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Vorwort<br />
SIPROTEC<br />
Distanzschutz<br />
7SA522<br />
V4.2<br />
Handbuch<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einführung 1<br />
Aufbau und Anschlusstechnik 2<br />
Erste Schritte 3<br />
Die SIPROTEC® 4–Geräte 4<br />
Projektieren 5<br />
Funktionen 6<br />
Bedienung während des Betriebs 7<br />
Montage und Inbetriebsetzung 8<br />
Wartung und Soforthilfe 9<br />
Technische Daten <strong>10</strong><br />
Anhang<br />
A<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Haftungsausschluss<br />
Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung<br />
mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.<br />
Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen<br />
werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung<br />
keine Gewähr übernehmen.<br />
Die Angaben in diesem Handbuch werden regelmäßig<br />
überprüft, und notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden<br />
Auflagen enthalten. Für Verbesserungsvorschläge<br />
sind wir dankbar.<br />
Technische Änderungen bleiben, auch ohne Ankündigung,<br />
vorbehalten. Release 4.22.01<br />
Copyright<br />
Copyright © Siemens AG 2000; 2002. All rights reserved.<br />
Weitergabe und Vervielfältigung dieser Unterlage, Verwertung und Mitteilung<br />
ihres Inhalts ist nicht gestattet, soweit nicht ausdrücklich zugestanden.<br />
Zuwiderhandlungen verpflichten zu Schadenersatz. Alle Rechte vorbehalten,<br />
insbesondere für den Fall der Patenterteilung oder GM–Eintragung.<br />
Eingetragene Marken<br />
SIPROTEC, SINAUT, SICAM und DIGSI sind eingetragene Marken der<br />
SIEMENS AG. Die übrigen Bezeichnungen in diesem Handbuch können<br />
Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte<br />
der Inhaber verletzen können.<br />
Siemens Aktiengesellschaft Buch-Nr. C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Vorwort<br />
Zweck des Handbuchs<br />
Dieses Handbuch beschreibt die Funktionen, Bedienung, Montage und Inbetriebsetzung<br />
des Gerätes. Insbesondere finden Sie:<br />
• Allgemeine Angaben zur Bedienung von SIPROTEC ® 4–Geräten → Kapitel 4;<br />
• Angaben zur Projektierung des Gerätes → Kapitel 5;<br />
• Beschreibung der Gerätefunktionen und Einstellmöglichkeiten → Kapitel 6;<br />
• Hinweise zur Bedienung im Betrieb → Kapitel 7;<br />
• Hinweise zur Montage und Inbetriebsetzung → Kapitel 8;<br />
• Zusammenstellung der Technischen Daten → Kapitel <strong>10</strong>;<br />
• sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten für den erfahreneren Anwender<br />
im Anhang.<br />
Zielgruppe<br />
Schutzingenieure, Inbetriebsetzer, Personen, die mit der Einstellung, Prüfung und<br />
Wartung von Selektivschutz-, Automatik- und Steuerungseinrichtungen betraut sind<br />
und Betriebspersonal in elektrischen Anlagen und Kraftwerken.<br />
Gültigkeitsbereich<br />
des Handbuchs<br />
Dieses Handbuch ist gültig für: Distanzschutz SIPROTEC ® 7SA522; Firmware–Version<br />
4.2.<br />
Angaben zur Konformität<br />
Das Produkt entspricht den Bestimmungen der Richtlinie des Rates der Europäischen<br />
Gemeinschaften zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die<br />
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV–Richtlinie 89/336/EWG) und betreffend<br />
elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen<br />
(Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG).<br />
Diese Konformität ist das Ergebnis einer Prüfung, die durch die Siemens AG gemäß<br />
Artikel <strong>10</strong> der Richtlinie in Übereinstimmung mit den Fachgrundnormen EN 50081<br />
und EN 50082 für die EMV–Richtlinie und der Norm EN 60255–6 für die Niederspannungsrichtlinie<br />
durchgeführt worden ist.<br />
Das Erzeugnis steht im Einklang mit der internationalen Norm der Reihe IEC 60255<br />
und der nationalen Norm DIN 57435/Teil 303 (entspr. VDE 0435/Teil 303).<br />
Weitere Normen<br />
ANSI C37.90.*<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
i
Das Produkt ist im Rahmen der Technischen Daten UL–zugelassen:<br />
IND. CONT. EQ.<br />
TYPE 1<br />
69CA<br />
IND. CONT. EQ.<br />
TYPE 1<br />
Weitere<br />
Unterstützung<br />
Kurse<br />
Bei Fragen zum System SIPROTEC ® 4 wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens–Vertriebspartner.<br />
Das individuelle Kursangebot entnehmen Sie bitte unserem Kurskatalog oder erfragen<br />
Sie bei unserem Trainingscenter in Nürnberg.<br />
Hinweise und Warnungen<br />
Die Hinweise und Warnungen in diesem Handbuch sind zu Ihrer Sicherheit und einer<br />
angemessenen Lebensdauer des Gerätes zu beachten.<br />
Folgende Signalbegriffe und Standarddefinitionen werden dabei verwendet:<br />
GEFAHR<br />
bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten<br />
werden, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.<br />
Warnung<br />
bedeutet, dass Tod, schwere Körperverletzung oder erheblicher Sachschaden eintreten<br />
können, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.<br />
Vorsicht<br />
bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung oder ein Sachschaden eintreten kann,<br />
wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. Dies gilt insbesondere<br />
auch für Schäden am oder im Gerät selber und daraus resultierende Folgeschäden.<br />
Hinweis<br />
ist eine wichtige Information über das Produkt oder den jeweiligen Teil des Handbuches,<br />
auf die besonders aufmerksam gemacht werden soll.<br />
Warnung!<br />
Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte<br />
unter gefährlicher Spannung. Es können deshalb schwere Körperverletzung oder<br />
Sachschaden auftreten, wenn nicht fachgerecht gehandelt wird.<br />
Nur entsprechend qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät oder in dessen Nähe<br />
arbeiten. Dieses muss gründlich mit allen Warnungen und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
gemäß diesem Handbuch sowie mit den Sicherheitsvorschriften vertraut sein.<br />
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport,<br />
fachgerechte Lagerung, Aufstellung und Montage, sowie sorgfältige Bedienung und<br />
Instandhaltung unter Beachtung der Warnungen und Hinweise des Handbuches voraus.<br />
Insbesondere sind die Allgemeinen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften für das<br />
Arbeiten an Starkstromanlagen (z.B. DIN, VDE, EN, IEC oder andere nationale und<br />
internationale Vorschriften) zu beachten. Nichtbeachtung können Tod, Körperverletzung<br />
oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.<br />
ii<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
QUALIFIZIERTES PERSONAL<br />
im Sinne dieses Handbuches bzw. der Warnhinweise auf dem Produkt selbst sind<br />
Personen, die mit Aufstellung, Montage, Inbetriebsetzung und Betrieb des Gerätes<br />
vertraut sind und über die ihrer Tätigkeit entsprechenden Qualifikationen verfügen,<br />
wie z.B.<br />
• Ausbildung und Unterweisung bzw. Berechtigung, Geräte/Systeme gemäß den<br />
Standards der Sicherheitstechnik ein- und auszuschalten, zu erden und zu kennzeichnen.<br />
• Ausbildung oder Unterweisung gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in<br />
Pflege und Gebrauch angemessener Sicherheitsausrüstung.<br />
• Schulung in Erster Hilfe.<br />
Typografische und<br />
Zeichenkonventionen<br />
Zur Kennzeichnung von Begriffen, die im Textfluss wörtliche Informationen des Gerätes<br />
oder für das Gerät bezeichnen, werden folgende Schriftarten verwendet:<br />
Parameternamen, also Bezeichner für Konfigurations- und Funktionsparameter, die<br />
im Display des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI ® )<br />
wörtlich erscheinen, sind im Text durch Fettdruck in Monoschrift (gleichmäßige Zeichenbreite)<br />
gekennzeichnet. Das gleiche gilt für Überschriften von Auswahlmenüs.<br />
Parameterzustände, also mögliche Einstellungen von Textparametern, die im Display<br />
des Gerätes oder auf dem Bildschirm des Personalcomputers (mit DIGSI ® 4)<br />
wörtlich erscheinen, sind im Text zusätzlich kursiv geschrieben. Das gleiche gilt für<br />
Optionen in Auswahlmenüs.<br />
„Meldungen“, also Bezeichner für Informationen, die das Gerät ausgibt oder von anderen<br />
Geräten oder Schaltmitteln benötigt, sind im Text in Monoschrift (gleichmäßige<br />
Zeichenbreite) geschrieben und zusätzlich in Anführungszeichen gesetzt.<br />
In Zeichnungen, in denen sich die Art des Bezeichners aus der Darstellung von selbst<br />
ergibt, kann von vorstehenden Konventionen abgewichen sein.<br />
Folgende Symbolik ist in Zeichnungen verwendet:<br />
Erdfehler<br />
geräteinternes logisches Eingangssignal<br />
Erdfehler<br />
geräteinternes logisches Ausgangssignal<br />
U L1–L2<br />
FNr<br />
>Freigabe<br />
FNr<br />
Ger. Aus<br />
eingehendes internes Signal einer analogen Größe<br />
externes binäres Eingangssignal mit Funktionsnummer FNr<br />
(Binäreingabe, Eingangsmeldung)<br />
externes binäres Ausgangssignal mit Funktionsnummer FNr<br />
(Meldung des Gerätes)<br />
Parameteradresse<br />
Parametername<br />
1234 FUNKTION<br />
Ein<br />
Aus<br />
Beispiel eines Parameterschalters FUNKTION mit der Adresse 1234<br />
und den möglichen Zuständen Ein und Aus<br />
Parameterzustände<br />
Im übrigen werden weitgehend die Schaltzeichen gemäß IEC 60617–12 und<br />
IEC 60617–13 oder daraus hergeleitete verwendet. Die häufigsten Symbole sind folgende:<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
iii
analoge Eingangsgröße<br />
≥1<br />
ODER–Verknüpfung von Eingangsgrößen<br />
&<br />
UND–Verknüpfung von Eingangsgrößen<br />
Invertierung des Signals<br />
=1<br />
Exklusives ODER (Antivalenz): Ausgang aktiv, wenn nur einer<br />
der Eingänge aktiv ist<br />
=<br />
Koinzidenz: Ausgang aktiv, wenn beide Eingänge gleichzeitig<br />
aktiv oder inaktiv sind<br />
Dynamische Eingangssignale (flankengesteuert)<br />
oben mit positiver, unten mit negativer Flanke<br />
Bildung eines analogen Ausgangssignals<br />
aus mehreren analogen Eingangssignalen<br />
26<strong>10</strong> Iph>><br />
I ph ><br />
Grenzwertstufe mit Parameteradresse und Parameternamen<br />
2611 T Iph>><br />
T<br />
0<br />
Zeitglied (Ansprechverzögerung T, einstellbar)<br />
mit Parameteradresse und Parameternamen<br />
0 T<br />
Zeitglied (Rückfallverzögerung T, nicht einstellbar)<br />
T<br />
Flankengesteuerte Zeitstufe mit der Wirkzeit T<br />
S<br />
R<br />
Q<br />
Q<br />
Statischer Speicher (RS–Flipflop) mit Setzeingang (S),<br />
Rücksetzeingang (R), Ausgang (Q) und invertiertem Ausgang (Q)<br />
iv<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort .................................................................................................................................................. i<br />
Inhaltsverzeichnis................................................................................................................................ v<br />
1 Einführung......................................................................................................................................... 1-1<br />
1.1 Gesamtfunktion ................................................................................................................... 1-2<br />
1.2 Anwendungsbereiche.......................................................................................................... 1-5<br />
1.3 Eigenschaften...................................................................................................................... 1-7<br />
1.4 Funktionsumfang................................................................................................................. 1-8<br />
2 Aufbau und Anschlusstechnik ........................................................................................................ 2-1<br />
2.1 Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau......................................................... 2-2<br />
2.1.1 Gehäuse.............................................................................................................................. 2-2<br />
2.1.2 Anschlüsse mit Schraubklemmen ....................................................................................... 2-6<br />
2.1.3 Anschlüsse für Steckklemmen .......................................................................................... 2-<strong>10</strong><br />
2.1.4 Anschlüsse für Lichtwellenleiter ........................................................................................ 2-13<br />
2.1.5 Anschlüsse für elektrische serielle Schnittstellen.............................................................. 2-15<br />
2.2 Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau ............................................................................. 2-16<br />
2.2.1 Gehäuse............................................................................................................................ 2-16<br />
2.2.2 Anschlüsse mit Schraubklemmen ..................................................................................... 2-19<br />
2.2.3 Anschlüsse für Lichtwellenleiter ........................................................................................ 2-19<br />
2.2.4 Anschlüsse für elektrische serielle Schnittstellen.............................................................. 2-23<br />
3 Erste Schritte .................................................................................................................................... 3-1<br />
3.1 Aus- und Einpacken des Gerätes........................................................................................ 3-2<br />
3.2 Eingangskontrolle des Gerätes ........................................................................................... 3-3<br />
3.2.1 Kontrolle der Nenndaten ..................................................................................................... 3-3<br />
3.2.2 Elektrische Kontrolle............................................................................................................ 3-3<br />
3.3 Bedienoberfläche ................................................................................................................ 3-4<br />
3.3.1 Bedienung über die Bedienoberfläche am Gerät ................................................................ 3-4<br />
3.3.2 Bedienung über DIGSI ® 4 ................................................................................................... 3-7<br />
3.4 Lagerung ........................................................................................................................... 3-12<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
v
4 Die SIPROTEC ® 4–Geräte ................................................................................................................ 4-1<br />
4.1 Allgemeines ......................................................................................................................... 4-2<br />
4.1.1 Schutzkonzept ..................................................................................................................... 4-2<br />
4.1.2 Kommunikation.................................................................................................................... 4-3<br />
4.1.3 Parametrierung.................................................................................................................... 4-4<br />
4.1.4 Betriebsbedienungen........................................................................................................... 4-4<br />
4.1.5 Störwertaufzeichnungen...................................................................................................... 4-4<br />
4.2 Bedienoberfläche................................................................................................................. 4-5<br />
4.2.1 Bedienfelder ........................................................................................................................ 4-5<br />
4.2.2 DIGSI ® 4 Oberfläche ........................................................................................................... 4-6<br />
4.3 Informationen auslesen ....................................................................................................... 4-7<br />
4.3.1 Meldungen........................................................................................................................... 4-8<br />
4.3.2 Messwerte ......................................................................................................................... 4-<strong>10</strong><br />
4.3.3 Schriebe ............................................................................................................................ 4-12<br />
4.4 Steuern .............................................................................................................................. 4-13<br />
4.5 Nachführen / Markieren ..................................................................................................... 4-15<br />
4.6 Parametrieren Allgemeines ............................................................................................... 4-16<br />
4.7 Funktionsumfang ............................................................................................................... 4-19<br />
4.8 Rangierung ........................................................................................................................ 4-20<br />
4.9 Programmierbare Logik CFC............................................................................................. 4-23<br />
4.<strong>10</strong> Anlagendaten .................................................................................................................... 4-24<br />
4.11 Parametergruppen............................................................................................................. 4-25<br />
4.12 Geräteparameter ............................................................................................................... 4-27<br />
4.13 Zeitsynchronisation............................................................................................................ 4-28<br />
4.14 Schnittstellen ..................................................................................................................... 4-29<br />
4.15 Passwörter......................................................................................................................... 4-31<br />
5 Projektieren ....................................................................................................................................... 5-1<br />
5.1 Festlegen des Funktionsumfangs........................................................................................ 5-2<br />
5.1.1 Parameterübersicht ............................................................................................................. 5-5<br />
5.2 Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen .................................................. 5-8<br />
5.2.1 Vorbereitung ........................................................................................................................ 5-8<br />
5.2.2 Aufbau und Handhabung der Rangiermatrix ..................................................................... 5-13<br />
5.2.3 Informationseigenschaften festlegen................................................................................. 5-16<br />
5.2.4 Rangierung durchführen.................................................................................................... 5-24<br />
5.2.5 Zählwerte umspeichern ..................................................................................................... 5-32<br />
5.2.6 Flattersperre parametrieren............................................................................................... 5-32<br />
vi<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
5.3 Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen........................................................ 5-35<br />
5.4 Serielle Schnittstellen ........................................................................................................ 5-44<br />
5.5 Datum-/Uhrzeitführung...................................................................................................... 5-48<br />
6 Funktionen ........................................................................................................................................ 6-1<br />
6.1 Allgemeines......................................................................................................................... 6-2<br />
6.1.1 Anlagendaten 1 ................................................................................................................... 6-7<br />
6.1.1.1 Parameterübersicht ........................................................................................................... 6-11<br />
6.1.2 Einstellgruppen.................................................................................................................. 6-13<br />
6.1.2.1 Parameterübersicht .......................................................................................................... 6-15<br />
6.1.2.2 Informationsübersicht ....................................................................................................... 6-15<br />
6.1.3 Allgemeine Schutzdaten.................................................................................................... 6-16<br />
6.1.3.1 Parameterübersicht ........................................................................................................... 6-24<br />
6.1.3.2 Informationsübersicht ........................................................................................................ 6-26<br />
6.2 Distanzschutz .................................................................................................................... 6-28<br />
6.2.1 Erdfehlererkennung........................................................................................................... 6-28<br />
6.2.1.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-28<br />
6.2.1.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-30<br />
6.2.2 Berechnung der Impedanzen ............................................................................................ 6-31<br />
6.2.2.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-31<br />
6.2.2.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-36<br />
6.2.2.3 Parameterübersicht ........................................................................................................... 6-38<br />
6.2.2.4 Informationsübersicht ........................................................................................................ 6-39<br />
6.2.3 Distanzschutz mit polygonaler Auslösecharakteristik (wahlweise).................................... 6-42<br />
6.2.3.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-42<br />
6.2.3.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-47<br />
6.2.3.3 Parameterübersicht ........................................................................................................... 6-51<br />
6.2.4 Distanzschutz mit MHO–Charakteristik (wahlweise) ......................................................... 6-53<br />
6.2.4.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-53<br />
6.2.4.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-57<br />
6.2.4.3 Parameterübersicht ........................................................................................................... 6-60<br />
6.2.5 Auslöselogik des Distanzschutzes .................................................................................... 6-61<br />
6.2.5.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-61<br />
6.2.5.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-65<br />
6.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) ............................................................... 6-66<br />
6.3.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-66<br />
6.3.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-72<br />
6.3.3 Parameterübersicht .......................................................................................................... 6-72<br />
6.3.4 Informationsübersicht ....................................................................................................... 6-72<br />
6.4 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise) ................................................ 6-73<br />
6.4.1 Funktionsbeschreibung ..................................................................................................... 6-73<br />
6.4.2 Einstellung der Funktionsparameter.................................................................................. 6-76<br />
6.4.3 Parameterübersicht ........................................................................................................... 6-79<br />
6.4.4 Informationsübersicht ........................................................................................................ 6-80<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
vii
6.5 Übertragung binärer Informationen (wahlweise)................................................................ 6-81<br />
6.5.1 Informationsübersicht ....................................................................................................... 6-81<br />
6.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz ............................................................... 6-86<br />
6.6.1 Funktionsbeschreibung......................................................................................................6-87<br />
6.6.1.1 Mitnahme über erweiterten Messbereich........................................................................... 6-88<br />
6.6.1.2 Direkte Mitnahme (Fernauslösung) ................................................................................... 6-90<br />
6.6.1.3 Signalvergleichsverfahren ................................................................................................. 6-91<br />
6.6.1.4 Unblockverfahren............................................................................................................... 6-95<br />
6.6.1.5 Blockierverfahren............................................................................................................... 6-99<br />
6.6.1.6 Transiente Blockierung....................................................................................................6-<strong>10</strong>2<br />
6.6.1.7 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung................................................ 6-<strong>10</strong>3<br />
6.6.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-<strong>10</strong>5<br />
6.6.3 Parameterübersicht .........................................................................................................6-<strong>10</strong>8<br />
6.6.4 Informationsübersicht ......................................................................................................6-<strong>10</strong>8<br />
6.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) ................................................... 6-1<strong>10</strong><br />
6.7.1 Funktionsbeschreibung.................................................................................................... 6-1<strong>10</strong><br />
6.7.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-116<br />
6.7.3 Parameterübersicht .........................................................................................................6-122<br />
6.7.4 Informationsübersicht ......................................................................................................6-124<br />
6.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz<br />
(wahlweise)...................................................................................................................... 6-126<br />
6.8.1 Funktionsbeschreibung.................................................................................................... 6-127<br />
6.8.1.1 Richtungsvergleichsverfahren ......................................................................................... 6-127<br />
6.8.1.2 Richtungsunblockverfahren ............................................................................................. 6-131<br />
6.8.1.3 Richtungsblockierverfahren ............................................................................................. 6-134<br />
6.8.1.4 Transiente Blockierung....................................................................................................6-135<br />
6.8.1.5 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Erdstromspeisung ...................................... 6-136<br />
6.8.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-138<br />
6.8.3 Parameterübersicht .........................................................................................................6-141<br />
6.8.4 Informationsübersicht ......................................................................................................6-142<br />
6.9 Auslösung bei schwacher Einspeisung ........................................................................... 6-143<br />
6.9.1 Funktionsbeschreibung.................................................................................................... 6-143<br />
6.9.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-145<br />
6.9.3 Parameterübersicht .........................................................................................................6-146<br />
6.9.4 Informationsübersicht ......................................................................................................6-146<br />
6.<strong>10</strong> Externe Direkt- und Fernauslösung................................................................................. 6-147<br />
6.<strong>10</strong>.1 Funktionsbeschreibung.................................................................................................... 6-147<br />
6.<strong>10</strong>.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-148<br />
6.<strong>10</strong>.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-148<br />
6.<strong>10</strong>.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-148<br />
6.11 Überstromzeitschutz........................................................................................................ 6-149<br />
6.11.1 Funktionsbeschreibung.................................................................................................... 6-150<br />
6.11.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-156<br />
6.11.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-161<br />
6.11.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-164<br />
viii<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
6.12 Hochstrom–Schnellabschaltung...................................................................................... 6-166<br />
6.12.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-166<br />
6.12.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-167<br />
6.12.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-167<br />
6.12.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-167<br />
6.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) ........................................................................... 6-168<br />
6.13.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-169<br />
6.13.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-186<br />
6.13.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-194<br />
6.13.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-197<br />
6.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) ................................................................ 6-200<br />
6.14.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-200<br />
6.14.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-203<br />
6.14.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-206<br />
6.14.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-207<br />
6.15 Spannungsschutz (wahlweise)........................................................................................ 6-2<strong>10</strong><br />
6.15.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-2<strong>10</strong><br />
6.15.1.1 Überspannungsschutz..................................................................................................... 6-2<strong>10</strong><br />
6.15.1.2 Unterspannungsschutz.................................................................................................... 6-214<br />
6.15.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-217<br />
6.15.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-220<br />
6.15.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-222<br />
6.16 Fehlerortung .................................................................................................................... 6-225<br />
6.16.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-225<br />
6.16.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-227<br />
6.16.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-228<br />
6.16.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-228<br />
6.17 Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise).............................................................. 6-230<br />
6.17.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-230<br />
6.17.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-241<br />
6.17.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-244<br />
6.17.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-245<br />
6.18 Überwachungsfunktionen................................................................................................ 6-247<br />
6.18.1 Funktionsbeschreibung ................................................................................................... 6-247<br />
6.18.1.1 Hardware–Überwachungen............................................................................................. 6-247<br />
6.18.1.2 Software–Überwachungen .............................................................................................. 6-249<br />
6.18.1.3 Überwachungen externer Wandlerkreise ........................................................................ 6-249<br />
6.18.1.4 Auslösekreis–Überwachung............................................................................................ 6-254<br />
6.18.1.5 Fehlerreaktionen ............................................................................................................. 6-257<br />
6.18.1.6 Sammelmeldungen.......................................................................................................... 6-258<br />
6.18.2 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-259<br />
6.18.3 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-261<br />
6.18.4 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-262<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
ix
6.19 Funktionssteuerung ......................................................................................................... 6-265<br />
6.19.1 Einschalterkennung ......................................................................................................... 6-265<br />
6.19.2 Leistungsschalter–Zustandserkennung........................................................................... 6-267<br />
6.19.3 Anregelogik des Gesamtgerätes ..................................................................................... 6-270<br />
6.19.4 Auslöselogik des Gesamtgerätes .................................................................................... 6-271<br />
6.19.5 Leistungsschalterprüfung................................................................................................. 6-277<br />
6.19.6 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-278<br />
6.19.7 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-278<br />
6.19.8 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-279<br />
6.20 Zusatzfunktionen ............................................................................................................. 6-280<br />
6.20.1 Meldeverarbeitung........................................................................................................... 6-280<br />
6.20.2 Betriebsmessung............................................................................................................. 6-282<br />
6.20.3 Störwertspeicherung........................................................................................................ 6-285<br />
6.20.4 Einstellung der Funktionsparameter................................................................................ 6-286<br />
6.20.5 Parameterübersicht ......................................................................................................... 6-287<br />
6.20.6 Informationsübersicht ...................................................................................................... 6-288<br />
6.21 Befehlsbearbeitung..........................................................................................................6-292<br />
6.21.1 Befehlstypen.................................................................................................................... 6-292<br />
6.21.2 Ablauf im Befehlspfad...................................................................................................... 6-293<br />
6.21.3 Schaltfehlerschutz ........................................................................................................... 6-294<br />
6.21.3.1 Verriegeltes/entriegeltes Schalten .................................................................................. 6-294<br />
6.21.4 Befehlsprotokollierung/-quittung...................................................................................... 6-297<br />
7 Bedienung während des Betriebs ................................................................................................... 7-1<br />
7.1 Auslesen von Informationen ................................................................................................ 7-2<br />
7.1.1 Meldungen........................................................................................................................... 7-2<br />
7.1.1.1 Ausgabe von Meldungen..................................................................................................... 7-2<br />
7.1.1.2 Betriebsmeldungen.............................................................................................................. 7-5<br />
7.1.1.3 Störfallmeldungen................................................................................................................ 7-6<br />
7.1.1.4 Sichern und Löschen der Meldespeicher ............................................................................ 7-9<br />
7.1.1.5 Generalabfrage.................................................................................................................. 7-<strong>10</strong><br />
7.1.1.6 Spontane Meldungen ........................................................................................................7-<strong>10</strong><br />
7.1.2 Schaltstatistik..................................................................................................................... 7-11<br />
7.1.2.1 Auslesen der Zähler und Speicher .................................................................................... 7-11<br />
7.1.2.2 Rücksetzen und Setzen der Zähler und Speicher ............................................................. 7-12<br />
7.1.3 Mess- und Zählwerte ......................................................................................................... 7-13<br />
7.1.3.1 Messwerte ......................................................................................................................... 7-13<br />
7.1.3.2 Energiezähler..................................................................................................................... 7-19<br />
7.1.3.3 Setzen von Grenzwerten ................................................................................................... 7-20<br />
7.1.3.4 Rücksetzen von Zählwerten und Min/Max–Werten ........................................................... 7-22<br />
7.1.4 Störwertdaten .................................................................................................................... 7-23<br />
7.1.4.1 Auslesen der Störwertdaten .............................................................................................. 7-23<br />
7.1.4.2 Sichern der Störwertdaten................................................................................................. 7-27<br />
x<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
7.2 Steuern von Gerätefunktionen .......................................................................................... 7-28<br />
7.2.1 Datum/Uhrzeit lesen und stellen....................................................................................... 7-28<br />
7.2.2 Gruppenumschaltung der Funktionsparameter................................................................. 7-34<br />
7.2.3 Beeinflussung von Informationen auf der Systemschnittstelle während<br />
eines Prüfbetriebes ........................................................................................................... 7-36<br />
7.2.4 Testmodus der Signalübertragung (wahlweise) ................................................................ 7-38<br />
7.3 Leistungsschalterprüfung .................................................................................................. 7-42<br />
7.4 Anlagensteuerung .............................................................................................................7-46<br />
7.4.1 Schalterstellung anzeigen und Schalten ........................................................................... 7-47<br />
7.4.2 Nachführen........................................................................................................................ 7-50<br />
7.4.3 Status setzen..................................................................................................................... 7-51<br />
7.4.4 Verriegelungen .................................................................................................................. 7-53<br />
7.4.5 Markieren .......................................................................................................................... 7-54<br />
7.4.6 Schalthoheit....................................................................................................................... 7-54<br />
7.4.7 Schaltmodus...................................................................................................................... 7-56<br />
7.4.8 Steuerungsmeldungen ...................................................................................................... 7-57<br />
7.4.9 Sonstige Befehle ............................................................................................................... 7-58<br />
8 Montage und Inbetriebsetzung........................................................................................................ 8-1<br />
8.1 Montage und Anschluss ...................................................................................................... 8-2<br />
8.1.1 Montage .............................................................................................................................. 8-2<br />
8.1.2 Anschlussvarianten ............................................................................................................. 8-6<br />
8.1.3 Anpassung der Hardware.................................................................................................. 8-<strong>10</strong><br />
8.1.3.1 Allgemeines....................................................................................................................... 8-<strong>10</strong><br />
8.1.3.2 Demontage des Gerätes ................................................................................................... 8-11<br />
8.1.3.3 Schaltelemente auf Leiterplatten....................................................................................... 8-15<br />
8.1.3.4 Schnittstellenmodule ......................................................................................................... 8-21<br />
8.1.3.5 Zusammenbau des Gerätes.............................................................................................. 8-24<br />
8.2 Kontrolle der Anschlüsse................................................................................................... 8-25<br />
8.2.1 Kontrolle der Datenverbindung der seriellen Schnittstellen............................................... 8-25<br />
8.2.2 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation......................................................................... 8-27<br />
8.2.3 Kontrolle der Anlagenanschlüsse...................................................................................... 8-28<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
xi
8.3 Inbetriebsetzung ................................................................................................................ 8-30<br />
8.3.1 Testbetrieb und Übertragungssperre ein- und ausschalten............................................... 8-31<br />
8.3.2 Systemschnittstelle testen ................................................................................................. 8-31<br />
8.3.3 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen ........................................................... 8-33<br />
8.3.4 Überprüfung der Kommunikationstopologie ...................................................................... 8-36<br />
8.3.5 Prüfungen für den Leistungsschalterversagerschutz......................................................... 8-40<br />
8.3.6 Strom-, Spannungs- und Drehfeldprüfung......................................................................... 8-42<br />
8.3.7 Richtungsprüfung mit Laststrom........................................................................................ 8-43<br />
8.3.8 Polaritätsprüfung für den Spannungseingang U 4 .............................................................. 8-45<br />
8.3.9 Polaritätsprüfung für den Stromeingang I 4 ........................................................................ 8-47<br />
8.3.<strong>10</strong> Messung der Eigenzeit des Leistungsschalters................................................................. 8-50<br />
8.3.11 Prüfung der Signalübertragung.......................................................................................... 8-51<br />
8.3.11.1 Signalübertragung mit Distanzschutz ................................................................................ 8-51<br />
8.3.11.2 Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz.................................................................... 8-53<br />
8.3.11.3 Signalübertragung für Schalterversagerschutz und/oder Endfehlerschutz........................ 8-55<br />
8.3.11.4 Signalübertragung für interne oder externe Fernauslösung .............................................. 8-55<br />
8.3.12 Anwenderdefinierbare Funktionen..................................................................................... 8-56<br />
8.3.13 Auslöse- und Einschaltprüfung mit dem Leistungsschalter ............................................... 8-56<br />
8.3.14 Schaltprüfung der projektierten Betriebsmittel................................................................... 8-56<br />
8.3.15 Anlegen eines Test–Messschriebs.................................................................................... 8-57<br />
8.4 Bereitschalten des Gerätes ............................................................................................... 8-59<br />
9 Wartung und Soforthilfe................................................................................................................... 9-1<br />
9.1 Allgemeines ......................................................................................................................... 9-2<br />
9.2 Routinekontrollen................................................................................................................. 9-3<br />
9.3 Wartungsmaßnahmen ......................................................................................................... 9-4<br />
9.3.1 Auswechseln der Pufferbatterie........................................................................................... 9-4<br />
9.3.1.1 Batteriewechsel bei einem Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
und Schalttafelaufbau.......................................................................................................... 9-4<br />
9.4 Fehlersuche......................................................................................................................... 9-7<br />
9.5 Instandsetzung .................................................................................................................... 9-9<br />
9.5.1 Softwaremaßnahmen ..........................................................................................................9-9<br />
9.5.2 Hardwaremaßnahmen......................................................................................................... 9-9<br />
9.6 Rücksendung..................................................................................................................... 9-12<br />
xii<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
<strong>10</strong> Technische Daten ........................................................................................................................... <strong>10</strong>-1<br />
<strong>10</strong>.1 Allgemeine Gerätedaten.................................................................................................... <strong>10</strong>-2<br />
<strong>10</strong>.1.1 Analoge Ein- und Ausgänge.............................................................................................. <strong>10</strong>-2<br />
<strong>10</strong>.1.2 Hilfsspannung.................................................................................................................... <strong>10</strong>-2<br />
<strong>10</strong>.1.3 Binäre Ein- und Ausgänge ................................................................................................ <strong>10</strong>-3<br />
<strong>10</strong>.1.4 Kommunikationsschnittstellen ........................................................................................... <strong>10</strong>-4<br />
<strong>10</strong>.1.5 Elektrische Prüfungen ....................................................................................................... <strong>10</strong>-7<br />
<strong>10</strong>.1.6 Mechanische Prüfungen.................................................................................................... <strong>10</strong>-9<br />
<strong>10</strong>.1.7 Klimabeanspruchungen................................................................................................... <strong>10</strong>-<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong>.1.8 Einsatzbedingungen........................................................................................................ <strong>10</strong>-11<br />
<strong>10</strong>.1.9 Zulassungen.................................................................................................................... <strong>10</strong>-11<br />
<strong>10</strong>.1.<strong>10</strong> Konstruktive Ausführungen ............................................................................................. <strong>10</strong>-11<br />
<strong>10</strong>.2 Distanzschutz .................................................................................................................. <strong>10</strong>-12<br />
<strong>10</strong>.3 Pendelzusatz (wahlweise)............................................................................................... <strong>10</strong>-13<br />
<strong>10</strong>.4 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz............................................................. <strong>10</strong>-14<br />
<strong>10</strong>.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise).................................................................................. <strong>10</strong>-15<br />
<strong>10</strong>.6 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz<br />
(wahlweise)...................................................................................................................... <strong>10</strong>-21<br />
<strong>10</strong>.7 Auslösung bei schwacher Einspeisung ........................................................................... <strong>10</strong>-22<br />
<strong>10</strong>.8 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) ....................................... <strong>10</strong>-23<br />
<strong>10</strong>.9 Externe Direkt- und Fernauslösung................................................................................. <strong>10</strong>-24<br />
<strong>10</strong>.<strong>10</strong> Überstromzeitschutz........................................................................................................ <strong>10</strong>-24<br />
<strong>10</strong>.11 Hochstrom–Schnellabschaltung...................................................................................... <strong>10</strong>-26<br />
<strong>10</strong>.12 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) ........................................................................... <strong>10</strong>-27<br />
<strong>10</strong>.13 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) ................................................................ <strong>10</strong>-28<br />
<strong>10</strong>.14 Spannungsschutz (wahlweise)........................................................................................ <strong>10</strong>-29<br />
<strong>10</strong>.15 Fehlerortung .................................................................................................................... <strong>10</strong>-31<br />
<strong>10</strong>.16 Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise).............................................................. <strong>10</strong>-32<br />
<strong>10</strong>.17 Überwachungsfunktionen................................................................................................ <strong>10</strong>-33<br />
<strong>10</strong>.18 Übertragung binärer Informationen (wahlweise) ............................................................. <strong>10</strong>-34<br />
<strong>10</strong>.19 Zusatzfunktionen ............................................................................................................. <strong>10</strong>-35<br />
<strong>10</strong>.20 Abmessungen ................................................................................................................. <strong>10</strong>-37<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
xiii
A Anhang.............................................................................................................................................. A-1<br />
A.1 Bestelldaten und Zubehör ...................................................................................................A-2<br />
A.1.1 Zubehör ...............................................................................................................................A-5<br />
A.2 Übersichtspläne...................................................................................................................A-8<br />
A.2.1 Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau......................................................................A-8<br />
A.2.2 Gehäuse für Schalttafelaufbau ..........................................................................................A-13<br />
A.3 Anschlussbeispiele ............................................................................................................A-22<br />
A.4 Voreinstellungen................................................................................................................A-29<br />
A.5 Protokollabhängige Funktionen ........................................................................................A-36<br />
A.6 Parameterübersicht ...........................................................................................................A-37<br />
A.7 Informationslisten...............................................................................................................A-54<br />
A.8 Messwertliste....................................................................................................................A-89<br />
Index............................................................................................................................................Index-1<br />
xiv<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Einführung 1<br />
In diesem Kapitel wird Ihnen das Gerät SIPROTEC ® 7SA522 vorgestellt. Sie erhalten<br />
einen Überblick über Anwendungsbereiche, Eigenschaften und Funktionsumfang des<br />
7SA522.<br />
1.1 Gesamtfunktion 1-2<br />
1.2 Anwendungsbereiche 1-5<br />
1.3 Eigenschaften 1-7<br />
1.4 Funktionsumfang 1-8<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
1-1
Einführung<br />
1.1 Gesamtfunktion<br />
Der digitale Distanzschutz SIPROTEC ® 7SA522 ist mit einem leistungsfähigen Mikroprozessorsystem<br />
ausgestattet. Damit werden alle Aufgaben von der Erfassung der<br />
Messgrößen bis hin zur Kommandogabe an die Leistungsschalter voll digital verarbeitet.<br />
Bild 1-1 zeigt die Grundstruktur des Gerätes.<br />
I L1<br />
I L2<br />
ME EV AD µC AV<br />
∩<br />
Error<br />
Run<br />
I L3<br />
I 4<br />
Ausgangsrelais<br />
(rangierbar)<br />
U L1<br />
U L2<br />
LEDs<br />
auf der<br />
Frontkappe<br />
(rangierbar)<br />
U L3<br />
U 4<br />
7 8 9<br />
#<br />
µC<br />
Display auf<br />
der Frontkappe<br />
Bedienschnittstelle<br />
zum<br />
PC<br />
örtliches<br />
Bedienfeld<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Binäreingänge (rangierbar)<br />
Serviceschnittstelle<br />
4 5 6<br />
1 2 3<br />
. 0 +/-<br />
Zeitsynchronisation<br />
PC/<br />
Modem<br />
Systemschnittstelle<br />
Leitzentrale<br />
z.B.<br />
DCF77<br />
IRIG B<br />
U H<br />
SV<br />
Hilfsspannung<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
KU/<br />
Gegenende<br />
KU/<br />
Gegen-<br />
ende<br />
Bild 1-1<br />
Hardware–Struktur des digitalen Distanzschutzes 7SA522<br />
1-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Gesamtfunktion<br />
Analogeingänge<br />
Die Messeingänge ME transformieren die von den Messwandlern kommenden Ströme<br />
und Spannungen und passen sie an den internen Verarbeitungspegel des Gerätes<br />
an. Das Gerät verfügt über 4 Stromeingänge und 4 Spannungseingänge. Drei<br />
Stromeingänge sind für die Eingabe der Leiterströme vorgesehen, ein weiterer (I 4 )<br />
kann durch Projektierung für den Erdstrom (Stromwandlersternpunkt), den Erdstrom<br />
einer Parallelleitung (für Parallelleitungskompensation) oder den Sternpunktstrom eines<br />
Speisetransformators (für Erdfehler–Richtungsbestimmung) verwendet werden.<br />
Für jede Leiter–Erde–Spannung ist ein Spannungseingang vorhanden. Ein weiterer<br />
Spannungseingang (U 4 ) kann wahlweise für die Verlagerungsspannung (e–n–Spannung),<br />
für eine Sammelschienenspannung (für Synchron- und Einschaltkontrolle)<br />
oder für eine beliebige Spannung U X (für Überspannungsschutz) verwendet werden.<br />
Die Analoggrößen werden an die Eingangsverstärkergruppe EV weitergeleitet.<br />
Die Eingangsverstärkergruppe EV sorgt für einen hochohmigen Abschluss der Eingangsgrößen<br />
und enthält Filter, die hinsichtlich Bandbreite und Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
auf die Messwertverarbeitung optimiert sind.<br />
Die Analog-/Digitalwandlergruppe AD enthält Analog/Digitalwandler und Speicherbausteine<br />
für die Datenübergabe an den Mikrocomputer.<br />
Mikrocomputersystem<br />
Im Mikrocomputersystem µC werden neben Steuerung der Messgrößen die eigentlichen<br />
Schutz- und Steuerfunktionen bearbeitet. Hierzu gehören insbesondere:<br />
− Filterung und Aufbereitung der Messgrößen,<br />
− ständige Überwachung der Messgrößen,<br />
− Überwachung der Anregebedingungen für die einzelnen Schutzfunktionen,<br />
− Abfrage von Grenzwerten und Zeitabläufen,<br />
− Steuerung von Signalen für die logischen Funktionen,<br />
− Entscheidung über die Auslöse- und Einschaltkommandos,<br />
− Speicherung von Meldungen, Störfalldaten und Störwerten für die Fehleranalyse,<br />
− Verwaltung des Betriebssystems und dessen Funktionen, wie z.B. Datenspeicherung,<br />
Echtzeituhr, Kommunikation, Schnittstellen, etc.<br />
Informationen werden über Ausgangsverstärker AV zur Verfügung gestellt.<br />
Binärein- und<br />
-ausgänge<br />
Binäre Ein- und Ausgaben vom und zum Computersystem werden über die Ein/Ausgabe–Bausteine<br />
(Ein- und Ausgänge) geleitet. Von hier erhält das System Informationen<br />
aus der Anlage (z.B. Fernrückstellung) oder von anderen Geräten (z.B. Blockierbefehle).<br />
Ausgaben sind vor allem die Kommandos zu den Schaltgeräten und die<br />
Meldungen für die Fernsignalisierung wichtiger Ereignisse und Zustände.<br />
Frontelemente<br />
Optische Anzeigen (LED) und ein Anzeigefeld (LC–Display) auf der Front geben Auskunft<br />
über die Funktion des Gerätes und melden Ereignisse, Zustände und Messwerte.<br />
Integrierte Steuer- und Zifferntasten in Verbindung mit dem LC–Display ermöglichen<br />
die Kommunikation mit dem Gerät vor Ort. Hierüber können alle Informationen des<br />
Gerätes, wie Projektierungs- und Einstellparameter, Betriebs- und Störfallmeldungen,<br />
Messwerte abgerufen werden (siehe auch Kapitel 7) und Einstellparameter geändert<br />
werden (siehe auch Kapitel 6).<br />
Soweit das Gerät Leitfunktionen zur Anlagensteuerung enthält, ist auch diese Steuerung<br />
von der Frontkappe möglich.<br />
Serielle Schnittstellen<br />
Über die serielle Bedienschnittstelle in der Frontkappe kann die Kommunikation mit<br />
einem Personalcomputer unter Verwendung des Bedienprogramms DIGSI ® 4erfolgen.<br />
Hiermit ist eine bequeme Bedienung aller Funktionen des Gerätes möglich.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
1-3
Einführung<br />
Über die serielle Serviceschnittstelle kann man ebenfalls mit einem Personalcomputer<br />
unter Verwendung von DIGSI ® 4 mit dem Gerät kommunizieren. Diese ist besonders<br />
für feste Verdrahtung der Geräte mit dem PC oder Bedienung über ein Modem geeignet.<br />
Über die serielle Systemschnittstelle können alle Gerätedaten zu einem zentralen<br />
Auswertegerät oder einer Leitstelle übertragen werden. Je nach Anwendung kann diese<br />
Schnittstelle mit unterschiedlichen physikalischen Übertragungsverfahren und unterschiedlichen<br />
Protokollen versehen sein.<br />
Eine weitere Schnittstelle ist für die Zeitsynchronisation der internen Uhr durch externe<br />
Synchronisationsquellen vorgesehen.<br />
Über zusätzliche Schnittstellenmodule sind weitere Kommunikationsprotokolle realisierbar.<br />
Wirkschnittstellen<br />
(wahlweise)<br />
Je nach Ausführung können eine oder zwei Wirkschnittstellen zur Verfügung stehen.<br />
Über diese werden die Daten für Signalübertragungsverfahren und weitere Informationen,<br />
wie Einschaltung des örtlichen Leistungsschalters sowie andere von extern eingekoppelte<br />
Kommandos und Binärinformationen zu den anderen Enden übertragen.<br />
Stromversorgung<br />
Die beschriebenen Funktionseinheiten werden von einer Stromversorgung SV mit der<br />
notwendigen Leistung in den verschiedenen Spannungsebenen versorgt. Kurzzeitige<br />
Einbrüche der Versorgungsspannung, die bei Kurzschlüssen im Hilfsspannungs-Versorgungssystem<br />
der Anlage auftreten können, werden i.Allg. von einem<br />
Kondensatorspeicher überbrückt (siehe auch Technische Daten, Abschnitt<br />
<strong>10</strong>.1.2).<br />
1-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anwendungsbereiche<br />
1.2 Anwendungsbereiche<br />
Der digitale Distanzschutz SIPROTEC ® 7SA522 ist eine selektive und schnelle<br />
Schutzeinrichtung für ein- und mehrseitig gespeiste Freileitungen und Kabel in radialen,<br />
ringförmigen oder beliebig vermaschten Netzen beliebiger Spannungsreihen mit<br />
geerdetem Netzsternpunkt.<br />
Das Gerät enthält die Funktionen, die für den Schutz eines Leitungsabzweiges üblicherweise<br />
benötigt werden und ist damit universell einsetzbar. Auch ist es als zeitgestaffelter<br />
Reserveschutz zu Vergleichsschutzeinrichtungen aller Art für Leitungen,<br />
Transformatoren, Generatoren, Motoren und Sammelschienen aller Spannungsreihen<br />
anwendbar.<br />
Die Geräte an den Enden des zu schützenden Bereiches können ihre Informationen<br />
der Signalverfahren über die traditionellen Signalverbindungen (Kontakte), bzw. mittels<br />
optionaler Wirkschnittstellen über dedizierte Kommunikationsverbindungen<br />
(i.Allg. Lichtwellenleiter) oder ein Kommunikationsnetzwerk austauschen. Sind die<br />
Geräte des Typs 7SA522 mit einer Wirkschnittstelle ausgerüstet, so können sie für ein<br />
Schutzobjekt mit 2 Enden eingesetzt werden. Bei Leitungen mit 3 Enden (Dreibeinleitungen),<br />
ist mindestens ein Gerät mit zwei Wirkschnittstellen notwendig.<br />
Schutzfunktionen<br />
Die Basisfunktion ist die Erkennung der Kurzschlussentfernung durch Distanzmessung.<br />
Besonders für komplexe mehrphasige Fehler ist die Distanzmessung mehrsystemig<br />
ausgelegt. Verschiedene Anregeverfahren ermöglichen eine weitgehende Anpassung<br />
an die Netzverhältnisse und die Anwenderphilosophie. Der Distanzschutz<br />
kann ergänzt werden durch Signalübertragungszusätze mit verschiedenen Übertragungsverfahren<br />
(für <strong>10</strong>0–%–Schnellabschaltung). Weiterhin ist ein Erdkurzschlussschutz<br />
(für hochohmige Erdfehler, Bestellvariante) möglich, der gerichtet, ungerichtet<br />
und zusätzlich mit Signalübertragung arbeiten kann. Für Leitungen mit fehlender oder<br />
schwacher Einspeisung an einem Leitungsende ist mittels der Übertragungsverfahren<br />
eine schnelle Auslösung beider Leitungsenden möglich. Bei Zuschalten einer Leitung<br />
auf einen Fehler auf der gesamten Leitungsstrecke kann ein unverzögertes Auslösesignal<br />
abgegeben werden.<br />
Bei Ausfall der Messspannung durch Fehler im Sekundärkreis (z.B. Auslösung des<br />
Spannungswandler–Schutzschalters oder einer Sicherung) kann das Gerät selbsttätig<br />
auf Notbetrieb mit einem integrierten Überstromzeitschutz umgeschaltet werden,<br />
bis die Messspannung wieder zur Verfügung steht. Dieser hat drei stromunabhängige<br />
(UMZ–) Stufen und eine stromabhängige (AMZ–) Stufe; für die AMZ–Stufe steht eine<br />
Reihe von Kennlinien verschiedener Standards zur Verfügung. Die Stufen können beliebig<br />
kombiniert werden. Alternativ kann der Überstromzeitschutz als Reserve–Überstromzeitschutz<br />
eingesetzt werden, d.h. er arbeitet unabhängig und parallel zum Distanzschutz.<br />
Die meisten Kurzschlussschutzfunktionen können — je nach Bestellvariante — auch<br />
1-polig auslösen. Sie können mit einer integrierten Wiedereinschaltautomatik (wahlweise<br />
bestellbar) zusammenarbeiten, mit der bei Freileitungen einpolige, dreipolige<br />
oder ein- und dreipolige Kurzunterbrechung sowie auch mehrere Unterbrechungszyklen<br />
möglich sind. Vor Wiedereinschaltung nach dreipoliger Auslösung kann die Zulässigkeit<br />
der Wiedereinschaltung durch Spannungs- und/oder Synchronkontrolle<br />
vom Gerät überprüft werden (wahlweise bestellbar). Der Anschluss einer externen<br />
Wiedereinschaltautomatik und/oder Synchronkontrolle ist ebenso möglich wie<br />
Schutzdopplung mit einer oder zwei Wiedereinschaltautomatiken.<br />
Außer den erwähnten Kurzschlussschutzfunktionen sind weitere Schutzfunktionen<br />
möglich, wie mehrstufiger Über- und Unterspannungsschutz, Leistungsschalter–Versagerschutz,<br />
Schutz gegen die Auswirkung von Leistungspendelungen (gleichzeitig<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
1-5
Einführung<br />
als Pendelsperre für den Distanzschutz wirksam). Zum schnellen Auffinden der Schadensstelle<br />
nach einem Kurzschluss ist ein Fehlerorter integriert, bei dem auch die Einflüsse<br />
von Parallelleitungen kompensiert werden können.<br />
Digitale<br />
Schutzdatenübertragung<br />
(wahlweise)<br />
Wenn der Distanzschutz durch digitale Signalübertragungsverfahren ergänzt werden<br />
soll, können die dazu erforderlichen Daten über Wirkschnittstellen mittels digitaler<br />
Kommunikationverbindung übertragen werden. Die Kommunikation über Wirkschnittstellen<br />
kann zur Übertragung weiterer Informationen genutzt werden. Außer Messgrößen<br />
ist die Übertragung binärer Kommandos oder sonstiger Informationen möglich.<br />
Bei mehr als zwei Geräten (= Enden des Schutzobjektes) und unter Verwendung optionaler<br />
Wirkschnittstellen kann die Kommunikation ringförmig aufgebaut werden. Bei<br />
Ausfall einer Kommunikationsstrecke ist so ein redundanter Betrieb möglich; die Geräte<br />
suchen sich dann automatisch die verbleibenden gesunden Übertragungswege<br />
aus. Auch bei zwei Enden kann die Kommunikation zu Redundanzzwecken verdoppelt<br />
werden.<br />
Meldungen und<br />
Messwerte;<br />
Störwertspeicherung<br />
Die Betriebsmeldungen geben Aufschluss über Zustände in der Anlage und des Gerätes<br />
selbst. Messgrößen und daraus berechnete Werte können im Betrieb angezeigt<br />
und über die Schnittstellen übertragen werden.<br />
Meldungen des Gerätes können auf eine Anzahl von LED auf der Frontkappe gegeben<br />
werden (rangierbar), über Ausgangskontakte extern weiterverarbeitet (rangierbar),<br />
mit anwenderdefinierbaren Logikfunktionen verknüpft und/oder über serielle<br />
Schnittstellen ausgegeben werden (siehe unten Kommunikation).<br />
Während eines Störfalls (Fehler im Netz) werden wichtige Ereignisse und Zustandswechsel<br />
in Störfallprotokollen gespeichert. Die Momentangrößen der Störwerte werden<br />
ebenfalls im Gerät gespeichert und stehen für eine anschließende Fehleranalyse<br />
zur Verfügung.<br />
Kommunikation<br />
Für die Kommunikation mit externen Bedien-, Steuer- und Speichersystemen stehen<br />
serielle Schnittstellen zur Verfügung.<br />
Eine 9-polige DSUB–Buchse auf der Frontkappe dient der örtlichen Kommunikation<br />
mit einem Personalcomputer. Mittels der SIPROTEC ® –Bediensoftware DIGSI ® 4<br />
können über diese Bedienschnittstelle alle Bedien- und Auswertevorgänge durchgeführt<br />
werden, wie Einstellung und Änderung von Projektierungs- und Einstellparametern,<br />
Konfigurierung anwenderspezifizierbarer Logikfunktionen, Auslesen von Betriebs-<br />
und Störfallmeldungen sowie Messwerten, Auslesen und Darstellen von Störwertaufzeichnungen,<br />
Abfrage von Zuständen des Gerätes und von Messgrößen, Abgabe<br />
von Steuerbefehlen.<br />
Weitere Schnittstellen befinden sich — je nach Bestellvariante — auf der Rückseite<br />
des Gerätes. Hierdurch kann eine umfassende Kommunikation mit anderen digitalen<br />
Bedien-, Steuer- und Speichereinrichtungen aufgebaut werden:<br />
Die Serviceschnittstelle kann über Datenleitungen oder Lichtwellenleiter betrieben<br />
werden und erlaubt auch die Kommunikation über Modem. So ist die Bedienung von<br />
einem entfernten Ort mit einem Personalcomputer und der Bediensoftware DIGSI ® 4<br />
möglich, wenn z.B. mehrere Geräte von einem zentralen PC bedient werden sollen.<br />
Die Systemschnittstelle dient der zentralen Kommunikation zwischen dem Gerät und<br />
einer Leitzentrale. Sie kann ebenfalls über Datenleitungen oder Lichtwellenleiter betrieben<br />
werden. Für die Datenübertragung stehen mehrere standardisierte Protokolle<br />
zur Verfügung. Mit diesem Profil erfolgt auch die Einbindung der Geräte in die Leitsysteme.<br />
1-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Eigenschaften<br />
1.3 Eigenschaften<br />
• Leistungsfähiges 32–bit–Mikroprozessorsystem.<br />
• Komplett digitale Messwertverarbeitung und Steuerung, von der Abtastung und Digitalisierung<br />
der Messgrößen bis zu den Aus- und Einschaltentscheidungen für die<br />
Leistungsschalter.<br />
• Vollständige galvanische und störsichere Trennung der internen Verarbeitungsschaltungen<br />
von den Mess-, Steuer- und Versorgungskreisen der Anlage durch<br />
Messwertübertrager, binäre Ein- und Ausgabemodule und Gleich- bzw. Wechselspannungs–Umrichter.<br />
• Vollständiger Funktionsumfang der üblicherweise für den Schutz eines Leitungsabzweiges<br />
benötigten Aufgaben.<br />
• Digitale Schutzdatenübertragung möglich für Signalübertragungsverfahren. Mit<br />
permanenter Überwachung auf Störung, Ausfall oder Laufzeitschwankungen im<br />
Kommunikationsnetz mit automatischer Laufzeitnachführung.<br />
• Distanzschutzsystem für bis zu 3 Enden realisierbar.<br />
• Wahlweise polygonale Auslösekennlinie mit getrennter Einstellung entlang der X–<br />
Achse (Reichweite) und der R–Achse (Widerstandsreserve), für Erdfehler getrennte<br />
R–Einstellung, oder MHO–Kreis–Charakteristik.<br />
• Richtungsbestimmung (beim Polygon) bzw. Polarisierung (beim MHO–Kreis) mit<br />
kurzschlussfremden Spannungen und Spannungsspeicher, somit dynamisch unbegrenzte<br />
Richtungsempfindlichkeit.<br />
• Kompensation des Einflusses einer Parallelleitung bei Erdfehlern möglich.<br />
• Umfangreiche Zusatzfunktionen als Option bestellbar.<br />
• Ständige Berechnung und Anzeige von Betriebsmesswerten auf dem Frontdisplay.<br />
Anzeige von Messwerten des fernen Endes bzw. aller Enden.<br />
• Einfache Bedienung über integriertes Bedienfeld oder mittels angeschlossenem<br />
Personalcomputer mit Bedienerführung.<br />
• Speicherung von Störfallmeldungen sowie Momentanwerten für Störschreibung.<br />
• Kommunikation mit zentralen Steuer- und Speichereinrichtungen über serielle<br />
Schnittstellen möglich (je nach Bestellvariante), wahlweise über Datenleitung, Modem<br />
oder Lichtwellenleiter.<br />
• Ständige Überwachung der Messgrößen sowie der Hard- und Software des Gerätes.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
1-7
Einführung<br />
1.4 Funktionsumfang<br />
Der digitale Distanzschutz SIPROTEC ® 7SA522 enthält (z.T. abhängig von der Bestellvariante)<br />
folgende Funktionen:<br />
Distanzschutz<br />
• Schutz für alle Kurzschlussarten in Netzen mit geerdetem Sternpunkt;<br />
• wahlweise polygonale Auslösekennlinie oder MHO–Kreis–Charakteristik;<br />
• zuverlässige Unterscheidung zwischen Last- und Kurzschlussverhältnissen auch<br />
bei langen, hochbelasteten Leitungen;<br />
• hohe Empfindlichkeit im Schwachlastbetrieb, größte Stabilität gegen Lastsprünge<br />
und Leistungspendelungen;<br />
• je 6 Messsysteme für die Distanzzonen;<br />
• 6 Distanzzonen, wahlweise in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung, eine als Übergreifzone<br />
staffelbar;<br />
• 9 Zeitstufen für die Distanzzonen;<br />
• optimale Anpassung an die Leitungsverhältnisse durch die Auslösekennlinien mit<br />
diversen Formparametern und „Lastkegel“ (Ausschnitt der möglichen Lastimpedanz);<br />
• Richtungsbestimmung (beim Polygon) bzw. Polarisierung (beim MHO–Kreis) mit<br />
kurzschlussfremden Spannungen und Spannungsspeicher, somit dynamisch unbegrenzte<br />
Richtungsempfindlichkeit und unbeeinflusst von Ausgleichsvorgängen<br />
kapazitiver Spannungswandler;<br />
• unempfindlich gegen Stromwandlersättigung;<br />
• Kompensation des Parallelleitungseinflusses möglich;<br />
• kürzeste Kommandozeit ca. 17 ms (bei f N = 50 Hz) bzw. 15 ms (bei f N =60Hz);<br />
• phasengetreue Auslösung (für Betrieb mit 1-poliger oder 1- und 3-poliger Kurzunterbrechung)<br />
möglich;<br />
• unverzögerte Auslösung bei Zuschalten auf einen Kurzschluss möglich;<br />
• zwei Einstellpaare für Erdimpedanzanpassung möglich.<br />
Pendelzusatz<br />
(wahlweise)<br />
• Pendelerfassung durch dZ/dt–Messung mit 3 Messsystemen;<br />
• Pendelerfassung bis mindestens 7 Hz Pendelfrequenz;<br />
• wirksam auch während 1-poliger Kurzunterbrechung;<br />
• einstellbare Pendelprogramme;<br />
• Vermeidung unerwünschter Auslösung durch den Distanzschutz während Netzpendelungen;<br />
• zusätzlich parametrierbar auf Auslösung bei Außertrittfall.<br />
Signalübertragungszusatz<br />
parametrierbar auf verschiedene Verfahren für:<br />
• Mitnahme (über eine getrennt einstellbare Übergreifzone) oder<br />
• Vergleichsschaltungen (Freigabe- oder Blockierverfahren, mit getrennter Übergreifzone).<br />
1-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionsumfang<br />
• für Leitungen mit zwei oder drei Enden geeignet;<br />
• Signalaustausch der Geräte miteinander über dedizierte Kommunikationsverbindungen<br />
(i.Allg. Lichtwellenleiter) oder ein Kommunikationsnetzwerk möglich (wahlweise);<br />
− ständige Überwachung der Kommunikationswege und der Signallaufzeit mit<br />
automatischer Nachführung;<br />
− automatische Umschaltung der Kommunikationswege bei Ausfall oder Störung<br />
der Übertragung bei Ringtopologie;<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
(wahlweise)<br />
• Überstromzeitschutz mit maximal 3 unabhängigen Stufen (UMZ) und einer stromabhängigen<br />
Stufe (AMZ) für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen;<br />
• für AMZ–Schutz Auswahl aus verschiedenen Kennlinien verschiedener Standards<br />
möglich;<br />
• die AMZ–Stufe kann auch als vierte unabhängige Stufe eingestellt werden;<br />
• hohe Empfindlichkeit (je nach Ausführung ab 3 mA möglich);<br />
• Phasenstromstabilisierung gegen Fehlströme bei Stromwandlersättigung;<br />
• Einschaltstabilisierung mit zweiter Harmonischer;<br />
• jede Stufe ungerichtet oder gerichtet — vorwärts oder rückwärts — einstellbar;<br />
• Richtungsbestimmung mit Nullsystemgrößen (I 0 ,U 0 ), mit Nullstrom und Transformator–Sternpunktstrom<br />
(I 0 ,I Y ) oder mit Gegensystemgrößen (I 2 ,U 2 );<br />
• eine oder mehrere Stufen können mit einer Signalübertragung zusammenarbeiten,<br />
geeignet auch für Leitungen mit drei Enden;<br />
• unverzögerte Auslösung bei Zuschalten auf einen Kurzschluss mit beliebiger Stufe<br />
möglich.<br />
Übertragung von<br />
Informationen (nur<br />
mit digitaler<br />
Schutzdatenübertragung)<br />
• Übertragung der Messgrößen von allen Enden des Schutzobjektes;<br />
• Übertragen von 4 Kommandos an alle Enden;<br />
• Übertragung von 24 weiteren binären Informationen an alle Enden.<br />
Auslösung an Leitungsenden<br />
mit<br />
fehlender oder<br />
schwacher Einspeisung<br />
• in Zusammenarbeit mit Signalübertragungsverfahren möglich;<br />
• erlaubt schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden, auch wenn an einem Ende<br />
keine oder nur schwache Einspeisung vorhanden ist;<br />
• phasengetrennte Auslösung und einpolige Kurzunterbrechung möglich (Ausführung<br />
mit 1-poliger Auslösung).<br />
Externe Direkt- und<br />
Fernauslösung<br />
• Auslösung des örtlichen Leitungsendes von einem externen Gerät über Binäreingang;<br />
• Auslösung des fernen Leitungsendes von internen Schutzfunktionen oder einem<br />
externen Gerät über Binäreingang (mit Signalübertragung).<br />
Überstromzeitschutz<br />
• wahlweise als Notfunktion bei Messspannungsausfall oder als Reservefunktion unabhängig<br />
von der Messspannung verwendbar;<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
1-9
Einführung<br />
• maximal zwei unabhängige Stufen (UMZ) und eine stromabhängige Stufe (AMZ) jeweils<br />
für Phaseströme und für Erdstrom;<br />
• für AMZ–Schutz Auswahl aus verschiedenen Kennlinien verschiedener Standards<br />
möglich;<br />
• Blockiermöglichkeiten z.B. für rückwärtige Verriegelung mit beliebiger Stufe;<br />
• unverzögerte Auslösung bei Zuschalten auf einen Kurzschluss mit beliebiger Stufe<br />
möglich;<br />
• Endfehlerschutz: zusätzliche Stufe für Schnellauslösung bei Fehler zwischen<br />
Stromwandler und Leitungstrenner (wenn Trennerstellungsrückmeldung verfügbar);<br />
insbesondere geeignet für Anlagen mit 1 1 / 2 –Leistungsschalter–Anordnung.<br />
Hochstrom–<br />
Schnellabschaltung<br />
• Schnellabschaltung für alle Fehler auf <strong>10</strong>0 % der Leitungsstrecke;<br />
• wahlweise bei Hand–Einschaltung oder bei jeder Einschaltung des Leistungsschalters;<br />
• mit integrierter Einschalt–Erkennung.<br />
Wiedereinschaltautomatik<br />
(wahlweise)<br />
• für Wiedereinschaltung nach einpoliger, dreipoliger oder ein- und dreipoliger Abschaltung;<br />
• ein- oder mehrmalige Wiedereinschaltung (bis zu 8 Wiedereinschaltversuche);<br />
• mit getrennten Wirkzeiten für jeden Wiedereinschaltversuch, wahlweise auch ohne<br />
Wirkzeiten;<br />
• mit getrennten Pausenzeiten nach einpoliger und dreipoliger Abschaltung, getrennt<br />
für die ersten vier Wiedereinschaltversuche;<br />
• wahlweise von Schutzanregung gesteuert mit getrennten Pausenzeiten nach ein-,<br />
zwei- oder dreiphasiger Anregung.<br />
• wahlweise mit adaptiver spannungsloser Pause, verkürzter Wiedereinschaltung<br />
und Rückspannungsüberwachung.<br />
Synchron- und Einschaltkontrolle<br />
(wahlweise)<br />
• Kontrolle der Synchronbedingungen vor Wiedereinschaltung nach dreipoliger Abschaltung;<br />
• schnelle Messung der Spannungsbetragsdifferenz U diff , der Phasenwinkeldifferenz<br />
ϕ diff und der Frequenzdifferenz f diff ;<br />
• alternativ Kontrolle der Spannungslosigkeit vor Wiedereinschaltung;<br />
• Schalten bei asynchronen Netzbedingungen mit Vorausberechnung des Synchronzeitpunktes<br />
möglich;<br />
• einstellbare Minimal- und Maximalspannung;<br />
• Kontrolle der Synchronbedingungen oder Spannungslosigkeit auch vor manueller<br />
Einschaltung des Leistungsschalters möglich, mit getrennten Grenzwerten;<br />
• Messung auch über Transformator möglich;<br />
• Messspannungen wahlweise Phase–Phase oder Phase–Erde.<br />
Spannungsschutz<br />
(wahlweise)<br />
Über- und Unterspannungserfassung mit mehreren Stufen:<br />
• zwei Überspannungsstufen für die Leiter–Erde–Spannungen mit jeweils gemeinsamer<br />
Verzögerung;<br />
1-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionsumfang<br />
• zwei Überspannungsstufen für die Leiter–Leiter–Spannungen mit jeweils gemeinsamer<br />
Verzögerung;<br />
• zwei Überspannungsstufen für das Mitsystem der Spannungen mit jeweils einer<br />
Verzögerung;<br />
• zwei Überspannungsstufen für das Gegensystem der Spannungen mit jeweils einer<br />
Verzögerung;<br />
• zwei Überspannungsstufen für das Nullsystem der Spannungen oder für eine beliebige<br />
andere einphasige Spannung mit jeweils einer Verzögerung;<br />
• einstellbare Rückfallverhältnisse für die Überspannungsschutzfunktionen;<br />
• zwei Unterspannungsstufen für die Leiter–Erde–Spannungen mit jeweils gemeinsamer<br />
Verzögerung;<br />
• zwei Unterspannungsstufen für die Leiter–Leiter–Spannungen mit jeweils gemeinsamer<br />
Verzögerung;<br />
• zwei Unterspannungsstufen für das Mitsystem der Spannungen mit jeweils einer<br />
Verzögerung;<br />
• einstellbares Stromkriterium für Unterspannungschutzfunktionen.<br />
Fehlerortung<br />
• Start durch Auslösekommando oder bei Rückfall der Anregung;<br />
• Berechnung der Fehlerentfernung mit eigenen Messgrößenspeichern;<br />
• Ausgabe des Fehlerortes in Ohm, Kilometern oder Meilen und % Leitungslänge;<br />
• wahlweise mit Parallelleitungskompensation.<br />
• mit Berücksichtigung des Laststromes bei einphasigen, beidseitig gespeisten Erdkurzschlüssen<br />
(parametrierbar);<br />
Leistungsschalter–<br />
Versagerschutz<br />
(wahlweise)<br />
• mit unabhängigen Stromstufen für die Überwachung des Stromflusses durch jeden<br />
Pol des Leistungsschalters;<br />
• mit unabhängigen Überwachungszeitstufen für einpolige und dreipolige Auslösung;<br />
• Anwurf vom Auslösekommando jeder integrierten Schutzfunktion;<br />
• Anwurf von externen Auslösefunktionen möglich;<br />
• einstufig oder zweistufig;<br />
• kurze Rückfall- und Nachlaufzeiten.<br />
Anwenderdefinierbare<br />
Funktionen<br />
• frei programmierbare Verknüpfungen von internen und externen Signalen zur Realisierung<br />
anwenderdefinierbarer Logikfunktionen;<br />
• alle gängigen Logikfunktionen;<br />
• Verzögerungen und Grenzwertabfragen.<br />
Inbetriebsetzung;<br />
Betrieb (nur mit<br />
digitaler Schutzdatenübertragung)<br />
• Anzeige der lokalen und fernen Messwerte nach Betrag und Phasenlage;<br />
• Anzeige der Messwerte der Kommunikationsverbindung, wie Laufzeit und Verfügbarkeit.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
1-11
Einführung<br />
Überwachungsfunktionen<br />
• Überwachung der internen Messkreise, der Hilfsspannungsversorgung sowie der<br />
Hardware und Software, dadurch erhöhte Zuverlässigkeit;<br />
• Überwachung der Strom- und Spannungswandler–Sekundärkreise durch Summen-<br />
und Symmetrieüberwachungen;<br />
• Überwachung des Auslösekreises möglich;<br />
• Kontrolle der Lastimpedanzen, des Richtungssinns und der Phasenfolge;<br />
• Überwachung der Signalübertragung bei digitaler Kommunikationsstrecke (wahlweise).<br />
Weitere Funktionen<br />
• Batterie gepufferte Uhr, die über ein Synchronisationssignal (DCF77, IRIG B mittels<br />
Satellitenempfänger), Binäreingang oder Systemschnittstelle synchronisierbar<br />
ist;<br />
• Meldespeicher für die letzten 8 Netzstörungen (Fehler im Netz), mit Echtzeitzuordnung;<br />
• Störwertspeicherung und -übertragung der Daten für Störschreibung für maximalen<br />
Zeitbereich von insgesamt ca. 15 s;<br />
• Schaltstatistik: Zählung der vom Gerät veranlassten Auslöse- und Einschaltkommandos,<br />
sowie Protokollierung der Kurzschlussdaten und Akkumulierung der abgeschalteten<br />
Kurzschlussströme;<br />
• Inbetriebnahmehilfen wie Anschluss- und Richtungskontrolle und Leistungsschalter–Prüfung.<br />
<br />
1-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Aufbau und Anschlusstechnik 2<br />
In diesem Kapitel werden der Aufbau und die Anschlüsse des 7SA522 beschrieben.<br />
Sie erfahren, welche Gehäusevarianten möglich sind und welche Anschlusstechniken<br />
verwendet werden.<br />
Für die Verdrahtung werden empfohlene und zulässige Daten angegeben und geeignete<br />
Zubehörteile und Werkzeuge genannt.<br />
2.1 Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau 2-2<br />
2.2 Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau 2-16<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-1
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
2.1 Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Der digitale Distanzschutz SIPROTEC ® 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
ist ein geschlossenes Gerät in einem Gehäuse 7XP20. Es sind 2 Gehäusegrößen vorgesehen,<br />
1 / 2 und 1 / 1 (von 19 Zoll).<br />
Je nach Bestellvariante sind verschiedene Anschlusstechniken gegeben.<br />
2.1.1 Gehäuse<br />
Das Gehäuse besteht aus einem Tubus mit einer gerätespezifischen Rückwand und<br />
einer Frontkappe. Im Inneren des Tubus sind unten und oben Führungsmatten montiert,<br />
die zur Aufnahme der Baugruppen dienen. Jede Führungsmatte hat eine sichtbare<br />
Nummerierung von 1 bis 42 für die Einbauplätze der Baugruppen. Die Verbindung<br />
der Baugruppen untereinander und zur Frontkappe erfolgt über Flachbandkabel<br />
und entsprechende Steckverbinder. In der am Tubus aufgeschraubten Rückwand befinden<br />
sich die für die Anschlüsse des Gerätes notwendigen Anschlussmodule.<br />
Die Frontkappe ist nach Abnehmen der 4 in den Ecken befindlichen Abdeckungen und<br />
durch Lösen der dann sichtbaren 4 Schrauben von vorn abnehmbar. Bei der Gehäusegröße<br />
1 / 1 sind zusätzlich zu den an den Ecken befindlichen Abdeckungen 2 weitere<br />
jeweils mittig oben und unten im Frontkappenrahmen abzunehmen und somit 6<br />
Schrauben zu lösen. Die Frontkappe enthält eine Folientastatur mit den für die Bedienung<br />
des Gerätes notwendigen Bedien- und Anzeigeelementen. Alle Leitungen der<br />
Bedien- und Anzeigeelemente werden mittels einer Umsetzerbaugruppe in der Frontkappe<br />
zusammengefasst und über einen Steckverbinder auf die Prozessorbaugruppe<br />
(CPU) geführt.<br />
Jeweils ein Leistungsschild mit den für das Gerät wichtigen Daten, wie Hilfsspannung,<br />
Prüfspannungen und Bestellnummer (MLFB) befindet sich auf der Gehäuseoberseite<br />
und der Innenseite der Frontkappe.<br />
Die Maßbilder befinden sich im Abschnitt <strong>10</strong>.20.<br />
2-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Ansicht Frontseite<br />
(Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
11)<br />
<strong>10</strong>)<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
11)<br />
9)<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
1)<br />
2)<br />
3)<br />
8)<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
4)<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
7)<br />
Messwerte<br />
F2<br />
F3<br />
F4<br />
4 5<br />
1 2<br />
0<br />
6<br />
3<br />
+/-<br />
5)<br />
6)<br />
11)<br />
Bild 2-1<br />
Frontansicht eines 7SA522, Gehäusegröße 1 / 2 , für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
11)<br />
Im folgenden werden die Bedien- und Anzeigeelemente erläutert:<br />
1. Anzeigefeld (LCD)<br />
In dem LC–Display können Prozess- und Geräteinformationen als Text in verschiedenen<br />
Listen angezeigt werden. Häufig angezeigte Informationen sind Prozesselemente,<br />
Messwerte, Zählwerte, binäre Informationen zum Zustand der<br />
Schaltzelle und des Gerätes, Schutzinformationen, allgemeine Meldungen und<br />
Alarme.<br />
2. Tasten zur Navigation<br />
Die Tasten dienen der Navigation in den Menüs des Bedienbaumes.<br />
3. MENU–Taste<br />
Diese Taste dient zum Eröffnen des Hauptmenüs.<br />
4. ESC/ENTER–Taste<br />
Diese Tasten dienen zum Verwerfen bzw. Rücksprung und Bestätigen von Änderungen.<br />
5. Zifferntasten<br />
Die Zifferntasten dienen zur Eingabe von Zahlenwerten.<br />
6. Funktionstasten<br />
4 frei programmierbare Funktionstasten ermöglichen es, häufig ausgeführte Aktionen<br />
sehr schnell und einfach auszuführen. Typische Anwendungen sind z.B.<br />
Sprünge an eine bestimmte Stelle im Menübaum, um die Liste der Betriebsmesswerte<br />
anzuzeigen, oder das Ausführen von Steuerfunktionen wie das Ein- und<br />
Ausschalten von Schaltmitteln. Neben den Tasten ist in der Frontkappe ein Beschriftungsstreifen<br />
vorgesehen, auf dem die Funktionen der Tasten anwenderspezifisch<br />
beschriftet werden können.<br />
7. 9-polige DSUB–Buchse<br />
Die Buchse dient zum Anschluss eines Personalcomputers zur Bedienung.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-3
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
8. LED–Taste<br />
Mit dieser Taste können die LED getestet und die Speicher von LED und Ausgaberelais<br />
zurückgesetzt werden.<br />
9. Leuchtdioden (LED)<br />
14 frei parametrierbare LED dienen zur Anzeige beliebiger Prozess- oder Geräteinformationen.<br />
Neben den LED ist in der Frontkappe ein Beschriftungsstreifen vorgesehen,<br />
auf dem die Funktionen der LED anwenderspezifisch beschriftet werden<br />
können.<br />
<strong>10</strong>. Betriebszustands–Anzeigen<br />
Die beiden LED „RUN“ und „ERROR“ zeigen den Betriebszustand des Gerätes<br />
an.<br />
11. Abdeckung der Schrauben für die Befestigung der Frontkappe.<br />
Ansicht Frontseite<br />
(Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
Die Bedeutung der Bedien- und Anzeigeelemente entspricht Bild 2-1.<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
Messwerte<br />
F2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
Bild 2-2<br />
Frontansicht eines 7SA522, Gehäusegröße 1 / 1 , für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
2-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Ansicht Rückseite<br />
(Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
Bild 2-3 zeigt vereinfacht die Rückseite eines Gerätes mit Schraubklemmen.<br />
R<br />
Q<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
14<br />
16<br />
18<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
17<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
K<br />
J<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
14<br />
16<br />
18<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
17<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
E<br />
D<br />
C<br />
B<br />
Ch1 Ch2 P-Slave<br />
Ch1 Ch2 Ch1 Ch2<br />
P-Master<br />
RS232<br />
RS485<br />
A<br />
Bild 2-3<br />
Rückansicht 7SA522, Gehäusegröße 1 / 2 (Klemmenbestückung nur Beispiel)<br />
Ansicht Rückseite<br />
(Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
Bild 2-4 zeigt vereinfacht die Rückseite eines Gerätes mit Schraubklemmen.<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
1<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
1<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
1<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
1<br />
3<br />
5<br />
E<br />
Ch1 Ch2<br />
R<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
14<br />
16<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
P<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
14<br />
16<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
K<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
14<br />
16<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
H<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
14<br />
16<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
15<br />
D<br />
Ch1 Ch2<br />
18<br />
18<br />
18<br />
18<br />
17<br />
17<br />
17<br />
17<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
C<br />
RS232<br />
RS485<br />
Q<br />
4<br />
6<br />
8<br />
3<br />
5<br />
7<br />
N<br />
4<br />
6<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
J<br />
4<br />
6<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
G<br />
4<br />
6<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
B<br />
P-Slave<br />
P-Master<br />
Ch1 Ch2<br />
A<br />
Bild 2-4<br />
Rückansicht 7SA522, Gehäusegröße 1 / 1 (Klemmenbestückung nur Beispiel)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-5
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
2.1.2 Anschlüsse mit Schraubklemmen<br />
Bei den Anschlüssen mit Schraubklemmen sind zu unterscheiden:<br />
Anschlussmodule für Spannungsanschlüsse und<br />
Anschlussmodule für Stromanschlüsse.<br />
Die Klemmschrauben sind als Schlitzschrauben für die Betätigung mittels Schraubendreher<br />
ausgeführt. Die Kopfform der Klemmschrauben ist für die Betätigung mit einfachem<br />
Flach–Schraubendreher 6 x 1 ausgelegt.<br />
Anschlussmodule<br />
(Spannungsanschlüsse)<br />
Bei der Ausführung der Anschlussmodule für Spannungsanschlüsse gibt es 2 Varianten:<br />
2<br />
1<br />
4<br />
3<br />
6<br />
5<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
12<br />
7<br />
9<br />
2<br />
4<br />
6<br />
1<br />
3<br />
14<br />
16<br />
11<br />
13<br />
8<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
7<br />
15<br />
9<br />
18<br />
12<br />
17<br />
11<br />
18-polig<br />
12-polig<br />
Bild 2-5<br />
Anschlussmodule mit Schraubklemmen für Spannungsanschlüsse — Rückansicht<br />
Das folgende Bild zeigt ein Beispiel für die Zugehörigkeit der einzelnen Schraubklemme<br />
zu ihrer Anschlussnummer:<br />
Anschlussklemme 2<br />
2 Anschlussklemme 1<br />
1<br />
Bild 2-6<br />
Zugehörigkeit der Schraubklemme zur Anschlussnummer — Beispiel<br />
2-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Anschlussmodule<br />
(Stromanschlüsse)<br />
Ausführung des Anschlussmoduls für Stromanschlüsse:<br />
2<br />
1<br />
4<br />
3<br />
6<br />
5<br />
8<br />
7<br />
8-polig<br />
Bild 2-7<br />
Anschlussmodul mit Schraubklemmen — Rückansicht (Beispiel für 8-poliges Strommodul)<br />
Für die Klemmen der Stromanschlüsse gelten die gleichen Zugehörigkeiten der KlemmenzudenAnschlussnummernwieinBild2-6.<br />
Die vorhandene Polzahl wird in jeweils 2-polige Paare gegliedert. Dabei bilden immer<br />
2 benachbarte Kontakte 1 Paar. Das 8-polige Strommodul enthält also 4 Paare.<br />
Diese Paare verfügen im Zusammenspiel mit dem Steckverbinder auf der Baugruppenseite<br />
über eine integrierte Kurzschließer–Funktion, die jeweils 2 benachbarte<br />
Stromdurchgänge bei gezogener Baugruppe kurzschließt. Bei offenem Sekundärkreis<br />
können hohe Spannungen auftreten, die Bedienpersonal und die Wandlerisolation gefährden.<br />
Im gesteckten Zustand ist der Strompfad über die Messeingänge der Baugruppe niederohmig<br />
abgeschlossen.<br />
Der Kurzschluss des Strompfades wird während des Steckvorganges automatisch<br />
unterbrochen. Die Unterbrechung erfolgt erst, wenn die sichere Kontaktgabe zum<br />
Steckverbinder der Baugruppenseite garantiert ist. Dies entbindet nicht von der gebotenen<br />
Sorgfalt beim Umgang mit Stromwandlersekundärkreisen.<br />
Der Kurzschließer der Stromkontakte ist in dem Anschlussmodul der Gehäuseseite<br />
untergebracht, der Bestätigungsstift in dem Steckverbinder der Baugruppenseite.<br />
Anschlusstechnik<br />
(Spannungsanschlüsse)<br />
Es können Ring- und Gabelkabelschuhe verwendet werden. Zur Einhaltung der Isolationsstrecken<br />
müssen isolierte Kabelschuhe verwendet werden. Andernfalls ist die<br />
Crimpzone mit entsprechenden Mitteln (z.B. durch Überziehen mit Schrumpfschlauch)<br />
zu isolieren.<br />
Folgende Daten müssen eingehalten werden:<br />
Kabelschuhe: Durchmesser für Bolzen 4 mm;<br />
maximaler Außendurchmesser <strong>10</strong> mm;<br />
für Leitungsquerschnitte von 1,0 mm 2 bis 2,6 mm 2 , entsprechend AWG 16 bis 14.<br />
Nur Kupferleiter verwenden!<br />
Empfohlen werden Kabelschuhe der Reihe PIDG der Fa. Tyco Electronics AMP, z.B.<br />
Ringkabelschuh: PIDG PN 320565–0,<br />
Gabelkabelschuh: PIDG PN 321233–0.<br />
Direktanschluss: Massivleiter oder Litzenleiter mit Adernendhülse<br />
für Leitungsquerschnitte von 0,5 mm 2 bis 2,6 mm 2 , entsprechend AWG 20 bis 14.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-7
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
Das Anschlussende einer einzelnen Leitung muss so in die Klemmenkammer gesteckt<br />
werden, dass es beim Anziehen der Klemmschraube hinein gezogen wird.<br />
Nur Kupferleiter verwenden!<br />
Abisolierlänge bei Massivleiter 9 mm bis <strong>10</strong> mm.<br />
max. Anzugsdrehmoment 1,8 Nm.<br />
Anschlusstechnik<br />
(Stromanschlüsse)<br />
Es können Ring- und Gabelkabelschuhe verwendet werden. Zur Einhaltung der Isolationsstrecken<br />
müssen isolierte Kabelschuhe verwendet werden. Andernfalls ist die<br />
Crimpzone mit entsprechenden Mitteln (z.B. durch Überziehen mit Schrumpfschlauch)<br />
zu isolieren.<br />
Folgende Daten müssen eingehalten werden:<br />
Kabelschuhe: Durchmesser für Bolzen 5 mm;<br />
maximaler Außendurchmesser 12 mm;<br />
für Leitungsquerschnitte von 2,6 mm 2 bis 6,6 mm 2 , entsprechend AWG 14 bis <strong>10</strong>.<br />
Nur Kupferleiter verwenden!<br />
Empfohlen werden Kabelschuhe der Reihe PIDG der Fa. Tyco Electronics AMP, z.B.<br />
Ringkabelschuh: PIDG PN 130171–0,<br />
Gabelkabelschuh: PIDG PN 326865–0.<br />
Direktanschluss: Massivleiter oder Litzenleiter mit Adernendhülse<br />
für Leitungsquerschnitte von 2,6 mm 2 bis 3,3 mm 2 , entsprechend AWG 14 bis 12.<br />
Das Anschlussende einer einzelnen Leitung muss so in die Klemmenkammer gesteckt<br />
werden, dass es beim Anziehen der Klemmschraube hinein gezogen wird.<br />
Nur Kupferleiter verwenden!<br />
Abisolierlänge bei Massivleiter <strong>10</strong> mm bis 11 mm.<br />
max. Anzugsdrehmoment 2,7 Nm.<br />
Verbindungsbrücken<br />
Es besteht die Möglichkeit, bei Bedarf verschiedene Klemmenpunkte zu Funktionseinheiten<br />
zusammenzufassen. Das geschieht mittels spezieller Brücken.<br />
Die Brücken können jeweils 2 auf der gleichen Seite des Anschlussmoduls liegende<br />
Klemmenpunkte verbinden. Die Verwendung weiterer Brücken ermöglicht ein Durchschleifen<br />
zu benachbarten Klemmenpunkten. Dabei ist zu beachten, dass die Brücken<br />
wechselseitig eingebaut werden. Je Klemmenpunkt sind 2 Verbindungsbrücken bzw.<br />
1 Brücke und 1 Kabelschuh oder 1 Einzelleitung anschließbar.<br />
Die Brücken erfüllen die Anforderungen an den Berührungsschutz.<br />
Es gibt Verbindungsbrücken für Spannungs- und für Stromanschlüsse (Bild 2-8).<br />
Brücke für<br />
Spannungsanschlüsse<br />
Brücke für<br />
Stromanschlüsse<br />
Bild 2-8<br />
Verbindungsbrücken für Spannungs- und Stromanschlüsse<br />
Die Bestellnummern der Verbindungsbrücken stehen im Abschnitt A.1 unter Zubehör.<br />
2-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Abdeckkappen<br />
Für die Anschlussmodule in der Ausführung mit Schraubklemmen gibt es Abdeckkappen,<br />
die die Aufgabe haben, den Personenschutz (Schutzgrad gegen den Zugang zu<br />
gefährlichen Teilen) des Anschlussmoduls von standardmäßig „Handrückensicherheit<br />
(IP1x)“ auf „Fingersicherheit (IP2x)“ zu erhöhen.<br />
Die Abdeckkappen sind geschlossen und decken alle spannungsführenden Teile sicher<br />
ab. Durch einfaches Aufschnappen werden sie mit dem Anschlussmodul verbunden.<br />
Dabei ist zu beachten, dass alle Schrauben des Moduls eingedreht sein müssen.<br />
Die Abdeckkappen lassen sich mittels Schraubendreher 6x1 problemlos wieder abnehmen.<br />
Es gibt 2 Typen von Abdeckkappen (Bild 2-9):<br />
SIEMENS<br />
C73334-A1-C31-1<br />
SIEMENS<br />
C73334-A1-C32-1<br />
:AMP<br />
>PCGF<<br />
:AMP<br />
>PCGF<<br />
Abdeckkappe für<br />
18-poliges Spannungsmodul<br />
Abdeckkappe für<br />
12-poliges Spannungsund<br />
8-poliges Strommodul<br />
Bild 2-9<br />
Abdeckkappen für Anschlussmodule<br />
Die Bestellnummern für die Abdeckkappen stehen im Abschnitt A.1 unter Zubehör.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-9
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
2.1.3 Anschlüsse für Steckklemmen<br />
Bei den Anschlüssen mit Steckklemmen gibt es nur eine Ausführung für Spannungsanschlüsse.<br />
Verfügt das Gerät über Stromanschlüsse, so sind hierfür die entsprechenden<br />
Anschlussmodule mit Schraubklemmen eingebaut.<br />
Anschlussmodule<br />
Bei der Ausführung der Anschlussmodule gibt es 2 Varianten:<br />
c<br />
b<br />
a<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
c<br />
b<br />
a<br />
1<br />
8<br />
2<br />
9<br />
3<br />
<strong>10</strong><br />
4<br />
11<br />
5<br />
12<br />
6<br />
13<br />
7<br />
14<br />
8<br />
15<br />
9<br />
16<br />
<strong>10</strong><br />
17<br />
11<br />
18<br />
a b c<br />
18-polig<br />
12<br />
a b c<br />
12-polig<br />
Bild 2-<strong>10</strong><br />
Anschlussmodul für Steckklemmen<br />
Aus Bild 2-11 geht die Zugehörigkeit der einzelnen Steckkammern zu der Anschlussnummer<br />
hervor.<br />
c<br />
b<br />
a<br />
1<br />
Steckkammer 1<br />
Steckkammer 2<br />
2<br />
12<br />
a b c<br />
Bild 2-11<br />
Zugehörigkeit der Steckkammer zu der Anschlussnummer (Beispiel)<br />
Für jede Steckkammer steht ein kompletter Kontaktsatz zur Verfügung. Dieser Kontaktsatz<br />
besteht aus 3 Kontakten mit folgender Belegung:<br />
Pol a: Signalkontakt<br />
Pol b: Sammelkontakt<br />
Pol c: Schirmkontakt<br />
Die Signalkontakte („a“) sind die einzigen Kontakte, die eine direkte Verbindung zu<br />
den Steckverbindern der Baugruppenseite haben. Es stehen je nach Variante des Anschlussmoduls<br />
18 bzw. 12 Signalkontakte zur Verfügung (siehe Bild 2-12).<br />
2-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Die Sammelkontakte („b“) sind nur untereinander verbunden und haben keinen Kontakt<br />
zu den Steckverbindern der Baugruppenseite. Sie sind in 2 Gruppen aufgeteilt,<br />
die gegeneinander keine Verbindung haben. Jede Gruppe kann z.B. zur Signalvervielfachung<br />
oder als Stützpunkt für ein Signal — unabhängig von den benachbarten Signalkontakten<br />
— verwendet werden. Je nach Variante des Anschlussmoduls stehen 18<br />
bzw. 12 Sammelkontakte zur Verfügung.<br />
Die Gruppenaufteilung innerhalb des Anschlussmoduls ist wie folgt:<br />
Anschlussmodul 12-polig: Gruppe 1 Steckkammer 1 bis 6<br />
Gruppe 2 Steckkammer 7 bis 12<br />
Anschlussmodul 18-polig: Gruppe 1 Steckkammer 1 bis 9<br />
Gruppe 2 Steckkammer <strong>10</strong> bis 18<br />
Die Schirmkontakte („c“) sind untereinander verbunden (siehe Bild 2-12) und großflächig<br />
auf die Rückwand des Gerätes geführt. Es stehen je nach Variante des Anschlussmoduls<br />
18 bzw. 12 Schirmkontakte zur Verfügung.<br />
In Bild 2-12 sind schematisch die 3 Kontaktarten dargestellt:<br />
12-polig<br />
Signalkontakt<br />
Sammelkontakt<br />
Schirmkontakt<br />
18-polig<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
<strong>10</strong><br />
11<br />
12<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Sammelkontakte Gruppe 1<br />
durchgeschleift<br />
Sammelkontakte Gruppe 2<br />
durchgeschleift<br />
Schirmkontakte<br />
durchgeschleift<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
<strong>10</strong><br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
a<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
b<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
c<br />
Bild 2-12<br />
Schematische Darstellung der Anschlussmodule<br />
Anschlusstechnik<br />
Auf der Gehäuseseite stehen für die Anschlüsse der Stiftkontakte in den Steckkammern<br />
Buchsengehäuse zur Verfügung.<br />
Es gibt 2 Varianten der Buchsengehäuse, die sich nur durch die Polzahl unterscheiden<br />
(Bild 2-13).<br />
Variante 1: 2-polig<br />
Variante 2: 3-polig<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-11
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
b<br />
a<br />
c<br />
b<br />
a<br />
Bild 2-13<br />
Buchsengehäuse 2- und 3-polig<br />
Die Bestellnummern für die Buchsengehäuse stehen im Abschnitt A.1 unter Zubehör.<br />
Die Buchsengehäuse sind verpolsicher ausgeführt, so dass Fehlsteckungen nicht<br />
möglich sind. Es ist also sichergestellt, dass bei der Variante 1 (2-polig) nur ein Stecken<br />
auf die Pole „a“ und „b“ möglich ist. Ein versehentlicher Steckversuch auf die<br />
Pole „b“ und „c“ ist, durch die Konstruktion des Buchsengehäuses bedingt, nicht möglich.<br />
Die Buchsengehäuse verrasten beim Stecken in das Anschlussmodul. Sie können<br />
ohne Werkzeug wieder herausgezogen werden.<br />
Die Buchsengehäuse enthalten Buchsenkontakte, an die entsprechende Leitungen<br />
angeschlagen werden können. Es dürfen nur Litzen verwendet werden!<br />
Es sind Leitungsquerschnitte von 0,5 mm 2 bis 2,5 mm 2 anschlagbar, entsprechend<br />
AWG 20 bis 14.<br />
Nur Kupferlitze verwenden!<br />
Folgende Buchsenkontakte können eingesetzt werden:<br />
verzinnte Ausführung:<br />
Querschnitt 0,5 mm 2 bis 1,0 mm 2 :<br />
z.B. Bandware 4000 Stück Typ: 0–827039–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Einzelstück<br />
Typ: 0–827396–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Querschnitt 1,0 mm 2 bis 2,5 mm 2 :<br />
z.B. Bandware 4000 Stück Typ: 0–827040–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Einzelstück<br />
Typ: 0–827397–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Das Anschlagen der Leitungen an die Kontakte erfolgt mit folgenden Werkzeugen:<br />
z.B. Handzange Typ: 0–734372–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Matrize<br />
Typ: 1–734387–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Hierbei wird der Einsatz von Einzelstücken empfohlen.<br />
vergoldete Ausführung (empfohlen):<br />
Querschnitt 0,75 mm 2 bis 1,5 mm 2 :<br />
z.B. Bandware 4000 Stück Typ: 0–163083–7 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Einzelstück<br />
Typ: 0–163084–2 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Das Anschlagen der Leitungen an die Kontakte erfolgt mit folgenden Werkzeugen:<br />
z.B. Handzange Typ: 0–539635–1 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Matrize<br />
Typ: 0–539668–2 der Fa. Tyco Electronics AMP<br />
Hierbei wird der Einsatz von Einzelstücken empfohlen.<br />
2-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
Nach dem Anschlagen der Leitungen werden die Kontakte in die Kammern der Buchsengehäuse<br />
gesteckt, in denen sie einrasten.<br />
Hinweis: Die Zugentlastung der Leitungen jedes Buchsengehäuses muss mit einem<br />
Kabelbinder sichergestellt werden. Die gesamten Leitungssätze müssen ebenfalls<br />
durch geeignete Maßnahmen, z.B. Kabelbinder, zur Zugentlastung abgefangen sein.<br />
Zur Entnahme der Kontakte aus den Buchsengehäusen ist folgendes Entriegelungswerkzeug<br />
zu verwenden:<br />
Typ: 725840–1 der Fa. Tyco Electronics AMP.<br />
In diesem Entriegelungswerkzeug befindet sich ein Röhrchen, welches vom Verschleiß<br />
betroffen ist. Es kann separat bestellt werden:<br />
Typ: 725841–0 der Fa. Tyco Electronics AMP.<br />
2.1.4 Anschlüsse für Lichtwellenleiter<br />
Anschlüsse<br />
ST–Stecker<br />
Bei den LWL–Anschlüssen mit ST–Steckern gibt es 3 Varianten (Bild 2-14). Sie sind<br />
mit Abdeckhauben versehen, die eine Verschmutzung vermeiden. Sie lassen sich<br />
durch eine Linksdrehung um 90° abnehmen.<br />
Ch1 P-Slave P-Master Ch2<br />
Ch1 P-Slave AMO<br />
UART<br />
Bild 2-14<br />
2-kanalig<br />
1-kanalig<br />
LWL–Anschlüsse mit Abdeckhauben<br />
1-kanalig<br />
Anschlusstechnik<br />
ST–Stecker<br />
LWL–Stecker Typ:<br />
zu verwendender<br />
Faser–Typ:<br />
Wellenlänge:<br />
ST–Stecker<br />
Multimode–LWL<br />
G50/125 µm,<br />
G62,5/125 µm,<br />
G<strong>10</strong>0/140 µm<br />
λ = ca. 820 nm<br />
Zulässige Biegeradien: für Innenkabel r min = 5 cm<br />
für Außenkabel r min =20cm<br />
Die Klasse 1 nach EN 60825–1 wird eingehalten bei Verwendung der Faser–Typen:<br />
G50/125 µm und G62,5/125 µm.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-13
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
Anschlüsse<br />
FC–Stecker<br />
Die LWL–Anschlüsse mit FC–Steckern haben Schraubanschlüsse. Auf diese sind Abdeckhauben<br />
gesteckt, die eine Verschmutzung vermeiden.<br />
Bild 2-15<br />
LWL–Anschlüsse mit Abdeckhauben<br />
Anschlusstechnik<br />
FC–Stecker<br />
LWL–Stecker Typ:<br />
zu verwendender<br />
Faser–Typ:<br />
Wellenlänge:<br />
FC–Stecker<br />
Monomode<br />
9/125 µm,<br />
λ = ca. 1300 nm<br />
Zulässige Biegeradien: für Innenkabel r min = 5 cm<br />
für Außenkabel r min =20cm<br />
2-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
2.1.5 Anschlüsse für elektrische serielle Schnittstellen<br />
Anschlüsse<br />
Als Anschlüsse dienen 9-polige DSUB–Buchsen (Bild 2-16). Die Belegung der<br />
DSUB–Buchsen ist in Abschnitt 8.2.1 beschrieben.<br />
5<br />
9<br />
6<br />
1<br />
Bedienschnittstelle<br />
auf der Gerätefrontseite<br />
Bild 2-16<br />
9-polige DSUB–Buchsen<br />
P-Slave RS232-LWL<br />
AME RS232 RS485<br />
1<br />
6<br />
9<br />
5<br />
Serielle Schnittstelle<br />
auf der Geräterückseite<br />
1<br />
6<br />
9<br />
5<br />
Zeitsynchronisations-<br />
Schnittstelle auf der<br />
Geräterückseite<br />
Anschlusstechnik<br />
Als Anschlussstecker können alle handelsüblichen 9-poligen DSUB–Stecker nach<br />
MIL–C–24308 und DIN 41652 verwendet werden.<br />
Die Anschlussleitungen sind abhängig von der Schnittstelle:<br />
• RS232: 3-adrig oder 5-adrig, geschirmt, z.B. Schnittstellenleitung 7XV5<strong>10</strong>0–4.<br />
• RS485: 3-adrige Datenleitung, verdrillt und geschirmt.<br />
• Profibus: 2-adrig oder 4-adrig, verdrillt und geschirmt.<br />
Leitung Typ A nach DIN 19245 Teil 2 und EN 50170 vol. 2, verdrillt und geschirmt,<br />
Wellenwiderstand: 135 Ω bis 165 Ω (f > <strong>10</strong>0 kHz),<br />
Kapazitätsbelag: < 30 nF/km,<br />
Schleifenwiderstand: < 1<strong>10</strong> Ω/km,<br />
Aderndurchmesser: > 0,64 mm,<br />
Adernquerschnitt: > 0,34 mm 2 ,<br />
z.B. SINEC L2 Industrial Twisted Pair Installationsleitung,<br />
(siehe Katalog IK <strong>10</strong> „SIMATIC NET, Industrielle Kommunikationsnetze“).<br />
• Zeitsynchronisation: mindestens 2-adrig, geschirmt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-15
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
2.2 Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau<br />
Der digitale Distanzschutz SIPROTEC ® 7SA522 für Schalttafelaufbau ist ein geschlossenes<br />
Gerät in einem Gehäuse 7XP20. Es sind 2 Gehäusegrößen vorgesehen,<br />
1 / 2 und 1 / 1 (von 19 Zoll). Das Gerät ist in einem Aufbaugehäuse eingebaut.<br />
2.2.1 Gehäuse<br />
Das Gehäuse besteht aus einem Tubus mit einer gerätespezifischen Rückwand und<br />
einer Frontkappe. Im Inneren des Tubus sind unten und oben Führungsmatten montiert,<br />
die zur Aufnahme der Baugruppen dienen. Jede Führungsmatte hat eine sichtbare<br />
Nummerierung von 1 bis 42 für die Einbauplätze der Baugruppen. Die Verbindung<br />
der Baugruppen untereinander und zur Frontkappe erfolgt über Flachbandkabel<br />
und entsprechende Steckverbinder.<br />
Der Tubus ist in ein Aufbaugehäuse eingeschoben und mit 4 Schrauben befestigt, die<br />
sich hinter den Abdeckungen in den 4 Ecken der Frontkappe befinden. Bei der Gehäusegröße<br />
1 / 1 sind zusätzlich 2 weitere Abdeckungen jeweils mittig oben und unten<br />
im Frontkappenrahmen mit jeweils eine Schraube zur Befestigung vorhanden. Das<br />
Aufbaugehäuse enthält die Verdrahtung von der gerätespezifischen Rückwand zu<br />
den Anschlussklemmen.<br />
Die Frontkappe ist nach Abnehmen der 4 in den Ecken befindlichen Abdeckungen und<br />
durch Lösen der dann sichtbaren 4 Schrauben von vorn abnehmbar. Bei der Gehäusegröße<br />
1 / 1 sind zusätzlich 2 weitere Abdeckungen jeweils mittig oben und unten im<br />
Frontkappenrahmen abzunehmen und somit 6 Schrauben zu lösen. Die Frontkappe<br />
enthält eine Folientastatur mit den für die Bedienung des Gerätes notwendigen Bedien-<br />
und Anzeigeelementen. Alle Leitungen der Bedien- und Anzeigeelemente werden<br />
mittels einer Umsetzerbaugruppe in der Frontkappe zusammengefasst und über<br />
einen Steckverbinder auf die Prozessorbaugruppe (CPU) geführt.<br />
Jeweils ein Leistungsschild mit den für das Gerät wichtigen Daten, wie Hilfsspannung,<br />
Prüfspannungen und Bestellnummer (MLFB) befindet sich auf der Gehäuseoberseite<br />
und der Innenseite der Frontkappe.<br />
Die Maßbilder befinden sich im Abschnitt <strong>10</strong>.20.<br />
2-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau<br />
Ansicht Frontseite<br />
(Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 11 72 73 74 75<br />
76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 <strong>10</strong>0<br />
11)<br />
<strong>10</strong>)<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
11)<br />
9)<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
1)<br />
2)<br />
3)<br />
8)<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
4)<br />
7)<br />
6)<br />
Meldungen<br />
Messwerte<br />
F1<br />
F2<br />
F3<br />
F4<br />
7 8 9<br />
4 5 6<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
5)<br />
11)<br />
11)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 <strong>10</strong><br />
11 12 13 14 L+ L- 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />
27 28 29 30 31 32 33 34 35<br />
36<br />
37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50<br />
Bild 2-17<br />
Frontansicht eines 7SA522, Gehäusegröße 1 / 2 , für Schalttafelaufbau ohne LWL–<br />
Anschlüsse<br />
Im folgenden werden die Bedien- und Anzeigeelemente erläutert:<br />
1. Anzeigefeld (LCD)<br />
In dem LC–Display können Prozess- und Geräteinformationen als Text in verschiedenen<br />
Listen angezeigt werden. Häufig angezeigte Informationen sind Prozesselemente,<br />
Messwerte, Zählwerte, binäre Informationen zum Zustand der<br />
Schaltzelle und des Gerätes, Schutzinformationen, allgemeine Meldungen und<br />
Alarme.<br />
2. Tasten zur Navigation<br />
Die Tasten dienen der Navigation in den Menüs des Bedienbaumes.<br />
3. MENU–Taste<br />
Diese Taste dient zum Eröffnen des Hauptmenüs.<br />
4. ESC/ENTER–Taste<br />
Diese Tasten dienen zum Verwerfen bzw. Rücksprung und Bestätigen von Änderungen.<br />
5. Zifferntasten<br />
Die Zifferntasten dienen zur Eingabe von Zahlenwerten.<br />
6. Funktionstasten<br />
4 frei programmierbare Funktionstasten ermöglichen es, häufig ausgeführte Aktionen<br />
sehr schnell und einfach auszuführen. Typische Anwendungen sind z.B.<br />
Sprünge an eine bestimmte Stelle im Menübaum, um die Liste der Betriebsmesswerte<br />
anzuzeigen, oder das Ausführen von Steuerfunktionen wie das Ein- und<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-17
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
Ausschalten von Schaltmitteln. Neben den Tasten ist in der Frontkappe ein Beschriftungsstreifen<br />
vorgesehen, auf dem die Funktionen der Tasten anwenderspezifisch<br />
beschriftet werden können.<br />
7. 9-polige DSUB–Buchse<br />
Die Buchse dient zum Anschluss eines Personalcomputers zur Bedienung.<br />
8. LED–Taste<br />
Mit dieser Taste können die LED getestet und die Speicher von LED und Ausgaberelais<br />
zurückgesetzt werden.<br />
9. Leuchtdioden (LED)<br />
14 frei parametrierbare LED dienen zur Anzeige beliebiger Prozess- oder Geräteinformationen.<br />
Neben den LED ist in der Frontkappe ein Beschriftungsstreifen vorgesehen,<br />
auf dem die Funktionen der LED anwenderspezifisch beschriftet werden<br />
können.<br />
<strong>10</strong>. Betriebszustands–Anzeigen<br />
Die beiden LED „RUN“ und „ERROR“ zeigen den Betriebszustand des Gerätes<br />
an.<br />
11. Abdeckung der Schrauben für die Befestigung der Frontkappe und der Befestigung<br />
des Gerätes im Aufbaugehäuse.<br />
Ansicht Frontseite<br />
(Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
Die Bedeutung der Bedien- und Anzeigeelemente entspricht Bild 2-17.<br />
<strong>10</strong>1<strong>10</strong>2<strong>10</strong>3<strong>10</strong>4<strong>10</strong>5<strong>10</strong>6<strong>10</strong>7<strong>10</strong>8<strong>10</strong>91<strong>10</strong>111112113114<br />
115 117118119120121122123124125126127128<br />
129130131132133134135136137138139<br />
140 142143144145146147148<br />
116 149<br />
141 150<br />
151152153154155156157158159160161162163164 165166167168169170171172173174 175176177178179180181182183184185186187188189<br />
190191192193194195196197198199<br />
200<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
Messwerte<br />
F2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 <strong>10</strong><br />
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />
26 27 28 29 30 31 32 33 34 35<br />
36 L+ L- 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50<br />
Bild 2-18<br />
61<br />
52 53 54 55 56 57 58 59 60 62 63 64 65 66 72<br />
67 68 69 70 71 73 74 75<br />
77 78 79 80 81 82 83 84 85<br />
Frontansicht eines 7SA522, Gehäusegröße 1 / 1 , für Schalttafelaufbau ohne LWL–Anschlüsse<br />
76<br />
85<br />
87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 <strong>10</strong>0<br />
2-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau<br />
2.2.2 Anschlüsse mit Schraubklemmen<br />
Anschlussklemmen<br />
Alle Anschlüsse sind bei der Gehäusegröße 1 / 2 an <strong>10</strong>0 und bei der Gehäusegröße<br />
1 / 1 an 200 Doppelstock–Schraubklemmen geführt, die unten und oben an dem Aufbaugehäuse<br />
angeordnet sind.<br />
Die Anschlussstecker im Gerät für die Stromanschlüsse schließen automatisch die<br />
Stromwandlerkreise kurz, wenn die Baugruppen gezogen werden. Dies entbindet<br />
nicht von der gebotenen Sorgfalt beim Umgang mit Stromwandlersekundärkreisen.<br />
Anschlusstechnik<br />
Direktanschluss: Massivleiter oder Litzenleiter mit Adernendhülse<br />
für Leitungsquerschnitte von 0,5 mm 2 bis 5 mm 2 , entsprechend AWG 20 bis <strong>10</strong>.<br />
Nur Kupferleiter verwenden!<br />
Abisolierlänge: bei Massivleiter 7 bis 8 mm<br />
max. Anzugsdrehmoment: 1,7 Nm<br />
2.2.3 Anschlüsse für Lichtwellenleiter<br />
Anschlüsse<br />
Bei den LWL–Anschlüssen gibt es die Varianten 1- bis 4-kanalig. Sie sind mit Abdeckhauben<br />
versehen, die eine Verschmutzung vermeiden. Diese lassen sich durch eine<br />
Linksdrehung um 90° abnehmen.<br />
Jeweils max. 2 LWL–Kanäle sind in einem Pultgehäuse untergebracht. Bei 1- und 2-<br />
kanaliger Bestückung befindet sich das Pultgehäuse auf der Unterseite des Gerätes.<br />
Bei der Variante bis max. 4-kanaliger Bestückung befindet sich ein zweites Pultgehäuse<br />
auf der Oberseite des Gerätes (siehe Bild 2-19). Nicht bestückte Pultgehäuse sind<br />
durch Abdeckplatten, nicht bestückte LWL–Anschlüsse durch Kunststoffstopfen ersetzt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-19
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
Pultgehäuse mit LWL–Anschlüssen für Kanal D und E<br />
Pultgehäuse mit LWL–Anschlüssen für Kanal B und C<br />
Bild 2-19<br />
Seitenansicht eines Aufbaugehäuses 7SA522 mit LWL–Anschlüssen (max. Bestückung)<br />
Das Pultgehäuse ist mit einer Tabelle bedruckt, in der die bestückten Kanäle B bis E<br />
gekennzeichnet sind. Im Bild 2-20 sind die Kanäle B und C bestückt.<br />
Kanal C<br />
Kanal E<br />
Kanal B<br />
Kanal D<br />
Bild 2-20<br />
Pultgehäuse mit LWL–Anschlüssen (Beispiel: Kanal B und C bestückt)<br />
Bei der Gerätevariante mit Profibus–Schnittstelle elektrisch RS485 und DNP3.0 ist ein<br />
direkter LWL–Anschluss im Aufbaugehäuse nicht möglich. Im Pultgehäuse ist hierfür<br />
2-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau<br />
eine DSUB–Buchse für den elektrischen Anschluss auf Kanal B vorgesehen, der extern<br />
mit einem separaten elektrisch–optischen Umsetzer auf LWL umgesetzt werden<br />
kann (siehe Bild 2-21).<br />
Kanal C<br />
Kanal E<br />
Kanal B<br />
Kanal D<br />
Bild 2-21<br />
Pultgehäuse mit LWL–Anschluss und DSUB–Buchse für die Profibus–Schnittstelle<br />
Anschlusstechnik<br />
ST–Stecker<br />
LWL–Stecker Typ:<br />
zu verwendender<br />
Faser–Typ:<br />
Wellenlänge:<br />
ST–Stecker<br />
Multimode–LWL<br />
G50/125 µm,<br />
G62,5/125 µm,<br />
G<strong>10</strong>0/140 µm<br />
λ = ca. 820 nm<br />
Zulässige Biegeradien: für Innenkabel r min = 5 cm<br />
für Außenkabel r min =20cm<br />
Die Klasse 1 nach EN 60825–1 wird eingehalten bei Verwendung der Faser–Typen:<br />
G50/125 µm und G62,5/125 µm.<br />
Anschlüsse<br />
FC–Stecker<br />
Bei den LWL–Anschlüssen mit FC–Steckern gibt es die Varianten 1- oder 1- und 2-<br />
kanalig. Sie sind mit Abdeckhauben versehen, die eine Verschmutzung vermeiden.<br />
Diese lassen sich von den Anschlüssen abziehen.<br />
Die LWL–Kanäle sind in einem Pultgehäuse untergebracht. Das Pultgehäuse befindet<br />
sich auf der Oberseite (Kanal „D“ und „E“) des Gerätes (siehe Bild 2-19).<br />
Nicht bestückte LWL–Anschlüsse sind durch Kunststoffstopfen ersetzt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-21
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
Kanal C<br />
Kanal E<br />
Kanal B<br />
Kanal D<br />
Bild 2-22<br />
Pultgehäuse mit LWL–Anschlüssen (Kanal D und E bestückt)<br />
Anschlusstechnik<br />
FC–Stecker<br />
LWL–Stecker Typ:<br />
zu verwendender<br />
Faser–Typ:<br />
Wellenlänge:<br />
FC–Stecker<br />
Monomode<br />
9/125 µm,<br />
λ = ca. 1300 nm<br />
Zulässige Biegeradien: für Innenkabel r min = 5 cm<br />
für Außenkabel r min =20cm<br />
2-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bauform 7SA522 für Schalttafelaufbau<br />
2.2.4 Anschlüsse für elektrische serielle Schnittstellen<br />
Anschlüsse<br />
Als Anschlüsse dienen 9-polige DSUB–Buchsen, die in den Pultgehäusen untergebracht<br />
sind (Bild 2-23). Die Belegung der DSUB–Buchsen ist in Abschnitt 8.2.1 beschrieben.<br />
Kanal C<br />
Kanal E<br />
Kanal B<br />
Kanal D<br />
