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Wasserabscheider-Zwischenüberhitzer - Balcke-Dürr ...

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SONDERDRUCK<br />

A 60<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

W. Bruckmann und M. Kienböck<br />

VGB Kraftwerkstechnik 04/1984<br />

Seite 302 bis 312


UMFASSENDE KOMPETENZ IN SERVICE<br />

UND APPARATEBAU<br />

Über 125 Jahre Produktkom-<br />

pe tenz, die Inno vations kraft<br />

unserer Exper tenteams sowie<br />

die permanente Forschung<br />

und Ent wick lung bilden die<br />

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Service-Kompetenz.<br />

PRODUKT- UND LEISTUNGSPROGRAMM<br />

Kraftwerksapparate<br />

Entwicklung, Konstruktion, Ferti gung,<br />

Mon tage und Inbetrieb nahme von:<br />

• Oberflächenkondensatoren<br />

• Speisewasservorwärmern<br />

• Entgasern/Speisewasserbehältern<br />

• <strong>Wasserabscheider</strong>-<br />

Zwischen über hitzern<br />

• Hochgeschwindigkeitsabscheidern<br />

POWERSEP ®<br />

• POWERVANE ® -<br />

Prallplattenabscheidern<br />

Luft- und Rauchgassysteme<br />

Entwicklung, Konstruktion, Fer ti gung,<br />

Mon tage und Inbetrieb nahme von:<br />

• Regenerativen Luft-/Gasvorwärmern<br />

Bauart ROTHEMÜHLE ® und<br />

Ljungström<br />

• Entstaubungsanlagen Bauart<br />

ROTHEMÜHLE ®<br />

• Elektrofiltern BI-CORONA ®<br />

• Schlauchfiltern<br />

• Statischen Gasmischern<br />

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DeNOx-Anlagen und zur Abscheideoptimierung<br />

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• Engineering<br />

• Fertigung<br />

• Montage<br />

• Wartung und Instandhaltung<br />

• Ersatzteile<br />

• Revisionsservice und -management<br />

• Kesselmodernisierung/-umbau<br />

• Austausch und Modernisierung<br />

von Kraftwerksapparaten sowie<br />

Luft- und Rauchgassystemen


<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

W. Bruckmann und M. Kienböck<br />

Kurzfassung<br />

Autoren<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<br />

<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Mit dem Beginn des Baues von Leichtwasserreaktoren<br />

(LWR) entstand (aufgrund des<br />

Dampfzustandes) der Bedarf für <strong>Wasserabscheider</strong><br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> (WAZÜ) für<br />

Sattdampfturbinen. In einem kurzen chronologischen<br />

Abriss werden die verschiedenen Entwicklungsstufen<br />

konstruktiv und mit ihren spezifischen<br />

Leistungsdaten gegenübergestellt<br />

und die Vor- und Nachteile herausgearbeitet.<br />

Es werden Zyklonabscheider und Prallplattenabscheider<br />

sowie Glattrohrüberhitzer und Rippenrohrkonstruktionen<br />

in jeweils verschiedenster<br />

Anordnung beschrieben.<br />

Abstract<br />

Moisture Separator Reheaters<br />

With the commencement of construction of<br />

light water reactors (LWRs) it became necessary,<br />

because of the steam condition to provide<br />

Moisture Separators and Reheaters<br />

(MSRs) for saturated steam turbines. In a brief<br />

chronological summary the various stages of<br />

development are compared based on the designs<br />

and specific performance data and the<br />

advantages and disadvantages are contrasted.<br />

This paper describes cyclone separators and<br />

plate separators as well as plain tube reheaters<br />

and finned tube elements in many different arrangements.<br />

Dipl.-Ing. (FH) W. Bruckmann<br />

Dipl.-Ing. M. Kienböck<br />

<strong>Balcke</strong>-<strong>Dürr</strong> AG<br />

Ratingen/Deutschland<br />

Einleitung<br />

Zur Erhöhung des Turbinenwirkungsgrades<br />

und zur Vermeidung von Schäden an der ND-<br />

Turbine werden in Kernkraftwerken üblicherweise<br />

zwischen HD- und ND-Turbine <strong>Wasserabscheider</strong><br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> vorgesehen<br />

( B i l d 1 ) .<br />

Bedingt durch die Anordnung zwischen HDund<br />

ND-Turbine können die <strong>Wasserabscheider</strong><br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> nicht umfahren<br />

werden, wodurch sich ein direkter Einfluss<br />

auf die Verfügbarkeit der Turbosätze ergibt.<br />

Sie bekommen ihr Lastverhalten direkt von<br />

der Turbine aufgeprägt und erfahren durch<br />

mögliche Klappenprüffälle bzw. Zu- und Abschaltungen<br />

der Überhitzer während des Betriebes<br />

komplexere Betriebsbedingungen und<br />

größere Laständerungsgeschwindigkeiten als<br />

die meisten anderen Wärmetauscher in einem<br />

Kraftwerk.<br />

Aus verschiedenen Veröffentlichungen [2 bis<br />

4] und leider auch aus eigener Erfahrung sind<br />

uns Schäden an <strong>Wasserabscheider</strong>n und Überhitzern<br />

bekannt. Wegen des direkten Einflusses<br />

auf die Verfügbarkeit werden Schäden<br />

an den <strong>Wasserabscheider</strong>n und <strong>Zwischenüberhitzer</strong>n<br />

stärker beachtet und publiziert als solche<br />

an anderen Wärmetauschern. Im Folgenden<br />

wollen wir versuchen, in einem kurzen<br />

chronologischen Abriss die verschiedenen<br />

Tafel 1. Bauarten der <strong>Wasserabscheider</strong>.<br />

Anlage Abscheidertyp Anordnung in<br />

Betrieb<br />

Obrigheim (alt) Zyklonenvorabscheider<br />

mit Zentrifugal-Haupt- und<br />

Nachabscheider<br />

Stade X<br />

Borssele/NL<br />

Mülheim-Kärlich<br />

Atucha/ARG<br />

Kalkar<br />

Brunsbüttel<br />

Unterweser<br />

Neckarwestheim<br />

Tullnerfeld/A<br />

Obrigheim (neu)<br />

Gösgen-Däniken/CH<br />

Trillo/ES<br />

Philippsburg 2<br />

Grohnde<br />

Angra 2 und 3/BRA<br />

Zykonabscheider<br />

mit vorgeschaltetem<br />

Agglomerator<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Entwicklungsstufen mit ihren spezifischen<br />

