DEKORFEHLER-KATALOG - kliment keramikbedarf
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<strong>DEKORFEHLER</strong>-<strong>KATALOG</strong><br />
Hinweise über die Entstehung von Fehlern in der<br />
Dekoration mit keramischen<br />
Farben und Glasfarben<br />
und Empfehlungen für deren Vermeidung<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Brennfehler 6<br />
Abplatzungen 6<br />
Ausbluten 7<br />
Unscharfe Kontur auf einer Dekorseite 8<br />
Braune / schwarze Punkte in Cadmiumfarben 9<br />
Farbspritzer neben dem Dekor 10<br />
Flecken und Risse im Dekor 11<br />
Fleckenartiger Niederschlag 12<br />
Farbtonabweichungen 13<br />
Pinkfärbung von HTS-Weiß 13<br />
innerhalb eines Brandes 14<br />
vom gewünschten Farbton 15<br />
vom gewünschten Farbton 16<br />
Graue, matte Stellen / dunkle Verfärbung 17<br />
auf Glasur und Farbe 18<br />
auf dem Dekor 19<br />
in HTS-Kobaltfarben 20<br />
Mattierung, diverse Ursachen 21<br />
Nadelstiche/Aufkocher 22<br />
Risse/Haarrisse 25<br />
Risse in der Farbfläche 25<br />
Risse in großflächigen Dekoren 28<br />
Schrumpfung der Farbe 29<br />
Faltenbildung in der Farbe 30<br />
Direkter Farbauftrag 31<br />
Abrollen 31<br />
Netzstruktur in der Dekorfarbe 32<br />
Grifffestigkeit 33<br />
Siebdruck / Thermoplastischer Siebdruck 34<br />
Schrumpfung 34<br />
Ablaufen der Farbe 35<br />
Wellenstruktur 36<br />
3
Edelmetalldekoration 37<br />
Indirektdruck EM 37<br />
Nebeneinanderdruck mit Cadmium- oder Kobaltfarbe im Aufglasurbrand 37<br />
Indirekter Siebdruck 38<br />
Abziehbildübertragung 38<br />
Verziehen 38<br />
Reißen 39<br />
Blende 40<br />
Veränderte Farbblende einer Purpurfarbe 40<br />
Veränderte Farbblende einer Paste 41<br />
Druckbögen 42<br />
Anhaften am Sieb 42<br />
Zusammenkleben 43<br />
Farblage 44<br />
Zu dünn 44<br />
Zu stark 45<br />
Unterschiedlich 46<br />
Veränderung 47<br />
Filmlösung 48<br />
Bläschen 48<br />
Wulstbildung 49<br />
Verstopftes Siebgewebe 50<br />
Anlösen 51<br />
Krater 52<br />
Heat-Release 53<br />
Chemischer Angriff des Tampon 53<br />
Schrumpfung 54<br />
Verziehen 55<br />
Kantenschärfe 56<br />
Passer 57<br />
Passerkontrolle 57<br />
Passergenauigkeit 58<br />
Paste 59<br />
Trocknung 59<br />
Absetzen 60<br />
Dickflüssig 61<br />
Dünnflüssig 62<br />
Siebgewebe 63<br />
Nadelstiche im Abziehbild 64<br />
4
Sonstiges - Emaildekoration 65<br />
Abrollen/Abplatzen 65<br />
Durchschießer 66<br />
Sonstiges - Glas 67<br />
Verfärbung / Glasfarben 67<br />
Schwarz-silbrige Verfärbung 67<br />
Farbtonverschiebung 68<br />
Schlechte Resistenz 69<br />
Tamponumdruck 70<br />
Farbübertragung 70<br />
Farbe "schmatzt" 70<br />
Unvollständige Farbübertragung 71<br />
Farbe spritzt 72<br />
Unterglasurdekoration 73<br />
Glasur rollt ab 73<br />
5
Brennfehler<br />
Abplatzer<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abplatzen der Farbe ganz oder teilweise vom Scherben<br />
Die Wärmeausdehnung (WAK) der Glasur und der Farbe weichen zu stark<br />
voneinander ab. Dies ist bei starken Farblagen besonders gravierend.<br />
Abhilfe:<br />
1. Geeignete Farbpalette oder Kollektion verwenden<br />
2. Dünnere Farblage drucken<br />
3. Verringern (in Ausnahmefällen, erhöhen) des WAK durch Abmischen mit<br />
einem entsprechenden Fluss (ca. 20% Zugabe): Für Aufglasurfarben<br />
10 122 WAK 48 x10 -7 , für HTS-Farben 19 185 WAK 40 x10 -7.<br />
6
Brennfehler<br />
Ausbluten<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Ausbluten von kobalthaltiger Farbe (Blau, Schwarz),<br />
oder Ablaufen an senkrechten Teilen im HTS-Brand<br />
Zu beobachten bei Unterglasurdekorationen in Verbindung mit bleireichen<br />
Glasuren, in denen Kobalt stark in Lösung geht, oder im Scharffeuerbrand auf<br />
Porzellan.<br />
Abhilfe:<br />
Bei Schwarz: Verwendung einer Co-freien Farbe 14 1711 (Springtime II) in<br />
Mischung mit 10 082 (Schmelzbereich 800°C) und 10 083 (Schmelzbereich<br />
1200°C). Ein Zusatz von Aluminiumoxid oder Kieselsäure (10-20%) kann den<br />
Effekt mindern. Eine Einstellung unter Betriebsbedingungen ist erforderlich.<br />
7
Brennfehler<br />
Unscharfe Kontur auf einer Dekorseite<br />
Fehlerbeschreibung, Ursache und Abhilfe siehe Seite 49:<br />
Indirekter Siebdruck / Filmlösung / Anlösen<br />
8
Brennfehler<br />
Braune / schwarze Punkte in Cadmiumfarben<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Schwarze Punkte evtl. mit braunem Hof in Cadmiumfarbe<br />
Verunreinigungen in der Glasur oder Farbe, meist durch Kupfer- bzw. Eisenpartikel.<br />
Es findet eine Reduktion in Wechselwirkung mit dem Cadmium-Pigment<br />
statt.<br />
Abhilfe:<br />
1. Quelle der Verunreinigung durch Absieben der Farbe beseitigen<br />
(Überprüfung durch den Hersteller).<br />
2. Verunreinigungen in der Glasur oder im Scherben können nur langfristig<br />
durch Einsatz sauberer Rohstoffe beseitigt werden.<br />
3. Ein gut oxidierender Brand mit lockerem Ofenbesatz kann den Fehler<br />
reduzieren.<br />
9
Brennfehler<br />
Farbspritzer neben dem Dekor<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Farbpartikel lösen sich während des Brands aus dem Abziehbilddekor<br />
und legen sich an anderer Stelle wie Farbspritzer nieder<br />
Stellenweise Dextrinrückstände auf oder unter dem Abziehbild, besonders<br />
bei starken Farblagen.<br />
Abhilfe:<br />
Abziehbild gut anrakeln und nach der Übertragung sorgfältig abwischen (evtl.<br />
mit klarem Wasser), Einweichwasser öfter wechseln, Abziehbilderpapier mit<br />
guter Oberflächenglätte verwenden, Fixativ 80 4037 für eine bessere Haftung<br />
des Abziehbilds auf dem Scherben verwenden.<br />
10
Brennfehler<br />
Flecken und Risse im Dekor<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Das Bild hat, besonders zu den Rändern hin, Flecken, Risse und<br />
Unebenheiten<br />
Das Abziehbild wurde nicht sauber ausgerakelt. Dextrin und Wasserrückstände<br />
verhindern ein gleichmäßiges Einbrennen der Farbe<br />
Abhilfe:<br />
Durch ein gutes Anrakeln des Abziehbilds, erhält die Farbe eine gleichmäßige<br />
Haftung zum Scherben und brennt fehlerfrei aus.<br />
11
Brennfehler<br />
Fleckenartiger Niederschlag<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Nach dem Brand treten fleckige Vertiefungen in der Farbe auf<br />
Ablagerungen von Blei- oder Blei- und Cadmiumverbindungen in der Ofenausmauerung,<br />
die sich teilweise ablösen und auf das Brenngut fallen.<br />
Abhilfe:<br />
Eine Reinigung des Ofens ist dringend erforderlich.<br />
Pb-Verbindung<br />
Pb/Cd-<br />
Verbindung<br />
12
Brennfehler<br />
Farbtonabweichungen<br />
Pinkfärbung von HTS-Weiß<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Pinkfärbung von HTS-Weiß in Verbindung mit chromhaltiger Farbe<br />
1. Verwendung einer chromhaltigen Farbe auf Ca/Sn-reicher Glasur.<br />
2. Abmischen mit einer Dekorfarbe die diese Komponenten enthält.<br />
