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Digitalisierung und die Öffentliche Bibliothek - Sebastian Fischer

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egrenzten Möglichkeiten einer Suchmaschine liegt), oder weil mir der<br />

Wahrheitsgehalt der Quelle zu unsicher erscheint. Ich verliere den Überblick im<br />

Meer des Internets. Ich glaubte gerade das zu finden, was (noch) nicht gedruckt<br />

auf dem Markt erschienen ist, eventuell sogar etwas Fachspezifisches, das<br />

sowieso in einer <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Bibliothek</strong> nicht vorhanden zu sein scheint, aber<br />

keine html-, keine pdf-Seite eröffnete mir den gesuchten Inhalt. Ich erinnere mich<br />

wieder an <strong>die</strong> altbekannte, aber von mir weggestossene Klimax: Ich bin<br />

wissensdurstiger Nutzer – ich will Information – ich GEHE in <strong>die</strong> <strong>Bibliothek</strong>.<br />

Die <strong>Bibliothek</strong> bietet schon lang – Laien glauben ja noch immer, dass in allen<br />

<strong>Bibliothek</strong>en ausschliesslich Bücher dominierend vorherrschen – ein grosses<br />

Angebot so genannter neuer Me<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong> neuer Technologien im<br />

Informationssystem aufgetaucht sind. Anfangs bezeichnete der Begriff <strong>die</strong> heute<br />

unter (erst analog, dann digital) AV-Me<strong>die</strong>n bekannten Datenträger, deren<br />

Gegensatz zu den Printme<strong>die</strong>n darin bestand, dass für ihre Entschlüsselung <strong>die</strong><br />

Benutzung der Augen allein nicht mehr hilfreich war – man brauchte ein<br />

zusätzliches Abspielgerät. Heute jedoch verändern <strong>die</strong> neuen Me<strong>die</strong>n den<br />

Bestand der <strong>Bibliothek</strong>en in Richtung immaterieller Güter, <strong>die</strong> sich dahingehend<br />

vom Rest unterscheiden, dass sie nicht physisch sind, also virtuell.<br />

Diese wird dann als Digitale <strong>Bibliothek</strong> bezeichnet, welche sich – laut<br />

Ewert/Umstätter (Lehrbuch der <strong>Bibliothek</strong>sverwaltung, Suttgart 1997) – von der<br />

klassischen <strong>Bibliothek</strong> darin unterscheidet, dass sie nicht nur gedruckte Bücher<br />

<strong>und</strong> andere analog gespeicherte <strong>und</strong> publizierte Dokumente beinhaltet, sondern<br />

auch binäre Informationen verzeichnet. Anstatt <strong>die</strong>se nicht nur bibliographisch<br />

nachzuweisen, stellt sie sie auch im Volltext zur Verfügung.<br />

Auch dem/r <strong>Bibliothek</strong>arIn fällt darin eine weiter reichende Rolle als bisher zu,<br />

indem nicht mehr nur Literatur, AV-Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> Abspielgeräte zur Verfügung<br />

gestellt werden, sondern auch <strong>die</strong> Informationsvermittlung einen überaus<br />

wichtigen Standpunkt erhält. Im Unterschied zur herkömmlichen Auskunftstätigkeit<br />

stellt er/sie jetzt als RechercheurIn oder intermediary (engl. VermittlerIn,<br />

ZwischenhändlerIn) eine Schnittstelle zwischen Mensch <strong>und</strong> Maschine bzw.<br />

EndnutzerIn <strong>und</strong> Host (Rechenzentren mit Datenbanken, auf <strong>die</strong> online<br />

zugegriffen werden kann) dar. Um einen Einklang zwischen den Nutzerinteressen<br />

<strong>und</strong> den erschienenen Publikationen herzustellen, ist es unumgänglich, dass sich

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