Leistungsdaten gegenüberzustellen und die<br />

Vor- und Nachteile herauszuarbeiten. Wir bitten<br />

um Verständnis, dass wir uns dabei nur<br />

auf bekannte Anlagen in der Bundesrepublik<br />

Deutschland bzw. vom deutschen Markt beeinflusste<br />

Anlagen beschränken.<br />

Bauarten der <strong>Wasserabscheider</strong><br />

In Ta f e l 1 sind die von uns gebauten bzw.<br />

ausgelegten Abscheider aufgelistet und nach<br />

ihrer Wirkungsweise in Zyklon- und Prallplattenabscheider<br />

unterteilt.<br />

In den Anlagen Stade, Borssele und Atucha<br />

waren ursprünglich in Kleinanlagen bewährte<br />

Abscheidersysteme aus den USA installiert.<br />

In allen 3 Fällen führten die hohen<br />

Dampfgeschwindigkeiten während der Inbetriebnahme<br />

zu Schwingungsschäden und<br />

vollständiger Zerstörung dieser Einbauten.<br />

Zur Ertüchtigung dieser 3 Anlagen wurden<br />

die bis dahin nur zur Vorabscheidung vorgesehenen<br />

Axialzyklone durch optimierte<br />

Schaufeln und nachgeschaltete Absaugungen<br />

verbessert. Darüber hinaus wurden in die<br />

Zuströmleitungen Agglomeratoren eingebaut<br />

[7], die durch Vergrößerung der feinen Nebeltröpfchen<br />

das Tropfenspektrum so verschieben,<br />

dass eine Abscheidung mit wirtschaftlichem<br />

Druckverlust möglich ist. Nach<br />

Umbau dieser Anlagen wurden Restfeuchten<br />

stehender<br />

Zyklon<br />

Anordnung<br />

in der Rohrleitung<br />

Prallplattenabscheider Pyramidensäule<br />

Prallplattenabscheider<br />

Abscheiderwand<br />

Sternsäule<br />

VGB Kraftwerkstechnik 4/1984 3<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

montiert<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

in Bau Abb.<br />

X<br />

X<br />

3<br />

4<br />

6<br />

7 und 8


<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Primärkreislauf Sekundärkreislauf<br />

Reaktor<br />

Umwälzpumpe<br />

HD-Vorwärmer<br />

von < 0,5 % hinter dem Abscheider gemessen<br />

(Bild 2).<br />

Bemerkenswert sind die Abscheider Atucha<br />

( B i l d 3 ) und Kalkar mit ihrem Einbau in<br />

die Rohrleitung (kalte ZÜ). Das spezifische<br />

Bauvolumen dieser Abscheider ist erheblich<br />

geringer als von Abscheidern, welche in Behältern<br />

installiert sind. Wie aus Ta f e l 3 zu<br />

ersehen ist, beträgt das spezifische Bauvolumen<br />

Atucha, definiert als m3 /MW, nur 1 ⁄ 10 des<br />

erforderlichen Bauvolumens der in Behältern<br />

installierten Abscheider. In der Bundesrepublik<br />

Deutschland konnte sich diese Konstruktion<br />

aufgrund der Bewertung der Druckverluste<br />

und der Favorisierung der Prallplattenabscheider<br />

nicht durchsetzen. In Frankreich gibt es<br />

zurzeit Entwicklungen [5], die in diese Richtung<br />

gehen, mit einer Ausführung des Abscheiders<br />

als Multizyklon zur Reduzierung<br />

der Druckverluste.<br />

Nachteile der hier vorgeschlagenen Lösung<br />

liegen in der erforderlichen Treibdampfmenge<br />

<strong>Wasserabscheider</strong> Überhitzer<br />

HD-Turbine ND-Turbine Generator<br />

Dampferzeuger<br />

Kondensator<br />

Speisewasserbehälter<br />

Speisewasserpumpe<br />

ND-Vorwärmer Kondensatpumpe<br />

Bild 1. Schaltbild eines Kernkraftwerkes mit Druckwasserreaktor.<br />

Tafel 2. Bauarten der Überhitzer.<br />

von etwa 10 % der Durchsatzmenge und in<br />

der schlechteren Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit<br />

gegenüber einem Einzelzyklon.<br />

Bauarten der Überhitzer<br />

Im Unterschied zur sonst meist liegenden<br />

Überhitzeranordnung (in den USA, Frankreich)<br />

sind die von uns ausgeführten Überhitzer<br />

stehend angeordnet. Durch die stehende<br />

Ausführung wird die Kondensatableitung des<br />

in den Rohren kondensierenden Heizdampfes<br />

aufgrund der wirkenden Schwerkräfte gegenüber<br />

der liegenden Ausführung vereinfacht.<br />

An liegend angeordneten <strong>Wasserabscheider</strong>n<br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong>n sind zahlreiche<br />