3. Verwendung im Nebeneinanderdruck von chromhaltiger Farbe und Zinngetrübtem<br />
Weiß. Besonders unter reduzierender Brennatmosphäre und<br />
auf weicher Porzellanglasur verdampft ein Teil des Chroms, das sich auf<br />
das Dekor niederschlägt. Es bildet sich ein Sn-Ca-Cr- oder Sn-Cr-Spinell,<br />
welches einen Pink- oder Violettfarbton entwickelt.<br />
Abhilfe:<br />
Nach Möglichkeit andere Farbkörpersysteme oder entsprechende Farb-<br />
/Glassysteme (z.B. kein zinngetrübtes Weiß) zum Abmischen verwenden.<br />
Im Nebeneinanderdruck Cer-getrübtes Weiß verwenden.<br />
Gute Belüftung des Brennofens.<br />
13
Brennfehler<br />
Farbtonabweichungen<br />
innerhalb eines Brandes<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Farbtonabweichung innerhalb eines Brandes (Kammerofen)<br />
1. Ungleichmäßige Wärmeverteilung im Ofen, besonders ungünstig bei<br />
temperaturempfindlichen Farben wie Cd/Se-Farben, Purpur, Pink (HTS).<br />
2. Zu dichter Ofenbesatz, dadurch schlechte Wärmeverteilung.<br />
Abhilfe:<br />
1. Brennen dieser empfindlichen Dekore nur in einer bestimmten (z.B. mittleren)<br />
Ebene im Ofen.<br />
2. Lockerung des Ofenbesatzes.<br />
14
Brennfehler<br />
Farbtonabweichungen<br />
vom gewünschten Farbton<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Farbtonabweichung vom gewünschten Farbton<br />
1. Mischen von Farben verschiedener Hersteller oder Mischen von Farbsystemen,<br />
deren Reaktionen untereinander nicht bekannt und nicht kontrollierbar<br />
sind.<br />
2. Reduzierende Brennatmosphäre im Ofen, die Oxidationsstufe des färbenden<br />
Pigments ändert sich und damit sein Farbton.<br />
3. Die Brenntemperatur ist für die Farbe zu niedrig oder zu hoch, besonders<br />
wichtig bei Cadmium/Selen-, Pink-, Eisen-, Kobalt-, Purpur-Farben.<br />
4. Die Farblage ist für die Farbe zu dick oder zu dünn >>wichtig für Farben<br />
wie unter Pkt. 3.<br />
5. Die Glasur des zu dekorierenden Scherbens hat sich geändert (Versatz,<br />
Rohstoff, unterschiedliche Auftragsstärke).<br />
6. Porzellanteile mit unterschiedlichen Herstellungsverfahren und Rohstoffen<br />
(gepresster, gedrehter Scherben) können zu verschiedenen Farbtonentwicklungen<br />
führen (beobachtet bei Cd/S/Se-Aufglasurfarben).<br />
7. Die Glasur enthält Mangan (Elfenbeinglasur), Eisenrot wird braun.<br />
8. Die Glasur enthält Zink (Weichporzellanglasuren), dadurch werden<br />
chromhaltige Farben instabil und bräunlich.<br />
1. Für Farbtoneinstellungen nur Farben eines Herstellers verwenden,<br />
Mischbarkeit erfragen.<br />
2. Oxidierende Brennatmosphäre einstellen (gut belüften).<br />
3. Evtl. Farbe aus einer anderen Palette/Kollektion verwenden oder Brenntemperatur<br />
anpassen. HTS-Pink kann mit einem Flussüberdruck mit<br />
10 083 oder einer Mischung aus 10 131/10 083 Mischung 1:1 wirksam<br />
geschützt werden.<br />
4. Optimales Siebgewebe erfragen.<br />
5. Einfluss überprüfen, bisher keine Abhilfe gefunden.<br />
6. Abhilfe nur durch Veränderung der Rohstoffe möglich.<br />
7. /8. Zur Stabilisierung des Chromoxids kann der Fluss 19 185 als Sperrschicht<br />
unter die Farbe gedruckt oder in die Farbe gemischt werden,<br />
wenn es der Farbton zulässt oder ca. 5% 69 440. Besser ist es, langfristig<br />
die Zusammensetzung der Glasur dahingehend zu verändern, dass<br />
der Zinkanteil (evtl. auch Magnesiumanteil) reduziert, und teilweise durch<br />
einen Natronfeldspat und eine Bariumfritte (z.B. 90 564) ersetzt wird.<br />
15
Brennfehler<br />
Farbtonabweichungen<br />
vom gewünschten Farbton<br />
Fehlerbeschreibung: Oxidierende und reduzierende Brennatmosphäre bei cadmiumroten<br />
Aufglasurfarben<br />
Abb. 3<br />
16
Brennfehler<br />
Graue, matte Stellen / dunkle Verfärbung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Die Farbfläche zeigt graue, bräunliche bis schwarze Schattierungen<br />
1. Keine vollständige Verbrennung der Organik, weil die Farbe verglast,<br />
bevor Medium und Filmlösung verbrennen konnten z. B. bei niedrigschmelzenden<br />
Glasfarben oder bleifreien Glasfarben unter Verwendung<br />
eines ungeeigneten Mediums.<br />
2. Schlechte Belüftung und Zirkulation im Brennofen, für die Verbrennung<br />
der Organik steht zu wenig Sauerstoff zur Verfügung, evtl. durch zu<br />
dichten Ofenbesatz. Teilweise Reduzierung der farbgebenden Pigmente<br />
z. B. .Cadmiumrot (Cd-S-Se)<br />
1. Langsameres Aufheizen bis ca. 450°C, geeignetes Medium erfragen.<br />
2. Gute Belüftung des Brennofens besonders in der Aufheizphase, evtl.<br />
Lockerung des Ofenbesatzes.<br />
17
Brennfehler<br />
matte Stellen<br />
auf Glasur und Farbe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Matte Stellen und braune Flecken auf Glasur und Farbe<br />
Beobachtet im HTS-Brand bei Farben, die Chrom enthalten, bei gleichzeitiger<br />
reduzierender Brennatmosphäre, evtl. begünstigt durch weiche Porzellanglasur,<br />
die Magnesium und/oder Zink enthält; Chrom verdampft teilweise,<br />
schlägt sich nieder und reagiert mit der Glasur und Farbe.<br />
Abhilfe: Gute Belüftung des Ofens, lockerer Ofenbesatz, Stabilisierung mit 19 185<br />
durch Abmischen mit der Chromfarbe oder Druck einer Sperrschicht mit<br />
19 185.<br />
18
Brennfehler<br />
matte Stellen<br />
auf dem Dekor<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Matte Stellen und matte Flecken auf dem Dekor bei Abziehbildern<br />
1. Anreicherung der Dextrinkonzentration im Einweichwasser<br />
2. Einweichwasser nach der Übertragung nicht vollständig vom Abziehbild<br />
entfernt.<br />
Abhilfe:<br />
1. Einweichwasser häufiger wechseln.<br />
2. Abziehbild nach der Übertragung trocken wischen, ggf. feucht nachwischen.<br />
19
Brennfehler<br />
matte Stellen<br />
in HTS-Kobaltfarben<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Matte Stellen oder Mattierung in HTS-Kobaltfarben<br />
Die Farbe wurde zu dick aufgetragen. Das Kobaltoxid kann nicht in Lösung<br />
gehen, sondern scheidet kristallin aus.<br />
Abhilfe:<br />
Feineres Siebgewebe verwenden (maximal 73 Fäden/cm) oder dünner rändern<br />
bzw. spritzen. Ggf. bei höherer Temperatur und/oder länger brennen,<br />
damit das Kobalt mit der Glasur verschmelzen kann.<br />
20
Brennfehler<br />
Mattierung, diverse Ursachen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbfläche brennt matt aus<br />
1. Bei Glas - oder Aufglasurfarben (z.B. Pinselmalerei): die Farblage ist zu<br />
dünn, das Farbpigment ist in der dünnen Flussschicht nicht eingebettet,<br />
sondern ragt darüber hinaus, es bildet sich keine glatte, geschlossene<br />
Oberfläche<br />
2. Bei HTS-Farben: die Farblage ist zu dick und kann mit der Glasur keine<br />
vollständige Verbindung eingehen<br />
3. Die Farbe ist unterbrannt und bildet kein homogen geschmolzenes Glas<br />
4. Die Farbe kristallisiert, (gelegentlich in bleifreien Farben und in HTS-<br />