Kanal C<br />
Kanal E<br />
Kanal B<br />
Kanal D<br />
Kunststoffstopfen<br />
Bild 2-23<br />
Pultgehäuse mit 9-poligen DSUB–Buchsen<br />
Anschlusstechnik<br />
Als Anschlussstecker können alle handelsüblichen 9-poligen DSUB–Stecker nach<br />
MIL–C–24308 und DIN 41652 verwendet werden.<br />
Die Anschlussleitungen sind abhängig von der Schnittstelle:<br />
• RS232: 3-oder 5-adrig, geschirmt, z.B. Schnittstellenleitung 7XV5<strong>10</strong>0–4.<br />
• RS485: 3-adrige Datenleitung, verdrillt und geschirmt.<br />
• Profibus: 2-adrig oder 4-adrig, verdrillt und geschirmt.<br />
Leitung Typ A nach DIN 19245 Teil 2 und EN 50170 vol. 2, verdrillt und geschirmt,<br />
Wellenwiderstand: 135 Ω bis 165 Ω (f > <strong>10</strong>0 kHz),<br />
Kapazitätsbelag: < 30 nF/km,<br />
Schleifenwiderstand: < 1<strong>10</strong> Ω/km,<br />
Aderndurchmesser: > 0,64 mm,<br />
Adernquerschnitt: > 0,34 mm 2 ,<br />
z.B. SINEC L2 Industrial Twisted Pair Installationsleitung,<br />
(siehe Katalog IK <strong>10</strong> „SIMATIC NET, Industrielle Kommunikationsnetze“)<br />
<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
2-23
Aufbau und Anschlusstechnik<br />
2-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erste Schritte 3<br />
Dieses Kapitel beschreibt die ersten Schritte, die Sie unternehmen sollten, wenn Sie<br />
das Gerät SIPROTEC ® 7SA522 erhalten haben. Nach dem Auspacken sollten Sie<br />
überprüfen, dass das Gerät in Ausführung und Nenndaten Ihren Erfordernissen entspricht.<br />
Bei einer elektrischen Überprüfung können Sie erstmalig (auch ohne Messgrößen) in<br />
der Bedienoberfläche navigieren. Weiterhin können Sie das Gerät mit einem Personalcomputer<br />
verbinden und — unter Verwendung des SIPROTEC ® –Bedienprogramms<br />
DIGSI ® 4 — vom PC aus bedienen.<br />
Zum Schluss erfahren Sie, was bei einer längeren Lagerung zu beachten ist.<br />
3.1 Aus- und Einpacken des Gerätes 3-2<br />
3.2 Eingangskontrolle des Gerätes 3-3<br />
3.3 Bedienoberfläche 3-4<br />
3.4 Lagerung 3-12<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
3-1
Erste Schritte<br />
3.1 Aus- und Einpacken des Gerätes<br />
Die Geräte werden im Werk so verpackt, dass sie die Anforderungen nach IEC<br />
60255–21 erfüllen.<br />
Das Aus- und Einpacken ist mit der üblichen Sorgfalt ohne Gewaltanwendung und nur<br />
unter Verwendung von geeignetem Werkzeug vorzunehmen. Die Geräte sind durch<br />
Sichtkontrolle auf einwandfreien mechanischen Zustand zu überprüfen.<br />
Bitte beachten Sie auch die dem Gerät beigelegte Kurzanleitung und evtl. weitere beigelegte<br />
Hinweise.<br />
Die Transportverpackung kann bei Weiterversand in gleicher Weise wiederverwendet<br />
werden. Die Lagerverpackung der Einzelgeräte ist nicht für Transport ausreichend.<br />
Bei Verwendung anderer Verpackung muss das Einhalten der Transportanforderungen<br />
entsprechend IEC 60255–21–1 Klasse 2 und IEC 60255–21–2 Klasse 1 sichergestellt<br />
werden.<br />
Bevor das Gerät erstmalig an Spannung gelegt wird, soll es mindestens 2 Stunden im<br />
Betriebsraum gelegen haben, um einen Temperaturausgleich zu schaffen und Feuchtigkeit<br />
und Betauung zu vermeiden.<br />
3-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Eingangskontrolle des Gerätes<br />
3.2 Eingangskontrolle des Gerätes<br />
3.2.1 Kontrolle der Nenndaten<br />
Bestellbezeichnung<br />
Kontrollieren Sie zunächst anhand der vollständigen Bestellbezeichnung (MLFB) des<br />
Gerätes, dass die vorliegende Ausführung den erforderlichen Nenndaten und Funktionen<br />
entspricht und das notwendige und gewünschte Zubehör vorhanden ist. Die vollständige<br />
Bestellbezeichnung des Gerätes steht auf dem Typenschild auf der Außenseite<br />
des Gehäuses. Der Bestellschlüssel ist im Anhang A.1 angegeben. Besonders<br />
wichtig ist die Zuordnung der Nenndaten des Gerätes zu den Anlagendaten, wie<br />
Nennhilfsspannung und Nennströme der Stromwandler. Diese Daten können ebenfalls<br />
dem Typenschild entnommen werden. Im Lieferzustand sind die Binäreingänge<br />
so eingestellt, dass als Steuergröße eine Gleichspannung von der gleichen Höhe wie<br />
die Versorgungsspannung vorausgesetzt ist.<br />
3.2.2 Elektrische Kontrolle<br />
Beachten Sie die Betriebsbedingungen entsprechend VDE0<strong>10</strong>0 und VDE0<strong>10</strong>5 Teil 1.<br />
Bevor Sie das Gerät erstmalig an Spannung legen, soll es mindestens 2 Stunden im<br />
Betriebsraum gelegen haben, um einen Temperaturausgleich zu schaffen und Feuchtigkeit<br />
und Betauung zu vermeiden.<br />
Warnung!<br />
Die folgenden Kontrollschritte werden teilweise bei Vorhandensein gefährdender<br />
Spannungen durchgeführt. Sie dürfen daher nur durch entsprechend qualifizierte Personen<br />
vorgenommen werden, die mit den Sicherheitsbestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen<br />
vertraut sind und diese befolgen.<br />
Für eine erste elektrische Überprüfung des Gerätes genügt es, für eine sichere Erdung<br />
des Gerätes zu sorgen und die Versorgungsspannung anzuschließen:<br />
G Erdungsanschluss des Gerätes mit Schutzerde verbinden. Bei Ausführung für<br />
Schrank- oder Schalttafeleinbau sind die Erdungsschrauben an der Rückseite des<br />
Gerätes, bei Ausführung für Tafelaufbau steht eine Erdungsklemme zur Verfügung.<br />
G Versorgungsspannung mit der richtigen Höhe und Polarität über einen Schalter oder<br />
Sicherungsautomaten an die Geräteeingänge verdrahten. Beachten Sie hierzu die<br />
Übersichtspläne im Anhang A.2.<br />
G Schalter bzw. Sicherungsautomaten für die Versorgungsspannung einschalten.<br />
G Die grüne Leuchtdiode „RUN“ auf der Frontkappe muss nach spätestens 0,5 s leuchten<br />
und die rote „ERROR“–Anzeige nach spätestens <strong>10</strong> s verlöschen.<br />
G Nach spätestens 15 s verschwinden auf dem Display die Anlaufmeldungen (in denen<br />
die vollständige Bestellbezeichnung, die Version der implementierten Firmware und<br />
die Fabriknummer angezeigt werden), und das Grundbild erscheint. Entsprechend<br />
der voreingestellten Rangierung können bereits einige Leuchtdioden leuchten.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
3-3
Erste Schritte<br />
3.3 Bedienoberfläche<br />
3.3.1 Bedienung über die Bedienoberfläche am Gerät<br />
Bedienoberfläche<br />
Die Bedienoberfläche besteht aus einem hierarchisch strukturierten Bedienbaum,<br />
durch den man sich mit Hilfe der Blättertasten , , , und der Tasten MENU,<br />
ENTER<br />
und ESC bewegen kann.<br />
Im folgenden wird in Kurzform anhand von einigen typischen Operationen aufgezeigt,<br />
wie man mit der integrierten Bedienung in der Bedienoberfläche navigieren kann. Zur<br />
besseren Verständlichkeit wird dabei in den begleitenden Bildern der gesamte Inhalt<br />
eines Menüs dargestellt, während im Display des Gerätes jeweils nur eine begrenzte<br />
Zahl von Zeilen gleichzeitig auslesbar ist.<br />
Auslesen der Typenbezeichnung<br />
Um die vollständige Bestellbezeichnung des Gerätes, die Version der implementierten<br />
Firmware und die Seriennummer auszulesen, gehen Sie wie folgt vor:<br />
G Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste<br />
HAUPTMENU.<br />
. Es erscheint das<br />
G Wählen Sie mit den Menüpunkt Parameter und schalten mit zur Parameterbearbeitung.<br />
Es erscheint das Untermenü PARAMETER (Bild 3-1).<br />
G Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Setup/Extras und schalten mit zur<br />
Auswahl SETUP/EXTRAS.<br />
MENU<br />
HAUPTMENU 04/05<br />
---------------------<br />
Meldungen –> 1<br />
>Messwerte –> 2<br />
Steuerung –> 3<br />
>Parameter –> 4<br />
Test/Diagnose –> 5<br />
PARAMETER <strong>10</strong>/11<br />
---------------------<br />
Fkt.Umfang –> 01<br />
Rangierung –> 02<br />
Anlagendaten 1–> 03<br />
P–Gruppe A –> 04<br />
P–Gruppe B –> 05<br />
P–Gruppe C –> 06<br />
P–Gruppe D –> 07<br />
Gruppenumsch. –> 08<br />
Störschreibung–> 09<br />
>Setup/Extras –> <strong>10</strong><br />
Gerät –> 11<br />
Bild 3-1<br />
Untermenü PARAMETER<br />
G Wählen Sie dort mit den Menüpunkt MLFB/Version und schalten mit in das<br />
Menü MLFB/VERSION (siehe Bild 3-2).<br />
Es erscheinen untereinander die gerätespezifischen Daten im Display. Durch Betätigen<br />
der Taste erscheinen weitere Kenngrößen:<br />
3-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bedienoberfläche<br />
SETUP/EXTRAS 05/06<br />
---------------------<br />
Datum/Uhrzeit –> 1<br />
>Uhrzeitführung–> 2<br />
Schnittstellen–> 3<br />
VD–Adresse –> 4<br />
>MLFB/Version –> 5<br />
Kontrast –> 6<br />
MLFB/VERSION 01/03<br />
MLFB: 7SA522...<br />
3HH0<br />
BF–Nr.: 001<strong>10</strong>49704<br />
MLFB/VERSION 02/03<br />
Firmware: V4.xx.xx<br />
Bootsystem: V1.xx.xx<br />
Bild 3-2<br />
Anzeige der gerätespezifischen Daten — Beispiele<br />
Auslesen von Betriebsmesswerten<br />
Um z.B. Betriebsmesswerte auszulesen, gehen Sie wie folgt vor:<br />
G Falls das Hauptmenü nicht angezeigt wird, betätigen Sie die Taste<br />
das HAUPTMENU.<br />
. Es erscheint<br />
G Wählen Sie mit den Menüpunkt Messwerte undschaltenmit zudenMesswerten.<br />
Es erscheint das Menü MESSWERTE.<br />
G Wählen Sie dort mit den Menüpunkt BetriebsMW,sek (Betriebsmesswerte<br />
sekundär) und schalten mit zum Menü BETRIEBSMW,SEK.<br />
G Mit den Blättertasten und können Sie alle Betriebsmesswerte auslesen.<br />
Da noch keine Messgrößen anliegen, zeigen alle Betriebsmesswerte annähernd Null.<br />
Eventuelle Abweichungen in der letzten Stelle sind unbedenklich.<br />
Den Rücksprung zum Hauptmenü erreichen Sie durch mehrmaliges Betätigen der<br />
Taste ESC oder der Blättertaste oder durch einmaliges Betätigen der Taste MENU.<br />
MENU<br />
Auslesen von Betriebsmeldungen<br />
Als weiteres Beispiel soll das Auslesen von Betriebsmeldungen dienen und in Kurzform<br />
beschrieben werden.<br />
G Falls das Hauptmenü nicht angezeigt wird, betätigen Sie die Taste<br />
das HAUPTMENU.<br />
. Es erscheint<br />
G Wählen Sie mit den Menüpunkt Meldungen und schalten mit zu den Meldungen.<br />
Es erscheint das Menü MELDUNGEN.<br />
G Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Betriebsmeld. und schalten mit zur<br />
Auswahl BETRIEBSMELD.<br />
Die Zahl in der rechten oberen Ecke des Displays besagt, wie viele Betriebsmeldungen<br />
im Speicher vorhanden sind. Die Zahl vor dem Schrägstrich zeigt, die Wievielte<br />
der Meldungen gerade angezeigt wird. Dabei wird beim Sprung in das Menü zunächst<br />
die zeitlich jüngste (letzte) Meldung angezeigt. Dazu sind Datum und Zeit des Ereignisses<br />
in der darüberliegenden Display–Zeile vermerkt.<br />
G Mit der Blättertaste<br />
alle weiteren Betriebsmeldungen aufrufen und auslesen.<br />
G Taste LED betätigen; es leuchten alle Leuchtanzeigen. In den Betriebsmeldungen<br />
erscheint als jüngste Meldung „LED–Quittung“, und die Anzahl der Meldungen im<br />
Speicher hat sich um eine erhöht.<br />
Den Rücksprung zum Hauptmenü erreichen Sie durch mehrmaliges Betätigen der<br />
Taste ESC oder der Blättertaste oder durch einmaliges Betätigen der Taste MENU.<br />
MENU<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
3-5
Erste Schritte<br />
Einstellen des Kontrastes<br />
am Display<br />
Falls Ihnen die Darstellung im integrierten LC–Display vom Kontrast her nicht zusagt,<br />
können Sie diesen ändern. Ein stärkerer Kontrast dient u.a. der Verbesserung der Ablesbarkeit<br />
aus einem flachem Winkel. Mit steigender Zahl wird der Kontrast verstärkt<br />
und das Bild dunkler. Bei zu schwachem oder zu starkem Kontrast besteht die Gefahr,<br />
dass man das Display nicht mehr lesen kann, so dass keine Bedienung über die integrierte<br />
Bedienoberfläche mehr möglich ist. Deshalb sollte der voreingestellte Wert nur<br />
in kleinen Schritten (um 1 oder 2 Stufen) verändert werden.<br />
G Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste<br />
HAUPTMENU.<br />
. Es erscheint das<br />
G Wählen Sie mit den Menüpunkt Parameter und schalten mit zur Parameterbearbeitung.<br />
Es erscheint das Menü PARAMETER.<br />
G Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Setup/Extras und schalten mit zur<br />
Auswahl SETUP/EXTRAS (siehe Bild 3-3).<br />
G Wählen Sie dort mit<br />
den Menüpunkt Kontrast.<br />
G Wenn Sie den Kontrast am integrierten LC–Display ändern möchten, drücken Sie<br />
die Taste ENTER . Die bisherige Einstellung erscheint in einem Rahmen mit einer blinkenden<br />
Schreibmarke.<br />
G Überschreiben Sie die bisherige Einstellung mit der neu gewünschten mittels der<br />
Zifferntasten.<br />
G Bestätigen Sie die Änderung mit der Taste ENTER .<br />
Sie verlassen das Menü mit der Taste ESC oder kehren mit der Taste MENU zum Hauptmenü<br />
zurück.<br />
MENU<br />
SETUP/EXTRAS 06/06<br />
--------------------<br />
Datum/Uhrzeit –> 1<br />
Uhrzeitführung–> 2<br />
Schnittstellen–> 3<br />
VD–Adresse –> 4<br />
MLFB/Version –> 5<br />
>Kontrast –> 6<br />
ENTER SETUP/EX 06/06<br />
--------------------<br />
22<br />
MLFB/Ve n –> 5<br />
Kontrast –> 6<br />
Bild 3-3<br />
Bedienmenü für Einstellung des Kontrastes des Displays<br />
3-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bedienoberfläche<br />
3.3.2 Bedienung über DIGSI ® 4<br />
Bedienerführung<br />
DIGSI ® 4 nutzt für die Bedienerführung die für PC–Anwendungen übliche Windows–<br />
Technik. Es verfügt über eine moderne, intuitive Oberfläche. Weitere Angaben finden<br />
Sie im Kapitel 4 dieses Handbuches sowie im Handbuch DIGSI ® 4 Gerätebedienung.<br />
Im folgenden wird in Kurzform anhand von einigen typischen Operationen aufgezeigt,<br />
wie man mit Hilfe von DIGSI ® 4 das Gerät bedienen kann. Hierzu ist es notwendig,<br />
das SIPROTEC ® –Gerät mit dem PC zu verbinden und die Schnittstellendaten aufeinander<br />
abzustimmen. Dazu gehen Sie wie folgt vor:<br />
G Stellen Sie eine physische Verbindung zwischen einer seriellen PC–Schnittstelle<br />
und der vorderen Geräte–Schnittstelle her.<br />
G Rufen Sie das Bedienprogramm DIGSI ® 4inIhremPCauf.<br />
G Erzeugen Sie ein neues Projekt, indem Sie in der Menüleiste des DIGSI ® 4–Managers<br />
auf Datei→ Neu klicken.<br />
Bild 3-4<br />
Dialogbox Neues Projekt eröffnen<br />
G Geben Sie im Eingabefeld Name einen Namen für das neue Projekt ein (z.B. TEST)<br />
und schließen Sie die Box mit OK.<br />
G In dem sich öffnenden Fenster markieren Sie Ordner durch Anklicken. Wählen Sie<br />
in der Menüleiste Gerät die Option Gerät > DIGSI (Plug & Play) (Bild 3-5).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
3-7
Erste Schritte<br />
Bild 3-5<br />
Menü–Auswahl Gerät mit Option Gerät > DIGSI (Plug & Play)<br />
G Es wird die Dialogbox Plug & Play geöffnet.<br />
G Geben Sie die Bezeichnung Ihrer PC–Schnittstelle (COM 1, 2, 3 oder 4) ein und<br />
wählen Sie im Aufklapp–Listenfeld unter Frame das Übertragungsformat, mit welchem<br />
eine Verbindung aufgebaut werden soll.<br />
G Klicken Sie auf OK. DIGSI ® 4 stellt selbsttätig fest, welcher Gerätetyp vorliegt und<br />
liest die für die Kommunikation über die Schnittstellen notwendigen Parameter<br />
(Übertragungsformat, Übertragungsgeschwindigkeit) selbsttätig aus.<br />
Bild 3-6<br />
Dialogbox Plug & Play für die Kommunikation zwischen PC und Gerät<br />
Daraufhin wird eine direkte Verbindung (Online) hergestellt, die Daten zwischen PC<br />
und Gerät ausgetauscht und schließlich das Einstiegsbild von DIGSI ® 4 geöffnet (siehe<br />
Bild 3-7).<br />
G Durch Doppelklick im linken Fenster (Navigationsfenster) öffnet sich die Struktur<br />
(Verzeichnisbaum).<br />
G Durch Doppelklicken auf einen der dann angebotenen Menüpunkte, wird im rechten<br />
Fenster (Datenfenster) dessen Inhalt sichtbar.<br />
3-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bedienoberfläche<br />
Bild 3-7<br />
DIGSI ® 4 — Einstiegsbild — Beispiel<br />
Auslesen von Betriebsmesswerten<br />
Als Beispiel soll das Auslesen von Betriebsmesswerten dienen und in Kurzform beschrieben<br />
werden.<br />
G Doppelklicken Sie im Navigationsfenster (links) auf Messwerte.<br />
G Doppelklicken Sie im Navigationsfenster (links) Sekundärwerte.<br />
G Klicken Sie im Datenfenster (rechts) auf Betriebsmesswerte sekundär.<br />
G Im Datenfenster (rechts) werden Datum und Uhrzeit angezeigt (Bild 3-8).<br />
G Doppelklicken Sie auf diesen Eintrag im Datenfenster (rechts).<br />
Bild 3-8<br />
DIGSI ® 4 — Auslesen der sekundären Betriebsmesswerte — Beispiel<br />
Es wird eine Tabelle der sekundären Betriebsmesswerte ausgegeben (siehe Bild 3-9).<br />
Da noch keine Messgrößen anliegen, zeigen alle Betriebsmesswerte annähernd Null.<br />
Eventuelle Abweichungen in der letzten Stelle sind unbedenklich. Die Messwerte werden<br />
selbsttätig aktualisiert, die Zykluszeit ist in der Fußzeile angegeben.<br />
In gleicher Weise können weitere Mess- und ggf. Zählwerte ausgelesen werden.<br />
Bild 3-9<br />
DIGSI ® 4 — Tabelle der sekundären Betriebsmesswerte — Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
3-9
Erste Schritte<br />
Auslesen von Betriebsmeldungen<br />
Als weiteres Beispiel soll das Auslesen von Betriebsmeldungen dienen und in Kurzform<br />
beschrieben werden.<br />
G Doppelklicken Sie im Navigationsfenster auf Meldungen.<br />
G Klicken Sie im Datenfenster (rechts) auf Betriebsmeldungen.<br />
Im Datenfenster (rechts) werden Datum und augenblickliche Uhrzeit angezeigt.<br />
G Doppelklicken Sie diesen Eintrag im Datenfenster.<br />
Es wird eine Tabelle der aufgelaufenen Betriebsmeldungen ausgegeben (siehe Bild<br />
3-<strong>10</strong>). Alle Ereignisse werden mit ihrer Ursache (z.B. SPN = Spontanmeldung), mit ihrem<br />
Wert (KOMMEND oder GEHEND) und mit Datum und Uhrzeit angezeigt. Die Ereignisse<br />
sind zeitlich sortiert, die jüngste Meldung erscheint oben.<br />
Bild 3-<strong>10</strong><br />
Fenster Betriebsmeldungen — Beispiel<br />
G Am Gerät die Taste<br />
LED<br />
betätigen; währenddessen leuchten alle Leuchtanzeigen.<br />
G In den DIGSI–Betriebsmeldungen erscheint als jüngste Meldung „LED–Anzeigen<br />
zurückgestellt“, sobald man eine Aktualisierung des Fensters veranlasst hat.<br />
Letzteres kann über die Aufklappliste Ansicht → Aktualisieren oder mittels<br />
Funktionstaste F5 am PC geschehen.<br />
Die Betriebsmeldungen können unter DIGSI ® 4 gespeichert und im Gerät gelöscht<br />
werden. Näheres siehe Abschnitt 7.1.1.<br />
Einstellen von<br />
Datum und Uhrzeit<br />
Um Datum und Uhrzeit manuell einzugeben, gehen Sie wie folgt vor:<br />
G Klicken Sie in der Menüleiste auf Gerät (siehe Bild 3-11).<br />
G Wählen Sie Datum & Uhrzeit stellen aus.<br />
3-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bedienoberfläche<br />
Bild 3-11<br />
Auswählen der Option Datum & Uhrzeit stellen —Beispiel<br />
Es wird ein Dialogfeld Uhrzeit & Datum im Gerät stellen geöffnet. Die angezeigten<br />
Werte entsprechen dem aktuellen Datum und in etwa der aktuellen Uhrzeit.<br />
Der Wochentag wird automatisch aus dem Datum ermittelt und kann nicht editiert werden.<br />
G Editieren Sie die Eingabefelder Datum und Uhrzeit; achten Sie dabei auf eine<br />
richtige Schreibweise (siehe Bild 3-12).<br />
G Klicken Sie auf OK, um die eingestellten Werte in das Gerät zu übertragen. Die bisherigen<br />
Werte werden geändert und das aktuelle Dialogfeld wird geschlossen.<br />
Bild 3-12<br />
Dialogfeld Uhrzeit & Datum im Gerät stellen<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
3-11
Erste Schritte<br />
3.4 Lagerung<br />
Wenn das Gerät nicht sofort zum Einsatz kommen soll, kann es nun gelagert werden.<br />
Bitte beachten Sie dabei:<br />
SIPROTEC ® –Geräte sollen in trockenen und sauberen Räumen gelagert werden. Für<br />
die Lagerung des Gerätes oder zugehöriger Ersatzbaugruppen gilt der Temperaturbereich<br />
von –25 °C bis +55 °C (siehe auch Abschnitt <strong>10</strong>.1 unter Technische Daten).<br />
Es wird empfohlen, bei der Lagerung einen eingeschränkten Temperaturbereich zwischen<br />
+<strong>10</strong> °C und +35 °C einzuhalten, um einer vorzeitigen Alterung der in der Stromversorgung<br />
eingesetzten Elektrolytkondensatoren vorzubeugen.<br />
Die relative Feuchte darf weder zur Kondenswasser- noch zur Eisbildung führen.<br />
Außerdem empfiehlt es sich bei langer Lagerungszeit, das Gerät etwa alle 2 Jahre für<br />
1 bis 2 Tage an Hilfsspannung zu legen, um die in der Stromversorgung eingesetzten<br />
Elektrolytkondensatoren zu formieren. Ebenso sollte vor einem geplanten Einsatz des<br />
Gerätes verfahren werden. Bei extremen klimatischen Verhältnissen (Tropen) wird<br />
damit gleichzeitig ein „Vorheizen“ erreicht und Betauung vermieden.<br />
Bevor das Gerät nach einer Lagerung erstmalig an Spannung gelegt wird, soll es mindestens<br />
2 Stunden im Betriebsraum gelegen haben, um einen Temperaturausgleich<br />
zu schaffen und Feuchtigkeit und Betauung zu vermeiden.<br />
Zur Schonung der internen Pufferbatterie schaltet sich diese nach 1 bis 2 Tagen ohne<br />
Hilfsspannung selbsttätig ab.<br />
<br />
3-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Die SIPROTEC ® 4–Geräte 4<br />
Dieses Kapitel gibt Ihnen einen Überblick über die Gerätefamilie SIPROTEC ® 4, ihre<br />
Einbindung in Leitsysteme und die prinzipielle Vorgehensweise bei Parametrierung<br />
und Betriebsbedienungen.<br />
Bitte beachten Sie, dass in diesem Kapitel die Gerätefamilie SIPROTEC ® 4allgemein<br />
beschrieben wird und die aufgezeigten Beispiele im Wortlaut und Detail vom jeweils<br />
vorliegenden Gerätetyp abweichen können. Auch ist es möglich, dass — je nach<br />
Ausführungsvariante — nicht alle Funktionen verfügbar sind.<br />
Details zur Funktionsausprägung Ihres Gerätes, den einzelnen Parametern und zur<br />
Darstellungsstruktur der Anlagendaten entnehmen Sie bitte den nachfolgenden Kapiteln<br />
und dem DIGSI ® 4–Handbuch.<br />
4.1 Allgemeines 4-2<br />
4.2 Bedienoberfläche 4-5<br />
4.3 Informationen auslesen 4-7<br />
4.4 Steuern 4-13<br />
4.5 Nachführen / Markieren 4-15<br />
4.6 Parametrieren Allgemeines 4-16<br />
4.7 Funktionsumfang 4-19<br />
4.8 Rangierung 4-20<br />
4.9 Programmierbare Logik CFC 4-23<br />
4.<strong>10</strong> Anlagendaten 4-24<br />
4.11 Parametergruppen 4-25<br />
4.12 Geräteparameter 4-27<br />
4.13 Zeitsynchronisation 4-28<br />
4.14 Schnittstellen 4-29<br />
4.15 Passwörter 4-31<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-1
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.1 Allgemeines<br />
Das Markenzeichen SIPROTEC ® 4 steht für eine innovative Produktreihe numerischer<br />
Schutz- und Feldleitgeräte mit offenen Kommunikationsschnittstellen zur Fernsteuerung<br />
und Fernparametrierung, einer ergonomisch gestalteten Bedienoberfläche<br />
und flexibler Funktionalität.<br />
4.1.1 Schutzkonzept<br />
Die Geräte arbeiten auf der Basis numerischer Messprinzipien. Vollnumerische Signalverarbeitung<br />
bietet hohe Messgenauigkeit und Langzeitkonstanz sowie Beherrschung<br />
von Oberschwingungen und transienten Vorgängen. Digitale Filtertechniken<br />
und dynamische Messwertstabilisierung sorgen für höchste Sicherheit bei der Ermittlung<br />
von Schutzreaktionen. Durch integrierte Selbstüberwachung werden Gerätefehler<br />
schnell erkannt und gemeldet. Damit ist ein Schutzversagen im Falle einer Netzstörung<br />
nahezu ausgeschlossen.<br />
Sie können sich für Geräte mit getrennten Schutz- und Leittechnikfunktionen entscheiden<br />
oder eine Lösung wählen, die beide Anforderungen auf Feldebene vereint realisiert.<br />
Dabei stehen folgende Lösungen zur Verfügung:<br />
G Schutz- und Leittechnik in getrennten Geräten,<br />
G Schutzgeräte, bei denen der Leistungsschalter des Abzweiges über die Kommunikationsschnittstelle<br />
betätigt werden kann,<br />
G Kombinierte Geräte, die neben Schutzfunktionen eine Vor–Ort–Bedienung für mehrere<br />
Schaltgeräte und umfangreiche leittechnische Funktionen bieten.<br />
4-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
4.1.2 Kommunikation<br />
Die SIPROTEC ® 4 Geräte werden den Anforderungen der modernen Kommunikationstechnik<br />
vollständig gerecht. Sie verfügen über Schnittstellen, die die Integration<br />
in übergeordnete Leitstellen, komfortable Parametrierung und Betriebsbedienungen<br />
über PC vor Ort oder über Modemanschluss ermöglichen.<br />
SIPROTEC ® 4 unterstützt die weit verbreiteten, international genormten offenen<br />
Kommunikationsstandards<br />
G PROFIBUS FMS,<br />
G PROFIBUS DP,<br />
G IEC 60870–5–<strong>10</strong>3,<br />
G DNP3.0 Level 2 und<br />
G MODBUS ASCII/RTU<br />
Bedienen & Beobachten<br />
SICAM ® WinCC<br />
zu Netzleitstellen<br />
IEC 60870-5-<strong>10</strong>1<br />
DIGSI ® 4<br />
DCF, GPS<br />
Zeitsynchronisation<br />
SICAM ® SC<br />
IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Profibus FMS<br />
Feldgeräte<br />
Profibus DP, DNP3.0<br />
Bild 4-1<br />
Einbindung der Feldgeräte in Leitsystem — Beispiele<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-3
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
In diesen Beispielkonfigurationen können die Informationen der Feldgeräte in Melderichtung<br />
im Stationsleitgerät SICAM ® SC verarbeitet, am Bedien- und Beobachtungsplatz<br />
SICAM ® WinCC angezeigt und über die Fernwirkschnittstelle an übergeordnete<br />
Leitstellen weitergegeben werden.<br />
In Befehlsrichtung ist eine gleichermaßen durchgängige Bearbeitung möglich, d.h.<br />
Schalthandlungen können sowohl von der Netzleitstelle als auch vom Bedien- und Beobachtungsplatz<br />
des Stationsleitsystems aus initiiert werden.<br />
Hinweis:<br />
Alle SIPROTEC ® 4 Geräte arbeiten auch mit Sternkoppler. Damit ist es bei einfachen<br />
Anwendungen möglich, alle Informationen vom Büro aus oder von unterwegs abzurufen.<br />
Mit dem Protokoll PROFIBUS DP ist eine Einbindung von SIPROTEC ® –Geräten in<br />
SPS–basierende Prozessleitsysteme (z.B. SIMATIC S5/S7) einfach möglich. Die Protokolle<br />
DNP3.0 und MODBUS ASCII/RTU gestatten eine Einbindung in eine große<br />
Anzahl von Leittechnik- und Steuerungssystemen anderer Hersteller.<br />
4.1.3 Parametrierung<br />
Die Geräte der SIPROTEC ® 4 Gerätefamilie werden mit einer standardmäßigen Parametrierung<br />
ausgeliefert und sind mit dieser in Ihrer Anlage unmittelbar einsatzfähig.<br />
Für die individuelle Parametrierung und Projektierung Ihrer Feldgeräte bietet Ihnen die<br />
Systemkomponente DIGSI ® 4 eine anwendungsorientierte Oberfläche und konsequente<br />
Bedienerführung.<br />
DIGSI ® 4 wird auf einem handelsüblichen Personalcomputer installiert, der z.B. an die<br />
Bedienschnittstelle auf der Frontseite des Gerätes angeschlossen wird.<br />
4.1.4 Betriebsbedienungen<br />
Alle Vor–Ort–Bedienungen, wie Schalthandlungen, Auslesen der Informationen oder<br />
Umschalten der Einstellgruppen sind mit DIGSI ® 4 ebenso möglich wie über das Bedienfeld<br />
der SIPROTEC ® 4 Geräte.<br />
4.1.5 Störwertaufzeichnungen<br />
DIGSI ® 4 verwenden Sie ferner zum Auslesen der aufgezeichneten Störwertdaten.<br />
Bei der grafischen Auswertung dieser Störschriebe unterstützt Sie SIGRA 4. Diese<br />
Systemkomponente errechnet auf Basis der gemessenen Werte weitere Größen und<br />
stellt diese frei wählbar als Zeitsignaldiagramme, Zeigerbilder, Ortskurven oder Oberschwingungsansicht<br />
dar.<br />
4-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bedienoberfläche<br />
4.2 Bedienoberfläche<br />
4.2.1 Bedienfelder<br />
Über das nach ergonomischen Gesichtspunkten übersichtlich gestaltete Bedienfeld<br />
der SIPROTEC ® 4 Geräte führen Sie vor Ort Betriebsbedienungen und Einstellungen<br />
einzelner Geräteparameter durch und zeigen alle Informationen an, die Sie zur Betriebsführung<br />
benötigen.<br />
Die Bedienfelder der Geräte sind funktionstypabhängig als grafisches oder als 4-zeiliges<br />
Display ausgeführt.<br />
Bedienfeld mit<br />
4-zeiligem Display<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SJ61/62<br />
HAUPTMENU 01/05<br />
Meldungen 1<br />
MENU<br />
Messwerte 2<br />
LED<br />
Meldungen<br />
Meßwerte<br />
F1<br />
F2<br />
F3<br />
F4<br />
ESC ENTER<br />
7 8 9<br />
4 5 6<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
LED<br />
Gerät AUS<br />
Anreg. L1<br />
Anreg. L2<br />
Anreg. L3<br />
Anreg. E<br />
Störung<br />
Meldungen F1<br />
Meßwerte LED F2<br />
MENU<br />
ESC ENTER<br />
7 8 9<br />
4 5 6 ESC ENTER<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
Meldungen F1<br />
0<br />
Meßwerte F2<br />
3<br />
+/-<br />
7 8 9<br />
4 5 6<br />
Störfall-<br />
Meldungen<br />
F3<br />
1 2<br />
3<br />
F4<br />
0<br />
+/-<br />
Bild 4-2<br />
SIPROTEC ® 4 Geräte, Bedienfeld mit 4-zeiligem Display — Beispiele<br />
Hinweis:<br />
Die aktuelle Abbildung des Bedienfeldes Ihres SIPROTEC ® 4 Gerätes finden Sie in<br />
Kapitel 2.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-5
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
Den Bedien- und Anzeigeelementen ist folgende Funktionalität zugeordnet:<br />
Display<br />
Im LC–Display können Prozess- und Geräteinformationen angezeigt werden. Häufig<br />
angezeigte Informationen sind Messwerte, Zählwerte, binäre Informationen zum Zustand<br />
des Gerätes, Schutzinformationen, allgemeine Meldungen und Alarme.<br />
Die Displaybeleuchtung ist normalerweise ausgeschaltet. Sie schaltet sich jedoch automatisch<br />
bei Betätigung einer beliebigen Taste des Bedienfeldes ein und verlischt<br />
wieder, wenn für eine Zeit von <strong>10</strong> Minuten keine weitere Bedieneingabe erfolgt. Außerdem<br />
kann die Beleuchtung durch Ansteuerung einer hierfür rangierten Binäreingabe<br />
erreicht werden (z.B. von einem Türkontakt).<br />
Tasten<br />
Die Tasten haben folgende Funktion:<br />
G Navigation in den Bedienmenüs des Displays mit den Pfeiltasten .<br />
G Eröffnen des Hauptmenüs mit der Menü–Taste MENU.<br />
G Verwerfen bzw. Rücksprung oder Bestätigen von Änderungen mit den Tasten ESC<br />
ESC und ENTER ENTER .<br />
G Eingabe von Zahlenwerten mit den Zifferntasten bis sowie für Dezimalzeichen<br />
und +/– für negative Vorzeichen. Falls Sie einmal den Wert „∞“ einstellen<br />
wollen, drücken Sie zweimal die Taste mit dem Dezimalzeichen; im Display erscheint<br />
dann ∞.<br />
0 9 .<br />
G 4 frei programmierbare Funktionstasten F1 bis F4 für häufig ausgeführte Aktionen<br />
mit Beschriftungsstreifen.<br />
G LED testen und die Speicher von LED und Ausgaberelais zurücksetzen mit der<br />
LED–Taste LED .<br />
Leuchtdioden<br />
(LED)<br />
G Frei parametrierbare LED zur Anzeige beliebiger Prozess- oder Geräteinformationen<br />
mit Beschriftungsstreifen zur individuellen Funktionsbeschriftung.<br />
G LED „RUN“ und„ERROR“ zeigen den Betriebszustand des Gerätes an.<br />
Bedienschnittstelle 9-polige DSUB–Buchse zum Anschluss eines PCs zur Bedienung mit DIGSI ® 4.<br />
4.2.2 DIGSI ® 4Oberfläche<br />
DIGSI ® 4 nutzt für die Bedienerführung die für PC–Anwendungen übliche Window–<br />
Technik. Sie bewegen sich damit in einer vertrauten Systemumgebung.<br />
Bedienerführung<br />
An der Oberfläche werden Ihnen bei der Projektierung und bei Betriebsbedienungen<br />
nur die gerätespezifischen Parameter angeboten.<br />
Zahlreiche Hilfsmittel, wie Kontextmenüs, Aufklapp–Listen zur Auswahl zulässiger<br />
Parameter, Angabe der Grenzen für Zahlenwerte ermöglichen eine komfortable Parametrierung<br />
der SIPROTEC ® 4 Geräte.<br />
4-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationen auslesen<br />
Rangiermatrix<br />
Die Verknüpfung der Informationen erfolgt über eine Matrix, die Ihnen durch individuelle<br />
Einstellungen und Filterfunktionen die Informationen Ihrer Anlage übersichtlich<br />
präsentiert. Sie können gezielt nur die Informationsbereiche darstellen, die Sie für Ihre<br />
aktuelle Teilparametrierung benötigen.<br />
Passwörter<br />
Die Zugriffsberechtigung mittels Passwörtern sichert die einzelnen Aufgabenbereiche,<br />
z.B. Parametrieren, Steuern oder Test und Diagnose vor unbefugtem Zugang.<br />
Inbetriebsetzungshilfen<br />
DIGSI ® 4 erleichtert Ihnen die Inbetriebsetzung durch Prüffunktionen für Schaltgeräte,<br />
Test der Ein- und Ausgänge oder Messwertsimulation.<br />
Hilfesystem<br />
Das Hilfesystem erläutert die einzelnen Funktionen und Parameter und liefert damit<br />
eine zusätzliche Unterstützung.<br />
Hinweis:<br />
Detailinformationen zu DIGSI ® 4 entnehmen Sie bitte dem Handbuch DIGSI ® 4, (Bestellnummer<br />
E50417–H1<strong>10</strong>0–C097).<br />
4.3 Informationen auslesen<br />
Um sich einen Überblick über den aktuellen Betriebszustand Ihrer Anlage zu verschaffen,<br />
bietet die Gerätefamilie SIPROTEC ® 4 mehrere Möglichkeiten. Die Informationen<br />
werden nach Informationsart getrennt in Gruppen dargestellt als<br />
G Meldungen,<br />
G Messwerte,<br />
G Störschriebe.<br />
Fern<br />
Ist Ihr Gerät in ein Leitstellensystem eingebunden, so können Sie Ihre Informationen<br />
über eine Verbindung zur Systemschnittstelle des SIPROTEC ® 4 Gerätes übertragen<br />
zu<br />
G übergeordneten Leitstellen oder<br />
G Stationsleitgeräten, z.B. SICAM ® SC.<br />
Ort<br />
Vor Ort bietet Ihnen das SIPROTEC ® 4 Gerät die Möglichkeit zum Auslesen der Informationen<br />
über das Bedienfeld des Gerätes.<br />
DIGSI ® 4<br />
Möchten Sie Informationen über die DIGSI ® 4 Oberfläche auslesen, schließen Sie IhrenPCvorOrtandieBedienschnittstelle<br />
des Gerätes an oder Sie kommunizieren<br />
über Modem und Serviceschnittstelle mit Ihrem SIPROTEC ® 4 Gerät.<br />
DIGSI ® 4 muss für diese Funktion im Modus Online arbeiten.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-7
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.3.1 Meldungen<br />
Mit der Parametrierung des Funktionsumfangs der SIPROTEC ® 4 Geräte legen Sie<br />
den Meldungsumfang des Gerätes fest.<br />
Die Meldungen werden in folgende Kategorien aufgeteilt über DIGSI ® 4 oder über das<br />
Bedienfeld der Geräte angezeigt:<br />
G Betriebsmeldungen,<br />
von Netzstörungen unabhängige Meldungen, z.B. Meldungen der Schalthandlungen<br />
oder der Überwachungsfunktionen;<br />
G Störfallmeldungen,<br />
z.B. Meldungen bei Kurzschlüssen etc.;<br />
G Erdschlussmeldungen<br />
(bei Geräten mit Erdschlussüberwachung);<br />
G Generalabfrage,<br />
Anzeige anstehender Zustandsmeldungen;<br />
G Spontane Meldungen,<br />
fortlaufende Anzeige von wichtigen Meldungen des Gerätes, z.B. nach Störungen<br />
oder Schalthandlungen etc.<br />
k451.gif<br />
Bild 4-3<br />
DIGSI ® 4, Funktion Meldungen — Beispiel<br />
Anzeige in DIGSI ® 4<br />
Wollen Sie die Meldungen in der DIGSI ® 4 Oberfläche anzeigen, gehen Sie wie folgt<br />
vor:<br />
• Wählen Sie im Navigationsfenster Meldungen.<br />
Im Datenfenster werden alle Meldungsgruppen angezeigt.<br />
• Doppelklicken Sie im Datenfenster auf eine Meldungsgruppe, z.B. Störfallmeldungen.<br />
Die Meldungen werden mit Datum und Uhrzeit angezeigt.<br />
4-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationen auslesen<br />
Anzeige am<br />
Gerätedisplay<br />
Möchten Sie die anstehenden Meldungen am Bedienfeld Ihres SIPROTEC ® 4–Gerätes<br />
anzeigen, gehen Sie wie folgt vor:<br />
• Wählen Sie über Hauptmenü → Meldungen →<br />
z.B. Betriebsmeldungen oder Störfallmeldungen.<br />
HAUPTMENU 01/05<br />
---------------------<br />
>Meldungen –> 1<br />
>Messwerte –> 2<br />
MELDUNGEN 01/05<br />
--------------------<br />
>Betriebsmeld. –> 01<br />
>Störfallmeld. –> 02<br />
BETRIEBSMELD. 19/19<br />
---------------------<br />
19.06.98 11:52:05,461<br />
LED–Quittung KOM<br />
Bild 4-4<br />
SIPROTEC ® 4, Gerätedisplay Betriebsmeldungen — Beispiel<br />
STÖRFALLMELD. 01/08<br />
---------------------<br />
>Letzter –> 1<br />
>Vorletzter –> 2<br />
LETZTER 01/<strong>10</strong><br />
--------------------<br />
22.06 23:49:34,845<br />
Netzstörung 6 KOM<br />
Bild 4-5<br />
SIPROTEC ® 4, Gerätedisplay Störfallmeldungen — Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-9
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.3.2 Messwerte<br />
Die erfassten Messwerte werden in folgende Kategorien aufgeteilt über DIGSI ® 4<br />
oder über das Bedienfeld der Geräte angezeigt, z.B.:<br />
G Primärwerte, entsprechend der parametrierten Wandlerdaten und Nenngrößen aus<br />
den gemessenen Sekundärwerten errechnet;<br />
G Sekundärwerte, gemessene Werte;<br />
G Prozentwerte, bezogen auf die parametrierten Nenngrößen;<br />
G sonstige Werte, die durch das Gerät berechnet werden;<br />
G Statistikwerte, z.B. Schaltstrom des Leistungsschalters bei Schutzauslösung.<br />
k452.gif<br />
Bild 4-6<br />
DIGSI ® 4 Messwertanzeige — Beispiel<br />
Anzeige in DIGSI ® 4<br />
WollenSiedieMesswerteüberdieDIGSI ® 4–Oberfläche anzeigen, gehen Sie wie<br />
folgt vor:<br />
• Wählen Sie im Navigationsfenster Messwerte.<br />
Im Datenfenster werden alle Messwertgruppen angezeigt.<br />
• Doppelklicken Sie im Datenfenster auf eine der Messwertgruppen.<br />
Das ausgewählte Messwertprotokoll wird angezeigt.<br />
4-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationen auslesen<br />
Anzeige am<br />
Gerätedisplay<br />
Möchten Sie die Messwerte am Display Ihres SIPROTEC ® 4–Gerätes anzeigen, gehen<br />
Sie wie folgt vor:<br />
• Wählen Sie über Hauptmenü → Messwerte →<br />
z.B. Betriebsmesswerte.<br />
HAUPTMENU 02/05<br />
---------------------<br />
>Meldungen –> 1<br />
>Messwerte –> 2<br />
MESSWERTE 01/14<br />
--------------------<br />
>BetriebsMW,pri–> 01<br />
>Erdschl.MW,pri–> 02<br />
MESSWERTE 01/14<br />
--------------------<br />
>BetriebsMW,pri–> 01<br />
>Erdschl.MW,pri–> 02<br />
BETRIEBSMW,PRI 02/23<br />
---------------------<br />
>IL1= <strong>10</strong>62.8A<br />
>IL2= <strong>10</strong>81.5A<br />
Bild 4-7<br />
SIPROTEC ® 4, Gerätedisplay Betriebsmesswerte — Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-11
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.3.3 Schriebe<br />
Die SIPROTEC ® 4 Geräte zeichnen bei Betriebsstörungen eine parametrierbare Anzahl<br />
an Messwerten und Meldungen auf.<br />
Diese Störfalldaten werden von DIGSI ® 4 aus dem Gerätespeicher ausgelesen und<br />
als Störwertaufzeichnungen im genormten COMTRADE Format abgelegt.<br />
Die Systemkomponente SIGRA 4 bietet Ihnen komfortable Möglichkeiten, diese Störwertaufzeichnungen<br />
grafisch auszuwerten.<br />
SIGRA 4 berechnet aus den aufgezeichneten Werte zusätzliche Größen, z.B. Impedanzen<br />
und stellt gemessene und berechnete Werte in<br />
G Zeitsignaldiagrammen,<br />
G Zeigerbildern,<br />
G Ortskurven und der<br />
G Oberschwingungsansicht dar.<br />
digra009.gif<br />
Bild 4-8<br />
SIGRA 4 Störschriebauswertung — Ansichten–Beispiel<br />
Details entnehmen Sie bitte den Handbüchern DIGSI ® 4, Bestellnummer E50417–<br />
H1<strong>10</strong>0–C097, und SIGRA 4, Bestellnummer E50417–H1<strong>10</strong>0–C070.<br />
4-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern<br />
4.4 Steuern<br />
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der SIPROTEC ® 4 Geräte bedingen ein ebenso<br />
flexibles Konzept für die Befehlsbearbeitung.<br />
Fern<br />
Setzen Sie das Gerät in einem Leitstellensystem ein, so können Befehlsausgaben<br />
über die Systemschnittstelle fernausgelöst werden durch Telegramme von<br />
G übergeordneten Leitstellen oder<br />
G Stationsleitgeräten, z.B. SICAM ® SC.<br />
Ort<br />
Vor Ort bietet Ihnen das SIPROTEC ® 4 Gerät die Möglichkeit zum Steuern über das<br />
Bedienfeld des Gerätes.<br />
Bei Geräten mit 4-zeiligem Display führen Sie Schalthandlungen über<br />
• Hauptmenü → Steuerung → Betriebsmittel → Steuern → Zielrichtung EIN<br />
bzw. AUS (Bild 4-9) oder<br />
• die Funktionstasten F1 bis F4 durch.<br />
Die Funktionalität dieser Tasten ist frei programmierbar.<br />
HAUPTMENU 03/05<br />
---------------------<br />
Messwerte –> 2<br />
>Steuerung –> 3 STEUERUNG 01/05<br />
--------------------<br />
>Betriebsmittel–> 1<br />
>Markierungen –> 2<br />
STEUERUNG 01/05<br />
--------------------<br />
>Betriebsmittel–> 1<br />
>Markierungen –> 2<br />
BETRIEBSMITTEL 02/04<br />
--------------------<br />
>Anzeige –> 1<br />
>Steuern –> 2<br />
Bild 4-9<br />
Ortssteuerung über das Gerätedisplay<br />
Den Schaltzustand eines Schaltgerätes lesen Sie am Display aus über Betriebsmittel<br />
→ Anzeige (Bild 4-<strong>10</strong>).<br />
BETRIEBSMITTEL 01/04<br />
---------------------<br />
>Anzeige –> 1<br />
>Steuern –> 2<br />
ANZEIGE 01/03<br />
--------------------<br />
>Q0 EIN/AUS EIN<br />
>Q1 EIN/AUS EIN<br />
Bild 4-<strong>10</strong><br />
Schaltzustand am Display anzeigen<br />
DIGSI ® 4<br />
Möchten Sie Schalthandlungen über die DIGSI ® 4 Oberfläche ausführen, schließen<br />
Sie Ihren PC vor Ort an die Bedienschnittstelle des SIPROTEC ® 4 Gerätes an oder<br />
über Modem und/oder Sternkoppler an die Serviceschnittstelle.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-13
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
DIGSI ® 4 muss für die Befehlsausgabe im Modus Online arbeiten.<br />
• Wählen Sie im Navigationsfenster Steuerung und im Datenfenster Betriebsmittel.<br />
Im Folgedialogfenster werden alle Schaltmittel des Gerätes in tabellarischer Form mit<br />
ihrem aktuellen Schaltzustand angezeigt.<br />
• Tragen Sie in der Spalte Soll die Zielrichtung des Schaltvorgangs ein.<br />
Das Passwort wird abgefragt, die Verriegelungsbedingungen geprüft und der Befehl<br />
ausgegeben.<br />
Hinweis:<br />
Die Möglichkeit des Schaltens über DIGSI ® 4 nutzen Sie hauptsächlich im Rahmen<br />
der Inbetriebsetzung und zu Test- und Diagnosezwecken.<br />
CFC<br />
Über das grafische Parametriersystem DIGSI ® 4 CFC haben Sie die Möglichkeit, Informationen<br />
zu verknüpfen und aus dem Verknüpfungsergebnis eine Befehlsausgabe<br />
abzuleiten. Diese Verknüpfungsergebnisse werden auf Ausgänge des Gerätes rangiert<br />
und entsprechend der Parametrierung verarbeitet.<br />
Passwörter<br />
Schalthandlungen dürfen nur durch autorisiertes Personal ausgeführt werden und<br />
sind durch Passwörter geschützt!<br />
Verriegelungen<br />
Befehlsausgaben unterliegen Verriegelungsprüfungen, die Sie mit der Systemkomponente<br />
CFC individuell grafisch projektieren können. Standardverriegelungen, wie<br />
Schaltfehlerschutz oder Abzweig geerdet sind z.T. in der ausgelieferten Grundparametrierung<br />
enthalten.<br />
Befehlslaufzeiten<br />
Angaben zu Befehlsausgabezeit, Rückmeldeüberwachungszeit etc. machen Sie im<br />
Rahmen der Parametrierung.<br />
Protokollierung<br />
Alle Schalthandlungen werden in den Meldelisten mit Datum und Uhrzeit protokolliert.<br />
4-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Nachführen / Markieren<br />
4.5 Nachführen / Markieren<br />
Nachführen<br />
Ist die Übertragung der Schalterstellungsmeldungen unterbrochen, können Sie den<br />
Schaltzustand Ihrer Schaltmittel über das Bedienfeld Hauptmenü → Steuerung →<br />
Betriebsmittel → Nachführen von Hand auf den aktuellen Schaltzustand setzen.<br />
Dieser Schaltzustand wird bei Verriegelungsprüfung und bei automatisch angestoßenen<br />
Schalthandlungen berücksichtigt.<br />
Status setzen<br />
Während der Inbetriebsetzung kann es zweckmäßig sein, den Informationsaustausch<br />
zwischen Schalter und Gerät kurzfristig zu unterbrechen, ohne die Verbindung physisch<br />
auftrennen zu müssen. Diese Funktion des Gerätes aktivieren Sie über das Bedienfeld<br />
Hauptmenü → Steuerung → Betriebsmittel → Status setzen.<br />
Markierungen<br />
Zur Kennzeichnung außergewöhnlicher Betriebszustände in Ihrer Anlage setzen Sie<br />
Markierungen, z.B. geerdet. Diese Markierungen können beispielsweise als zusätzliche<br />
Betriebsbedingungen in Verriegelungsprüfungen eingehen, die Sie mit CFC projektieren.<br />
Markierungen werden wie Betriebsmittel rangiert.<br />
• Den Zustand der Markierung zeigen Sie über das Bedienfeld<br />
Hauptmenü → Steuerung → Markierungen → Anzeige an (Bild 4-11)<br />
oder verändern ihn über<br />
• Hauptmenü → Steuerung → Markierungen → Setzen.<br />
HAUPTMENU 03/05<br />
--------------------<br />
Meldungen 1<br />
Meßwerte 2<br />
Steuerung 3<br />
STEUERUNG 02/03<br />
---------------------<br />
Betriebsmittel–> 1<br />
Markierungen –> 2<br />
Verriegelung –> 3<br />
MARKIERUNGEN 01/02<br />
---------------------<br />
Anzeige –> 1<br />
Setzen –> 2<br />
Bild 4-11<br />
Markierungen anzeigen<br />
Hinweis:<br />
Die Funktion Nachführen wird immer über das Bedienfeld der SIPROTEC ® 4 Geräte<br />
ausgeführt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-15
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.6 Parametrieren Allgemeines<br />
Die SIPROTEC ® 4 Geräte werden mit einer standardmäßigen Parametrierung ausgeliefert.<br />
Änderungen dieser Vorgaben nehmen Sie über das Parametriersystem<br />
DIGSI ® 4 vor, das Sie auf einem handelsüblichen PC installieren können.<br />
G<br />
G<br />
Die Parametrierung eines SIPROTEC ® 4 Gerätes besteht aus:<br />
Projektierung mit<br />
G Festlegung des Funktionsumfangs,<br />
G Rangierung der Informationen,<br />
G Definition der anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC).<br />
Funktionseinstellung mit<br />
G allgemeinen Einstellungen,<br />
G Einstellungen der Schutzfunktionen,<br />
G Einstellung der leittechnischen Funktionen.<br />
Die Parametrierung erfolgt Offline. Die erzeugten Daten werden anschließend vor Ort<br />
über die Bedienschnittstelle oder von fern über Modem und die Serviceschnittstelle<br />
des SIPROTEC ® 4–Gerätes geladen.<br />
K450.gif<br />
Bild 4-12<br />
Parametrieren mit DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Die Übertragung der Daten von DIGSI ® 4 zum SIPROTEC ® –Gerät wird im Display<br />
kenntlich gemacht und der Fortschritt der Übertragung angezeigt (siehe Bild 4-13).<br />
4-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parametrieren Allgemeines<br />
LOAD PARAMETER<br />
---------------------<br />
·····················<br />
·····················<br />
····<br />
---------------------<br />
Download active<br />
Bild 4-13<br />
Ladebild während der Parameterübertragung<br />
Reihenfolge<br />
Halten Sie bei der Parametrierung Ihres SIPROTEC ® 4–Gerätes folgende Reihenfolge<br />
ein:<br />
G Schnittstellen, Gerätedaten, Zeitsynchronisation festlegen,<br />
G Funktionsumfang festlegen,<br />
G Rangierungen vornehmen,<br />
G Grundbild gestalten und parametrieren (optional),<br />
G CFC–Funktionen projektieren (optional),<br />
G Anlagendaten,<br />
G Einstellgruppen A bis D einstellen (Gruppen B bis D optional),<br />
G Passwörter anpassen.<br />
Sie ersparen sich dadurch unnötige Wechsel der Parametrierebenen und -dialoge,<br />
denn die einzelnen Bearbeitungsschritte bauen teilweise auf den Daten vorheriger<br />
Schritte auf. Durch die genannte Reihenfolge ist gewährleistet, dass Sie für die einzelnen<br />
Schritte immer gleich die erforderlichen Daten zur Verfügung haben.<br />
Hinweis:<br />
Online–Änderungen der projektierten Parameter sind durch das Passwort Nr. 7 (Parametersatz)<br />
geschützt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-17
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
Funktionsparameter<br />
Wollen Sie einzelne Funktionsparameter, wie Schutzeinstellungen während des<br />
Betriebes ändern, so können Sie dies auch über das Bedienfeld Ihres SIPROTEC ® 4<br />
Gerätes im Modus Parametrieren ausführen.<br />
Andere Parametrierungen, wie Rangierung, Funktionsumfang oder die Schnittstellendefinition<br />
können Sie über das Bedienfeld kontrollieren, jedoch nicht verändern.<br />
• Zeigen Sie die Parameter am Bedienfeld an über Hauptmenü Parameter → z.B.<br />
Rangierung.<br />
• Verändern Sie Parameter, wie Datum, Uhrzeit über Hauptmenü Parameter →<br />
Setup/Extras.<br />
HAUPTMENU 04/05<br />
---------------------<br />
Meldungen –> 1<br />
Messwerte –> 2<br />
Steuerung –> 3<br />
Parameter –> 4<br />
Test/Diagnose –> 5<br />
PARAMETER <strong>10</strong>/11<br />
---------------------<br />
Fkt.Umfang –> 01<br />
Rangierung –> 02<br />
Anlagedaten –> 03<br />
P–Gruppe A –> 04<br />
P–Gruppe B –> 05<br />
P–Gruppe C –> 06<br />
P–Gruppe D –> 07<br />
P–Gruppenumsch–> 08<br />
Störschreibung–> 09<br />
Setup/Extras –> <strong>10</strong><br />
Gerät –> 11<br />
---------------------<br />
Aktive P–Gruppe: A<br />
Bild 4-14<br />
Parametrierung am Bedienfeld — Beispiel<br />
Hinweis:<br />
Online–Änderungen der Einzelparameter sind durch das Passwort Nr. 5 (Einzelparameter)<br />
geschützt.<br />
4-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionsumfang<br />
4.7 Funktionsumfang<br />
Die einzelnen Geräte der SIPROTEC ® 4 Gerätefamilie sind mit unterschiedlichem<br />
Funktionsumfang lieferbar. Bei der Bestellung Ihres Gerätes treffen Sie bereits eine<br />
Vorauswahl der Funktionen, die Sie bei der Parametrierung mit DIGSI ® 4 genauer<br />
spezifizieren.<br />
Gehen Sie dazu wie folgt vor:<br />
• Doppelklicken Sie im Datenfenster auf Funktionsumfang.<br />
• Klicken Sie auf das Feld Umfang und wählen Sie die relevante Funktion aus, z.B.<br />
Parametergruppenumschaltung vorhanden (siehe auch Bild 4-15).<br />
k453.gif<br />
Bild 4-15<br />
DIGSI ® 4, Funktionsumfang festlegen — Beispiel<br />
Den festgelegten Funktionsumfang können Sie über das Bedienfeld des<br />
SIPROTEC ® 4 Gerätes kontrollieren.<br />
• Wählen Sie im Hauptmenü Parameter → Fkt.Umfang:<br />
.<br />
FKT.UMFANG 01/19<br />
--------------------<br />
0<strong>10</strong>3 PARAMET.–UMSCH.<br />
vorhanden<br />
Bild 4-16 Auslesen des Funktionsumfangs — Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-19
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.8 Rangierung<br />
Im Parametrierschritt Rangierung legen Sie über eine Matrix fest, wie Ihre Einzelinformationen<br />
auf die Ein- und Ausgänge rangiert werden.<br />
Die Rangierung führen Sie mit DIGSI ® 4durch.<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Das Dialogfenster Rangierung gliedert sich im Wesentlichen in folgende Spalten:<br />
Funktion mit einem Anwahlfeld für die Funktionsparametrierung;<br />
Information, z.B. Meldung oder Befehl mit<br />
G Informationsnummer, Identifikation der Information und ihrer Beschreibung in der<br />
jeweiligen Gerätedokumentation,<br />
G Displaytext, Darstellung der Information am Gerätedisplay,<br />
G Langtext, ausführliche Beschreibung der Information,<br />
G Typ, Kennzeichnung der Information, z.B. BR_D2 Doppelbefehl mit Rückmeldung;<br />
Quelle, d.h. Ursprung der Information mit<br />
G Binäreingang zur Eingabe binärer Informationen, z.B. Optokopplereingang,<br />
G Funktionstaste F, frei belegbare Tasten am Bedienfeld, z.B. belegbar mit EIN/AUS<br />
für Schalthandlungen etc. als Ursprung der Information,<br />
G CFC C (Programmierbare Logik), anwenderspezifisches Verknüpfungsergebnis als<br />
Ursprung der Information;<br />
Ziel, Komponente, an die die Information weitergegeben wird mit<br />
G Binärausgang, Relais zur Ausgabe von Binärsignalen,<br />
G LED, Anzeige von Informationen, z.B. Meldungen,<br />
G Systemschnittstelle S, Weitergabe der Informationen, z.B. an eine übergeordnete<br />
Leitstelle,<br />
G CFC C (Programmierbare Logik), Information als Eingang einer anwenderspezifischen<br />
Verknüpfung,<br />
G Puffer, in den die Information eingetragen werden soll<br />
– Betriebsmeldung B oder<br />
– Erdschlussmeldung E (falls vorhanden) oder<br />
– Störfallmeldung N;<br />
G Bild, Anzeige der Information im<br />
–– Grundbild G;<br />
G Steuerung ST, Betriebsmittel kann gesteuert bzw. Markierung gesetzt werden.<br />
Die Rangierungen Ihrer Informationen legen Sie durch<br />
G Anklicken der entsprechenden Spalte oder über<br />
G Kontextmenü X (rangiert) oder _ (nicht rangiert), G (gespeichert) oder U (ungespeichert)<br />
oder H (aktiv mit Spannung) oder L (aktiv ohne Spannung) fest.<br />
DIGSI ® 4 prüft die Eingaben auf Plausibilität und sperrt ggf. das Eingabefeld. Es wird<br />
dann grau hinterlegt.<br />
4-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangierung<br />
k4111.gif<br />
Bild 4-17<br />
DIGSI ® 4, Matrix Rangierung — Beispiel<br />
Filterfunktion<br />
Über Filterfunktionen können Sie entweder alle Informationen anzeigen oder diese<br />
nach Meldungen, Befehlen, Mess- oder Zählwerten sortieren.<br />
Zusätzlich gibt es eine Filtereinstellung, die nach rangierten und nicht rangierten Informationen<br />
unterscheidet.<br />
Diese Sortierkriterien schaffen schnell Übersicht und erleichtern Ihnen die Überprüfungen<br />
der parametrierten Rangierung.<br />
Ferner lassen sich Spalten und Zeilen aus der Darstellung temporär ausblenden, so<br />
dass Sie sich beliebige Ausschnitte aus der Gesamtmatrix zusammenstellen können.<br />
Neue Information<br />
Eine weitere Funktion der Matrix Rangierungen ist die Möglichkeit, neue Informationen,<br />
wie z.B. Markierungen zu definieren. Sie entnehmen dem Informationskatalog<br />
eine Meldung, fügen Sie in die Matrix ein und rangieren Quelle und Ziel. Diese neuen<br />
Informationen können nach dem Laden des modifizierten Parametersatzes auch am<br />
Display des SIPROTEC ® 4–Gerätes angezeigt werden.<br />
Funktionstasten<br />
Die Funktionstasten des Bedienfeldes der SIPROTEC ® 4 Geräte können mit häufig<br />
benötigten Bedienfunktionen belegt werden, z.B. Einleitung einer Schalthandlung.<br />
Wählen Sie für die zugehörige Information (Markierung) in der Spalte Quelle F die<br />
entsprechende Funktionstaste F1 bis F4 . Die hierzu benötigte logische Verknüpfung<br />
kann mittels CFC aufgebaut werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-21
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
CFC<br />
Die Informationen der SIPROTEC ® 4 Geräte können über die programmierbaren Logikbausteine<br />
des DIGSI ® 4 CFC anwenderspezifisch verknüpft werden. Sie realisieren<br />
damit beispielsweise Verriegelungsprüfungen auf Feldebene, bilden Sammelmeldungen<br />
oder leiten Grenzwertverletzungsmeldungen ab.<br />
Eine Information kann sowohl Quelle als auch Ziel der CFC Bearbeitung sein. Die<br />
Bausteineingänge, z.B. die Einzelmeldungen, die zu einer Sammelmeldung verknüpft<br />
werden, müssen in der Spalte Ziel C markiert werden, der Bausteinausgang, im Beispiel<br />
die Sammelmeldung, wird in der Spalte Quelle C gekennzeichnet.<br />
Auslesen am<br />
Bedienfeld<br />
Die festgelegte Rangierung können Sie über das Bedienfeld des SIPROTEC ® 4Gerätes<br />
kontrollieren.<br />
• Wählen Sie im Hauptmenü Parameter → Rangierung.<br />
RANGIERUNG 01/03<br />
---------------------<br />
>Binäreingänge –> 1<br />
>LED –> 2<br />
.<br />
• Wählen Sie im Folgemenü Rangierung → z.B. Binäreingänge.<br />
BINÄREINGÄNGE 02/11<br />
---------------------<br />
>Binäreing. 1 –> –<br />
>Binäreing. 2 –> –<br />
.<br />
Bild 4-18 Auslesen der Rangierung — Beispiel Binäreingang 2<br />
4-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Programmierbare Logik CFC<br />
4.9 Programmierbare Logik CFC<br />
Mit Hilfe der Anwendung DIGSI ® 4 CFC projektieren Sie in grafischer Form logische<br />
Verknüpfungen, wie Verriegelungsbedingungen oder die Grenzwertkontrolle von<br />
Messwerten.<br />
In der Grundparametrierung sind z.T. werksseitig gerätespezifische CFC–Funktionen<br />
realisiert.<br />
Um eigene Verknüpfungen zu erstellen, verwenden Sie die mitgelieferten generischen<br />
Bausteine (AND, OR, NAND etc.) und die, speziell für die Anforderungen der<br />
Leittechnik erstellten, analogen Bausteine (z.B. MAX, MIN etc.).<br />
Die Bausteine verschalten Sie zu CFC–Programmen, die beispielsweise<br />
G anlagenspezifische Prüfungen übernehmen,<br />
G Meldungen erzeugen, wenn sich Messwerte einem kritischen Bereich nähern oder<br />
G Sammelmeldungen zur Weiterleitung an übergeordnete Leitstellen bilden.<br />
Bild 4-19<br />
DIGSI ® 4, CFC–Grundparametrierung — Beispiel<br />
CFC–Plan<br />
Das Beispiel in Bild 4-20 zeigt eine CFC–Verknüpfung für einen Unterstrommelder<br />
z.B. zur Erkennung eines abgeschalteten Motors.<br />
Hinweis:<br />
Online–Änderungen in der CFC–Projektierung sind in DIGSI ® 4 durch das Passwort<br />
Nr. 7 (Parametersatzbearbeitung) geschützt.<br />
Details zum Arbeiten mit CFC entnehmen Sie bitte dem Handbuch Programmierbare<br />
Logik CFC, Bestellnummer E50417–H1<strong>10</strong>0–C098.<br />
IN: Grenzwerte IL< GW<br />
IN: Messwerte IL1 = MW<br />
OUT: Grenzwerte Gw.IL< AM<br />
IN: Grenzwerte IL< GW<br />
IN: Messwerte IL2 = MW<br />
IN: Grenzwerte IL< GW<br />
IN: Messwerte IL3 = MW<br />
Bild 4-20<br />
CFC–Plan — Beispiel für einen Unterstrommelder<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-23
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.<strong>10</strong> Anlagendaten<br />
Anlagendaten 1<br />
Im Dialogfenster Anlagendaten 1 legen Sie anlagenspezifische Parameter fest, wie<br />
G Netzdaten, z.B. Frequenz, Spannung etc.,<br />
G Wandlerdaten der Hauptstrom- und -spannungswandler,<br />
G Daten des Leistungsschalters im Abzweig.<br />
f<br />
Bild 4-21<br />
DIGSI ® 4 Parametrierung der Anlagendaten — Beispiel<br />
Anlagendaten 2<br />
Die Anlagendaten 2 sind Bestandteil der einzelnen Parametergruppen, die während<br />
des Betriebes umgeschaltet werden können (siehe Abschnitt 4.11). Die Anlagendaten<br />
2 beinhalten z.B.:<br />
G Betriebsnennspannung der Primär–Anlage<br />
G Betriebsnennstrom der Primär–Anlage<br />
G Charakteristische Daten des Schutzobjekts<br />
4-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parametergruppen<br />
4.11 Parametergruppen<br />
Die Parameter der SIPROTEC ® 4–Geräte lassen sich in bis zu vier unterschiedlichen<br />
Konfigurationen, den Parametergruppen A bis D hinterlegen. Sie realisieren damit<br />
beispielsweise auf komfortable Weise die Möglichkeit, abhängig vom Schaltzustand<br />
des Netzes auf unterschiedlich Parametereinstellungen der Geräte umzuschalten.<br />
Diese Parametrierungen werden gespeichert und sind während des Betriebes mit<br />
DIGSI ® 4, am Bedienfeld des Gerätes, über Binäreingaben oder über die serielle Systemschnittstelle<br />
umschaltbar.<br />
Bild 4-22<br />
DIGSI ® 4, Parametergruppe A parametrieren — Beispiel<br />
Hinweis:<br />
Unter Anlagendaten 2 werden die Einstellwerte hinterlegt, die von allen Schutzfunktionen<br />
einer Parametergruppe gemeinsam benutzt werden.<br />
Einstellungen<br />
Durch Doppelklicken auf eine in Bild 4-22 im kleinen Fenster aufgelistete Funktion<br />
oder durch einfaches Anklicken der Schaltfläche Einstellungen (wenn die gewünschte<br />
Funktion markiert ist) erhalten Sie das Dialogfenster zur Definition der Einzelparameter<br />
dieser Funktion (Bild 4-23).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-25
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
f<br />
Bild 4-23<br />
DIGSI ® 4 Einstellungen parametrieren — Beispiel<br />
Umschalten<br />
Die Einstellgruppen können während des Betriebes über die DIGSI ® 4–Oberfläche,<br />
am Bedienfeld der SIPROTEC ® 4–Geräte, über Binäreingaben oder über die serielle<br />
Systemschnittstelle umgeschaltet werden. Die aktive Einstellgruppe ist jeweils markiert.<br />
P–GRUPPENUMSCH 02/02<br />
---------------------<br />
0301 AKTIV IST<br />
Satz A<br />
0302 AKTIVIERUNG<br />
Satz A<br />
Satz A<br />
Satz B<br />
SatZ C<br />
Satz D<br />
Binäreingabe<br />
über Protokoll<br />
Bild 4-24<br />
SIPROTEC ® 4 Gerät, Einstellgruppe umschalten — Beispiel<br />
4-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Geräteparameter<br />
4.12 Geräteparameter<br />
Im DIGSI ® 4 Dialogfenster Gerät definieren Sie, wie die Spontananzeige von Fehlern<br />
über die LEDs und das Display auf der Frontseite des Gerätes erfolgt.<br />
Bild 4-25<br />
DIGSI ® 4 Parametrierung Gerät — Beispiel<br />
Dieser Parameter ist auch über das Bedienfeld des SIPROTEC ® 4 Gerätes Hauptmenü<br />
→ Parameter → Gerät jederzeit änderbar.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-27
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
4.13 Zeitsynchronisation<br />
Die Zeitführung Ihrer SIPROTEC ® 4GeräterealisierenSiewahlweiseüber<br />
G DCF77 Funkempfänger (Zeitsignal der PTB Braunschweig),<br />
G IRIG B Funkempfänger (Zeitsignal des Globalen Satellitensystems GPS),<br />
G Telegramm über Systemschnittstelle (z.B. von einer Leitstelle),<br />
G Funkuhr über eine anlagenspezifische Synchronisierbox,<br />
G Minutenimpuls an einem Binäreingang,<br />
G Intergerätekommunikation (Feldbus).<br />
Die Möglichkeiten der Zeitsynchronisation sind protokollabhängig und in der Tabelle<br />
„Protokollabhängige Funktionen“ im Anhang aufgeführt.<br />
Die Parametrierung erfolgt ausschließlich über die Parametrieroberfläche von<br />
DIGSI ® 4:<br />
• Doppelklicken Sie im Datenfenster auf Zeitsynchronisation undtragenSie<br />
Ihre spezifischen Parameter ein.<br />
Bild 4-26<br />
DIGSI ® 4 Parametrierung der Zeitsynchronisierung — Beispiel<br />
Auslesen am<br />
Bedienfeld<br />
Über das Bedienfeld des SIPROTEC ® 4 Gerätes kontrollieren Sie die Parametrierung<br />
über Hauptmenü → Parameter → Setup/Extras → Uhrzeitführung.<br />
SETUP/EXTRAS 02/06<br />
---------------------<br />
Datum/Uhrzeit –> 1<br />
Uhrzeitführung–> 2<br />
Schnittstellen–> 3<br />
VD–Adresse –> 4<br />
MLFB/Version –> 5 5<br />
Kontrast –> 6<br />
UHRZEITFÜHRUNG 01/03<br />
-------------------<br />
Offset ZZ > 0min<br />
Stör nach 2min<br />
Quelle Intern<br />
Bild 4-27 Auslesen der Parameter zur Zeitsynchronisierung — Beispiel<br />
.<br />
4-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Schnittstellen<br />
4.14 Schnittstellen<br />
Geräte der SIPROTEC ® 4–Reihe sind — neben einer Schnittstelle für die Zeitsynchronisation<br />
— mit bis zu vier externen Schnittstellen ausrüstbar.<br />
G Über die Systemschnittstelle wird das Gerät mit übergeordneten Leitstellen verbunden.<br />
Je nach Gerätetyp und -ausführung stehen folgende Protokolle zur Verfügung:<br />
• IEC 60870–5–<strong>10</strong>3,<br />
• PROFIBUS FMS,<br />
• PROFIBUS DP,<br />
• DNP3.0 Level 2,<br />
• MODBUS ASCII/RTU<br />
G Über die Schnittstelle zur Zeitführung schließen Sie eine Funkuhr an (siehe<br />
Abschnitt 4.13).<br />
G An die Serviceschnittstelle schließen Sie Ferndiagnosemittel, z.B. DIGSI ® 4 über<br />
Modem und/oder Sternkoppler an. Über diese Schnittstelle sind alle DIGSI ® 4–Bedienungen<br />
möglich.<br />
G Die Bedienschnittstelle wird zum Anschluss eines PC vor Ort eingesetzt, auf dem<br />
Sie DIGSI ® 4 installiert haben. Sie laden über diese Schnittstelle beispielsweise die<br />
Parametersätze des Gerätes und führen alle Betriebsbedienungen durch, die mit<br />
DIGSI ® 4 möglich sind, z.B. Auslesen von Störschrieben oder Betriebsmeldungen.<br />
In den Dialogfenstern der DIGSI ® 4 Parametrierung Schnittstellen können Sie u.a.<br />
Festlegungen treffen für<br />
G Übertragungsprotokoll und<br />
G Übertragungsgeschwindigkeit.<br />
Hinweis:<br />
Die Systemschnittstelle ist mit unterschiedlichen Modulen zum Anschluss der Geräte<br />
ausrüstbar, z.B. über Lichtwellenleiter, RS485– oder RS232–Schnittstelle.<br />
Beispielhaft ist im Folgenden die Vorgehensweise beim Parametrieren einer IEC–<br />
Schnittstelle dargestellt. Wie Sie weitere Protokolle parametrieren können, erfahren<br />
Sie im Kapitel 5.<br />
Gehen Sie zur Parametrierung wie folgt vor:<br />
• Doppelklicken Sie im Datenfenster auf Schnittstellen und tragen Sie Ihre spezifischen<br />
Parameter in die nachfolgenden Dialogfenster ein.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-29
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
Bild 4-28<br />
DIGSI ® 4, Schnittstellenparameter — Beispiel<br />
Auslesen am<br />
Bedienfeld<br />
Die Schnittstellenparameter können Sie über das Bedienfeld des SIPROTEC ® 4Gerätes<br />
kontrollieren.<br />
•Wählen Sie im Hauptmenü Parameter → Setup/Extras → Schnittstellen<br />
→ Folgemenüs.<br />
SETUP/EXTRAS 03/06<br />
---------------------<br />
Datum/Uhrzeit –> 1<br />
Uhrzeitführung–> 2<br />
Schnittstellen–> 3<br />
VD–Adresse –> 4<br />
MLFB/Version –> 5 5<br />
Kontrast –> 6<br />
SCHNITTSTELLEN 01/03<br />
---------------------<br />
Bedien–SSt –> 1<br />
System–SSt –> 2<br />
Service–SSt –> 3<br />
Bild 4-29<br />
Auslesen der Schnittstellenparametrierung — Beispiel<br />
Hinweis:<br />
Die Schnittstelle zum Anschluss einer Einrichtung zur Zeitführung ist im Abschnitt<br />
Zeitsynchronisation (siehe Abschnitt 4.13) beschrieben.<br />
4-30 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Passwörter<br />
4.15 Passwörter<br />
Um Ihr SIPROTEC ® 4 Gerät vor unbeabsichtigten Änderungen und vor Bedienung<br />
durch nicht autorisierte Personen zu schützen, können Sie Passwörter vergeben.<br />
Werksseitig sind folgende Zugriffsberechtigungen definiert:<br />
G Schalten/Markieren/Nachführen,<br />
G unverriegeltes Schalten,<br />
G Test und Diagnose,<br />
G Einzelparameter,<br />
G Hardware–Testmenüs,<br />
G Parametersatz.<br />
ka458.gif<br />
Bild 4-30<br />
DIGSI ® 4, Passwort–Übersicht<br />
Bei Betriebsbedienungen mit DIGSI ® 4 oder am Bedienfeld des SIPROTEC ® 4 Gerätes<br />
wird das Passwort für die entsprechende Funktion abgefragt.<br />
Hinweis:<br />
Passwortschutz vor unberechtigten Zugriffen besteht nur im Online Betrieb. Die<br />
Passwörter für Parameteränderungen werden erst beim Laden der Parameter ins Gerät<br />
aktiviert. Sie sind im DIGSI ® 4 Modus Offline irrelevant.<br />
Für die Inaktivierung eines Passwortes müssen Sie dieses kennen!<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
4-31
Die SIPROTEC ® 4–Geräte<br />
Passwörter können nur mit Hilfe von DIGSI ® 4 geändert werden.<br />
Möchten Sie ein bestehendes Passwort ändern, gehen Sie wie folgt vor:<br />
• Klicken Sie im Dialogfenster Passwörter auf die relevante Passwortfunktion, tragen<br />
Sie im Folgedialog das bisherige und das neue Passwort ein und bestätigen<br />
Sie die Eingaben mit OK.<br />
Bild 4-31<br />
DIGSI ® 4 Passwort ändern<br />
Passwörter bestehen aus einer bis zu 8-stelligen Ziffernfolge.<br />
Sie sind bei Auslieferung alle mit 000000 vorbesetzt.<br />
Hinweis:<br />
Haben Sie Ihr Passwort für Parametersatzänderungen vergessen, erhalten Sie durch<br />
unsere Hotline ein temporär gültiges Passwort, mit dem Sie ein neues Benutzer–<br />
Passwort für diese Funktion definieren können.<br />
Unsere Hotlinemitarbeiter benötigen dafür die Registriernummer Ihres Softwarepaketes<br />
DIGSI ® 4!<br />
<br />
4-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Projektieren 5<br />
Bei der Projektierung werden grundsätzliche Festlegungen getroffen, die i. Allg. im<br />
Einsatzgebiet des Gerätes unveränderlich sind.<br />
Hierbei müssen Sie festlegen,<br />
• welche Funktionen Sie nutzen wollen,<br />
• welche Daten, Messgrößen und Befehle Sie über welche Ein-/Ausgänge erfassen/<br />
ausgeben wollen,<br />
• ob Sie anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC verschalten müssen,<br />
• welche Informationen das Geräte–Display anzeigen soll,<br />
• welche Schnittstellen Sie benutzen wollen,<br />
• durch welche Synchronisationsquelle die interne Uhr gestellt werden soll.<br />
In diesem Kapitel ist dargestellt, wie Sie beim Projektieren des 7SA522 vorgehen.<br />
5.1 Festlegen des Funktionsumfangs 5-2<br />
5.2 Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen 5-8<br />
5.3 Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen 5-35<br />
5.4 Serielle Schnittstellen 5-44<br />
5.5 Datum-/Uhrzeitführung 5-48<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-1
Projektieren<br />
5.1 Festlegen des Funktionsumfangs<br />
Allgemeines<br />
Das Gerät 7SA522 verfügt über eine Reihe von Schutz- und Zusatzfunktionen. Der<br />
Umfang der Hard- und Firmware ist auf diese Funktionen abgestimmt. Darüber hinaus<br />
können die Befehlsfunktionen an die Anlagenverhältnisse angepasst werden. Zudem<br />
können durch Projektierung einzelne Funktionen zu- oder abgeschaltet, oder das Zusammenwirken<br />
der Funktionen modifiziert werden.<br />
Beispiel für Projektierung des Funktionsumfangs:<br />
Eine Schaltanlage hat Abzweige mit Freileitungen und Transformatoren. Fehlerortung<br />
soll nur auf den Freileitungen durchgeführt werden. Bei den Geräten für die Transformatorabzweige<br />
wird diese Funktion daher „wegprojektiert“.<br />
Festlegen des<br />
Funktionsumfangs<br />
Die Projektierungsparameter können Sie mittels Personalcomputer und Bedienprogramm<br />
DIGSI ® 4 über die Bedienschnittstelle auf der Frontkappe des Gerätes oder<br />
über die Serviceschnittstelle eingeben. Die Bedienung über DIGSI ® 4istausführlich<br />
im DIGSI ® 4–Handbuch, Best.–Nr. E50417–H1<strong>10</strong>0–C097, beschrieben.<br />
Zum Ändern der Projektierungsparameter im Gerät ist die Eingabe des Passwortes<br />
Nr. 7 (für Parametersatz) erforderlich (siehe Kapitel 4, letzter Abschnitt). Ohne Passwort<br />
können Sie die Einstellungen lesen, nicht aber ändern und an das Gerät übertragen.<br />
Funktionsumfang und ggf. die möglichen Alternativen werden in der Dialogbox Funktionsumfang<br />
(siehe Bild 5-1) an die Anlagenverhältnisse angepasst. Zum Ändern<br />
einer Funktion klicken Sie in die entsprechende Zeile unter Umfang und können in der<br />
erscheinenden Aufklappliste die gewünschte Option auswählen. Die Aufklappliste<br />
schließt sich automatisch nach dem Anklicken einer Option.<br />
Bild 5-1<br />
Dialogbox Funktionsumfang in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Bevor Sie die Dialogbox schließen, übertragen Sie die geänderten Funktionsparameter<br />
in das Gerät durch Anklicken der Schaltfläche Digsi → Gerät. Durch das Speichern<br />
werden die Daten im Gerät dauerhaft und gegen Spannungsausfall gesichert<br />
hinterlegt.<br />
5-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Festlegen des Funktionsumfangs<br />
Ein Auslesen des projektierten Funktionsumfangs ist auch über die Bedienoberfläche<br />
des Gerätes selbst möglich, nicht jedoch eine Änderung. Sie erreichen dort die Parameter<br />
des Funktionsumfangs vom HAUPTMENU über → Parameter → Fkt.Umfang.<br />
Besonderheiten<br />
Die meisten Einstellungen sind selbsterklärend. Besonderheiten sind im folgenden erläutert.<br />
Für die Kommunikation der Schutzsignale kann jedes Gerät (je nach Bestellvariante)<br />
über eine oder zwei Wirkschnittstellen verfügen. Unter Adresse 145 stellen Sie ein,<br />
ob die Wirkschnittstelle WS1 benutzt werden soll, unter Adresse 146, obdieWirkschnittstelle<br />
WS2 benutzt werden soll. Bei einem Schutzobjekt mit zwei Enden benötigt<br />
jedes Gerät mindestens eine Wirkschnittstelle. Bei mehr Enden muss gewährleistet<br />
sein, dass alle zueinander gehörigen Geräte unmittelbar oder mittelbar (über andere<br />
Geräte) miteinander verbunden sind. Näheres über die Möglichkeiten finden Sie<br />
in Abschnitt 6.4.1 Schutzdatentopologie.<br />
Wenn Sie die Einstellgruppenumschaltung verwenden wollen, stellen Sie Adresse<br />
<strong>10</strong>3 PARAMET.-UMSCH. auf vorhanden. In diesem Fall können Sie für die Funktionseinstellungen<br />
bis zu vier verschiedenen Gruppen von Funktionsparametern einstellen<br />
(siehe auch Kapitel 6.1.2), die während des Betriebs schnell und bequem umgeschaltet<br />
werden können. Bei Einstellung nicht vorhanden können Sie nur eine<br />
Funktionsparametergruppe einstellen und verwenden.<br />
Adresse 1<strong>10</strong> AUSLÖSUNG gilt nur für Geräte, die ein- oder dreipolig auslösen können.<br />
Stellen Sie ein–/dreipolig ein, wenn auch einpolige Auslösung erwünscht ist,<br />
wenn also mit einpoliger oder mit ein-/dreipoliger automatischer Wiedereinschaltung<br />
gearbeitet wird. Voraussetzung ist, dass eine interne Wiedereinschaltautomatik vorhanden<br />
ist oder ein externes Wiedereinschaltgerät benutzt wird. Außerdem muss der<br />
Leistungsschalter für einzelpolige Steuerung geeignet sein.<br />
Hinweis:<br />
Wenn Sie Adresse 1<strong>10</strong> geändert haben, speichern Sie zunächst diese Änderung mit<br />
OK und öffnen die Dialogbox neu, da andere Einstellmöglichkeiten von der Wahl unter<br />
Adresse 1<strong>10</strong> abhängig sind.<br />
Für den Distanzschutz können Sie je nach Ausführung auswählen, nach welcher Auslösekennlinie<br />
er arbeiten soll, und zwar unter Adresse 112 für die Leiter–Leiter–Messwerke<br />
DIS PHASE-PHASE und unter Adresse 113 für die Leiter–Erde–Messwerke<br />
DIS PHASE-ERDE. Zur Auswahl stehen die polygonale Auslösecharakteristik Polygon<br />
und die MHO–Kreis–Charakteristik MHO. In den Abschnitten 6.2.3 und 6.2.4 sind<br />
die Kennlinien und Messverfahren ausführlich erläutert. Sie können die Wahl für die<br />
beiden Adressen getrennt und unterschiedlich ausüben. Soll das Gerät nur für Leiter–<br />
Erde–Schleifen oder nur für Leiter–Leiter–Schleifen eingesetzt werden, so wird die<br />
nicht benötigte Funktion nicht vorhanden eingestellt. Wenn das Gerät über nur<br />
eine der Kennlinienmöglichkeiten verfügt, sind diese Adressen ausgeblendet.<br />
Soll der Distanzschutz durch Signalübertragungsverfahren ergänzt werden, so können<br />
Sie unter Adresse 121 DIS SIGNAL das gewünschte Verfahren auswählen. Zur<br />
Auswahl stehen das Mitnahmeverfahren über Übergreifzone Mitnahme, das Signalübertragungsverfahren<br />
Signalvergleich, das Unblockverfahren Unblocking<br />
und das Blockierverfahren Blocking. Verfügt das Gerät über eine Wirkschnittstelle<br />
zur Kommunikation über digitale Übertragungsstrecken, stellen Sie hier Signal mit<br />
WS ein. Die Verfahren sind in Abschnitt 6.6.1 ausführlich beschrieben. Wollen Sie kein<br />
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz verwenden, stellen Sie nicht<br />
vorhanden ein.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-3
Projektieren<br />
Für den Überstromzeitschutz können Sie unter Adresse 126 ÜBERSTROM einstellen,<br />
nach welcher Kennliniengruppe er arbeiten soll. Zusätzlich zum unabhängigen Überstromzeitschutz<br />
(UMZ) können Sie — abhängig von der Bestellvariante — einen<br />
stromabhängigen Überstromzeitschutz projektieren, der entweder nach einer IEC–<br />
Kennlinie (UMZ/AMZ IEC) oder nach einer ANSI–Kennlinie (UMZ/AMZ ANSI) arbeitet.<br />
Die verschiedenen Kennlinien sind in den Technischen Daten dargestellt. Natürlich<br />
können Sie auch auf den Überstromzeitschutz verzichten (nicht vorhanden).<br />
Auch für den Erdkurzschlussschutz können Sie unter Adresse 131 EF KURZSCHLUSS<br />
einstellen, nach welcher Kennliniengruppe er arbeiten soll. Zusätzlich zum bis zu dreistufigen<br />
unabhängigen Überstromzeitschutz (UMZ) können Sie — abhängig von der<br />
Bestellvariante — eine stromabhängige Erdkurzschlussstufe projektieren, die entweder<br />
nach einer IEC–Kennlinie (UMZ/AMZ IEC) oder nach einer ANSI–Kennlinie (UMZ/<br />
AMZ ANSI) arbeitet, oder nach einer logarithmisch inversen Kennlinie (UMZ/log.<br />
invers). Wenn Sie keine stromabhängige Kennlinie benötigen, können Sie die normal<br />
als „stromabhängig“ bezeichnete Stufe auch als vierte unabhängige Stufe (nur<br />
UMZ) verwenden. Die verschiedenen Kennlinien sind in den Technische Daten dargestellt.<br />
Natürlich können Sie auch auf den Erdkurzschlussschutz verzichten (nicht<br />
vorhanden).<br />
Wenn Sie den Erdkurzschlussschutz benutzen, können Sie ihn durch Signalübertragungsverfahren<br />
ergänzen. Sie können unter Adresse 132 EF SIGNAL das gewünschte<br />
Verfahren auswählen. Zur Auswahl stehen das Richtungsvergleichsverfahren<br />
Richtungsverg., das Unblockverfahren Unblocking und das Blockierverfahren<br />
Blocking. Die Verfahren sind in Abschnitt 6.8.1 ausführlich beschrieben. Verfügt<br />
das Gerät über eine Wirkschnittstelle zur Kommunikation über digitale<br />
Verbindung, stellen Sie hier Richtvgl mit WS ein. Wollen Sie kein Signalübertragungsverfahren<br />
mit Erdkurzschlussschutz verwenden, stellen Sie nicht<br />
vorhanden ein.<br />
Wenn das Gerät über eine Wiedereinschaltautomatik verfügt, sind die Adressen 133<br />
und 0134 von Bedeutung. Wird an dem Abzweig, für den 7SA522 eingesetzt ist, keine<br />
Wiedereinschaltung gewünscht oder wird ausschließlich ein externes Gerät zur Wiedereinschaltung<br />
benutzt, ist Adresse 133 AUTO-WE auf nicht vorhanden einzustellen.<br />
Automatische Wiedereinschaltung ist nur bei Freileitungen zulässig. In allen<br />
anderen Fällen darf sie nicht verwendet werden. Besteht das Schutzobjekt aus einer<br />
Mischung von Freileitungen und anderen Betriebsmitteln (z.B. Freileitung im Block mit<br />
einem Transformator oder Freileitung/Kabel), ist Wiedereinschaltung nur zulässig,<br />
wenn sicher gestellt ist, dass sie nur beim Freileitungsfehler erfolgen kann.<br />
Ansonsten stellen Sie dort die Anzahl der gewünschten Wiedereinschaltversuche ein.<br />
Sie können 1 WE-Zyklus bis 8 WE-Zyklen wählen. Sie können auch ASP (adaptive<br />
spannungslose Pause) einstellen; in diesem Fall richtet sich das Verhalten der Wiedereinschaltautomatik<br />
nach den Zyklen des Gegenendes. Mindestens an einem Leitungsende<br />
muss jedoch die Anzahl der Zyklen projektiert werden, und dieses Ende<br />
muss zuverlässig über eine Einspeisung verfügen. Das andere — bei mehr als zwei<br />
Leitungsenden die anderen — kann mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten.<br />
Ausführliche Erläuterungen hierzu sind in Abschnitt 6.13.1 gegeben.<br />
Die AWE BETRIEBSART unter Adresse 134 erlaubt maximal vier Optionen. Zum einen<br />
kann bestimmt werden, ob der Ablauf der Unterbrechungszyklen vom Fehlerbild der<br />
Anregung der anwerfenden Schutzfunktion(en) (nur für dreipolige Auslösung) oder<br />
von der Art des Auslösekommandos bestimmt wird. Zum anderen lässt sich die Wiedereinschaltautomatik<br />
mit oder ohne Wirkzeit betreiben.<br />
Die Einstellung AUS ... (Mit Auskommando ..., Voreinstellung) ist vorzuziehen, wenn<br />
einpolige oder ein/dreipolige Unterbrechungszyklen vorgesehen und möglich sind. In<br />
diesem Fall sind (für jeden Unterbrechungszyklus) unterschiedliche Pausenzeiten<br />
nach einpoliger Abschaltung einerseits und nach dreipoliger Abschaltung anderer-<br />
5-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Festlegen des Funktionsumfangs<br />
seits möglich. Die auslösende Schutzfunktion bestimmt die Art der Abschaltung: einpolig<br />
oder dreipolig. Abhängig davon wird die Pausenzeit gesteuert.<br />
Die Einstellung Anr. ... (Mit Anregung ...) ist nur möglich und sichtbar, wenn ausschließlich<br />
dreipolige Auslösung erfolgen soll, d.h. wenn entweder die Gerätevariante<br />
laut Bestellbezeichnung nur für dreipolige Auslösung geeignet ist oder nur dreipolige<br />
Auslösung projektiert ist (Adresse 1<strong>10</strong> AUSLÖSUNG = nur dreipolig, siehe oben).<br />
In diesem Fall können Sie für die Unterbrechungszyklen unterschiedliche Pausenzeitennachein-,<br />
zwei- und dreiphasigen Fehlern einstellen. Maßgebend ist das Anregebild<br />
der Schutzfunktionen zum Zeitpunkt des Verschwindens des Auslösekommandos.<br />
Diese Betriebsart erlaubt auch bei dreipoligen Unterbrechungszyklen, die Pausenzeiten<br />
von der Fehlerart abhängig zu machen. Die Auslösung ist stets dreipolig.<br />
Die Einstellung ... und Twirk (Mit ... Wirkzeit) stellt für jeden Unterbrechungszyklus<br />
eine Wirkzeit zur Verfügung. Diese wird von der Generalanregung aller Schutzfunktionen<br />
gestartet. Wenn nach Ablauf einer Wirkzeit noch kein Auslösekommando vorliegt,<br />
kann der entsprechende Unterbrechungszyklus nicht durchgeführt werden. Weitere<br />
Erläuterungen hierzu sind in Abschnitt 6.13.1 gegeben. Bei Zeitstaffelschutz wird diese<br />
Einstellung empfohlen. Verfügt die Schutzfunktion, die mit Wiedereinschaltung arbeiten<br />
soll, nicht über ein generelles Anregesignal für den Start der Wirkzeiten, wählen<br />
Sie eine Einstellung ... ohne Twirk (... ohne Wirkzeit).<br />
Für die Fehlerortung können Sie unter Adresse 138 FEHLERORTER vorhanden und<br />
nicht vorhanden bestimmen.<br />
Bei der Auslösekreisüberwachung geben Sie unter Adresse 140 AUSKREISÜBERW.<br />
an, wie viele Auslösekreise zu überwachen sind: 1 Kreis, 2 Kreise oder 3 Kreise.<br />
5.1.1 Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
<strong>10</strong>3 PARAMET.-<br />
UMSCH.<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
1<strong>10</strong> AUSLÖSUNG nur dreipolig<br />
ein-/dreipolig<br />
112 DIS PHASE-PHASE Polygon-Charakteristik<br />
Kreis-Charakteristik<br />
nicht vorhanden<br />
113 DIS PHASE-ERDE Polygon-Charakteristik<br />
Kreis-Charakteristik<br />
nicht vorhanden<br />
nur dreipolig<br />
Polygon-Charakteristik<br />
Polygon-Charakteristik<br />
Auslöseverhalten<br />
Distanzschutz Phase-Phase<br />
Distanzschutz Phase-Erde<br />
120 PENDELERFAS-<br />
SUNG<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Pendelerfassung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-5
Projektieren<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
121 DIS SIGNAL Mitnahme über Messbereichserweiterung<br />
Signalvergleich<br />
Unblocking<br />
Blocking<br />
Signalverfahren mit Wirkschnittstelle<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Distanzschutz Signalzusatz<br />
122 EXT.EINKOPP-<br />
LUNG<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Externe Einkopplung<br />
124 SCHNELLAB-<br />
SCHALT<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Schnellabschaltung nach<br />
Zuschaltung<br />
125 SCHWACHE<br />
EINSP.<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Schwache Einspeisung<br />
126 ÜBERSTROM nicht vorhanden<br />
UMZ/AMZ (IEC-Kurven)<br />
UMZ/AMZ (ANSI-Kurven)<br />
131 EF KURZSCHLUSS nicht vorhanden<br />
UMZ/AMZ (IEC-Kurven)<br />
UMZ/AMZ (ANSI-Kurven)<br />
logarithmisch invers<br />
nur UMZ<br />
132 EF SIGNAL Richtungsvergleich<br />
Richtungsvergleich mit Wirkschnittstelle<br />
Unblocking<br />
Blocking<br />
nicht vorhanden<br />
133 AUTO-WE 1 WE-Zyklus<br />
2WE-Zyklen<br />
3WE-Zyklen<br />
4WE-Zyklen<br />
5WE-Zyklen<br />
6WE-Zyklen<br />
7WE-Zyklen<br />
8WE-Zyklen<br />
ASP<br />
nicht vorhanden<br />
UMZ/AMZ (IEC-<br />
Kurven)<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Überstromzeitschutz<br />
Erdkurzschlussschutz f.hochohmige<br />
Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz Signalzusatz<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
134 AWE BETRIEBS-<br />
ART<br />
Mit Anregung und Wirkzeit<br />
Mit Anregung ohne Wirkzeit<br />
Mit Auskommando und Wirkzeit<br />
Mit Auskommando ohne<br />
Wirkzeit<br />
Mit Auskommando<br />
und Wirkzeit<br />
Betriebsart der AWE<br />
135 SYNCHRON<br />
KONTR.<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Synchronkontrolle<br />
137 SPANNUNGS-<br />
SCHUTZ<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Spannungsschutz<br />
138 FEHLERORTER vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
Fehlerorter<br />
5-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Festlegen des Funktionsumfangs<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
139 SCHALTERVER-<br />
SAG.<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Schalterversagerschutz<br />
140 AUSKREISÜBERW. nicht vorhanden<br />
1Kreis<br />
2Kreise<br />
3Kreise<br />
nicht vorhanden<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
145 WS1 vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
146 WS2 nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
147 ANZAHL GERAETE 2 Geräte<br />
3Geräte<br />
vorhanden Wirkschnittstelle 1<br />
nicht vorhanden Wirkschnittstelle 2<br />
2 Geräte Anzahl Geräte<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-7
Projektieren<br />
5.2 Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Allgemeines<br />
Bei Auslieferung des Gerätes sind den Leuchtanzeigen auf der Frontkappe, einigen<br />
Funktionstasten, den Binäreingängen und den Ausgangsrelais des Gerätes bereits Informationen<br />
zugeordnet. Diese Zuordnungen können jedoch für die meisten Informationen<br />
geändert und somit an örtliche Gegebenheiten angepasst werden.<br />
Bei der Rangierung werden bestimmte Informationen, die das Gerät erzeugt oder benötigt,<br />
bestimmten physischen Schnittstellen (z.B. Ein- und Ausgabeeinheiten) oder<br />
logischen Schnittstellen (z.B. anwenderdefinierbare Logik, CFC) zugeordnet.<br />
Es gilt also zu entscheiden, welche Information mit welcher Schnittstelle des Gerätes<br />
verknüpft werden soll. Dabei können den Informationen und Schnittstellen auch bestimmte<br />
Eigenschaften zugeordnet werden.<br />
Bei der Rangierung können Meldungen und Statistikwerte früherer Ereignisse verloren<br />
gehen. Bei einer nachträglichen Änderung sollten daher die Betriebs- und Störfallmeldepuffer<br />
sowie die Statistikzähler zuerst ausgelesen werden.<br />
5.2.1 Vorbereitung<br />
Bevor Sie mit der Rangierung beginnen, sollten Sie hierzu ein Konzept erstellen. Hierbei<br />
bringen Sie die benötigten Ein- und Ausgabeinformationen in Einklang mit der Anzahl<br />
der im Gerät verfügbaren physischen Ein- und Ausgänge. Beachten Sie dabei die<br />
verschiedenen Typen von Meldungen und Befehlen und deren Erfordernisse.<br />
Meldungen<br />
Meldungen können Informationen des Gerätes über Ereignisse und Zustände sein,<br />
die über Ausgangsrelais zur Verfügung gestellt werden sollen, z.B. Anlauf des Prozessorsystems<br />
(Ereignis) oder Störung einer Gerätefunktion (Zustand). Diese werden als<br />
Ausgangsmeldungen bezeichnet. Meldungen sind auch Informationen aus der Anlage<br />
an das Gerät über Ereignisse und Zustände der Anlage, z.B. Auslösung eines<br />
Schutzschalters oder die Stellung eines Schaltgerätes. Diese werden als Eingangsmeldungen<br />
bezeichnet.<br />
Je nach Typ können die Meldungen weiter unterschieden werden. In den Bildern 5-2<br />
und 5-3 sind typische Meldungstypen schematisch dargestellt. Für eine Doppelmeldung<br />
werden zwei Binäreingänge benötigt, deren Zustände normalerweise antivalent<br />
sind und vom Gerät überwacht werden.<br />
(interne logische<br />
Information)<br />
Wiederanlauf<br />
(7SA522) L+<br />
Bild 5-2 Ausgangsmeldung (AM)<br />
(Anlage)<br />
Ausgangmeldung über Relaiskontakt<br />
5-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
L+<br />
L–<br />
Bild 5-3<br />
z.B. Schutzschalter<br />
(Anlage)<br />
Einzelmeldung (EM)<br />
(7SA522)<br />
Binäreingang<br />
z.B. BE 1<br />
Eingangsmeldungen (EM und DM)<br />
L+<br />
L–<br />
M<br />
z.B. Trenner<br />
(Anlage)<br />
Doppelmeldung (DM)<br />
(7SA522)<br />
Binäreingang<br />
z.B. BE 2<br />
Binäreingang<br />
z.B. BE 3<br />
Befehle<br />
Befehle sind Ausgangsmeldungen, die speziell für die Ausgabe von Steuersignalen<br />
an Schaltgeräte der Anlage ausgerichtet sind.<br />
G Bestimmen Sie für jedes Schaltgerät, ob es 1-, 1 1 / 2 - oder 2-polig, mit Einzel- oder<br />
Doppelbefehl, mit oder ohne Rückmeldung geschaltet werden soll (siehe Tabelle 5-<br />
1 und Bilder 5-4 bis 5-9). Daraus ergibt sich die notwendige Anzahl der zu verarbeitenden<br />
Informationen und der Befehlstyp ist damit festgelegt.<br />
G Ordnen Sie den daraus resultierenden Anforderungen die im SIPROTEC ® –Gerät<br />
vorhandenen binären Ein- und Ausgänge zu. Beachten Sie dabei:<br />
− Zu einem Schaltgerät gehörige Meldungen und Befehle müssen jeweils fortlaufende<br />
binäre Ein- bzw. Ausgänge im SIPROTEC ® –Gerät belegen;<br />
− Der jeweilige AUS–Befehl ist stets vor dem EIN–Befehl platziert;<br />
− Ggf. ergeben sich Einschränkungen durch die Wurzelung binärer Ein- und Ausgänge<br />
im SIPROTEC ® –Gerät.<br />
Haben Sie den Typ eines Befehls erst einmal definiert, reserviert DIGSI ® 4eineentsprechende<br />
Anzahl von Binärausgängen des Gerätes. Dabei sind die zugehörigen<br />
Ausgangsrelais fortlaufend nummeriert. Dies ist bei der Zuordnung der Ausgangsrelais<br />
zu den Steuerfunktionen zu beachten.<br />
Tabelle 5-1 zeigt die wichtigsten Befehlstypen, wie Sie sie auch bei der Rangierung in<br />
der Matrix angeboten bekommen (siehe auch Randtitel „Binärausgänge für Schaltgeräte“<br />
unter Abschnitt 5.2.4). Dabei stehen alle Doppelbefehle (mit und ohne Rückmeldung)<br />
auch als Trafostufenbefehle zur Verfügung. In den folgenden Bildern 5-4 bis 5-<br />
9 sind Zeitdiagramme, Ansteuerschaltungen, sowie die Reihenfolge der Relaisbelegungen<br />
für häufige Befehlstypen gezeigt.<br />
Tabelle 5-1<br />
Die wichtigsten Befehlstypen<br />
Einzelbefehl 1-polige Anschaltung mit 1 Relais ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
Doppelbefehl 1-polige Anschaltung mit 2 Relais ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
Doppelbefehl 1 1 / 2 -polige Anschaltung<br />
Doppelbefehl 1polige Anschaltung<br />
mit zentraler Wurzel<br />
mit 3 Relais<br />
mindestens<br />
3Relais<br />
ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
Doppelbefehl 2-polige Anschaltung mit 4 Relais ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
B_E<br />
BR_E<br />
B_D2<br />
BR_D2<br />
B_D3<br />
BR_D3<br />
B_D2<br />
BR_D2<br />
B_D4<br />
BR_D4<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-9
Projektieren<br />
Tabelle 5-1<br />
Die wichtigsten Befehlstypen<br />
Doppelbefehl 1-polig AUS/<br />
2-polig EIN<br />
mit 3 Relais<br />
ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
B_D12<br />
BR_D12<br />
Doppelbefehl Motorsteuerung<br />
(Links-/Rechtslauf)<br />
mit 2 Relais<br />
je 2 Kontakte<br />
ohne Rückmeldung<br />
mit Rückmeldung<br />
B_D2<br />
BR_D2<br />
Doppelbefehl 1-polig<br />
für Dreistellungstrenner<br />
Doppelbefehl 1-polig, negiert<br />
mit gemeinsamen<br />
2 Relais<br />
je 2 Kontakte<br />
für Trennerfunktion<br />
(mit Rückmeldung)<br />
für Erderfunktion<br />
BR_D2<br />
BR_D2N<br />
Bei den Doppelbefehlen legen Sie das jeweils erste Relais über DIGSI ® 4 fest; die<br />
nachfolgend benötigten fügt DIGSI ® 4 automatisch hinzu. Dabei ist der jeweilige<br />
AUS–Befehl stets vor dem EIN–Befehl platziert. Bei den Befehlen mit Rückmeldung<br />
reserviert DIGSI ® 4 in der Rangiermatrix automatisch eine Zeile für die Rückmeldungen<br />
des Schaltgerätes. Auch hier gilt: AUS–Rückmeldung ist stets vor der<br />
EIN–Rückmeldung platziert.<br />
Für die Bilder 5-4 bis 5-9 gelten die folgenden Abkürzungen:<br />
− KE Relais–Kontakt EIN<br />
− KA Relais–Kontakt AUS<br />
− KW Relais–Kontakt Wurzel<br />
− KZW Relais–Kontakt zentrale Wurzel<br />
− L+; L– Steuerspannung<br />
KE<br />
Schaltbefehl<br />
KE<br />
L+<br />
t<br />
EIN<br />
Schaltgerät<br />
Relaisrangierung:<br />
1<br />
X<br />
L–<br />
EIN<br />
Bild 5-4<br />
1-poliger Einzelbefehl<br />
KE<br />
KA<br />
Schaltbefehl<br />
EIN<br />
Schaltbefehl<br />
AUS<br />
KE<br />
EIN<br />
Schaltgerät<br />
KA<br />
AUS<br />
L+<br />
Relaisrangierung:<br />
1 2<br />
X X<br />
t<br />
L–<br />
AUS<br />
EIN<br />
Bild 5-5<br />
1-poliger Doppelbefehl<br />
5-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Schaltbefehl<br />
EIN<br />
Schaltbefehl<br />
AUS<br />
KE<br />
KA<br />
L+<br />
KE<br />
KA<br />
EIN<br />
Schaltgerät<br />
AUS<br />
KW<br />
KW<br />
Relaisrangierung:<br />
1 2 3<br />
X X X<br />
t<br />
L–<br />
AUS<br />
EIN<br />
Wurzel<br />
Bild 5-6<br />
1 1 / 2 -poliger Doppelbefehl<br />
In Bild 5-7 ist das zentrale Wurzelrelais im Gegensatz zu allen anderen Ausgangsrelais<br />
mehreren Schaltgeräten zugeordnet. Aus Sicherheitsgründen ist das gleichzeitige<br />
Schalten mehrerer Schaltgeräte verriegelt.<br />
Das Wurzelrelais übernimmt bei der Befehlsausgabe für ein Schaltgerät automatisch<br />
die Eigenschaften des steuernden Relais, es wird also nicht einzeln parametriert. Die<br />
Ausgabeart ist 1-polig.<br />
Schaltbefehl<br />
EIN<br />
Schaltbefehl<br />
AUS<br />
KE<br />
KA<br />
L+<br />
KE<br />
KA<br />
EIN<br />
Schaltgerät<br />
1<br />
AUS<br />
Schaltgerät<br />
2...n<br />
KZW<br />
Relaisrangierung:<br />
1 2<br />
X X<br />
n<br />
X<br />
t<br />
KZW<br />
L–<br />
AUS<br />
EIN<br />
Zentr. Wurzel<br />
Bild 5-7<br />
1-poliger Doppelbefehl mit zentraler Wurzel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-11
Projektieren<br />
KE1<br />
Schaltbefehl<br />
EIN<br />
Schaltbefehl<br />
AUS<br />
KE1<br />
KA1<br />
L+<br />
KE2<br />
KA1<br />
KA2<br />
EIN<br />
KE2<br />
Schaltgerät<br />
AUS<br />
KA2<br />
L–<br />
1<br />
2 3 4<br />
t<br />
Relaisrangierung:<br />
X X X X<br />
AUS1<br />
EIN1<br />
AUS2<br />
EIN2<br />
Bild 5-8<br />
2-poliger Doppelbefehl (über 4 Relais mit je einem Kontakt)<br />
KE1<br />
KE2<br />
Schaltbefehl<br />
EIN<br />
Schaltbefehl<br />
AUS<br />
KE1<br />
EIN<br />
Schaltgerät<br />
KA<br />
AUS<br />
L+<br />
KA<br />
KE2<br />
1<br />
2 3<br />
t<br />
L–<br />
Relaisrangierung:<br />
X X X<br />
AUS<br />
EIN1<br />
EIN2<br />
Bild 5-9<br />
Anschaltung 1-polig AUS, 2-polig EIN (mit 3 Relais)<br />
5-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
5.2.2 Aufbau und Handhabung der Rangiermatrix<br />
Allgemeines<br />
In diesem Abschnitt wird Aufbau und Bedienung der Rangiermatrix im Allgemeinen<br />
dargestellt. Sie können dies am Bildschirm nachvollziehen, ohne irgendwelche Rangierdaten<br />
zu ändern. Die Eigenschaften der verschiedenen Informationen sind in Abschnitt<br />
5.2.3, die Durchführung der Rangierung ist in Abschnitt 5.2.4 behandelt.<br />
Die Rangierung der Informationen erfolgt mittels PC und Bedienprogramm DIGSI ® 4<br />
über die Bedien- oder Serviceschnittstelle. Die Rangierung ist in DIGSI ® 4inFormeiner<br />
Matrix aufgebaut (Bild 5-<strong>10</strong>). Jeder waagerechten Zeile ist eine Information des<br />
Gerätes zugeordnet. Sie wird identifiziert durch eine Funktionsnummer Nr, einen<br />
Kurztext (Displaytext D), eine Erläuterung (Langtext L, in Bild 5-<strong>10</strong> ausgeblendet) und<br />
einen Informationstyp T. In den Spalten sind die Schnittstellen angegeben, die Quellen<br />
und/oder Ziele der Informationen sein sollen. Dies können neben den physischen<br />
Ein- und Ausgängen des Gerätes auch interne Schnittstellen zur anwenderdefinierbaren<br />
Logik (CFC, siehe auch Abschnitt 5.3), zu den Meldepuffern und zum Gerätedisplay<br />
sein.<br />
Filter<br />
Informationskatalog<br />
Standardansicht<br />
Kurzansicht<br />
Bild 5-<strong>10</strong><br />
Auszug aus der Rangiermatrix in der Bedienoberfläche von DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-13
Projektieren<br />
Die Verknüpfung zwischen Zeilen und Spalten geschieht durch Markierung in dem jeweiligen<br />
Kreuzungsfeld. In übersichtlicher Form ist so z.B. darstellbar, von welchen Informationen<br />
ein bestimmtes Ziel angesteuert werden kann oder von welcher Quelle<br />
eine Information erwartet wird. Dabei wird nicht nur die Zuordnung an sich, sondern<br />
auch die Art der Zuordnung festgelegt. So kann z.B. die Information über ein Ereignis,<br />
die auf eine Leuchtanzeige rangiert wird, für diese gespeichert werden.<br />
Welche Verknüpfungen mit welchen Markierungen an den Kreuzungspunkten möglich<br />
sind, ist vom Informationstyp abhängig. Nicht sinnvolle Verknüpfungen werden<br />
durch interne Plausibilitätskontrollen in DIGSI ® 4 weitgehend abgefangen.<br />
Die Spalten der Matrix sind in drei Bereiche eingeteilt: Information, Quelle und Ziel.<br />
Links der eigentlichen Matrix sind die Informationen in Gruppen gegliedert.<br />
Reduktion des<br />
Anzeigeumfangs<br />
Wegen der Fülle der Informationen kann die Matrix sehr umfangreich werden. Es ist<br />
dann zweckmäßig, mit Hilfe von Filtern nur bestimmte Informationen anzeigen zu lassen<br />
und dadurch die Zahl der Zeilen zu beschränken.<br />
Die Symbolleiste unterhalb der Menüzeile enthält zwei Aufklappmenüs, mit deren Hilfe<br />
Sie die Informationen filtern können. So können Sie im ersten Aufklappmenü die<br />
Zeilen auf nur Meldungen, nur Befehle, nur Meldungen und Befehle oder nur Messund<br />
Zählwerte beschränken. Das zweite Aufklappmenü erlaubt, nur rangierte, auf<br />
physische Ein-/Ausgänge rangierte oder nicht rangierte Informationen anzeigen zu<br />
lassen.<br />
Eine weitere Reduktion der Zeilen ist dadurch möglich, dass Sie eine Informationsgruppe<br />
zu einer einzigen Zeile zusammenschrumpfen lassen, indem Sie auf die Fläche<br />
mit der Bezeichnung der Gruppe doppelklicken. Hierdurch wird die Anzahl der<br />
Zeilen reduziert, und Sie können sich besser auf die gewünschte Informationsgruppe<br />
konzentrieren. Durch nochmaliges Doppelklicken werden wieder alle Einzelinformationen<br />
angezeigt.<br />
Um die Matrix in der Breite zu begrenzen, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie können mit<br />
zwei Schaltflächen in der Symbolleiste zwischen Standardansicht und Kurzansicht<br />
umschalten oder einzelne Spalten aus- und einblenden.<br />
Im letzteren Fall doppelklicken Sie auf die Schaltfläche einer Spaltenüberschrift; der<br />
Inhalt der zugehörigen Spalte verschwindet. Im obigen Bild ist beispielsweise auf die<br />
Darstellung der Langtexte (L) unter Information verzichtet. Durch Doppelklicken<br />
auf die Schaltfläche L würden die Langtexte wieder sichtbar und umgekehrt.<br />
Mit den Schaltflächen der Symbolleiste können Sie alle Spalten unter Quelle und<br />
Ziel verändern. Die Spalten unter Information bleiben dabei unverändert.<br />
In der Standardansicht sind die Spalten, z.B. der Binärausgänge (BA) und Leuchtdioden<br />
(LED) zugänglich wie im obigen Bild.<br />
In der Kurzansicht (im Bild nicht dargestellt) wird für die Binäreingänge, Binärausgänge<br />
und LED jeweils nur eine Sammelspalte angezeigt. In dieser informiert eine Abkürzung<br />
über die Art der Rangierung. So bedeutet die Abkürzung H1 in einer Zelle der<br />
Sammelspalte BE beispielsweise, dass die zugehörige Information mit Spannung aktiv<br />
(High–aktiv) auf den Binäreingang 1 rangiert ist. Ist eine Information auf mehrere<br />
Ziele rangiert, so werden die Abkürzungen aller Ziele, durch Kommata getrennt, angezeigt.<br />
Reicht der Platz in der Zelle nicht für die gleichzeitige Darstellung aller Abkürzungen,<br />
so wird durch Doppelklicken der betreffenden Zelle und Bewegen des Textcursors<br />
innerhalb der Zelle nacheinander der gesamte Inhalt sichtbar.<br />
Zwischen Standardansicht und Kurzansicht können Sie auch über den Menüpunkt<br />
Ansicht umschalten.<br />
5-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Informationsgruppen<br />
Die Informationen sind in Informationsgruppen gegliedert. Außer allgemeinen Geräteinformationen<br />
u.Ä. sind auch die Informationen der einzelnen Gerätefunktionen nach<br />
diesen eingeteilt.<br />
Wenn Sie auf die Fläche mit der Bezeichnung einer Informationsgruppe mit der rechten<br />
Maustaste klicken, erscheint ein Kontextmenü, in dem Sie etwas über die Eigenschaften<br />
dieser Gruppe erfahren können. Dies ist besonders nützlich, wenn die betreffende<br />
Funktion Einstellparameter hat.<br />
Wenn z.B. die Informationsgruppe zu einer Schutzfunktion des Gerätes gehört, erscheint<br />
ein Dialogfenster, in dem Sie die Parameter dieser Schutzfunktion ändern<br />
können. Details über die Parameter der verschiedenen Funktionen finden Sie in Kapitel<br />
6. Welche Einstellgruppe Sie bearbeiten wollen, können Sie über das Zeilenmenü<br />
Ansicht → Einstellgruppe auswählen.<br />
Information<br />
Im Spaltenblock Information finden Sie die Funktionsnummer, den Kurztext (Displaytext),<br />
die Erläuterung (Langtext) und den Typ der Information. Die verwendeten Abkürzungen<br />
für den Informationstyp bedeuten:<br />
• Meldungen:<br />
− EM Einzelmeldung,<br />
− DM Doppelmeldung,<br />
− AM Ausgangsmeldung,<br />
− IE Interne Einzelmeldung (Markierung),<br />
− ID Interne Doppelmeldung (Markierung),<br />
− TM Transformatorstufenmeldung.<br />
• Befehle:<br />
− B_E Einzelbefehl ohne Rückmeldung,<br />
− BR_E Einzelbefehl mit Rückmeldung,<br />
− B_EN Einzelbefehl negiert ohne Rückmeldung,<br />
− B_D2 Doppelbefehl 1-polig (2 Relais) ohne Rückmeldung,<br />
− BR_D2 Doppelbefehl mit Rückmeldung 1-polig (2 Relais),<br />
− B_D12 Doppelbefehl 2-polig EIN / 1-polig AUS (3 Relais) ohne Rückmeldung,<br />
− BR_D12 Doppelbefehl mit Rückmeldung 2-polig EIN / 1-polig AUS (3 Relais),<br />
− B_D3 Doppelbefehl 1 1 / 2 -polig (3 Relais) ohne Rückmeldung,<br />
− BR_D3 Doppelbefehl mit Rückmeldung 1 1 / 2 -polig (3 Relais),<br />
− B_D4 Doppelbefehl 2-polig EIN / 2-polig AUS (4 Relais) ohne Rückmeldung,<br />
− BR_D4 Doppelbefehl mit Rückmeldung 2-polig EIN / 2-polig AUS (4 Relais),<br />
− B_D2N Doppelbefehl 1-polig negiert (2 Relais) ohne Rückmeldung,<br />
− BR_D2N Doppelbefehl negiert mit Rückmeldung 1-polig (2 Relais).<br />
• Messwerte:<br />
− MW Messwert,<br />
− MWB Messwert benutzerdefiniert,<br />
− MWZ Messwert mit Zeit,<br />
− GW Grenzmesswert,<br />
− GWB Grenzmesswert benutzerdefiniert.<br />
• Zählwerte:<br />
− MWZW Zählwert aus Messwert,<br />
− IPZW Impulszählwert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-15
Projektieren<br />
Die Informationen besitzen je nach Typ unterschiedliche Eigenschaften, die teilweise<br />
fest vorgegeben sind und teilweise beeinflusst werden können.<br />
Quelle<br />
Die Quelle bezeichnet den Ursprung einer Information, die das Gerät zur Weiterverarbeitung<br />
erhält. Als Quellen stehen zur Verfügung:<br />
− BE Binäreingang,<br />
− F Funktionstaste, diese kann z.B. zur Einleitung einer Schalthandlung dienen,<br />
− C CFC, d.h. Meldung stammt aus der anwenderdefinierbaren Logik,<br />
− S Sytemschnittstelle.<br />
Ziel<br />
Das Ziel gibt an, an welche Schnittstelle eine Information weitergegeben wird. Als Ziele<br />
stehen zur Auswahl:<br />
− BA Binärausgang,<br />
− LED Leuchtdiode auf der Frontkappe des Gerätes,<br />
− P Meldepuffer (Betriebsmeldungspuffer, Netzstörungsmeldepuffer) des Gerätes,<br />
− S Systemschnittstelle,<br />
− C CFC, Meldung wird von einem CFC–Programm der anwenderdefinierbaren<br />
Logik weiterverarbeitet,<br />
− ST Steuerung von Schaltgeräten, wenn ein Schaltobjekt im Menü des Gerätes<br />
angezeigt werden soll.<br />
5.2.3 Informationseigenschaften festlegen<br />
Allgemeines<br />
Die Informationseigenschaften sind protokollabhängig. So werden nicht alle Funktionen<br />
von allen Protokollen unterstützt (siehe auch Tabelle „Protokollabhängige Funktionen“<br />
im Anhang).<br />
Die Informationen besitzen je nach Typ unterschiedliche Eigenschaften. Positionieren<br />
Sie den Mauszeiger unterhalb der Überschrift Information auf eine Information und<br />
klicken mit der rechten Maustaste in das gleiche Feld. In dem nun erscheinenden Kontextmenü<br />
öffnen Sie durch Klicken auf Eigenschaften das Eigenschaftenfenster.<br />
So können Sie beispielsweise für jede Meldung festlegen, ob diese als Markierung in<br />
der Störwertaufzeichnung erscheinen soll (Bilder 5-11, 5-12 und 5-13). Bei internen<br />
Einzelmeldungen können Sie außerdem festlegen, welchen Zustand sie bei Erstanlauf<br />
des Gerätes haben sollen (Bild 5-12).<br />
5-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Ausgangsmeldung<br />
(AM)<br />
Bild 5-11<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Ausgangsmeldung<br />
(AM), mit der Maßgabe, als Markenmeldung im Störschrieb dargestellt zu werden<br />
Interne Einzelmeldung<br />
(IE)<br />
Bild 5-12<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Interne Einzelmeldung<br />
(IE), mit den Wahlmöglichkeiten für die Vorbesetzung bei Erst- und Wiederanlauf<br />
und als Markenmeldung im Störschrieb dargestellt zu werden<br />
Einzelmeldung<br />
(EM)<br />
Bild 5-13<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Einzelmeldung (EM)<br />
Doppelmeldung<br />
(DM)<br />
Zusätzlich zu den für Einzelmeldungen aufgeführten Objekteigenschaften ist ein Kontrollfeld<br />
„Störstellung unterdrücken“ vorhanden. Wird dieses markiert, wird die ebenfalls<br />
parametrierbare Filterzeit (siehe Randtitel „Filterung/Flattersperre“) nur für die<br />
Störstellung wirksam. Kurzzeitig undefinierte Zustände oder das Prellen von Kontakten<br />
führen dann nicht zu einer Störmeldung, andererseits werden definierte Zustandswechsel<br />
unverzögert gemeldet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-17
Projektieren<br />
Bild 5-14<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Doppelmeldung (DM)<br />
Filterung/Flattersperre<br />
Für Eingangsmeldungen (Einzelmeldung EM, Doppelmeldung DM, Trafostufenmeldungen<br />
TM, soweit vorhanden) können Sie zusätzlich Filterzeiten (Ansprech- und<br />
Rückfallverzögerung) eintragen, um kurzzeitig auftretende Potentialänderungen am<br />
Meldeeingang, z.B. durch Prellen, zu unterdrücken (Bild 5-13 und Bild 5-14). Die Filterung<br />
erfolgt auf Zustandswechsel kommend und gehend mit den gleichen Einstellwerten.<br />
Die Information wird nur dann weitergeleitet, wenn der neue Meldungszustand<br />
nach Ablauf einer parametrierbaren Zeit (in Millisekunden) noch ansteht. Der Einstellbereich<br />
beträgt 0 bis 86400000 ms, entsprechend bis 24 Stunden. Dabei können Sie<br />
wählen, ob mit jeder Zustandsänderung während einer laufenden Filterung die Filterzeit<br />
neu gestartet (Filter retriggern) werden soll oder nicht.<br />
Zusätzlich können Sie eine Flattersperre für die jeweilige Meldung setzen (Bild 5-13<br />
und Bild 5-14). Die Parameter der Flattersperre selber werden gemeinsam für alle Eingangsmeldungen<br />
eingestellt, siehe Abschnitt 5.2.6.<br />
Trafostufenmeldung<br />
(TM)<br />
Die Transformatorstufenerfassung erfolgt über Binäreingänge in beliebiger Kodierung<br />
(für maximal 62 Stufen). Bitte beachten Sie dabei, dass nur bezüglich der Nummerierung<br />
unmittelbar aufeinanderfolgende Binäreingänge genutzt werden können.<br />
Für die parametrierbaren gängigen Kodierungen (Binärcode, BCD–Code, „1 aus n“–<br />
Code) kann mit vier Parametern (Stufenanzahl, Anzahl der Bits, Anzeigeoffset und<br />
Stufensprung) festgelegt werden, welches Bitmuster den einzelnen Trafostufen entspricht<br />
und in welcher Form diese im Gerätedisplay und in den Meldepuffern dargestellt<br />
werden (Bild 5-15).<br />
Bei Eingabe „mit Laufkontakt“ wird die Stufenstellung erst dann als gültig erkannt und<br />
übernommen, wenn der Laufkontakt das Erreichen der Stufen signalisiert.<br />
5-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Bild 5-15<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Trafostufenmeldung<br />
(TM)<br />
Wird keine der genannten Kodierungen verwendet, so kann in einer Tabelle jede einzelne<br />
Stufe parametriert werden. Die Tabellenvorlage erreichen Sie, nachdem Sie in<br />
der Aufklappliste der Kodierung Tabelle gewählt haben, durch Drücken der daneben<br />
angeordneten Schaltfläche.<br />
Die kodierten Trafostufenbitmuster werden in Zahlenwerte im Bereich 1 bis 62 umgeformt.<br />
Nicht erlaubte Bitmuster werden mit Stufe 63 angezeigt.<br />
Die Anzahl der Bits ist gleichbedeutend mit der Anzahl (n) der zu rangierenden Binäreingänge<br />
und begrenzt die darzustellende Stufenanzahl.<br />
Mit dem Anzeigeoffset kann der Zählbeginn um die parametrierte Anzahl verschoben<br />
und mit dem Stufensprung die Sprungweite verändert werden (siehe Beispiel).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-19
Projektieren<br />
Beispiel: Es sollen mit drei Binäreingaben (BE 1 bis BE 3) vier Trafostufenstellungen<br />
mit den Bezeichnungen 3 bis 6 dargestellt werden. Die Kodierung erfolgt binär.<br />
Ansteuerung<br />
gewünschte<br />
BE 1 BE 2 BE 3 Darstellung<br />
– – – 63.00<br />
X – – 3.00<br />
– X – 4.00<br />
X X – 5.00<br />
– – X 6.00<br />
X – X 63.00<br />
Mit 3 Binäreingaben (= 3 Bits) können im Binärcode maximal 2 3 = 8 Stufenstellungen<br />
abgebildet werden. Um die Darstellung der Trafostufen mit dem Zählwert 3 beginnen<br />
zu lassen, wird der Anzeigeoffset entsprechend gewählt. Im Blatt der Informationseigenschaften<br />
ist somit folgendes zu parametrieren:<br />
Kodierung Binär<br />
Stufenanzahl 4<br />
Anzahl Bits 3<br />
Anzeigeoffset 2<br />
Stufensprung 1<br />
Die hierfür eingesetzten 3 Binäreingaben müssen lückenlos aufeinanderfolgende<br />
Nummern haben, also z.B. BE 1, BE 2 und BE 3.<br />
Benutzerdefinierte<br />
Messwerte (MWB)<br />
und Grenzwerte<br />
(GWB)<br />
Für den Informationstyp „benutzerdefinierte Messwerte“ (MWB) können Sie die Dimension,<br />
den Umrechnungsfaktor und die Anzahl der Nachkommastellen festlegen.<br />
Bei den „benutzerdefinierten Grenzwerten“ (GWB) können Sie zusätzlich einen<br />
Grenzwert voreinstellen (Bild 5-16).<br />
Bild 5-16<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Grenzwert benutzerdefiniert<br />
GWB<br />
5-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Wenn Sie also beispielsweise für eine mit CFC erstellte Unterstromüberwachung die<br />
in Prozenten des Nennstromes angeboten Messströme auf Ihre Belange anpassen<br />
und in der Einheit Ampere ausgeben möchten, gehen Sie entsprechend dem folgenden<br />
Beispiel vor:<br />
Mit den Parametern in Bild 5-16 entspricht ein Strom von <strong>10</strong>0 % des Nennstromes einem<br />
Wert von 150 A. Der Grenzwert bei Erstanlauf ist auf ein Unterschreiten von<br />
120 A eingestellt.<br />
Zählwerte Bei den Zählwerten ist für das korrekte Vorzeichen die Richtung von Belang (Bild 5-<br />
17 und 5-18). Für die Zählwerte aus Messwerten (MWZW) können Sie außerdem die<br />
Umspeicherart (Bild 5-18), für die Impulszählwerte (IPZW) die Dimension, den Umrechnungsfaktor<br />
und die Anzahl der Nachkommastellen (Bild 5-17) festlegen. Markieren<br />
Sie die Option Einzelimpuls, wenn jeder einzelne Impuls den Zähler um eins erhöhen<br />
soll. Markieren Sie dagegen die Option Doppelimpuls, erhöht jede einzelne<br />
Flanke (positiv oder negativ) den Zählwert um eins.<br />
Der Wert jedes eintreffenden Impulses richtet sich nach den Eingaben in den Feldern<br />
Dimension und Umrechnungsfaktor. Möchte man beispielsweise 1 MWh mit <strong>10</strong>00 Impulsen<br />
erhalten, so muss man die Dimension MWh und einen Umrechnungsfaktor von<br />
0,001 eingeben.<br />
Bild 5-17<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Impulszählwert (IPZW)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-21
Projektieren<br />
Bild 5-18<br />
Informationseigenschaften, Beispiel für den Informationstyp Zählwert aus Messwert<br />
(MWZW)<br />
Eigene Informationen<br />
einfügen<br />
Der in der Matrix verfügbare Informationsumfang wird durch den Gerätetyp und den<br />
projektierten Funktionsumfang bestimmt. Bei Bedarf können Sie diesen Informationsumfang<br />
durch das Einfügen benutzerdefinierter Informationsgruppen oder Einzelinformationen<br />
erweitern. Solche benutzerdefinierten Gruppen und Informationen können<br />
Sie — im Gegensatz zu den vordefinierten Gruppen und Informationen — jederzeit<br />
wieder löschen.<br />
Um eine neue Informationsgruppe einzufügen, klicken Sie eine Zelle innerhalb der<br />
Gruppe an, in deren Nachbarschaft die neue Gruppe angesiedelt werden soll. Nach<br />
Klicken der rechten Maustaste erscheint ein Kontextmenü (Bild 5-19).<br />
Bild 5-19<br />
Abfrage vor dem Einfügen einer neuen Gruppe<br />
Durch Klicken einer der ersten beiden Alternativen öffnet sich ein weiteres Dialogfenster,<br />
in dem Sie die Benennung der neuen Gruppe als Kurz- und Langtext eingeben<br />
(Bild 5-20). Nach Betätigen der OK–Schaltfläche wird die neue Gruppe positioniert.<br />
Bild 5-20<br />
Eingabe der Benennung einer anwenderdefinierten Gruppe<br />
In die neue Gruppe fügen Sie Informationen mit Hilfe des Informationskataloges ein<br />
(Bild 5-21). Den Informationskatalog erhalten Sie aus der Menüleiste über die Option<br />
5-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Ansicht oder über die zugeordnete Schaltfläche in der Symbolleiste. Sie können eigene<br />
Informationen nicht nur in die eigenen Gruppen, sondern in jede verfügbare<br />
Gruppe einfügen.<br />
Bild 5-21<br />
Fenster Informationskatalog — Beispiel<br />
Der Informationskatalog ist grundsätzlich strukturiert wie die Baumansicht der<br />
DIGSI ® 4–Gerätebedienung. Durch Klicken auf ein Plus–Symbol oder durch Doppelklicken<br />
auf ein Ordner–Symbol gelangen Sie innerhalb der Katalogstruktur eine<br />
Ebene weiter. Die höchsten Ebenen entsprechen in ihren Bezeichnungen den<br />
Informationsgruppen Meldungen, Befehle, Messwerte und Zählwerte.<br />
Um eine Information auszuwählen und in eine Gruppe einzufügen, markieren Sie deren<br />
Bezeichnung im Katalog. Mit der linken Maustaste ziehen Sie diese aus dem<br />
Fenster Informationskatalog heraus auf eine Gruppenfläche am linken Rand der<br />
Matrix. Nach dem Loslassen wird eine neue Information innerhalb der zugehörigen<br />
Gruppe eingefügt. Um die vorgegebene Bezeichnung ggf. zu ändern, doppelklicken<br />
Sie auf das Feld Displaytext und Langtext und editieren Sie den neuen Text.<br />
Hinweis:<br />
Beim Einfügen einer Information des Typs Befehl mit Rückmeldung werden zwei<br />
neue Zeilen innerhalb einer Gruppe erzeugt: Eine Zeile für den eigentlichen Befehl<br />
und eine Zeile für die damit verbundene Rückmeldung.<br />
Gruppen und Informationen<br />
löschen<br />
Es können nur benutzerdefinierte Gruppen und Informationen gelöscht werden. Um<br />
eine komplette Gruppe zu löschen, klicken Sie auf das Feld mit der Bezeichnung der<br />
Gruppe. Klicken Sie anschließend die rechte Maustaste, um das Kontextmenü zu öffnen,<br />
und wählen Sie den Eintrag Gruppe löschen. Es erscheint eine Sicherheitsabfrage<br />
(Bild 5-22).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-23
Projektieren<br />
Bild 5-22<br />
Sicherheitsabfrage vor dem Löschen einer benutzerdefinierten Gruppe<br />
Klicken Sie auf Ja, wenn Sie die Gruppe wirklich löschen wollen.<br />
Hinweis:<br />
Während des Löschens einer Gruppe gehen alle darin zusammengefassten Informationsdefinitionen<br />
verloren.<br />
Um einzelne Informationen zu löschen, klicken Sie unter Information in die Zeile<br />
mit der zu löschenden Information. Klicken Sie anschließend die rechte Maustaste,<br />
um das Kontextmenü zu öffnen, und wählen Sie den Eintrag Information löschen.<br />
Der weitere Ablauf ist wie beim zuvor beschriebenen Löschen einer Gruppe.<br />
5.2.4 Rangierung durchführen<br />
Die Verknüpfungspunkte der Rangierung und ihre Eigenschaften werden über Aufklapplisten<br />
eingetragen. Sie markieren das Kreuzungsfeld durch Anklicken. Wenn Sie<br />
nun die rechte Maustaste drücken, erscheint eine Liste mit den für dieses Feld möglichen<br />
Verknüpfungseigenschaften. In einigen Fällen wird ein X (= rangiert) oder<br />
_ (= nicht rangiert) zur Auswahl angeboten. In anderen werden mehrere Alternativen<br />
angeboten (z.B. G = gespeichert, U = ungespeichert und _ = nicht rangiert). Eingaben,<br />
die eine unplausible Projektierung ergeben würden, sind gesperrt. Diese erscheinen<br />
grau hinterlegt und die Schreibmarke verändert ihr Aussehen.<br />
Binäreingänge als<br />
Quelle rangieren<br />
Sie können Einzel-, Doppel-, Transformatorstufenmeldungen und Impulszählwerte<br />
auf Binäreingänge rangieren. Dabei können Sie wählen, ob die interne Meldung bei<br />
angelegter Steuerspannung oder ohne Spannung aktiviert sein sollen. Es bedeuten:<br />
• „H”: mit Spannung aktiv (High–aktiv): Steuerspannung an den Eingangsklemmen<br />
aktiviert die Meldung,<br />
• „L“: ohne Spannung aktiv (Low–aktiv): Steuerspannung an den Eingangsklemmen<br />
hebt die Meldung auf, ohne Steuerspannung ist sie wirksam.<br />
Hinweis:<br />
Es soll nicht eine logische Meldung auf zwei physische Binäreingänge rangiert werden,<br />
da eine ODER–Verknüpfung beider Signale nicht gewährleistet ist! Das Bedienprogramm<br />
lässt deshalb nur eine Verknüpfung zu und löscht bei der Rangierung eines<br />
zweiten Binäreingangs die Rangierung des ersten!<br />
5-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Sie können eine Meldung auch nicht auf eine Binäreingabe und auf CFC als Quelle<br />
rangieren. Sie erhalten in diesem Fall eine Fehlermeldung. Klicken Sie auf OK und<br />
wählen Sie eine andere Rangierung.<br />
Bild 5-23<br />
Fehlermeldung wegen doppelter Rangierung<br />
Wenn Sie eine Doppelmeldung (DM) auf einen Binäreingang rangieren (z.B. Rückmeldungen<br />
von Schaltgeräten), wird der nächste Binäreingang ebenfalls festgelegt.<br />
Wird eine dieser Rangierungen zurückgenommen, wird automatisch auch der andere<br />
Binäreingang auf „nicht rangiert” gesetzt. Dabei ist die Reihenfolge der Binäreingabe–<br />
Kanäle fest definiert. Es liegt stets die AUS–Meldung vor der EIN–Meldung.<br />
Wenn Sie eine Transformatorstufenmeldung auf einen Binäreingang rangieren, werden<br />
ggf. auch weitere, nächst höhere Binäreingänge rangiert. Deren Gesamtanzahl<br />
ist identisch mit der für Transformatorstufen parametrierten Bitanzahl. Wird eine dieser<br />
Rangierungen zurückgenommen, werden automatisch auch alle anderen zugehörigen<br />
Binäreingänge auf „nicht rangiert” gesetzt.<br />
Funktionstasten als<br />
Quelle rangieren<br />
Auch die vier im Gerät vorhandenen Funktionstasten können als Quelle einer Rangierung<br />
genutzt werden, um mittels CFC eine Verknüpfung herzustellen. Dabei darf jede<br />
Funktionstaste nur mit einer Internen Meldung (IE, Markierung) verknüpft werden.<br />
Eine Funktionstaste kann auch belegt sein, weil sie bereits zur Anwahl einer Bedienebene<br />
im SIPROTEC ® 4–Gerät parametriert ist. Im Lieferzustand des Gerätes gilt<br />
dies für die Funktionstasten F1, F2 und F3: Beim Betätigen von F1 werden die Betriebsmeldungen,<br />
mit F2 die primären Betriebsmesswerte und mit F3 die Übersicht der<br />
letzten acht Störfallmeldungen in das Display geholt.<br />
Hinweis:<br />
Mit dem Rangieren einer Meldung auf eine Funktionstaste geht deren werksseitige<br />
Vorbelegung verloren. Eine Wiederherstellung des Lieferzustandes ist nur durch<br />
komplette Neuanlage eines Gerätes in DIGSI ® 4 möglich, wobei alle Einstellwerte erneut<br />
eingegeben werden müssen.<br />
Um eine neue Meldung rangieren zu können, wählen Sie aus dem Informationskatalog<br />
aus der Gruppe Meldungen eine der Markierungen (Wischer, KOM/GEH oder EIN/<br />
AUS) aus und ziehen diese auf die linke Randleiste der Matrix. Nach dem Loslassen<br />
erscheint eine neue Zeile in der Matrix. Im Kreuzungspunkt dieser Zeile mit der Spalte<br />
F können Sie nun mit der rechten Maustaste ein Kontextmenü öffnen (Bild 5-24) und<br />
in diesem durch Anklicken einer der Alternativen die Funktionstaste als Quelle wählen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-25
Projektieren<br />
Bild 5-24<br />
Auswahl der Funktionstaste<br />
CFC als Quelle<br />
rangieren<br />
Soll bei der Realisierung einer anwenderdefinierbaren Logikfunktion (CFC) eine bestimmte<br />
Information als Ergebnis erzeugt werden, so muss diese Information als<br />
Quelle von CFC innerhalb der Matrix erscheinen. Anderenfalls steht Ihnen diese Information<br />
nicht zur Bearbeitung mit dem Programm CFC zur Verfügung.<br />
Sie können eine Information nicht auf CFC als Quelle rangieren, wenn diese bereits<br />
auf einen Binäreingang rangiert ist.<br />
Binärausgänge<br />
(Ausgaberelais)<br />
als Ziel rangieren<br />
Sie können bis zu 30 Informationen (Befehle und Meldungen) auf einen Binärausgang<br />
(Ausgaberelais) rangieren. Eine Meldung darf auf insgesamt bis zu <strong>10</strong> Binärausgänge<br />
rangiert werden. Bei dieser Zahl zählen neben den Ausgaberelais auch die LED mit<br />
(siehe auch „Leuchtanzeigen als Ziel rangieren“ auf Seite 5-29).<br />
Bei der Rangierung der Binärausgänge können Sie außer der logischen Funktion<br />
selbst für jedes Ausgaberelais wählen, ob es gespeichert („G“) oder ungespeichert<br />
(„U“) betrieben werden soll. In ersterem Fall bleibt das Relais angezogen, auch wenn<br />
die Meldung nicht mehr ansteht. Es muss manuell zurückgesetzt werden. Dies geschieht<br />
durch Betätigen der Taste „LED“ auf der Frontkappe des Gerätes bzw. über<br />
eine Binäreingabe mit der Meldefunktion „>LED–Quittung“ oderüberdieserielle<br />
Systemschnittstelle. Bei ungespeichertem Betrieb fällt das Relais ab, sobald die Meldung<br />
nicht mehr ansteht.<br />
Beschleunigte<br />
Binärausgänge<br />
Bei 7SA522 haben — abhängig von der Bestellvariante, in den Übersichtsplänen im<br />
Anhang A.2 mit „schnell” bezeichnet — einige Binärausgänge eine um ca. 3 ms verkürzte<br />
Eigenzeit. Sie eignen sich daher besonders für die Ausgabe von Auslösekommandos<br />
der Schutzfunktionen und für die Ansteuerung der Sendeeinrichtungen bei<br />
Schutzfunktionen mit Signalübertragung.<br />
High-Speed<br />
Ausgänge<br />
Je nach Ausführung (7SA522*–*N/P/Q/R/S/T***–) sind die fünf Binärausgänge BA16,<br />
BA20, BA21, BA22 und BA23 mit statischen Schaltungen versehen, deren Eigenzeit<br />
unter 1 ms liegt. In diesen Ausführungen werden diese Ausgänge bevorzugt für die<br />
Ausgabe von Auslösekommandos verwendet. In den Übersichtsplänen im Anhang<br />
A.2 mit „high-speed” bezeichnet.<br />
Binärausgänge für<br />
Schaltgeräte<br />
Eine Besonderheit ist bei der Projektierung der Binärausgänge für Schaltgeräte zu beachten.<br />
Für die Schaltgeräte der Anlage wird die Befehlsart (z.B. Einzel- oder Doppelbefehl,<br />
mit oder ohne Rückmeldung) festgelegt und in der Matrix ein entsprechender<br />
Befehlstyp auf die Ausgaberelais rangiert. Sind die vorbelegten Befehlstypen nicht zutreffend,<br />
können aus dem Informationskatalog (siehe auch Randtitel „Eigene Informationen<br />
einfügen“ im vorhergehenden Abschnitt) passende Befehlstypen ausgewählt<br />
und in die Matrix eingefügt werden.<br />
5-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Beispiel:<br />
Doppelbefehl mit 2 Relais<br />
gemäß Tabelle 5-1<br />
Bild 5-25<br />
Fenster Informationskatalog (Beispiel: verschiedene Befehlstypen)<br />
Wenn Sie einen mehrpoligen Befehl auf einen Binärausgang rangieren, werden alle<br />
hierfür benötigten in der Matrix rechts daneben angeordneten Binärausgänge automatisch<br />
festgelegt. Wird eine dieser Rangierungen zurückgenommen, werden automatisch<br />
auch alle anderen zugehörigen Binärausgänge auf „nicht rangiert“ gesetzt.<br />
Beachten Sie hierzu bitte auch die Hinweise und Schaltungsbeispiele in Abschnitt<br />
5.2.1, insbesondere die fest definierte Reihenfolge der Relaisbelegung (AUS vor EIN).<br />
Bei der Rangierung von Befehlen (B..) ist das Kontextmenü abhängig von der Art des<br />
Befehls. Es entfällt die Wahlmöglichkeit gespeichert/ungespeichert. Statt dessen können<br />
Sie mit der rechten Maustaste zwischen den Alternativen X (rangiert), _ (nicht rangiert)<br />
und M (Melderelais) wählen. Letzteres bedeutet, dass unabhängig von der<br />
Schaltrichtung stets eine Meldung während der Betätigung dieses Schaltobjektes abgegeben<br />
wird.<br />
Bei 1 1 / 2 –poligen Doppelbefehlen erscheint als vierte Alternative W (Wurzelrelais). Damit<br />
kann dieser Binärausgang als Wurzel festgelegt werden. So können Sie mehreren<br />
1 1 / 2 –poligen Doppelbefehlen einen gemeinsamen Binärausgang als Wurzel zuweisen<br />
und damit Binärausgänge einsparen. Voraussetzung ist, dass die Signale an den<br />
Wurzelausgängen gleiches Potential haben.<br />
Über das Dialogfenster Objekteigenschaften können Sie weitere Eigenschaften<br />
für die Befehlsgabe an das Schaltgerät festlegen. So sind die Betriebsart (Impulsausgabe<br />
oder Dauerausgabe des Schaltbefehls), bei Impulsausgabe die Zeiten für Ausgabe<br />
und Nachlauf der Befehlsgabe sowie für die Rückmeldungsüberwachung parametrierbar<br />
(siehe Bild 5-26 unten). Die Nachlaufzeit ist dabei nur relevant für solche<br />
Betriebsmittel, die grundsätzlich eine Rückmeldung absetzen, bevor die Schalthandlung<br />
vollständig ausgeführt ist.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-27
Projektieren<br />
Bild 5-26<br />