Schäden [2, 10] durch Dampfrückströmung<br />

an niedrigbelasteten Überhitzerrohren und dadurch<br />

entstehende Kondensatunterkühlung<br />

aufgetreten. Die Ursachen für diese Schäden<br />

sind inzwischen erkannt, und in verschiede-<br />

Anlage Bündelkonstruktion Rohr Bündelanzahl<br />

je WAZÜ<br />

Obrigheim (alt) Sammlerkonstruktion Glattrohr 1 X<br />

Stade Sammlerkonstruktion Glattrohr 1 X<br />

Borssele/NL Sammlerkonstruktion Glattrohr 2 (2-stufig) X<br />

aus Wärmebilanz<br />

aus früheren Abnahmemessungen<br />

abgeleitet<br />

0<br />

0 50<br />

bei Ausnutzung aller<br />

Toleranzen<br />

100 150<br />

Leistung in %<br />

nen Veröffentlichungen werden Vorschläge<br />

zur Auslegung bzw. Ausführung gemacht<br />

[8, 10].<br />

Unsere Nachrechnungen und Betriebserfahrungen<br />

für den stehenden Überhitzer zeigen,<br />

dass für die bisher bekannten Lastfälle zusätzliche<br />

Maßnahmen, wie z.B.<br />

– abgestufte Blenden,<br />

– Unterteilung der Bündel in mehrere hintereinandergeschaltete<br />

Wege mit Kondensatableitung<br />

nach jedem Weg,<br />

– Entnahme von Treibdampf,<br />

nicht erforderlich sind.<br />

In Ta f e l 2 sind die von uns ausgelegten<br />

Überhitzer zusammengestellt. Bei der Ausführung<br />

in Glattrohren wurden Sammlerkonstruktionen<br />

und Rohrplattenkonstruktionen<br />

verwendet ( B i l d 4 ) . In der Funktion sind<br />

beide Konstruktionen ähnlich; der Heizdampf<br />

kondensiert in den Rohren und wird im unte-<br />

4 VGB Kraftwerkstechnik 4/1984<br />

Feuchteanteil am<br />

Austritt-Abscheider y in %<br />

1,0<br />

0,5<br />

Bild 2. Mittlere Restnässe, Messung Stade (1973).<br />

in Betrieb montiert in Bau Abb.<br />

Brunsbüttel Rohrplattenkonstruktion Glattrohr 1 X<br />

Unterweser<br />

Neckarwestheim<br />

Tullnerfeld/A<br />

Obrigheim (neu)<br />

Unterweser (neu)<br />

Rohrplattenkonstruktion<br />

Rohrplattenkonstruktion<br />

Rohrplattenkonstruktion<br />

Rohrplattenkonstruktion<br />

Rohrplattenkonstruktion<br />

Glattrohr<br />

Glattrohr<br />

Glattrohr<br />

Glattrohr<br />

Glattrohr<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

6<br />

6<br />

Brunsbüttel (neu) Rohrplattenkonstruktion Glattrohr 1 X<br />

Mülheim-Kärlich Rohrplattenkonstruktion Rippenrohr 8 X<br />

Gösgen-Däniken/CH Rohrplattenkonstruktion Rippenrohr 4 X 6<br />

Trillo/ES Rohrplattenkonstruktion Rippenrohr 6 X<br />

Philippsburg 2 Rohrplattenkonstruktion Rippenrohr 6 X 7 und 8<br />

Grohnde Rohrplattenkonstruktion Rippenrohr 6 X<br />

Angra 2 und 3/BRA Rohrplattenkonstruktion Rippenrohr 6 X


22 000<br />

7<br />

3<br />

Absaugeleitung<br />

6<br />

Ø 3 200<br />

2<br />

Ø 4 500<br />

Bild 4. <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

des Kernkraftwerks Unterweser.<br />

5<br />

1<br />

4<br />

1 Feinabscheider<br />

2 Vorabscheider<br />

3 Überhitzer<br />

4 Turbinendampf-Eintritt<br />

5 Turbinendampf-Austritt<br />

6 Heizdampf-Eintritt<br />

7 Heizdampfkondensat-Austritt<br />

Kondensataustrittsstutzen<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

ren Sammler bzw. der unteren Kammer gesammelt<br />

und aus dem Apparat herausgeführt,<br />

während der Turbinendampf überwiegend im<br />

Längsstrom um das Bündel strömt und dabei<br />

überhitzt wird.<br />

Aufgrund der einfachen und klaren Konstruktion<br />

war diese Überhitzerausführung bei 10<br />

gebauten Anlagen, davon 8 in Betrieb, abgesehen<br />

von einem Leitmantelschaden in Unterweser<br />

praktisch störungsfrei. Gegenüber der<br />

Auslegung brachten alle Überhitzer der 1. Generation<br />

mit Glattrohren eine bessere Aufwärmung<br />

als garantiert, gleichzeitig aber auch<br />

höhere Druckverluste.<br />

VGB Kraftwerkstechnik 4/1984 5<br />

7<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Agglomerator<br />

6<br />

1 Agglomerator<br />

2 Mannloch<br />

3 1. Drallerzeuger<br />

4 1. Absaugung<br />

5 2. Drallerzeuger<br />

6 2. Absaugung<br />

7 HD-Turbine<br />

8 Wasserabscheidebehälter<br />

Bild 3. <strong>Wasserabscheider</strong> des Kernkraftwerks Atucha/Argentinien.<br />

e berippt<br />

e glatt<br />

j;<br />

5,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,5<br />

0,2<br />

0,1<br />

e berippt<br />

e glatt<br />

NU glatt<br />

8<br />

j berippt<br />

j glatt<br />

NU berippt<br />

(scheinbar)<br />

10<br />

RE Vergleich<br />

4 2 5 105 2 5 106 0,05<br />

Bild 5. Vergleich der Leistungsziffern von Rippenrohr- und<br />

Glattrohranordnung.<br />

10 3<br />

NU<br />

10 2


<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Tafel 3. Gegenüberstellung der technischen Daten.<br />