Kobaltfarben zu beobachten)<br />
5. Im HTS-Brand auf weicher Porzellanglasur, die Magnesium und/oder<br />
Zink enthält.<br />
6. Wasserdampfzufuhr im elektrisch beheizten Durchlaufofen zwecks Verbesserung<br />
der Resistenzeigenschaften von Aufglasurfarben. Durch Verdrängung<br />
des Sauerstoffs kann die Verbrennung organischer Medien<br />
behindert werden. Es bildet sich eine Vielzahl von Nadelstichen, die einer<br />
Mattierung gleichen (wird nur noch selten verwendet).<br />
Abhilfe:<br />
1. Die Farbe dicker legen, evtl. mit Fluss abmischen.<br />
2. Farbe dünner legen (Sieb 100 - 140 Fäden/cm), evtl. höher brennen.<br />
3. Die Farbe ist für die Brenntemperatur nicht geeignet, Farbe für den gewünschten<br />
Brennbereich auswählen oder höher brennen.<br />
4. Den für die Farbe optimalen Brennbereich und Brennzyklus einhalten.<br />
5. Stabilisierung der Farbe mit 19 185 durch Abmischen oder Drucken einer<br />
Sperrschicht.<br />
6. Vollständige Verbrennung der Organik in der Aufheizphase steuern, Einleitung<br />
der Wasserdampfmenge optimieren.<br />
21
Brennfehler<br />
Nadelstiche/Aufkocher<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Nadelstiche und/oder Aufkocher in der Farbfläche<br />
(siehe auch Kap. "Nadelstiche im Abziehbild")<br />
1. Zu magere Anpastung: Es bildet sich keine geschlossene Farbfläche, die<br />
sich deshalb nicht optimal an den Scherben anlegen kann. Der Anteil an<br />
Bindemitteln und Weichmacher aus dem Medium reicht nicht aus, damit das<br />
Abziehbild während der Aufheizphase eine enge Verbindung mit der Scherbenoberfläche<br />
eingehen kann. Es verbleiben Hohlräume zwischen Abziehbild<br />
und Scherben, die sich im Brand nicht schließen können.<br />
2. Abziehbild schlecht angerakelt.<br />
3. Abziehbilderpapier mit mangelnder Oberflächenglätte.<br />
4. Trocknungstemperatur der übertragenen Abziehbilder vor dem Brand zu<br />
hoch, es bilden sich Blasen bzw. der Druck magert aus.<br />
5. Fehler in der Glasuroberfläche, die Farbe kann dort nicht zusammenfließen<br />
besonders bei Farben mit hoher Oberflächenspannung zu beobachten z.B.<br />
bei kobalthaltigen Farben.<br />
6. Unverträglichkeit des Mediums mit der Farbe bzw. mit der speziellen Anwendung,<br />
besonders zu beobachten bei Relieffarben und Glasfarben.<br />
7. Auf mattem Untergrund kann die Haftung des Abziehbilds ungenügend sein,<br />
es verbleiben Hohlräume zwischen Glasur und Abziehbild.<br />
8. Die Abziehbilder wurden zu lange gelagert. Lösemittel und Weichmacher<br />
sind fast vollständig heraus diffundiert.<br />
9. Verwendung von Kunststofffolie als Zwischenlage zwischen den Abziehbildern.<br />
Diese kann Lösemittel und Weichmacher aus der Filmlösung aufnehmen<br />
und damit zum Verspröden des Drucks führen.<br />
1. Medienanteil erhöhen, Richtwert Pulver/Medium: 100 : 50 - 100 : 70 für den<br />
Flächendruck, bei zu niedriger Viskosität, thixotropes Medium verwenden,<br />
bei zu geringer Farbintensität, 2 x drucken oder Siebgewebe mit geringerer<br />
Fadenzahl verwenden, bereits gedruckte Abziehbilder können möglicherweise<br />
durch überdrucken mit Reparaturfilmlösung 80 961 verarbeitbar gemacht<br />
werden. Eine zusätzliche Verbesserung kann auch durch Zugabe des<br />
Weichmachers 80 650 ins Einweichwasser erzielt werden.<br />
2. Abziehbild sorgfältig anrakeln<br />
3. Verwendung einer geeigneten Papierqualität<br />
4. Die Trocknungstemperatur sollte nicht höher als 40°C sein.<br />
5. Ein Überdrucken mit Flussmaske kann das Problem beseitigen. Einstellen<br />
einer niedrigeren Viskosität durch Zumischen einer niedriger schmelzenden<br />
Dekorfarbe oder eines Flusses, Optimierung der Glasur.<br />
6. Geeignete Medien für Relieffarben: Indirektdruck 80 1015,<br />
Direktdruck Mischung 80 840/80 683 - 1:1 (wasserfreundlich) 80 392 (ölig),<br />
7. Verwendung von Weichmacher 80 650 im Einweichwasser, Verwendung von<br />
Fixativ 87 4037 bzw. 87 4039<br />
8. Reparaturfilmlösung 80 961 überdrucken und Abziehbilder innerhalb von 4<br />
Wochen verarbeiten, oder Abziehbilder erst kurz vor der Verarbeitung überfilmen.<br />
Medien mit hohem nicht flüchtigem Anteil (80 820 thix., 80 3001 flüssig),<br />
begünstigen eine längere Lagerung der Bilder.<br />
9. Verwendung von Wachspapier, blockfester Filmlösung oder Überdrucken der<br />
Filmlösung mit Antiblockpaste 80 2032.<br />
22
Brennfehler<br />
Nadelstiche/Aufkocher<br />
Fehlerbeschreibung:Nadelstiche und/oder Aufkocher in der Farbfläche<br />
(siehe auch Kap. "Sternenhimmel")<br />
Abb. 1 und 2.<br />
23
Brennfehler<br />
Nadelstiche/Aufkocher<br />
Fehlerbeschreibung: Nadelstiche und/oder Aufkocher in der Farbfläche<br />
(siehe auch Kap. "Sternenhimmel")<br />
Abb. 3<br />
24
Brennfehler<br />
Risse/Haarrisse<br />
Risse in der Farbfläche<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Haarrisse oder Risse in der Farbfläche<br />
1. Die Farbe hat gegenüber der Glasur einen zu hohen WAK (Wärmeausdehnungskoeffizient).<br />
Dies ist bei starken Farblagen besonders gravierend.<br />
2. Die Farbe ist höher schmelzend als die darunter liegende Farbe oder<br />
Glasur (Bone China, Vitreous China, Majolika-Dekoration), die Farbfläche<br />
kann die Dehnung während des Brennprozesses nicht mitmachen und<br />
reißt, bevor sie geschmolzen ist.<br />
3. Feine, kaum sichtbare Risse in der Glasur, die Farbe reißt während des<br />
Brennprozesses durch die Wärmeausdehnung ebenfalls und fließt nicht<br />
mehr zusammen. (Aufheizrisse mit abgerundeten Kanten, Abkühlrisse<br />
mit scharfen Kanten)<br />
4. Das Abziehbild wurde vor oder während der Übertragung/Verarbeitung<br />
durch Knicke beschädigt, die Farbfläche reißt besonders in starken Farblagen,<br />
die Farbe kann während des Brennprozesses nicht mehr zusammenfließen<br />
(besonders bei Vetrosa-Dekoration zu beachten)<br />
5. Das Zwischenlagepapier hat Falten, die sich in die Farbfläche des Abziehbilds<br />
eindrücken.<br />
1. Geeignete Farbpalette oder Kollektion verwenden bzw. dünnere Farblage<br />
drucken (
Brennfehler<br />
Risse/Haarrisse<br />
Fehlerbeschreibung:Haarrisse oder Risse in der Farbfläche<br />
Abb. 2 und 3<br />
26
Brennfehler<br />
Risse/Haarrisse<br />
Fehlerbeschreibung:Haarrisse oder Risse in der Farbfläche<br />
Abb. 4<br />
27
Brennfehler<br />
Risse/Haarrisse<br />
Risse in großflächigen Dekoren<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Risse in flächig gedruckten Dekoren mit starker Farblage<br />
1. Flächig und in starker Lage gedruckte bleifreie Farbe. Das Abziehbild hat<br />
zu wenig Flexibilität und bildet Risse bereits während der Übertragung,<br />
die erst nach dem Brand sichtbar werden.<br />
2. UV-gehärtete Abziehbilder (Überhärtung)<br />
Abhilfe:<br />
1. Entsprechend geeignetes Medium mit hohem Weichmacher- bzw. organischem<br />
