziges Gebäude des großen ehemaligen Anwesens der Bojarenf<strong>am</strong>ilie<br />
Romanow blieben in der ul. Warwarka die Bojarengemächer übrig. Um<br />
1630 wurde hier das Muttergottes-vom-Zeichen-Kloster gegründet, der<br />
Boden gehörte der F<strong>am</strong>ilie Romanow. Heute steht davon noch die<br />
gleichn<strong>am</strong>ige Kirche.<br />
Hier wurde 1596 der erste Zar der Dynastie, Michail Fjodorowitsch geboren. Nach seiner Krönung<br />
wurden diese Gebäude Alter Zarenhof genannt. Im 18. Jahrhundert verfiel das Anwesen. Als Alexander<br />
II. 1856 Moskau besuchte, fiel ihm der beklagenswerte Zustand der Bojarengebäude auf. Er ließ alles<br />
originalgetreu rekonstruieren und richtete dort eins der ersten Museen Moskaus mit 80% authentischen<br />
Gegenständen aus dem 17. Jahrhundert ein. Dazu gehören beispielsweise Silbergeschirr, Kachelöfen,<br />
Truhen und Kleidung. Seit 1932 gehört es zum Historischen Museum.
Ausgabe 20 MosKultInfo 7<br />
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Das Haus stellt ein interessantes Bauwerk dar. Es wurde aus Ziegelstein errichtet, die dritte Etage aus<br />
Holz. Je höher man im Haus hinaufsteigt, desto niedriger wird die Deckenhöhe. Im Laufe der Zeit<br />
wurde das Haus mehrfach umgebaut, original ist noch das Kellergeschoss aus dem 16. Jahrhundert.<br />
Traditionell war das Gebäude in einen Männer- (1. Etage) und einen Frauenbereich (2. Etage) unterteilt.<br />
Eine der ältesten Residenzen der russischen Zaren befand sich im kleinen Dorf Kolomenskoje unweit<br />
von Moskau. Kolomenskoje erlebte mit der Machtübernahme der<br />
Romanows ein goldenes Zeitalter. Der erste Zar feierte 1640 seinen<br />
Einzug in einen Palast, der neben der Kasaner Kirche errichtet wurde.<br />
Der Palast seines Sohnes Alexej wurde 1672 vom Patriarchen geweiht.<br />
Zeitgenossen nannten ihn das achte Weltwunder, eine Perle der<br />
altrussischen Architektur. Jedes Jahr im <strong>Sommer</strong> zog der ges<strong>am</strong>te<br />
Zarenhof hierher. In Kolomenskoje wuchsen die 16 Kinder des Zaren<br />
Alexej auf, unter ihnen der zukünftige Zar Fjodor, die Zarin Sofija und Peter der Große. Der Holzpalast<br />
existierte circa 100 Jahre, ehe er unter Katharina II. verfiel. Doch die Fund<strong>am</strong>ente sind noch erhalten<br />
geblieben. Nach alten Plänen wurde der Zarenpalast von Alexej Michajlowitsch wieder aufgebaut und<br />
kann besichtigt werden.<br />
In Ismajlowo ließ Zar Alexej Michailowitsch einen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb anlegen und widmete sich der Bienenzucht. Über eine Brücke<br />
gelangt man von der Ismajlowskoje Chaussee auf eine Insel, auf der sich<br />
die <strong>Sommer</strong>residenz der Romanows befand. Hier steht auch die Ende<br />
des 17. Jahrhunderts errichtete Maria-Schutz-und-Fürbitte Kirche. Von<br />
der Insel aus hat man einen schönen Blick auf den Kreml von<br />
Ismajlowo, ein Fantasiegebäude nach Motiven ehemaliger Paläste auf<br />
der Insel und in Kolomenskoje.<br />
Der Bau der steinernen Gregorius-Kirche in der ul. Bolschaja Poljanka ist mit<br />
dem Zaren Alexej Michailowitsch verbunden. Der Priester der Holzkirche<br />
vermochte es, sich dem Zaren zu nähern und schließlich sogar sein geistlicher<br />
Vater und Priester in der Maria-Verkündigungs-Kirche im Kreml zu werden.<br />
Dort traute er den Zaren mit Natalja Naryschkina, der zukünftigen Mutter<br />
Peters I. Vorher jedoch bat er um die Erlaubnis, eine Kirche aus Stein bauen zu<br />
dürfen. Sie gehört zu den eindrucksvollsten Kirchenbauten Moskaus.<br />
Der junge Peter verbrachte viel Freizeit weit weg vom Hof, vorzugsweise in den Dörfern Worobjowo<br />
und Preobrashenskoje. Mit den Jahren entwickelte sich sein Interesse <strong>am</strong> Militär. In Preobrashenskoje<br />
stellte er sein sogenanntes Spielregiment aus gleichaltrigen Gefährten zus<strong>am</strong>men und probte den Krieg.<br />
Aus dieser Armee entstand später das Preobrashensker Regiment, das 1698 den zweiten Aufstand der<br />
Strelitzen niederschlug und d<strong>am</strong>it Peters Herrschaft rettete.<br />
Am Weg in die deutsche Vorstadt Lefortowo, in der ul. Basmannaja 11, erhebt sich die Peter-und-Pauls-<br />
Kirche, die einzige, die nach Zeichnungen Peters I. und mit seinem Geld gebaut wurde.<br />
In der deutschen Vorstadt lernte Peter seinen zukünftigen Freund Franz Lefort kennen.<br />
Gern war er bei ihm im kleinen Haus <strong>am</strong> Jausaufer zu Besuch. Für Lefort ließ er einen<br />
Palast bauen. Später siedelte der Zar hier seine Soldaten an. Kasernen und Hospitäler<br />
sowie eine Kirche für die Soldaten wurden errichtet.<br />
Der Park Lefortowo wurde 1703 angelegt. Er wird für den ersten geplanten Park in<br />
Russland gehalten und für viele Anlagen in Sankt Petersburg als Vorbild. Von der<br />
einstmals holländischen Erstbepflanzung und –bebauung ist die Lindenallee erhalten,<br />
ein Pavillon, die Teiche und die Grotte. Der Jekaterinen-Palast, 1. Krasnokursantskij Projesd 3, auch<br />
Golovinskij Palast oder Jekaterinenkaserne, in Lefortowo wurde anstelle des alten Palasts Annenhof<br />
zwischen 1772 und 1776 für die Zarin gebaut. Paul I. verwandelte den Palast in<br />
eine Kaserne. Seitdem waren dort immer Armeeeinrichtungen ansässig. Heute<br />
befindet sich im Palast eine Militärakademie. Er ist der einzige Zarenpalast in<br />
Moskau, der einigermaßen gut erhalten ist. Das Schmuckstück der Architekten<br />
C<strong>am</strong>ponesi, Quarenghi und Rinaldi ist ein außergewöhnliches Beispiel für solch<br />
zahlreiche klassizistische Kolonnaden an einer Fassade.<br />
Das Haus der Anna Mons, Starokirotschnyj Gasse 6, ist das letzte, leider verfallene, Haus der deutschen<br />
Vorstadt von d<strong>am</strong>als. Es ist nicht begehbar, da es auf einem ehemaligen Fabrikgelände steht. Sollte man<br />
der Legende glauben, lernte Peter I. hier Anna Mons kennen und verliebte sich leidenschaftlich in sie,<br />
die eigentlich die Geliebte seines Freundes Franz Leforts war. Seine eigene Ehefrau Jewdokija
Ausgabe 20 MosKultInfo 8<br />
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Lopuchina verbannte er ins Kloster und war sogar bereit, Anna zu heiraten. Und obwohl sie die<br />
Favoritin des Zaren war, lehnte sie sein Ansinnen ab.<br />
Unweit vom Haus der Anna Mons steht der ehemalige Palast von Lefortowo, ul. 2. Baumanskaja 3. Mit<br />
ihm ist die Geschichte des Zarenjünglings Peter II. verbunden. Hier hat sich der 14 -jährige im Herbst<br />
1729 mit der 17-jährigen Jekaterina Dolgorukaja verlobt. Es k<strong>am</strong> allerdings nicht zur Hochzeit, Peter<br />
starb an den Pocken.<br />
Vor einigen Jahren wurde die unvollendete <strong>Sommer</strong>residenz Katharinas II. in Zaryzino aufgebaut, das<br />
Ensemble und der große Park ziehen viele Besucher an.<br />
Zu den ältesten Klöstern Moskaus gehört das Bogojawlenskij Kloster in Kitajgorod. Nach den Zeiten<br />
der Wirren und dem Verfall des Klosters beschäftigte sich Zar Michail Fjodorowitsch mit seiner<br />
Sanierung. Die Steinkirche im Naryschkinbarock steht heute noch in der Bogojawlenskij Gasse. Im<br />
Kloster wurde auf Betreiben des Zaren der Grundstein für die Slawisch-Griechisch-Lateinische<br />
Akademie gelegt, die ein paar Jahre später in das benachbarte Spasskij Kloster umzog. Peter I. verlieh<br />
der Bildungseinrichtung den Status einer Staatlichen Akademie.<br />
Das Hochpeterkloster in der ul. Petrovka, das seit 2009 wieder zugänglich ist, existierte über lange Jahre<br />
dank großzügiger Spenden verschiedenster Zaren. Unter Peter I. erhielt das Kloster seine endgültigen<br />
Gebäude. Er wies 1690 an, eine steinerne Kirche über den Gräbern seiner beim Aufstand der Strelitzen<br />
umgebrachten Onkel zu bauen.<br />
Das Iwanowkloster auf dem gleichn<strong>am</strong>igen Hügel, Malyj<br />
Iwanowskij Gasse 2, wurde Mitte des 18. Jahrhunderts auf<br />
Veranlassung der Zarin Jelisaweta, der Tochter Peters I., wieder<br />
aufgebaut. Sie ordnete die Unterbringung von Waisen und Witwen<br />
im Kloster an. Strenge Regeln bestimmten das Leben im Kloster,<br />
Besuch war nicht erlaubt, in die Stadt durften die Klosterbewohner<br />
nur in Ausnahmefällen. Unweit von einem Gefängnis gelegen,<br />
musste das Kloster auch verurteilte Frauen beherbergen. Auch<br />
hochgestellte Frauen wurden hierher gebracht. Offenbar wurde hier<br />
auch die uneheliche Tochter von Jelisaweta gefangen gehalten, die vor Katharina<br />
