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Gib uns Geduld<br />
in Leidenszeit,<br />
Gehorsam sein<br />
in Lieb und Leid.<br />
Schon bei dieser zweiten Station regen sich die ersten<br />
Widerstände kampfbereiter Gerechtigkeitsverfechter.<br />
Kaum vorstellbar, dass hier ein TV-Serienhelden-geeichtes<br />
Kind nicht aufstampft und seinem<br />
Jesus zurufen will: Wehr dich! Er, der Kranke geheilt,<br />
Blinde sehend gemacht hat und über das Wasser gegangen<br />
ist, soll nun plötzlich nicht mehr in der Lage sein,<br />
dem pharisäisch-römischen Komplott Herr zu werden;<br />
noch dazu, wo die Stadt voll ist mit seinen Anhängern<br />
und wo Unzählige aus den unterschiedlichsten Motiven<br />
und Gruppierungen nur darauf warten, die verhassten<br />
Römer aus der Heiligen Stadt zu vertreiben.<br />
Die Antwort der Theologen fällt scheinbar einfach aus:<br />
Jesus musste diesen Weg gehen, er war unverzichtbar<br />
im Ganzen der Heilsgeschichte.<br />
Heute, angesichts unserer fast endlosen Unheilsgeschichte<br />
des Verwechselns von Hörigkeit mit Gehorsam<br />
und den damit verbundenen Schuldverstrickungen, hat<br />
das Fühlen eine ungleich größere Attraktivität bekommen<br />
als das Hören. Jeder noch so unreflektierten Ich-<br />
Regung vertrauen wir mehr als den Angeboten, die sich<br />
aus einem verantworteten Hinhören eröffnen. Wie wir<br />
für ein gelingendes Leben ein Miteinander von Freiheit<br />
und Bindung brauchen, muss es ein rechtes Maß für<br />
Gehorsam und Ungehorsam geben.<br />
BWV 245<br />
Johannespassion<br />
KREUZWEG Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern<br />
Station II