Feststoffanteil verwenden (geeignetes Produkt erfragen)<br />
2. Geeignete UV-Medien verwenden UV-Lampen überprüfen, Durchlaufzeit<br />
im UV-Trockner korrigieren.<br />
28
Brennfehler<br />
Schrumpfung der Farbe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbfläche zieht sich zusammen, kann stellenweise<br />
Inseln oder Krater bilden<br />
Besonders bei Relieffarben und Kobaltfarben zu beobachten.<br />
1. Die Unterlage ist verunreinigt (Staub, Fett, Silikon). Siehe auch Seite 24<br />
2. Die Farbe hat eine zu hohe Feinheit für die Anwendung (bei Relieffarben).<br />
3. Die Farbe hat eine hohe Oberflächenspannung und kann an Glasurfehlern,<br />
wie Risse, Stippen oder Nadelstiche, nicht zusammenfließen.<br />
Abhilfe:<br />
1. Unterlage reinigen, evtl. vorbrennen.<br />
2. Geeignetes Produkt erfragen.<br />
3. Abmischen mit Fluss oder Überdrucken einer Flussmaske.<br />
29
Brennfehler<br />
Faltenbildung in der Farbe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbfläche bildet keine glatte Oberfläche sondern wirft Falten<br />
1. Der Farbdruck wurde nicht ausreichend getrocknet. Falten im Zwischenlagepapier<br />
bzw. der Zwischenfolie drücken sich in der Farbfläche ab. Besonders<br />
bei Verwendung niedriger Brenntemperaturen, kann die Farbe<br />
nicht mehr glatt ausschmelzen.<br />
2. Manche HTS-Farben können Falten an der Oberfläche bilden, wenn die<br />
Brennbedingungen besonders kritisch sind wie schlechte Belüftung, kurzer<br />
Brennzyklus, Brennofen zu dicht besetzt.<br />
Abhilfe:<br />
1. Drucke ausreichend trocknen. Falten im Zwischenlagepapier vermeiden.<br />
Möglichst keine Zwischenfolie verwenden. Höhere Brenntemperatur verwenden.<br />
2. Brennbedingungen optimieren. Ein Wechsel auf eine ähnliche Farbe<br />
einer anderen Serie kann Abhilfe schaffen, z.B. von Fiesta auf Sky plus.<br />
30
Direkter Farbauftrag<br />
Abrollen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Die Farbsuspension haftet teilweise nicht am Scherben oder<br />
zeigt "Fischaugen"<br />
1. Der Scherben war verunreinigt durch Staub, Fett oder Silikon.<br />
2. Die Verdünnung der Paste mit Wasser wurde nicht genügend homogenisiert.<br />
3. Die Suspension enthält zu viel Wasser.<br />
1. Scherben reinigen oder vorbrennen.<br />
2. Besonders die nachträgliche Verdünnung mit Wasser gut homogenisieren.<br />
3. Den Wasseranteil in der Farbsuspension verringern. Ein Zusatz von 0.5 -<br />
1,0% des wasserlöslichen Benetzungsmittels Soja-Lecithin W-250 der<br />
Lubrizol Deutschland GmbH<br />
Max-Plank-Str. 6<br />
27721 Ritterhude<br />
Fax: 0421-6933400<br />
Tel.: 0421-69333<br />
verbessert die Benetzungseigenschaften und vermeidet solche Fehler.<br />
31
Direkter Farbauftrag<br />
Netzstruktur in der Dekorfarbe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Die Farbe bildet nach dem Brennen ein netzartiges Muster<br />
1. Das verwendete Spritzmedium hat eine zu hohe Trockenschwindung. Die<br />
Farbe reißt während der Trocknung und fließt im Brennprozess wieder<br />
zusammen.<br />
2. Die Farbe wurde in zu dicker Lage aufgetragen.<br />
1. Verwendung eines Spritzmediums mit geringer Trockenschwindung wie<br />
80 850. Mit diesem Medium kann auch ein stärkerer Farbauftrag erfolgen.<br />
2. Farbsuspension dünner auftragen.<br />
32
Direkter Farbauftrag<br />
Grifffestigkeit<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Grifffestigkeit einer wässrigen Farbsuspension ist zu gering<br />
Zu geringer organischer Feststoffanteil in der Suspension.<br />
Abhilfe:<br />
1. Das wasserlösliche Medium 80 850 ist besonders gut zum Spritzen und<br />
Rändern geeignet und besitzt eine sehr gute Grifffestigkeit.<br />
Ein Zusatz von 3 - 5% Plextol B 500 N zum Farbschlicker verbessert die<br />
Grifffestigkeit. Lieferant:<br />
Fa. Dr. Kremer<br />
Hauptstr. 41<br />
88317 Aichstetten<br />
Tel.: 07565 - 1011<br />
Fax: 07565 - 1606<br />
33
Direkter Farbauftrag<br />
Siebdruck / Thermoplastischer Siebdruck<br />
Schrumpfung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Schrumpfung der Farbfläche während des Brennens (Glas)<br />
1. Konzentration von Natrium am abgeschmolzenen Mundrand vermindert<br />
die Haftfestigkeit zum Glas.<br />
2. Verwendung von oberflächenvergütetem Glas.<br />
3. Verwendung von kalten Gläsern. Durch ein zu großes Temperaturgefälle<br />
kondensiert ein Wasserfilm auf der Glasoberfläche, der die Haftung beeinträchtigt.<br />
4. Verschmutzte Glasoberfläche durch Staub oder Fett.<br />
5. Zu lange Lagerung der Paste bei hoher Temperatur (ca. 100°C) bzw.<br />
mehrfaches Aufwärmen der Paste hintereinander. Das Pulver sedimentiert<br />
in der Paste. Die Konzentration von Medium erhöht sich an der<br />
Oberfläche. Eine zu hohe Medienkonzentration in der Paste begünstigt<br />
ein Zusammenziehen der Farbe.<br />
6. Schwankungen in der Ofenatmosphäre oder schlechte Belüftung in der<br />
Aufheizphase.<br />
Abhilfe: 1. Wechsel zum Siebdruck mit Kaltpasten (80 392).<br />
2. Oberflächenvergütetes Glas vorbrennen.<br />
3. Kalte Gläser der Umgebungstemperatur vor der Verarbeitung angleichen.<br />
4. Gläser reinigen.<br />
5. Verwendung eines thixotropen thermoplastischen Mediums 80 1025.<br />
Dies hat einen zweifachen Effekt. Es vermindert deutlich das Absetzen<br />
des Pulvers im Medium und wirkt dem Zusammenziehen der Farbe während<br />
des Einbrennens entgegen.<br />
6. Ofenatmosphäre, besonders in der Aufheizphase kontrollieren und gut<br />
belüften.<br />
Generell wirkt eine beschleunigte Brennführung in der Aufheizphase dem<br />
Zusammenziehen der Farbe entgegen.<br />
34
Direkter Farbauftrag<br />
Siebdruck / Thermoplastischer Siebdruck<br />
Ablaufen der Farbe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Die Farbe läuft während des Brennens teilweise ab (Glas)<br />
Die Farbe wurde mit zusätzlichem Medium stark verdünnt.<br />
Falls eine Verdünnung notwendig ist, Verwendung des thixotropen thermoplastischen<br />
Mediums 801025.<br />
35
Direkter Farbauftrag<br />
Siebdruck / Thermoplastischer Siebdruck<br />
Wellenstruktur<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbfläche weist eine wellenartige Farbstruktur auf<br />
Verzug im Siebgewebe durch<br />
1. zu hohe Gewebespannung<br />
2. zu hoher Druck des Druckrakels oder Flutrakels.<br />
Abhilfe:<br />
1. Siebgewebe prüfen.<br />
2. Rakeldruck korrigieren.<br />
36
Edelmetalldekoration<br />
Indirektdruck EM<br />
Nebeneinanderdruck mit Cadmium- oder Kobaltfarbe im Aufglasurbrand<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Bei der Applikation von cadmiumroter oder kobaltblauer Aufglasurfarbe<br />
in Angrenzung an ein Edelmetallpräparat können das EMP wie auch die<br />
Farbe im Grenzbereich mehr oder weniger zerstört werden<br />
Reduktionserscheinungen<br />
Abhilfe:<br />
Über die Cadmiumfarbe den Fluss 10 034 oder 10 143 drucken. Für Kobaltfarben<br />