II. einen rechtmäßigen Anspruch auf den russischen Thron gehabt hätte.<br />
Im Nowospasskij Kloster, Krestjanskaja Ploschtschad, befindet sich die<br />
Begräbnisstätte der F<strong>am</strong>ilie Romanow. Hier wurde 1497 der erste Romanow<br />
beerdigt. 1995 wurden die sterblichen Überreste von Großfürst Sergej<br />
Alexandrowitsch, dem Onkel Nikolaus II. und Generalgouverneur von Moskau,<br />
der bei einem terroristischen Anschlag ums Leben k<strong>am</strong>, hierher überführt. Der<br />
Großfürst war ein Held des russisch-türkischen Krieges, ein liberaler Mensch<br />
und Verfechter demokratischer Reformen. Er arbeitete dort, wo auch heute der<br />
Bürgermeister seinen Amtssitz hat, ul. Twerskaja 13. Nach seinem Tod verkaufte<br />
seine Witwe alle Besitztümer und gründete das Kloster der Barmherzigen<br />
Schwestern in der ul. Bolschaja Ordynka 34 und widmete sich bis zu ihrer Verhaftung 1918 der<br />
Sozialarbeit und Medizin. Auch sie wurde von den Bolschewiki umgebracht. Das Kloster mit einer<br />
wunderschönen Kirche und Garten wurde saniert und kann besucht werden.<br />
Das wohl ungewöhnlichste Denkmal für einen Zaren, geschaffen von Surab Zereteli, erhebt sich an der<br />
Moskwa, neben dem Kulturzentrum Roter Oktober. Offiziell trägt es den N<strong>am</strong>en „300 Jahre russische<br />
Flotte“ und ist Peter I. gewidmet. Gerüchten zufolge handelt es sich hierbei um die ehemalige<br />
umgearbeitete Statue Kolumbus’, die Zereteli aus Anlass des 500. Jahrestages der Entdeckung des<br />
<strong>am</strong>erikanischen Kontinents vergeblich den USA, Spanien und latein<strong>am</strong>erikanischen Ländern angeboten<br />
hatte. Anlässlich der Dreihundertjahrfeier der Romanowdynastie wurde ein Obelisk geschaffen, der<br />
heute im Alexandergarten steht. Allerdings wurden die Symbole und N<strong>am</strong>en der Zarenf<strong>am</strong>ilie nach der<br />
Revolution ausradiert und auf Geheiß Lenins durch 19 N<strong>am</strong>en bedeutender internationaler Denker und<br />
Philosophen ersetzt.<br />
2005 wurde in der Nähe der Christi Erlöserkirche ein Denkmal zu Ehren Alexanders II. errichtet, der<br />
1861 die Leibeigenschaft aufgehoben hatte, militärische und rechtliche Reformen veranlasste und das<br />
System der Selbstverwaltung einführte.<br />
Im Jahr der 400-Jahrfeier wurde in Moskau im Bezirk Wojkowo der Grundstein für die erste Kirche zu<br />
Ehren Nikolaus II. und seiner F<strong>am</strong>ilie gelegt.<br />
Simone Hillmann
Ausgabe 20 MosKultInfo 9<br />
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Ausstellungszentrum WWZ<br />
In Moskau gibt es wahrscheinlich keinen anderen Ort, wo so viele wunders<strong>am</strong>e, interessante und bizarre<br />
Gebäude vers<strong>am</strong>melt sind, wo sich Teiche und Grünflächen befinden und Denkmäler stehen, als das<br />
Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsausstellung der UdSSR.<br />
Im Februar 1935 wurde auf dem II. Kongress der Kolchosbauern die Bitte an die Regierung herangetragen,<br />
eine Landwirtschaftsausstellung zu organisieren. Tausende Kolchosen und Sowchosen kämpften<br />
um die Teilnahme an dieser Schau. Im Norden Moskaus entstanden 250 Gebäude, <strong>See</strong>n, ein Park und<br />
ein Garten. Hier wurde eine Vielzahl von Pflanzen aus allen Sowjetrepubliken angebaut. Am Eingang<br />
erhob sich die 24 Meter hohe Skulptur „Arbeiter und Kolchosbäuerin“ von Wera Muchina. Am 1. August<br />
1939 wurde Die Ausstellung konnte nach einer langen Bauzeit schließlich <strong>am</strong> 1. August 1939 eröffnet<br />
werden. Innerhalb von 3 Monaten besuchten 3,5 Millionen Menschen das Gelände. Während des<br />
Krieges wurde die ges<strong>am</strong>te Exposition nach Tscheljabinsk evakuiert.<br />
Anfang der fünfziger Jahre wurden die Gebäude rekonstruiert, viele wurden leider verunstaltet. Anstelle<br />
der Stalinskulptur wurde der Springbrunnen der Völkerfreundschaft gebaut. Am 1. August 1954 fand die<br />
zweite Eröffnung statt. Zwei Jahre später stieg die Musterschau der Landwirtschaft auf zur Ausstellung<br />
der Errungenschaften der sozialistischen Volkswirtschaften. In den 30er Jahren waren die Pavillons den<br />
Sowjetrepubliken und verschiedenen Regionen gewidmet. Das zeigte sich auch in deren Baustil. Die<br />
Architekten waren bemüht, ein glückliches und reiches Land zu zeigen und experimentierten sehr ausführlich<br />
mit historischen Formen. Bis heute überdauerten fast im Original der<br />
Pavillon der Usbekischen Sowjetrepublik, heute Nr. 66-Kultura oder der Ukraine.<br />
Sie sind berühmt, reich verziert und befinden sich zumindest außen<br />
noch in einem guten Zustand. Auch die abseits versteckten Gebäude<br />
demonstrierten ein neues Bewusstsein des sowjetischen Volkes, was von jungen<br />
Architekten in modernistischen Formen Ausdruck gegeben wurde.<br />
Nach dem Krieg wurden die Pavillons verschiedenen Industriezweigen zugeordnet<br />
und umbenannt. Die moderne Architektur spiegelte sehr wirkungsvoll vor allem<br />
das Bestreben der UdSSR den Kosmos zu erobern wider. Zum Symbol der erneuerten<br />
Ausstellung gerieten die Springbrunnen – Völkerfreundschaft, Steinerne Blume, Goldene<br />
Ähre.<br />
Das große Gelände zog und zieht besonders im <strong>Sommer</strong> viele Besucher an, die sich meist<br />
nur auf den Hauptwegen tummelten.<br />
Die wenigsten Besucher haben wohl das ges<strong>am</strong>te Ausmaß des Territoriums und alle Gebäude,<br />
die zwischen 1930 und 1970 errichtet wurden, erkundet. Leider stehen aktuell nicht mehr alle<br />
Pavillons. Der Pavillon der Jagd und Tierhaltung, gebaut 1939, der Pavillon der Tiermedizin sowie der<br />
Sibirien-Pavillon brannten ab. Auf den Jagdpavillon weisen nur noch zwei Figuren hin, die vor dem<br />
Eingang standen.<br />
Auf der äußeren Straße fuhr früher ein Bus, eine Haltestelle haben wir noch sehen<br />
können. Heute gibt es eine Bimmelbahn, die über das ges<strong>am</strong>te Gelände fährt. Oder<br />
man erkundet per Rad bzw. zu Fuß alles selbst.<br />
Die Pavillons, die sich in den Außenbereichen befinden, werden manchmal in der<br />
offiziellen Karte der WDNCh gar nicht genannt. Dabei sind durchaus interessante<br />
Bauwerke darunter. Man sollte sich nicht abschrecken lassen von dem manchmal<br />
etwas heruntergekommenen Äußeren. Manche Pavillons wurden einfach verkleidet,<br />
die schönen Fassaden versteckt, das betrifft beispielsweise den Pavillon Kasachstan. Und auch<br />
wenn in ihrem Inneren die Errungenschaften von Handelseinrichtungen und diversen Museen wie für<br />
Folterwerkzeuge oder Trunksucht, abgelöst wurden, einige schmückende Elemente blieben erhalten.<br />
Und für einen Spaziergang lohnt es sich immer, einmal der äußeren Straße zu folgen.<br />
Beginnen kann man beispielsweise <strong>am</strong> südlichen Eingang. Dort stößt man<br />
gleich auf eine Attraktion - das Panor<strong>am</strong>arundkino. Diese Idee des Filmezeigens<br />
hatte Chruschtschow in den fünfziger Jahren aus den USA mitgebracht.<br />
In einem runden Kinosaal wird auf elf Bildschirmen ein zwanzigminütiger<br />
sowjetischer Film, ein Stück sowjetischer Kino- und Filmgeschichte<br />
gezeigt. Die Bilder beeindrucken, die russische Sprache muss man nicht unbedingt beherrschen.<br />
Das Progr<strong>am</strong>m findet man unter http://www.krugor<strong>am</strong>a.narod.ru/.
Ausgabe 20 MosKultInfo 10<br />
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Im Brotpavillon wird allerdings kein Brot mehr verkauft. Kleine Bildchen weisen auf die ursprüngliche<br />
Funktion hin.<br />
Daneben erhebt sich der Pavillon „Sämereien“, ein Betonklotz mit Lichteinfall von oben, die Inneneinrichtung<br />
hat noch sowjetischen Charme.<br />
An einem Seitenweg stehen nebeneinander die Pavillons Junge Techniker und<br />
Junge Naturalisten. An den Wänden weisen Reliefs von Tieren auf die Funktion<br />
der Bauten hin.<br />
Der Pavillon Meteorologie mit der Wetterstation daneben sowie der Buch-<br />
Pavillon sind geschlossen. Schräg gegenüber wartet<br />
ein Kleinod – das Grüne Theater auf eine Wiedereröffnung,<br />
leider ist es verbarrikadiert. Aber durch ein Loch im Zaun kann man<br />
einen Blick auf die im Grünen stehenden Zuschauerreihen erhaschen. Der<br />
Sportpavillon ist geschlossen, die Sportplätze verkommen.<br />
Immer weniger hört man dort hinten, wo die WDNCh in das Gelände des Botanischen<br />
Gartens übergeht, noch die Musik aus den Lautsprechern, immer<br />