Obrigheim (alt)<br />

Durch die Einschränkung der zulässigen Bauhöhe<br />

der <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

und der hohen Bewertung der<br />

Druckverluste wurde die Glattrohrkonstruk-<br />

tion verlassen und verschiedene Rippenrohr-<br />

Überhitzer konzipiert. Durch die Geometrie<br />

der Rippenrohre wird eine Queranströmung<br />

der Rippenrohrbündel erforderlich. Obwohl<br />

der Raumbedarf der Rippenrohrbündel aufgrund<br />

der spezifisch größeren Oberfläche<br />

kleiner ist als bei Glattrohrbündeln, ist das<br />

spezifische Bauvolumen von Rippenrohrüberhitzern<br />

aufgrund der Querströmung und der<br />

Stade<br />

Borssele<br />

Mülheim-Kärlich<br />

Kalkar<br />

Betriebszeit etwa in 10 4 h 10 8 7 – – 7 4 4 5 – 1 4 – – – – –<br />

Gesamtdruckverlust<br />

in % vom Eintrittsdruck<br />

Garantie<br />

gemessen<br />

Restfeuchte in % Garantie<br />

gemessen<br />

Spez. Bauvolumen m 2 /MW<br />

Geschwindigkeit im<br />

Hauptabscheider<br />

Spez. Bauvolumen m 2 /MW<br />

Grädigkeit Garantie<br />

gemessen<br />

11<br />

Schnitt A - B<br />

C D<br />

<strong>Wasserabscheider</strong><br />

10<br />

2,0<br />

1,0<br />

6<br />

12<br />

0,8<br />

0,4<br />

8<br />

–<br />

–<br />

6<br />

–<br />

0,3<br />

–<br />

3<br />

–<br />

0,8<br />

–<br />

dadurch erforderlichen An- und Abströmquerschnitte<br />

größer als bei längsdurchströmten<br />

Glattrohrbündeln. Der Hauptvorteil liegt im<br />

geringeren Druckverlust. In Bild 5 wird eine<br />

Bewertung der durch die Berippung der Rohre<br />

erzielbaren wärme- und strömungstechnischen<br />

Vorteile versucht [6]. Gebildet wird eine Leistungsziffer<br />

als Quotient aus übertragener Wärmeleistung<br />

und aufgewandter Pumpleistung<br />

(Druckverlust), welche für den berippten Wärmetauscher<br />

in einem Bereich (Reynoldsche<br />

Zahl) von 10 4 bis 10 6 um den Faktor 1,4 bis<br />

1,5 größer ist als für ein Glattrohrbündel.<br />

Statt eines kompakten Glattrohrbündels wird<br />

die Heizfläche des Rippenrohrüberhitzers aufgrund<br />

der erforderlichen Querdurchströmung<br />

in Einzelbündel aufgelöst und nebeneinander<br />

stehend als Ring oder als Wand (Anlage Gösgen-Däniken<br />

B i l d 6 ) angeordnet. Die Bilder<br />

7, 8 und 9 zeigen den Einbau der Überhitzerbündel<br />

im Werk Grohnde.<br />

Die erforderlichen Abdichtungen zwischen<br />

den Einzelrohrbündeln sowie zum Behälter<br />

sind aufgrund instationärer Betriebsfälle und<br />

daraus entstehender Temperaturunterschiede<br />

und Relativbewegungen erheblich aufwändiger<br />

und schwieriger als bei einem kompakten<br />

Bündel.<br />

6 VGB Kraftwerkstechnik 4/1984<br />

Atucha<br />

2<br />

–<br />

0,7<br />

–<br />

Brunsbüttel<br />

6<br />

7<br />

0,8<br />

0,3<br />

Unterweser<br />

6<br />

-<br />

0,8<br />

0,3<br />

Neckarwestheim<br />

6<br />

6<br />

0,8<br />

0,3<br />

0,2 0,2 0,14 0,2 0,08 0,02 0,2 0,24 0,2 0,2 0,2 0,24 0,19 0,2 0,2 0,2 0,25<br />

m/s 21 45,5 40 45,5 30,3 40 3,8 3,7 3,9 3,9 4,7 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0 4,0<br />

5<br />

4<br />

1<br />

2<br />

6<br />

3<br />

10<br />

7<br />

Überhitzer<br />

0,16 0,2<br />

– 40<br />

25<br />

0,55<br />

2stuf.<br />

–<br />

–<br />

Tullnerfeld<br />

6<br />

–<br />

0,8<br />

–<br />

0,26 – – 0,2 0,15 0,2 0,2 0,35 0,26 0,27 0,25 0,25 0,25 0,4<br />

28,5<br />

–<br />

1 Überhitzer<br />

2 Feinabscheiderwand<br />

3 Turbinendampfeintritt<br />

4 Turbinendampfaustritt<br />

5 Heizdampfeintritt<br />

6 Heizkondensataustritt<br />

7 Vorabscheiderentwässerung<br />

8 Feinabscheiderentwässerungskanal<br />

9 Feinabscheiderentwässerungsstutzen<br />

10 Entlüftungsstutzen zum<br />

Kondensatsammeltopf<br />

11 Mannloch<br />

Schnitt C - D<br />

A B<br />

8<br />

9<br />

Bild 6. <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

im Kernkraftwerk Gösgen-Däniken/Schweiz. Bild 8. Einbau der Überhitzerbündel.<br />

–<br />

–<br />

–<br />

–<br />

40<br />

40<br />

35<br />

32<br />

40<br />

32<br />

20<br />

–<br />

Obrigheim (neu)<br />

6<br />

6<br />

0,3<br />

0,3<br />

35<br />

35<br />

Gösgen-Däniken<br />

6<br />

3<br />

0,8<br />

0,5<br />

30<br />

33<br />

Trillo<br />

4,5<br />

–<br />

0,5<br />

–<br />

40<br />

–<br />

Philippsburg 2<br />

4<br />

–<br />

0,5<br />

–<br />

40<br />

–<br />

Grohnde<br />

4<br />

–<br />

0,5<br />

–<br />

40<br />

–<br />

Angra 2 und 3<br />

4<br />

–<br />

0,5<br />

–<br />

40<br />

–<br />

Konvoi<br />

4<br />

–<br />

0,5<br />

–<br />

15<br />


Bild 7. <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> im Kernkraftwerk Grohnde.<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

VGB Kraftwerkstechnik 4/1984 7


<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Bild 9. <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> der Konvoi-Kernkraftwerke.<br />