eignen sich 10 034 oder 10 2500. Eine entsprechend optimale Einbrenntemperatur<br />
nicht überschreiten und den Brennofen gut belüften. Das<br />
"Ausstrahlen" in das angrenzende Glanzgold oder Glanzplatin oder die Farbe<br />
kann dadurch unterdrückt werden. Vorab sollten die empfohlenen Flüsse auf<br />
ihre Eignung getestet werden.<br />
Ein Schnellbrand kann den Effekt verringern oder vermeiden.<br />
37
Indirekter Siebdruck<br />
Abziehbildübertragung<br />
Verziehen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Das Abziehbild verzieht sich bei der Übertragung zu stark<br />
1. Zu viel Weichmacher im Einweichwasser.<br />
2. Einweichwasser zu warm.<br />
3. Filmlösung nicht durchgetrocknet.<br />
4. Filmlösung zu stark dehnbar.<br />
5. Filmlösung zu dünn gedruckt.<br />
6. Starke Farblage flächig gedruckt (beobachtet bei bleifreien Farben).<br />
Durch die mangelnde Flexibilität des Farbdrucks entstehen feine Risse<br />
während der Übertragung des Abziehbilds, die nach dem Brennen sichtbar<br />
werden.<br />
Abhilfe:<br />
1. Weichmacher reduzieren.<br />
2. Temperatur reduzieren.<br />
3. Trocknung optimieren.<br />
4. Filmlösung mit geringerer Dehnbarkeit verwenden.<br />
5. Filmlösung dicker drucken z.B. Sieb 25 Fäden/cm (Trockenfilm > 18 µm).<br />
6. Entsprechend geeignetes Medium mit höherem Weichmacher- bzw. organ.<br />
Feststoffanteil verwenden.<br />
38
Indirekter Siebdruck<br />
Abziehbildübertragung<br />
Reißen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Das Abziehbild reißt bei der Applikation<br />
1. Filmlösung zu dünn gedruckt.<br />
2. Filmlösung für die spezielle Anwendung nicht genügend dehnbar.<br />
3. Druckbögen gealtert (Versprödung).<br />
Abhilfe:<br />
1. Filmlösung dicker drucken z.B. 25 Fäden/cm (Trockenfilm > 18 µm).<br />
2. Filmlösung mit entsprechender Dehnbarkeit verwenden.<br />
3. Auffrischen der Druckbögen mit Reparaturlack 80 961 mit Siebgewebe<br />
73 - 90 Fäden/cm. (Die damit überdruckten Bilder können nicht länger als<br />
4 Wochen verarbeitet werden).<br />
39
Indirekter Siebdruck<br />
Blende<br />
Veränderte Farbblende einer Purpurfarbe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbblende einer bereits gedruckten Purpurfarbe verändert sich<br />
Das in der Purpurfarbe enthaltene Silber oxidiert an der Luft.<br />
Abhilfe:<br />
Der Farbton des Ausbrandes ändert sich nicht. Bei einigen Purpurfarben<br />
besteht die Möglichkeit, auf blendenstabile Varianten zu wechseln.<br />
40
Indirekter Siebdruck<br />
Blende<br />
Veränderte Farbblende einer Paste<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbblende der Paste verändert sich nach einigen Tagen<br />
1. Nachbenetzung des Farbpulvers durch das Medium.<br />
2. Bei Purpurfarben bzw. silberhaltigen Kobaltfarben kann es zu chemischen<br />
Reaktionen mit dem Medium oder an der Luft kommen die aber<br />
keinen Einfluss auf das Brennergebnis haben.<br />
3. Bei Einschlusspigmenten können, nach der Säurewäsche im Produktionsprozess,<br />
Reste metallischen Selens auf der Pigmentoberfläche zurück<br />
bleiben. Diese oxidieren an der Luft zu Selenit, wodurch der Farbton<br />
nachdunkelt. Das Brennergebnis verändert sich nicht.<br />
Abhilfe:<br />
1. Bei erhöhter Viskosität: Nachverdünnung mit Medium oder Spezialverdünner.<br />
2./3. Kontrolle durch einen Probebrand mit dem Abziehbild und Messung der<br />
Farbschicht.<br />
41
Indirekter Siebdruck<br />
Druckbögen<br />
Anhaften am Sieb<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Der Druckbogen bleibt nach dem Siebdruck am Sieb haften<br />
Elektrostatische Aufladung durch:<br />
1. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit.<br />
2. Siebrahmen nicht geerdet.<br />
3. Manche Medien und Farbpulver können zur elektrostatischen Aufladung<br />
neigen.<br />
4. Zu niedrige Arbeitstemperatur im Druckraum. Dadurch erhöht sich die<br />
Viskosität der Paste bzw. Filmlösung.<br />
Abhilfe:<br />
1. Klimatisierung des Arbeitsraums<br />
2. / 3. Erdung des Siebrahmens durch z. B. Verbindung von Rakel zum<br />
Siebrahmen mittels Metallband oder Installation einer Ionisierungs-<br />
Einrichtung. Bezugsadresse:<br />
Eltex-Elektrostatik-Gesellschaft mbH<br />
Neudorfer Strasse 5<br />
79576 Weil am Rhein<br />
Tel.: (07621) 7905-0<br />
Fax: (07621) 7950-10<br />
Evtl. anderes Medium verwenden.<br />
4. Druckraum auf ca. 20°C temperieren oder niedriger viskose Produkte<br />
verwenden.<br />
42
Indirekter Siebdruck<br />
Druckbögen<br />
Zusammenkleben<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Zusammenkleben der Druckbögen beim Stapeln<br />
1. Keine optimale Trocknung (zu schnell, zu hohe Temperatur), die Filmlösung<br />
ist nur an der Oberfläche getrocknet und enthält noch Lösemittel die<br />
nachdiffundieren.<br />
2. Medium/Filmlösung zu langsam trocknend für die Trocknerleistung oder<br />
schlechte Belüftung.<br />
3. Filmlösung nicht blockfest.<br />
Abhilfe:<br />
1. Trocknung optimieren und Zwischenlagepapier verwenden.<br />
2. Geeignetes, schneller trocknendes Medium bzw. Filmlösung verwenden<br />
oder die Belüftung erhöhen. Verwendung eines Mediums mit geringen<br />
Klebeeigenschaften.<br />
3. Verwendung einer blockfesten Filmlösung erschwert das Zusammenkleben.<br />
43
Indirekter Siebdruck<br />
Farblage<br />
Zu dünn<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Farblage zu dünn, zu schwach<br />
1. Rakelwinkel zu steil.<br />
2. Rakelkante zu scharf.<br />
3. Rakelgummi zu hart.<br />
4. Medienanteil zu hoch.<br />
5. Siebgewebe zu fein.<br />
6. Die Siebbeschichtung ist zu dünn aufgetragen.<br />
Abhilfe: 1. Optimaler Winkel ca. 75°.<br />
2. Rakelkante leicht abrunden.<br />
3. Optimal 65 - 75 shore.<br />
4. Pulver zugeben und gut homogenisieren (Drei-Walz-Werk, Dissolver).<br />
5. Siebgewebe mit geringerer Fadenzahl verwenden.<br />
6. Optimale Beschichtungsstärke einhalten.<br />
44
Indirekter Siebdruck<br />
Farblage<br />
Zu stark<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
1. Rakelwinkel zu flach.<br />
2. Rakelkante zu stumpf.<br />
3. Rakelgummi zu weich.<br />
Farblage zu stark<br />
4. Medienanteil zu gering (Paste evtl. eingedickt).<br />
5. Bei Zylinder-Druckmaschine: Rakel läuft nicht auf dem Scheitelpunkt<br />
des Zylinders.<br />
6. Die Siebbeschichtung ist zu dick aufgetragen.<br />
Abhilfe: 1. Optimaler Winkel ca. 75°.<br />
2. Nachschleifen.<br />
3. Optimal 65 - 75 shore.<br />
4. Paste mit Medium verdünnen.<br />
5. Kontrolle, Korrektur.<br />
6. Optimale Beschichtungsstärke einhalten.<br />
45
Indirekter Siebdruck<br />
Farblage<br />
Unterschiedlich<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Unterschiedliche Farblage in einem Druckbogen<br />
1. Rakel nicht parallel zur Sieboberfläche, dadurch ungleichmäßiger Rakeldruck.<br />
2. Rakel ungleichmäßig scharf.<br />
