Dieses Kapitel downloaden - Fresenius Medical Care
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02.4 RISIKOBERICHT<br />
02.5 NACHTRAGSBERICHT<br />
117<br />
02.5<br />
NACHTRAGSBERICHT<br />
WIRTSCHAFTS- UND GESCHÄFTSUMFELD<br />
Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 und<br />
der Drucklegung des Geschäftsberichts am 17. März<br />
2008 sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.<br />
Es haben sich somit keine grundsätzlichen Veränderungen<br />
des Wirtschafts- und Geschäftsumfelds in unserem<br />
Tätigkeitsbereich ergeben. Die Dialyse ist weitherhin<br />
eine medizinisch notwendige und lebensrettende Behandlung<br />
bei akutem oder chronischem Nierenversagen,<br />
für die es nach wie vor – abgesehen von der Nierentransplantation<br />
– keine direkte Behandlungsalter native<br />
gibt. <strong>Fresenius</strong> <strong>Medical</strong> <strong>Care</strong> ist daher in einem relativ<br />
stabilen Geschäftsfeld aktiv, dass weniger stark konjunkturellen<br />
Entwicklungen unterworfen ist.<br />
Wir planen derzeit keine Veränderungen, die zu wesentlichen<br />
Beeinträchtigungen der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage unseres Unternehmens führen könnten,<br />
weder in der Organisationsstruktur, der Verwaltung,<br />
der Rechtsform noch im Personalbereich.<br />
Seit Jahresbeginn 2008 sind die folgenden Ereignisse<br />
eingetreten:<br />
AUSBAU DES GESCHÄFTS<br />
IN GROSSBRITANNIEN<br />
Anfang 2008 hat uns der staatliche britische Gesundheitsdienst<br />
National Health System (NHS) beauftragt,<br />
das Management von zwölf Dialysezentren mit insgesamt<br />
mehr als 400 Dialysepatienten im Norden Englands<br />
zu übernehmen. Während der Kooperation, die<br />
zunächst auf rund sieben Jahre angelegt ist, werden<br />
diese Patienten weiterhin von Ärzten der staatlichen<br />
NHS-Kliniken betreut, profitieren aber gleichzeitig von<br />
unserem umfangreichen Know-how.<br />
Diese wegweisende Kooperation ist Teil des Programms<br />
der britischen Regierung, privatwirtschaftliche Unternehmen<br />
im Gesundheitswesen stärker in die Gesundheitsversorgung<br />
einzubeziehen. Ziel ist es, den NHS-<br />
Patienten größere Wahlmöglichkeiten und eine schnellere<br />
Behandlung zu bieten. <strong>Fresenius</strong> <strong>Medical</strong> <strong>Care</strong> wird<br />
neue Dialysezentren in der Nähe von Krankenhäusern<br />
einrichten und bestehende Einrichtungen ausbauen,<br />
um die Patienten noch besser zu versorgen. Neben der<br />
Erweiterung der Kapazitäten soll auch die Ausstattung<br />
modernisiert, innovative Dialysetechnik eingesetzt sowie<br />
die Aus- und Weiterbildung des Krankenhauspersonals<br />
optimiert werden.<br />
NEUES VERGÜTUNGSMODELL FÜR<br />
HÄMODIALYSEBEHANDLUNG IN PORTUGAL<br />
Das portugiesische Gesundheitsministerium und Anadial,<br />
die nationale Vereinigung der privat betriebenen<br />
Dialysezentren, haben sich Anfang des Jahres 2008<br />
auf ein neues Vergütungsmodell für die ambulante<br />
Versorgung von Hämodialysepatienten geeinigt. Die<br />
neue „Komplettvergütung“ ist ein integrierter und<br />
qualitätsorientierter Ansatz, der eine Reihe von Dialysedienst<br />
leistungen und Produkten bündelt und die<br />
erfolgreiche Einführung eines integrierten Disease-<br />
Management-Modells voraussetzt. Damit sollen gleichzeitig<br />
eine umfassendere Versorgung der Patienten,<br />
Qualitätsverbesserungen und eine Effizienzsteigerung<br />
des Gesundheitssystems erreicht werden. <strong>Fresenius</strong><br />
<strong>Medical</strong> <strong>Care</strong> rechnet damit, dass die Vergütungsrate<br />
mit den neu eingeschlossenen Leistungen um rund<br />
50 % steigen wird.<br />
Die neue Vergütungsstruktur sieht die Zahlung einer<br />
landesweit einheitlichen Vergütung pro Woche und<br />
Patient vor. Die Höhe der Vergütung hängt entscheidend<br />
davon ab, dass bestimmte Behandlungsergeb nis se<br />
erzielt und Parameter zur Qualitätskontrolle eingehalten<br />
werden. Die vorab festgelegten Behandlungsziele spiegeln<br />
die nationalen und internationalen Richtlinien für<br />
eine gute Behandlungspraxis von Nierenpatienten wider<br />
und betreffen unter anderem die Dialysebehandlung<br />
selbst, zu erreichende Hämoglobinwerte, den Knochenstoffwechsel,<br />
die Qualität des verwendeten Wassers,<br />
die Sterblichkeit und die Einweisungsrate in Krankenhäuser.<br />
Die Einführung von Verfahren zur Auditierung,<br />
Information, Überwachung und Bewertung ist eine Voraussetzung<br />
für die Teilnahme von Dialysedienstleistern<br />
an dem neuen Modell.<br />
<strong>Fresenius</strong> <strong>Medical</strong> <strong>Care</strong> 2007