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Jahresbericht 2011 - BEV

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Gruppe Eich- und Vermessungsämter<br />

ETRS89 - Festpunktkoordinaten<br />

Mit der Vermessungsgesetznovelle 2008 wurde die Grundlagenvermessung<br />

für die geodätischen Bezugssysteme mit<br />

der Bereitstellung von Messdaten aus dem Satellitenreferenzsystem<br />

als Aufgabe der Landesvermessung festgelegt.<br />

Darauf aufbauend legt die Vermessungsverordnung 2010<br />

das European Terrestrial Reference System 1989 (ETRS89)<br />

als 3-D-Referenzsystem fest. In den vergangenen Leistungsberichten<br />

wurden die Arbeiten zur Realisierung dieses „Europäischen<br />

Terrestrischen Referenzsystemes“ in Österreich<br />

Ausschnitt der ETRS89-Punktkarte für den Einschaltpunkt 45501-5<br />

schon vorgestellt. Seit Jänner <strong>2011</strong> enthält das Angebot des<br />

<strong>BEV</strong> eine neue Produktgruppe, die ETRS89-Festpunkte, die<br />

im Folgenden näher beschrieben werden.<br />

Für jeden Lagefestpunkt, der im System ETRS89 gemessen<br />

bzw. gerechnet worden ist, gibt es analog zur gewohnten<br />

Punktkarte im geodätischen Datum des Militär-Geographischen<br />

Instituts (MGI) mit Gauß-Krüger-Projektion nun eine<br />

entsprechende Punktkarte im ETRS89. Dabei sind neben<br />

identen beschreibenden Daten darüber hinausgehende Informationen<br />

enthalten: Erstmalig wird die Höhe gleichrangig<br />

mit der Lageinformation angeboten, die dreidimensionalen<br />

Koordinaten sind kartesisch (X, Y, Z) oder geographisch<br />

(Breite, Länge, Höhe) angegeben. Als Projektion in die Ebene<br />

wird das international gebräuchliche System UTM (Universal<br />

Transverse Mercator) verwendet, das im Bereich des<br />

staatlichen Kartenwerkes auch in Österreich Standard ist. Bei<br />

der dreidimensionalen Ortsbestimmung mittels Satelliten ist<br />

der Bezug der geometrischen Höhe zur Meereshöhe (Geoidhöhe)<br />

von großer Bedeutung. Dieser wird durch die Abweichungen<br />

(Undulationen) zum Geodätischen Referenzsystem<br />

1980 (GRS 80)-Ellipsoid und zum Bessel-Ellipsoid angegeben.<br />

Zu diesen drei Koordinaten kommt noch als vierte Dimension<br />

die Zeit. Für jeden ETRS89-Festpunkt ist das Messdatum<br />

festgehalten, das für geodynamische Untersuchungen<br />

ebenso wichtig ist wie für die Sicherung des Grenzkatasters in<br />

Rutschgebieten. Interessant sind weiters die verschiedenen<br />

Koordinatenbestimmungsarten mit ihren Genauigkeiten: Das<br />

GPS-Grundlagennetz, bestehend aus rund 500 Grundnetzpunkten,<br />

wurde aus Langzeitmessungen abgeleitet und hat<br />

die höchste Genauigkeit (unter 1 cm in der Lage). Es folgen<br />

die Punkte aus Basislinien, aus APOS-RTK- Messungen sowie<br />

Triangulierungspunkte, deren ETRS89-Koordinaten mit<br />

älteren terrestrischen Messungen berechnet worden sind.<br />

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Leistungsbericht <strong>2011</strong>

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