Dialogbox Objekteigenschaften für einen Befehl mit Rückmeldung<br />
Weiterhin können Sie festlegen, welche der angebotenen Prüfungen vor der Ausführung<br />
eines Schaltbefehls für dieses Objekt durchgeführt werden sollen:<br />
• Anlagenverriegelung: Es erfolgt eine Berücksichtigung von Anlagenverriegelungen<br />
(Rangierung über Zentralgerät).<br />
• Feldverriegelung: Im Gerät hinterlegte mittels CFC erstellte Logikverknüpfungen<br />
werden bei verriegeltem Schalten abgefragt und berücksichtigt.<br />
• Schaltrichtungskontrolle (Soll = Ist): Der Schaltbefehl wird abgelehnt und eine entsprechende<br />
Meldung abgegeben, wenn sich der Schalter bereits in der Soll–Stellung<br />
befindet. Sofern diese Prüfung aktiviert ist, erfolgt die Schaltrichtungskontrolle<br />
nicht nur bei verriegeltem, sondern auch bei unverriegeltem Schalten.<br />
• Schutzblockierung: EIN–Schaltbefehle werden bei verriegeltem Schalten abgelehnt,<br />
sobald eine der Schutzfunktionen des Gerätes einen Störfall eröffnet hat.<br />
Ausschaltbefehle können dagegen immer ausgeführt werden.<br />
5-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
• Doppelbetätigungssperre: Parallele Schalthandlungen sind gegeneinander verriegelt;<br />
während eine Schalthandlung abgearbeitet wird, kann keine zweite durchgeführt<br />
werden.<br />
• Schalthoheit bei Vorortsteuerung: Ein Schaltbefehl der Vorortsteuerung wird nur<br />
zugelassen, wenn am Gerät (durch Parametrierung) eine Vorortsteuerung zugelassen<br />
ist.<br />
• Schalthoheit bei Fernsteuerung: Ein Schaltbefehl der Fernsteuerung wird nur zugelassen,<br />
wenn am Gerät (durch Parametrierung) eine Fernsteuerung zugelassen ist.<br />
Leuchtanzeigen als<br />
Ziel rangieren<br />
Sie können bis zu 30 Einzelmeldungen (EM), Ausgangsmeldungen (AM) und Interne<br />
Einzelmeldungen (IE) auf LEDs rangieren. Eine Meldung darf auf insgesamt bis zu <strong>10</strong><br />
Binärausgänge rangiert werden. Bei dieser Zahl zählen neben den LED auch die Ausgaberelais<br />
mit (siehe auch „Binärausgänge (Ausgaberelais) als Ziel rangieren“ auf<br />
Seite 5-26).<br />
Dabei können Sie wählen, ob die Information gespeichert („G“) oder ungespeichert<br />
(„U“) angezeigt werden sollen. Gespeicherte LED-Informationen müssen manuell zurückgesetzt<br />
werden. Dies geschieht durch Betätigen der Taste „LED“ auf der Frontkappe<br />
des Gerätes bzw. über eine Binäreingabe mit der Meldefunktion „>LED–<br />
Quittung“ oder über die serielle Systemschnittstelle.<br />
Meldepuffer als Ziel<br />
rangieren<br />
Es stehen zwei Meldepuffer zur Auswahl: Betriebsmeldepuffer (B) und Netzstörungspuffer<br />
(N). Nahezu alle Meldungen von Schutzfunktionen sind fest diesen Meldepuffern<br />
zugeordnet. Für die übrigen gibt Tabelle 5-2 einen grundsätzlichen Überblick,<br />
welcher Meldungstyp auf welchen Puffer rangiert werden kann.<br />
Tabelle 5-2 Übersicht zu den Meldepuffern<br />
Informationstyp ↓ \ Meldepuffer → B N<br />
Einzelmeldung (EM) X X<br />
Doppelmeldung (DM)<br />
X<br />
Ausgangsmeldung (AM) X X<br />
Interne Einzelmeldung (IE) X X<br />
Interne Doppelmeldung (ID)<br />
Transformatorstufenmeldung (TM)<br />
X<br />
X<br />
Wählen Sie für alle genannten Meldungstypen eine der folgenden Möglichkeiten:<br />
• K (kommend)<br />
Die Meldung wird mit dem Zeitpunkt ihres Eintretens im ausgewählten Puffer gespeichert.<br />
• KG (kommend/gehend)<br />
Die Meldung wird mit dem Zeitpunkt ihres Eintretens und ihres Verschwindens im<br />
ausgewählten Puffer gespeichert.<br />
• _ (nicht rangiert)<br />
Die Meldung ist nicht auf einen Puffer rangiert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-29
Projektieren<br />
Systemschnittstelle<br />
als Ziel rangieren<br />
Je nach Art der im Gerät verfügbaren Systemschnittstelle können die in der Tabelle 5-<br />
3 aufgeführten Informationen rangiert werden. Durch Setzen eines „X“ inderMatrixzelle<br />
wird die Information über die Systemschnittstelle an daran angeschlossene<br />
Komponenten weitergeleitet.<br />
Tabelle 5-3<br />
Übersicht zu den Systemschnittstellen<br />
Systemschnittstelle →<br />
Informationstyp ↓<br />
Benutzerdefinierte Informationen (Schaltgeräte, Meldungen, Zählwerte u.s.w.) können<br />
zwar in die Matrix eingefügt werden, eine Übertragung zur Leittechnik ist jedoch<br />
nur bei IEC 60870–5–<strong>10</strong>3 und Profibus FMS möglich. Bei den anderen Protokollen<br />
sind vordefinierte CFC–Meldungenzu benutzen (siehe auch Tabelle „Protokollabhängige<br />
Funktionen“ im Anhang).<br />
IEC<br />
Profibus<br />
FMS<br />
Profibus<br />
DP<br />
DNP3.0<br />
Einzelmeldung (EM) X X X X<br />
Doppelmeldung (DM) X X X X<br />
Ausgangsmeldung (AM) X X X X<br />
Interne Einzelmeldung (IE) X X X X<br />
Interne Doppelmeldung (ID) X X<br />
Transformatorstufenmeldung (TM)<br />
Befehl mit/ohne Rückmeldung (B_**) X X X X<br />
Schutzmesswert (MW) X X X<br />
Schutzmesswert mit Zeit (MWZ) X X<br />
Schutzmesswert, benutzerdefiniert (MWB)<br />
Impulszählwert (IPZW) X X X X<br />
Zählwert aus Messwert (MWZW) X X X X<br />
Grenzmesswert, benutzerdefiniert (GWB)<br />
X<br />
X<br />
CFC als Ziel<br />
rangieren<br />
Einzel-, Doppel- und Ausgangsmeldungen sowie Grenz- und Messwerte lassen sich<br />
auf CFC als Ziel rangieren. Dies ist Voraussetzung dafür, dass sie der Bearbeitung mit<br />
CFC zur Verfügung stehen.<br />
Steuerung als Ziel<br />
rangieren<br />
Einzel- und Doppelmeldungen, sowie alle Arten von Befehlen lassen sich auf die<br />
Steuerung als Ziel rangieren. Damit stehen diese für die betriebliche Steuerung auch<br />
im Display des Gerätes zur Verfügung.<br />
Messwertfenster<br />
als Ziel rangieren<br />
Zusätzlich zu den vom Gerät zur Verfügung gestellten Messwerten können Sie anwenderdefinierte<br />
Mess- und Grenzwerte in das Messwertfenster rangieren. Diese stehen<br />
dann in dem zugeordneten Messwertfenster im Display des Gerätes zur Verfügung.<br />
Zählwertfenster als<br />
Ziel rangieren<br />
Zusätzlich zu den vom Gerät zur Verfügung gestellten Zählwerten können Sie anwenderdefinierte<br />
Impulszählwerte und Zählwerte aus Messwerten in das Zählwertfenster<br />
rangieren, so dass diese auch in dem zugeordneten Zählwertfenster im Display des<br />
Gerätes ausgelesen werden können.<br />
5-30 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Auslesen der Rangierungen<br />
am Gerät<br />
Ein Auslesen der Rangierungen ist auch über die Bedienoberfläche des Gerätes<br />
selbst möglich. Man erreicht den für die Rangierung vorgesehenen Bedienblock vom<br />
HAUPTMENU über → Parameter → Rangierung.<br />
Es erscheint in der Kopfzeile die Überschrift des Menüs (RANGIERUNG). Die Rangierung<br />
ist so im Display aufgebaut, dass für jeden (physischen) Ein/Ausgang angezeigt<br />
wird, welche (logischen) Informationen wirken.<br />
Auch die neuen anwenderdefinierten (eigenen) Informationen werden im Display angezeigt,<br />
nachdem diese Parametrierung von DIGSI ® 4 in das Gerät geladen wurde.<br />
Die Darstellung und Funktionsweise ist für alle Untermenüs der RANGIERUNG identisch.<br />
Es wird deshalb exemplarisch nur das Auslesen der Binäreingänge betrachtet<br />
(Bild 5-27). Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Untermenü zum Auslesen<br />
der Rangierung der Binäreingänge und können mittels Taste zum gewünschten<br />
Binäreingang blättern.<br />
RANGIERUNG 01/03<br />
---------------------<br />
>Binäreingänge –> 1<br />
>LED –> 2<br />
Ausgaberelais –> 3<br />
BINÄREINGÄNGE 02/11<br />
---------------------<br />
>Binäreing. 1 –> –<br />
>Binäreing. 2 –> –<br />
Bild 5-27<br />
Auslesen der Rangierung am Display<br />
Nach Betätigen der Taste<br />
2 auslesen (Bild 5-28).<br />
können Sie nun z.B. die Rangierung des Binäreingangs<br />
BINAEREING. 2<br />
---------------------<br />
>LED–Quitt. EM H<br />
Physik. Wert: 0<br />
Bild 5-28 Beispiel für Binäreingang 2<br />
Anzeige der Rangierung des Binäreingangs 2:<br />
Im Beispiel ist die Quittierung der Leuchtdioden als<br />
Einzelmeldung (EM) mit Spannung aktiv (H–aktiv)<br />
auf den Binäreingang 2 rangiert.<br />
Darunter ist der augenblickliche Schaltzustand<br />
(physik. Wert) des Binäreingangs 2 angegeben:<br />
0 bedeutet nicht aktiv<br />
1 bedeutet aktiv<br />
Die Belegung der Leuchtanzeigen kann auf dem Gerät selbst durch einen auswechselbaren<br />
Beschriftungsstreifen auf der Frontkappe direkt neben den Leuchtdioden im<br />
Klartext kenntlich gemacht werden.<br />
Voreinstellungen<br />
Die Voreinstellungen für die LED–Anzeigen, Binäreingaben und Ausgangsrelais bei<br />
Auslieferung des Gerätes sind im Anhang A.4 zusammengefasst.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-31
Projektieren<br />
5.2.5 Zählwerte umspeichern<br />
Das Umspeichern von Zählwerten, d.h. die Übertragung von Zählwerten aus dem<br />
Speicher eines SIPROTEC ® –Gerätes zur Leitstelle kann zyklisch erfolgen. Die hierzu<br />
notwendigen Festlegungen treffen Sie aus der Matrix heraus.<br />
Klicken Sie auf Extras → Zählwerte umspeichern. Es wird die Dialogbox<br />
Umspeicher Objekte geöffnet, die ein Register für das Bearbeiten von Einstellwerten<br />
für zyklisches Umspeichern enthält.<br />
Zyklisches Umspeichern<br />
Hier legen Sie fest, woher der zyklische Anstoß zum Umspeichern kommt. Außerdem<br />
stellen Sie die Intervallzeit ein und legen fest, ob die Zählwertpuffer nach dem Umspeichern<br />
im Gerät gelöscht werden sollen oder nicht.<br />
Bild 5-29<br />
Dialogbox Umspeichern Objekte, Zyklisches Umspeichern<br />
Der Anstoß erfolgt in der aktuellen Version der DIGSI ® 4–Gerätebearbeitung ausschließlich<br />
als Absolutzeit entsprechend dem eingestellten Zeitintervall.<br />
5.2.6 Flattersperre parametrieren<br />
Flattersperre<br />
Die Flattersperre überprüft bei binären Informationen aus der Anlage, ob in einem parametrierbaren<br />
Zeitraum die Anzahl der Zustandsänderungen eines Meldeeingangs<br />
eine festgelegte Anzahl überschreitet. Wenn dies geschieht, dann soll der Meldeeingang<br />
eine gewisse Zeit gesperrt werden, damit die Ereignisliste nicht unnötige Einträge<br />
in großer Zahl enthält. Die hierzu notwendigen Parameterwerte können in dem<br />
Auswahlfenster gemäß Bild 5-30 eingegeben werden. Das Auswahlfenster erreichen<br />
Sie bei geöffneter Rangiermatrix durch Anklicken von Extras in der Menüzeile und<br />
Auswahl von Flattersperre.<br />
5-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Rangieren von Informationen, Messgrößen und Befehlen<br />
Bild 5-30<br />
DIGSI ® 4: Parametrierung der Flattersperre<br />
Überwachungskriterien<br />
festlegen<br />
Die Arbeitsweise der Flattersperre wird durch die Einstellung von 5 Parameterwerten<br />
bestimmt:<br />
• Anzahl zulässiger Zustandswechsel<br />
Diese Zahl legt fest, wie oft der Schaltzustand einer Binäreingabe innerhalb der<br />
Flatter–Testzeit und der Flatter–Prüfzeit wechseln darf. Wird diese Anzahl<br />
überschritten, wird bzw. bleibt dieser Binäreingang gesperrt. Bei Eingabe des<br />
Wertes 0 ist die Flattersperre ausgeschaltet.<br />
• Flatter–Testzeit<br />
Innerhalb dieses Zeittaktes (in Sekunden) wird die Anzahl der Zustandsänderungen<br />
eines Binäreingangs geprüft.<br />
• Anzahl Flatterprüfungen<br />
Diese Zahl gibt an, wie viele Prüfzyklen maximal durchlaufen werden sollen, bevor<br />
der Binäreingang endgültig gesperrt wird. Beachten Sie bitte, dass selbst ein hoher<br />
Wert im Laufe der Betriebszeit des Gerätes irgendwann erreicht sein wird und der<br />
Binäreingang dann gesperrt wird. Deshalb ist hier auch der Wert unendlich zulässig.<br />
Geben Sie diesen Wert als Zeichenfolge oo ein.<br />
• Flatter–Pausenzeit<br />
Wird innerhalb der Flatter–Testzeit oder der Flatter–Prüfzeit die Anzahl<br />
zulässiger Zustandswechsel einer Binäreingabe überschritten, wird<br />
die Flatter–Pausenzeit gestartet. Innerhalb dieser Zeit ist der betreffende Binäreingang<br />
gesperrt. Die eingegebene Zahl entspricht der Zeit in Minuten. Eine<br />
Eingabe an dieser Stelle ist nur möglich, wenn die Anzahl Flatterprüfungen<br />
ungleich Null ist.<br />
• Flatter–Prüfzeit<br />
Innerhalb dieses Zeitraumes wird erneut die Anzahl der Zustandsänderungen der<br />
Binäreingabe geprüft. Liegt die Zahl der Zustandsänderungen innerhalb der zulässigen<br />
Grenzen, wird der Binäreingang freigegeben. Anderenfalls wird, sofern noch<br />
nicht die maximale Anzahl Flatterprüfungen erreicht ist, ein weiteres Mal die<br />
Flatter–Pausenzeit gestartet. Die eingegebene Zahl entspricht der Zeit in Sekunden.<br />
Eine Eingabe ist nur möglich, wenn die Anzahl Flatterprüfungen ungleich<br />
Null ist.<br />
Die Parameter für die Überwachungskriterien der Flattersperre werden nur einmal eingestellt.<br />
Bei den Eigenschaften der Binäreingänge (siehe Abschnitt 5.2.3 unter Rand-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-33
Projektieren<br />
titel „Filterung/Flattersperre“) können Sie jedoch individuell bestimmen, ob die Flattersperre<br />
wirken soll oder nicht.<br />
Hinweis:<br />
Die Flattersperre kann bei den standardmäßigen Schutzmeldungen nicht gesetzt werden.<br />
Beachten Sie noch folgendes:<br />
• Wenn es an einem Binäreingang zum Flattern kommt und dieser Eingang daraufhin<br />
gesperrt wird, wird dies in der zugehörigen Meldung durch den Zusatz „FLS“ gekennzeichnet<br />
(Beispiel: „>HSTür off FLS KOM“). Zusätzlich wird durch die Meldung<br />
„Flattersperre“ auf diesen Zustand hingewiesen. Beide Meldungen werden<br />
im Betriebsmeldepuffer angezeigt.<br />
• Eine flatternde Einzelmeldung wird bei Betrieb in Arbeitsstromschaltung als „kommend“<br />
gesetzt.<br />
• Eine flatternde Einzelmeldung wird bei Betrieb in Ruhestromschaltung als „gehend“<br />
gesetzt.<br />
• Sollte dieses Verhalten in einzelnen Anwendungsfällen ungewünschte Folgen im<br />
Ablauf haben, so kann mit der o.g. Meldung in CFC eine Verriegelung projektiert<br />
werden.<br />
• Eine flatternde Doppelmeldung wird als Zustand „Störung“ festgehalten.<br />
5-34 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen<br />
5.3 Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen<br />
Allgemeines<br />
SIPROTEC ® 4–Geräte sind in der Lage, anwenderdefinierbare Logikfunktionen zu<br />
realisieren. Diese Logikfunktionen sind bearbeitbar. Zur Bearbeitung von anwenderdefinierbaren<br />
Überwachungsfunktionen und Logikschaltungen (z.B. Verriegelungsbedingungen<br />
für Schaltorgane) oder zur Messwertbearbeitung benötigt man das Werkzeug<br />
CFC (= Continuous Function Chart). Ohne Softwarekenntnisse können durch<br />
einfaches Zeichnen von technologischen Abläufen z.B. Verriegelungen und Befehlsableitungen<br />
programmiert werden. In einer Bibliothek ist eine Anzahl von Funktionsbausteinen<br />
FB hinterlegt, mit deren Hilfe die gewünschten Funktionen zusammengestellt<br />
werden können. Ausführliche Erläuterungen enthält auch das CFC–Handbuch,<br />
Bestellnummer E50417–H1<strong>10</strong>0–C098 sowie das DIGSI ® 4–Handbuch, Bestellnummer<br />
E50417–H1<strong>10</strong>0–C097.<br />
Die Erstellung einer Logikschaltung erfolgt mittels PC und Bedienprogramm DIGSI ® 4<br />
über die Bedien- oder Serviceschnittstelle. Voraussetzung ist die unter Abschnitt 5.2<br />
beschriebene Rangierung der in diesen programmierbaren Funktionen zu verwendenden<br />
Ein- und Ausgangsmeldungen. Wenn Sie also eigene Logikfunktionen erstellen<br />
wollen, müssen Sie die dafür benötigten Meldungen und Messwerte auf CFC als<br />
Quelle oder Ziel bereits rangiert haben.<br />
Um CFC zu starten, doppelklicken Sie unter Parameter den Punkt CFC. Sie sehen<br />
nun die Namen aller vorhandenen CFC–Pläne. Doppelklicken Sie den Namen des<br />
CFC–Planes, den Sie bearbeiten wollen. Das Programm CFC wird gestartet und der<br />
Plan angezeigt. Wenn noch kein Plan vorhanden ist, können Sie über das Zeilenmenü<br />
mit Einfügen → CFC–Plan einen neuen Plan einfügen.<br />
Ablaufebenen<br />
Die zu realisierenden Funktionen lassen sich in 4 Ablaufebenen einteilen:<br />
• Messwerte: diese arbeiten im Hintergrund und werden zyklisch alle 600 ms<br />
verarbeitet (MW_BEARB = Messwertbearbeitung);<br />
• Systemlogik: diese sind nicht hoch prior und arbeiten ereignisgesteuert, d.h.<br />
sie werden bei jeglicher Änderung an einem der Eingänge abgearbeitet<br />
(PLC1_BEARB = langsame PLC–Bearbeitung); die<br />
Bearbeitung setzt aus bei Anregung einer Schutzfunktion;<br />
• Schutzfunktionen: diese haben höchste Priorität und sind ereignisgesteuert, d.h.<br />
sie werden bei jeglicher Änderung an einem der Eingänge sofort<br />
abgearbeitet (PLC_BEARB = schnelle PLC–Bearbeitung);<br />
• Schaltfehlerschutz: diese werden bei einem Steuerbefehl aktiviert (SFS_BEARB);<br />
zusätzlich werden sie etwa alle Sekunde verarbeitet, bei<br />
Schutzanregung etwas weniger häufig.<br />
Die zu realisierende Funktion ist zunächst einer dieser 4 Ablaufebenen zuzuordnen.<br />
Dazu aktivieren Sie das Menü Bearbeiten → Ablaufreihenfolge und wählen<br />
hierin die gewünschte Ablaufebene (siehe Bild 5-31).<br />
Bild 5-31<br />
Festlegen der Ablaufreihenfolge<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-35
Projektieren<br />
Innerhalb des Menüs Ablaufreihenfolge wählen Sie Bearbeiten → Vorgänger<br />
für Einbau und legen damit fest, dass die folgenden von Ihnen aus der Bibliothek<br />
ausgesuchten Funktionsbausteine zur gewünschten Ablaufebene gehören (Bild 5-<br />
32).<br />
Bild 5-32<br />
Zuordnung der Funktionsbausteine zur gewählten Ablaufebene<br />
Der richtigen Zuordnung kommt einige Bedeutung zu. Würde man beispielsweise eine<br />
Verriegelungslogik in der ersten Ablaufebene aufbauen, würden durch die zyklische<br />
Abarbeitung dauernd Meldungen erzeugt und damit der Meldepuffer unnötig vollgeschrieben.<br />
Andererseits würde die Verriegelungsbedingung im Augenblick einer<br />
Schalthandlung möglicherweise gerade nicht rechtzeitig aktualisiert werden, da durch<br />
die zyklische Abfrage keine zeitliche Kopplung zur Schalthandlung gegeben ist.<br />
Eine Übersicht, welche der Funktionsbausteine welcher Ablaufebene zugeordnet werden<br />
können, gibt Tabelle 5-4.<br />
Tabelle 5-4<br />
Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen<br />
Funktionsbaustein<br />
Erläuterung<br />
MW_<br />
BEARB<br />
Ablaufebene<br />
PLC1_<br />
BEARB<br />
PLC_<br />
BEARB<br />
SFS_<br />
BEARB<br />
ABSVALUE Betragsbildung X – – –<br />
ADD Addition X X X X<br />
AND AND–Gatter – X X X<br />
BOOL_TO_CO<br />
BOOL_TO_DI<br />
Bool nach Befehl,<br />
Konvertierung<br />
Bool nach Doppelmeldung,<br />
Konvertierung<br />
– X X –<br />
– X X X<br />
BUILD_DI Erzeugung Doppelmeldung – X X X<br />
CMD_CHAIN Schaltfolge – X X –<br />
CMD_INF Kommandoinformation – – – X<br />
CONNECT Verbindung – X X X<br />
D_FF D–Flipflop – X X X<br />
DI_TO_BOOL<br />
Doppelmeldung nach Bool,<br />
Konvertierung<br />
– X X X<br />
DM_DECODE Doppelmeldung dekodieren X X X X<br />
DYN_OR Dynamisches Oder–Gatter X X X X<br />
LIVE_ZERO<br />
Live–Zero–Überwachung,<br />
Nichtlneare Kennlinie<br />
X – – –<br />
5-36 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen<br />
Tabelle 5-4<br />
Funktionsbausteine und deren mögliche Zuordnung zu den Ablaufebenen<br />
Funktionsbaustein<br />
Erläuterung<br />
MW_<br />
BEARB<br />
Ablaufebene<br />
PLC1_<br />
BEARB<br />
PLC_<br />
BEARB<br />
SFS_<br />
BEARB<br />
LONG_TIMER Timer (max. 1193 h) X X X X<br />
LOOP Signalrückführung – X – –<br />
LOWER_SETPOINT Grenzwertunterschreitung X – – –<br />
NAND NAND–Gatter – X X X<br />
NEG Negator – X X X<br />
NOR NOR–Gatter – X X X<br />
OR OR–Gatter – X X X<br />
RS_FF RS–Flipflop – X X X<br />
SR_FF SR–Flipflop – X X X<br />
TIMER universeller Timer – X X –<br />
UPPER_SETPOINT Grenzwertüberschreitung X – – –<br />
X_OR XOR–Gatter – X X X<br />
ZERO_POINT Nullpunkt–Unterdrückung X – – –<br />
Arbeitsblätter Die Bearbeitung erfolgt auf sogenannten Arbeitsblättern (siehe Bild 5-33).<br />
ABL1<br />
ES1<br />
1<br />
FB1<br />
3<br />
1<br />
FB1<br />
FB1<br />
ES2<br />
2<br />
3<br />
1 2<br />
AS4<br />
ES3<br />
2<br />
Bild 5-33<br />
Prinzipielle Darstellung der Funktionsbausteine im CFC–Arbeitsblatt<br />
Die linke Randleiste auf dem Arbeitsblatt stellt die Eingänge und die rechte Leiste die<br />
Ausgänge einer Funktion dar. Die Eingänge sind mit Eingangssignalen — im Bild ES1<br />
bis ES3 — verbunden. Diese können z.B. Meldungen aus der Anlage (über Binäreingänge),<br />
von Funktionstasten des Gerätes oder von Schutzfunktionen sein. Das Ausgangssignal<br />
— im Bild AS4 — kann z.B ein Ausgaberelais ansteuern und Einträge in<br />
Meldepuffern erzeugen, je nach vorausgegangener Rangierung.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-37
Projektieren<br />
Funktionsbausteine<br />
parametrieren<br />
und verbinden<br />
Die benötigten Funktionsbausteine werden in einer Bibliothek bereitgehalten. Am<br />
Baustein ist abzulesen, welcher der vier o.g. Ablaufebenen (MW, PLC1, PLC oder<br />
SFS) er zugeordnet ist. Die Bausteine besitzen mindestens einen Eingang und einen<br />
Ausgang. Neben diesen im Arbeitsblatt erkennbaren Ein- und Ausgängen kann ein<br />
Baustein weitere Eingänge haben. Diese können Sie sichtbar machen durch Anwählen<br />
der Baustein–Kopfleiste, Drücken der rechten Maustaste, Auswählen der Menüoption<br />
Anzahl Anschlüsse (siehe Bild 5-34) und Erhöhen der voreingestellten Anzahl.<br />
Bild 5-34<br />
Beispiel ODER–Gatter: Baustein–Menü<br />
Unter dem Menüpunkt Objekteigenschaften können Sie den Namen des Bausteins<br />
ändern, einen Kommentar einfügen sowie Ablaufeigenschaften und Anschlussparameter<br />
editieren.<br />
Das Verschalten der Bausteine untereinander und die Verknüpfung mit den Ein- und<br />
Ausgangssignalen des Systems geschieht durch Anwahl des gewünschten Baustein–<br />
Ein-/Ausgangs, Drücken der rechten Maustaste und Auswählen der Menüoption Verbindung<br />
zu Operand (siehe Bild 5-35).<br />
Bild 5-35<br />
Beispiel für das Auswahlmenü des Eingangs eines Bausteins<br />
Es wird ein Fenster mit einer Liste der Eingangssignale aufgeblendet. Durch Auswahl<br />
eines dieser Signale und quittieren mit OK wird das ausgewählte Signal in die linke<br />
Randleiste eingetragen und von dort eine Verbindungslinie zum Baustein–Eingang<br />
gezogen. Die Beschaltung des Ausgangs geschieht analog. Eine Verbindung zwischen<br />
zwei Bausteinen wird durch einfaches Nacheinander–Anklicken der beiden Anschlüsse<br />
hergestellt.<br />
Wenn die Darstellung der Verbindungslinie zu unübersichtlich oder wegen Platzmangels<br />
unmöglich wird, erzeugt der CFC–Editor stattdessen ein Paar von Konnektoren<br />
(Zielzeichen). Durch die identische Nummerierung sind diese als zusammengehörig<br />
erkennbar (siehe Bild 5-36).<br />
5-38 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen<br />
Konnektor<br />
Bild 5-36<br />
Konnektor<br />
Kontrolle<br />
Neben dem als Beispiel dargestellten Arbeitsblatt ABL1 können weitere Arbeitsblätter<br />
existieren. Der Inhalt eines jeden Arbeitsblattes wird von DIGSI ® 4ineinProgramm<br />
konvertiert und vom Gerät abgearbeitet. Wenn Sie einen eigenen Plan erstellen und<br />
anschließend auf formale (syntaktische) Richtigkeit prüfen wollen, so aktivieren Sie<br />
den Menübefehl Plan → Konsistenz prüfen. Hier würde z.B. gemeldet werden,<br />
wenn Sie Bausteine entgegen der Konvention verschiedenen Ablaufebenen zugeordnet<br />
oder wenn Sie die weiter unten aufgeführten Begrenzungen überschritten hätten.<br />
Die Prüfung auf funktionelle Richtigkeit müssen Sie selbst vornehmen.<br />
DenerstelltenPlanspeichernSieüberdenMenüpunktPlan → Schließen. Analog<br />
können Sie den gespeicherten Plan mit Plan → Öffnen wieder öffnen und weiterbearbeiten.<br />
Bitte beachten Sie, dass es aus Speicherplatz- und Ablaufzeitgründen gewisse Grenzen<br />
und Einschränkungen gibt. Für jede der 4 PLC–Ablaufebenen steht innerhalb des<br />
Prozessorsystems nur eine endliche Bearbeitungszeit zur Verfügung. Jeder Baustein,<br />
jeder Eingang eines Bausteins (ob beschaltet oder nicht), jede von den Randleisten<br />
erstellte Verknüpfung beansprucht eine bestimmte Bearbeitungszeit. Die Summe der<br />
Einzel–Bearbeitungszeiten einer Ablaufebene darf die für diese Ebene definierte maximale<br />
Bearbeitungszeit nicht überschreiten. Anderenfalls könnten Einschränkungen<br />
anderer Funktionalitäten (z.B. auch Verzögerungen) die Folge sein.<br />
Die Bearbeitungszeit wird in sog. TICKS gemessen. In 7SA522 sind für die verschiedenen<br />
Ablaufebenen folgende maximale TICKS zulässig:<br />
Tabelle 5-5<br />
Maximale Anzahl von TICKS in den Ablaufebenen für 7SA522<br />
Ablaufebene<br />
Grenze in TICKS<br />
MW_BEARB (Messwertbearbeitung) <strong>10</strong>000<br />
PLC1_BEARB (langsame PLC–Bearbeitung) 1900<br />
PLC_BEARB (schnelle PLC–Bearbeitung) 200<br />
SFS_BEARB (Schaltfehlerschutz) <strong>10</strong>000<br />
Nachstehende Tabelle zeigt die Anzahl der benötigten TICKS für die Einzelelemente<br />
eines CFC–Plans. Dabei ist unter einem generischen Baustein ein solcher zu verstehen,<br />
bei dem die Anzahl der Eingänge verändert werden kann; typisch sind die Logikfunktionen<br />
AND, NAND, OR, NOR.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-39
Projektieren<br />
Tabelle 5-6<br />
Bearbeitungszeiten in TICKS für Einzelelemente<br />
Einzelelement<br />
Anzahl TICKS<br />
Baustein, Grundbedarf 5<br />
ab dem 3. zusätzlichen Eingang bei generischen Bausteinen je Eingang 1<br />
Verknüpfung mit der Eingangsrandleiste 6<br />
Verknüpfung mit der Ausgangsrandleiste 7<br />
zusätzlich je Plan 1<br />
Die Auslastung der für CFC zur Verfügung stehenden Prozessorleistung können Sie<br />
unter Extras → Protokolle im Registerblatt Übersetzen überprüfen. Durch<br />
Scrollen erreichen Sie einen Bereich, in dem Sie Aussagen über den aufgelaufenen<br />
Speicherverbrauch in Prozent des für CFC reservierten Anteils ablesen können. In<br />
Bild 5-37 ist beispielhaft für die Ablaufebene PLC_BEARB eine Überlastung um 38 %<br />
dargestellt (im Bild extra gekennzeichnet), während die übrigen Ablaufebenen im erlaubten<br />
Bereich liegen.<br />
Bild 5-37<br />
Auslesen des Belastungsgrades der CFC–Schaltungen<br />
Werden die Grenzen während der Bearbeitung in CFC überschritten, gibt DIGSI ® 4<br />
eine Warnmeldung ab (siehe Bild 5-38). Nach Quittieren dieser Meldung können Sie<br />
sich ein Bild über die Belastung machen, wie oben beschrieben.<br />
Bild 5-38 Warnmeldung bei Überschreiten der Grenze von <strong>10</strong>0 %<br />
5-40 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen<br />
Im folgenden sind einige Beispiele gegeben.<br />
Beispiel 1 (MW):<br />
Unterstrommelder<br />
Beispiel soll eine Unterstromüberwachung (siehe Bild 5-39) sein, mittels CFC erstellt.<br />
Diese Stufe kann z.B. zur Leerlaufüberwachung oder zur Erkennung von abgeschalteten<br />
oder unterbrochenen Leitungen dienen. Durch die Verknüpfung jeweils eines<br />
Leiterstromes mit einer Grenzwertstufe und der Veroderung der Ausgänge dieser<br />
Grenzwertstufen kann eine Meldung erzeugt werden, die entsprechende Schalthandlungen<br />
in der Anlage veranlasst.<br />
• Das Arbeitsblatt soll der Ablaufebene MW–BEARB zugeordnet werden.<br />
• Drei Funktionsbausteine Grenzwertgeber (für „Unterschreitung“) und ein ODER–<br />
Glied sind der Bibliothek der Funktionsbausteine entnommen und in das Arbeitsblatt<br />
kopiert worden.<br />
• In der linken Randleiste sind die zu überwachenden Messwerte (I L1 ,I L2 ,I L3 als bezogene<br />
Größen in % des Nennstromes) ausgewählt und jeweils mit dem Messwerteingang<br />
einer Grenzwertstufe verbunden.<br />
• Der Grenzwert IL< ist mit den Schwellwerteingängen jedes der 3 Grenzwertgeber<br />
verbunden.<br />
• Die Ausgänge der Grenzwertstufen sind an das ODER–Glied geführt.<br />
• Den Ausgang des ODER–Gliedes ist an der rechten Randleiste mit der Meldung<br />
„Gw. IL1<br />
Meldung<br />
Gw. IL<<br />
Parameter<br />
IL<<br />
Messwert<br />
IL3<br />
min. Schwelle<br />
Meßwert<br />
FB:<br />
Grenzwert<br />
unten<br />
Meld: Grenzwertunterschreitung<br />
Bild 5-39<br />
Unterstromüberwachung als Beispiel für eine anwendefinierte Messwertbearbeitung<br />
Beispiel 2 (SFS):<br />
Trennerverriegelung<br />
Es soll eine Verriegelungslogik (siehe Bild 5-40) für das Einschalten eines Trenners<br />
mittels Funktionstaste F4 realisiert werden. Hierzu müssen die Schalterstellungsrückmeldungen<br />
des zugehörigen Leistungsschalters und des Erders berücksichtigt wer-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-41
Projektieren<br />
den. Von beiden werden jeweils die EIN– und die AUS–Meldung der Hilfskontakte<br />
herangezogen.<br />
• Die Funktionsbausteine NOR (2×), XOR und AND der Bibliothek entnehmen und in<br />
das Arbeitsblatt kopieren.<br />
• Die Eingänge des AND–Gliedes auf 7 erweitern.<br />
• Die EIN–Meldungen von Leistungsschalter und Erder an die Eingänge der NOR–<br />
Glieder legen.<br />
• Die Schalterstellungsrückmeldungen des Trenners auf die Eingänge des XOR–<br />
Glieds legen.<br />
• Die Ausgänge von NOR– und XOR–Glied und die AUS–Meldungen von Leistungsschalter<br />
und Erder an die Eingänge des AND–Glieds legen.<br />
• Die Funktionstaste F4 mit einem Eingang des AND–Glieds verbinden.<br />
• Ausgang des AND–Glieds über die rechte Randleiste mit dem Schaltbefehl „Trenner<br />
EIN“ verbinden.<br />
Funktionstaste<br />
F4<br />
LS ist EIN<br />
≥ 1<br />
LS ist AUS<br />
ER ist EIN<br />
≥ 1<br />
ER ist AUS<br />
&<br />
TR EIN<br />
TR ist EIN<br />
TR ist AUS<br />
=1<br />
HS Tür ist<br />
geschlossen<br />
Bild 5-40<br />
Verriegelung eines Trenners als Beispiel für eine anwenderdefinierte Schaltfehlerschutzfunktion<br />
Beispiel 3 (PLC1):<br />
Zusatzlogik<br />
Mit Hilfe der langsamen PLC–Bearbeitung kann eine ereignisgesteuerte Zusatzlogik<br />
aufgebaut werden, die z.B. Meldungen über den Betriebszustand der Anlage liefert.<br />
Diese Meldungen können z.B. über Leuchtanzeigen oder Relais nach außen gegeben<br />
oder als Eingangssignale für weitere logische Verknüpfungen benutzt werden. Im Beispiel<br />
(siehe Bild 5-41) werden die Ausgangmeldung der Leistungsschalter–Verriegelungslogik<br />
(LS AUS) und eine Sammelmeldung aller Schutzauslösungen (Schutz<br />
AUS) zu einer neuen Meldung „Schalterfall“ verknüpft. Weiterhin wird die über einen<br />
Binäreingang einkoppelbare Einzelmeldung (EM) „>Testbetr.“ in eine intern<br />
weiterverwendbare Meldung „Testbetr.“ (IE) verbunden.<br />
5-42 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anwenderdefinierbare Funktionen mit CFC erstellen<br />
LS AUS<br />
Schutz AUS<br />
≥ 1<br />
Schalterfall<br />
>Testbetr.<br />
Testbetr.<br />
Bild 5-41<br />
Zusatzlogik als Beispiel für eine mit PLC1 ereignisgesteuerte Logik<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-43
Projektieren<br />
5.4 Serielle Schnittstellen<br />
Hinweis: Die Wirkschnittstellen, die der Schutzübertragung dienen, sind bei den<br />
Schutzfunktionen im Abschnitt 6.4 behandelt.<br />
Das Gerät verfügt über eine oder mehrere serielle Schnittstellen: eine in der Frontkappe<br />
integrierte Bedienschnittstelle, auch PC–Schnittstelle genannt, und — je nach<br />
Bestellvariante — eine Serviceschnittstelle sowie eine Systemschnittstelle für den<br />
Anschluss einer zentralen Steuer- und Speichereinrichtung, z.B. SICAM ® SAS. Für<br />
die Kommunikation über diese Schnittstellen sind gewisse Vereinbarungen nötig, die<br />
die Geräteidentifikation, das Übertragungsformat und die Übertragungsgeschwindigkeit<br />
betreffen.<br />
Die Projektierung dieser Schnittstellen erfolgt über das Bedienprogramm DIGSI ® 4.<br />
Klicken Sie im Navigationsfenster auf Parametrierung. Doppelklicken Sie anschließend<br />
im Datenfenster auf Schnittstellen und tragen Sie Ihre spezifischen<br />
Daten in die nachfolgende Dialogbox ein (Bild 5-42). Die Dialogbox enthält je nach<br />
Ausstattung des PC und des Gerätes eine unterschiedliche Anzahl an Registern mit<br />
Einstellmöglichkeiten für die jeweiligen Schnittstellenparameter, die Sie nacheinander<br />
durch Anklicken erreichen können.<br />
Bild 5-42<br />
DIGSI ® 4, Parameter der Schnittstelle am PC — Beispiel<br />
Serielle Schnittstelle<br />
am PC<br />
Im ersten Registerblatt (Serielle Schnittstelle am PC) geben Sie die Kommunikationsschnittstelle<br />
Ihres PC an, die Sie mit dem Gerät 7SA522 verbunden haben<br />
(COM 1 oder COM 2 u.s.w.). Die manuelle Eingabe der Einstellungen für Datenformat<br />
und Baudrate können Sie sich ersparen, wenn Sie diese Werte aus dem Register<br />
“Bedienschnittstelle“ oder, sofern vorhanden, aus dem Register “Serviceschnittstelle“<br />
übernehmen. Dadurch werden wesentliche Parameter von<br />
DIGSI ® 4 direkt aus der Schnittstelle ausgelesen und die entsprechenden Einstellfelder<br />
sind abgedunkelt (siehe Bild 5-42). Alternativ geben Sie unter der Option „Unabhängig<br />
vom Gerät“ individuelle Werte ein.<br />
5-44 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Serielle Schnittstellen<br />
Der Datenaustausch wird vom PC hinsichtlich der Reaktionszeiten des Gerätes überwacht.<br />
Sie können, innerhalb vorgegebener Grenzen, maximale Reaktionszeiten des<br />
Gerätes festlegen. Die angezeigten Werte RQ 1 und RQ 2 entsprechen den voreingestellten<br />
Reaktionszeiten in Millisekunden. Diese Werte sollten im Normalfall nicht verändert<br />
werden. Eine Änderung ist nur dann sinnvoll, wenn während der Parametrierung<br />
häufig ein Timeout auftritt. Um diese Werte zu verändern, geben Sie für RQ 1<br />
einen ganzzahligen Wert im Bereich von 200 bis 9999 und für RQ 2 im Bereich von 0<br />
bis 9999 ein.<br />
Bedien- und Serviceschnittstelle<br />
In den Registerblättern „Bedienschnittstelle“und„Serviceschnittstelle“<br />
erscheinen neben den Einstellungen für Datenformat und Übertragungsgeschwindigkeit<br />
jene für IEC–Link–Adresse und maximale Telegramm–Lücke (Beispiel Bild 5-43).<br />
Bild 5-43<br />
DIGSI ® 4, Parameter der Serviceschnittstelle — Beispiel<br />
Innerhalb eines IEC–Busses muss jedem SIPROTEC ® 4 Gerät eine eindeutige IEC–<br />
Adresse zugewiesen werden. Insgesamt stehen 254 IEC–Adressen je IEC–Bus zur<br />
Verfügung. Es werden nur Adressen angezeigt, die innerhalb des aktuellen Adressbereiches<br />
noch nicht vergeben sind.<br />
Die Einstellung der maximalen Telegramm–Lücken ist nur von Bedeutung, wenn das<br />
Gerät über eine der Schnittstellen mittels eines Modems kommunizieren soll. Als Lücke<br />
wird die maximal zulässige Zeitdauer von Übertragungslücken innerhalb einer Telegrammübertragung<br />
eingestellt. Übertragungslücken entstehen bei Verwendung von<br />
Modems durch Datenkompression, Fehlerkorrektur und Baudratendifferenzen. Bei<br />
guter Übertragungsqualität zwischen den Modems wird die Einstellung 1,0 s empfohlen.<br />
Bei schlechten Verbindungen sollte dieser Wert erhöht werden.<br />
Große Werte verlangsamen bei Übertragungsfehlern die Kommunikation. Bei direktem<br />
Anschluss eines Personalcomputers kann Max. Telegramm–Lücke auf 0,0 s<br />
eingestellt werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-45
Projektieren<br />
Hinweis:<br />
Benutzen Sie die Bedienschnittstelle nicht für die Kommunikation über Modem!<br />
Übrige Schnittstellen<br />
In den übrigen Registerblättern tragen Sie Ihre spezifischen Parameter und Adressen<br />
zur Geräteidentifikation ein bzw. überprüfen Sie die voreingestellten Werte. Die Geräteadresse,<br />
mit der das Leitsystem jedes Gerät eindeutig identifiziert, muss pro Anlage<br />
verwechslungsfrei eingestellt sein, da ansonsten keine Zuordnung der Meldungen im<br />
Gesamtsystem möglich ist. Ausführliche Hinweise zur Einstellung der Schnittstellen<br />
erhalten Sie im Handbuch „DIGSI ® 4 Kommunikation“, Best.–Nr. 50417–H1<strong>10</strong>0–<br />
C<strong>10</strong>0.<br />
Wenn Sie Schnittstellen nachträglich erweitern oder verändern möchten, ziehen Sie<br />
die den Schnittstellen beiliegenden Umrüstanweisungen und zur ggf. notwendigen<br />
hardwaremäßigen Anpassung den Abschnitt 8.1.3 dieses Handbuches zu Rate.<br />
Profibusverbindung<br />
Bei einer Profibusverbindung — falls vorhanden — zwischen SIPROTEC ® –Gerät und<br />
der SICAM ® SAS bzw. DIGSI ® 4 wird für eine störungsfreie Kommunikation eine Mindestübertragungsrate<br />
von 500 kBaud empfohlen.<br />
Zeichen–Ruhelage<br />
Für Lichtwellenleiterverbindung ist die Zeichen–Ruhelage mit „Licht aus“ voreingestellt.<br />
Eine Änderung der Zeichen–Ruhelage erfolgt in der Registerkarte der Schnittstellenparameter<br />
(siehe Bild 5-44).<br />
Bild 5-44<br />
Parameter für eine LWL–Schnittstelle — Beispiel<br />
5-46 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Serielle Schnittstellen<br />
Auslesen und Ändern<br />
der Schnittstellenparameter<br />
am Gerät<br />
Über die Bedienoberfläche des Gerätes selbst ist ein Auslesen und teilweise auch Ändern<br />
der wichtigsten Schnittstellenparameter möglich. Man erreicht den für die<br />
Schnittstellen vorgesehenen Bedienblock vom HAUPTMENU über → Parameter →<br />
Setup/Extras → Schnittstellen.<br />
Unter der Überschrift des Menüs (SCHNITTSTELLEN) werden Bedien-, System- und<br />
Serviceschnittstelle angeboten und können mit Hilfe der Navigationstaste ausgewählt<br />
werden. Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Untermenü der jeweiligen<br />
Schnittstelle. Die Darstellung und die Möglichkeit, direkt am Gerät zu parametrieren,<br />
sind für Bedien- und Serviceschnittstelle identisch. Exemplarisch wird die<br />
Bedienschnittstelle betrachtet (Bild 5-45).<br />
BEDIEN–SST 01/04<br />
---------------------<br />
>Adresse > 1<br />
>Baudrate 38400 Baud<br />
Parität 8E1 (DIGSI)<br />
Lückentol. 0.0s<br />
Bild 5-45<br />
Auslesen und Parametrieren der Bedienschnittstelle im Bedienfeld des Gerätes<br />
Die Art der Systemschnittstelle ist von Gerätetyp und Variante abhängig und kann<br />
auch vollkommen fehlen. Während die Daten der Bedien- und Serviceschnittstelle am<br />
Gerät auch verändert werden können, können die Daten der Systemschnittstelle am<br />
Gerät nur ausgelesen werden. Zusätzlich zu den bereits bei der Bedien- und Serviceschnittstelle<br />
erwähnten Parametern kann hier bei Lichtwellenleiteranschluss die Zeichenruhelage<br />
ausgelesen werden (siehe Bild 5-46). Bei drahtgebundener Schnittstelle<br />
erscheint an dieser Stelle dann die Aussage „unwirksam“.<br />
SYSTEM–SST 01/02<br />
---------------------<br />
>IEC60870–5–<strong>10</strong>3 –> 1<br />
>Profibus –> 2<br />
IEC60870–5–<strong>10</strong>3<br />
---------------------<br />
>Adresse > 1<br />
>Baudrate 9600 Baud<br />
Parität<br />
8E1<br />
Lückentol. 0.0s<br />
Ruhelage Licht aus<br />
Bild 5-46 Auslesen der Einstellwerte der IEC–Schnittstelle im Bedienfeld des Gerätes —<br />
Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-47
Projektieren<br />
5.5 Datum-/Uhrzeitführung<br />
Die integrierte Datum-/Uhrzeitführung ermöglicht die exakte zeitliche Zuordnung von<br />
Ereignissen z.B. in den Betriebs- und Störfallmeldungen oder den Minimal–Maximalwertelisten.<br />
Die Uhrzeit ist beeinflussbar durch<br />
• interne Uhr RTC (Real Time Clock),<br />
• externe Synchronisationsquellen (z.B. DCF77, IRIG B, SyncBox, IEC 60870–5–<br />
<strong>10</strong>3),<br />
• externe Minutenimpulse über Binäreingang.<br />
Bei einem Distanzschutzsystem, in dem zwei oder drei 7SA522–Geräte über die<br />
Wirkschnittstelle (Bestellvariante) miteinander verbunden sind, wird die Uhrzeit normalerweise<br />
nur in einem Gerät synchronisiert, dem sog. „Absolutzeit–Master“; dies ist<br />
immer das Gerät mit dem Index 1. Dieses synchronisiert das andere Gerät (oder die<br />
anderen Geräte bei mehr als 2 Enden) über die Schutzkommunikation. Dadurch ist sichergestellt,<br />
dass alle Geräte des Schutzsystems mit exakt der gleichen Zeitbasis<br />
operieren.<br />
Hinweis:<br />
Bei Auslieferung des Gerätes ist — unabhängig davon, ob das Gerät mit einer Systemschnittstelle<br />
ausgerüstet ist oder nicht — stets die interne Uhr RTC als Synchronisationsquelle<br />
voreingestellt. Soll die Zeitsynchronisation durch eine externe Quelle<br />
erfolgen, so muss diese ausgewählt werden.<br />
Zeitsynchronisation<br />
Die Parameter für die Uhrzeitführung finden Sie unter DIGSI ® 4unterParametrieren<br />
→ Zeitsynchronisation (Bild 5-47).<br />
Bild 5-47<br />
Fenster Parametrieren in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Doppelklicken Sie auf Zeitsynchronisation. Hierdurch wird ein Dialogfenster<br />
Zeitsynchronisation & Zeitformat geöffnet (Bild 5-48).<br />
5-48 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Datum-/Uhrzeitführung<br />
Bild 5-48<br />
Dialogfenster Zeitsynchronisation und Zeitformat in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Hier entscheiden Sie, wodurch die interne Uhrzeitführung beeinflusst werden soll. Für<br />
das Master–Gerät wählen Sie eine der Betriebsarten Nr. 1 bis 7 der Tabelle 5-7:<br />
Tabelle 5-7<br />
Betriebsarten der Uhrzeitführung<br />
Nr. Betriebsart Erläuterungen<br />
1 Intern Interne Synchronisation über RTC (Voreinstellung)<br />
2 IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Externe Synchronisation über Systemschnittstelle (IEC 60870–5–<strong>10</strong>3)<br />
3 Zeitzeichen IRIG B Externe Synchronisation über IRIG B<br />
4 Zeitzeichen DCF77 Externe Synchronisation über Zeitzeichen DCF77<br />
5 Zeitzeichen Sync.–Box Externe Synchronisation über Zeitzeichen SIMEAS–Synch.Box<br />
6 Impuls über<br />
Binäreingang<br />
Externe Synchronisation mit Impuls über Binäreingang<br />
7 Feldbus Externe Synchronisation über Feldbus<br />
8 Intern oder Timing–Master<br />
9 IEC 60870–5–<strong>10</strong>3 oder Timing–<br />
Master<br />
<strong>10</strong> Zeitzeichen IRIG B oder<br />
Timing–Master<br />
11 Zeitzeichen DCF77 oder<br />
Timing–Master<br />
12 Zeitzeichen Sync.–Box oder<br />
Timing–Master<br />
Nur für Geräte mit digitaler Kommunikationsstrecke:<br />
wie oben Nr. 1 bis 7; jedoch wird die Zeit normalerweise vom Absolutzeitmaster<br />
synchronisiert. Nur bei Ausfall der Schutzdatenkommunikation mit<br />
dem Absolutzeitmaster erfolgt die Synchronisierung über die angegebene<br />
Quelle<br />
13 Impuls über Binäreingang oder<br />
Timing–Master<br />
14 Feldbus oder Timing–Master<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-49
Projektieren<br />
Die RTC läuft auch bei temporär abgeschalteter Hilfsspannung mittels der internen<br />
Pufferbatterie weiter. Beim Einschalten des Gerätes oder nach Hilfsspannungsausfall<br />
ist sie zunächst immer die Synchronisationsquelle für die interne Uhrzeitführung, unabhängig<br />
von der eingestellten Betriebsart.<br />
In der Betriebsart „Intern“ richtet sich die interne Uhrzeitführung ausschließlich nach<br />
der RTC als Synchronisationsquelle. Sie kann manuell verstellt werden. Die Vorgehensweise<br />
bei der manuellen Datum- und Uhrzeiteingabe ist in Abschnitt 7.2.1 beschrieben.<br />
Bei Wahl einer der externen Betriebsarten wird stets nur die parametrierte Synchronisationsquelle<br />
benutzt. Bei deren Ausfall wird die interne Uhrzeit unsynchronisiert weitergeführt.<br />
Wenn die Zeitsynchronisation über die Leittechnik erfolgen soll, muss die Option IEC<br />
60870–5–<strong>10</strong>3 bzw. PROFIBUS FMS gewählt werden (Bild 5-48).<br />
Bei den Betriebsarten mit Zeitzeichen (Funkuhr) muss beachtet werden, dass es nach<br />
dem Anlauf oder nach Wiederkehr des Empfangs bis zu 3 Minuten dauern kann, bis<br />
die empfangene Uhrzeit gesichert decodiert ist. Erst dann ist die interne Uhrzeitführung<br />
wieder synchronisiert.<br />
Bei IRIG B muss das Jahr manuell eingestellt werden, weil diese Norm keine Jahreszahl<br />
beinhaltet. Hinweis: Ist bei IRIG B irrtümlich eine Jahreszahl kleiner als „1991“<br />
eingestellt, wird bei der ersten Synchronisation das Jahr auf „1991“ gesetzt.<br />
Bei der Synchronisation mittels Impuls über Binäreingang wird, wenn die positive<br />
Flanke des Impulses eintrifft, die aktuelle Geräteuhrzeit bei einer momentanen Sekundenzeit<br />
ab 30 Sekunden auf die 0te Sekunde der nächsten Minute vorgestellt. Bei kleineren<br />
Sekundenzeiten wird die 0te Sekunde der aktuellen Minute zurückgestellt. Eine<br />
Überwachung des Signals erfolgt nicht, jeder Impuls wirkt direkt auf die Uhrzeitführung.<br />
Für das Gerät oder die Geräte, deren Uhrzeit vom „Absolutzeit–Master“ synchronisiert<br />
wird, stellen Sie eine der Optionen mit dem Zusatz „... oder Timing Master“ ein<br />
(Nr 8 bis 14 in Tabelle 5-7). Das Gerät benutzt dann die angegebene Quelle nur, wenn<br />
es vom „Absolutzeit–Master“ keine Zeit erhält.<br />
Synchronisations–<br />
Offset<br />
Mit dem Parameter „Synchronisations–Offset“ (Offset zum Zeitzeichen) kann<br />
die durch den Funkuhrempfänger gelieferte Synchronisationszeit an die Ortszeit (Zeitzone)<br />
angepasst werden. Der einstellbare Versatz beträgt maximal: ±23 h 59 min =<br />
±1439 min.<br />
Störungsmeldung<br />
nach Toleranzzeit<br />
Die Toleranzzeit für Störung (Störmeldung nach) gibt an, wie lange eine zyklische<br />
Synchronisation ausbleiben darf, bis die Uhrzeit als gestört gilt.<br />
Eine externe oder interne Synchronisation erfolgt im Regelfall minütlich. (Eine Ausnahme<br />
bildet die Synchronisation mittels Impuls über Binäreingang, bei der der Impuls<br />
in mehrfachen Minutenabständen eintreffen kann). Der Parameter muss daher immer<br />
mindestens 2 Minuten betragen. Bei schlechten Empfangsverhältnissen für die Funkuhr<br />
kann man den Übergang in den Zustand „Störung“ noch weiter verzögern.<br />
Wechsel der<br />
Betriebsart<br />
Bei einem Wechsel der Betriebsart wird spätestens nach einer Sekunde die zugehörige<br />
Hardware auf die andere Synchronisationsquelle umgestellt. Dadurch geht zunächst<br />
die zyklische Synchronisation verloren und die Uhrzeit gilt wie bei einem Anlauf<br />
als gestört, bis die neue Synchronisationsquelle die Aufgabe übernimmt.<br />
Bei einer Änderung des Synchronisations–Offsets in den Zeitzeichen–Betriebsarten<br />
und bei einer Änderung des Jahres in der Betriebsart IRIG B geht die zyklische Syn-<br />
5-50 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Datum-/Uhrzeitführung<br />
chronisation nicht verloren, es kommt aber zu einem Zeitsprung. Um darauf aufmerksam<br />
zu machen, wird bei einer Änderung des Offsets zur „springenden“ Minute der<br />
Zeitwert mit „Störung Uhr KOM“ ohne den Synchronisations–Offset und danach mit<br />
„Störung Uhr GEH“ mit dem Synchronisations–Offset gemeldet.<br />
Betriebsmeldungen<br />
der Uhrzeitführung<br />
Nach der Meldung „Störung Uhr KOM“ muss damit gerechnet werden, dass die Uhrzeit<br />
springt. Diese Meldung wird in den Fällen ausgelöst:<br />
− wenn eine Synchronisationsstörung länger als die o.g. Toleranzzeit andauert oder<br />
— wie oben erwähnt — durch einen Wechsel der Betriebsart herbeigeführt wurde;<br />
− wenn danach ein Uhrzeitsprung bevorsteht; die Meldung wird noch mit der Zeit vor<br />
dem Sprung angezeigt.<br />
Die Meldung „Störung Uhr GEH“ wird in den Fällen ausgelöst:<br />
− wenn die Synchronisation wieder eingesetzt hat (z.B. nach einer Empfangsstörung<br />
bei Funkuhrempfang);<br />
− unmittelbar nach einem Uhrzeitsprung; diese Meldung wird mit der Zeit nach dem<br />
Sprung angezeigt, so dass sich auf die Größe des Sprunges schließen lässt.<br />
Zeitformat<br />
Für die Zeitangaben, die im Display des Gerätes erscheinen, kann das europäische<br />
(TT.MM.JJJJ) oder das US–amerikanische Format (MM/TT/JJJJ) vorgegeben werden.<br />
<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
5-51
Projektieren<br />
5-52 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionen 6<br />
In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionen des SIPROTEC ® 7SA522 erläutert.<br />
Zu jeder Funktion des Maximalumfangs werden die Einstellmöglichkeiten aufgezeigt.<br />
Dabei werden Hinweise zur Ermittlung der Einstellwerte und — soweit erforderlich<br />
— Formeln angegeben.<br />
6.1 Allgemeines 6-2<br />
6.2 Distanzschutz 6-28<br />
6.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise) 6-66<br />
6.4 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise) 6-73<br />
6.5 Übertragung binärer Informationen (wahlweise) 6-81<br />
6.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz 6-86<br />
6.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise) 6-1<strong>10</strong><br />
6.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) 6-126<br />
6.9 Auslösung bei schwacher Einspeisung 6-143<br />
6.<strong>10</strong> Externe Direkt- und Fernauslösung 6-147<br />
6.11 Überstromzeitschutz 6-149<br />
6.12 Hochstrom–Schnellabschaltung 6-166<br />
6.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) 6-168<br />
6.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) 6-200<br />
6.15 Spannungsschutz (wahlweise) 6-2<strong>10</strong><br />
6.16 Fehlerortung 6-225<br />
6.17 Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise) 6-230<br />
6.18 Überwachungsfunktionen 6-247<br />
6.19 Funktionssteuerung 6-265<br />
6.20 Zusatzfunktionen 6-280<br />
6.21 Befehlsbearbeitung 6-292<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-1
Funktionen<br />
6.1 Allgemeines<br />
Wenige Sekunden nach dem Einschalten des Gerätes zeigt sich im Display das<br />
Grundbild. Im 7SA522 sind Messwerte dargestellt.<br />
Die Funktionsparameter können Sie über das Bedienfeld auf der Front des Gerätes<br />
oder über die Bedien- oder Serviceschnittstelle von einem Personalcomputer mit Hilfe<br />
von DIGSI ® 4 ändern. Sie benötigen das Passwort Nr. 5 (für Einzelparameter).<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Nach Betätigen der Taste MENU erscheint das Hauptmenü. Mit der Taste wählen Sie<br />
die Option Parameter und gelangen mit der Taste in die Auswahl der PARA-<br />
METER (Bild 6-1).<br />
Mit der Taste wählen Sie unter PARAMETER die gewünschte Option, z.B. Anlagendaten<br />
1 und gelangen mit der Taste in die Auswahl der ANLAGENDATEN 1<br />
(Bild 6-2).<br />
Generell ist in den Menülisten für jeden Eintrag am rechten Bildrand eine Auswahlziffer<br />
angegeben, mit deren Hilfe Sie sofort zum gewünschten Eintrag gelangen können.<br />
Insbesondere bei umfangreichen Menülisten (z.B. Parameterlisten) wird die Auswahl<br />
damit erleichtert. So können Sie im Beispiel Bild 6-1 im HAUPTMENÜ durch Eingabe<br />
der Ziffer 4 die PARAMETER und dann mit 0 3 die Anlagendaten 1 erreichen.<br />
HAUPTMENU 04/05<br />
---------------------<br />
Meldungen –> 1<br />
Messwerte –> 2<br />
Steuerung –> 3<br />
Parameter –> 4<br />
Test/Diagnose –> 5<br />
PARAMETER 03/11<br />
---------------------<br />
Fkt.Umfang –> 01<br />
Rangierung –> 02<br />
Anlagendaten 1–> 03<br />
P–Gruppe A –> 04<br />
Bild 6-1<br />
Parametrierung am Bedienfeld, Beispiel<br />
Die einzelnen Parameter sind mit einer vierstelligen Adressnummer versehen, hinter<br />
der die Bezeichnung (der Name) des Parameters steht (Bild 6-2). In der Zeile darunter<br />
finden Sie den z.Z. gültigen Wert des Parameters. Der Wert kann textlich (im Beispiel<br />
die Nr. 0201) oder nummerisch (im Beispiel die Nr. 0202) sein.<br />
Bild 6-2<br />
ANLAGENDATEN 1 01/16<br />
---------------------<br />
0201 I–WDL STERNPKT.<br />
Leitung<br />
0202 UN–WDL PRIMÄR<br />
60.00kV<br />
Anlagendaten im Display<br />
Wählen Sie mit den Tasten und den zu ändernden Parameter aus. Durch Betätigen<br />
der ENTER –Taste werden Sie zur Eingabe des Passwortes aufgefordert. Geben<br />
6-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
Sie das Passwort Nr. 5 (für Einzelparameter) ein und bestätigen Sie erneut mit ENTER .<br />
Der bisherige Wert erscheint in einem Rahmen mit einer blinkenden Schreibmarke.<br />
Textwerte Bei Textparametern können Sie mittels der Tasten und zwischen zwei oder<br />
mehreren Alternativen auswählen (Funktion eines Schalters).<br />
Zahlenwerte<br />
(einschl. ∞)<br />
Bei nummerischen Parametern (z.B. ein Faktor oder ein Grenzwert, siehe auch Bild<br />
6-3) ändern Sie den Wert durch Überschreiben mittels der Zifferntasten, ggf. mit Dezimalpunkt.<br />
Den Wert „unendlich“ stellen Sie durch zweimaliges Betätigen der Dezimalpunkt–Taste<br />
. . dar. Es erscheint im Display das „∞“–Zeichen.<br />
Wenn die eingegebene Zahl außerhalb des zulässigen Wertebereichs liegt, erscheint<br />
der maximal bzw. minimal zulässige Wert am unteren Bildrand. Nach erneutem Drücken<br />
von ENTER können Sie einen neuen, zulässigen Wert eingeben.<br />
Beachten Sie bitte, dass Zahleneingaben über das Bedienfeld des Gerätes stets als<br />
Sekundärgrößen erfolgen müssen.<br />
Bestätigen Bestätigen Sie in beiden Fällen Ihre Eingabe mit ENTER . Ein blinkender Stern in der Listenüberschrift<br />
erinnert daran, dass der Parametriermodus noch nicht abgeschlossen<br />
ist. Sie können weitere Änderungen vornehmen und dabei auch in Untermenüs (falls<br />
vorhanden) wechseln. Die endgültige Übernahme geänderter Parameter erfolgt erst<br />
nach Abschluss der Parametrierung (siehe unten „Parametrierung abschließen“).<br />
ANLAGENDATEN 1 02/16<br />
---------------------<br />
0203>UN–WDL PRIMÄR<br />
> >60.00kV<br />
ENTER<br />
Beispiel für nummerischen Parameter:<br />
PW Parameteränd.?<br />
=-------<br />
Passwort Nr. 5 (für Einzelparameter) eingeben<br />
und mit ENTER bestätigen<br />
0203<br />
UN–WDL PRIMÄR 65.00<br />
bestä-<br />
Neuen Wert eingeben und mit<br />
tigen<br />
ENTER<br />
ANLAGENDATEN 02/16<br />
---------------------<br />
0203 UN–WDL PRIMÄR<br />
> >65.00kV<br />
Der geänderte Parameterwert erscheint<br />
in der Liste; ein blinkender in der Kopfzeile<br />
erinnert daran, dass der Parametriermodus<br />
noch nicht abgeschlossen ist.<br />
Bild 6-3<br />
Beispiel einer Parameteränderung mittels integrierter Bedienung<br />
Vergessen Sie die Bestätigung mit der ENTER –Taste, so erscheint nach einer Minute<br />
wieder der ursprüngliche Wert und nach weiteren 3 Minuten ein Meldefenster. Dieses<br />
macht Sie darauf aufmerksam, dass die Parametrierzeit abgelaufen ist. Nach Betätigen<br />
der ENTER –Taste erscheint ein weiteres Meldefenster, welches mitteilt, dass die Parameteränderung<br />
verworfen wurde. Erst nach Quittieren dieser Meldung mit ENTER ist<br />
eine weitere Bedienung möglich. Für eine Parameteränderung ist dann eine erneute<br />
Eingabe des Passwortes erforderlich.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-3
Funktionen<br />
Parametrierung<br />
abschließen<br />
Wenn Sie versuchen, mit der Taste in die Ebene PARAMETER oder mit MENU in das<br />
Hauptmenü zu wechseln, erscheint die Sicherheitsrückfrage „Param. übernehmen?“,<br />
die mit der Antwort „Ja“ voreingestellt ist (Bild 6-4). Bestätigen Sie mit der Taste<br />
ENTER , dass der entsprechende Wert wirksam werden soll. Wollen Sie den Wert nicht<br />
verändern, drücken Sie , so dass die Antwort „Nein“ markiert wird, und bestätigen<br />
dies mit ENTER . Sie können so irrtümliche Eingaben rückgängig machen. Wenn Sie<br />
„Abbruch“ markieren und mit ENTER bestätigen, können Sie weitere Parameter ändern.<br />
(„Abbruch“ bezieht sich auf das Beenden der Parametrierung.)<br />
Param. übernehmen?<br />
>Ja NEIN Abbruch<br />
ENTER<br />
Parameter ok<br />
>Weiter<br />
ENTER<br />
Bild 6-4<br />
Beenden der Parametrierung auf der Gerätefront<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Unter DIGSI ® 4 wird die Parametrierung zweckmäßig Offline durchgeführt. Doppelklicken<br />
Sie Parameter: Sie erhalten die entsprechende Auswahl.<br />
Markieren Sie im Datenfenster die gewünschte Option, z.B. Anlagendaten 1 und<br />
doppelklicken Sie darauf (Bild 6-5).<br />
Bild 6-5<br />
Parametrieren mit DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Sie erhalten das Dialogfenster zur Definition der Einzelparameter der markierten<br />
Funktion, hier also der Anlagendaten 1 (Bild 6-6). Bei umfangreichen Funktionen können<br />
die Parameter auch auf mehreren Blättern verteilt sein, die über die Reiter an der<br />
Oberkante umgeschaltet werden können (im Beispiel Bild 6-6 Wandlerdaten,<br />
Netzdaten und Leist.–Schalter).<br />
6-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
Bild 6-6<br />
Anlagendaten mit DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Die einzelnen Parameter sind mit einer vierstelligen Adressnummer (unter Nr.) versehen,<br />
hinter der die Bezeichnung des Parameters (unter Parameter) steht. In der<br />
Spalte Wert kann eine Zahl oder ein Text stehen. Wenn Sie den Mauszeiger in der<br />
Spalte Wert über einem Feld mit Zahleneingabe positionieren, wird der zulässige Eingabebereich<br />
angezeigt.<br />
Klicken Sie auf den Wert, den Sie ändern möchten.<br />
Textwerte<br />
Bei Textparametern erscheint eine Aufklappliste mit den möglichen Zuständen. Klicken<br />
Sie die gewünschte Option an. Die Aufklappliste schließt sich, und der neue<br />
„Wert“ erscheint im Textfeld.<br />
Zahlenwerte<br />
(einschl. ∞)<br />
Zahlenwerte geben Sie durch direktes Eintippen der gewünschten Zahl, ggf. mit Dezimalkomma<br />
(nicht Punkt) ein. Für unendlich geben Sie zwei Kleinbuchstaben „oo“<br />
hintereinander ein. Bestätigen Sie die Eingabe mit der Schaltfläche Übernehmen<br />
oder gehen Sie zu einem anderen Wert, den Sie ändern möchten.<br />
Wenn die eingegebene Zahl außerhalb des zulässigen Wertebereichs liegt oder ein<br />
unzulässiges Zeichen eingegeben wurde, erscheint eine entsprechende Meldung auf<br />
dem Bildschirm. Nachdem Sie diese mit Ok quittiert haben, erscheint der unveränderte<br />
Wert. Sie können eine neue Eingabe machen oder einen anderen Parameter ändern.<br />
Primär- oder<br />
Sekundärwerte<br />
Zahlenwerte, die aus den Messgrößen hergeleitet werden, können wahlweise als Primär-<br />
oder Sekundärwerte eingegeben werden. DIGSI ® 4 nimmt selbsttätig die Um-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-5
Funktionen<br />
rechnung vor, sofern die Wandlerdaten und Übersetzungsverhältnisse korrekt eingegeben<br />
wurden.<br />
Um zwischen der Eingabe von Sekundär- und Primärwerten umzuschalten, gehen Sie<br />
wie folgt vor:<br />
G Klicken Sie in der Menüleiste auf Extras (siehe Bild 6-7).<br />
G Wählen Sie die gewünschte Alternative durch Anklicken aus.<br />
Bild 6-7<br />
Wahl der Eingabe primärer oder sekundärer Werte — Beispiel<br />
Weitere Parameter<br />
Einige nur in Ausnahmefällen oder für Sonderanwendung benötigte Parameter können<br />
zunächst ausgeblendet sein. Diese können sichtbar gemacht werden, indem das<br />
Feld Weitere Parameter anzeigen angeklickt wird.<br />
Bestätigen<br />
Sie können jede Eingabe mit der Schaltfläche Übernehmen bestätigen. Gültige Werte<br />
werden aber auch automatisch übernommen, wenn Sie nach Eingabe ein anderes<br />
Werte–Feld anklicken.<br />
Die endgültige Übernahme geänderter Parameter erfolgt erst nach Abschluss der Parametrierung<br />
(siehe unten „Parametrierung abschließen“).<br />
Sie können die Dialogbox schließen, indem Sie auf die Schaltfläche OK klicken. Danach<br />
können Sie weitere Funktionen im Datenfenster auswählen und parametrieren<br />
oder die Parametrierung abschließen.<br />
Parametrierung<br />
abschließen<br />
Um die geänderten Parameter in das Gerät zu übertragen, drücken Sie die Schaltfläche<br />
„DIGSI –> Gerät“. Sie werden daraufhin zur Eingabe des Passwortes Nr. 5<br />
(Einzelparameter) aufgefordert. Nach Eingabe des Passwortes und Bestätigung mit<br />
OK werden die Daten übertragen und nach Abschluss der Übertragung im Gerät wirksam.<br />
6-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
6.1.1 Anlagendaten 1<br />
Das Gerät benötigt einige Daten des Netzes und der Anlage, um je nach Verwendung<br />
seine Funktionen an diese Daten anzupassen. Hierzu gehören z.B. Nenndaten der<br />
Anlage und Messwandler, Polarität und Anschluss der Messgrößen, ggf. Eigenschaften<br />
der Leistungsschalter, u.Ä. Diese Daten sind unter den ANLAGENDATEN 1 zusammengefasst.<br />
Nach Betätigen der Taste MENU erscheint das Hauptmenü. Mit der Taste wählen Sie<br />
die Option PARAMETER und gelangen mit der Taste in die Auswahl der Parameter.<br />
Um die Anlagendaten einzugeben, wählen Sie im Menü PARAMETER die<br />
Anlagendaten 1.<br />
Unter DIGSI ® 4 doppelklicken Sie Parametrieren und erhalten die entsprechende<br />
Auswahl.<br />
Polung der Stromwandler<br />
Unter Adresse 201 I-WDL STERNPKT. wird nach der Polung der Stromwandler gefragt,<br />
also nach der Lage des Wandlersternpunktes (Bild 6-8). Die Einstellung bestimmt<br />
die Messrichtung des Gerätes (Vorwärts = Leitungsrichtung). Die Umschaltung<br />
dieses Parameters bewirkt auch eine Umpolung der Erdstrom–Eingänge I E bzw. I EE .<br />
Sammelschiene<br />
Bild 6-8<br />
Leitung<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I E<br />
0201 I–WDL STERNPKT.<br />
= Leitung<br />
Polung der Stromwandler<br />
Leitung<br />
I E<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
0201 I–WDL STERNPKT.<br />
= Sammelschiene<br />
Nenngrößen der<br />
Wandler<br />
In den Adressen 203 UN-WDL PRIMÄR und 204 UN-WDL SEKUNDÄR informieren Sie<br />
das Gerät über die primäre und sekundäre Nennspannung (verkettete Größen) der<br />
Spannungswandler, in den Adressen 205 IN-WDL PRIMÄR und 206 IN-GER<br />
SEKUNDÄR über die primären und sekundären Nennströme der Stromwandler (Phasen).<br />
Achten Sie darauf, dass der sekundäre Stromwandlernennstrom in Übereinstimmung<br />
mit dem Nennstrom des Gerätes ist, da das Gerät sonst falsche Primärdaten errechnet.<br />
Die richtigen Primärdaten sind Voraussetzung für die Berechnung der korrekten Primärangaben<br />
in den Betriebsmesswerten. Wenn das Gerät mit Hilfe von DIGSI ® 4in<br />
Primärwerten parametriert wird, sind diese Primärdaten sogar unabdingbare Voraussetzung<br />
für die richtige Funktion des Gerätes.<br />
Spannungsanschluss<br />
Das Gerät verfügt über 4 Messspannungseingänge, von denen 3 an den Spannungswandlersatz<br />
angeschlossen werden. Für den vierten Spannungseingang U 4 bestehen<br />
verschiedene Möglichkeiten:<br />
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6-7
Funktionen<br />
• Anschluss des U 4 –Eingangs an die offene Dreieckswicklung e–n des Spannungswandlersatzes,<br />
siehe auch Anhang A, Bild A-20:<br />
Adresse 2<strong>10</strong> wird dann eingestellt: U4-WANDLER = Uen–Wandler.<br />
Bei Anschluss an die e–n–Wicklungen des Spannungswandlersatzes lautet die<br />
Spannungsübersetzung der Wandler normalerweise<br />
U Nprim<br />
----------------<br />
3<br />
⁄<br />
U Nsek<br />
--------------<br />
3<br />
⁄<br />
U Nsek<br />
--------------<br />
3<br />
Dann ist Faktor U ph /U en (Sekundärspannung, Adresse 211 Uph/Uen WDL) zu<br />
3/√3 = √3 ≈ 1,73 anzusetzen. Bei anderen Übersetzungsverhältnissen, z.B. bei Bildung<br />
der Verlagerungsspannung über zwischengeschalteten Wandlersatz, muss<br />
der Faktor entsprechend korrigiert werden. Dieser Faktor ist wichtig für die Messgrößenüberwachungen<br />
und die Skalierung der Mess- und Störwerte.<br />
• Anschluss des U 4 –Eingangs an die Sammelschienenspannung zur Durchführung<br />
der Synchronkontrolle, siehe auch Anhang A, z.B. Bild A-21):<br />
Adresse 2<strong>10</strong> wird dann eingestellt: U4-WANDLER = Uss–Wandler.<br />
Mittels Adresse 215 Ultg/Uss WDL kann eine ggf. abweichende Übersetzung angepasst<br />
werden.<br />
Unter Adresse 212 Uss ANSCHL. wird dem Gerät mitgeteilt, welche Spannung<br />
von der Sammelschiene für die Synchronkontrolle angeschlossen ist. Das Gerät<br />
wählt dann selbsttätig die entsprechende Abzweigspannung aus.<br />
Sind zwischen den beiden Messstellen für den Synchronismus — also Abzweigspannungswandler<br />
und Sammelschienenspannungswandler — keine phasendrehenden<br />
Betriebsmittel, so wird der Parameter Adresse 214A ϕ Uss-Ultg nicht benötigt.<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Ist jedoch ein Leistungstransformator zwischengeschaltet, muss dessen<br />
Schaltgruppe angepasst werden. Dabei wird der Phasenwinkel von Ultg nach Uss<br />
positiv gewertet.<br />
Beispiel (siehe auch Bild 6-9):<br />
Sammelschiene 400 kV primär<br />
1<strong>10</strong> V sekundär<br />
Abzweig 220 kV primär<br />
<strong>10</strong>0 V sekundär<br />
Transformator 400 kV/220 kV<br />
Schaltgruppe Dy(n) 5<br />
Die Schaltgruppe des Transformators ist von der Oberspannungsseite zur Unterspannungsseite<br />
definiert. Die Abzweigspannungswandler sind in diesem Beispiel<br />
die der Unterspannungsseite des Transformators. Da das Gerät von den Abzweigspannungswandlern<br />
her „schaut“, ist der Winkel 5 · 30° (gemäß Schaltgruppe) negativ,<br />
also –150°. Um einen positiven Winkel zu erhalten, werden 360° addiert:<br />
Adresse 214A: ϕ Uss-Ultg = 360° – 150° = 2<strong>10</strong>°.<br />
Da die Sammelschienenwandler bei primärem Nennbetrieb 1<strong>10</strong> V sekundär liefern,<br />
während die Nennspannung der Abzweigwandler <strong>10</strong>0 V sekundär ist, muss auch<br />
dieser Unterschied angepasst werden:<br />
Adresse 215: Ultg/Uss WDL = <strong>10</strong>0 V/1<strong>10</strong> V = 0,91.<br />
6-8 7SA522 Handbuch<br />
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Allgemeines<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Sammelschiene<br />
400 kV<br />
Yd5<br />
400 kV/220 kV<br />
(beliebige<br />
Spannung)<br />
400 kV<br />
1<strong>10</strong> V<br />
220 kV/<strong>10</strong>0 V<br />
U L1<br />
U SS<br />
U L2<br />
U L3<br />
U E<br />
U4-WANDLER = Uss–Wandler<br />
Uss ANSCHL. = L1–L3<br />
ϕ Uss-Ultg = 2<strong>10</strong>°<br />
Ultg/Uss WDL = 0,91<br />
Abzweig<br />
220 kV<br />
Bild 6-9 Sammelschienenspannung, über Transformator gemessen<br />
• Anschluss des U 4 –Eingangs an eine beliebige Spannung U X , die vom Überspannungsschutz<br />
verarbeitet werden kann, siehe auch Anhang A, Bild A-21:<br />
Adresse 2<strong>10</strong> wird dann eingestellt: U4-WANDLER = UX–Wandler.<br />
• Wird der U 4 –Eingang nicht benötigt, so wird eingestellt:<br />
Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = nicht angeschl..<br />
Auch in diesem Fall ist der Faktor Uph/Uen WDL (Adresse 211, siehe oben) von<br />
Bedeutung, da er für die Skalierung der Mess- und Störwerte verwendet wird.<br />
Stromanschluss<br />
Das Gerät verfügt über vier Messstromeingänge, von denen drei an den Stromwandlersatz<br />
angeschlossen werden. Für den vierten Stromeingang I 4 bestehen verschiedene<br />
Möglichkeiten:<br />
• Anschluss des I 4 –Eingangs an den Erdstrom vom Sternpunkt des Stromwandlersatzes<br />
der zu schützenden Leitung (Normalschaltung, siehe auch Anhang A, Bild<br />
A-15):<br />
Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = eigene Leitung und<br />
Adresse 221 I4/Iph WDL = 1.<br />
• Anschluss des I 4 –Eingangs an einen getrennten Erdstromwandler der zu schützenden<br />
Leitung (z.B. Summenstromwandler, siehe auch Anhang A, z.B. Bild A-16).<br />
Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = eigene Leitung und<br />
Adresse 221 I4/Iph WDL wird eingestellt:<br />
I 4<br />
⁄<br />
I ph WDL<br />
=<br />
Übersetzung Erdstromwandler<br />
-------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Übersetzung Phasenstromwandler<br />
Dies gilt unabhängig davon, ob das Gerät für I 4 einen normalen Messstromeingang<br />
oder einen empfindlichen hat.<br />
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6-9
Funktionen<br />
Beispiel:<br />
Phasenstromwandler 500 A/5 A<br />
Kabelumbauwandler 60 A/1 A<br />
I 4<br />
⁄ I ph WDL<br />
=<br />
60 ⁄ 1<br />
----------------<br />
500 ⁄ 5<br />
= 0,<br />
600<br />
• Anschluss des I4–Eingangs an den Erdstrom einer Parallelleitung (für Parallelleitungskompensation<br />
bei Distanzschutz und/oder Fehlerortung, vgl. Anhang A, Bild<br />
A-17):<br />
Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = Parallelleitung und<br />
in der Regel Adresse 221 I4/Iph WDL = 1.<br />
Hat jedoch der Wandlersatz der Parallelleitung eine andere Übersetzung als der<br />
der zu schützenden Leitung, ist dies in Adresse 221 zu berücksichtigen:<br />
Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = Parallelleitung und<br />
Adresse 221 I4/Iph WDL = INParallelleitung/IN eigene Leitung.<br />
Beispiel:<br />
Stromwandler eigene Leitung 1200 A<br />
Stromwandler Parallelleitung 1500 A<br />
I 4<br />
⁄<br />
I ph WDL<br />
1500<br />
= ------------ = 1,250<br />
1200<br />
• Anschluss des I4–Eingangs an den Sternpunktstrom eines Transformators; dies<br />
wird gelegentlich für die Richtungsbestimmung des Erdkurzschlussschutzes benutzt<br />
(vgl. Anhang A, Bild A-18):<br />
Adresse 220 wird dann eingestellt: I4-WANDLER = Sternpunkt, und<br />
Adresse 221 I4/Iph WDL richtet sich nach dem Verhältnis der Übersetzungen<br />
des Trafosternpunktwandlers zu Wandlersatz der eigenen Leitung.<br />
• Wird der I4–Eingang nicht benötigt, so wird eingestellt:<br />
Adresse 220 I4-WANDLER = nicht angeschl.,<br />
Adresse 221 I4/Iph WDL ist dann irrelevant.<br />
Für die Schutzfunktionen wird in diesem Fall der Nullstrom aus der Summe der<br />
Phasenströme berechnet.<br />
Nennfrequenz<br />
Die Nennfrequenz des Netzes wird unter Adresse 230 NENNFREQUENZ eingestellt.<br />
Der gemäß Ausführungsvariante werksseitig voreingestellte Wert muss nur geändert<br />
werden, wenn das Gerät für ein anderes Einsatzgebiet, als sie der Bestellung zugrunde<br />
lag, verwendet werden soll. Einstellbar sind 50 Hz oder 60 Hz.<br />
Phasenfolge<br />
Unter Adresse 235 PHASENFOLGE können Sie die Voreinstellung (L1 L2 L3 für ein<br />
Rechtsdrehfeld) abändern, falls Ihre Anlage dauerhaft ein Linksdrehfeld aufweist<br />
(L1 L3 L2).<br />
Längeneinheit<br />
Adresse 236 LÄNGENEINHEIT erlaubt, die Längeneinheit (km oder Meilen) fürdie<br />
Fehlerortangaben festzulegen. Ist keine Fehlerortung vorhanden, so ist dieser Parameter<br />
ohne Belang. Mit der Änderung der Längeneinheit ist keine automatische Umrechnung<br />
der Einstellwerte verbunden, die von dieser Längeneinheit abhängig sind.<br />
Solche müssen dann erneut bei den entsprechend gültigen Adressen eingegeben<br />
werden.<br />
6-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
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Allgemeines<br />
Format der Erdimpedanzanpassung<br />
Wesentliche Voraussetzung für die richtige Berechnung der Kurzschlussentfernung<br />
(Distanzschutz, Fehlerortung) bei Erdkurzschlüssen ist die Anpassung des Erdimpedanzverhältnisses<br />
der Leitung. Unter Adresse 237 FORMAT Z0/Z1 bestimmen Sie,<br />
welches Eingabeformat Sie verwenden wollen. Sie können wahlweise entweder die<br />
Verhältnisse RE/RL und XE/XL verwenden oder den komplexen Erdimpedanzfaktor<br />
K0. Die Einstellung der Erdimpedanzfaktoren selber erfolgt bei den allgemeinen<br />
Schutzdaten (siehe Abschnitt 6.1.3).<br />
Eigenzeit des Leistungsschalters<br />
Die Leistungsschalter–Einschaltzeit T LS-EIN in Adresse 239 wird benötigt, wenn<br />
mit dem Gerät auch bei asynchronen Netzbedingungen zugeschaltet werden soll, sei<br />
es bei manueller Einschaltung oder bei automatischer Wiedereinschaltung nach dreipoliger<br />
Abschaltung oder in beiden Fällen. Dann berechnet das Gerät nämlich den<br />
Einschaltkommandozeitpunkt so, dass im Augenblick des Schließens der Schalterpole<br />
die Spannungen synchron sind.<br />
Kommandodauer<br />
In Adresse 240A wird die Mindest–Auslösekommandodauer T AUSKOM MIN. eingestellt.<br />
Sie gilt für alle Schutz- und Steuerungsfunktionen, die auf Auslösung gehen<br />
können. Sie bestimmt auch die Dauer eines Auslöseimpulses bei der Leistungsschalterprüfung<br />
über das Gerät. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere<br />
Parameter“ möglich.<br />
In Adresse 241A wird die maximale Einschalt–Kommandodauer T EINKOM MAX.<br />
eingestellt. Sie gilt für alle Einschaltbefehle des Gerätes. Sie bestimmt auch die Dauer<br />
eines Einschaltimpulses bei der Leistungsschalterprüfung über das Gerät. Sie muss<br />
lang genug sein, dass der Leistungsschalter zuverlässig eingeschaltet hat. Eine zu<br />
lange Zeit birgt keine Gefahr, da bei erneuter Auslösung durch eine Schutzfunktion<br />
auf jeden Fall das Einschaltkommando unterbrochen wird. Diese Einstellung ist nur<br />
mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Leistungsschalterprüfung<br />
7SA522 erlaubt eine Prüfung des Leistungsschalters im Betrieb durch Aus- und Einschaltbefehl<br />
von der Front oder mittels DIGSI ® 4. Die Länge der Befehle ist durch die<br />
Kommandodauern wie vor bestimmt. Adresse 242 T PAUSE PRF bestimmt die Zeit<br />
vom Ende des Ausschalt- bis zum Beginn des Einschaltkommandos bei dieser Prüfung.<br />
Sie sollte nicht unter 0,1 s liegen.<br />
6.1.1.1 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Stromwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind sie mit 5 zu multiplizieren<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
201 I-WDL STERNPKT. Leitung<br />
Sammelschiene<br />
Leitung<br />
Stromwandlersternpunkt liegt<br />
Richtung<br />
203 UN-WDL PRIMÄR 1.0..1200.0 kV 400.0 kV Wandler-Nennspannung, primär<br />
204 UN-WDL SEKUN-<br />
DÄR<br />
80..125 V <strong>10</strong>0 V Wandler-Nennspannung, sekundär<br />
7SA522 Handbuch<br />
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6-11
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
205 IN-WDL PRIMÄR <strong>10</strong>..5000 A <strong>10</strong>00 A Wandler-Nennstrom, primär<br />
206 IN-GER SEKUN-<br />
DÄR<br />
1A<br />
5A<br />
1A<br />
Geräte-Nennstrom, sekundär<br />
2<strong>10</strong> U4-WANDLER nicht angeschlossen<br />
Uen-Wandler<br />
Uss-Wandler<br />
UX-Wandler<br />
nicht angeschlossen<br />
U4-Wandler, angeschlossen als<br />
211 Uph/Uen WDL 0.<strong>10</strong>..9.99 1.73 Anpassungsfaktor Uph / Uen<br />
212 Uss ANSCHL. L1-E<br />
L2-E<br />
L3-E<br />
L1-L2<br />
L2-L3<br />
L3-L1<br />
L1-L2<br />
Sammelschienenspannung Uss<br />
Anschluss<br />
214A ϕ Uss-Ultg 0..360 ° 0 ° Winkelanpassung Uss-Ultg<br />
(Schaltgruppe)<br />
215 Ultg/Uss WDL 0.80..1.20 1.00 Anpassungsfaktor Ultg / Uss<br />
220 I4-WANDLER nicht angeschlossen<br />
Ie, eigene Leitung<br />
Ie, Parallelleitung<br />
Sternpunktstrom<br />
Ie, eigene Leitung<br />
I4-Wandler, angeschlossen als<br />
221 I4/Iph WDL 0.0<strong>10</strong>..5.000 1.000 Anpassungsfaktor für I4-Wandler<br />
(I4/Iph)<br />
230 NENNFREQUENZ 50 Hz<br />
60 Hz<br />
50 Hz Nennfrequenz<br />
235 PHASENFOLGE L1 L2 L3<br />
L1 L3 L2<br />
236 LÄNGENEINHEIT Kilometer<br />
Meilen<br />
237 FORMAT Z0/Z1 Anpassungsfaktoren RE/RL<br />
bzw. XE/XL<br />
Anpassungsfaktor K0<br />
L1 L2 L3<br />
Kilometer<br />
Anpassungsfaktoren<br />
RE/RL bzw.<br />
XE/XL<br />
Phasenfolge<br />
Längeneinheit<br />
Format der Erdimpedanzanpassungsfaktoren<br />
239 T LS-EIN 0.01..0.60 s 0.06 s Eigenzeit des Leistungsschalters<br />
(SYN)<br />
240A T AUSKOM MIN. 0.02..30.00 s 0.<strong>10</strong> s Mindestdauer des Auskommandos<br />
241A T EINKOM MAX. 0.01..30.00 s 0.<strong>10</strong> s Maximale Dauer des Einkommandos<br />
242 T PAUSE PRF 0.00..30.00 s 0.<strong>10</strong> s LS-Prüfung: Pausenzeit<br />
6-12 7SA522 Handbuch<br />
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Allgemeines<br />
6.1.2 Einstellgruppen<br />
Zweck der Einstellgruppen<br />
Für die Funktionseinstellungen des Gerätes können bis zu 4 unterschiedliche Gruppen<br />
von Parametern eingestellt werden. Diese können während des Betriebs vor Ort<br />
mittels des Bedienfeldes, über Binäreingänge (sofern entsprechend rangiert), über die<br />
Bedien- und Serviceschnittstelle von einem Personalcomputer oder über die Systemschnittstelle<br />
umgeschaltet werden.<br />
Eine Einstellgruppe umfasst die Parameterwerte aller Funktionen, für die Sie bei der<br />
Projektierung (Kapitel 5) die Einstellung vorhanden gewählt haben. Im Gerät<br />
7SA522 werden 4 voneinander unabhängige Einstellgruppen (Gruppe A bis D) unterstützt.<br />
Diese stellen einen identischen Funktionsumfang dar, können aber unterschiedliche<br />
Einstellwerte enthalten.<br />
Sie verwenden Einstellgruppen, um für unterschiedliche Anwendungsfälle die jeweiligen<br />
Funktionseinstellungen speichern und im Bedarfsfall schnell abrufen zu können.<br />
Alle Einstellgruppen sind im Gerät hinterlegt. Es ist jedoch stets nur eine Einstellgruppe<br />
aktiv.<br />
Wenn Sie die Umschaltung nicht benötigen, brauchen Sie nur die voreingestellte Einstellgruppe<br />
A einzustellen. Der Rest dieses Abschnittes ist dann nicht mehr von Belang.<br />
Wenn Sie von der Umschaltmöglichkeit Gebrauch machen wollen, müssen Sie bei der<br />
Projektierung des Funktionsumfanges die Gruppenumschaltung auf PARAMET.–<br />
UMSCH. = vorhanden eingestellt haben (Adresse 0<strong>10</strong>3). Bei der Einstellung der<br />
Funktionsparameter parametrieren Sie dann nacheinander jede der benötigten, maximal<br />
4 Einstellgruppen A bis D. Dabei gehen Sie zweckmäßig so vor, dass Sie zunächst<br />
alle Parameter für den Normalzustand in der Gruppe A einstellen.<br />
Kopieren von Einstellgruppen<br />
Da in den meisten Anwendungsfällen nur einige Einstellparameter in den Gruppen unterschiedlich<br />
sein werden, haben Sie die Möglichkeit, bereits gespeicherte Einstellparameter<br />
mit DIGSI ® 4 in eine andere Einstellgruppe zu kopieren:<br />
Markieren Sie in der Listenansicht den Namen der Einstellgruppe, deren Parameterwerte<br />
Sie kopieren wollen. Klicken Sie danach in der Menüzeile auf Bearbeiten und<br />
wählen Kopieren aus (siehe Bild 6-<strong>10</strong>).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-13
Funktionen<br />
Bild 6-<strong>10</strong><br />
Kopieren einer Parametergruppe in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Markieren Sie dann den Namen der Einstellgruppe, in welche Sie die Parameterwerte<br />
kopieren wollen. Wählen Sie in der Menüzeile Bearbeiten → Einfügen. Eserscheint<br />
eine Sicherheitsabfrage (Bild 6-11). Klicken Sie auf Ja, wenndieParameterwerte<br />
wirklich kopiert werden sollen.<br />
Hinweis:<br />
Es werden alle Funktionsparameterwerte in der Zielparametergruppe überschrieben.<br />
Die Änderung erfolgt jedoch zunächst innerhalb eines temporären Speicherbereiches.<br />
Nach einem versehentlichen Kopieren schließen Sie die Gerätebedienung über<br />
DIGSI ® 4, ohne zu speichern, und starten Sie anschließend erneut.<br />
Bild 6-11<br />
DIGSI ® 4: Sicherheitsabfrage vor dem Kopieren einer Parametergruppe<br />
Einstellgruppen lassen sich schneller per „Drag & Drop“ kopieren:<br />
Markieren Sie in der Listenansicht den Namen der Einstellgruppe, deren Parameterwerte<br />
Sie kopieren wollen. Ziehen Sie die Markierung bei gedrückter linker Maustaste<br />
auf den Namen der Einstellgruppe, in welche die Parameterwerte kopiert werden sollen.<br />
6-14 7SA522 Handbuch<br />
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Allgemeines<br />
Nach dem Kopieren brauchen Sie nur noch diejenigen Einstellwerte zu ändern, die<br />
unterschiedlich sein sollen.<br />
Rücksetzen in den<br />
Lieferzustand<br />
Sie können auch für eine geänderte und gespeicherte Einstellgruppe die Grundeinstellung,<br />
d.h. die Einstellung bei Lieferung, wiederherstellen:<br />
Markieren Sie den Namen der Einstellgruppe, deren Parameterwerte Sie in die<br />
Grundeinstellung zurücksetzen wollen. Wählen Sie in der Menüzeile Bearbeiten<br />
→ Rücksetzen. Es erscheint wiederum eine Sicherheitsabfrage. Klicken Sie auf<br />
Ja, wenn die Parameterwerte wirklich zurückgesetzt werden sollen.<br />
Hinweis:<br />
Es werden alle Funktionsparameterwerte in der Zielparametergruppe zurückgesetzt.<br />
Die Änderung erfolgt jedoch zunächst innerhalb eines temporären Speicherbereiches.<br />
Nach einem versehentlichen Rücksetzen schließen Sie die Gerätebedienung<br />
über DIGSI ® 4, ohne zu speichern, und starten Sie anschließend erneut.<br />
Umschaltung<br />
zwischen Einstellgruppen<br />
Die Vorgehensweise zur betrieblichen Umschaltung von einer Einstellgruppe zur anderen<br />
ist in Abschnitt 7.2.2 beschrieben. Wie Sie die Möglichkeit der Umschaltung<br />
zwischen mehreren Einstellgruppen von extern über 2 Binäreingaben nutzen können,<br />
finden Sie in Abschnitt 8.1.2.<br />
6.1.2.1 Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
302 AKTIVIERUNG Parameter-Gruppe A<br />
Parameter-Gruppe B<br />
Parameter-Gruppe C<br />
Parameter-Gruppe D<br />
über Binäreingabe<br />
über Protokoll<br />
Parameter-Gruppe A Aktivierung<br />
6.1.2.2 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
7 >Param. Wahl1 >Parametergruppenwahl (Auswahl Bit 1)<br />
8 >Param. Wahl2 >Parametergruppenwahl (Auswahl Bit 2)<br />
P-Gruppe A<br />
P-Gruppe B<br />
P-Gruppe C<br />
P-Gruppe D<br />
Parametergruppe A<br />
Parametergruppe B<br />
Parametergruppe C<br />
Parametergruppe D<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-15
Funktionen<br />
6.1.3 Allgemeine Schutzdaten<br />
Zu den allgemeinen Schutzdaten (Anlagendaten 2) gehören solche Funktionsparameter,<br />
die den Funktionen gemeinsam, also nicht einer konkreten Schutz- oder<br />
Überwachungsfunktion zugeordnet sind. Im Gegensatz zu den unter Abschnitt 6.1.1<br />
besprochenen ANLAGENDATEN 1 sind sie mit der Parametergruppe umschaltbar. Um<br />
diese gruppenabhängigen allgemeinen Schutzdaten einzugeben, wählen Sie im<br />
Menü PARAMETER die Gruppe A (Parametergruppe A) und in dieser die Anlagendaten<br />
2.<br />
Die anderen Einstellgruppen sind Gruppe B, Gruppe C und Gruppe D, wie in Abschnitt<br />
6.1.2 beschrieben.<br />
Nennwerte des<br />
Schutzobjektes<br />
In den Adressen 1<strong>10</strong>3 UN-BTR PRIMÄR und 1<strong>10</strong>4 IN-BTR PRIMÄR machen Sie<br />
dem Gerät Angaben über die primäre Nennspannung (verkettet) und den primären<br />
Nennstrom (Phasen) des zu schützenden Betriebsmittels. Diese Einstellungen beeinflussen<br />
die Anzeigen der Betriebsmesswerte in Prozent. Sofern diese Nenngrößen mit<br />
denen der Spannungs- und Stromwandler übereinstimmen, entsprechen sie den Einstellungen<br />
unter Adresse 203 und 205 (Abschnitt 6.1.1).<br />
Allgemeine<br />
Leitungsdaten<br />
Die Einstellung der Leitungsdaten bezieht sich hier auf die gemeinsamen Daten, die<br />
unabhängig von der konkreten Distanzschutzstaffelung sind.<br />
Der Leitungswinkel (Adresse 1<strong>10</strong>5 PHI LTG.) kann aus den Leitungskonstanten ermittelt<br />
werden. Es gilt:<br />
tan ϕ<br />
X L<br />
= ------<br />
oder<br />
ϕ = arc tan ------<br />
<br />
<br />
<br />
R L<br />
X L<br />
R L<br />
mit R L dem ohmschen Widerstand und X L der Reaktanz der zu schützenden Leitung.<br />
Die Leitungsdaten können entweder für die gesamte Leitung oder als längenbezogene<br />
Werte eingesetzt werden, da die Quotienten längenunabhängig sind. Auch spielt<br />
es bei den Quotienten keine Rolle, ob sie aus Primär- oder Sekundärgrößen berechnet<br />
werden.<br />
Der Leitungswinkel spielt eine wesentliche Rolle z.B. für die Form der Polygone beim<br />
Distanzschutz oder bei der Erdimpedanzanpassung nach Betrag und Winkel.<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 mit den Daten<br />
R' 1 =0,19Ω/km<br />
X' 1 =0,42Ω/km<br />
Der Leitungswinkel berechnet sich zu<br />
X L<br />
X' 1 0,42 Ω/km<br />
tan ϕ = ------ = ------- = --------------------------- = 2,<br />
21 ϕ = 65,<br />
7°<br />
R L<br />
R' 1<br />
0,19 Ω/km<br />
Unter Adresse 1<strong>10</strong>5 wird eingestellt PHI LTG. = 66°.<br />
Der Reaktanzbelag X' wird als bezogene Größe X-BELAG eingegeben, und zwar unter<br />
Adresse 11<strong>10</strong> in Ω/km, wenn als Längeneinheit km angegeben wurde (Adresse<br />
236, siehe Abschnitt 6.1.1 unter „Längeneinheit“) oder unter Adresse 1112 in Ω/<br />
Meile, wenn als Längeneinheit Meilen angegeben wurde. Entsprechend wird die Leitungslänge<br />
unter Adresse 1111 LTGS.LÄNGE in Kilometern oder unter Adresse 1113<br />
LTGS.LÄNGE in Meilen angegeben. Wenn nach Eingabe des Reaktanzbelages in<br />
6-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
Adresse 11<strong>10</strong> bzw. 1112 oder der Leitungslänge in Adresse 1111 bzw. 1113 die<br />
Längeneinheit unter Adresse 236 geändert wird, müssen die Leitungsdaten hier erneut<br />
für die geänderte Längeneinheit parametriert werden.<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 können die Werte wahlweise<br />
auch in Primärgrößen eingegeben werden. Dann entfällt die folgende Umrechnung<br />
in Sekundärgrößen.<br />
Für die Umrechnung von Primär- in Sekundärwerte gilt allgemein:<br />
Z sekundär<br />
Entsprechend gilt für den Reaktanzbelag einer Leitung:<br />
X' sek<br />
=<br />
N Str<br />
Übersetzung Stromwandler<br />
-------------------------------------------------------------------------------------- ⋅ Z<br />
Übersetzung Spannungswandler primär<br />
= ------------ ⋅ X' prim<br />
N Spg<br />
mit<br />
N Str — Übersetzung der Stromwandler<br />
N Spg — Übersetzung der Spannungswandler<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 wie oben<br />
R' 1 =0,19Ω/km<br />
X' 1 =0,42Ω/km<br />
Stromwandler 600 A/1 A<br />
Spannungswandler 1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
Der sekundäre Reaktanzbelag ergibt sich zu:<br />
X' sek<br />
N Str<br />
600 A/1 A<br />
= ----------- ⋅ X' prim<br />
= ------------------------------------- ⋅ 0,42 Ω/km = 0,229 Ω/km<br />
1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
N Spg<br />
Unter Adresse 11<strong>10</strong> wird eingestellt X-BELAG = 0,229 Ω/km.<br />
Erdimpedanzanpassung<br />
Wesentliche Voraussetzung für die richtige Berechnung der Kurzschlussentfernung<br />
(Distanzschutz, Fehlerortung) bei Erdkurzschlüssen ist die Anpassung des Erdimpedanzverhältnisses<br />
der Leitung. Sie erfolgt entweder durch Eingabe des Resistanzverhältnisses<br />
R E /R L und des Reaktanzverhältnisses X E /X L oder durch Eingabe des komplexen<br />
Erdimpedanzfaktors K 0 . Welche Eingabemöglichkeit zutrifft, wurde bei der<br />
Festlegung unter Adresse 237 FORMAT Z0/Z1 bestimmt (siehe Abschnitt 6.1.1). Je<br />
nach der dortigen Festlegung erscheinen hier nur die zutreffenden Adressen.<br />
Erdimpedanzanpassung<br />
mit<br />
skalaren Faktoren<br />
R E /R L und X E /X L<br />
Bei Eingabe von Resistanzverhältnis R E /R L und des Reaktanzverhältnis X E /X L sind<br />
die Adressen 1116 bis 1119 maßgebend. Die Verhältnisse werden rein formell berechnet<br />
und sind nicht identisch mit Real- und Imaginärteil von Z E /Z L . Es ist also keine<br />
komplexe Rechnung nötig! Die Werte können aus den Leitungsdaten nach folgenden<br />
Formeln ermittelt werden:<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-17
Funktionen<br />
Widerstandsverhältnis:<br />
R<br />
------ E 1 R<br />
= -- ⋅ ------ 0<br />
– 1<br />
3 <br />
R L<br />
R 1<br />
Reaktanzverhältnis:<br />
X<br />
------ E 1 X<br />
= -- ⋅ ------ 0<br />
– 1<br />
3 <br />
X L<br />
X 1<br />
Dabei bedeuten<br />
R 0 — Nullresistanz der Leitung<br />
X 0 — Nullreaktanz der Leitung<br />
R 1 — Mitresistanz der Leitung<br />
X 1 — Mitreaktanz der Leitung<br />
Diese Daten können entweder für die gesamte Leitung oder als längenbezogene Werte<br />
eingesetzt werden, da die Quotienten längenunabhängig sind. Auch spielt es bei<br />
den Quotienten keine Rolle, ob sie aus Primär- oder Sekundärgrößen berechnet werden.<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 mit den Daten<br />
R 1 /s = 0,19 Ω/km<br />
X 1 /s = 0,42 Ω/km<br />
R 0 /s = 0,53 Ω/km<br />
X 0 /s = 1,19 Ω/km<br />
(mit s = Leitungslänge)<br />
Für die Erdimpedanzverhältnisse ergibt sich:<br />
R E<br />
------<br />
R L<br />
X E<br />
------<br />
X L<br />
R 0<br />
1<br />
= -- ⋅ ------ – 1<br />
=<br />
3 <br />
R 1<br />
X 0<br />
1<br />
= -- ⋅ ------ – 1<br />
=<br />
3 <br />
X 1<br />
1<br />
--<br />
3<br />
1<br />
--<br />
3<br />
Mitimpedanz<br />
Nullimpedanz<br />
0,<br />
53 Ω⁄<br />
km<br />
⋅<br />
0 ------------------------------ –<br />
<br />
, 19 Ω⁄<br />
km<br />
1 <br />
= 0 , 60<br />
1,<br />
19 Ω⁄<br />
km<br />
⋅<br />
0 ------------------------------ –<br />
<br />
, 42 Ω⁄<br />
km<br />
1 <br />
= 0 , 61<br />
Diese Erdimpedanzverhältnisse können für die erste Zone Z1 und für die übrigen Zonen<br />
des Distanzschutzes unterschiedlich eingegeben werden. Damit ist es möglich,<br />
die Werte für die zu schützende Leitung möglichst exakt zu bestimmen und gleichzeitig<br />
die Werte für die Reservezonen auch dann mit annähernder Genauigkeit anzugeben,<br />
wenn die Folgeleitungen extrem abweichende Erdimpedanzverhältnisse haben<br />
(z.B. Kabel hinter Freileitung). Entsprechend werden die Einstellungen der Adressen<br />
1116 RE/RL(Z1) und 1117 XE/XL(Z1) aus den Daten der zu schützenden Leitung<br />
berechnet, und die Adressen 1118 RE/RL(> Z1) und 1119 XE/XL(> Z1) gelten<br />
für die übrigen Zonen Z1B und Z2 bis Z5 (jeweils vom Relaiseinbauort).<br />
Erdimpedanzanpassung<br />
nach<br />
Betrag und Winkel<br />
(K 0 –Faktor)<br />
Bei der Eingabe der komplexen Erdimpedanzfaktoren K 0 sind die Adressen 1120 bis<br />
1123 maßgebend. In diesem Fall ist es unabdingbar, dass der Leitungswinkel richtig<br />
eingestellt ist (vgl. Adresse 1<strong>10</strong>5, siehe unter Randtitel „Allgemeine Leitungsdaten“,<br />
Seite 6-16), da das Gerät den Leitungswinkel zur Berechnung der Kompensationskomponenten<br />
aus dem K 0 –Faktor unbedingt benötigt. Die Faktoren werden durch ihren<br />
Betrag und Winkel definiert und können aus den Leitungsdaten nach folgenden<br />
Formeln ermittelt werden:<br />
K 0<br />
Z E<br />
Z L<br />
Z 0<br />
1 <br />
= ------ = -- ⋅ ----- – 1<br />
3 <br />
Z 1<br />
Dabei bedeuten<br />
Z 0 — (komplexe) Nullimpedanz der Leitung<br />
— (komplexe) Mitimpedanz der Leitung<br />
Z 1<br />
6-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
Diese Daten können entweder für die gesamte Leitung oder als längenbezogene Werte<br />
eingesetzt werden, da die Quotienten längenunabhängig sind. Auch spielt es bei<br />
den Quotienten keine Rolle, ob sie aus Primär- oder Sekundärgrößen berechnet werden.<br />
Bei Freileitungen kann i.Allg. mit den Beträgen gerechnet werden, da sich die Winkel<br />
des Nullsystems und des Mitsystems nur geringfügig unterscheiden. Bei Kabeln können<br />
jedoch erhebliche Winkeldifferenzen auftreten, wie das folgende Beispiel zeigt.<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Einleiter–Ölkabel 3×185 mm 2 Cu mit den Daten<br />
Z 1 /s = 0,408·e j73° Ω/km<br />
Mitimpedanz<br />
Z 0 /s = 0,632·e j18,4° Ω/km<br />
Nullimpedanz<br />
(mit s = Leitungslänge)<br />
Für die Berechnung des Erdimpedanzfaktors K 0 ergibt sich:<br />
Z 0<br />
-----<br />
Z 1<br />
=<br />
0,<br />
632<br />
--------------- e j(18,4°–73°)<br />
–j54,6°<br />
⋅ = 1, 55 ⋅ e<br />
0,<br />
408<br />
= 1, 55 ⋅ ( 0, 579 – j0,<br />
815)<br />
= 0,898 – j1,263<br />
Z 0<br />
1 1<br />
K 0<br />
= -- ⋅ ----- – 1<br />
= -- ⋅ ( 0, 898 – j1,<br />
263 – 1)<br />
=<br />
3 3<br />
Z 1<br />
Somit ergibt sich für den Betrag K0<br />
1<br />
2<br />
2<br />
K 0<br />
= -- ⋅ (–<br />
0,<strong>10</strong>2 ) + (–<br />
1,263 ) = 0,<br />
42<br />
3<br />
1<br />
-- ⋅ 0,<br />
<strong>10</strong>2<br />
3<br />
(– – j1,<br />
263)<br />
Bei der Ermittlung des Winkels ist der Quadrant des Ergebnisses zu beachten. Nachstehende<br />
Tabelle gibt den Quadranten und Bereich des Winkels an, die sich aus den<br />
Rechenvorzeichen von Real- und Imaginärteil von K 0 ergeben.<br />
Tabelle 6-1 Quadranten und Bereiche des Winkels von K 0<br />
Realteil Imaginärteil tan ϕ(K0) Quadrant/Bereich Rechenvorschrift<br />
+ + + I 0° ... +90° arctan(|Im|/|Re|)<br />
+ – – IV –90° ... 0° –arctan(|Im|/|Re|)<br />
– – + III –90° ... –180° arctan(|Im|/|Re|) – 180°<br />
Im vorliegenden Beispiel ergibt sich:<br />
ϕ( K 0<br />
) = arc tan 1,263 -------------- – 180° = – 94,6°<br />
0,<strong>10</strong>2<br />
Betrag und Winkel des Erdimpedanzfaktors können für die erste Zone Z1 und für die<br />
übrigen Zonen des Distanzschutzes unterschiedlich eingegeben werden. Damit ist es<br />
möglich, die Werte für die zu schützende Leitung möglichst exakt zu bestimmen und<br />
gleichzeitig die Werte für die Reservezonen auch dann mit annähernder Genauigkeit<br />
anzugeben, wenn die Folgeleitungen extrem abweichende Erdimpedanzfaktoren haben<br />
(z.B. Kabel hinter Freileitung). Entsprechend werden die Einstellungen der Adressen<br />
1120 K0 (Z1) und 1121 PHI (K0(Z1)) aus den Daten der zu schützenden<br />
Leitung berechnet, und die Adressen 1122 K0 (> Z1) und 1123 PHI (K0(> Z1))<br />
gelten für die übrigen Zonen Z1B und Z2 bis Z5 (jeweils vom Relaiseinbauort).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-19
Funktionen<br />
Hinweis:<br />
Wenn Sie eine Kombination von Werten einstellen, die außerhalb des verarbeitbaren<br />
Bereiches liegt, arbeitet das Gerät mit den voreingestellten Werten K 0 =1·e 0° . In den<br />
Betriebsmeldungen erscheint die Information „Dis Feh.K0(Z1)“ (FNr 3654) bzw.<br />
„Dis Feh.K0(>Z1)“ (FNr3655).<br />
Koppelimpedanz<br />
bei Parallelleitungen<br />
(wahlweise)<br />
Wenn das Gerät an einer Doppelleitung eingesetzt ist und auch mit Parallelleitungskompensation<br />
für die Distanzmessung und/oder Fehlerortung arbeiten soll, ist die Gegenkopplung<br />
zwischen den beiden Leitungssystemen relevant. Voraussetzung ist,<br />
dass der Erdstrom der Parallelleitung an den Messeingang I 4 des Gerätes angeschlossen<br />
ist und dies bei den Anlagendaten (Abschnitt 6.1.1) parametriert wurde.<br />
Die Koppelfaktoren können nach folgenden Formeln ermittelt werden:<br />
Widerstandsverhältnis:<br />
Reaktanzverhältnis:<br />
R M<br />
-------<br />
R L<br />
=<br />
1<br />
--<br />
3<br />
R 0M<br />
⋅ ----------<br />
R 1<br />
X M<br />
X L<br />
X 0M<br />
1<br />
------- = -- ⋅ ----------<br />
3<br />
X 1<br />
mit<br />
R 0M — mutuelle Nullresistanz (Koppelresistanz) der Leitung<br />
X 0M — mutuelle Nullreaktanz (Koppelreaktanz) der Leitung<br />
R 1 — Mitresistanz der Leitung<br />
X 1 — Mitreaktanz der Leitung<br />
Diese Daten können entweder für die gesamte Doppelleitungslänge oder als längenbezogene<br />
Werte eingesetzt werden, da die Quotienten längenunabhängig sind. Auch<br />
spielt es bei den Quotienten keine Rolle, ob sie aus Primär- oder Sekundärgrößen berechnet<br />
werden.<br />
Diese Werte gelten nur für die zu schützende Leitung und werden unter den Adressen<br />
1126 RM/RL und 1127 XM/XL eingegeben.<br />
Für Erdkurzschlüsse auf der zu schützenden Leitung tritt mit Parallelleitungskompensation<br />
theoretisch kein zusätzlicher Messfehler in der Distanzmessung und Fehlerortung<br />
auf. Die Einstellung Adresse 1128 PKOMP/LTG ist daher nur für Erdkurzschlüsse<br />
außerhalb der zu schützenden Leitung relevant. Sie gibt für die Erdstromwaage des<br />
Distanzschutzes das Stromverhältnis I E /I EP (Bild 6-12 für das Gerät an der Stelle II)<br />
an, oberhalb welchem Kompensation stattfinden soll. In der Regel ist die Voreinstellung<br />
85 % ausreichend. Eine empfindlichere (höhere) Einstellung bringt kaum Gewinn.<br />
Lediglich bei extrem unsymmetrischen Netzverhältnissen oder sehr kleinem<br />
Koppelfaktor (X M /X L unter etwa 0,4) kann ein kleinerer Wert sinnvoll sein. Nähere Erläuterungen<br />
zur Parallelleitungskompensation sind beim Distanzschutz unter Abschnitt<br />
6.2.2.1 zu finden.<br />
6-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
I<br />
I EP<br />
x<br />
II<br />
I E<br />
l<br />
Bild 6-12<br />
Reichweite der Parallelleitungskompensation bei II<br />
Das Stromverhältnis kann auch aus der gewünschten Reichweite der Parallelleitungskompensation<br />
errechnet werden und umgekehrt. Es gilt (siehe auch Bild 6-12):<br />
I E<br />
-------<br />
I EP<br />
x ⁄ l<br />
----------------<br />
2 – x ⁄ l<br />
= oder<br />
x<br />
--<br />
l<br />
2<br />
= ------------------------<br />
1<br />
1 + --------------<br />
⁄<br />
I E<br />
I EP<br />
Stromwandlersättigung<br />
7SA522 verfügt über einen Sättigungsdetektor, der Messfehler infolge Sättigung der<br />
Stromwandler weitgehend reduziert. Seine Eingreifschwelle kann unter Adresse<br />
1140A ISÄTT> eingestellt werden. Dies ist die Stromstärke, oberhalb derer Sättigung<br />
auftreten kann. Bei Einstellung ∞ ist der Sättigungsdetektor unwirksam. Diese Einstellung<br />
ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“ möglich. Wenn mit Wandlersättigung<br />
zu rechnen ist, kann als Faustregel für die Einstellung nachstehende Formel<br />
verwendet werden:<br />
n'<br />
Einstellwert ISÄTT> = ------------------- ⋅ I<br />
1 + ωτ N<br />
N<br />
mit P N<br />
+ P i<br />
n' = n · ------------------ = effektiver Überstromfaktor<br />
P’ + P i<br />
P N = Nennbürde der Stromwandler [VA]<br />
P i = Eigenbürde der Stromwandler [VA]<br />
P' = tatsächlich angeschlossenen Bürde (Schutzgerät + Sekundärleitungen)<br />
ω = 2πf = Netzfrequenz<br />
= Netzzeitkonstante<br />
τ N<br />
Leistungsschalterzustand<br />
Verschiedene Schutz- und Zusatzfunktionen benötigen zur optimalen Funktion Informationen<br />
über die Stellung des Leistungsschalters. Das Gerät verfügt über eine Leistungsschalter–Zustandserkennung,<br />
die sowohl die Stellung der Leistungsschalter–<br />
Hilfskontakte verarbeitet als auch eine messtechnische Abschalt- und Zuschalterkennung<br />
beinhaltet (siehe auch Abschnitt 6.19).<br />
In Adresse 1130A wird der Reststrom I-REST eingestellt, der bei offenem Leistungsschalterpol<br />
mit Sicherheit unterschritten wird. Hier kann sehr empfindlich eingestellt<br />
werden, sofern bei abgeschalteter Leitung parasitäre Ströme (z.B. durch Induktion)<br />
ausgeschlossen werden können. Anderenfalls muss der Wert entsprechend erhöht<br />
werden. Die Voreinstellung ist normalerweise ausreichend. Diese Einstellung ist nur<br />
mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
In Adresse 1131A wird die Restspannung U-REST eingestellt, die bei offenem Leistungsschalterpol<br />
mit Sicherheit unterschritten wird. Dabei sind leitungsseitige Spannungswandler<br />
vorausgesetzt. Wegen möglicher parasitärer Spannungen (z.B. durch<br />
Influenz) sollte der Wert nicht zu empfindlich eingestellt werden. Auf jeden Fall muss<br />
er kleiner sein als die minimal betrieblich zu erwartende Spannung Phase–Erde. Die<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-21
Funktionen<br />
Voreinstellung ist normalerweise ausreichend. Diese Einstellung ist nur mittels<br />
DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Die Zuschalt–Wirkzeit T WIRK ZUSCHALT (Adresse 1132A) bestimmt, wie lange die<br />
beim Zuschalten der Leitung wirksamen Schutzfunktionen (z.B. die Hochstrom–<br />
Schnellabschaltung) freigeben werden, wenn die interne Schalt–Erkennung das Zuschalten<br />
des Schalters erkannt hat oder wenn vom Leistungsschalter über den Leistungsschalter–Hilfskontakt<br />
und ein Binäreingang des Gerätes gemeldet wird, dass der<br />
Leistungsschalter geschlossen wurde. Sie muss also länger sein als die Kommandozeit<br />
dieser Schutzfunktionen plus einer Sicherheitsreserve. Diese Einstellung ist nur<br />
mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Adresse 1134 ZUSCHALT.ERKENN bestimmt, mit welchen Kriterien die integrierte Zuschalt–Erkennung<br />
arbeiten soll. Bei Handein wird nur das Hand–Einschaltsignal über<br />
Binäreingang als Einschaltung gewertet. Mit I> oder U> o.HE bedeutet, dass zusätzlich<br />
die Messgrößen Ströme oder Spannungen zur Einschalt–Erkennung verwendet<br />
werden; LS oder I> o.HE dagegen bedeutet, dass zur Einschalt–Erkennung<br />
die Ströme oder die Stellung der Leistungsschalter–Hilfskontakte verarbeitet werden.<br />
Sofern die Spannungswandler nicht leitungsseitig angeordnet sind, muss LS oder<br />
I> o.HE eingestellt werden. Bei I> oder HE werden nur die Ströme oder das Hand–<br />
Einschaltsignal als Einschalt–Erkennung gewertet.<br />
Während die Zeit T WIRK ZUSCHALT (Adresse 1132A, siehe oben) mit jeder Zuschaltung<br />
der Leitung wirksam wird, bestimmt T WIRK HANDEIN (Adresse 1150A)<br />
die Zeit, während der nach Hand–Einschaltung ein etwaiger Einfluss auf die Schutzfunktionen<br />
wirksam wird (z.B. Messbereichsverlängerung beim Distanzschutz). Diese<br />
Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Hinweis:<br />
Die Stellung des Leistungsschalterhilfskontaktes (ermittelt an den Binäreingängen ><br />
LS1 ... (FNr. 366 - 371, 4<strong>10</strong> und 411) ist für den Leistungsschaltertest und die automatische<br />
Wiedereinschaltung maßgeblich, um die Schaltstellung des Leistungsschalters<br />
angeben zu können. Andere Binäreingänge > LS ... (FNr. 351 - 353, 379 und<br />
380) werden für die Erkennung des Leitungszustandes (Adresse 1134) und das<br />
Zurücksetzen des Auslösekommandos (Adresse 1135) verwendet. Adresse 1135<br />
wird auch von anderen Schutzfunktionen in Anspruch genommen, z. B. Echofunktion,<br />
Zuschalten bei Überstrom etc. . Für die Anwendung mit nur einem Leistungsschalter<br />
können beide Binäreingangsfunktionen z. B. 366 und 351 auf denselben physikalischen<br />
Eingang rangiert werden.<br />
Unter Adresse 1151 HANDEIN EINKOM bestimmen Sie, ob bei Hand–Einschaltung<br />
des Leistungsschalter der Synchronismus zwischen der Sammelschienenspannung<br />
und der Spannung des geschalteten Abzweigs überprüft werden soll. Hierzu muss<br />
entweder das Gerät über die integrierte Synchronkontrolle verfügen oder ein externes<br />
Gerät zur Synchronkontrolle angeschlossen sein.<br />
Im ersten Fall muss die Synchronkontrollfunktion vorhanden projektiert sein (Abschnitt<br />
5.1), eine Sammelschienenspannung an das Gerät angeschlossen und dies<br />
bei den Anlagendaten richtig parametriert sein (Abschnitt 6.1.1, Adresse 2<strong>10</strong><br />
U4-WANDLER = Uss–Wandler sowie die zugehörigen Faktoren).<br />
Wenn bei manueller Einschaltung keine Synchronkontrolle durchgeführt werden soll,<br />
stellen Sie HANDEIN EINKOM = ohne Synchronisierung ein. Wünschen Sie eine<br />
Überprüfung, stellen Sie mit Synchronisierung ein. Soll die Hand–EIN–Funktion<br />
des Gerätes überhaupt nicht verwendet werden, stellen Sie HANDEIN EINKOM auf<br />
Nein.<br />
6-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
Adresse 1135 AUSKOM RESET bestimmt, durch welche Kriterien ein erteiltes Auslösekommando<br />
zurückgesetzt wird. Bei Einstellung nur I< wird das Auslösekommando<br />
bei Verschwinden des Stromes zurückgesetzt. Maßgebend ist die Unterschreitung<br />
des unter Adresse 1130A I-REST eingestellten Wertes (siehe oben). Bei Einstellung<br />
LS HiKo und I< muss außerdem vom Leistungsschalter–Hilfskontakt gemeldet<br />
werden, dass der Schalter offen ist. Diese Einstellung setzt voraus, dass die Stellung<br />
des Hilfskontaktes über einen Binäreingang rangiert ist.<br />
Dreipolige<br />
Kopplung<br />
Die dreipolige Kopplung ist nur von Interesse, wenn einpolige Kurzunterbrechungen<br />
durchgeführt werden. Wenn nicht, löst das Gerät ohnehin stets dreipolig aus. Der Rest<br />
unter diesem Randtitel ist dann ohne Belang.<br />
Adresse 1155 KOP 3-POL bestimmt, ob jedes Auslösekommando dreipolig ist, das<br />
von einer mehr als einphasigen Anregung herrührt oder ob nur jedes mehrpolige Auslösekommando<br />
zur dreipoligen Auslösung führt. Diese Einstellung ist nur in der Ausführung<br />
mit ein und dreipoliger Auslösung relevant und nur dort zugänglich. Weitere<br />
Hinweise zur Funktion sind auch in Abschnitt 6.19.3 Anregelogik des<br />
Gesamtgerätes enthalten.<br />
Bei Einstellung Mit Anregung führt jede mehrphasige Anregung zur dreipoligen<br />
Auslösung, auch wenn nur ein einphasiger Erdkurzschluss im Auslösegebiet vorliegt<br />
und ein weiterer Fehler eine höhere Stufe betrifft oder in Rückwärtsrichtung liegt. Auch<br />
wenn bereits ein einpoliges Auslösekommando ansteht, führt jede weitere Anregung<br />
zur dreipoligen Kopplung.<br />
Stellt man hingegen die Adresse auf Mit Auskommando, führt lediglich jedes mehrpolige<br />
Auslösekommando zur dreipoligen Auslösung. Liegt also ein einphasiger Fehler<br />
im Auslösegebiet vor und ein weiterer beliebiger Fehler außerhalb, ist einpolige<br />
Auslösung möglich. Auch ein weiterer Fehler während der einpoligen Auslösung führt<br />
nur dann zur dreipoligen Kopplung, wenn er innerhalb des Auslösegebietes auftritt.<br />
Dieser Parameter gilt für alle Schutzfunktionen des 7SA522, die einpolig auslösen<br />
können.<br />
Der Unterschied macht sich bemerkbar bei Mehrfachfehlern, d.h. Fehlern an unterschiedlichen<br />
Stellen des Netzes, die nahezu gleichzeitig eintreten.<br />
Wenn zum Beispiel zwei einphasige Erdfehler auf verschiedenen Leitungen — z.B.<br />
auch Parallelleitungen — auftreten (Bild 6-13), erkennen die Schutzrelais an allen vier<br />
Leitungsenden die Fehlerart L1–L2–E, d.h. das Anregebild entspricht einem zweiphasigen<br />
Erdkurzschluss. Da jede der beiden Leitungen aber nur einen einphasigen Kurzschluss<br />
hat, wäre einpolige Kurzunterbrechung auf jeder der beiden Leitungen wünschenswert.<br />
Bei Einstellung 1155 KOP 3-POL Mit Auskommando ist dies möglich.<br />
Jedes der vier Geräte erkennt einen einpoligen inneren Fehler und kann daher einpolig<br />
auslösen.<br />
L1–E<br />
Bild 6-13<br />
Mehrfachfehler auf einer Doppelleitung<br />
L2–E<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-23
Funktionen<br />
In manchen Fällen wäre es aber günstiger, in diesem Fehlerfall dreipolig abzuschalten:<br />
z.B. wenn die Doppelleitung in der Nähe eines großen Generatorblocks liegt (Bild<br />
6-14). Für den Generator erscheinen nämlich die beiden einphasigen Erdkurzschlüsse<br />
als Doppelerdkurzschluss, mit der entsprechend hohen dynamischen Belastung<br />
der Turbinenwelle. Bei Einstellung 1155 KOP 3-POL Mit Anregung werden beide<br />
Leitungen abgeschaltet, da jedes Gerät auf Anregung L1–L2–E erkennt, also einen<br />
mehrphasigen Fehler.<br />
L1–E<br />
~<br />
L2–E<br />
Bild 6-14<br />
Generatornaher Mehrfachfehler auf einer Doppelleitung<br />
In Adresse 1156A AUS2polFEH kann bestimmt werden, dass die Kurzschlussschutzfunktionen<br />
bei isoliertem zweiphasigem Fehler (ohne Erdberührung) nur einpolig auslösen,<br />
sofern einpolige Auslösung überhaupt möglich und erlaubt ist. Dies ermöglicht<br />
einen einpoligen Unterbrechungszyklus bei dieser Fehlerart. Dabei kann bestimmt<br />
werden, ob von den zwei Phasen die 1pol.voreilende Phase oder 1pol.nacheilende<br />
Phase ausgelöst wird. Der Parameter ist nur in der Ausführung mit ein- und<br />
dreipoliger Auslösung zugänglich. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter<br />
„Weitere Parameter“ möglich. Wenn von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht werden<br />
soll, ist darauf zu achten, dass die Phasenauswahl im ganzen Netz einheitlich<br />
sein sollte und an den Enden einer Leitung einheitlich sein muss. Weitere Hinweise<br />
zur Funktion sind auch in Abschnitt 6.19.3 Anregelogik des Gesamtgerätes enthalten.<br />
Die Voreinstellung 3polig ist der Regelfall.<br />
6.1.3.1 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Strom- und Impedanzwerte für Einstellbereiche<br />
und Voreinstellungen beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind die<br />
Stromwerte mit 5 zu multiplizieren, die Impedanzwerte durch 5 zu dividieren.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1<strong>10</strong>3 UN-BTR PRIMÄR 1.0..1200.0 kV; 0 400.0 kV Betriebs-Nennspannung der Primär-Anlage<br />
1<strong>10</strong>4 IN-BTR PRIMÄR <strong>10</strong>..5000 A <strong>10</strong>00 A Betriebs-Nennstrom der Primär-Anlage<br />
1<strong>10</strong>5 PHI LTG. 30..89 ° 85 ° Winkel der Leitungsimpedanz<br />
11<strong>10</strong> X-BELAG 0.0050..6.5000 Ohm / km 0.1500 Ohm / km Reaktanzbelag der Leitung: x'<br />
1111 LTGS.LÄNGE 1.0..<strong>10</strong>00.0 km <strong>10</strong>0.0 km Leitungslänge in Kilometern<br />
6-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1112 X-BELAG 0.0050..<strong>10</strong>.0000 Ohm / Meile 0.2420 Ohm /<br />
Meile<br />
Reaktanzbelag der Leitung: x'<br />
1113 LTGS.LÄNGE 0.6..650.0 Meilen 62.1 Meilen Leitungslänge in Meilen<br />
1116 RE/RL(Z1) -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor RE/RL für die<br />
1. Zone<br />
1117 XE/XL(Z1) -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor XE/XL für die<br />
1. Zone<br />
1118 RE/RL(> Z1) -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor RE/RL f.<br />
höhere Zonen<br />
1119 XE/XL(> Z1) -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor XE/XL f.<br />
höhere Zonen<br />
1120 K0 (Z1) 0.000..4.000 1.000 Anpassungsfaktor K0 (Z1)<br />
1121 PHI (K0(Z1)) -135.00..135.00 ° 0.00 ° Anpassungswinkel K0 (Z1)<br />
1122 K0 (> Z1) 0.000..4.000 1.000 Anpassungsfaktor K0 (> Z1)<br />
1123 PHI (K0(> Z1)) -135.00..135.00 ° 0.00 ° Anpassungswinkel K0 (> Z1)<br />
1126 RM/RL 0.00..8.00 0.00 Koppelimp. f. Parallell.ltgs.komp.<br />
RM/RL<br />
1127 XM/XL 0.00..8.00 0.00 Koppelimp. f. Parallell.ltgs.komp.<br />
XM/XL<br />
1128 PKOMP/LTG 50..95 % 85 % Erdstromverhältnis Parallelleitungskomp.<br />
1130A I-REST 0.05..1.00 A 0.<strong>10</strong> A I-Rest: Erkennung abgeschaltete<br />
Leitung<br />
1131A U-REST 2..70 V 30 V U-Rest: Erkennung abgeschaltete<br />
Leitung<br />
1132A T WIRK ZUSCHALT 0.01..30.00 s 0.05 s Wirkzeit für die Zuschalterkennung<br />
1134 ZUSCHALT.ERKEN<br />
N<br />
Hand-Ein (HE)<br />
Überschreitung I-Rest<br />
ODER U-Rest bzw.HE<br />
LS-HiKos ODER Überschreitung<br />
IRest bzwHE<br />
Überschreitung I-Rest bzw.<br />
HE<br />
Hand-Ein (HE)<br />
Zuschalterkennung über<br />
1135 AUSKOM RESET Unterschreitung I-Rest<br />
LS-HiKos UND Unterschreitung<br />
I-Rest<br />
Unterschreitung<br />
I-Rest<br />
Auskommandoabsteuerung<br />
über<br />
1140A ISÄTT> 0.2..50.0 A; ∞ 20.0 A Imin - Aktivierung Sättigungsdetektor<br />
1150A T WIRK HANDEIN 0.01..30.00 s 0.30 s Wirkzeit für das Hand-Ein Signal<br />
1151 HANDEIN EINKOM mit Synchronisierung<br />
ohne Synchronisierung<br />
Nein<br />
1155 KOP 3-POL Mit Anregung<br />
Mit Auskommando<br />
ohne Synchronisierung<br />
Mit Auskommando<br />
Einkommando bei Handein<br />
Dreipolige Kopplung (bei<br />
1poligem Aus)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-25
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1156A AUS2polFEH 3polig<br />
1polig, voreilende Phase<br />
1polig, nacheilende Phase<br />
3polig<br />
Auslöseverhalten bei zweipoligen<br />
Fehlern<br />
6.1.3.2 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
351 >LS Pos.Ein L1 >LS-Hilfskontakt L1 Ein<br />
352 >LS Pos.Ein L2 >LS-Hilfskontakt L2 Ein<br />
353 >LS Pos.Ein L3 >LS-Hilfskontakt L3 Ein<br />
379 >LS Pos.Ein 3p >LS-Hilfskontakt 3polig Ein<br />
380 >LS Pos.Aus 3p >LS-Hilfskontakt 3polig Aus<br />
356 >Hand-EIN >Hand-Einschaltung<br />
357 >EIN block. >Einkommando von extern blockieren<br />
361 >U-Wdl.-Aut. >Spannungswandler-Schutzschalter aus<br />
362 >Uss-Wdl.-Aut. >Spannungswandler-Schutzschalter SS aus<br />
366 >LS1 Pos.Ein L1 >LS1-Hilfskontakt L1 Ein (für AWE,Prüf)<br />
367 >LS1 Pos.Ein L2 >LS1-Hilfskontakt L2 Ein (für AWE,Prüf)<br />
368 >LS1 Pos.Ein L3 >LS1-Hilfskontakt L3 Ein (für AWE,Prüf)<br />
4<strong>10</strong> >LS1 Pos.Ein 3p >LS1-Hilfskontakt 3pol Ein(für AWE,Prüf)<br />
411 >LS1 Pos.Aus 3p >LS1-Hilfskontakt 3pol Aus(für AWE,Prüf)<br />
371 >LS1 bereit >LS1-bereit (für AWE,Prüf)<br />
378 >LS Störung >LS Störung (für Schalterversagerschutz)<br />
381 >1polig AUS >Externe WE erlaubt einpolige Auslösung<br />
382 >nur 1polig >Externe WE nur 1polig programmiert<br />
383 >FreigWE Stufen >Freigabe der WE Stufe(n) von extern<br />
385 >LOCKOUT Set >LOCKOUT-Funktion Setzen<br />
386 >LOCKOUT Reset >LOCKOUT-Funktion Rücksetzen<br />
530 LOCKOUT LOCKOUT aktiv<br />
501 Ger. Anregung Anregung (Schutz)<br />
503 Ger.Anr. L1 Schutz(allg.) Anregung L1<br />
504 Ger.Anr. L2 Schutz(allg.) Anregung L2<br />
505 Ger.Anr. L3 Schutz(allg.) Anregung L3<br />
506 Ger.Anr. E Schutz(allg.) Anregung E<br />
6-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeines<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
507 Ger.AUS L1 Schutz(allg.) Auslösung L1<br />
508 Ger.AUS L2 Schutz(allg.) Auslösung L2<br />
509 Ger.AUS L3 Schutz(allg.) Auslösung L3<br />
5<strong>10</strong> Gerät EIN Gerät-Ein (allg.)<br />
511 Gerät AUS Geräte-Aus (allg.)<br />
512 Ger.AUS1polL1 Schutz(allg.) Auslösung L1, nur 1polig<br />
513 Ger.AUS1polL2 Schutz(allg.) Auslösung L2, nur 1polig<br />
514 Ger.AUS1polL3 Schutz(allg.) Auslösung L3, nur 1polig<br />
515 Ger. AUS L123 Schutz(allg.) Auslösung 3polig<br />
536 endg. AUS endgültige Auslösung<br />
563 GerLS Mld.unt LS-Fall-Meldungsunterdrückung<br />
533 IL1 = Abschaltstrom (primär) L1<br />
534 IL2 = Abschaltstrom (primär) L2<br />
535 IL3 = Abschaltstrom (primär) L3<br />
545 T-Anr= Laufzeit von Anregung bis Rückfall<br />
546 T-AUS= Laufzeit von Anregung bis Auslösung<br />
560 3polig koppeln 1poliges AUS wurde 3polig gekoppelt<br />
561 Hand-EIN Hand-Einschalt-Erkennung (Impuls)<br />
562 HE EIN-Kom Hand-Einschaltkommando<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-27
Funktionen<br />
6.2 Distanzschutz<br />
Der Distanzschutz stellt die Hauptfunktion des Gerätes dar. Er zeichnet sich aus durch<br />
hohe Messgenauigkeit und flexible Anpassungsmöglichkeiten an die gegebenen<br />
Netzverhältnisse. Er ist durch eine Reihe von Zusatzfunktionen ergänzt.<br />
6.2.1 Erdfehlererkennung<br />
6.2.1.1 Funktionsbeschreibung<br />
Ein wichtiges Element für die Fehleridentifizierung ist die Erkennung eines Erdfehlers,<br />
da die Gültigkeit der Schleifenimpedanzen für die Bestimmung der Fehlerdistanz und<br />
die Form der Distanzzonenkennlinien wesentlich davon mitbestimmt werden, ob es<br />
sich um einen Erdfehler handelt oder nicht. 7SA522 verfügt über eine stabilisierte Erdstromerfassung,<br />
einen Nullstrom/Gegensystemstrom–Vergleich sowie über eine Verlagerungsspannungserfassung.<br />
Erdstrom 3I 0<br />
Die Erdstromerfassung überwacht nach numerischer Filterung die Grundschwingung<br />
der Summe der Phasenströme (I E =–3·I 0 , betragsmäßig also I E =3·I 0 ) auf Überschreiten<br />
eines einstellbaren Betrages (Parameter 3I0>). Sie ist gegen Fehlansprechen<br />
durch betriebliche Stromunsymmetrien und Falschströme im Sekundärkreis der<br />
Stromwandler infolge unterschiedlicher Stromwandlersättigung bei erdfreien Kurzschlüssen<br />
stabilisiert: Mit zunehmenden Phasenströmen erhöht sich der tatsächliche<br />
Ansprechwert automatisch (Bild 6-15). Der Rückfallwert liegt bei ca. 95 % des Ansprechwertes.<br />
3I 0<br />
I N<br />
Freigabe<br />
Steigung:<br />
3I0>/Iphmax<br />
3I0><br />
Sperren<br />
Bild 6-15<br />
Erdstromstufe: Ansprechkennlinie<br />
I Ph max<br />
I N<br />
Gegenstrom 3I 2<br />
Bei langen, hochbelasteten Leitungen könnte es bei dieser Erdstromerfassung durch<br />
hohe Lastströme zu einer Überstabilisierung kommen (vgl. Bild 6-15). Um hier trotz-<br />
6-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
dem die Erdfehlererfassung zu gewährleisten, ist eine Gegensystem–Vergleichsstufe<br />
ergänzt. Bei einem einphasigen Fehler ist der Gegensystemstrom I 2 etwa so groß wie<br />
der Nullstrom I 0 . Wenn das Verhältnis Nullstrom/Gegenstrom eine vorgegebene<br />
Grenze überschreitet, spricht diese Stufe an. Auch sie ist bei hohen Gegenströmen<br />
durch eine parabelförmige Kennlinie stabilisiert. Bild 6-16 zeigt den Zusammenhang.<br />
Die Freigabe durch die Gegensystem–Vergleichsstufe setzt Mindestströme von<br />
0,2·I N für 3I 0 und 3I 2 voraus.<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
Freigabe<br />
1,5<br />
3I 0<br />
I N<br />
3I 0<br />
1,0<br />
0,5<br />
0.0<br />
0<br />
Bild 6-16<br />
3I0><br />
Kennlinie der I 0 /I 2 –Stufe<br />
Sperren<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 <strong>10</strong> 11 12 13 14 15 16<br />
3I 2<br />
I N<br />
Verlagerungsspannung<br />
3U 0<br />
Die Verlagerungsspannungserfassung überwacht nach numerischer Filterung die<br />
Grundschwingung der Verlagerungsspannung (3·U 0 ) auf Überschreiten eines eingestellten<br />
Betrages (3U0>). Der Rückfallwert liegt bei ca. 95 % des Ansprechwertes.<br />
Das U 0 –Kriterium kann bei geerdeten Netzen durch Einstellung auf ∞ unwirksam gemacht<br />
werden.<br />
Verknüpfung für<br />
geerdetes Netz<br />
Strom- und Spannungskriterien ergänzen sich, da bei größerem Verhältnis Nullimpedanz<br />
zu Mitimpedanz die Verlagerungsspannung zunimmt, wohingegen bei kleinem<br />
Verhältnis Nullimpedanz zu Mitimpedanz der Erdstrom zunimmt.<br />
Die Strom- und Spannungskriterien werden mit ODER verknüpft (Bild 6-17). Die Erdfehlererkennung<br />
allein führt nicht zur Generalanregung des Distanzschutzes, sondern<br />
steuert nur die weiteren Anregemodule. Sie wird auch nicht allein gemeldet.<br />
I Ph<br />
1203 3I0><br />
3I 2<br />
I Ph<br />
3I2<br />
3I 0<br />
≥1<br />
3U 0 ><br />
Erdfehler<br />
1204 3U0><br />
Bild 6-17<br />
Logik der Erdfehlererkennung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-29
Funktionen<br />
Erdfehlererkennung<br />
während einpoliger<br />
Abschaltung<br />
Während einer einpoligen Abschaltung vor automatischer Wiedereinschaltung findet<br />
eine modifizierte Erdfehlererkennung statt (Bild 6-18). Hier werden zusätzlich zur<br />
Überwachung der Beträge auch die Phasenwinkel zwischen den Strömen und Spannungen<br />
ausgewertet.<br />
I Lx<br />
max(I Lx , I Ly ) <<br />
2·min(I Lx , I Ly )<br />
I Ly<br />
Winkelkriterien<br />
für Lastbedingung<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
Erdfehler<br />
U Lx–E<br />
U Ly–E<br />
max(U Lx ,U Ly )<<br />
1,5·min(U Lx ,U Ly )<br />
1203 3I0><br />
&<br />
3I 0<br />
3I 0 ><br />
Bild 6-18<br />
Erdfehlererkennung während einpoliger Abschaltung<br />
6.2.1.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Der Einstellwert 3I0> (Adresse 1203) wird in Netzen mit geerdetem Sternpunkt etwas<br />
unterhalb des minimal zu erwartenden Erdkurzschlussstromes eingestellt. 3I 0 ist<br />
definiert als die Summe der Leiterströme |I L1 + I L2 + I L3 |, die gleich dem Sternpunktstrom<br />
des Stromwandlersatzes ist.<br />
Bei der Einstellung 3U0> (Adresse 1204) ist darauf zu achten, dass betriebliche Unsymmetrien<br />
nicht zum Ansprechen führen können. 3U 0 ist definiert als die Summe der<br />
Leiter–Erde–Spannungen |U L1–E +U L2–E +U L3–E |. Soll das U 0 –Kriterium nicht verwendet<br />
werden, stellt man Adresse 1204 auf ∞ ein.<br />
Für die Steigung der 3I0–Kennlinie ist die Voreinstellung 3I0>/Iphmax = 0,<strong>10</strong><br />
Adresse 1207A) normalerweise sinnvoll. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4<br />
unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Diese Einstellungen sind tabellarisch bei der Impedanzberechnung, Abschnitt 6.2.2.2,<br />
zusammengefasst.<br />
6-30 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
6.2.2 Berechnung der Impedanzen<br />
6.2.2.1 Funktionsbeschreibung<br />
Für die 6 möglichen Leiterschleifen L1–E, L2–E, L3–E, L1–L2, L2–L3, L3–L1 steht je<br />
ein Impedanzmesswerk zur Verfügung. Die Schleifen Leiter–Erde sind gültig, sofern<br />
eine Erdfehlererkennung gemäß Abschnitt 6.2.1 vorliegt und der Leiterstrom der betreffenden<br />
Phase einen einstellbaren Mindestwert Iph> überschritten hat. Die Schleifen<br />
Leiter–Leiter sind gültig, sofern die Leiterströme beider betreffenden Phasen den<br />
Mindestwert Iph> überschritten haben.<br />
Ein Sprungdetektor synchronisiert alle Berechnungen auf den Fehlereintritt. Tritt während<br />
der Auswertung ein weiterer Fehler auf, wird sofort mit den neuen Messgrößen<br />
berechnet. Die Auswertung arbeitet also immer mit den Messgrößen des aktuellen<br />
Fehlerzustandes.<br />
Leiter–Leiter–<br />
Schleifen<br />
Für die Berechnung einer Leiter–Leiter–Schleife, etwa bei einem zweiphasigen Kurzschluss<br />
L1–L2 (Bild 6-19) lautet die Schleifengleichung:<br />
I L1<br />
⋅ Z L<br />
– I L2<br />
⋅ Z L<br />
= U L1–E<br />
– U L2–E<br />
mit<br />
U, I den (komplexen) Messgrößen und<br />
Z = R + jX der (komplexen) Leitungsimpedanz.<br />
Die Leitungsimpedanz errechnet sich demnach zu<br />
U<br />
Z L1–E<br />
– U L2–E<br />
L<br />
= ------------------------------------<br />
–<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L1<br />
Z L<br />
L1<br />
I L2<br />
Z L<br />
L2<br />
U L1–E<br />
U L2–E<br />
L3<br />
E<br />
Bild 6-19<br />
Kurzschluss einer Leiter–Leiter–Schleife<br />
Die Berechnung der Leiter–Leiter–Schleifen findet nicht statt, solange eine der beteiligten<br />
Phasen abgeschaltet ist (während einpoliger Kurzunterbrechung), um eine<br />
Fehlmessung mit den nun undefinierten Messgrößen zu verhindern. Eine Zustandserkennung<br />
(siehe Abschnitt 6.19) liefert das entsprechende Blockiersignal. Bild 6-20<br />
zeigt ein Blockdiagramm der Logik eines Leiter–Leiter–Messwerks.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-31
Funktionen<br />
U Lx<br />
U Ly<br />
I Lx<br />
Messwerk<br />
I Ly<br />
I Lx ><br />
1202 Iph><br />
L x –L y<br />
R x–y ;X x–y<br />
von Zustandserkennung<br />
I Ly ><br />
&<br />
Bild 6-20<br />
Logik für ein Leiter–Leiter–Messwerk<br />
Leiter–Erde–<br />
Schleifen<br />
Für die Berechnung einer Leiter–Erde–Schleife, beispielsweise bei einem Kurzschluss<br />
L3–E (Bild 6-21) muss berücksichtigt werden, dass die Impedanz der Erdrückleitung<br />
i.Allg. nicht mit der Impedanz der Leiter übereinstimmt. In der Schleifengleichung<br />
I L3<br />
⋅ Z L<br />
– I E<br />
⋅ Z E<br />
= U L3–E<br />
wird Z E durch (Z E /Z L )·Z L ersetzt und es ergibt sich:<br />
Z E<br />
I L3<br />
⋅ Z L<br />
– I E<br />
⋅ Z L<br />
⋅ ------ = U L3–E<br />
Z L<br />
Daraus erhält man wieder die Leitungsimpedanz zu<br />
Z L<br />
=<br />
U L3–E<br />
---------------------------------------------<br />
I L3<br />
– ( Z E<br />
⁄ Z L<br />
) ⋅ I E<br />
L1<br />
L2<br />
I L3<br />
Z L<br />
L3<br />
U L3–E<br />
I E<br />
Z E<br />
E<br />
Bild 6-21<br />
Kurzschluss einer Leiter–Erde–Schleife<br />
Dabei ist der Faktor Z E /Z L allein von den Leitungskonstanten abhängig und nicht mehr<br />
von der Fehlerentfernung.<br />
Die Berechnung der Leiter–Erde–Schleifen findet nicht statt, solange die beteiligte<br />
Phase abgeschaltet ist (während einpoliger Kurzunterbrechung), um eine Fehlmessung<br />
mit den nun undefinierten Messgrößen zu verhindern. Eine Zustandserkennung<br />
(siehe Abschnitt 6.19) liefert das entsprechende Blockiersignal. Bild 6-22 zeigt ein<br />
Blockdiagramm der Logik eines Leiter–Erde–Messwerks.<br />
6-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
U Lx<br />
I EP<br />
(Parallelleitung)<br />
I E<br />
I Lx<br />
1202 Iph><br />
I Lx ><br />
Messwerk<br />
L x –E<br />
R x–E ;X x–E<br />
von Zustandserkennung<br />
Erdfehlererkennung<br />
&<br />
Bild 6-22<br />
Logik für ein Leiter–Erde–Messwerk<br />
Fehlerfremde<br />
Schleifen<br />
Vorstehende Betrachtungen gelten für die jeweils kurzschlussbehaftete Schleife. Da<br />
jedoch alle 6 Leiterschleifen berechnet werden können, beeinflussen die Kurzschlussströme<br />
und -spannungen der kurzschlussbehafteten Leiter auch die Impedanzen der<br />
fehlerfreien Schleifen. Bei einem Fehler L1–E zum Beispiel ist der Kurzschlussstrom<br />
der Phase L1 auch in den Messschleifen L1–L2 und L3–L1 zu finden, der Erdstrom<br />
wird auch in den Schleifen L2–E und L3–E gemessen. Zusammen mit etwa fließenden<br />
Lastströmen resultieren in den fehlerfremden Schleifen sog. „Scheinimpedanzen“, die<br />