3. Siebbeschichtung ungleichmäßig.<br />
4. Siebabsprung nicht gleichmäßig, dadurch ungleichmäßige Siebspannung<br />
während des Druckvorgangs.<br />
Abhilfe:<br />
1. Kontrolle des Rakels.<br />
2. Rakel nachschleifen.<br />
3. Sieb neu beschichten.<br />
4. Siebabsprung korrigieren.<br />
46
Indirekter Siebdruck<br />
Farblage<br />
Veränderung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Veränderung der Farblage bzw. Druckstärke während des<br />
Druckvorgangs<br />
1. Die Pastenviskosität erhöht sich durch Verdunstung von Lösemittel.<br />
2. Die Pastenviskosität verringert sich durch häufiges Zwischenreinigen des<br />
Siebs mit Lösemittel, welches sich mit der Paste vermischt.<br />
3. Der Feinanteil der Farbe wird verdruckt, der Grobanteil verbleibt auf dem<br />
Sieb.<br />
4. Nachbenetzung des Farbpulvers durch das Medium, die Viskosität der<br />
Paste kann sich dadurch erhöhen, evtl. verändert sich auch die Farbblende<br />
in dem die Farbe nachdunkelt.<br />
5. Aufrauhung des Gewebefadens.<br />
Abhilfe:<br />
1. Verdünnung der Paste mit Medium oder mit Spezialverdünner für Pasten<br />
80 4086.<br />
2. Sieb nach der Reinigung gut trocknen, Verwendung eines langsamer<br />
trocknenden Mediums, wodurch das Zwischenreinigen reduziert oder<br />
vermieden werden kann.<br />
3. Verwendung eines Siebgewebes mit geringerer Fadenzahl, wodurch die<br />
Farbpaste vollständiger verdruckt und das Zwischenreinigen verringert<br />
bzw. vermieden werden kann.<br />
4. Herstellung der Paste ca. 24 Std. vor der Verarbeitung.<br />
5. Neues Siebgewebe verwenden.<br />
47
Indirekter Siebdruck<br />
Filmlösung<br />
Bläschen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Bläschenbildung und Fäden ziehen<br />
1. Viskosität zu hoch, evtl. durch Verdunstung von Lösemitteln<br />
2. Druckgeschwindigkeit zu hoch<br />
3. Filmlösung zu schnell trocknend<br />
4. Zu niedrige Temperatur im Druckraum, dadurch erhöhte Viskosität.<br />
Abhilfe: 1. Eine eingedickte Filmlösung kann begrenzt mit 80 452 (ca. 2 - 10%)<br />
verdünnt werden. Vorsicht: Anlösen der Farbschicht möglich.<br />
2. Druckgeschwindigkeit verlangsamen.<br />
3. Langsamer trocknende Filmlösung verwenden.<br />
4. Druckraum auf ca. 20°C temperieren oder niedrig viskose Filmlösung<br />
verwenden.<br />
48
Indirekter Siebdruck<br />
Filmlösung<br />
Wulstbildung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Wulstbildung bei der Filmlösung während der Trocknung<br />
1. Filmlösung zu dick gedruckt.<br />
2. Filmlösung zu niedrigviskos.<br />
Abhilfe: Verwendung einer thixotropen Filmlösung wie 80 1024 oder 80 2040.<br />
49
Indirekter Siebdruck<br />
Filmlösung<br />
Verstopftes Siebgewebe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Siebmaschen verstopft<br />
Verwendung von bereits gebrauchter Filmlösung, abgelöste Teilchen aus der<br />
Siebbeschichtung verstopfen die Siebmaschen.<br />
Abhilfe:<br />
Nur so viel Filmlösung verwenden, wie verdruckt werden kann;<br />
Reste entsorgen.<br />
50
Indirekter Siebdruck<br />
Filmlösung<br />
Anlösen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Anlösen (Verschwimmen) der gedruckten Farbe durch die Filmlösung<br />
1. Verwendung eines niedrig viskosen Glasöls bzw. Verwendung eines<br />
Mediums mit niedrigem Feststoffanteil.<br />
2. Verwendung einer Filmlösung mit niedrigem Feststoffanteil wie 80 454.<br />
3. Trocknung der Druckfarbe nicht ausreichend besonders bei fetter Anpastung.<br />
4. Filmlösung zu dick gedruckt, dadurch läuft die Filmlösung im Trockner<br />
nach unten und nimmt die Farbe teilweise mit.<br />
5. Hohe Lösemittelkonzentration im Trockner.<br />
Abhilfe:<br />
1. Verwendung eines Siebdruckmediums mit höherem nicht flüchtigen Anteils<br />
(n.f.A.) wie 80 3001, 80 820 oder 80 3015.<br />
2. Verwendung einer höher viskosen Filmlösung wie 80 450 oder 80 1024<br />
(thix). Wenn 80 454 verwendet werden muss, dünn vordrucken (Sieb<br />
120/ 31), nach der Trocknung nochmal normal dick überdrucken.<br />
3. Gedruckte Farben vor dem Überfilmen gut durchtrocknen.<br />
4. Filmlösung dünner drucken oder Maßnahmen wie unter 2. beschrieben.<br />
5. Lösemittel im unteren Bereich des Trockners absaugen und gut belüften.<br />
51
Indirekter Siebdruck<br />
Filmlösung<br />
Krater<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Krater oder "Fischaugen" in der Filmschicht<br />
1. Luftverschmutzung z.B. durch Silikon, eingeschleppt durch Sprühmittel<br />
für die Papiertransportbänder zur Verbesserung der Papierhaftung.<br />
2. Rückstände von Entfettungsmitteln bei der Reinigung von Sieben.<br />
3. Rückstände alter Siebbeschichtung.<br />
4. Verlaufsmittel als Zusatz in Medien.<br />
5. Verschmutzte Außenluft über die Klimaanlage.<br />
6. Ungelöste Stoffe in der Filmlösung.<br />
Abhilfe:<br />
1. - 5. Ursache ermitteln und Fehlerquelle beseitigen.<br />
6. Filmlösung vom Hersteller überprüfen lassen und ggf. umtauschen.<br />
52
Indirekter Siebdruck<br />
Heat-Release<br />
Chemischer Angriff des Tampon<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Chemischer Angriff des Tampons durch die Filmlösung<br />
Wechselwirkung der Inhaltstoffe.<br />
Abhilfe:<br />
Die neue Filmlösung 83 2031mit entsprechender Rezeptur kann diesen<br />
Effekt deutlich verringern.<br />
53
Indirekter Siebdruck<br />
Heat-Release<br />
Schrumpfung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Filmlösung schrumpft bei der Übertragung<br />
Wärmeeinwirkung auf ungeeignete Filmlösung.<br />
Abhilfe:<br />
Verwendung entsprechend geeigneter Filmlösung,<br />
Verwendung eines feineren Siebgewebes, z. B. 49 T.<br />
54
Indirekter Siebdruck<br />
Heat-Release<br />
Verziehen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Das Dekor verzieht sich in der Aufheizphase des Brennprozesses bzw.<br />
bei der Übertragung<br />
1. Feine Linien neben undekorierten Bereichen haben zu wenig Stabilität.<br />
Die Filmlösung wird auf dem Wachspapier weich und verzieht sich.<br />
2. Der Brennofen ist nicht genügend belüftet oder zu dicht besetzt. Es entsteht<br />
eine hohe Wachskonzentration in der Ofenatmosphäre, die wiederum<br />
auf die dekorierte Ware niederschlägt und das Dekor anlöst.<br />
Abhilfe:<br />
1. Verwendung eines Downcoats für eine bessere Stabilität der Bilder.<br />
2. Gute Belüftung des Brennofens, lockerer Ofenbesatz.<br />
55
Indirekter Siebdruck<br />
Kantenschärfe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
1. Siebabsprung zu gering.<br />
Keine Kantenschärfe, Farbe verschmiert<br />
2. Siebspannung zu gering oder zu hoch.<br />
3. Farbpaste zu dünnflüssig (läuft durch das Sieb).<br />
4. Rakelwinkel zu flach.<br />
5. Rakel stumpf.<br />
6. Vorrakel (Flutblech) stumpf.<br />
7. Medium ungeeignet, z. B. bei Rasterdruck.<br />
8. Elektrostatische Aufladung der Farbpaste; das Papier löst sich mit<br />
Verzögerung vom Sieb.<br />