8 VGB Kraftwerkstechnik 4/1984


Bild 10. <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

im Kernkraftwerk Obrigheim.<br />

Gegenüberstellung der<br />

technischen Daten<br />

In Tafel 3 wird versucht, die technischen Daten<br />

und die im Betrieb gemessenen Werte der<br />

unterschiedlichen Konstruktionen miteinander<br />

zu vergleichen. Zusammenfassend kann<br />

man sagen, dass im Rahmen der Messgenauigkeit<br />

sowohl der Zyklonabscheider mit Agglomerator<br />

als auch der Plattenabscheider<br />

vergleichbare Restfeuchten liefern. Der Vorteil<br />

des Zyklons liegt in seiner Unempfindlichkeit<br />

gegenüber örtlichen Wassersträhnen,<br />

ungleicher Beaufschlagung und instationären<br />

Lastfällen. Nachteilig ist der etwa 1 bis 1,5 %<br />

(bezogen auf Eintrittsdruck) höhere Druckverlust<br />

bei Ausführung als Einzelzyklon. Das<br />

heißt, der Druckverlust liegt um rund 50 %<br />

über dem eines Prallplattenabscheiders.<br />

Für den Rippenrohrüberhitzer spricht bei gleicher<br />

Wärmeleistung und annähernd gleichem<br />

Raumbedarf der ebenfalls geringe Druckverlust.<br />

Der Apparat mit dem besten Wirkungsgrad<br />

ist der <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

der Anlage Gösgen-Däniken. Hier<br />

wird der Druckverlust im Überhitzer zur Ver-<br />

gleichmäßigung der Dampfströmung im <strong>Wasserabscheider</strong><br />

benutzt, wodurch ein Gesamtdruckverlust<br />

von kleiner gleich 3 % (bezogen<br />

auf Eintrittsdruck) erreicht wird.<br />

Neulieferung von <strong>Wasserabscheider</strong>n<br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong>n für ein<br />

bestehendes Kernkraftwerk<br />

Bei dem Brennelemente-Wechsel 1982 wurden<br />

die <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

im Kernkraftwerk Obrigheim nach rund<br />

100.000 Betriebsstunden aufgrund von Verschleißerscheinungen<br />

ausgetauscht. Zwischen<br />

der Bestellung und dem Abschluss der Montagearbeiten<br />

lagen 2 Jahre. Die neugelieferten<br />

<strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

wurden voll basissicher ausgeführt ( B i l d<br />

1 0 ) . Die Begehbarkeit der Apparate wurde<br />

verbessert, alle Rund- und Längsnähte wurden<br />

auch von innen voll zugänglich gehalten.<br />

Bei der Konstruktion der neuen <strong>Wasserabscheider</strong><br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> wurde versucht,<br />

mit den heutigen Möglichkeiten und<br />

Erfahrungen eine optimale Auslegung zu finden.<br />

Bedingt durch die vorgegebenen Maschi-<br />

Bild 11. Ablagerungen auf den Rippenrohren.<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

nenhausabmessungen konnten die <strong>Wasserabscheider</strong><br />

und <strong>Zwischenüberhitzer</strong> nur begrenzt<br />

vergrößert werden. Deshalb wurde die Überhitzeraustrittstemperatur<br />

konstant gehalten,<br />

der Druckverlust wurde minimiert. Außerdem<br />

ergab sich durch den Einbau der neuen Abscheider<br />

eine reduzierte Restfeuchte. Der mit<br />

diesen Maßnahmen erzielte Leistungsgewinn<br />

beträgt mehr als 1 % der Anlagenleistung.<br />

Die verbesserten Leistungsdaten wurden<br />

durch die Messungen nach Inbetriebnahme<br />

der neuen <strong>Wasserabscheider</strong> und <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