nichts mit der wirklichen Fehlerentfernung zu tun haben.<br />
Diese „Scheinimpedanzen“ der fehlerfreien Schleifen sind normalerweise größer als<br />
die Kurzschlussimpedanz der Kurzschlussschleife, weil die fehlerfreien Schleifen nur<br />
einen Teil des Kurzschlussstromes und stets eine größere Spannung als die fehlerbehaftete<br />
Schleife erhalten. Für die Zonenselektivität des Schutzes sind sie meist also<br />
ohne Belang.<br />
Für die Identifikation der fehlerbehafteten Leiter, für deren Meldung und insbesondere<br />
für die Möglichkeit, einpolige Kurzunterbrechung durchführen zu können, ist außer der<br />
Zonenselektivität auch die Phasenselektivität wichtig. Je nach Speiseverhältnissen<br />
kann es bei stationsnahen Kurzschlüssen dazu kommen, dass fehlerfremde Schleifen<br />
den Kurzschluss zwar weiter entfernt, aber immerhin noch innerhalb eines Auslösegebietes<br />
„sehen“. Dies würde zur dreipoligen Abschaltung führen und somit die Möglichkeit<br />
einer einpoligen Kurzunterbrechung vereiteln. Der Verlust der Leitung wäre die<br />
Folge.<br />
Dies wird im 7SA522 durch eine „Schleifenverifizierung“ zuverlässig verhindert. Diese<br />
arbeitet in 2 Schritten:<br />
Zunächst wird aus der berechneten Schleifenimpedanz und ihren Teilimpedanzen<br />
(Phase bzw. Erde) eine Nachbildung der Leitung simuliert. Ergibt sich eine plausible<br />
Nachbildung, so wird die entsprechende Schleifenanregung als unbedingt gültig gekennzeichnet.<br />
Liegen nun die Impedanzen von mehr als einer Schleife innerhalb des Bereiches der<br />
Zone, so wird weiterhin die kleinste für gültig erklärt. Außerdem werden alle Schleifen<br />
für gültig erklärt, deren Impedanz um nicht mehr als 50 % größer ist als die der kleinsten.<br />
Schleifen mit größeren Impedanzen werden eliminiert. Solche Schleifen, die im<br />
ersten Schritt als plausibel erkannt wurden, können dabei auch dann nicht eliminiert<br />
werden, wenn sie größer sind.<br />
Hierdurch werden einerseits fehlerfremde „Scheinimpedanzen“ eliminiert, gleichzeitig<br />
aber auch unsymmetrische Mehrphasenfehler und Mehrfachfehler richtig erfasst.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-33
Funktionen<br />
Die als gültig gefundenen Schleifen werden in Phaseninformationen umgesetzt, damit<br />
die Anregung phasengerecht gemeldet wird.<br />
Doppelfehler im<br />
geerdeten Netz<br />
In Netzen mit geerdetem Sternpunkt (wirksam oder niederohmig) ist jede Berührung<br />
einer Phase mit Erde ein kurzschlussartiger Vorgang, der von den nächstgelegenen<br />
Schutzeinrichtungen sofort abgeschaltet werden muss. Anregung erfolgt in der fehlerbehafteten<br />
Schleife bzw. Phase.<br />
Bei Doppelerdkurzschlüssen erfolgt Anregung i.Allg. für zwei Phase–Erde–Schleifen.<br />
Sind beide Erdkurzschlüsse in der gleichen Richtung, kann auch eine Phase–Phase–<br />
Anregung ansprechen. Hierbei kann man die Auswertung auf bestimmte Schleifen beschränken.<br />
Häufig will man die Leiter–Erde–Schleife der voreilenden Phase blockieren,<br />
da diese bei zweiseitiger Speisung auf einen gemeinsamen Fehlerwiderstand gegen<br />
Erde zum Übergreifen neigt (Parameter PhPhE ANR. = Block vor.Ph). Alternativ<br />
ist es aber auch möglich, die Auswertung der nacheilenden Phase–Erde–Schleife<br />
zu blockieren (Parameter PhPhE ANR. = Block nach.Ph). Es können auch alle<br />
beteiligten Schleifen ausgewertet werden (Parameter PhPhE ANR. = alle), oder nur<br />
die Phase–Phase–Schleife (Parameter PhPhE ANR. = nur Ph–Ph) oder nur die<br />
Phase–Erde–Schleifen (Parameter PhPhE ANR. = nur Ph–E).<br />
Diese Einschränkungen setzen voraus, dass die betreffenden Schleifen auf dicht beieinanderliegende<br />
Fehler innerhalb der Reichweite der ersten Zone Z1 schließen lassen.<br />
Als dicht beieinander gelten die Schleifen, wenn sie die gleiche Richtung ergeben<br />
und sich nicht um mehr als den Faktor 1,5 (größte zur kleinsten Impedanz) voneinander<br />
unterscheiden. Dies verhindert, dass bei Mehrfachfehlern mit auseinanderliegenden<br />
Fußpunkten der nähere durch die parametrierten Beschränkungen von der Messung<br />
ausgeschlossen wird. Außerdem kann eine Messung Phase–Phase nur stattfinden,<br />
wenn zwei Erdfehler im vorbeschriebenen Sinn dicht beieinander liegen.<br />
Tabelle 6-2 zeigt die für die Distanzmessung im geerdeten Netz bei Doppelerdkurzschluss<br />
benutzten Messgrößen.<br />
Tabelle 6-2<br />
Auswertung der Messschleifen bei Mehrfachanregung<br />
Anregung<br />
Schleifen<br />
L1–E, L2–E, L1–L2<br />
L2–E, L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–E, L3–L1<br />
L1–E, L2–E, L1–L2<br />
L2–E, L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–E, L3–L1<br />
L1–E, L2–E, L1–L2<br />
L2–E, L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–E, L3–L1<br />
L1–E, L2–E, L1–L2<br />
L2–E, L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–E, L3–L1<br />
L1–E, L2–E, L1–L2<br />
L2–E, L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–E, L3–L1<br />
L2–E, L1–L2<br />
L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–L1<br />
L1–E, L1–L2<br />
L2–E, L2–L3<br />
L3–E, L3–L1<br />
ausgewertete<br />
Schleife(n)<br />
L1–E, L2–E, L1–L2<br />
L2–E, L3–E, L2–L3<br />
L1–E, L3–E, L3–L1<br />
L1–L2<br />
L2–L3<br />
L3–L1<br />
L1–E, L2–E<br />
L2–E, L3–E<br />
L1–E, L3–E<br />
Einstellung<br />
Parameter 1221<br />
PhPhE ANR. =<br />
Block vor.Ph<br />
PhPhE ANR. =<br />
Block nach.Ph<br />
PhPhE ANR. =<br />
alle<br />
PhPhE ANR. =<br />
nur Ph–Ph<br />
PhPhE ANR. =<br />
nur Ph–E<br />
6-34 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Bei dreiphasigem Fehler erfolgt i.Allg. Anregung aller Phase–Phase–Schleifen. In diesem<br />
Fall werden die drei Schleifen Phase–Phase ausgewertet. Bei Erdfehlererkennung<br />
werden auch die Phase–Erde–Schleifen ausgewertet.<br />
Messwertkorrektur<br />
bei Parallelleitungen<br />
(wahlweise)<br />
Bei Erdkurzschlüssen auf Doppelleitungen werden die nach der Schleifengleichung<br />
für die Impedanzberechnung ermittelten Werte durch die Kopplung der Erdimpedanzen<br />
beider Leitungssysteme beeinflusst (Bild 6-23). Hierdurch ergeben sich ohne besondere<br />
Maßnahmen Messfehler im Ergebnis der Impedanzberechnung. Eine Parallelleitungskompensation<br />
kann deshalb wirksam geschaltet werden. Diese berücksichtigt<br />
den Erdstrom der Parallelleitung in der Leitungsgleichung und kompensiert dadurch<br />
den Koppeleinfluss. Dazu muss dieser Erdstrom dem Gerät zugeführt werden.<br />
Die Schleifengleichung lautet in diesem Fall ähnlich wie bei Bild 6-21<br />
I L3<br />
⋅ Z L<br />
– I E<br />
⋅ Z E<br />
– I EP<br />
⋅ Z M<br />
= U L3–E<br />
Z E<br />
Z M<br />
I L3<br />
⋅ Z L<br />
– I E<br />
⋅Z L<br />
⋅ ------ – I EP<br />
⋅Z L<br />
⋅ ------- = U L3–E<br />
Z L<br />
Z L<br />
wobei I EP der Erdstrom der Parallelleitung ist und das Verhältnis Z M /Z L eine Leitungskonstante,<br />
die sich aus der Geometrie der Doppelleitung und der Beschaffenheit des<br />
Erdreichs ergibt. Die Leitungskonstanten werden dem Gerät — ebenso wie die anderen<br />
Leitungsdaten — bei der Parametrierung mitgeteilt. Die Leitungsimpedanz<br />
errechnet sich ähnlich wie oben zu<br />
Z L<br />
U L3–E<br />
= ----------------------------------------------------------------------------------------<br />
I L3<br />
– ( Z E<br />
⁄ Z L<br />
) ⋅ I E<br />
– ( Z M<br />
⁄ Z L<br />
) ⋅ I EP<br />
A<br />
I<br />
Z L<br />
I L3<br />
B<br />
U L3-E<br />
Z E<br />
Z M<br />
I E<br />
I EP<br />
z.B. L3–E<br />
II<br />
Bild 6-23<br />
Erdkurzschluss auf einer Doppelleitung<br />
Ohne Parallelleitungskompensation führt der Erdstrom der Parallelleitung in den<br />
meisten Fällen zu einer Zurückverlegung des Kipppunktes (Untergreifen der Distanzmessung).<br />
In manchen Fällen — z.B. wenn die beiden Leitungen auf verschiedenen<br />
Sammelschienen enden und die Erdungsstelle an einer der fernen Sammelschienen<br />
(bei B in Bild 6-23) liegt — kann es auch zu einem Übergreifen kommen.<br />
Die Parallelleitungskompensation gilt nur für Fehler auf der zu schützenden Leitung.<br />
Für Fehler auf der Parallelleitung darf die Kompensation nicht durchgeführt werden,<br />
da sie dann ein erhebliches Übergreifen verursachen würde. An der Einbaustelle II in<br />
Bild 6-23 darf also nicht kompensiert werden.<br />
Deshalb enthält das Gerät eine zusätzliche Erdstromwaage, die einen Quervergleich<br />
der Erdströme der beiden Leitungen durchführt. Die Kompensation wird nur für die<br />
Leitungsenden zugeschaltet, wo der Erdstrom der parallelen Leitung nicht wesentlich<br />
größer als der der eigenen Leitung ist. Im Beispiel Bild 6-23 ist I E größer als I EP :BeiI<br />
wird kompensiert, indem Z M ·I EP eingekoppelt wird, bei II wird nicht kompensiert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
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6-35
Funktionen<br />
Zuschalten auf<br />
einen Kurzschluss<br />
Bei Hand–Einschaltung des Leistungsschalters auf einen Kurzschluss ist ein schnelle<br />
Abschaltung durch den Distanzschutz möglich. Durch Parameter kann bestimmt werden,<br />
für welche Zone(n) die Schnellauslösung nach Hand–Einschaltung gilt (siehe<br />
Bild 6-24). Die Einschaltinformationen (Eingang „SOTF“) kommen von der Zustandserkennung,<br />
vgl. auch Abschnitt 6.19.1.<br />
FNr 3613<br />
DisFrg.Z1Bunv.<br />
1232 ZUSCHALT.<br />
unwirksam<br />
≥1<br />
Z1B unverzög.<br />
Z2 unverzögert<br />
„1“<br />
Zone Z1B<br />
Anregung<br />
≥1<br />
&<br />
Z3 unverzögert<br />
Z4 unverzögert<br />
SOTF<br />
&<br />
Z5 unverzögert<br />
Bild 6-24<br />
Zuschalten auf einen Fehler<br />
Wird bei der Verwendung des MHO–Kreises auf einen dreipoligen Fehler zugeschaltet,<br />
so steht weder eine Speicher- noch eine fehlerfremde Spannung zur Verfügung.<br />
Um Zuschaltungen auf dreipolige Nahfehler sicher zu erfassen, soll bei parametrierter<br />
MHO–Charakteristik die Schnellabschaltung immer eingeschaltet sein.<br />
6.2.2.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Allgemeine Funktionsparameter<br />
Der Distanzschutz kann unter Adresse 1201 DIST.SCHUTZ Ein- oder Ausgeschaltet<br />
werden.<br />
Die Mindeststromanregung Iph> (Adresse 1202) wird etwas (ca. <strong>10</strong> %) unterhalb<br />
des minimal zu erwartenden Kurzschlussstromes eingestellt.<br />
Die Parameter der Erdfehlerbehandlung Adresse 1203 3I0> und Adresse 1204<br />
3U0> wurden bereits in Abschnitt 6.2.1.2 behandelt.<br />
Messwertkorrektur<br />
bei Parallelleitungen<br />
(wahlweise)<br />
Die Gegenkopplung zwischen den beiden Leitungssystemen bei Doppelleitungen ist<br />
für 7SA522 nur relevant, wenn das Gerät an einer Doppelleitung eingesetzt ist und<br />
auch mit Parallelleitungskompensation arbeiten soll. Voraussetzung ist, dass der Erdstrom<br />
der Parallelleitung an den Messeingang I 4 des Gerätes angeschlossen ist und<br />
dies bei der Projektierung eingegeben wurde.<br />
Dann ist unter Adresse 1215 PAR-KOMP = Ja einzustellen, anderenfalls bleibt die<br />
Voreinstellung: Nein.<br />
Die Koppelfaktoren wurden bereits bei den allgemeinen Schutzdaten (Abschnitt 6.1.3)<br />
eingestellt, ebenso die Reichweite der Parallelleitungskompensation.<br />
Doppelfehler im<br />
wirksam geerdeten<br />
Netz<br />
Die Schleifenbestimmung für Doppelerdfehler wird unter Adresse 1221A PhPhE<br />
ANR. (Phase–Phase–Erde–Anregung) parametriert. Diese Einstellung ist nur mittels<br />
DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich. Meist ist Block vor.Ph (Blockierung<br />
der voreilenden Phase, Voreinstellung) günstig, weil die voreilende Phase–Erde–<br />
Schleife besonders bei hohen Erdübergangswiderständen zum Übergreifen neigt. In<br />
manchen Fällen (Fehlerwiderstand Phase–Phase größer als Phase–Erde) kann auch<br />
Block nach.Ph (Blockierung der nacheilenden Phase) günstiger sein. Die Auswer-<br />
6-36 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
tung aller beteiligten Schleifen erlaubt ein Maximum an Redundanz. Alternativ kann<br />
nur die Schleife Ph–Ph ausgewertet werden. Diese erlaubt bei zweiphasigen Fehlern<br />
mit Erdberührung die höchste Genauigkeit. Schließlich können nur die Ph–E–Schleifen<br />
für gültig erklärt werden.<br />
Zuschalten auf<br />
einen Kurzschluss<br />
Für die Reaktion des Distanzschutzes beim Zuschalten auf einen Kurzschluss wird<br />
der Parameter Adresse 1232 ZUSCHALT. verwendet. Bei Einstellung unwirksam erfolgt<br />
keine besondere Reaktion, d.h. alle Distanzstufen arbeiten gemäß ihrer eingestellten<br />
Zonenparameter. Einstellung auf Zone Z1B bewirkt, dass beim Zuschalten<br />
alle Fehler innerhalb der Übergreifzone Z1B unverzögert wieder abgeschaltet werden.<br />
Einstellung Anregung bedeutet, dass die Schnellauslösung nach Zuschalten bei allen<br />
erkannten Fehlern in irgendeiner beliebigen Zone (d.h. bei Generalanregung des<br />
Distanzschutzes) wirksam wird.<br />
Lastbereich<br />
Bei langen hochbelastbaren Leitungen kann die Gefahr bestehen, dass die Lastimpedanz<br />
in die Auslösecharakteristiken des Distanzschutzes hineinragt. Um Fehlanregung<br />
des Distanzschutzes bei hohem Leistungstransport auszuschließen, kann ein<br />
Lastkegel eingestellt werden, der bei Auslösekennlinien mit hohen R–Abschnitt solche<br />
Fehlanregungen durch Überlast ausschließt. Dieser Lastbereich ist in bei der Beschreibung<br />
der Auslösekennlinien (siehe auch Bild 6-25, Abschnitt 6.2.3.1, und Bild<br />
6-31, Abschnitt 6.2.4.1) mitberücksichtigt.<br />
Der R–Wert R LAST (LE) (Adresse 1241) bezieht sich dabei auf die Leiter–Erde–<br />
Schleifen, R LAST (LL) (Adresse 1243) auf die Leiter–Leiter–Schleifen. Die Werte<br />
werden etwas (ca. <strong>10</strong> %) kleiner eingestellt als die minimal zu erwartende Lastimpedanz.<br />
Die minimale Lastimpedanz ergibt sich bei maximalem Laststrom und minimaler<br />
Betriebsspannung.<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 mit den Daten:<br />
maximal übertragbare Leistung<br />
P max = <strong>10</strong>0 MVA entsprechend<br />
I max = 525 A<br />
minimal Betriebsspannung<br />
U min = 0,9 U N<br />
Stromwandler 600 A/5 A<br />
Spannungswandler 1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
Die minimale Lastimpedanz ergibt sich zu :<br />
R Lprim<br />
U min<br />
0, 9⋅<br />
1<strong>10</strong> kV<br />
= ----------------------- = =<br />
3 ⋅ I Lmax<br />
3 ⋅ 525 A<br />
--------------------------- <strong>10</strong>8,87 Ω<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 kann dieser Werte als<br />
Primärwert eingegeben werden. Die Umrechnung in Sekundärgrößen ergibt<br />
R Lsek<br />
N Str<br />
600 A/5 A<br />
= ------------ ⋅ R Lprim<br />
= ------------------------------------ ⋅ <strong>10</strong>8,87 Ω = 11,88 Ω<br />
1<strong>10</strong>kV/0,1kV<br />
N Spg<br />
mit einem Sicherheitsabstand von <strong>10</strong> % wird eingestellt:<br />
primär: R LAST = 97,98 Ω oder<br />
sekundär: R LAST = <strong>10</strong>,69 Ω.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-37
Funktionen<br />
Die Öffnungswinkel des Lastkegels PHI LAST (LE) (Adresse 1242) und PHI LAST<br />
(LL) (Adresse 1244) müssen größer (ca. 5°) sein als der maximal auftretenden Lastwinkel<br />
(entsprechend dem minimalen Leistungsfaktor cos ϕ).<br />
Rechenbeispiel:<br />
minimaler Leistungsfaktor<br />
cos ϕ min = 0,63<br />
ϕ max = 51°<br />
Einstellwert PHI LAST = ϕ max + 5° = 56°.<br />
6.2.2.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Strom- und Impedanzwerte für Einstellbereiche<br />
und Voreinstellungen beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind die<br />
Stromwerte mit 5 zu multiplizieren, die Impedanzwerte durch 5 zu dividieren.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1201 DIST.SCHUTZ Ein<br />
Ein<br />
Distanzschutz<br />
Aus<br />
1202 Iph> 0.<strong>10</strong>..4.00 A 0.<strong>10</strong> A Mindestphasenstrom Iph><br />
1215 PAR-KOMP Nein<br />
Ja<br />
1232 ZUSCHALT. Anregung<br />
Zone Z1B<br />
unwirksam<br />
Ja<br />
unwirksam<br />
Parallelleitungskompensation<br />
Unverzög. Messbereich bei<br />
Zuschaltung<br />
1241 R LAST (LE) 0.<strong>10</strong>0..250.000 Ohm; ∞ ∞ Ohm Grenze RL des Lastkegels für<br />
LE-Schleif.<br />
1242 PHI LAST (LE) 20..60 ° 45 ° Öffnungswinkel des Lastkegels<br />
f. LE-Sch.<br />
1243 R LAST (LL) 0.<strong>10</strong>0..250.000 Ohm; ∞ ∞ Ohm Grenze RL des Lastkegels für<br />
LL-Schleif.<br />
1244 PHI LAST (LL) 20..60 ° 45 ° Öffnungswinkel des Lastkegels<br />
f. LL-Sch.<br />
1317A AUS1POL Z2 Nein<br />
Ja<br />
1357 1.WE -> Z1B Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
Einpoliges AUS bei Fehler in Z2<br />
Freigabe Zone Z1B für<br />
1.WE-Zyklus<br />
1203 3I0> 0.05..4.00 A 0.<strong>10</strong> A Erdfehlererkennung 3I0><br />
1204 3U0> 1..<strong>10</strong>0 V; ∞ 5 V Erdfehlererkennung 3U0><br />
1207A 3I0>/Iphmax 0.05..0.30 0.<strong>10</strong> 3I0>-Anregestabilisierung (3I0>/<br />
Iphmax)<br />
6-38 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1221A PhPhE ANR. Blockierung der voreilenden<br />
Phase<br />
Blockierung der nacheilenden<br />
Phase<br />
alle beteiligten Schleifen<br />
nur Phase-Phase Schleifen<br />
nur Phase-Erde Schleifen<br />
Blockierung der<br />
voreilenden Phase<br />
Schleifenauswahl bei<br />
Ph-Ph-E-Anregung<br />
1305 T1 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-1pol<br />
1306 T1 MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-mehrpol<br />
1315 T2 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-1pol<br />
1316 T2 MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-mehrpol<br />
1325 T3 0.00..30.00 s; ∞ 0.60 s Verzögerungszeit T3<br />
1335 T4 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T4<br />
1345 T5 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T5<br />
1355 T1B 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-1pol<br />
1356 T1B MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-mehrpol<br />
6.2.2.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3603 >Dis block >Distanzschutz blockieren<br />
3611 >DisFreig.Z1B >Dist.Messbereich Z1B freigeben v.extern<br />
3613 >DisFrg.Z1Bunv. >Dist.Messbereich Z1B unverz. freigeben<br />
3617 >DisBlk.Z4-AUS >Dist.Messber.Z4 für Auskomm. blockieren<br />
3618 >DisBlk.Z5-AUS >Dist.Messber.Z5 für Auskomm. blockieren<br />
3651 Dis aus Distanzschutz ausgeschaltet<br />
3652 Dis block Distanzschutz blockiert<br />
3653 Dis wirksam Distanzschutz wirksam<br />
3654 Dis Feh.K0(Z1) Dist. Einstellfehler K0(Z1),PHI K0(Z1)<br />
3655 Dis Feh.K0(>Z1) Dist. Einstellfehler K0(>Z1),PHI K0(>Z1)<br />
3671 Dis G-Anr Dist. Generalanregung<br />
3672 Dis Anr L1 Dist. Anregung Phase L1<br />
3673 Dis Anr L2 Dist. Anregung Phase L2<br />
3674 Dis Anr L3 Dist. Anregung Phase L3<br />
3675 Dis Anr E Dist. Anregung Erde<br />
3681 Dis Anr nurL1 Dist. Anregung nur Phase L1<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-39
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3682 Dis Anr L1E Dist. Anregung L1-E<br />
3683 Dis Anr nurL2 Dist. Anregung nur Phase L2<br />
3684 Dis Anr L2E Dist. Anregung L2-E<br />
3685 Dis Anr L12 Dist. Anregung L1-L2<br />
3686 Dis Anr L12E Dist. Anregung L1-L2-E<br />
3687 Dis Anr nurL3 Dist. Anregung nur Phase L3<br />
3688 Dis Anr L3E Dist. Anregung L3-E<br />
3689 Dis Anr L31 Dist. Anregung L3-L1<br />
3690 Dis Anr L31E Dist. Anregung L3-L1-E<br />
3691 Dis Anr L23 Dist. Anregung L2-L3<br />
3692 Dis Anr L23E Dist. Anregung L2-L3-E<br />
3693 Dis Anr L123 Dist. Anregung L1-L2-L3<br />
3694 Dis Anr L123E Dist. Anregung L1-L2-L3-E<br />
3701 Dis SchlL1Ev Dist. ausgewählte Schleife L1E vorwärts<br />
3702 Dis SchlL2Ev Dist. ausgewählte Schleife L2E vorwärts<br />
3703 Dis SchlL3Ev Dist. ausgewählte Schleife L3E vorwärts<br />
3704 Dis SchlL12v Dist. ausgewählte Schleife L12 vorwärts<br />
3705 Dis SchlL23v Dist. ausgewählte Schleife L23 vorwärts<br />
3706 Dis SchlL31v Dist. ausgewählte Schleife L31 vorwärts<br />
3707 Dis SchlL1Er Dist.ausgewählte Schleife L1E rückwärts<br />
3708 Dis SchlL2Er Dist.ausgewählte Schleife L2E rückwärts<br />
3709 Dis SchlL3Er Dist.ausgewählte Schleife L3E rückwärts<br />
37<strong>10</strong> Dis SchlL12r Dist.ausgewählte Schleife L12 rückwärts<br />
3711 Dis SchlL23r Dist.ausgewählte Schleife L23 rückwärts<br />
3712 Dis SchlL31r Dist.ausgewählte Schleife L31 rückwärts<br />
3713 Dis SchlL1Eu Dist. ausgew. Schleife L1E ungerichtet<br />
3714 Dis SchlL2Eu Dist. ausgew. Schleife L2E ungerichtet<br />
3715 Dis SchlL3Eu Dist. ausgew. Schleife L3E ungerichtet<br />
3716 Dis SchlL12u Dist. ausgew. Schleife L12 ungerichtet<br />
3717 Dis SchlL23u Dist. ausgew. Schleife L23 ungerichtet<br />
3718 Dis SchlL31u Dist. ausgew. Schleife L31 ungerichtet<br />
3719 Dis Anr vorw. Dist. Anregung vorwärts<br />
3720 Dis Anr rück. Dist. Anregung rückwärts<br />
3741 Dis AnrZ1 L1E Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife L1E<br />
3742 Dis AnrZ1 L2E Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife L2E<br />
3743 Dis AnrZ1 L3E Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife L3E<br />
6-40 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3744 Dis AnrZ1 L12 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife L12<br />
3745 Dis AnrZ1 L23 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife L23<br />
3746 Dis AnrZ1 L31 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife L31<br />
3747 DisAnrZ1B L1E Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife L1E<br />
3748 DisAnrZ1B L2E Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife L2E<br />
3749 DisAnrZ1B L3E Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife L3E<br />
3750 DisAnrZ1B L12 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife L12<br />
3751 DisAnrZ1B L23 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife L23<br />
3752 DisAnrZ1B L31 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife L31<br />
3755 Dis Anr Z2 Dist. Anregung in Zone Z2<br />
3758 Dis Anr Z3 Dist. Anregung in Zone Z3<br />
3759 Dis Anr Z4 Dist. Anregung in Zone Z4<br />
3760 Dis Anr Z5 Dist. Anregung in Zone Z5<br />
3771 Dis Abl T1 Dist. Zeit T1 (Zone Z1) abgelaufen<br />
3774 Dis Abl T2 Dist. Zeit T2 (Zone Z2) abgelaufen<br />
3777 Dis Abl T3 Dist. Zeit T3 (Zone Z3) abgelaufen<br />
3778 Dis Abl T4 Dist. Zeit T4 (Zone Z4) abgelaufen<br />
3779 Dis Abl T5 Dist. Zeit T5 (Zone Z5) abgelaufen<br />
3780 Dis Abl T1B Dist. Zeit T1B (Zone Z1B) abgelaufen<br />
3801 Dis G-AUS Dist. Generalauslösung<br />
3802 Dis AUS1polL1 Auslösung Distanzschutz L1, nur 1polig<br />
3803 Dis AUS1polL2 Auslösung Distanzschutz L2, nur 1polig<br />
3804 Dis AUS1polL3 Auslösung Distanzschutz L3, nur 1polig<br />
3805 Dis AUS L123 Auslösung Distanzschutz 3polig<br />
3811 DisAUSZ11p Dist.AuslösungZoneZ11polig<br />
3823 Dis AUS Z1 3p1 Dist. Auslösung Zone Z1 3p. (Anr. 1p.)<br />
3824 Dis AUS Z1 3pm Dist. Auslösung Zone Z1 3p. (Anr.mehrp.)<br />
3813 Dis AUS Z1B1p Dist. Auslösung Zone Z1B 1polig<br />
3825 Dis AUS Z1B3p1 Dist. Auslösung Zone Z1B 3p. (Anr. 1p.)<br />
3826 Dis AUS Z1B3pm Dist. Auslösung Zone Z1B 3p. (Anr.mehrp)<br />
3816 DisAUSZ21p Dist.AuslösungZoneZ21polig<br />
3817 DisAUSZ23p Dist.AuslösungZoneZ23polig<br />
3818 Dis AUS Z3 Dist. Auslösung Zone Z3<br />
3821 Dis AUS Z4 Dist. Auslösung Zone Z4<br />
3822 Dis AUS Z5 Dist. Auslösung Zone Z5<br />
3850 Dis AUS Z1B Sig Dist. Auslösung Zone Z1B ü. Signalzusatz<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-41
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3819 Dis AUS Anr-> Dist. Auslösung Anregung gerichtet<br />
3820 Dis AUS Anr Dist. Auslösung Anregung ungerichtet<br />
6.2.3 Distanzschutz mit polygonaler Auslösecharakteristik (wahlweise)<br />
Der Distanzschutz 7SA522 kann wahlweise mit polygonaler Auslösecharakteristik<br />
oder mit MHO–Kreis–Charakteristik oder mit beiden ausgerüstet sein, abhängig von<br />
der bestellten Ausführung. Sind beide Charakteristiken vorhanden, können sie für Leiter–Leiter–Schleifen<br />
und für Leiter–Erde–Schleifen getrennt bestimmt werden. Wird<br />
nur die MHO–Kreis–Charakteristik gewünscht, ist dieser Abschnitt 6.2.3 ohne Belang.<br />
6.2.3.1 Funktionsbeschreibung<br />
Arbeitspolygone<br />
Für jede Distanzzone wird ein Arbeitspolygon definiert, das die Auslösecharakteristik<br />
für die entsprechende Zone darstellt. Insgesamt gibt es für jede Fehlerschleife fünf unabhängige<br />
Zonen und zusätzlich eine gesteuerte Zone. Die Form eines Polygons ist<br />
in Bild 6-25 als Beispiel für die erste Zone dargestellt.<br />
6-42 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
1,05*X<br />
X<br />
X<br />
Leitungsgerade<br />
α<br />
nur bei Zone Z1<br />
Lastbereich<br />
ϕLeitung<br />
RL<br />
R<br />
1,05*R<br />
Lastbereich<br />
R<br />
1,05*RL<br />
Leitungsgerade<br />
Richtungskennlinie<br />
Um 5 % vergrößertes Polygon, wenn im letzten Meßzyklus eine<br />
Rückfallwerte<br />
sichere Anregung vorlag<br />
parametriertes Polygon<br />
Bild 6-25<br />
Polygonale Charakteristik<br />
Das Polygon ist allgemein definiert durch ein Parallelogramm mit den Achsabschnitten<br />
R und X, sowie der Neigung ϕ Leitung . Ein Lastkegel mit den Parametern R Last und<br />
ϕ Last kann den Bereich der Lastimpedanz aus dem Polygon ausschneiden. Die Achsabschnitte<br />
können für jede Zone individuell eingestellt werden; ϕ Leitung ,R Last und<br />
ϕ Last sind für alle Zonen gemeinsam. Das Parallelogramm ist bezüglich des Ursprungs<br />
des R–X–Koordinatensystems symmetrisch; jedoch begrenzt die Richtungskennlinie<br />
das Auslösegebiet auf den gewünschten Quadranten (siehe unten „Richtungsbestimmung“).<br />
Die R–Abschnitte können für Leiter–Leiter–Fehler einerseits und für Leiter–Erde–Fehler<br />
andererseits getrennt eingestellt werden, um für Erdfehler gegebenenfalls eine höhere<br />
Resistanzreserve zu erzielen.<br />
Für die erste Zone Z1 existiert zusätzlich ein Abschnitt α, der einem Übergreifen infolge<br />
von Winkeltoleranzen und/oder zweiseitig gespeisten Kurzschlüssen auf einen<br />
Fehlerwiderstand vorbeugen soll. Für Z1B und die höheren Zonen entfällt dieser Abschnitt.<br />
Richtungsbestimmung<br />
Für die Bestimmung der Kurzschlussrichtung wird für jede Schleife ebenfalls ein Impedanzzeiger<br />
herangezogen. Normalerweise ist dies Z L wie für die Distanzberechnung.<br />
Je nach „Qualität“ der Messgrößen werden jedoch unterschiedliche Berechnungsverfahren<br />
verwendet. Unmittelbar nach Fehlereintritt ist die Kurzschlussspan-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-43
Funktionen<br />
nung durch Ausgleichsvorgänge beeinflusst; deshalb wird auf die vor Kurzschlusseintritt<br />
gespeicherte Spannung zurückgegriffen. Wenn auch die stationäre Kurzschlussspannung<br />
(bei einem Nahfehler) zu klein für die Richtungsbestimmung ist, wird eine<br />
kurzschlussfremde Spannung verwendet. Diese steht theoretisch sowohl für die Leiter–Erde–Schleifen<br />
als auch für die Leiter–Leiter–Schleifen senkrecht auf den kurzschlussgetreuen<br />
Spannungen (Bild 6-26), was bei der Berechnung des Richtungsvektors<br />
durch eine 90°–Drehung berücksichtigt wird. Tabelle 6-3 zeigt die Zuordnung der<br />
Messgrößen für die Bestimmung der Richtung zu den sechs Fehlerschleifen.<br />
U L1<br />
U L3–L1<br />
–U L1–L2<br />
U L3<br />
U L3–L1<br />
U L1–L2<br />
U L2<br />
U L2–L3<br />
U L2–L3<br />
a) Schleife Leiter–Erde (L1–E) b) Schleife Leiter–Leiter (L2–L3)<br />
Bild 6-26<br />
Richtungsbestimmung mit kurzschlussfremden Spannungen<br />
Tabelle 6-3<br />
Zuordnung der Messgrößen für die Richtungsbestimmung<br />
Schleife<br />
Messstrom<br />
(Richtung)<br />
kurzschlussgetreue<br />
Spannung<br />
kurzschlussfremde<br />
Spannung<br />
L1 – E I L1 U L1–E U L2 –U L3<br />
L2 – E I L2 U L2–E U L3 –U L1<br />
L3 – E I L3 U L3–E U L1 –U L2<br />
L1 – E * ) I L1 –k E ·I * E ) U L1–E U L2 –U L3<br />
L2 – E * ) I L2 –k E ·I * E ) U L2–E U L3 –U L1<br />
L3 – E * ) I L3 –k E ·I * E ) U L3–E U L1 –U L2<br />
L1 – L2 I L1 – I L2 U L1 –U L2 U L2–L3 –U L3–L1<br />
L2 – L3 I L2 – I L3 U L2 –U L3 U L3–L1 –U L1–L2<br />
L3 – L1 I L3 – I L1 U L3 –U L1 U L1–L2 –U L2–L3<br />
*) k E =Z E /Z L ; wenn nur eine Leiter–Erde–Schleife anregt, wird der Erdstrom I E berücksichtigt<br />
Ist weder eine für die Richtungsbestimmung ausreichende aktuelle noch eine gespeicherte<br />
Spannung verfügbar, wird auf „vorwärts“ entschieden. Dies kann praktisch nur<br />
6-44 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
auftreten, wenn eine spannungslose Leitung zugeschaltet wird und diese Leitung fehlerhaft<br />
ist (z.B. Schalten bei eingelegtem Erdungstrenner).<br />
Die theoretische stationäre Richtungskennlinie ist in Bild 6-27 gezeigt. In der Praxis ist<br />
die Lage der Richtungskennlinie bei Verwendung von gespeicherten Spannungen sowohl<br />
von der Vorimpedanz als auch von der vor Eintritt des Kurzschlusses über die<br />
Leitung transportierten Leistung abhängig. Aus diesem Grund hat die Richtungskennlinie<br />
einen Reserveabstand von den Grenzen des ersten Quadranten im R–X–Diagramm<br />
(Bild 6-27).<br />
jX<br />
„unbestimmt“ * )<br />
ca. 30°<br />
„vorwärts“<br />
„rückwärts“<br />
ca. 22°<br />
R<br />
„unbestimmt“ * )<br />
* ) bei „UNGERICHTET“ ebenfalls gültig<br />
Bild 6-27<br />
Richtungskennlinie im R–X–Diagramm<br />
Da jede Zone vorwärts, rückwärts oder ungerichtet eingestellt werden kann,<br />
gibt es für „vorwärts“ und „rückwärts“ unterschiedliche (gespiegelte) Richtungskennlinien.<br />
Eine ungerichtete Zone hat keine Richtungskennlinie. Für sie gilt das gesamte<br />
Auslösgebiet.<br />
Eigenschaften der<br />
Richtungsbestimmung<br />
Die theoretische stationäre Richtungskennlinie in Bild 6-27 gilt für kurzschlussgetreue<br />
Spannungen. Bei kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen ist die Lage<br />
der Richtungskennlinie sowohl von der Vorimpedanz als auch von der vor Eintritt des<br />
Kurzschlusses über die Leitung transportierten Leistung abhängig.<br />
Bild 6-28 zeigt die Richtungskennlinie unter Berücksichtigung der Vorimpedanz bei<br />
kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen (ohne Lasttransport). Da diese<br />
gleich der entsprechenden Generatorspannung E ist und sich nach Kurzschlusseintritt<br />
nicht ändert, erscheint die Richtungskennlinie im Impedanzdiagramm um die Vorimpedanz<br />
Z V1 =E 1 /I 1 verschoben. Bei Fehlerort F 1 (Bild 6-28a) liegt der Kurzschluss in<br />
Vorwärtsrichtung, die Vorimpedanz in Rückwärtsrichtung. Für alle Fehlerorte bis unmittelbar<br />
am Geräteeinbauort (Stromwandler) wird eindeutig auf „Vorwärts“ erkannt<br />
(Bild 6-28b). Wenn sich der Strom umkehrt, ändert sich schlagartig die Lage der Richtungskennlinie<br />
(Bild 6-28c). Über die Messstelle (Stromwandler) fließt jetzt ein umgekehrter<br />
Strom I 2 , der von der Vorimpedanz Z V2 +Z L bestimmt wird. Bei Lasttransport<br />
über die Leitung kann sich die Richtungskennlinie zusätzlich um den Lastwinkel drehen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-45
Funktionen<br />
F 2 F 1<br />
E 1 E 2<br />
Z V1<br />
I Z L<br />
Z 2<br />
V2<br />
I 1<br />
F 1<br />
6-28a<br />
7SA522<br />
jX<br />
jX<br />
„rückwärts“<br />
6-28b<br />
Z L +Z V2 „vorwärts“<br />
„vorwärts“<br />
Z V1<br />
R<br />
Z L +Z V2<br />
„rückwärts“<br />
F 2<br />
Z V1<br />
6-28c<br />
R<br />
Bild 6-28<br />
Richtungskennlinie mit kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen<br />
Polygoneinordnung<br />
und<br />
Zonenanregung<br />
Die gemäß Abschnitt 6.2.2 berechneten Schleifenimpedanzen werden in die für die<br />
Distanzzonen eingestellten Kennlinien eingeordnet. Zur Vermeidung von instabilen<br />
Signalen an den Polygongrenzen haben die Kennlinien eine Hysterese von ca. 5 %,<br />
d.h. sobald sichergestellt ist, dass die Fehlerimpedanz innerhalb eines Polygons liegt,<br />
werden die Grenzen in alle Richtungen um 5 % erhöht.<br />
Sobald die Fehlerimpedanz irgendeiner Schleife sicher im Arbeitspolygon einer Distanzzone<br />
liegt, wird die betroffene Schleife als „angeregt“ identifiziert. Die Schleifeninformationen<br />
werden auch in phasengerechte Meldungen umgesetzt. Weitere Bedingungen<br />
für die Anregung einer Zone sind, dass die Richtung mit der für die Zone parametrierten<br />
Richtung übereinstimmt und die Zone nicht von der Pendelsperre blockiert<br />
ist (vgl. auch Abschnitt 6.3.1). Außerdem darf der Distanzschutz insgesamt nicht<br />
ausgeschaltet oder blockiert sein. Bild 6-29 zeigt diese Bedingungen.<br />
Dis ausgeschaltet<br />
Dis blockiert<br />
≥1<br />
Pendelsperre<br />
Dis Anr vorwärts<br />
Dis Anr rückwärts<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
Freigabe für Z1<br />
„1“<br />
1301 MODUS Z1<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Bild 6-29 Freigabelogik für eine Zone (Beispiel für Z1)<br />
6-46 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Die Zonen und Phasen einer so gültigen Anregung, z.B. „Dis AnrZ1 L1“ fürZone<br />
Z1 und Phase L1 werden von der Zonenlogik (siehe Abschnitt 6.2.5) und von Zusatzfunktionen<br />
(z.B. Signalübertragungslogik, Abschnitt 6.6.1) weiterverarbeitet.<br />
Insgesamt gibt es folgende Zonen:<br />
Unabhängige Zonen:<br />
• 1. Zone (Schnellzone) Z1 mit R(Z1), X(Z1); verzögerbar mit T1 1POL. bzw. T1<br />
MEHRPOL,<br />
• 2. Zone (Reservezone) Z2 mit R(Z2), X(Z2); verzögerbar mit T2 1POL. bzw. T2<br />
MEHRPOL,<br />
• 3. Zone (Reservezone) Z3 mit R(Z3), X(Z3); verzögerbar mit T3,<br />
• 4. Zone (Reservezone) Z4 mit R(Z4), X(Z4); verzögerbar mit T4,<br />
• 5. Zone (Reservezone) Z5 mit R(Z5), X(Z5)+ (vorwärts) und X(Z5)- (rückwärts);<br />
verzögerbar mit T5.<br />
Abhängige (gesteuerte) Zone:<br />
• Übergreifzone Z1B mit R(Z1B), X(Z1B); verzögerbar mit T1B 1POL. bzw. T1B<br />
MEHRPOL.<br />
6.2.3.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Die Funktionsparameter für die polygonale Auslösecharakteristik gelten nur dann,<br />
wenn bei der Festlegung des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1) für Phase–Phase–<br />
Messung (Adresse 112) und/oder Phase–Erde–Messung (Adresse 113) dasPolygon<br />
ausgewählt wurde.<br />
Staffelplan<br />
Es empfiehlt sich, zunächst für das gesamte galvanisch zusammenhängende Netz<br />
einen Staffelplan aufzustellen, auf dem die Streckenlängen mit ihren primären Reaktanzen<br />
X in Ω/Phase eingetragen sind. Die Reaktanzen X sind maßgebend für die<br />
Reichweite der Distanzzonen.<br />
Für die erste Zone Z1 wählt man normalerweise etwa 85 % der zu schützenden Leitungsstrecke<br />
ohne Verzögerung (d.h. T1 = 0,00 s). Der Schutz wird dann Fehler auf<br />
dieser Distanz mit seiner Eigenzeit abschalten.<br />
Für die höheren Stufen wird die Verzögerungszeit um je eine Staffelzeit erhöht. Die<br />
Staffelzeit muss die Leistungsschalter–Ausschaltzeit einschl. Streuung, die Rückfallzeit<br />
der Schutzeinrichtungen und die Streuung der Verzögerungszeiten berücksichtigen.<br />
Üblich sind 0,2 s bis 0,4 s. Die Reichweite wird so gewählt, dass sie bis etwa<br />
80 % der zeitgleichen Zone des Schutzes für die kürzeste Folgeleitung reicht.<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 können die Werte wahlweise<br />
in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden.<br />
Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die aus dem Staffelplan ermittelten<br />
Werte auf die Sekundärseite der Strom- und Spannungswandler umgerechnet. Allgemein<br />
gilt:<br />
Übersetzung Stromwandler<br />
Z sekundär<br />
= -------------------------------------------------------------------------------------- ⋅ Z<br />
Übersetzung Spannungswandler primär<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-47
Funktionen<br />
Entsprechend gilt für die Reichweite einer beliebigen Distanzzone:<br />
X sek<br />
N Str<br />
= ------------ ⋅ X prim<br />
N Spg<br />
mit<br />
N Str — Übersetzung der Stromwandler<br />
N Spg — Übersetzung der Spannungswandler<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 mit den Daten:<br />
s (Länge) = 35 km<br />
R 1 /s = 0,19 Ω/km<br />
X 1 /s = 0,42 Ω/km<br />
R 0 /s = 0,53 Ω/km<br />
X 0 /s = 1,19 Ω/km<br />
Stromwandler 600 A/5 A<br />
Spannungswandler 1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
Daraus errechnen sich die Leitungsdaten:<br />
R L = 0,19 Ω/km · 35 km = 6,65 Ω<br />
X L = 0,42 Ω/km · 35 km = 14,70 Ω<br />
Für die erste Zone sollen 85 % der Leitungslänge eingestellt werden, das ergibt<br />
primär:<br />
X1 prim =0,85·X L = 0,85 · 14,70 Ω = 12,49 Ω<br />
oder sekundär:<br />
X1 sek<br />
N Str<br />
600 A/5 A<br />
= ------------ ⋅ X prim<br />
= ------------------------------------ ⋅ 12,<br />
49 Ω = 1,36 Ω<br />
1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
N Spg<br />
Resistanzreserve<br />
Die Resistanzeinstellung R erlaubt eine Reserve für Fehlerwiderstände, die sich als<br />
zusätzliche Wirkwiderstände an der Fehlerstelle zur Impedanz der Leiter addieren.<br />
Hierzu zählen z.B. die Widerstände von Lichtbögen, die Ausbreitungswiderstände von<br />
Erdern u.ä. Die Einstellung soll diese Fehlerwiderstände berücksichtigen, jedoch auch<br />
nicht höher als notwendig gewählt werden. Bei langen, hoch belasteten Leitungen darf<br />
sie auch in den Lastbereich hineinragen. Anregung durch Überlast wird dann durch<br />
den Lastkegel verhindert. Siehe Randtitel „Lastbereich“ in Abschnitt 6.2.2.2. Die Resistanzreserve<br />
kann für Phase–Phase–Fehler einerseits und für Phase–Erde–Fehler<br />
andererseits getrennt eingestellt werden, um z.B. für Erdfehler höhere Übergangswiderstände<br />
zu berücksichtigen.<br />
Für die Einstellung ist bei Freileitungen vor allem der Widerstand eines Lichtbogens<br />
zu beachten. In Kabeln ist ein nennenswerter Lichtbogen nicht möglich. Bei sehr kurzen<br />
Kabeln sollte jedoch darauf geachtet werden, dass ein Lichtbogenüberschlag an<br />
den örtlichen Kabelendverschlüssen innerhalb der eingestellten Resistanz der ersten<br />
Zone erscheint.<br />
Der Wirkwiderstand der Leitung selber braucht nicht beachtet zu werden, da er durch<br />
die Form des Polygons berücksichtigt ist, sofern der Leitungswinkel unter Adresse<br />
1<strong>10</strong>5 PHI LTG. (siehe Abschnitt 6.1.3 unter „Allgemeine Leitungsdaten“, Seite 6-16)<br />
richtig eingestellt wurde.<br />
6-48 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Beispiel:<br />
Für Phase–Phase–Lichtbögen sei eine Lichtbogenspannung von maximal 8 kV angenommen<br />
(Leitungsdaten wie oben). Bei einem angenommenen minimalen Kurzschlussstrom<br />
von <strong>10</strong>00 A entspricht das 8 Ω primär. Für die Resistanzeinstellung der<br />
ersten Zone ergibt das<br />
primär:<br />
1<br />
1<br />
R1 prim<br />
= -- ⋅ R<br />
2 Lichtbogen<br />
= -- ⋅ 8 Ω = 4 Ω<br />
2<br />
oder sekundär:<br />
N Str<br />
600 A/5 A<br />
R1 sek<br />
= ------------ ⋅ R1 prim<br />
= ------------------------------------ ⋅ 4 Ω =<br />
1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
N Spg<br />
0,44 Ω<br />
Der Lichtbogenwiderstand wurde nur zur Hälfte eingesetzt, da er sich zur Schleifenimpedanz<br />
addiert und somit in die Impedanz pro Phase nur zur Hälfte eingeht.<br />
Für Erdfehler kann eine getrennte Resistanzreserve eingestellt werden. Angenommen<br />
wird ein Lichtbogenwiderstand von 6 Ω und ein Übergangswiderstand des Masterders<br />
von 12 Ω. Dann ergibt sich<br />
primär:<br />
R1E prim<br />
= R Lichtbogen<br />
+ R Mast<br />
= 6 Ω + 12 Ω = 18 Ω<br />
oder sekundär:<br />
R1E sek<br />
N Str<br />
600 A/5 A<br />
= ------------ ⋅ R1 prim<br />
= ------------------------------------ ⋅ 18 Ω =<br />
1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
N Spg<br />
1,<br />
96 Ω<br />
Dabei wurde der ungünstige Fall angenommen, dass der Erdstrom nicht über die<br />
Messstelle zurückfließt. Fließt der Erdstrom oder ein Teil dessen über die Messstelle,<br />
vermindert sich der gemessene Widerstand; bei Speisung vom Gegenende kann er<br />
sich auch erhöhen.<br />
Unabhängige Zonen<br />
Z1 bis Z5<br />
Jede Zone kann mit dem Parameter MODUS vorwärts oder rückwärts oder ungerichtet<br />
eingestellt werden (Adresse 1301 MODUS Z1, 1311 MODUS Z2, 1321 MO-<br />
DUS Z3, 1331 MODUS Z4 und 1341 MODUS Z5). Dies erlaubt beliebige Vorwärts-,<br />
Rückwärts- oder ungerichtete Staffelstufen, z.B. an Transformatoren, Generatoren<br />
oder Sammelschienenkupplungen. Für die 5. Zone können Sie außerdem unterschiedliche<br />
Reichweiten für vorwärts und rückwärts einstellen. Nicht benötigte Zonen<br />
stellen Sie unwirksam.<br />
Für jede benutzte Zone werden die aus dem Staffelplan ermittelten Werte eingestellt.<br />
Die Parameter sind nach den Zonen gruppiert. Für die 1. Zone sind dies die Parameter<br />
R(Z1) (Adresse 1302) für den R–Abschnitt des Polygons bei Phase–Phase–Fehler,<br />
X(Z1) (Adresse 1303) für den X–Abschnitt (Reichweite), RE(Z1) (Adresse<br />
1304) für den R–Abschnitt bei Phase–Erde–Fehler sowie die Verzögerungszeiten.<br />
Zusätzlich kann für die 1. Zone ein Abschnitt α (Bild 6-25) mittels Adresse 1307<br />
ALPHA POLYG eingestellt werden, wenn Kurzschlüsse mit hohem Übergangswiderstand<br />
(z.B. Freileitungen ohne Erdseil) bei zweiseitig gespeisten Leitungen und Lasttransport<br />
in Leitungsrichtung zu erwarten sind.<br />
Für die 1. Zone können für einphasige und mehrphasige Fehler unterschiedliche Verzögerungszeiten<br />
eingestellt werden: T1 1POL. (Adresse 1305) undT1 MEHRPOL<br />
(Adresse 1306). Normalerweise wird die erste Zone unverzögert eingestellt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-49
Funktionen<br />
Entsprechend gilt für die weiteren Zonen:<br />
R(Z2) (Adresse 1312), X(Z2) (Adresse 1313), RE(Z2) (Adresse 1314);<br />
R(Z3) (Adresse 1322), X(Z3) (Adresse 1323), RE(Z3) (Adresse 1324);<br />
R(Z4) (Adresse 1332), X(Z4) (Adresse 1333), RE(Z4) (Adresse 1334);<br />
R(Z5) (Adresse 1342), X(Z5)+ (Adresse 1343) für Vorwärtsrichtung, X(Z5)-<br />
(Adresse 1346) für Rückwärtsrichtung, RE(Z5) (Adresse 1344).<br />
Auch für die 2. Zone können für einphasige und mehrphasige Fehler unterschiedliche<br />
Verzögerungszeiten eingestellt werden. Im allgemeinen werden die Zeiten gleich eingestellt.<br />
Wenn bei mehrphasigen Fehlern Stabilitätsprobleme zu erwarten sind, kann<br />
man u.U. für T2 MEHRPOL (Adresse 1316) eine kürzere Verzögerungszeit erwägen<br />
und für einphasige Fehler mit T2 1POL. (Adresse 1315) eine längere Verzögerung<br />
tolerieren.<br />
Für die weiteren Stufenzeiten gelten die Einstellungen T3 (Adresse 1325), T4 (Adresse<br />
1335) undT5 (Adresse 1345).<br />
Wenn das Gerät mit der Möglichkeit der einpoligen Auslösung ausgestattet ist, ist in<br />
den Zonen Z1 und Z2 auch einpolige Auslösung möglich. Während die einpolige Auslösung<br />
bei einphasigen Fehlern in Z1 dann die Regel ist (sofern die übrigen Bedingungen<br />
für einpolige Auslösung vorliegen), kann man dies für die zweite Zonen mittels<br />
Adresse 1317A AUS1POL Z2 wählen. Nur wenn diese Adresse auf Ja eingestellt<br />
wird, ist auch in Zone 2 einpolige Auslösung möglich. Voreinstellung ist Nein.<br />
Hinweis:<br />
Als Schnellstufe in Vorwärtsrichtung sollte stets die erste Zone Z1 benutzt werden, da<br />
nur mit Z1 und Z1B eine Schnellauslösung mit der kürzesten Eigenzeit des Gerätes<br />
gewährleistet ist. Die weiteren Zonen sollten bei Vorwärtsstaffelung ansteigend gestaffelt<br />
werden.<br />
Wird eine Schnellstufe in Rückwärtsrichtung benötigt, sollte hierfür die Zone Z3 verwendet<br />
werden, da nur diese eine Schnellauslösung in Rückwärtsrichtung mit der kürzesten<br />
Eigenzeit des Gerätes gewährleistet. Diese Einstellung wird insbesondere<br />
auch im Zusammenhang mit dem Signalverfahren Blocking empfohlen.<br />
Gesteuerte Zone<br />
Z1B<br />
Die Übergreifzone Z1B ist eine gesteuerte Stufe. Sie beeinflusst nicht die Normalzonen<br />
Z1 bis Z5. Es wird also nicht umgeschaltet, vielmehr wird die Übergreifzone von<br />
den zugehörigen Kriterien wirksam oder unwirksam geschaltet. Auch sie kann unter<br />
Adresse 1351 MODUS Z1B = vorwärts, rückwärts oder ungerichtet geschaltet<br />
werden. Wird diese Stufe nicht benötigt, wird sie unwirksam gestellt (Adresse 1351).<br />
Die Einstellmöglichkeiten sind wie bei Zone Z1: Adresse 1352 R(Z1B), Adresse<br />
1353 X(Z1B), Adresse 1354 RE(Z1B). Auch die Verzögerungszeiten können für<br />
einphasige und mehrphasige Fehler unterschiedlich eingestellt werden: T1B 1POL.<br />
(Adresse 1355) und T1B MEHRPOL (Adresse 1356).<br />
Die Zone Z1B wird meist im Zusammenhang mit automatischer Wiedereinschaltung<br />
und/oder Signalübertragungsverfahren verwendet. Sie kann intern von den Signalübertragungsfunktionen<br />
(siehe auch Abschnitt 6.6) oder der integrierten Wiedereinschaltautomatik<br />
(wenn vorhanden, siehe auch Abschnitt 6.13) oder von extern über<br />
eine Binäreingabe aktiviert werden. Sie wird i.Allg. auf mindestens 120 % der Leitungsstrecke<br />
eingestellt. Bei Leitungen mit 3 Enden („Dreibein“) muss sie mit Sicherheit<br />
über die längere Leitungsstrecke reichen, auch dann, wenn über den Verzweigungspunkt<br />
zusätzliche Speisung möglich ist. Die Verzögerungszeiten werden, abhängig<br />
vom Verwendungszweck, auf Null oder geringe Verzögerung eingestellt. Bei<br />
Verwendung von Vergleichsverfahren sind auch Abhängigkeiten mit der Anregung zu<br />
beachten (siehe Randtitel „Voraussetzungen beim Distanzschutz“ in Abschnitt 6.6.2).<br />
6-50 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Arbeitet der Distanzschutz mit der internen oder einer externen Wiedereinschaltautomatik<br />
zusammen, so kann unter Adresse 1357 1.WE -> Z1B bestimmt werden, welche<br />
Distanzstufe vor einer automatischen Wiedereinschaltung freigegeben sein soll.<br />
Normalerweise wird beim ersten Unterbrechungszyklus im Übergreifbereich Z1B gemessen<br />
(1.WE -> Z1B = Ja). Dies kann dadurch unterdrückt werden, dass 1.WE -><br />
Z1B auf Nein gestellt wird. Dann wird die Übergreifzone Z1B bei bereiter Wiedereinschaltfunktion<br />
nicht freigegeben. Zone Z1 ist stets freigegeben. Die Einstellung wirkt<br />
sich bei externem Wiedereinschaltgerät nur aus, wenn die Bereitschaft des Wiedereinschaltgerätes<br />
über die Binäreingabe „>FreigWE Stufen“ (FNr 383) mitgeteilt wird.<br />
6.2.3.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Impedanzwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind die Impedanzwerte<br />
durch 5 zu dividieren.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1301 MODUS Z1 vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1<br />
1302 R(Z1) 0.050..250.000 Ohm 1.250 Ohm Resistanz R(Z1)<br />
1303 X(Z1) 0.050..250.000 Ohm 2.500 Ohm Reaktanz X(Z1)<br />
1304 RE(Z1) 0.050..250.000 Ohm 2.500 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z1)<br />
1305 T1 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-1pol<br />
1306 T1 MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-mehrpol<br />
1307 ALPHA POLYG 0..45 ° 0 ° Polygonabschrägung (1. Quadrant)<br />
1351 MODUS Z1B vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1B<br />
1352 R(Z1B) 0.050..250.000 Ohm 1.500 Ohm Resistanz R(Z1B)<br />
1353 X(Z1B) 0.050..250.000 Ohm 3.000 Ohm Reaktanz X(Z1B)<br />
1354 RE(Z1B) 0.050..250.000 Ohm 3.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern<br />
RE(Z1B)<br />
1355 T1B 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-1pol<br />
1356 T1B MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-mehrpol<br />
1357 1.WE -> Z1B Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Freigabe Zone Z1B für<br />
1.WE-Zyklus<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-51
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1311 MODUS Z2 vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z2<br />
1312 R(Z2) 0.050..250.000 Ohm 2.500 Ohm Resistanz R(Z2)<br />
1313 X(Z2) 0.050..250.000 Ohm 5.000 Ohm Reaktanz X(Z2)<br />
1314 RE(Z2) 0.050..250.000 Ohm 5.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z2)<br />
1315 T2 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-1pol<br />
1316 T2 MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-mehrpol<br />
1317A AUS1POL Z2 Nein<br />
Ja<br />
1321 MODUS Z3 vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
Nein<br />
rückwärts<br />
Einpoliges AUS bei Fehler in Z2<br />
Betriebsart der Zone Z3<br />
1322 R(Z3) 0.050..250.000 Ohm 5.000 Ohm Resistanz R(Z3)<br />
1323 X(Z3) 0.050..250.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Reaktanz X(Z3)<br />
1324 RE(Z3) 0.050..250.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z3)<br />
1325 T3 0.00..30.00 s; ∞ 0.60 s Verzögerungszeit T3<br />
1331 MODUS Z4 vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
ungerichtet<br />
Betriebsart der Zone Z4<br />
1332 R(Z4) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz R(Z4)<br />
1333 X(Z4) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Reaktanz X(Z4)<br />
1334 RE(Z4) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z4)<br />
1335 T4 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T4<br />
1341 MODUS Z5 vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart der Zone Z5<br />
1342 R(Z5) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz R(Z5)<br />
1343 X(Z5)+ 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Reaktanz X(Z5)+ (Richtung vorwärts)<br />
1344 RE(Z5) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z5)<br />
1345 T5 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T5<br />
1346 X(Z5)- 0.050..250.000 Ohm 4.000 Ohm Reaktanz X(Z5)- (Richtung rückwärts)<br />
6-52 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
6.2.4 Distanzschutz mit MHO–Charakteristik (wahlweise)<br />
Der Distanzschutz 7SA522 kann wahlweise mit polygonaler Auslösecharakteristik<br />
oder mit MHO–Kreis–Charakteristik oder mit beiden ausgerüstet sein, abhängig von<br />
der bestellten Ausführung. Sind beide Charakteristiken vorhanden, können sie für Leiter–Leiter–Schleifen<br />
und für Leiter–Erde–Schleifen getrennt bestimmt werden. Wird<br />
nur die polygonale Auslösecharakteristik gewünscht, ist dieser Abschnitt 6.2.4 ohne<br />
Belang.<br />
6.2.4.1 Funktionsbeschreibung<br />
Grundkreis<br />
Für jede Distanzzone wird ein MHO–Kreis definiert, der die Auslösecharakteristik für<br />
die entsprechende Zone darstellt. Insgesamt gibt es für jede Fehlerschleife fünf unabhängige<br />
Zonen und zusätzlich eine gesteuerte Zone. Die Grundform eines MHO–Kreises<br />
ist in Bild 6-30 als Beispiel für eine Zone dargestellt.<br />
Der MHO–Kreis ist definiert durch seine Durchmesserstrecke, die durch den Koordinatenursprung<br />
und die Durchmesserlänge als Betrag einer Impedanz Z r für die Reichweite<br />
bestimmt wird, und seinem Neigungswinkel, der dem Leitungswinkel ϕ Ltg entspricht.<br />
Ein Lastkegel mit den Parametern R Last und ϕ Last kann den Bereich der<br />
Lastimpedanz aus dem Kreis ausschneiden. Die Reichweite Z r kann für jede Zone individuell<br />
eingestellt werden; der Neigungswinkel ϕ Ltg sowie die Lastimpedanzparameter<br />
R Last , und ϕ Last sind für alle Zonen gemeinsam. Da der Kreis durch den Koordinatenursprung<br />
geht, ist eine gesonderte Richtungsbestimmung nicht notwendig.<br />
jX<br />
Wie bei allen Kennlinien, die durch den Koordinatenursprung gehen, ist auch beim<br />
MHO–Kreis die Grenze um den Ursprung selbst nicht definiert, da die Messspannung<br />
hier Null oder für eine Auswertung zu klein ist. Deshalb wird der MHO–Kreis polari-<br />
Leitungsgerade<br />
Z r<br />
R Last<br />
Durchmesser<br />
Leitungsgerade<br />
ϕ Ltg<br />
Lastbereich<br />
R<br />
Bild 6-30<br />
Grundform der MHO–Kreis–Charakteristik<br />
Polarisierter MHO–<br />
Kreis<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-53
Funktionen<br />
siert. Die Polarisation bestimmt den unteren Scheitelpunkt des Kreises, d.h. den unteren<br />
Schnittpunkt der Durchmessergeraden mit der Kreisperipherie. Der obere<br />
Scheitel, der durch die Einstellung der Reichweite Z r bestimmt wird, bleibt dabei unverändert.<br />
Unmittelbar nach Fehlereintritt ist die Kurzschlussspannung durch Ausgleichsvorgänge<br />
beeinflusst; deshalb wird mit der vor Kurzschlusseintritt gespeicherten<br />
Spannung polarisiert. Dies bewirkt eine Verlagerung des unteren Scheitelpunktes<br />
um die der gespeicherten Spannung entsprechende Impedanz (siehe Bild 6-31).<br />
Wenn die gespeicherte Kurzschlussspannung zu klein ist, wird eine kurzschlussfremde<br />
Spannung verwendet. Diese steht theoretisch sowohl für die Leiter–Erde–Schleifen<br />
als auch für die Leiter–Leiter–Schleifen senkrecht auf den kurzschlussgetreuen<br />
Spannungen, was bei der Berechnung durch eine 90°–Drehung berücksichtigt wird.<br />
Die kurzschlussfremde Spannung verlagert ebenfalls den unteren Scheitel des MHO–<br />
Kreises.<br />
jX<br />
Z r<br />
Leitungsgerade<br />
Durchmesser<br />
R Last<br />
Lastbereich<br />
R<br />
k·Z V<br />
Z V = Vorimpedanz<br />
k = Bewertungsfaktor 0,15 für<br />
Polarisationsspannung<br />
Bild 6-31<br />
Polarisierter MHO–Kreis<br />
Eigenschaften des<br />
MHO–Kreises<br />
Da die kurzschlussfremde oder gespeicherte Spannung (ohne Lasttransport) gleich<br />
der entsprechenden Generatorspannung E ist und sich nach Kurzschlusseintritt nicht<br />
ändert (siehe auch Bild 6-32), erscheint der untere Scheitel des Kreisdurchmessers<br />
im Impedanzdiagramm um die Polarisationsgröße k·Z V1 =k·E 1 /I 1 verschoben. Der<br />
obere Scheitelpunkt bleibt durch den Einstellwert Z r definiert. Bei Fehlerort F 1 (Bild<br />
6-32a) liegt der Kurzschluss in Vorwärtsrichtung, die Vorimpedanz in Rückwärtsrichtung.<br />
Alle Fehlerorte bis unmittelbar am Geräteeinbauort (Stromwandler) liegen eindeutig<br />
innerhalb des MHO–Kreise (Bild 6-32b). Wenn sich der Strom umkehrt, ändert<br />
sich schlagartig der Scheitel des Kreisdurchmessers (Bild 6-32c). Über die Messstelle<br />
(Stromwandler) fließt jetzt ein umgekehrter Strom I 2 , der von der Vorimpedanz Z V2 +<br />
Z L bestimmt wird. Der Scheitelpunkt Z r bleibt bestehen; er ist jetzt die untere Grenze<br />
des Kreisdurchmessers. Bei Lasttransport über die Leitung kann sich der Scheitelzeiger<br />
zusätzlich um den Lastwinkel drehen.<br />
6-54 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Wird bei der Verwendung des MHO–Kreises auf einen dreipoligen Fehler zugeschaltet,<br />
so steht weder eine Speicher- noch eine fehlerfremde Spannung zur Verfügung.<br />
Um Zuschaltungen auf dreipolige Nahfehler sicher zu erfassen, soll bei parametrierter<br />
MHO–Charakteristik die Schnellabschaltung immer eingeschaltet sein.<br />
F 2 F 1<br />
E 1 E 2<br />
Z V1<br />
I Z L<br />
Z 2<br />
V2<br />
7SA522<br />
jX<br />
I 1<br />
F 1<br />
6-32a<br />
Z V1<br />
Z L<br />
Z r<br />
Z V2<br />
R<br />
jX<br />
Z V2<br />
Z r<br />
Z L<br />
F 2<br />
Z V1<br />
R<br />
6-32b<br />
Bild 6-32<br />
6-32c<br />
Polarisierter MHO–Kreis mit kurzschlussfremden oder gespeicherten Spannungen<br />
Kreiseinordnung<br />
und Zonenanregung<br />
Die Einordnung der Messgrößen in die Auslöseebenen der MHO–Kreise geschieht für<br />
jede Zone durch die Winkelbestimmung zwischen zwei Differenzzeigern ∆Z 1 und ∆Z 2<br />
(Bild 6-33). Diese Zeiger ergeben sich aus der Differenz zwischen den beiden Scheiteln<br />
des Kreisdurchmessers und der Fehlerimpedanz. Der Scheitel Z r entspricht dem<br />
Einstellwert der betrachteten Zone (Z r und ϕ MHO wieinBild6-30),derScheitelk· Z V<br />
der Polarisationsgröße. Die Differenzzeiger ergeben sich also zu<br />
∆Z 1 =Z F –Z r<br />
∆Z 2 =Z F –k· Z V<br />
Im Grenzfall liegt Z F auf der Kreisperipherie. Dann ist der Winkel zwischen den beiden<br />
Differenzzeigern 90° (Thales–Satz). Innerhalb des Kreises ist der Winkel größer, außerhalb<br />
kleiner als 90°.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-55
Funktionen<br />
.<br />
jX<br />
Z r<br />
Z r = Kippimpedanz (Einstellwert)<br />
Z F = Fehlerimpedanz<br />
Z V = Vorimpedanz<br />
k = Bewertungsfaktor für<br />
Polarisationsspannung<br />
∆Z 1<br />
Z F<br />
∆Z 2<br />
R Last<br />
Lastbereich<br />
R<br />
k·Z V<br />
Bild 6-33<br />
Zeigerdiagramm der Messgrößen beim MHO–Kreis<br />
Für jede Distanzzone kann mittels des Parameters Z r ein MHO–Kreis definiert werden.<br />
Für jede Zone kann auch bestimmt werden, ob sie vorwärts oder rückwärts<br />
wirken soll. In Rückwärtsrichtung ist der MHO–Kreis im Koordinatenursprung gespiegelt.<br />
Sobald die Fehlerimpedanz irgendeiner Schleife sicher im MHO–Kreis einer Distanzzone<br />
liegt, wird die betroffene Schleife als „angeregt“ identifiziert. Die Schleifeninformationen<br />
werden auch in phasengerechte Meldungen umgesetzt. Weitere Bedingungen<br />
für die Anregung einer Zone sind, dass die Zone nicht von der Pendelsperre<br />
blockiert ist (vgl. auch Abschnitt 6.3.1). Außerdem darf der Distanzschutz insgesamt<br />
nicht ausgeschaltet oder blockiert sein. Bild 6-34 zeigt diese Bedingungen.<br />
Die Zonen und Phasen einer so gültigen Anregung, z.B. „Dis AnrZ1 L1“ für Zone<br />
Z1 und Phase L1 werden von der Zonenlogik (siehe Abschnitt 6.2.5) und von Zusatzfunktionen<br />
(z.B. Signalübertragungslogik, Abschnitt 6.6.1) weiterverarbeitet.<br />
Dis ausgeschaltet<br />
Dis blockiert<br />
≥1<br />
Pendelsperre<br />
1401 MODUS Z1<br />
„1“<br />
vorwärts*)<br />
rückwärts*)<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
Freigabe für Z1<br />
unwirksam<br />
weitere<br />
Zonen<br />
*)vorwärts und rückwärts wirkensichnuraufdieMeßgrößen<br />
aus, nicht auf die Logik<br />
Bild 6-34 Freigabelogik einer Zone (Beispiel für Z1)<br />
6-56 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Insgesamt gibt es folgende Zonen:<br />
Unabhängige Zonen:<br />
• 1. Zone (Schnellzone) Z1 mit ZR(Z1); verzögerbar mit T1 1POL. bzw. T1 MEHR-<br />
POL,<br />
• 2. Zone (Reservezone) Z2 mit ZR(Z2); verzögerbar mit T2 1POL. bzw. T2 MEHR-<br />
POL,<br />
• 3. Zone (Reservezone) Z3 mit ZR(Z3); verzögerbar mit T3,<br />
• 4. Zone (Reservezone) Z4 mit ZR(Z4); verzögerbar mit T4,<br />
• 5. Zone (Reservezone) Z5 mit ZR(Z5); verzögerbar mit T5.<br />
Abhängige (gesteuerte) Zone:<br />
• Übergreifzone Z1B mit ZR(Z1B); verzögerbar mit T1B 1POL. bzw. T1B MEHR-<br />
POL.<br />
6.2.4.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Die Funktionsparameter für die MHO–Kreis–Charakteristik gelten nur dann, wenn bei<br />
der Festlegung des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1) für Phase–Phase–Messung<br />
(Adresse 112) und/oder Phase–Erde–Messung (Adresse 113)derMHO–Kreis ausgewählt<br />
wurde.<br />
Staffelplan<br />
Es empfiehlt sich, zunächst für das gesamte galvanisch zusammenhängende Netz einen<br />
Staffelplan aufzustellen, auf dem die Streckenlängen mit ihren primären Impedanzen<br />
Z in Ω/Phase eingetragen sind. Die Impedanzen Z sind maßgebend für die Reichweite<br />
der Distanzzonen.<br />
Für die erste Zone Z1 wählt man normalerweise etwa 85 % der zu schützenden Leitungsstrecke<br />
ohne Verzögerung (d.h. T1 = 0,00 s). Der Schutz wird dann Fehler auf<br />
dieser Distanz mit seiner Eigenzeit abschalten.<br />
Für die höheren Stufen wird die Verzögerungszeit um je eine Staffelzeit erhöht. Die<br />
Staffelzeit muss die Leistungsschalter–Ausschaltzeit einschl. Streuung, die Rückfallzeit<br />
der Schutzeinrichtungen und die Streuung der Verzögerungszeiten berücksichtigen.<br />
Üblich sind 0,2 s bis 0,4 s. Die Reichweite wird so gewählt, dass sie bis etwa<br />
80 % der zeitgleichen Zone des Schutzes für die kürzeste Folgeleitung reicht.<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 können die Werte wahlweise<br />
in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden.<br />
Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die aus dem Staffelplan ermittelten<br />
Werte auf die Sekundärseite der Strom- und Spannungswandler umgerechnet. Allgemein<br />
gilt:<br />
Z sekundär<br />
=<br />
Übersetzung Stromwandler<br />
-------------------------------------------------------------------------------------- ⋅ Z<br />
Übersetzung Spannungswandler primär<br />
Entsprechend gilt für die Reichweite einer beliebigen Distanzzone:<br />
Z sek<br />
N Str<br />
= ------------ ⋅ Z prim<br />
N Spg<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-57
Funktionen<br />
mit<br />
N Str — Übersetzung der Stromwandler<br />
N Spg — Übersetzung der Spannungswandler<br />
Bei langen, hoch belasteten Leitungen könnte der MHO–Kreis bis in den Lastbereich<br />
hineinragen. Dies ist unbedenklich, da die Anregung durch Überlast durch den Lastkegel<br />
verhindert wird. Siehe Randtitel „Lastbereich“ in Abschnitt 6.2.2.2.<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 mit den Daten:<br />
s (Länge) = 21 Meilen<br />
R 1 /s = 0,31 Ω/Meile<br />
X 1 /s = 0,69 Ω/Meile<br />
R 0 /s = 0,87 Ω/Meile<br />
X 0 /s = 1,96 Ω/Meile<br />
Stromwandler 600 A/5 A<br />
Spannungswandler 1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
Daraus errechnen sich die Leitungsdaten:<br />
R L = 0,31 Ω/Meile · 21 Meilen = 6,51Ω<br />
X L = 0,69 Ω/Meile · 21 Meilen = 14,49Ω<br />
Z L = √6,51 2 + 14,49 2 Ω = 15,88 Ω<br />
Für die erste Zone sollen 85 % der Leitungslänge eingestellt werden, das ergibt<br />
primär:<br />
Z1 prim =0,85·Z L = 0,85 · 15,88 Ω = 13,5 Ω<br />
oder sekundär:<br />
Z1 sek<br />
N Str<br />
600 A/5 A<br />
= ------------ ⋅ Z prim<br />
= ------------------------------------ ⋅ 13,<br />
5 Ω = 1,47 Ω<br />
1<strong>10</strong> kV/0,1 kV<br />
N Spg<br />
Unabhängige Zonen<br />
Z1 bis Z5<br />
Jede Zone kann mit dem Parameter MODUS vorwärts oder rückwärts eingestellt<br />
werden (Adresse 1401 MODUS Z1, 1411 MODUS Z2, 1421 MODUS Z3, 1431 MODUS<br />
Z4 und 1441 MODUS Z5). Dies erlaubt beliebige vorwärts oder rückwärts gestaffelte<br />
Stufen. Nicht benötigte Zonen werden unwirksam gestellt.<br />
Für jede benutzte Zone werden die aus dem Staffelplan ermittelten Werte eingestellt.<br />
Die Parameter sind nach den Zonen gruppiert. Für die 1. Zone sind dies die Parameter<br />
ZR(Z1) (Adresse 1402) für den Abstand des oberen Scheitelpunktes des MHO–<br />
Kreises vom Ursprung (Reichweite) sowie die Verzögerungszeiten.<br />
Für die 1. Zone können für einphasige und mehrphasige Fehler unterschiedliche Verzögerungszeiten<br />
eingestellt werden: T1 1POL. (Adresse 1305) und T1 MEHRPOL<br />
(Adresse 1306). Normalerweise wird die erste Zone unverzögert eingestellt.<br />
Entsprechend gilt für die weiteren Zonen:<br />
ZR(Z2) (Adresse 1412);<br />
ZR(Z3) (Adresse 1422);<br />
ZR(Z4) (Adresse 1432);<br />
ZR(Z5) (Adresse 1442);<br />
Auch für die 2. Zone können für einphasige und mehrphasige Fehler unterschiedliche<br />
Verzögerungszeiten eingestellt werden. Im Allgemeinen werden die Zeiten gleich eingestellt.<br />
Wenn bei mehrphasigen Fehlern Stabilitätsprobleme zu erwarten sind, kann<br />
man u.U. für T2 MEHRPOL (Adresse 1316) eine kürzere Verzögerungszeit erwägen<br />
6-58 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
und für einphasige Fehler mit T2 1POL. (Adresse 1315) eine längere Verzögerung<br />
tolerieren.<br />
Für die weiteren Stufenzeiten gelten die Einstellungen T3 (Adresse 1325), T4 (Adresse<br />
1335) und T5 (Adresse 1345).<br />
Wenn das Gerät mit der Möglichkeit der einpoligen Auslösung ausgestattet ist, ist in<br />
den Zonen Z1 und Z2 auch einpolige Auslösung möglich. Während die einpolige Auslösung<br />
bei einphasigen Fehlern in Z1 dann die Regel ist (sofern die übrigen Bedingungen<br />
für einpolige Auslösung vorliegen), kann man dies für die zweite Zonen mittels<br />
Adresse 1317A AUS1POL Z2 wählen. Nur wenn diese Adresse auf Ja eingestellt<br />
wird, ist auch in Zone 2 einpolige Auslösung möglich. Voreinstellung ist Nein.<br />
Hinweis:<br />
Als Schnellstufe in Vorwärtsrichtung sollte stets die erste Zone Z1 benutzt werden, da<br />
nur mit Z1 und Z1B eine Schnellauslösung mit der kürzesten Eigenzeit des Gerätes<br />
gewährleistet ist. Die weiteren Zonen sollten bei Vorwärtsstaffelung ansteigend gestaffelt<br />
werden.<br />
Wird eine Schnellstufe in Rückwärtsrichtung benötigt, sollte hierfür die Zone Z3 verwendet<br />
werden, da nur diese eine Schnellauslösung in Rückwärtsrichtung mit der kürzesten<br />
Eigenzeit des Gerätes gewährleistet. Diese Einstellung wird insbesondere<br />
auch im Zusammenhang mit dem Signalverfahren Blocking empfohlen.<br />
Gesteuerte Zone<br />
Z1B<br />
Die Übergreifzone Z1B ist eine gesteuerte Stufe. Sie beeinflusst nicht die Normalzonen<br />
Z1 bis Z5. Es wird also nicht umgeschaltet, vielmehr wird die Übergreifzone von<br />
den zugehörigen Kriterien wirksam oder unwirksam geschaltet. Auch sie kann unter<br />
Adresse 1451 MODUS Z1B = vorwärts oder rückwärts geschaltet werden. Wird<br />
diese Stufe nicht benötigt, wird sie unwirksam gestellt (Adresse 1451). Die Einstellmöglichkeiten<br />
sind wie bei Zone Z1: Adresse 1452 ZR(Z1B). Auch die Verzögerungszeiten<br />
können für einphasige und mehrphasige Fehler unterschiedlich eingestellt<br />
werden: T1B 1POL. (Adresse 1355) undT1B MEHRPOL (Adresse 1356).<br />
Die Zone Z1B wird meist im Zusammenhang mit automatischer Wiedereinschaltung<br />
und/oder Signalübertragungsverfahren verwendet. Sie kann intern von den Signalübertragungsfunktionen<br />
(siehe auch Abschnitt 6.6) oder der integrierten Wiedereinschaltautomatik<br />
(wenn vorhanden, siehe auch Abschnitt 6.13) oder von extern über<br />
eine Binäreingabe aktiviert werden. Sie wird i.Allg. auf mindestens 120 % der Leitungsstrecke<br />
eingestellt. Bei Leitungen mit drei Enden („Dreibein“) muss sie mit Sicherheit<br />
über die längere Leitungsstrecke reichen, auch dann, wenn über den Verzweigungspunkt<br />
zusätzliche Speisung möglich ist. Die Verzögerungszeiten werden,<br />
abhängig vom Verwendungszweck, auf Null oder geringe Verzögerung eingestellt.<br />
Bei Verwendung von Vergleichsverfahren sind auch Abhängigkeiten mit der Anregung<br />
zu beachten (siehe Randtitel „Voraussetzungen beim Distanzschutz“ in Abschnitt<br />
6.6.2).<br />
Arbeitet der Distanzschutz mit der internen oder einer externen Wiedereinschaltautomatik<br />
zusammen, so kann unter Adresse 1357 1.WE -> Z1B bestimmt werden, welche<br />
Distanzstufe vor einer automatischen Wiedereinschaltung freigegeben sein soll.<br />
Normalerweise wird beim ersten Unterbrechungszyklus im Übergreifbereich Z1B gemessen<br />
(1.WE -> Z1B = Ja). Dies kann dadurch unterdrückt werden, dass 1.WE -><br />
Z1B auf Nein gestellt wird. Dann wird die Übergreifzone Z1B bei bereiter Wiedereinschaltfunktion<br />
nicht freigegeben. Zone Z1 ist stets freigegeben. Die Einstellung wirkt<br />
sich bei externem Wiedereinschaltgerät nur aus, wenn die Bereitschaft des Wiedereinschaltgerätes<br />
über die Binäreingabe „>FreigWE Stufen“ mitgeteilt wird.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-59
Funktionen<br />
6.2.4.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Impedanzwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind die Impedanzwerte<br />
durch 5 zu dividieren.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1401 MODUS Z1 vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1<br />
1402 ZR(Z1) 0.050..200.000 Ohm 2.500 Ohm Impedanz ZR(Z1)<br />
1305 T1 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-1pol<br />
1306 T1 MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-mehrpol<br />
1451 MODUS Z1B vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1B<br />
1452 ZR(Z1B) 0.050..200.000 Ohm 3.000 Ohm Impedanz ZR(Z1B)<br />
1355 T1B 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-1pol<br />
1356 T1B MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-mehrpol<br />
1357 1.WE -> Z1B Nein<br />
Ja<br />
1411 MODUS Z2 vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
Ja<br />
vorwärts<br />
Freigabe Zone Z1B für<br />
1.WE-Zyklus<br />
Betriebsart der Zone Z2<br />
1412 ZR(Z2) 0.050..200.000 Ohm 5.000 Ohm Impedanz ZR(Z2)<br />
1315 T2 1POL. 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-1pol<br />
1316 T2 MEHRPOL 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-mehrpol<br />
1317A AUS1POL Z2 Nein<br />
Ja<br />
1421 MODUS Z3 vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
Nein<br />
rückwärts<br />
Einpoliges AUS bei Fehler in Z2<br />
Betriebsart der Zone Z3<br />
1422 ZR(Z3) 0.050..200.000 Ohm 5.000 Ohm Impedanz ZR(Z3)<br />
1325 T3 0.00..30.00 s; ∞ 0.60 s Verzögerungszeit T3<br />
1431 MODUS Z4 vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z4<br />
1432 ZR(Z4) 0.050..200.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Impedanz ZR(Z4)<br />
1335 T4 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T4<br />
1441 MODUS Z5 vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart der Zone Z5<br />
1442 ZR(Z5) 0.050..200.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Impedanz ZR(Z5)<br />
6-60 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1345 T5 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T5<br />
6.2.5 Auslöselogik des Distanzschutzes<br />
6.2.5.1 Funktionsbeschreibung<br />
Generalanregung<br />
Sobald irgendeine der Distanzzonen einen Fehler innerhalb ihres Auslösegebietes sicher<br />
erkannt hat, wird das Signal „Dis G–Anr“ (Generalanregung des Distanzschutzes)<br />
erzeugt. Dieses Signal wird gemeldet und steht für die Initialisierung von internen<br />
oder externen Zusatzfunktionen (z.B. Signalübertragung, automatische Wiedereinschaltung)<br />
zur Verfügung.<br />
Zonenlogik der unabhängigen<br />
Zonen<br />
Z1 bis Z5<br />
Jede Distanzzone gibt ein ihr zugeordnetes und die betroffenen Phasen identifizierendes<br />
Ausgangssignal ab, wie bei den Messverfahren erwähnt. Eine Zonenlogik verknüpft<br />
diese Zonenanregung mit möglichen weiteren internen und externen Signalen,<br />
startet die zugeordneten Verzögerungszeiten und führt die Entscheidung über die<br />
Auslösung herbei. Bild 6-35 zeigt vereinfacht die Zonenlogik für die erste Zone, Bild<br />
6-36 für die zweite und Bild 6-37 für die dritte Zone. Die Zonen Z4 und Z5 arbeiten<br />
nach Bild 6-38.<br />
Bei den Zonen Z1, Z2 und Z1B kann bei einphasigen Fehlern eine einpolige Auslösung<br />
erfolgen, sofern das Gerät für einpolige Auslösung vorgesehen ist. Deshalb gibt<br />
es dort auch die Ausgangsmeldungen für jeden Pol. Für diese Zonen sind auch unterschiedliche<br />
Verzögerungszeiten für einphasige oder mehrphasige Fehler möglich. In<br />
den weiteren Zonen erfolgt immer dreipolige Auslösung.<br />
Hinweis:<br />
Der Binäreingang >1polig AUS (F.Nr 381) muss eingeschaltet sein, um eine einpolige<br />
Auslösung zu ermöglichen. Der Binäreingang wird normalerweise von einem externen<br />
Wiedereinschaltgerät aus gesteuert.<br />
Die Verzögerungszeiten der Zonen (außer Z1, die normalerweise immer unverzögert<br />
wirkt) können auch umgangen werden. Die unverzögerte Freigabe kommt von einer<br />
Einschaltlogik, die von extern über das Einschaltsignal des Steuerquittierschalters<br />
oder von einer internen Zuschalterkennung gesteuert werden kann (siehe Abschnitt<br />
6.19.1). Die Zonen Z4 und Z5 können von externen Kriterien blockiert werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-61
Funktionen<br />
L1<br />
L2<br />
=1<br />
Dis Abl T1<br />
L3<br />
Dis G–AUS<br />
Dis Anr Z1 L1<br />
Dis Anr Z1 L2<br />
Dis Anr Z1 L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
≥1<br />
≥1<br />
1305 T1 1POL.<br />
T 0<br />
1306 T1 MEHRPOL<br />
T 0<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
Auslöselogik<br />
des Distanz-<br />
schutzes-<br />
Dis AUS1polL1<br />
Dis AUS1polL2<br />
Dis AUS1polL3<br />
Dis AUS L123<br />
FNr. 0381<br />
>1polig AUS<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Dis AUS Z1 1p<br />
Dis AUS Z1 3p1<br />
Dis AUS Z1 3pm<br />
Bild 6-35<br />
Auslöselogik für die 1. Zone<br />
L1<br />
L2<br />
=1<br />
Dis Abl T2<br />
L3<br />
Dis Anr Z2 L1<br />
Dis Anr Z2 L2<br />
Dis Anr Z2 L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
1315 T2 1POL.<br />
T 0<br />
1316 T2 MEHRPOL<br />
T 0<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Auslöselogik<br />
des Distanz-<br />
schutzes-<br />
Dis G–AUS<br />
Dis AUS1polL1<br />
Dis AUS1polL2<br />
Dis AUS1polL3<br />
Dis AUS L123<br />
Dis AUS Z2 1p<br />
Dis AUS Z2 3p<br />
Z2 unverzögert<br />
(siehe Bild 6-24)<br />
FNr. 0381<br />
>1polig AUS<br />
Bild 6-36<br />
Auslöselogik für die 2. Zone<br />
1325 T3<br />
Dis Abl T3<br />
Dis Anr Z3 L1<br />
Dis Anr Z3 L2<br />
Dis Anr Z3 L3<br />
Z3 unverzögert<br />
(siehe Bild 6-24)<br />
≥1<br />
T 0<br />
&<br />
≥1<br />
Auslöselogik<br />
des Distanz-<br />
schutzes-<br />
Dis G–AUS<br />
Dis AUS L123<br />
Dis AUS Z3<br />
Bild 6-37<br />
Auslöselogik für die 3. Zone<br />
6-62 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Dis Anr Z4 L1<br />
Dis Anr Z4 L2<br />
Dis Anr Z4 L3<br />
Z4 unverzögert<br />
(siehe Bild 6-24)<br />
FNr 3617<br />
Dis Blk.Z4-AUS<br />
Bild 6-38<br />
≥1<br />
1335 T4<br />
T 0<br />
Auslöselogik für die 4. und 5. Zone, dargestellt für Z4<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
Auslöselogik<br />
des Distanz-<br />
schutzes-<br />
Dis Abl T4<br />
Dis G–AUS<br />
Dis AUS L123<br />
Dis AUS Z4<br />
Zonenlogik der gesteuerten<br />
Zone Z1B<br />
Die gesteuerte Zone Z1B wird normalerweise als Übergreifzone eingesetzt. Die Logik<br />
ist in Bild 6-39 dargestellt. Sie kann von verschiedenen internen und externen Funktionen<br />
aktiviert werden. Von extern wirken die Binäreingaben „>DisFreig.Z1B“ und<br />
„>FreigWE Stufen“. Erstere kann z.B. von einem externen Signalübertragungsgerät<br />
kommen und wirkt nur auf Z1B des Distanzschutzes. Letztere wirkt auf alle Schutzfunktionen,<br />
die eine WE–Stufe haben; sie kann z.B. von einer externen Wiedereinschaltautomatik<br />
gesteuert werden. Außerdem ist es möglich, die Zone Z1B als WE–<br />
Stufe nur für einpolige Fehler wirken zu lassen, wenn z.B. nur einpolige Kurzunterbrechung<br />
durchgeführt werden soll.<br />
Schließlich ist es mit 7SA522 möglich, bei zweiphasigen erdfreien Fehlern in der<br />
Übergreifzone einpolig auszulösen, wenn einpolige Unterbrechungszyklen durchgeführt<br />
werden.<br />
Da das Gerät über eine integrierte Signalübertragungsfunktion verfügt (siehe Abschnitt<br />
6.6), können Freigabesignale von dieser auf die Zone Z1B wirken, vorausgesetzt,<br />
die interne Signalübertragungsfunktion ist über den Projektierungsparameter<br />
121 DIS SIGNAL für eines der möglichen Verfahren projektiert, also nicht als nicht<br />
vorhanden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-63
Funktionen<br />
FNr. 0381<br />
>1polig AUS<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
=1<br />
Dis Abl T1B<br />
Dis Anr Z1B L1<br />
Dis Anr Z1B L2<br />
Dis Anr Z1B L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
1355 T1B 1POL.<br />
T 0<br />
≥1<br />
1356 T1B MEHRPOL<br />
T 0<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
Auslöselogik<br />
des Distanz-<br />
schutzes-<br />
Dis G–AUS<br />
Dis AUS1polL1<br />
Dis AUS1polL2<br />
Dis AUS1polL3<br />
L3<br />
L1<br />
Dis AUS L123<br />
Z1B unverzög.<br />
(siehe Bild 6-24)<br />
L2<br />
L3<br />
≥1<br />
&<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
&<br />
pro Phase<br />
Dis AUS Z1B1p<br />
Dis AUS Z1B3p1<br />
Dis AUS Z1B3pm<br />
„1“<br />
>DisFreig.Z1B<br />
0121 DIS SIGNAL<br />
Dis Sig aktiv<br />
(weitere)<br />
nicht vorhanden<br />
Dis FreiZ1B/T1B L1<br />
Dis FreiZ1B/T1B L2<br />
Dis FreiZ1B/T1B L3<br />
&<br />
&<br />
&<br />
L1<br />
L2<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
&<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
Dis AUS Z1B Sig<br />
1357 1.WE –> Z1B<br />
&<br />
L3<br />
„1“<br />
Nein<br />
Ja<br />
>FreigWE Stufen<br />
&<br />
&<br />
>nur 1polig<br />
&<br />
1polige<br />
Auslösung<br />
bei 2pol.<br />
Fehler<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Bild 6-39<br />
Auslöselogik für die gesteuerte Zone Z1B<br />
6-64 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Distanzschutz<br />
Auslöselogik<br />
Die von den einzelne Zonen generierten Ausgangssignale werden in der eigentlichen<br />
Auslöselogik zu den Ausgangssignalen „Dis G–AUS“, „Dis AUS1polL1“,<br />
„Dis AUS1polL2“, „Dis AUS1polL3“, „Dis AUS L123“ verknüpft. Dabei bedeuten<br />
die einpoligen Informationen, dass wirklich nur einpolig ausgelöst werden soll.<br />
Weiterhin wird die Zone identifiziert, die zur Auslösung führte; wenn einpolige Auslösung<br />
möglich ist, wird auch dies signalisiert, wie in den Zonenlogiken (Bilder 6-35 bis<br />
6-39) gezeigt. Die eigentliche Erzeugung der Kommandos für die Auslöserelais geschieht<br />
in der Auslöselogik des Gesamtgerätes (siehe Abschnitt 6.19.4).<br />
6.2.5.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Die in der Auslöselogik des Distanzschutzes mitverarbeiteten Verzögerungszeiten der<br />
Distanzstufen und Eingriffsmöglichkeiten wurden bereits bei der Einstellung der Zonen<br />
berücksichtigt (Abschnitt 6.2.3.2 bzw. 6.2.4.2).<br />
Für das Zuschalten auf einen Kurzschluss wurde der Parameter unter Adresse 1232<br />
ZUSCHALT. bei den Allgemeinen Daten des Distanzschutzes (Abschnitt 6.2.2.2) eingestellt.<br />
Weitere Einstellmöglichkeiten, die die Auslösung betreffen, sind bei der Auslöselogik<br />
des Gesamtgerätes beschrieben (siehe Abschnitt 6.19.4).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-65
Funktionen<br />
6.3 Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise)<br />
Nach dynamischen Vorgängen wie Lastsprüngen, Kurzschlüssen, Kurzunterbrechung<br />
oder Schalthandlungen kann es dazu kommen, dass sich die Generatoren unter<br />
pendelartigen Vorgängen auf die neue Leistungsbilanz des Netzes einstellen müssen.<br />
Dem Distanzschutz werden bei Pendelungen hohe Ausgleichsströme und — besonders<br />
in der elektrischen Mitte — kleine Spannungen zugeführt (Bild 6-40). Kleine<br />
Spannungen bei gleichzeitig hohen Strömen bedeuten scheinbar kleine Impedanzen,<br />
die wiederum zur Auslösung durch den Distanzschutz führen könnten. In ausgedehnten<br />
Netzen mit hoher übertragener Leistung kann sogar die Stabilität der Energieübertragung<br />
durch solche Leistungspendelungen gefährdet sein.<br />
E 2 E 1<br />
M<br />
Z 2<br />
I<br />
M<br />
Z 1<br />
I<br />
M<br />
E 2 U<br />
E 1<br />
E 2 U E 1<br />
E 1<br />
– E 2<br />
I = -------------------<br />
Z 1<br />
+ Z 2<br />
an der Messstelle M<br />
Bild 6-40<br />
Pendelung<br />
Zur Vermeidung unkontrollierter Auslösungen werden die Distanzschutzeinrichtungen<br />
durch Pendelsperren ergänzt. An bestimmten Stellen des Netzes setzt man außerdem<br />
Pendelauslöseeinrichtungen ein, um bei Verlust des Synchronismus durch starke<br />
(instabile) Pendelungen das Netz an gezielten Stellen in Teilnetze aufzutrennen.<br />
7SA522 verfügt über einen integrierten Pendelzusatz, der sowohl bei Pendelungen<br />
eine Auslösung durch den Distanzschutz verhindert (Pendelsperre) als auch die gezielte<br />
Auslösung bei instabilen Pendelungen erlaubt (Pendelauslösung).<br />
6.3.1 Funktionsbeschreibung<br />
Netzpendelungen sind dreiphasige symmetrische Vorgänge. In der Regel ist also von<br />
einer gewissen Symmetrie der Messgrößen auszugehen. Netzpendelungen können<br />
aber auch während unsymmetrischer Vorgänge eintreten, z.B. bei zweiphasigen<br />
Kurzschlüssen oder während einpoliger Abschaltungen. Deshalb ist die Pendelerfassung<br />
in 7SA522 dreisystemig aufgebaut. Für jede Phase ist ein Messsystem vorhanden.<br />
Auch wenn eine Pendelung erkannt worden ist, führen eintretende Kurzschlüsse<br />
zum schnellen Abwurf der Pendelsperre in den betroffenen Phasen und ermöglichen<br />
so die Auslösung durch den Distanzschutz.<br />
Zur Erfassung einer Pendelung wird die Änderungsgeschwindigkeit des Impedanzzeigers<br />
gemessen. Bei der Polygoncharakteristik beginnt die Messung, wenn der Impedanzzeiger<br />
in den Pendel–Messbereich PPOL (siehe Bild 6-41) eintritt. Der Anrege-<br />
6-66 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise)<br />
bereich APOL setzt sich aus den größten Einstellwerten für R und X aller wirksamen<br />
Zonen zusammen. Der Pendelbereich hat vom Anregebereich einen Mindestabstand<br />
Z Diff von 5 Ω (bei I N =1A)bzw.1Ω (bei I N = 5 A) in allen Richtungen. Bei einem Kurzschluss<br />
(1) geht der Impedanzzeiger schlagartig vom Lastzustand in diesen Anregebereich.<br />
Bei einer synchronen Pendelung dagegen tritt der scheinbare Impedanzzeiger<br />
zuerst in den Pendelbereich PPOL ein und später in den Anregebereich APOL (2).<br />
Es ist auch möglich, dass ein Pendelzeiger in das Gebiet des Pendelbereiches eintritt<br />
und ihn wieder verlässt, ohne den Anregebereich zu berühren (3). Durchläuft der Zeiger<br />
das durch den Pendelbereich aufgespannte Gebiet, so sind die Teile des Netzes<br />
vom Einbauort des Schutzes aus gesehen asynchron geworden (4): Die Übertragung<br />
ist instabil.<br />
jX<br />
X P =X A +Z Diff<br />
Pendelbereich<br />
X A<br />
Anregebereich<br />
APOL<br />
PPOL<br />
(4)<br />
(3)<br />
(2)<br />
(1)<br />
ϕ Leitung<br />
–R P –R A<br />
–X P<br />
R A<br />
R P =R A +Z Diff<br />
R<br />
Z Diff<br />
–X A<br />
Z Diff<br />
Bild 6-41<br />
Leitungsgerade<br />
Leitungsgerade<br />
Ansprechkennlinie für die Pendelerfassung beim Polygon<br />
Bei der MHO–Kreis–Charakteristik gilt analoges (siehe Bild 6-42). Der Pendelkreis hat<br />
ebenfalls einen Abstand Z Diff von 5 Ω (bei I N =1A)bzw.1Ω (bei I N =5A)vomgrößten<br />
Anregekreis. Wenn eine oder mehr Rückwärtszonen eingestellt sind, wird der Impedanzabstand<br />
von allen Zonen eingehalten.<br />
Die Änderungsgeschwindigkeit der 3 Impedanzzeiger wird in 1 / 4 –Perioden–Zyklen<br />
überwacht.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-67
Funktionen<br />
jX<br />
PPOL<br />
Z diff<br />
R<br />
PPOL<br />
Bild 6-42<br />
Ansprechkennlinie für die Pendelerfassung beim MHO–Kreis<br />
X<br />
Fehlereintritt<br />
Pendelung<br />
dX (k)<br />
dR (k)<br />
dX (k-n)<br />
dR (k-n)<br />
Bild 6-43<br />
Impedanzvektor während der Pendelung<br />
Fehlerimpedanz<br />
Last-<br />
impedanz<br />
R<br />
Verlaufskontinuität<br />
und -monotonie<br />
Bei der Unterscheidung zwischen Störfällen und Pendelungen ist die Änderungsrate<br />
des Impedanzvektors von entscheidender Bedeutung. Bild 6-43 verdeutlicht dies.<br />
Während der Pendelung zeigt die gemessene Impedanz im Vergleich zweier Tests<br />
eine klare Änderung bei R und X, hier gekennzeichnet als dR(k) und dX(k). Auffällig<br />
ist ebenfalls, dass die Differenz von einem Test zum nächsten relativ klein ist. d.h.<br />
½dR(k) - dR(k+1)½ < Schwelle.<br />
Tritt ein Fehler auf, so verursacht dieser eine schnelle Änderung, die zur Folge hat,<br />
dass die Pendelung nicht anregt wird.<br />
6-68 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise)<br />
Verlaufsstabilität<br />
Tritt der Impedanzzeiger während der Pendelung in die Impedanzcharakteristik ein,<br />
so geschieht dies an einem Punkt der ellipsenförmigen Kurve, die einer statischen Instabilität<br />
entspricht. Für die Freigabe der Pendelungserfassung wird ein weiteres Kriterium<br />
herangezogen. Bild 6-44 zeigt den Bereich der statischen Instabilität. Dieser<br />
Bereich wird im Distanzschutzgerät erfasst. Hierbei errechnet das Gerät das Zentrum<br />
der Ellipse und prüft, ob der tatsächlich gemessene X–Wert (Ist–Wert) kleiner ist als<br />
dieser Wert.<br />
X<br />
0°<br />
-90° +90°<br />
X 0<br />
Statischer<br />
Instabilitätsbereich<br />
-180° +180°<br />
R<br />
Bild 6-44<br />
Statische Instabilität<br />
Verlaufssymmetrie<br />
Zusätzlich zu diesen Messungen werden 3 Phasen miteinander verglichen, um sicherzustellen,<br />
dass diese symmetrisch sind. Findet eine Pendelung statt, während ein Pol<br />
geschlossen ist, erfahren nur 2 von 3 Phasen einen Impedanzverlauf. In diesem Fall<br />
werden nur diese 2 Phasenverläufe geprüft, um sicherzustellen, dass diese symmetrisch<br />
angeordnet sind.<br />
Pendelerfassung<br />
Um ein stabiles und sicheres Funktionieren der Pendelerfassung zu gewährleisten<br />
ohne die Pendelsperre im Falle eines Fehlers in der Anlage aktivieren zu müssen,<br />
wird eíne logische Kombination verschiedener Messkriterien verwendet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-69
Funktionen<br />
Kein Auslösesignal<br />
vorhanden<br />
Impedanz in PPOL<br />
Verlaufskontinuität<br />
Kein Sprung von<br />
R– und X–Werten<br />
&<br />
&<br />
Pendelung<br />
erfasst<br />
Errechnung der R, X<br />
R– und X–Werte 3<br />
Verlaufsmonotonie<br />
Keine Änderung in<br />
R–Richtung<br />
S Q<br />
Verlaufssymmetrie<br />
Prüfung der Symmetrie<br />
schwingender Verläufe<br />
&<br />
R<br />
Verlaufsstabilität<br />
Errechnung des<br />
Verlaufzentrums<br />
Verlaufsprüfung ATF<br />
Vorzeichenprüfung von R<br />
bei Eintritt und Austritt<br />
Vorzeichenwechsel<br />
Auslösung Außertrittfallschutz<br />
Bild 6-45<br />
Logikdiagramm der Pendelerfassung<br />
In Bild 6-45 sehen Sie ein vereinfachtes Logikdiagramm zur Funktion der Pendelerfassung.<br />
Diese Messung wird pro Phase durchgeführt, obwohl Bild 6-45 nur die Logik<br />
einer Phase zeigt. Bevor ein Pendelerfassungssignal ausgegeben wird, muss sich die<br />
gemessene Impedanz innerhalb des Pendelpolygons befinden (PPOL). Im folgenden<br />
werden 4 weitere Messkriterien aufgeführt:<br />
a) Verlaufskontinuität<br />
Die gemessen R– und X–Werte müssen eine konstante Linie bilden. Es darf kein<br />
Sprung von einem Messwert zum nächsten existieren. Siehe Bild 6-43.<br />
b) Verlaufsmonotonie<br />
Der Impedanzverlauf darf zu Beginn nicht die R–Richtung wechseln. Siehe Bild<br />
6-43.<br />
c) Verlaufssymmetrie<br />
Der Verlauf jeder einzelnen Phase wird bewertet. Tritt kein Fehler auf, müssen diese<br />
3 Verläufe symmetrisch sein. Bei einpoliger Unterbrechung müssen die übrigen<br />
2 Verläufe symmetrisch sein.<br />
d) Verlaufsstabilität<br />
Tritt der Impedanzverlauf während einer Pendelung in das PPOL ein, muss sich<br />
das System im Bereich der statischen Instabilität befinden. In Bild 6-44 entspricht<br />
dieser Zustand der unteren Hälfte des Kreises.<br />
Alle genannten Bedingungen müssen zutreffen, damit eine Pendelsperre eintreten<br />
kann. Tritt die Pendelsperre ein, bleibt diese so lange aktiviert, bis der Impedanzzeiger<br />
das Pendelpolygon (PPOL) verlässt. Voraussetzung jedoch ist, dass während dieser<br />
Phase kein Fehler auftritt. Werden ein Sprung im Verlauf oder die Asymmetrie der<br />
Pendelverläufe festgestellt, wird die Pendelsperre zurückgesetzt.<br />
6-70 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Maßnahmen bei Netzpendelungen (wahlweise)<br />
Pendelsperre<br />
Die Pendelsperre wirkt auf den Distanzschutz. Wenn die Kriterien der Pendelerfassung<br />
in mindestens einer Phase erfüllt sind, sind im Rahmen der Pendelsperre folgende<br />
Reaktionen möglich (einstellbar unter Adresse 2002 PENDELPROG):<br />
• Blockierung aller Zonen (alle blockiert):<br />
Der Distanzschutz ist bei Pendelung mit all seinen Zonen blockiert.<br />
• Blockieren nur der ersten Zone (Z1/Z1B block.):<br />
Die erste Zone (Z1) und die Übergreifzone (Z1B) sind bei Pendelung blockiert. Fehler<br />
in anderen Zonen werden in der zugehörigen Reservezeit ausgelöst.<br />
• Blockieren nur der höheren Zonen (Z2–Z5 block.):<br />
Die höheren Zonen (Z2 bis Z5) sind bei Pendelung blockiert. Nur die erste und<br />
Übergreifzone (Z1 und Z1B) bleiben wirksam.<br />
• Blockieren der ersten beiden Zonen (Z1–Z2 block.):<br />
Die erste und zweite Zone (Z1 und Z2) und die Übergreifzone (Z1B) sind bei Pendelung<br />
blockiert. Die höheren Zonen Z3 bis Z5 bleiben wirksam.<br />
Die betreffende Maßnahme gilt für alle Phasen, wenn Pendelung erkannt worden ist.<br />
Sie ist solange wirksam, bis der gemessene Impedanzzeiger den Pendelbereich<br />
PPOL wieder verlässt oder durch sprunghafte Änderung des jeweiligen Impedanzzeigers<br />
die Pendelkriterien nicht mehr erfüllt werden.<br />
Pendelauslösung<br />
Wird Auslösung bei instabiler Pendelung gewünscht, wird der Parameter PEN-AUS-<br />
LÖS = Ja eingestellt. Wenn die Kriterien der Pendelerfassung erfüllt sind, wird dann<br />
zunächst der Distanzschutz gemäß des für Pendelsperre eingestellten Programms<br />
blockiert, damit der Distanzschutz seinerseits nicht auslöst.<br />
Wenn die für die Pendelung identifizierten Impedanzzeiger die Pendelcharakteristik<br />
PPOL wieder verlassen, wird anhand der R–Komponenten kontrolliert, ob die Zeiger<br />
das gleiche Vorzeichen haben wie beim Eintritt in die Pendelcharakteristik. Ist dies der<br />
Fall, so neigt der Pendelvorgang, sich zu stabilisieren. Anderenfalls ist der Zeiger<br />
durch die Pendelcharakteristik hindurchgelaufen (Verlust des Synchronismus, Fall (4)<br />
in Bild 6-41). Das Gerät gibt ein dreipoliges Auslösekommando und trennt somit die<br />
Netzteile voneinander. Die Pendel–Auslösung wird gemeldet.<br />
Da der Wirkungsbereich des Pendelzusatzes von den Einstellungen des Distanzschutzes<br />
abhängt, kann auch die Pendelauslösung nur wirksam sein, wenn der Distanzschutz<br />
wirksam geschaltet ist.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-71
Funktionen<br />
6.3.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Der Pendelzusatz ist nur wirksam, wenn er bei der Projektierung auf PENDELERFAS-<br />
SUNG = vorhanden eingestellt wurde (Adresse 120). Für die PENDELERFASSUNG<br />
sind keine weiteren Parameter einzustellen.<br />
Die vier mögliche Programme sind in Adresse 2002 PENDELPROG einstellbar, wie unter<br />
Abschnitt 6.3.1 erläutert: alle blockiert oder Z1/Z1B block.oder Z2–Z5<br />
block. oder Z1–Z2 block..<br />
Außerdem ist die Auslösefunktion bei instabiler Pendelung (Asynchronismus) mittels<br />
des Parameters PEN-AUSLÖS (Adresse 2006) parametrierbar, der im Bedarfsfall auf<br />
Ja eingestellt wird (Voreinstellung ist Nein). Bei Pendelauslösung sollte für die Pendelsperre<br />
sinnvollerweise PENDELPROG = alle blockiert eingestellt werden, damit<br />
der Distanzschutz nicht vorher auslösen kann.<br />
6.3.3 Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2002 PENDELPROG alle Zonen blockiert<br />
Z1 und Z1B blockiert<br />
Z2 bis Z5 blockiert<br />
Z1, Z1B und Z2 blockiert<br />
alle Zonen blokkiert<br />
Pendelprogramm<br />
2006 PEN-AUSLÖS Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Pendelauslösung<br />
6.3.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4164 Pendelung Pendelung erkannt<br />
4166 Pendel-AUS Pendelung: Auslösung 3polig<br />
4167 Pendelung L1 Pendelung Phase L1 erkannt<br />
4168 Pendelung L2 Pendelung Phase L2 erkannt<br />
4169 Pendelung L3 Pendelung Phase L3 erkannt<br />
6-72 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise)<br />
6.4 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise)<br />
Wenn ein Signalverfahren zur Erzielung eines <strong>10</strong>0%-Schutzes eingesetzt werden soll<br />
(Abschnitt 6.6) kann der Datenaustausch zwischen den Geräten auch über digitale<br />
Kommunikationskanäle laufen. Neben den Schutzdaten können auch andere Daten,<br />
die an den Enden zur Verfügung stehen sollen, übertragen werden. Hierzu gehören<br />
auch die Synchronisierungs- und Topologiedaten sowie Fernauslöse- und Fernmeldesignale<br />
und Messwerte. Die Zuordnung der Geräte zu den Enden des Schutzobjektes<br />
und die Zuordnung der Kommunikationswege zu den Wirkschnittstellen der Geräte<br />
bilden die Topologie des Kommunikationssystems für Schutzdaten.<br />
6.4.1 Funktionsbeschreibung<br />
Schutzdatentopologie<br />
Bei einer normalen Leitungsanordnung mit zwei Enden wird je Gerät eine Wirkschnittstelle<br />
benötigt. Dies ist die Wirkschnittstelle WS 1 (siehe auch Bild 6-46). Die entsprechende<br />
Wirkschnittstelle muss bei der Projektierung des Funktionsumfangs (Abschnitt<br />
5.1) als vorhanden projektiert worden sein.<br />
Mit zwei 7SA522 ist es möglich, beide Wirkschnittstellen miteinander zu verbinden,<br />
sofern beide Geräte über zwei Wirkschnittstellen verfügen und entsprechende Übertragungsmittel<br />
vorhanden sind. Dies ergibt eine <strong>10</strong>0-%ige Redundanz bezüglich der<br />
Übertragung (Bild 6-47). Die Geräte suchen dann selbsttätig die schnellste Kommunikationsverbindung<br />
aus. Fällt diese aus, wird automatisch auf die andere umgeschaltet,<br />
bis die schnellere wieder zur Verfügung steht.<br />
1 2<br />
Index 1<br />
7SA522<br />
WS1<br />
WS1<br />
Index 2<br />
7SA522<br />
Bild 6-46<br />
Distanzschutz für zwei Enden mit zwei 7SA522 mit je einer Wirkschnittstelle (Sender/Empfänger)<br />
1 2<br />
Index 1<br />
WS1<br />
WS1<br />
Index 2<br />
7SA522<br />
WS2<br />
7SA522<br />
WS2<br />
Bild 6-47<br />
Distanzschutz für zwei Enden mit zwei 7SA522 mit je zwei Wirkschnittstellen (Sender/Empfänger)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-73
Funktionen<br />
Bei einer Anordnung von drei Enden muss mindestens ein 7SA522 mit zwei Wirkschnittstellen<br />
eingesetzt werden. Damit kann eine Kommunikationskette oder ein<br />
Kommunikationsring aufgebaut werden. Die Anzahl der Geräte (Adresse 147 ANZAHL<br />
GERAETE) muss mit der Anzahl der Enden des zu schützenden Objektes übereinstimmen.<br />
Beachten Sie, dass jeder Stromwandlersatz zählt, der das Schutzobjekt begrenzt.<br />
So hat z.B. die Leitung gemäß Bild 6-48 drei Enden und damit drei Geräte, weil<br />
sie durch drei Stromwandlersätze begrenzt wird. Bei dieser Anordnung mit drei Enden<br />
muss mindestens ein 7SA522 mit zwei Wirkschnittstellen eingesetzt werden (Kommmunikationskette).<br />
Bild 6-48 zeigt das Beispiel einer Kommunikationskette mit drei Geräten.<br />
Die Kommunikationskette beginnt beim Gerät mit dem Index 1 an dessen Wirkschnittstelle<br />
WS1, erreicht das Gerät mit dem Index 2 an WS2, läuft vom Gerät mit Index 2<br />
von WS1 zum Gerät mit Index 3 an WS1. Das Beispiel zeigt, dass die Indizierung der<br />
Geräte nicht mit der Reihenfolge der Kommunikationskette übereinstimmen muss.<br />
Auch ist es gleichgültig, welche Wirkschnittstellen mit welchen verbunden werden.<br />
1<br />
3<br />
7SA522<br />
Index 1<br />
WS1<br />
WS1<br />
7SA522<br />
Index 3<br />
2<br />
WS1<br />
7SA522<br />
Index 2<br />
Bild 6-48<br />
WS2<br />
Distanzschutz für drei Enden mit drei 7SA522, Kettentopologie<br />
Kommunikationsmedien<br />
Die Kommunikation kann direkt über Lichtwellenleiterverbindungen oder über Kommunikationsnetze<br />
erfolgen. Welche Medien benutzt werden, hängt von der zu überbrückenden<br />
Entfernung und von den zur Verfügung stehenden Übertragungsmitteln<br />
ab. Für kürzere Entfernungen ist direkte Verbindung mit Lichtwellenleitern mit<br />
512 kBit/s Übertragungsrate möglich. Ansonsten sind Kommunikationsumsetzer zu<br />
empfehlen. Auch ist Übertragung über Modems und Kommunikationsnetze möglich.<br />
Beachten Sie doch, dass die Reaktionszeit des Übertragungsverfahrens der Distanzschutzgeräte<br />
von der Qualität der Übertragung abhängig ist und sich bei verminderter<br />
Übertragungsqualität und/oder erhöhter Laufzeit verlängern.<br />
Bild 6-49 zeigt Beispiele für Kommunikationsverbindungen. Bei Direktverbindung<br />
hängt die überbrückbare Entfernung vom Fasertyp des Lichtwellenleiters ab. Tabelle<br />
6-74 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise)<br />
6-4 zeigt die Möglichkeiten. Die Module am Gerät sind austauschbar. Bestellnummern<br />
siehe Anhang A.1.1 unter Zubehör.<br />
Tabelle 6-4<br />
Kommunikation über Direktverbindung<br />
Modul<br />
im Gerät<br />
Steckertyp<br />
Fasertyp<br />
FO5 ST Multimode<br />
62,5/125 µm<br />
FO6 ST Multimode<br />
62,5/125 µm<br />
FO7 ST Monomode<br />
9/125 µm<br />
FO8 FC Monomode<br />
9/125 µm<br />
optische<br />
Wellenlänge<br />
Entfernung,<br />
typisch<br />
820 nm 8 dB 1,5 km<br />
820nm 16dB 3,5km<br />
1300 nm 7dB <strong>10</strong>km<br />
1300 nm 18 dB 35 km<br />
Bei Einsatz von Kommunikationsumsetzern erfolgt die Verbindung vom Gerät zum<br />
Kommunikationsumsetzer stets mittels FO5–Modul über Lichtwellenleiter. Der Umsetzer<br />
seinerseits hat verschiedene Schnittstellen für die Ankopplung zum Kommunikationsnetz.<br />
Bestellnummer siehe Anhang A.1.1 unter Zubehör.<br />
7SA522<br />
typisch 1,5 km mit<br />
62,5/125 µm Multimode–Faser<br />
7SA522<br />
7SA522<br />
typisch 3,5 km mit<br />
62,5/125 µm Multimode–Faser<br />
7SA522<br />
FO5 mit ST–Stecker<br />
an beiden Seiten<br />
FO6 mit ST–Stecker<br />
an beiden Seiten<br />
7SA522<br />
typisch <strong>10</strong> km mit<br />
9/125 µm Monomode–Faser<br />
7SA522<br />
7SA522<br />
typisch 35 km mit<br />
9/125 µm Monomode–Faser<br />
7SA522<br />
FO7 mit ST–Stecker<br />
an beiden Seiten<br />
FO8 mit FC–Stecker<br />
an beiden Seiten<br />
7SA522<br />
Bild 6-49<br />
FO5 mit ST–Stecker<br />
an beiden Seiten<br />
o<br />
e<br />
X21 oder<br />
G703.1<br />
Beispiele für Kommunikationsverbindungen<br />
Kommunikationsnetz<br />
zul. Streckendämpfung<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
typisch 1,5 km mit<br />
62,5/125 µm Multimode–Faser<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
typisch 1,5 km mit<br />
62,5/125 µm Multimode–Faser<br />
X21 oder<br />
G703.1<br />
e<br />
o<br />
FO5 mit ST–Stecker<br />
an beiden Seiten<br />
7SA522<br />
7SA522 Handbuch<br />
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6-75
Funktionen<br />
Hinweis:<br />
Die Redundanz verschiedener Kommunikationsverbindungen (bei Ringtopologie) erfordert<br />
eine konsequente Trennung aller an der Kommunikation beteiligten Geräte.<br />
So sollen verschiedene Kommunikationswege nicht über die gleiche Multiplexer–Karte<br />
geführt werden, da bei Ausfall der Karte auch keine Ersatzwege mehr möglich sind.<br />
Störung und<br />
Ausfall der<br />
Kommunikation<br />
Die Kommunikation wird ständig von den Geräten überwacht.<br />
Einzelne fehlerhafte Datentelegramme bilden keine unmittelbare Gefahr, wenn sie nur<br />
sporadisch auftreten. Sie werden im Gerät, das die Störung bemerkt, gezählt und können<br />
unter den statistischen Informationen ausgelesen werden.<br />
Werden mehrere fehlerhafte oder keine Datentelegramme empfangen, gilt dies als<br />
Störung der Kommunikation, sobald eine Störungszeit von <strong>10</strong>0 ms (Voreinstellung,<br />
veränderbar) überschritten worden ist. Eine entsprechende Meldung wird ausgegeben.<br />
Wenn kein alternativer Kommunikationsweg (wie bei Ringtopologie) existiert, ist<br />
das Signalübertragungsverfahren außer Betrieb. Sobald der Datenverkehr wieder einwandfrei<br />
läuft, sind die Signalübertragungsverfahren wieder wirksam.<br />
Laufzeitsprünge, wie sie z.B. bei Umschaltungen im Kommunikationsnetz entstehen<br />
können, werden von den Geräten erkannt und korrigiert. Nach spätestens<br />
2 Sekunden werden die Laufzeiten dann neu eingemessen.<br />
Ist die Kommunikation dauerhaft (d.h. länger als eine einstellbare Zeit) unterbrochen,<br />
so gilt dies als Ausfall der Kommunikation. Eine entsprechende Meldung wird ausgegeben.<br />
Ansonsten gelten die gleichen Reaktionen wie bei der Störung.<br />
6.4.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Wirkschnittstellen<br />
allgemein<br />
Die Wirkschnittstellen verbinden die Geräte mit den Kommunikationsmedien. Die<br />
Kommunikation wird von den Geräten ständig überwacht. Adresse 4509 TV STÖRUNG<br />
bestimmt, nach welcher Verzögerungszeit fehlerhafte oder fehlende Telegramme als<br />
gestört gemeldet werden. Unter Adresse 45<strong>10</strong> TV AUSFALL wird die Zeit eingestellt,<br />
nach der ein Ausfall der Kommunikation gemeldet wird.<br />
Wirkschnittstelle 1<br />
Die Wirkschnittstelle 1 kann unter Adresse 4501 WS1 Ein- oderAusgeschaltet werden.<br />
Wenn sie Ausgeschaltet ist, gilt dies als Ausfall der Kommunikation. Bei einer<br />
Ringtopologie kann das Signalübertragungsverfahren weiter arbeiten, bei einer Kettentopologie<br />
nicht.<br />
Unter Adresse 4502 WS1 VERBINDUNG wird eingestellt, an welches Übertragungsmedium<br />
die Wirkschnittstelle WS 1 angeschlossen wird. Zur Auswahl stehen<br />
LWL direkt, d.h. direkte Lichtwellenleiter–Kommunikation mit 512 kBit/s,<br />
Kom-Ums. 64 kB, d.h. über Kommunikationsumsetzer mit 64 kBit/s<br />
(G703.1 oder X21)<br />
Kom-Ums. 128 kB, d.h. über Kommunikationsumsetzer 128 kBit/s (X21),<br />
Kom-Ums. 512 kB, d.h. über Kommunikationsumsetzer 512 kBit/s (X21).<br />
Die Möglichkeiten können auch von der Gerätevariante abhängig sein. Die Daten<br />
müssen an beiden Enden einer Kommunikationsstrecke übereinstimmen.<br />
6-76 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise)<br />
Die Einstellung hängt von den Eigenschaften des Kommunikationsmediums ab.<br />
Grundsätzlich ist die Signalübertragungszeit kürzer, je höher die Übertragungsrate ist.<br />
Die Geräte messen und überwachen die Übertragungszeiten. Es erfolgt auch eine<br />
Korrektur bei Abweichungen, soweit sie sich in zulässigen Rahmen bewegen. Diese<br />
zulässigen Rahmen sind unter den Adressen 4505A und 4605A eingestellt und können<br />
i.Allg. belassen werden.<br />
Für die maximal zulässige Laufzeit unter Adresse 4505A WS1 LAUFZEIT ist die Voreinstellung<br />
so gewählt, dass sie von üblichen Kommunikationsnetzen nicht überschritten<br />
wird. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Wird diese Laufzeit überschritten (z.B. bei Umschaltung auf einen anderen Übertragungsweg),<br />
wird dies als „WS1 Laufz. Stör“ gemeldet.<br />
Wirkschnittstelle 2<br />
Wenn die Wirkschnittstelle 2 vorhanden ist und benutzt wird, bieten sich die gleichen<br />
Möglichkeiten an wie bei der Wirkschnittstelle 1. Die entsprechenden Parameter werden<br />
unter den Adressen 4601 WS2 (Ein oder Aus), 4602 WS2 VERBINDUNG und<br />
4605A WS2 LAUFZEIT, wobei der letzte wieder nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere<br />
Parameter“ verändert werden kann.<br />
Schutzdatentopologie<br />
Bestimmen Sie zunächst Ihre Kommunikationstopologie: Nummerieren Sie die Geräte<br />
durch. Diese Nummerierung ist ein laufender Geräte–Index und dient Ihrer eigenen<br />
Übersicht, er beginnt für jedes Distanzschutzsystem (also für jedes Schutzobjekt) mit<br />
1. Für das Distanzschutzsystem ist das Gerät mit dem Index 1 immer der Absolutzeit–<br />
Master, d.h. die Absolutzeitführung aller zusammengehöriger Geräte richtet sich nach<br />
der Absolutzeitführung dieses Gerätes. Dadurch sind die Zeitangaben aller Geräte immer<br />
vergleichbar. Der Geräteindex dient also zur eindeutigen Bestimmung der Geräte<br />
eines Distanzschutzsystems (also für ein Schutzobjekt) untereinander.<br />
Vergeben Sie ferner für jedes Gerät eine Identifikationsnummer (Geräte–Ident). Die<br />
Geräte–Ident wird vom Kommunikationssystem benutzt, um jedes Gerät zu identifizieren.<br />
Sie darf von 1 bis 65534 lauten und muss innerhalb des Kommunikationssystems<br />
einmalig sein. Die Ident–Nummer identifiziert also die Geräte im Kommunikationssystem,<br />
da der Informationsaustausch mehrerer Distanzschutzsysteme (also auch für<br />
mehrere Schutzobjekte) über das gleiche Kommunikationssystem stattfinden kann.<br />
Achten Sie darauf, dass die möglichen Kommunikationsverbindungen und die vorhandenen<br />
Schnittstellen miteinander in Einklang stehen. Wenn nämlich nicht alle Geräte<br />
mit zwei Wirkschnittstellen ausgerüstet sind, müssen die, welche nur eine Wirkschnittstelle<br />
besitzen, an den Enden der Kommunikationskette liegen. In Bild 6-48 sind das<br />
die Geräte mit Index 1 und 3. Eine Ringtopologie ist nur möglich, wenn alle Geräte eines<br />
Distanzschutzsystems mit zwei Wirkschnittstellen ausgerüstet sind.<br />
Falls Sie mit unterschiedlichen physischen Schnittstellen und Kommunikationsverbindungen<br />
arbeiten, achten Sie darauf, dass jede Wirkschnittstelle zu der geplanten<br />
Kommunikationsverbindung passt.<br />
Bei einem Schutzobjekt mit zwei Enden (z.B. einer Leitung) werden die Adressen<br />
4701 G-ID-GERAET 1 und 4702 G-ID-GERAET 2 eingestellt, z.B. für Gerät 1 die<br />
Geräte–Ident 16 und für Gerät 2 die Geräte–Ident 17 (Bild 6-50, vgl. auch Bild 6-46<br />
und 6-48). Die Indizes der Geräte müssen dabei nicht mit den Geräte–Idents übereinstimmen,<br />
wie oben erwähnt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-77
Funktionen<br />
Bild 6-50<br />
Distanzschutztopologie für 2 Enden mit 2 Geräten — Beispiel<br />
Wenn mehr als zwei Enden (und entsprechende Geräte) vorhanden sind, werden die<br />
weiteren unter den Parameteradressen 4703 G-ID-GERAET 3 ihren Geräte–Idents<br />
zugewiesen. Maximal sind für ein Schutzobjekt 3 Enden mit 3 Geräten möglich. Bild<br />
6-51 zeigt ein Beispiel mit drei Geräten. Bei der Projektierung der Schutzfunktionen<br />
(Abschnitt 5.1) wurde die im konkreten Anwendungsfall benötigte Anzahl unter Adresse<br />
147 ANZAHL GERAETE eingestellt. Entsprechend viele Geräte–Idents lassen sich<br />
hier einstellen, weitere erscheinen nicht bei der Parametrierung.<br />
Bild 6-51<br />
Distanzschutztopologie für 3 Enden mit 3 Geräten — Beispiel<br />
Schließlich ist unter Adresse 47<strong>10</strong> LOKALES GERAET anzugeben, welches das lokale<br />
Gerät ist. Geben Sie für jedes Gerät hier an, welchen Index (entsprechend Ihrer<br />
laufenden Nummerierung) das Gerät hat. Jeder Index von 1 bis zur Anzahl der Geräte<br />
muss einmal vorkommen, keiner darf doppelt vorkommen.<br />
Achten Sie darauf, dass die Parameter der Distanzschutztopologie für das Distanzschutzsystem<br />
schlüssig sind:<br />
• Jeder Geräte–Index darf nur einmal vorkommen;<br />
6-78 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie (wahlweise)<br />
• Jeder Geräte–Index muss eineindeutig einer Geräte–Ident zugeordnet sein;<br />
• Jeder Geräte–Index muss einmal der Index eines lokalen Gerätes sein;<br />
• Das Gerät mit dem Index 1 ist die Quelle für die Absolutzeitführung (Absolutzeit–<br />
Master).<br />
Beim Anlauf des Schutzsystems werden oben angeführte Bedingungen überprüft. Ist<br />
eine nicht erfüllt, ist keine der Funktionen über die Schutzdatenkommunikaton möglich,<br />
jedoch bleiben alle anderen Funktionen des 7SA522, insbesondere die Distanzschutzfunktion,<br />
erhalten. Das Gerät meldet „DT inkonsistent“ („Device Table inkonsistent“).<br />
6.4.3 Parameterübersicht<br />
Wirkschnittstellen<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
4509 TV STÖRUNG 0.05..2.00 s 0.<strong>10</strong> s Zeit, nach der Störung gemeldet<br />
wird<br />
45<strong>10</strong> TV AUSFALL 0.0..60.0 s 6.0 s Zeit, nach der Ausfall gemeldet<br />
wird<br />
4511 TV ResetFernsig 0.00..300.00 s; ∞ 0.00 s Zeit für Fernsignal-Reset nach<br />
Komm.Stör<br />
4501 WS1 Ein<br />
Aus<br />
Ein Wirkschnittstelle 1<br />
4502 WS1 VERBINDUNG Lichtwellenleiter direkt<br />
Komm.-Umsetzer 64 kBit/s<br />
Komm.-Umsetzer 128 kBit/s<br />
Komm.-Umsetzer 512 kBit/s<br />
Lichtwellenleiter<br />
direkt<br />
WS1 Verbindung über<br />
4505A WS1 LAUFZEIT 0.1..30.0 ms 30.0 ms WS1 Maximal zulässige Signallaufzeit<br />
4601 WS2 Ein<br />
Aus<br />
Ein Wirkschnittstelle 2<br />
4602 WS2 VERBINDUNG Lichtwellenleiter direkt<br />
Komm.-Umsetzer 64 kBit/s<br />
Komm.-Umsetzer 128 kBit/s<br />
Komm.-Umsetzer 512 kBit/s<br />
Lichtwellenleiter<br />
direkt<br />
WS2 Verbindung über<br />
4605A WS2 LAUFZEIT 0.1..30.0 ms 30.0 ms WS2 Maximal zulässige Signallaufzeit<br />
Topologiedaten<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
4701 G-ID-GERAET 1 1..65534 1 Geräteidentifikationsnummer Gerät 1<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-79
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
4702 G-ID-GERAET 2 1..65534 2 Geräteidentifikationsnummer Gerät 2<br />
4703 G-ID-GERAET 3 1..65534 3 Geräteidentifikationsnummer Gerät 3<br />
47<strong>10</strong> LOKALES GERAET Gerät 1<br />
Gerät 2<br />
Gerät 3<br />
Gerät 1<br />
Lokales Gerät ist<br />
6.4.4 Informationsübersicht<br />
Wirkschnittstellen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3227 >WS 1 LICHT AUS >WS1 Licht aus (Block. Datenübertragung)<br />
3196 lokal. Testmod. Lokales Gerät im Testmodus<br />
3215 VERS. falsch Geräte haben unverträgliche Firmware<br />
3217 WS1 NET-SPIEGEL WS1: Netzspiegelung<br />
3229 WS1 STOERUNG WS1: Störung der Datenübertragung<br />
3230 WS1 AUSFALL WS1: Ausfall der Datenübertragung<br />
3233 DT inkonsistent Regelverletzung bei Geräteadr. (DA 17xx)<br />
3234 DT ungleich Regelverletzung bei Geräte-anzahl/index<br />
3235 Par. inkonsist. Regelverletzung d. ungl. Geräteparameter<br />
3236 WS Zuordnung Zuordnung Snd.-Emp. WS1-WS2 falsch<br />
3239 WS1 Laufz. Stör WS1: Unzulässige Datenübertr.-Laufzeit<br />
3243 WS1 vb m. WS1: Verbunden mit Gerät Adr.<br />
3228 >WS 2 LICHT AUS >WS2 Licht aus (Block. Datenübertragung)<br />
3218 WS2 NET-SPIEGEL WS2: Netzspiegelung<br />
3231 WS2 STOERUNG WS2: Störung der Datenübertragung<br />
3232 WS2 AUSFALL WS2: Ausfall der Datenübertragung<br />
3240 WS2 Laufz. Stör WS2: Unzulässige Datenübertr.-Laufzeit<br />
3244 WS2 vb m. WS2: Verbunden mit Gerät Adr.<br />
Topologiedaten<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3457 Ringtopologie Ringtopologie<br />
3458 Kettentopologie Kettentopologie<br />
3464 Topol komplett Kommunikationstopologie komplett<br />
3487 Gleiche G Adr Gleiche Geräteadresse in Konstellation<br />
6-80 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übertragung binärer Informationen (wahlweise)<br />
6.5 Übertragung binärer Informationen (wahlweise)<br />
Sofern die Geräte an den Enden mit Schutzdatenübertragung über digitale Kommunikationverbindungen<br />
arbeiten, können zusätzlich bis zu 28 beliebige binäre Informationen<br />
von einem Gerät zu den anderen übertragen werden. Vier davon werden wie die<br />
Schutzsignale mit hoher Priorität, also sehr schnell, übertragen und eignen sich daher<br />
besonders für die Übertragung von anderen Schutzsignalen die außerhalb des<br />
7SA522 gebildet werden. Die übrigen 24 werden im Hintergrund übertragen und eignen<br />
sich daher für alle Informationen, die nicht auf schnellstmögliche Übertragung angewiesen<br />
sind, wie Meldungen von Ereignissen einer Station, deren Kenntnis auch in<br />
den anderen nützlich ist. Vgl. auch die Technischen Daten in Abschnitt <strong>10</strong>.18.<br />
Die Informationen werde über Binäreingänge in das Gerät eingekoppelt und können<br />
an den anderen Enden wieder über Binärausgänge ausgekoppelt werden. Mittels der<br />
integrierten anwenderdefinierbaren Logik CFC können sowohl sendeseitig als auch<br />
empfangsseitig logische Verknüpfungen der Signale untereinander oder mit anderen<br />
Informationen der Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes hergestellt werden.<br />
Die zu verwendenden Binäreingänge müssen ebenso wie die Meldeausgänge bei der<br />
Rangierung der Ein- und Ausgabefunktionen entsprechend zugeordnet werden (siehe<br />
Abschnitt 5.2). Die vier vorrangig übertragenen Signale werden über die Binäreingaben<br />
„>Fernkommando 1“ bis„>Fernkommando 4“ an das Gerät geführt, an die Geräte<br />
an den anderen Enden übertragen und können empfangsseitig über die Ausgabefunktionen<br />
„Fern–Kdo1 empf.“ bis„Fern–Kdo4 empf.“ wieder gemeldet oder<br />
weiterverarbeitet werden.<br />
Sollen die Fernkommando Signale zur direkten Fernauslösung benutzt werden, so<br />
müssen sie auf der Sendeseite über CFC mit der Funktion verknüpft werden, die die<br />
Gegenseite „mitnehmen” soll und auf der Empfangsseite ebenfalls über CFC mit den<br />
Eingangssignalen „>Ext. AUS ...“.<br />
Die übrigen 24 Informationen erreichen das Gerät über die Binäreingaben „>Fernmeldung<br />
1“bis„>Fernmeldung 24“ und stehen entsprechend unter „FernMel 1<br />
empf“ usw. empfangsseitig zur Verfügung.<br />
Für die Übertragung binärer Informationen sind keine Einstellungen vorzunehmen.<br />
Jedes Gerät sendet die eingekoppelten Informationen an jedes andere an den Enden<br />
des zu schützenden Objektes. Wenn eine Selektion notwendig ist, muss diese durch<br />
entsprechende Rangierung und ggf. Verknüpfung an der empfangenden Seite erreicht<br />
werden.<br />
6.5.1 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3541 >Fernkommando 1 > Fernkommando 1<br />
3542 >Fernkommando 2 > Fernkommando 2<br />
3543 >Fernkommando 3 > Fernkommando 3<br />
3544 >Fernkommando 4 > Fernkommando 4<br />
3545 Fern-Kdo1 empf. Fernkommando empfangen 1<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-81
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3546 Fern-Kdo2 empf. Fernkommando empfangen 2<br />
3547 Fern-Kdo3 empf. Fernkommando empfangen 3<br />
3548 Fern-Kdo4 empf. Fernkommando empfangen 4<br />
3549 >Fernmeldung 1 > Fernmeldung 1<br />
3550 >Fernmeldung 2 > Fernmeldung 2<br />
3551 >Fernmeldung 3 > Fernmeldung 3<br />
3552 >Fernmeldung 4 > Fernmeldung 4<br />
3553 >Fernmeldung 5 > Fernmeldung 5<br />
3554 >Fernmeldung 6 > Fernmeldung 6<br />
3555 >Fernmeldung 7 > Fernmeldung 7<br />
3556 >Fernmeldung 8 > Fernmeldung 8<br />
3557 >Fernmeldung 9 > Fernmeldung 9<br />
3558 >Fernmeldung <strong>10</strong> > Fernmeldung <strong>10</strong><br />
3559 >Fernmeldung 11 > Fernmeldung 11<br />
3560 >Fernmeldung 12 > Fernmeldung 12<br />
3561 >Fernmeldung 13 > Fernmeldung 13<br />
3562 >Fernmeldung 14 > Fernmeldung 14<br />
3563 >Fernmeldung 15 > Fernmeldung 15<br />
3564 >Fernmeldung 16 > Fernmeldung 16<br />
3565 >Fernmeldung 17 > Fernmeldung 17<br />
3566 >Fernmeldung 18 > Fernmeldung 18<br />
3567 >Fernmeldung 19 > Fernmeldung 19<br />
3568 >Fernmeldung 20 > Fernmeldung 20<br />
3569 >Fernmeldung 21 > Fernmeldung 21<br />
3570 >Fernmeldung 22 > Fernmeldung 22<br />
3571 >Fernmeldung 23 > Fernmeldung 23<br />
3572 >Fernmeldung 24 > Fernmeldung 24<br />
3573 FernMel 1 empf Fernmeldung 1 empfangen<br />
3574 FernMel 2 empf Fernmeldung 2 empfangen<br />
3575 FernMel 3 empf Fernmeldung 3 empfangen<br />
3576 FernMel 4 empf Fernmeldung 4 empfangen<br />
3577 FernMel 5 empf Fernmeldung 5 empfangen<br />
3578 FernMel 6 empf Fernmeldung 6 empfangen<br />
3579 FernMel 7 empf Fernmeldung 7 empfangen<br />
3580 FernMel 8 empf Fernmeldung 8 empfangen<br />
3581 FernMel 9 empf Fernmeldung 9 empfangen<br />
6-82 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übertragung binärer Informationen (wahlweise)<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3546 Fern-Kdo2 empf. Fernkommando empfangen 2<br />
3547 Fern-Kdo3 empf. Fernkommando empfangen 3<br />
3548 Fern-Kdo4 empf. Fernkommando empfangen 4<br />
3549 >Fernmeldung 1 > Fernmeldung 1<br />
3550 >Fernmeldung 2 > Fernmeldung 2<br />
3551 >Fernmeldung 3 > Fernmeldung 3<br />
3552 >Fernmeldung 4 > Fernmeldung 4<br />
3553 >Fernmeldung 5 > Fernmeldung 5<br />
3554 >Fernmeldung 6 > Fernmeldung 6<br />
3555 >Fernmeldung 7 > Fernmeldung 7<br />
3556 >Fernmeldung 8 > Fernmeldung 8<br />
3557 >Fernmeldung 9 > Fernmeldung 9<br />
3558 >Fernmeldung <strong>10</strong> > Fernmeldung <strong>10</strong><br />
3559 >Fernmeldung 11 > Fernmeldung 11<br />
3560 >Fernmeldung 12 > Fernmeldung 12<br />
3561 >Fernmeldung 13 > Fernmeldung 13<br />
3562 >Fernmeldung 14 > Fernmeldung 14<br />
3563 >Fernmeldung 15 > Fernmeldung 15<br />
3564 >Fernmeldung 16 > Fernmeldung 16<br />
3565 >Fernmeldung 17 > Fernmeldung 17<br />
3566 >Fernmeldung 18 > Fernmeldung 18<br />
3567 >Fernmeldung 19 > Fernmeldung 19<br />
3568 >Fernmeldung 20 > Fernmeldung 20<br />
3569 >Fernmeldung 21 > Fernmeldung 21<br />
3570 >Fernmeldung 22 > Fernmeldung 22<br />
3571 >Fernmeldung 23 > Fernmeldung 23<br />
3572 >Fernmeldung 24 > Fernmeldung 24<br />
3573 FernMel 1 empf Fernmeldung 1 empfangen<br />
3574 FernMel 2 empf Fernmeldung 2 empfangen<br />
3575 FernMel 3 empf Fernmeldung 3 empfangen<br />
3576 FernMel 4 empf Fernmeldung 4 empfangen<br />
3577 FernMel 5 empf Fernmeldung 5 empfangen<br />
3578 FernMel 6 empf Fernmeldung 6 empfangen<br />
3579 FernMel 7 empf Fernmeldung 7 empfangen<br />
3580 FernMel 8 empf Fernmeldung 8 empfangen<br />
3581 FernMel 9 empf Fernmeldung 9 empfangen<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-83
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3546 Fern-Kdo2 empf. Fernkommando empfangen 2<br />
3547 Fern-Kdo3 empf. Fernkommando empfangen 3<br />
3548 Fern-Kdo4 empf. Fernkommando empfangen 4<br />
3549 >Fernmeldung 1 > Fernmeldung 1<br />
3550 >Fernmeldung 2 > Fernmeldung 2<br />
3551 >Fernmeldung 3 > Fernmeldung 3<br />
3552 >Fernmeldung 4 > Fernmeldung 4<br />
3553 >Fernmeldung 5 > Fernmeldung 5<br />
3554 >Fernmeldung 6 > Fernmeldung 6<br />
3555 >Fernmeldung 7 > Fernmeldung 7<br />
3556 >Fernmeldung 8 > Fernmeldung 8<br />
3557 >Fernmeldung 9 > Fernmeldung 9<br />
3558 >Fernmeldung <strong>10</strong> > Fernmeldung <strong>10</strong><br />
3559 >Fernmeldung 11 > Fernmeldung 11<br />
3560 >Fernmeldung 12 > Fernmeldung 12<br />
3561 >Fernmeldung 13 > Fernmeldung 13<br />
3562 >Fernmeldung 14 > Fernmeldung 14<br />
3563 >Fernmeldung 15 > Fernmeldung 15<br />
3564 >Fernmeldung 16 > Fernmeldung 16<br />
3565 >Fernmeldung 17 > Fernmeldung 17<br />
3566 >Fernmeldung 18 > Fernmeldung 18<br />
3567 >Fernmeldung 19 > Fernmeldung 19<br />
3568 >Fernmeldung 20 > Fernmeldung 20<br />
3569 >Fernmeldung 21 > Fernmeldung 21<br />
3570 >Fernmeldung 22 > Fernmeldung 22<br />
3571 >Fernmeldung 23 > Fernmeldung 23<br />
3572 >Fernmeldung 24 > Fernmeldung 24<br />
3573 FernMel 1 empf Fernmeldung 1 empfangen<br />
3574 FernMel 2 empf Fernmeldung 2 empfangen<br />
3575 FernMel 3 empf Fernmeldung 3 empfangen<br />
3576 FernMel 4 empf Fernmeldung 4 empfangen<br />
3577 FernMel 5 empf Fernmeldung 5 empfangen<br />
3578 FernMel 6 empf Fernmeldung 6 empfangen<br />
3579 FernMel 7 empf Fernmeldung 7 empfangen<br />
3580 FernMel 8 empf Fernmeldung 8 empfangen<br />
3581 FernMel 9 empf Fernmeldung 9 empfangen<br />
6-84 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übertragung binärer Informationen (wahlweise)<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
3582 FernMel <strong>10</strong> empf Fernmeldung <strong>10</strong> empfangen<br />
3583 FernMel 11 empf Fernmeldung 11 empfangen<br />
3584 FernMel 12 empf Fernmeldung 12 empfangen<br />
3585 FernMel 13 empf Fernmeldung 13 empfangen<br />
3586 FernMel 14 empf Fernmeldung 14 empfangen<br />
3587 FernMel 15 empf Fernmeldung 15 empfangen<br />
3588 FernMel 16 empf Fernmeldung 16 empfangen<br />
3589 FernMel 17 empf Fernmeldung 17 empfangen<br />
3590 FernMel 18 empf Fernmeldung 18 empfangen<br />
3591 FernMel 19 empf Fernmeldung 19 empfangen<br />
3592 FernMel 20 empf Fernmeldung 20 empfangen<br />
3593 FernMel 21 empf Fernmeldung 21 empfangen<br />
3594 FernMel 22 empf Fernmeldung 22 empfangen<br />
3595 FernMel 23 empf Fernmeldung 23 empfangen<br />
3596 FernMel 24 empf Fernmeldung 24 empfangen<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-85
Funktionen<br />
6.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Zweck der Signalübertragung<br />
Kurzschlüsse, die auf der zu schützenden Strecke außerhalb der ersten Distanzzone<br />
auftreten, können vom Distanzschutz nur nach einer Reservezeit selektiv abgeschaltet<br />
werden. Auf Leitungsstrecken, die kürzer sind als die kleinstmögliche sinnvolle Entfernungseinstellung,<br />
können Kurzschlüsse ebenfalls nicht in Schnellzeit selektiv abgeschaltet<br />
werden.<br />
Um trotzdem bei allen Fehlern auf <strong>10</strong>0 % der Leitungsstrecke eine unverzögerte und<br />
selektive Abschaltung durch den Distanzschutz zu erreichen, kann der Distanzschutz<br />
durch Signalübertragungsverfahren Informationen mit der Gegenstation austauschen<br />
und sie weiterverwenden. Dies kann über die konventionellen Wege mittels Empfangs-<br />
und Sendekontakte realisiert werden. Alternativ ist eine Signalübertragung mittels<br />
digitaler Kommunikationsverbindung möglich (Bestellvariante).<br />
Übertragungsverfahren<br />
Unterschieden werden Mitnahmeverfahren (untergreifend) und Vergleichsverfahren<br />
(übergreifend).<br />
Bei den Mitnahmeverfahren wird der Schutz mit normaler Staffelkennlinie eingestellt.<br />
Kommt es zu einem Auslösekommando in erster Zone, wird dies dem anderen Leitungsende<br />
über einen Übertragungsweg mitgeteilt. Dort führt das empfangene Signal<br />
zur Auslösung, entweder durch Aktivierung der Übergreifzone Z1B oder durch direktes<br />
Auslösekommando. 7SA522 erlaubt:<br />
• Mitnahme über erweiterten Messbereich mittels Übergreifzone Z1B (gerichtet),<br />
• direkte Mitnahme ohne jegliche Anregung.<br />
Bei den Vergleichsverfahren ist im Schutz von vornherein eine schnelle übergreifende<br />
Zone wirksam. Diese kann aber nur auslösen, wenn ein Fehler auch am anderen Leitungsende<br />
in einer übergreifenden Zone erkannt wird. Es kann ein Freigabesignal<br />
oder ein Blockiersignal übertragen werden. Unterschieden werden<br />
Freigabeverfahren:<br />
• Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B),<br />
• Unblockverfahren mit Übergreifzone Z1B.<br />
Blockierverfahren:<br />
• Blockieren der Übergreifzone Z1B.<br />
Da die Zonen des Distanzschutzes unabhängig arbeiten, ist auch bei den Vergleichsverfahren<br />
eine schnelle Auslösung in Z1 ohne Freigabesignal bzw. bei anliegendem<br />
Blockiersignal möglich. Ist schnelle Abschaltung mit Z1 unerwünscht (z.B. bei sehr<br />
kurzen Leitungen), so muss Z1 mit T1 verzögert werden.<br />
6-86 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Übertragungskanäle<br />
Für die Signalübertragung wird je Richtung mindestens ein Übertragungskanal benötigt.<br />
Dafür kommen bei den konventionellen Übertragungsmedien z.B. Lichtwellenleiterverbindungen,<br />
tonfrequenzmodulierte Hochfrequenzkanäle über Nachrichtenkabel,<br />
TFH oder Richtfunk zum Einsatz.<br />
Sofern das Gerät über eine optionale Wirkschnittstelle verfügt, kann die Signalverarbeitung<br />
über digitale Kommunikationsverbindungen betrieben werden. Z. B.: Lichtwellenleiter,<br />
Kommunikationsnetze oder dedizierte Kabel. Für diese Übertragungsmöglichkeiten<br />
sind folgende Signalübertragungsverfahren geeignet:<br />
• Mitnahme über erweiterten Messbereich mittels Übergreifzone Z1B (gerichtet),<br />
• Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B).<br />
7SA522 erlaubt auch die Übertragung phasenselektiver Signale. Dies hat den Vorteil,<br />
zuverlässig einpolige Kurzunterbrechung durchführen zu können, und zwar auch<br />
dann, wenn im Netz zwei einphasige Fehler auf verschiedenen Leitungen auftreten.<br />
Sofern die digitale Wirkschnittstelle eingesetzt wird, erfolgt die Signalübertragung<br />
gundsätzlich phasenselektiv.<br />
Die Übertragungsverfahren sind auch für Leitungen mit drei Enden (Dreibeinleitungen)<br />
geeignet. In diesem Fall wird von jedem Ende zu jedem anderen Ende je Richtung<br />
ein Signal übertragen. Phasenselektive Übertragung ist bei Dreibein–Anwendung<br />
nur bei digitalen Kommunikationsverbindungen möglich.<br />
Bei Störungen auf der Übertragungsstrecke lässt sich der Signalübertragungszusatz<br />
blockieren, ohne dass die normale Distanzschutzstaffelung beeinträchtigt wird. Dabei<br />
kann die Messbereichssteuerung (Freigabe der Zone Z1B) über die Binäreingabe<br />
„>FreigWE Stufen“ (siehe auch Bild 6-39 unten) an die interne Wiedereinschaltautomatik<br />
oder ein externes Wiedereinschaltgerät übergeben werden. Die Störung wird<br />
bei der konventionellen Übertragungstechnik über einen Binäreingang gemeldet, bei<br />
der digitalen Verbindung erkennt es der Schutz selbsttätig.<br />
6.6.1 Funktionsbeschreibung<br />
Ein- und Ausschalten<br />
Die Signalübertragungsfunktion kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über<br />