dichter wird der Baumbestand. Man nähert sich dem Bereich, in dem die Pavillons,<br />
Gärten und Plantagen der Landwirtschaft ein weiträumiges Areal belegen. Der<br />
Eingang des Weinbaupavillons ist mit Weinreben verziert. Sehr schön sieht der Tabak-Pavillon<br />
aus. Der große Teich mit dem berühmten Springbrunnen<br />
Goldene Ähre in der Mitte könnte zum Paddeln einladen.<br />
Ein großes Restaurant ist geschlossen. Weiter geht es vorbei<br />
an den Gebäuden der Geflügelwirtschaft, Volieren einem Haus<br />
mit einem Inkubator. Neben dem Fischereipavillon durfte unter Lushkow ein Oligarch<br />
ein Schloss <strong>am</strong> <strong>See</strong> bauen. Hier hinten an den Teichen befinden sich das Fischerdorf<br />
und das Forellenflüsschen, wo man sich für teures Geld erholen und angeln kann. Das<br />
Gebäude der Karnickelzucht beherbergt irgendeine Firma. Imkerei, Pferde- und<br />
Schweinezucht, eine kleine Pferderennbahn, der Pavillon Melioration - alles war vorhanden.<br />
In Betrieb scheint auch das Kulturhaus der WDNCh. Begeistert hat das<br />
kleine Gastronom im ehemaligen Pavillon der Konservenindustrie "Glavkonserv".<br />
Die Inneneinrichtung ist noch gut erhalten. In der Nachbarschaft steht der Pavillon<br />
"Glavkonditor", der alte Tortenpavillon, in der Nähe das Gebäude der fleischverarbeitenden<br />
Industrie mit einem Stier auf dem Dach. Auf dem Platz der Industrie vor<br />
dem schicken Kosmospavillon stehen werden eine Rakete und eine Jak-42,<br />
sie hat 1981einen Rekord im Fernflug aufgestellt, ausgestellt.<br />
Zu den größten Pavillons gehören Nr. 20-Chemische Industrie, Nr. 26-<br />
Verkehr, Nr. 57-Spielwelt und Nr. 69-Konsumgüter. 46 Objekte wurden als<br />
Kulturdenkmäler anerkannt und stehen unter der Obhut des Staates. Jetzt<br />
ist es offensichtlich schwierig das Gelände zu vermarkten. Zwar finden<br />
immer noch Messen und Ausstellungen statt, die meisten in den Pavillons 26, 57, 69 und 75, doch viele<br />
der schönen Bauwerke sind geschlossen.<br />
Verschiedene Museen ziehen vor allem F<strong>am</strong>ilien mit Kindern an. Im Pavillon 2 werden Schmetterlinge<br />
gezeigt, exotische Vögel im Pavillon 8. Geheimnisse der Unterwasserwelt verspricht Pavillon 1, hier<br />
kann man auch Wachsfiguren bestaunen. Die Eiszeit wird erlebbar in Pavillon 71. Auf dem Gelände gibt<br />
es ein Delfinarium. Im Museum der UdSSR, Pavillon 2, wurden einige Gegenstände des sowjetischen<br />
Alltags zus<strong>am</strong>mengetragen. Zwischen den Pavillons 64 und 66 gibt es einen Tierkindergarten. Dort<br />
kann man Meerschweine, Häschen und andere Tiere füttern, in die Hand nehmen und streicheln.<br />
Außerdem kann man verschiedene Fahrzeuge ausleihen und Inliner sowie Go-Kart fahren. Rechts vom<br />
Haupteingang befinden sich viele Fahrgeschäfte, das sichtbarste ist das 72 Meter hohe Riesenrad. Gegenüber<br />
stehen Karussells für Kinder. Und solange sie noch existiert – mit der Hochbahn vor der<br />
WDNCh sollte man mal gefahren sein. Jetzt finden jährlich ungefähr 150 Messen mit 15 Millionen Besuchern<br />
statt. Doch heutzutage ist das Gelände für Ausstellungen nicht mehr auf dem neuesten Stand.<br />
Für die Zukunft sind eine Umgestaltung und der Neubau vieler Komplexe geplant. Dafür soll einiges<br />
der historischen Gebäude abgerissen werden.<br />
So hat dieses Ausstellungsgelände einen etwas morbiden Charme und fristet ein trauriges Dasein, lädt<br />
jedoch unbedingt zum Erkunden ein.<br />
Simone Hillmann
Ausgabe 20 MosKultInfo 11<br />
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Kachelschmuck an Moskauer Bauwerken des 17. Jahrhunderts<br />
Moskau besticht nicht nur durch seine Gebäude aus weißem Stein, seine goldenen Kuppeln, sondern<br />
ebenso durch Verzierungen mit Kacheln, eine Visitenkarte Moskaus des 17. Jahrhunderts.<br />
Geschmückt wurden Kirchenbauten schon immer. Auch jetzt noch kann man die vormongolischen Kirchen<br />
in Wladimir und Susdal oder die Gewandniederlegungskirche im Kreml, das Refektorium im<br />
Spaso-Andronikow-Kloster bewundern, deren Wände von Steinschnitzereien, dem Vorläufer des Kacheldekors,<br />
bedeckt sind.<br />
Kachelschmuck ist in Russland seit der Wende zum 16. Jahrhundert bekannt. Vor allem Kirchen und<br />
Häuser der Reichen wurden mit Kacheln verschönert. Sie setzten I-Tüpfelchen auf die Ausgestaltung<br />
der Fassaden.<br />
Die Entstehung russischer Zentren der Kachelkunst sowie deren Herstellung im ausgehenden 16. Jahrhundert,<br />
als Moskau eine bedeutende Rolle in der Formierung der russischen Kunst spielte, spiegelte das<br />
System der Architektur, des Baus und d<strong>am</strong>it verwandter Gewerke überhaupt wider. Alles war der Behörde<br />
für Steinarbeiten unterstellt. Durch diese Zentralisierung ging die Eigenständigkeit früherer Zentren<br />
wie Pskow verloren. Die Behörde reglementierte den Einsatz der besten Handwerker, die ihre eigenen<br />
Entwürfe mitbringen durften, für große Projekte, holte sie auf Befehl des Zaren aus ganz Russland<br />
zus<strong>am</strong>men, niemand konnte sich weigern. Das begünstigte den Austausch von Informationen. Neues<br />
nahmen sie nach Hause mit. Und dort, wo es schon Ziegelproduktion gab, entstanden im 17. Jahrhundert<br />
eigene Zentren der Kachelkunst, so beispielsweise in Jaroslawl, Smolensk, Wladimir, Susdal und<br />
einigen Klöstern wie in Murom. Sie verkauften und transportierten die Kacheln in weiter entfernt liegende<br />
Regionen.<br />
Allerdings gab es bis zum 17. Jahrhundert keine Handwerker, die sich speziell mit der Herstellung dieser<br />
für die Dekoration bestimmten Kacheln beschäftigten, sondern das waren Töpfer, Steinmetzen,<br />
Ofensetzer, also alle die, die etwas mit dem Brennen von Ton oder Ziegeln zu tun hatten. Der Berufsstand<br />
war sehr geachtet, die Handwerker brauchten keine Steuern zu entrichten.<br />
Die Kachel an sich ist eine aus Ton gebrannte Terrakottaplatte mit einem Rumpf<br />
zur Befestigung an der Wand. Die ersten Kacheln wurden aus der gleichen Masse<br />
wie die Ziegel gebrannt. Die Ausarbeitung des Bildes folgte der alten Technik der<br />
Gestaltung von Pfefferkuchen, zuerst ohne Glasur. Zu Beginn der 30er Jahre des<br />
17. Jahrhunderts wurden die Kirchen, die vorwiegend im altrussischen Stil erbaut<br />
wurden, mit grünen glasierten Kacheln verziert. Später wurden die Kacheln mit<br />
einem Relief und farbiger Glasur versehen.<br />
Patriarch Nikon lud auch weißrussische, polnische und litauische Handwerker ein. Im Kloster zu Waldai<br />
richtete er für sie eine Werkstatt ein. Sie wurde später in das Kloster von Nowojerusalem verlegt. Die<br />
Meister schufen innerhalb von acht Jahren fünf Ikonenwände aus Kacheln, Kachelportale, Friese. Nachdem<br />
Nikon in Ungnade gefallen war, berief der Zar die Handwerker, unter ihnen den berühmten weißrussischen<br />
Meister Stepan Polubes, nach Moskau in den Kreml. Andere fanden Arbeit in der Gontscharnaja<br />
Sloboda, der Moskauer Vorstadt, in der das Töpferhandwerk angesiedelt war. Die Gontscharnaja<br />
Sloboda war das bedeutendste Töpferzentrum in Moskau, jedoch nicht das einzige. Ofenbauer und Töpfer<br />
lebten unter anderem auch in den Vorstädten Kadaschowskaja, Meschtschanskaja, Ch<strong>am</strong>owniki sowie<br />
im Donskoj Kloster.<br />
Auch wenn Kacheln an Kirchengebäuden in Jaroslawl, Nishnij Nowgorod oder Solik<strong>am</strong>sk bis heute<br />
erhalten geblieben sind, befindet sich die größte und reichhaltigste Ans<strong>am</strong>mlung in Moskau, wo sich<br />
diese wichtige mittelalterliche Tradition nur über drei Zarengenerationen hinwegsetzte. Die Kacheln<br />
weckten zwischen 1630 und 1650 ein gewisses Interesse, systematisch verwendet wurden sie ab den<br />
Siebziger Jahren. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts ließ die Verwendung schon wieder nach.<br />
In Moskau kann man fast alle Stadien der Entwicklung verfolgen.<br />
Die ältesten Kacheln sieht man an den Türmen der Basiliuskathedrale (16. Jahrhundert) auf dem Roten<br />
Platz, dicht gefolgt von den glänzenden Kacheln <strong>am</strong> Kegeldach der Maria-Schutz-und-Fürbitte-Kirche<br />
in Medwedkowo, ul. Sapowednaja 52, aus den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts.<br />
In den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts wurden die ersten Gemächer aus Stein in der Zarenresidenz<br />
im Kreml errichtet. Dazu gehören die Hauskirchen im Terempalast, die von außen durch die elf kleinen,<br />
mit Kacheln verzierten Türmchen sichtbar sind.