Abhilfe:<br />
1. Siebabsprung optimieren.<br />
2. Siebspannung kontrollieren, neues Sieb mit optimaler Siebspannung<br />
herstellen.<br />
3. Verwendung eines thixotropen Mediums.<br />
4. Optimaler Winkel 75°.<br />
5. Rakel nachschleifen.<br />
6. Verwendung eines selbst nachschleifenden Vorrakels.<br />
7. Verwendung eines geeigneten thixotropen Mediums.<br />
8. Erdung der Druckmaschine, z.B. Verbindung von Rakel zum Siebrahmen<br />
mittels Metallband.<br />
56
Indirekter Siebdruck<br />
Passer<br />
Passerkontrolle<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Problematische Passerkontrolle<br />
Schlechter Kontrast auf dem Papier durch weiße oder helle Farben.<br />
Abhilfe: Zumischen von Hansa Brillant Gelb oder Rot (ca. 0,02 - 0,04%).<br />
Erhältlich bei:<br />
Simon & Werner GmbH<br />
Hafenstrasse 22<br />
65439 Flörsheim am Main<br />
Tel. Nr.: 06145 - 9566 - 0<br />
Fax Nr.: 06145 - 9566 - 11<br />
57
Indirekter Siebdruck<br />
Passer<br />
Passergenauigkeit<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Keine Passergenauigkeit<br />
1. Siebabsprung zu hoch, dadurch Verzug im Gewebe.<br />
2. Der Rakeldruck ist zu hoch oder zu niedrig.<br />
3. Klima nicht konstant, dadurch verändert sich das Papiermaß.<br />
4. Verwendung eines empfindlichen Papiers, das sich schon bei geringen<br />
Klimaschwankungen (Wärme/ Feuchte) verändert.<br />
5. Montageprobleme mit der Diavorlage.<br />
6. Motiv zu groß für das Sieb, oder Rakel zu breit.<br />
7. Spannung des Siebgewebes zu gering.<br />
Abhilfe:<br />
1. Siebabsprung optimieren.<br />
2. Rakeldruck optimieren.<br />
3. Arbeitsraum klimatisieren.<br />
4. Papierqualität wechseln.<br />
5. Diavorlage kontrollieren.<br />
6. Mindestabstand zum Siebrahmen einhalten. Richtwert 10 - 15 cm Abstand<br />
von der Druckfläche zum Siebrahmen.<br />
7. Durch Verwendung eines Hochmodulgewebes kann die Spannung auf<br />
26 N/cm erhöht werden. Ein Erschlaffen des Siebgewebes wird dadurch<br />
verringert. (Achtung: Siebrahmen muss entsprechend stabil sein!).<br />
58
Indirekter Siebdruck<br />
Paste<br />
Trocknung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbpaste trocknet zu schnell im Sieb<br />
1. Zu geringer Medienanteil in der Paste.<br />
2. Medium zu schnelltrocknend für die Anwendung.<br />
Abhilfe:<br />
1. Medienanteil erhöhen.<br />
2. Verwendung eines langsamer trocknenden Mediums.<br />
59
Indirekter Siebdruck<br />
Paste<br />
Absetzen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Absetzen des Farbpulvers in der Paste<br />
1. Hohes spezifisches Gewicht des Farbpulvers.<br />
2. Der Medienanteil in der Paste ist relativ hoch.<br />
3. Medium und Farbpulver sind unverträglich.<br />
Abhilfe:<br />
1. / 2. Fertigung einer Stammpaste mit niedrigem Medienanteil für die<br />
Lagerung und Verdünnung erst vor der Verarbeitung, Restfarbe auf dem<br />
Kopf stehend lagern (ideal sind Glasgefäße mit Schraubverschluss).<br />
Die Verwendung eines thixotropierten Mediums vermeidet weitgehend<br />
dieses Problem.<br />
3. Test eines alternativen Mediums.<br />
60
Indirekter Siebdruck<br />
Paste<br />
Dickflüssig<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Paste zu dickflüssig oder "käsig"<br />
1. Zu hoher Feuchtigkeitsgehalt im Farbpulver (evtl. feuchte Lagerung).<br />
2. Nachbenetzung des Pulvers mit dem Medium.<br />
3. Lösemittelverdunstung.<br />
4. "Scheinthixotropie", das Medium wurde einer starken Erwärmung ausgesetzt,<br />
z.B. witterungsbedingt.<br />
5. Zu niedriger Medienanteil in der Farbpaste.<br />
Abhilfe:<br />
1. Pulver bei ca. 110°C vortrocknen.<br />
2. Paste am Vortag vor der Verarbeitung anpasten und bei Bedarf<br />
Viskosität mit Medium korrigieren.<br />
3. Paste mit Medium oder Spezialverdünner 80 4086 korrigieren.<br />
4. Das Medium bzw. die Paste gut verrühren und homogenisieren, dadurch<br />
wird der ursprüngliche "Viskositätszustand" wieder hergestellt.<br />
5. Medienanteil erhöhen, bei Bedarf thixotropes Medium verwenden.<br />
61
Indirekter Siebdruck<br />
Paste<br />
Dünnflüssig<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbpaste läuft bei Standzeiten der Druckmaschine<br />
durch das Sieb<br />
Medium/Farbpaste zu dünnflüssig für die Anwendung.<br />
Abhilfe:<br />
Verwendung eines thixotropen Mediums.<br />
62
Indirekter Siebdruck<br />
Siebgewebe<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
1. Agglomerate in der Farbpaste.<br />
Maschen im Siebgewebe verstopft<br />
2. Siebgewebe zu fein für das Farbpulver.<br />
3. Sonstige Verunreinigungen.<br />
4. Fehler bei der Herstellung der Siebschablone.<br />
5. Medium zu schnell trocknend.<br />
6. Pastenviskosität zu hoch.<br />
7. Aufrauhung des Gewebefadens durch Abnutzung.<br />
8. Die Farbpaste neigt zum Absetzen, evtl. durch Unverträglichkeit vom<br />
Farbpulver mit dem Medium.<br />
9. Vorrakel stumpf.<br />
Abhilfe:<br />
1. Intensives Homogenisieren mit dem Drei-Walz-Werk.<br />
2. Verwendung eines Siebgewebes mit geringerer Fadenzahl.<br />
3. Auf Verunreinigungen achten, Sieb gut reinigen.<br />
4. Auf optimale Belichtungszeit achten, Beschichtung gut auswaschen.<br />
5. Langsamer trocknendes Medium verwenden.<br />
6. Mediumanteil erhöhen.<br />
7. Neues Sieb verwenden.<br />
8. Anderes (z.B. thixotropes Medium) verwenden.<br />
9. Scharfes Vorrakel verwenden.<br />
63
Indirekter Siebdruck<br />
Nadelstiche im Abziehbild<br />
Fehlerbeschreibung: Nadelstiche im Abziehbild "Sternenhimmel" -<br />
keine geschlossene Farbfläche auf dem Abziehbild vor dem Brand<br />
Fehlerursache:<br />
1. Zu magere Anpastung.<br />
2. Medium ungeeignet für die Anwendung.<br />
3. Siebmaschen verstopft.<br />
4. Siebgewebe zu fein für das Farbpulver.<br />
5. Keine homogene Anpastung.<br />
6. Farbpulver mit zu hohem Feuchtegehalt, Farbpaste wird zu dickflüssig<br />
(käsig), dadurch schlechte Verlaufseigenschaften.<br />
Abhilfe:<br />
1. Medienanteil erhöhen bei zu geringer Farbintensität evtl. 2 x drucken<br />
oder Siebgewebe mit geringerer Fadenzahl und ein thixotropes Medium<br />
verwenden.<br />
2. Geeignetes Medium erfragen.<br />
3. Auf Verunreinigungen oder Agglomerate in der Paste oder im Sieb<br />
achten.<br />
4. Überprüfen, anpassen, Pulver nötigenfalls absieben.<br />
5. Anpastung optimieren (Drei-Walz-Werk, Dissolver).<br />
6. Farbpulver bei ca. 110° C vortrocknen.<br />
.<br />
64
Sonstiges - Emaildekoration<br />
Abrollen/Abplatzen<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abrollen / Abplatzen der Farbe bei Abziehbilder-Dekoration<br />
1. Die Haftung zum Untergrund ist nicht optimal durch z.B. Reste aus der<br />
Dextrinbeschichtung des Papiers.<br />
2. Abziehbild nicht gut angerakelt, gereinigt getrocknet.<br />
3. Brennbedingungen nicht optimal.<br />
Abhilfe:<br />
1. Papierqualität überprüfen und ggf. bessere Qualität verwenden.<br />