bestätigt.<br />

Durch die genaue Datenerfassung und Langzeitmesswertverfolgung<br />

konnte ein auch aus<br />

anderen Anlagen bekanntes Problem „Abfall<br />

der <strong>Zwischenüberhitzer</strong>-Austrittstemperatur<br />

um mehrere °C“ aufgeklärt und durch Versuche<br />

eingegrenzt werden. Durch eine einfache<br />

betriebliche Maßnahme (Anheben des Kondensatniveaus<br />

im <strong>Zwischenüberhitzer</strong>-Kondensatgefäß)<br />

konnte der Temperaturabfall auf<br />

1 K begrenzt werden.<br />

Betriebserfahrungen im<br />

KKW Gösgen-Däniken<br />

Gösgen-Däniken (siehe Bild 6) war für uns<br />

die erste Anlage, in welcher ein Überhitzer<br />

mit Rippenrohren in Betrieb genommen wurde.<br />

Bei dieser Konstruktion sind Feinabscheider<br />

und die 4 Überhitzerbündel hintereinander<br />

liegend in Form einer Wand angeordnet und<br />

werden quer durchströmt. Einzelne Abscheideretagen<br />

werden mit Abschnitten der Überhitzerbündel<br />

über Schottbleche verbunden, so<br />

dass sich die Druckverluste von Abscheider<br />

und Überhitzer addieren und der Gesamtdruckverlust<br />

für die Strömungsverteilung<br />

über die Bauhöhe zur Verfügung steht.<br />

Die Inbetriebnahme Gösgen-Däniken erfolgte<br />

Ende Januar 1979. Gegen Ende der Inbetriebnahme<br />

im August 1979 wurden bei einer Besichtigung<br />

an einigen Distanzblechen Verformungen<br />

festgestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

VGB Kraftwerkstechnik 4/1984 9


<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Bild 12. Rippenrohr.<br />

waren praktisch alle Betriebs- und Prüffälle<br />

einschließlich Klappenprüfungen ohne<br />

Schwierigkeiten gefahren und wiederholt die<br />

Überhitzer besichtigt worden.<br />

Die Verformungen der Distanzbleche konnten<br />

auf einen bis dahin nicht betrachteten Sonderlastpunkt<br />

(Leerlauf bei 2 % Last mit zugeschaltetem<br />

Überhitzer) zurückgeführt werden.<br />

Deshalb wurde bei dem Brennelemente-<br />

Wechsel im Juni/Juli 1980 ein Umbau an der<br />

Stützkonstruktion der Überhitzerbündel vorgenommen.<br />

Für diesen Umbau wurden die<br />

Überhitzerbündel aus dem Behälter ausgebaut<br />

und ins Werk zurückgebracht. Die Seitenbleche<br />

der Bündel wurden von den Distanzblechen<br />

abgetrennt und durch neue Seitenbleche<br />

ersetzt. Dabei wurde die Konstruktion so<br />

abgeändert, dass die Relativbewegungen bei<br />

instationären Lastfällen zwischen Seitenwand<br />

und Distanzblech und nicht wie bisher zwischen<br />

Rohr und Distanzblech auftreten. Die<br />

gesamte Umbaumaßnahme einschließlich<br />

Aus- und Einbau der Bündel erfolgte innerhalb<br />

des eingeplanten Brennelemente-Wechselzeitraumes<br />

von 8 Wochen. Der Umbau hat<br />

sich aufgrund der vorliegenden Betriebserfahrungen<br />

bewährt.<br />

Durch den Ausbau der Rohrbündel wurde<br />

auch die Anströmseite zugänglich, die im eingebauten<br />

Zustand nicht einzusehen ist. Es<br />

wurden örtlich rotbraune Ablagerungen festgestellt<br />

( B i l d 1 1 ) . Mit einer Stahlbürste<br />

konnten diese Beläge problemlos beseitigt<br />

werden. Die übrigen Rohroberflächen zeigten<br />

eine dunkelgraue, dünne Magnetitschicht,<br />

die sich im Gegensatz zu dem örtlich vorkommenden<br />

rötlichen Fremdbelag auf natürlichem<br />

Weg als Schutzschicht gebildet hat<br />

Bild 13. Feinabscheidersäule. Bild 14. Montage des Überhitzers.<br />

( B i l d 1 2 ) . Ein Teil der rotbraunen Beläge<br />

wurde entnommen. Eine Untersuchung ergab<br />

Hämatit. Die Rippen zeigten keinerlei Erosion,<br />

obwohl es beim KKW Gösgen-Däniken<br />

bei den Klappenprüffällen zur Überlastung<br />

der Abscheider und somit kurzzeitig zu Wasserdurchriss<br />

in den Überhitzern kommt.<br />

Die Distanzierung der Rippenrohre erfolgte<br />

zum Teil auf unberippten Zwischenstücken,<br />

zum Teil auf den Rippen. Beide Methoden haben<br />

sich bewährt.<br />

1.300-MW-Standard-<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

für<br />

die KKW Grohnde und Philippsburg 2<br />

Die Konstruktion ist aus Bild 7 zu ersehen. Abscheider<br />

und Überhitzer sind übereinander im<br />

Behältermantel angeordnet. Die Abscheider<br />

bestehen aus einem Vorabscheider (Grob-<br />

abscheider) und dem Hauptabscheider. Im<br />

Grobabscheider wird der durch die unteren<br />

Stutzen eintretende Dampf auf die Bodenplatte<br />

gelenkt, wo das im Dampf mitgeführte<br />

Schwallwasser abgeschieden und unter die Bodenplatte<br />

abgeführt wird. Der Dampf wird<br />

dann umgelenkt und strömt nach oben in den<br />

Einströmkanal zu den Feinabscheidern. Der Innenzylinder<br />

ist so ausgebildet, dass sich über<br />

dem Querschnitt des Einströmkanals die Geschwindigkeit<br />

möglichst gleichmäßig einstellt.<br />

10 VGB Kraftwerkstechnik 4/1984


Lufteintritt<br />

Bild 15. Anordnung Strömungsversuchsstand.<br />

Der vom Schwallwasser befreite Dampf<br />

strömt nun dem sternförmig in 3 Etagen übereinander<br />

angeordneten Feinabscheider zu. Zur<br />

Vergleichmäßigung der Strömung sind vor<br />

und nach den Feinabscheiderpaketen Lochbleche<br />

angeordnet. Beim Durchströmen der<br />

Prallbleche wird das im Dampf befindliche<br />

Kondensat abgeschieden, über Sammelwannen<br />

und Wasserkanäle in einen umlaufenden<br />

Ringraum und anschließend durch einen Stutzen<br />

aus dem Apparat herausgeführt (siehe<br />

Bild 13).<br />

Der getrocknete Dampf strömt dann in den<br />

zentralen Innenraum, durchströmt dann die<br />

kreisförmig zueinander angeordneten Überhitzerbündel<br />

im Querstrom, wird überhitzt<br />

und strömt dem Austrittsstutzen zu. Die Konstruktion<br />

des Überhitzers wird so ausgeführt,<br />

dass bei allen Lastfällen die Kompensation<br />

der unterschiedlichen Wärmedehnung zwischen<br />

Überhitzerbündel und Behältermantel<br />

bzw. zwischen den Überhitzerrohren und dem<br />

Bündelrahmen sichergestellt ist. B i l d 1 4<br />

zeigt die Montage der Überhitzer im KKW<br />

Grohnde.<br />

Erosionsschutz<br />

Besonderer Wert wurde bei der Konstruktion<br />

auf eine erosionsgeschützte Ausführung aller<br />

mit Nassdampf in Berührung kommenden<br />

Teile gelegt. Der Mantel und der untere Boden<br />

im Bereich des Grobabscheiders wurden<br />