Ausgabe 20 MosKultInfo 12<br />
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Am Bersenjewskaja Ufer, in der Nähe der ehemaligen Fabrik Krasnyj<br />
Oktjabr, stehen die Gemächer des Awerkij Kirillow, ein seltenes Beispiel<br />
des privaten Wohnungsbaus Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts.<br />
Sie waren früher mit einem überdachten Gang mit der benachbarten Nikolauskirche<br />
(hier folgt man einigen altgläubigen Traditionen) verbunden.<br />
Beide Gebäude sind mit Kacheln, mitunter teuren kobaltblauen, verziert.<br />
Ins Auge sticht in der ul. Bolschaja Poljanka 29 die Kirche des heiligen Gregorius,<br />
gebaut in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Auch hier hat sich<br />
der Meister Stepan Polubes verewigt. Ein Kachelfries mit dem berühmten<br />
Pfauenauge schmückt die Kirche. Eine Seltenheit – in dieser Kirche befindet<br />
sich auf der rechten Seite die Ikone des heiligen Varus, von denen es in Russland<br />
nur sehr wenige gibt.<br />
In der Töpfervorstadt steht die kleine gemütliche Maria-Entschlafenen Kirche,<br />
ul. Gontscharnaja 29, gebaut Mitte des 17. Jahrhunderts. An der Gestaltung des Kacheldekors hatte<br />
wiederum Stepan Polubes beträchtlichen Anteil. An der Fassade der Kirche zieht sich ein großer Fries<br />
entlang. Die Besonderheit der Kirche ist die Ikone der dreihändigen Gottesmutter. D<strong>am</strong>it alle Gläubigen<br />
leichteren Zugang zur Ikone haben, wurde an der Außenwand der Kirche eine Kopie, verziert mit Kacheln,<br />
aufgehängt. Die Kirche war auch in der Sowjetzeit nicht geschlossen.<br />
Das Highlight jedoch findet man in Krutitzkoje Podworje, heute ist das<br />
eine Filiale des Moskauer Patriarchats, die sich vor allem der Jugendarbeit<br />
widmet. An der Kreuzung von ul. Krutitzkaja und 1. Krutitzkij per.<br />
gelegen, stellt die Anlage mit der schönen Maria-Himmelfahrts-Kirche<br />
mit ihren schwarzen Kuppeln sowie dem Haupthaus, das mit Kacheln<br />
dekoriert ist, eine kleine Oase im Bezirk Taganka dar. Hier wurde an der<br />
Wende zum 17. Jahrhundert eine ges<strong>am</strong>te Fassade mit fast 2000 Kacheln<br />
von Stepan Polubes bedeckt.<br />
Ein wenig abseits vom Stadtzentrum, in der Nähe der Vernissage in<br />
Ismajlowo, auf einer kleinen Insel steht die Maria-Schutz-und Fürbitte-Kirche,<br />
die in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts für die<br />
Zarenf<strong>am</strong>ilie errichtet wurde. Außen wurde sie von Polubes mit seinem<br />
Pfauenauge sowie anderen Kacheln mit Pflanzenelementen<br />
verziert. Im Brückenturm auf der Insel, Metro Partisanskaja, weiter<br />
mit dem Trolleybus 22 bis zur Haltestelle Glavnaja Alleja, zeigt<br />
eine Ausstellung die Entwicklung des Moskauer Kacheldekors. Der<br />
Besucher kann hier eine der reichhaltigsten S<strong>am</strong>mlungen russischer Bauker<strong>am</strong>ik besichtigen.<br />
Mit den durch Peter I. veranlassten Stilentwicklungen verloren Kacheldekore ihren Reiz für Bauherren.<br />
Eine der letzten noch in der Zeit Peters I. gebaute Kirche hinter dem Theater an der Taganka trägt noch<br />
vereinzelt Kacheln. Der Architekt Osip Starez setzte sie trotz abschlägigen Bauherrenwunsches durch.<br />
Erst sehr viel später wurde die glasierte Kachel wiederentdeckt und feierte in Abr<strong>am</strong>zewo ihre Renaissance.<br />
Simone Hillmann
Ausgabe 20 MosKultInfo 13<br />
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Buchtipps<br />
Jewgenij Grischkowez, Das Hemd<br />
Jewgenij Grischkowez wurde 1967 in Sibirien geboren und hat sich als seinen Wohnort<br />
Kaliningrad ausgesucht. Er schreibt Theaterstücke und steht auch selbst auf der Bühne.<br />
Dem Hemd im Roman ergeht es wirklich schlecht. Es ist Alexanders Lieblingshemd, und<br />
er zieht es morgens an, weil er ja die Frau treffen könnte, in die er sich über beide Ohren<br />
verliebt hat. Mehrmals während des langen Moskauer Tages muss das Lieblingshemd auf<br />
Toiletten gereinigt werden: von Staub, von Cocktailflecken und von Blut, vom Schmutz<br />
der Metropole, von ihren Vergnügungen und ihrem Leid. Spät in der Nacht wirft Alexander das verdreckte<br />
Kleidungsstück dann auf den Boden in seinem Schlafzimmer.<br />
Anders als das Hemd bleibt sein Träger erstaunlich unbeschadet. Alexander lebt - von Frau und Kind<br />
getrennt - in Moskau als mäßig erfolgreicher Architekt für Friseur- und Schönheitssalons. Unter anderen<br />
Umständen hätte ihn der Besuch von Max, dem alten Freund aus der Heimatstadt, über alle Maßen erfreut:<br />
Endlich wieder bis zur Bewusstlosigkeit trinken und reden! Nur hat sich Alexander gerade verliebt<br />
in eine Frau, die durch das ganze Buch als "SIE" geistert und ständig auf dem Handy anruft oder<br />
angerufen wird. Max als Provinzler will in Moskau In-Lokale und Prominente sehen, Frauen aufreißen<br />
und sich mit Alexander betrinken. Alexander aber denkt nur an seine Liebe. Und weil die beiden Russen<br />
das Männerklischee schlechthin verkörpern, sprechen sie über alles im Allgemeinen - also nicht über die<br />
spezielle Frau, an die Alexander dauernd denken muss, und erst <strong>am</strong> Ende über das eigene Leben, in dem<br />
Max von seiner Ehefrau verlassen worden ist. Mit scharfem Blick charakterisiert Grischkowez einen<br />
Typus aus der neuen, aufstrebenden Mittelschicht. Sascha ist ein Dandy des 21. Jahrhunderts und zugleich<br />
ein Russe, wie er im Buche steht: ein treuer Freund, ein leidenschaftlich Getriebener, ein trinkfreudiger<br />
Philosoph, der <strong>am</strong> Abend genauso mitgenommen ist wie sein Hemd.<br />
Agent 6, Tom Rob Smith<br />
In drei Romanen schildert der Brite das Leben des Geheimdienstmannes Leo Demidow.<br />
Eine Kindheit zu Hungerzeiten im ländlichen Russland der 1929/30er Jahre, der Große Vaterländische<br />
Krieg, der Terror des Stalin-Regimes, Okkupation und Krieg in Afghanistan<br />
sind Stationen von Leos Leidens- und Lebensweg. Kind 44, Kolyma und Agent 6 – so sind<br />
die deutschen Ausgaben betitelt. Das 44. Opfer eines Kindermörders ist der Anfang vom<br />
Ende seiner Geheimdiensttätigkeit; Chruschtschows »Geheimrede« auf dem Parteitag der<br />
KPdSU 1956 und deren Folgen konfrontieren Leo mit seiner längst abgeschlossen geglaubten Vergangenheit;<br />
die Missetaten von Agent 6 treiben ihn endgültig in den Untergang. Das dritte Buch beginnt mit<br />
einem Rückblick in das Jahr 1950. Der schwarze Musiker und Bürgerrechtler Jesse Austin erfreut sich<br />
bei der schwarzen Bevölkerung der USA großer Beliebtheit, wird als Kommunist bezeichnet, zumal er<br />
kein Hehl aus seiner Sympathie für das Sowjetsystem macht. Austins Besuch in Moskau wird von den<br />
dortigen Kommunisten als große Propaganda-Veranstaltung geplant. Doch Austin lässt sich nicht so<br />
schnell vereinnahmen und geht seine eigenen Wege. Dabei lernt er den jungen Geheimdienst-Offizier<br />
Leo Demidow und dessen zukünftige Frau Raisa kennen.<br />
Fünfzehn Jahre später. Völlig mittellos und verbittert lebt Austin mit seiner Frau in einer Sozialwohnung<br />
in Harlem. Die Demidows in Moskau haben in der Zwischenzeit geheiratet und zwei Mädchen<br />
adoptiert. Aus dem obrigkeitshörigen Leo ist nach seinem Ausstieg aus dem KGB und einer Stippvisite<br />
bei der Mordkommission ein einfacher Lagerverwalter geworden. Raisa, die etwas schüchterne Lehrerin<br />
von einst hat sich zu einer engagierten Schulleiterin entwickelt. Als ein Zeichen der Völkerverständigung<br />
hat sie ein Gemeinschaftskonzert <strong>am</strong>erikanischer und sowjetischer Schüler, unter ihnen auch ihre<br />
beiden Töchter, <strong>am</strong> UN-Hauptsitz in New York organisiert. Während einer Rede von Austin kommt es<br />
zu einer Auseinandersetzung mit mehreren Toten, unter ihnen Raisa. Leo versucht, den Schuldigen zu<br />
finden. Bei dem Versuch eines illegalen Grenzübertritts wird er gestellt und nach Afghanistan strafversetzt.<br />
Jahre der Hoffnungslosigkeit beginnen. Sein Job erscheint ihm sinnlos, die meiste Zeit dröhnt er<br />
sich mit dem dort leicht zugänglichen Opium zu.<br />
Erst als er unmittelbar mit dem Leid der Bevölkerung konfrontiert wird, kommt wieder Leben in seinen<br />
abgestumpften Geist. Die Herausforderung, das Leben einer jungen Frau und eines kleinen Mädchens<br />
retten zu können, haben ihn erstarken lassen, weil er auch durch die Befreiung der beiden seinem großen<br />
Ziel, nach New York zu kommen, näherkommt.<br />
Simone Hillmann
Ausgabe 20 MosKultInfo 14<br />
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Exkursionen und Führungen in Moskau und Umgebung<br />
Kulturkreis im Juni 2013<br />
Datum Thema Treffpunkt Kosten<br />
Sonntag,<br />
2.06.<br />
Besuch des Ehrenfriedhofs Nowodewitschje<br />
<strong>am</strong> Jungfrauenkloster<br />
12:00 Uhr Metrobahnsteig Sportiwnaja,<br />
rote Linie<br />
Ca. 500<br />
Rbl.<br />
Mittwoch,<br />
5.06.<br />
Besichtigung der Sonderausstellung "Russische<br />
Kaiserinnen. Mode und Stil Ende des<br />
12:00 Uhr Metrobahnsteig<br />
Frunsenskaja, rote Linie<br />
Ca. 600<br />
Rbl.<br />
18. - Anfang des 20. Jh."<br />
S<strong>am</strong>stag, Besuch im Mausoleum<br />
9:30 Uhr <strong>am</strong> Denkmal vom 500 Rbl.<br />
8.06.<br />
Sonntag,<br />
9.06.<br />
Besuch in Archangelskoje, dem alten Landsitz<br />
der Fürsten Jusupow<br />
Marschall Shukow<br />
12:00 Uhr Metrobahnsteig Tuschinskaja,<br />
violette Linie<br />
Ca. 800<br />
Rbl.<br />
Diensttag,<br />
11.06.<br />
Mittwoch,<br />
12.06.<br />
S<strong>am</strong>stag,<br />
15.06.<br />
Sonntag,<br />
16.06.<br />
Mittwoch,<br />
19.06.<br />
S<strong>am</strong>stag,<br />
22.06.<br />
Sonntag,<br />
23.06.<br />
Mittwoch,<br />
26.06.<br />
S<strong>am</strong>stag,<br />
29.06.<br />
Sonntag,<br />
30.06.<br />
Besuch im Mosfilmstudio 14.45 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang Ca. 700<br />
Rbl.<br />
Besichtigung der Sonderausstellung "Zur 11:00 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang Ca. 800<br />
400- jährigen Wahl des Zaren Michail Romanow"<br />
Rbl.<br />
im Historischen Museum<br />
Besuch im Ostankino-Schloss 12:40 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang Ca. 800<br />
Rbl.<br />
Bootsfahrt auf der Moskwa<br />
13:00 Uhr auf der Anlegestelle Ca. 900<br />
<strong>am</strong> Kiewer Bahnhof<br />
Rbl.<br />
Besuch der Staatlichen Lomonossuniversität 11:00 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang Ca. 800<br />
Besuch im Stalin-Bunker<br />
Besuch in Kuskowo, dem Landsitz der Grafen<br />
Scheremetew<br />
Besichtigung der Sonderausstellung „Michail<br />
Nesterow“ in der Neuen Tretjakowgalerie<br />
Ausflug nach Jasnaja Poljana zum Landsitz<br />
von Leo Tolstoj und Tula (Die Anmeldung gilt<br />
bei der Vorauszahlung von 1000 Rbl. bis<br />
14.06.)<br />
Besuch in Zarizyno, der <strong>Sommer</strong>residenz der<br />
Kaiserin Katherina<br />
der Großen<br />
10:30 Uhr Metrobahnsteig Partisanskaja,<br />
dunkelblaue Linie<br />
11:00 Uhr Metrobahnsteig<br />
Rjasanskij Prospekt, violette<br />
Linie<br />
Rbl.<br />
1600 Rbl.<br />
pro Person,<br />
für eine<br />
Gruppe<br />
von 10<br />
Personen<br />
Ca. 900<br />
Rbl.<br />
11:00 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang Ca. 800<br />
Rbl.<br />
7:00 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang der Ca. 3800<br />
Deutschen Botschaft, Rückkehr Rbl.<br />
gegen 19:00 Uhr<br />
11:00 Uhr Metrobahnsteig O-<br />
rechowo, grüne Linie<br />
Ca. 800<br />
Rbl.<br />
Diese und andere Veranstaltungen in und um Moskau werden auch privat angeboten.<br />
BITTE MELDEN SIE SICH ZU JEDER VERANSTALTUNG SOFORT NACH DER BEKANNTGABE DI-<br />
REKT BEI NINA SERGEJEWNA (Tel. 8 495 541 80 80) AN!<br />
Im Juli geplante Veranstaltungen:<br />
Montag, 1.07.2013 Besuch im Bolschoj Theater, Treffpunkt: 12:50 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang<br />
Kosten: 1500 Rbl. pro Person<br />
Donnerstag, 25.07.2013 Besuch im Bolschoj Theater, Treffpunkt: 12:20 Uhr <strong>am</strong> Haupteingang<br />
Kosten: 1500 Rbl.