Parameter 2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ, über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden)<br />
und über Binäreingaben (sofern rangiert). Die Schaltzustände werden intern gespeichert<br />
(siehe Bild 6-52) und gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Grundsätzlich<br />
kann nur von dort eingeschaltet werden, wo vorher ausgeschaltet wurde. Hierzu ist es<br />
notwendig, dass die Funktion von allen drei Schaltquellen eingeschaltet ist, um wirksam<br />
zu sein.<br />
2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ<br />
Ein<br />
„1“<br />
Aus<br />
FNr 4002<br />
>Dis SigZus aus<br />
FNr 4001<br />
>Dis SigZus ein<br />
S<br />
R<br />
≥1<br />
Dis SigZus ausgeschaltet<br />
von Systemschnittstelle:<br />
>Dis SigZus aus<br />
S<br />
>Dis SigZus ein<br />
R<br />
Bild 6-52 Ein- und Ausschalten der Signalübertragung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-87
Funktionen<br />
6.6.1.1 Mitnahme über erweiterten Messbereich<br />
Das folgende Verfahren eignet sich sowohl für konventionelle, als auch für digitale<br />
Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Bild 6-53 zeigt das Funktionsschema des Mitnahmeverfahrens über erweiterten<br />
Messbereich. Bei einem Fehler innerhalb der Zone Z1 wird an das Gegenende ein<br />
Mitnahmesignal gesendet. Das dort empfangene Signal führt zur Auslösung, wenn<br />
der Fehler innerhalb der Zone Z1B in der parametrierten Richtung erkannt wird. Das<br />
Sendesignal kann mit T S verlängert werden (parametrierbar unter Adresse 2<strong>10</strong>3A T<br />
SENDVERL.), um etwaige Differenzen in den Anregezeiten an beiden Leitungsenden<br />
auszugleichen. Der Distanzschutz ist so eingestellt, dass die 1. Zone bis etwa 85 %<br />
der Leitung reicht, die Übergreifzone aber bis über die nächste Station geht (ca.<br />
120 % Leitungslänge). Bei Dreibeinleitungen wird Z1 ebenfalls ca. 85 % der kürzeren<br />
Leitungsstrecke, mindestens aber über den Verzweigungspunkt, eingestellt. Z1B<br />
muss mit Sicherheit über die längere Leitungsstrecke reichen, auch dann, wenn über<br />
den Verzweigungspunkt zusätzliche Speisung möglich ist. Für dieses Verfahren wird<br />
eine Übertragung über eine Wirkschnittstelle (sofern vorhanden) angeboten.<br />
Verfügt das Schutzgerät über eine Wirkschnittstelle, kann unter der Adresse 121 DIS<br />
SIGNAL die Auswahl SIGNAL MIT WS projektiert werden. Unter der Adresse 2<strong>10</strong>1<br />
SIGNALZUSATZ kann das Signalverfahren MITNAHME eingestellt werden.<br />
A<br />
Z1(A)<br />
B<br />
Z1B(A)<br />
Z1B(B)<br />
Z1(B)<br />
Z1<br />
(A)<br />
T1<br />
T S<br />
Sender<br />
Sender<br />
T S<br />
T1<br />
Z1<br />
(B)<br />
Z1B<br />
(A)<br />
T1B<br />
& ≥1 Auslösung<br />
Auslösung<br />
≥1<br />
&<br />
T1B<br />
Z1B<br />
(B)<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Bild 6-53<br />
Empf.<br />
z.B.:TFH<br />
oder WS<br />
Empf.<br />
Funktionsschema des Mitnahmeverfahrens über Z1B<br />
weitere<br />
Zonen<br />
6-88 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Ablauf<br />
Bild 6-54 zeigt das Logikdiagramm des Mitnahmeverfahrens für ein Leitungsende.<br />
Dis SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 4052<br />
Dis SigZus. aus<br />
von<br />
WS<br />
FNr 4003<br />
>Dis SigZus blk<br />
FNr 3464<br />
Topol. komplett<br />
FNr 4005<br />
>Dis Emp.Stör<br />
„0”<br />
0121 DIS SIGNAL<br />
Mitnahme<br />
Signal mit WS<br />
≥1<br />
≥1<br />
FNr 4055<br />
Dis Emp.Stör<br />
Wirkschnittstelle<br />
Dis Anr vorwärts<br />
Dis Anr Z1 L1<br />
Dis Anr Z1 L2<br />
T SENDVERL. 2<strong>10</strong>3<br />
&<br />
&<br />
0<br />
0<br />
T<br />
T<br />
&<br />
&<br />
FNr 4057<br />
Dis Senden L1<br />
FNr 4058<br />
Dis Senden L2<br />
Dis Anr Z1 L3<br />
Dis Anr Z1<br />
FNr 4006 „1“<br />
>Dis Emp.1<br />
FNr 40<strong>10</strong><br />
>Dis Emp.2<br />
FNr 4007<br />
>Dis Emp.1-L1<br />
FNr 4008<br />
>Dis Emp.1-L2<br />
FNr 4009<br />
>Dis Emp.1-L3<br />
&<br />
&<br />
0<br />
0<br />
T<br />
T<br />
2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
FNr 4059<br />
Dis Senden L3<br />
FNr 4056<br />
Dis Senden<br />
0121 DIS SIGNAL<br />
Mitnahme<br />
Signal mit WS<br />
Mitnahme<br />
Signal mit WS<br />
Mitnahme<br />
Signal mit WS<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
nach Bild 6-84<br />
≥1<br />
Dis Freig Z1B L1<br />
Dis Freig Z1B L2<br />
Dis Freig Z1B L3<br />
FNr 4088<br />
Dis Emp. L1 Ger2<br />
&<br />
≥1<br />
FNr 4089<br />
Dis Emp. L2 Ger2<br />
&<br />
≥1<br />
von Wirkschnittstelle<br />
FNr 4090<br />
Dis Emp. L3 Ger2<br />
FNr 4091<br />
Dis Emp. L1 Ger3<br />
FNr 4092<br />
Dis Emp. L2 Ger3<br />
&<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
FNr 4093<br />
Dis Emp. L3 Ger3<br />
&<br />
Bild 6-54<br />
Logikdiagramm der Mitnahme über Z1B (ein Leitungsende)<br />
Die Mitnahme funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“–Richtung. Deshalb müssen<br />
die erste Zone Z1 und die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts<br />
eingestellt sein: Adressen 1301 MODUS Z1 und 1351 MODUS Z1B, siehe auch<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-89
Funktionen<br />
Abschnitt 6.2.3.2 unter Randtitel „Unabhängige Zonen Z1 bis Z5“ und „Gesteuerte<br />
Zone Z1B“. ; beim Distanzschutz mit MHO–Charakteristik unter Adressen 1401 MO-<br />
DUS Z1 und 1451 MODUS Z1B, siehe auch Abschnitt 6.2.4.2 unter Randtitel „Unabhängige<br />
Zonen Z1 bis Z5“ und „Gesteuerte Zone Z1B“.<br />
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen<br />
werden. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden<br />
Enden gesendet. Die Empfangssignale sind dann mit ODER verknüpft. Über den Parameter<br />
ANSCHLUSS (Adresse 2<strong>10</strong>2) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei<br />
Gegenenden hat. Wird mit Wirkschnittstelle und digitaler Schutzdatenübertragung gearbeitet,<br />
werden die Signale immer phasenselektiv übertragen.<br />
Bei Störung des Übertragungsweges kann die Übergreifzone Z1B von der internen<br />
Wiedereinschaltautomatik oder ein externes Wiedereinschaltgerät über die Binäreingabe<br />
„>FreigWE Stufen“ aktiviert werden (siehe auch Bild 6-39 unten).<br />
Besteht an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung, so dass<br />
der Distanzschutz nicht anregt, so kann der Leistungsschalter trotzdem ausgelöst<br />
werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung“ ist in Abschnitt 6.9 erläutert.<br />
6.6.1.2 Direkte Mitnahme (Fernauslösung)<br />
Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Wie bei der Mitnahme über den erweiterten Messbereich wird bei einem Fehler in der<br />
Zone Z1 an das Gegenende ein Mitnahmesignal gesendet. Das dort empfangene<br />
Signal führt nach einer kurzen Sicherheitszeit T v (parametrierbar unter Adresse 2202<br />
T AUSVERZ.) ohne weitere Abfragen zur Auslösung (Bild 6-55). Das Sendesignal<br />
kann mit T S verlängert werden (parametrierbar unter Adresse 2<strong>10</strong>3A T SENDVERL.),<br />
um etwaige Differenzen in den Anregezeiten an beiden Leitungsenden auszugleichen.<br />
Der Distanzschutz ist so eingestellt, dass die 1. Zone bis etwa 85 % der Leitung<br />
reicht. Bei Dreibeinleitungen wird Z1 ebenfalls ca. 85 % der kürzeren Leitungsstrecke,<br />
mindestens aber über den Verzweigungspunkt, eingestellt. Die Übergreifzone Z1B<br />
wird bei diesem Verfahren nicht benötigt. Sie kann aber von der internen Wiedereinschaltautomatik<br />
oder von externen Kriterien über die Binäreingabe „>FreigWE Stufen“<br />
aktiviert werden (siehe auch Bild 6-39 unten).<br />
Der Vorteil gegenüber den anderen Mitnahmeverfahren liegt darin, dass stets ohne<br />
weitere Maßnahmen beide Leitungsenden abgeschaltet werden, auch wenn ein Leitungsende<br />
ohne Speisung ist. Es erfolgt jedoch keine weitere Auslösekontrolle am<br />
empfangenden Ende.<br />
Die direkte Mitnahme ist kein eigenständiges Übertragungsverfahren, sondern wird<br />
dadurch realisiert, dass der Übertragungszusatz auf eines der Mitnahmeverfahren<br />
(Adresse 121 DIS SIGNAL = Mitnahme, siehe Abschnitt 5.1) eingestellt wird, aber<br />
empfangsseitig die Binäreingaben für die direkte externe Auslösung verwendet werden.<br />
Entsprechend gilt der Sendekreis aus Abschnitt 6.6.1.1 (Bild 6-54). Für den Empfangskreis<br />
gilt die Logik der „Externen Auslösung“, wie in Abschnitt 6.<strong>10</strong> beschrieben.<br />
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen<br />
werden. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden<br />
Enden gesendet. Die Empfangssignale müssen dann mit ODER verknüpft werden.<br />
6-90 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
A<br />
Z1(A)<br />
B<br />
Z1(B)<br />
Z1<br />
(A)<br />
T1<br />
T S<br />
Sender<br />
Sender<br />
T S<br />
T1<br />
Z1<br />
(B)<br />
T v<br />
≥1<br />
Auslösung<br />
Auslösung<br />
≥1<br />
T v<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Empf.<br />
Empf.<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Bild 6-55<br />
Funktionsschema der direkten Mitnahme<br />
6.6.1.3 Signalvergleichsverfahren<br />
Das folgende Verfahren eignet sich sowohl für konventionelle, als auch für digitale<br />
Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Der Signalvergleich ist ein Freigabeverfahren. Maßgebend ist die Zone Z1B, die über<br />
die nächste Station hinaus eingestellt wird. Der Signalvergleich kann auch bei extrem<br />
kurzen Leitungen eingesetzt werden, wenn eine Einstellung auf 85 % Leitungslänge<br />
und daher eine selektive Schnellabschaltung nicht möglich ist. Im letzteren Fall muss<br />
jedoch die Zone Z1 mit T1 verzögert werden, damit sie nicht unabhängig vom Empfangssignal<br />
schnell auslöst.<br />
Bild 6-56 zeigt das Funktionsschema.<br />
Erkennt der Distanzschutz einen Fehler innerhalb der Übergreifzone Z1B, so sendet<br />
er zunächst ein Freigabesignal zum Gegenende. Wenn vom Gegenende ebenfalls ein<br />
Freigabesignal empfangen wird, wird das Auslösesignal an das Kommandorelais weitergegeben.<br />
Voraussetzung für eine schnelle Abschaltung ist also, dass an beiden<br />
Leitungsenden ein Fehler innerhalb Z1B in Vorwärtsrichtung erkannt wird. Der Distanzschutz<br />
ist so eingestellt, dass die Übergreifzone Z1B über die nächste Station<br />
geht (ca. 120 % Leitungslänge). Bei Dreibeinleitungen muss Z1B mit Sicherheit über<br />
die längere Leitungsstrecke reichen, auch dann, wenn über den Verzweigungspunkt<br />
zusätzliche Speisung möglich ist. Die 1. Zone folgt dem normalen Staffelplan, d.h. ca.<br />
85 % der Leitungslänge, bei Dreibeinleitungen mindestens über den Verzweigungspunkt.<br />
Das Sendesignal kann mit T S verlängert werden (parametrierbar unter Adresse<br />
2<strong>10</strong>3A T SENDVERL.). Die Verlängerung des Sendesignals ist nur wirksam, wenn<br />
der Schutz bereits ein Auslösesignal abgegeben hat. Dies gewährleistet die Freigabe<br />
des anderen Leitungsendes auch dann, wenn der Kurzschluss durch die unabhängige<br />
Zone Z1 sehr schnell abgeschaltet wird.<br />
Für alle Zonen außer Z1B erfolgt Auslösung ohne Freigabe vom Gegenende, so dass<br />
der Schutz unabhängig von der Signalübertragung mit normaler Staffelkennlinie arbeitet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-91
Funktionen<br />
Für dieses Verfahren wird eine Übertragung über eine Wirkschnittstelle (sofern vorhanden)<br />
angeboten.<br />
Verfügt das Schutzgerät über eine Wirkschnittstelle, kann unter der Adresse 121 DIS<br />
SIGNAL die Auswahl SIGNAL MIT WS projektiert werden. Unter der Adresse 2<strong>10</strong>1<br />
SIGNALZUSATZ kann das Signalverfahren SIGNALVERGLEICH eingestellt werden.<br />
A<br />
Z1(A)<br />
B<br />
Z1B(A)<br />
Z1B(B)<br />
Z1(B)<br />
Z1B<br />
T1B<br />
(A)<br />
&<br />
T S<br />
Sender<br />
Sender<br />
≥1<br />
&<br />
Z1B<br />
T1B<br />
(B)<br />
Z1 oder<br />
weitere<br />
Zonen<br />
&<br />
≥1<br />
≥1 T S<br />
&<br />
Auslösung<br />
Empf.<br />
Auslösung<br />
Empf.<br />
≥1<br />
Z1 oder<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Bild 6-56<br />
Funktionsschema des Signalvergleichsverfahrens<br />
6-92 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Ablauf<br />
Bild 6-57 zeigt das Logikdiagramm des Signalvergleichsverfahrens für ein Leitungsende.<br />
Der Signalvergleich funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“–Richtung. Deshalb<br />
muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt<br />
sein: Beim Distanzschutz mit polygonaler Auslösekennlinie unter Adresse 1351 MO-<br />
DUS Z1B, siehe auch Abschnitt 6.2.3.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“; beim<br />
Distanzschutz mit MHO–Charakteristik unter Adresse 1451 MODUS Z1B, siehe auch<br />
Abschnitt 6.2.4.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“.<br />
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen<br />
werden. Sende- und Empfangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Dreibeinleitungen<br />
wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden Enden gesendet.<br />
Die Empfangssignale sind dann mit UND verknüpft, da bei einem inneren Fehler alle<br />
drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter ANSCHLUSS (Adresse<br />
2<strong>10</strong>2) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat. Verfügt das<br />
Schutzgerät über eine oder zwei Wirkschnittstellen, werden die Signale immer phasenselektiv<br />
übertragen.<br />
Bei Störung des Übertragungsweges kann die Übergreifzone Z1B von der internen<br />
Wiedereinschaltautomatik oder einem externen Wiedereinschaltgerät über die Binäreingabe<br />
„>FreigWE Stufen“ aktiviert werden (siehe auch Bild 6-39 unten).<br />
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim<br />
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente<br />
Blockierung“ unschädlich gemacht (siehe Abschnitt 6.8.1.4).<br />
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung kann vom nicht gespeisten Leitungsende<br />
kein Freigabesignal gebildet werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in diesem<br />
Fall Auslösung durch den Signalvergleich zu ermöglichen, verfügt das Gerät über<br />
besondere Maßnahmen. Diese „Funktion schwache Einspeisung“ (Echofunktion) ist<br />
in Abschnitt 6.6.1.7 erläutert. Sie wird aktiviert, wenn vom Gegenende — bei Dreibeinleitungen<br />
mindestens von einem der Gegenenden — ein Signal empfangen wird,<br />
ohne dass das Gerät einen Fehler erkannt hat.<br />
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungsschalter<br />
ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung“ ist in Abschnitt<br />
6.9 erläutert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-93
Funktionen<br />
Dis SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 4052<br />
Dis SigZus. aus<br />
FNr 4003<br />
>Dis SigZus blk<br />
0121 DIS SIGNAL<br />
≥1<br />
Wirkschnittstelle<br />
von FNr 3464<br />
WS Topol. komplett<br />
FNr 4005<br />
>Dis Emp.Stör<br />
FNr 4068<br />
Dis TransBlock<br />
Gerät AUS<br />
Dis Anr vorwärts<br />
„0”<br />
Signalvergleich<br />
Signal mit WS<br />
T SENDVERL. 2<strong>10</strong>3<br />
&<br />
0<br />
≥1<br />
T ≥1<br />
&<br />
&<br />
FNr 4055<br />
Dis Emp.Stör<br />
FNr 4057<br />
Dis Senden L1<br />
Dis Anr Z1B L1<br />
&<br />
&<br />
0<br />
T ≥1<br />
&<br />
FNr 4058<br />
Dis Senden L2<br />
Dis Anr Z1B L2<br />
&<br />
&<br />
0<br />
T<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 4059<br />
Dis Senden L3<br />
Dis Anr Z1B L3<br />
&<br />
&<br />
0<br />
T ≥1<br />
&<br />
FNr 4056<br />
Dis Senden<br />
Dis Anr Z1B<br />
&<br />
FNr 4006 „1“<br />
>Dis Emp.1<br />
FNr 40<strong>10</strong><br />
>Dis Emp.2<br />
„1“<br />
FNr 4007<br />
>Dis Emp.1-L1<br />
FNr 4008<br />
>Dis Emp.1-L2<br />
FNr 4009<br />
>Dis Emp.1-L3<br />
FNr 4088<br />
Dis Emp. L1 Ger2<br />
2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
0121 DIS SIGNAL<br />
Signalvergleich<br />
Signal mit WS<br />
Signalvergleich<br />
Signal mit WS<br />
Signalvergleich<br />
Signal mit WS<br />
Echofunktion bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
Dis Freig Z1B L1<br />
Dis Freig Z1B L2<br />
Dis Freig Z1B L3<br />
≥1<br />
von Wirkschnittstelle<br />
FNr 4089<br />
Dis Emp. L2 Ger2<br />
FNr 4090<br />
Dis Emp. L3 Ger2<br />
FNr 4091<br />
Dis Emp. L1 Ger3<br />
FNr 4092<br />
Dis Emp. L2 Ger3<br />
FNr 4093<br />
Dis Emp. L3 Ger3<br />
FNr 4248<br />
Echo Emp. Ger2<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
nach Bild 6-84<br />
Bild 6-57<br />
FNr 4249<br />
Echo Emp. Ger3<br />
Logikdiagramm des Signalvergleichsverfahrens (ein Leitungsende)<br />
6-94 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
6.6.1.4 Unblockverfahren<br />
Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Die Unblock–Methode ist ein Freigabeverfahren. Der Unterschied zum Signalvergleichsverfahren<br />
(Abschnitt 6.6.1.3) besteht darin, dass eine Auslösung auch dann<br />
möglich ist, wenn kein Freigabesignal vom Gegenende ankommt. Es wird daher vor<br />
allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über die zu schützende Leitung<br />
mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung des Übertragungssignals an<br />
der Fehlerstelle so groß sein kann, dass der Empfang vom anderen Leitungsende<br />
nicht unbedingt gewährleistet ist. Hier tritt eine besondere Unblocklogik in Tätigkeit.<br />
Bild 6-58 zeigt das Funktionsschema.<br />
Für die Übertragung des Signals benötigt man zwei Signalfrequenzen, die vom Sendeausgang<br />
des 7SA522 umgetastet werden. Verfügt das Übertragungsgerät über<br />
eine Kanalüberwachung, so wird von der Überwachungsfrequenz f 0 auf eine Arbeitsfrequenz<br />
f U (Unblockierfrequenz) umgetastet. Erkennt der Schutz einen Fehler innerhalb<br />
der Übergreifzone Z1B, so veranlasst er das Senden der Arbeitsfrequenz f U .Im<br />
Ruhezustand oder bei einem Fehler außerhalb Z1B oder in Rückwärtsrichtung wird<br />
die Überwachungsfrequenz f 0 gesendet.<br />
Wenn vom Gegenende ebenfalls ein Freigabesignal empfangen wird, wird das Auslösesignal<br />
an das Kommandorelais weitergegeben. Voraussetzung für eine schnelle<br />
Abschaltung ist also, dass an beiden Leitungsenden ein Fehler innerhalb Z1B in Vorwärtsrichtung<br />
gemessen wird. Der Distanzschutz ist so eingestellt, dass die Übergreifzone<br />
Z1B bis über die nächste Station geht (ca. 120 % Leitungslänge). Bei Dreibeinleitungen<br />
muss Z1B mit Sicherheit über die längere Leitungsstrecke reichen, auch<br />
dann, wenn über den Verzweigungspunkt zusätzliche Speisung möglich ist. Die 1.<br />
Zone folgt dem normalen Staffelplan, d.h. ca. 85 % der Leitungslänge, bei Dreibeinleitungen<br />
mindestens über den Verzweigungspunkt.<br />
Das Sendesignal kann mit T S verlängert werden (parametrierbar unter Adresse<br />
2<strong>10</strong>3A T SENDVERL.). Die Verlängerung des Sendesignals ist nur wirksam, wenn<br />
der Schutz bereits ein Auslösesignal abgegeben hat. Dies gewährleistet die Freigabe<br />
des anderen Leitungsendes auch dann, wenn der Kurzschluss durch die unabhängige<br />
Zone Z1 sehr schnell abgeschaltet wird.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-95
Funktionen<br />
A<br />
Z1(A)<br />
B<br />
Z1B(A)<br />
Z1B(B)<br />
Z1(B)<br />
Z1B<br />
T1B<br />
(A)<br />
&<br />
T S<br />
Sender<br />
f U<br />
f 0<br />
f U<br />
f Sender 0<br />
≥1<br />
&<br />
Z1B<br />
T1B<br />
(B)<br />
Z1 oder<br />
weitere<br />
Zonen<br />
&<br />
≥1<br />
Unblock-<br />
Logik<br />
Auslösung<br />
U<br />
B Empf.<br />
≥1 T S<br />
&<br />
Auslösung<br />
U<br />
Empf. B<br />
≥1<br />
Unblock-<br />
Logik<br />
Z1 oder<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Bild 6-58<br />
f 0 – Ruhefrequenz (Überwachungsfrequenz)<br />
f U – Unblockierfrequenz (Arbeitsfrequenz)<br />
Funktionsschema des Unblockverfahrens<br />
U – Unblockiersignal<br />
B – Blockiersignal<br />
Für alle Zonen außer Z1B erfolgt Auslösung ohne Freigabe vom Gegenende, so dass<br />
der Schutz unabhängig von der Signalübertragung mit normaler Staffelkennlinie arbeitet.<br />
Ablauf<br />
Bild 6-59 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende.<br />
Das Unblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“–Richtung. Deshalb<br />
muss die Übergreifzone Z1B beim Distanzschutz unbedingt auf vorwärts eingestellt<br />
sein: Beim Distanzschutz mit polygonaler Auslösekennlinie unter Adresse 1351 MO-<br />
DUS Z1B, siehe auch Abschnitt 6.2.3.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“; beim<br />
Distanzschutz mit MHO–Charakteristik unter Adresse 1451 MODUS Z1B, siehe auch<br />
Abschnitt 6.2.4.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“.<br />
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen<br />
werden. Sende- und Empfangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Dreibeinleitungen<br />
werden die Sendesignale an beide gegenüberliegenden Enden gesendet.<br />
Die Empfangssignale sind dann mit UND verknüpft, da bei einem inneren Fehler<br />
alle drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter ANSCHLUSS (Adresse<br />
2<strong>10</strong>2) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat.<br />
Der Empfangslogik, die der des Signalvergleichs im Wesentlichen entspricht, ist eine<br />
Unblocklogik vorgeschaltet, die in Bild 6-60 dargestellt ist. Wird das Unblockiersignal<br />
störungsfrei empfangen, so erscheint das Empfangssignal, z.B. „>Dis UB ub 1“, und<br />
das Blockiersignal verschwindet, z.B. „>Dis UB bl 1“. Damit wird das interne Signal<br />
„Unblock 1“ zur Empfangslogik weitergeleitet, wo es (bei Erfüllung der übrigen Bedingungen)<br />
zur Freigabe der Übergreifzone Z1B des Distanzschutzes führt.<br />
Wenn das zu übertragene Signal das andere Leitungsende nicht erreicht, weil der<br />
Kurzschluss auf der Leitung eine zu starke Dämpfung oder Reflexion des Signals hervorruft,<br />
erscheint empfangsseitig weder das Unblockiersignal, z.B. „>Dis UB ub 1“,<br />
noch das Blockiersignal „>Dis UB bl 1“. In diesem Fall wird nach einer Sicherheitszeit<br />
von 20 ms die Freigabe „Unblock 1“ erteilt und zur Empfangslogik weitergeleitet,<br />
aber über die Zeitstufe <strong>10</strong>0/<strong>10</strong>0 ms nach weiteren <strong>10</strong>0 ms wieder aufgehoben. Wenn<br />
die Übertragung wieder arbeitet, muss wieder eines der Empfangssignale „>Dis UB<br />
ub 1“ oder „Dis UB bl 1“ erscheinen; dann tritt nach weiteren <strong>10</strong>0 ms (Rückfall-<br />
6-96 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
verzögerung der Zeitstufe <strong>10</strong>0/<strong>10</strong>0 ms) wieder der Ruhezustand ein, d.h. der direkte<br />
Freigabeweg zum Signal „Unblock L1“ und damit zur Freigabe ist wieder möglich.<br />
Wird über eine Dauer von mehr als <strong>10</strong> s keines der Signale empfangen, wird die Meldung<br />
„Dis UB Emp.St1“ ausgegeben.<br />
Bei Störung des Übertragungsweges kann die Übergreifzone Z1B von der internen<br />
Wiedereinschaltautomatik oder einem externen Wiedereinschaltgerät über die Binäreingabe<br />
„>FreigWE Stufen“ aktiviert werden (siehe auch Bild 6-39 unten).<br />
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim<br />
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente<br />
Blockierung“ unschädlich gemacht (siehe Abschnitt 6.8.1.4).<br />
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung kann vom nicht gespeisten Leitungsende<br />
kein Freigabesignal gebildet werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in diesem<br />
Fall Auslösung durch das Unblockverfahren zu ermöglichen, verfügt das Gerät<br />
über besondere Maßnahmen. Diese „Funktion schwache Einspeisung“ ist in Abschnitt<br />
6.6.1.7 erläutert. Die Funktion wird aktiviert, wenn vom Gegenende — bei Dreibeinleitungen<br />
mindestens von einem der Gegenenden — ein Signal empfangen wird, ohne<br />
dass das Gerät einen Fehler erkannt hat.<br />
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungsschalter<br />
ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung“ ist in Abschnitt<br />
6.9 erläutert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-97
Funktionen<br />
Dis SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 4003<br />
>Dis SigZus blk<br />
FNr 4005<br />
>Dis Emp.Stör<br />
≥1<br />
FNr 4052<br />
Dis SigZus. aus<br />
FNr 4055<br />
Dis Emp.Stör<br />
Transiente Blockierung<br />
(Abschnitt 6.8.1.4)<br />
AUS-Kommando<br />
&<br />
T SENDVERL. 2<strong>10</strong>3<br />
Dis Anr vorwärts<br />
Dis Anr Z1B L1<br />
Dis Anr Z1B L2<br />
Dis Anr Z1B L3<br />
Dis Anr Z1B<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
& 0<br />
& 0<br />
& 0<br />
& 0<br />
2<strong>10</strong>8 TV<br />
T<br />
T<br />
T<br />
T<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
FNr 4057<br />
Dis Senden L1<br />
FNr 4058<br />
Dis Senden L2<br />
FNr 4059<br />
Dis Senden L3<br />
FNr 4056<br />
Dis Senden<br />
Dis G–Anr.<br />
T 0<br />
von Unblock-Logik Bild 6-60 von Unblock-Logik Bild 6-60<br />
2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS<br />
„1“<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
&<br />
≥1<br />
Unblock 1<br />
Zweienden<br />
Unblock 2 Dreienden<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
≥1<br />
& ≥1<br />
Unblock L1<br />
&<br />
≥1<br />
Unblock L2<br />
&<br />
≥1<br />
Unblock L3<br />
Bild 6-59 Logikdiagramm des Unblockverfahrens (ein Leitungsende)<br />
Echofunktion<br />
bei schwacher<br />
Einspeisung<br />
Abschnitt 6.6.1.7<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
nachBild6-84<br />
Dis Freig Z1B/T1B L1<br />
Dis Freig Z1B/T1B L2<br />
Dis Freig Z1B/T1B L3<br />
6-98 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
FNr 4032<br />
>Dis UB ub 1-L1<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
Unblock L1<br />
&<br />
20 0<br />
ms<br />
<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />
ms<br />
FNr 4033<br />
>Dis UB ub 1-L2<br />
FNr 4034<br />
>Dis UB ub 1-L3<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
&<br />
&<br />
20 0<br />
ms<br />
20 0<br />
ms<br />
<strong>10</strong> 0<br />
s<br />
≥1<br />
<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />
ms<br />
<strong>10</strong> 0<br />
s<br />
≥1<br />
<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />
ms<br />
&<br />
&<br />
Unblock L2<br />
Unblock L3<br />
zum Empfangskreis Bild 6-59<br />
FNr 4030<br />
>Dis UB ub 1<br />
&<br />
<strong>10</strong><br />
s<br />
≥1<br />
0<br />
&<br />
Unblock 1<br />
FNr 4031<br />
>Dis UB bl 1<br />
FNr 4035<br />
>Dis UB ub 2<br />
FNr 4032<br />
>Dis UB bl 2<br />
Bild 6-60 Unblock–Logik<br />
&<br />
&<br />
&<br />
20 0<br />
ms<br />
20 0<br />
ms<br />
<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />
ms<br />
<strong>10</strong> 0<br />
s<br />
≥1<br />
<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />
ms<br />
<strong>10</strong> 0<br />
s<br />
&<br />
≥1<br />
FNr 4080<br />
Dis UB Emp.St1<br />
zum Empfangskreis Bild 6-59<br />
Unblock 2<br />
FNr 4081<br />
Dis UB Emp.St2<br />
6.6.1.5 Blockierverfahren<br />
Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Beim Blockierverfahren wird der Übertragungsweg genutzt, um ein Blockiersignal von<br />
einem Leitungsende an das andere zu senden. Das Signal wird gesendet, sobald der<br />
Schutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkennt, wahlweise auch sofort nach Fehlereintritt<br />
(Sprungdetektor über gestrichelte Linie in Bild 6-61). Es wird sofort gestoppt,<br />
sobald der Distanzschutz einen Fehler in Vorwärtsrichtung erkennt. Eine Auslösung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-99
Funktionen<br />
ist bei diesem Verfahren auch dann möglich, wenn kein Signal vom Gegenende ankommt.<br />
Es wird daher vor allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über<br />
die zu schützende Leitung mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung<br />
des Übertragungssignals an der Fehlerstelle so groß sein kann, dass der Empfang<br />
vom anderen Leitungsende nicht unbedingt gewährleistet ist.<br />
Bild 6-61 zeigt das Funktionsschema.<br />
Fehler in der Übergreifzone Z1B, die auf etwa 120 % der Leitungslänge eingestellt<br />
wird, führen zur Auslösung, sofern nicht vom anderen Leitungsende ein Blockiersignal<br />
empfangen wird. Bei Dreibeinleitungen muss Z1B mit Sicherheit über die längere Leitungsstrecke<br />
reichen, auch dann, wenn über den Verzweigungspunkt zusätzliche<br />
Speisung möglich ist. Wegen möglicher Unterschiede in den Anregezeiten der Geräte<br />
an beiden Leitungsenden und wegen der Übertragungszeit muss die Auslösung hier<br />
mittels T V etwas verzögert werden.<br />
Ebenfalls um Signalwettläufe zu vermeiden, kann ein einmal erteiltes Sendesignal um<br />
die einstellbare Zeit T S verlängert werden.<br />
G-Anr (A)<br />
A<br />
Z1(A)<br />
B<br />
Z1B(A) G-Anr(A)<br />
G-Anr(B)<br />
Z1B(B)<br />
Z1(B)<br />
G-Anr (B)<br />
d<br />
(u,i)<br />
dt<br />
(A)<br />
40 ms<br />
40 ms<br />
d<br />
(u,i)<br />
dt<br />
(B)<br />
Vorw.<br />
(A)<br />
G-Anr<br />
(A)<br />
T & S<br />
≥1 Sender<br />
Sender<br />
≥1<br />
T S<br />
&<br />
Vorw.<br />
(B)<br />
G-Anr<br />
(B)<br />
T V<br />
T V<br />
Z1B<br />
T1B<br />
(A)<br />
&<br />
≥1<br />
Auslösung<br />
Auslösung<br />
≥1<br />
&<br />
Z1B<br />
T1B<br />
(B)<br />
Z1 oder<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Empf.<br />
Empf.<br />
Z1 oder<br />
weitere<br />
Zonen<br />
Bild 6-61<br />
Funktionsschema des Blockierverfahrens<br />
Ablauf<br />
Bild 6-62 zeigt das Logikdiagramm des Blockierverfahrens für ein Leitungsende.<br />
Blockiert wird die Übergreifzone Z1B, weshalb sie unbedingt auf vorwärts einzustellen<br />
ist: Beim Distanzschutz mit polygonaler Auslösekennlinie unter Adresse 1351 MO-<br />
DUS Z1B, siehe auch Abschnitt 6.2.3.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“; beim<br />
Distanzschutz mit MHO–Charakteristik unter Adresse 1451 MODUS Z1B, siehe auch<br />
Abschnitt 6.2.4.2 unter Randtitel „Gesteuerte Zone Z1B“.<br />
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen<br />
werden. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden<br />
Enden gesendet. Die Empfangssignale sind dann mit ODER verknüpft, da bei einem<br />
inneren Fehler von keinem Leitungsende ein Blockiersignal erscheinen darf. Über den<br />
Parameter ANSCHLUSS (Adresse 2<strong>10</strong>2) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei<br />
Gegenenden hat.<br />
6-<strong>10</strong>0 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Dis SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 4003<br />
>Dis SigZus blk<br />
FNr 4005<br />
>Dis Emp.Stör<br />
Transiente Block.<br />
I L1 , I L2 , I L3<br />
U L1 ,U L2 ,U L3<br />
d<br />
(u,i)<br />
dt<br />
40 ms<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
Dis SigZus. aus<br />
FNr 4052<br />
FNr 4055<br />
Dis Emp.Stör<br />
FNr 4060<br />
DisBlockSPRUNG<br />
Dis G–Anr<br />
Dis Anr vorw.<br />
T SENDVERL. 2<strong>10</strong>3<br />
& 0 T<br />
&<br />
&<br />
FNr 4056<br />
Dis Senden<br />
FNr 4070<br />
Dis Stop<br />
Dis Anr L1<br />
Dis Anr L1 vorw.<br />
&<br />
0 T<br />
&<br />
FNr 4057<br />
Dis Senden L1<br />
&<br />
FNr 4082<br />
Dis Stop L1<br />
Dis Anr L2<br />
Dis Anr L2 vorw.<br />
&<br />
0<br />
T<br />
&<br />
FNr 4058<br />
Dis Senden L2<br />
&<br />
FNr 4083<br />
Dis Stop L2<br />
Dis Anr L3<br />
Dis Anr L3 vorw.<br />
&<br />
0<br />
T<br />
&<br />
FNr 4059<br />
Dis Senden L3<br />
&<br />
FNr 4084<br />
Dis Stop L3<br />
2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS<br />
Dreienden<br />
„1“<br />
Zweienden<br />
FNr 4006<br />
>Dis Emp.1<br />
>Dis Emp.2<br />
FNr 40<strong>10</strong><br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
≥1<br />
T TRANSBLOCK 21<strong>10</strong><br />
T WARTE RÜCKW. 2<strong>10</strong>9<br />
≥1 T T<br />
&<br />
FNr 4068<br />
DisTransBlock<br />
Transiente Block.<br />
FNr 4007<br />
>Dis Emp.1-L1<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
≥1<br />
&<br />
Dis Freig Z1B/T1B L1<br />
FNr 4008<br />
>Dis Emp.1-L2<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
≥1<br />
&<br />
Dis Freig Z1B/T1B L2<br />
FNr 4009<br />
>Dis Emp.1-L3<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
≥1<br />
2<strong>10</strong>8 TV<br />
&<br />
Dis Freig Z1B/T1B L3<br />
Dis G–Anr<br />
T<br />
0<br />
Bild 6-62<br />
Logikdiagramm des Blockierverfahrens (ein Leitungsende)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-<strong>10</strong>1
Funktionen<br />
Sobald der Distanzschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das<br />
Blockiersignal gesendet (z.B. „Dis Senden“, FNr 4056). Das Sendesignal kann mittels<br />
Adresse 2<strong>10</strong>3A verlängert werden. Bei einem Fehler in Vorwärtsrichtung wird das<br />
Blockiersignal gestoppt (z.B. „Dis Stop“, FNr 4070). Ein besonders schnelles Blockieren<br />
wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen<br />
zum Senden mitbenutzt. Dies erreicht man dadurch, dass der Ausgang „Dis-<br />
BlockSPRUNG“ (FNr 4060) bei der Rangierung ebenfalls auf das Ausgangsrelais für<br />
den Sender rangiert wird. Da dieses Sprungsignal bei jedem Sprung der Messgrößen<br />
erscheint, sollte hiervon nur Gebrauch gemacht werden, wenn sichergestellt ist, das<br />
der Übertragungsweg auch sehr schnell auf dass Verschwinden des Sendesignals reagiert.<br />
Bei Störung des Übertragungsweges kann über eine Binäreingabe die Übergreifzone<br />
blockiert werden. Der Distanzschutz arbeitet mit normaler Staffelkennlinie (Schnellzeit<br />
in Z1). Die Übergreifzone Z1B kann dann von der internen Wiedereinschaltautomatik<br />
oder von externen Kriterien über die Binäreingabe „>FreigWE Stufen“ aktiviert werden<br />
(siehe auch Bild 6-39 unten).<br />
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim<br />
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente<br />
Blockierung“ unschädlich gemacht. Diese verlängert das Blockiersignal um die transiente<br />
Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 21<strong>10</strong>A), sofern es mindestens für die<br />
Dauer einer Wartezeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 2<strong>10</strong>9A) angestanden hat.<br />
Im Wesen des Blockierverfahrens liegt es, dass auch einseitig gespeiste Kurzschlüsse<br />
ohne besondere Maßnahmen schnell abgeschaltet werden, da vom nicht speisenden<br />
Ende kein Blockiersignal gebildet werden kann.<br />
6.6.1.6 Transiente Blockierung<br />
Die transiente Blockierung sorgt bei den Vergleichsverfahren für zusätzliche Sicherheit<br />
gegen Fehlsignale durch transiente Ausgleichsschwingungen, die nach Abschalten<br />
eines äußeren Fehlers oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden.<br />
Das Prinzip der transienten Blockierung besteht darin, dass nach Auftreten eines äußeren<br />
Fehlers für eine bestimmte (einstellbare) Zeit die Bildung eines Freigabesignals<br />
unterbunden wird. Bei den Freigabeverfahren geschieht das durch Blockieren von<br />
Sende- und Empfangskreis.<br />
Bild 6-63 zeigt das Prinzip der transienten Blockierung für ein Freigabeverfahren.<br />
Wenn nach Anregung ein Fehler in Rückwärtsrichtung innerhalb einer Wartezeit T<br />
WARTE RÜCKW. (Adresse 2<strong>10</strong>9A) festgestellt wurde, werden der Sendekreis und die<br />
Freigabe der Übergreifzone Z1B unterbunden. Diese Blockierung wird für die transiente<br />
Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 21<strong>10</strong>A) auch nach Wegfall des Blockierkriteriums<br />
aufrechterhalten.<br />
Beim Blockierverfahren verlängert die transiente Blockierung die empfangenen Blockiersignale,<br />
wie im Logikdiagramm Bild 6-62 dargestellt.<br />
6-<strong>10</strong>2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Dis SigZus ausgeschaltet<br />
>Dis SigZus blk<br />
FNr 4003<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 4003<br />
DisTransBlock<br />
Dis Anr.vorwärts ≥1<br />
Dis Anr.rückwärts<br />
Dis G–Anr.<br />
2<strong>10</strong>9 T WARTE RÜCKW.<br />
& T<br />
T<br />
T TRANSBLOCK 21<strong>10</strong><br />
transiente<br />
Blockierung<br />
Bild 6-57<br />
oder 6-59<br />
Bild 6-63<br />
Transiente Blockierung bei Freigabeverfahren<br />
6.6.1.7 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung<br />
In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vorhanden<br />
ist, regt der Distanzschutz nicht an. Damit kann dort weder ein Auslösekommando<br />
noch ein Sendesignal abgesetzt werden. Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal<br />
könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Leitungsende mit<br />
starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung<br />
kein Freigabesignal übertragen wird.<br />
Um in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden zu erreichen,<br />
verfügt der Distanzschutz über besondere Maßnahmen für Leitungen mit<br />
schwacher Einspeisung.<br />
Damit auch das Leitungsende mit schwacher Einspeisung selber auslösen kann, verfügt<br />
der Distanzschutz 7SA522 über eine Auslösefunktion bei schwacher Einspeisung.<br />
Da diese eine eigene Schutzfunktion mit eigenem Auslösekommando darstellt,<br />
ist sie in einem gesonderten Abschnitt (6.9) beschrieben.<br />
Echofunktion Bild 6-64 zeigt das Funktionsprinzip der Echofunktion. Sie kann unter Adresse 2501<br />
SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam (nur Echo) oder unwirksam<br />
geschaltet werden (Aus). Mit diesem „Schalter“ können Sie auch zusätzlich die Auslösung<br />
bei schwacher Einspeisung wirksam schalten (Echo und Auskom., siehe<br />
auch Abschnitt 6.9). Diese Einstellung ist gemeinsam für Signalverfahren mit Distanzschutz<br />
und mit Erdkurzschlussschutz.<br />
Die Echofunktion bewirkt, dass bei fehlender Anregung an einem Leitungsende das<br />
empfangene Signal als „Echo“ zum anderen Leitungsende zurückgesendet wird und<br />
dort die Freigabe des Auslösekommandos ermöglicht.<br />
Die Erkennung der schwachen Einspeisung und somit die Bedingungen für das Echo<br />
werden im zentralen UND–Glied zusammengestellt. Der Distanzschutz darf weder<br />
ausgeschaltet noch blockiert sein, da er sonst in diesem Zustand wegen fehlender Anregung<br />
stets ein Echo produzieren würde. Wird jedoch der Überstromzeitschutz als<br />
Notfunktion verwendet, ist trotzdem bei unwirksamem Distanzschutz ein Echo möglich,<br />
weil die Anregung des Distanzschutzes durch die Anregung des Not–Überstromzeitschutzes<br />
ersetzt wird. Während dieser Betriebsart darf der Not–Überstromzeitschutz<br />
natürlich nicht ebenfalls blockiert oder ausgeschaltet sein.<br />
Die zentrale Echobedingung ist das Fehlen einer Anregung vom Distanzschutz oder<br />
Überstromzeitschutz bei gleichzeitigem Empfang, der von der Logik des Signalübertragungsverfahrens<br />
geliefert wird, wie in den entsprechenden Logikdiagrammen (Bild<br />
6-57 bzw. 6-59) gezeigt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-<strong>10</strong>3
Funktionen<br />
Um die Bildung eines Echos nach Abschalten der Leitung und Rückfall der Anregung<br />
zu verhindern, kann kein Echo mehr gebildet werden, wenn bereits eine Anregung<br />
vorgelegen hat (RS–Speicher in Bild 6-64). Außerdem kann das Echo jederzeit über<br />
die Binäreingabe „>Dis Echo block“ gesperrt werden.<br />
Sind die Echobedingungen erfüllt, wird zunächst ein kurze Verzögerung T VERZÖGE-<br />
RUNG wirksam. Diese Verzögerung ist notwendig, damit das Echo nicht gesendet wird,<br />
wenn der Schutz am schwachen Leitungsende bei rückwärtigem Fehler eine höhere<br />
Anregezeit hat oder wenn er wegen ungünstiger Kurzschlussstromverteilung etwas<br />
später anregt. Ist jedoch am nicht speisenden Leitungsende der Leistungsschalter offen,<br />
so wird die Verzögerung des Echos nicht benötigt. Die Echoverzögerungszeit<br />
kann dann umgangen werden. Die Stellung des Leistungsschalters wird von der zentralen<br />
Funktionssteuerung (siehe Abschnitt 6.19) geliefert.<br />
Sodann wird der Echoimpuls abgegeben (Ausgangsmeldung „Echo–Signal“), dessen<br />
Länge mit dem Parameter T IMPULS einstellbar ist. Das „Echo–Signal“ muss<br />
gesondert auf das oder die Ausgangsrelais für das Senden rangiert sein, da es nicht<br />
in den Sendesignalen „Dis Senden“ bzw.„Dis Senden L*“ enthalten ist.<br />
Hinweis:<br />
Das „Echo–Signal“ (FNr4246) muss separat auf das Ausgangsrelais für die Senderbetätigung<br />
rangiert werden; es ist nicht in den Sendesignalen der Übertragungsfunktionen<br />
enthalten. In der digitalen Wirkschnittstelle mit Signalvergleich wird das<br />
Echo als separates Signal mit übertragen, ohne dass besondere Maßnahmen ergriffen<br />
werden müssen (Bild 6-57).<br />
Nach Abgabe des Echoimpulses wird das Senden eines erneuten Echos für mindestens<br />
20 ms unterbunden. Dies verhindert die Repetition eines Echos nach Abschalten<br />
der Leitung.<br />
Beim Blockierverfahren und bei den Mitnahmeverfahren wird die Echofunktion nicht<br />
benötigt und ist daher wirkungslos.<br />
6-<strong>10</strong>4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
„1“<br />
2501 SE MODUS<br />
Aus<br />
nur Echo<br />
≥1<br />
Echo und Auskom.<br />
Echofreigabe von<br />
Erdkurzschlußschutz<br />
(siehe auch Bild 6-81)<br />
Dis aus/blockiert<br />
Notbetrieb<br />
U/AMZ aus/block.<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
2502 T VERZÖGERUNG<br />
Dis G–Anr.<br />
U/AMZ G–Anr<br />
≥1<br />
S<br />
&<br />
R<br />
Q<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
T<br />
T IMPULS 2503<br />
0<br />
≥1<br />
T<br />
FNr 4246<br />
Echo–Signal<br />
von Empfangslogik<br />
(Bild 6-57 oder 6-59)<br />
&<br />
>Dis Echo block<br />
FNr 4040<br />
LS offen (3pol)<br />
Q<br />
R<br />
S<br />
&<br />
20 0<br />
ms<br />
Bild 6-64<br />
Logikdiagramm der Echofunktion beim Distanzschutz mit Signalübertragung<br />
6.6.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Allgemeines<br />
Der Signalübertragungszusatz für Distanzschutz ist nur wirksam, wenn er bei der Projektierung<br />
auf eines der möglichen Verfahren eingestellt wurde (Adresse 121). Abhängig<br />
von dieser Projektierung erscheinen hier nur die Parameter, die für das gewählte<br />
Verfahren von Belang sind. Wird der Signalübertragungszusatz nicht benötigt,<br />
lautet Adresse 121 DIS SIGNAL = nicht vorhanden.<br />
Konventionelle<br />
Übertragung<br />
Für konventionelle Übertragungsstrecken sind folgende Verfahren möglich:<br />
− Mitnahme<br />
Mitnahme über erweiterten Messbereich Z1B, wie in Abschnitt<br />
6.6.1.1 beschrieben,<br />
− Direkte Mitnahme Fernauslösung, wie in Abschnitt 6.6.1.2 beschrieben,<br />
− Signalvergleich Signalvergleichsverfahren, wie in Abschnitt 6.6.1.3 beschrieben,<br />
− Unblocking<br />
Unblockverfahren, wie in Abschnitt 6.6.1.4 beschrieben,<br />
− Blocking<br />
Blockierverfahren, wie in Abschnitt 6.6.1.5 beschrieben,<br />
Unter Adresse 2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ kann die Verwendung eines Signalverfahrens<br />
Ein- oder Ausgeschaltet werden.<br />
Soll das Signalverfahren an einer Leitung mit drei Enden eingesetzt werden, muss unter<br />
Adresse 2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS = Dreienden eingestellt werden, ansonsten bleibt es<br />
bei Zweienden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-<strong>10</strong>5
Funktionen<br />
Digitale<br />
Übertragung<br />
Für die digitale Übertragung mittels Wirkschnittstelle sind folgende Verfahren möglich:<br />
− Mitnahme<br />
Mitnahme über erweiterten Messbereich Z1B mit Wirkschnittstelle,<br />
wie in Abschnitt 6.6.1.1 beschrieben,<br />
− Signalvergleich Signalvergleichsverfahren, wie in Abschnitt 6.6.1.3 beschrieben.<br />
Unter Adresse 2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ wählen Sie das entsprechende Verfahren aus.<br />
Hier kann die Verwendung eines Signalverfahrens Ein- oder Ausgeschaltet werden.<br />
Die Adresse 2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS ist in diesem Fall relevant und muss in allen Geräten<br />
gleich eingestellt sein. Die Distanzschutzverfahren über die Wirkschnittstelle sind nur<br />
dann wirksam, wenn bei allen Geräten der Konstellation der Parameter 121 DIS SI-<br />
GNAL auf Signal mit WS gewählt wurde.<br />
Voraussetzungen<br />
beim Distanzschutz<br />
Bei allen Vergleichsverfahren ist unbedingt zu beachten, dass die Anregung des Distanzschutzes<br />
in Rückwärtsrichtung weiter reicht als die Übergreifzone des Gegenendes<br />
(siehe schraffierte Flächen in Bild 6-65 rechts)! Dazu muss mindestens eine der<br />
Distanzstufen rückwärts oder ungerichtet eingestellt sein. Bei einem Fehler in<br />
Z1B des Schutzes in B, der bei falscher Einstellung im karierten Bereich (links im Bild)<br />
auftritt, würde der Distanzschutz in A nicht anregen, was bei B als einseitig gespeister<br />
Fehler interpretiert würde (Echo von A bzw. kein Blockiersignal in A). Dies würde zu<br />
einer unselektiven Auslösung führen!<br />
Beim Blocking–Verfahren wird außerdem eine schnelle Rückwärtsstufe zur Erzeugung<br />
des Blockiersignals benötigt. Hierzu ist die 3. Zone unverzögert zu verwenden<br />
(vgl. auch Hinweis auf Seite 6-47 in Abschnitt 6.2.3.2).<br />
falsch!<br />
G-Anr (A)<br />
A<br />
Z1B(A) G-Anr(A)<br />
G-Anr(B)<br />
Z1B(B)<br />
B<br />
G-Anr (B)<br />
richtig<br />
Bild 6-65<br />
Distanzschutz–Einstellung mit Vergleichsverfahren<br />
Zeiten<br />
Die Sendesignalverlängerung T SENDVERL. (Adresse 2<strong>10</strong>3A) soll gewährleisten,<br />
dass das Sendesignal mit Sicherheit das andere Leitungsende erreicht, auch wenn<br />
am sendenden Leitungsende sehr schnell abgeschaltet wird und/oder die Übertragungszeit<br />
relativ groß ist. Bei den übergreifenden Freigabeverfahren Signalvergleich<br />
und Unblocking wirkt sich diese Signalverlängerung nur aus, wenn das Gerät<br />
bereits ein Auslösekommando abgegeben hat. Dies gewährleistet die Freigabe<br />
des anderen Leitungsendes auch dann, wenn der Kurzschluss durch die unabhängige<br />
Zone Z1 sehr schnell abgeschaltet wurde. Beim Blockierverfahren Blocking wird<br />
das Sendesignal immer um diese Zeit verlängert. Es entspricht hier einer transienten<br />
Blockierung nach einem rückwärtigen Fehler. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ®<br />
4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Mit der Freigabeverzögerung TV (Adresse 2<strong>10</strong>8) kann die Freigabe der Zone Z1B<br />
verzögert werden. Dies ist i.Allg. nur beim Blockierverfahren Blocking notwendig,<br />
damit dem Blockiersignal bei äußeren Fehlern genügend Übertragungszeit bleibt.<br />
Diese Verzögerung wirkt sich nur auf den Empfangskreis des Übertragungsverfah-<br />
6-<strong>10</strong>6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
rens aus; umgekehrt verzögert eine Verzögerung der Übergreifzone Z1B mit T1B<br />
nicht das Freigabesignal.<br />
Transiente Blockierung<br />
Die Parameter T WARTE RÜCKW. und T TRANSBLOCK dienen der transienten Blockierung<br />
bei den (übergreifenden) Vergleichsverfahren. Beim Mitnahmeverfahren<br />
sind sie ohne Belang. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
möglich.<br />
Die Zeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 2<strong>10</strong>9A) ist eine Wartezeit vor transienter Blockierung.<br />
Erst wenn der Distanzschutz nach Anregung innerhalb dieser Zeit einen<br />
Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, tritt die transiente Blockierung bei den Freigabeverfahren<br />
in Tätigkeit. Beim Blockierverfahren verhindert die Wartezeit eine transiente<br />
Blockierung, wenn das Blockiersignal vom Gegenende sehr schnell eintrifft. Bei<br />
Einstellung ∞ gibt es keine transiente Blockierung.<br />
Die transiente Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 21<strong>10</strong>A) muss unbedingt länger<br />
sein als die Dauer schwerer transienter Ausgleichsvorgänge bei Eintritt oder Abschalten<br />
von äußeren Kurzschlüssen. Um diese Zeit wird bei den Freigabeverfahren Signalvergleich<br />
und Unblocking das Sendesignal verzögert, wenn der Schutz zunächst<br />
einen rückwärtigen Fehler erkannt hatte. Beim Blockierverfahren Blocking<br />
wird das (blockierende) Empfangssignal um diese Zeit verlängert.<br />
Der voreingestellte Wert dürfte meist ausreichen.<br />
Echofunktion<br />
Bei Leitungsenden mit schwacher Einspeisung ist bei den Freigabeverfahren die<br />
Echofunktion sinnvoll, damit das speisende Leitungsende auch freigegeben wird. Die<br />
Echofunktion kann unter Adresse 2501 SE MODUS wirksam (nur Echo) oder unwirksam<br />
geschaltet werden (Aus). Mit diesem „Schalter“ können Sie auch zusätzlich die<br />
Auslösung bei schwacher Einspeisung wirksam schalten (Echo und Auskom.,siehe<br />
auch Abschnitt 6.9).<br />
Beachten Sie auf jeden Fall die Hinweise über die Einstellung der Distanzstufen weiter<br />
oben und Randtitel „Voraussetzungen beim Distanzschutz“.<br />
Die Echoverzögerungszeit T VERZÖGERUNG (Adresse 2502A) muss so lang gewählt<br />
werden, dass unterschiedliche Reaktionszeiten der Anregung der Distanzschutzfunktionen<br />
an den beiden Leitungsenden nicht zu einem Fehlecho bei außenliegenden<br />
Fehlern (durchfließender Strom) führen können. Üblich sind ca. 40 ms (Voreinstellung).<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Die Echoimpulsdauer T IMPULS (Adresse 2503A) kann an die Gegebenheiten der<br />
Übertragungsanlage angepasst werden. Sie muss so lang sein, dass auch bei unterschiedlichen<br />
Eigenzeiten der Schutzgeräte an den Leitungsenden und der Übertragungsgeräte<br />
die Erkennung des Empfangssignals gewährleistet ist. Meist sind ca.<br />
50 ms (Voreinstellung) ausreichend. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter<br />
„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Hinweis:<br />
Das „Echo–Signal“ (FNr4246) muss separat auf das Ausgangsrelais für die Senderbetätigung<br />
rangiert werden; es ist nicht in den Sendesignalen der Übertragungsfunktionen<br />
enthalten. In der digitalen Wirkschnittstelle mit Signalvergleich wird das<br />
Echo als separates Signal mit übertragen, ohne dass besondere Maßnahmen ergriffen<br />
werden müssen (Bild 6-57).<br />
Die Einstellungen für die Echofunktion sind für alle Maßnahmen bei schwacher Einspeisung<br />
gemeinsam und tabellarisch im Abschnitt 6.9 zusammengefasst.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-<strong>10</strong>7
Funktionen<br />
6.6.3 Parameterübersicht<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ Ein<br />
Mitnahme über Messbereichserweiterung<br />
Signalvergleich<br />
Aus<br />
Ein<br />
Distanzschutz-Signalzusatz<br />
2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS Zwei-Enden<br />
Drei-Enden<br />
Zwei-Enden<br />
Anschlusskonfiguration<br />
2<strong>10</strong>3A T SENDVERL. 0.00..30.00 s 0.05 s Sendesignalverlängerung<br />
2<strong>10</strong>7A T ALARM 0.00..30.00 s <strong>10</strong>.00 s Störungserkennungszeit<br />
2<strong>10</strong>8 TV 0.000..30.000 s 0.000 s Freigabeverzögerung nach<br />
Anregung<br />
2<strong>10</strong>9A T WARTE RÜCKW. 0.00..30.00 s; ∞ 0.04 s Trans.Block.: Wartezeit bei<br />
Rückw.Fehler<br />
21<strong>10</strong>A T TRANSBLOCK 0.00..30.00 s 0.05 s Transiente Blockierzeit<br />
6.6.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4001 >Dis SigZus ein >Dist. Signalzusatz einschalten<br />
4002 >Dis SigZus aus >Dist. Signalzusatz ausschalten<br />
4003 >Dis SigZus blk >Dist. Signalzusatz blockieren<br />
4005 >Dis Emp.Stör >Dist. Signalübertr.: Empfangsstörung<br />
4006 >Dis Emp.1 >Dist. Empfang Kanal 1<br />
4007 >Dis Emp.1-L1 >Dist. Empfang Kanal 1, Phase L1<br />
4008 >Dis Emp.1-L2 >Dist. Empfang Kanal 1, Phase L2<br />
4009 >Dis Emp.1-L3 >Dist. Empfang Kanal 1, Phase L3<br />
40<strong>10</strong> >Dis Emp.2 >Dist. Empfang Kanal 2<br />
4030 >Dis UB ub 1 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 1<br />
4031 >Dis UB bl 1 >Dist. Unblocking: BLOCK Kanal 1<br />
4032 >Dis UB ub 1-L1 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 1- L1<br />
4033 >Dis UB ub 1-L2 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 1- L2<br />
4034 >Dis UB ub 1-L3 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 1- L3<br />
6-<strong>10</strong>8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4035 >Dis UB ub 2 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 2<br />
4036 >Dis UB bl 2 >Dist. Unblocking: BLOCK Kanal 2<br />
4040 >Dis Echo block >Dist. Echosignal blockieren<br />
4050 Dis SigZusEABin Dist.Signalzusatz Ein/Aus ü. Bin.eingabe<br />
4052 Dis SigZus. aus Dist. Signalzusatz ausgeschaltet<br />
4054 Dis Empfang Dist. Signalzusatz: Empfangssignal<br />
4055 Dis Emp.Stör. Dist. Signalzusatz: Empfangsstörung<br />
4056 Dis Senden Dist. Signalzusatz: Sendesignal<br />
4057 Dis Senden L1 Dist. Signalzusatz: Sendesignal PhaseL1<br />
4058 Dis Senden L2 Dist. Signalzusatz: Sendesignal PhaseL2<br />
4059 Dis Senden L3 Dist. Signalzusatz: Sendesignal PhaseL3<br />
4060 DisBlockSPRUNG Dist. Blocking: Blocksignal mit Sprung<br />
4068 DisTransBlock Dist. Vergleichsverf.:Transiente Block.<br />
4070 Dis Stop Dist. Blocking: Stopsignal<br />
4080 Dis UB Emp.St.1 Dist. Unblocking: Empfangsstörung Kanal1<br />
4081 Dis UB Emp.St.2 Dist. Unblocking: Empfangsstörung Kanal2<br />
4082 Dis Stop L1 Dist. Blocking: Stopsignal Phase L1<br />
4083 Dis Stop L2 Dist. Blocking: Stopsignal Phase L2<br />
4084 Dis Stop L3 Dist. Blocking: Stopsignal Phase L3<br />
4085 Dis Emp.L1 Ger1 Dist. Empfang, Phase L1, Gerät 1<br />
4086 Dis Emp.L2 Ger1 Dist. Empfang, Phase L2, Gerät 1<br />
4087 Dis Emp.L3 Ger1 Dist. Empfang, Phase L3, Gerät 1<br />
4088 Dis Emp.L1 Ger2 Dist. Empfang, Phase L1, Gerät 2<br />
4089 Dis Emp.L2 Ger2 Dist. Empfang, Phase L2, Gerät 2<br />
4090 Dis Emp.L3 Ger2 Dist. Empfang, Phase L3, Gerät 2<br />
4091 Dis Emp.L1 Ger3 Dist. Empfang, Phase L1, Gerät 3<br />
4092 Dis Emp.L2 Ger3 Dist. Empfang, Phase L2, Gerät 3<br />
4093 Dis Emp.L3 Ger3 Dist. Empfang, Phase L3, Gerät 3<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-<strong>10</strong>9
Funktionen<br />
6.7 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
Allgemeines<br />
In geerdeten Netzen, in denen bei Erdfehlern extrem hohe Übergangswiderstände<br />
vorkommen können (z.B. Freileitungen ohne Erdseil, Sandböden), spricht häufig die<br />
Anregung des Distanzschutzes nicht an, weil Erdkurzschlussimpedanzen vorkommen,<br />
die außerhalb der Anregekennlinien des Distanzschutzes erscheinen.<br />
Der Distanzschutz 7SA522 verfügt über Schutzfunktionen für solche hochohmigen<br />
Erdfehler. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:<br />
• drei Überstromzeitstufen mit unabhängiger Auslösezeit (UMZ–Schutz),<br />
• eine Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ–Schutz),<br />
Alle Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden.<br />
Wird die stromabhängige Stufe nicht benötigt, kann sie auch als vierte unabhängige<br />
Stufe verwendet werden.<br />
Jede Stufe kann auch ungerichtet oder gerichtet — vorwärts oder rückwärts — eingestellt<br />
werden. Weiterhin kann bestimmt werden, ob und welche Stufen mit einer Signalübertragung<br />
zusammenarbeiten sollen (siehe auch Abschnitt 6.8). Wird der Schutz<br />
auf oder in der Nähe von Transformatoren eingesetzt, ist eine Einschaltstabilisierung<br />
zuschaltbar. Auch eine Blockierung von externen Kriterien ist über Binäreingaben<br />
möglich (z.B. für rückwärtige Verriegelung oder externe Wiedereinschaltautomatik).<br />
Beim Zuschalten der zu schützenden Leitung auf einen Fehler kann schließlich eine<br />
beliebige Stufe — oder auch mehrere — auf unverzögerte Auslösung geschaltet werden.<br />
Nicht benötigte Stufen werden unwirksam gestellt.<br />
6.7.1 Funktionsbeschreibung<br />
Messgröße Der Erdstrom ist die negative Summe der drei Phasenströme, also I E = –3·I 0 =<br />
–(I L1 + I L2 + I L3 ). Abhängig von der Bestellvariante und Verwendung des vierten<br />
Stromeinganges I 4 des Gerätes kann der Erdstrom gemessen oder errechnet werden.<br />
Bei Anschluss I 4 in der Sternpunktzuführung des Stromwandlersatzes oder an einem<br />
separaten Erdstromwandler der zu schützenden Leitung steht der Erdstrom unmittelbar<br />
als Messgröße zur Verfügung.<br />
Sofern das Gerät mit dem hochempfindlichen Stromeingang für I 4 ausgestattet ist,<br />
wird dieser Strom I 4 — unter Berücksichtigung des Faktors I4/Iph WDL (Adresse<br />
221, siehe Abschnitt 6.1.1) — verwendet. Da der Linearbereich dieses Messeingangs<br />
aber nach oben sehr begrenzt ist, wird dieser Strom nur bis zu einer Amplitude von<br />
ca. 1,6 A ausgewertet. Bei höheren Strömen schaltet das Gerät automatisch auf Auswertung<br />
des aus den Phasenströmen berechneten Nullstromes um. Natürlich müssen<br />
dazu alle drei Phasenströme von drei in Stern geschalteten Stromwandlern vorhanden<br />
und angeschlossen sein. Dadurch ist die Verarbeitung des Erdstromes auch dann<br />
möglich, wenn sowohl sehr kleine als auch große Erdkurzschlussströme vorkommen<br />
können.<br />
Wird der vierte Stromeingang I 4 anderweitig verwendet, z.B. für einen Transformatorsternpunktstrom<br />
oder für den Erdstrom einer Parallelleitung, so errechnet das Gerät<br />
den Erdstrom aus den Phasenströmen. Natürlich müssen auch in diesem Fall alle<br />
drei Phasenströme von drei in Stern geschalteten Stromwandlern vorhanden und angeschlossen<br />
sein.<br />
6-1<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
Unabhängige<br />
Höchststromstufe<br />
3I 0 >>><br />
Der Erdstrom I E =3I 0 wird nach numerischer Filterung mit dem Einstellwert 3I0>>><br />
verglichen und bei Überschreiten gemeldet. Nach Ablauf der zugehörigen Verzögerungszeiten<br />
T 3I0>>> wird ein Auslösekommando abgegeben, das ebenfalls gemeldet<br />
wird. Der Rückfallwert liegt etwa 5 % + 0,5 mA unter dem Ansprechwert.<br />
Die Eingriffsmöglichkeiten sind die unter „Allgemeines“ erwähnten. Bild 6-66 zeigt das<br />
Logikdiagramm der 3I 0 >>>–Stufe. Die Funktionsblöcke „Richtungsbestimmung“,<br />
„Freigabe Signalverfahren“, „Zuschalten auf Fehler“ und „Einschaltstabilisierung“ sind<br />
allen Stufen gemeinsam und weiter unten erläutert. Sie können jedoch einzeln auf<br />
jede Stufe wirken. Dies wird erreicht mit den Parametern:<br />
• MODUS 3I0>>>, der die Wirksamkeit der Stufe bestimmt: vorwärts, rückwärts,<br />
ungerichtet oder unwirksam<br />
• SIG.ZUS. 3I0>>>, der bestimmt, ob eine unverzögerte Auslösung mit Signalübertragungsverfahren<br />
möglich (Ja) oder nicht möglich (Nein) ist,<br />
• SOTF 3I0>>>, der bestimmt, ob beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler mit<br />
dieser Stufe unverzögert ausgelöst werden soll (Ja) odernicht(Nein) und<br />
• RUSH 3I0>>>, mit dem die Einschaltstabilisierung (Rush–Sperre) zu- (Ja) oder<br />
abgeschaltet (Nein) wird.<br />
3111 3I0>>><br />
FNr 1354<br />
EF >>> Anr<br />
3I 0 3I0 >>><br />
FNr 1305<br />
>EF>>> block<br />
RUSH 3I0>>><br />
Einschaltstabilisierung<br />
3115<br />
Ja<br />
Nein<br />
&<br />
&<br />
3112 T 3I0>>><br />
T 0<br />
&<br />
3113 SIG.ZUS. 3I0>>><br />
Ja<br />
≥1<br />
Nein<br />
≥1<br />
FNr 1366<br />
EF >>> AUS<br />
31<strong>10</strong> MODUS 3I0>>><br />
unwirksam<br />
&<br />
vorwärts<br />
„1“ ≥1<br />
rückwärts<br />
&<br />
ungerichtet<br />
Freigabe<br />
Signalverf.<br />
&<br />
FNr 13<strong>10</strong><br />
>EF AUS Frg.<br />
Anr. und Rich.<br />
Anregung<br />
3172<br />
SOTF<br />
SOTF 3I0>>> 3114<br />
Ja<br />
T 0<br />
&<br />
Nein<br />
Richtungsbestimmung<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
Zuschalten<br />
auf Fehler<br />
3173 T SOTF<br />
Bild 6-66<br />
Logikdiagramm der 3I 0 >>>–Stufe<br />
Unabhängige<br />
Hochstromstufe<br />
3I 0 >><br />
Die Logik der Hochstromstufe 3I 0 >> ist ebenso aufgebaut wie die 3I 0 >>>–Stufe. In allen<br />
Bezeichnungen ist lediglich 3I0>>> durch 3I0>> zu ersetzen. Ansonsten ist auch<br />
Bild 6-66 gültig.<br />
Unabhängige Überstromstufe<br />
3I 0 ><br />
Die Logik der Überstromstufe 3I 0 > ist ebenfalls so aufgebaut wie die 3I 0 >>>–Stufe. In<br />
allen Bezeichnungen ist lediglich 3I0>>> durch 3I0> zu ersetzen. Ansonsten ist auch<br />
Bild 6-66 gültig. Diese Stufe arbeitet mit einem besonders optimierten digitalen Filter,<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-111
Funktionen<br />
das alle Oberschwingungen ab der 2. Harmonischen vollständig unterdrückt und ist<br />
daher besonders für hochempfindliche Erdfehlererkennung geeignet.<br />
Eine vierte unabhängige Stufe ist realisierbar, indem man die „stromabhängige“ Stufe<br />
(siehe nächsten Absatz) als unabhängig einstellt.<br />
Stromabhängige<br />
Überstromstufe<br />
3I 0P<br />
Auch die Logik der stromabhängigen Stufe arbeitet im Prinzip wie die übrigen Stufen.<br />
Diese Stufe arbeitet mit einem besonders optimierten digitalen Filter, das alle Oberschwingungen<br />
ab der 2. Harmonischen vollständig unterdrückt und ist daher besonders<br />
für hochempfindliche Erdfehlererkennung geeignet. Die Verzögerungszeit ergibt<br />
sich hier jedoch aus der Art der eingestellten Kennlinie (Parameter KENNLINIE), der<br />
Höhe des Erdstromes und einem Zeitfaktor T 3I0P (Bild 6-67). Eine Vorauswahl der<br />
möglichen Kennlinien wurde bereits bei der Projektierung der Schutzfunktionen getroffen.<br />
Außerdem kann eine zusätzliche konstante Verzögerung T 3I0Pverz gewählt<br />
werden. Die möglichen Kennlinien sind in den Technischen Daten im Abschnitt<br />
<strong>10</strong>.5 angeführt.<br />
Bild 6-67 zeigt das Logikdiagramm. Dabei sind beispielhaft die Einstelladressen für<br />
die IEC–Kennlinien dargestellt. Bei den Einstellhinweisen (Abschnitt 6.7.2) ist auf die<br />
unterschiedlichen Einstelladressen näher eingegangen.<br />
Es ist auch möglich, diese Stufe als weitere stromunabhängige Stufe zu verwenden.<br />
In diesem Fall gilt 3I0P als Ansprechwert und T 3I0Pverz als unabhängige Verzögerungszeit.<br />
Die stromabhängige Kennlinie wird dann quasi übersprungen.<br />
FNr 1357<br />
EF p Anr<br />
3141 3I0P<br />
3151 KENNLINIE<br />
3I 0<br />
FNr 1309<br />
>EFP block<br />
3I 0P<br />
&<br />
T 3I0Pverz<br />
&<br />
3146<br />
T 0<br />
t<br />
3143 T 3I0P<br />
3I 0<br />
RUSH 3I0P<br />
3150<br />
&<br />
≥1<br />
FNr 1369<br />
EF p AUS<br />
Einschaltstabilisierung<br />
Ja<br />
Nein<br />
3148 SIG.ZUS. 3I0P<br />
Ja<br />
Nein<br />
≥1<br />
3140 MODUS 3I0P<br />
Freigabe<br />
Signalverf.<br />
FNr 13<strong>10</strong><br />
>EF AUS Frg.<br />
„1“<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
Anr. und Rich.<br />
Anregung<br />
3172<br />
SOTF<br />
&<br />
SOTF 3I0P<br />
T 0<br />
3149<br />
Ja<br />
Nein<br />
Richtungsbestimmung<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
Zuschalten<br />
auf Fehler<br />
3173 T SOTF<br />
Bild 6-67<br />
Logikdiagramm der 3I 0P –Stufe (abhängiger Überstromzeitschutz), Beispiel für IEC–Kennlinien<br />
6-112 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
Stromabhängige<br />
Überstromstufe mit<br />
logarithmisch<br />
inverser Kennlinie<br />
Die logarithmisch inverse Kennlinie unterscheidet sich von den anderen stromabhängigen<br />
Kennlinien hauptsächlich dadurch, dass die Form der Kennlinie durch eine Reihe<br />
von Parametern beeinflussbar ist. Dabei können die Steilheit T 3I0P und eine<br />
Zeitverschiebung T 3I0Pmax verändert werden, die unmittelbar auf die Kennlinie wirken.<br />
Die Kennlinien sind in den Technischen Daten im Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bild <strong>10</strong>-3, angeführt.<br />
Bild 6-68 zeigt das Logikdiagramm. Zusätzlich zu den Kennlinienparametern kann<br />
eine Mindestzeit T 3I0Pmin festgelegt werden, unterhalb derer keine Auslösung erfolgt.<br />
Unterhalb eines Stromfaktors 3I0P-FAKTOR, der als Vielfaches des Basiswertes<br />
3I0P eingestellt wird, findet keine Auslösung statt.<br />
Weitere Angaben über den Einfluss der verschiedenen Parameter finden Sie bei den<br />
Hinweisen zur Einstellung der Funktionsparameter in Abschnitt 6.7.2, siehe auch Bild<br />
6-71.<br />
Die übrigen Eingriffsmöglichkeiten sind die gleichen wie bei den übrigen Kennlinien.<br />
FNr 1357<br />
EF p Anr<br />
3154 3I0P–FAKTOR<br />
3153 KENNLINIE<br />
3141 3I0P<br />
3145 T 3I0P<br />
3I 0<br />
FNr 1309<br />
>EFP block<br />
3I0P<br />
&<br />
&<br />
T 0<br />
t<br />
3146 T 3I0Pmax<br />
3I 0<br />
&<br />
3147 T 3I0Pverz<br />
RUSH 3I0P<br />
Einschaltstabilisierung<br />
3150<br />
Ja<br />
Nein<br />
3142 T 3I0Pmin<br />
T 0<br />
3148<br />
SIG.ZUS. 3I0P<br />
&<br />
≥1<br />
FNr 1369<br />
EF p AUS<br />
Ja<br />
Nein<br />
≥1<br />
3140 MODUS 3I0P<br />
Freigabe<br />
Signalverf.<br />
FNr 13<strong>10</strong><br />
>EF AUS Frg.<br />
„1“<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
Anr. und Rich.<br />
Anregung<br />
3172<br />
SOTF<br />
&<br />
SOTF 3I0P<br />
T 0<br />
3149<br />
Ja<br />
Nein<br />
Richtungsbestimmung<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
Zuschalten<br />
auf Fehler<br />
3173 T SOTF<br />
Bild 6-68<br />
Logikdiagramm der 3I 0P –Stufe bei der logarithmisch inversen Kennlinie<br />
Phasenstromstabilisierung<br />
Unsymmetrische Lastbedingungen in mehrseitig geerdeten Netzen oder unterschiedliche<br />
Stromwandlerfehler können einen Nullstrom vortäuschen. Dieser könnte bei kleinen<br />
Ansprechwerten von Erdstromstufen zur Fehlanregung führen. Um dies zu vermeiden,<br />
werden die Erdstromstufen mit den Phasenströmen stabilisiert: Mit steigenden<br />
Phasenströmen werden die Ansprechwerte erhöht (Bild 6-69). Der Stabilisie-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-113
Funktionen<br />
rungsfaktor (= Steigung) ist mittels Parameter 3I0 IPH STAB veränderbar. Er gilt für<br />
alle Stufen.<br />
3I 0<br />
I N<br />
IE><br />
Steigung:<br />
3I0 IPH STAB<br />
Sperrung der<br />
Anregung<br />
I Phmax<br />
I N<br />
Bild 6-69<br />
Phasenstromstabilisierung<br />
Einschaltstabilisierung<br />
Wenn das Gerät an einem Transformatorabzweig eingesetzt wird, ist beim Zuschalten<br />
des Transformators auch im Nullstrom mit hohem Einschaltstrom (Rush–Strom) zu<br />
rechnen, wenn der Transformatorsternpunkt geerdet ist. Der Einschaltstrom kann ein<br />
Vielfaches des Nennstromes betragen und zwischen einigen zehn Millisekunden und<br />
einigen Minuten lang fließen.<br />
Obwohl durch die Filterung des Messstromes nur die Grundschwingung bewertet<br />
wird, könnte es bei sehr kurz eingestellten Verzögerungszeiten zur Fehlfunktion beim<br />
Einschalten von Transformatoren kommen, da auch im Rush–Strom beim Einschalten<br />
von Transformatoren je nach Größe und Bauart ein erheblicher Anteil an Grundschwingung<br />
vorhanden sein kann.<br />
Die Einschaltstabilisierung blockiert die Auslösung derjenigen Stufen, für die sie wirksamgeschaltet<br />
ist, solange Rush–Strom erkannt wird.<br />
Der Einschaltstrom ist durch einen relativ hohen Gehalt der zweiten Harmonischen<br />
(doppelte Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussstrom nahezu völlig<br />
fehlt. Für die Frequenzanalyse werden digitale Filter benutzt, die eine Fourieranalyse<br />
des Stromes durchführen. Sobald der Oberschwingungsanteil größer als der Einstellwert<br />
ist, wird eine Blockierung der betroffenen Stufe vorgenommen.<br />
Richtungsbestimmung<br />
mit Nullsystem<br />
Die Richtungsbestimmung erfolgt aus dem Messstrom I E (= –3 · I 0 ), die mit der Bezugsspannung<br />
U E (= 3 · U 0 ) verglichen wird.<br />
Die für die Richtungsbestimmung benötigte Spannung U P kann auch aus dem Erdstrom<br />
I E und dem Sternpunktstrom I Y eines geerdeten Transformators (Speisetrafo)<br />
gebildet werden (Bild 6-70), vorausgesetzt, dieser ist verfügbar.<br />
Weiterhin ist es möglich, sowohl mit der Bezugsspannung U E , als auch mit dem Sternpunktstrom<br />
I Y eines Transformators zu messen. Die Bezugsgröße ist dann die Summe<br />
aus der Bezugsspannung U E und einer dem Bezugsstrom I Y proportionalen Größe,<br />
die bei Nennstrom 20 V entspricht.<br />
Die Richtungsbestimmung mit Bezug auf den Transformatorsternpunktstrom ist unabhängig<br />
von Spannungswandlern und arbeitet auch zuverlässig bei einem Fehler im<br />
Spannungswandler–Sekundärkreis. Sie setzt aber voraus, dass Erdkurzschlussströme<br />
zumindest überwiegend über den Transformator gespeist werden, dessen Sternpunktstrom<br />
gemessen wird.<br />
6-114 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
Im<br />
U P<br />
k Y e j76° I Y<br />
„Vorwärts“<br />
β = 122°<br />
β<br />
α<br />
U E =3U 0<br />
α = –22°<br />
I E<br />
Re<br />
„Rückwärts“<br />
Bild 6-70<br />
Richtungskennlinie des Erdfehlerschutzes<br />
Die Richtungsbestimmung erfordert einen Mindeststrom I E und eine Mindestverlagerungsspannung,<br />
die als 3U0> einstellbar ist. Bei zu kleiner Verlagerungsspannung ist<br />
eine Richtungsbestimmung nur möglich, wenn mit dem Transformatorsternpunktstrom<br />
gemessen werden kann und dieser einen Mindestwert entsprechend der Einstellung<br />
IY> hat. Die Richtungsbestimmung mit U E wird unterbunden, wenn über eine<br />
Binäreingabe „Spannungswandler–Schutzschalter gefallen“ gemeldet wird.<br />
Richtungsbestimmung<br />
mit Gegensystem<br />
Die Richtungsbestimmung mit Gegensystemgrößen ist dann vorteilhaft, wenn bei Erdfehlern<br />
Nullspannungen auftreten, die für die Auswertung der Nullsystemgrößen zu<br />
klein sind oder wenn die Nullsystemgrößen z.B. bei Parallelleitungen durch mutuelle<br />
Kopplung verfälscht werden. Sie kann auch dann verwendet werden, wenn die Nullspannung<br />
nicht am Gerät zur Verfügung steht.<br />
Ansonsten arbeitet diese Funktion wie die Richtungsbestimmung mit Nullstrom und<br />
Nullspannung. Es werden lediglich statt 3I 0 und 3U 0 die Gegensystemgrößen 3I 2 und<br />
3U 2 zur Messung verwendet. Auch diese Messgrößen müssen einen Mindestbetrag<br />
3I2> bzw. 3U2> aufweisen.<br />
Blockierung<br />
Der Erdkurzschlussschutz kann vom Distanzschutz blockiert werden. Wenn dann ein<br />
Fehler durch den Distanzschutz erkannt wird, arbeitet der Erdkurzschlussschutz nicht.<br />
Dies gibt der selektiven Fehlerklärung durch den Distanzschutz Vorrang vor der Auslösung<br />
durch den Erdkurzschlussschutz.<br />
Der Erdkurzschlussschutz kann auch während eines einpoligen Kurzunterbrechungszyklus<br />
blockiert werden. Damit wird eine Fehlmessung durch die nun auftretenden<br />
Nullsystemgrößen in Strom und Spannung verhindert. Arbeitet das Gerät mit einer externen<br />
Wiedereinschaltautomatik zusammen oder kann eine einpolige Auslösung<br />
durch einen anderen (parallel arbeitenden) Schutz erfolgen, muss der Erdkurzschlussschutz<br />
während einer einpoligen Abschaltung über Binäreingang blockiert<br />
werden.<br />
Zuschalten auf<br />
einen Erdkurzschluss<br />
Um bei Hand–Einschaltung des Leistungsschalters eine schnelle Abschaltung bei<br />
einem Erdfehler zu erreichen, kann das Hand–Einschaltkommando vom Steuerquittierschalter<br />
über einen Binäreingang auf das Gerät gegeben werden. Der Erdkurzschlussschutz<br />
kann dann unverzögert dreipolig wieder auslösen. Dabei kann durch<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-115
Funktionen<br />
Parameter bestimmt werden, für welche Stufe(n) die Schnellauslösung nach Hand–<br />
Einschaltung gilt (siehe auch Logikdiagramme Bild 6-66 bis 6-68).<br />
Die Schnellauslösung bei Hand–Einschaltung wird blockiert, solange die Einschaltstabilisierung<br />
auf Rush–Strom erkennt. Damit wird vermieden, dass beim Zuschalten eines<br />
Transformators eine normalerweise hinreichend verzögerte Stufe schnell auslöst,<br />
die nicht von der Einschaltstabilisierung blockiert wird.<br />
6.7.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Bei der Projektierung der Gerätefunktionen (siehe Abschnitt 5.1, Adresse 131 EF<br />
KURZSCHLUSS) wurde festgelegt, welche Kennlinien zur Verfügung stehen sollen. Je<br />
nach Festlegung dort und je nach Bestellvariante sind im folgenden nur die Parameter<br />
zugänglich, die für die verfügbaren Kennlinien gelten.<br />
Mittels Parameter 3<strong>10</strong>1 ERDFEHLER kann der Erdkurzschlussschutz Ein-oderAusgeschaltet<br />
werden. Dies bezieht sich auf alle Funktionen des Erdkurzschlussschutzes.<br />
Wollen Sie dagegen einzelne Stufen ausschalten, stellen Sie ihren MODUS .. auf unwirksam<br />
(siehe unten).<br />
Blockierung<br />
Der Erdkurzschlussschutz kann vom Distanzschutz blockiert werden, um der selektiven<br />
Fehlerklärung durch den Distanzschutz Vorrang zu geben vor einer Auslösung<br />
durch den Erdkurzschlussschutz. Adresse 3<strong>10</strong>2 EF BLOCK bestimmt, ob die Blockierung<br />
bei jeder Anregung des Distanzschutzes (Dist.Anregung) oder nur bei einphasiger<br />
Anregung des Distanzschutzes (1pol.Dist.Anr) oder nur bei mehrphasiger<br />
Anregung des Distanzschutzes (mpol.Dist.Anr) stattfinden soll. Ist die Blockierung<br />
unerwünscht, wird Nein eingestellt.<br />
Der Erdkurzschlussschutz sollte bei einpoliger Kurzunterbrechung während der spannungslosen<br />
Pause blockiert werden, damit er nicht mit den nun auftretenden falschen<br />
Nullsystemgrößen arbeitet (Adresse 3<strong>10</strong>3 EF BLK /1p). Die Einstellung auf Ja ist<br />
also nur notwendig, wenn einpolige Kurzunterbrechung durchgeführt werden soll. Ansonsten<br />
bleibt es bei Nein (Voreinstellung).<br />
Unabhängige<br />
Stromstufen<br />
Für jede Stufe stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse 31<strong>10</strong> MODUS 3I0>>>,<br />
Adresse 3120 MODUS 3I0>> und Adresse 3130 MODUS 3I0>. Sie können jede Stufe<br />
gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung Leitung), rückwärts (normalerweise<br />
Richtung Sammelschiene) oder ungerichtet (in beide Richtungen) einstellen.<br />
Benötigen Sie eine Stufe nicht, stellen sie ihren Modus auf unwirksam.<br />
Mit den unabhängigen Stufen 3I0>>> (Adresse 3111), 3I0>> (Adresse 3121) und<br />
3I0> (Adresse 3131) kann ein bis zu dreistufiger Überstromzeitschutz realisiert werden.<br />
Sie können auch mit der stromabhängigen Stufe 3I0P (Adresse 3141, siehe unten)<br />
kombiniert werden. Die Ansprechwerte sind in der Regel so zu wählen, dass die<br />
empfindlichste Stufe beim kleinsten zu erwartetenden Erdkurzschlussstrom anregt.<br />
Als Schnellstufen eignen sich besonders die 3I 0 >>– und 3I 0 >>>–Stufen, da diese mit<br />
einem verkürzten Filter mit geringerer Eigenzeit arbeiten. Andererseits sind die Stufen<br />
3I 0 > und 3I 0P wegen ihrer wirksamen Oberschwingungsunterdrückung besonders für<br />
hochempfindliche Erdfehlererfassung geeignet.<br />
6-116 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
Wird keine stromabhängige Kennlinie benötigt, dafür aber eine vierte stromunabhängige<br />
Stufe, kann die „stromabhängige“ Stufe als stromunabhängige verwendet werden.<br />
Dies ist bereits bei der Projektierung der Schutzfunktionen zu berücksichtigen<br />
(siehe Abschnitt 5.1, Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = UMZ). Für diese Stufe gilt<br />
dann Adresse 3141 3I0P als Stromansprechwert und Adresse 3146 T 3I0Pverz<br />
als unabhängige Verzögerung.<br />
Die einzustellenden Zeitverzögerungen T 3I0>>> (Adresse 3112), T 3I0>> (Adresse<br />
3122) und T 3I0> (Adresse 3132) ergeben sich aus dem für das Netz aufgestellten<br />
Staffelplan für Erdfehler.<br />
Arbeitet der Distanzschutz mit einpoliger Auslösung, so kann der Erdkurzschlussschutz<br />
um eine Staffelzeit verzögert werden, damit die phasenselektive Auslösung<br />
durch den Distanzschutz Vorrang hat gegenüber der stets dreipoligen Auslösung<br />
durch den Erdkurzschlussschutz. Es ist jedoch auch möglich, den Erdkurzschlussschutz<br />
durch den Distanzschutz zu blockieren (siehe oben unter „Blockierung“).<br />
Bei der Wahl der Strom- und Zeiteinstellung ist auch zu beachten, ob eine Stufe richtungsabhängig<br />
arbeiten soll und ob Signalübertragung verwendet wird. Siehe auch<br />
unten unter Randtitel „Richtungsbestimmung“ und „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Zusatzverzögerungen, die die Eigenzeit (Messzeit)<br />
nicht einschließen.<br />
Stromabhängige<br />
Stufe mit IEC–<br />
Kennlinie<br />
Auch für die stromabhängige Stufe stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse<br />
3140 MODUS 3I0P. Sie können die Stufe gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung<br />
Leitung), rückwärts (normalerweise Richtung Sammelschiene) oder ungerichtet<br />
(in beide Richtungen) einstellen. Benötigen Sie die Stufe nicht, stellen sie<br />
ihren Modus auf unwirksam.<br />
Bei der stromabhängigen Stufe 3I 0P können Sie, abhängig von der Bestellvariante<br />
und der Projektierung (Abschnitt 5.1, Adresse 131), verschiedene Kennlinien wählen.<br />
Wird keine stromabhängige Stufe benötigt, wird Adresse 131 EF KURZSCHLUSS =<br />
UMZ eingestellt. Die 3I 0P –Stufe kann dann als vierte unabhängige Stufe eingestellt<br />
(siehe oben unter „Unabhängige Stromstufen“) oder unwirksam gemacht werden. Bei<br />
den IEC–Kennlinien (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = UMZ/AMZ IEC) stehen unter<br />
Adresse 3151 KENNLINIE zur Verfügung:<br />
Invers (inverse, Typ A nach IEC 60255–3),<br />
Stark invers (very inverse, Typ B nach IEC 60255–3),<br />
Extrem invers (extremely inverse, Typ C nach IEC 60255–3), und<br />
AMZ Langzeit (longtime, Typ B nach IEC 60255–3).<br />
Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Daten<br />
abgebildet (Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bild <strong>10</strong>-1).<br />
Für die Einstellung des Ansprechwertes 3I0P (Adresse 3141) gelten ähnliche Überlegungen<br />
wie bei den unabhängigen Stufen (siehe oben). Hier ist zu beachten, dass<br />
zwischen Anregewert und Einstellwert bereits eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist.<br />
Anregung erfolgt hier erst bei etwa <strong>10</strong> % über dem Einstellwert.<br />
Der Zeitmultiplikator T 3I0P (Adresse 3143) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten<br />
Staffelplan für Erdfehler.<br />
Zusätzlich zu der stromabhängigen Verzögerung kann nach Bedarf eine Verzögerung<br />
konstanter Länge eingestellt werden. Die Einstellung T 3I0Pverz (Adresse 3147)<br />
addiert sich zu der Zeit der eingestellten Kennlinie.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-117
Funktionen<br />
Stromabhängige<br />
Stufe mit ANSI–<br />
Kennlinie<br />
Auch für die stromabhängige Stufe stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse<br />
3140 MODUS 3I0P. Sie können die Stufe gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung<br />
Leitung), rückwärts (normalerweise Richtung Sammelschiene) oder ungerichtet<br />
(in beide Richtungen) einstellen. Benötigen Sie die Stufe nicht, stellen sie<br />
ihren Modus auf unwirksam.<br />
Bei der stromabhängigen Stufe 3I 0P können, abhängig von der Bestellvariante und<br />
der Projektierung (Abschnitt 5.1, Adresse 131), verschiedene Kennlinien gewählt werden.<br />
Wird keine stromabhängige Stufe benötigt, wird Adresse 131 EF KURZSCHLUSS<br />
= UMZ eingestellt. Die 3I 0P –Stufe kann dann als vierte unabhängige Stufe eingestellt<br />
werden (siehe oben unter „Unabhängige Stromstufen“). Bei den ANSI–Kennlinien<br />
(Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = UMZ/AMZ ANSI) stehen unter Adresse 3152<br />
KENNLINIE zur Verfügung:<br />
Inverse,<br />
Short inverse,<br />
Long inverse,<br />
Moderately inv.,<br />
Very inverse,<br />
Extremely inv. und<br />
Definite inv..<br />
Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Daten<br />
abgebildet (Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bilder <strong>10</strong>-2 und <strong>10</strong>-3).<br />
Für die Einstellung des Ansprechwertes 3I0P (Adresse 3141) gelten ähnliche Überlegungen<br />
wie bei den unabhängigen Stufen (siehe oben). Hier ist zu beachten, dass<br />
zwischen Anregewert und Einstellwert bereits eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist.<br />
Anregung erfolgt hier erst bei etwa <strong>10</strong> % über dem Einstellwert.<br />
Der Zeitmultiplikator D 3I0P (Adresse 3144) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten<br />
Staffelplan für Erdfehler.<br />
Zusätzlich zu der stromabhängigen Verzögerung kann nach Bedarf eine Verzögerung<br />
konstanter Länge eingestellt werden. Die Einstellung T 3I0Pverz (Adresse 3147)<br />
addiert sich zu der Zeit der eingestellten Kennlinie.<br />
Stromabhängige<br />
Stufe mit logarithmisch<br />
inverser<br />
Kennlinie<br />
Für die logarithmisch inverse Stufe stellen Sie zunächst den Modus ein: Adresse<br />
3140 MODUS 3I0P. Sie können die Stufe gerichtet vorwärts (normalerweise Richtung<br />
Leitung), rückwärts (normalerweise Richtung Sammelschiene) oder ungerichtet<br />
(in beide Richtungen) einstellen. Benötigen Sie die Stufe nicht, stellen sie<br />
ihren Modus auf unwirksam.<br />
Bei der logarithmisch inversen Kennlinie (Adresse 131 EF KURZSCHLUSS = UMZ/<br />
log. invers) lautet Adresse 3153 KENNLINIE = log. invers.<br />
Die Kennlinie und die ihr zugrundegelegte Formel sind in den Technischen Daten abgebildet<br />
(Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bild <strong>10</strong>-4). Bild 6-71 zeigt qualitativ die Wirkung der wichtigsten<br />
Parameter auf die Kennlinie. 3I0P (Adresse 3141) ist der Bezugswert für alle<br />
Stromwerte, wobei 3I0P-FAKTOR (Adresse 3154) den Beginn der Kennlinie, d.h. den<br />
unteren Arbeitsbereich auf der Stromachse (bezogen auf 3I0P) bildet. Der Zeitwert T<br />
3I0Pmax (Adresse 3146) bestimmt den Anfangswert der Kennlinie (für 3I 0 = 3I0P).<br />
Der Zeitfaktor T 3I0P (Adresse 3145) verändert die Steilheit der Kennlinie. Bei hohen<br />
Strömen gibt T 3I0Pmin (Adresse 3142) die untere Zeitgrenze an. Grundsätzlich<br />
gilt jedoch, dass sich die Zeit ab 30·3I0P nicht mehr verringert.<br />
Schließlich kann unter Adresse 3147 T 3I0Pverz wie bei den anderen Kennlinien<br />
eine Verzögerung konstanter Länge eingestellt werden. Diese wirkt sich allerdings auf<br />
die Kennlinie ebenso aus wie eine Vergrößerung von T 3I0Pmax (Adresse 3146),<br />
nicht jedoch auf T 3I0Pmin (Adresse 3142).<br />
6-118 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
t<br />
T 3I0Pmax<br />
T 3I0P<br />
T 3I0Pmin<br />
0<br />
1<br />
3I0P FAKTOR<br />
3I 0 /3I0P<br />
Bild 6-71<br />
Kennlinienparameter der logarithmisch inversen Kennlinie<br />
Richtungsbestimmung<br />
Die Richtung jeder Stufe, die Sie verwenden wollen, haben Sie bereits bei den Stufeneinstellungen<br />
festgelegt.<br />
Welche Stufe(n) in welche Richtung wirken soll(en), richtet sich nach dem Anwendungszweck.<br />
Will man z.B. einen gerichteten Erdstromzeitschutz mit ungerichteter<br />
Reservestufe realisieren, kann man die 3I 0 >>–Stufe gerichtet mit einer kurzen oder<br />
ohne Verzögerung einstellen und die 3I 0 >–Stufe mit gleichem Ansprechwert und längerer<br />
Verzögerung als ungerichtete Reservestufe. Die 3I 0 >>>–Stufe könnte als zusätzliche<br />
höher eingestellte Schnellstufe eingesetzt werden.<br />
Wird eine Stufe mit Signalübertragung gemäß Abschnitt 6.8 verwendet, kann sie bei<br />
Freigabeverfahren auch unverzögert wirken, beim Blockierverfahren genügt eine kurze<br />
Verzögerung in Höhe der Signalübertragungszeit plus einer Reserve von ca.<br />
20 ms.<br />
Die Richtung wird normalerweise mit dem Erdstrom I E =–3I 0 als Messgröße bestimmt,<br />
deren Winkel zu einer Bezugsgröße verglichen wird (Abschnitt 6.7.1). Die gewünschte(n)<br />
Bezugsgröße(n) stellt man unter Ri-BEST (Adresse 3160) ein. Die Voreinstellung<br />
mit Ue und Iy gilt auch für den Normalfall, dass nur U E =3U 0 als Bezugsgröße<br />
verwendet wird. Wenn ein Transformator–Sternpunktstrom I Y nicht am<br />
Gerät angeschlossen ist, wirkt sich automatisch nur U E auf die Richtungsbestimmung<br />
aus.<br />
Soll die Richtung nur mit I Y als Bezugsgröße vorgenommen werden, wird nur mit<br />
Iy eingestellt. Dies kann sinnvoll sein, wenn zu jeder Zeit zuverlässig ein Transformator–Sternpunktstrom<br />
I Y am Geräteeingang I 4 zur Verfügung steht. Die Richtungsbestimmung<br />
ist dann unbeeinflusst von Störungen im Sekundärkreis der Spannungswandler.<br />
Dabei ist vorausgesetzt, dass das Gerät mit normalem Stromeingang I 4 ausgerüstet<br />
ist und der Strom aus der Sternpunktzuführung des Transformators an I 4 angeschlossen<br />
ist.<br />
Soll die Richtung mit den Größen des Gegensystems 3I 2 und 3U 2 bestimmt werden,<br />
wird mit U2 und I2 eingestellt. Dann werden ausschließlich die vom Gerät berechneten<br />
Gegensystemgrößen zur Richtungsbestimmung verwendet. In diesem Fall benötigt<br />
das Gerät keine Nullsystemgrößen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-119
Funktionen<br />
Die Lage der Richtungskennlinie wird mit den Einstellparametern ALPHA und BETA<br />
bestimmt (Adressen 3162A und 3163A). Da diese Größen unkritisch sind, kann die<br />
Voreinstellung beibehalten werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter<br />
„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Schließlich sind noch die Schwellwerte für die Bezugsgrößen einzustellen. 3U0><br />
(Adresse 3164) bestimmt die minimale Arbeitsspannung für Richtungsbestimmung<br />
mit U E .WirdU E nicht zur Richtungsbestimmung verwendet, ist der Einstellwert ohne<br />
Belang. Der eingestellte Grenzwert soll durch betriebliche Unsymmetrien in den Spannungen<br />
nicht überschritten werden. Dabei ist U E die Summe der Phasenspannungen,<br />
also<br />
U E =U L1 +U L2 +U L3 =3·U 0<br />
Nur wenn Sie bei den Anlagendaten 1 (siehe Abschnitt 6.1.1) den Anschluss des<br />
vierten Stromwandlers I4-WANDLER (Adresse 220) =Sternpunkt eingestellt haben,<br />
erscheint Adresse 3165 IY>. Dies ist die untere Schwelle für den Bezugsstrom<br />
vom Sternpunkt eines Speisetransformators. Der Wert kann relativ empfindlich eingestellt<br />
werden, da die Erfassung des Sternpunktstromes von Natur aus recht genau ist.<br />
Soll die Richtung mit den Größen des Gegensystems bestimmt werden, sind die Einstellwerte<br />
3U2> (Adresse 3166)und3I2> (Adresse 3167) für die untere Grenze der<br />
Richtungsbestimmung maßgebend. Auch hier sind die Einstellwerte so zu wählen,<br />
dass betriebliche Unsymmetrien im Netz nicht zum Ansprechen führen.<br />
Signalübertragung<br />
mit Erdkurzschlussschutz<br />
Der Erdkurzschlussschutz in 7SA522 kann mittels der integrierten Signalübertragungslogik<br />
zum Richtungsvergleichsschutz erweitert werden. Näheres über die möglichen<br />
Übertragungsverfahren und deren Funktion sind in Abschnitt 6.8 beschrieben.<br />
Wenn hiervon Gebrauch gemacht werden soll, sind bereits bei der Einstellung der<br />
Erdstromstufe gewisse Voraussetzungen zu beachten.<br />
Zunächst ist zu bestimmen, welche Stufe mit Signalübertragung zusammenarbeiten<br />
soll. Diese Stufe muss gerichtet in Vorwärtsrichtung eingestellt werden. Soll z.B. die<br />
3I 0 >–Stufe mit Richtungsvergleich arbeiten, wird Adresse 3130 MODUS 3I0> = vorwärts<br />
eingestellt (siehe oben unter „Unabhängige Stromstufen“, Seite 6-116).<br />
Es muss dem Gerät ferner mitgeteilt werden, dass die betreffende Stufe mit Signalübertragung<br />
arbeitet, damit die Auslösung bei innerem Fehler unverzögert freigeben<br />
wird. Für die 3I 0 >–Stufe bedeutet dies, dass Adresse 3133 SIG.ZUS. 3I0> auf Ja<br />
gestellt wird. Die für diese Stufe eingestellte Verzögerung T 3I0> (Adresse 3132)arbeitet<br />
dann als Reservestufe, z.B. bei Ausfall der Signalübertragung. Für die übrigen<br />
Stufen wird der entsprechende Parameter auf Nein gestellt, in diesem Beispiel also:<br />
Adresse 3123 SIG.ZUS. 3I0>> für die 3I 0 >>–Stufe, Adresse 3113 SIG.ZUS.<br />
3I0>>> für die 3I 0 >>>–Stufe, Adresse 3148 SIG.ZUS. 3I0P für die 3I 0P –Stufe<br />
(wenn verwendet).<br />
Wird bei den Übertragungsverfahren von der Echofunktion Gebrauch gemacht oder<br />
soll die Auslösung bei schwacher Einspeisung verwendet werden, muss zur Vermeidung<br />
unselektiver Auslösung bei durchfließendem Erdkurzschlussstrom die zusätzliche<br />
Signalübertragungsstufe 3I0> SIG.ZUS. (Adresse 3<strong>10</strong>5) eingestellt werden.<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“ möglich. Weitere<br />
Hinweise siehe Abschnitt 6.8.2 unter Randtitel „Voraussetzungen beim Erdkurzschlussschutz“.<br />
Zuschalten auf<br />
einen Erdkurzschluss<br />
Welche Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert wieder auslöst,<br />
kann durch Einstellungen bestimmt werden. Die Stufen verfügen über die Parameter<br />
SOTF 3I0>>> (Adresse 3114), SOTF 3I0>> (Adresse 3124), SOTF 3I0><br />
(Adresse 3134) und ggf. SOTF 3I0P (Adresse 3149), die für die entsprechende Stu-<br />
6-120 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
fe auf Ja oder Nein gestellt werden können. Man braucht meist nicht die empfindlichste<br />
Stufe zu wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten<br />
Kurzschluss rechnen kann, während die empfindlichste Stufe häufig auch hochohmige<br />
Fehler erfassen soll. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim<br />
Einschalten transient anspricht.<br />
Andererseits ist es unbedenklich, wenn eine gewählte Stufe durch Einschaltrush zum<br />
Ansprechen kommen kann. Die Schnellabschaltung beim Zuschalten wird durch die<br />
Einschaltstabilisierung gesperrt, auch wenn die betrachtete Stufe für unverzögerte<br />
Auslösung bei Hand–Einschaltung fungiert.<br />
Um ein Fehlansprechen infolge transienter Überströme zu vermeiden, kann eine Verzögerung<br />
T SOTF (Adresse 3173) eingestellt werden. Meist wird die Voreinstellung 0<br />
richtig sein. Bei langen Kabeln, bei denen mit hohen Einschaltstromstößen zu rechnen<br />
ist, kann aber eine kurze Verzögerung sinnvoll sein. Sie richtet sich danach, wie ausgeprägt<br />
und wie lange der transiente Vorgang ist und welche Stufen für die Schnellauslösung<br />
verwendet werden.<br />
Mit dem Parameter SOTF (Adresse 3172) kann man schließlich noch bestimmen, ob<br />
bei Zuschalten auf einen Erdkurzschluss mit Richtungsabfrage (Anr. und Rich.)<br />
oder ohne (Anregung) ausgelöst werden soll. Dabei bezieht sich die Richtungsabfrage<br />
auf die jeweils für die Stufe parametrierte Richtung.<br />
Phasenstromstabilisierung<br />
Um bei unsymmetrische Lastbedingungen oder unterschiedliche Stromwandlerfehler<br />
in geerdeten Netzen ein Fehlansprechen der Stufen zu vermeiden, werden die Erdstromstufen<br />
mit den Phasenströmen stabilisiert: Mit steigenden Phasenströmen werden<br />
die Ansprechwerte erhöht (siehe auch Bild 6-69). Mittels Adresse 3<strong>10</strong>4A 3I0<br />
IPH STAB kann der voreingestellte Wert <strong>10</strong> % für alle Stufen gemeinsam verändert<br />
werden. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Einschaltstabilisierung<br />
Die Einschaltstabilisierung ist nur notwendig bei Einsatz des Gerätes an Transformatorabzweigen<br />
oder Leitungen, die auf einen Transformator enden; hier auch nur für<br />
solche Stufen, deren Ansprechwert unterhalb des Einschaltstromes liegt und deren<br />
Verzögerung null oder sehr kurz ist. Die Parameter RUSH 3I0>>> (Adresse 3115),<br />
RUSH 3I0>> (Adresse 3125), RUSH 3I0> (Adresse 3135) undRUSH 3I0P (Adresse<br />
3150) können für jede Stufe auf Ja (Einschaltstabilisierung wirksam) oder Nein<br />
(Einschaltstabilisierung unwirksam) gestellt werden. Ist die Einschaltstabilisierung für<br />
alle Stufen unwirksam, sind die folgenden Parameter ohne Belang.<br />
Für die Erkennung des Einschaltstromes kann unter Adresse 3170 2. HAR-<br />
MON.BLOCK der Anteil an zweiter Harmonischer im Strom, bezogen auf die Grundschwingung,<br />
angegeben werden, oberhalb dessen die Einschaltsperre wirksam wird.<br />
Der voreingestellte Wert (15 %) dürfte in den meisten Fällen ausreichen. Niedrigere<br />
Werte bedeuten höhere Empfindlichkeit der Einschaltsperre (niedrigerer Anteil an<br />
zweiter Harmonischer führt zur Blockierung).<br />
Beim Einsatz an Transformatorabzweigen oder Leitungen, die auf einen Transformator<br />
enden, kann man davon ausgehen, dass bei sehr hohen Strömen ein Kurzschluss<br />
vor dem Transformator vorliegt. Bei solch hohen Strömen wird die Einschaltstabilisierung<br />
zurückgenommen. Dieser Wert, der unter Adresse 3171 I RUSH MAX eingestellt<br />
wird, soll höher sein als der maximal zu erwartende Einschaltstrom (Effektivwert).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-121
Funktionen<br />
6.7.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Stromwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind sie mit 5 zu multiplizieren.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3<strong>10</strong>1 ERDFEHLER Ein<br />
Ein<br />
Erdfehlerschutz<br />
Aus<br />
3<strong>10</strong>2 EF BLOCK jeder Distanzschutz-Anregung<br />
einpoliger Distanzschutz-Anregung<br />
mehrpoliger Distanzschutz-Anregung<br />
Nein<br />
3<strong>10</strong>3 EF BLK /1p Ja<br />
Nein<br />
jeder Distanzschutz-Anregung<br />
Ja<br />
Blockierung bei<br />
Blockierung in einpoliger Pause<br />
3<strong>10</strong>4A 3I0 IPH STAB 0..30 % <strong>10</strong> % Stabilisierung mit Leiterströmen<br />
3<strong>10</strong>5 3I0> SIG.ZUS. 0.01..1.00 A 0.50 A 3I0min für Signalzusatz<br />
3<strong>10</strong>5 3I0> SIG.ZUS. 0.003..1.000 A 0.500 A 3I0min für Signalzusatz<br />
3170 2. HAR-<br />
MON.BLOCK<br />
<strong>10</strong>..45 % 15 % Anteil 2. Harmonischer, der blokkiert<br />
3171 I RUSH MAX 0.50..25.00 A 7.50 A Imax deaktiviert Block. durch 2.<br />
Harmon.<br />
3172 SOTF Anregung<br />
Anregung und Richtung<br />
Anregung und<br />
Richtung<br />
Auslösung bei Zuschaltung auf<br />
Fehler mit<br />
3173 T SOTF 0.00..30.00 s 0.00 s Verzögerungszeit bei Zuschaltung<br />
31<strong>10</strong> MODUS 3I0>>> vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart<br />
3111 3I0>>> 0.50..25.00 A 4.00 A Ansprechwert<br />
3112 T 3I0>>> 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Zeitverzögerung<br />
3113 SIG.ZUS. 3I0>>> Nein<br />
Ja<br />
3114 SOTF 3I0>>> Nein<br />
Ja<br />
3115 RUSH 3I0>>> Nein<br />
Ja<br />
3120 MODUS 3I0>> vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
unwirksam<br />
Unverzögert mit Signalzusatz<br />
oder Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
Betriebsart<br />
6-122 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3121 3I0>> 0.20..25.00 A 2.00 A Ansprechwert<br />
3122 T 3I0>> 0.00..30.00 s; ∞ 0.60 s Zeitverzögerung<br />
3123 SIG.ZUS. 3I0>> Nein<br />
Ja<br />
3124 SOTF 3I0>> Nein<br />
Ja<br />
3125 RUSH 3I0>> Nein<br />
Ja<br />
3130 MODUS 3I0> vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
unwirksam<br />
Unverzögert mit Signalzusatz<br />
oder Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
Betriebsart<br />
3131 3I0> 0.05..25.00 A 1.00 A Ansprechwert<br />
3131 3I0> 0.003..25.000 A 1.000 A Ansprechwert<br />
3132 T 3I0> 0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Zeitverzögerung<br />
3133 SIG.ZUS. 3I0> Nein<br />
Ja<br />
3134 SOTF 3I0> Nein<br />
Ja<br />
3135 RUSH 3I0> Nein<br />
Ja<br />
3140 MODUS 3I0P vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
unwirksam<br />
Unverzögert mit Signalzusatz<br />
oder Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
Betriebsart<br />
3141 3I0P 0.05..25.00 A 1.00 A Ansprechwert 3I0<br />
3141 3I0P 0.003..25.000 A 1.000 A Ansprechwert 3I0<br />
3147 T 3I0Pverz 0.00..30.00 s; ∞ 1.20 s Zusatzverzögerung T 3I0Pverz<br />
3148 SIG.ZUS. 3I0P Nein<br />
Ja<br />
3149 SOTF 3I0P Nein<br />
Ja<br />
3150 RUSH 3I0P Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Unverzögert mit Signalzusatz<br />
oder Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
3142 T 3I0Pmin 0.00..30.00 s 1.20 s AMZ-Mindestzeit T 3I0Pmin<br />
3143 T 3I0P 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s AMZ-Zeit für IEC-Kennlinien T<br />
3I0P<br />
3144 D 3I0P 0.50..15.00; ∞ 5.00 AMZ-Zeit für ANSI-Kennlinien D<br />
3I0P<br />
3145 T 3I0P 0.05..15.00 s; ∞ 1.35 s AMZ-Zeit für Log.Invers-Kennlinien<br />
T3I0P<br />
3146 T 3I0Pmax 0.00..30.00 s 5.80 s AMZ-Max.zeit (log. invers) T<br />
3I0Pmax<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-123
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3151 KENNLINIE Invers<br />
Stark invers<br />
Extrem invers<br />
AMZ Langzeit<br />
Invers<br />
AMZ-Kennlinie (IEC)<br />
3152 KENNLINIE Inverse<br />
Short inverse<br />
Long inverse<br />
Moderately inverse<br />
Very inverse<br />
Extremely inverse<br />
Definite inverse<br />
Inverse<br />
AMZ-Kennlinie (ANSI)<br />
3153 KENNLINIE logarithmisch invers logarithmisch<br />
invers<br />
AMZ-Kennlinie (logarithmisch<br />
invers)<br />
3154 3I0P-FAKTOR 1.0..4.0 1.1 Faktor f. Kennl.startwert (log.<br />
invers)<br />
3160 Ri-BEST mit Ue und I-Sternpunkt<br />
nur mit I-Sternpunkt<br />
mit Gegensystem (U2,I2)<br />
mit Ue und I-Sternpunkt<br />
Einflussgrößen der Richtungsbestimmung<br />
3162A ALPHA 0..360 ° 338 ° Unterer Grenzwinkel Richtung<br />
vorwärts<br />
3163A BETA 0..360 ° 122 ° Oberer Grenzwinkel Richtung<br />
vorwärts<br />
3164 3U0> 0.5..<strong>10</strong>.0 V 0.5 V Minimale Nullspannung 3U0min<br />
3165 IY> 0.05..1.00 A 0.05 A Minimaler Sternpunktstrom<br />
IYmin<br />
3166 3U2> 0.5..<strong>10</strong>.0 V 0.5 V Minimale Gegensystemspannung<br />
3U2min<br />
3167 3I2> 0.05..1.00 A 0.05 A Minimaler Gegensystemstrom<br />
3I2min<br />
6.7.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1305 >EF>>> block >EF: 3I0>>>-Stufe blockieren<br />
1307 >EF>> block >EF: 3I0>>-Stufe blockieren<br />
1308 >EF> block >EF: 3I0>-Stufe blockieren<br />
1309 >EFP block >EF: 3I0p-Stufe blockieren<br />
13<strong>10</strong> >EF AUS Frg. >EF: unverz. Auskommandofreigabe<br />
1331 EF aus EF Erdfehlerschutz ausgeschaltet<br />
1332 EF blockiert EF Erdfehlerschutz blockiert<br />
6-124 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1333 EF wirksam EF Erdfehlerschutz wirksam<br />
1345 EF G-Anr EF Erdfehlerschutz Generalanregung<br />
1354 EF >>> Anr EF Erdfehlerschutz Anr. 3I0>>>-Stufe<br />
1355 EF >> Anr EF Erdfehlerschutz Anregung 3I0>>-Stufe<br />
1356 EF > Anr EF Erdfehlerschutz Anregung 3I0>-Stufe<br />
1357 EF p Anr EF Erdfehlerschutz Anregung Invers-Stufe<br />
1358 EF Anr vorw. EF Erdfehlerschutz Anregung vorwärts<br />
1359 EF Anr rueckw. EF Erdfehlerschutz Anregung rückwärts<br />
1361 EF G-AUS EF Erdfehlerschutz Generalauslösung<br />
1366 EF >>> AUS EF Erdfehlerschutz AUS in 3I0>>>-Stufe<br />
1367 EF >> AUS EF Erdfehlerschutz AUS in 3I0>>-Stufe<br />
1368 EF > AUS EF Erdfehlerschutz AUS in 3I0>-Stufe<br />
1369 EF p AUS EF Erdfehlerschutz AUS Invers-Stufe<br />
1370 EF Inrush EF Erdfehlerschutz Einschaltrush<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-125
Funktionen<br />
6.8 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz<br />
(wahlweise)<br />
Mit Hilfe der integrierten Vergleichslogik kann der gerichtete Erdkurzschlussschutz<br />
gemäß Abschnitt 6.7 zum Richtungsvergleichsschutz erweitert werden.<br />
Übertragungsverfahren<br />
Eine der Stufen, die gerichtet vorwärts wirken muss, wird für den Vergleich genutzt.<br />
Diese kann nur auslösen, wenn ein Fehler auch am anderen Leitungsende in Vorwärtsrichtung<br />
erkannt wird. Es kann ein Freigabesignal oder ein Blockiersignal übertragen<br />
werden. Unterschieden werden<br />
Freigabeverfahren:<br />
• Richtungsvergleich,<br />
• Unblockverfahren.<br />
Blockierverfahren:<br />
• Blockieren der gerichteten Stufe.<br />
Eine weitere Stufe kann als richtungsunabhängige Reservestufe eingestellt werden.<br />
Übertragungskanäle<br />
Für die Signalübertragung wird je Richtung mindestens ein Übertragungskanal benötigt.<br />
Dafür kommen bei den konventionellen Übertragungsmedien Lichtwellenleiterverbindungen,<br />
tonfrequenzmodulierte Hochfrequenzkanäle über Nachrichtenkabel,<br />
TFH oder Richtfunk zum Einsatz. Wenn der gleiche Übertragungskanal wie für die<br />
Übertragung beim Distanzschutz (Abschnitt 6.6) benutzt wird, soll auch das Übertragungsverfahren<br />
das gleiche sein!<br />
Sofern das Gerät über eine optionale Wirkschnittstelle verfügt, kann die Signalverarbeitung<br />
über digitale Kommunikationsverbindungen betrieben werden. Z. B.: Lichtwellenleiter,<br />
Kommunikationsnetze oder dedizierte Kabel. Für diese Übertragungsmöglichkeiten<br />
ist das folgende Signalübertragungsverfahren geeignet:<br />
• Richtungsvergleich.<br />
Die Übertragungsverfahren sind auch für Leitungen mit drei Enden (Dreibeinleitungen)<br />
geeignet. In diesem Fall benötigt man von jedem Ende zu jedem anderen Ende<br />
je Richtung einen Übertragungskanal.<br />
Bei Störungen auf der Übertragungsstrecke lässt sich der Signalübertragungszusatz<br />
blockieren. Die Störung wird bei der konventionellen Übertragungstechnik über einen<br />
Binäreingang gemeldet, bei der digitalen Verbindung erkennt es der Schutz selbsttätig.<br />
6-126 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
6.8.1 Funktionsbeschreibung<br />
Ein- und Ausschalten<br />
Die Vergleichsfunktion kann ein- und ausgeschaltet werden, und zwar über Parameter<br />
3<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ, über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden) und über Binäreingaben<br />
(sofern rangiert). Die Schaltzustände werden intern gespeichert (siehe<br />
Bild 6-72) und gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Grundsätzlich kann nur von<br />
dort eingeschaltet werden, wo vorher ausgeschaltet wurde. Hierzu ist es notwendig,<br />
dass die Funktion von allen drei Schaltquellen eingeschaltet ist, um wirksam zu sein.<br />
3201<br />
SIGNALZUSATZ<br />
„1“<br />
Ein<br />
Aus<br />
FNr 1312<br />
>EF SigZus. aus<br />
>EF SigZus. ein<br />
FNr 1311<br />
von Systemschnittstelle:<br />
EF SigZus aus<br />
EF SigZus ein<br />
S<br />
R<br />
S<br />
R<br />
≥1<br />
EF SigZus ausgeschaltet<br />
Bild 6-72<br />
Ein- und Ausschalten der Signalübertragung<br />
6.8.1.1 Richtungsvergleichsverfahren<br />
Das folgende Verfahren eignet sich sowohl für konventionelle, als auch für digitale<br />
Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Der Richtungsvergleich ist ein Freigabeverfahren. Bild 6-73 zeigt das Funktionsschema.<br />
Erkennt der Erdkurzschlussschutz einen Fehler in Vorwärtsrichtung, so sendet er zunächst<br />
ein Freigabesignal zum Gegenende. Wenn vom Gegenende ebenfalls ein Freigabesignal<br />
empfangen wird, wird das Auslösesignal an das Kommandorelais weitergegeben.<br />
Voraussetzung für eine schnelle Abschaltung ist also, dass an beiden Leitungsenden<br />
ein Fehler in Leitungsrichtung erkannt wird.<br />
Das Sendesignal kann mit T S verlängert werden (einstellbar). Die Verlängerung des<br />
Sendesignals ist nur wirksam, wenn der Schutz bereits ein Auslösesignal abgegeben<br />
hat. Dies gewährleistet die Freigabe des anderen Leitungsendes auch dann, wenn der<br />
Erdkurzschluss durch einen anderen unabhängigen Schutz sehr schnell abgeschaltet<br />
wird.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-127
Funktionen<br />
A<br />
B<br />
Erdf.<br />
vorw.<br />
&<br />
T S<br />
≥1<br />
Sender<br />
Sender<br />
≥1<br />
T S<br />
&<br />
Erdf.<br />
vorw.<br />
&<br />
Auslösung<br />
Auslösung<br />
&<br />
Empf.<br />
z. B.:TFH<br />
oder WS<br />
Empf.<br />
Bild 6-73<br />
Funktionsschema des Richtungsvergleichsverfahrens<br />
Ablauf<br />
Bild 6-75 zeigt das Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens für ein Leitungsende.<br />
Der Richtungsvergleich funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“–Richtung. Deshalb<br />
muss die Überstromstufe, die mit Richtungsvergleich arbeiten soll, unbedingt auf<br />
vorwärts (RICH. 3I0...) eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 6.7.2 unter Randtitel<br />
„Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.<br />
Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden Enden gesendet.<br />
Die Empfangssignale sind dann mit UND verknüpft, da bei einem inneren<br />
Fehler alle drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter ANSCHLUSS<br />
(Adresse 3202) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat. Bei<br />
der digitalen Verbindung erkennt dies das Gerät selbsttätig.<br />
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim<br />
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente<br />
Blockierung“ unschädlich gemacht (siehe Abschnitt 6.8.1.4).<br />
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem<br />
Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet<br />
werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in diesem Fall Auslösung durch den<br />
Richtungsvergleich zu ermöglichen, verfügt das Gerät über besondere Maßnahmen.<br />
Diese „Funktion schwache Einspeisung“ (Echofunktion) ist in Abschnitt 6.8.1.5 erläutert.<br />
Sie wird aktiviert, wenn vom Gegenende — bei Dreibeinleitungen mindestens von<br />
einem der Gegenenden — ein Signal empfangen wird, ohne dass das Gerät einen<br />
Fehler erkannt hat.<br />
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungsschalter<br />
ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung“ ist in Abschnitt<br />
6.9 erläutert.<br />
6-128 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
EF SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 1381<br />
EF SigZus. aus<br />
FNr 1313<br />
>EF SigZus. blk<br />
Transiente Blockierung<br />
≥1<br />
&<br />
AUS-Kommando<br />
T SENDVERL. 3203<br />
EF Anr.vorwärts<br />
&<br />
0<br />
T<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 1384<br />
EF Senden<br />
EF G–Anr.<br />
&<br />
TV<br />
3208<br />
T 0<br />
&<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
nach Bild 6-84<br />
FNr 1318<br />
>EF Empfang 1<br />
FNr 1319<br />
>EF Empfang 2<br />
3202 ANSCHLUSS<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
≥1<br />
&<br />
Echofunktion<br />
bei schwacher<br />
Einspeisung<br />
Abschnitt 6.8.1.5<br />
&<br />
EF Freigabe AUS<br />
„1“<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
≥1<br />
Bild 6-74<br />
Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens (ein Leitungsende)<br />
Bild 6-75 zeigt das Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens für ein Leitungsende<br />
mit Wirkschnittstelle.<br />
Für den Erdfehlerschutz wird nur der Richtungsvergleich für die Übertragung über die<br />
Wirkschnittstelle angeboten. Der Richtungsvergleich ist nur dann wirksam, wenn bei<br />
allen Geräten der Konstellation der Parameter 132 EF SIGNAL auf Richtvgl mit<br />
WS projektiert wurde. Im Fehlerfall wird die Meldung Par. inkonsist. abgesetzt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-129
Funktionen<br />
EF SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 1381<br />
EF SigZus. aus<br />
FNr 1313<br />
>EF SigZus blk<br />
0132 EF SIGNAL<br />
≥1<br />
von FNr 3464<br />
WS Topol. komplett<br />
„0”<br />
Richtungsvergleich<br />
Richtvgl mit WS<br />
Wirkschnittstelle<br />
FNr 1386<br />
EF TransBlock<br />
AUS Kommando<br />
EF Anr vorwärts<br />
T SENDVERL. 3203<br />
&<br />
0 T ≥1<br />
&<br />
&<br />
FNr 1384<br />
EF Senden<br />
EF G Anr.<br />
&<br />
TV<br />
3208<br />
T 0<br />
FNr 1318 „1“<br />
>EF Empfang1<br />
FNr 1319<br />
>EF Empfang2<br />
„1“<br />
3202 ANSCHLUSS<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
&<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
&<br />
&<br />
≥1<br />
0132 EF SIGNAL<br />
Richtungsvergleich<br />
Richtvgl mit WS<br />
Echofunktion bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
EF Freigabe AUS<br />
FNr 1394<br />
EF Emp. L1 Ger2<br />
FNr 1395<br />
EF Emp. L2 Ger2<br />
FNr 1396<br />
EF Emp. L3 Ger2<br />
≥1<br />
&<br />
von Wirkschnittstelle<br />
Bild 6-75<br />
FNr 4248<br />
Echo Emp. Ger2<br />
FNr 1397<br />
EF Emp. L1 Ger3<br />
FNr 1398<br />
EF Emp. L2 Ger3<br />
FNr 1399<br />
EF Emp L3. Ger3<br />
FNr 4249<br />
Echo Emp. Ger3<br />
≥1<br />
Logikdiagramm des Richtungsvergleichsverfahrens mit Wirkschnittstelle<br />
(für Gerät 1)<br />
&<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
nach Bild 6-84<br />
6-130 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
6.8.1.2 Richtungsunblockverfahren<br />
Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Die Unblock–Methode ist ein Freigabeverfahren. Der Unterschied zum Richtungsvergleichsverfahren<br />
(Abschnitt 6.8.1.1) besteht darin, dass eine Auslösung auch dann<br />
möglich ist, wenn kein Freigabesignal vom Gegenende ankommt. Es wird daher vor<br />
allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über die zu schützende Leitung<br />
mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung des Übertragungssignals an<br />
der Fehlerstelle so groß sein kann, dass der Empfang vom anderen Leitungsende<br />
nicht unbedingt gewährleistet ist.<br />
Bild 6-76 zeigt das Funktionsschema.<br />
Für die Übertragung des Signals benötigt man zwei Signalfrequenzen, die vom Sendeausgang<br />
des 7SA522 umgetastet werden. Verfügt das Übertragungsgerät über<br />
eine Kanalüberwachung, so wird von der Überwachungsfrequenz f 0 auf eine Arbeitsfrequenz<br />
f U (Unblockierfrequenz) umgetastet. Erkennt der Schutz einen Erdfehler in<br />
Vorwärtsrichtung, so veranlasst er das Senden der Arbeitsfrequenz f U . Im Ruhezustand<br />
oder bei einem Fehler in Rückwärtsrichtung wird die Überwachungsfrequenz f 0<br />
gesendet.<br />
Wenn vom Gegenende ebenfalls ein Freigabesignal empfangen wird, wird das Auslösesignal<br />
an das Kommandorelais weitergegeben. Voraussetzung für eine schnelle<br />
Abschaltung ist also, dass an beiden Leitungsenden ein Erdfehler in Leitungsrichtung<br />
erkannt wird.<br />
Das Sendesignal kann mit T S verlängert werden (parametrierbar). Die Verlängerung<br />
des Sendesignals ist nur wirksam, wenn der Schutz bereits ein Auslösesignal abgegeben<br />
hat. Dies gewährleistet die Freigabe des anderen Leitungsendes auch dann,<br />
wenn der Erdkurzschluss durch einen anderen unabhängigen Schutz sehr schnell abgeschaltet<br />
wird.<br />
A<br />
B<br />
Erdf.<br />
vorw.<br />
&<br />
T S<br />
Sender<br />
f U f U<br />
f f Sender<br />
0<br />
0<br />
≥1 T S<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
Erdf.<br />
vorw.<br />
&<br />
Auslösung<br />
Auslösung<br />
Unblock-<br />
Logik<br />
U<br />
B<br />
Empf.<br />
Empf.<br />
U<br />
B<br />
Unblock-<br />
Logik<br />
f 0 – Ruhefrequenz (Überwachungsfrequenz)<br />
f U – Unblockierfrequenz (Arbeitsfrequenz)<br />
U– Unblockiersignal<br />
B – Blockiersignal<br />
Bild 6-76<br />
Funktionsschema des Unblockverfahrens<br />
Ablauf<br />
Bild 6-77 zeigt das Logikdiagramm des Unblockverfahrens für ein Leitungsende.<br />
Das Richtungsunblockverfahren funktioniert nur bei Fehlern in „Vorwärts“–Richtung.<br />
Deshalb muss die Überstromstufe, die mit dem Unblockverfahren arbeiten soll, unbedingt<br />
auf vorwärts (RICH.3I0...) eingestellt sein, siehe auch Abschnitt 6.7.2 unter<br />
Randtitel „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-131
Funktionen<br />
Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden Enden gesendet.<br />
Die Empfangssignale sind dann mit UND verknüpft, da bei einem inneren<br />
Fehler alle drei Leitungsenden senden müssen. Über den Parameter ANSCHLUSS<br />
(Adresse 3202) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden hat.<br />
Wird das Unblockiersignal U störungsfrei empfangen, wird es — ggf. beide Empfangssignale<br />
mit UND verknüpft — zur Freigabe der Auslösung weitergeleitet. Wenn das zu<br />
übertragene Signal das andere Leitungsende nicht erreicht, weil der Kurzschluss auf<br />
der Leitung eine zu starke Dämpfung oder Reflexion des Signals hervorruft, tritt die<br />
Unblocklogik in Tätigkeit: Es wird weder das Unblocksignal „>EF UB ub 1“ noch das<br />
Überwachungssignal „>EF UB bl 1“ empfangen. In diesem Fall wird nach einer Sicherheitszeit<br />
von 20 ms die Freigabe erteilt, aber über die Zeitstufe <strong>10</strong>0/<strong>10</strong>0 ms nach<br />
weiteren <strong>10</strong>0 ms wieder aufgehoben. Wenn das Störungssignal wieder verschwindet,<br />
tritt nach weiteren <strong>10</strong>0 ms (Rückfallverzögerung der Zeitstufe <strong>10</strong>0/<strong>10</strong>0 ms) wieder der<br />
Ruhezustand ein. Bei Dreibeinleitungen kann die Unblocklogik von beiden Empfangskanälen<br />
gesteuert werden.<br />
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim<br />
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente<br />
Blockierung“ unschädlich gemacht (siehe Abschnitt 6.8.1.4).<br />
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem<br />
Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet<br />
werden, da dort keine Anregung erfolgt. Um auch in diesem Fall Auslösung durch den<br />
Richtungsvergleich zu ermöglichen, verfügt das Gerät über besondere Maßnahmen.<br />
Diese „Funktion schwache Einspeisung“ ist in Abschnitt 6.8.1.5 erläutert. Die Funktion<br />
wird aktiviert, wenn vom Gegenende — bei Dreibeinleitungen mindestens von einem<br />
der Gegenenden — ein Signal empfangen wird, ohne dass das Gerät einen Fehler erkannt<br />
hat.<br />
Auch am Leitungsende ohne oder mit nur schwacher Einspeisung kann der Leistungsschalter<br />
ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspeisung“ ist in Abschnitt<br />
6.9 erläutert.<br />
6-132 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
EF SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 1381<br />
EF SigZus. aus<br />
FNr 1313<br />
>EF SigZus. blk<br />
Transiente Blockierung<br />
≥1<br />
&<br />
AUS-Kommando<br />
T SENDVERL. 3203<br />
EF Anr.vorwärts<br />
&<br />
0<br />
T<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 1384<br />
EF Senden<br />
EF G–Anr.<br />
&<br />
TV<br />
3208<br />
T 0<br />
FNr 1320<br />
>EF UB ub 1<br />
FNr 1321<br />
>EF UB bl 1<br />
&<br />
&<br />
<strong>10</strong><br />
s<br />
0<br />
≥1<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
Echofunktion<br />
bei schwacher<br />
Einspeisung<br />
Abschn. 6.8.1.5<br />
FNr 1387<br />
EF UB Emp.St1<br />
FNr 1322<br />
>EF UB ub 2<br />
FNr 1323<br />
>EF UB bl 2<br />
ANSCHLUSS<br />
&<br />
&<br />
„1“<br />
3202<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
Dreienden<br />
≥1<br />
20 0<br />
ms<br />
<strong>10</strong> 0<br />
s<br />
<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />
ms<br />
≥1<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
EF Freigabe AUS<br />
FNr 1388<br />
EF UB Emp.St2<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
nach Bild 6-84<br />
Bild 6-77<br />
Logikdiagramm des Unblockverfahrens (ein Leitungsende)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-133
Funktionen<br />
6.8.1.3 Richtungsblockierverfahren<br />
Das folgende Verfahren eignet sich für konventionelle Übertragungsmedien.<br />
Prinzip<br />
Beim Blockierverfahren wird der Übertragungsweg genutzt, um ein Blockiersignal von<br />
einem Leitungsende an das andere zu senden. Das Signal wird gesendet, sobald der<br />
Schutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkennt, wahlweise auch sofort nach Fehlereintritt<br />
(Sprungdetektor über gestrichelte Linie). Es wird sofort gestoppt, sobald der<br />
Erdkurzschlussschutz einen Erdfehler in Vorwärtsrichtung erkennt. Eine Auslösung ist<br />
bei diesem Verfahren auch dann möglich, wenn kein Signal vom Gegenende ankommt.<br />
Es wird daher vor allem für lange Leitungen verwendet, wenn das Signal über<br />
die zu schützende Leitung mittels TFH übertragen werden muss und die Dämpfung<br />
des Übertragungssignals an der Fehlerstelle so groß sein kann, dass der Empfang<br />
vom anderen Leitungsende nicht unbedingt gewährleistet ist.<br />
Bild 6-78 zeigt das Funktionsschema.<br />
Erdfehler in Vorwärtsrichtung führen zur Auslösung, sofern nicht vom anderen Leitungsende<br />
ein Blockiersignal empfangen wird. Wegen möglicher Unterschiede in den<br />
Anregezeiten der Geräte an beiden Leitungsenden und wegen der Übertragungszeit<br />
muss die Auslösung hier mittels T V etwas verzögert werden.<br />
Ebenfalls um Signalwettläufe zu vermeiden, kann ein einmal erteiltes Sendesignal um<br />
die einstellbare Zeit T S verlängert werden.<br />
A<br />
B<br />
d<br />
(u,i)<br />
dt<br />
(A)<br />
40 ms<br />
40 ms<br />
d<br />
(u,i)<br />
dt<br />
(B)<br />
Erdf.<br />
vorw.<br />
EF IE><br />
SUe<br />
T & S<br />
≥1 Sender<br />
Sender<br />
≥1<br />
T S<br />
&<br />
Erdf.<br />
vorw.<br />
EF IE><br />
SUe<br />
EF<br />
G-Anr<br />
T V<br />
&<br />
Auslösung<br />
Auslösung<br />
&<br />
T V<br />
EF<br />
G-Anr<br />
Empf.<br />
Empf.<br />
Bild 6-78<br />
Funktionsschema des Blockierverfahrens<br />
Ablauf<br />
Bild 6-78 zeigt das Logikdiagramm des Blockierverfahrens für ein Leitungsende.<br />
DiezublockierendeStufeistaufvorwärts (RICH. 3I0...) einzustellen, siehe auch<br />
Abschnitt 6.7.2 unter Randtitel „Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz“.<br />
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim<br />
Abschalten äußerer Fehler oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern<br />
auf Parallelleitungen verursacht werden können, werden durch eine „Transiente<br />
Blockierung“ unschädlich gemacht. Diese verlängert das Blockiersignal um die transiente<br />
Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 32<strong>10</strong>A), sofern es mindestens für die<br />
Dauer einer Wartezeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 3209A) angestanden hat.<br />
6-134 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
Im Wesen des Blockierverfahrens liegt es, dass auch einseitig gespeiste Erdkurzschlüsse<br />
ohne besondere Maßnahmen schnell abgeschaltet werden, da vom nicht<br />
speisenden Ende kein Blockiersignal gebildet werden kann.<br />
Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide gegenüberliegenden Enden gesendet.<br />
Die Empfangssignale sind dann mit ODER verknüpft, da bei einem inneren<br />
Fehler von keinem Leitungsende ein Blockiersignal erscheinen darf. Über den Parameter<br />
ANSCHLUSS (Adresse 3202) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden<br />
hat.<br />
EF SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 1313<br />
>EF SigZus. blk<br />
EF Transblock<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 1381<br />
EF SigZus. aus<br />
I L1 , I L2 , I L3<br />
U L1 ,U L2 ,U L3<br />
d<br />
(u,i)<br />
dt<br />
(A)<br />
40 ms<br />
&<br />
FNr 1390<br />
EF BlockSPRUNG<br />
3I0> SIG.ZUS 3<strong>10</strong>5<br />
T SENDVERL. 3203<br />
I E<br />
EF vorw.<br />
3I0<br />
&<br />
&<br />
0<br />
T<br />
&<br />
&<br />
FNr 1384<br />
EF Senden<br />
FNr 1389<br />
EF Stop<br />
FNr 1318<br />
>EF Empfang 1<br />
FNr 1319<br />
>EF Empfang 2<br />
3202 ANSCHLUSS<br />
Dreienden<br />
Zweienden<br />
≥1<br />
&<br />
EF Freig AUS<br />
EF G–Anr<br />
3208 T V<br />
T 0<br />
T WARTE RÜCKW.<br />
T<br />
3209<br />
T<br />
&<br />
FNr 1386<br />
EF TransBlock<br />
T TRANSBLOCK<br />
32<strong>10</strong><br />
Bild 6-79<br />
Logikdiagramm des Blockierverfahrens (ein Leitungsende)<br />
6.8.1.4 Transiente Blockierung<br />
Die transiente Blockierung sorgt für zusätzliche Sicherheit gegen Fehlsignale durch<br />
transiente Ausgleichsschwingungen, die nach Abschalten eines äußeren Fehlers<br />
oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern auf Parallelleitungen verursacht<br />
werden.<br />
Das Prinzip der transienten Blockierung besteht darin, dass nach Auftreten eines<br />
rückwärtigen Erdfehlers für eine bestimmte (einstellbare) Zeit die Bildung eines Frei-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-135
Funktionen<br />
gabesignals unterbunden wird. Bei den Freigabeverfahren geschieht das durch Blockieren<br />
von Sende- und Empfangskreis.<br />
Bild 6-80 zeigt das Prinzip der transienten Blockierung für ein Freigabeverfahren.<br />
Wenn nach Anregung ein Fehler in Rückwärtsrichtung innerhalb einer Wartezeit T<br />
WARTE RÜCKW.(Adresse 3209A) festgestellt wurde, werden der Sendekreis und die<br />
Auslösefreigabe unterbunden. Diese Blockierung wird für die transiente Blockierzeit T<br />
TRANSBLOCK (Adresse 32<strong>10</strong>A) auch nach Wegfall des Blockierkriteriums aufrechterhalten.<br />
Beim Blockierverfahren verlängert die transiente Blockierung das empfangene Blockiersignal,<br />
wie im Logikdiagramm Bild 6-79 dargestellt.<br />
EF SigZus ausgeschaltet<br />
FNr 1313<br />
>EF SigZus. blk<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 1386<br />
EF TransBlock<br />
3I0> SIG.ZUS<br />
3<strong>10</strong>5<br />
I E<br />
EF G–Anr.<br />
EF Anr.vorwärts<br />
3I0<br />
≥1<br />
3209 T WARTE RÜCKW.<br />
& T<br />
T<br />
T TRANSBLOCK 32<strong>10</strong><br />
transiente<br />
Blockierung<br />
Bild 6-75<br />
oder 6-77<br />
Bild 6-80<br />
Transiente Blockierung bei Freigabeverfahren<br />
6.8.1.5 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Erdstromspeisung<br />
Bei Leitungen mit einseitiger Einspeisung oder Sternpunkterdung nur hinter einem<br />
Leitungsende kann vom nullstromfreien Leitungsende kein Freigabesignal gebildet<br />
werden, da dort keine Anregung erfolgt. Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal<br />
könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Leitungsende mit starker<br />
Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung<br />
kein Freigabesignal übertragen wird.<br />
Um in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden zu erreichen,<br />
verfügt das Gerät über besondere Maßnahmen für Leitungen mit schwacher<br />
Nullstromspeisung.<br />
Damit auch das Leitungsende mit schwacher Einspeisung selber auslösen kann, verfügt<br />
das Gerät 7SA522 über eine Auslösefunktion bei schwacher Einspeisung. Da diese<br />
eine eigene Schutzfunktion mit eigenem Auslösekommando darstellt, ist sie in einem<br />
gesonderten Abschnitt (6.9) beschrieben.<br />
Echofunktion Bild 6-81 zeigt das Funktionsprinzip der Echofunktion. Sie kann unter Adresse 2501<br />
SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam (nur Echo) oder unwirksam<br />
geschaltet werden (Aus). Mit diesem „Schalter“ können Sie auch zusätzlich die Auslösung<br />
bei schwacher Einspeisung wirksam schalten (Echo und Auskom., siehe<br />
auch Abschnitt 6.9). Diese Einstellung ist gemeinsam für Signalverfahren mit Distanzschutz<br />
und mit Erdkurzschlussschutz.<br />
6-136 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
Die Echofunktion bewirkt, dass bei fehlendem Erdstrom an einem Leitungsende das<br />
empfangene Signal als „Echo“ zum anderen Leitungsende zurückgesendet wird und<br />
dort die Freigabe des Auslösekommandos ermöglicht.<br />
Die Erkennung der schwachen Einspeisung und somit die Bedingungen für das Echo<br />
werden im zentralen UND–Glied zusammengestellt. Der Erdkurzschlussschutz darf<br />
weder ausgeschaltet noch blockiert sein, da er sonst in diesem Zustand wegen fehlender<br />
Anregung stets ein Echo produzieren würde.<br />
Die zentrale Echobedingung ist das Fehlen des Stromsignals der Erdstromstufe 3I0><br />
SIG.ZUS. bei gleichzeitigem Empfang, der von der Logik des Signalübertragungsverfahrens<br />
geliefert wird, wie in den entsprechenden Logikdiagrammen (Bild 6-75<br />
bzw. 6-77) gezeigt.<br />
Um die Bildung eines Echos nach Abschalten der Leitung und Rückfall der Erdstromstufe<br />
3I0> SIG.ZUS. zu verhindern, kann kein Echo mehr gebildet werden, wenn<br />
bereits eine Anregung der Erdstromstufe vorgelegen hat (RS–Speicher in Bild 6-81).<br />