2. Abziehbildübertragung optimieren (siehe auch unter Kap."Indirekter<br />
Siebdruck").<br />
3. Brennbedingungen überprüfen.<br />
Die Verwendung eines Fixativs, z.B. 87 4037 kann solche Fehler vermeiden<br />
helfen.<br />
65
Sonstiges - Emaildekoration<br />
Durchschießer<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
"Durchschießer"<br />
Fehlerursache:<br />
1. Die Emailglasur dringt durch die Farbe und bildet (weiße) Punkte.<br />
2. Farbe zu mager bzw. dick gedruckt dadurch schlechte Haftung zum Untergrund<br />
Abhilfe: 1. Unterlegen der Farbe mit einem strengeren Weiß wie 19 840.<br />
2. Medienanteil erhöhen, Abziehbild gut anrakeln evtl. mit Fixativ Bondsol<br />
66
Sonstiges - Glas<br />
Verfärbung / Glasfarben<br />
Schwarz-silbrige Verfärbung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Schwarze bis silbrige Verfärbung bei nicht resistenten,<br />
hoch bleihaltigen Glasfarben nach Lagerung<br />
Durch Einwirkung von Feuchtigkeit auf die holzhaltige Verpackung bzw.<br />
Papier bilden sich Schwefelwasserstoff und Essigsäure. Die Essigsäure greift<br />
die Farboberfläche an, wodurch sich das in der Farbe enthaltene Bleioxid mit<br />
dem Schwefelwasserstoff zu Bleisulfid umwandelt. Dies ergibt die charakteristische<br />
Verfärbung. Dieses Phänomen kann auch durch stark belastete Umgebungsluft<br />
auftreten.<br />
1. Verwendung resistenterer Glasfarben.<br />
2. Luftdichte, holzfreie Verpackung verwenden.<br />
3. Die Verfärbung verschwindet durch nochmaliges Einbrennen oder kurzzeitiges<br />
Eintauchen der verfärbten Gläser in 1%ige Wasserstoffperoxidlösung.<br />
4. Evtl. kann ein Spezialpapier der Verpackung beigelegt werden, welches<br />
Schwefelwasserstoff bindet. Bezugsadresse:<br />
Town Talk Polish Co. Ltd.<br />
Slater Lane Bolton BL1 2TQ<br />
Lanceshire /Großbritannien<br />
Tel.: 0044 1204 520014<br />
Fax: 0044 1204 362778<br />
67
Sonstiges - Glas<br />
Verfärbung / Glasfarben<br />
Farbtonverschiebung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Farbtonverschiebung von transparenten Glasfarben bzw. silberhaltigen<br />
Glasfarben (Purpur, Silbergelb)<br />
1. Eine Oberflächenbehandlung des Glases (z.B. bei Floatglas durch das<br />
Zinnbad) verändert durch einen Ionenaustausch zwischen Glasoberfläche<br />
und Farbe den Farbton.<br />
2. Die Auftragsstärke der Farbe und/oder die Brennbedingungen haben sich<br />
verändert.<br />
Abhilfe:<br />
1. Bei Flachglas die "Luftseite" dekorieren (Prüfung der Luft-/Badseite mit<br />
einer UV-Lampe 254 µm, die Bad-Seite erscheint milchig).<br />
2. Evtl. Gläser vorbrennen (bei oberflächenvergütetem Glas).<br />
3. Überprüfung der Verarbeitungsbedingungen auf: Anderes Siebgewebe,<br />
Farbpaste wurde verdünnt, veränderte Brennbedingungen.<br />
68
Sonstiges - Glas<br />
Verfärbung / Glasfarben<br />
Schlechte Resistenz<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Die Farbfläche zeigt nach einer gewissen Zeit Veränderungen<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Die Glassysteme der niedrig schmelzenden Glasfarben (VN/ Koll. 30) haben<br />
schlechte Resistenzeigenschaften gegenüber chemischen Angriffen wie<br />
Spülmaschinenangriff, holzhaltige Verpackung (Essigsäure, Schwefelwasserstoff)<br />
Belastung der Umgebungsluft.<br />
.<br />
Wechsel zu resistenteren Serien wie VM-Serie (Li-haltig!), Koll. 32, 38, VNR<br />
oder NP 2000 (Li-haltig!).<br />
69
Tamponumdruck<br />
Farbübertragung<br />
Farbe "schmatzt"<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbe wird nicht vollständig übertragen, die Farbe "schmatzt"<br />
Die Umgebungstemperatur ist zu hoch dadurch sind die zu dekorierenden<br />
Gegenstände zu warm; die Farbpaste erkaltet nicht ausreichend um vom<br />
Tampon an das zu dekorierende Teil übertragen zu werden.<br />
Abhilfe: • Umgebungstemperatur senken.<br />
• Zu dekorierende Teile temperieren (klimatisieren).<br />
• Zusatz eines höher schmelzenden thermoplastischen Mediums.<br />
• Anpastverhältnis überprüfen, Empfehlungen beachten.<br />
70
Tamponumdruck<br />
Farbübertragung<br />
Unvollständige Farbübertragung<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbübertragung ist nicht vollständig bzw. fehlerhaft<br />
1. Das Farbpulver ist zu grob, dadurch wird das Klischee beschädigt.<br />
2. Die Farbpaste ist zu hochviskos.<br />
3. Die Temperaturen von Klischee, Tampon und zu dekorierendem Gegenstand<br />
sind nicht aufeinander abgestimmt.<br />
4. Die Gravurtiefe des Klischees ist nicht optimal.<br />
Abhilfe:<br />
1. Für den Tamponumdruck geeignete, feine Farben verwenden.<br />
2. Anpastverhältnis optimieren.<br />
3. Die Temperaturen benötigen ein Gefälle und müssen aufeinander abgestimmt<br />
sein. Evtl. Tampon beheizen.<br />
4. Andere Gravurtiefe testen.<br />
71
Tamponumdruck<br />
Farbübertragung<br />
Farbe spritzt<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Die Farbe spritzt während der Übertragung<br />
Elektrostatische Aufladung durch:<br />
1. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Arbeitsraum.<br />
2. Übertragungsmaschine nicht geerdet.<br />
3. Manche Farben neigen dazu, sich elektrostatisch aufzuladen.<br />
Abhilfe:<br />
1. Klimatisierung des Arbeitsraums.<br />
2. Erdung der Übertragungsmaschine mittels Ionisations-Einrichtung.<br />
Bezugsquelle: Eltex-Elektrostatik-Gesellschaft mbH<br />
Neudorfer Strasse 5<br />
D-79576 Weil am Rhein<br />
Tel: (07621) 7905-0<br />
Fax: (07621) 7950-10<br />
3. Evt. Zusatz eines antistatischen Additivs in die Farbpaste (spezielle<br />
technische Beratung erforderlich!).<br />
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Tamponumdruck<br />
Unterglasurdekoration<br />
Glasur rollt ab<br />
Fehlerbeschreibung:<br />
Fehlerursache:<br />
Abhilfe:<br />
Die Glasur rollt von der Farbe ab<br />
1. Verwendung eines öligen bzw. wachshaltigen Mediums (thermoplastischer<br />
Umdruck). Der Farbdruck reagiert hydrophob.<br />
2. Der Unterglasurfarbe bzw. des Pigments wurde kein Haftfluss beigemischt.<br />
Die Farbe kann keine Verbindung zur Glasur eingehen.<br />
1. Für den Kaltdruck, Verwendung eines wasserlöslichen Mediums wie<br />
SC-PL940<br />
Für den thermoplastischen Druck, Verwendung eines Benetzungsmittels<br />
in der Glasur.<br />
Ein Zusatz von 0.5 - 1,0% des wasserlöslichen Benetzungsmittels Soja-<br />
Lecithin W-250 der Firma:<br />
Lubrizol Deutschland GmbH<br />
Max-Plank-Str. 6<br />
27721 Ritterhude<br />
Fax: 0421-6933400<br />
Tel.: 0421-69333<br />
verbessert die Benetzungseigenschaften und vermeidet solche Fehler.<br />
2. Dem Farbpigment sollten ca. 10 % Glasfluss zugesetzt werden, der eine<br />
Verschmelzung zwischen Glasur und Scherben ermöglicht.<br />
(Empfehlungen siehe Broschüre "Springtime II" und/oder nach Rückfrage<br />
bei Ihrem technischen Berater.<br />
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