Ausgabe 20 MosKultInfo 15<br />
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Jussupow-Palast - vor kurzem restauriert und erst ab diesem Frühling zugänglich, gehört zu den wenigen<br />
erhalten gebliebenen Bauten in Moskau aus dem 17. Jahrhundert. Mit diesem Ort sind solche N<strong>am</strong>en<br />
wie Ivan der Schreckliche (der Gestrenge), Jussupow und Rasputin verbunden. Einmalig und sehenswert.<br />
Sowjetisches Moskau – ein relativ neues Museum, das sowjetische, realitätsnah eingerichtete Wohnräume<br />
beherbergt, in denen Sie spannende 100 Jahre von Anfang des 20. Jahrhunderts bis jetzt miterleben<br />
können.<br />
Sternenstädtchen – hier befindet sich das erste Trainingszentrum der Kosmonauten, in dem alle Kosmonauten<br />
und Astronauten immer noch ausgebildet werden.<br />
Ihre Vorteile: Wir sind flexibel und immer für Sie da, an Arbeits- und Feiertagen, wir sprechen Deutsch<br />
und bei uns stehen Ihre Wünsche im Mittelpunkt.<br />
Mailen oder rufen Sie uns an und wir würden uns freuen, ein Progr<strong>am</strong>m nach Ihrem „Maß“<br />
„anfertigen“ zu dürfen!<br />
Olga Varl<strong>am</strong>ova & Co. olja.varl<strong>am</strong>ova@gmail.com +7 926 229 10 61<br />
Spaziergänge durch „mein Moskau“<br />
Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch<br />
russische Moskau ein entdeckt und erkundet zu werden.<br />
In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken,<br />
meine kleinen Besonderheiten, die ich Ihnen im Rahmen einer individuellen Exkursion gern zeigen<br />
möchte.<br />
- Streifzug durch S<strong>am</strong>oskworetschie<br />
Gegenüber vom Kreml erstreckt sich auf der anderen Seite der Moskwa S<strong>am</strong>oskworetschie,<br />
einer der ältesten Stadtbezirke der Hauptstadt. Hier befindet sich nicht nur die weltberühmte<br />
Tretjakowgalerie. Das malerische Viertel wird von zwei- bis dreistöckigen Stadtvillen und<br />
Kirchen geprägt. Unser Spaziergang führt vor allem durch den nördlichen Teil von<br />
S<strong>am</strong>oskworetschie und kann flexibel gestaltet werden.<br />
- Markt mit besonderem Flair<br />
Einer der ältesten landwirtschaftlichen Märkte Moskaus befindet sich im Stadtteil<br />
Preobrashenskoje im Nordosten der Stadt. Hier hat Peter I. einen Teil seiner Jugend verbracht,<br />
hier steht das einzige Kloster der Altgläubigen in Moskau.<br />
Wir besuchen den Markt, seine festen Gebäude und die vielen Handelsreihen im Freien, die ihn<br />
fast einzigartig machen. Beim Einkaufen stehe ich mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Wenn Sie mit mir zu einer dieser Touren (weitere Themen auf Anfrage) aufbrechen möchten,<br />
dann melden Sie sich bitte unter simonehillmann@web.de oder +7 917 505 8862.<br />
Ich freue mich auf Sie, Simone Hillmann
Ausgabe 20 MosKultInfo 16<br />
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Gottesdienste und Veranstaltungen im Juni<br />
S<strong>am</strong>stag, 01.06.<br />
Sonntag, 02.06.<br />
Sonntag, 09.06.<br />
S<strong>am</strong>stag, 15.06.<br />
Sonntag, 23.06.<br />
Sonntag, 30.06.<br />
10:15 Pilgertag im Bitsevskij Park<br />
(s. Homepage)<br />
11:15 Gottesdienst<br />
11:15 Gottesdienst mit Abendmahl<br />
Ökumenischer Nachmittag<br />
auf der Datscha der F<strong>am</strong>ilie Harten<br />
ab 13:00 Ankommen<br />
14:00 Gemeins<strong>am</strong>es Essen mit Grillen<br />
Spiele und Zus<strong>am</strong>mensein<br />
17:00 Ökumenischer F<strong>am</strong>iliengottesdienst<br />
11:15 Gottesdienst<br />
11:15 Gottesdienst mit Verabschiedung derjenigen,<br />
die im <strong>Sommer</strong> Moskau verlassen.<br />
Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Botschaftssaal,<br />
Mosfilmowskaja ul. 56, statt. Wenn kein F<strong>am</strong>iliengottesdienst stattfindet, gibt es alle 14 Tage<br />
Kindergottesdienst.<br />
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Pfarrehepaar Christina und Markus Schnepel<br />
Prospekt Wernadskovo 103/3/26 119526 Moskau Tel.: +7-495/4332295<br />
info@emmausgemeinde-moskau.de<br />
http://www.emmausgemeinde-moskau.de<br />
Vertrauensausschuss: Elke Bernstein, Britta Bracher-Klucke, Katja Bruisch, Siggi Geike, Imke Schultz,<br />
Simon Eugster, Frank Zabka, Vorsitzende: Esther Kr<strong>am</strong>er<br />
St. Elisabeth<br />
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau<br />
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Termine unter http://www.elisabethgemeinde-moskau.de/.
Ausgabe 20 MosKultInfo 17<br />
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Termine und Veranstaltungen<br />
Ausstellungen<br />
Michail Nesterow<br />
Das umfangreiche Schaffen dieses bedeutenden russischen Künstlers, Peredwishniks und Vertreter des<br />
russischen Symbolismus wird in der Neuen Tretjakowgalerie, Krymskij Wal 10, bis zum 24. August<br />
gezeigt. Er suchte seine Ideale in der nationalen Vergangenheit sowie in den geistigen Wurzeln der russischen<br />
Orthodoxie. Zuerst wurde er bekannt als Landschaftsmaler, später widmete er sich religiösen<br />
Motiven, zu Sowjetzeiten malte er vor allem Portraits.<br />
Verpackungen<br />
Das Design von Verpackungen ist Thema der Ausstellung in der Manege, Manegenplatz 1. bis zum<br />
25. Juni kann man von den ersten selbstangefertigten folkloristischen Verpackungen bis zu moderner<br />
Gestaltung von Hüllen und Schachteln alle mögliche Formen betrachten.<br />
Ausstellung moderner Kunst<br />
Im Museum für Moderne Kunst, ul. Petrowka 25, http://www.mmoma.ru, wird bis Ende September eine<br />
Exposition präsentiert, die sich mit Gegenständen in der Kunst beschäftigt. Eine weitere Ausstellung<br />
beschäftigt sich mit der <strong>am</strong>bivalenten Interpretation von Kunstwerken.<br />
Phantomschmerzen<br />
In der Neuen Tretjakowgalerie, Krymskij Wal 10, wird bis zum 23. Juni diese Ausstellung, die dem<br />
Aufstieg und Niedergang verschiedener Stilrichtungen gewidmet ist, zu sehen sein.<br />
Joan Mirò-Ausstellung<br />
Bis zum 16. Juni zeigt das Museum für Moderne Kunst, Gogolboulevard 10, Arbeiten des bedeutenden<br />
spanischen Künstlers.<br />
Sandfiguren<br />
Am 28. April öffnet in Kolomenskoje eine Ausstellung von Skulpturen aus Sand. Fünfzehn „Bildhauer“<br />
kämpfen um den Gewinn der Weltmeisterschaft.<br />
Ausstellung<br />
Bis zum 21. Juli stellt Rebecca Horn, eine der bekanntesten deutschen Bildhauerinnen, Aktionskünstlerinnen<br />
und Filmemacherinnen im Multimediaartmuseum, ul.Ostoshenka 16, aus. Rebecca Horn war<br />
mehrfach auf der documenta in Kassel dabei, sie ist seit 1993 Mitglied der Akademie der Künste.<br />
Installationen<br />
... Malerei und Grafik von Boris Messerer werden bis zum 23. Juni im Ingenieurskorpus der<br />
Tretjakowgalerei, Lawruschinskigasse 12, gezeigt. Messerer gehörte zu den Künstlern, die in den sechziger<br />
Jahren Kunst, Theater und Literatur von offiziellen Normen befreien wollten. Verheiratet mit der<br />
Dichterin Bella Achmadulina, hat er natürlich auch sie gemalt. Er beschäftigte sich mit historischen<br />
Themen, erstmals werden Werke ausgestellt, die den Repressionen von 1937 gewidmet waren.<br />
Die Stadt hinter dem Paradies<br />
Bis zum 3. November wird künstlerische Ker<strong>am</strong>ik der Vereinigung ZECH Nr. 1, die der Stadt Saraisk<br />
gewidmet ist, gezeigt. Die Ausstellung findet im Atelier der Bildhauerin A. Golubkina, Bolschoj<br />
Ljowschinskij Gasse 12, Metro Park Kultury, statt. Die Arbeiten der Künstler sind eng mit dem Porzellanwerk<br />
in Retschizy, dem ältesten Industriebetrieb im Raum Gshel, verbunden.<br />
Nackte<br />
„Nackte. Von Marmor bis zur Fotografie“ sind bis zum 23. Juni in der Galerie der Kunst der Länder<br />
Europas und Amerikas des 19. und 20. Jahrhunderts, Puschkinmuseum, zu sehen.