Außerdem kann das Echo jederzeit über die Binäreingabe „>EF Echo block“ gesperrt<br />
werden.<br />
Sind die Echobedingungen erfüllt, wird zunächst ein kurze Verzögerung T VERZÖGE-<br />
RUNG wirksam. Diese Verzögerung ist notwendig, damit das Echo nicht gesendet wird,<br />
wenn der Schutz am schwachen Leitungsende bei rückwärtigem Fehler eine höhere<br />
Anregezeit hat oder wenn er wegen ungünstiger Erdstromverteilung etwas später anregt.<br />
Ist jedoch am nicht speisenden Leitungsende der Leistungsschalter offen, so<br />
wird die Verzögerung des Echos nicht benötigt. Die Echoverzögerungszeit kann dann<br />
umgangen werden. Die Stellung des Leistungsschalters wird von der zentralen Funktionssteuerung<br />
(siehe Abschnitt 6.19) geliefert.<br />
Sodann wird der Echoimpuls abgegeben (Ausgangsmeldung „Echo–Signal“), dessen<br />
Länge mit dem Parameter T IMPULS einstellbar ist. Das „Echo–Signal“ muss<br />
gesondert auf das Ausgangsrelais für das Senden rangiert sein, da es nicht im Sendesignal<br />
„EF Senden“ enthalten ist.<br />
Nach Abgabe des Echoimpulses wird das Senden eines erneuten Echos für mindestens<br />
20 ms unterbunden. Dies verhindert die Repetition eines Echos nach Abschalten<br />
der Leitung.<br />
Beim Blockierverfahren wird die Echofunktion nicht benötigt und ist daher wirkungslos.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-137
Funktionen<br />
2501 SE MODUS<br />
Aus<br />
„1“ nur Echo<br />
≥1<br />
3I0> SIG.ZUS 3<strong>10</strong>5<br />
Echo und Auskom.<br />
Echofreigabe von<br />
Distanzschutz<br />
(siehe auch Bild 6-64)<br />
I E<br />
EF G–Anr.<br />
EF aus/blockiert<br />
von Empfangslogik<br />
(Bild 6-75 oder 6-77)<br />
FNr 1324<br />
>EF Echo block<br />
3I0<br />
≥1<br />
S<br />
&<br />
R<br />
Q<br />
&<br />
≥1<br />
2502 T VERZÖGERUNG<br />
T IMPULS 2503<br />
T 0<br />
&<br />
≥1<br />
T<br />
&<br />
FNr 4246<br />
Echo–Signal<br />
LS-HiKo 3pol offen<br />
Q<br />
R<br />
S<br />
&<br />
20 0<br />
ms<br />
Bild 6-81<br />
Logikdiagramm der Echofunktion beim Erdkurzschlussschutz mit Signalübertragung<br />
6.8.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Allgemeines<br />
Der Signalübertragungszusatz für Erdkurzschlussschutz ist nur wirksam, wenn er bei<br />
der Projektierung auf eines der möglichen Verfahren eingestellt wurde (Adresse 132).<br />
Abhängig von dieser Projektierung erscheinen hier nur die Parameter, die für das gewählte<br />
Verfahren von Belang sind. Wird der Signalübertragungszusatz nicht benötigt,<br />
lautet Adresse 132 EF SIGNAL = nicht vorhanden. Wenn eine oder zwei Wirkschnittstellen<br />
vorhanden sind, wird unter der Adresse 132 EF SIGNAL der zusätzliche<br />
Einstelltext Richtvgl mit WS eingeblendet.<br />
Konventionelle<br />
Übertragung<br />
Für konventionelle Übertragungsstrecken sind folgende Verfahren möglich:<br />
− Richtungsverg.= Richtungsvergleichsverfahren, wie in Abschnitt 6.8.1.1 beschrieben,<br />
− Unblocking = Richtungsunblockverfahren, wie in Abschnitt 6.8.1.2 beschrieben,<br />
− Blocking = Richtungsblockierverfahren, wie in Abschnitt 6.8.1.3 beschrieben.<br />
Unter Adresse 3201 SIGNALZUSATZ kann die Verwendung eines Signalverfahrens<br />
Ein- oderAusgeschaltet werden.<br />
Soll das Signalverfahren an einer Leitung mit drei Enden eingesetzt werden, muss unter<br />
Adresse 3202 ANSCHLUSS = Dreienden eingestellt werden, ansonsten bleibt es<br />
bei Zweienden.<br />
6-138 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
Digitale<br />
Übertragung<br />
Für die digitale Übertragung mittels Wirkschnittstelle ist das folgende Verfahren möglich:<br />
− Richtungsvergleich Richtungsvergleichsverfahren, wie in Abschnitt 6.8.1.1<br />
beschrieben.<br />
Unter Adresse 3201 SIGNALZUSATZ wählen Sie das entsprechende Verfahren aus.<br />
Hier kann die Verwendung eines Signalverfahrens Ein- oderAusgeschaltet werden.<br />
Die Adresse 3202 ANSCHLUSS ist in diesem Fall nicht relevant. Der Erdfehlerrichtungsvergleich<br />
über die Wirkschnittstelle ist nur dann wirksam, wenn bei allen Geräten<br />
der Konstellation der Parameter 132 EF SIGNAL auf Richtvgl mit WS gewählt<br />
wurde.<br />
Voraussetzungen<br />
beim Erdkurzschlussschutz<br />
Bei den Vergleichsverfahren ist unbedingt zu beachten, dass ein äußerer Erdkurzschluss<br />
(durchfließender Erdkurzschlussstrom) an beiden Leitungsenden erkannt<br />
wird, um bei den Freigabeverfahren ein fehlerhaftes Echo zu vermeiden bzw. beim<br />
Blockierverfahren das Blockiersignal zu gewährleisten. Wenn bei einem Erdkurzschluss<br />
gemäß Bild 6-82 der Schutz in B den Fehler nicht erkennt, würde dies als einseitig<br />
von A gespeister Fehler interpretiert (Echo von B bzw. kein Blockiersignal von<br />
B), was zur fehlerhaften Auslösung in A führen würde. Deshalb verfügt der Erdkurzschlussschutz<br />
über eine Erdstromstufe 3I0> SIG.ZUS. (Adresse 3<strong>10</strong>5). Diese<br />
muss empfindlicher eingestellt werden als die mit Signalübertragung arbeitende Erdstromstufe,<br />
und zwar um so niedriger, je größer der kapazitive Erdstrom (I EC in Bild<br />
6-82) ist. Meist sind bei Freileitungen 70 % bis 80 % der Erdstromstufe adäquat. Bei<br />
Kabeln oder sehr langen Freileitungen, wenn die kapazitiven Ströme im Erdkurzschlussfall<br />
die gleiche Größenordnung wie die Erdkurzschlussströme aufweisen, sollte<br />
man auf die Echofunktion verzichten oder sie nur bei offenem Leistungsschalter betreiben;<br />
das Blockierverfahren sollte dann überhaupt nicht angewendet werden. Diese<br />
Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
A<br />
B<br />
I EA<br />
I EC<br />
C E<br />
I EB = I EA – I EC<br />
Bild 6-82<br />
Mögliche Stromverteilung bei äußerem Erdkurzschluss<br />
Bei Leitungen mit drei Enden (Dreibein) ist weiter zu bedenken, dass sich der Erdkurzschlussstrom<br />
bei äußerem Erdfehler auf die Enden der Leitung ungleichmäßig verteilt.<br />
Der kritische Fall ist in Bild 6-83 dargestellt. Im ungünstigsten Fall teilt sich der von A<br />
einfließende Erdstrom je zur Hälfte auf die Leitungsenden B und C auf. Der für das<br />
Echo bzw. das Blockiersignal maßgebliche Einstellwert 3I0> SIG.ZUS. (Adresse<br />
3<strong>10</strong>5) muss also unter der Hälfte des Ansprechwertes der für die Signalübertragung<br />
benutzten Erdstromstufe liegen. Zusätzlich gelten die oben beschriebenen Überlegungen<br />
bezüglich des kapazitiven Erdstromes, der in Bild 6-83 weggelassen ist. Bei<br />
einer anderen als der hier angenommenen Erdstromverteilung werden die Verhältnisse<br />
günstiger, da dann einer der beiden Erdströme I EB oder I EC größer sein muss als<br />
bei vorstehender Überlegung.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-139
Funktionen<br />
A<br />
B<br />
I EA = I EB + I EC<br />
I EB<br />
I EC<br />
Bild 6-83<br />
Mögliche ungünstige Stromverteilung über eine Dreibeinleitung bei äußerem Erdkurzschluss<br />
Zeiten<br />
Die Sendesignalverlängerung T SENDVERL. (Adresse 3203A) soll gewährleisten,<br />
dass das Sendesignal mit Sicherheit das andere Leitungsende erreicht, auch wenn<br />
am sendenden Leitungsende sehr schnell abgeschaltet wird und/oder die Übertragungszeit<br />
relativ groß ist. Bei den Freigabeverfahren Richtungsverg. und Unblocking<br />
wirkt sich diese Signalverlängerung nur aus, wenn das Gerät bereits ein<br />
Auslösekommando abgegeben hat. Dies gewährleistet die Freigabe des anderen Leitungsendes<br />
auch dann, wenn der Kurzschluss durch einen anderen Schutz bzw. andere<br />
Stufe sehr schnell abgeschaltet wird. Beim Blockierverfahren Blocking wird<br />
das Sendesignal immer um diese Zeit verlängert. Es entspricht hier einer transienten<br />
Blockierung nach einem rückwärtigen Fehler. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ®<br />
4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Mit der Freigabeverzögerung TV (Adresse 3208) kann die Freigabe der gerichteten<br />
Auslösung verzögert werden. Dies ist i.Allg. nur beim Blockierverfahren Blocking<br />
notwendig, damit dem Blockiersignal bei äußeren Fehlern genügend Übertragungszeit<br />
bleibt. Diese Verzögerung wirkt sich nur auf den Empfangskreis des Übertragungsverfahrens<br />
aus; umgekehrt verzögert eine Verzögerung der Auslösung der gerichteten<br />
Stufe nicht die Auslösung durch das Vergleichsverfahren.<br />
Transiente Blockierung<br />
Die Parameter T WARTE RÜCKW. und T TRANSBLOCK dienen der transienten Blockierung<br />
bei den Vergleichsverfahren. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter<br />
„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Die Zeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 3209A) ist eine Wartezeit vor transienter Blockierung.<br />
Erst wenn die gerichtete Stufe des Erdkurzschlussschutzes nach Anregung<br />
innerhalb dieser Zeit einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, tritt die transiente<br />
Blockierung bei den Freigabeverfahren in Tätigkeit. Beim Blockierverfahren verhindert<br />
die Wartezeit eine transiente Blockierung, wenn das Blockiersignal vom Gegenende<br />
sehr schnell eintrifft. Bei Einstellung ∞ gibt es keine transiente Blockierung.<br />
DietransienteBlockierzeitT TRANSBLOCK (Adresse 32<strong>10</strong>A) muss unbedingt länger<br />
sein als die Dauer schwerer transienter Ausgleichsvorgänge bei Eintritt oder Abschalten<br />
von äußeren Erdkurzschlüssen. Um diese Zeit wird bei den Freigabeverfahren<br />
Richtungsverg. und Unblocking das Sendesignal verzögert, wenn der Schutz<br />
zunächst einen rückwärtigen Fehler erkannt hatte. Beim Blockierverfahren Blocking<br />
wird das (blockierende) Empfangssignal um diese Zeit verlängert.<br />
Der voreingestellte Wert dürfte meist ausreichen.<br />
6-140 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
Echofunktion<br />
Bei Leitungsenden mit schwacher Einspeisung bzw. ohne ausreichenden Erdstrom ist<br />
bei den Freigabeverfahren die Echofunktion sinnvoll, damit das speisende Leitungsende<br />
auch freigegeben wird. Die Echofunktion kann unter Adresse 2501 SE MODUS<br />
wirksam (nur Echo) oder unwirksam geschaltet werden (Aus). Mit diesem „Schalter“<br />
können Sie auch zusätzlich die Auslösung bei schwacher Einspeisung wirksam schalten<br />
(Echo und Auskom., siehe auch Abschnitt 6.9).<br />
Beachten Sie auf jeden Fall die Hinweise über die Einstellung der Stromstufe 3I0><br />
SIG.ZUS. (Adresse 3<strong>10</strong>5) weiter oben und Randtitel „Voraussetzungen beim Erdkurzschlussschutz“.<br />
Die Echoverzögerungszeit T VERZÖGERUNG (Adresse 2502A) muss so lang gewählt<br />
werden, dass unterschiedliche Reaktionszeiten der Anregung der Erdkurzschlussschutzfunktionen<br />
an den beiden Leitungsenden nicht zu einem Fehlecho bei außenliegenden<br />
Fehlern (durchfließender Strom) führen können. Üblich sind ca. 40 ms (Voreinstellung).<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“<br />
möglich.<br />
Die Echoimpulsdauer T IMPULS (Adresse 2503A) kann an die Gegebenheiten der<br />
Übertragungsanlage angepasst werden. Sie muss so lang sein, dass auch bei unterschiedlichen<br />
Eigenzeiten der Schutzgeräte an beiden Leitungsenden und der Übertragungsgeräte<br />
die Erkennung des Empfangssignals gewährleistet ist. Meist sind ca.<br />
50 ms (Voreinstellung) ausreichend. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter<br />
„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Hinweis:<br />
Das „Echo–Signal“ (FNr4246) muss separat auf das Ausgangsrelais für die Senderbetätigung<br />
rangiert werden; es ist nicht in den Sendesignalen der Übertragungsfunktionen<br />
enthalten. In der digitalen Wirkschnittstelle mit Signalvergleich wird das<br />
Echo als separates Signal mit übertragen, ohne dass besondere Maßnahmen ergriffen<br />
werden müssen (Bild 6-57).<br />
Die Einstellungen für die Echofunktion sind für alle Maßnahmen bei schwacher Einspeisung<br />
gemeinsam und tabellarisch im Abschnitt 6.9 zusammengefasst.<br />
6.8.3 Parameterübersicht<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3201 SIGNALZUSATZ Ein<br />
Ein<br />
Erdfehler-Signalzusatz<br />
Aus<br />
3202 ANSCHLUSS Zwei-Enden<br />
Drei-Enden<br />
Zwei-Enden<br />
Anschlusskonfiguration<br />
3203A T SENDVERL. 0.00..30.00 s 0.05 s Sendesignalverlängerung<br />
3207A T ALARM 0.00..30.00 s <strong>10</strong>.00 s Unblocking: Störerkennungszeit<br />
3208 TV 0.000..30.000 s 0.000 s Freigabeverzögerung nach<br />
Anregung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-141
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3209A T WARTE RÜCKW. 0.00..30.00 s; ∞ 0.04 s Trans.Block.: Wartezeit nach<br />
Rückw.Fehl.<br />
32<strong>10</strong>A T TRANSBLOCK 0.00..30.00 s 0.05 s Transiente Blockierzeit<br />
6.8.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1311 >EF SigZus. ein >EF Signalzusatz einschalten<br />
1312 >EF SigZus. aus >EF Signalzusatz ausschalten<br />
1313 >EF SigZus. blk >EF Signalzusatz blockieren<br />
1318 >EF Empfang 1 >EF Signalempfang Kanal 1<br />
1319 >EF Empfang 2 >EF Signalempfang Kanal 2<br />
1320 >EF UB ub 1 >EF Unblocking: UNBLOCK Kanal 1<br />
1321 >EF UB bl 1 >EF Unblocking: BLOCK Kanal 1<br />
1322 >EF UB ub 2 >EF Unblocking: UNBLOCK Kanal 2<br />
1323 >EF UB bl 2 >EF Unblocking: BLOCK Kanal 2<br />
1324 >EF Echo block >EF Echosignal blockieren<br />
1380 EF SigZusEABin EF Signalzusatz Ein/Aus ü. Bin.eingabe<br />
1381 EF SigZus. aus EF Signalzusatz ausgeschaltet<br />
1384 EF Senden EF Signalzusatz: Sendesignal<br />
1386 EF TransBlock EF Signalzusatz: Transiente Blockierung<br />
1387 EF UB Emp.St.1 EF Unblocking: Empfangsstörung Kanal 1<br />
1388 EF UB Emp.St.2 EF Unblocking: Empfangsstörung Kanal 2<br />
1389 EF Stop EF Blocking: Stopsignal<br />
1390 EF BlockSPRUNG EF Blocking: Blocksignal mit Sprung<br />
1391 EF Emp.L1 Ger1 EF Empfang, Phase L1, Gerät 1<br />
1392 EF Emp.L2 Ger1 EF Empfang, Phase L2, Gerät 1<br />
1393 EF Emp.L3 Ger1 EF Empfang, Phase L3, Gerät 1<br />
1394 EF Emp.L1 Ger2 EF Empfang, Phase L1, Gerät 2<br />
1395 EF Emp.L2 Ger2 EF Empfang, Phase L2, Gerät 2<br />
1396 EF Emp.L3 Ger2 EF Empfang, Phase L3, Gerät 2<br />
1397 EF Emp.L1 Ger3 EF Empfang, Phase L1, Gerät 3<br />
1398 EF Emp.L2 Ger3 EF Empfang, Phase L2, Gerät 3<br />
1399 EF Emp.L3 Ger3 EF Empfang, Phase L3, Gerät 3<br />
6-142 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslösung bei schwacher Einspeisung<br />
6.9 Auslösung bei schwacher Einspeisung<br />
6.9.1 Funktionsbeschreibung<br />
In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung besteht,<br />
regt bei einem Kurzschluss der Distanzschutz dort nicht an.<br />
Wenn an einem Leitungsende kein oder nur ein geringer Nullstrom fließt, kann bei einem<br />
Erdkurzschluss auch der Erdkurzschlussschutz nicht arbeiten.<br />
In Zusammenarbeit mit den Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (siehe<br />
Abschnitt 6.6) und/oder mit Erdkurzschlussschutz (siehe Abschnitt 6.8) kann auch in<br />
solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden erreicht werden.<br />
Am stark einspeisenden Leitungsende kann der Distanzschutz bei Fehlern innerhalb<br />
der Zone Z1 stets schnell auslösen. Bei Übertragungsverfahren nach dem Freigabeprinzip<br />
ist zur Schnellabschaltung bei Fehlern über <strong>10</strong>0 % der Leitungsstrecke die<br />
Echofunktion (siehe Abschnitt 6.6.1.7) wirksam und ermöglicht so die Freigabe für das<br />
stark speisende Leitungsende.<br />
Auch beim Erdkurzschlussschutz kann mit den Übertragungsverfahren nach dem<br />
Freigabeprinzip am speisenden Leitungsende mit Hilfe der Echofunktion (siehe Abschnitt<br />
6.8.1.5) das Auslösekommando freigegeben werden.<br />
Oft ist aber auch am Leitungsende mit schwacher Einspeisung eine Auslösung des<br />
Leistungsschalters wünschenswert. Hierzu verfügt das Gerät 7SA522 über eine eigene<br />
Schutzfunktion mit eigenem Auslösekommando.<br />
Bild 6-84 zeigt das Funktionsprinzip der Auslösung bei schwacher Einspeisung. Sie<br />
kann unter Adresse 2501 SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam<br />
(Echo und Auskom.) oder unwirksam geschaltet werden (Aus). Wird dieser „Schalter“<br />
auf nur Echo eingestellt, ist die Auslösung ebenfalls unwirksam, jedoch kann die<br />
Echofunktion zur Freigabe des speisenden Leitungsendes arbeiten (vgl. auch Abschnitt<br />
6.6.1.7 und 6.8.1.5). Über eine Binäreingabe „>ASE block“ kanndieAuslösefunktion<br />
jederzeit gesperrt werden.<br />
Die Logik für die Erkennung der schwachen Einspeisung ist im Zusammenhang mit<br />
Distanzschutz für jede Phase und zusätzlich einmal für den Erdkurzschlussschutz vorhanden.<br />
Damit ist im Zusammenhang mit Distanzschutz auch einpolige Auslösung<br />
möglich, vorausgesetzt, das Gerät liegt in der Version für einpolige Auslösung vor.<br />
Bei einem Kurzschluss ist davon auszugehen, dass am Leitungsende mit schwacher<br />
Einspeisung nur eine kleine Spannung auftritt, da der schwache Kurzschlussstrom nur<br />
einen geringen Spannungsabfall in der Kurzschlussschleife hervorrufen kann. Bei fehlender<br />
Einspeisung ist die Schleifenspannung annähernd Null. Daher wird die Auslösung<br />
bei schwacher Einspeisung von der gemessenen Unterspannung Uphe< abhängig<br />
gemacht, die ebenfalls die Selektion der fehlerbehafteten Phase erlaubt.<br />
Wenn ein Empfangssignal vom anderen Leitungsende eintrifft, ohne dass der örtliche<br />
Schutz anregt, deutet dies auf einen Fehler auf der zu schützenden Leitung hin. Bei<br />
Dreibeinleitungen darf von keinem der beiden anderen Enden ein Empfangssignal ankommen.<br />
Nach einer Sicherheitszeit von 40 ms nach Eintreffen des Empfangssignals wird die<br />
Auslösung bei schwacher Einspeisung freigegeben, sofern die übrigen Bedingungen<br />
erfüllt sind: Unterspannung, Leistungsschalter geschlossen und keine Anregung des<br />
Distanzschutzes oder Erdkurzschlussschutzes.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-143
Funktionen<br />
„1“<br />
2501 SE MODUS<br />
Aus<br />
nur Echo<br />
FNr 4203<br />
>ASE block<br />
Echo und Auskom.<br />
&<br />
Uphe< 2505<br />
U L1<br />
U L1<br />
Unterspannung<br />
LS geschl. L1<br />
&<br />
Anr. L1<br />
Uphe< 2505<br />
U L2<br />
U L2<br />
S<br />
&<br />
R<br />
Q<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 4232<br />
ASE Anr L1<br />
LS geschl. L2<br />
&<br />
Anr. L2<br />
Uphe< 2505<br />
U L3<br />
U L3<br />
S<br />
&<br />
R<br />
Q<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 4233<br />
ASE Anr L2<br />
LS geschl. L2<br />
&<br />
Anr. L3<br />
U–Ausfall<br />
S<br />
&<br />
R<br />
Q<br />
&<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 4234<br />
ASE Anr L3<br />
mit Distanzschutz<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
von Bild<br />
6-54, 6-57,<br />
6-59<br />
T IMPULS 2503<br />
& T T<br />
ms<br />
Dis aus/blockiert<br />
2502 T VERZÖGERUNG<br />
3I0> SIG.ZUS<br />
3<strong>10</strong>5<br />
mit Erdkurzschlussschutz<br />
I E<br />
EF G–Anr.<br />
3I0<br />
≥1<br />
S<br />
&<br />
R<br />
Q<br />
&<br />
Auslösung bei<br />
schwacher<br />
Einspeisung<br />
von Bild<br />
6-74, 6-75,<br />
6-77<br />
EF aus/blockiert<br />
&<br />
T T<br />
ms<br />
2503 T IMPULS<br />
2502 T VERZÖGERUNG<br />
Bild 6-84<br />
Logikdiagramm der Auslösung bei schwacher Einspeisung<br />
6-144 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslösung bei schwacher Einspeisung<br />
Um die Erkennung der schwachen Einspeisung nach Abschalten der Leitung und<br />
Rückfall der Anregung zu verhindern, kann sie nicht mehr gebildet werden, wenn bereits<br />
eine Anregung in der betroffenen Phase vorlag (RS–Speicher in Bild 6-84).<br />
Beim Erdkurzschlussschutz wird das Freigabesignal über die phasengetrennten Logikbausteine<br />
geschleift. Dadurch ist einpolige Auslösung auch dann möglich, wenn<br />
neben dem Distanzschutz auch der Erdkurzschlussschutz die Freigabebedingungen<br />
erteilt.<br />
6.9.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Voraussetzung für alle Funktionen bei schwacher Einspeisung ist, dass sie bei der<br />
Festlegung des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1) unter Adresse 125 SCHWACHE<br />
EINSP. = vorhanden projektiert wurden.<br />
Mit dem Parameter SE MODUS (Adresse 2501) wird bestimmt, ob das Gerät bei einem<br />
Kurzschluss mit schwacher Einspeisung auslösen soll oder nicht. Bei Einstellung<br />
Echo und Auskom. sind sowohl die Echofunktion als auch die Auslösung bei Fehler<br />
mit schwacher Einspeisung wirksam. Bei Einstellung nur Echo sind die Echofunktionen<br />
zur Freigabe des speisenden Leitungsendes wirksam, es erfolgt aber keine Auslösung<br />
am Leitungsende mit fehlender oder schwacher Einspeisung. Da die Maßnahmen<br />
bei schwacher Einspeisung vom Empfangssignal vom anderen Leitungsende abhängig<br />
sind, haben sie nur Sinn, wenn der Schutz mit Signalübertragung arbeitet (siehe<br />
Abschnitt 6.6 und/oder 6.8).<br />
Das Empfangssignal ist funktioneller Bestandteil der Auslösebedingungen. Daher darf<br />
die Auslösung bei schwacher Einspeisung nicht bei Blockierverfahren verwendet<br />
werden. Sie ist nur zulässig bei den Mitnahmeverfahren und den Vergleichsverfahren<br />
mit Freigabesignal! Ansonsten ist sie unter Adresse 2501 Auszuschalten. Besser ist<br />
in diesen Fällen, sie von vorn herein bei der Projektierung unter Adresse 125 als<br />
nicht vorhanden einzustellen. Die zugehörigen Parameter sind dann nicht zugänglich.<br />
Der Unterspannungswert Uphe< (Adresse 2505) muss unter allen Umständen unterhalb<br />
der minimal betrieblich zu erwartenden Spannung Phase–Erde eingestellt werden.<br />
Nach unten ist die Grenze gegeben durch den an der Messstelle am Leitungsende<br />
mit schwacher Einspeisung maximal zu erwartenden Spannungsabfall bei einem<br />
Kurzschluss auf der zu schützenden Leitung, wenn der Distanzschutz möglicherweise<br />
nicht mehr anregt.<br />
Die übrigen Einstellungen gehören zur Echofunktion und sind in den entsprechenden<br />
Abschnitten (6.6.2 bzw. 6.8.2) behandelt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-145
Funktionen<br />
6.9.3 Parameterübersicht<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2501 SE MODUS Aus<br />
nur Echo<br />
Echo und Auskommando<br />
nur Echo<br />
Betriebsart für schwache Einspeisung<br />
2502A T VERZÖGERUNG 0.00..30.00 s 0.04 s Echoverzögerung / Auslöseverzögerung<br />
2503A T IMPULS 0.00..30.00 s 0.05 s Echo-Impulsdauer / Auslöseverlängerung<br />
2505 Uphe< 2..70 V 25 V Unterspannungsanregung<br />
Uphe<<br />
6.9.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4203 >ASE block >AUS bei schwacher Einsp. blockieren<br />
4221 ASE aus Aus bei schw. Einsp. ausgeschaltet<br />
4222 ASE block Aus bei schwacher Einspeisung blockiert<br />
4223 ASE wirksam Aus bei schwacher Einspeisung wirksam<br />
4231 ASE G-Anr Aus bei schwacher Einsp. Generalanr.<br />
4232 ASE Anr L1 Aus bei schwacher Einsp. Anregung L1<br />
4233 ASE Anr L2 Aus bei schwacher Einsp. Anregung L2<br />
4234 ASE Anr L3 Aus bei schwacher Einsp. Anregung L3<br />
4241 ASE G-AUS Aus bei schw. Einsp. Generalauslösung<br />
4242 ASE AUS1polL1 Aus bei schw.Einsp.Auslösung L1,nur1pol<br />
4243 ASE AUS1polL2 Aus bei schw.Einsp.Auslösung L2,nur1pol<br />
4244 ASE AUS1polL3 Aus bei schw.Einsp.Auslösung L3,nur1pol<br />
4245 ASE AUS L123 Aus bei schw.Einsp.Auslösung 3polig<br />
4246 Echo-Signal Echosignal<br />
6-146 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Externe Direkt- und Fernauslösung<br />
6.<strong>10</strong> Externe Direkt- und Fernauslösung<br />
6.<strong>10</strong>.1 Funktionsbeschreibung<br />
Externe Auslösung<br />
des örtlichen Leistungsschalters<br />
Über einen Binäreingang kann ein beliebiges Signal von einer externen Schutz- oder<br />
Überwachungseinrichtung in die Verarbeitung des 7SA522 eingekoppelt werden. Es<br />
kann verzögert, gemeldet, und auf ein oder mehrere Ausgaberelais gegeben werden.<br />
Bild 6-85 zeigt das Logikdiagramm. Wenn Gerät und Leistungsschalter für einzelpolige<br />
Steuerung vorgesehen sind, kann auch einpolig ausgelöst werden. Die Auslöselogik<br />
des Gerätes stellt sicher, dass hierzu die Bedingungen für einpolige Auslösung erfüllt<br />
sind (z.B. einpolige Auslösung zulässig, Wiedereinschaltgerät bereit).<br />
Die externe Auslösung kann durch Parameter ein- und ausgeschaltet und über eine<br />
Binäreingabe blockiert werden.<br />
FNr 4417<br />
>Ext. AUS 3pol<br />
2202 T AUSVERZ.<br />
FNr 4412<br />
>Ext. AUS L1<br />
FNr 4413<br />
>Ext. AUS L2<br />
FNr 4414<br />
>Ext. AUS L3<br />
≥1<br />
≥1<br />
≥1<br />
T<br />
T<br />
T<br />
0<br />
0<br />
0<br />
&<br />
&<br />
&<br />
Auslöselogik<br />
FNr 4432<br />
Ext. AUS1pol L1<br />
FNr 4433<br />
Ext. AUS1pol L2<br />
FNr 4434<br />
Ext. AUS1pol L3<br />
FNr 4435<br />
Ext. AUS L123<br />
2201 EXT.EINKOPPLUNG<br />
EIN<br />
„1“<br />
AUS<br />
FNr 4403<br />
>Ext. AUS block<br />
≥1<br />
&<br />
FNr 4421<br />
Ext. AUS aus<br />
FNr 4422<br />
Ext. AUS block<br />
Bild 6-85<br />
Logikdiagramm der externen örtlichen Auslösung<br />
Fernauslösung des<br />
Leistungsschalters<br />
am Gegenende<br />
Bei digitaler Kommunikationsstrecke über die Wirkschnittstelle ist die Übertragung<br />
von bis zu 4 Fernkommandos möglich, wie in Abschnitt 6.5 beschrieben.<br />
Bei konventioneller Übertragung wird für die Fernauslösung am Gegenende je gewünschter<br />
Übertragungsrichtung ein Übertragungskanal benötigt. Hierzu können z.B.<br />
Lichtwellenleiterverbindungen, tonfrequenzmodulierte Hochfrequenzkanäle über<br />
Nachrichtenkabel, TFH oder Richtfunk wie folgt verwendet werden.<br />
Soll das Auslösekommando des Distanzschutzes übertragen werden, benutzt man für<br />
das Senden am einfachsten die Signalübertragungslogik, da diese bereits eine Verlängerung<br />
des Sendesignals ermöglicht, wie in Abschnitt 6.6.1.2 beschrieben. Es<br />
kann natürlich auch jedes Kommando zur Ansteuerung des Senders verwendet werden.<br />
Für den Empfangskreis wird die externe örtliche Auslösung verwendet. Das Empfangssignal<br />
wird auf einen Binäreingang gegeben, der auf die logische Binäreingabe<br />
„>Ext. AUS 3pol“ rangiert ist. Wenn einpolige Auslösung erwünscht ist, können<br />
auch die Binäreingaben „>Ext. AUS L1“, „>Ext. AUS L2“ und „>Ext. AUS L3“<br />
verwendet werden. Es gilt also auch hier Bild 6-85.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-147
Funktionen<br />
6.<strong>10</strong>.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Voraussetzung für die Verwendung der Direkt- oder Fernauslösung ist, dass bei der<br />
Projektierung des Geräteumfangs (Abschnitt 5.1) unter Adresse 122 EXT.EINKOPP-<br />
LUNG = vorhanden projektiert wurde. Sie kann außerdem in Adresse 2201<br />
EXT.EINKOPPLUNG Ein- oder Ausgeschaltet werden.<br />
Sowohl für die externe örtliche Auslösung als auch für die Empfangsseite bei der<br />
Fernauslösung kann unter Adresse 2202 T AUSVERZ. eine Auslöseverzögerung eingestellt<br />
werden. Diese kann als Sicherheitszeit verwendet werden, besonders bei örtlicher<br />
Direktauslösung.<br />
Ein einmal abgesetztes Auslösekommando wird mindestens für die Mindestauslösekommandodauer<br />
T AUSKOM MIN., die für das Gerät insgesamt unter Adresse 240A<br />
parametriert wurde (Abschnitt 6.1.1), gehalten. Damit kann auch bei einem sehr kurzen<br />
Steuerimpuls zuverlässig der Leistungsschalter betätigt werden.<br />
6.<strong>10</strong>.3 Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2201 EXT.EINKOPP-<br />
LUNG<br />
Ein<br />
Aus<br />
Aus<br />
Externe Einkopplung<br />
2202 T AUSVERZ. 0.00..30.00 s; ∞ 0.01 s Auskommandoverzögerung<br />
6.<strong>10</strong>.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4403 >Ext. AUS block >Externe Einkopplung: AUS blockieren<br />
4412 >Ext. AUS L1 >Externe Einkopplung: AUS L1 über Bin.<br />
4413 >Ext. AUS L2 >Externe Einkopplung: AUS L2 über Bin.<br />
4414 >Ext. AUS L3 >Externe Einkopplung: AUS L3 über Bin.<br />
4417 >Ext. AUS 3pol >Externe Einkopplung: AUS 3polig<br />
4421 Ext. AUS aus Externe Einkopplung ausgeschaltet<br />
4422 Ext. AUS block Externe Einkopplung blockiert<br />
4432 Ext. AUS1pol L1 Externe Einkopplung: AUS L1, nur 1polig<br />
4433 Ext. AUS1pol L2 Externe Einkopplung: AUS L2, nur 1polig<br />
4434 Ext. AUS1pol L3 Externe Einkopplung: AUS L3, nur 1polig<br />
4435 Ext. AUS L123 Externe Einkopplung: AUS L123, 3polig<br />
6-148 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
6.11 Überstromzeitschutz<br />
Allgemeines<br />
Das Gerät 7SA522 verfügt über einen Überstromzeitschutz. Dieser kann wahlweise<br />
als Reserve–Überstromzeitschutz oder als Not–Überstromzeitschutz verwendet werden.<br />
Während der Distanzschutz nur korrekt arbeiten kann, wenn die Messspannung richtig<br />
am Gerät anliegt, benötigt der Not–Überstromzeitschutz nur die Ströme. Der Not–<br />
Überstromzeitschutz tritt automatisch in Tätigkeit, wenn die Messspannung ausfällt,<br />
z.B. durch Kurzschluss oder Unterbrechung im Spannungswandlersekundärkreis<br />
(Notbetrieb). Der Notbetrieb ersetzt also dann den Distanzschutz als Kurzschlussschutz,<br />
wenn durch eine der folgenden Bedingungen der Ausfall der Messspannungen<br />
erkannt wird:<br />
• Ansprechen der internen Messspannungsüberwachung („Fuse–Failure–Monitor“,<br />
siehe Abschnitt 6.18.1.3) oder<br />
• wenn durch Eingabe des Signals „Spannungswandler–Schutzschalter gefallen“<br />
über eine Binäreingabe auf Ausfall der Messspannung erkannt wird.<br />
Bei Auftreten eines dieser Kriterien wird der Distanzschutz sofort blockiert, und es wird<br />
auf den Notbetrieb umgeschaltet.<br />
Wenn der Überstromzeitschutz als Reserve–Überstromzeitschutz eingestellt ist, arbeitet<br />
er unabhängig von den anderen Schutz- und Überwachungsfunktionen, also<br />
auch vom Distanzschutz. Der Reserve–Überstromzeitschutz kann z.B. auch als alleiniger<br />
Kurzschlussschutz wirken, wenn bei einer Erstinbetriebnahme noch keine Spannungswandler<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Der Überstromzeitschutz hat insgesamt je vier Stufen für jeden Leiterstrom und für<br />
denErdstrom,undzwar:<br />
• zwei Überstromzeitstufen mit unabhängiger Auslösezeit (UMZ–Schutz),<br />
• eine Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ–Schutz),<br />
• eine weitere Überstromzeitstufe, die vorzugsweise als Endfehlerschutz verwendet<br />
wird, aber auch generell als zusätzliche unabhängige Überstromzeitstufe verwendet<br />
werden kann.<br />
Diese vier Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden.<br />
Eine Blockierung von externen Kriterien ist über Binäreingaben ebenso möglich<br />
wie eine Schnellauslösung (z.B. durch ein externes Wiedereinschaltgerät). Beim Zuschalten<br />
der zu schützenden Leitung auf einen Fehler kann schließlich eine beliebige<br />
Stufe, oder auch mehrere, auf unverzögerte Auslösung geschaltet werden. Werden<br />
nicht alle Stufen gebraucht, können Sie die nicht benötigten dadurch unwirksam machen,<br />
dass Sie ihren Ansprechwert auf ∞ einstellen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-149
Funktionen<br />
6.11.1 Funktionsbeschreibung<br />
Messgrößen<br />
Die Leiterströme werden dem Gerät über die Eingangswandler zugeführt. Der Erdstrom<br />
3·I 0 wird — abhängig von der Bestellvariante und Verwendung des vierten<br />
Stromeinganges I 4 des Gerätes — entweder direkt gemessen oder errechnet.<br />
Bei Anschluss von I 4 in der Sternpunktzuführung des Stromwandlersatzes steht der<br />
Erdstrom unmittelbar als Messgröße zur Verfügung.<br />
Sofern das Gerät mit dem hochempfindlichen Stromeingang für I 4 ausgestattet ist,<br />
wird dieser Strom I 4 — unter Berücksichtigung des Faktors I4/Iph WDL (Adresse<br />
221, siehe Abschnitt 6.1.1) der Anlagendaten 1 — verwendet. Da der Linearbereich<br />
dieses Messeingangs aber nach oben sehr begrenzt ist (max. 1,6 A), wird dieser<br />
Strom nur bis zu einer Amplitude von ca. 1 A ausgewertet. Bei höheren Strömen<br />
schaltet das Gerät automatisch auf Auswertung des aus den Phasenströmen berechneten<br />
Nullstromes um. Natürlich müssen dazu alle drei Phasenströme von drei in<br />
Stern geschalteten Stromwandlern vorhanden und angeschlossen sein. Dadurch ist<br />
die Verarbeitung des Erdstromes auch dann möglich, wenn sowohl sehr kleine als<br />
auch große Erdkurzschlussströme vorkommen können.<br />
Wird der vierte Stromeingang I 4 z.B. für einen Transformatorsternpunktstrom oder für<br />
den Erdstrom einer Parallelleitung verwendet, so errechnet das Gerät den Erdstrom<br />
aus den Phasenströmen. Natürlich müssen auch in diesem Fall alle drei Phasenströme<br />
von drei in Stern geschalteten Stromwandlern vorhanden und angeschlossen<br />
sein.<br />
Unabhängige<br />
Hochstromstufe I>><br />
Jeder Leiterstrom wird nach numerischer Filterung mit dem Einstellwert Iph>> verglichen,<br />
der Erdstrom mit 3I0>>. Nach Ansprechen einer Stufe und Ablauf der zugehörigen<br />
Verzögerungszeiten T Iph>> bzw. T 3I0>> wird ein Auslösekommando abgegeben.<br />
Der Rückfallwert liegt etwa 5 % vom Ansprechwert, mindestens aber 1,5 %<br />
vom Nennstrom, unter dem Ansprechwert.<br />
Bild 6-86 zeigt das Logikdiagramm der I>>–Stufen. Sie können über die Binäreingabe<br />
„>U/AMZ I>> blk“ blockiert werden. Die Binäreingabe „>U/AMZ AUS Frg.“ und<br />
der Funktionsblock „Zuschalten auf Fehler“ sind allen Stufen gemeinsam und weiter<br />
unten erläutert. Sie können jedoch getrennt auf die Phasen– und/oder Erd–Stufe wirken.<br />
Dies wird erreicht mit den Parametern:<br />
• AUS Frg.I>> (Adresse 2614), der bestimmt, ob eine unverzögerte Auslösung<br />
dieser Stufe über die Binäreingabe „>U/AMZ AUS Frg.“ möglich(Ja) oder nicht<br />
möglich (Nein) istund<br />
• SOTF I>> (Adresse 2615), der bestimmt, ob beim Zuschalten der Leitung auf einen<br />
Fehler mit dieser Stufe unverzögert ausgelöst werden soll (Ja) odernicht<br />
(Nein).<br />
6-150 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Iph>><br />
26<strong>10</strong><br />
2611 T Iph>><br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
Iph>><br />
&<br />
T 0<br />
&<br />
≥1<br />
I>> Anr L1<br />
I>> Anr L2<br />
I>> Anr L3<br />
I>> AUS L1<br />
I>> AUS L2<br />
I>> AUS L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
3I0>><br />
2612<br />
2613 T 3I0>><br />
I>> Anr E<br />
I E<br />
3I0>> & T 0<br />
≥1<br />
I>> AUS E<br />
&<br />
FNr 7<strong>10</strong>4<br />
E<br />
>UMZ/AMZ I>> blk<br />
FNr 71<strong>10</strong><br />
>U/AMZ AUS Frg.<br />
2614 AUS Frg.I>><br />
Ja<br />
≥1<br />
Nein<br />
Zuschalten<br />
auf Fehler<br />
T 0<br />
Ja<br />
Nein<br />
T SOTF 2680<br />
Bild 6-86<br />
weitere<br />
Stufen<br />
2615 SOTF I>><br />
Logikdiagramm der I>>–Stufe<br />
Unabhängige Überstromstufe<br />
I><br />
Die Logik der Überstromstufen I> ist ebenso aufgebaut wie die I>>–Stufen. In allen<br />
Bezeichnungen ist lediglich Iph>> durch Iph> bzw. 3I0>> durch 3I0> zu ersetzen.<br />
Ansonsten ist auch Bild 6-86 gültig.<br />
Stromabhängige<br />
Überstromstufe I p<br />
Auch die Logik der stromabhängigen Stufe arbeitet im Prinzip wie die übrigen Stufen.<br />
Die Verzögerungszeit ergibt sich hier jedoch aus der Art der eingestellten Kennlinie<br />
(Parameter KENNLINIE), der Höhe des Stromes und einem Zeitfaktor (Bild 6-87).<br />
Eine Vorauswahl der möglichen Kennlinien wurde bereits bei der Projektierung der<br />
Schutzfunktionen getroffen. Außerdem kann eine konstante Zusatzzeit T IPverz<br />
bzw. T 3I0Pverz gewählt werden, die sich zu der stromabhängigen Zeit addiert. Die<br />
möglichen Kennlinien sind in den Technischen Daten, Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bild <strong>10</strong>-1 bis<br />
<strong>10</strong>-3, angeführt.<br />
Bild 6-87 zeigt das Logikdiagramm. Dabei sind beispielhaft die Einstelladressen für<br />
die IEC–Kennlinien dargestellt. Bei den Einstellhinweisen (Abschnitt 6.11.2) ist auf die<br />
unterschiedlichen Einstelladressen näher eingegangen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-151
Funktionen<br />
2660 KENNLINIE<br />
2640 IP<br />
2642 T IP<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I P<br />
&<br />
T 0<br />
2646 T IPverz<br />
t<br />
I<br />
≥1<br />
Ip Anr L1<br />
Ip Anr L2<br />
Ip Anr L3<br />
Ip AUS L1<br />
Ip AUS L2<br />
Ip AUS L3<br />
T 3I0P<br />
&<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
3I0P 2650<br />
2652<br />
I E<br />
3I 0P &<br />
T 0 t<br />
I<br />
T 3I0P<br />
≥1<br />
Ip Anr E<br />
Ip AUS E<br />
2656 T 3I0Pverz<br />
E<br />
FNr 7<strong>10</strong>6<br />
>UMZ/AMZ Ip blk<br />
&<br />
FNr 71<strong>10</strong><br />
>U/AMZ AUS Frg.<br />
2670 AUS Frg.IP<br />
Ja<br />
≥1<br />
Nein<br />
Zuschalten<br />
auf Fehler<br />
T 0<br />
Ja<br />
Nein<br />
T SOTF 2680<br />
weitere<br />
Stufen<br />
2671<br />
SOTF IP<br />
Bild 6-87<br />
Logikdiagramm der I p –Stufe (abhängiger Überstromzeitschutz) — Beispiel für IEC–Kennlinien<br />
6-152 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Endfehlerschutz<br />
Eine weitere Überstromstufe ist für die Anwendung als Endfehlerschutz vorgesehen,<br />
kann jedoch auch jederzeit als normale zusätzliche unabhängige Überstromstufe verwendet<br />
werden, da sie unabhängig von den anderen Stufen arbeitet.<br />
Unter Endfehler wird ein Kurzschluss am Ende einer Leitung oder eines Schutzobjektes<br />
verstanden, der zwischen Stromwandler und Abzweigtrenner liegt. Besondere Bedeutung<br />
hat er bei 1 1 / 2 –Leistungsschalter–Anordnungen (Bild 6-88).<br />
Sammelschiene A<br />
I A<br />
LSA<br />
I k = I A +I B Abzweigtrenner 1<br />
Endfehler<br />
I B<br />
LSM<br />
Abzweigtrenner 2<br />
LSB<br />
Abzweig 1<br />
Abzweig 2<br />
Sammelschiene B<br />
Bild 6-88<br />
Endfehler an einer 1 1 / 2 –Leistungsschalter–Anordnung<br />
Wenn bei offenem Abzweigtrenner 1 ein Kurzschlussstrom I A und/oder I B fließt, kann<br />
nur ein Fehler im Endbereich zwischen den Stromwandlern I A , I B und dem Abzweigtrenner<br />
vorliegen. Die Kurzschlussstrom führenden Leistungsschalter LSA und LSM<br />
können unverzögert ausgeschaltet werden. Die beiden Stromwandlersätze werden so<br />
parallelgeschaltet, dass ihre Summe I A + I B den in Richtung Abzweigtrenner fließenden<br />
Strom repräsentiert.<br />
Der Endfehlerschutz ist ein Überstromschutz, der nur dann aktiv wird, wenn über eine<br />
Binäreingabe „>I>>> Frg.“ gemeldet wird, dass der Abzweigtrenner offen ist. Die<br />
Binäreingabe muss also vom Hilfskontakt dieses Trenners gesteuert werden. Bei geschlossenem<br />
Abzweigtrenner ist der Endfehlerschutz unwirksam. Bild 6-89 zeigt das<br />
Logikdiagramm.<br />
Soll diese Endfehlerschutzstufe als normale unabhängige Überstromzeitschutzstufe<br />
eingesetzt werden, kann z.B. die Binäreingabe „>I>>> block“ unbelegt und unrangiert<br />
bleiben. Der Freigabeeingang „>I>>> Frg.“ muss jedoch dauernd aktiviert werden<br />
(entweder über einen binären Eingang oder über die anwenderdefinierbaren Logikfunktionen<br />
CFC).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-153
Funktionen<br />
Iph>>><br />
2630<br />
2631 T Iph>>><br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
Iph<br />
&<br />
T 0<br />
&<br />
≥1<br />
I>>> Anr L1<br />
I>>> Anr L2<br />
I>>> Anr L3<br />
I>>> AUS L1<br />
I>>> AUS L2<br />
I>>> AUS L3<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
3I0 >>><br />
2632<br />
2633 T 3I0>>><br />
I>>> Anr E<br />
I E<br />
3I 0 & T 0<br />
≥1<br />
I>>> AUS E<br />
&<br />
E<br />
FNr 7130<br />
>U/AMZ I>>> blk<br />
FNr 7131<br />
>U/AMZ I>>> Frg<br />
≥1<br />
FNr 71<strong>10</strong><br />
>U/AMZ AUS Frg.<br />
2634 AUS Frg.I>>><br />
Ja<br />
≥1<br />
Nein<br />
Zuschalten<br />
auf Fehler<br />
T 0<br />
Ja<br />
Nein<br />
T SOTF 2680<br />
Bild 6-89<br />
weitere<br />
Stufen<br />
2635<br />
SOTF I>>><br />
Logikdiagramm des Endfehlerschutzes I>>><br />
Schnellabschaltung<br />
vor Wiedereinschaltung<br />
Wenn automatische Wiedereinschaltungen durchgeführt werden soll, wünscht man<br />
meist eine schnelle Klärung des Fehlers vor Wiedereinschaltung. Über die Binäreingabe<br />
„>U/AMZ AUS Frg.“ kann ein Freigabesignal von einer externen Wiedereinschaltautomatik<br />
eingekoppelt werden. Die interne Wiedereinschaltautomatik — sofern<br />
vorhanden — wirkt ebenfalls auf diese Eingabe. Eine beliebige Stufe des Überstromzeitschutzes<br />
kann so mittels des Parameters AUS FRG.I... vor Wiedereinschaltung<br />
unverzögert auslösen.<br />
Zuschalten auf<br />
einen Kurzschluss<br />
Um bei Hand–Einschaltung des Leistungsschalters eine schnelle Abschaltung bei einem<br />
Kurzschluss zu erreichen, kann das Hand–Einschaltkommando vom Steuerquittierschalter<br />
über eine Binäreingabe auf das Gerät gegeben werden. Der Überstromzeitschutz<br />
kann dann unverzögert oder mit geringer Verzögerung dreipolig wieder<br />
auslösen. Dabei kann durch Parameter bestimmt werden, für welche Stufe(n) die<br />
Schnellauslösung nach Hand–Einschaltung gilt (siehe auch Logikdiagramme Bild<br />
6-86, 6-87 und 6-89).<br />
6-154 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Anrege- und<br />
Auslöselogik<br />
Die Anregesignale der einzelnen Phasen (bzw. Erde) und der einzelnen Stufen werden<br />
so miteinander verknüpft, dass sowohl die Phaseninformation als auch die Stufe<br />
ausgegeben werden, die angeregt haben (Tabelle 6-5).<br />
Bei den Auslösesignalen wird ebenfalls die Stufe ausgegeben, die zur Auslösung geführt<br />
hat. Wenn das Gerät mit der Möglichkeit der einpoligen Auslösung ausgerüstet<br />
ist und diese wirksam ist, wird bei einpoliger Auslösung auch der Pol identifiziert (siehe<br />
auch Abschnitt 6.19.4 Auslöselogik des Gesamtgerätes).<br />
Tabelle 6-5<br />
Anregemeldungen des Überstromzeitschutzes<br />
interne Meldung Bild Ausgangsmeldung FNr<br />
I>> Anr L1<br />
I> Anr L1<br />
Ip Anr L1<br />
I>>> Anr L1<br />
I>> Anr L2<br />
I> Anr L2<br />
Ip Anr L2<br />
I>>> Anr L2<br />
I>> Anr L3<br />
I> Anr L3<br />
Ip Anr L3<br />
I>>> Anr L1<br />
I>> Anr E<br />
I> Anr E<br />
Ip Anr E<br />
I>>> Anr E<br />
I>> Anr L1<br />
I>> Anr L2<br />
I>> Anr L3<br />
I>> Anr E<br />
I> Anr L1<br />
I> Anr L2<br />
I> Anr L3<br />
I> Anr E<br />
Ip Anr L1<br />
Ip Anr L2<br />
Ip Anr L3<br />
Ip Anr E<br />
I>>> Anr L1<br />
I>>> Anr L2<br />
I>>> Anr L3<br />
I>>> Anr E<br />
6-86<br />
6-87<br />
6-89<br />
6-86<br />
6-87<br />
6-89<br />
6-86<br />
6-87<br />
6-89<br />
6-86<br />
6-87<br />
6-89<br />
6-86<br />
6-86<br />
6-86<br />
6-86<br />
6-87<br />
6-87<br />
6-87<br />
6-87<br />
6-89<br />
6-89<br />
6-89<br />
6-89<br />
U/AMZ Anr L1 7162<br />
U/AMZ Anr L2 7163<br />
U/AMZ Anr L3 7164<br />
U/AMZ Anr E 7165<br />
U/AMZ I>> Anr 7191<br />
U/AMZ I> Anr 7192<br />
U/AMZ Ip Anr 7193<br />
U/AMZ I>>> Anr 7201<br />
(alle Anregungen) U/AMZ G–Anr 7161<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-155
Funktionen<br />
6.11.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Allgemeines<br />
Bei der Projektierung der Gerätefunktionen (siehe Abschnitt 5.1, Adresse 126) wurde<br />
festgelegt, welche Kennlinien zur Verfügung stehen sollen. Je nach Festlegung dort<br />
und je nach Bestellvariante sind im folgenden nur die Parameter zugänglich, die für<br />
die verfügbaren Kennlinien gelten.<br />
Entsprechend der gewünschten Betriebsart des Überstromzeitschutzes wird Adresse<br />
2601 eingestellt: BETRIEBSART = Ein bedeutet, dass der Überstromzeitschutz unabhängig<br />
von anderen Schutzfunktionen arbeitet, also als Reserve–Überstromzeitschutz.<br />
Soll er nur als Notfunktion bei Messspannungsausfall arbeiten, wird bei U–<br />
Ausfall eingestellt. Schließlich kann er auch Ausgeschaltet werden.<br />
Werden nicht alle Stufen gebraucht, können Sie die nicht benötigten dadurch unwirksam<br />
machen, dass Sie ihren Ansprechwert auf ∞ einstellen. Stellen Sie dagegen eine<br />
zugeordnete Zeitstufe auf ∞, unterbindet dies nicht die Anregemeldungen, sondern<br />
verhindert nur den Zeitablauf.<br />
Der Endfehlerschutz ist auch dann wirksam, wenn für die Betriebsart des Überstromzeitschutzes<br />
bei U–Ausfall eingestellt wurde.<br />
Eine oder mehrere Stufen können als Schnellauslösestufen beim Zuschalten auf einen<br />
Kurzschluss eingestellt werden. Dies wird bei der Einstellung der individuellen<br />
Stufen (siehe unten) ausgewählt. Um ein Fehlansprechen infolge transienter Überströme<br />
zu vermeiden, kann eine Verzögerung T SOTF (Adresse 2680) eingestellt<br />
werden. Meist wird die Voreinstellung 0 richtig sein. Bei langen Kabeln, bei denen mit<br />
hohen Einschaltstromstößen zu rechnen ist, oder bei Transformatoren kann aber eine<br />
kurze Verzögerung sinnvoll sein. Sie richtet sich danach, wie ausgeprägt und wie lange<br />
der transiente Vorgang ist und welche Stufen für die Schnellauslösung verwendet<br />
werden.<br />
Hochstromstufen<br />
Iph>>, 3I0>><br />
Die I>>–Stufen Iph>> (Adresse 26<strong>10</strong>) und3I0>> (Adresse 2612) ergeben zusammen<br />
mit den I>–Stufen oder den I p –Stufen eine zweistufige Kennlinie. Selbstverständlich<br />
können auch alle drei Stufen kombiniert werden. Wird eine Stufe nicht benötigt,<br />
stellen Sie den Ansprechwert auf ∞ ein. Die I>>–Stufen arbeiten immer mit einer definierten<br />
Verzögerung.<br />
Werden die I>>–Stufen als Schnellstufen vor automatischer Wiedereinschaltung benutzt,<br />
entspricht die Strom–Einstellung den I>– bzw. I p –Stufen (siehe unten). Hier sind<br />
nur die verschiedenen Verzögerungszeiten interessant. Die Zeiten T Iph>> (Adresse<br />
2611)undT 3I0>> (Adresse 2613) können dann auf 0 oder einen sehr kleinen Wert<br />
gesetzt werden, da vor einer Wiedereinschaltung die schnelle Abschaltung des Kurzschlussstromes<br />
Vorrang vor der Selektivität hat. Vor endgültiger Abschaltung müssen<br />
dann diese Stufen zur Erzielung der Selektivität blockiert werden.<br />
Bei sehr langen Leitungen mit kleiner Vorimpedanz oder vor großen Reaktanzen (z.B.<br />
Transformatoren, Längsdrosseln) können die I>>–Stufen auch zur Stromstaffelung<br />
verwendet werden. Sie sind dann so einzustellen, dass sie beim Kurzschluss am<br />
Ende der Leitung mit Sicherheit nicht ansprechen. Die Zeiten können dann auf 0 oder<br />
einen kleinen Wert eingestellt werden.<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 können die Werte wahlweise<br />
in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in<br />
Sekundärgrößen werden die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler umgerechnet.<br />
6-156 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 wie in Beispiel Abschnitt 6.2.3.2 oder 6.2.4.2:<br />
s (Länge) = 60 km<br />
R 1 /s = 0,19 Ω/km<br />
X 1 /s = 0,42 Ω/km<br />
Kurzschlussleistung am Leitungsanfang:<br />
S k ' = 2,5 GVA<br />
Stromwandler 600 A/5 A<br />
Daraus errechnen sich die Leitungsimpedanz Z L und die Vorimpedanz Z V :<br />
Z 1 /s = √0,19 2 +0,42 2 Ω/km = 0,46 Ω/km<br />
Z L = 0,46 Ω/km · 60 km = 27,66 Ω<br />
1<strong>10</strong> 2 kV 2<br />
Z V<br />
= ----------------------------- = 4,84 Ω<br />
2500 MVA<br />
Der dreiphasige Kurzschlussstrom am Ende der Leitung ist I k Ende :<br />
1,1 ⋅ U<br />
I N<br />
1,1 ⋅ 1<strong>10</strong> kV<br />
k Ende<br />
= ------------------------------------- = ---------------------------------------------------------------- = 2150 A<br />
3 ⋅ ( Z V<br />
+ Z L<br />
) 3 ⋅ ( 4,84 Ω + 27,66 Ω)<br />
Mit einem Sicherheitsfaktor von <strong>10</strong> % ergibt sich der primäre Einstellwert:<br />
EinstellwertI>>=1,1·2150A=2365A<br />
oder der sekundäre Einstellwert:<br />
Einstellwert I>> = 1,1 ⋅ 2150 ------------------ A ⋅5A<br />
= 19,7 A<br />
600 A<br />
d.h. bei Kurzschlussströmen über 2365 A (primär) oder 19,7 A (sekundär) liegt mit Sicherheit<br />
ein Kurzschluss auf der zu schützenden Leitung vor. Dieser kann vom Überstromzeitschutz<br />
sofort abgeschaltet werden.<br />
Anmerkung: Die Rechnung wurde mit Beträgen durchgeführt, was bei Freileitungen<br />
hinreichend ist. Haben Vorimpedanz und Leitungsimpedanz extrem unterschiedliche<br />
Winkel, ist die Rechnung komplex durchzuführen.<br />
Für Erdfehler kann eine analoge Rechnung durchgeführt werden, wobei der beim Erdkurzschluss<br />
am Ende der Leitung maximal auftretende Erdstrom maßgebend ist.<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Zusatzverzögerungen, die die Eigenzeit (Messzeit)<br />
nicht einschließen.<br />
Der Parameter AUS Frg.I>> (Adresse 2614) bestimmt, ob über die Binäreingabe<br />
„>U/AMZ AUS Frg.“ (FNr71<strong>10</strong>) oder bei bereiter Wiedereinschaltautomatik eine<br />
Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph>> (Adresse 2611)undT 3I0>> (Adresse<br />
2613) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes<br />
gemeinsam. Mit AUS Frg.I>> = Ja bestimmen Sie also, dass die I>>–<br />
Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist,<br />
bei AUS Frg.I>> = Nein sind die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.<br />
Soll die I>>–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit<br />
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines“)<br />
wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I>> (Adresse 2615) auf Ja.<br />
Sie können auch eine beliebige andere Stufe für diese Schnellauslösung wählen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-157
Funktionen<br />
Überstromstufen<br />
Iph>, 3I0> beim<br />
UMZ–Schutz<br />
Für die Einstellung des Stromansprechwertes, Iph> (Adresse 2620), ist vor allem der<br />
maximal auftretende Betriebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen<br />
sein, da das Gerät in dieser Betriebsart mit entsprechend kurzen Kommandozeiten<br />
als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Es wird daher<br />
bei Leitungen etwa <strong>10</strong> %, bei Transformatoren und Motoren etwa 20 % oberhalb der<br />
maximal zu erwartenden (Über–)Last eingestellt.<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 können die Werte wahlweise<br />
in Primär- oder Sekundärgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in<br />
Sekundärgrößen werden die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler umgerechnet.<br />
Rechenbeispiel:<br />
1<strong>10</strong> kV Freileitung 150 mm 2 wie in Beispiel Abschnitt 6.2.3.2 oder 6.2.4.2:<br />
maximal übertragbare Leistung<br />
P max = 120 MVA entsprechend<br />
I max = 630 A<br />
Stromwandler 600 A/5 A<br />
Sicherheitsfaktor 1,1<br />
Bei Einstellung in Primärgrößen ergibt sich der Einstellwert:<br />
Einstellwert I> = 1,1 · 630 A = 693 A<br />
Bei Einstellung in Sekundärgrößen ergibt sich der Einstellwert:<br />
Einstellwert I> = 1,1<br />
630 A<br />
⋅ --------------- ⋅ 5A = 5,8 A<br />
600 A<br />
Die Erdstromstufe 3I0> (Adresse 2622), soll noch den geringsten zu erwartenden<br />
Erdkurzschlussstrom erfassen. Jedoch ist für sehr kleine Erdströme der Erdkurzschlussschutz<br />
besonders geeignet (siehe Abschnitt 6.7).<br />
Die einzustellende Zeitverzögerung T Iph> (Adresse 2621) ergibt sich aus dem für<br />
das Netz aufgestellten Staffelplan. Bei Verwendung als Not–Überstromzeitschutz sind<br />
auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinnvoll,<br />
da diese Funktion nur bei Ausfall der örtlichen Messspannung arbeiten soll.<br />
Die Zeit T 3I0> (Adresse 2623) kann meist nach einem getrennten Staffelplan für<br />
Erdströme kürzer eingestellt werden.<br />
Die eingestellten Zeiten sind bei den unabhängigen Stufen reine Zusatzverzögerungen,<br />
die die Eigenzeit (Messzeit) nicht einschließen. Sollen nur die Phasenströme<br />
überwacht werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.<br />
Der Parameter AUS Frg.I> (Adresse 2624) bestimmt, ob über die Binäreingabe<br />
„>U/AMZ AUS Frg.“ eine Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph> (Adresse<br />
2621) und T 3I0> (Adresse 2623) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist<br />
allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I> = Ja bestimmen<br />
Sie also, dass die I>–Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe<br />
angesteuert ist, bei AUS Frg.I> = Nein sind die eingestellten Verzögerungen<br />
stets wirksam.<br />
Soll die I>–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit<br />
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines“)<br />
wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I> (Adresse 2625) aufJa.<br />
Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnellabschaltung<br />
wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rech-<br />
6-158 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
nen kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten<br />
transient anspricht.<br />
Überstromstufen<br />
IP, 3I0P beim AMZ–<br />
Schutz mit IEC–<br />
Kennlinien<br />
Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der<br />
Projektierung (Abschnitt 5.1, Adresse 126), verschiedene Kennlinien gewählt werden.<br />
Bei den IEC–Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM = UMZ/AMZ IEC) stehen unter<br />
Adresse 2660 KENNLINIE zur Verfügung:<br />
Invers (inverse, Typ A nach IEC 60255–3),<br />
Stark invers (very inverse, Typ B nach IEC 60255–3),<br />
Extrem invers (extremely inverse, Typ C nach IEC 60255–3), und<br />
AMZ Langzeit (longtime, Typ B nach IEC 60255–3).<br />
Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Daten<br />
abgebildet (Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bild <strong>10</strong>-1).<br />
Für die Einstellung der Ansprechwerte IP (Adresse 2640)und3I0P (Adresse 2650)<br />
gelten die gleichen Überlegungen wie bei den Überstromstufen des UMZ–Schutzes<br />
(siehe oben). Hier ist zu beachten, dass zwischen Anregewert und Einstellwert bereits<br />
eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist. Anregung erfolgt hier erst bei etwa <strong>10</strong> % über<br />
dem Einstellwert.<br />
Bezugnehmend auf das obige Beispiel kann hier also unmittelbar der maximal betrieblich<br />
zu erwartende Strom eingestellt werden:<br />
primär: Einstellwert IP = 630 A,<br />
sekundär: Einstellwert IP = 5,25 A, d.h. (630 A / 600 A) · 5 A.<br />
Der einzustellende Zeitmultiplikator T IP (Adresse 2642) ergibt sich aus dem für das<br />
Netz aufgestellten Staffelplan. Bei Verwendung als Not–Überstromzeitschutz sind<br />
auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinnvoll,<br />
da diese Funktion nur bei Ausfall der örtlichen Messspannung arbeiten soll.<br />
Der Zeitmultiplikator T 3I0P (Adresse 2652) kann meist nach einem getrennten Staffelplan<br />
für Erdströme kürzer eingestellt werden. Sollen nur die Phasenströme überwacht<br />
werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.<br />
Zusätzlich zu den stromabhängigen Verzögerungen kann nach Bedarf je eine Verzögerung<br />
konstanter Länge eingestellt werden. Die Einstellungen T IPverz (Adresse<br />
2646 für Phasenströme) und T 3I0Pverz (Adresse 2656 für Erdstrom) addieren<br />
sich zu den Zeiten der eingestellten Kennlinien.<br />
Der Parameter AUS Frg.IP (Adresse 2670) bestimmt, ob über die Binäreingabe „U/<br />
AMZ AUS Frg.“(FNr71<strong>10</strong>) eine Umgehung der Verzögerung T IP (Adresse 2642)<br />
einschließlich der Zusatzzeit T IPverz (Adresse 2646)undT 3I0P (Adresse 2652)<br />
einschließlich der Zusatzzeit T 3I0Pverz (Adresse 2656) möglich ist. Die Binäreingabe<br />
(sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit<br />
AUS Frg.IP = Ja bestimmen Sie also, dass die I P –Stufen nach Anregung unverzögert<br />
auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.IP = Nein sind<br />
die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.<br />
Soll die IP–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit<br />
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines“)<br />
wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF IP (Adresse 2671) aufJa.<br />
Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnellabschaltung<br />
wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rechnen<br />
kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten<br />
transient anspricht.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-159
Funktionen<br />
Überstromstufen<br />
IP, 3I0P beim AMZ–<br />
Schutz mit ANSI–<br />
Kennlinien<br />
Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der<br />
Projektierung (Abschnitt 5.1, Adresse 126), verschiedene Kennlinien gewählt werden.<br />
Bei den ANSI–Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM = UMZ/AMZ ANSI) stehen unter<br />
Adresse 2661 KENNLINIE zur Verfügung:<br />
Inverse,<br />
Short inverse,<br />
Long inverse,<br />
Moderately inv.,<br />
Very inverse,<br />
Extremely inv. und<br />
Definite inv..<br />
Die Kennlinien und die ihnen zugrundegelegten Formeln sind in den Technischen Daten<br />
abgebildet (Abschnitt <strong>10</strong>.5, Bild <strong>10</strong>-2 und <strong>10</strong>-3).<br />
Für die Einstellung der Ansprechwerte IP (Adresse 2640)und3I0P (Adresse 2650)<br />
gelten die gleichen Überlegungen wie bei den Überstromstufen des UMZ–Schutzes<br />
(siehe oben). Hier ist zu beachten, dass zwischen Anregewert und Einstellwert bereits<br />
eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist. Anregung erfolgt hier erst bei etwa <strong>10</strong> % über<br />
dem Einstellwert.<br />
Bezugnehmend auf das obige Beispiel kann hier also unmittelbar der maximal betrieblich<br />
zu erwartende Strom eingestellt werden:<br />
primär: Einstellwert IP = 630 A,<br />
sekundär: Einstellwert IP = 5,25 A, d.h. (630 A / 600 A) · 5 A.<br />
Der einzustellende Zeitmultiplikator D IP (Adresse 2643) ergibt sich aus dem für das<br />
Netz aufgestellten Staffelplan. Bei Verwendung als Not–Überstromzeitschutz sind<br />
auch kürzere Verzögerungszeiten (eine Staffelzeit über der Schnellauslösung) sinnvoll,<br />
da diese Funktion nur bei Ausfall der örtlichen Messspannung arbeiten soll.<br />
Der Zeitmultiplikator D 3I0P (Adresse 2653) kann meist nach einem getrennten Staffelplan<br />
für Erdströme kürzer eingestellt werden. Sollen nur die Phasenströme überwacht<br />
werden, stellen Sie den Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.<br />
Zusätzlich zu den stromabhängigen Verzögerungen kann nach Bedarf je eine Verzögerung<br />
konstanter Länge eingestellt werden. Die Einstellungen T IPverz (Adresse<br />
2646 für Phasenströme) und T 3I0Pverz (Adresse 2656 für Erdstrom) addieren<br />
sich zu den Zeiten der eingestellten Kennlinien.<br />
Der Parameter AUS Frg.IP (Adresse 2670) bestimmt, ob über die Binäreingabe<br />
„>U/AMZ AUS Frg.“ (FNr71<strong>10</strong>) eine Umgehung der Verzögerung D IP (Adresse<br />
2643) einschließlich der Zusatzzeit T IPverz (Adresse 2646)undD 3I0P (Adresse<br />
2653) einschließlich der Zusatzzeit T 3I0Pverz (Adresse 2656) möglich ist. Die Binäreingabe<br />
(sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam.<br />
Mit AUS Frg.IP = Ja bestimmen Sie also, dass die I P –Stufen nach Anregung unverzögert<br />
auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.IP = Nein sind<br />
die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.<br />
Soll die IP–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit<br />
kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines“)<br />
wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF IP (Adresse 2671) aufJa.<br />
Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnellabschaltung<br />
wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rechnen<br />
kann. Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten<br />
transient anspricht.<br />
6-160 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Weitere Stufe<br />
Iph>>><br />
Bei Verwendung der I>>>–Stufe als Endfehlerschutz sind die Ansprechwerte Iph>>><br />
(Adresse 2630) und3I0>>> (Adresse 2632) meist unkritisch, da der Schutz nur bei<br />
offenem Abzweigtrenner arbeiten soll, wo jeder Strom ein Fehlerstrom sein müsste.<br />
Bei einer 1 1 / 2 –Leistungsschalter–Anordnungen ähnlich Bild 6-88 können jedoch auch<br />
hohe Kurzschlussströme von Sammelschiene A nach Sammelschiene B oder zum<br />
Abzweig 2 über die Stromwandler fließen, die zu unterschiedlichen Übersetzungsfehlern<br />
in den beiden Stromwandlersätzen I A und I B — besonders im Sättigungsbereich<br />
— führen könnten. Deshalb sollte der Schutz nicht unnötig empfindlich eingestellt werden.<br />
Wenn die minimale Kurzschlussleistung an den Sammelschienen bekannt ist,<br />
wird der Ansprechwert Iph>>> etwas (ca. <strong>10</strong> %) unterhalb des minimalen zweiphasigen<br />
Kurzschlussstromes, 3I0>>> unterhalb des minimalen einphasigen Kurzschlussstromes<br />
eingestellt. Sollen nur die Phasenströme überwacht werden, stellen Sie den<br />
Ansprechwert der Erdstromstufe auf ∞ ein.<br />
Die Zeiten T Iph>>> (Adresse 2631) und T 3I0>>> (Adresse 2633) werden bei<br />
dieser Anwendung auf 0 eingestellt, damit der Schutz bei offenem Trenner auslöst.<br />
Bei anderer Anwendung gelten ähnliche Überlegungen wie bei den anderen Überstromstufen.<br />
Der Parameter AUS Frg.I>>> (Adresse 2634) bestimmt, ob über die Binäreingabe<br />
„>U/AMZ AUS Frg.“ eine Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph>>> (Adresse<br />
2631)undT 3I0>>> (Adresse 2633) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert)<br />
ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I>>> = Ja bestimmen<br />
Sie also, dass die I>>>–Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls<br />
die Binäreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.I>>> = Nein sind die eingestellten<br />
Verzögerungen stets wirksam.<br />
Soll die I>>>–Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder<br />
mit kurzer Verzögerung T SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines“)<br />
wieder auslösen, stellen Sie den Parameter SOTF I>>> (Adresse 2635)auf<br />
Ja. Bei Anwendung als Endfehlerschutz stellen Sie Nein ein, da die Wirkung dieser<br />
Schutzfunktion von der Trennerstellung allein bestimmt wird.<br />
6.11.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Stromwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind sie mit 5 zu multiplizieren.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2601 BETRIEBSART Ein<br />
Aktiv nur bei Messspannungsausfall<br />
Aus<br />
Aktiv nur bei<br />
Messspannungsausfall<br />
Betriebsart<br />
2680 T SOTF 0.00..30.00 s 0.00 s Verzögerungszeit bei Zuschaltung<br />
26<strong>10</strong> Iph>> 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 2.00 A Iph>>: Ansprechwert<br />
2611 T Iph>> 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Iph>>: Zeitverzögerung<br />
2612 3I0>> 0.05..25.00 A; ∞ 0.50 A 3I0>>: Ansprechwert<br />
2613 T 3I0>> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>>: Zeitverzögerung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-161
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2614 AUS Frg.I>> Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
2615 SOTF I>> Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
2620 Iph> 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 1.50 A Iph>: Ansprechwert<br />
2621 T Iph> 0.00..30.00 s; ∞ 0.50 s Iph>: Zeitverzögerung<br />
2622 3I0> 0.05..25.00 A; ∞ 0.20 A 3I0>: Ansprechwert<br />
2623 T 3I0> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>: Zeitverzögerung<br />
2624 AUS Frg.I> Nein<br />
Ja<br />
2625 SOTF I> Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
2640 IP 0.<strong>10</strong>..4.00 A; ∞ ∞ A IP: Ansprechwert<br />
2642 T IP 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s IP: AMZ-Zeit für IEC-Kennlinien<br />
TIP<br />
2643 D IP 0.50..15.00; ∞ 5.00 IP: AMZ-Zeit für ANSI-Kennlinien<br />
D IP<br />
2646 T IPverz 0.00..30.00 s 0.00 s IP: AMZ-Zusatzverzögerung T<br />
IPverz<br />
2650 3I0P 0.05..4.00 A; ∞ ∞ A 3I0P: Ansprechwert<br />
2652 T 3I0P 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s 3I0P: AMZ-Zeit (IEC-Kennlinien)<br />
T 3I0P<br />
2653 D 3I0P 0.50..15.00; ∞ 5.00 3I0P: AMZ-Zeit (ANSI-Kennlinien)<br />
D 3I0P<br />
2656 T 3I0Pverz 0.00..30.00 s 0.00 s 3I0P: AMZ-Zusatzverzögerung T<br />
3I0Pverz<br />
2660 KENNLINIE Invers<br />
Stark invers<br />
Extrem invers<br />
AMZ Langzeit<br />
2661 KENNLINIE Inverse<br />
Short inverse<br />
Long inverse<br />
Moderately inverse<br />
Very inverse<br />
Extremely inverse<br />
Definite inverse<br />
2670 AUS Frg.IP Nein<br />
Ja<br />
2671 SOTF IP Nein<br />
Ja<br />
Invers<br />
Inverse<br />
Nein<br />
Nein<br />
IEC-Kennlinie<br />
ANSI-Kennlinie<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
2630 Iph>>> 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 1.50 A Iph>>>: Ansprechwert<br />
2631 T Iph>>> 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Iph>>>: Zeitverzögerung<br />
2632 3I0>>> 0.05..25.00 A; ∞ 0.20 A 3I0>>>: Ansprechwert<br />
6-162 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2614 AUS Frg.I>> Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
2615 SOTF I>> Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
2620 Iph> 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 1.50 A Iph>: Ansprechwert<br />
2621 T Iph> 0.00..30.00 s; ∞ 0.50 s Iph>: Zeitverzögerung<br />
2622 3I0> 0.05..25.00 A; ∞ 0.20 A 3I0>: Ansprechwert<br />
2623 T 3I0> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>: Zeitverzögerung<br />
2624 AUS Frg.I> Nein<br />
Ja<br />
2625 SOTF I> Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
2640 IP 0.<strong>10</strong>..4.00 A; ∞ ∞ A IP: Ansprechwert<br />
2642 T IP 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s IP: AMZ-Zeit für IEC-Kennlinien<br />
TIP<br />
2643 D IP 0.50..15.00; ∞ 5.00 IP: AMZ-Zeit für ANSI-Kennlinien<br />
D IP<br />
2646 T IPverz 0.00..30.00 s 0.00 s IP: AMZ-Zusatzverzögerung T<br />
IPverz<br />
2650 3I0P 0.05..4.00 A; ∞ ∞ A 3I0P: Ansprechwert<br />
2652 T 3I0P 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s 3I0P: AMZ-Zeit (IEC-Kennlinien)<br />
T 3I0P<br />
2653 D 3I0P 0.50..15.00; ∞ 5.00 3I0P: AMZ-Zeit (ANSI-Kennlinien)<br />
D 3I0P<br />
2656 T 3I0Pverz 0.00..30.00 s 0.00 s 3I0P: AMZ-Zusatzverzögerung T<br />
3I0Pverz<br />
2660 KENNLINIE Invers<br />
Stark invers<br />
Extrem invers<br />
AMZ Langzeit<br />
2661 KENNLINIE Inverse<br />
Short inverse<br />
Long inverse<br />
Moderately inverse<br />
Very inverse<br />
Extremely inverse<br />
Definite inverse<br />
2670 AUS Frg.IP Nein<br />
Ja<br />
2671 SOTF IP Nein<br />
Ja<br />
Invers<br />
Inverse<br />
Nein<br />
Nein<br />
IEC-Kennlinie<br />
ANSI-Kennlinie<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
2630 Iph>>> 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 1.50 A Iph>>>: Ansprechwert<br />
2631 T Iph>>> 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Iph>>>: Zeitverzögerung<br />
2632 3I0>>> 0.05..25.00 A; ∞ 0.20 A 3I0>>>: Ansprechwert<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-163
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2633 T 3I0>>> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>>>: Zeitverzögerung<br />
2634 AUS Frg.I>>> Nein<br />
Ja<br />
2635 SOTF I>>> Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Freigabe über<br />
Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf<br />
Fehler<br />
6.11.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
7<strong>10</strong>4 >U/AMZ I>> blk >U/AMZ I>>-Stufe blockieren<br />
7<strong>10</strong>5 >U/AMZ I> blk >U/AMZ I>-Stufe blockieren<br />
7<strong>10</strong>6 >U/AMZ Ip blk >U/AMZ Ip-Stufe blockieren<br />
71<strong>10</strong> >U/AMZ AUS Frg. >U/AMZ Auskommando-Freigabe<br />
7130 >U/AMZ I>>> blk >U/AMZ I>>>-Stufe blockieren<br />
7131 >U/AMZ I>>> Frg >U/AMZ I>>>-Stufe freigeben<br />
7151 U/AMZ aus U/AMZ ausgeschaltet<br />
7152 U/AMZ block U/AMZ blockiert<br />
7153 U/AMZ wirksam U/AMZ wirksam<br />
7161 U/AMZ G-Anr U/AMZ: Generalanregung<br />
7162 U/AMZ Anr L1 U/AMZ: Anregung L1<br />
7163 U/AMZ Anr L2 U/AMZ: Anregung L2<br />
7164 U/AMZ Anr L3 U/AMZ: Anregung L3<br />
7165 U/AMZ Anr E U/AMZ: Anregung Erde<br />
7171 U/AMZ Anr nur E U/AMZ: Anregung nur Erde<br />
7172 U/AMZ Anr nurL1 U/AMZ: Anregung nur L1<br />
7173 U/AMZ Anr L1E U/AMZ: Anregung L1-E<br />
7174 U/AMZ Anr nurL2 U/AMZ: Anregung nur L2<br />
7175 U/AMZ Anr L2E U/AMZ: Anregung L2-E<br />
7176 U/AMZ Anr L12 U/AMZ: Anregung L1-L2<br />
7177 U/AMZ Anr L12E U/AMZ: Anregung L1-L2-E<br />
7178 U/AMZ Anr nurL3 U/AMZ: Anregung nur L3<br />
7179 U/AMZ Anr L3E U/AMZ: Anregung L3-E<br />
7180 U/AMZ Anr L31 U/AMZ: Anregung L3-L1<br />
7181 U/AMZ Anr L31E U/AMZ: Anregung L3-L1-E<br />
6-164 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
7182 U/AMZ Anr L23 U/AMZ: Anregung L2-L3<br />
7183 U/AMZ Anr L23E U/AMZ: Anregung L2-L3-E<br />
7184 U/AMZ Anr L123 U/AMZ: Anregung L1-L2-L3<br />
7185 U/AMZ Anr L123E U/AMZ: Anregung L1-L2-L3-E<br />
7191 U/AMZ I>> Anr U/AMZ: Anregung I>>-Stufe<br />
7192 U/AMZ I> Anr U/AMZ: Anregung I>-Stufe<br />
7193 U/AMZ Ip Anr U/AMZ: Anregung Ip-Stufe<br />
7201 U/AMZ I>>> Anr U/AMZ: Anregung I>>>-Stufe<br />
7211 U/AMZ G-AUS U/AMZ: General-Auskommando<br />
7212 U/AMZ AUS1polL1 U/AMZ: Auskommando L1, nur 1polig<br />
7213 U/AMZ AUS1polL2 U/AMZ: Auskommando L2, nur 1polig<br />
7214 U/AMZ AUS1polL3 U/AMZ: Auskommando L3, nur 1polig<br />
7215 U/AMZ AUS L123 U/AMZ: Auskommando 3polig<br />
7221 U/AMZ I>> AUS U/AMZ: Auskommando I>>-Stufe<br />
7222 U/AMZ I> AUS U/AMZ: Auskommando I>-Stufe<br />
7223 U/AMZ Ip AUS U/AMZ: Auskommando Ip-Stufe<br />
7235 U/AMZ I>>> AUS U/AMZ: Auskommando I>>>-Stufe<br />
2054 Not-Betrieb Notfunktion läuft<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-165
Funktionen<br />
6.12 Hochstrom–Schnellabschaltung<br />
6.12.1 Funktionsbeschreibung<br />
Allgemeines<br />
Die Hochstrom–Schnellabschaltung soll beim Zuschalten eines Abzweigs auf einen<br />
stromstarken Kurzschluss unmittelbar und unverzögert wieder abschalten. Sie dient<br />
in erster Linie als schneller Schutz beim Zuschalten eines Abzweigs mit eingelegtem<br />
Erdungstrenner, kann aber auch bei jeder Zuschaltung — also auch bei automatischer<br />
Wiedereinschaltung — wirksam werden (einstellbar).<br />
Das Zuschalten der Leitung wird dem Schutz von der Leistungsschalter–Zustandserkennung<br />
mitgeteilt. Diese ist im einzelnen in Abschnitt 6.19 beschrieben.<br />
Anregung<br />
Die Hochstrom–Anregung erfasst jeden Leiterstrom und vergleicht diesen mit dem<br />
Einstellwert I>>> (Adresse 2404). Die Ströme werden numerisch gefiltert, so dass<br />
nur die Grundschwingung bewertet wird. Wird der Einstellwert um mehr als das Doppelte<br />
überschritten, benutzt der Schutz selbsttätig die ungefilterte Messgröße, so dass<br />
hier extrem kurze Kommandozeiten möglich sind. Die Hochstrom–Anregung ist praktisch<br />
unbeeinflusst von Gleichstromgliedern sowohl im Kurzschlussstrom als auch im<br />
Sekundärstrom nach Abschalten hoher Ströme.<br />
Bild 6-90 zeigt das Logikdiagramm. Die Hochstrom–Schnellabschaltung kann phasengetrennt<br />
oder dreiphasig arbeiten.<br />
Bei Hand–Einschaltung des Leistungsschalters arbeitet sie stets dreiphasig über das<br />
Freigabesignal „SAB Freig. L123“, das von der zentralen Funktionssteuerung des<br />
Schutzes geliefert wird, vorausgesetzt, die Hand–Einschaltung kann dort erkannt werden<br />
(siehe Abschnitt 6.19).<br />
Wurden bei der Einstellung der Zuschalterkennung (Adresse 1134 ZUSCHALT.ER-<br />
KENN, siehe Abschnitt 6.1.3) weitere Zuschaltkriterien festgelegt, kann das Freigabesignal<br />
„SAB Freig. Lx“ phasengetrennt erteilt werden. Dies gilt nur für Geräte, die<br />
einzelpolig auslösen können und ist dann bei Verwendung einpoliger Kurzunterbrechung<br />
wichtig.<br />
Die Auslösung ist immer dreipolig. Die Phasenselektivität bezieht sich also nur auf die<br />
Anregung durch die Verknüpfung des Hochstromkriteriums mit dem eingeschalteten<br />
Leistungsschalter–Pol.<br />
2404 I>>><br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
SAB Freig. L1<br />
SAB Freig. L2<br />
SAB Freig. L3<br />
SAB Freig. L123<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
I>>><br />
2·√2·I>>><br />
≥1<br />
≥1<br />
&<br />
≥1<br />
FNr 4282 ... 4284<br />
SAB Anr L1<br />
SAB Anr L2<br />
SAB Anr L3<br />
FNr 4281<br />
SAB G–Anr<br />
FNr 4295<br />
SAB AUS L123<br />
Bild 6-90<br />
Logikdiagramm der Hochstrom–Schnellabschaltung<br />
6-166 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Hochstrom–Schnellabschaltung<br />
6.12.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Voraussetzung für die Verwendung der Schnellabschalt–Funktion ist, dass bei der<br />
Projektierung des Geräteumfangs (Abschnitt 5.1) unter Adresse 124 SCHNELLAB-<br />
SCHALT = vorhanden projektiert wurde. Sie kann außerdem in Adresse 2401<br />
SCHNELLABSCHALT Ein- oder Ausgeschaltet werden.<br />
Die Höhe des Kurzschlussstromes, der zur Anregung der Schnellabschaltfunktion<br />
führt, wird als I>>> in Adresse 2404 eingestellt. Der Wert muss so hoch gewählt werden,<br />
dass der Schutz unter keinen Umständen bei Überlast der Leitung oder durch<br />
Stromerhöhung — z.B. infolge einer Kurzunterbrechung auf einer Parallelleitung —<br />
anspricht. Empfohlen wird mindestens das 2,5fache des Nennstroms der Leitung.<br />
Die Schnellabschaltung ist bei der Verwendung des MHO–Kreise immer einzuschalten.<br />
Nur so können dreipolige Nahfehler beim Zuschalten sicher erfasst werden.<br />
6.12.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Stromwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind sie mit 5 zu multiplizieren.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2401 SCHNELLAB-<br />
SCHALT<br />
Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Schnellabschaltung<br />
2404 I>>> 1.00..25.00 A 2.50 A Ansprechwert Schnellabschaltung<br />
I>>><br />
6.12.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4253 >SAB block >Schnellabschaltung blockieren<br />
4271 SAB aus Schnellabschaltung ausgeschaltet<br />
4272 SAB block Schnellabschaltung blockiert<br />
4273 SAB wirksam Schnellabschaltung wirksam<br />
4281 SAB G-Anr Schnellabschaltung Generalanregung<br />
4282 SAB Anr I>>> L1 Schnellabschaltung Anr. I>>> Phase L1<br />
4283 SAB Anr I>>> L2 Schnellabschaltung Anr. I>>> Phase L2<br />
4284 SAB Anr I>>> L3 Schnellabschaltung Anr. I>>> Phase L3<br />
4295 SAB AUS L123 Schnellabschaltung Auslösung dreipolig<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-167
Funktionen<br />
6.13 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Anregung<br />
Wirkzeit<br />
abgebrochen<br />
abgebrochen<br />
Nach der Erfahrung erlöschen etwa 85 % der Lichtbogenkurzschlüsse auf Freileitungen<br />
nach der Abschaltung durch den Schutz selbsttätig. Die Leitung kann also wieder<br />
zugeschaltet werden. Die Wiedereinschaltung wird von einer Wiedereinschaltautomatik<br />
(WE) übernommen. Ein Beispiel für den normalen zeitlichen Ablauf einer zweimaligen<br />
Wiedereinschaltung zeigt Bild 6-91.<br />
Können die Leistungsschalterpole einzeln geschaltet werden, so wird im Netz mit geerdetem<br />
Sternpunkt meist bei einphasigen Fehlern einpolige Kurzunterbrechung und<br />
bei mehrphasigen Fehlern dreipolige durchgeführt. Ist der Kurzschluss nach der Wiedereinschaltung<br />
noch vorhanden (Lichtbogen nicht verloschen oder metallischer<br />
Kurzschluss), so schaltet der Schutz endgültig ab. In manchen Netzen werden auch<br />
mehrere Wiedereinschaltversuche unternommen.<br />
Automatische Wiedereinschaltung ist nur bei Freileitungen zulässig, weil nur dort die<br />
Möglichkeit des selbsttätigen Verlöschens eines Kurzschlusslichtbogens besteht. In<br />
allen anderen Fällen darf sie nicht verwendet werden. Besteht das Schutzobjekt aus<br />
einer Mischung von Freileitungen und anderen Betriebsmitteln (z.B. Freileitung im<br />
Block mit einem Transformator oder Freileitung/Kabel), muss sicher gestellt werden,<br />
dass eine Wiedereinschaltung nur beim Freileitungsfehler erfolgen kann.<br />
In der Ausführung mit einpoliger Auslösung erlaubt 7SA522 phasenselektive einpolige<br />
Abschaltung. Eine ein- und dreipolige, ein- und mehrschüssige Wiedereinschaltautomatik<br />
ist — abhängig von der Bestellvariante — integriert.<br />
7SA522 kann auch mit einer externen Wiedereinschaltautomatik zusammenarbeiten.<br />
In diesem Fall muss der Signalaustausch zwischen 7SA522 und dem externen Wiedereinschaltgerät<br />
über die binären Ein- und Ausgaben erfolgen.<br />
Weiterhin ist es möglich, die integrierte Wiedereinschaltautomatik von einem externen<br />
Schutz (z.B. Zweitschutz) steuern zu lassen. Der Einsatz von zwei 7SA522 mit Wiedereinschaltautomatik<br />
ist ebenso möglich wie der Einsatz von einem 7SA522 mit Wiedereinschaltautomatik<br />
und einem zweiten Schutz mit eigener Wiedereinschaltautomatik.<br />
Auslösekommando<br />
Einschaltkommando<br />
Pausenzeit<br />
1. WE<br />
Pausenzeit<br />
2. WE<br />
Sperrzeit<br />
abgebrochen<br />
Sperrzeit<br />
1. WE erfolglos; erneute<br />
Auslösung während Sperrzeit<br />
2. WE erfolgreich; keine erneute<br />
Auslösung während Sperrzeit<br />
WE läuft<br />
Bild 6-91<br />
Anwurf mit 1. Auslösekommando<br />
Ablaufdiagramm einer zweimaligen Wiedereinschaltung mit Wirkzeit (2. WE erfolgreich)<br />
6-168 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
6.13.1 Funktionsbeschreibung<br />
Die integrierte Wiedereinschaltautomatik erlaubt bis zu 8 Wiedereinschaltversuche.<br />
Dabei können die ersten vier Unterbrechungszyklen mit unterschiedlichen Parametern<br />
(Wirk- und Pausenzeiten, ein-/dreipolig) arbeiten. Ab dem fünften Zyklus gelten<br />
die Parameter des vierten Zyklus.<br />
Selektivität vor<br />
Wiedereinschaltung<br />
Damit die automatische Wiedereinschaltung erfolgreich sein kann, sollten Fehler auf<br />
der gesamten Freileitungsstrecke an allen Leitungsenden mit der gleichen — möglichst<br />
kurzen — Zeit abgeschaltet werden. Beim Distanzschutz kann z.B.vor der ersten<br />
Wiedereinschaltung die Übergreifzone Z1B wirksam sein. Das heißt, dass für den<br />
ersten Zyklus Fehler bis zum Kippunkt von Z1B schnell abgeschaltet werden (Bild<br />
6-92). Dabei nimmt man eine begrenzte Unselektivität zugunsten der schnellen<br />
gleichzeitigen Abschaltung in Kauf, da ja eine Wiedereinschaltung erfolgen wird. Die<br />
normalen Stufen des Distanzschutzes (Z1, Z2, usw.) sowie die normale Staffelung der<br />
übrigen Kurzschlussschutzfunktionen sind unabhängig von der Wiedereinschaltautomatik.<br />
Z1<br />
Z1B<br />
Z2<br />
Leitung<br />
Reichweite für 1. Auslösung vor Wiedereinschaltung (Übergreifzone Z1B freigegeben)<br />
Z1<br />
Z1B<br />
Z2<br />
Leitung<br />
Reichweite nach 1. Wiedereinschaltung (Übergreifzone Z1B gesperrt)<br />
Bild 6-92 Reichweitensteuerung vor der ersten Wiedereinschaltung beim Distanzschutz<br />
Wird der Distanzschutz mit einem der in Abschnitt 6.6 beschriebenen Signalübertragungsverfahren<br />
betrieben, steuert die Signalübertragungslogik die Übergreifzone,<br />
d.h. sie bestimmt, ob eine unverzögerte Auslösung (oder mit T1B) bei Fehlern in der<br />
Übergreifzone (d.h. bis zur Grenze von Zone Z1B) zulässig ist und somit an beiden<br />
Leitungsenden gleichzeitig erfolgt. Die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung durch die<br />
Wiedereinschaltautomatik ist dabei unerheblich, da das Übertragungsverfahren ja die<br />
Selektivität über <strong>10</strong>0 % der Leitungsstrecke und eine schnelle, gleichzeitige Abschaltung<br />
gewährleistet. Analoges gilt für den Erdfehler–Richtungsvergleichsschutz (Abschnitt<br />
6.8).<br />
Ist jedoch die Signalübertragung ausgeschaltet oder der Übertragungsweg gestört,<br />
kann von der internen Wiedereinschaltautomatik bestimmt werden, ob der Übergreifbereich<br />
(Z1B beim Distanzschutz) für eine schnelle Auslösung maßgebend ist. Wird<br />
keine Wiedereinschaltung erwartet (z.B. Leistungsschalter nicht einschaltbereit),<br />
muss zur Erhaltung der Selektivität die normale Staffelung des Distanzschutzes (d.h.<br />
Schnellauslösung nur bei Fehlern in Zone Z1) gelten.<br />
Auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung ist eine schnelle Auslösung vor Wiedereinschaltung<br />
möglich. Entsprechende Verknüpfungen zwischen den Ausgangsmeldungen<br />
(z.B. 2. Wiedereinschaltung bereit: „AWE Freig. 2.WE“) und den Eingaben für<br />
unverzögerte Auslösung der Schutzfunktionen können über die binären Ein- und Aus-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-169
Funktionen<br />
gänge oder die integrierten anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) hergestellt<br />
werden.<br />
Gemischte<br />
Strecken<br />
Freileitung/Kabel<br />
Bei gemischten Strecken mit Kabeln und Freileitungen können Sie die Distanzzonensignale<br />
dazu verwenden, im gewissen Rahmen zwischen Kabel- und Freileitungsfehler<br />
zu unterscheiden. Über entsprechende Verschaltung mittels der anwenderprogrammierbaren<br />
Logikfunktionen (CFC) kann dann die Wiedereinschaltautomatik blockiert<br />
werden, wenn ein Fehler im Kabelbereich vorliegt.<br />
Anwurf<br />
Anwurf der Wiedereinschaltautomatik bedeutet die Speicherung des ersten Auslösesignals<br />
einer Netzstörung, das durch eine Schutzfunktion erzeugt wurde, die mit automatischer<br />
Wiedereinschaltung arbeitet. Bei mehrfacher Wiedereinschaltung erfolgt<br />
der Anwurf also nur einmal mit dem ersten Auslösekommando. Diese Speicherung ist<br />
die Voraussetzung für alle Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik.<br />
Dem Anwurf kommt einige Bedeutung zu, wenn das erste Auslösekommando erst<br />
nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe unten unter „Wirkzeiten“).<br />
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter<br />
zum Zeitpunkt des ersten Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS–EIN–<br />
AUS–Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellparameter erreicht werden. Siehe auch<br />
unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters“ (Seite 6-172).<br />
Für jede Kurzschlussschutzfunktion kann durch Einstellparameter bestimmt werden,<br />
ob diese mit Wiedereinschaltung arbeiten soll oder nicht, d.h. ob sie die Wiedereinschaltautomatik<br />
anwerfen soll oder nicht. Entsprechendes gilt für Auslösekommandos,<br />
die über Binäreingaben von extern eingekoppelt und/oder durch Mitnahmesignale/Fernauslösung<br />
erzeugt werden.<br />
Die Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes, die nicht auf kurzschlussartige<br />
Vorgänge reagieren, werfen die Wiedereinschaltautomatik nicht an, da Wiedereinschaltung<br />
hier nicht sinnvoll wäre. Bei 7SA522 ist dies z.B. der Überspannungsschutz.<br />
Wirkzeiten<br />
Häufig ist es wünschenswert, dass die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung unterbunden<br />
wird, wenn der Kurzschluss eine gewisse Zeit lang angestanden hat, z.B. weil davon<br />
auszugehen ist, dass sich der Lichtbogen so eingebrannt hat, dass keine Aussicht<br />
auf ein selbsttätiges Verlöschen während der spannungslosen Pause mehr besteht.<br />
Auch aus Selektivitätsgründen (siehe oben) sollen häufig verzögert abgeschaltete<br />
Fehler nicht zur Wiedereinschaltung führen. Im Zusammenhang mit Distanzschutz<br />
wird daher die Verwendung der Wirkzeiten empfohlen.<br />
Die Wiedereinschaltautomatik des 7SA522 kann mit oder ohne Wirkzeiten betrieben<br />
werden (Projektierungsparameter AWE BETRIEBSART,Adresse134, siehe Abschnitt<br />
5.1). Ohne Wirkzeit ist kein Anregesignal der Schutzfunktionen oder externen Schutzeinrichtungen<br />
nötig. Der Anwurf erfolgt, sobald das erste Auslösekommando erscheint.<br />
Bei Betrieb mit Wirkzeit ist eine solche für jeden Unterbrechungszyklus verfügbar. Die<br />
Wirkzeiten werden grundsätzlich von den mit ODER verknüpften Anregesignalen aller<br />
Schutzfunktionen, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen können, gestartet.<br />
Wenn nach Ablauf einer Wirkzeit noch kein Auslösekommando vorliegt, kann der entsprechende<br />
Unterbrechungszyklus nicht durchgeführt werden.<br />
Für jeden Wiedereinschaltzyklus kann eingestellt werden, ob dieser einen Anwurf erlaubt<br />
oder nicht. Mit der ersten Generalanregung haben nur die Wirkzeiten eine Bedeutung,<br />
deren Zyklen einen Anwurf erlauben, da die anderen Zyklen nicht anwerfen<br />
dürfen. Mittels der Wirkzeiten und der Anwurferlaubnis kann man dadurch steuern,<br />
6-170 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
welche Zyklen unter verschiedenen Kommandozeitbedingungen durchlaufen werden<br />
können.<br />
Beispiel 1: 3 Zyklen seien eingestellt. Für mindestens den ersten Zyklus sei der Anwurf<br />
erlaubt. Die Wirkzeiten seien eingestellt:<br />
1.WE: T WIRK =0,2s;<br />
2.WE: T WIRK =0,8s;<br />
3.WE: T WIRK =1,2s;<br />
Da vor Fehlereintritt die Wiedereinschaltung bereit ist, erfolgt die erste Auslösung auf<br />
einen Kurzschluss in Schnellzeit, also vor Ablauf irgendeiner Wirkzeit. Damit wird die<br />
Wiedereinschaltautomatik angeworfen. Nach erfolgloser Wiedereinschaltung wäre<br />
nun der 2. Zyklus wirksam; der Überstromzeitschutz löse nun in diesen Beispiel aber<br />
gemäß seinem Staffelplan erst nach 1 s aus. Da die Wirkzeit für den zweiten Zyklus<br />
hierbei überschritten wurde, ist dieser gesperrt. Daher wird jetzt der 3. Zyklus mit seinen<br />
Parametern durchgeführt. Käme das Auslösekommando nach der 1. Wiedereinschaltung<br />
erst nach mehr als 1,2 s, gäbe es keine weitere Wiedereinschaltung mehr.<br />
Beispiel 2: 3 Zyklen seien eingestellt. Nur für den ersten sei der Anwurf erlaubt. Die<br />
Wirkzeiten seien wie in Beispiel 1 eingestellt.<br />
Die erste Schutzauslösung erfolge 0,5 s nach Anregung. Da die Wirkzeit für den 1.<br />
Zyklus zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen ist, kann dieser die Wiedereinschaltautomatik<br />
nicht anwerfen. Der 2. und 3. Zyklus können aber auch nicht stattfinden, da<br />
mit diesen kein Anwurf erlaubt ist. Es erfolgt also keine Wiedereinschaltung, da überhaupt<br />
kein Anwurf stattfindet.<br />
Beispiel 3: 3 Zyklen seien eingestellt. Für mindestens die ersten beiden sei der Anwurf<br />
erlaubt. Die Wirkzeiten seien wie in Beispiel 1 eingestellt.<br />
Die erste Schutzauslösung erfolge 0,5 s nach Anregung. Da die Wirkzeit für den 1.<br />
Zyklus zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen ist, kann dieser die Wiedereinschaltautomatik<br />
nicht anwerfen, sondern es wird sofort der 2. Zyklus eingeleitet, für den ja<br />
Anwurf erlaubt ist. Mit diesem wird die Wiedereinschaltautomatik angeworfen, der 1.<br />
Zyklus wird praktisch übersprungen.<br />
Betriebsarten der<br />
Wiedereinschaltautomatik<br />
Die Pausenzeiten — also die Zeiten vom Abschalten des Fehlers (Rückfall des Auslösekommandos<br />
oder Meldung über Hilfskontakte) bis zum Beginn des automatischen<br />
Einschaltkommandos — können variieren, abhängig von der bei der Festlegung<br />
des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1) gewählten Betriebsart der Wiedereinschaltautomatik<br />
und den daraus resultierenden Signalen von den anwerfenden<br />
Schutzfunktionen.<br />
Bei Betriebsart AUS ... (Mit Auskommando ...) sind einpolige oder ein/dreipolige Unterbrechungszyklen<br />
möglich, wenn Gerät und Leistungsschalter dafür geeignet sind.<br />
In diesem Fall sind (für jeden Unterbrechungszyklus) unterschiedliche Pausenzeiten<br />
nach einpoliger Abschaltung einerseits und nach dreipoliger Abschaltung andererseits<br />
möglich. Die auslösende Schutzfunktion bestimmt die Art der Abschaltung: einpolig<br />
oder dreipolig. Abhängig davon wird die Pausenzeit gesteuert.<br />
Bei Betriebsart Anr. ... (Mit Anregung ...) können für die Unterbrechungszyklen unterschiedliche<br />
Pausenzeiten nach ein-, zwei- und dreiphasigen Fehlern eingestellt<br />
werden. Maßgebend ist hier das Anregebild der Schutzfunktionen zum Zeitpunkt des<br />
Verschwindens des Auslösekommandos. Diese Betriebsart erlaubt bei dreipoligen<br />
Unterbrechungszyklen, die Pausenzeiten von der Fehlerart abhängig zu machen.<br />
Blockierung der<br />
Wiedereinschaltung<br />
Verschiedene Ereignisse führen dazu, dass die automatische Wiedereinschaltung<br />
blockiert wird. Wird sie z.B. über einen Binäreingang blockiert, ist keine Wiedereinschaltung<br />
möglich. Wenn die Wiedereinschaltautomatik noch nicht angeworfen wur-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-171
Funktionen<br />
de, kann sie erst gar nicht angeworfen werden. Läuft bereits ein Unterbrechungszyklus,<br />
erfolgt eine dynamische Blockierung (siehe unten).<br />
Jeder Zyklus kann auch individuell über Binäreingabe blockiert werden. In diesem Fall<br />
ist der betreffende Zyklus ungültig und wird bei der Ablauffolge der zulässigen Zyklen<br />
übersprungen. Tritt eine Blockierung ein, während der betreffende Zyklus schon läuft,<br />
führt dies zum Abbruch der Wiedereinschaltung, d.h., es findet keine Wiedereinschaltung<br />
mehr statt, auch wenn noch weitere Zyklen gültig parametriert worden sind.<br />
Während des Ablaufs von Unterbrechungszyklen treten interne Blockierungen auf, die<br />
auf bestimmte Zeiten begrenzt sind:<br />
Die Sperrzeit T SPERRZEIT beginnt mit jedem automatischen Wiedereinschaltkommando.<br />
Ist die Wiedereinschaltung erfolgreich, gehen nach Ablauf der Sperrzeit alle<br />
Funktionen der Wiedereinschaltautomatik wieder in Ruhestellung; ein Fehler nach<br />
Ablauf der Sperrzeit wird als neue Störung im Netz angesehen. Eine erneute Auslösung<br />
einer Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit bewirkt, dass bei mehrmaliger Wiedereinschaltung<br />
der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist keine weitere<br />
Wiedereinschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung innerhalb der Sperrzeit<br />
die letzte Wiedereinschaltung als erfolglos. Die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch<br />
blockiert.<br />
Die dynamische Blockierung verriegelt die Wiedereinschaltung für die Dauer der dynamischen<br />
Blockierzeit (0,5 s). Sie tritt z.B. nach einer endgültigen Abschaltung oder<br />
anderen Ereignissen ein, die die Wiedereinschaltautomatik nach Anwurf blockieren.<br />
Für diese Zeit ist ein erneuter Anwurf verriegelt. Nach ihrem Ablauf geht die Wiedereinschaltautomatik<br />
wieder in Ruhestellung und ist für einen neuen Fehler im Netz bereit.<br />
Wird der Leistungsschalter manuell eingeschaltet (vom Steuerquittierschalter über Binäreingabe,<br />
siehe auch Abschnitt 6.19.1), wird die automatische Wiedereinschaltung<br />
für eine Hand–Ein–Blockierzeit T BLK HANDEIN blockiert. Tritt während dieser Zeit<br />
ein Auslösekommando auf, kann man davon ausgehen, dass auf einen metallischen<br />
Kurzschluss geschaltet wurde (z.B. eingeschalteter Erdungstrenner). Jedes Auslösekommando<br />
innerhalb dieser Zeit ist also endgültig. Über die anwenderdefinierbaren<br />
Logikfunktionen (CFC) können auch weitere Steuerfunktionen wie ein Hand–Einkommando<br />
behandelt werden.<br />
Abfrage der Bereitschaft<br />
des Leistungsschalters<br />
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine automatische<br />
Wiedereinschaltung erfolgen kann, ist, dass zum Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik<br />
(d.h. bei Beginn des ersten Auslösekommandos) der Leistungsschalter<br />
für mindestens einen AUS–EIN–AUS–Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft des<br />
Leistungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe „>LS1 bereit“(FNr371)<br />
mitgeteilt. Für den Fall, dass ein solches Signal nicht zur Verfügung steht, kann die<br />
Leistungsschalterabfrage unterdrückt werden (Voreinstellung), da anderenfalls überhaupt<br />
keine automatische Wiedereinschaltung möglich wäre.<br />
Bei einmaliger Kurzunterbrechung genügt meist diese Abfrage. Da z.B. der Luftdruck<br />
oder die Federspannung für die Leistungsschalter–Betätigung nach dem Ausschalten<br />
absinken kann, soll keine weitere Abfrage erfolgen.<br />
Besonders für mehrmalige Wiedereinschaltung ist es von Vorteil, die Leistungsschalterbereitschaft<br />
nicht nur im Augenblick des ersten Auslösekommandos, sondern auch<br />
vor jeder Wiedereinschaltung abzufragen. Die Wiedereinschaltung wird gesperrt, solange<br />
der Schalter nicht die Bereitschaft zu einem weiteren EIN–AUS–Zyklus meldet.<br />
Die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters kann vom 7SA522 überwacht<br />
werden. Diese Überwachungszeit T LS-ÜBERW. beginnt, sobald der Schalter keine<br />
Bereitschaft meldet. Die Pausenzeit kann sich dabei verlängern, sofern nach ihrem<br />
6-172 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Ablauf noch keine Bereitschaft signalisiert wird. Dauert die Nichtbereitschaft des Leistungsschalters<br />
während einer Pause jedoch länger als die Überwachungszeit, wird die<br />
Wiedereinschaltung dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung<br />
der Wiedereinschaltung“, Seite 6-171).<br />
Verarbeitung der<br />
Hilfskontakte des<br />
Leistungsschalters<br />
Wenn die Leistungsschalter–Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, wird<br />
auch die Reaktion des Leistungsschalters auf Plausibilität überprüft.<br />
Bei individueller Steuerung der einzelnen Schalterpole bezieht sich das auf jeden einzelnen<br />
Schalterpol. Das setzt voraus, dass die Hilfskontakte für jeden Pol an die entsprechenden<br />
Binäreingaben („>LS1 Pos.Ein L1“, FNr 366; „>LS1 Pos.Ein L2“,<br />
FNr 367; „>LS1 Pos.Ein L3“, FNr 368) angeschlossen sind.<br />
Sind statt der individuellen Pole die Reihenschaltungen der Schließer und Öffner der<br />
Pole angeschlossen, gilt der Schalter als allpolig offen, wenn die Reihenschaltung der<br />
Öffner geschlossen ist (Binäreingabe „>LS1 Pos.Aus 3p“, FNr 411). Er gilt als allpolig<br />
geschlossen, wenn die Reihenschaltung der Schließer geschlossen ist (Binäreingabe<br />
„>LS1 Pos.Ein 3p“, FNr 4<strong>10</strong>). Liegt keine der genannten Eingangsmeldungen<br />
an, wird angenommen, der Schalter sei einpolig geöffnet (wenngleich dieser<br />
Zustand theoretisch auch bei zweipolig geöffnetem Schalter besteht).<br />
Das Gerät überprüft kontinuierlich die Stellung des Leistungsschalters: Solange die<br />
Hilfskontakte melden, dass der Schalter nicht (dreipolig) geschlossen ist, kann die<br />
Wiedereinschaltautomatik nicht angeworfen werden. Dies gewährleistet, dass ein Einschaltkommando<br />
nur abgegeben werden kann, wenn der Schalter vorher (aus dem<br />
geschlossenen Zustand heraus) ausgelöst worden ist.<br />
Die gültige Pausenzeit beginnt, wenn das Auslösekommando verschwunden ist oder<br />
über die Hilfskontakte gemeldet wird, dass der Schalter(pol) geöffnet hat.<br />
Wenn der Schalter nach einem einpoligen Auslösekommando dreipolig geöffnet hat,<br />
gilt dies als dreipolige Auslösung. Sofern dreipolige Unterbrechungszyklen erlaubt<br />
sind, wird dann bei der Betriebsart mit Steuerung durch Auslösekommando (siehe<br />
oben unter Randtitel „Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik“, Seite 6-171) die<br />
Pausenzeit für dreipolige Auslösung wirksam; bei Steuerung durch Anregung gilt weiterhin<br />
das Anregebild der anwerfenden Schutzfunktion(en). Sind dreipolige Zyklen<br />
nicht erlaubt, wird die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert. Das Auslösekommando<br />
war endgültig.<br />
Letzteres gilt auch, wenn der Schalter bei einpoligem Auslösekommando zweipolig<br />
auslöst. Dies kann das Gerät nur erkennen, wenn die Hilfskontakte für jeden Pol einzeln<br />
angeschlossen sind. Das Gerät koppelt sofort dreipolig, so dass ein dreipoliges<br />
Auslösekommando resultiert.<br />
Melden die Schalterhilfskontakte in der spannungslosen Pause nach einpoliger Auslösung,<br />
dass noch mindestens ein weiterer Pol geöffnet hat, wird, wenn zulässig, ein<br />
dreipoliger Unterbrechungszyklus mit der Pausenzeit für dreipolige Wiedereinschaltung<br />
eingeleitet. Wenn die Hilfskontakte für jeden Pol individuell angeschlossen sind,<br />
kann das Gerät einen zweipolig geöffneten Schalter erkennen. In diesem Fall setzt<br />
das Gerät sofort ein dreipoliges Auslösekommando ab, sofern die dreipolige Schaltermitnahme<br />
aktiviert ist (siehe Abschnitt 6.13.2 unter Randtitel „Dreipolige Schaltermitnahme“,<br />
Seite 6-188).<br />
Ablauf eines<br />
dreipoligen Unterbrechungszyklus<br />
Sofern die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei allen<br />
Fehlern innerhalb der für Wiedereinschaltung parametrierten Stufe dreipolig aus. Die<br />
Wiedereinschaltautomatik wird angeworfen. Mit dem Rückfall des Auslösekommandos<br />
oder Öffnen des Leistungsschalters (Hilfskontaktkriterium) beginnt eine (einstellbare)<br />
Pausenzeit. Nach Ablauf der Pausenzeit erhält der Leistungsschalter einen Ein-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-173
Funktionen<br />
schaltbefehl. Gleichzeitig wird die (einstellbare) Sperrzeit gestartet. Wenn bei der Projektierung<br />
der Schutzfunktionen unter Adresse 134 AWE BETRIEBSART = Anr. ...<br />
eingestellt wurde, können je nach Art der Schutzanregung unterschiedliche Pausenzeiten<br />
parametriert werden.<br />
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab und<br />
alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.<br />
Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurzschlussschutz<br />
eine endgültige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung gültigen<br />
Schutzstufe. Auch jeder Fehler während der Sperrzeit führt zur endgültigen Abschaltung.<br />
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung (endgültiger Abschaltung) wird die Wiedereinschaltautomatik<br />
dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung<br />
der Wiedereinschaltung“, Seite 6-171).<br />
Der vorstehende Ablauf gilt bei einmaliger Wiedereinschaltung. Beim 7SA522 ist auch<br />
mehrmalige Wiedereinschaltung (bis zu 8 Zyklen) möglich (siehe unten).<br />
Ablauf eines<br />
einpoligen Unterbrechungszyklus<br />
Einpolige Unterbrechungszyklen sind nur möglich, wenn das Gerät für einpolige Auslösung<br />
vorgesehen und diese bei der Projektierung der Schutzfunktionen erlaubt wurde<br />
(Adresse 1<strong>10</strong>, siehe auch Abschnitt 5.1). Natürlich muss auch der Leistungsschalter<br />
für einpolige Abschaltung geeignet sein.<br />
Sofern dann die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei<br />
einphasigen Fehlern innerhalb der für Wiedereinschaltung parametrierten Stufe(n)<br />
einpolig aus. Bei den allgemeinen Einstellungen (Adresse 1156A AUS2polFEH,siehe<br />
auch Abschnitt 6.1.3) kann auch bestimmt werden, dass bei zweiphasigen erdfreien<br />
Fehlern einpolig ausgelöst wird. Einpolige Auslösung ist natürlich nur von Kurzschlussschutzfunktionen<br />
möglich, die die fehlerbehaftete Phase bestimmen können.<br />
Bei mehrphasigen Fehlern schaltet der Kurzschlussschutz dreipolig mit der ohne Wiedereinschaltung<br />
gültigen Stufe endgültig ab. Jede dreipolige Abschaltung ist endgültig.<br />
Die Wiedereinschaltungsautomatik wird dynamisch blockiert (siehe auch oben unter<br />
Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung“, Seite 6-171).<br />
Bei einpoliger Auslösung wird die Wiedereinschaltautomatik angeworfen. Mit dem<br />
Rückfall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalterpols (Hilfskontaktkriterium)<br />
beginnt die (einstellbare) Pausenzeit für den einpoligen Unterbrechungszyklus.<br />
Nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Gleichzeitig<br />
wird die (einstellbare) Sperrzeit gestartet. Wird die Wiedereinschaltung während<br />
der Pause nach einpoliger Abschaltung blockiert, kann wahlweise sofort dreipolig ausgelöst<br />
werden (dreipolige Mitnahme).<br />
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab und<br />
alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.<br />
Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurzschlussschutz<br />
eine endgültige dreipolige Abschaltung nach der ohne Wiedereinschaltung<br />
gültigen Schutzstufe. Auch jeder Fehler während der Sperrzeit führt zur endgültigen<br />
dreipoligen Abschaltung.<br />
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung (endgültiger Abschaltung) wird die Wiedereinschaltautomatik<br />
dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung<br />
der Wiedereinschaltung“, Seite 6-171).<br />
Der vorstehende Ablauf gilt bei einmaliger Wiedereinschaltung. Beim 7SA522 ist auch<br />
mehrmalige Wiedereinschaltung (bis zu 8 Zyklen) möglich (siehe unten).<br />
6-174 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Ablauf eines<br />
ein- und dreipoligen<br />
Unterbrechungszyklus<br />
Diese Betriebsart ist nur möglich, wenn das Gerät für einpolige Auslösung vorgesehen<br />
und diese bei der Projektierung der Schutzfunktionen erlaubt wurde (Adresse 1<strong>10</strong>,<br />
siehe auch Abschnitt 5.1). Natürlich muss auch der Leistungsschalter für einpolige Abschaltung<br />
geeignet sein.<br />
Sofern dann die Wiedereinschaltautomatik bereit ist, löst der Kurzschlussschutz bei<br />
einphasigen Fehlern innerhalb der für Wiedereinschaltung parametrierten Stufe(n)<br />
einpolig aus, bei mehrphasigen Fehlern dreipolig. Bei den allgemeinen Einstellungen<br />
(Adresse 1156A AUS2polFEH, siehe auch Abschnitt 6.1.3) kann auch bestimmt werden,<br />
dass bei zweiphasigen erdfreien Fehlern einpolig ausgelöst wird. Einpolige Auslösung<br />
ist natürlich nur für Kurzschlussschutzfunktionen möglich, die die fehlerbehaftete<br />
Phase bestimmen können. Für alle Fehlerarten gilt die bei bereiter Wiedereinschaltung<br />
gültige Stufe.<br />
Bei Auslösung wird die Wiedereinschaltautomatik angeworfen. Mit dem Rückfall des<br />
Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalter(pol)s (Hilfskontaktkriterium)<br />
beginnt je nach Fehlerart die (einstellbare) Pausenzeit für den einpoligen Unterbrechungszyklus<br />
oder die (getrennt einstellbare) Pausenzeit für den dreipoligen Unterbrechungszyklus.<br />
Nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl.<br />
Gleichzeitig wird die (einstellbare) Sperrzeit gestartet. Wird die Wiedereinschaltung<br />
während der Pause nach einpoliger Abschaltung blockiert, kann wahlweise sofort<br />
dreipolig ausgelöst werden (dreipolige Mitnahme).<br />
Ist der Fehler beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab und<br />
alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.<br />
Ist der Fehler nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), so erfolgt vom Kurzschlussschutz<br />
eine endgültige dreipolige Abschaltung mit der ohne Wiedereinschaltung<br />
gültigen Schutzstufe. Auch jeder Fehler während der Sperrzeit führt zur endgültigen<br />
dreipoligen Abschaltung.<br />
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung (endgültiger Abschaltung) wird die Wiedereinschaltautomatik<br />
dynamisch blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung<br />
der Wiedereinschaltung“, Seite 6-171).<br />
Der vorstehende Ablauf gilt bei einmaliger Wiedereinschaltung. Beim 7SA522 ist auch<br />
mehrmalige Wiedereinschaltung (bis zu 8 Zyklen) möglich (siehe unten).<br />
Mehrmalige Wiedereinschaltung<br />
Wenn ein Kurzschluss nach einem Wiedereinschaltversuch noch besteht, können<br />
noch weitere Wiedereinschaltversuche unternommen werden. Mit der in 7SA522 integrierten<br />
Wiedereinschaltautomatik sind bis zu 8 Wiedereinschaltversuche möglich.<br />
Die ersten vier Wiedereinschaltzyklen sind unabhängig voneinander. Jeder hat getrennte<br />
Wirk- und Pausenzeiten, kann ein- oder dreipolig arbeiten und getrennt über<br />
Binäreingaben blockiert werden. Ab dem fünften Wiedereinschaltzyklus gelten die Parameter<br />
und Eingriffsmöglichkeiten des vierten.<br />
Der Ablauf ist im Prinzip wie oben bei den verschiedenen Wiedereinschaltprogrammen<br />
beschrieben. Ist jedoch der erste Wiedereinschaltversuch nicht erfolgreich, wird<br />
die Wiedereinschaltung nicht blockiert, sondern es beginnt der nächste Unterbrechungszyklus.<br />
Mit dem Rückfall des Auslösekommandos oder Öffnen des Leistungsschalter(pol)s<br />
(Hilfskontaktkriterium) beginnt die entsprechende Pausenzeit. Nach<br />
dieser erhält der Leistungsschalter einen erneuten Einschaltbefehl. Gleichzeitig wird<br />
die Sperrzeit gestartet.<br />
Solange die eingestellte Anzahl zulässiger Zyklen noch nicht erreicht ist, wird die<br />
Sperrzeit bei erneutem Auslösekommando nach Wiedereinschaltung zurückgesetzt<br />
und beginnt erneut mit dem nächsten Einschaltkommando.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-175
Funktionen<br />
Ist einer der Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr<br />
vorhanden, läuft die Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung<br />
ist beendet.<br />
Ist keiner der Zyklen erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiedereinschaltung<br />
vom Kurzschlussschutz eine endgültige dreipolige Abschaltung nach der<br />
ohne Wiedereinschaltung gültigen Staffelzeit. Die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch<br />
blockiert (siehe auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung“,<br />
Seite 6-171).<br />
Behandlung von<br />
Folgefehlern<br />
Wenn im Netz einpolige oder ein- und dreipolige Unterbrechungszyklen durchgeführt<br />
werden, ist besonderes Augenmerk auf Folgefehler zu richten.<br />
Mit Folgefehlern sind Fehler gemeint, die nach Abschalten des ersten Fehlers während<br />
der spannungslosen Pause eintreten.<br />
Bei der Behandlung von Folgefehlern sind im 7SA522 je nach den Anforderungen des<br />
Netzes verschiedene Möglichkeiten gegeben:<br />
Für die Erkennung eines Folgefehlers kann gewählt werden, ob das Auslösekommando<br />
einer Schutzfunktion während der spannungslosen Pause oder jede weitere<br />
Anregung das Kriterium für einen Folgefehler ist.<br />
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folgefehler<br />
gibt es ebenfalls verschiedene wählbare Möglichkeiten.<br />
a) FOLGEFEHLER blockiert AWE:<br />
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die<br />
Auslösung durch den Folgefehler ist dreipolig. Dies gilt unabhängig davon, ob dreipolige<br />
Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es gibt keine weiteren Wiedereinschaltversuche;<br />
die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe<br />
auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung“, Seite 6-171).<br />
b) FOLGEFEHLER Start TP FOLGE:<br />
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird auf einen Zyklus für dreipolige Unterbrechung<br />
umgeschaltet. Jedes Auslösekommando ist dreipolig. Mit dem Abschalten<br />
des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pausenzeit für Folgefehler;<br />
nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Der weitere Ablauf<br />
ist wie bei ein- und dreipoligen Zyklen.<br />
Die gesamte Pausenzeit in diesem Fall setzt sich zusammen aus dem bis zum Abschalten<br />
des Folgefehlers abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die einpolige Unterbrechung<br />
plus der Pausenzeit für den Folgefehler. Dies ist sinnvoll, weil für die<br />
Stabilität des Netzes vor allem die Dauer der spannungslosen Pause während der<br />
dreipoligen Abschaltung maßgebend ist.<br />
Kommt es infolge eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung,<br />
ohne dass der Schutz ein dreipoliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehlererkennung<br />
mit Anregung), kann das Gerät ein dreipoliges Auslösekommando abgeben,<br />
damit der Leistungsschalter nicht einpolig offen bleibt (dreipolige Mitnahme).<br />
Leitungsrückspannungsüberwachung<br />
(RSÜ)<br />
Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung der abgeschalteten Phase<br />
nicht verschwindet, kann die Wiedereinschaltung verhindert werden. Dies setzt voraus,<br />
dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind. Hierzu wird die<br />
Rückspannungsüberwachung wirksam geschaltet. Die Wiedereinschaltautomatik<br />
prüft dann die abgeschaltete Leitung auf Spannungslosigkeit: Innerhalb der spannungslosen<br />
Pause muss die Leitung mindestens für eine ausreichende Messzeit<br />
spannungslos gewesen sein. Ist das nicht der Fall, wird die Wiedereinschaltung dynamisch<br />
blockiert.<br />
6-176 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Diese Prüfung der Leitung auf Spannungslosigkeit ist dann von Vorteil, wenn im Zuge<br />
der Leitung ein Kleingenerator (z.B. Windgenerator) angeknüpft ist.<br />
Verkürzte Wiedereinschaltung(VWE)<br />
Wird automatische Wiedereinschaltung im Zusammenhang mit Zeitstaffelschutz<br />
durchgeführt, so lässt es sich häufig nicht umgehen, dass man vor Wiedereinschaltung<br />
zunächst eine unselektive Abschaltung zulässt, um eine schnelle und gleichzeitige<br />
Abschaltung an allen Leitungsenden zu erreichen. 7SA522 verfügt über ein Verfahren<br />
der „verkürzten Wiedereinschaltung (VWE)“, das die Auswirkung des Kurzschlusses<br />
auf gesunde Leitungsabschnitte auf ein Minimum reduziert. Für die verkürzte<br />
Wiedereinschaltung werden die drei Phasenspannungen erfasst. Voraussetzung<br />
ist, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind.<br />
Bei einem Kurzschluss nahe einem Leitungsende können zunächst auch die umliegenden<br />
Leitungen abgeschaltet werden, da z.B. ein Distanzschutz den Fehler in seinem<br />
Übergreifbereich Z1B erkennt (Bild 6-93, Einbauort III). Ist das Netz vermascht<br />
und an der Sammelschiene B mindestens eine weitere Einspeisung vorhanden, kehrt<br />
dort die Spannung nach Abschalten des Fehlers unmittelbar wieder zurück. Für einpolige<br />
Abschaltung genügt es auch, wenn sich an Sammelschiene B ein geerdeter<br />
Transformator mit Dreieckswicklung befindet, der die Spannungen symmetriert und<br />
dadurch in der abgeschalteten Phase eine Rückspannung induziert. Danach kann<br />
zwischen der fehlerbehafteten Leitung und den fehlerfreien Leitungen wie folgt unterschieden<br />
werden:<br />
Da die Leitung B–C nur einseitig in C abgeschaltet ist, erhält sie vom nicht abgeschalteten<br />
Ende B eine Rückspannung, so dass bei C auch die abgeschaltete(n) Phase(n)<br />
Spannung führt. Wird dies vom Gerät an der Stelle III erkannt, kann sofort oder mit<br />
verkürzter Zeit (zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit) wiedereingeschaltet<br />
werden. Damit ist die gesunde Leitung B–C wieder im Betrieb.<br />
Die Leitung A–B ist beidseitig abgeschaltet. Hier tritt also keine Spannung auf, dies<br />
identifiziert diese Leitung an beiden Enden als die fehlerbehaftete. Hier wird die normale<br />
Pausenzeit wirksam.<br />
Z1<br />
Z1B<br />
A B C<br />
I II III<br />
Z1B Z1 A, B, C Sammelschienen<br />
I, II, III Relais–Einbauorte<br />
Z2<br />
ausgelöste Leistungsschalter<br />
Z2<br />
Bild 6-93<br />
Beispiel für verkürzte Wiedereinschaltung (VWE)<br />
Adaptive<br />
spannungslose<br />
Pause (ASP)<br />
Bei allen bisherigen Möglichkeiten wurde davon ausgegangen, dass an beiden Leitungsenden<br />
definierte und gleiche Pausenzeiten eingestellt wurden, ggf. für verschiedene<br />
Fehlerarten und/oder Unterbrechungszyklen.<br />
Es ist auch möglich, die Pausenzeiten (ggf. unterschiedlich für verschiedene Fehlerarten<br />
und/oder Unterbrechungszyklen) nur an einem Leitungsende einzustellen und<br />
am anderen (oder den anderen) Ende(n) die adaptive spannungslose Pause zu projektieren.<br />
Voraussetzung ist, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet<br />
sind oder eine Möglichkeit zur Übertragung eines Einschaltkommandos besteht.<br />
Bild 6-94 zeigt ein Beispiel mit Spannungsmessung. Es sei angenommen, das Gerät<br />
I arbeitet mit definierten Pausenzeiten, während an der Stelle II die adaptive span-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-177
Funktionen<br />
nungslose Pause projektiert ist. Wichtig ist, dass die Leitung mindestens von der Sammelschiene<br />
A, also der Seite mit den definierten Pausenzeiten, gespeist wird.<br />
Bei der adaptiven Pause entscheidet die Wiedereinschaltautomatik am Leitungsende<br />
II selbsttätig, ob und wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und<br />
wann nicht. Kriterium ist die Leitungsspannung am Ende II, die nach Wiedereinschaltung<br />
vom Ende I aus durchgeschaltet wurde. Wiedereinschaltung am Ende II erfolgt<br />
also, sobald feststeht, dass die Leitung vom Ende I aus wieder unter Spannung gesetzt<br />
worden ist.<br />
Beim angedeuteten Kurzschluss werden im Beispiel die Leitungen an den Stellen I, II<br />
und III abgeschaltet. Bei I wird nach der dort parametrierten Pausenzeit wieder eingeschaltet.<br />
Bei III kann verkürzte Wiedereinschaltung durchgeführt werden (siehe<br />
oben), wenn auch an der Sammelschiene B eine Einspeisung vorhanden ist.<br />
Ist der Kurzschluss beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), wird die Leitung A–B<br />
von der Sammelschiene A über die Stelle I wieder unter Spannung gesetzt. Gerät II<br />
erkennt diese Spannung und schaltet nach einer kurzen Verzögerung (zur Sicherung<br />
einer ausreichenden Spannungsmesszeit) ebenfalls wieder ein. Die Störung ist beendet.<br />
Ist der Kurzschluss nach Wiedereinschaltung bei I nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung),<br />
wird bei I wieder auf den Fehler geschaltet, bei II erscheint keine gesunde<br />
Spannung. Das dortige Gerät erkennt dies und schaltet nicht wieder ein.<br />
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung kann sich der Vorgang bei erfolgloser Wiedereinschaltung<br />
mehrmals wiederholen, bis eine der Wiedereinschaltungen erfolgreich ist<br />
oder eine endgültige Abschaltung erfolgt.<br />
Z2<br />
Z1<br />
Z1B<br />
A B C<br />
I (definierte Pausen) II (ASP) III<br />
Z1B Z1 A, B, C Sammelschienen<br />
I, II, III Relais–Einbauorte<br />
Z2<br />
ausgelöste Leistungsschalter<br />
Bild 6-94<br />
Beispiel für adaptive spannungslose Pause (ASP)<br />
Wie das Beispiel zeigt, bringt die adaptive spannungslose Pause folgende Vorteile:<br />
• Der Leistungsschalter an der Stelle II schaltet bei bleibendem Fehler gar nicht erst<br />
wieder zu und wird dadurch geschont.<br />
• Bei einer unselektiven Auslösung durch Übergreifen an der Stelle III können dort<br />
keine weiteren Unterbrechungszyklen entstehen, da die Kurzschlussbahn über<br />
Sammelschiene B und die Stelle II auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung unterbrochen<br />
bleibt.<br />
• An der Stelle I ist bei mehrfacher Wiedereinschaltung und selbst bei endgültiger<br />
Auslösung ein Übergreifen erlaubt, da die Leitung an der Stelle II offen bleibt und<br />
somit bei I keine tatsächliche Überreichweite entstehen kann.<br />
Die adaptive spannungslose Pause beinhaltet auch die verkürzte Wiedereinschaltung,<br />
da die Kriterien die gleichen sind. Eine besondere Einstellung der verkürzten<br />
Wiedereinschaltung erübrigt sich also.<br />
6-178 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Einkommando–<br />
Übertragung<br />
(Inter–EIN)<br />
Bei der Einkommandoübertragung über die digitalen Verbindungsstrecken werden<br />
ebenfalls die Pausenzeiten nur an einem Leitungsende eingestellt. Das andere (oder<br />
die übrigen bei Leitungen mit mehr als zwei Enden) wird auf „Adaptive spannungslose<br />
Pause (ASP)“ eingestellt. Letzteres reagiert lediglich auf die empfangenen Einschaltkommandos<br />
vom sendenden Ende.<br />
Am sendenden Leitungsende wird die Übertragung des Einschaltkommandos so lange<br />
verzögert, dass nur dann ein Einschaltkommando gesendet wird, wenn die örtliche<br />
Wiedereinschaltung erfolgreich war. Das heißt, es wird nach Wiedereinschaltung<br />
noch eine mögliche örtliche Anregung abgewartet. Diese Verzögerung verhindert einerseits<br />
ein unnötiges Einschalten am Gegenende, verlängert aber auch die Zeit bis<br />
zur dortigen Wiedereinschaltung. Sie ist unkritisch für einpolige Unterbrechungen<br />
oder bei Radialnetzen oder in vermaschten Netzen, wenn keine Stabilitätsprobleme<br />
zu erwarten sind.<br />
A<br />
B<br />
7SA522<br />
WS1<br />
WS1<br />
7SA522<br />
AWE mit<br />
definierten<br />
Pausenzeiten<br />
AWE Inter-EIN >AWE Inter-EIN ≥1<br />
AWE im<br />
ASP-Mode<br />
Bild 6-95<br />
AWE mit Inter–EIN Funktion über die Wirkschnittstelle.<br />
Die Übertragung des Einkommandos kann mit einer Signalübertragungsmethode unter<br />
Verwendung der Wirkschnittstellen (Bestellvariante) erfolgen. Parallel zum Absetzen<br />
der Meldung AWE Inter-EIN wird diese Information über die Wirkschnittstelle<br />
zum Gegenende übertragen. Die Information wird mit der des Binäreinganges >AWE<br />
Inter-EIN verodert und der Automatischen Wiedereinschaltung zur Verfügung gestellt.<br />
(Bild 6-95)<br />
Anschluss eines<br />
externen Wiedereinschaltgerätes<br />
Soll 7SA522 mit einem externen Wiedereinschaltgerät zusammenarbeiten, so sind<br />
die hierfür vorgesehenen binären Ein- und Ausgaben zu beachten. Folgende Ein- und<br />
Ausgaben können als Empfehlung angesehen werden:<br />
Binäreingaben:<br />
383 >FreigWE StufenÜber diese Binäreingabe steuert das externe Wiedereinschaltgerät<br />
die vor Wiedereinschaltung vorgesehenen Stufen<br />
der einzelnen Kurzschlussschutzfunktionen (z.B. Übergreifzone<br />
bei Distanzschutz). Der Eingang kann entfallen,<br />
wenn keine Übergreifstufe benötigt wird (z.B. Differentialschutz<br />
oder Vergleichsverfahren mit Distanzschutz, siehe<br />
auch oben unter Randtitel „Selektivität vor Wiedereinschaltung“).<br />
382 >nur 1polig Das externe Wiedereinschaltgerät ist nur 1-polig programmiert;<br />
die vor Wiedereinschaltung vorgesehenen Stufen der<br />
einzelnen Schutzfunktionen werden über FNr. 383 nur bei<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-179
Funktionen<br />
einphasigen Fehlern aktiviert; bei mehrphasigen Fehlern<br />
sind die hierfür vorgesehenen Stufen der einzelnen Kurzschlussschutzfunktionen<br />
nicht freigegeben. Der Eingang<br />
kann entfallen, wenn keine Übergreifstufe benötigt wird<br />
(z.B. Differentialschutz oder Vergleichsverfahren mit Distanzschutz,<br />
siehe auch oben unter Randtitel „Selektivität vor<br />
Wiedereinschaltung“).<br />
381 >1polig AUS Das externe Wiedereinschaltgerät erlaubt 1-polige Auslösung<br />
(logische Inversion der 3-poligen Kopplung). Ist die<br />
Eingabe unbelegt oder nicht rangiert, erfolgt bei jedem Fehler<br />
3-polige Auslösung durch die Schutzfunktionen. Wenn<br />
das externe Wiedereinschaltgerät dieses Signal nicht liefern<br />
kann, sondern stattdessen ein Signal „3-polige Kopplung“<br />
liefert, muss dies bei der Rangierung der Binäreingaben<br />
(siehe Abschnitt 5.2) berücksichtigt werden: Das Signal<br />
ist dort zu invertieren (L–aktiv = ohne Spannung aktiv).<br />
Binärausgaben:<br />
501 Ger. Anregung Anregung Schutzgerät, allgemein (wenn vom externen Wiedereinschaltgerät<br />
benötigt).<br />
515 Ger. AUS L123 Auslösung Schutzgerät 3-polig,<br />
512 Ger.AUS1polL1 Auslösung Schutzgerät 1-polig Phase L1.<br />
515 Ger. AUS L123 Auslösung Schutzgerät 3-polig,<br />
513 Ger.AUS1polL2 Auslösung Schutzgerät 1-polig Phase L2.<br />
515 Ger. AUS L123 Auslösung Schutzgerät 3-polig,<br />
514 Ger.AUS1polL3 Auslösung Schutzgerät 1-polig Phase L3.<br />
Um eine phasenzugeordnete Auslösemeldung zu erhalten, müssen die jeweils einpoligen<br />
Auslösekommandos mit dem dreipoligen Auslösekommando zu einem Ausgang<br />
zusammengefasst werden.<br />
Bild 6-96 zeigt als Anschlussbeispiel die Zusammenschaltung zwischen 7SA522 und<br />
einem externen Wiedereinschaltgerät mit einem Programmwahlschalter.<br />
Je nach den Erfordernissen des externen Wiedereinschaltgerätes können auch die<br />
drei einpoligen Meldungen (FNr 512, 513, 514) zu einem Ausgang „einpolige Auslösung“<br />
zusammengefasst werden; die FNr 515 gibt das Signal „dreipolige Auslösung“<br />
an das externe Gerät.<br />
Bei ausschließlich dreipoligen Unterbrechungszyklen genügen in der Regel Generalanrege-<br />
(FNr 501, wenn vom externen Wiedereinschaltgerät benötigt) und -auslösesignal<br />
(FNr 511) von 7SA522 (siehe Bild 6-97).<br />
6-180 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
7SA522<br />
externes<br />
WE–Gerät<br />
Ger. Anregung<br />
Ger. AUS L123<br />
Ger.AUS1polL1<br />
Ger. AUS L123<br />
Ger.AUS1polL2<br />
Ger. AUS L123<br />
Ger.AUS1polL3<br />
L+<br />
L–<br />
>FreigWE Stufen<br />
>1polig AUS<br />
L+<br />
>nur 1polig<br />
L–<br />
3-pol<br />
L–<br />
Bild 6-96<br />
1-pol<br />
L+<br />
1-/3-pol<br />
Wahlschalter<br />
Anschlussbeispiel mit externem Wiedereinschaltgerät für 1-/3-polige Wiedereinschaltung<br />
mit Wahlschalter<br />
7SA522<br />
externes<br />
WE–Gerät<br />
Ger. Anregung<br />
Gerät AUS<br />
L+<br />
L–<br />
>FreigWE Stufen<br />
L–<br />
L+<br />
Bild 6-97<br />
Anschlussbeispiel mit externem Wiedereinschaltgerät für 3-polige Wiedereinschaltung<br />
Steuerung der internen<br />
Wiedereinschaltautomatik<br />
durch ein externes<br />
Schutzgerät<br />
Sofern 7SA522 mit der internen Wiedereinschaltautomatik ausgerüstet ist, kann diese<br />
auch von einem externen Schutzgerät gesteuert werden. Dies ist z.B. für Leitungsenden<br />
mit Schutzdopplung oder zusätzlichem Reserveschutz sinnvoll, wenn ein zweiter<br />
Schutz für das gleiche Leitungsende eingesetzt ist und mit der im 7SA522 integrierten<br />
Wiedereinschaltautomatik zusammenarbeiten soll.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-181
Funktionen<br />
In diesem Fall sind die hierfür vorgesehenen binären Ein- und Ausgaben zu beachten.<br />
Hierbei ist zu unterscheiden, ob die interne Wiedereinschaltautomatik von der Anregung<br />
oder vom Auslösekommando des externen Schutzes gesteuert werden soll (siehe<br />
auch oben unter „Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik“ (Seite 6-171).<br />
Wird die Wiedereinschaltautomatik vom Auslösekommando gesteuert, können für<br />
1-polige Zyklen folgende Ein- und Ausgaben als Empfehlung angesehen werden:<br />
Der Anwurf der internen Wiedereinschaltautomatik erfolgt über die Binäreingaben:<br />
2711 >G-Anr für AWE Generalanregung für die Wiedereinschaltautomatik (nur<br />
für Wirkzeit benötigt),<br />
2712 >Aus L1 f. WE Auslösekommando L1 für die Wiedereinschaltautomatik,<br />
2713 >Aus L2 f. WE Auslösekommando L2 für die Wiedereinschaltautomatik,<br />
2714 >Aus L3 f. WE Auslösekommando L3 für die Wiedereinschaltautomatik.<br />
Die Generalanregung ist für den Start der Wirkzeiten maßgebend. Außerdem ist sie<br />
notwendig, wenn die interne Wiedereinschaltautomatik Folgefehler über Anregung erkennen<br />
soll. In anderen Fällen ist diese Eingangsinformation überflüssig.<br />
Mit den Auslösekommandos wird entschieden, ob die Pausenzeit für einpolige oder<br />
für dreipolige Unterbrechungszyklen wirksam wird, bzw. ob bei dreipoliger Auslösung<br />
die Wiedereinschaltung gesperrt wird (abhängig von der Parametrierung der Pausenzeiten).<br />
Bild 6-98 zeigt als Anschlussbeispiel die Zusammenschaltung zwischen der internen<br />
Wiedereinschaltautomatik 7SA522 und einem externen Schutzgerät, wenn 1-polige<br />
Zyklen erwünscht sind.<br />
Um den externen Schutz dreipolig zu koppeln und ggf. seine beschleunigten Stufen<br />
vor Wiedereinschaltung freizugeben, eignen sich die Ausgabefunktionen:<br />
2864 AWE 1polig erl. interne Wiedereinschaltautomatik bereit für 1-poligen Unterbrechungszyklus,<br />
d.h. erlaubt 1-polige Auslösung (logische<br />
Inversion der 3-poligen Kopplung).<br />
2889 AWE Freig. 1.WE interne Wiedereinschaltautomatik bereit für den ersten<br />
Unterbrechungszyklus, d.h. gibt die für Wiedereinschaltung<br />