aus austenitplattierten Blechen ausgeführt.<br />

Alle Einbauten wie Bodenplatte, Innenzylinder,<br />

Auflageplatte des Feinabscheiders wurden<br />

aus plattierten oder vollaustenitischen<br />

Blechen gefertigt. Anströmseitig wird der<br />

Feinabscheider durch eine austenitische Ab-<br />

2<br />

Luftaustritt<br />

(um 100° versetzt)<br />

3 4 4 3<br />

Modell<br />

<strong>Wasserabscheider</strong><br />

kleidung geschützt. Prallabscheiderbleche<br />

und hinteres Lochblech werden ebenfalls aus<br />

Austenit gefertigt. Aufgrund der hinter dem<br />

Hauptabscheider vorliegenden Restnässe von<br />

kleiner 0,5 % und den bisherigen Betriebserfahrungen<br />

können Erosionen nach dem Abscheider<br />

ausgeschlossen werden [3].<br />

Untersuchungen zur Absicherung<br />

der Konstruktion und Auslegung<br />

Obwohl über die Einzelbauelemente wie Grobabscheider,<br />

Feinabscheider und Rippenrohrbündel<br />

bereits Betriebserfahrungen vorlagen,<br />

wurden aufgrund der geänderten Anordnung<br />

verschiedene Untersuchungen durchgeführt.<br />

Beispielhaft sollen nachstehend einige dieser<br />

Untersuchungen und ihre Ergebnisse erläutert<br />

werden.<br />

Modellversuche<br />

Modellversuche wurden zur optimalen Ausbildung<br />

des Grobabscheiders sowie zur Ermittlung<br />

der<br />

– Flüssigkeitsverteilung,<br />

– Druckverluste,<br />

– gespeicherten Wassermenge,<br />

– Strömungsverteilung im Feinabscheider<br />

und Überhitzer<br />

durchgeführt.<br />

B i l d 1 5 zeigt die Anordnung des Versuchsstandes,<br />

B i l d 1 6 das Plexiglasmodell (Maßstab<br />

1:5) mit Messbestückung. Die gemessene<br />

Strömungsverteilung über die Abscheidersäule<br />

wird in Bild 17 dargestellt. Übereinander<br />

sind die 3 Abscheiderebenen aufgetragen, die<br />

einzelnen Punkte bezeichnen jeweils 6 Mess-<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

1 Venturi-Kanal: Messung des aufgegebenen Luftvolumenstromes<br />

2 Strömungsumlenkung<br />

3 Wassereindüsung<br />

4 Messung der Luftverteilung über dem Rohrdurchmesser<br />

punkte einer Ebene. Die maximal gemessene<br />

Abweichung von der mittleren Geschwindigkeit<br />

beträgt ± 10,7 %.<br />

Bestimmung der Durchrissgrenze<br />

des Abscheiderprofils<br />

Als Durchrissgrenze versteht man die Geschwindigkeit,<br />

bei welcher gerade noch keine<br />

Tropfen aus dem Abscheider herausgerissen<br />

werden. Diese Geschwindigkeit wurde experimentell<br />

ermittelt. Der Versuch wurde an der<br />

Originalausführung eines Abscheiderelementes<br />

mit Luft/Wasser durchgeführt. Die mit<br />

Luft/Wasser ermittelten Werte ergeben, umgerechnet<br />

auf den Dampfzustand gegen den<br />

Betriebspunkt (100 % Last), einen Sicherheitsabstand<br />

von 90 %, oder anders ausgedrückt,<br />

der Abscheider dürfte mit 1,9-facher<br />

Geschwindigkeit durchströmt werden, ohne<br />

dass Wassertropfen mitgerissen werden. Der<br />

Abscheidegrad in Bild 18 ist errechnet für einen<br />

Grenztropfen von 8 µm. Das vorliegende<br />

Tropfenspektrum ist jedoch nicht bekannt. In<br />

die theoretisch ermittelte Kurve der Restnässe<br />

sind die Abnahmemessungen GKN, KKB und<br />

Gösgen-Däniken eingetragen.<br />

Die in den Abnahmeversuchen ermittelte<br />

Restnässe von etwa 0,3 % im Auslegungspunkt<br />

liegt deutlich unter dem Garantiewert<br />

und an der Nachweisgrenze. Die Abweichung<br />

der Messwerte von der theoretischen Restnässe<br />

erklärt sich aus dem im Dampf vorliegenden<br />

Tropfenspektrum mit vermutlich auch<br />

kleineren Tropfen als 8 µm und außerdem<br />

gegenüber den Versuchsbedingungen örtlich<br />

höheren Dampfgeschwindigkeiten sowie Ungleichmäßigkeiten<br />

in der Wasserverteilung.<br />

Durch diese Abweichungen von den Versuchs-<br />

VGB Kraftwerkstechnik 4/1984 11<br />

2<br />

1<br />

Gebläse


<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Bild 16. Modellanordnung.<br />

bedingungen wird ein Teil des Sicherheits-<br />

abstandes aufgebraucht.<br />

Absicherung der wärmetechnischen<br />

Auslegung<br />

Bei der Auslegung der ersten <strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

in Rippenrohrkonstruktion zeigte sich,<br />

Restfeuchte (1 - X) in %<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

GKN<br />

Auslegungspunkt<br />

Gösgen<br />

Brunsbüttel<br />

theoretische Restnässe<br />

0,0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Dampfgeschwindigkeit CD in m/s<br />

Bild 18. Theoretische Restnässe (1 – x) hinter dem Abscheider als<br />

Funktion der Anströmgeschwindigkeit (gültig für einen Grenztropfen<br />

von 8 µm).<br />

dass ein Teil der vorliegenden Berechnungsunterlagen<br />

stark voneinander abweichende<br />

Werte lieferte.<br />

In einer vom BMFT geförderten Untersuchung<br />

wurde von der KFA Jülich eine Untersuchung<br />

hinsichtlich der wärme- und strömungstechnischen<br />

Eigenschaften an Rippen-<br />

Durchrissgrenze<br />

obere Ebene<br />

mittlere Ebene<br />

untere Ebene<br />

12 VGB Kraftwerkstechnik 4/1984<br />

Abscheiderelemente<br />

16<br />

13<br />

10<br />

7<br />

4<br />

1<br />

17<br />

14<br />

11<br />

8<br />

5<br />

2<br />

18<br />

15<br />

12<br />

9<br />

6<br />

3<br />

Bild 17. Strömungsverteilung über die Ebenen<br />

der Feinabscheidersäule.<br />

2,5<br />

10 +03<br />

5,0<br />

2,5<br />

10 +02<br />

5,0<br />

Z = 10 N = 15,5<br />

Luft<br />

Helium<br />

NU/Pr ** 0,36<br />

Stoffwertbezugstemperatur:<br />

mittlere Gastemperatur<br />

0,9 1,0 1,1<br />

C/C,M<br />

rohren der von uns verwendeten Abmessungen<br />

und Teilungen durchgeführt.<br />

B i l d 1 9 zeigt die Ergebnisse der Wärmeübergangsmessungen<br />

im Vergleich zu anderen<br />

Untersuchungen, wobei auf die Darstellung<br />

der stark abweichenden Berechnungsunterlagen<br />

verzichtet wurde. Die Versuche wurden<br />

durch die Betriebserfahrungen im KKW Gösgen-Däniken<br />

unter Berücksichtigung von vorhandenem,<br />

konstruktiv bedingtem Bypass<br />

bestätigt.<br />

Zukauskas, glatte Rohre<br />

Skrinska und Stasiulevicius<br />

Schmidt<br />

5,0 10 +04 2,5 5,0 10 +05 2,5 5,0<br />

Re<br />

Bild 19. Wärmeübergang, Vergleich verschiedener Messungen.