Ausgabe 20 MosKultInfo 18<br />
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Präraffaeliten-Viktorianische Avantgarde<br />
Die Präraffaeliten waren eine Gruppe von Malern in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Erstmals<br />
wird ihre Kunst, nach der Tate Gallery und der Nationalgalerie in Washington, im russischen<br />
Puschkinmuseum ausgestellt. Mehr als 80 Werke werden bis zum 22. September zu sehen sein.<br />
Ein Koffer für die letzte Reise<br />
Anlässlich des Deutschlandjahres in Russland wird bis zum 26. Juni in der Manege, Manegenplatz 1,<br />
diese Ausstellung, die sich mit der Endlichkeit des Lebens beschäftigt, präsentiert.<br />
Einhundert Installationen, Koffer, die ganz unterschiedliche Menschen, Deutsche und Russen, für ihre<br />
letzte Reise packen sollten, werden ausgestellt.<br />
Der große Fries des Perg<strong>am</strong>on-Altars<br />
Der „Perg<strong>am</strong>on-Altar“ ist ein berühmtes Kunstwerk der hellenistischen Periode, eines der bedeutendsten<br />
Denkmäler dieser Epoche, das sich bis in unsere Zeit erhalten hat. Zu sehen ist es auf der Museumsinsel<br />
in Berlin. Die Ausstellung des Puschkin-Museums, ul. Wolchonka 12, ist eine virtuelle Restaurierung,<br />
die Wiederkehr verlorener Schönheit des in der Bibel erwähnten Meisterwerkes, jedoch keine Computergraphik,<br />
sondern eine besondere Technik von Photographie und Montage.<br />
Musik, Theater und Ballett<br />
Klassische Musik<br />
Unter http://www.mosconcert.com finden Sie eine reiche Auswahl an Konzerten klassischer Musik in<br />
kleineren Konzertsälen wie im Glinka- oder Skrjabinmuseum, in der Galerie Surab Zereteli, in der Gnesin-Akademie<br />
oder im Tschaikowski-Zentrum. Diese Informationen können auch abonniert werden.<br />
Konzerte und Veranstaltungen in der Moskauer Akademie des Aquarells und der bildenden<br />
Künste<br />
In der neuen Akademie, ul. Akademika Wargi 15, Metro Jugosapadnaja oder Tjoplyj stan, finden viele<br />
Veranstaltungen für ein breites Publikum statt. Darunter sind Konzerte und Theateraufführungen für die<br />
ganze F<strong>am</strong>ilie. Weitere Informationen unter http://academy.andriaka.ru/.<br />
Internetübertragungen<br />
Ab sofort werden Konzerte aus dem Tschaikowski-Saal via Internet übertragen. Termine und Verbindung<br />
unter http://meloman.ru/?id=33.<br />
Aufführungen des Bolschoj Theaters<br />
… werden in einigen Kinos der Kette Formula Kino gezeigt.<br />
Opernköniginnen<br />
Bis in den Oktober hinein treten international berühmte Opernsängerinnen auf Moskaus Bühnen auf.<br />
Progr<strong>am</strong>m unter http://www.queensofopera.com/.<br />
Anton Tschechow<br />
Auch in diesem Jahr wird vom 19. Mai bis zum 14. Juli das traditionelle Internationale Tschechow-<br />
Theaterfestival stattfinden. Progr<strong>am</strong>m und Tickets unter http://www.chekhovfest.ru/progr<strong>am</strong>/.<br />
Russische Show<br />
Vom 18. Juni bis zum 13. September wird im Konzertsaal Kosmos neben dem gleichn<strong>am</strong>igen Hotel gegenüber<br />
der WDNCh, Metro WDNCh, eine russische nationale Show aufgeführt. Tänze, Lieder und viel<br />
Musik erzählen von traditionellen Bräuchen und der russischen <strong>See</strong>le.<br />
Spiwakow-Festival<br />
Vom 20. Mai bis zum 3. Juni findet das Festival „Moskau trifft Freunde“ statt. Progr<strong>am</strong>m unter<br />
http://www.spivakov.ru/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=16&Itemid<br />
=40.
Ausgabe 20 MosKultInfo 19<br />
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<strong>Sommer</strong>konzerte<br />
Im <strong>Sommer</strong> sind viele Konzerte geplant, eine Auswahl gibt es unter http://www.thevillage.ru/village/weekend/weekend/126213-plany-na-leto-kontserty.<br />
Usadba Jazz<br />
Diesmal findet das traditionelle Jazzfestival Mitte Juni statt. Am 15. und 16. Juni werden in Archangelskoje<br />
viele Bands erwartet. http://usadba-jazz.ru/ru/moskva/about_m/istoriya.html<br />
Park Live<br />
Vom 28.bis zum 30. Juni lädt die WDNCh zu einem Musikfestival ein. Den Startschuss gibt an diesem<br />
Tag die Kultgruppe Limp Bizkit. Karten unter http://www.parter.ru.<br />
Gitarrenmusik<br />
Bis zum 6. Juni läuft im Internationalen Haus der Musik das Festival Sterne der klassischen Gitarrenmusik.<br />
Karten und Progr<strong>am</strong>m unter http://www.mmdm.ru.<br />
Musik im Park<br />
Im Park Kuskowo erklingt den ges<strong>am</strong>ten <strong>Sommer</strong> über klassische Musik. Progr<strong>am</strong>m unter<br />
http://www.mosconcert.com/kuskovo.php. Das Festival der Orgelmusik läuft bis zum 10. August, Progr<strong>am</strong>m<br />
unter http://kuskovo.ru/akcii_i_br_meropriyatiya_br_v_muzee/.<br />
Musik in Stadtvillen und Palästen<br />
Bis zum 23. Juni finden in verschiedenen Villen klassische Konzerte statt. Progr<strong>am</strong>m unter<br />
http://www.afisha.ru/festival/5862/schedule/.<br />
Tango<br />
Argentinischen Tango kann man bis zum 9. Juni genießen. Progr<strong>am</strong>m unter<br />
http://www.afisha.ru/festival/5859/schedule/.<br />
Klangwelten<br />
Musik verschiedener Völker wird bis zum 27. Juni an unterschiedlichen Orten zu Gehör gebracht. Progr<strong>am</strong>m<br />
unter http://www.afisha.ru/festival/5765/schedule/.<br />
Sonstiges<br />
WWZ, Metro WDNCh, Kirchenmessen<br />
Dmitrij Donskoj, 29. Mai bis 3. Juni, Pavillon 70<br />
Glockenklang, 6. bis 12. Juni, Pavillon 69<br />
Pfingsten, 19. bis 24. Juni, Pavillon 70<br />
28. Juni bis 4. Juli, Pavillon 69<br />
Neben Erzeugnissen der Klöster werden viele Kirchenutensilien sowie Lebensmittel, Kleidung, Bücher<br />
und anderes mehr zum Verkauf angeboten.<br />
Veranstaltungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau<br />
Weitere Termine unter http://www.dhi-moskau.de.
Ausgabe 20 MosKultInfo 20<br />
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Nützliches, Wissenswertes und Kurioses<br />
Stadtnachrichten<br />
Frühling in den Moskauer Parks<br />
Nach den Maifeiertagen hat offiziell die "<strong>Sommer</strong>saison" in den zahlreichen grünen Oasen Moskaus<br />
begonnen.<br />
Im Gorkipark eröffnete der neue Ferma & Willi<strong>am</strong>sburg Grill mit schmackhaften gegrillten Burgern<br />
und Fleisch. Für die Vegetarier gibt es den Kiosk Fresh. Und die Pelmeniliebhaber kommen im Pelman<br />
auf ihre Kosten. Auch in diesem Jahr stehen zahlreiche kostenlose Tischtennisplatten an der Hauptfontäne<br />
zur Verfügung.<br />
Im Park Museon, Krymskij Wal 10, gegenüber vom Gorkipark, hat die Fahrradfirma Electra einen<br />
Showroom eingerichtet. Ein neues Café gibt es ebenfalls.<br />
Mitte Juni öffnet im Garten Eremitage, ul. Karetnyj Rjad 3, ein Kino. Dort kann man auf gemütlichen<br />
Liegen und Kissen Filme schauen. Die Filme werden in vier Sprachen übertragen, für die Kopfhörer<br />
muss eine Leihgebühr entrichtet werden, ansonsten ist der Kinospaß kostenlos.<br />
Auch hier stehen Tischtennisplatten, wird täglich Yoga angeboten (in der Woche abends 20 Uhr, <strong>am</strong><br />
Wochenende mittags 12 Uhr) sowie werden Tanzstunden durchgeführt.<br />
Freiluftkino wird außerdem in folgenden Parks präsentiert:<br />
Gorkipark, Museon, Sokolniki, Fili, Krasnaja Presnja.<br />
Das Nördliche Tuschino lockt ab 1. Juli mit Bassin, Strand, einem Café und Fahrradwegen.<br />
Baden<br />
Auch in anderen Parks wird es Möglichkeiten zum Abkühlen geben, so im Gorkipark <strong>am</strong> Olivenstrand,<br />
unterhalb der Spatzenberge ab Juli <strong>am</strong> Leninstrand, im Park Sokolniki werden Bassins eingerichtet, in<br />
Fili gibt es Möglichkeiten an der Moskwa zu baden.<br />
Skater<br />
Sieben Bereiche warten auf die Skater. Der größte Skatepark befindet sich in Sokolniki. Hier wird außerdem<br />
eine künstliche Welle für Surfer angelegt, ein astronomischer Park lädt Kinder ein. Vom 12. bis<br />
zum 16. Juni findet im Park das Internationale Festival der Extremsportarten statt.<br />
Radfahren<br />
Fast überall kann man Fahrräder ausleihen. Mehr als dreißig Kilometer Radwege wurden in den Parks<br />
geschaffen.<br />
Im Park Kusminki können Kinder in einem Schulgarten an den Wochenenden lernen, wie man pflanzt<br />
und erntet.<br />
Der Baumannpark, ul. Nowaja Basmannaja, lädt zu allerlei Spielen wir Gorodki, Petanque, Tischtennis<br />
und Kricket ein.<br />
Aufzug des Kremlwachregiments<br />
Jeden S<strong>am</strong>stag um 12 Uhr, können die Moskauer und ihre Gäste bis Ende September bei gutem Wetter<br />
auf dem Kathedralen-Platz im Kreml eine theatralisierte Vorstellung der Wachablösung sehen. Gezeigt<br />
werden Elemente russischer militärischer Zeremonien, verschiedene „Kunststückchen“ mit der Waffe<br />
und zu Pferde. Höhepunkt ist ein synchroner Schuss aus allen Gewehren. Es empfiehlt sich, mindestens<br />
1 Stunde vorher an der Kremlkasse zu sein. Die Schlangen sind kürzer an der Kasse im Alexandergarten<br />
bzw. <strong>am</strong> Eingang im Borowitzkiturm.