maßgebende Stufe des externen Schutzes frei, für<br />
weitere Zyklen können entsprechende Ausgaben benutzt<br />
werden. Der Ausgang kann entfallen, wenn der externe<br />
Schutz keine Übergreifstufe benötigt (z.B. Differentialschutz<br />
oder Vergleichsverfahren mit Distanzschutz).<br />
2820 AWE 1pol. Prog. interne Wiedereinschaltautomatik ist 1-polig programmiert,<br />
d.h. schaltet nur nach 1-poliger Auslösung wieder<br />
ein. Der Ausgang kann entfallen, wenn keine Übergreifstufe<br />
benötigt wird (z.B. Differentialschutz oder Vergleichsverfahren<br />
mit Distanzschutz).<br />
Anstelle der drei phasengerechten Auslösekommandos kann man der internen Wiedereinschaltautomatik<br />
auch — sofern das externe Schutzgerät dies zulässt — die einpolige<br />
und dreipolige Auslösung mitteilen, d.h. folgende Binäreingaben des 7SA522<br />
belegen:<br />
2711 >G-Anr für AWE Generalanregung für die interne Wiedereinschaltautomatik<br />
(nur für Wirkzeit benötigt),<br />
2715 >AUS 1pol.f.WE Auslösekommando 1-polig für die interne Wiedereinschaltautomatik,<br />
6-182 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
2716 >AUS 3pol.f.WE Auslösekommando 3-polig für die interne Wiedereinschaltautomatik.<br />
Sollen nur dreipolige Unterbrechungszyklen durchgeführt werden, reicht es aus, die<br />
Binäreingabe „>AUS 3pol.f.WE“(FNr2716) für das Auslösesignal zu belegen. Bild<br />
6-99 zeigt ein Beispiel. Die Freigabe eventueller Übergreifstufen des externen Schutzes<br />
erfolgt wieder über „AWE Freig. 1.WE“ (FNr2889) und ggf. von weiteren Zyklen.<br />
externes<br />
Schutzgerät<br />
7SA522<br />
G–Anregung<br />
>G–Anr für AWE<br />
Auslösung L1<br />
>AUS L1 f. AWE<br />
Auslösung L2<br />
>AUS L2 f. AWE<br />
Auslösung L3<br />
>AUS L3 f. AWE<br />
L+<br />
L–<br />
Freig AWE-Stufe<br />
3-polige Kopplung<br />
AWE Freig. 1.WE<br />
(ggf. für weitere WE)<br />
AWE 1polig erl.<br />
nur 1-polig<br />
AWE 1pol. Prog.<br />
L–<br />
Bild 6-98<br />
Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für 1-/3-polige Wiedereinschaltung;<br />
AWE–Betriebsart = Mit Auskommando<br />
L–<br />
externes<br />
Schutzgerät<br />
7SA522<br />
Anregung<br />
>G–Anr für AWE<br />
Auslösung<br />
>AUS 3pol.f.WE<br />
L+<br />
L–<br />
L–<br />
Freig AWE-Stufe<br />
AWE Freig. 1.WE<br />
(ggf. für weitere WE)<br />
L+<br />
Bild 6-99<br />
Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für 3-polige Wiedereinschaltung;<br />
AWE–Betriebsart = Mit Auskommando<br />
Wird hingegen die interne Wiedereinschaltautomatik von der Anregung gesteuert,<br />
müssen die phasengerechten Anregesignale vom externen Schutz angeschlossen<br />
werden, sofern eine Unterscheidung der Anregeart gewünscht wird. Für die Auslö-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-183
Funktionen<br />
sung genügt dann das generelle Auslösekommando (FNr 2746). Bild 6-<strong>10</strong>0 zeigt Anschlussbeispiele.<br />
externes<br />
Schutzgerät<br />
7SA522<br />
Anregung L1<br />
>Anr L1 für AWE<br />
Anregung L2<br />
>Anr L2 für AWE<br />
Anregung L3<br />
>Anr L3 für AWE<br />
Auslösung<br />
>G–AUS für AWE<br />
L+<br />
Anregesignal für jede Phase<br />
Frei AWE-Stufe<br />
AWE Freig. 1.WE<br />
(ggf. für weitere WE)<br />
L– L+<br />
L–<br />
externes<br />
Schutzgerät<br />
7SA522<br />
Anregung 1-phasig<br />
>Anr 1ph.f.AWE<br />
Anregung 2-phasig<br />
>Anr 2ph.f.AWE<br />
Anregung 3-phasig<br />
>Anr 3ph.f.AWE<br />
Auslösung<br />
>G–AUS für AWE<br />
L+<br />
L–<br />
Frei AWE-Stufe<br />
AWE Freig. 1.WE<br />
(ggf. für weitere WE)<br />
L– L+<br />
Anregesignal 1-phasig, 2-phasig und 3-phasig<br />
Bild 6-<strong>10</strong>0 Anschlussbeispiel mit externem Schutzgerät für fehlerabhängige Pausenzeit —<br />
Pausenzeitsteuerung durch Anregesignale des Schutzgerätes; AWE–Betriebsart<br />
= Mit Anregung<br />
2 Schutzeinrichtungen<br />
mit 2 Wiedereinschaltautomatiken<br />
Sofern für einen Leitungsabzweig Schutzdopplung vorgesehen ist und jeder Schutz<br />
mit einer eigenen Wiedereinschaltautomatik arbeitet, sind gewisse Signalaustauschmöglichkeiten<br />
zwischen den beiden Kombinationen erforderlich. Das Anschlussbeispiel<br />
Bild 6-<strong>10</strong>1 zeigt die notwendigen Querverbindungen.<br />
Wenn die Hilfskontakte des Leistungsschalters phasengerecht angeschlossen sind,<br />
ist eine dreipolige Kopplung bei Auslösung von mehr als einem Schalterpol durch das<br />
7SA522 gewährleistet. Voraussetzung ist, dass die dreipolige Schaltermitnahme aktiviert<br />
ist (siehe Abschnitt 6.13.2 unter Randtitel „Dreipolige Schaltermitnahme“, Seite<br />
6-184 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
6-188). Eine externe Automatik zur dreipoligen Kopplung erübrigt sich also, wenn obige<br />
Bedingungen erfüllt sind. Dadurch ist zweipolige Auslösung unter allen Umständen<br />
ausgeschlossen.<br />
7SA522<br />
Zweitschutz<br />
interne<br />
WE–Funktion<br />
2. WE–<br />
Automatik<br />
BE<br />
>G–Anr für AWE<br />
Gen. Anr.<br />
BE<br />
BE<br />
>AUS L1 f. WE<br />
Aus L1<br />
BE<br />
BE<br />
>AUS L2 f. WE<br />
Aus L2<br />
BE<br />
BE<br />
>AUS L3 f. WE<br />
Aus L3<br />
BE<br />
L– L–<br />
L+<br />
Schutzfunktion<br />
M<br />
Gen. Anr.*)<br />
Gen. Anr.<br />
2. Schutzrelais<br />
M<br />
L+<br />
M<br />
AUS L1*)<br />
Aus L1<br />
M<br />
M<br />
AUS L2*)<br />
Aus L2<br />
M<br />
M<br />
AUS L3*)<br />
Aus L3<br />
M<br />
L+<br />
K<br />
Ger.AUS1polL1<br />
Ger. AUS L123<br />
Aus L1<br />
K<br />
L+<br />
K<br />
Ger.AUS1polL2<br />
Ger. AUS L123<br />
Aus L2<br />
K<br />
K<br />
Ger.AUS1polL3<br />
Ger. AUS L123<br />
Aus L3<br />
K<br />
BE – Binäreingabe<br />
M – Meldeausgang<br />
K – Kommandos<br />
*) – für alle Schutzfunktionen<br />
die mit WE arbeiten<br />
L1 L2 L3<br />
zum Leistungsschalter<br />
Bild 6-<strong>10</strong>1<br />
Anschlussbeispiel für 2 Schutzeinrichtungen mit 2 Wiedereinschaltautomatiken<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-185
Funktionen<br />
6.13.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Allgemeines<br />
Wird auf dem Abzweig, für den der Distanzschutz 7SA522 eingesetzt wird, keine Wiedereinschaltung<br />
durchgeführt (z.B. bei Kabeln, Transformatoren, Motoren, o.Ä.),<br />
muss die Wiedereinschaltautomatik wegprojektiert werden (siehe Abschnitt 5.1,<br />
Adresse 133). Die Wiedereinschaltautomatik ist dann völlig unwirksam, d.h. es erfolgt<br />
im 7SA522 keine Bearbeitung der Wiedereinschaltautomatik. Es gibt keine diesbezüglichen<br />
Meldungen, Binäreingaben für die Wiedereinschaltautomatik werden ignoriert.<br />
Alle Parameter für die Einstellungen der Wiedereinschaltautomatik sind unzugänglich<br />
und haben keine Bedeutung.<br />
Soll dagegen die interne Wiedereinschaltautomatik verwendet werden, muss bei der<br />
Projektierung des Geräteumfangs (siehe Abschnitt 5.1) unter Adresse 133 AUTO-WE<br />
die Art der Wiedereinschaltung und unter Adresse 134 die AWE BETRIEBSART eingestellt<br />
sein.<br />
Mit der integrierten Wiedereinschaltautomatik erlaubt 7SA522 bis zu 8 Wiedereinschaltversuche.<br />
Während die Einstellungen in den Adresse 3401 bis 3441 für alle Unterbrechungszyklen<br />
gemeinsam sind, werden die individuellen Einstellungen der Zyklen<br />
ab Adresse 3450 vorgenommen. Dabei können Sie für die ersten vier Unterbrechungszyklen<br />
unterschiedliche individuelle Parameter einstellen. Ab dem fünften Zyklus<br />
gelten die Parameter für den vierten Zyklus.<br />
Unter Adresse 3401 AUTO-WE kann die Wiedereinschaltautomatik Ein- oder Ausgeschaltet<br />
werden.<br />
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung<br />
erfolgen kann, ist, dass zum Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik<br />
(d.h. bei Beginn des ersten Auslösekommandos) der Leistungsschalter für mindestens<br />
einen AUS–EIN–AUS–Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft des Leistungsschalters<br />
wird dem Gerät über die Binäreingabe „>LS1 bereit“ (FNr371) mitgeteilt. Für den<br />
Fall, dass ein solches Signal nicht zur Verfügung steht, belassen Sie die Einstellung<br />
unter Adresse 3402 LS? VOR ANWURF = Nein, da anderenfalls überhaupt keine automatische<br />
Wiedereinschaltung möglich wäre. Ist die Leistungsschalterabfrage möglich,<br />
sollten Sie LS? VOR ANWURF = Ja einstellen.<br />
Weiterhin kann die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abgefragt<br />
werden. Dies wird bei der Einstellung der individuellen Unterbrechungszyklen<br />
eingestellt (siehe unten).<br />
Für die Kontrolle der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters während der Pausenzeiten<br />
können Sie unter Adresse 3409 T LS-ÜBERW. eine Leistungsschalter–Bereitschafts–Überwachungszeit<br />
einstellen. Die Zeit wird etwas höher als die Regenerationszeit<br />
des Leistungsschalters nach einem AUS–EIN–AUS–Zyklus eingestellt. Sollte<br />
der Leistungsschalter bis zum Ablauf dieser Zeit nicht wieder bereit sein, wird nicht<br />
eingeschaltet; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert.<br />
Das Abwarten der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters kann zu einer Verlängerung<br />
der Pausenzeiten führen. Auch die Abfrage einer Synchronprüfung (wenn verwendet)<br />
kann die Wiedereinschaltung verzögern. Um eine unkontrollierte Verlängerung<br />
zu vermeiden, können Sie unter Adresse 3411A T PAUSE VERL. eine maximale<br />
Verlängerung der Pausenzeit in diesem Fall einstellen. Bei Einstellung ∞ ist diese<br />
Verlängerung unbegrenzt. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere<br />
Parameter“ möglich. Berücksichtigen Sie, dass längere Pausenzeiten nach dreipoliger<br />
Abschaltung nur zulässig sind, wenn keine Stabilitätsprobleme auftreten oder vor<br />
Wiedereinschaltung eine Synchronprüfung stattfindet.<br />
Die Sperrzeit T SPERRZEIT (Adresse 3403) ist die Zeitspanne, nach der nach einer<br />
erfolgreichen Wiedereinschaltung die Netzstörung als beendet gilt. Eine erneute Aus-<br />
6-186 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
lösung einer Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit bewirkt, dass bei mehrmaliger Wiedereinschaltung<br />
der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist keine weitere<br />
Wiedereinschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung die letzte Wiedereinschaltung<br />
als erfolglos. Die Sperrzeit muss also länger sein als die längste Kommandozeit<br />
einer Schutzfunktion, die die Wiedereinschaltautomatik starten kann.<br />
Im Allgemeinen genügen einige Sekunden. In gewitterreichen oder sturmreichen Gegenden<br />
ist eine kürzere Sperrzeit sinnvoll, um die Gefahr der endgültigen Abschaltung<br />
infolge kurz aufeinander folgender Blitzeinschläge oder Seilüberschläge (Seiltanzen)<br />
zu mindern.<br />
Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine<br />
Möglichkeit der Leistungsschalterüberwachung (siehe oben) besteht (z.B. wegen fehlender<br />
Hilfskontakte und LS–bereit–Informationen). Dann muss die Sperrzeit länger<br />
als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.<br />
Die Blockierdauer bei Hand–Ein–Erkennung T BLK HANDEIN (Adresse 3404)muss<br />
das sichere Ein- und Ausschalten des Leistungsschalters gewährleisten (0,5 s bis<br />
1 s). Wenn innerhalb dieser Zeit nach erkannter Einschaltung des Leistungsschalters<br />
von einer Schutzfunktion ein Fehler erkannt wurde, findet keine Wiedereinschaltung<br />
statt und es kommt es zu einer endgültigen dreipoligen Abschaltung. Ist dies nicht erwünscht,<br />
wird Adresse 3404 auf 0 eingestellt.<br />
Die Möglichkeiten zur Behandlung von Folgefehlern sind in Abschnitt 6.13.1 unter<br />
Randtitel „Behandlung von Folgefehlern“ (Seite 6-176) beschrieben. Die Folgefehlerbehandlung<br />
entfällt für Leitungsenden, an denen von der adaptiven spannungslosen<br />
Pause Gebrauch gemacht wird (Adresse 133 AUTO-WE = ASP, Abschnitt 5.1). Die folgenden<br />
Adressen 3406 und 3407 sind dann für diese Geräte ohne Belang und nicht<br />
zugänglich.<br />
Die Erkennung eines Folgefehlers können Sie unter Adresse 3406 FOLGEFEHLER-<br />
ERK. bestimmen. FOLGEFEHLERERK. Mit Anregung bedeutet, dass während einer<br />
spannungslosen Pause jede Anregung einer Schutzfunktion als Folgefehler interpretiert<br />
wird. Bei FOLGEFEHLERERK. Mit Auskommando wird ein Fehler während<br />
einer spannungslosen Pause nur dann als Folgefehler gewertet, wenn er zu einem<br />
Auslösekommando einer Schutzfunktion geführt hat. Hierzu können auch Auslösekommandos<br />
gehören, die von extern über Binäreingabe eingekoppelt oder von einem<br />
anderen Ende des Schutzobjektes übertragen worden sind. Wenn ein externes<br />
Schutzgerät mit der internen Wiedereinschaltautomatik zusammenarbeitet, setzt die<br />
Folgefehlererkennung mit Anregung voraus, dass auch ein Anregesignal des externen<br />
Gerätes am 7SA522 angeschlossen ist; sonst kann ein Folgefehler erst mit dem<br />
externen Auslösekommando erkannt werden, auch wenn hier Mit Anregung eingestellt<br />
wurde.<br />
Die Reaktion bei Folgefehlern wählen Sie unter Adresse 3407. FOLGEFEHLER blockiert<br />
AWE bedeutet, dass nach Erkennen eines Folgefehlers keine Wiedereinschaltung<br />
durchgeführt wird. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn überhaupt nur einpolige<br />
Unterbrechungen durchgeführt werden sollen oder beim Zuschalten nach der folgenden<br />
dreipoligen Pause Stabilitätsprobleme zu erwarten sind. Soll durch die Abschaltung<br />
des Folgefehlers ein dreipoliger Unterbrechungszyklus eingeleitet werden,<br />
stellen Sie FOLGEFEHLER = Start TP FOLGE ein. In diesem Fall wird mit dem dreipoligen<br />
Auslösekommando des Folgefehlers eine dreipolige Pause mit getrennt einstellbarer<br />
Pausenzeit gestartet. Dies ist nur sinnvoll, wenn auch dreipolige Unterbrechungen<br />
zulässig sind.<br />
Adresse 3408 T ANWURFÜBERW. überwacht die Reaktion des Leistungsschalters<br />
nach einem Auslösekommando. Wenn der Schalter nach dieser Zeit (ab Beginn des<br />
Auslösekommandos) nicht geöffnet hat, wird die Wiedereinschaltautomatik dynamisch<br />
blockiert. Kriterium für das Öffnen ist die Stellung der Leistungsschalter–Hilfs-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-187
Funktionen<br />
kontakte bzw. das Verschwinden des Auslösekommandos. Wenn an dem Abzweig<br />
ein Schalterversagerschutz (intern oder extern) eingesetzt wird, soll diese Zeit kürzer<br />
sein als die Verzögerungszeit des Schalterversagerschutzes, damit im Fall eines Versagens<br />
des Leistungsschalters keine Wiedereinschaltung durchgeführt wird.<br />
Wenn das Wiedereinschaltkommando an das andere Ende übertragen wird, können<br />
Sie diese Übertragung mittels Adresse 34<strong>10</strong> T INTER-EIN verzögern. Diese Übertragung<br />
setzt voraus, dass das Gerät am Gegenende mit adaptiver spannungsloser<br />
Pause arbeitet (Adresse 133 AUTO-WE = ASP am Gegenende, siehe auch Abschnitt<br />
5.1). Anderenfalls ist dieser Parameter irrelevant. Einerseits kann diese Verzögerung<br />
verhindern, dass das Gerät am Gegenende unnötig wiedereinschaltet, wenn die örtliche<br />
Wiedereinschaltung erfolglos bleibt. Andererseits ist zu bedenken, dass die Leitung<br />
nicht für den Energietransport zur Verfügung steht, solange nicht auch das Gegenende<br />
eingeschaltet hat. Für die Betrachtung der Netzstabilität muss sie also zur<br />
Pausenzeit addiert werden.<br />
Konfiguration der<br />
Wiedereinschaltautomatik<br />
Die Konfiguration betrifft das Zusammenwirken zwischen den Schutz- und Zusatzfunktionen<br />
des Gerätes und der Wiedereinschaltautomatik. Sie können hier bestimmen,<br />
welche Funktionen des Gerätes die Wiedereinschaltautomatik anwerfen sollen<br />
und welche nicht.<br />
Bei 7SA522 betrifft dies:<br />
Adresse 3420 AWE mit DIST., d.h. mit Distanzschutz,<br />
Adresse 3421 AWE mit SAB, d.h. mit Hochstrom–Schnellabschaltung,<br />
Adresse 3422 AWE mit ASE, d.h. mit Auslösung bei schwacher Einspeisung,<br />
Adresse 3123 AWE mit EF, d.h. mit Erdfehlerschutz für geerdete Netze,<br />
Adresse 3424 AWE mit EXT, d.h. mit extern eingekoppeltem Auslösekommando,<br />
Adresse 3425 AWE mit U/AMZ, d.h. mit Überstromzeitschutz.<br />
Für die Funktionen, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen sollen, wird die entsprechende<br />
Adresse auf Ja gestellt, für die übrigen auf Nein. Die restlichen Funktionen<br />
(Überspannungsschutz, Schalterversagerschutz) können die Wiedereinschaltautomatik<br />
nicht anwerfen, da eine Wiedereinschaltung hier nicht sinnvoll ist.<br />
Dreipolige Schaltermitnahme<br />
Wenn es während der Pausenzeit eines einpoligen Zyklus zu einer Blockierung der<br />
Wiedereinschaltung kommt, ohne dass ein dreipoliges Auslösekommando abgegeben<br />
wurde, bleibt die Leitung einpolig abgeschaltet. Mit Adresse 3130 MITNAHME<br />
3POL. bestimmen Sie, dass die Auslöselogik des Gerätes in diesem Fall ein dreipoliges<br />
Auslösekommando absetzt (Zwangsgleichlauf der Schalterpole). Stellen Sie diese<br />
Adresse auf Ja, wenn der Schalter einzelpolig gesteuert werden kann und selbst<br />
keinen Zwangsgleichlauf hat. Aber auch sonst kommt das Gerät dem Zwangsgleichlauf<br />
der Schalterpole zuvor, da die dreipolige Mitnahme des Gerätes sofort wirksam<br />
ist, sobald die Wiedereinschaltung nach einpoliger Auslösung blockiert wird oder die<br />
Schalterhilfskontakte eine unplausible Schalterstellung melden (siehe auch Abschnitt<br />
6.13.1 unter Randtitel „Verarbeitung der Hilfskontakte des Leistungsschalters“). Die<br />
dreipolige Schaltermitnahme wird auch wirksam, wenn ausschließlich dreipolige Zyklen<br />
erlaubt sind, aber von extern über Binäreingabe eine einpolige Auslösung gemeldet<br />
wird.<br />
Wenn nur eine gemeinsame dreipolige Steuerung des Schalters möglich ist, wird die<br />
Mitnahme nicht benötigt.<br />
Rückspannungsüberwachung<br />
/<br />
Verkürzte Wiedereinschaltung<br />
Unter Adresse 3431 kann die Rückspannungsüberwachung oder die verkürzte Wiedereinschaltung<br />
wirksam geschaltet werden. Beide Möglichkeiten schließen sich gegenseitig<br />
aus. Sie setzen voraus, dass die Spannungswandler leitungsseitig angeordnet<br />
sind. Ist das nicht der Fall oder soll keine der beiden Funktionen verwendet wer-<br />
6-188 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
den, stellen Sie RSÜ/VWE = ohne ein. Wird von der adaptiven spannungslosen Pause<br />
Gebrauch gemacht (siehe unten), entfallen die hier erwähnten Parameter, da die adaptive<br />
spannungslose Pause die Eigenschaften der verkürzten Wiedereinschaltung<br />
impliziert.<br />
RSÜ/VWE = RSÜ bedeutet, dass die Leitungsrückspannungsüberwachung verwendet<br />
wird. Diese erlaubt nur dann eine Wiedereinschaltung, wenn vorher fest steht, dass<br />
die Leitung spannungslos gewesen ist. In diesem Fall stellen Sie unter Adresse 3441<br />
Uphe Betrieb< die Grenzspannung Phase–Erde ein, unterhalb derer die Leitung<br />
mit Sicherheit als spannungslos (abgeschaltet) gelten soll. Die Einstellung erfolgt in<br />
Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 kann dieser<br />
Wert als Primärwert eingegeben werden. Adresse 3438 T U STABIL bestimmt<br />
die für die Feststellung der Spannungslosigkeit zur Verfügung stehende Messzeit.<br />
Adresse 3440 ist hier irrelevant.<br />
RSÜ/VWE = VWE bedeutet, dass die verkürzte Wiedereinschaltung verwendet wird.<br />
Diese ist im Detail in Abschnitt 6.13.1 unter Randtitel „Verkürzte Wiedereinschaltung<br />
(VWE)“, Seite 6-177, beschrieben. In diesem Fall stellen Sie unter Adresse 3440<br />
Uphe Betrieb> die Grenzspannung Phase–Erdeein, oberhalb derer die Leitung als<br />
fehlerfrei gelten soll. Sie muss niedriger sein als die kleinste zu erwartende betriebliche<br />
Spannung. Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels<br />
Personalcomputer und DIGSI ® 4 kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden.<br />
Adresse 3438 T U STABIL bestimmt die für die Feststellung der Spannung zur<br />
Verfügung stehende Messzeit. Sie soll länger sein als etwaige transiente Ausgleichschwingungen<br />
bei Zuschalten der Leitung. Adresse 3441 ist hier irrelevant.<br />
Adaptive<br />
spannungslose<br />
Pause (ASP)<br />
Wenn mit adaptiver spannungsloser Pause gearbeitet wird, ist bereits im Vorfeld darauf<br />
zu achten, dass je Leitung ein Ende mit definierten Pausenzeiten arbeitet und<br />
über eine Einspeisung verfügt. Das andere (oder die anderen bei Mehrbeinleitungen)<br />
kann mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten. Wesentliche Voraussetzung ist<br />
auch, dass die Spannungswandler leitungsseitig installiert sind. Details über das Verfahren<br />
finden Sie in Abschnitt 6.13.1 unter Randtitel „Adaptive spannungslose Pause<br />
(ASP)“ auf Seite 6-177.<br />
Für das Leitungsende mit definierten Pausenzeiten muss bei der Projektierung der<br />
Schutzfunktionen (Abschnitt 5.1) unter Adresse 133 AUTO-WE die Anzahl der gewünschten<br />
Unterbrechungszyklen eingestellt sein. Für die Geräte, die mit adaptiver<br />
spannungsloser Pause arbeiten, muss bei der Projektierung der Schutzfunktionen<br />
(Abschnitt 5.1) unter Adresse 133 AUTO-WE = ASP eingestellt sein. Für letztere werden<br />
nur die im Folgenden beschriebenen Parameter abgefragt. Für die einzelnen Wiedereinschaltzyklen<br />
gibt es dann keine Einstellungen. Die adaptive spannungslose<br />
Pause impliziert auch die Möglichkeiten der verkürzten Wiedereinschaltung.<br />
Die adaptive spannungslose Pause kann spannungsgesteuert oder inter–EIN–gesteuert<br />
sein. Beides ist auch gleichzeitig möglich. Im ersten Fall erfolgt Wiedereinschaltung<br />
nach Kurzschlussabschaltung, sobald die Spannung vom Gegenende<br />
durch die dortige Wiedereinschaltung erkannt wird. Hierzu muss das Gerät an leitungsseitige<br />
Spannungswandler angeschlossen sein. Bei Inter–EIN wartet die Wiedereinschaltautomatik<br />
auf ein vom Gegenende übertragenes Inter–EIN–Kommando.<br />
Die Wirkzeit ASP T WIRK (Adresse 3433) ist die Zeit nach Anregung durch irgendeine<br />
Schutzfunktion, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen kann, innerhalb der<br />
das Auslösekommando erscheinen muss. Tritt das Kommando erst nach Ablauf der<br />
Wirkzeit auf, erfolgt keine Wiedereinschaltung. Je nach Projektierung des Funktionsumfangs<br />
(siehe Abschnitt 5.1) kann die Wirkzeit auch fehlen; dies gilt insbesondere<br />
dann, wenn eine anwerfende Schutzfunktion kein Anregesignal hat.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-189
Funktionen<br />
Die Pausenzeiten werden durch das Wiedereinschaltkommando des Gerätes am Leitungsende<br />
mit den definierten Pausenzeiten bestimmt. In Fällen, wo dieses Wiedereinschaltkommando<br />
ausbleibt, z.B. weil dort die Wiedereinschaltung zwischenzeitlich<br />
blockiert wurde, muss die Bereitschaft des lokalen Gerätes irgendwann in den Ruhezustand<br />
zurückkehren. Dies geschieht nach der maximalen Wartezeit ASP T MAX<br />
(Adresse 3434). Sie muss so lang sein, dass noch die letzte Wiedereinschaltung des<br />
Gegenendes hinein fällt. Bei einmaliger Wiedereinschaltung genügt die Summe aus<br />
maximaler Pausenzeit plus Sperrzeit des anderen Gerätes. Bei mehrmaliger Wiedereinschaltung<br />
ist der ungünstigste Fall, dass alle Wiedereinschaltungen des anderen<br />
Endes bis auf die letzte erfolglos sind. Die Zeit aller dieser Zyklen ist zu berücksichtigen.<br />
Um sich genauere Rechnungen zu ersparen, können Sie die Summe aller Pausenzeiten<br />
und aller Kommandozeiten der Auslösungen plus eine Sperrzeit ansetzen.<br />
Unter Adresse 3435 ASP erlaubt 1p. können Sie bestimmen, ob einpolige Auslösung<br />
erlaubt sein soll (vorausgesetzt, einpolige Auslösung ist überhaupt möglich).<br />
Wenn Nein, löst der Schutz bei allen Fehlerarten dreipolig aus. Bei Ja sind die Auslösemöglichkeiten<br />
der anwerfenden Schutzfunktionen maßgebend.<br />
Unter Adresse 3436 ASP LS? vor WE bestimmen Sie, ob vor der Wiedereinschaltung<br />
nach adaptiver spannungsloser Pause die Bereitschaft des Leistungsschalters<br />
abgefragt werden soll. Wenn Sie Ja einstellen, kann sich die Pausenzeit verlängern,<br />
wenn nach ihrem Ablauf der Leistungsschalter nicht für einen EIN–AUS–Zyklus bereit<br />
ist, maximal um die Leistungsschalter–Überwachungszeit; diese wurde für alle Wiedereinschaltzyklen<br />
gemeinsam unter Adresse 3409 (siehe oben) eingestellt. Näheres<br />
über die Leistungsschalter–Überwachung finden Sie in der Funktionsbeschreibung,<br />
Abschnitt 6.13.1, unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters“,<br />
Seite 6-172.<br />
Wenn es im Netz während einer dreipoligen Unterbrechung zu Stabilitätsproblemen<br />
kommen kann, sollten Sie Adresse 3437 ASP: Syn-Check auf Ja stellen. In diesem<br />
Fall wird vor der Wiedereinschaltung nach dreipoliger Abschaltung zunächst geprüft,<br />
ob die Spannungen von Abzweig und Sammelschiene hinreichend synchron sind. Voraussetzung<br />
hierfür ist, dass das Gerät über eine Spannungs- und Synchronkontrolle<br />
verfügt oder ein externes Gerät hierfür vorhanden ist. Wenn nur einpolige Unterbrechungszyklen<br />
durchgeführt werden oder keine Stabilitätsprobleme während dreipoliger<br />
Pause zu erwarten sind (z.B. wegen hochgradiger Vermaschung des Netzes oder<br />
in Radialnetzen), stellen Sie Adresse 3437 auf Nein.<br />
Adressen 3438 und 3440 sind nur von Bedeutung, wenn die spannungsgesteuerte<br />
adaptive spannungslose Pause verwendet wird. Stellen Sie unter Adresse 3440 Uphe<br />
Betrieb> die Grenzspannung Phase–Erdeein, oberhalb derer die Leitung als fehlerfrei<br />
gelten soll. Sie muss niedriger sein als die kleinste zu erwartende betriebliche<br />
Spannung. Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer<br />
und DIGSI ® 4 kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden.<br />
Adresse 3438 T U STABIL bestimmt die für die Feststellung der Spannung zur Verfügung<br />
stehende Messzeit. Sie soll länger sein als etwaige transiente Ausgleichschwingungen<br />
bei Zuschalten der Leitung.<br />
1. Wiedereinschaltzyklus<br />
Wenn Sie an einem Leitungsende mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten, werden<br />
hier keine weiteren Parameter für die einzelnen Unterbrechungszyklen abgefragt.<br />
Alle folgenden, den einzelnen Zyklen zugeordneten Parameter sind dann überflüssig<br />
und nicht zugänglich.<br />
Adresse 3450 1.WE: ANWURF ist nur verfügbar, wenn die Wiedereinschaltautomatik<br />
in der Betriebsart mit Wirkzeit arbeitet, d.h. bei der Projektierung der Schutzfunktionen<br />
(siehe Abschnitt 5.1) Adresse 134 AWE BETRIEBSART = Anr. und Twirk oder AUS<br />
und Twirk eingestellt wurde (Ersteres nur bei ausschließlich dreipoliger Auslösung).<br />
Sie bestimmt, ob mit dem ersten Zyklus überhaupt ein Anwurf der Wiedereinschaltau-<br />
6-190 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
tomatik stattfinden soll. Diese Adresse ist hauptsächlich wegen der Einheitlichkeit der<br />
Parameter für jeden Wiedereinschaltversuch vorhanden und für den ersten Zyklus mit<br />
Ja zu beantworten. Wenn mehrere Zyklen durchgeführt werden, können Sie (bei Betriebsart<br />
Anr....) mit diesem Parameter und unterschiedlichen Wirkzeiten die Wirksamkeit<br />
der Zyklen steuern. In Abschnitt 6.13.1 sind unter Randtitel „Wirkzeiten“ (Seite<br />
6-170) Hinweise und Beispiele angeführt.<br />
Die Wirkzeit 1.WE: T WIRK (Adresse 3451) ist die Zeit nach Anregung durch eine<br />
Schutzfunktion, die die Wiedereinschaltautomatik anwerfen kann, innerhalb der das<br />
Auslösekommando erscheinen muss. Tritt das Kommando erst nach Ablauf der Wirkzeit<br />
auf, erfolgt keine Wiedereinschaltung. Je nach Projektierung des Funktionsumfangs<br />
(siehe Abschnitt 5.1) kann die Wirkzeit auch fehlen; dies gilt insbesondere dann,<br />
wenn eine anwerfende Schutzfunktion kein Anregesignal hat.<br />
Je nach projektierter Betriebsart der Wiedereinschaltautomatik (siehe Abschnitt 5.1<br />
unter Adresse 134 AWE BETRIEBSART) sind nur die Adressen 3456 und 3457 (wenn<br />
Betriebsart = AUS ...) oder die Adressen 3453 bis 3455 (wenn Betriebsart = Anr. ...)<br />
verfügbar.<br />
Bei Betriebsart = AUS ... können Sie verschiedene Pausenzeiten für einpolige und<br />
dreipolige Unterbrechungszyklen einstellen. Ob einpolig oder dreipolig ausgelöst wird,<br />
hängt allein von den anwerfenden Schutzfunktionen ab. Einpolige Auslösung ist natürlich<br />
nur möglich, wenn das Gerät und die entsprechende Schutzfunktion auch für<br />
einpolige Auslösung geeignet sind.<br />
Adresse 3456 1.WE: TP AUS1Po ist die Pausenzeit nach 1-poliger Auslösung,<br />
Adresse 3457 1.WE: TP AUS3Po ist die Pausenzeit nach 3-poliger Auslösung.<br />
Wenn Sie nur einen einpoligen Unterbrechungszyklus zulassen wollen, stellen Sie die<br />
Pausenzeit für dreipolige Auslösung auf ∞ ein. Wenn Sie nur einen dreipoligen Unterbrechungszyklus<br />
zulassen wollen, stellen Sie die Pausenzeit für einpolige Auslösung<br />
auf ∞ ein; der Schutz löst dann bei jeder Fehlerart dreipolig aus.<br />
Die Pausenzeit nach einpoliger Abschaltung (falls eingestellt) 1.WE: TP AUS1Po<br />
(Adresse 3456) soll lang genug sein, dass der Kurzschlusslichtbogen verloschen und<br />
die ihn umgebende Luft entionisiert ist, damit die Wiedereinschaltung Erfolg verspricht.<br />
Wegen der Umladung der Leiterkapazitäten ist diese Zeit umso länger, je länger<br />
die Leitung ist. Übliche Werte liegen bei 0,9 s bis 1,5 s.<br />
Bei dreipoliger Abschaltung (Adresse 3457 1.WE: TP AUS3Po) steht die Stabilität<br />
des Netzes im Vordergrund. Da die abgeschaltete Leitung keine synchronisierenden<br />
Kräfte entwickeln kann, ist häufig nur eine kurze spannungslose Pause zulässig. Übliche<br />
Werte liegen bei 0,3 s bis 0,6 s. Ist das Gerät mit Synchronkontrolle ausgerüstet<br />
(vgl. Abschnitt 6.14) oder arbeitet es mit einem externen Synchronkontrollgerät zusammen,<br />
kann u.U. auch eine längere Zeit toleriert werden. Auch in Radialnetzen sind<br />
längere dreipolige Pausen möglich.<br />
Bei Betriebsart = Anr. ... können Sie die Pausenzeit von der Art der Anregung der<br />
anwerfenden Schutzfunktion(en) abhängig machen:<br />
Adresse 3453 1.WE: TP ANR1Ph ist die Pausenzeit nach 1-phasiger Anregung,<br />
Adresse 3454 1.WE: TP ANR2Ph ist die Pausenzeit nach 2-phasiger Anregung,<br />
Adresse 3455 1.WE: TP ANR3Ph ist die Pausenzeit nach 3-phasiger Anregung.<br />
Soll die Pausenzeit bei allen Fehlerarten gleich sein, stellen Sie alle drei Parameter<br />
gleich ein. Beachten Sie, dass diese Einstellungen nur unterschiedliche Pausenzeiten<br />
bei verschiedenen Anregungen nach sich ziehen. Die Auslösung kann nur dreipolig<br />
sein.<br />
Wenn Sie bei der Einstellung der Reaktion auf Folgefehler (siehe oben unter „Allgemeines“,<br />
Seite 6-186) Adresse 3407 FOLGEFEHLER startet TP FOLGE eingestellt<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-191
Funktionen<br />
haben, können Sie für die dreipolige Pause nach Abschaltung des Folgefehlers eine<br />
getrennte Pausenzeit 1.WE: TP FOLGE. (Adresse 3458) einstellen. Auch hierfür<br />
sind Stabilitätsgesichtspunkte maßgebend. Normalerweise kann sie wie Adresse<br />
3457 1.WE: TP AUS3Po eingestellt werden.<br />
Unter Adresse 3459 1.WE: LS?vor WE bestimmen Sie, ob vor dieser ersten Wiedereinschaltung<br />
die Bereitschaft des Leistungsschalters abgefragt werden soll. Wenn<br />
Sie Ja einstellen, kann sich die Pausenzeit verlängern, wenn nach ihrem Ablauf der<br />
Leistungsschalter nicht für einen EIN–AUS–Zyklus bereit ist, maximal um die Leistungsschalter–Überwachungszeit;<br />
diese wurde für alle Wiedereinschaltzyklen gemeinsam<br />
unter Adresse 3409 (siehe oben) eingestellt. Näheres über die Leistungsschalter–Überwachung<br />
finden Sie in der Funktionsbeschreibung, Abschnitt 6.13.1,<br />
unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters“, Seite 6-172.<br />
Wenn es im Netz während einer dreipoligen Unterbrechung zu Stabilitätsproblemen<br />
kommen kann, sollten Sie Adresse 3460 1.WE: Syn-Check auf Ja stellen. In diesem<br />
Fall wird vor jeder Wiedereinschaltung nach dreipoliger Abschaltung zunächst<br />
geprüft, ob die Spannungen von Abzweig und Sammelschiene hinreichend synchron<br />
sind. Voraussetzung hierfür ist, dass das Gerät über eine Spannungs- und Synchronkontrolle<br />
verfügt oder ein externes Gerät hierfür vorhanden ist. Wenn nur einpolige<br />
Unterbrechungszyklen durchgeführt werden oder keine Stabilitätsprobleme während<br />
dreipoliger Pause zu erwarten sind (z.B. wegen hochgradiger Vermaschung des Netzes<br />
oder in Radialnetzen), stellen Sie Adresse 3460 auf Nein.<br />
2. bis 4. Wiedereinschaltzyklus<br />
Wenn bei der Projektierung des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1) mehrere Zyklen<br />
eingestellt worden sind, können Sie für den 2. bis 4. Zyklus individuelle Wiedereinschaltparameter<br />
einstellen. Die Möglichkeiten sind die gleichen wie für den 1. Zyklus.<br />
Je nach Projektierung der Schutzfunktionen (Abschnitt 5.1) ist auch hier nur ein Teil<br />
der folgenden Parameter verfügbar.<br />
Für den 2. Zyklus:<br />
Adresse 3461 2.WE: ANWURF; Anwurf im 2. Zyklus überhaupt erlaubt<br />
Adresse 3462 2.WE: T WIRK; Wirkzeit für den 2. Zyklus<br />
Adresse 3464 2.WE: TP ANR1Ph; Pausenzeit nach 1-phasiger Anregung<br />
Adresse 3465 2.WE: TP ANR2Ph; Pausenzeit nach 2-phasiger Anregung<br />
Adresse 3466 2.WE: TP ANR3Ph; Pausenzeit nach 3-phasiger Anregung<br />
Adresse 3467 2.WE: TP AUS1Po; Pausenzeit nach 1-poliger Auslösung<br />
Adresse 3468 2.WE: TP AUS3Po; Pausenzeit nach 3-poliger Auslösung<br />
Adresse 3469 2.WE: TP FOLGE.; Pausenzeit bei Folgefehler<br />
Adresse 3470 2.WE: LS?vor WE; LS-Bereitschaft vor Wiedereinschaltung prüfen<br />
Adresse 3471 2.WE: Syn-Check; Synchronprüfung nach 3-poliger Auslösung<br />
Für den 3. Zyklus:<br />
Adresse 3472 3.WE: ANWURF; Anwurf im 3. Zyklus überhaupt erlaubt<br />
Adresse 3473 3.WE: T WIRK; Wirkzeit für den 3. Zyklus<br />
Adresse 3475 3.WE: TP ANR1Ph; Pausenzeit nach 1-phasiger Anregung<br />
Adresse 3476 3.WE: TP ANR2Ph; Pausenzeit nach 2-phasiger Anregung<br />
Adresse 3477 3.WE: TP ANR3Ph; Pausenzeit nach 3-phasiger Anregung<br />
Adresse 3478 3.WE: TP AUS1Po; Pausenzeit nach 1-poliger Auslösung<br />
Adresse 3479 3.WE: TP AUS3Po; Pausenzeit nach 3-poliger Auslösung<br />
Adresse 3480 3.WE: TP FOLGE.; Pausenzeit bei Folgefehler<br />
Adresse 3481 3.WE: LS?vor WE; LS-Bereitschaft vor Wiedereinschaltung prüfen<br />
Adresse 3482 3.WE: Syn-Check; Synchronprüfung nach 3-poliger Auslösung<br />
Für den 4. Zyklus:<br />
Adresse 3483 4.WE: ANWURF; Anwurf im 4. Zyklus überhaupt erlaubt<br />
Adresse 3484 4.WE: T WIRK; Wirkzeit für den 4. Zyklus<br />
Adresse 3486 4.WE: TP ANR1Ph; Pausenzeit nach 1-phasiger Anregung<br />
6-192 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Adresse 3487 4.WE: TP ANR2Ph; Pausenzeit nach 2-phasiger Anregung<br />
Adresse 3488 4.WE: TP ANR3Ph; Pausenzeit nach 3-phasiger Anregung<br />
Adresse 3489 4.WE: TP AUS1Po; Pausenzeit nach 1-poliger Auslösung<br />
Adresse 3490 4.WE: TP AUS3Po; Pausenzeit nach 3-poliger Auslösung<br />
Adresse 3491 4.WE: TP FOLGE.; Pausenzeit bei Folgefehler<br />
Adresse 3492 4.WE: LS?vor WE; LS-Bereitschaft vor Wiedereinschaltung prüfen<br />
Adresse 3493 4.WE: Syn-Check; Synchronprüfung nach 3-poliger Auslösung<br />
5. bis 8. Wiedereinschaltzyklus<br />
Wenn bei der Projektierung des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1) mehr als vier Zyklen<br />
eingestellt worden sind, arbeiten die auf den vierten Zyklus folgenden mit den Einstellwerten<br />
des vierten Zyklus.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-193
Funktionen<br />
6.13.3 Parameterübersicht<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3401 AUTO-WE Aus<br />
Ein<br />
Ein<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
3402 LS? VOR ANWURF Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor dem Anwurf<br />
prüfen?<br />
3403 T SPERRZEIT 0.50..300.00 s 3.00 s Sperrzeit nach Wiedereinschaltung<br />
3404 T BLK HANDEIN 0.50..300.00 s; 0 1.00 s Blockierdauer bei<br />
Hand-Ein-Erkennung<br />
3406 FOLGEFEHLER-<br />
ERK.<br />
Mit Anregung<br />
Mit Auskommando<br />
Mit Auskommando<br />
Folgefehlererkennung<br />
3407 FOLGEFEHLER blockiert AWE<br />
startet TP FOLGE<br />
startet TP FOLGE<br />
Folgefehler in der spannungslosen<br />
Pause<br />
3408 T ANWURF-<br />
ÜBERW.<br />
0.01..300.00 s 0.20 s Anwurfüberwachungszeit<br />
3409 T LS-ÜBERW. 0.01..300.00 s 3.00 s LS-Bereitschafts-Überwachungszeit<br />
34<strong>10</strong> T INTER-EIN 0.00..300.00 s; ∞ ∞ s Zeit bis Inter-EIN<br />
3411A T PAUSE VERL. 0.50..300.00 s; ∞ ∞ s Maximale Verlängerung der<br />
Pausenzeit<br />
3430 MITNAHME 3POL. Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
3-polige Mitnahme (LS Plausibilität)<br />
3433 ASP T WIRK 0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
3434 ASP T MAX 0.50..3000.00 s 5.00 s Maximale Pausenzeit<br />
3435 ASP erlaubt 1p. Ja<br />
Nein<br />
Nein Einpolige Auslösung erlaubt ?<br />
3436 ASP LS? vor WE Ja<br />
Nein<br />
3437 ASP: Syn-Check Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
Synchrocheck nach 3-poliger<br />
Pause<br />
3438 T U STABIL 0.<strong>10</strong>..30.00 s 0.<strong>10</strong> s Zeit für stabilen Zustand der<br />
Spannung<br />
3440 Uphe Betrieb> 30..90 V 48 V Grenzwert für fehlerfreie Spannung<br />
3441 Uphe Betrieb< 2..70 V 30 V Grenzwert für Spannungsfreiheit<br />
3450 1.WE: ANWURF Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
Anwurf mit diesem Zyklus<br />
erlaubt ?<br />
3451 1.WE: T WIRK 0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
3453 1.WE: TP ANR1Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
6-194 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3454 1.WE: TP ANR2Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
3455 1.WE: TP ANR3Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
3456 1.WE: TP AUS1Po 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
3457 1.WE: TP AUS3Po 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
3458 1.WE: TP FOLGE. 0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3459 1.WE: LS?vor WE Ja<br />
Nein<br />
3460 1.WE: Syn-Check Ja<br />
Nein<br />
3461 2.WE: ANWURF Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
Synchrocheck nach 3-poliger<br />
Pause<br />
Anwurf mit diesem Zyklus<br />
erlaubt ?<br />
3462 2.WE: T WIRK 0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
3464 2.WE: TP ANR1Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
3465 2.WE: TP ANR2Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
3466 2.WE: TP ANR3Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
3467 2.WE: TP AUS1Po 0.01..1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
3468 2.WE: TP AUS3Po 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
3469 2.WE: TP FOLGE. 0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3470 2.WE: LS?vor WE Ja<br />
Nein<br />
3471 2.WE: Syn-Check Ja<br />
Nein<br />
3472 3.WE: ANWURF Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
Synchrocheck nach 3-poliger<br />
Pause<br />
Anwurf mit diesem Zyklus<br />
erlaubt ?<br />
3473 3.WE: T WIRK 0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
3475 3.WE: TP ANR1Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
3476 3.WE: TP ANR2Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
3477 3.WE: TP ANR3Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
3478 3.WE: TP AUS1Po 0.01..1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
3479 3.WE: TP AUS3Po 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-195
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3480 3.WE: TP FOLGE. 0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3481 3.WE: LS?vor WE Ja<br />
Nein<br />
3482 3.WE: Syn-Check Ja<br />
Nein<br />
3483 4.WE: ANWURF Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
Synchrocheck nach 3-poliger<br />
Pause<br />
Anwurf mit diesem Zyklus<br />
erlaubt<br />
3484 4.WE: T WIRK 0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
3486 4.WE: TP ANR1Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
3487 4.WE: TP ANR2Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
3488 4.WE: TP ANR3Ph 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
3489 4.WE: TP AUS1Po 0.01..1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
3490 4.WE: TP AUS3Po 0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
3491 4.WE: TP FOLGE. 0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3492 4.WE: LS?vor WE Ja<br />
Nein<br />
3493 4.WE: Syn-Check Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
Synchrocheck nach 3-poliger<br />
Pause<br />
3431 RSÜ/VWE ohne<br />
Verkürzte WE<br />
Rückspannungsüberwachung<br />
3420 AWE mit DIST. Ja<br />
Nein<br />
3421 AWE mit SAB Ja<br />
Nein<br />
ohne Rückspannungsüberwachung /<br />
Verkürzte WE<br />
Ja AWE mit Distanzschutz ?<br />
Ja AWE nach Schnellabschaltung ?<br />
3422 AWE mit ASE Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
AWE nach AUS bei schwacher<br />
Einspeisung?<br />
3423 AWE mit EF Ja<br />
Nein<br />
Ja AWE mit Erdfehlerschutz ?<br />
3424 AWE mit EXT Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
AWE nach AUS durch ext. Einkopplung<br />
?<br />
3425 AWE mit U/AMZ Ja<br />
Nein<br />
Ja AWE mit Überstromzeitschutz ?<br />
6-196 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
6.13.4 Informationsübersicht<br />
Die wichtigsten Informationen der Wiedereinschaltautomatik werden kurz erläutert,<br />
soweit sie nicht durch die Erläuterungen der nachfolgenden Listen erklärt oder im vorausgehenden<br />
Text ausführlich beschieben sind.<br />
„>1.AWE blk“ (FNr2742) bis„>4.-n.AWE blk“ (FNr2745)<br />
Der entsprechende Unterbrechungszyklus wird blockiert. Besteht eine Blockierung<br />
bereits bei Anwurf der Wiedereinschaltautomatik, wird der blockierte Zyklus nicht<br />
durchgeführt und ggf. übersprungen (wenn andere Zyklen erlaubt). Entsprechendes<br />
gilt bei angeworfener Wiedereinschaltautomatik außerhalb des blockierten Zyklus.<br />
Kommt die Blockierung für einen Zyklus, der gerade läuft, wird die Wiedereinschaltautomatik<br />
dynamisch blockiert; es gibt dann keine weiteren automatischen Wiedereinschaltungen.<br />
„AWE Freig. 1.WE“ (FNr2889) bis„AWE Freig. 4.WE“ (FNr2892)<br />
Die Wiedereinschaltautomatik ist für den entsprechenden Wiedereinschaltzyklus bereit.<br />
Die Information zeigt an, welcher Zyklus als nächster durchgeführt wird. Hiermit<br />
können z.B. externe Schutzfunktionen auf beschleunigte oder übergreifende Auslösung<br />
vor der entsprechenden Wiedereinschaltung gestellt werden.<br />
„AWE Sperre“ (FNr2783)<br />
Die Wiedereinschaltautomatik ist gesperrt (z.B. Leistungsschalter nicht bereit). Die Information<br />
zeigt dem Betrieb an, dass es bei einer kommenden Netzstörung eine endgültige<br />
Auslösung, also ohne Wiedereinschaltung, geben wird. Wenn die Wiedereinschaltautomatik<br />
bereits angeworfen ist, erscheint diese Information nicht.<br />
„AWE nicht ber.“ (FNr2784)<br />
Die Wiedereinschaltautomatik ist momentan nicht zur Wiedereinschaltung bereit. Außer<br />
der oben erwähnten „AWE Sperre“ (FNr2783) können auch Hindernisse während<br />
des Ablaufs von Unterbrechungszyklen vorliegen, wie „Wirkzeit abgelaufen“ oder<br />
„letzte Sperrzeit läuft“. Die Information ist besonders beim Prüfen hilfreich, da man<br />
während dieser Meldung keine Schutzprüfung mit Wiedereinschaltung einleiten kann.<br />
„AWE läuft“ (FNr2801)<br />
Diese Information kommt mit dem Anwurf der Wiedereinschaltautomatik, also mit dem<br />
ersten Auslösekommando, das die Wiedereinschaltautomatik starten kann. Wenn die<br />
Wiedereinschaltung erfolgreich war (oder irgendeine bei mehreren), geht diese Information<br />
mit dem Ablauf der letzten Sperrzeit. Wenn keine Wiedereinschaltung erfolgreich<br />
war oder die Wiedereinschaltung blockiert wurde, endet sie mit dem letzten —<br />
dem endgültigen — Auslösekommando.<br />
„AWE Sync.-Anfo“ (FNr2865)<br />
Messanforderung an ein externes Synchronkontrollgerät. Die Information kommt mit<br />
dem Ablauf einer Pausenzeit nach dreipoliger Abschaltung, wenn eine Synchronanforderung<br />
für den entsprechenden Zyklus parametriert wurde. Wiedereinschaltung<br />
erfolgt dann erst, wenn von der Synchronkontrolle die Freigabe „>Sync.von ext“<br />
(FNr 2731) erteilt worden ist.<br />
„>Sync.von ext“ (FNr2731)<br />
Freigabe der Wiedereinschaltung von einem externen Synchronkontrollgerät, wenn<br />
diese über die Ausgangsinformation „AWE Sync.-Anfo“ (FNr2865) angefordert<br />
wurde.<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
2701 >AWE ein >AWE einschalten<br />
2702 >AWE aus >AWE ausschalten<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-197
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
2703 >AWE blk >AWE blockieren<br />
2711 >G-Anr für AWE >AWE: Generalanregung für Anwurf von ext<br />
2712 >Aus L1 f. WE >AWE: Aus L1 für Anwurf von extern<br />
2713 >Aus L2 f. WE >AWE: Aus L2 für Anwurf von extern<br />
2714 >Aus L3 f. WE >AWE: Aus L3 für Anwurf von extern<br />
2715 >AUS 1pol.f.WE >AWE: AUS 1polig für Anwurf von extern<br />
2716 >AUS 3pol.f.WE >AWE: AUS 3polig für Anwurf von extern<br />
2727 >AWE Inter-EIN >AWE: Inter-EIN von der Gegenstation<br />
2731 >Sync.von ext >AWE: Synchron-Freigabe von extern<br />
2737 >1polige WE blk >AWE: 1poligen AWE-Zyklus blockieren<br />
2738 >3polige WE blk >AWE: 3poligen AWE-Zyklus blockieren<br />
2739 >1ph. WE blk >AWE: 1phasigen AWE-Zyklus blockieren<br />
2740 >2ph. WE blk >AWE: 2phasigen AWE-Zyklus blockieren<br />
2741 >3ph. WE blk >AWE: 3phasigen AWE-Zyklus blockieren<br />
2742 >1.AWE blk >AWE: 1. Zyklus blockieren<br />
2743 >2.AWE blk >AWE: 2. Zyklus blockieren<br />
2744 >3.AWE blk >AWE: 3. Zyklus blockieren<br />
2745 >4.-n.AWE blk >AWE: 4.-n. Zyklus blockieren<br />
2746 >G-AUS für AWE >AWE: Generalaus für Anwurf von extern<br />
2747 >Anr L1 für AWE >AWE: Anregung L1 für Anwurf von extern<br />
2748 >Anr L2 für AWE >AWE: Anregung L2 für Anwurf von extern<br />
2749 >Anr L3 für AWE >AWE: Anregung L3 für Anwurf von extern<br />
2750 >Anr 1ph.f.AWE >AWE:Anregung 1phasig für Anwurf von ext<br />
2751 >Anr 2ph.f.AWE >AWE:Anregung 2phasig für Anwurf von ext<br />
2752 >Anr 3ph.f.AWE >AWE:Anregung 3phasig für Anwurf von ext<br />
2781 AWE aus AWE ist ausgeschaltet<br />
2782 AWE ein AWE ist eingeschaltet<br />
2783 AWE Sperre AWE kann nicht angeworfen werden<br />
2784 AWE nicht ber. AWE momentan nicht bereit<br />
2787 AWE LS nicht b. AWE: Leistungsschalter nicht bereit<br />
2788 AWE Abl.TLSUEW AWE: LS-Überwachungszeit abgelaufen<br />
2796 AWE EABin AWE: Ein/Aus über Binäreingabe<br />
2801 AWE läuft AWE angeworfen<br />
2809 AWE Abl. T Anw. AWE: Anwurfüberwachungszeit abgelaufen<br />
28<strong>10</strong> AWE Abl. TP Max AWE: Max. Länge der Pause überschritten<br />
2818 AWE FOLGEFEHLER AWE hat einen Folgefehler erkannt<br />
6-198 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
2820 AWE 1pol. Prog. AWE-Zyklus auf nur 1polig eingestellt<br />
2821 AWE T Folge AWE: Pausenzeit bei Folgefehler läuft<br />
2839 AWE T1pol.Pause AWE: 1polige Pausenzeit läuft<br />
2840 AWE T3pol.Pause AWE: 3polige Pausenzeit läuft<br />
2841 AWE T1ph.Pause AWE: 1phasige Pausenzeit läuft<br />
2842 AWE T2ph.Pause AWE: 2phasige Pausenzeit läuft<br />
2843 AWE T3ph.Pause AWE: 3phasige Pausenzeit läuft<br />
2844 AWE 1.Zyklus AWE: 1. Zyklus läuft<br />
2845 AWE 2.Zyklus AWE: 2. Zyklus läuft<br />
2846 AWE 3.Zyklus AWE: 3. Zyklus läuft<br />
2847 AWE >3.Zyklus AWE: Zyklus > 3. Zyklus läuft<br />
2848 AWE ASP-Zyklus AWE: ASP-Zyklus läuft<br />
2851 AWE EIN-Kom. AWE: Einkommando<br />
2852 AWE EIN1p,1.Zyk AWE: Einkommando nach 1poligem 1.Zyklus<br />
2853 AWE EIN3p,1.Zyk AWE: Einkommando nach 3poligem 1.Zyklus<br />
2854 AWE EIN >=2.Zyk AWE: Einkommando ab 2.Zyklus<br />
2861 AWE Tsperr AWE: Sperrzeit läuft<br />
2862 AWE erfolgreich AWE erfolgreich abgeschlossen<br />
2864 AWE 1polig erl. AWE erlaubt 1polige Auslösung<br />
2865 AWE Sync.-Anfo AWE: Messanforderung an Synchrocheck<br />
2871 AWE AUS Mitn. AWE: Auskommando 3polige Mitnahme<br />
2889 AWE Freig. 1.WE AWE: Zonenfreigabe im 1. Zyklus<br />
2890 AWE Freig. 2.WE AWE: Zonenfreigabe im 2. Zyklus<br />
2891 AWE Freig. 3.WE AWE: Zonenfreigabe im 3. Zyklus<br />
2892 AWE Freig. 4.WE AWE: Zonenfreigabe im 4. Zyklus<br />
2893 AWE Freig. ASP AWE: Zonenfreigabe im ASP-Zyklus<br />
2894 AWE Inter-EIN AWE: Inter-EIN<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-199
Funktionen<br />
6.14 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
6.14.1 Funktionsbeschreibung<br />
Allgemeines<br />
Die Synchronkontrolle prüft beim Zuschalten eines Abzweigs an eine Sammelschiene,<br />
ob die Einschaltung ohne Gefahr für die Stabilität des Netzes zulässig ist. Durch<br />
Parametrierung wird bestimmt, ob die Synchronprüfung nur bei automatischer Wiedereinschaltung<br />
oder nur bei Hand–Einschaltung oder in beiden Fällen durchzuführen<br />
ist. Es können auch für Automatik–Ein und für Hand–Ein unterschiedliche Freigabekriterien<br />
parametriert werden.<br />
Für den Vergleich der beiden Spannungen benutzt die Synchronkontrolle die Abzweigspannung<br />
U Ltg und eine zusätzlich anzuschließende Sammelschienenspannung<br />
U SS . Letztere kann eine beliebige Leiter–Erde– oder Leiter–Leiter–Spannung<br />
sein.<br />
I<br />
U Ltg<br />
Leitung<br />
7SA522<br />
AUS<br />
Schutz<br />
EIN<br />
WE<br />
Sync<br />
Sammelschiene<br />
Steuerquittierschalter<br />
U SS<br />
L+<br />
Bild 6-<strong>10</strong>2<br />
Synchronkontrolle beim Einschalten<br />
Wenn zwischen Abzweig–Spannungswandler und Sammelschienen–Spannungswandler<br />
ein Transformator zwischengeschaltet ist (Bild 6-<strong>10</strong>3), lässt sich dessen<br />
Schaltgruppe im 7SA522 anpassen, so dass keine externen Anpassungsmittel erforderlich<br />
sind.<br />
Die Synchronkontroll–Funktion des 7SA522 arbeitet in der Regel mit der integrierten<br />
Wiedereinschaltautomatik und der Hand–Ein–Funktion zusammen. Es ist jedoch<br />
auch möglich, mit einer externen Wiedereinschaltautomatik zu arbeiten. In diesem<br />
Fall muss der Signalaustausch zwischen den Geräten über binäre Ein- und Ausgänge<br />
erfolgen. Wenn auch weitere Steuerfunktionen mit Synchronkontrolle arbeiten sollen,<br />
müssen diese mit der Hand–Ein–Funktion zusammenarbeiten, entweder über binäre<br />
Aus- und Eingänge oder mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC).<br />
6-200 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
Trafo<br />
I<br />
U Ltg<br />
7SA522<br />
AUS<br />
EIN<br />
Schutz<br />
Sync<br />
Sammelschiene<br />
Steuerquittierschalter<br />
U SS<br />
L+<br />
Bild 6-<strong>10</strong>3<br />
Synchronkontrolle über Transformator<br />
Weiterhin ist Schalten bei synchronen oder asynchronen Netzbedingungen oder bei<br />
beiden möglich. Dabei bedeutet Schalten bei synchronen Netzbedingungen, dass die<br />
Einschaltung freigegeben wird, sobald die Kenndaten (Spannungsbetragsdifferenz<br />
Udiff, Winkeldifferenz PHIdiff und Frequenzdifferenz Fdiff) innerhalb der durch<br />
Einstellung gegebenen Grenzen sind. Für das Schalten bei asynchronen Netzbedingungen<br />
ermittelt das Gerät aus der Winkeldifferenz PHIdiff und der Frequenzdifferenz<br />
Fdiff den Zeitpunkt des Einschaltbefehls so, dass die Spannungen (von Sammelschiene<br />
und Abzweig) im Moment der Polberührung des Leistungsschalters gleich<br />
sind. Dazu muss dem Gerät die Eigenzeit des Leistungsschalters beim Einschalten<br />
mitgeteilt werden. Für Schalten bei synchronen oder asynchronen Netzbedingungen<br />
gelten unterschiedliche Grenzfrequenzdifferenzen: Für ausschließlich synchrone<br />
Netzbedingungen kann die zulässige Frequenzdifferenz eingestellt werden. Wenn<br />
synchron und asynchron geschaltet werden kann, gilt eine Frequenzdifferenz bis<br />
0,01 Hz als synchron, darüber kann eine Grenze für asynchrone Netzbedingungen<br />
eingestellt werden.<br />
Die Synchronkontrolle arbeitet nur, wenn sie eine Messanforderung erhält. Diese<br />
kann von der internen Wiedereinschaltautomatik oder vom Hand–Einschaltkommando<br />
kommen. Sie kann auch von einer externen Wiedereinschaltautomatik über einen<br />
Binäreingang eingekoppelt werden.<br />
Die Synchronkontrolle ihrerseits gibt ein Freigabesignal für die Einschaltung. Ein eigenes<br />
Einschaltkommando kann wahlweise die Einschaltspule des Leistungsschalters<br />
steuern, oder automatisches Wiedereinschaltkommando und Synchron–Einschaltkommando<br />
können in Reihe geschaltet werden.<br />
Die Freigabe ist auf eine einstellbare Synchron–Überwachungszeit begrenzt. Innerhalb<br />
dieser Zeit müssen die parametrierten Bedingungen erfüllt sein. Anderenfalls findet<br />
keine Einschaltung mehr statt. Eine erneute Synchronprüfung ist nur möglich,<br />
wenn eine erneute Messanforderung eingeht.<br />
Nach einer Messanforderung gibt das Gerät Meldungen ab, wenn eine Synchronbedingung<br />
nicht erfüllt ist, wenn also Spannungsbetragsdifferenz Udiff, Frequenzdifferenz<br />
Fdiff oder Winkeldifferenz PHIdiff außerhalb der Grenzwerte liegen. Voraussetzung<br />
für diese Meldungen ist, dass beide Spannungen innerhalb des Arbeitsbereiches<br />
der Synchronkontrolle anliegen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-201
Funktionen<br />
Betriebsarten<br />
Für die Einschaltkontrolle sind folgende Funktionsarten wählbar:<br />
− SYNCHRON = Freigabe bei Synchronismus, d.h. wenn die für den Synchronismus<br />
maßgebenden Kenndaten Udiff, Fdiff,<br />
PHIdiff innerhalb der durch Einstellung gegebenen<br />
Grenzen sind.<br />
− Sync.Uss>Ultg< = Freigabe bei unter Spannung stehender Sammelschiene<br />
(Uss>) und spannungsloser Leitung (Ultg
Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
Wenn kontrolliert werden soll, dass diese Bedingungen für eine bestimmte Mindestzeit<br />
eingehalten werden, können Sie eine solche Mindestzeit als T FREIVERZ einstellen.<br />
Außerdem kann die Synchronüberwachung auf eine maximale Überwachungszeit<br />
T SYNUEW begrenzt werden. Das bedeutet, dass die Bedingungen innerhalb von<br />
T SYNUEW erfüllt sein müssen, und zwar für die Dauer von T FREIVERZ. Ist das der<br />
Fall, wird die Einschaltfreigabe erteilt.<br />
Schalten bei asynchronen<br />
Netzbedingungen<br />
Um eine Freigabe zur Einschaltung zu erteilen, werden folgende Bedingungen überprüft:<br />
− Liegt die Sammelschienenspannung U SS oberhalb des Einstellwertes U>, aber unterhalb<br />
der Maximalspannung Umax?<br />
− Liegt die Abzweigspannung U Ltg oberhalb des Einstellwertes U>, aber unterhalb<br />
der Maximalspannung Umax?<br />
− Liegt die Spannungsbetragsdifferenz ⏐|U Ltg |–|U SS |⏐ innerhalb der zulässigen<br />
Grenze Udiff?<br />
− Liegen beide Frequenzen f SS und f Ltg innerhalb des zulässigen Arbeitsbereiches<br />
f N ±3Hz?<br />
− Liegt die Frequenzdifferenz |f Ltg –f SS | innerhalb der zulässigen Grenze Fdiff?<br />
Nach positivem Ausgang der Prüfungen ermittelt das Gerät aus der Winkeländerung<br />
und der Frequenzdifferenz den nächsten Synchronzeitpunkt. Der Einschaltbefehl wird<br />
zu einem Zeitpunkt erteilt, der um die Einschaltzeit des Leistungsschalters vor dem<br />
Synchronzeitpunkt liegt.<br />
6.14.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Vorbedingungen<br />
Bei der Einstellung der Anlagendaten (siehe Abschnitt 6.1.1) wurde dem Gerät eine<br />
Reihe von Daten mitgeteilt, welche für die Messgrößen und die Arbeitsweise der Synchronkontrolle<br />
von elementarer Bedeutung sind. Dies betrifft die Parameter:<br />
203 UN-WDL PRIMÄR primäre Nennspannung der Spannungswandler des Abzweigs<br />
(verkettet) in kV;<br />
204 UN-WDL SEKUNDÄR sekundäre Nennspannung der Abzweigwandler (verkettet)<br />
in V;<br />
2<strong>10</strong> U4-WANDLER Anschluss des zusätzlichen Spannungsmesseingangs<br />
U 4 ,mussUss–Wandler eingestellt und an eine Sammelschienenspannung<br />
angeschlossen sein;<br />
212 Uss ANSCHL. welche Spannung von den Sammelschienenwandlern<br />
angeschlossen ist;<br />
214A ϕ Uss–Ultg die Phasenverschiebung zwischen Sammelschienenspannung<br />
und Abzweigspannung, falls ein Transformator<br />
zwischengeschaltet ist;<br />
215 Ultg/Uss WDL das Verhältnis der sekundären Abzweigspannung zur<br />
Sammelschienenspannung unter Nennbedingung;<br />
230 NENNFREQUENZ auf die Nennfrequenz des Netzes bezieht sich der Arbeitsbereich<br />
der Synchronkontrolle (f N ±3Hz);<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-203
Funktionen<br />
und, falls Zuschalten bei asynchronen Netzbedingungen erlaubt werden soll,<br />
239 T LS-EIN die Eigenzeit des Leistungsschalters beim Einschalten.<br />
Warnung!<br />
Für das Schalten bei asynchronen Netzbedingungen ist es unumgänglich, dass die Eigenzeit<br />
des Leistungsschalters beim Einschalten in den Anlagendaten 1 (Abschnitt<br />
6.1.1, Adresse 239) richtig eingestellt wurde, da sonst Fehlsynchronisationen möglich<br />
sind!<br />
Allgemeines<br />
Die Synchronkontrolle kann nur arbeiten, wenn sie bei der Projektierung des Geräteumfangs<br />
(siehe Abschnitt 5.1, Adresse 135) alsvorhanden eingestellt wurde.<br />
Für automatische Wiedereinschaltung einerseits und für Hand–Einschaltung des<br />
Leistungsschalters andererseits können Sie unterschiedliche Abfragebedingungen<br />
einstellen.<br />
Die allgemeinen Grenzwerte für die Einschaltkontrolle stellen Sie unter den Adressen<br />
3501 bis 3508 ein. Für automatische Wiedereinschaltung sind zusätzlich die Adressen<br />
35<strong>10</strong> bis 3519, für Hand–Einschaltung die Adressen 3530 bis 3539 maßgebend.<br />
Unter Adresse 3501 SYNCH-KONTR. können Sie die gesamte Synchronkontrollfunktion<br />
Ein- oder Ausschalten. Bei ausgeschalteter Synchronkontrolle werden die Synchronbedingungen<br />
nicht überprüft, und es findet keine Freigabe statt.<br />
Adresse 3502 U< gibt an, unterhalb welcher Spannung der Abzweig oder die Sammelschiene<br />
mit Sicherheit als abgeschaltet angesehen werden kann (für Kontrolle einer<br />
spannungslosen Leitung oder Sammelschiene). Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär.<br />
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 kann dieser Wert<br />
als Primärwert eingegeben werden. Je nach Anschluss der Spannungen sind Leiter–<br />
Erde–Spannungen oder verkettete Spannungen gemeint.<br />
Adresse 3503 U> gibt an, oberhalb welcher Spannung der Abzweig oder die Sammelschiene<br />
mit Sicherheit als eingeschaltet angesehen werden kann (für Kontrolle einer<br />
unter Spannung stehenden Leitung oder Sammelschiene und als untere Grenzspannung<br />
für Synchronkontrolle). Sie muss unterhalb der minimal zu erwartenden betrieblichen<br />
Unterspannung eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei<br />
Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 kann dieser Wert als Primärwert<br />
eingegeben werden. Je nach Anschluss der Spannungen sind Leiter–Erde–<br />
Spannungen oder verkettete Spannungen gemeint.<br />
Mit dem Parameter 3504 Umax stellen Sie die maximale Spannung ein, mit der die<br />
Synchronkontrolle arbeiten soll. Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung<br />
mittels Personalcomputer und DIGSI ® 4 kann dieser Wert als Primärwert eingegeben<br />
werden. Je nach Anschluss der Spannungen sind Leiter–Erde–Spannungen<br />
oder verkettete Spannungen gemeint.<br />
Die Freigabe durch die Synchronkontrolle kann auf eine einstellbare Synchron–Überwachungszeit<br />
T SYNUEW (Adresse 3507) begrenzt werden. Innerhalb dieser Zeit<br />
müssen die parametrierten Bedingungen erfüllt sein. Anderenfalls findet keine Einschaltfreigabe<br />
mehr statt. Wird diese Zeit auf ∞ gestellt, werden die Bedingungen so<br />
lange überprüft, bis sie erfüllt sind.<br />
Schließlich können Sie für das Schalten bei synchronen Netzbedingungen eine Verzögerung<br />
T FREIVERZ (Adresse 3508) einstellen, für die die Synchronbedingungen<br />
mindestens erfüllt sein müssen.<br />
6-204 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
Synchronbedingungen<br />
für<br />
automatische Wiedereinschaltung<br />
Adressen 35<strong>10</strong> bis 3519 sind für die Kontrollbedingungen bei automatischer Wiedereinschaltung<br />
des Leistungsschalters maßgebend. Bei den Einstellungen für die interne<br />
Wiedereinschaltautomatik in Abschnitt 6.13.2 wurde für jeden Zyklus gewählt, ob<br />
Synchronkontrolle bei diesem überhaupt durchgeführt werden soll.<br />
Mit der Adresse 35<strong>10</strong> ZUSCHALTUNG bestimmen Sie, ob Schalten unter asynchronen<br />
Netzbedingungen bei automatischer Wiedereinschaltung erlaubt ist. Stellen Sie mit<br />
T LS–EIN ein, wenn es erlaubt sein soll; dann wird beim Einschaltkommando die<br />
Leistungsschaltereigenzeit berücksichtigt. Beachten Sie, dass das Schalten bei asynchronen<br />
Netzbedingungen nur zulässig ist, wenn die Leistungsschaltereigenzeit richtig<br />
eingestellt wurde (siehe oben unter „Vorbedingungen“)! Wenn Sie automatische<br />
Wiedereinschaltung nur bei synchronen Netzbedingungen zulassen wollen, stellen<br />
Sie ohne T LS–EIN ein.<br />
Die zulässige Differenz der Spannungsbeträge wird in Adresse 3511 Udiff eingestellt.<br />
Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer<br />
und DIGSI ® 4 kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden. Je nach<br />
Anschluss der Spannungen sind Leiter–Erde–Spannungen oder verkettete Spannungen<br />
gemeint.<br />
Die zulässige Betragsdifferenz der Frequenzen stellen Sie in Adresse 3512 Fdiff<br />
ein, die zulässige Betragsdifferenz der Phasenlagen in Adresse 3513 PHIdiff.<br />
In den Adressen 3515A bis 3519 werden die Freigabebedingungen für automatische<br />
Wiedereinschaltung eingestellt. Dabei bedeuten:<br />
3515A SYNCHRON = die Sammelschiene (Uss) und der Abzweig (Ultg)<br />
müssen beide unter Spannung stehen (U>, Adresse<br />
3503); die Synchronbedingungen werden kontrolliert,<br />
d.h. Udiff (Adresse 3511), Fdiff (Adresse 3512)<br />
und PHIdiff (Adresse 3513);<br />
3516 Sync.Uss>Ultg< = die Sammelschiene (Uss) muss unter Spannung stehen<br />
(U>, Adresse 3503), der Abzweig (Ultg) muss<br />
spannungslos sein (U
Funktionen<br />
oben unter „Vorbedingungen“)! Wenn Sie manuelle Einschaltung nur bei synchronen<br />
Netzbedingungen zulassen wollen, stellen Sie ohne T LS–EIN ein.<br />
Die zulässige Differenz der Spannungsbeträge wird in Adresse 3531 HE-Udiff eingestellt.<br />
Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer<br />
und DIGSI ® 4 kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden. Je nach<br />
Anschluss der Spannungen sind Leiter–Erde–Spannungen oder verkettete Spannungen<br />
gemeint.<br />
Die zulässige Betragsdifferenz der Frequenzen stellen Sie in Adresse 3532<br />
HE-Fdiff ein, die zulässige Betragsdifferenz der Phasenlagen in Adresse 3533<br />
HE-PHIdiff.<br />
In den Adressen 3535A bis 3539 werden die Freigabebedingungen für Hand–Einschaltung<br />
eingestellt. Dabei bedeuten:<br />
3535A HE-SYNCHRON = die Sammelschiene (Uss) und der Abzweig (Ultg) müssen<br />
beide unter Spannung stehen (U>, Adresse 3503);<br />
die Synchronbedingungen werden kontrolliert, d.h.<br />
HE-Udiff (Adresse 3531), HE-Fdiff (Adresse 3532)<br />
und HE-PHIdiff (Adresse 3533);<br />
3536 HESynUss>Ultg, Adresse 3503), der Abzweig (Ultg) muss spannungslos<br />
sein (U
Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3508 T FREIVERZ 0.00..30.00 s 0.00 s Freigabeverz. bei synchronen<br />
Netzen<br />
35<strong>10</strong> ZUSCHALTUNG mit LS-Eigenzeit<br />
ohne LS-Eigenzeit<br />
ohne LS-Eigenzeit<br />
Betriebsart der Zuschaltung<br />
3511 Udiff 1.0..40.0 V 2.0 V Zulässige Spannungsdifferenz<br />
3512 Fdiff 0.03..2.00 Hz 0.<strong>10</strong> Hz Zulässige Frequenzdifferenz<br />
3513 PHIdiff 2..60 ° <strong>10</strong> ° Zulässige Winkeldifferenz<br />
3515A SYNCHRON Ja<br />
Nein<br />
3516 Sync.Uss>Ultg< Ja<br />
Nein<br />
3517 Sync.Uss Ja<br />
Nein<br />
3518 Sync.UssSS, U>Ltg<br />
und Synchr.<br />
Zuschaltung bei U>SS und<br />
USS und<br />
U
Funktionen<br />
Handeinschaltung wird bei gleichzeitiger Ansteuerung der Binäreingänge „>Sync.<br />
Mess. HE“ (FNr. 2905) und „>Sync. Mess.AWE“ (FNr. 2906, s.u.) immer Vorrang<br />
gegeben.<br />
„>Sync. Mess.AWE“ (FNr2906)<br />
Messanforderung von einem externen Wiedereinschaltgerät. Hierbei gelten die für automatische<br />
Wiedereinschaltung eingestellten Parameter der Synchronbedingungen.<br />
„Sync. EIN-Frei“ (FNr2951)<br />
Freigabe der Einschaltung an ein externes Wiedereinschaltgerät.<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
2901 >Sync. ein >Synchronkontrolle einschalten<br />
2902 >Sync. aus >Synchronkontrolle ausschalten<br />
2903 >Sync. block >Synchronkontrolle blockieren<br />
2905 >Sync. Mess. HE >Sync. Messanforderung für Hand-Ein<br />
2906 >Sync. Mess.AWE >Sync. Messanforderung für AWE<br />
2907 >Sync. synchr. >Sync-Prog:Zuschalten bei Synchronität<br />
2908 >SyncUss< Ultg> >Sync-Prog:Zuschalten bei ULtg<br />
2909 >SyncUss> Ultg< >Sync-Prog:Zuschalten bei U>SS und USyncUss< Ultg< >Sync-Prog:Zuschalten bei USync-Prog:Durchsteuern<br />
2930 Sync. EABin Sync. Ein/Aus über Binäreingabe<br />
2931 Sync. aus Synchronkontrolle ausgeschaltet<br />
2932 Sync. block Synchronkontrolle blockiert<br />
2934 Sync. Störung Synchronkontrolle ist gestört<br />
2935 Sync. Abl. TUEW Sync. Ablauf der Überwachungszeit<br />
2941 Sync. läuft Synchronkontrolle läuft<br />
2942 Sync. durchst. Synchronkontrolle steuert durch<br />
2943 Sync. synchron Synchronität<br />
2944 Sync.Uss< Ultg> Sync. ULtg<br />
2945 Sync.Uss> Ultg< Sync. U>SS und U Sync. Winkeldifferenz überschritten<br />
2951 Sync. EIN-Frei Sync. Einkommando-Freigabe<br />
2961 Sync. EIN-Kom Sync. Einkommando<br />
2970 Sync. fss>> Sync.Frequenz Sammelschiene > (fn + 3Hz)<br />
2971 Sync. fss
Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
2972 Sync. fltg>> Sync.Frequenz Leitung > (fn + 3Hz)<br />
2973 Sync. fltg> Sync.Spannung Sammelschiene >Umax(P3504)<br />
2975 Sync. Uss (P3503)<br />
2976 Sync. Ultg>> Sync.Spannung Leitung > Umax (P3504)<br />
2977 Sync. Ultg (P3503)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-209
Funktionen<br />
6.15 Spannungsschutz (wahlweise)<br />
Allgemeines<br />
Der Überspannungsschutz hat die Aufgabe, die elektrischen Betriebsmittel vor unzulässigen<br />
Spannungserhöhungen und damit verbundenen Isolationsproblemen zu<br />
schützen.<br />
Spannungserhöhungen entstehen beispielsweise auf schwach belasteten Fernübertragungsleitungen<br />
großer Länge, in Inselnetzen durch Fehler in der Spannungsregelung<br />
von Generatoren oder nach (Voll–)Lastabschaltung eines Generators, bei vom<br />
Netz getrenntem Generator. Auch wenn zur Vermeidung von Leitungsüberspannungen<br />
Kompensationsdrosseln eingesetzt werden, die die Leitungskapazitäten kompensieren<br />
und so die Überspannung mindern, ist bei Ausfall der Drosseln (z.B. durch<br />
Kurzschlussabschaltung) die Isolation durch die Überspannung erheblich gefährdet:<br />
die Leitung muss in kurzer Zeit abgeschaltet werden.<br />
Der Unterspannungsschutz kann z.B. im Netz für Entkupplungs- oder Lastabwurfaufgaben<br />
verwendet werden. Ferner können drohende Stabilitätsprobleme erkannt werden.<br />
Bei Induktionsmaschinen beeinflussen die Unterspannungen Stabilität und zulässige<br />
Kippmomente.<br />
Der Überspannungsschutz im 7SA522 erfasst die Phasenpannungen U L1–E ,U L2–E<br />
und U L3–E , die verketteten Spannungen U L1–L2 ,U L2–L3 und U L3–L1 , sowie die Verlagerungsspannung<br />
3U 0 . Statt der Verlagerungsspannung kann auch eine andere, beliebige<br />
Spannung erfasst werden, die am vierten Spannungseingang U 4 des Gerätes<br />
angeschlossen ist. Des Weiteren berechnet das Gerät das Spannungsmitsystem und<br />
das Spannungsgegensystem, so dass auch die symmetrischen Komponenten überwacht<br />
werden können.<br />
Für den Unterspannungsschutz können ebenfalls die Phasenpannungen U L1–E ,<br />
U L2–E und U L3–E , die verketteten Spannungen U L1–L2 ,U L2–L3 und U L3–L1 , sowie das<br />
Mitsystem verwendet werden.<br />
Diese Spannungsschutzfunktionen können beliebig kombiniert werden. Sie können<br />
getrennt ein- oder ausgeschaltet werden, oder nur auf Meldung gehen. Im letzteren<br />
Fall erscheinen die entsprechenden Auslösekommandos nicht. Jede Spannungsschutzfunktion<br />
ist zweistufig, d.h. sie verfügt über zwei Grenzwerteinstellungen mit jeweils<br />
zugeordneten Verzögerungszeiten.<br />
6.15.1 Funktionsbeschreibung<br />
6.15.1.1 Überspannungsschutz<br />
Überspannung<br />
Phase-Erde<br />
Bild 6-<strong>10</strong>4 zeigt das Logikdiagramm der Phasenspannungsstufen. Von jeder der drei<br />
Messspannungen wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass<br />
Oberschwingungen oder transiente Spannungsspitzen weitgehend unschädlich bleiben.<br />
Die Spannungen werden je zwei Grenzwertstufen Uph> und Uph>> zugeführt.<br />
Das Überschreiten der Grenzwerte durch eine Phasenspannung wird phasengetrennt<br />
gemeldet. Außerdem gibt es für jede Stufe eine generelle Anregemeldung „Uph><br />
Anr“ und„Uph>> Anr“. Das Rückfallverhältnis ist einstellbar (Uph>(>) RÜCK).<br />
6-2<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
Jede Stufe startet eine phasengemeinsame Verzögerungszeit. Der Ablauf der jeweiligen<br />
Verzögerungszeit T Uph> bzw. T Uph>> wird gemeldet und führt zum Auslösekommando<br />
„Uph>(>) AUS“.<br />
Der Überspannungsschutz Phase–Erde kann über eine Binäreingabe „>Uph>(>)<br />
blk“ blockiert werden.<br />
3702 Uph><br />
3709 Uph>(>) RÜCK<br />
U L1-E<br />
U U><br />
L2-E<br />
U L3-E<br />
U>><br />
≥1<br />
FNr <strong>10</strong>242 bis <strong>10</strong>244<br />
Uph>(>) Anr L1<br />
Uph>(>) Anr L2<br />
Uph>(>) Anr L3<br />
FNr <strong>10</strong>201<br />
>Uph>(>) blk<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
3704 Uph>><br />
≥1<br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>240<br />
Uph> Anr<br />
FNr <strong>10</strong>245<br />
T Uph> Ablauf<br />
T Uph><br />
T Uph>><br />
3703<br />
3705<br />
≥1<br />
FNr <strong>10</strong>247<br />
Uph>(>) AUS<br />
≥1<br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>246<br />
T Uph>> Ablauf<br />
FNr <strong>10</strong>241<br />
Uph>> Anr<br />
Bild 6-<strong>10</strong>4<br />
Logikdiagramm des Überspannungsschutzes für Phasenspannungen<br />
Überspannung<br />
Phase–Phase<br />
Der Überspannungsschutz Phase–Phase arbeitet ebenso wie Phase–Erde, nur dass<br />
hier die verkettenten Spannungen erfasst werden. Entsprechend werden auch die<br />
verketteten Spannungen gemeldet, die eine der Stufengrenzwerte Uphph> oder<br />
Uphph>> überschritten haben. Ansonsten gilt prinzipiell auch Bild 6-<strong>10</strong>4.<br />
Der Überspannungsschutz Phase–Phase kann ebenfalls über eine Binäreingabe<br />
„>Uphph>(>) blk“ blockiert werden.<br />
Überspannung<br />
Mitsystem U 1<br />
Das Gerät berechnet das Mitsystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung<br />
U 1 = 1 / 3 ⋅(U L1 +a⋅U L2 +a 2 ⋅U L3 )<br />
mit a =e j120° .<br />
Die resultierende einphasige Wechselspannung wird den beiden Grenzwertstufen<br />
U1> und U1>> zugeführt (siehe Bild 6-<strong>10</strong>5). Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungszeiten<br />
T U1> und T U1>> entsteht wieder ein zweistufiger Überspannungsschutz<br />
für das Mitsystem. Das Rückfallverhältnis ist auch hier einstellbar.<br />
Der Überspannungsschutz für das Mitsystem kann über eine Binäreingabe „>U1>(>)<br />
blk“ blockiert werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-211
Funktionen<br />
U L1-E<br />
U><br />
U L2-E<br />
U L3-E<br />
U Ph–E<br />
U 1<br />
3732 U1><br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>280<br />
U1> Anr<br />
FNr <strong>10</strong>282<br />
T U1> Ablauf<br />
T U1><br />
3739 U1>(>) RÜCK<br />
T U1>><br />
3733<br />
3735<br />
≥1<br />
FNr <strong>10</strong>284<br />
U1>(>) AUS<br />
FNr <strong>10</strong>204<br />
>U1>(>) blk<br />
U>><br />
3734 U1>><br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>283<br />
T U1>> Ablauf<br />
FNr <strong>10</strong>281<br />
U1>> Anr<br />
Bild 6-<strong>10</strong>5<br />
Logikdiagramm des Überspannungsschutzes für das Spannungsmitsystem<br />
Überspannung<br />
Gegensystem U 2<br />
Das Gerät berechnet das Gegensystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung<br />
U 2 = 1 / 3 ⋅(U L1 +a 2 ⋅U L2 +a⋅U L3 )<br />
mit a =e j120° .<br />
Die resultierende einphasige Wechselspannung wird den beiden Grenzwertstufen<br />
U2> und U2>> zugeführt. Die Logik ist ebenso wie die für das Mitsystem (Bild 6-<strong>10</strong>5)<br />
aufgebaut. Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungszeiten T U2> und T U2>><br />
entsteht wieder ein zweistufiger Überspannungsschutz für das Gegensystem. Das<br />
Rückfallverhältnis ist auch hier einstellbar.<br />
Der Überspannungsschutz für das Gegensystem kann über eine Binäreingabe<br />
„>U2>(>) blk“ blockiert werden. Die Stufen des Gegenspannungsschutzes werden<br />
automatisch blockiert, wenn unsymmetrischer Spannungsausfall erkannt wird („Fuse–<br />
Failure–Monitor“, siehe auch Abschnitt 6.18.1.3 unter Randtitel ,Unsymmetrischer<br />
Messspannungsausfall „Fuse–Failure– Monitor“‘) oder wenn über die Binäreingabe<br />
„>U-Wdl.-Aut.“ der Fall des Spannungswandlerschutzschalters gemeldet wird (interne<br />
Meldung „interne Blockierung“).<br />
Auch während einer einpoligen spannungslosen Pause vor automatischer Wiedereinschaltung<br />
(mit der internen Wiedereinschaltautomatik) werden die Stufen des Gegenspannungsschutzes<br />
automatisch blockiert, damit sie nicht mit den nun auftretenden<br />
falschen Gegensystemgrößen arbeiten. Arbeitet das Gerät mit einer externen Wiedereinschaltautomatik<br />
zusammen oder kann eine einpolige Auslösung durch einen anderen<br />
(parallel arbeitenden) Schutz erfolgen, muss der Überspannungsschutz für das<br />
Gegensystem während einer einpoligen Abschaltung über Binäreingang blockiert<br />
werden.<br />
Überspannung<br />
Nullsystem 3⋅U 0<br />
Bild 6-<strong>10</strong>6 zeigt das Logikdiagramm der Nullspannungsstufe. Von der Messspannung<br />
wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass Oberschwingungen<br />
oder transiente Spannungsspitzen weitgehend unschädlich bleiben.<br />
Die dreifache Nullspannung 3⋅U 0 wird den beiden Grenzwertstufen 3U0> und 3U0>><br />
zugeführt. Zusammen mit den zugeordneten Verzögerungszeiten T 3U0> und T<br />
3U0>> entsteht ein zweistufigen Überspannungsschutz für das Nullsystem. Das<br />
Rückfallverhältnis ist auch hier einstellbar (3U0>(>) RÜCK).<br />
Der Überspannungsschutz für das Nullsystem kann über eine Binäreingabe<br />
„>3U0>(>) blk“ blockiert werden. Die Stufen des Nullspannungsschutzes werden<br />
automatisch blockiert, wenn unsymmetrischer Spannungsausfall erkannt wird („Fuse–<br />
Failure–Monitor“, siehe auch Abschnitt 6.18.1.3 unter Randtitel ,Unsymmetrischer<br />
6-212 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
Messspannungsausfall „Fuse–Failure– Monitor“‘) oder wenn über die Binäreingabe<br />
„>U-Wdl.-Aut.“ der Fall des Spannungswandlerschutzschalters gemeldet wird (interne<br />
Meldung „interne Blockierung“).<br />
Auch während einer einpoligen spannungslosen Pause vor automatischer Wiedereinschaltung<br />
(mit der internen Wiedereinschaltautomatik) werden die Stufen des Nullspannungsschutzes<br />
automatisch blockiert, damit sie nicht mit den nun auftretenden<br />
falschen Nullsystemgrößen arbeiten. Arbeitet das Gerät mit einer externen Wiedereinschaltautomatik<br />
zusammen oder kann eine einpolige Auslösung durch einen anderen<br />
(parallel arbeitenden) Schutz erfolgen, muss der Überspannungsschutz für das Nullsystem<br />
während einer einpoligen Abschaltung über Binäreingang blockiert werden.<br />
Gemäß Bild 6-<strong>10</strong>6 berechnet das Gerät die zu überwachende Spannung aus<br />
3⋅U 0 =U L1 +U L2 +U L3 .<br />
Dies trifft dann zu, wenn keine geeignete Spannung am vierten Spannungsmesseingang<br />
U 4 angeschlossen ist.<br />
Ist dagegen die Verlagerungsspannung U en vom Spannungswandlersatz unmittelbar<br />
am vierten Messspannungseingang U 4 des Gerätes angeschlossen ist und dies bei<br />
der Projektierung angegeben, benutzt das Gerät automatisch diese Spannung und errechnet<br />
daraus die dreifache Nullspannung<br />
3⋅U 0 = Uph/Uen WDL ⋅ U 4 .<br />
Da die Spannungsübersetzung des Spannungswandlersatzes normalerweise<br />
U Nprim<br />
U Nsek<br />
U<br />
---------------- ⁄ -------------- ⁄<br />
Nsek<br />
--------------<br />
3 3 3<br />
lautet, ist der Faktor Uph/Uen WDL =3/√3 = √3 ≈ 1,73. Näheres siehe auch bei den<br />
Anlagendaten 1 in Abschnitt 6.1.1 unter Randtitel „Spannungsanschluss“ über Adresse<br />
0211.<br />
U L1-E<br />
U><br />
U L2-E<br />
U L3-E<br />
U Ph–E<br />
3U 0<br />
3722 3U0><br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>270<br />
3U0> Anr<br />
FNr <strong>10</strong>272<br />
T 3U0> Ablauf<br />
T 3U0> 3723<br />
3729 3U0>(>) RÜCK<br />
T 3U0>> 3725<br />
≥1<br />
FNr <strong>10</strong>274<br />
3U0>(>) AUS<br />
interne Blockierung<br />
FNr <strong>10</strong>203<br />
>3U0>(>) blk<br />
≥1<br />
U>><br />
3724 3U0>><br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>273<br />
T 3U0>> Ablauf<br />
FNr <strong>10</strong>271<br />
3U0>> Anr<br />
Bild 6-<strong>10</strong>6<br />
Logikdiagramm des Überspannungsschutzes für Nullspannung<br />
Beliebige Einphasenspannung<br />
Da die Nullspannungsstufen getrennt und unabhängig von den anderen Überspannungsschutzfunktionen<br />
arbeiten, können sie auch für eine beliebige andere einphasige<br />
Spannung verwendet werden. Dies setzt voraus, dass der vierte Spannungseingang<br />
U 4 des Gerätes entsprechend zugeordnet ist (siehe auch Abschnitt 6.1.1 unter<br />
„Spannungsanschluss“).<br />
Dabei gelten im Prinzip dieselben Eigenschaften wie bei Verwendung als Nullspannungsschutz,<br />
d.h. Blockierung über eine Binäreingabe „>3U0>(>) blk“, bei Ansprechen<br />
des unsymmetrischen „Fuse–Failure–Monitors“, bei Fall des Spannungswand-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-213
Funktionen<br />
lerschutzschalters und während einpoliger Pause vor automatischer Wiedereinschaltung.<br />
6.15.1.2 Unterspannungsschutz<br />
Unterspannung<br />
Phase–Erde<br />
Bild 6-<strong>10</strong>7 zeigt das Logikdiagramm der Phasenspannungsstufen. Von jeder der drei<br />
Messspannungen wird numerisch die Grundschwingung herausgefiltert, so dass<br />
Oberschwingungen oder transiente Spannungseinbrüche weitgehend unschädlich<br />
bleiben. Die Spannungen werden je zwei Grenzwertstufen Uph< und Uph
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
„1“<br />
3758 STROMKRIT<br />
Ein<br />
Aus<br />
3752 Uph<<br />
I–REST> L1<br />
I–REST> L2<br />
I–REST> L3<br />
U L1-E<br />
U L2-E<br />
U L3-E<br />
≥1<br />
U<<br />
U
Funktionen<br />
Unterspannung<br />
Mitsystem U 1<br />
Das Gerät berechnet das Mitsystem der Spannungen nach der Definitionsgleichung<br />
U 1 = 1 / 3 ⋅(U L1 +a⋅U L2 +a 2 ⋅U L3 )<br />
mit a =e j120° .<br />
Die resultierende einphasige Wechselspannung wird den beiden Grenzwertstufen<br />
U1< und U1 L2<br />
≥1<br />
I–REST> L3<br />
3772 U1<<br />
U Ph–E<br />
U L1-E<br />
U L2-E<br />
U<<br />
&<br />
T 0<br />
FNr <strong>10</strong>300<br />
U1< Anr<br />
FNr <strong>10</strong>302<br />
T U1< Ablauf<br />
U L3-E<br />
U 1<br />
T U1<<br />
T U1
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
6.15.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Der Spannungsschutz kann nur arbeiten, wenn er bei der Projektierung des Geräteumfangs<br />
(siehe Abschnitt 5.1, Adresse 137) alsvorhanden geschaltet wurde.<br />
Die Über- und Unterspannungsstufen können die Leiter–Erde–Spannungen oder die<br />
Leiter–Leiter–Spannungen oder das symmetrische Mitsystem der Spannungen erfassen;<br />
für Überspannung kann auch das symmetrische Gegensystem verwendet werden.<br />
Kombinationen sind beliebig möglich. Die Erfassungsmethoden, die Sie nicht benötigen,<br />
werden Ausgeschaltet.<br />
Überspannung<br />
Phase–Erde<br />
Die Phasenspannungsstufen können unter Adresse 3701 Uph>(>) Ein- oder Ausgeschaltet<br />
werden. Außerdem können Sie Nur Meldung einstellen; d.h. diese Stufen<br />
arbeiten und geben auch Meldungen ab, es wird aber kein Auslösekommando erzeugt.<br />
Die Einstellungen der Spannungs- und Zeitwerte richten sich nach dem Verwendungszweck.<br />
Sollen stationäre Überspannungen auf langen unbelasteten Leitungen<br />
erfasst werden, wird die Uph>–Stufe (Adresse 3702) mindestens 5 % über der maximal<br />
betrieblich zu erwartenden stationären Leiter–Erde–Spannung eingestellt. Hier ist<br />
außerdem ein hohes Rückfallverhältnis notwendig (Adresse 3709A Uph>(>) RÜCK<br />
= 0,98 = Voreinstellung). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere<br />
Parameter“ möglich.Die Verzögerung T Uph> (Adresse 3703) solltehiereinigeSekunden<br />
betragen, so dass kurzzeitige Überspannungen nicht zur Auslösung führen.<br />
Für hohe kurzzeitige Überspannungen ist die Uph>>–Stufe (Adresse 3704) vorgesehen.<br />
Hier wird ein entsprechend hoher Ansprechwert eingestellt, z.B. das 1 1 / 2 –fache<br />
der Nennspannung Leiter–Erde. Für die Verzögerung T Uph>> (Adresse 3705) genügen<br />
dann 0,1 s bis 0,2 s.<br />
Überspannung<br />
Phase–Phase<br />
Hier gelten im Prinzip die gleichen Überlegungen wie bei den Phasenspannungsstufen.<br />
Diese Stufen können Sie anstelle der Phasenspannungsstufen oder zusätzlich zu<br />
diesen verwenden. Entsprechend stellen Sie Adresse 3711 Uphph>(>) auf Ein,<br />
Aus oder Nur Meldung.<br />
Da die verketteten Spannungen erfasst werden, sind für die Einstellungen Uphph><br />
(Adresse 3712) und Uphph>> (Adresse 3714) Leiter–Leiter–Werte maßgebend.<br />
Für die Verzögerungen T Uphph> (Adresse 3713)undT Uphph>> (Adresse 3715)<br />
gelten die Gesichtspunkte wie oben. Ebenso für die Rückfallverhältnisse (Adresse<br />
3719A Uphph>(>) RÜCK). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere<br />
Parameter“ möglich.<br />
Überspannung<br />
Mitsystem U 1<br />
Auch die Mitsystemspannungsstufen können anstelle der bisher genannten Überspannungsstufen<br />
oder zusätzlich verwendet werden. Entsprechend stellen Sie Adresse<br />
3731 U1>(>) auf Ein, Aus oder Nur Meldung.<br />
Eine Erhöhung des Mitsystems entspricht bei symmetrischen Spannungen einer<br />
UND–Verknüpfung der Spannungen. Diese Stufen sind daher besonders für die Erfassung<br />
stationärer Überspannungen auf schwach belasteten Übertragungsleitungen<br />
großer Länge geeignet (Ferranti–Effekt). Auch hier dient die U1>–Stufe (Adresse<br />
3732) mit einer längeren Verzögerung T U1> (Adresse 3733) der Erfassung stationärer<br />
Überspannungen, die U1>>–Stufe (Adresse 3734) mit kurzer Verzögerung T<br />
U1>> (Adresse 3735) hohen Überspannungen, die die Isolation gefährden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-217
Funktionen<br />
Beachten Sie, dass das Mitsystem gemäß seiner Definitionsgleichung U 1 = 1 / 3 ⋅|U L1 +<br />
a⋅U L2 +a 2 ⋅U L3 | berechnet wird. Bei symmetrischen Spannungen entspricht es also<br />
dem Betrag nach einer Leiter–Erde–Spannung.<br />
Das Rückfallverhältnis (Adresse 3739A U1>(>) RÜCK)wirdinHinblickaufdieErfassung<br />
auch geringer stationärer Überspannungen wieder möglichst hoch eingestellt.<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Überspannung<br />
Gegensystem U 2<br />
Die Gegensystemspannungsstufen erfassen unsymmetrische Spannungen. Wenn<br />
solche zur Auslösung führen sollen, stellen Sie Adresse 3741 U2>(>) auf Ein. Sollen<br />
solche Zustände gemeldet werden, stellen Sie Adresse 3741 U2>(>) auf Nur<br />
Meldung, in allen anderen Fällen auf Aus.<br />
Diese Schutzfunktion ist ebenfalls zweistufig mit einer U2>–Stufe (Adresse 3742)mit<br />
einer längeren Verzögerung T U2> (Adresse 3743) für stationäre Unsymmetriespannungen<br />
und einer U2>>–Stufe (Adresse 3744) mit kurzer Verzögerung T U2>><br />
(Adresse 3745) für hohe Unsymmetriespannungen.<br />
Beachten Sie, dass das Gegensystem gemäß seiner Definitionsgleichung U 2 =<br />
1 / 3 ⋅|U L1 +a 2 ⋅U L2 +a⋅U L3 | berechnet wird. Bei symmetrischen Spannungen und zwei<br />
getauschten Phasen entspricht es also dem Betrag nach einer Leiter–Erde–Spannung.<br />
Das Rückfallverhältnis U2>(>) RÜCK) kann unter Adresse 3749A verändert werden.<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Überspannung<br />
Nullsystem<br />
Die Nullspannungsstufen können unter Adresse 3721 3U0>(>) oder Ux Ein- oder<br />
Ausgeschaltet werden. Außerdem können sie auf Nur Meldung gesetzt werden; d.h.<br />
diese Stufen arbeiten und geben auch Meldungen ab, es wird aber kein Auslösekommando<br />
erzeugt. Diese Schutzfunktion können Sie auch für eine beliebige einphasige<br />
Spannung verwenden, die dann an den vierten Spannungsmesseingang U 4 anzuschließen<br />
ist. Siehe auch Abschnitt 6.1.1 unter Randtitel „Spannungsanschluss“.<br />
Die Einstellungen der Spannungs- und Zeitwerte richten sich nach dem Verwendungszweck.<br />
Allgemeine Richtlinien können daher nicht gegeben werden. Generell<br />
gilt, dass bei empfindlicher Einstellung 3U0> (Adresse 3722), d.h. nahe an betrieblich<br />
zu erwartenden Werten, nicht nur die Verzögerungszeit T 3U0> (Adresse 3724)hoch<br />
eingestellt werden muss, sondern auch ein möglichst hohes Rückfallverhältnis<br />
3U0>(>) RÜCK (Adresse 3729A) notwendig ist. Die Voreinstellung ist normalerweise<br />
ausreichend. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
möglich.<br />
Entsprechendes gilt auch, wenn diese Spannungsstufe für eine andere Spannung am<br />
Messeingang U 4 verwendet wird.<br />
Mittels der 3U0>>–Stufe (Adresse 3723) und ihrer Verzögerung T 3U0>> (Adresse<br />
3725) können Sie eine höher eingestellte zweite Stufe mit kürzerer Verzögerung realisieren.<br />
Beachten Sie bei der Einstellung der Spannungswerte:<br />
• Wenn an U 4 die U en –Spannung des Spannungswandlersatzes angeschlossen ist<br />
und dies so bei den Anlagendaten 1 eingestellt wurde (siehe auch Abschnitt 6.1.1<br />
unter Randtitel „Spannungsanschluss“, U4-WANDLER = Uen–Wandler), multipliziert<br />
das Gerät die dort angeschlossene Spannung mit dem Anpassungsfaktor<br />
Uph/Uen WDL (Adresse 211), normalerweise also mit 1,73. Demnach ist die gemessenen<br />
Spannung √3 ⋅U en =3⋅U 0 . Bei voller Verlagerung eines gesunden Spannungsdreiecks<br />
ergibt sich dann das √3-fache der verketteten Spannung.<br />
6-218 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
• Wenn an U 4 eine andere beliebige Spannung angeschlossen ist, die nicht für den<br />
Spannungsschutz verwendet wird, und dies so bei den Anlagendaten 1 eingestellt<br />
wurde (siehe auch Abschnitt 6.1.1 unter Randtitel „Spannungsanschluss“, z.B.<br />
U4-WANDLER = Uss–Wandler oder U4-WANDLER = nicht angeschl.), berechnet<br />
das Gerät die Nullspannung nach ihrer Definition 3⋅U 0 =|U L1 +U L2 +U L3 |. Bei<br />
voller Verlagerung eines gesunden Spannungsdreiecks ergibt sich also das √3-fache<br />
der verketteten Spannung.<br />
• Wenn an U 4 eine andere beliebige Wechselspannung angeschlossen ist, die für<br />
den Spannungsschutz verwendet wird, und dies so bei den Anlagendaten 1 eingestellt<br />
wurde (siehe auch Abschnitt 6.1.1 unter Randtitel „Spannungsanschluss“,<br />
U4-WANDLER = UX–Wandler), wird diese ohne weitere Faktoren für diese Spannungsstufen<br />
verwendet. Dieser „Nullspannungsschutz“ ist dann also in Wirklichkeit<br />
ein einphasiger Spannungsschutz für diese beliebige Spannung an U 4 .<br />
Unterspannung<br />
Phase–Erde<br />
Die Phasenspannungsstufen können unter Adresse 3751 Uph
Funktionen<br />
Sammelschiene wird dann aber der Unterspannungsschutz anregen und ablaufen,<br />
wenn er nicht von anderen Kriterien über Binäreingänge blockiert wird.<br />
Unterspannung<br />
Mitsystem U 1<br />
Auch die Mitsystemspannungsstufen können anstelle der bisher genannten Unterspannungsstufen<br />
oder zusätzlich verwendet werden. Entsprechend stellen Sie Adresse<br />
3771 U1: Zeitverzögerung<br />
3704 Uph>> 1.0..170.0 V; ∞ <strong>10</strong>0.0 V Uph>>: Ansprechwert<br />
3705 T Uph>> 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s Uph>>: Zeitverzögerung<br />
3709A Uph>(>) RÜCK 0.50..0.98 0.98 Uph>(>): Rückfallverhältnis<br />
3711 Uphph>(>) Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart Ph-Ph-Überspannungsschutz<br />
3712 Uphph> 2.0..220.0 V; ∞ 150.0 V Uphph>: Ansprechwert<br />
3713 T Uphph> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Uphph>: Zeitverzögerung<br />
3714 Uphph>> 2.0..220.0 V; ∞ 175.0 V Uphph>>: Ansprechwert<br />
6-220 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3715 T Uphph>> 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s Uphph>>: Zeitverzögerung<br />
3719A Uphph>(>) RÜCK 0.50..0.98 0.98 Uphph>(>): Rückfallverhältnis<br />
3721 3U0>(>) oder Ux Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart 3U0 (oder<br />
Ux)-Übersp.-schutz<br />
3722 3U0> 1.0..220.0 V; ∞ 30.0 V 3U0>: Ansprechwert (oder Ux>)<br />
3723 T 3U0> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3U0>: Zeitverzögerung (oder<br />
Ux>)<br />
3724 3U0>> 1.0..220.0 V; ∞ 50.0 V 3U0>>: Ansprechwert (oder<br />
Ux>>)<br />
3725 T 3U0>> 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s 3U0>>: Zeitverzögerung (oder<br />
Ux>>)<br />
3729A 3U0>(>) RÜCK 0.50..0.98 0.95 3U0>(>): Rückfallverhältnis<br />
(oder Ux)<br />
3731 U1>(>) Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart Mitsystem-Übersp.-schutz<br />
3732 U1> 2.0..220.0 V; ∞ 150.0 V U1>: Ansprechwert<br />
3733 T U1> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s U1>: Zeitverzögerung<br />
3734 U1>> 2.0..220.0 V; ∞ 175.0 V U1>>: Ansprechwert<br />
3735 T U1>> 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s U1>>: Zeitverzögerung<br />
3739A U1>(>) RÜCK 0.50..0.98 0.98 U1>(>): Rückfallverhältnis<br />
3741 U2>(>) Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart Gegensystem-Übersp.-schutz<br />
3742 U2> 2.0..220.0 V; ∞ 30.0 V U2>: Ansprechwert<br />
3743 T U2> 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s U2>: Zeitverzögerung<br />
3744 U2>> 2.0..220.0 V; ∞ 50.0 V U2>>: Ansprechwert<br />
3745 T U2>> 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s U2>>: Zeitverzögerung<br />
3749A U2>(>) RÜCK 0.50..0.98 0.98 U2>(>): Rückfallverhältnis<br />
3751 Uph
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3762 Uphph< 1.0..175.0 V; 0 50.0 V Uphph) aus Übersp.-schutz Ph-E ausgeschaltet<br />
<strong>10</strong>216 Uph>(>) blk Übersp.-schutz Ph-E blockiert<br />
<strong>10</strong>217 Uphph>(>) aus Übersp.-schutz Ph-Ph ausgeschaltet<br />
<strong>10</strong>218 Uphph>(>) blk Übersp.-schutz Ph-Ph blockiert<br />
<strong>10</strong>219 3U0>(>) aus Übersp.-schutz Nullsystem ausgeschaltet<br />
<strong>10</strong>220 3U0>(>) blk Übersp.-schutz Nullsystem blockiert<br />
<strong>10</strong>221 U1>(>) aus Übersp.-schutz Mitsystem ausgeschaltet<br />
<strong>10</strong>222 U1>(>) blk Übersp.-schutz Mitsystem blockiert<br />
6-222 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
<strong>10</strong>223 U2>(>) aus Übersp.-schutz Gegensystem ausgeschaltet<br />
<strong>10</strong>224 U2>(>) blk Übersp.-schutz Gegensystem blockiert<br />
<strong>10</strong>225 Uph) Anr L2 Uph>(>): Anregung Phase L2<br />
<strong>10</strong>244 Uph>(>) Anr L3 Uph>(>): Anregung Phase L3<br />
<strong>10</strong>245 T Uph> Ablauf Uph>: Zeit T Uph> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>246 T Uph>> Ablauf Uph>>: Zeit T Uph>> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>247 Uph>(>) AUS Uph>(>): Auslösung<br />
<strong>10</strong>255 Uphph> Anr Uphph>: Anregung<br />
<strong>10</strong>256 Uphph>> Anr Uphph>>: Anregung<br />
<strong>10</strong>257 Uphph>(>)AnrL12 Uphph>(>): Anregung L1-L2<br />
<strong>10</strong>258 Uphph>(>)AnrL23 Uphph>(>): Anregung L2-L3<br />
<strong>10</strong>259 Uphph>(>)AnrL31 Uphph>(>): Anregung L3-L1<br />
<strong>10</strong>260 T Uphph> Ablauf Uphph>: Zeit T Uphph> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>261 T Uphph>>Ablauf Uphph>>: Zeit T Uphph>> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>262 Uphph>(>) AUS Uphph>(>): Auslösung<br />
<strong>10</strong>270 3U0> Anr 3U0>: Anregung<br />
<strong>10</strong>271 3U0>> Anr 3U0>>: Anregung<br />
<strong>10</strong>272 T 3U0> Ablauf 3U0>: Zeit T 3U0> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>273 T 3U0>> Ablauf 3U0>>: Zeit T 3U0>> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>274 3U0>(>) AUS 3U0>(>): Auslösung<br />
<strong>10</strong>280 U1> Anr U1>: Anregung<br />
<strong>10</strong>281 U1>> Anr U1>>: Anregung<br />
<strong>10</strong>282 T U1> Ablauf U1>: Zeit T U1> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>283 T U1>> Ablauf U1>>: Zeit T U1>> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>284 U1>(>) AUS U1>(>): Auslösung<br />
<strong>10</strong>290 U2> Anr U2>: Anregung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-223
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
<strong>10</strong>291 U2>> Anr U2>>: Anregung<br />
<strong>10</strong>292 T U2> Ablauf U2>: Zeit T U2> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>293 T U2>> Ablauf U2>>: Zeit T U2>> abgelaufen<br />
<strong>10</strong>294 U2>(>) AUS U2>(>): Auslösung<br />
<strong>10</strong>300 U1< Anr U1
Fehlerortung<br />
6.16 Fehlerortung<br />
Die Messung der Fehlerentfernung bei einem Kurzschluss ist eine wichtige Ergänzung<br />
der Funktionen des Schutzes. Die Verfügbarkeit der Leitung für die Energieübertragung<br />
im Netz kann durch schnelleres Ermitteln der Fehlerstelle und damit schnellere<br />
Störungsbeseitigung erhöht werden.<br />
6.16.1 Funktionsbeschreibung<br />
Startbedingungen<br />
Die Fehlerortung im Distanzschutz 7SA522 ist eine von der Distanzmessung unabhängige<br />
Funktion. Sie verfügt über eigene Messgrößenspeicher und eigene Filteralgorithmen.<br />
Vom Kurzschlussschutz wird lediglich ein Startkommando benötigt, um die<br />
gültige Messschleife und das günstigste Zeitintervall für die Messgrößenspeicherung<br />
festzulegen.<br />
Die Fehlerortung kann durch das Auslösekommando des Kurzschlussschutzes gestartet<br />
werden oder auch bei jeder Anregung. Im letzteren Fall ist auch dann eine Fehlerortberechnung<br />
möglich, wenn ein anderes Schutzgerät die Abschaltung eines<br />
Kurzschlusses bewirkt. Bei einem Fehler außerhalb der zu schützenden Leitung kann<br />
die Fehlerortangabe jedoch nicht immer zutreffen, weil die Messgrößen z.B. durch<br />
Zwischeneinspeisung verfälscht sein können.<br />
Fehlerortbestimmung<br />
Die in einem Umlaufpuffer abgelegten Wertepaare von Kurzschlussströmen und<br />
Kurzschlussspannungen (im Raster von 1 / 20 Periode) werden kurz nach dem Auslösekommando<br />
eingefroren, wo selbst bei sehr schnellen Leistungsschaltern noch keine<br />
Messwertverfälschung durch den Abschaltvorgang aufgetreten ist. Filterung der<br />
Messgrößen und Anzahl der Impedanzberechnungen passen sich automatisch an die<br />
Zahl der eingeschwungenen Messwertpaare in dem ermittelten Datenfenster an.<br />
Konnte kein hinreichendes Datenfenster mit eingeschwungenen Werten ermittelt werden,<br />
wird die Meldung „FO ungültig“ ausgegeben.<br />
Die Auswertung der Messgrößen geschieht nach Abschalten des Kurzschlusses aus<br />
den Kurzschlussschleifen. Als Kurzschlussschleifen gelten diejenigen, die zur Auslösung<br />
geführt haben. Bei Auslösung durch den Erdkurzschlussschutz werden die drei<br />
Leiter–Erde–Schleifen bewertet.<br />
Aus den gespeicherten und gefilterten Messgrößen werden gemäß der Leitungsgleichung<br />
mindestens drei Ergebnispaare für R und X ermittelt. Von den Ergebnispaaren<br />
werden Mittelwert und Standardabweichung berechnet. Nach Elimination von „Ausreißern“,<br />
die durch hohe Abweichung von der Standardabweichung erkannt werden, wird<br />
nochmals ein Mittel errechnet. Dieses Mittel für X gilt als Fehlerreaktanz, die proportional<br />
der Fehlerentfernung ist. Wurden mehrere Schleifen ausgewertet, gilt die mit der<br />
kleinsten Reaktanz als gültig. Dadurch wird bei Mehrfachfehlern oder bei Auslösung<br />
nur durch den Erdkurzschlussschutz auf jeden Fall der auf der zu schützenden Leitung<br />
liegende Fehler geortet.<br />
Ausgabe des<br />
Fehlerortes<br />
Als Ergebnisse der Fehlerortung werden ausgegeben:<br />
• die Kurzschlussschleife, aus der die Fehlerreaktanz ermittelt wurde,<br />
• die Reaktanz X pro Phase in Ω primär und Ω sekundär,<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-225
Funktionen<br />
• der Widerstand R pro Phase in Ω primär und Ω sekundär,<br />
• die der Reaktanz proportionalen Fehlerentfernung d in Kilometer Leitung oder Meilen,<br />
umgerechnet auf Basis des parametrierten Reaktanzbelages der Leitung,<br />
• die Fehlerentfernung d in % der Leitungslänge, berechnet auf Basis des parametrierten<br />
Reaktanzbelages und der parametrierten Leitungslänge.<br />
Anmerkung: Die Angabe der Entfernung in Kilometern, Meilen oder Prozent kann nur<br />
für homogene Leitungsstrecken zutreffend sein. Setzt sich die Leitung aus Teilen zusammen,<br />
die unterschiedliche Reaktanzbeläge aufweisen, z.B. Freileitung–Kabel–<br />
Strecken, so kann man die von der Fehlerortung ermittelte Reaktanz zur separaten<br />
Berechnung der Fehlerentfernung auswerten.<br />
Messwertkorrektur<br />
bei Parallelleitungen<br />
(wahlweise)<br />
Bei Erdkurzschlüssen auf Doppelleitungen werden die für die Impedanzberechnung<br />
ermittelten Werte durch die Kopplung der Erdimpedanzen beider Leitungssysteme<br />
beeinflusst. Hierdurch ergeben sich ohne besondere Maßnahmen Messfehler im Ergebnis<br />
der Impedanzberechnung. Das Gerät ist deshalb mit einer Parallelleitungskompensation<br />
ausgerüstet. Diese berücksichtigt den Erdstrom der Parallelleitung in<br />
der Leitungsgleichung und kompensiert dadurch den Koppeleinfluss ähnlich, wie<br />
schon bei der Ermittlung der Distanz beim Distanzschutz erläutert (siehe Abschnitt<br />
6.2.2 unter „Messwertkorrektur bei Parallelleitungen (wahlweise)“ und Bild 6-23). Der<br />
Erdstrom der Parallelleitung muss natürlich an das Gerät angeschlossen sein, und bei<br />
den Anlagendaten (Abschnitt 6.1.1 unter „Stromanschluss“) muss der Stromeingang<br />
I 4 richtig parametriert sein.<br />
Die Parallelleitungskompensation gilt nur für Fehler auf der zu schützenden Leitung.<br />
Für außenliegende Fehler einschließlich solcher auf der Parallelleitung ist Kompensation<br />
unmöglich.<br />
Messwertkorrektur<br />
bei Laststrom auf<br />
beidseitig gespeisten<br />
Leitungen<br />
Bei Fehlern auf Leitungen mit beidseitiger Speisung und Lasttransport (Bild 6-<strong>10</strong>9)<br />
wird die Fehlerspannung U F1 nicht nur von der Quellspannung E 1 , sondern auch von<br />
der Quellspannung E 2 beeinflusst, wenn beide Spannungen auf den gemeinsamen<br />
Fehlerwiderstand R F speisen. Hierdurch ergeben sich ohne besondere Maßnahmen<br />
Messfehler im Ergebnis der Impedanzberechnung, da der Stromanteil I F2 an der<br />
Messstelle M nicht erfasst werden kann. Bei langen hochbelasteten Leitungen kann<br />
dieser Messfehler im (für die Entfernungsberechnung maßgebenden) X–Anteil der<br />
Fehlerimpedanz erheblich sein.<br />
Die Fehlerortung im 7SA522 verfügt über eine Lastkompensation, die diesen Messfehler<br />
bei einphasigen Kurzschlüssen weitgehend korrigiert. Für den R–Anteil der<br />
Fehlerimpedanz ist eine Korrektur nicht möglich; hier ist der Messfehler jedoch unkritisch,<br />
da nur der X–Anteil für die Fehlerentfernung maßgebend ist.<br />
Die Lastkompensation wirkt bei einphasigen Fehlern. Hierbei werden Mit- und Nullsystem<br />
der symmetrischen Komponenten zur Korrektur ausgewertet.<br />
Die Lastkompensation kann zu- und abgeschaltet werden. Bei Prüfung des Schutzes<br />
z.B. ist das Abschalten sinnvoll, damit keine Beeinflussung durch die Prüfgrößen entsteht.<br />
6-226 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Fehlerortung<br />
~<br />
~<br />
~<br />
E 1 Z S1 M<br />
Z F1 Z F2 Z S2 E 2<br />
I F1<br />
U F1<br />
R F<br />
I F1<br />
+ I F2<br />
I F2<br />
Z S1E Z F1E Z F2E Z S2E<br />
~<br />
~<br />
~<br />
Legende:<br />
M Messstelle Z S1 ,Z S2 Vorimpedanzen<br />
E 1 ,E 2 Quellspannungen Z S1E ,Z S2E Erd–Vorimpedanzen<br />
U F1 Fehlerspannung an der Messstelle Z F1 ,Z F2 Fehlerimpedanzen<br />
I F1 , I F2 Teil–Fehlerströme Z F1E ,Z F2E Erd–Fehlerimpedanzen<br />
I F1 + I F2 Gesamt–Fehlerstrom R F gemeinsamer Fehlerwiderstand<br />
Bild 6-<strong>10</strong>9<br />
Fehlerströme und -spannungen bei zweiseitig gespeister Leitung<br />
6.16.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Die Fehlerortung ist nur wirksam, wenn sie bei der Projektierung auf vorhanden eingestellt<br />
wurde (Abschnitt 5.1, Adresse 138).<br />
Wenn die Fehlerortberechnung mit dem Auslösekommando des Schutzes gestartet<br />
werden soll, wird Adresse 3802 START = Auskommando eingestellt. Dann wird ein<br />
Fehlerort nur ausgegeben, wenn das Gerät auch ausgelöst hat. Die Fehlerortberechnung<br />
kann aber auch bei jeder Anregung des Gerätes gestartet werden (Adresse<br />
3802 START = Anregung). Dann wird auch ein Fehlerort berechnet, wenn z.B. ein<br />
anderer Schutz den Fehler abschaltet. Bei einem Fehler außerhalb der zu schützenden<br />
Leitung kann die Fehlerortangabe jedoch nicht immer zutreffen, weil die Messgrößen<br />
z.B. durch Zwischeneinspeisung verfälscht sein können.<br />
Zur Berechnung der Fehlerentfernung in Kilometern oder Meilen benötigt das Gerät<br />
den Reaktanzbelag in Ω/km oder Ω/Meile. Zur korrekten Ausgabe der Fehlerentfernung<br />
in % Leitungslänge muss auch die Leitungslänge richtig angegeben sein. Diese<br />
Parameter wurden bereits bei den Anlagendaten (Abschnitt 6.1.3 unter „Allgemeine<br />
Leitungsdaten“) eingestellt.<br />
Voraussetzung für die korrekte Fehlerortangabe ist weiterhin, dass auch die anderen<br />
Parameter, die auf die Fehlerortberechnung Einfluss haben, richtig eingestellt sind. Es<br />
sind dies die Adressen (siehe auch Abschnitt 6.1.3)<br />
1116 RE/RL(Z1),<br />
1117 XE/XL(Z1)<br />
oder<br />
1120 K0 (Z1),<br />
1121 PHI (K0(Z1)).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-227
Funktionen<br />
Wenn bei Doppelleitungen von der Parallelleitungskompensation Gebrauch gemacht<br />
werden soll, muss Adresse 3805 PAR-KOMP = Ja eingestellt werden; Voreinstellung<br />
ist Nein. Weitere Voraussetzungen sind, dass<br />
• der Erdstrom der Parallelleitung in richtiger Polarität an dem vierten Stromeingang<br />
I 4 angeschlossen ist und<br />
• bei den „Anlagendaten 1“ (siehe Abschnitt 6.1.1 unter „Stromanschluss“) der Parameter<br />
für den vierten Stromeingang I4-WANDLER auf Parallelleitung (Adresse<br />
220) eingestellt ist und<br />
• bei den „Anlagendaten 1“ (siehe Abschnitt 6.1.1 unter „Stromanschluss“) das<br />
Stromwandlerverhältnis I4/Iph WDL (Adresse 221) richtig eingestellt ist und<br />
• bei den allgemeinen Schutzdaten („Anlagendaten 2“, siehe Abschnitt 6.1.3) die<br />
Koppelwiderstände RM/RL und XM/XL (Adressen 1126 und 1127) richtig eingestellt<br />
wurden.<br />
Wenn in geerdeten Netzen von der Lastkompensation bei einphasigem Fehler auf<br />
beidseitig gespeisten Leitungen Gebrauch gemacht werden soll, stellen Sie Adresse<br />
3806 LAST-KOMP auf Ja ein. Wenn hohe Übergangswiderstände bei einphasigen<br />
Fehlern zu erwarten sind, z.B. bei Freileitungen ohne Erdseil oder ungünstigen Erdungsbedingungen<br />
der Masten, erhöht dies die Genauigkeit der Entfernungsberechnung.<br />
6.16.3 Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3802 START Anregung<br />
Anregung Start der Fehlerortung mit<br />
Auskommando<br />
3805 PAR-KOMP Nein<br />
Ja<br />
3806 LAST-KOMP Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Nein<br />
Parallelleitungskompensation<br />
Lastkompensation<br />
6.16.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1114 Rpri = R (primär)<br />
1115 Xpri = X (primär)<br />
1117 Rsek = R (sekundär)<br />
1118 Xsek = X (sekundär)<br />
6-228 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Fehlerortung<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1119 d = Fehlerdistanz<br />
1120 d[%] = Fehlerdistanz [%]<br />
1122 d = Fehlerdistanz<br />
1123 FO Schleife L1E Fehlerorter Schleife L1E<br />
1124 FO Schleife L2E Fehlerorter Schleife L2E<br />
1125 FO Schleife L3E Fehlerorter Schleife L3E<br />
1126 FO Schleife L12 Fehlerorter Schleife L12<br />
1127 FO Schleife L23 Fehlerorter Schleife L23<br />
1128 FO Schleife L31 Fehlerorter Schleife L31<br />
1132 FO ungültig Fehlerorter kann keine Werte berechnen<br />
1133 FO Feh.K0(Z1) Fehlerorter Einstellfehler K0, PHI (Z1)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-229
Funktionen<br />
6.17 Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
6.17.1 Funktionsbeschreibung<br />
Allgemeines<br />
Der Leistungsschalter–Versagerschutz dient der schnellen Reserveabschaltung,<br />
wenn im Falle eines Auslösekommandos von einem Schutzrelais der örtliche Leistungsschalter<br />
versagt.<br />
Wird z.B. vom Kurzschlussschutz eines Abzweiges ein Auslösekommando an den<br />
Leistungsschalter abgegeben, so wird dieses gleichzeitig an den Leistungsschalter–<br />
Versagerschutz gemeldet (Bild 6-1<strong>10</strong>). In diesem wird eine Zeitstufe T–SVS gestartet.<br />
Die Zeitstufe läuft so lange, wie ein Auslösekommando des Schutzes ansteht und der<br />
Strom über den Leistungsschalter fließt.<br />
Leistungsschalter–Versagerschutz<br />
Schutzfunktion<br />
(intern oder extern)<br />
I> SVS<br />
&<br />
T–SVS 0<br />
SVS<br />
AUS<br />
Bild 6-1<strong>10</strong><br />
Vereinfachtes Funktionsschema Leistungsschalter–Versagerschutz mit Stromflussüberwachung<br />
Bei störungsfreiem Verlauf wird der Leistungsschalter den Fehlerstrom abschalten<br />
und folglich den Stromfluss unterbrechen. Die Stromgrenzwertstufe fällt sehr schnell<br />
zurück (typisch <strong>10</strong> ms) und verhindert den weiteren Ablauf der Zeitstufe T–SVS.<br />
Wird das Auslösekommando des Schutzes nicht ausgeführt (Leistungsschalter–Versager–Fall),<br />
so fließt der Strom weiter und die Zeitstufe kommt zum Ablauf. Nun erteilt<br />
der Leistungsschalter–Versagerschutz seinerseits ein Auslösekommando, das die<br />
umliegenden Leistungsschalter zum Abschalten des Fehlerstromes bringt.<br />
Die Rückfallzeit des Abzweigschutzes spielt hierbei keine Rolle, da die Stromflussüberwachung<br />
des Leistungsschalter–Versagerschutzes selbsttätig die Unterbrechung<br />
des Stromes erkennt.<br />
Bei Schutzrelais, deren Auslösekriterien nicht mit dem Fließen eines erfassbaren<br />
Stromes verbunden sind (z.B. Buchholzschutz), ist der Stromfluss kein zuverlässiges<br />
Merkmal für die ordnungsgemäße Funktion des Leistungsschalters. Für solche Fälle<br />
kann die Leistungsschalter–Stellung von den Leistungsschalter–Hilfskontakten gemeldet<br />
werden. Hier werden also statt des Stromflusses die Leistungsschalter–Hilfskontakte<br />
abgefragt (Bild 6-111). Dazu muss die Position der Leistungsschalter–Hilfskontakte<br />
über Binäreingänge an das Gerät geführt sein (siehe auch Abschnitt 6.19.2).<br />
6-230 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
L+<br />
Leistungsschalter-Versagerschutz<br />
Schutzfunktion<br />
(intern oder extern)<br />
&<br />
T–SVS 0<br />
SVS<br />
AUS<br />
Bild 6-111<br />
Vereinfachtes Funktionsschema Leistungsschalter–Versagerschutz mit Steuerung<br />
vom Leistungsschalter–Hilfskontakt<br />
Überwachung des<br />
Stromflusses<br />
Jeder der Leiterströme und ein Plausibilitätsstrom (siehe unten) werden durch numerische<br />
Filter so gefiltert, dass nur die Grundschwingung bewertet wird.<br />
Besondere Maßnahmen sind für die Erkennung des Abschaltzeitpunktes getroffen.<br />
Bei sinusförmigen Strömen wird die Stromunterbrechung nach ca. <strong>10</strong> ms erkannt. Bei<br />
aperiodischen Gleichstromgliedern im Kurzschlussstrom und nach dem Abschalten<br />
(z.B. bei Stromwandlern mit linearisiertem Kern) oder wenn die Stromwandler durch<br />
das Gleichstromglied im Kurzschlussstrom in Sättigung gehen, kann es eine Periode<br />
dauern, bis das Verschwinden des Primärstromes zuverlässig erkannt ist.<br />
Die Ströme werden überwacht und mit dem eingestellten Grenzwert verglichen. Außer<br />
den drei Leiterströmen sind noch zwei weitere Stromschwellen vorgesehen, die eine<br />
Plausibilität ermöglichen (siehe Bild 6-112).<br />
Als Plausibilitätsstrom wird vorzugsweise der Erdstrom I E (3·I 0 ) verwendet. Sofern<br />
der Erdstrom vom Sternpunkt des Stromwandlersatzes an das Gerät angeschlossen<br />
ist, wird dieser verwendet. Anderenfalls wird er vom Gerät aus den Phasenströmen<br />
errechnet:<br />
3·I 0 = I L1 + I L2 + I L3 .<br />
Als Plausibilitätsstrom wird weiterhin der vom 7SA522 errechnete dreifache Gegensystemstrom<br />
3·I 2 verwendet. Dieser errechnet sich nach seiner Definitionsgleichung<br />
3·I 2 = I L1 +a 2 · I L2 +a· I L3<br />
mit<br />
a =e j120° .<br />
Die Plausibilitätsströme haben auf die Grundfunktion des Leistungsschalter–Versagerschutzes<br />
zwar keinen Einfluss, erlauben aber eine Kontrolle, dass in jedem Fehlerfall<br />
mindesten zwei Stromschwellen überschritten werden müssen, bevor es zum<br />
Start einer Verzögerungszeit kommen kann.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-231
Funktionen<br />
3902 I> SVS<br />
I L1<br />
I> &<br />
>1<br />
Stromkriterium<br />
L1><br />
&<br />
I L2<br />
I><br />
&<br />
>1<br />
L2><br />
&<br />
I><br />
&<br />
>1<br />
L3><br />
I L3<br />
>1<br />
&<br />
3I 2<br />
I><br />
3I 0<br />
I><br />
Plausibilität<br />
Bild 6-112 Stromflussüberwachung mit den Plausibilitätsströmen 3·I 0 und 3·I 2<br />
Überwachung der<br />
Leistungsschalter–<br />
Hilfskontakte<br />
Die Stellung des Leistungsschalters wird dem Schalterversagerschutz von der zentralen<br />
Funktionssteuerung (siehe Abschnitt 6.19.2) mitgeteilt. Die Auswertung der Hilfskontakte<br />
findet im Leistungsschalter–Versagerschutz nur dann statt, wenn kein Strom<br />
oberhalb des für die Stromflussüberwachung eingestellten Wertes fließt. Hat bei<br />
Schutz–Auslösung das Stromflusskriterium angesprochen, so wird ausschließlich das<br />
Ende des Stromflusses als Öffnen des Leistungsschalters interpretiert, auch wenn<br />
vom Hilfskontakt (noch) kein geöffneter Leistungsschalter gemeldet wird (Bild 6-113).<br />
Dies gibt dem zuverlässigeren Stromflusskriterium den Vorzug und vermeidet Überfunktion<br />
infolge eines Defekts, z.B. in der Hilfskontaktmechanik. Diese Verriegelung<br />
gilt sowohl für jede individuelle Phase als auch für dreipolige Auslösung.<br />
Es ist auch möglich, auf das Hilfskontaktkriterium ganz zu verzichten. Wenn der Parameterschalter<br />
KRITER. HIKO (Bild 6-115 oben) auf Nein gestellt wird, ist ein Start<br />
des Schalterversagerschutzes nur möglich, wenn Stromfluss erkannt wird. Die Position<br />
der Hilfskontakte wird dann nicht abgefragt auch wenn die Hilfskontakte über Binäreingänge<br />
mit dem Gerät verbunden sind.<br />
6-232 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
L1><br />
&<br />
S<br />
Q<br />
Start nur L1<br />
R<br />
FNr 351<br />
>LS1 Pos.Ein L1<br />
1 )<br />
&<br />
siehe Bild 6-118<br />
LS-Hiko L1 zu<br />
FNr 380<br />
>LS1 Pos.Aus 3p<br />
2 )<br />
>1<br />
1 ) wenn Hilfskontakte phasengetrennt verfügbar<br />
2 ) wenn Reihenschaltung der Öffner verfügbar<br />
Bild 6-113<br />
Verriegelung des Hilfskontaktkriteriums — Beispiel für Phase L1<br />
Andererseits kann die Reaktion des Leistungsschalters bei stromschwachen Fehlern,<br />
die nicht zum Ansprechen der Stromflussüberwachung führen (z.B. bei Auslösung<br />
durch Buchholzschutz), ausschließlich durch Informationen über die Stellung seiner<br />
Hilfskontakte kontrolliert werden. Hierzu dient der binäre Eingang „>SVS STARTohneI“<br />
(Bild 6-115 links). Dieser startet auch dann den Schalterversagerschutz,<br />
wenn kein Stromkriterium erfüllt ist.<br />
Phasengemeinsamer<br />
Anwurf<br />
Der phasengemeinsame Anwurf wird verwendet in Netzen mit ausschließlich dreipoliger<br />
Auslösung, bei Transformatorabzweigen oder bei Auslösung durch einen Sammelschienenschutz.<br />
Bei 7SA522 ist er die einzige Anwurfart, wenn das Gerät in der<br />
Variante für ausschließlich dreipolige Auslösung vorliegt.<br />
Wenn der Schalterversagerschutz von weiteren externen Schutzeinrichtungen angeworfen<br />
wird, soll der Anwurf aus Sicherheitsgründen nur erfolgen, wenn mindestens<br />
zwei Binäreingaben angesteuert sind. Daher wird empfohlen, außer dem Auslösekommando<br />
des externen Schutzes an die Binäreingabe „>SVS START 3pol“ auch<br />
die Generalanregung an die Binäreingabe „>SVS Freigabe“ anzuschließen. Beim<br />
Buchholzschutz wird ebenfalls empfohlen, beide Eingänge über getrennte Adernpaare<br />
anzuschließen.<br />
Falls in Ausnahmefällen kein getrenntes Freigabesignal zur Verfügung steht, kann der<br />
Anwurf von extern auch einkanalig erfolgen. Das Signal „>SVS Freigabe“ darf dann<br />
nicht rangiert werden.<br />
Bild 6-115 zeigt die prinzipielle Funktion. Wenn ein Auslösekommando einer internen<br />
oder externen Schutzfunktion erscheint und mindestens ein Stromkriterium gemäß<br />
Bild 6-112 vorliegt, erfolgt der Anwurf und damit der Start der entsprechenden Verzögerungszeit(en).<br />
Ist für keine Phase das Stromkriterium erfüllt, kann nach Bild 6-113 der Leistungsschalter–Hilfskontakt<br />
abgefragt werden. Bei einzelpoliger Steuermöglichkeit ist die<br />
Reihenschaltung der Öffner der Hilfskontakte maßgebend (alle drei Öffner geschlossen,<br />
wenn alle drei Pole offen). Denn nach einem dreipoligen Auslösekommando hat<br />
der Leistungsschalter nur dann ordnungsgemäß gearbeitet, wenn über keinen Pol<br />
mehr Strom fließt bzw. alle drei Öffner der Hilfskontakte geschlossen sind.<br />
Bild 6-114 zeigt die Entstehung des internen Signals „LS-Hiko ≥1p zu“ (siehe Bild<br />
6-115 links), wenn mindestens ein Schalterpol geschlossen ist.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-233
Funktionen<br />
L1><br />
L2><br />
L3><br />
>1<br />
&<br />
S<br />
Q<br />
Start L123<br />
FNr 351<br />
>LS Pos.Ein L1<br />
FNr 352<br />
>LS Pos.Ein L2<br />
FNr 353<br />
>LS Pos.Ein L3<br />
>1<br />
R<br />
&<br />
siehe Bild 6-115<br />
LS-Hiko ≥1p zu<br />
FNr 379<br />
>LS Pos.Ein 3p<br />
FNr 380<br />
>LS Pos.Aus 3p<br />
Bild 6-114<br />
Entstehung des Signals „LS-Hiko ≥1p zu“<br />
Wenn eine Schutzfunktion oder externe Schutzeinrichtung auslöst, deren Arbeitsweise<br />
nicht unbedingt mit einem Stromfluss einher geht, geht dies intern über den Eingang<br />
„Start intern ohne I“ bzw. von einem externen Schutz über die Binäreingabe<br />
„>SVS STARTohneI“. In diesem Fall gilt allein das Hilfskontakt–Kriterium für das Öffnen<br />
des Schalters.<br />
Der Anwurf kann über eine Binäreingabe „>SVS block.“ blockiert werden (z.B. während<br />
einer Prüfung des Abzweigschutzes). Außerdem ist eine interne Blockierung vorgesehen.<br />
(ähnlich Bild 6-113)<br />
LS-Hiko ≥1p zu<br />
(aus Bild 6-112)<br />
L1><br />
L2><br />
L3><br />
>1<br />
&<br />
Ja<br />
Nein<br />
3909 KRITER. HIKO<br />
>1<br />
Start intern ohne I<br />
FNr 1439<br />
>SVS STARTohneI<br />
>1<br />
>1<br />
&<br />
&<br />
Start L123<br />
Start intern 3pol<br />
FNr 1415<br />
>SVS START 3pol<br />
>1<br />
Rangierung<br />
FNr. 1461<br />
SVS Anwurf<br />
FNr 1432<br />
>SVS Freigabe<br />
„1“<br />
nicht rangiert<br />
rangiert<br />
FNr 1403<br />
>SVS block.<br />
interne Blockierung<br />
&<br />
Bild 6-115<br />
Schalterversagerschutz mit phasengemeinsamen Anwurf<br />
6-234 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
Phasengetrennter<br />
Anwurf<br />
Der phasengetrennte Anwurf ist immer dann erforderlich, wenn die Schalterpole einzeln<br />
angesteuert werden, also z.B. bei Verwendung von einpoliger Auslösung mit<br />
Wiedereinschaltung. Hierzu muss das Gerät für einzelpolige Auslösung geeignet sein.<br />
Wenn der Schalterversagerschutz von weiteren externen Schutzeinrichtungen angeworfen<br />
wird, soll der Anwurf aus Sicherheitsgründen nur erfolgen, wenn mindestens 2<br />
Binäreingaben angesteuert sind. Daher wird empfohlen, außer den drei Auslösekommandos<br />
des externen Schutzes an die Binäreingaben „>SVS Start L1“, „>SVS<br />
Start L2“ und„>SVS Start L3“ auch z.B. die Generalanregung an die Binäreingabe<br />
„>SVS Freigabe“ anzuschließen. Bild 6-116 zeigt diesen Anschluss.<br />
Falls in Ausnahmefällen kein getrenntes Freigabesignal zur Verfügung steht, kann der<br />
Anwurf von extern auch einkanalig erfolgen. Das Signal „>SVS Freigabe“ darf dann<br />
nicht rangiert werden.<br />
Wenn das externe Schutzgerät kein Generalanregesignal hat, kann stattdessen auch<br />
ein generelles Auslösesignal oder die Parallelschaltung eines zweiten Satzes von<br />
Auslösekontakten (siehe Bild 6-117) verwendet werden.<br />
Die Logik der Startbedingungen für die Verzögerungszeit(en) ist prinzipiell so aufgebaut<br />
wie beim phasengemeinsamen Anwurf, nur, dass diese Logik für jede Phase getrennt<br />
aufgebaut ist (Bild 6-118). Damit werden der Strom und die Anwurfbedingungen<br />
für jeden Schalterpol erfasst; auch während einer einpoligen Kurzunterbrechung wird<br />
so zuverlässig nur der ausgelöste Schalterpol auf Stromunterbrechung überwacht.<br />
externes<br />
Schutzgerät<br />
7SA522<br />
Auslösung L1<br />
>SVS Start L1<br />
Auslösung L2<br />
>SVS Start L2<br />
Auslösung L3<br />
>SVS Start L3<br />
G–Anregung<br />
>SVS Freigabe<br />
L+<br />
Bild 6-116<br />
Schalterversagerschutz mit phasengetrenntem Anwurf — Beispiel für Anwurf von<br />
externem Schutzgerät mit Freigabe durch Generalanregung<br />
L–<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-235
Funktionen<br />
externes<br />
Schutzgerät<br />
7SA522<br />
Auslösung L1<br />
Auslösung L1<br />
>SVS Start L1<br />
Auslösung L2<br />
Auslösung L2<br />
>SVS Start L2<br />
Auslösung L3<br />
Auslösung L3<br />
>SVS Start L3<br />
L+<br />
Bild 6-117<br />
>SVS Freigabe<br />
L–<br />
Schalterversagerschutz mit phasengetrenntem Anwurf — Beispiel für Anwurf von<br />
externem Schutzgerät mit Freigabe durch einen getrennten Satz Auslösekontakte<br />
Der Anwurf für eine einzelne Phase, z.B. „Start nur L1“, ist nur dann gültig, wenn das<br />
Startsignal (= Auslösesignal des Abzweigschutzes) für genau diese Phase erscheint<br />
und das Stromkriterium für mindestens diese Phase erfüllt ist. Ist dieses nicht erfüllt,<br />
kann nach Bild 6-113 der Leistungsschalter–Hilfskontakt abgefragt werden — sofern<br />
parametriert (KRITER. HIKO = Ja).<br />
Das Hilfskontaktkriterium wird ebenfalls je Pol verarbeitet. Sind die Hilfskontakte nicht<br />
pro Schalterpol verfügbar, gilt ein einpoliger Auslösebefehl nur dann als ausgeführt,<br />
wenn die Reihenschaltung der Schließer der Hilfskontakte unterbrochen ist. Dies wird<br />
von der zentralen Funktionssteuerung (siehe auch Abschnitt 6.19.2) mitgeteilt.<br />
Wenn Startsignale von mehr als einer Phase vorliegen, wird der phasengemeinsame<br />
Anwurf „Start L123“ verwendet. Dieser blockiert die Anwurfsignale für die einzelnen<br />
Phasen. Ebenso arbeitet der Start ohne Stromfluss (z.B. vom Buchholzschutz) nur<br />
dreiphasig. Die Funktion ist prinzipiell wie beim phasengemeinsamen Anwurf.<br />
Das zusätzliche Freigabesignal „>SVS Freigabe“ (sofern rangiert) wirkt auf alle Anwurfbedingungen.<br />
Der Anwurf kann über eine Binäreingabe „>SVS block.“ blockiert<br />
werden (z.B. während einer Prüfung des Abzweigschutzes). Außerdem ist eine interne<br />
Blockierung vorgesehen.<br />
6-236 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
3909 KRITER. HIKO<br />
LS-HikoL1zu<br />
L1><br />
Ja<br />
Nein<br />
>1<br />
Start intern L1<br />
FNr 1435<br />
>SVS Start L1<br />
>1<br />
&<br />
&<br />
Start nur L1<br />
LS-HikoL2zu<br />
L2><br />
Ja<br />
Nein >1<br />
Start intern L2<br />
FNr 1436<br />
>SVS Start L2<br />
>1<br />
&<br />
&<br />
Start nur L2<br />
LS-HikoL3zu<br />
L3><br />
Ja<br />
Nein >1<br />
Start intern L3<br />
FNr 1437<br />
>SVS Start L3<br />
>1<br />
&<br />
&<br />
Start nur L3<br />
>2<br />
LS-Hiko ≥1p zu<br />
L1><br />
L2><br />
>1<br />
Ja<br />
Nein<br />
>1<br />
L3><br />
&<br />
Start intern ohneI<br />
FNr 1439<br />
>SVS STARTohneI<br />
>1<br />
>1<br />
&<br />
&<br />
Start L123<br />
Start intern 3pol<br />
FNr 1415<br />
>SVS START 3pol<br />
FNr 1432<br />
>SVS Freigabe<br />
>1<br />
„1“<br />
nicht rangiert<br />
rangiert<br />
Rangierung<br />
FNr. 1461<br />
>1 SVS Anwurf<br />
FNr 1403<br />
>SVS block.<br />
interne Blockierung<br />
&<br />
Bild 6-118<br />
Anwurfbedingungen bei einpoligen Auslösekommandos<br />
Verzögerungszeiten<br />
Wenn die Anwurfbedingungen erfüllt sind, werden die zugeordneten Verzögerungszeiten<br />
gestartet, innerhalb derer der Leistungsschalter geöffnet haben muss.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-237
Funktionen<br />
Für einpoligen und dreipoligen Anwurf sind unterschiedliche Verzögerungszeiten<br />
möglich. Eine weitere Verzögerungszeit kann für zweistufigen Schutz verwendet werden.<br />
Bei einstufigem Schalterversagerschutz wird das Auslösekommando im Fall eines<br />
Schalterversagers auf die umliegenden Schalter gegeben, damit diese den Fehlerstrom<br />
unterbrechen (Bild 6-1<strong>10</strong> bzw. 6-111). Umliegende Schalter sind die der Sammelschiene<br />
oder des Sammelschienenabschnittes, mit dem der betrachtete Abzweig<br />
verbunden ist. Die möglichen Anwurfbedingungen sind die oben besprochenen. Je<br />
nach Möglichkeiten des Abzweigschutzes können phasengemeinsame oder phasengetrennte<br />
Anwurfbedingungen vorliegen. Die Auslösung durch den Schalterversagerschutz<br />
ist stets dreipolig.<br />
Im einfachsten Fall wird die Verzögerungszeit T2 verwendet (Bild 6-119). Die phasengerechten<br />
Anwurfsignale entfallen, wenn die anwerfenden Schutzfunktionen nur dreipolig<br />
auslösen können oder die Schalterpole nicht einzeln gesteuert werden können.<br />
Sollen bei einpoliger Auslösung und dreipoliger Auslösung der anwerfenden Schutzfunktionen<br />
unterschiedliche Verzögerungszeiten erreicht werden, werden die Verzögerungszeiten<br />
T1 1POL und T1 3POL nach Bild 6-120 verwendet.<br />
Start nur L1<br />
3906 T2<br />
(Auslösung<br />
Sammelschiene)<br />
Start nur L2<br />
Start nur L3<br />
>1<br />
T 0<br />
FNr 1494<br />
SVS AUS T2<br />
Start L123<br />
Bild 6-119<br />
Einstufiger Schalterversagerschutz mit phasengemeinsamem Anwurf<br />
3904 T1 1POL<br />
Start nur L1<br />
Start nur L2<br />
Start nur L3<br />
>1<br />
T 0<br />
3905 T1 3POL<br />
>1<br />
(Auslösung<br />
Sammelschiene)<br />
FNr 1476<br />
SVS AUS T1 L123<br />
Start L123<br />
T 0<br />
Bild 6-120<br />
Einstufiger Schalterversagerschutz mit unterschiedlichen Verzögerungszeiten<br />
Bei zweistufigem Schalterversagerschutz werden normalerweise die Auslösekommandos<br />
vom Abzweigschutz in einer ersten Stufe des Schalterversagerschutzes auf<br />
den Abzweigleistungsschalter wiederholt, meist auf einen zweiten Satz Auslösespulen.<br />
Erst wenn der Schalter auf diese Auslösewiederholung nicht reagiert, werden in<br />
einer zweiten Stufe die umliegenden Leistungsschalter ausgelöst.<br />