Amplitude in mm<br />

1,0<br />

0,5<br />

Bild 20. Amplitude über Staudruck.<br />

Schwingungsmessung an Rippenrohren<br />

100 % Betriebsfall Gösgen<br />

B i l d 2 0 zeigt den Vergleich von gemessenen<br />

Amplituden im Strömungskanal der KFA<br />

Jülich, verglichen mit Betriebsmessungen im<br />

KKW Gösgen-Däniken. Aufgetragen sind die<br />

Amplituden der verschiedenen Versuche über<br />

dem Staudruck. Der Resonanzbereich der 1.<br />

und 2. Oberschwingung ist gut zu erkennen.<br />

Die Grundfrequenz wird bei niedrigen Staudrücken<br />

praktisch ohne messbare Amplituden<br />

durchfahren.<br />

Die aus den Messwerten im KKW Gösgen-<br />

Däniken errechneten Amplituden (Annahme<br />

frei aufliegender Träger mit Streckenlast)<br />

stimmen mit den im Strömungskanal unter simulierten<br />

Einspannbedingungen ermittelten<br />

Amplituden gut überein. Die ermittelten Amplituden<br />

liegen mit rund 0,1 mm im Betriebsfall<br />

und rund 0,2 mm im Klappentestfall<br />

Gösgen Jülich<br />

Klappentestfall Gösgen 80 %<br />

Staudruck in N/m2 0,0<br />

0 1000 2000 3000<br />

bei etwa 800 MW weit unter der zulässigen<br />

Grenze.<br />

Konvoi-Konzept<br />

Die Konstruktion der <strong>Wasserabscheider</strong> und<br />

<strong>Zwischenüberhitzer</strong> für die Konvoi-Anlagen,<br />

Bild 9, entspricht in ihrem Grundkonzept<br />

dem 1300-MW-Standard-<strong>Wasserabscheider</strong>-<br />

<strong>Zwischenüberhitzer</strong>.<br />

Durch eine geänderte Gebäudeplanung wird<br />

die Abstützung von einem bisher über Pendelstützen<br />

aufgelagerten Tragring zu einem Konus<br />

mit Gelenklager verändert. Außerdem ist<br />

die Grädigkeit der Konvoi-Anlagen auf 15 K<br />

reduziert, wodurch sich eine vergrößerte<br />

Heizfläche und geänderte Außenabmessungen<br />

ergeben.<br />

<strong>Wasserabscheider</strong>-<strong>Zwischenüberhitzer</strong><br />

Die Erstellung der <strong>Wasserabscheider</strong> und<br />

<strong>Zwischenüberhitzer</strong> für die Konvoi-Anlagen<br />

erfolgt durch ein Konsortium der Firmen<br />

L. & C. Steinmüller und <strong>Balcke</strong>-<strong>Dürr</strong>.<br />

Literatur<br />

[ 1] Gloger, M.: Probleme der Wasserabscheidung<br />

in Nassdampfturbinen, BWK 22 (1970),<br />

S. 417 – 460.<br />

[ 2] Baschek, H., und Kocourek, E.: Betriebserfahrungen<br />

mit Wärmetauschern in Kernkraftwerken<br />

mit Leichtwasserreaktoren. VGB<br />

KRAFTWERKSTECHNIK 54 (1974), H. 12,<br />

S. 799 – 807.<br />

[ 3] Haas, H.: Betriebserfahrungen mit Sattdampfkreisläufen,<br />

Turbinen, <strong>Wasserabscheider</strong>n,<br />

Rohrleitungen. VGB KRAFTWERKS-<br />

TECHNIK 54 (1974) H. 12, S. 791 – 798.<br />

[ 4] Steinrück, K., Knoerzer, G. und Jaerschky,<br />

R.: Erste Betriebserfahrungen im Kernkraftwerk<br />

Isar. VGB KRAFTWERKSTECHNIK<br />

59 (1979), H. 1, S. 1 – 7.<br />

[ 5] A.I.M. – Liege: Centrales électriques modernes<br />

– 1981.<br />

[ 6] Groehn, H.G.: Jul. – 1462, Okt. 1977.<br />

[ 7] Kienböck, M. und Kirn, K.W.: Entwicklung<br />

eines Zentrifugalabscheiders mit Agglomerator<br />

für Kernkraftwerke. VGB KRAFT-<br />

WERKSTECHNIK 55 (1975), H. 8, S. 478-<br />

497.<br />

[ 8] Schrey, H.-G. und Kern, J.: Zum Rohrreiheneffekt<br />

bei gasbeaufschlagten Kondensatoren.<br />

International Journal of Heat and Mass Transfer<br />

24, S. 335 – 342.<br />

[ 9] Kienböck, M.: Schwingungsverhalten niedrigberippter<br />

Rippenrohre. VGB KRAFT-<br />

WERKSTECHNIK 62 (1982), H. 7, S. 584<br />

– 593.<br />

[10] Gibson, J.N.: Redesign and Replacement<br />

of Connecticut Yankee Moisture Separator/<br />

Reheater (MSR), Tube Bundles. ASME<br />

81-JPGC-PNR-2. ∙<br />

VGB Kraftwerkstechnik 4/1984 13


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