Ausgabe 20 MosKultInfo 21<br />
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Schifffahrt auf der Moskwa<br />
Seit Mitte April verkehren auf der Moskwa die Exkursionsschiffe. In der Saison sollen ungefähr 50<br />
Schiffe verschiedene Strecken abfahren. In eine Richtung kostet ein Ticket 450 Rubel, für einen ganzen<br />
Tag mit beliebigem Aus- und Zusteigen 800 Rubel. Um sich das Stadtzentrum von der Wasserseite aus<br />
anzusehen, kann man vom Kiewskij Woksal bis zum Nowospasskij Most (oder andersherum) fahren.<br />
Eine Rundfahrt um die Goldene Insel startet an der Lushkow-Brücke (gegenüber von der Lawruschinskigasse<br />
– Tretjakowgalerie). Auch vom Nördlichen Flussbahnhof aus kann man per Schiff fahren,<br />
Infos unter http://www.cck-ship.ru/.<br />
Mülltrennung<br />
Mehr als fünfzig S<strong>am</strong>melstellen, an denen man getrennten Müll abgegeben kann, werden in diesem Jahr<br />
in Moskau eingerichtet. Mobile Stellen s<strong>am</strong>meln Glühl<strong>am</strong>pen, Medik<strong>am</strong>ente und Batterien.<br />
Aber … Batterien<br />
Jede einfach so weggeworfene Batterie verunreinigt circa 20 m Boden. In den EU-Ländern müssen sich<br />
die herstellenden Unternehmen um die Rücknahme und Entsorgung oder Wiederaufbereitung kümmern.<br />
Geschäfte, die jährlich mehr als 32 kg Batterien verkaufen, müssen S<strong>am</strong>melbehälter aufstellen. In Russland<br />
gibt es bisherige keine gesetzliche Regelung. Zuletzt wurde im Herbst 2011 in der Duma darüber<br />
diskutiert. Doch wann wirklich ein Gesetz verabschiedet und der Staat Geld für die Batterierücknahme<br />
bewilligen wird, steht in den Sternen. Momentan kann man gebrauchte Batterien im Unternehmen Megapolis<br />
Group abgeben. Von dort werden sie an verschiedene verarbeitende Betriebe weiter geschickt.<br />
Allerdings ist auch hier die Vorgehensweise undurchsichtig. In Moskau wird an neuen Technologien<br />
gearbeitet. Zwei Werke sind russlandweit in der Lage, sofort mit dem Recycling zu beginnen. jedoch<br />
existiert kein reguläres S<strong>am</strong>melsystem, so dass es sich noch nicht lohnt, den Prozess in Gang zu setzen,<br />
es fehlen noch tonnenweise Rohstoffe, also die Batterien. Erst seit 2012 ist es Unternehmen überhaupt<br />
gestattet, Batterien zurückzunehmen, vorher benötigten sie eine Lizenz zur Aufbewahrung von Schadstoffen.<br />
IKEA hat nach der Eröffnung 2004 Batterien und Glühl<strong>am</strong>pen zurückgenommen, musste das<br />
dann allerdings einstellen wegen Fehlens dieser Erlaubnis. Seit 2009 konnten Batterien im<br />
Timirjasewmuseum abgegeben werden, inzwischen fehlt dem Museum der Platz zum Lagern. Gegenwärtig<br />
sollen Ökoläden für Kosmetik und Lebensmittel Batterien entgegennehmen. Doch auch dort wird<br />
nur ges<strong>am</strong>melt und keiner weiß, was weiter d<strong>am</strong>it tun. Die grünen Organisationen empfehlen die Batterien<br />
ins Ausland zu transferieren, allerdings ist die Einfuhr schädlicher Stoffe überall verboten.<br />
Fußgängerzone<br />
Das Krimufer soll bis zum Stadtgeburtstag Anfang September zur Fußgängerzone mit Bäumen und<br />
Springbrunnen sowie Radwegen umgebaut werden. Die Tretjakowgalerie erhält d<strong>am</strong>it eine direkte Verbindung<br />
von der Lawruschinskigasse bis zur neuen Filiale im Zentralen Haus der Künstler gegenüber<br />
vom Gorkipark.<br />
Fußgänger- und Erholungsbereiche<br />
In allen Stadtbezirken sollen bis zum Stadtgeburtstag kleine Parks und Erholungsmöglichkeiten für die<br />
Bevölkerung geschaffen werden. Welche Straßen und Plätze das genau betrifft, findet man hier:<br />
http://www.mn.ru/moscow/20130515/346410730.html.<br />
Fahrradhostel<br />
Das erste Hostel Residenzija BikeFF, in dem auch Fahrräder übernachten dürfen, wurde auf dem Alten<br />
Arbat 11 eröffnet. Hier werden auch Räder ausgeliehen und es gibt eine Werkstatt.<br />
Museumsnacht<br />
Die Nacht der Museen vom 18. auf den 19. Mai war offensichtlich ein großer Erfolg, mehr als 1,2 Millionen<br />
Besucher konnten gezählt werden. Nun wird darüber nachgedacht, eine solche Aktion vier Mal<br />
im Jahr durchzuführen.<br />
Fußball-WM 2018<br />
Fußball spielt in Moskau eine große Rolle, gibt es hier doch vier relativ gleichwertige Mannschaften<br />
und genügend Stadien. Moskau hat Erfahrung mit der Organisation verschiedenster Großveranstaltungen.<br />
Drei Stadien werden Austragungsorte der Spiele sein, das Lushniki-Stadion, das Dyn<strong>am</strong>o-Stadion,
Ausgabe 20 MosKultInfo 22<br />
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das seit Jahren schon geschlossen ist und rekonstruiert, das heißt neu gebaut werden soll sowie das neue<br />
Spartak-Stadion in Tuschino.<br />
Das meiste olympische Geschehen spielte sich 1980 im Lushniki Sportpark ab, der zu den größten seiner<br />
Art in Europa gehört. Das Stadion wurde <strong>am</strong> 31. Juli 1956 eröffnet und fasst circa 85000 Zuschauer.<br />
1998 wurde ihm von der UEFA der Status eines Fünfsternefußballstadions zuerkannt. Hier sollen 2018<br />
das Eröffnungsspiel, ein Halbfinale sowie das Finale der Fußballweltmeisterschaft ausgetragen werden.<br />
Doch erst findet in diesem August die Leichtathletik-WM statt. Erst danach wird es für die Rekonstruktion<br />
geschlossen werden. Doch noch kann man sich dort unterschiedlichen Sportarten widmen.<br />
Das offene Schwimmbecken, in dem man das ges<strong>am</strong>te Jahr über seine Bahnen ziehen kann, hat acht 50-<br />
Meter- und elf 25-Meter -Bahnen und gehört d<strong>am</strong>it zu den größten in Moskau.<br />
Fast drei Kilometer führt ein asphaltierter Weg <strong>am</strong> Moskwaufer entlang, der zum Skaten oder Radfahren<br />
(Räder können ausgeliehen werden) einlädt. Jeder kann völlig kostenlos an bestimmten Orten im<br />
Lushniki Sport treiben, etwa auf dem Athletikplatz. Auf 21 Feldern kann man Fußball spielen, die Miete<br />
beträgt 1400 Rubel pro Stunde. Soviel kostet auch eine Stunde Tennisspielen. Im Sportmuseum sind<br />
verschiedene Auszeichnungen, Medaillen und Pokale ausgestellt.<br />
Will man unbedingt ein Spiel der WM sehen, kann man sich auf der Seite der Fifa registrieren und eine<br />
Kartenbestellung aufgeben.<br />
Geologisches Museum<br />
Dass Geologische Museum in der ul. Mochowaja 11 gleich gegenüber vom Kreml ist das älteste naturund<br />
gesellschaftswissenschaftliche Museum in Moskau. Im Jahr 1755 wurde auf Initiative des Staatsmannes<br />
Schuwalow und des Wissenschaftlers Lomonossov eine Universität gegründet. Im Zuge dessen<br />
wurde ein Mineralienkabinett eingerichtet. Hier wurden zuerst Steine ausgestellt, die die Universität von<br />
der bekannten Unternehmerf<strong>am</strong>ilien Demidow, die im Ural ansässig war, geschenkt bekommen hatte.<br />
1759 wurde die S<strong>am</strong>mlung nach Moskau geschafft und so entstand das erste naturwissenschaftliche<br />
Museum. Heute befinden sich im Museum über 250000 Mineralien, Gesteine und Fossilien. Die Mitarbeiter<br />
nehmen regen Anteil an der wissenschaftlichen Tätigkeit des Museums. In der Exposition kann<br />
man sich mit der Geologie Moskaus vertraut machen, die Bodenschätze Russlands kennen lernen, den<br />
Veränderungen der Organismen folgen. Im Weißen Saal des Museums finden Konzerte und andere Veranstaltungen<br />
statt. Infos unter http://www.sgm.ru.<br />
Verkehr<br />
Was tun, wenn man auf die Gleise der Metro fällt?<br />
Statistisch gesehen gelangen jährlich mehrere hundert Menschen auf die Schienen.<br />
Beobachtet man so etwas, sollte man sich sofort an einen Metromitarbeiter oder Polizisten wenden. Ist<br />
keiner in Sicht, muss man mit den Armen kreisen, um den herannahenden Zug zum Anhalten zu bewegen.<br />
Passiert es einem selbst und man kann sich bewegen und erkennen, aus welcher Richtung der Zug<br />
kommt, rennt man in Fahrtrichtung bis zum Beginn des Bahnsteigs zum schwarz-weißen Geländer, dort<br />
ist man in Sicherheit und wird von einem Mitarbeiter aus dem Tunnel geholt. Hat man sich verletzt,<br />
sollte man sich mit dem Gesicht nach unten zwischen die Schienen legen. In keinem Fall sollte man sich<br />
unter den Bahnsteigrand ducken, dort verlaufen Starkstromkabel.<br />
Parken<br />
Zukünftig werden Polizisten das richtige Parken überwachen. Wie die Politessen werden sie Strafzettel<br />
verteilen. Ab 1. Juni wird es innerhalb des Boulevardringes nur noch kostenpflichtige Parkplätze geben.<br />
350 Fahrzeuge der Polizei werden das kontrollieren.<br />
Essen und Trinken<br />
<strong>Sommer</strong>terrassen und Biergärten<br />
Gipsy im Kulturzentrum Krasnyj Oktjabr, hier gibt es auch andere gastronomische Einrichtungen<br />
Elardi, Gagarinskij Gasse 15a<br />
Von „Karlson“ hat man einen schönen, etwas teuren Blick auf das Stadtzentrum, Ovtschinnikowskij<br />
Ufer 20, City Tower, Metro Nowokusnetzkaja
Ausgabe 20 MosKultInfo 23<br />
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Zahlreiche Freisitze findet man im Gorkipark.<br />
Nett sitzt man im „Lebedinoje Osero“, ziemlich weit entfernt vom Haupteingang, aber in der Nähe der<br />
Fußgängerbrücke über die Moskwa.<br />
Zu empfehlen ist der Biergarten in der Starosadskij Gasse neben der evangelischen Kirche,<br />
http://www.art-garbage.ru.<br />
Bierlandia, ul. Presnenskij Wal 14/1<br />
Innenhof im „Budvar“, Kotelnitscheskaja Ufer, 33, Metro Taganskaja<br />
Auf dem Manegenplatz eröffnet das Restaurant Suliko gemeins<strong>am</strong> mit Brauereien im <strong>Sommer</strong> einen<br />
kleinen Freisitz.<br />
Die Staraja Mansarda mit Terrasse, ul. Usatschova 62, Metro Sportiwnaja, ist sehr demokratisch.<br />
Pjatyj Okean ist eine Gasthausbrauerei mit Terrasse, ul. Marksistskaja 20.<br />
Unter http://www.vsepivnie.ru/beer/deutsche/ gibt es eine Aufzählung „deutscher“ und auch tschechischer<br />
Kneipen.<br />
Eine interessante authentische Bierkneipe ist K<strong>am</strong>tschatka, Kusnetzkij Most 7.<br />
Mal was anderes essen und trinken<br />
Im ehemaligen Fischmarkt in der Pjatnitzkij Gasse 2, in der Nähe der Metro Nowokusnetzkaja, eröffnete<br />
vor einiger Zeit ein kleiner Stand mit spanischen Produkten. Der Serrano-Schinken kostet pro Kilo<br />
1200 Rubel.<br />
Zutaten für ein asiatisches Essen findet man in einem unscheinbaren Laden im Einkaufszentrum<br />
Moskwa, Tichorezkij Boulevard 1, wahrscheinlich die größte aller öffentlichen Verkaufseinrichtung für<br />
asiatische Produkte.<br />
Im Laden des Kühlkombinats <strong>am</strong> Nördlichen Flusshafen, zwischen der Leningrader Chaussee 67 und<br />
69, kann man preiswert Fleisch und Fisch erstehen.<br />
Die Sushi Bar, Nowinskij Boulevard 8, hat eine ausgezeichnete Karte. Trotz der exklusiven Lage im<br />
Lotte Plaza ist es nicht so teuer und es schmeckt, Bier kann mitgebracht werden.<br />
Bugl<strong>am</strong>a im Vostotschnyj Dvorik, Metro Elektrosavodskaja, ul. Gastello 37, ein H<strong>am</strong>melsüppchen mit<br />
verschiedenen Gewürzen, gibt es offensichtlich nur dort, ebenso andere aserbaidschanische Gerichte.<br />
Dem Dorogomilovskij Markt, Moshajskij Wal 10, Metro Kiewskij Woksal, haftet der Ruf an, ziemlich<br />
teuer zu sein. Doch eigentlich betrifft das nur Obst und Gemüse, das in der Halle verkauft wird. Preiswert<br />
sind dagegen die Geschäfte, in denen die Restaurants einkaufen, um sie zu finden, muss man sich<br />
in den zweiten Stock begeben.<br />
Fisch und Meeresprodukte werden im Lager La Marèe auf dem Wolgograder Prospekt 32, Korpus 3,<br />
angeboten. Am Eingang muss man sich mit dem Pass anmelden.<br />
Mit Clubkarte des Sojaclubs, ul. Dekabristov 2, Metro Otradnoje, hat man Anspruch auf eine tägliche<br />
Ration Soj<strong>am</strong>ilch und –quark. Ohne Clubmitglied zu sein, kann man unter http://www.loi-bazar.ru bestellen.<br />
In der Nähe des Bahnübergangs Chlebnikowo, Richtung Sawjolowskoje, Siedlung Scheremetjewskij,<br />
Nowoje Chaussee, versteckt sich in den Tiefen einer Industriezone eins der größten Gemüselager Moskaus,<br />
das noch aus sowjetischen Zeiten st<strong>am</strong>mt. Im <strong>Sommer</strong> kann man dort Früchte preiswerter als sonst<br />
irgendwo kaufen, direkt vom LKW aus Usbekistan. Im Winter ist es ruhiger, doch gleich <strong>am</strong> Eingang<br />
steht ein kleiner Pavillon, in dem Wurst, Pferde-und H<strong>am</strong>melfleisch verkauft werden. Lecker sind getrocknete<br />
Churma.<br />
Brot mit Rabatt<br />
Abends nach 21 Uhr verkauft die Bäckerei Paul ihr Brot nach dem System 1+1=3. Die Bulka-Läden<br />
geben bis zu 50% Rabatt. Auch die Kette Bratja Karawajewy gibt nach 19 Uhr 20% Nachlass auf Brot<br />
und Brötchen.
Ausgabe 20 MosKultInfo 24<br />
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In der ul. Krshishanowskogo werden in einem kleinen Laden italienische Lebensmittel angeboten, zu<br />
italienischen Preisen, beispielsweise kostet ein Kilo Prosciutto 800 Rubel. Im Internetladen<br />
http://www.m<strong>am</strong>aitalia.ru ist das Sortiment noch breiter.<br />
Preiswerter als in jedem Supermarkt kann man frisches Obst und exotische Früchte über das Internet<br />
bestellen. http://www.fruity-mail.ru<br />
Mitbringsel aus Bischkek<br />
Dienstags, donnerstags und s<strong>am</strong>stags kommt auf dem Kasaner Bahnhof um 14 Uhr ein Zug aus Bischkek<br />
an, dessen Speisewagen sich in einen Laden verwandelt, in dem man Kumys, Alkohol, Pferdefleisch<br />
oder echten Plowreis kaufen kann.<br />
Alkohol nach 23 Uhr<br />
Hier kann man rund um die Uhr alkoholische Getränke bestellen:<br />
http://www.alcozajigalka.ru<br />
http://www.alcoprofy.ru<br />
http://www.agent05.ru<br />
Der Laden Wino 24 im Soljanskij Projesd hat eine Barlizenz und darf rund um die Uhr Alkohol verkaufen.<br />
Preiswerten, dabei qualitativ guten Wein findet man in einem kleinen Laden links vom McDonald an<br />
der Metro Serpuchowskaja, ul. Bolschaja Serpuchowskaja 8/7, http://www.bravo-d.ru.<br />
Auch hier gibt es bezahlbaren Wein http://www.otdohni.nn.ru/, die Adressen der Läden sind auf der<br />
Seite aufgeführt.<br />
Eine Farm nach europäischem Vorbild<br />
Im Dorf Krutowo, nicht weit entfernt von Petuschki im Gebiet Wladimir, in einer ökologisch reinen Region,<br />
weit weg von Industrieabgasen, befindet sich die Farm Bogdarnja. Der Farmer John Kopiski, aus<br />
England st<strong>am</strong>mend, inzwischen russischer Staatsbürger und mit einer Russin verheiratet, beschäftigt<br />
sich dort mit Viehwirtschaft. Seine Rinder werden zuerst mit Gras, dann mit Getreide gefüttert, was dem<br />
Fleisch einen unverwechselbaren Geschmack gibt. Außerdem wird das Tier ordentlich zerteilt, nicht<br />
zerhackt, wie es in Russland ansonsten üblich ist. Das Fleisch wird abgehangen, wobei es zart und saftig<br />
bleibt. Vakuumverpackt kann man es dann im Hofladen kaufen.<br />
Seit kurzem wird das Angebot des Hofes durch eine Käserei ergänzt. Jay Close, ein gebürtiger Amerikaner,<br />
stellt nach holländischen Rezepten circa 35 Sorten Käse her, Gouda, Feta, Philadelphia, Mozzarella,<br />
verschiedene Hart- und Weichkäse. Den Geschmack verstärken Zusatzstoffe wie Walnüsse, Rosmarin,<br />
Brennnesseln oder Pfeffer. Den Regenbogenkäse hat er sich selbst ausgedacht, er besteht aus<br />
Schichten mit Senf, Spargel und Ingwer. Kopiski ist Mitglied der Kooperative Lavka-Lavka. Dort kann<br />
man sein Fleisch bestellen, allerdings ist es teurer als im Hofladen. Angebot unter<br />
http://lavkalavka.com/.
Ausgabe 20 MosKultInfo 25<br />
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Anzeigen<br />
Wir möchten darauf hinweisen, dass wir Anzeigen in der MosKultInfo auf maximal 6 Seiten abdrucken.<br />
Wir nehmen nur Anzeigen in deutscher Sprache, als Worddokument, im Format Times<br />
New Roman, 11 pt, einzeilig entgegen. Der Umfang von privaten Anzeigen sollte 6 Zeilen nicht<br />
überschreiten, Kürzungen behalten wir uns vor.<br />
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Schon das dritte Jahr öffnet die gastfreundliche kulinarische Schule ihre Türen und begrüßt<br />
ihre Gäste aus dem Ausland. Außer den schon traditionellen Kursen der russischen und<br />
GUS-Küche mit entsprechenden Markt-Touren haben wir viele neue und interessante Progr<strong>am</strong>me<br />
entwickelt:<br />
- Patisseriekurs, wo alle Kochfans verschiedene Desserts, z. B. Makaruni, Kuchen und<br />
Torten in 8 Klassen lernen können,<br />
- “Ich wachse oder alles zum Thema Von der Milchernährung zum Essen” für<br />
Mütter mit Babys mit unserer österreichischer Chef Benedikt Morak,<br />
- “Der Neuangekommene Koch”, für alle die, die Grundlagen der Kochkunst<br />
beherrschen wollen,<br />
- verschiedene Seminare über die Schneidtechnik, Suppen, Soße, Fleischzubereitung<br />
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Bitte informieren Sie sich über unsere Kurse und Termine auf unserer Website http://www.tasterussia.ru<br />
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Die Firma "Bofrost" schickt 14-tägig einen Kühlwagen zur Botschaft. Um zu bestellen, kann man eine<br />
Mail schreiben an info@bofrost.ru oder anrufen Tel.: +7 495 5809 070. Der Wagen steht dann auf der<br />
Rückseite der Botschaft von 12-18 Uhr zur Abholung der Ware bereit. Man kann auf Deutsch, Englisch<br />
oder Russisch bestellen.
Ausgabe 20 MosKultInfo 27<br />
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Ausgabe 20 MosKultInfo 28<br />
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Ausgabe 20 MosKultInfo 29<br />
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Ausgabe 20 MosKultInfo 31<br />
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Interessengruppen:<br />
http://www.iwcmoscow.ru (engl.)<br />
http://www.moscowanimals.com (engl.)<br />
http://www.to4ka-treff.de<br />
Allgemeine Information:<br />
http://www.moskau.ru<br />
http://www.moskauonline.de<br />
http://www.aktuell.ru<br />
http://www.moscowout.ru (russ.)<br />
http:// www.afisha.ru (russ.)<br />
http://www.livinginmoscow.ru (engl.)<br />
http://www.restoran.ru (deutsch/engl./russ.)<br />
http://www.russlandjournal.de<br />
http://www.expat.ru (engl.)<br />
http://www.childreninmoscow.ru/en/<br />
http://www.redtape.ru (engl.)<br />
http://www.germania-online.ru (russ.)<br />
http://www.regionen.ru<br />
http://www.mdz-moskau.eu<br />
Kultur:<br />
http://www.drh-moskau.ru<br />
http://www.goethe.de/ins/ru/mos/deindex.htm<br />
http://www.bolshoi.ru (russ./engl.)<br />
http://www.stanislavskymusic.ru (russ.)<br />
http://www.mosconsv.ru<br />
http://www.novayaopera.ru (russ./engl.)<br />
http://www.helikon.ru (russ./engl.)<br />
http://www.mmdm.ru (russ./engl.)<br />
http://www.puppet.ru (russ./engl.)<br />
http://www.teatr-sats.ru (russ./engl.)<br />
http://www.newballet.ru (russ./engl./franz.)<br />
http://www.circusnikulin.ru (russ./engl.)<br />
http://www.bolshoicircus.ru (russ./engl.)<br />
International Women ´s Club<br />
Unterstützung für Moskaus heimatlose Tiere<br />
Deutsch-russischsprachiges Jugendwebportal<br />
Internetzeitung mit aktuellen Meldungen aus Russland<br />
Deutschsprachige Information über Moskau<br />
Internetzeitung<br />
Was passiert in Moskau und wo<br />
Veranstaltungskalender Moskau<br />
Komprimierte S<strong>am</strong>mlung von Adressen und Informationen<br />
über das tägliche Leben in Moskau<br />
Überblick über Moskauer Restaurants<br />
Allg. Informationen über Russland, Rezepte, Podcasts<br />
für den Russischunterricht<br />
Seite für Expats in Moskau<br />
Seite für Kinder<br />
Russland leicht gemacht<br />
Russischsprachige Internetzeitung<br />
Information zu den russischen Regionen<br />
Moskauer Deutsche Zeitung<br />
Deutsch-Russisches Haus Moskau<br />
Goethe-Institut Moskau<br />
Bolshoi-Theater<br />
Stanislavsky Musiktheater<br />
Tchaikovsky-Konservatorium<br />
Neue Oper<br />
Helikon-Oper<br />
Internationales Haus der Musik<br />
Puppentheater Obrastzow<br />
Kindermusiktheater N. Sats<br />
Neues Ballett<br />
Alter Zirkus (Nikulin)<br />
Zirkus <strong>am</strong> Prospekt Wernadskowo<br />
Karten:<br />
http://www.parter.ru<br />
http://www.concert.ru<br />
http://www.kassir.ru<br />
Russische Sprache:<br />
http://www.russisch-fuer-kinder.de<br />
http://www.russlandjournal.de<br />
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http://www.aeroexpress.ru<br />
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