Für die erste Stufe kann bei einpoliger Auslösung durch den anwerfenden Schutz eine<br />
andere Verzögerung T1 1POL eingestellt werden als für dreipolige Auslösung. Außerdem<br />
kann durch Einstellung bestimmt werden (Parameter AUS 1POL (T1)), ob nach<br />
Ablauf der ersten Stufe eine phasengerechte einpolige Auslösung durch den Schalterversagerschutz<br />
erfolgt oder stets eine dreipolige.<br />
6-238 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
Start nur L1<br />
Start nur L2<br />
Start nur L3<br />
>1<br />
3904 T1 1POL<br />
T 0<br />
3905 T1 3POL<br />
3903 AUS 1POL (T1)<br />
Ja<br />
Nein<br />
Start nur L1<br />
&<br />
(entsprechend für<br />
andere Phasen)<br />
FNr 1472<br />
SVS AUS T1nurL1<br />
(Auslösewiederholung<br />
Abzweig)<br />
Start L123<br />
T 0<br />
>1<br />
FNr 1476<br />
SVS AUS T1 L123<br />
3906 T2<br />
T 0<br />
(Auslösung<br />
Sammelschiene)<br />
T 0 >1<br />
FNr 1494<br />
SVS AUS T2<br />
Bild 6-121<br />
Zweistufiger Schalterversagerschutz mit phasengetrenntem Anwurf<br />
Wenn der Leistungsschalter<br />
gestört<br />
ist<br />
Es sind Fälle denkbar, wo von vorn herein klar ist, dass der dem Abzweigschutz zugeordnete<br />
Leistungsschalter den Kurzschluss nicht klären kann, z.B. wenn die Auslösespannung<br />
oder die Ausschaltenergie fehlt.<br />
In diesem Fall ist es nicht nötig, dass die Reaktion des Leistungsschalters erst abgewartet<br />
wird. Ist ein Kriterium verfügbar, das die Nichtbereitschaft des Leistungsschalters<br />
meldet (z.B. Spannungswächter, Druckluftwächter), so kann dieses auf die Binäreingabe<br />
„>LS Störung“ des 7SA522 gegeben werden. In diesem Fall wird bei Auftreten<br />
einer Startbedingung die Zeitstufe T3 LS STOER wirksam (siehe Bild 6-122),<br />
die normalerweise zu Null eingestellt wird. Dadurch werden bei gestörtem Leistungsschalter<br />
sofort die umliegenden Leistungsschalter ausgelöst.<br />
(alle Anwurfbedingungen<br />
SVS Anwurf<br />
FNr 1461<br />
Bild 6-115/6-118)<br />
3907 T3 LS STOER<br />
FNr 378<br />
>LS Störung<br />
&<br />
T 0<br />
FNr 1493<br />
SVS LSStör AUS<br />
Bild 6-122<br />
Leistungsschalter gestört<br />
Auslösung des<br />
Leistungsschalters<br />
am Gegenende<br />
Beim Versagen des örtlichen Abzweig–Leistungsschalters soll häufig auch das Ausschalten<br />
des Leistungsschalters am Gegenende der Leitung bewirkt werden. Hierzu<br />
ist ein geeigneter Übertragungskanal für Schutzsignale (z.B. über Nachrichtenkabel,<br />
Trägerfrequenz–Hochspannungsübertragung, Richtfunk oder Lichtwellenleiter) erforderlich.<br />
Für die Mitnahme des Schalters am Gegenende wird das entsprechende Kommando<br />
— meist das, welches zur Auslösung der umliegenden Leistungsschalter führen soll<br />
— auf einen Binärausgang rangiert, der das Signal an den Übertragungskanal weiterleitet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-239
Funktionen<br />
Endfehlerschutz<br />
Unter Endfehler wird ein Kurzschluss an einem Ende einer Leitung oder eines Schutzobjektes<br />
verstanden, der zwischen Leistungsschalter und Stromwandler aufgetreten<br />
ist.<br />
Bild 6-123 zeigt die Situation. Der Fehler liegt — vom Stromwandler (= Messstelle)<br />
aus gesehen — auf der Sammelschienenseite, wird also vom Abzweigschutz nicht als<br />
Fehler auf dem Abzweig erkannt. Er kann daher nur von einer Rückwärtsstufe des Abzweigschutzes<br />
oder vom Sammelschienenschutz erkannt werden. Ein Auslösekommando<br />
auf den Abzweig–Leistungsschalter klärt jedoch den Fehler nicht, da er vom<br />
Gegenende weiter gespeist wird. Der Fehlerstrom hört also nicht auf zu fließen, obwohl<br />
der Abzweig–Leistungsschalter den ihm erteilten Auslösebefehl richtig ausgeführt<br />
hat.<br />
Sammelschiene<br />
AUS<br />
Schutz<br />
I K<br />
Abzweig<br />
Bild 6-123 Endfehler zwischen Leistungsschalter und Stromwandler<br />
Die Aufgabe des Endfehlerschutzes besteht darin, diesen Zustand zu erkennen und<br />
einen Auslösebefehl an das Gegenende der Leitung zu senden. Hierzu dient das<br />
Kommando „SVS AUS End“, das — ggf. zusammen mit anderen Signalen für die Auslösung<br />
am Gegenende — einer Schutzsignalübertragung (z.B. TFH, Richtfunk, Lichtwellenleiter)<br />
zugeführt wird.<br />
Der Endfehler wird vom Endfehlerschutz dadurch erkannt, dass ein Stromfluss registriert<br />
wird, obwohl die Leistungsschalter–Hilfskontakte melden, dass der Leistungsschalter<br />
offen ist. Als zusätzliches Kriterium wird der Anwurf des Schalterversagerschutzes<br />
ausgewertet. Bild 6-124 zeigt das Funktionsprinzip. Wenn der Schalterversagerschutzes<br />
angeworfen ist und Stromfluss registriert wird (Stromkriterien „L∗>“ gemäß<br />
Bild 6-112), aber kein Leistungsschalterpol geschlossen ist (Hilfskontaktkriterium<br />
„≥1 Pol geschlossen“ steht nicht an), wird eine Zeit T END FEHLER gestartet, nach<br />
deren Ablauf ein Auslösekommando zum Gegenende abgesetzt wird.<br />
(aus Bild 6-112)<br />
L1><br />
L2><br />
>1<br />
L3><br />
FNr 1461<br />
SVS Anwurf<br />
≥1 Pol geschlossen<br />
&<br />
&<br />
3922 T END FEHLER<br />
FNr 1495<br />
T 0<br />
SVS AUS End<br />
Bild 6-124<br />
Funktionsschema des Endfehlerschutzes<br />
6-240 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
Schalterpol–<br />
Gleichlaufüberwachung<br />
Diese Funktion überwacht den Gleichlauf der drei Leistungsschalterpole. Im stationären<br />
Zustand müssen entweder alle drei Pole geöffnet oder alle drei Pole geschlossen<br />
sein. Lediglich nach einpoliger Abschaltung vor automatischer Wiedereinschaltung<br />
darf für kurze Zeit ein einzelner Pol offen sein.<br />
Bild 6-125 zeigt das Funktionsschema. Die verarbeiteten Signale wurden bereits für<br />
den Leistungsschalter–Versagerschutz benötigt. Die Bedingung für einen Ungleichlauf<br />
der Schalterpole ist, dass mindestens ein Pol geschlossen hat („≥1 Pol geschlossen“)<br />
und nicht alle drei Pole geschlossen sind („≥1 Pol offen“).<br />
Zusätzlich werden noch die Stromflusskriterien (aus Bild 6-112) abgefragt. Die Gleichlaufüberwachung<br />
tritt nur in Tätigkeit, wenn nicht über alle drei Pole Strom fließt (<br />
L2><br />
L3><br />
&<br />
&<br />
&<br />
FNr 1497<br />
ZGL Anr. L1<br />
FNr. 1498<br />
ZGL Anr L2<br />
FNr. 1499<br />
ZGL Anr L3<br />
SVS (Adresse 3902) ist so zu wählen,<br />
dass die Stromflussüberwachung noch beim kleinsten zu erwartenden Kurzschlussstrom<br />
anspricht. Dazu sollte der Wert mindestens <strong>10</strong> % unterhalb des minimalen<br />
Kurzschlussstromes eingestellt werden. Der Ansprechwert sollte aber auch nicht<br />
niedriger als nötig gewählt werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-241
Funktionen<br />
Normalerweise wertet der Schalterversagerschutz sowohl das Stromflusskriterium als<br />
auch die Position der Schalter–Hilfskontakte aus. Sind keine Hilfskontakte des Leistungsschalters<br />
verfügbar, können sie auch nicht ausgewertet werden. In diesem Fall<br />
stellen Sie Adresse 3909 KRITER. HIKO auf Nein.<br />
Der Schalter–Versagerschutz kann einstufig oder zweistufig betrieben werden.<br />
Zweistufiger Schalterversagerschutz<br />
Bei zweistufigem Betrieb wird das Auslösekommando nach Ablauf einer Wartezeit T1<br />
auf den lokalen Abzweig–Leistungsschalter wiederholt, normalerweise auf einen getrennten<br />
Satz von Auslösespulen des Abzweigschalters. Bei einpoliger Auslösung<br />
durch eine Schutzfunktion kann diese Auslösewiederholung einpolig sein, vorausgesetzt,<br />
das Gerät und die anwerfende Schutzfunktion sind für einpolige Auslösung geeignet.<br />
Stellen Sie Adresse 3903 AUS 1POL (T1) auf Ja, wenn die erste Stufe einpolig<br />
auslösen soll, ansonsten auf Nein.<br />
Reagiert der Leistungsschalter nicht auf die Auslösewiederholung, werden nach T2<br />
die umliegenden Leistungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene oder des<br />
betroffenen Sammelschienenabschnitts, und ggf. auch der Leistungsschalter am Gegenende,<br />
sofern der Fehler noch nicht beseitigt ist.<br />
Die Verzögerungszeiten können separat eingestellt werden<br />
− für 1- oder 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem<br />
1-poligen Auslösekommando des Abzweigschutzes T1 1POL (Adresse 3904),<br />
− für 3-polige Auslösewiederholung auf den lokalen Schalter nach einem 3-poligen<br />
Auslösekommando des Abzweigschutzes T1 3POL (Adresse 3905),<br />
− für die Auslösung der umliegenden Leistungsschalter (Sammelschiene und ggf.<br />
auch Gegenende) T2 (Adresse 3906).<br />
Die einzustellenden Verzögerungszeiten ergeben sich aus der maximalen Ausschaltzeit<br />
des Leistungsschalters, der Rückfallzeit der Stromflusserfassung sowie einer Sicherheitsmarge,<br />
die auch die Ablaufzeitstreuung berücksichtigt. Bild 6-126 verdeutlicht<br />
die Zeitabläufe an einem Beispiel. Bei sinusförmigen Strömen kann man davon<br />
ausgehen, dass die Rückfallzeit ≤15 ms beträgt. Ist mit Stromwandlersättigung zu<br />
rechnen, sollten jedoch 25 ms veranschlagt werden.<br />
Fehlereintritt<br />
Fehlerklärungszeit normal<br />
Kdo.<br />
Schutz<br />
LS–Ausschaltzeit<br />
(lokal)<br />
Rückfall<br />
I> SVS<br />
Sicherheit<br />
Verzögerungszeit T1<br />
Schalterversagerschutz<br />
Rückfall<br />
I> SVS<br />
Anwurf Schalterversagerschutz<br />
Kommandowiederholung<br />
Sicherheit<br />
Verzögerungszeit T2<br />
Schalterversagerschutz<br />
LS–Ausschaltzeit<br />
(umliegend)<br />
Gesamt–Fehlerklärungszeit bei Schalterversager<br />
Bild 6-126<br />
Beispiel für Zeitablauf bei normaler Fehlerklärung und bei Leistungsschalter–Versager<br />
mit zweistufigem Schalterversagerschutz<br />
6-242 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
Einstufiger Schalterversagerschutz<br />
Bei einstufigem Schalterversagerschutz werden nach Ablauf einer Wartezeit T2<br />
(Adresse 3906) die umliegenden Leistungsschalter ausgelöst, d.h. die der Sammelschiene<br />
oder des betroffenen Sammelschienenabschnitts, und ggf. auch der Leistungsschalter<br />
am Gegenende.<br />
Die Zeiten T1 1POL (Adresse 3904)undT1 3POL (Adresse 3905) werden dann auf<br />
∞ gestellt, da sie nicht benötigt werden.<br />
Sie können auch die erste Stufe als einzige benutzen, wenn Sie die unterschiedlichen<br />
Verzögerungszeiten nach einpoliger und dreipoliger Auslösung durch den Abzweigschutz<br />
nutzen möchten. Stellen Sie dann T1 1POL (Adresse 3904) undT1 3POL<br />
(Adresse 3905) getrennt ein, aber Adresse 3903 AUS 1POL (T1) auf Nein, damit<br />
die Sammelschiene kein einpoliges Auslösekommando erhält. Stellen Sie T2 auf ∞<br />
oder gleich T1 3POL ein. Achten Sie darauf, dass die richtigen Kommandos (Ausgangmeldungen<br />
für Auslösung) rangiert sind.<br />
Die einzustellende Verzögerungszeit ergibt sich aus der maximalen Ausschaltzeit des<br />
Leistungsschalters, der Rückfallzeit der Stromflusserfassung sowie einer Sicherheitsmarge,<br />
die auch die Ablaufzeitstreuung berücksichtigt. Bild 6-127 verdeutlicht die Zeitabläufe<br />
an einem Beispiel. Bei sinusförmigen Strömen kann man davon ausgehen,<br />
dass die Rückfallzeit ≤15 ms beträgt. Ist mit Stromwandlersättigung zu rechnen, sollten<br />
jedoch 25 ms veranschlagt werden.<br />
Fehlereintritt<br />
Fehlerklärungszeit normal<br />
Kdo.<br />
Schutz<br />
LS–Ausschaltzeit Rückfall<br />
I> SVS<br />
Sicherheit<br />
Anwurf Schalterversagerschutz<br />
Verzögerungszeit T2<br />
Schalterversagerschutz<br />
LS–Ausschaltzeit<br />
(umliegend)<br />
Gesamt–Fehlerklärungszeit bei Schalterversager<br />
Bild 6-127<br />
Beispiel für Zeitablauf bei normaler Fehlerklärung und bei Leistungsschalter–Versager<br />
mit einstufigem Schalterversagerschutz<br />
Störung des örtlichen<br />
Leistungsschalters<br />
Bei Störung im Steuerkreis des lokalen Leistungsschalters (z.B. Druckluft bzw. Federspannung<br />
fehlt) sind die Verzögerungen nicht notwendig, da von vorn herein klar ist,<br />
dass der lokale Leistungsschalter das Auslösekommando nicht ausführen kann. Sofern<br />
die Störung an das Gerät gemeldet wird (über Binäreingabe „>LS Störung“),<br />
werden in diesem Fall die umliegenden Leistungsschalter (Sammelschiene und ggf.<br />
auch Gegenende) mit T3 LS STOER (Adresse 3907), die normalerweise zu 0 eingestellt<br />
wird, ausgelöst.<br />
Über Adresse 3908 LS STOER bestimmen Sie, auf welchen Ausgang das Kommando<br />
bei Schalterstörung geleitet wird. Im Allgemeinen wählen Sie die Zeitstufe, deren Ausgang<br />
für die Kommandogabe an die umliegenden Leistungsschalter bestimmt ist.<br />
Endfehlerschutz<br />
Der Endfehlerschutz kann in Adresse 3921 END FEHLER getrennt Ein- oderAusgeschaltet<br />
werden. Unter Endfehler ist ein Kurzschluss zwischen Leistungsschalter und<br />
Stromwandler des Abzweigs zu verstehen. Voraussetzung für die Funktion des Endfehlerschutzes<br />
ist, dass das Gerät über die Position des Leistungsschalters über Binäreingänge<br />
informiert ist.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-243
Funktionen<br />
Wird in diesem Fall der Leistungsschalter von der Rückwärtsstufe eines Abzweigschutzes<br />
oder vom Sammelschienenschutz ausgelöst (der Fehler gehört von den<br />
Stromwandlern aus gesehen zur Sammelschiene), fließt der Kurzschlussstrom weiter,<br />
da er vom Gegenende gespeist wird.<br />
Die Zeitstufe T END FEHLER (Adresse 3922) wird gestartet, wenn während des Auslösekommandos<br />
einer Abzweigschutzfunktion vom Leistungsschalter–Hilfskontakt<br />
ein offener Leistungsschalter gemeldet wird und gleichzeitig Strom fließt (Adresse<br />
3902). Das Auslösekommando des Endfehlerschutzes ist für die Übertragung an das<br />
Gegenende vorgesehen.<br />
Die Zeit wird demnach so eingestellt, dass sie bei transienter Erfüllung der Startbedingungen<br />
beim Schalten des Schalters nicht zum Ablauf kommt.<br />
Leistungsschalter–<br />
Gleichlaufüberwachung<br />
Die Gleichlaufüberwachung für die Schalterpole kann in Adresse 3931 ZGL (Zwangsgleichlauf)<br />
getrennt Ein-oderAusgeschaltet werden. Sie hat nur Sinn, wenn die Pole<br />
des Leistungsschalters einzeln gesteuert werden können. Die Gleichlaufüberwachung<br />
soll verhindern, dass stationär nur ein oder zwei Pole des Leistungsschalters<br />
geöffnet sind. Hierzu müssen entweder die Hilfskontakte jedes einzelnen Schalterpols<br />
oder die Reihenschaltung der Schließerhilfskontakte und die Reihenschaltung der<br />
Öffnerhilfskontakte an Binäreingaben des Gerätes geführt sein. Sind diese Bedingungen<br />
nicht erfüllt, schalten Sie Adresse 3931 Aus.<br />
Die Zeit T ZGL (Adresse 3932) gibt an, wie lange ein unsymmetrischer Zustand, d.h.<br />
nur ein oder zwei Pole offen, andauern darf, bevor der Zwangsgleichlauf in Tätigkeit<br />
tritt, d.h. ein dreipoliges Auslösekommando abgegeben wird. Die Zeit muss deutlich<br />
länger eingestellt werden als die Dauer eines einpoligen Unterbrechungszyklus bei<br />
automatischer Wiedereinschaltung. Nach oben kann die Zeit begrenzt sein durch die<br />
zulässige Dauer der durch die unsymmetrische Schalterpolstellung hervorgerufenen<br />
Schieflast. Übliche Werte liegen bei 2 s bis 5 s.<br />
6.17.3 Parameterübersicht<br />
Hinweis: Die angegebenen sekundären Stromwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind die Stromwerte mit 5<br />
zu multiplizieren.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3901 SCHALTERV. Ein<br />
Ein<br />
Schalterversagerschutz<br />
Aus<br />
3902 I> SVS 0.05..20.00 A 0.<strong>10</strong> A Ansprechwert der Stromflussüberwachung<br />
3903 AUS 1POL (T1) Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Einpolige Auslösung nach<br />
T1-Ablauf<br />
3904 T1 1POL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1 für einpol.<br />
Anwurf<br />
3905 T1 3POL 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1 für dreipol.<br />
Anwurf<br />
3906 T2 0.00..30.00 s; ∞ 0.15 s Verzögerungszeit T2<br />
6-244 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3907 T3 LS STOER 0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit bei LS-Störung<br />
3908 LS STOER Nein<br />
SVS-Auslösung (T1)<br />
SVS-Auslösung (T2)<br />
SVS-Auslösung (T1 und T2)<br />
3909 KRITER. HIKO Nein<br />
Ja<br />
3921 END FEHLER Ein<br />
Aus<br />
Nein<br />
Ja<br />
Aus<br />
Auskommandowahl bei LS-Störung<br />
Automatische LS-Hilfskontakt-Auswertung<br />
Endfehlerschutz<br />
3922 T END FEHLER 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Verzögerungszeit für Endfehler<br />
3931 ZGL Ein<br />
Aus<br />
Aus<br />
Gleichlaufüberwachung<br />
3932 T ZGL 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Verzögerungszeit für Zwangsgleichlauf<br />
6.17.4 Informationsübersicht<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1401 >SVS ein >Schalterversagerschutz einschalten<br />
1402 >SVS aus >Schalterversagerschutz ausschalten<br />
1403 >SVS block. >Schalterversagerschutz blockieren<br />
1432 >SVS Freigabe >Schalterversagerschutz freigeben<br />
1439 >SVS STARTohneI >SVS Start ohne Strom ( Buchholzschutz)<br />
1415 >SVS START 3pol >Schalterversagerschutz Start dreipolig<br />
1435 >SVS Start L1 >Schalterversagerschutz Start L1<br />
1436 >SVS Start L2 >Schalterversagerschutz Start L2<br />
1437 >SVS Start L3 >Schalterversagerschutz Start L3<br />
1440 SVS EABin SVS Ein/Aus über Binäreingabe<br />
1451 SVS aus Schalterversagers. ausgeschaltet<br />
1452 SVS block Schalterversagers. blockiert<br />
1453 SVS wirksam Schalterversagerschutz wirksam<br />
1461 SVS Anwurf Schalterversagers. angeworfen<br />
1493 SVS LSStör AUS SVS Aus bei gestörtem Abzweigschalter<br />
1472 SVS AUS T1nurL1 SVS Aus, Stufe 1, nur L1<br />
1473 SVS AUS T1nurL2 SVS Aus, Stufe 1, nur L2<br />
1474 SVS AUS T1nurL3 SVS Aus, Stufe 1, nur L3<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-245
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
1476 SVS AUS T1 L123 SVS Aus, Stufe 1, L123<br />
1494 SVS AUS T2 SVS Aus Stufe 2 (Sammelschiene)<br />
1495 SVS AUS End SVS Aus Endfehlerschutz<br />
1496 ZGL Anregung Zwangsgleichlauf gestartet<br />
1497 ZGL Anr. L1 Zwangsgleichlauf gestartet für L1<br />
1498 ZGL Anr. L2 Zwangsgleichlauf gestartet für L2<br />
1499 ZGL Anr. L3 Zwangsgleichlauf gestartet für L3<br />
1500 ZGL AUS lokal Zwangsgleichlauf Auslösung<br />
6-246 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
6.18 Überwachungsfunktionen<br />
Das Gerät verfügt über umfangreiche Überwachungsfunktionen, sowohl der Geräte–<br />
Hardware als auch der Software; auch die Messgrößen werden kontinuierlich auf<br />
Plausibilität kontrolliert, so dass auch die Strom- und Spannungswandlerkreise weitgehend<br />
in die Überwachung einbezogen sind. Weiterhin ist es möglich, über entsprechend<br />
verfügbare Binäreingänge eine Auslösekreisüberwachung zu realisieren.<br />
6.18.1 Funktionsbeschreibung<br />
6.18.1.1 Hardware–Überwachungen<br />
Das Gerät wird von den Messeingängen bis zu den Kommandorelais überwacht.<br />
Überwachungsschaltungen und Prozessor prüfen die Hardware auf Fehler und Unzulässigkeiten.<br />
Hilfs- und Referenzspannungen<br />
Die Prozessorspannung von 5 V wird von der Hardware überwacht, da der Prozessor<br />
bei Unterschreiten des Mindestwertes nicht mehr funktionsfähig ist. Das Gerät wird<br />
außer Betrieb gesetzt. Bei Wiederkehren der Spannung wird das Prozessorsystem<br />
neu gestartet.<br />
Ausfall oder Abschalten der Versorgungsspannung setzt das Gerät außer Betrieb;<br />
Meldung erfolgt über einen Ruhekontakt. Kurzzeitige Hilfsspannungseinbrüche stören<br />
die Bereitschaft des Gerätes nicht (siehe auch Abschnitt <strong>10</strong>.1.2 in den Technischen<br />
Daten).<br />
Der Prozessor überwacht die Offset- und Referenzspannung des ADU (Analog–Digital–Umsetzer).<br />
Bei unzulässigen Abweichungen wird der Schutz gesperrt; dauerhafte<br />
Fehler werden gemeldet.<br />
Pufferbatterie<br />
Die Pufferbatterie, die bei Ausfall der Hilfsspannung den Weitergang der internen Uhr<br />
und die Speicherung von Zählern und Meldungen sichert, wird zyklisch auf ihren Ladezustand<br />
überprüft. Bei Unterschreiten der zulässigen Minimalspannung wird die<br />
Meldung „Stör Batterie“ abgegeben.<br />
Wenn das Gerät über 1 bis 2 Tage von der Hilfsspannung getrennt ist, schaltet es die<br />
internen Pufferbatterie selbsttätig ab, d.h. die Uhrzeit wird nicht weiter geführt. Die<br />
Speicher der Meldungen und Störwertdaten bleiben dagegen weiter erhalten.<br />
Speicherbausteine<br />
Die Arbeitsspeicher (RAM) werden beim Anlauf des Systems getestet. Tritt dabei ein<br />
Fehler auf, wird der Anlauf abgebrochen, eine LED blinkt. Während des Betriebs werden<br />
die Speicher mit Hilfe ihrer Checksumme überprüft.<br />
Für den Programmspeicher (EPROM) wird zyklisch die Quersumme gebildet und mit<br />
der hinterlegten Programmquersumme verglichen.<br />
Für den Parameterspeicher (EEPROM) wird zyklisch die Quersumme gebildet und mit<br />
der bei jedem Parametriervorgang neu ermittelten Quersumme verglichen.<br />
Bei Auftreten eines Fehlers wird das Prozessorsystem neu gestartet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-247
Funktionen<br />
Abtastfrequenz<br />
Die Abtastfrequenz und die Synchronität zwischen den internen Pufferbausteinen<br />
wird laufend überwacht. Lassen sich etwaige Abweichungen nicht durch erneute Synchronisation<br />
beheben, wird das Prozessorsystem neu gestartet.<br />
Messwerterfassung<br />
Ströme<br />
Im Strompfad sind vier Messeingänge vorhanden. Wenn die drei Phasenströme und<br />
der Erdstrom vom Stromwandlersternpunkt oder einem getrennten Erdstromwandler<br />
der zu schützenden Leitung an das Gerät angeschlossen sind, muss die Summe der<br />
vier digitalisierten Ströme 0 sein. Auf Fehler in den Stromkreisen wird erkannt, wenn<br />
I F =|I L1 + I L2 + I L3 +k I · I E | > SUM.IGRENZ · I N + SUM.FAK. I · ΣI<br />
Dabei berücksichtigt k I (Parameter I4/Iph WDL) einen möglichen Unterschied zu der<br />
Übersetzung eines getrennten I E –Stromwandlers (z.B. Kabelumbauwandler).<br />
SUM.IGRENZ und SUM.FAK. I sind Einstellparameter. Der Anteil SUM.FAK. I · ΣI<br />
berücksichtigt zulässige stromproportionale Übersetzungsfehler der Eingangsübertrager,<br />
die insbesondere bei hohen Kurzschlussströmen auftreten können (Bild<br />
6-128). Das Rückfallverhältnis beträgt ca. 97 %. ΣI ist die Summe aller Strombeträge:<br />
ΣI =|I L1 |+|I L2 |+|I L3 |+|k I · I E |<br />
Diese Störung wird mit „Störung ΣI“ gemeldet.<br />
Hinweis:<br />
Die Stromsummenüberwachung ist nur wirksam, wenn an dem vierten Strommesseingang<br />
(I 4 ) für Erdstrom der Erdstrom der zu schützenden Leitung angeschlossen<br />
ist.<br />
I F<br />
I N<br />
Steigung:<br />
SUM.FAK. I<br />
SUM.IGRENZ<br />
ΣI<br />
I N<br />
Bild 6-128<br />
Stromsummenüberwachung<br />
Messwerterfassung<br />
Spannungen<br />
Im Spannungspfad sind vier Messeingänge vorhanden: drei für Leiter–Erde–Spannungen<br />
sowie ein Eingang für die Verlagerungsspannung (e–n–Spannung von offener<br />
Dreieckswicklung) oder eine Sammelschienenspannung. Wenn die Verlagerungsspannung<br />
an das Gerät angeschlossen ist, muss die Summe der drei digitalisierten<br />
Phasenspannungen gleich der dreifachen Nullspannung sein. Auf Fehler in den Spannungskreisen<br />
wird erkannt, wenn<br />
U F =|U L1 +U L2 +U L3 +k U ·U EN | > 25 V.<br />
Dabei berücksichtigt der Faktor k U unterschiedliche Übersetzung zwischen dem Verlagerungsspannungseingang<br />
und den Phasenspannungseingängen (Parameter<br />
Uph/Uen WDL). Das Rückfallverhältnis beträgt ca. 97 %.<br />
6-248 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
Diese Störung wird mit „Störung ΣUphe“ gemeldet.<br />
Hinweis:<br />
Die Spannungssummenüberwachung ist nur wirksam, wenn am Messeingang für die<br />
Verlagerungsspannung eine extern gebildete Verlagerungsspannung angeschlossen<br />
ist.<br />
6.18.1.2 Software–Überwachungen<br />
Watchdog<br />
Zur kontinuierlichen Überwachung der Programmabläufe ist eine Zeitüberwachung in<br />
der Hardware (Hardware–Watchdog) vorgesehen, die bei Ausfall des Prozessors<br />
oder einem außer Tritt geratenen Programm abläuft und das Zurücksetzen des Prozessorsystems<br />
mit komplettem Wiederanlauf auslöst.<br />
Ein weiterer Software–Watchdog sorgt dafür, dass Fehler bei der Verarbeitung der<br />
Programme entdeckt werden. Dieser löst ebenfalls ein Rücksetzen des Prozessors<br />
aus.<br />
Sofern ein solcher Fehler durch den Wiederanlauf nicht behoben ist, wird ein weiterer<br />
Wiederanlaufversuch gestartet. Nach dreimaligem erfolglosen Wiederanlauf innerhalb<br />
30 s nimmt sich der Schutz selbsttätig außer Betrieb, und die rote LED „ERROR“<br />
leuchtet auf. Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem Ruhekontakt die<br />
Gerätestörung.<br />
6.18.1.3 Überwachungen externer Wandlerkreise<br />
Unterbrechungen oder Kurzschlüsse in den Sekundärkreisen der Strom- und Spannungswandler,<br />
sowie Fehler in den Anschlüssen (wichtig bei Inbetriebnahme!) werden<br />
vom Gerät weitgehend erkannt und gemeldet. Hierzu werden die Messgrößen im<br />
Hintergrund zyklisch überprüft, solange kein Störfall läuft.<br />
Stromsymmetrie<br />
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Ströme auszugehen.<br />
Diese Symmetrie wird im Gerät durch eine Betragsüberwachung kontrolliert. Dabei<br />
wird der kleinste Phasenstrom in Relation zum größten gesetzt. Auf Unsymmetrie<br />
wird erkannt, wenn<br />
|I min |/|I max | < SYM.FAK. I solange I max / I N > SYM.IGRENZ / I N<br />
Dabei ist I max der größte der drei Leiterströme und I min der kleinste. Der Symmetriefaktor<br />
SYM.FAK. I ist das Maß für die Unsymmetrie der Leiterströme, der Grenzwert<br />
SYM.IGRENZ ist die untere Grenze des Arbeitsbereiches dieser Überwachung (siehe<br />
Bild 6-129). Beide Parameter sind einstellbar. Das Rückfallverhältnis beträgt ca. 97 %.<br />
Diese Störung wird mit „Störung Isymm“ gemeldet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-249
Funktionen<br />
I min<br />
I N<br />
Steigung:<br />
SYM.FAK. I<br />
Bild 6-129<br />
SYM.IGRENZ<br />
Stromsymmetrieüberwachung<br />
I max<br />
I N<br />
Leiterbruch<br />
Leiterbruch der zu schützenden Leitung oder im Stromwandler–Sekundärkreis kann<br />
erkannt werden, wenn ein Mindeststrom I-REST über die Leitung fließt. Liegt der minimale<br />
Phasenstrom unterhalb dieser Grenze, während die anderen Phasenströme<br />
darüber liegen, kann auf Unterbrechung eines Leiters geschlossen werden. Wenn außerdem<br />
Stromunsymmetrie (siehe Randtitel „Stromsymmetrie“ oben) vorliegt, gibt das<br />
Gerät nach ca. 5 s die Meldung „Leiterbruch“ aus.<br />
Spannungssymmetrie<br />
Im fehlerfreien Netzbetrieb ist von einer gewissen Symmetrie der Spannungen auszugehen.<br />
Diese Symmetrie wird im Gerät durch eine Betragsüberwachung kontrolliert.<br />
Dabei wird die kleinste verkettete Spannung in Relation zur größten gesetzt. Auf Unsymmetrie<br />
wird erkannt, wenn<br />
|U min |/|U max | < SYM.FAK. U solange |Umax| > SYM.UGRENZ<br />
Dabei ist U max die größte der drei verketteten Spannungen und U min die kleinste. Der<br />
Symmetriefaktor SYM.FAK. U ist das Maß für die Unsymmetrie der Spannungen, der<br />
Grenzwert SYM.UGRENZ ist die untere Grenze des Arbeitsbereiches dieser Überwachung<br />
(siehe Bild 6-130). Beide Parameter sind einstellbar. Das Rückfallverhältnis beträgt<br />
ca. 97 %.<br />
Diese Störung wird mit „Störung Usymm“ gemeldet.<br />
U min<br />
V<br />
Steigung:<br />
SYM.FAK. U<br />
Bild 6-130<br />
SYM.UGRENZ<br />
Spannungssymmetrieüberwachung<br />
U max<br />
V<br />
Spannungsdrehfeld<br />
Phasenverifizierung und Phasenbevorzugung, Richtungsmessung und Polarisierung<br />
mit kurzschlussfremden Spannungen setzen normalerweise ein Rechts–Drehfeld der<br />
Messgrößen voraus. Der Drehsinn der Messspannungen wird durch Kontrolle der<br />
Phasenfolge der Spannungen<br />
6-250 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
U L1 vor U L2 vor U L3<br />
überprüft. Diese Kontrolle findet statt, wenn jede Messspannung eine Mindestgröße<br />
von<br />
|U L1 |, |U L2 |, |U L3 |>40V/√3<br />
hat. Bei Linksdrehfeld wird die Meldung „Störung PH–Folge.“ abgegeben.<br />
Hat das Netz ein Linksdrehfeld, muss dies bei der Parametrierung der Anlagendaten<br />
entsprechend eingegeben worden sein (Abschnitt 6.1.1). Für die Drehfeldüberwachung<br />
gilt dann entsprechend die umgekehrte Phasenfolge.<br />
Unsymmetrischer<br />
Messspannungsausfall<br />
„Fuse–Failure–<br />
Monitor“<br />
Bei Ausfall einer Messspannung durch Kurzschluss oder Leiterbruch im Spannungswandler–Sekundärsystem<br />
kann einzelnen Messschleifen die Spannung Null vorgetäuscht<br />
werden, was durch Lastströme zu einer Fehlanregung führen könnte.<br />
Ist kein Schutzschalter mit entsprechend justierten Hilfskontakten vorhanden, sondern<br />
z.B. Schmelzsicherungen, so kann die Funktion Messspannungsüberwachung<br />
(„Fuse–Failure–Monitor“) wirksam werden. Selbstverständlich können auch Spannungswandler–Automat<br />
und „Fuse–Failure–Monitor“ gleichzeitig verwendet werden.<br />
Der unsymmetrische Messspannungsausfall ist durch Unsymmetrie der Spannungen<br />
bei gleichzeitiger Symmetrie der Ströme gekennzeichnet. Bild 6-131 zeigt das Logikdiagramm<br />
des „Fuse–Failure–Monitors“ bei unsymmetrischem Messspannungsausfall.<br />
Wenn in den Messgrößen eine erhebliche Spannungsunsymmetrie herrscht, ohne<br />
dass gleichzeitig auch eine Stromunsymmetrie registriert wird, lässt dies auf einen unsymmetrischen<br />
Fehler im Sekundärkreis des Spannungswandlers schließen.<br />
Die Spannungsunsymmetrie wird dadurch erfasst, dass entweder die Nullspannung<br />
oder die Gegenspannung einen einstellbaren Wert FFM U> überschreitet. Der Strom<br />
gilt als hinreichend symmetrisch, wenn sowohl der Nullstrom als auch der Gegenstrom<br />
unterhalb des einstellbaren Wertes FFM I< liegt.<br />
Sobald dies erkannt wird, werden der Distanzschutz und alle Funktionen, die auf Basis<br />
von Unterspannung arbeiten (z.B. auch Auslösung bei schwacher Einspeisung)<br />
blockiert. Die sofortige Blockierung setzt voraus, dass mindestens ein Leiterstrom<br />
fließt. Der Distanzschutz kann auf UMZ–Notbetrieb umgeschaltet werden, sofern der<br />
Überstromzeitschutz entsprechend parametriert ist (siehe auch Abschnitt 6.11).<br />
Die schnelle Blockierung darf nicht stattfinden, solange eine Phase wegen einpoliger<br />
Kurzunterbrechung spannungslos ist, da die nun auftretenden unsymmetrischen<br />
Messgrößen von der Leitung herrühren und nicht von einer Störung im Sekundärkreis.<br />
Wird die Leitung also einpolig abgeschaltet, wird die schnelle Blockierung aufgehoben<br />
(interne Information „1pol. Pause“ im Logikdiagramm).<br />
Tritt innerhalb von ca. <strong>10</strong> s nach Erkennen des Kriteriums ein Null- oder Gegenstrom<br />
auf, so wird auf einen Kurzschluss geschlossen und die Blockierung durch den „Fuse–<br />
Failure–Monitor“ für die Zeit des Fehlers aufgehoben. Steht dagegen ein Spannungsausfallkriterium<br />
länger als etwa <strong>10</strong> s an, so wird die Blockierung dauerhaft wirksam<br />
(Selbsthaltung der Spannungskriterien nach <strong>10</strong> s). Erst wenn die Spannungskriterien<br />
durch Behebung des Sekundärkreisfehlers verschwunden sind, wird die Blockierung<br />
selbsttätig weggenommen; damit sind die blockierten Schutzfunktionen wieder freigegeben.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-251
Funktionen<br />
FFM I<<br />
2912A<br />
I L1<br />
I><br />
I L2<br />
I><br />
≥1<br />
I L3<br />
I><br />
3I 0<br />
I><br />
3I 2<br />
I><br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
FNr 170<br />
FFM unverzögert<br />
FFM U><br />
2911A<br />
3U 0<br />
3U 2<br />
U><br />
U><br />
≥1<br />
&<br />
≥1<br />
≥1<br />
<strong>10</strong> s 0<br />
FNr 169<br />
Fuse–Failure<br />
1pol. Pause<br />
≥1<br />
Bild 6-131<br />
Logikdiagramm des „Fuse–Failure–Monitors“ mit Null- und Gegensystem<br />
Dreiphasiger Messspannungsausfall<br />
„Fuse–Failure–<br />
Monitor“<br />
Ein dreiphasiger Ausfall der sekundären Messspannungen lässt sich von einem tatsächlichen<br />
Netzfehler dadurch unterscheiden, dass die Ströme bei einem sekundären<br />
Messspannungsausfall keine wesentliche Änderung erfahren. Deshalb werden die<br />
Stromwerte einem Speicher zugeführt, so dass durch Differenzbildung zwischen aktuellen<br />
und gespeicherten Werten die Sprunggrößen der Ströme ermittelt werden können<br />
(Stromdifferenzkriterium). Auf dreipoligen Netzspannungsausfall wird dann erkannt,<br />
wenn<br />
• alle drei Phase–Erde–Spannungen kleiner als ein Schwellwert FFM UMESS< sind,<br />
• in allen drei Phasen die Strom–Differenz kleiner als ein Schwellwert FFM Idelta<br />
ist und<br />
• alle drei Phasenstrom–Amplituden größer als der Mindeststrom Iph> für die Impedanzmessung<br />
des Distanzschutzes sind.<br />
Liegen (noch) keine gespeicherten Stromwerte vor, so wird auf das Stromgrößenkriterium<br />
zurückgegriffen. Auf dreipoligen Spannungsausfall wird dann erkannt, wenn<br />
• alle drei Phase–Erde–Spannungen kleiner als ein Schwellwert FFM UMESS< sind,<br />
• alle drei Phasenstrom–Amplituden kleiner als der Mindeststrom Iph> für die Impedanzmessung<br />
des Distanzschutzes sind und<br />
• alle drei Phasenstrom–Amplituden größer als eine fest eingestellte Rauschgrenze<br />
(40 mA) sind.<br />
6-252 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
Bei Erkennen eines solchen Spannungsausfalls werden die Schutzfunktionen, deren<br />
Messprinzip auf Unterspannung beruhen, vor allem also der Distanzschutz, blockiert,<br />
bis der Spannungsausfall beseitigt ist; danach wird die Blockierung automatisch aufgehoben.<br />
UMZ–Notfunktion ist während des Spannungsausfalls möglich, sofern der<br />
Überstromzeitschutz entsprechend parametriert ist (siehe auch Abschnitt 6.11).<br />
Zusätzliche Messspannungsausfallüberwachung<br />
Ist zum Einschaltzeitpunkt des Gerätes keine Messspannung verfügbar (z. B. nicht<br />
angeschlossene Wandler), so kann das Fehlen der Spannung durch eine zusätzliche<br />
Überwachungsfunktion erkannt und gemeldet werden. Werden die Leistungsschalterhilfskontakte<br />
verwendet, dann sollten diese für die Überwachung mitbenutzt werden.<br />
Bild 6-132 zeigt das Logikdiagramm der Messspannungsausfallüberwachung.<br />
Auf das Fehlen der Messspannung wird erkannt wenn:<br />
• alle drei Phase–Erde–Spannungen kleiner als FFM UMESS< sind,<br />
• mindestens ein Phasenstrom größer als I-REST oder mindestens ein Leistungsschalterpol<br />
geschlossen ist (einstellbar),<br />
• keine Anregung einer Schutzfunktion vorliegt,<br />
• dieser Zustand für eine parametrierbare Zeit T U-Überw. (Voreinstellung: 3 s) ansteht.<br />
Diese Zeit T U-Überw. ist notwendig, um ein Ansprechen der Überwachung vor dem<br />
Eintreten einer Anregung zu verhindern.<br />
Beim Ansprechen dieser Überwachung wird die Meldung 168 „Störung Umess” abgesetzt<br />
und in den Notbetrieb (siehe Abschnitt 6.11) umgeschaltet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-253
Funktionen<br />
2915<br />
U-Überwachung<br />
1<br />
aus<br />
mit Stromkrit.<br />
LS Hiko und I<<br />
≥1<br />
FFM UMESS< 2913A<br />
U L1-E<br />
U<<br />
&<br />
U L2-E<br />
U L3-E<br />
I L2 ><br />
U<<br />
U<<br />
&<br />
2916A<br />
T U-Überw.<br />
FNr 168<br />
Störung Umess<br />
T 0<br />
Ger. Anregung<br />
≥1<br />
I-REST 1130A<br />
I L1<br />
I L1 ><br />
I L2<br />
≥1<br />
I L3<br />
≥1<br />
I L3 ><br />
Notfunktion<br />
von LS-Stellungslogik<br />
(siehe Bild 6-140)<br />
≥1 Pol geschl.<br />
&<br />
Bild 6-132<br />
Logikdiagramm der zusätzlichen Messspannungsausfallüberwachung<br />
6.18.1.4 Auslösekreis–Überwachung<br />
Der Distanzschutz 7SA522 verfügt über eine integrierte Auslösekreisüberwachung.<br />
Je nach Anzahl der noch verfügbaren nicht gewurzelten Binäreingänge kann zwischen<br />
der Überwachung mit einer oder mit zwei Binäreingaben gewählt werden. Entspricht<br />
die Rangierung der hierfür benötigten Binäreingaben nicht der vorgewählten<br />
Überwachungsart, so erfolgt eine diesbezügliche Meldung („AKU Rang Feh ...“ mit<br />
der Nummer des fehlerhaften Überwachungskreises). Bei Verwendung von zwei Binäreingaben<br />
sind Störungen im Auslösekreis in jedem Schaltzustand erkennbar, bei<br />
nur einer Binäreingabe sind Störungen am Leistungsschalter selber nicht zu erkennen.<br />
Ist einpolige Auslösung möglich, kann je Leistungsschalterpol eine Auslösekreisüberwachung<br />
realisiert werden, sofern die benötigten Binäreingänge verfügbar sind.<br />
Überwachung mit<br />
zwei Binäreingängen<br />
Bei Verwendung von zwei Binäreingängen werden diese gemäß Bild 6-133 einerseits<br />
parallel zum zugehörigen Kommandorelaiskontakt des Schutzes, andererseits parallel<br />
zum Leistungsschalter–Hilfskontakt angeschlossen.<br />
6-254 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
Voraussetzung für den Einsatz der Auslösekreisüberwachung ist, dass die Steuerspannung<br />
für den Leistungsschalter größer ist als die Summe der Mindestspannungsabfälle<br />
an den beiden Binäreingängen (U St >2·U BEmin ). Da je Binäreingang mindestens<br />
19 V notwendig sind, ist die Überwachung nur bei einer anlagenseitigen Steuerspannung<br />
über 38 V anwendbar.<br />
LS<br />
L+<br />
LSS<br />
L–<br />
KR<br />
HiKo1<br />
U St<br />
7SA522<br />
>AKU KR 1<br />
FNr 6854<br />
U BE1<br />
U BE2 LSS — Leistungsschalterspule<br />
7SA522<br />
FNr 6855<br />
>AKU LS-HIKO 1<br />
Legende:<br />
KR — Kommandorelaiskontakt<br />
LS — Leistungsschalter<br />
HiKo2<br />
HiKo1 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Schließer)<br />
HiKo2 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Öffner)<br />
U St — Steuerspannung (Auslösespannung)<br />
U BE1 — Eingangsspannung für 1. Binäreingang<br />
U BE2 — Eingangsspannung für 2. Binäreingang<br />
Hinweis: Der Leistungsschalter ist in geschlossenem Zustand<br />
dargestellt.<br />
Bild 6-133<br />
Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen<br />
Tabelle 6-6<br />
Zustandstabelle der Binäreingänge in Abhängigkeit von KR und LS<br />
Nr.<br />
Die Überwachung mit zwei Binäreingaben erkennt nicht nur Unterbrechungen im Auslösekreis<br />
und Ausfall der Steuerspannung, sondern überwacht auch die Reaktion des<br />
Leistungsschalters anhand der Stellung der Leistungsschalter–Hilfskontakte.<br />
Je nach Schaltzustand von Kommandorelais und Leistungsschalter werden dabei die<br />
Binäreingaben angesteuert (logischer Zustand „H“ in Tabelle 6-6) oder kurzgeschlossen<br />
(logischer Zustand „L“).<br />
Der Zustand, dass beide Binäreingänge nicht erregt („L“) sind, ist bei intakten Auslösekreisen<br />
nur während einer kurzen Übergangsphase (Kommandorelaiskontakt ist<br />
geschlossen, aber Leistungsschalter hat noch nicht geöffnet) möglich.<br />
Ein dauerhaftes Auftreten dieses Zustandes ist nur bei Unterbrechung oder Kurzschluss<br />
des Auslösekreises, sowie bei Ausfall der Batteriespannung oder Fehlern in<br />
der Mechanik des Schalters denkbar und wird deshalb als Überwachungskriterium herangezogen.<br />
Kommandorelais<br />
Leistungsschalter<br />
HiKo 1 HiKo 2 BE 1 BE 2<br />
1 offen EIN geschlossen offen H L<br />
2 offen AUS offen geschlossen H H<br />
3 geschlossen EIN geschlossen offen L L<br />
4 geschlossen AUS offen geschlossen L H<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-255
Funktionen<br />
Die Zustände der beiden Binäreingänge werden periodisch abgefragt. Eine Abfrage<br />
erfolgt etwa alle 500 ms. Erst wenn n = 3 solcher aufeinander folgender Zustandsabfragen<br />
einen Fehler erkennen, wird eine Fehlermeldung abgesetzt (siehe Bild 6-134).<br />
Durch diese Messwiederholungen wird die Verzögerungszeit der Störmeldung bestimmt<br />
und damit eine Störmeldung bei kurzzeitigen Übergangsphasen vermieden.<br />
Nach Beseitigung der Störung im Auslösekreis fällt die Störmeldung nach der gleichen<br />
Zeit automatisch zurück.<br />
FNr 6854<br />
>AKU KR 1<br />
FNr 6865<br />
&<br />
T T<br />
Störung Auskr.<br />
FNr 6855<br />
>AKU LS-HIKO 1<br />
Tca.<br />
1bis2s<br />
Bild 6-134 Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit zwei Binäreingängen<br />
Überwachung mit<br />
einem Binäreingang<br />
Die Binäreingabe wird gemäß Bild 6-135 parallel zum zugehörigen Kommandorelaiskontakt<br />
des Schutzgerätes angeschlossen. Der Leistungsschalter–Hilfskontakt ist mittels<br />
eines hochohmigen Ersatzwiderstands R überbrückt.<br />
Die Steuerspannung für den Leistungsschalter sollte etwa doppelt so groß sein wie<br />
der Mindestspannungsabfall an dem Binäreingang (U St >2·U BEmin ). Da für den Binäreingang<br />
mindestens 19 V notwendig sind, ist die Überwachung bei einer anlagenseitigen<br />
Steuerspannung über etwa 38 V anwendbar.<br />
Hinweise zur Berechnung des Ersatzwiderstandes R sind in Abschnitt 8.1.2 unter<br />
Randtitel „Auslösekreisüberwachung“ gegeben.<br />
L+<br />
KR<br />
U St<br />
7SA522<br />
U BE<br />
7SA522<br />
FNr 6854<br />
>AKU KR 1<br />
LS<br />
Bild 6-135<br />
LSS<br />
L–<br />
HiKo1<br />
U R<br />
R<br />
HiKo2<br />
Legende:<br />
KR — Kommandorelaiskontakt<br />
LS — Leistungsschalter<br />
LSS — Leistungsschalterspule<br />
HiKo1 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Schließer)<br />
HiKo2 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Öffner)<br />
R — Ersatzwiderstand<br />
U St — Steuerspannung (Auslösespannung)<br />
U BE — Eingangsspannung für Binäreingang<br />
U R — Spannung am Ersatzwiderstand<br />
Hinweis: Der Leistungsschalter ist in geschlossenem Zustand<br />
dargestellt.<br />
Prinzip der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang<br />
Im normalen Betriebsfall ist bei offenem Kommandorelaiskontakt und intaktem Auslösekreis<br />
die Binäreingabe angesteuert (logischer Zustand „H“), da der Überwachungskreis<br />
über den Hilfskontakt (bei geschlossenem Leistungsschalter) oder über den Ersatzwiderstand<br />
R geschlossen ist. Nur solange das Kommandorelais geschlossen ist,<br />
ist der Binäreingang kurzgeschlossen und damit entregt (logischer Zustand „L“).<br />
Wenn der Binäreingang im Betrieb dauernd entregt ist, lässt dies auf eine Unterbrechung<br />
im Auslösekreis oder auf Ausfall der (Auslöse–) Steuerspannung schließen.<br />
6-256 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
Da die Auslösekreisüberwachung während eines Störfalls nicht arbeitet, führt der geschlossene<br />
Kommandokontakt nicht zu einer Störmeldung. Arbeiten jedoch auch<br />
Kommandokontakte von anderen Geräten parallel auf den Auslösekreis, muss die<br />
Störmeldung mit T STÖR AKR verzögert werden (siehe auch Bild 6-136). Nach Beseitigung<br />
der Störung im Auslösekreis fällt die Störmeldung nach der gleichen Zeit automatisch<br />
zurück.<br />
Bild 6-136<br />
FNr 6854<br />
>AKU KR 1<br />
Störfall läuft<br />
&<br />
Logikdiagramm der Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang<br />
T<br />
4003 T STÖR AKR<br />
Tr<br />
Tr ca.<br />
1bis2s<br />
FNr 6865<br />
Störung Auskr.<br />
6.18.1.5 Fehlerreaktionen<br />
Je nach Art der entdeckten Störung wird eine Meldung abgesetzt, ein Wiederanlauf<br />
des Prozessorsystems gestartet oder das Gerät außer Betrieb genommen. Nach drei<br />
erfolglosen Wiederanlaufversuchen wird das Gerät ebenfalls außer Betrieb genommen.<br />
Das Bereitschaftsrelais fällt ab und meldet mit seinem Öffner, dass das Gerät<br />
gestört ist. Außerdem leuchtet die rote LED „ERROR“ auf der Frontkappe, sofern die<br />
interne Hilfsspannung vorhanden ist, und die grüne LED „RUN“ erlischt. Fällt auch die<br />
interne Hilfsspannung aus, sind alle LED dunkel. Tabelle 6-7 zeigt eine Zusammenfassung<br />
der Überwachungsfunktionen und der Fehlerreaktion des Gerätes.<br />
Tabelle 6-7<br />
Zusammenfassung der Fehlerreaktionen des Gerätes<br />
Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (FNr) Ausgabe<br />
Hilfsspannungsausfall extern (Hilfsspannung) Gerät außer Betrieb o. alle LED dunkel<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
intern (Umrichter) ggf. Meldung<br />
„Störung 5V“ (144)<br />
Messwerterfassung<br />
intern (Umrichter oder<br />
Referenzspannung)<br />
Schutz außer Betrieb,<br />
Meldung<br />
LED „ERROR“<br />
„Störung Messw.“ (181)<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
Pufferbatterie intern (Pufferbatterie) Meldung „Stör Batterie“ (177) wie rangiert<br />
Hardware–Watchdog intern (Prozessorausfall) Gerät außer Betrieb LED „ERROR“ GOK 2 ) fällt ab<br />
Software–Watchdog intern (Programmablauf) Wiederanlaufversuch 1 ) LED „ERROR“ GOK 2 ) fällt ab<br />
Arbeitsspeicher intern (RAM) Wiederanlaufversuch 1 ),<br />
Abbruch des Anlaufs<br />
Gerät außer Betrieb<br />
LED blinkt<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
Programmspeicher intern (EPROM) Wiederanlaufversuch 1 ) LED „ERROR“ GOK 2 ) fällt ab<br />
Parameterspeicher<br />
intern (EEPROM oder<br />
RAM)<br />
Wiederanlaufversuch<br />
1 )<br />
LED „ERROR“<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
Abtastfrequenz intern (Taktgeber) Wiederanlaufversuch 1 ) LED „ERROR“ GOK 2 ) fällt ab<br />
1 ) Nach drei erfolglosen Wiederanläufen wird das Gerät außer Betrieb gesetzt<br />
2 ) GOK = „Gerät Okay“ = Bereitschaftsrelais<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-257
Funktionen<br />
Tabelle 6-7<br />
Zusammenfassung der Fehlerreaktionen des Gerätes<br />
Überwachung mögliche Ursachen Fehlerreaktion Meldung (FNr) Ausgabe<br />
1 A/5 A–Einstellung Brückenstellung 1/5 A<br />
falsch<br />
Kalibrierenden<br />
Erdstromwandler<br />
empf./unempfindlich<br />
Baugruppen<br />
Stromsumme<br />
Stromsymmetrie<br />
Leiterbruch<br />
Spannungssumme<br />
Spannungssymmetrie<br />
Spannungsdrehfeld<br />
Spannungsausfall,<br />
dreiphasig<br />
„Fuse–Failure–Monitor“<br />
Spannungsausfall,<br />
ein-/zweiphasig<br />
„Fuse–Failure–Monitor“<br />
Spannungsausfall,<br />
dreiphasig<br />
extern (Spannungswandler)<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
intern (EEPROM oder<br />
RAM)<br />
I/O–BG entspricht nicht<br />
der MLFB des Gerätes<br />
Baugruppe entspricht<br />
nicht der MLFB<br />
intern (Messwerterfassung)<br />
extern (Anlage oder<br />
Stromwandler)<br />
extern (Anlage oder<br />
Stromwandler)<br />
intern (Messwerterfassung)<br />
extern (Anlage oder<br />
Spannungswandler)<br />
extern (Anlage oder<br />
Anschluss)<br />
extern (Anlage oder<br />
Anschluss)<br />
extern (Anlage oder<br />
Anschluss)<br />
extern (Auslösekreis oder<br />
Steuerspannung)<br />
Meldungen:<br />
Schutz außer Betrieb<br />
Meldung:<br />
Verwendung von Defaultwerten<br />
Meldungen:<br />
Schutz außer Betrieb<br />
Meldungen:<br />
Schutz außer Betrieb<br />
„IN(1/5A) falsch“ (192)<br />
„Störung Messw.“ (181)<br />
LED „ERROR“<br />
„Stör. Kal.daten“<br />
(193)<br />
„IE Wdl. falsch“ (194)<br />
„Störung Messw.“ (181)<br />
LED „ERROR“<br />
„Störung BG1...7“<br />
(FNr. 0183 ... 0189)<br />
und ggf.<br />
„Störung Messw.“ (181)<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
wie rangiert<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
GOK 2 ) fällt ab<br />
Meldung „Störung ΣI“ (162) wie rangiert<br />
Meldung „Störung Isymm“ (163) wie rangiert<br />
Meldung „Leiterbruch“ (195) wie rangiert<br />
Meldung „Störung ΣUphe“ (165) wie rangiert<br />
Meldung „Störung Usymm“ (167) wie rangiert<br />
Meldung „Stör. PH–Folge“ (171) wie rangiert<br />
Meldung<br />
Distanzschutz blockiert<br />
Meldung<br />
Distanzschutz blockiert<br />
Meldung<br />
Distanzschutz blockiert<br />
1 ) Nach drei erfolglosen Wiederanläufen wird das Gerät außer Betrieb gesetzt<br />
2 ) GOK = „Gerät Okay“ = Bereitschaftsrelais<br />
„Fuse–Failure“ (169)<br />
„Fuse–Failure“ (169)<br />
„Stör. Umess“ (168)<br />
wie rangiert<br />
wie rangiert<br />
wie rangiert<br />
Meldung „Störung Auskr.“ (6865) wie rangiert<br />
6.18.1.6 Sammelmeldungen<br />
Bestimmte Meldungen der Überwachungsfunktionen sind zu Sammelmeldungen zusammengefasst.<br />
Tabelle 6-8 zeigt diese Sammelmeldungen und ihre Zusammensetzung.<br />
6-258 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
Tabelle 6-8<br />
Sammelmeldungen<br />
Sammelmeldung<br />
Zusammensetzung<br />
FNr Bezeichnung FNr Bedeutung<br />
161 Messwertüberwachung I 162<br />
163<br />
Störung ΣI<br />
Störung Isymm<br />
164 Messwertüberwachung U 165<br />
167<br />
168<br />
160 Warnsammelmeldung 162<br />
163<br />
165<br />
167<br />
168<br />
169<br />
170<br />
361<br />
171<br />
177<br />
193<br />
3464<br />
183<br />
184<br />
185<br />
186<br />
187<br />
188<br />
189<br />
140 Störsammelmeldung 144<br />
168<br />
192<br />
194<br />
181<br />
Störung ΣUphe<br />
Störung Usymm<br />
Störung Umess<br />
Störung ΣI<br />
Störung Isymm<br />
Störung ΣUphe<br />
Störung Usymm<br />
Störung Umess<br />
Fuse-Failure<br />
FFM unverzögert<br />
>U–Wdl.–Aut.<br />
Stör. Ph-Folge<br />
Störung Batterie<br />
Störung Kalibrierdaten<br />
Topologie komplett, negiert<br />
Störung BG1<br />
Störung BG2 1 )<br />
Störung BG3 1 )<br />
Störung BG4 1 )<br />
Störung BG5 1 )<br />
Störung BG6 1 )<br />
Störung BG7 1 )<br />
Störung 5V<br />
Störung Umess<br />
IN (1/5A) falsch<br />
IE-Wdl. falsch<br />
Störung Messwerterfassung<br />
1 ) Je nach Identifikationnummer der Baugruppen<br />
6.18.2 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Die Empfindlichkeit der Messwertüberwachungen kann verändert werden. Werksseitig<br />
sind bereits Erfahrungswerte voreingestellt, die in den meisten Fällen ausreichend<br />
sind. Ist im Anwendungsfall mit besonders hohen betrieblichen Unsymmetrien der<br />
Ströme und/oder Spannungen zu rechnen oder stellt sich im Betrieb heraus, dass diese<br />
oder jene Überwachung sporadisch anspricht, sollte sie unempfindlicher eingestellt<br />
werden.<br />
In Adresse 2901 MW-ÜBERW. kann die Messwertüberwachung Ein- oder Ausgeschaltet<br />
werden.<br />
Symmetrieüberwachungen<br />
Adresse 2902A SYM.UGRENZ bestimmt die Grenzspannung (Phase–Phase), oberhalb<br />
derer die Spannungssymmetrieüberwachung wirksam ist (siehe auch Bild<br />
6-130). Adresse 2903A SYM.FAK. U ist der zugehörige Symmetriefaktor, d.h. die<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-259
Funktionen<br />
Steigung der Symmetriekennlinie (Bild 6-130). Diese Einstellung ist nur mittels<br />
DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
Adresse 2904A SYM.IGRENZ bestimmt den Grenzstrom, oberhalb dessen die Stromsymmetrieüberwachung<br />
wirksam ist (siehe auch Bild 6-129). Adresse 2905A<br />
SYM.FAK. I ist der zugehörige Symmetriefaktor, d.h. die Steigung der Symmetriekennlinie<br />
(Bild 6-129). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
möglich.<br />
Summenüberwachungen<br />
Adresse 2906A SUM.IGRENZ bestimmt den Grenzstrom, oberhalb dessen die Summenstromüberwachung<br />
(siehe Bild 6-128) anspricht (absoluter Anteil, nur auf I N bezogen).<br />
Der relativer Anteil (bezogen auf den maximalen Leiterstrom) für das Ansprechen<br />
der Summenstromüberwachung (Bild 6-128) wird unter Adresse 2907A<br />
SUM.FAK. I eingestellt. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“<br />
möglich.<br />
Hinweis:<br />
Die Stromsummenüberwachung ist nur wirksam, wenn an dem vierten Strommesseingang<br />
(I 4 ) für Erdstrom der Erdstrom der zu schützenden Leitung angeschlossen<br />
ist.<br />
Unsymmetrischer<br />
Messspannungsausfall<br />
„Fuse–Failure–<br />
Monitor“<br />
Die Einstellwerte des „Fuse–Failure–Monitors“ für einphasigen Messspannungsausfall<br />
sind so zu wählen, dass er einerseits bei Ausfall einer Phasenspannung zuverlässig<br />
anspricht (Adresse 2911A FFM U>), andererseits aber bei Erdfehlern im geerdeten<br />
Netz nicht fehlanspricht. Entsprechend empfindlich muss Adresse 2912A FFM I<<br />
eingestellt werden (unterhalb des kleinsten Fehlerstroms bei Erdkurzschlüssen). Diese<br />
Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich.<br />
In Adresse 29<strong>10</strong> FUSE FAIL kann der „Fuse–Failure–Monitor“, z.B. bei unsymmetrischen<br />
Prüfungen, Ausgeschaltet werden.<br />
Dreiphasiger Messspannungsausfall<br />
„Fuse–Failure–<br />
Monitor“<br />
Unter Adresse 2913A FFM UMESS< wird die minimale Spannung eingestellt, unterhalb<br />
derer auf dreiphasigen Messspannungsausfall erkannt wird, sofern nicht gleichzeitig<br />
ein Stromsprung stattfindet, der die Grenze laut Adresse 2914A FFM Idelta<br />
überschreitet und gleichzeitig alle drei Phasenströme größer sind als der für die Impedanzmessung<br />
des Distanzschutzes notwendige Mindeststrom laut Adresse 1202<br />
Iph>. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere Parameter“ möglich.<br />
Messspannungsausfallüberwachung<br />
Die Messspannungsausfallüberwachung kann unter Adresse 2915 U-Überwachung<br />
mit Stromkriterium, mit Stromkrit. und LS-Hilfskontakten<br />
oder AUS geschaltet werden. Unter Adresse 2916A T U-Überw. wird die Wartezeit<br />
der Spannungsausfallüberwachung eingestellt.<br />
Spannungswandlerschutzschalter<br />
Ist auf der Sekundärseite der Spannungswandler ein Spannungswandlerschutzschalter<br />
installiert, soll dessen Stellung über einen Binäreingang an das Gerät gemeldet<br />
werden. Bei Auslösen des Schutzschalters durch Kurzschluss im Sekundärkreis muss<br />
der Distanzschutz sofort blockiert werden, da er anderenfalls durch fehlende Messspannung<br />
bei fließendem Laststrom fehlauslösen würde. Diese Blockierung muss<br />
schneller sein als die erste Stufe des Distanzschutzes. Dies setzt eine extrem kurze<br />
Reaktionszeit des Schutzschalters voraus (≤ 4msbei50Hz,≤ 3 ms bei 60 Hz Nennfrequenz).<br />
Erfüllt der Hilfskontakt des Schutzschalters diese Anforderung nicht, muss<br />
die Reaktionszeit unter Adresse 2921 T U-Wdl.-Aut. eingestellt werden.<br />
6-260 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Bei der Projektierung wurde unter Adresse 140 AUSKREISÜBERW. (Abschnitt 5.1)<br />
eingestellt, wieviele Kreise überwacht werden sollen. Soll die Auslösekreisüberwachung<br />
überhaupt nicht verwendet werden, ist dort nicht vorhanden einzustellen.<br />
Die Auslösekreisüberwachung kann in Adresse 4001 AUSKREISÜBERW. Ein- oder<br />
Ausgeschaltet werden. Unter Adresse 4002 ANZ.BINEIN wird die Anzahl der Binäreingänge<br />
je Überwachungskreis eingestellt. Entspricht die Rangierung der hierfür benötigten<br />
Binäreingaben nicht der vorgewählten Überwachungsart, so erfolgt eine diesbezügliche<br />
Meldung („AKU Rang Feh ...“ mit der Nummer des fehlerhaften Überwachungskreises).<br />
Während die Störmeldung bei Überwachung mit zwei Binäreingängen fest mit ca. 1 s<br />
bis 2 s verzögert ist, kann bei Überwachung mit einem Binäreingang die Meldeverzögerung<br />
in Adresse 4003 T STÖR AKR eingestellt werden. Wenn nur das Gerät<br />
7SA522 auf die Auslösekreise arbeitet, genügen 1 s bis 2 s, da die Auslösekreisüberwachung<br />
während eines Störfalls nicht arbeitet. Arbeiten jedoch auch Kommandokontakte<br />
von anderen Geräten parallel auf den Auslösekreis, muss die Störmeldung so<br />
verzögert werden, dass die längste Dauer eines Auslösekommandos mit Sicherheit<br />
zeitlich überbrückt wird.<br />
6.18.3 Parameterübersicht<br />
Messwertüberwachungen<br />
Die angegebenen sekundären Stromwerte für Einstellbereiche und Voreinstellungen<br />
beziehen sich auf I N = 1 A. Bei 5 A Nennstrom sind die Stromwerte mit 5 zu multiplizieren.<br />
Bei Einstellungen in Primärwerten ist zusätzlich die Übersetzung der Stromwandler<br />
zu berücksichtigen.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2901 MW-ÜBERW. Ein<br />
Ein<br />
Messwertüberwachungen<br />
Aus<br />
2902A SYM.UGRENZ <strong>10</strong>..<strong>10</strong>0 V 50 V Symmetrie U: Ansprechwert<br />
2903A SYM.FAK. U 0.58..0.95 0.75 Symmetrie U: Kennliniensteigung<br />
2904A SYM.IGRENZ 0.<strong>10</strong>..1.00 A 0.50 A Symmetrie Iph: Ansprechwert<br />
2905A SYM.FAK. I 0.<strong>10</strong>..0.95 0.50 Symmetrie Iph: Kennliniensteigung<br />
2906A SUM.IGRENZ 0.05..2.00 A 0.<strong>10</strong> A Summe I: Ansprechwert<br />
2907A SUM.FAK. I 0.00..0.95 0.<strong>10</strong> Summe I: Kennliniensteigung<br />
29<strong>10</strong> FUSE FAIL Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Betriebsart für Fuse Failure<br />
Monitor<br />
2911A FFM U> <strong>10</strong>..<strong>10</strong>0 V 30 V U> für FFM-Erkennung<br />
2912A FFM I< 0.<strong>10</strong>..1.00 A 0.<strong>10</strong> A I< für FFM-Erkennung<br />
2913A FFM UMESS< 2..<strong>10</strong>0 V 5 V Umess< für 3poligen Spannungsausfall<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-261
Funktionen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2914A FFM Idelta 0.05..1.00 A 0.<strong>10</strong> A Idelta für 3poligen Spannungsausfall<br />
2915 U-Überwachung mit Stromkriterium<br />
mitStromkrit.undLS-Hilfskontakten<br />
Aus<br />
mit Stromkriterium<br />
Spannungsausfallüberwachung<br />
2916A T U-Überw. 0.00..30.00 s 3.00 s Wartezeit Spannungsausfallüberwachung<br />
2921 T U-Wdl.-Aut. 0..30 ms 0 ms Reaktionszeit U-Wandler-Schutzschalter<br />
Auslösekreisüberwachungen<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
4001 AUSKREIS ÜB Ein<br />
Aus<br />
Auskreisüberwachung<br />
Aus<br />
4002 ANZ.BINEIN 1..2 2 Anzahl der Binäreingaben pro<br />
Auskreis<br />
4003 T STÖR AKR 1..30 s 2 s Meldeverzögerungszeit<br />
6.18.4 Informationsübersicht<br />
Hard- und Softwareüberwachungen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
51 Gerät bereit Gerät bereit (“Life-Kontakt”)<br />
68 Störung Uhr Störung Uhr<br />
69 Sommerzeit Sommerzeit<br />
1<strong>10</strong> Meld.verloren Meldungen verloren<br />
113 Marke verloren Marke verloren<br />
125 Flattersperre Flattersperre hat angesprochen<br />
140 Stör-Sammelmel. Störungssammelmeldung<br />
144 Störung 5V Störung Versorgungsspannung 5V<br />
160 Warn-Sammelmel. Warnungssammelmeldung<br />
177 Stör Batterie HW-Störung: Batterie leer<br />
181 Störung Messw. HW-Störung: Messwerterfassung<br />
182 Störung UHR HW-Störung: Uhrzeit<br />
6-262 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
190 Störung BG0 Störung Baugruppe 0<br />
183 Störung BG1 Störung Baugruppe 1<br />
184 Störung BG2 Störung Baugruppe 2<br />
185 Störung BG3 Störung Baugruppe 3<br />
186 Störung BG4 Störung Baugruppe 4<br />
187 Störung BG5 Störung Baugruppe 5<br />
188 Störung BG6 Störung Baugruppe 6<br />
189 Störung BG7 Störung Baugruppe 7<br />
192 IN(1/5A) falsch HW-Störung: IN-Brücke ungleich IN-Par.<br />
193 Stör. Kal.daten HW-Störung: Keine Kalibrierdaten vorh.<br />
194 IE-Wdl. falsch HW-Störung: IE-Wandler ungleich MLFB<br />
HWTestMod<br />
Hardwaretestmodus<br />
Stör FMS 1 Störung FMS LWL 1<br />
Stör FMS 2 Störung FMS LWL 2<br />
Messwert<br />
überwachungen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
161 Messw.-Überw.I Messwertüberwachung I, Sammelmeldung<br />
162 Störung ΣI Störung Messwert Summe I<br />
163 Störung Isymm Störung Messwert Stromsymmetrie<br />
164 Messw.-Überw.U Messwertüberwachung U, Sammelmeldung<br />
165 Störung ΣUphe Störung Messwert Summe U (Ph-E)<br />
167 Störung Usymm Störung Messwert Spannungssymmetrie<br />
168 Störung Umess Störung Messspannungsausfall 3polig<br />
169 Fuse-Failure Störung Messwert Fuse-Failure (><strong>10</strong>s)<br />
170 FFM unverzögert Störung Messwert Fuse-Failure (unverz)<br />
171 Stör. Ph-Folge Störung Phasenfolge<br />
195 Leiterbruch Leiterbruch<br />
196 FFM aus Fuse Failure Monitor ausgeschaltet<br />
197 Mess.Überw. aus Messwertüberwachung ausgeschaltet<br />
Auslösekreisüberwachungen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
6854 >AKU KR 1 >AKU:Anschluss Kommandorelais Auskreis 1<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-263
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
6855 >AKU LS-HIKO 1 >AKU:Anschluss LS-Hilfskontakt Auskreis1<br />
6856 >AKU KR 2 >AKU:Anschluss Kommandorelais Auskreis 2<br />
6857 >AKU LS-HIKO 2 >AKU:Anschluss LS-Hilfskontakt Auskreis2<br />
6858 >AKU KR 3 >AKU:Anschluss Kommandorelais Auskreis 3<br />
6859 >AKU LS-HIKO 3 >AKU:Anschluss LS-Hilfskontakt Auskreis3<br />
6861 AKU aus Auslösekreisüberw. ausgeschaltet<br />
6865 Störung Auskr. Störung Auslösekreis<br />
6866 AKU Rang Feh 1 AKU: Rangierfehler, Auslösekreisüberw. 1<br />
6867 AKU Rang Feh 2 AKU: Rangierfehler, Auslösekreisüberw. 2<br />
6868 AKU Rang Feh 3 AKU: Rangierfehler, Auslösekreisüberw. 3<br />
6-264 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
6.19 Funktionssteuerung<br />
Die Funktionssteuerung ist die Steuerzentrale des Gerätes. Sie koordiniert den Ablauf<br />
der Schutz- und Zusatzfunktionen, verarbeitet deren Entscheidungen und die Informationen,<br />
die von der Anlage kommen. Insbesondere gehören dazu<br />
• Einschalterkennung,<br />
• Zustandserkennung der Leistungsschalterstellung(en),<br />
• Anregelogik,<br />
• Auslöselogik.<br />
6.19.1 Einschalterkennung<br />
Beim Einschalten eines Schutzobjektes können verschiedene Maßnahmen erforderlich<br />
oder wünschenswert sein. So wünscht man bei einer manuellen Zuschaltung auf<br />
einen Kurzschluss normalerweise eine sofortige Wiederabschaltung. Dies geschieht<br />
dadurch, dass z.B. beim Distanzschutz beim manuellen Einschalten für eine kurze<br />
Zeit die Übergreifzone Z1B wirksam ist. Für die meisten Kurzschlussschutzfunktionen<br />
kann mindestens eine Stufe gewählt werden, die bei Hand–Einschaltung unverzögert<br />
wirksam wird, wie in den entsprechenden Abschnitten erwähnt. Siehe hierzu auch Abschnitt<br />
6.1.3 unter Randtitel „Leistungsschalterzustand“.<br />
Das Hand–Einschaltkommando muss dem Gerät über einen Binäreingang mitgeteilt<br />
werden. Um von der individuellen manuellen Betätigung unabhängig zu sein, wird es<br />
im Gerät auf eine definierte Länge gebracht (einstellbar mit Adresse 1150A T WIRK<br />
HANDEIN). Bild 6-137 zeigt das Logikdiagramm.<br />
FNr 356<br />
>Hand-EIN<br />
FNr 2851<br />
AWE EIN-Kom.<br />
Bild 6-137<br />
&<br />
Logikdiagramm der Hand–EIN–Behandlung<br />
1150 T WIRK HANDEIN<br />
T<br />
FNr 561<br />
Hand-EIN<br />
Wenn das Gerät über eine integrierte Wiedereinschaltautomatik verfügt, unterscheidet<br />
die integrierte Hand–Ein–Logik des 7SA522 selbsttätig zwischen einem externen<br />
Steuerbefehl über den Binäreingang und einer automatischen Wiedereinschaltung<br />
durch die interne Wiedereinschaltautomatik, so dass die Binäreingabe „>Hand-EIN“<br />
direkt an den Steuerkreis der Einschaltspule des Leistungsschalters angeschlossen<br />
werden kann (Bild 6-138). Hierbei wird jede Einschaltung, die nicht über die interne<br />
Wiedereinschaltautomatik veranlasst ist, als Hand–Einschaltung interpretiert, also<br />
auch die mittels Steuerbefehl vom Gerät selber.<br />
Sind jedoch externe Einschaltkommandos möglich, die die Hand–Ein–Funktion nicht<br />
bewirken sollen (z.B externes Wiedereinschaltgerät), so muss die Binäreingabe<br />
„>Hand-EIN“ von einem getrennten Kontakt des Steuerquittierschalter erregt werden<br />
(Bild 6-139).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-265
Funktionen<br />
L+<br />
7SA522<br />
FNr 356<br />
>Hand-EIN<br />
LS<br />
EIN<br />
L–<br />
FNr 2851<br />
AWE EIN-Kom.<br />
Legende:<br />
LS — Leistungsschalter<br />
EIN — Leistungsschalter–Einschaltspule<br />
Bild 6-138<br />
Hand–Einschaltung mit interner Wiedereinschaltautomatik<br />
Wenn im letzteren Fall auch mittels internem Steuerbefehl vom Gerät ein Hand–Einschaltbefehl<br />
gegeben werden kann, muss dieser mit der Hand–Ein–Funktion zusammengeschaltet<br />
werden, entweder über binäre Aus- und Eingänge oder mittels der anwenderdefinierbaren<br />
Logik (CFC).<br />
L+<br />
Externes<br />
WE–Gerät<br />
Steuerquittierschalter<br />
Einschaltkommando<br />
Steuerquittierschalter<br />
7SA522<br />
FNr 356<br />
>Hand-EIN<br />
LS EIN<br />
Legende:<br />
L–<br />
LS — Leistungsschalter<br />
EIN — Leistungsschalter–Einschaltspule<br />
Bild 6-139 Hand–Einschaltung mit externer Wiedereinschaltautomatik<br />
6-266 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
6.19.2 Leistungsschalter–Zustandserkennung<br />
Verschiedene Schutz- und Zusatzfunktionen benötigen zur optimalen Funktion Informationen<br />
über die Stellung des Leistungsschalters. Dies ist z.B. hilfreich für<br />
− die Echofunktion bei den Vergleichsverfahren mit Distanzschutz (vgl. Abschnitt<br />
6.6.1.7),<br />
− die Echofunktion beim Erdfehler–Richtungsvergleichsschutz (vgl. Abschnitt<br />
6.8.1.5),<br />
− die Auslösung bei schwacher Einspeisung (vgl. Abschnitt 6.9.1),<br />
− die Hochstrom–Schnellabschaltung (vgl. Abschnitt 6.12.1),<br />
− die Plausibilitätsprüfung vor automatischer Wiedereinschaltung (vgl. Abschnitt<br />
6.13.1),<br />
− den Leistungsschalter–Versagerschutz (vgl. Abschnitt 6.17.1),<br />
− die Verifizierung der Rückfallbedingung für das Auslösekommando (vgl. Abschnitt<br />
6.19.4),<br />
− die Prüfung der Auslösekreise durch AUS–EIN–Prüfzyklus (vgl. Abschnitt 6.19.5).<br />
Das Gerät verfügt über eine Leistungsschalter–Stellungslogik (Bild 6-140), die verschiedene<br />
Möglichkeiten bietet, je nachdem welche Hilfskontakte vom Leistungsschalter<br />
verfügbar sind und wie diese an das Gerät angeschlossen werden.<br />
In den meisten Fällen genügt es, die Stellung des Leistungsschalters von dessen<br />
Hilfskontakt über einen Binäreingang an das Gerät zu melden. Dies trifft auf jeden Fall<br />
immer zu, wenn der Schalter stets dreipolig geschaltet wird. Dann wird der Schließer<br />
des Hilfskontaktes an einen Binäreingang angeschlossen, der auf die Eingabefunktion<br />
„>LS Pos.Ein 3p“ (FNr379) zu rangieren ist. Die übrigen Eingänge sind dann<br />
nicht belegt, und die Logik beschränkt sich im Prinzip auf die Weitergabe dieser Eingangsinformation.<br />
Können die Schalterpole einzeln geschaltet werden und es steht z.B. nur die Reihenschaltung<br />
der Hilfsöffner der Pole zur Verfügung, wird der entsprechende Binäreingang<br />
auf die Funktion „>LS Pos.Aus 3p“ (FNr380) rangiert. Die übrigen Eingänge<br />
sind dann nicht belegt.<br />
Können die Schalterpole einzeln geschaltet werden und die Hilfskontakte sind einzeln<br />
zugänglich, sollte — sofern das Gerät einpolig auslösen kann und soll — möglichst für<br />
jeden Hilfskontakt eine eigene Binäreingabe verwendet werden. Mit dieser Schaltung<br />
kann das Gerät ein Maximum an Informationen verarbeiten. Dazu werden drei Binäreingänge<br />
gebraucht:<br />
− „>LS Pos.Ein L1“ (FNr351) für den Hilfskontakt von Pol L1,<br />
− „>LS Pos.Ein L2“ (FNr352) für den Hilfskontakt von Pol L2,<br />
− „>LS Pos.Ein L3“ (FNr353) für den Hilfskontakt von Pol L3,<br />
DieEingabenFNr379 und FNr 380 werden in diesem Fall nicht benutzt.<br />
Können die Schalterpole einzeln geschaltet werden, kann man mit 2 Binäreingängen<br />
auskommen, wenn sowohl die Reihenschaltung der Schließer als auch die Reihenschaltung<br />
der Öffner der Hilfskontakte der drei Pole zur Verfügung stehen. In diesem<br />
Fall wird die Reihenschaltung der Schließer auf die Eingabefunktion „>LS Pos.Ein<br />
3p“ (FNr379) und die Reihenschaltung der Öffner auf die Eingabefunktion „>LS<br />
Pos.Aus 3p“ (FNr380) rangiert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-267
Funktionen<br />
Beachten Sie, dass das Bild 6-140 die Gesamtlogik für alle Anschlussmöglichkeiten<br />
zeigt. Im konkreten Anwendungsfall wird stets nur ein Teil der Eingänge verwendet,<br />
wie oben beschrieben.<br />
Die 8 Ausgangssignale der Schalterstellungslogik können von den einzelnen Schutzund<br />
Zusatzfunktionen verarbeitet werden. Die Ausgangssignale sind gesperrt, wenn<br />
die vom Leistungsschalter gelieferten Signale unplausibel sind: z.B. kann der Schalter<br />
nicht gleichzeitig offen und geschlossen sein. Auch kann über einen offenen Schalterpol<br />
kein Strom fließen.<br />
Für die Wiedereinschaltautomatik und die Leistungsschalterprüfung stehen gesonderte<br />
Binäreingaben zur Verfügung, die ebenso behandelt werden und im Bedarfsfall zusätzlich<br />
zu rangieren sind. Diese haben eine zu den oben beschriebenen Eingaben<br />
analoge Bedeutung und sind zur Unterscheidung mit „LS1 ...“ bezeichnet, also:<br />
− „>LS1 Pos.Ein 3p“ (FNr4<strong>10</strong>) für die Reihenschaltung der Schließer der Hilfskontakte,<br />
− „>LS1 Pos.Aus 3p“ (FNr411) für die Reihenschaltung der Öffner der Hilfskontakte,<br />
− „>LS1 Pos.Ein L1“ (FNr366) für den Hilfskontakt von Pol L1,<br />
− „>LS1 Pos.Ein L2“ (FNr367) für den Hilfskontakt von Pol L2,<br />
− „>LS1 Pos.Ein L3“ (FNr368) für den Hilfskontakt von Pol L3.<br />
6-268 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
LS–Hilfskontakte:<br />
L1 L2 L3<br />
(Reihenschaltung Öffner)<br />
FNr 380<br />
>LS Pos.Aus 3p<br />
R 380<br />
R 380<br />
≥1<br />
&<br />
≥1 Pol geschl.<br />
L1<br />
FNr 351<br />
>LS Pos.Ein L1<br />
R 351<br />
≥1<br />
&<br />
L1 geschl.<br />
R351<br />
≥1<br />
&<br />
L1 offen<br />
L2<br />
FNr 352<br />
>LS Pos.Ein L2<br />
R352<br />
≥1<br />
&<br />
L2 geschl.<br />
R352<br />
≥1<br />
&<br />
L2 offen<br />
L3<br />
FNr 353<br />
>LS Pos.Ein L3<br />
R353<br />
≥1<br />
&<br />
L3 geschl.<br />
R353<br />
≥1<br />
&<br />
L3 offen<br />
L1 L2 L3<br />
(Reihenschaltung Schließer)<br />
FNr 379<br />
>LS Pos.Ein 3p<br />
R379<br />
≥1<br />
&<br />
≥1 Pol offen<br />
R379<br />
8<br />
L1, L2, L3 Leistungsschalter–<br />
Hilfskontakte<br />
I–REST<br />
1130<br />
FNr ...<br />
R ...<br />
Binäreingabe mit FNr<br />
Binäreingabe ist rangiert<br />
U–REST<br />
1131<br />
3<br />
Plausibilitätskontrolle<br />
3<br />
ZUSCHALT.ERKENN<br />
1134<br />
Bild 6-140<br />
Leistungsschalter–Stellungslogik<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-269
Funktionen<br />
6.19.3 Anregelogik des Gesamtgerätes<br />
Phasengetrennte<br />
Anregung<br />
Die Anregelogik verknüpft die Anregesignale aller Schutzfunktionen. Bei den Schutzfunktionen,<br />
die eine phasengetrennte Anregung erlauben, wird die Anregung phasengerecht<br />
ausgegeben. Wird von einer Schutzfunktion ein Erdfehler erkannt, wird auch<br />
dieser als gemeinsame Gerätemeldung abgesetzt. Damit stehen die Meldungen<br />
„Ger.Anr. L1“, „Ger.Anr. L2“, „Ger.Anr. L3“ und „Ger.Anr. E“ zur Verfügung.<br />
Die vorstehenden Meldungen können auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden.<br />
Für lokale Anzeigen von Störfallmeldungen und für die Übertragung der Meldungen<br />
zu einem Personalcomputer oder einer leittechnischen Zentrale stehen für einige<br />
Schutzfunktionen auch die angeregten Phasen als Gesamtmeldung zur Verfügung,<br />
z.B. „Dis Anr L12E“ für Distanzschutz Anregung L1–L2–E, von denen jeweils nur<br />
eine erscheint, die dann das gesamte Anregebild repräsentiert.<br />
Generalanregung<br />
Die Anregesignale werden mit ODER verknüpft und führen zur Generalanregung des<br />
Gerätes.Siewirdmit„Ger. Anregung“ gemeldet. Wenn keine Schutzfunktion des<br />
Gerätes mehr angeregt ist, wird „Ger. Anregung“ zurückgesetzt (Meldung „Geht“).<br />
Die Generalanregung ist Voraussetzung für eine Reihe interner und externer Folgefunktionen.<br />
Zu den internen Funktionen, die von der Generalanregung gesteuert werden,<br />
gehören:<br />
• Eröffnung eines Störfalls: Von Beginn der Generalanregung bis zum Rückfall werden<br />
alle Störfallmeldungen in das Störfallprotokoll eingetragen.<br />
• Initialisierung der Störwertspeicherung: Die Speicherung und Bereithaltung von<br />
Störwerten kann zusätzlich vom Auftreten eines Auslösekommandos abhängig gemacht<br />
werden.<br />
• Erzeugung von Spontanmeldungen: Bestimmte Störfallmeldungen können als sog.<br />
Spontanmeldungen im Display des Gerätes angezeigt werden (siehe unten „Spontanmeldungen“).<br />
Diese Anzeige kann zusätzlich vom Auftreten eines Auslösekommandos<br />
abhängig gemacht werden.<br />
• Start der Wirkzeit der Wiedereinschaltautomatik (wenn vorhanden und benutzt).<br />
Externe Funktionen können über einen Ausgangskontakt gesteuert werden. Beispiele<br />
sind:<br />
• Wiedereinschaltgeräte,<br />
• Kanalverstärkung bei Signalübertragung mittels TFH,<br />
• Start weiterer Zusatzgeräte o.Ä.<br />
Spontanmeldungen<br />
Spontanmeldungen sind Störfallmeldungen, die automatisch nach Generalanregung<br />
des Gerätes bzw. Auslösekommando durch das Gerät im Display erscheinen. Bei<br />
7SA522 sind dies:<br />
• „Schutz Anreg.“: die Schutzfunktion, die als letzte angeregt hat;<br />
• „T–Anr=“:<br />
• „T–AUS=“:<br />
die Laufzeit von Generalanregung bis Rückfall des Gerätes,<br />
mit Angabe der Zeit in ms;<br />
die Laufzeit von Generalanregung bis zum ersten Auslösekommando<br />
des Gerätes, mit Angabe der Zeit in ms;<br />
• „d =“: die Fehlerentfernung in Kilometer oder Meilen, von der Fehlerortung<br />
errechnet (falls möglich).<br />
6-270 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
6.19.4 Auslöselogik des Gesamtgerätes<br />
Dreipolige<br />
Auslösung<br />
Im allgemeinen löst das Gerät bei einem Fehler dreipolig aus. Je nach Bestellvariante<br />
(13. Stelle der Bestellbezeichnung = „4“) ist auch einpolige Auslösung möglich (siehe<br />
unten). Wenn generell keine einzelpolige Auslösung möglich oder erwünscht ist, wird<br />
die Ausgabefunktion „Ger. AUS L123“ für die Kommandogabe an den Leistungsschalter<br />
verwendet. In diesen Fällen sind die folgenden Abschnitte über einpolige<br />
Auslösung nicht von Belang.<br />
Einpolige<br />
Auslösung<br />
Die einpolige Auslösung ist nur sinnvoll auf Freileitungen, bei denen Kurzunterbrechung<br />
durchgeführt werden soll und deren Leistungsschalter an beiden Enden für einpolige<br />
Auslösung geeignet sind. Dann kann bei einphasigem Fehler in der fehlerhaften<br />
Phase einpolig ausgelöst werden mit nachfolgender Wiedereinschaltung; bei<br />
zweiphasigen und dreiphasigen Fehlern mit oder ohne Erdberührung wird i.Allg. dreipolig<br />
ausgelöst.<br />
Geräteseitige Voraussetzungen für die polgetrennte Auslösung sind,<br />
• dass das Gerät für polgetrennte Auslösung vorgesehen ist (lt. Bestellbezeichnung),<br />
• dass die auslösende Schutzfunktion für polgetrennte Auslösung vorgesehen ist (also<br />
nicht z.B. Erdkurzschlussschutz, Hochstrom–Schnellabschaltung, Überspannungsschutz),<br />
• dass die Binäreingabe „>1polig AUS“ rangiert und aktiviert ist oder die interne<br />
Wiedereinschaltautomatik für Wiedereinschaltung nach einpoliger Auslösung bereit<br />
ist.<br />
In allen anderen Fällen wird stets dreipolig ausgelöst. Die Binäreingabe „>1polig<br />
AUS“ ist die logische Inversion einer dreipoligen Kopplung und wird von einer externen<br />
Wiedereinschaltautomatik angesteuert, solange diese für einen einpoligen Kurzunterbrechungszyklus<br />
bereit ist.<br />
Bei 7SA522 ist es auch möglich, das Auslösekommando dreipolig zu koppeln, wenn<br />
die Auslösung nur eine Phase betrifft, aber mehr als eine Phase angeregt haben. Dies<br />
ist beim Distanzschutz der Fall, wenn zwei Kurzschlüsse an verschiedenen Stellen<br />
gleichzeitig auftreten, von denen nur einer im Bereich der Schnellzone (Z1 bzw. Z1B)<br />
liegt. Dies wird durch den Einstellparameter KOP 3-POL erreicht, der auf Mit Anregung<br />
(jede mehrphasige Anregung führt zur dreipoligen Auslösung) oder Mit Auskommando<br />
(bei mehrpoligem Auslösekommando ist die Auslösung stets dreipolig)<br />
eingestellt werden kann.<br />
Die Auslöselogik verknüpft die Auslösesignale aller Schutzfunktionen. Bei den<br />
Schutzfunktionen, die einpolige Auslösung erlauben, wird die Auslösung phasengerecht<br />
ausgegeben. Die entsprechenden Meldungen heißen „Ger.AUS L1“,<br />
„Ger.AUS L2“ und„Ger.AUS L3“.<br />
Diese Meldungen können auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Bei dreipoliger<br />
Auslösung kommen alle drei Meldungen.<br />
Für lokale Anzeigen von Störfallmeldungen und für die Übertragung der Meldungen<br />
zu einem Personalcomputer oder einer leittechnischen Zentrale steht für die Schutzfunktionen<br />
— sofern einpolige Auslösung möglich — auch die Auslösung als Gesamtmeldung<br />
zur Verfügung, z.B. „Dis AUS1polL1“, „Dis AUS1polL2“, „Dis<br />
AUS1polL3“ für einpolige Auslösung durch den Distanzschutz sowie „Dis<br />
AUS L123“ für dreipolige Auslösung, von denen jeweils nur eine erscheint. Diese<br />
Meldungen sind auch für die Kommandogabe an den Leistungsschalter zu verwenden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-271
Funktionen<br />
Einpolige Auslösung<br />
bei zweiphasigem<br />
Fehler<br />
Eine Besonderheit stellt die einpolige Auslösung bei zweiphasigem Fehler dar. Wenn<br />
im geerdeten Netz ein Kurzschluss Leiter–Leiter ohne Erdberührung auftritt, ist die<br />
Fehlerklärung durch einpolige Kurzunterbrechung in einem der Leiter möglich, da so<br />
bereits die Kurzschlussbahn unterbrochen wird. Welcher Leiter gewählt wird, muss an<br />
beiden Leitungsenden (und sollte im ganzen Netz) einheitlich sein.<br />
Mit dem Einstellparameter AUS2polFEH kann gewählt werden, ob diese Auslösung<br />
1pol.voreil. Ph, d.h. einpolig in der voreilenden Phase, oder 1pol.nacheil.Ph,<br />
d.h. einpolig in der nacheilenden Phase, durchgeführt werden soll. Normaleinstellung<br />
ist 3polige Auslösung bei zweiphasigen Fehlern (Voreinstellung).<br />
Tabelle 6-9 zeigt eine Zusammenfassung der Bedingungen, wann einpolige und wann<br />
dreipolige Auslösung erfolgt.<br />
Tabelle 6-9<br />
1- und 3-polige Auslösung, abhängig von der Fehlerart<br />
Fehlerart<br />
(von Schutzfunktion)<br />
Parameter<br />
AUS2polFEH<br />
L1 (beliebig) X<br />
L2 (beliebig) X<br />
Ausgangssignale für Auslösung<br />
AUS1polL1 AUS1polL2 AUS1polL3 AUS L123<br />
L3 (beliebig) X<br />
L1 E (beliebig) X<br />
L2 E (beliebig) X<br />
L3 E (beliebig) X<br />
L1 L2 3polig X<br />
L1 L2 1pol.voreil. Ph X<br />
L1 L2 1pol.nacheil.Ph X<br />
L2 L3 3polig X<br />
L2 L3 1pol.voreil. Ph X<br />
L2 L3 1pol.nacheil.Ph X<br />
L1 L3 3polig X<br />
L1 L3 1pol.voreil. Ph X<br />
L1 L3 1pol.nacheil.Ph X<br />
L1 L2 E (beliebig) X<br />
L2 L3 E (beliebig) X<br />
L1 L3 E (beliebig) X<br />
L1 L2 L3 (beliebig) X<br />
L1 L2 L3 E (beliebig) X<br />
E (beliebig) X<br />
Generalauslösung<br />
Alle Auslösesignale der Schutzfunktionen werden mit ODER verknüpft und führen zur<br />
Meldung „Gerät AUS“. Diese kann auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden.<br />
6-272 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
Absteuerung des<br />
Auslösekommandos<br />
Ein einmal erteiltes Auslösekommando wird polgetrennt (bei dreipoliger Auslösung für<br />
jeden der drei Pole) gespeichert (siehe Bild 6-141). Gleichzeitig wird eine Mindest–<br />
Auslösekommandodauer T AUSKOM MIN. gestartet. Diese soll gewährleisten, dass<br />
das Kommando auch dann für eine ausreichend lange Zeit an den Leistungsschalter<br />
gesendet wird, wenn die auslösende Schutzfunktion sehr schnell zurückfällt. Erst<br />
wenn die letzte Schutzfunktion zurückgefallen ist (keine Funktion mehr angeregt)<br />
UND die Mindest–Auslösekommandodauer abgelaufen ist, können die Auslösekommandos<br />
abgesteuert werden.<br />
Eine weitere Bedingung für die Absteuerung des Auslösekommandos ist, dass der<br />
Leistungsschalter geöffnet hat, bei einpoliger Auslösung der betroffene Leistungsschalterpol.<br />
Dies wird in der Funktionssteuerung des Gerätes anhand der Stellungsrückmeldungen<br />
des Leistungsschalters (Abschnitt 6.19.2) und des Stromflusses kontrolliert.<br />
In Adresse 1130A wird dazu der Reststrom I-REST eingestellt, der bei offenem<br />
Leistungsschalterpol mit Sicherheit unterschritten wird. Adresse 1135 AUSKOM<br />
RESET bestimmt, durch welche Kriterien ein erteiltes Auslösekommando zurückgesetzt<br />
wird. Bei Einstellung nur I< wird das Auslösekommando bei Verschwinden des<br />
Stromes zurückgesetzt. Maßgebend ist die Unterschreitung des unter Adresse 1130A<br />
I-REST eingestellten Wertes (siehe oben). Bei Einstellung LS HiKo und I< muss<br />
außerdem vom Leistungsschalter–Hilfskontakt gemeldet werden, dass der Schalter<br />
offen ist. Diese Einstellung setzt voraus, dass die Stellung des Hilfskontaktes über einen<br />
Binäreingang rangiert ist.<br />
I–REST 1130 1135<br />
AUSKOM RESET<br />
nur I<<br />
Auslösung L1<br />
LS Hiko und I<<br />
S<br />
Q<br />
FNr 507<br />
Ger.AUS L1<br />
aus Bild 6-140<br />
L1 offen<br />
I L1<br />
„1”<br />
&<br />
R<br />
von Schutzfunktionen<br />
Auslösung L2<br />
aus Bild 6-140<br />
L2 offen<br />
Auslösung L3<br />
I L2<br />
„1”<br />
&<br />
S<br />
R<br />
S<br />
Q<br />
Q<br />
FNr 508<br />
Ger.AUS L2<br />
FNr 509<br />
Ger.AUS L3<br />
aus Bild 6-140<br />
L3 offen<br />
I L3<br />
„1”<br />
&<br />
R<br />
&<br />
T AUSKOM MIN. 0240<br />
≥1<br />
T<br />
Bild 6-141<br />
Speicherung und Absteuerung des Auslösekommandos<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-273
Funktionen<br />
Wiedereinschaltverriegelung<br />
Nach Auslösung des Leistungsschalters durch eine Schutzfunktion soll häufig die<br />
Wiedereinschaltung verhindert werden, bis die Ursache der Schutz–Auslösung geklärt<br />
ist. 7SA522 ermöglicht dies durch die integrierte Wiedereinschaltverriegelung.<br />
Der Verriegelungszustand („LOCKOUT“) wird durch einen RS–Speicher realisiert, der<br />
gegen Hilfsspannungsausfall gesichert ist (Bild 6-142). Der Speicher wird über die Binäreingabe<br />
„>LOCKOUT Set“ (FNr385) gesetzt. Mit der Ausgangsmeldung „LOCK-<br />
OUT“(FNr530) kann durch entsprechende Verschaltung die Wiedereinschaltung des<br />
Leistungsschalters (z.B. für automatische Wiedereinschaltung, Hand–Einschaltung,<br />
Synchronisierung, Einschaltung über Steuerung) blockiert werden. Erst wenn die Ursache<br />
der Störung geklärt ist, soll die Verriegelung durch bewusstes manuelles Rücksetzen<br />
über die Binäreingabe „>LOCKOUT Reset“ (FNr386) aufgehoben werden.<br />
FNr 385<br />
>LOCKOUT Set<br />
FNr 386<br />
>LOCKOUT Reset<br />
S<br />
R<br />
Q<br />
FNr 530<br />
LOCKOUT<br />
Bild 6-142<br />
Wiedereinschaltverriegelung<br />
Sie können die Bedingungen, die zur Wiedereinschaltverriegelung führen, und die<br />
Steuerbefehle, welche verriegelt werden sollen, selbst freizügig festlegen. Die beiden<br />
Eingänge und den Ausgang können Sie über entsprechend rangierte binäre Ein- und<br />
Ausgänge extern verdrahten oder über die anwenderdefinierbaren Logikfunktionen<br />
(CFC) verknüpfen.<br />
Soll z.B. jede Schutz–Auslösung zur Einschaltverriegelung führen, verbinden Sie das<br />
Geräte–Auslösekommando „Gerät AUS“ (FNr511) mit dem Verriegelungseingang<br />
„>LOCKOUT Set“. Wenn Sie die Wiedereinschaltautomatik verwenden, soll jedoch<br />
nur eine endgültige Schutz–Auslösung zur Einschaltverriegelung führen. Bedenken<br />
Sie bitte, dass die Meldung „endg. AUS“(FNr536) nur 500 ms lang ansteht. Verbinden<br />
Sie die Ausgangsmeldung „endg. AUS“ (FNr536) mit dem Verriegelungseingang<br />
„>LOCKOUT Set“, so dass die Verriegelung nicht wirksam wird, wenn noch eine<br />
automatische Wiedereinschaltung erwartet wird.<br />
Die Ausgangsmeldung „LOCKOUT“ (FNr530) können Sie im einfachsten Fall ohne<br />
weitere Verknüpfungen auf den gleichen Ausgang rangieren, der den Auslöser des<br />
Leistungsschalters betätigt. Dann wird das Auslösekommando gehalten, bis die Verriegelung<br />
über den Rücksetzeingang zurückgesetzt wird. Voraussetzung ist natürlich,<br />
dass die Einschaltspule — wie üblich — am Leistungsschalter bei anstehendem<br />
Auslösekommando gesperrt ist.<br />
Sie können die Ausgangsmeldung „LOCKOUT“ auch gezielt zur Verriegelung bestimmter<br />
Einschaltkommandos verschalten (extern oder über CFC), z.B. indem Sie sie auf<br />
die Binäreingabe „EIN block.“ (FNr357) legen oder über einen Inverter mit der<br />
Feldverriegelung des Abzweigs verbinden.<br />
Der Rücksetzeingang „>LOCKOUT Reset“ (FNr386) dient zur Aufhebung des Verriegelungszustandes.<br />
Er wird demnach von einer externen Quelle gesteuert, die gegen<br />
unautorisierte oder unbeabsichtigte Betätigung geschützt ist. Er kann auch von<br />
internen Quellen gesteuert werden, z.B. Funktionstaste, Gerätebedienung oder Bedienung<br />
vom PC mittels DIGSI ® 4.<br />
Beachten Sie in allen Fällen, dass die entsprechenden logischen Verknüpfungen, Sicherheitsmaßnahmen,<br />
etc. bei der Rangierung der binären Ein- und Ausgänge (Abschnitt<br />
5.2) und ggf. bei der Erstellung der anwenderdefinierbaren Logikfunktionen<br />
(Abschnitt 5.3) zu berücksichtigen sind.<br />
6-274 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
Schalterfall–<br />
Meldungsunterdrückung<br />
Während an Abzweigen ohne automatische Wiedereinschaltung jedes Auslösekommando<br />
durch eine Schutzfunktion endgültig ist, ist es bei Verwendung automatischer<br />
Wiedereinschaltung wünschenswert, dass der Bewegungsmelder des Leistungsschalters<br />
(Wischerkontakt am Schalter) nur dann zum Alarm führt, wenn die Auslösung<br />
des Schalters endgültig ist (Bild 6-143).<br />
Dazu kann das Signal vom Leistungsschalter über einen entsprechend rangierten<br />
Ausgangskontakt des 7SA522 (Ausgangsmeldung „GerLS Mld.unt“, FNr 563) geschleift<br />
werden. Im Ruhezustand und bei ausgeschaltetem Gerät ist dieser Kontakt<br />
ständig geschlossen. Hierzu muss also ein Ausgangskontakt mit Öffner rangiert werden.<br />
Dies ist bei 7SA522 für die Binärausgabe(n) BA13 (und BA16 und BA24 je nach<br />
Bestückung) möglich, wie in Abschnitt 8.1.3 beschrieben.<br />
Vor einem Auslösekommando bei bereiter interner Wiedereinschaltautomatik öffnet<br />
der Kontakt, so dass die Auslösung des Leistungsschalters nicht weitergemeldet wird.<br />
Dies gilt nur, wenn das Gerät auch mit interner Wiedereinschaltautomatik ausgerüstet<br />
ist und dies bei der Projektierung der Schutzfunktionen berücksichtigt ist (Abschnitt<br />
5.1, Adresse 133).<br />
Auch beim Einschalten des Schalters über die Binäreingabe „>Hand–EIN“(FNr356)<br />
oder durch die integrierte Wiedereinschaltautomatik wird der Kontakt geöffnet, so<br />
dass auch hier kein Alarm des Schalters durchkommt.<br />
Wenn weitere Einschaltkommandos möglich sind, die nicht über das Gerät gehen,<br />
können diese natürlich nicht berücksichtigt werden. Einschaltkommandos der Steuerung<br />
können Sie über die anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (CFC) in die Meldungsunterdrückung<br />
einbinden.<br />
L+ (Meldespannung)<br />
7SA522<br />
LS<br />
EIN<br />
AUS<br />
LS–<br />
Wischer<br />
FNr 563<br />
GerLS Mld.unt<br />
Bild 6-143<br />
Alarm:<br />
„Schalterfall“<br />
Schalterfall–Meldungsunterdrückung<br />
Wenn das Gerät ein endgültiges Auslösekommando abgibt, bleibt der Kontakt geschlossen.<br />
Dies ist der Fall, während die letzte Sperrzeit der Wiedereinschaltautomatik<br />
läuft, wenn die Wiedereinschaltautomatik blockiert oder ausgeschaltet oder aus einem<br />
anderen Grund nicht zur Wiedereinschaltung bereit ist (z.B. Auslösung erst nach<br />
Ablauf der Wirkzeit).<br />
Bild 6-144 zeigt beispielhafte Zeitdiagramme für manuelle Aus- und Einschaltung, sowie<br />
Kurzschlussauslösung mit einmaliger, erfolgloser Wiedereinschaltung.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-275
Funktionen<br />
Hand–AUS<br />
(beliebig)<br />
Hand–EIN ü. BE<br />
„>Hand–EIN“<br />
Kurzschluss<br />
Anregung<br />
Schutz–<br />
Auslösung<br />
Automat.<br />
WE<br />
WE–Pausenzeit<br />
LS–Pol<br />
LS–<br />
Wischer<br />
„GerLS Mld.unt“<br />
Alarm:<br />
„Schalterfall“<br />
Hand–Ausschaltung<br />
endgültige Schutz–Auslösung<br />
Bild 6-144<br />
Schalterfall–Meldungsunterdrückung — Ablaufbeispiele<br />
Kommandoabhängige<br />
Meldungen<br />
Die Speicherung von Meldungen, die auf örtliche LED rangiert werden, und die Bereithaltung<br />
von Spontanmeldungen können davon abhängig gemacht werden, ob das<br />
Gerät ein Auslösekommando abgegeben hat. Diese Informationen werden dann nicht<br />
ausgegeben, wenn bei einem Störfall eine oder mehrere Schutzfunktionen angeregt<br />
haben, es aber nicht zu einer Auslösung durch 7SA522 gekommen ist, weil der Fehler<br />
von einem anderen Gerät (z.B. auf einer anderen Leitung) geklärt worden ist. Damit<br />
werden diese Informationen auf Fehler auf der zu schützenden Leitung beschränkt.<br />
Bild 6-145 zeigt das Logikdiagramm dieser Funktion.<br />
06<strong>10</strong> FEHLERANZEIGE<br />
Mit Anregung<br />
„1“ Mit Auskommando<br />
Gerät AUS<br />
Gerät Rückfall<br />
&<br />
Reset LED und Spontanmeldungen<br />
Bild 6-145<br />
Logikdiagramm der kommandoabhängigen Meldungen<br />
Schaltstatistik<br />
Die Anzahl der Ausschaltungen, die vom Gerät 7SA522 veranlasst wurden, wird gezählt.<br />
Wenn das Gerät für einpolige Auslösung vorgesehen ist, wird die Anzahl für jeden<br />
Schalterpol getrennt gezählt.<br />
6-276 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
Weiterhin wird bei jedem Auslösekommando der abgeschaltete Strom für jeden Pol<br />
festgestellt, unter den Störfallmeldungen ausgegeben und in einem Speicher aufsummiert.<br />
Auch der maximal abgeschaltete Strom wird bereitgehalten.<br />
Wenn das Gerät mit der integrierten Wiedereinschaltautomatik ausgerüstet ist, werden<br />
auch die automatischen Einschaltbefehle gezählt, und zwar getrennt für Wiedereinschaltung<br />
nach einpoliger Abschaltung, nach dreipoliger Abschaltung, sowie getrennt<br />
für den ersten Wiedereinschaltzyklus und weitere Wiedereinschaltzyklen.<br />
Die Zähler- und Speicherstände sind gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Sie können<br />
auf Null oder einen beliebigen Anfangswert gesetzt werden. Näheres hierzu siehe<br />
Abschnitt 7.1.2.<br />
6.19.5 Leistungsschalterprüfung<br />
Der Distanzschutz 7SA522 erlaubt auf einfache Weise eine Prüfung der Auslösekreise<br />
und der Leistungsschalter.<br />
Für die Prüfung stehen die Prüfprogramme nach Tabelle 6-<strong>10</strong> zur Verfügung. Die einpoligen<br />
Prüfungen sind natürlich nur verfügbar, wenn mit dem vorliegenden Gerät einpolige<br />
Auslösekommandos möglich sind.<br />
Die angeführten Ausgangsmeldungen müssen bei der Rangierung gemäß Abschnitt<br />
5.2.4 auf die entsprechenden Kommandorelais gelegt sein, die für die Steuerung der<br />
Leistungsschalterspulen verwendet werden.<br />
Der Prüfanstoß erfolgt über das Bedienfeld an der Gerätefront oder vom PC aus über<br />
DIGSI ® 4. Die Vorgehensweise ist ausführlich im Abschnitt 7.3 beschrieben. Bild<br />
6-146 zeigt den zeitlichen Ablauf eines AUS–EIN–Prüfzyklus. Die Einstellwerte der<br />
Zeiten sind die gemäß Abschnitt 6.1.1 für „Kommandodauer“ und „Leistungsschalterprüfung“.<br />
Sofern Leistungsschalter–Hilfskontakte die Position der Schalter bzw. Schalterpole<br />
über Binäreingaben an das Gerät geben, kann der Prüfzyklus nur angestoßen werden,<br />
wenn der Leistungsschalter geschlossen ist.<br />
Die Information über die Schalterstellung wird bei der Leistungsschalterprüfung nicht<br />
automatisch von der Stellungslogik gemäß Abschnitt 6.19.2 (Bild 6-140) übernommen.<br />
Vielmehr sind für die Leistungsschalterprüfung gesonderte Binäreingaben für<br />
die Stellungsrückmeldungen vorhanden, die bei der Rangierung der Binäreingänge zu<br />
berücksichtigen sind, wie in Abschnitt 6.19.2 (Seite 6-268) erwähnt.<br />
Das Gerät zeigt den jeweiligen Status des Prüfablaufes durch entsprechende Meldungen<br />
an.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-277
Funktionen<br />
Tabelle 6-<strong>10</strong><br />
Leistungsschalter–Prüfprogramme<br />
lfd. Nr. Prüfprogramme Schalter Ausgangsmeldungen (FNr)<br />
1 1-poliger AUS/EIN–Zyklus Phase L1<br />
PRF LS1 AUS1pL1 (7325)<br />
2 1-poliger AUS/EIN–Zyklus Phase L2 PRF LS1 AUS1pL2 (7326)<br />
3 1-poliger AUS/EIN–Zyklus Phase L3 LS 1 PRF LS1 AUS1pL3 (7327)<br />
4 3-poliger AUS/EIN–Zyklus PRF LS1 AUSL123 (7328)<br />
zugehöriges Einschaltkommando PRF LS1 EIN–Kom (7329)<br />
AUS<br />
EIN<br />
T AUSKOM MIN. T PAUSE PRF T EINKOM MAX.<br />
0240 0242 0241<br />
t<br />
Bild 6-146<br />
AUS–EIN–Prüfzyklus<br />
6.19.6 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Die Parametrierung, die die Auslöselogik des Gesamtgerätes und die Leistungsschalterprüfung<br />
betreffen, werden bei den allgemeinen Daten in den Abschnitten 6.1.3 und<br />
6.1.1 eingestellt.<br />
Weiterhin bestimmt Adresse 6<strong>10</strong> FEHLERANZEIGE, ob die Störfallmeldungen, die auf<br />
örtliche LED rangiert sind, sowie die Spontanmeldungen, die nach einem Störfall im<br />
örtlichen Display erscheinen, mit jeder Anregung einer Schutzfunktion gespeichert<br />
werden sollen (Mit Anregung) oder ob dies nur mit einem erteilten Auslösekommando<br />
geschehen soll (Mit Auskommando).<br />
6.19.7 Parameterübersicht<br />
Fehleranzeige<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
6<strong>10</strong> FEHLERANZEIGE mit Anregung<br />
mit Anregung Fehleranzeige an den LED/LCD<br />
mit Auskommando<br />
615 SPONT.STÖRAN-<br />
ZEI<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Spontane Anzeige von Störfall-Infos<br />
6-278 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Funktionssteuerung<br />
6.19.8 Informationsübersicht<br />
Leistungsschalterprüfung<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
7325 PRF LS1 AUS1pL1 LS-Prüfung: LS1-Auskommando 1polig L1<br />
7326 PRF LS1 AUS1pL2 LS-Prüfung: LS1-Auskommando 1polig L2<br />
7327 PRF LS1 AUS1pL3 LS-Prüfung: LS1-Auskommando 1polig L3<br />
7328 PRF LS1 AUSL123 LS-Prüfung: LS1-Auskommando 3polig<br />
7329 PRF LS1 EIN-Kom LS-Prüfung: LS1-Einkommando<br />
7345 PRF LS läuft LS-Prüfung läuft<br />
7346 PRF LS Störfall LS-Prüfung Abbruch wegen Störfall<br />
7347 PRF LS offen LS-Prüfung Abbruch, da LS offen<br />
7348 PRF LS n. ber. LS-Prüfung Abbruch, da LS nicht bereit<br />
7349 PRF LS noch zu LS-Prüfung Abbruch, da LS nicht öffnete<br />
7350 PRF LS Erfolg LS-Prüfung erfolgreich abgeschlossen<br />
PRF LS1 L1<br />
PRF LS1 L2<br />
PRF LS1 L3<br />
PRF LS1 3P<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 1polig L1<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 1polig L2<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 1polig L3<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 3polig<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-279
Funktionen<br />
6.20 Zusatzfunktionen<br />
Zu den Zusatzfunktionen des Distanzschutzes 7SA522 gehören<br />
• Meldeverarbeitung,<br />
• Betriebsmessungen,<br />
• Speicherung der Kurzschlussdaten zur Störwerterfassung.<br />
6.20.1 Meldeverarbeitung<br />
Nach einer Störung im Netz sind für eine genaue Analyse des Störungsverlaufs Informationen<br />
über die Reaktion des Schutzgerätes und über die Messgrößen von Bedeutung.<br />
Zu diesem Zweck verfügt das Gerät über eine Meldeverarbeitung, die in dreifacher<br />
Hinsicht arbeitet:<br />
Anzeigen und<br />
Binärausgaben<br />
(Ausgangsrelais)<br />
Wichtige Ereignisse und Zustände werden über optische Anzeigen (LED) auf der<br />
Frontkappe angezeigt. Das Gerät enthält ferner Ausgangsrelais zur Fernsignalisierung.<br />
Die meisten Meldungen und Anzeigen können rangiert, d.h. anders zugeordnet<br />
werden, als bei Lieferung voreingestellt. In Kapitel 5 bzw. im Anhang sind Lieferzustand<br />
und Rangiermöglichkeiten ausführlich behandelt.<br />
Die Ausgaberelais und die LED können gespeichert oder ungespeichert betrieben<br />
werden (jeweils einzeln parametrierbar).<br />
Die Speicher sind gegen Hilfsspannungsausfall gesichert. Sie werden zurückgesetzt<br />
− vor Ort durch Betätigen der Taste LED am Gerät,<br />
− von Fern über einen entsprechend rangierten Binäreingang,<br />
− über eine der seriellen Schnittstellen,<br />
− automatisch bei Beginn einer neuen Anregung.<br />
Zustandsmeldungen sollten nicht gespeichert sein. Sie können auch nicht zurückgesetzt<br />
werden, bis das zu meldende Kriterium aufgehoben ist. Dies betrifft z.B. Meldungen<br />
von Überwachungsfunktionen o.Ä.<br />
Eine grüne LED zeigt Betriebsbereitschaft an („RUN“); sie ist nicht rückstellbar. Sie erlischt,<br />
wenn die Selbstkontrolle des Mikroprozessors eine Störung erkennt oder die<br />
Hilfsspannung fehlt.<br />
Bei vorhandener Hilfsspannung, aber internem Gerätefehler, leuchtet die rote LED<br />
(„ERROR“), und das Gerät wird blockiert.<br />
Mit DIGSI ® 4 können Sie gezielt die Ausgangsrelais und Leuchtdioden des Gerätes<br />
einzeln ansteuern und damit (z.B. in der Inbetriebnahmephase) die korrekten Verbindungen<br />
zur Anlage kontrollieren. In einer Dialogbox können Sie z.B. jedes einzelne<br />
Ausgangsrelais erregen und damit die Verdrahtung zwischen 7SA522 und der Anlage<br />
überprüfen, ohne die darauf rangierten Meldungen erzeugen zu müssen.<br />
Informationen über<br />
Anzeigenfeld oder<br />
Personalcomputer<br />
Ereignisse und Zustände können im Anzeigenfeld auf der Frontkappe des Gerätes abgelesen<br />
werden. Über die vordere Bedienschnittstelle oder die Serviceschnittstelle<br />
6-280 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
kann auch z.B. ein Personalcomputer angeschlossen werden, an den dann die Informationen<br />
gesendet werden.<br />
Im Ruhezustand, d.h. solange keine Netzstörung vorliegt, kann das Anzeigenfeld<br />
wählbare Betriebsinformationen (Übersicht von Betriebsmesswerten) anzeigen. Im<br />
Falle einer Netzstörung erscheinen stattdessen Informationen über die Störung, die<br />
sogenannten Spontanmeldungen. Nach Quittieren der Störfallmeldungen werden<br />
wieder die Ruheinformationen angezeigt. Das Quittieren ist gleichbedeutend mit dem<br />
Quittieren der Leuchtanzeigen (s.o.).<br />
Das Gerät verfügt außerdem über mehrere Ereignispuffer, so für Betriebsmeldungen,<br />
Schaltstatistik, usw., die mittels Pufferbatterie gegen Hilfsspannungsausfall gesichert<br />
sind. Diese Meldungen können jederzeit über die Bedientastatur in das Anzeigenfeld<br />
geholt werden oder über die serielle Bedienschnittstelle zum Personalcomputer übertragen<br />
werden. Das Auslesen von Meldungen im Betrieb ist ausführlich in Abschnitt<br />
7.1.1 beschrieben.<br />
Nach einer Netzstörung können z.B. wichtige Informationen über deren Verlauf ausgelesen<br />
werden, wie Anregung und Auslösung. Der Störungsbeginn ist mit der Absolutzeit<br />
der internen Systemuhr versehen. Der Verlauf der Störung wird mit einer Relativzeit<br />
ausgegeben, bezogen auf den Moment der Anregung, so dass auch die Dauer<br />
bis zur Auslösung und bis zum Rückfall des Auslösebefehls erkennbar ist. Die Auflösung<br />
der Zeitangaben beträgt 1 ms.<br />
Mit dem Personalcomputer und dem Schutzdaten–Verarbeitungsprogramm DIGSI ® 4<br />
können die Ereignisse ebenfalls abgelesen werden, mit dem Komfort der Visualisierung<br />
auf dem Bildschirm und menü–geführtem Ablauf. Dabei können die Daten wahlweise<br />
auf einem angeschlossenen Drucker dokumentiert oder gespeichert und an anderer<br />
Stelle ausgewertet werden.<br />
Das Schutzgerät speichert die Meldungen der letzten acht Netzstörungen; bei einer<br />
neunten Störung wird das älteste Ereignis im Störfallspeicher gelöscht.<br />
Eine Netzstörung beginnt mit dem Erkennen des Fehlers durch die Anregung des<br />
Schutzes und endet mit dem Rückfall der Anregung des letzten Fehlers oder mit Ablauf<br />
der Wiedereinschalt–Sperrzeit, so dass auch mehrere nicht erfolgreiche Unterbrechungszyklen<br />
als zusammenhängend gespeichert werden. Eine Netzstörung kann<br />
also mehrere Störfälle (von Anregung bis Anregerückfall) beinhalten.<br />
Informationen zu<br />
einer Zentrale<br />
Sofern das Gerät über eine serielle Systemschnittstelle verfügt, können gespeicherte<br />
Informationen zusätzlich über diese zu einer zentralen Steuer- und Speichereinheit<br />
übertragen werden. Die Übertragung kann mit verschiedenen Übertragungsprotokollen<br />
erfolgen.<br />
Mit DIGSI ® 4 können Sie testen, ob Meldungen korrekt übertragen werden.<br />
Sie können Sie auch die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, im Betrieb<br />
oder bei Prüfungen beeinflussen. Das Protokoll IEC 60870–5–<strong>10</strong>3 erlaubt, dass,<br />
während das Gerät vor Ort überprüft wird, alle Meldungen und Messwerte, die zur<br />
Leitstelle übertragen werden, mit dem Vermerk „Testbetrieb“ als Meldeursache gekennzeichnet<br />
werden, so dass zu erkennen ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher<br />
Störungen handelt. Alternativ können Sie bestimmen, dass während der Prüfung<br />
überhaupt keine Meldungen über die Systemschnittstelle übertragen werden<br />
(„Übertragungssperre“).<br />
Die Beeinflussung von Informationen auf der Systemschnittstelle während eines Prüfbetriebes<br />
( „Testbetrieb“ und „Übertragungssperre“) erfordert eine Verknüpfung über<br />
CFC, die im Lieferzustand des Gerätes jedoch realisiert ist (siehe Anhang).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-281
Funktionen<br />
Wie Testbetrieb und Übertragungssperre aktiviert bzw. deaktiviert werden können, ist<br />
ausführlich im Abschnitt 7.2 beschrieben.<br />
6.20.2 Betriebsmessung<br />
Anzeige von<br />
Messwerten<br />
Für einen Abruf vor Ort oder zur Datenübertragung steht ständig eine Reihe von<br />
Messwerten und daraus errechneten Werten zur Verfügung (siehe Tabelle 6-11).<br />
Voraussetzung für eine korrekte Anzeige von Primär- und Prozentwerten ist die vollständige<br />
und richtige Eingabe der Nenngrößen der Wandler und der Betriebsmittel sowie<br />
der Übersetzungsverhältnisse der Strom- und Spannungswandler in den Erdpfaden<br />
gemäß Abschnitt 6.1.1.<br />
Je nach Bestellbezeichnung, Anschluss des Gerätes und projektierten Schutzfunktionen<br />
ist nur ein Teil der in Tabelle 6-11 aufgelisteten Betriebsmesswerte verfügbar.<br />
Von den Stromwerten I EE ,I Y und I P kann maximal einer zutreffen, nämlich der, welcher<br />
an den Strommesseingang I 4 angeschlossen ist. Die Leiter–Erde–Spannungen<br />
können nur gemessen werden, wenn die Spannungseingänge Leiter–Erde angeschlossen<br />
sind. Die Verlagerungsspannung 3U 0 ist die mit √3 multiplizierte e–n–<br />
Spannung — wenn U en angeschlossen — oder aus den Leiter–Erde–Spannungen errechnet<br />
3U 0 =|U L1 +U L2 +U L3 |. Dazu müssen die drei Spannungseingänge Leiter–<br />
Erde angeschlossen sein.<br />
Wenn das Gerät über die Synchron- und Einschaltkontrolle verfügt, können Sie die<br />
charakteristischen Werte (Spannungen, Frequenzen, Differenzen) auslesen.<br />
Die Berechnung der Betriebsmesswerte erfolgt auch bei einem laufenden Störfall in<br />
Abständen von 0,5 s.<br />
Tabelle 6-11 Betriebsmesswerte des örtllichen Gerätes<br />
Messwerte primär sekundär % bezogen auf<br />
I L1 ,I L2 ,I L3 Leiterströme A A Betriebsnennstrom 1 )<br />
3I 0 Erdstrom A A Betriebsnennstrom 1 )<br />
I 1 ,I 2 Mit-, Gegenkomponente Ströme A A Betriebsnennstrom 1 )<br />
I EE empfindlicher Erdstrom A mA Betriebsnennstrom 1 ) 3 )<br />
I Y ,I P<br />
Trafosternpunktstrom oder<br />
Erdstrom der Parallelleitung<br />
A A Betriebsnennstrom 1 ) 3 )<br />
U L1–L2 ,U L2–L3 ,U L3–L1 Spannungen verkettet kV V Betriebsnennspannung 2 )<br />
U L1–E ,U L2–E ,U L3–E Spannungen Leiter–Erde kV V Betriebsnennspannung/√3<br />
2 )<br />
3U 0 Verlagerungsspannung kV V Betriebsnennspannung·√3<br />
2 )<br />
U X Spannung am Messeingang U 4 kV V Betriebsnennspannung/√3<br />
2 )<br />
1 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
3 ) unter Berücksichtigung des Faktors 0221 I4/Iph WDL (siehe Abschnitt 6.1.1)<br />
6-282 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
Tabelle 6-11<br />
Betriebsmesswerte des örtllichen Gerätes<br />
U 1 ,U 2<br />
R L1–E ,R L2–E ,R L3–E<br />
R L1–L2 ,R L1–L2 ,R L3–L1<br />
X L1–E ,X L2–E ,X L3–E<br />
X L1–L2 ,X L2–L3 ,X L3–L1<br />
Mit-, Gegenkomponente<br />
Spannungen<br />
Betriebsresistanzen<br />
aller Leiterschleifen<br />
Betriebsreaktanzen<br />
aller Leiterschleifen<br />
S, P, Q Schein-, Wirk-, Blindleistung MVA, MW,<br />
MVAR<br />
kV V Betriebsnennspannung/√3<br />
2 )<br />
Ω Ω —<br />
Ω Ω —<br />
— √3·U N·I N<br />
Betriebsnenngrößen 1 ) 2 )<br />
cos ϕ Leistungsfaktor (abs) (abs) —<br />
f Frequenz Hz Hz Nennfrequenz<br />
U Ltg ,U SS ,U diff<br />
f Ltg ,f SS ,f diff<br />
ϕ diff<br />
1 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
Messwerte primär sekundär % bezogen auf<br />
Leitungs-, Sammelschienenspannung und<br />
Betragsdifferenz (für Synchonkontrolle)<br />
Leitungs-, Sammelschienenfrequenz und<br />
Betragsdifferenz (für Synchonkontrolle)<br />
Betrag der Phasenwinkeldifferenz zwischen<br />
Leitung und Sammelschiene (für<br />
Synchonkontrolle)<br />
3 ) unter Berücksichtigung des Faktors 0221 I4/Iph WDL (siehe Abschnitt 6.1.1)<br />
kV — —<br />
Hz — —<br />
° — —<br />
2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
Die Berechnung der Betriebsmesswerte erfolgt auch bei einem laufenden Störfall in<br />
Abständen von ca. 0,5 s.<br />
Fernmesswerte<br />
Bei laufender Kommunikation über die Wirkschnittstelle, können Sie auch Daten der<br />
anderen Enden des Schutzobjektes auslesen. Für jedes der beteiligte Gerät lassen<br />
sich die Ströme, Spannungen sowie die Phasenverschiebung zwischen den örtlichen<br />
und fernen Messgrößen anzeigen. Dies ist besonders nützlich zur Kontrolle der richtigen<br />
und einheitlichen Phasenzuordnung und Polarität an den verschiedenen Enden.<br />
Weiterhin werden die Geräteadressen der anderen Geräte übertragen, so dass alle<br />
wichtigen Daten aller Enden in einer Station verfügbar sind. Die möglichen Daten sind<br />
in Tabelle 6-12 aufgelistet.<br />
Tabelle 6-12 Betriebsmesswerte, die von den anderen Enden übertragen werden, im Vergleich<br />
mit den lokalen<br />
Daten<br />
Primärwert<br />
Geräte ADR Geräteadresse des fernen Gerätes (absolut)<br />
I L1 ,I L2 ,I L3 fern Leiterströme des fernen Gerätes Betriebsnennstrom 1 )<br />
I L1 ,I L2 ,I L3 lokal Leiterströme des örtlichen Gerätes Betriebsnennstrom 1 )<br />
ϕ(I L1 ), ϕ(I L2 ), ϕ(I L3 )<br />
Phasenwinkel zwischen den fernen<br />
und örtlichen Leiterströmen<br />
1 ) bei Leitungen gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
°<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-283
Funktionen<br />
Tabelle 6-12<br />
Betriebsmesswerte, die von den anderen Enden übertragen werden, im Vergleich<br />
mit den lokalen<br />
Daten<br />
Primärwert<br />
U L1 ,U L2 ,U L3 fern Spannungen des fernen Gerätes Betriebsnennspannung/√3 2 )<br />
U L1 ,U L2 ,U L3 lokal Spannungen des örtlichen Gerätes Betriebsnennspannung/√3 2 )<br />
ϕ(U L1 ), ϕ(U L2 ),<br />
ϕ(U L3 )<br />
Phasenwinkel zwischen den fernen<br />
und örtlichen Spannungen<br />
1 ) bei Leitungen gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
°<br />
Übertragungsstatistik<br />
Bei 7SA522 werden Statistiken über die Schutzkommunikation geführt. Die Laufzeiten<br />
der Informationen von Gerät zu Gerät über die Wirkschnittstellen (hin und zurück) werden<br />
ständig gemessen und unter den Statistikwerten angezeigt. Die Verfügbarkeit der<br />
Übertragungsmittel wird ebenfalls ausgegeben. Dabei wird die Verfügbarkeit in %/min<br />
und %/h dargestellt. Dies erlaubt eine Beurteilung der Übertragungsqualität.<br />
Die Berechnung der Betriebsmesswerte erfolgt auch bei einem laufenden Störfall in<br />
Abständen von ca. 0,5 s.<br />
Minimal-, Maximalund<br />
Mittelwerte<br />
Minimal-, Maximal- und Langzeitmittelwerte werden vom 7SA522 berechnet und können<br />
mit dem Zeitpunkt (Datum und Uhrzeit der letzten Aktualisierung) ausgelesen<br />
werden. Die Min/Max–Werte können über Binäreingaben oder per Bedienung über integriertes<br />
Bedienfeld oder Bedienprogramm DIGSI ® 4 jederzeit zurückgestellt werden.<br />
Darüberhinaus kann die Rückstellung auch zyklisch, beginnend bei einem vorgewählten<br />
Zeitpunkt, erfolgen.<br />
Für die Langzeitmittelwerte können die Länge des zeitlichen Mittelwertfensters und<br />
die Häufigkeit der Aktualisierung eingestellt werden. Die hierzu gehörigen Minima und<br />
Maxima können über Binäreingaben oder per Bedienung über integriertes Bedienfeld<br />
oder Bedienprogramm DIGSI ® 4 zurückgestellt werden.<br />
Die vollständige Liste der Minimal-, Maximal-, und Mittelwerte und deren Bedeutung<br />
finden Sie in Abschnitt 6.20.6 unter „Mittelwertbildung“ und „Min-/Maxwerte“.<br />
Grenzwertüberwachungen<br />
Zum Erkennen außergewöhnlicher Betriebszustände können Warnstufen eingerichtet<br />
werden. Bei Überschreiten eines eingestellten Grenzwertes wird eine Meldung generiert,<br />
die sich auch auf Ausgaberelais und Leuchtdioden rangieren lässt. Im Gegensatz<br />
zu den eigentlichen Schutzfunktionen läuft dieses Überwachungsprogramm jedoch<br />
im Hintergrund und kann bei schnellen Änderungen der Messgrößen im Fehlerfall<br />
u.U. nicht ansprechen, wenn es zu Anregungen von Schutzfunktionen kommt. Da<br />
außerdem erst bei mehrmaliger Grenzwertüberschreitung eine Meldung abgegeben<br />
wird, können diese Überwachungen nicht unmittelbar vor einer Schutzauslösung ansprechen.<br />
Folgende Grenzwertstufen sind eingerichtet:<br />
• IL1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L1.<br />
• IL2dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L2.<br />
• IL3dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L3.<br />
• I1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Mitsystems<br />
der Ströme.<br />
• |Pdmd|>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Betrages<br />
der Wirkleistung.<br />
6-284 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
• |Qdmd|>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Betrages<br />
der Blindleistung.<br />
• Sdmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes der Scheinleistung.<br />
• |cosϕ|
Funktionen<br />
Sekundärgrößen dargestellt werden. Zusätzlich werden Signale als Binärspuren<br />
(Marken) mitgeschrieben, z.B. „Anregung“, „Auslösung“.<br />
Sofern das Gerät über eine serielle Systemschnittstelle verfügt, können Störwertdaten<br />
über diese von einem Zentralgerät übernommen werden. Die Auswertung der Daten<br />
wird im Zentralgerät von entsprechenden Programmen vorgenommen. Dabei werden<br />
die Messgrößen auf ihren maximalen Wert bezogen, auf den Nennwert normiert und<br />
für eine grafische Darstellung aufbereitet. Zusätzlich werden Signale als Binärspuren<br />
(Marken) mitgeschrieben, z.B. „Anregung“, „Auslösung“.<br />
Bei Übertragung zu einem Zentralgerät kann der Abrufbetrieb automatisch erfolgen,<br />
und zwar wahlweise nach jeder Anregung des Schutzes oder nur nach einer Auslösung.<br />
6.20.4 Einstellung der Funktionsparameter<br />
Minimal-, Maximalund<br />
Mittelwerte<br />
In den Adressen 2811 bis 2814 können Sie die Zeitfolgen für die Berechnung von Minima-,<br />
Maximal- und Mittelwerten bestimmen.<br />
Die Rückstellung dieser Werte kann automatisch zu einem vorgewählten Zeitpunkt erfolgen.<br />
Dieses termingestützte Rücksetzen wird unter Adresse 2811 MinMaxRESET<br />
mit Ja (Voreinstellung) eingeschaltet.<br />
Unter Adresse 2812 MinMaxRESETZEIT wird der Zeitpunkt (und zwar die Minute des<br />
Tages, an dem die Rückstellung erfolgt), in Adresse 2813 MinMaxRESETZYKL der<br />
Zyklus des Rücksetzens (in Tagen) und in Adresse 2814 MinMaxRES.START der<br />
Startzeitpunkt des zyklischen Rücksetzens nach Beendigung des Parametriervorganges<br />
(in Tagen) eingegeben.<br />
Für die Mittelwerte von Messwerten können Sie unter Adresse 2801 INTERVAL<br />
MITT.W das Zeitintervall angeben, über das die Mittelwerte gebildet werden sollen.<br />
Die erste Zahl gibt die Länge des zeitlichen Mittelwertfensters in Minuten an, die zweite<br />
Zahl gibt die Häufigkeit der Aktualisierung innerhalb des Zeitfensters an. 15 MIN,<br />
3 TEILE bedeutet beispielsweise die zeitliche Mittelwertbildung über alle Messwerte,<br />
die innerhalb von 15 Minuten eintreffen. Alle 15/3 = 5 Minuten wird eine Ausgabe aktualisiert.<br />
Unter Adresse 2802 SYN.ZEIT MITT.W können Sie bestimmen, ob der unter Adresse<br />
2801 gewählte Zeitraum der Mittelwertbildung zur vollen Stunde (volle Stunde)<br />
starten soll oder mit einem der anderen Zeitpunkte (viertel nach, halbe Stunde<br />
oder viertel vor) synchronisiert werden soll.<br />
Werden die Einstellungen der Mittelwertbildung geändert, werden die in Puffern abgelegten<br />
Messwerte gelöscht, und neue Ergebnisse der Mittelwertberechnung sind erst<br />
nach Ablauf des parametrierten Zeitraumes verfügbar.<br />
Grenzwerte<br />
Die Einstellung der Grenzwerte erfolgt unter MESSWERTE im Untermenü GRENZW.<br />
SETZEN durch Überschreiben der voreingestellten Grenzwerte.<br />
Störwertspeicherung<br />
Die Festlegungen für die Störwertspeicherung erfolgen im Untermenü STÖRSCHREI-<br />
BUNG des Menüs PARAMETER. Für die Störwertspeicherung wird unterschieden zwischen<br />
dem Bezugszeitpunkt und dem Speicherkriterium (Adresse 0402 FUNKTION).<br />
Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“ möglich. Normalerweise<br />
ist der Bezugszeitpunkt die Geräteanregung, d.h., der Anregung irgendei-<br />
6-286 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
ner Schutzfunktion wird der Zeitpunkt 0 zugewiesen. Dabei kann das Speicherkriterium<br />
ebenfalls die Geräteanregung (Speich. mit Anr) oder die Geräteauslösung<br />
(Speich. mit AUS) sein. Es kann auch die Geräteauslösung als Bezugszeitpunkt<br />
gewählt werden (Start bei AUS), dann ist diese auch das Speicherkriterium.<br />
Ein Störfall beginnt mit der Anregung durch irgendeine Schutzfunktion und endet mit<br />
dem Rückfall der letzten Anregung einer Schutzfunktion. Dies ist normalerweise auch<br />
der Umfang einer Störwertaufzeichnung (Adresse 0403 UMFANG = Störfall). Werden<br />
automatische Wiedereinschaltungen durchgeführt, kann die gesamte Netzstörung<br />
— ggf. mit mehreren Wiedereinschaltungen — bis zur endgültigen Klärung gespeichert<br />
werden (Adresse 0403 UMFANG = Netzstörung). Dies gibt den zeitlichen<br />
Gesamtverlauf der Störung wieder, verbraucht aber auch Speicherkapazität während<br />
der spannungslosen Pause(n). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI ® 4unter„Weitere<br />
Parameter“ möglich.<br />
Die tatsächliche Speicherzeit beginnt um die Vorlaufzeit T VOR (Adresse 0411) vor<br />
dem Bezugszeitpunkt und endet um die Nachlaufzeit T NACH (Adresse 0412)später<br />
als das Speicherkriterium verschwindet. Die maximal zulässige Speicherzeit pro Störwertaufzeichnung<br />
T MAX wird unter Adresse 04<strong>10</strong> eingestellt.<br />
Bei Aktivierung der Störwertspeicherung über eine Binäreingabe oder durch Bedienung<br />
von der Front bzw. über die Bedienschnittstelle mittels PC wird die Speicherung<br />
dynamisch getriggert. Adresse 0415 T EXTERN bestimmt die Länge der Störwertaufzeichnung<br />
(längstens jedoch T MAX, Adresse 04<strong>10</strong>). Vor- und Nachlaufzeiten kommen<br />
noch hinzu. Wird die Zeit für die Binäreingabe auf ∞ gestellt, dauert die Speicherung<br />
solange, wie die Binäreingabe angesteuert ist (statisch), längstens jedoch T MAX<br />
(Adresse 04<strong>10</strong>).<br />
6.20.5 Parameterübersicht<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Mittelwertbildung<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2801 INTERVAL MITT.W 15 Minuten Periode, 1 Teilperiode<br />
15 Minuten Periode, 3 Teilperioden<br />
15 Minuten Periode, 15 Teilperioden<br />
30 Minuten Periode, 1 Teilperiode<br />
60 Minuten Periode, 1 Teilperiode<br />
60 Minuten Periode,<br />
1 Teilperiode<br />
Intervall zur Mittelwertbildung<br />
2802 SYN.ZEIT MITT.W zur vollen Stunde<br />
15 Minuten nach<br />
30 Minuten nach<br />
15 Minuten vor<br />
zur vollen Stunde<br />
Synchronisierzeit zur Mittelwertbildung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-287
Funktionen<br />
Min-/Maxwerte<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2811 MinMaxRESET Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Zykl. Rücksetzen der Min/Max-<br />
Messwerte<br />
2812 MinMaxRESETZEIT 0..1439 min 0 min Zykl. Rücks. Min/Max erfolgt am<br />
Tage zur<br />
2813 MinMaxRESET-<br />
ZYKL<br />
2814 MinMax-<br />
RES.START<br />
1..365 Tag(e) 7 Tag(e) Zykl. Rücks. Min/Max erfolgt alle<br />
1..365 Tag(en) 1 Tag(en) Startpunkt des Rücks. Min/Max<br />
ist in<br />
Störwertspeicherung<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
402A FUNKTION Speichern mit Anregung<br />
Speichern mit Schutz-AUS<br />
Start bei Schutz-AUS<br />
Speichern mit<br />
Anregung<br />
Startbedingung f. Störwertspeicherung<br />
403A UMFANG Störfall<br />
Netzstörung<br />
Störfall<br />
Aufzeichnungsumfang der Störwerte<br />
4<strong>10</strong> T MAX 0.30..5.00 s 2.00 s Max.Länge pro Aufzeichnung<br />
T-max<br />
411 T VOR 0.05..0.50 s 0.25 s Vorlaufzeit T-vor<br />
412 T NACH 0.05..0.50 s 0.<strong>10</strong> s Nachlaufzeit T-nach<br />
415 T EXTERN 0.<strong>10</strong>..5.00 s; ∞ 0.50 s Aufzeichnungszeit bei externem<br />
Start<br />
6.20.6 Informationsübersicht<br />
Mittelwertbildung<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
963 IL1dmd= Langfristiger Strommittelwert L1=<br />
964 IL2dmd= Langfristiger Strommittelwert L2=<br />
965 IL3dmd= Langfristiger Strommittelwert L3=<br />
833 I1dmd = langfristiger Strommittelwert I1 =<br />
834 Pdmd = Mittelwert P =<br />
<strong>10</strong>52 PdmdAbgabe= Mittelwert der abgegeb. Wirkleistung P =<br />
<strong>10</strong>53 PdmdBezug = Mittelwert der bezog. Wirkleistung P =<br />
835 Qdmd = Mittelwert Q =<br />
<strong>10</strong>54 QdmdAbgabe= Mittelwert der abgegeb. Blindleistung Q=<br />
6-288 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
<strong>10</strong>55 QdmdBezug = Mittelwert der bezog. Blindleistung Q =<br />
836 Sdmd = Mittelwert S =<br />
Min-/Maxwerte<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
395 >MiMa I reset >Reset der Schleppzeiger für IL1-IL3<br />
396 >MiMa I1 reset >Reset der Schleppzeiger für I1 Mitsyst<br />
397 >MiMa ULE reset >Reset der Schleppzeiger für LE-Spg.<br />
398 >MiMa ULL reset >Reset der Schleppzeiger für LL-Spg.<br />
399 >MiMa U1 reset >Reset der Schleppzeiger für U1 Mitsyst<br />
400 >MiMa P reset >Reset der Schleppzeiger für P<br />
401 >MiMa S reset >Reset der Schleppzeiger für S<br />
402 >MiMa Q reset >Reset der Schleppzeiger für Q<br />
403 >MiMaIdmd reset >Reset der Schleppzeiger für Idmd<br />
404 >MiMaPdmd reset >Reset der Schleppzeiger für Pdmd<br />
405 >MiMaQdmd reset >Reset der Schleppzeiger für Qdmd<br />
406 >MiMaSdmd reset >Reset der Schleppzeiger für Sdmd<br />
407 >MiMa f reset >Reset der Schleppzeiger für f<br />
408 >MiMaCosϕ reset >Reset der Schleppzeiger für cosPHI<br />
837 IL1dmin= Min. des Mittelwertes von IL1=<br />
838 IL1dmax= Max. des Mittelwertes von IL1=<br />
839 IL2dmin= Min. des Mittelwertes von IL2=<br />
840 IL2dmax= Max. des Mittelwertes von IL2=<br />
841 IL3dmin= Min. des Mittelwertes von IL3=<br />
842 IL3dmax= Max. des Mittelwertes von IL3=<br />
843 I1dmin = Min. des Mittelwertes von I1=<br />
844 I1dmax = Max. des Mittelwertes von I1=<br />
845 Pdmin= Min. des Mittelwertes von P=<br />
846 Pdmax= Max. des Mittelwertes von P=<br />
847 Qdmin= Min. des Mittelwertes von Q=<br />
848 Qdmax= Max. des Mittelwertes von Q=<br />
849 Sdmin= Min. des Mittelwertes von S=<br />
850 Sdmax= Max. des Mittelwertes von S=<br />
851 IL1min= Min. des Stromes der Phase L1=<br />
852 IL1max= Max. des Stromes der Phase L1=<br />
853 IL2min= Min. des Stromes der Phase L2=<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-289
Funktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
854 IL2max= Max. des Stromes der Phase L2=<br />
855 IL3min= Min. des Stromes der Phase L3=<br />
856 IL3max= Max. des Stromes der Phase L3=<br />
857 I1min = Min. des Strom-Mitsystems I1=<br />
858 I1max = Max. des Strom-Mitsystems I1=<br />
859 UL1Emin= Min. der Spannung L1-E =<br />
860 UL1Emax= Max. der Spannung L1-E =<br />
861 UL2Emin= Min. der Spannung L2-E =<br />
862 UL2Emax= Max. der Spannung L2-E =<br />
863 UL3Emin= Min. der Spannung L3-E =<br />
864 UL3Emax= Max. der Spannung L3-E =<br />
865 UL12min= Min. der Spannung L1-L2 =<br />
867 UL12max= Max. der Spannung L1-L2 =<br />
868 UL23min= Min. der Spannung L2-L3 =<br />
869 UL23max= Max. der Spannung L2-L3 =<br />
870 UL31min= Min. der Spannung L3-L1 =<br />
871 UL31max= Max. der Spannung L3-L1 =<br />
<strong>10</strong><strong>10</strong>2 3U0min = Min. der Spannung 3U0 =<br />
<strong>10</strong><strong>10</strong>3 3U0max = Max. der Spannung 3U0 =<br />
874 U1min = Min. der Spannung U1 =<br />
875 U1max = Max. der Spannung U1 =<br />
<strong>10</strong>40 PminAbgabe= Min. der abgegeb. Wirkleistung P =<br />
<strong>10</strong>41 PmaxAbgabe= Max. der abgegeb. Wirkleistung P =<br />
<strong>10</strong>42 PminBezug = Min. der bezog. Wirkleistung P =<br />
<strong>10</strong>43 PmaxBezug = Max. der bezog. Wirkleistung P =<br />
<strong>10</strong>44 QminAbgabe= Min. der abgegeb. Blindleistung Q =<br />
<strong>10</strong>45 QmaxAbgabe= Max. der abgegeb. Blindleistung Q =<br />
<strong>10</strong>46 QminBezug = Min. der bezog. Blindleistung Q =<br />
<strong>10</strong>47 QmaxBezug = Max. der bezog. Blindleistung Q =<br />
880 Smin= Min. der Scheinleistung S =<br />
881 Smax= Max. der Scheinleistung S =<br />
882 fmin= Min. der Frequenz f =<br />
883 fmax= Max. der Frequenz f =<br />
<strong>10</strong>48 cosϕminPos= Cos(PHI)min (vorwärts) =<br />
<strong>10</strong>49 cosϕmaxPos= Cos(PHI)max (vorwärts) =<br />
<strong>10</strong>50 cosϕminNeg= Cos(PHI)min (rückwärts) =<br />
6-290 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
<strong>10</strong>51 cosϕmaxNeg= Cos(PHI)max (rückwärts) =<br />
Grenzwerte<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
IL1dmd><br />
oberer Grenzwert für IL1dmd<br />
IL2dmd><br />
IL3dmd><br />
I1dmd><br />
|Pdmd|><br />
|Qdmd|><br />
Sdmd><br />
oberer Grenzwert für IL2dmd<br />
oberer Grenzwert für IL3dmd<br />
oberer Grenzwert für I1dmd<br />
oberer Grenzwert für Pdmd<br />
oberer Grenzwert für Qdmd<br />
oberer Grenzwert für Sdmd<br />
273 Gw. IL1dmd> Grenzwert IL1dmd (Mittelwert) überschr<br />
274 Gw. IL2dmd> Grenzwert IL2dmd (Mittelwert) überschr<br />
275 Gw. IL3dmd> Grenzwert IL3dmd (Mittelwert) überschr<br />
276 Gw. I1dmd> Grenzwert I1dmd (Mittelwert) überschr<br />
277 Gw. |Pdmd|> Grenzwert Pdmd (Mittelwert) überschr<br />
278 Gw. |Qdmd|> Grenzwert Qdmd (Mittelwert) überschr<br />
279 Gw. Sdmd> Grenzwert Sdmd überschritten<br />
|cosϕ |<<br />
unterer Grenzwert für cos(PHI)<br />
285 Gw. |cosϕ |< Grenzwert cos(PHI) unterschritten<br />
Störwertspeicherung<br />
FNr. Meldung Erläuterung<br />
4 >Störw. Start >Störwertspeicherung starten<br />
203 Störw. gelöscht Störwertspeicher gelöscht<br />
Stw. Start<br />
Anstoß Teststörschrieb (Markierung)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-291
Funktionen<br />
6.21 Befehlsbearbeitung<br />
Allgemeines<br />
Im SIPROTEC ® 7SA522 ist eine Befehlsbearbeitung integriert, mit deren Hilfe Schalthandlungen<br />
in der Anlage veranlasst werden können. Die Steuerung kann dabei von<br />
vier Befehlsquellen ausgehen:<br />
• Vorortbedienung über das Bedienfeld des Gerätes,<br />
• Bedienung über DIGSI ® 4,<br />
• Fernbedienung über Leittechnik (z.B. SICAM ® ),<br />
• Automatikfunktion (z.B. über Binäreingang).<br />
Die Anzahl der zu steuernden Betriebsmittel ist lediglich durch die Anzahl der benötigten<br />
und vorhandenen binären Ein- bzw. Ausgänge begrenzt. Voraussetzungen für<br />
die Möglichkeit der Steuerung ist, dass die entsprechenden binären Ein- und Ausgängen<br />
projektiert und mit den passenden Eigenschaften versehen worden sind (siehe<br />
auch Abschnitt 5.2.4 unter Randtitel „Binärausgänge für Schaltgeräte“).<br />
Wenn bestimmte Verriegelungsbedingungen für die Befehlsgabe notwendig sind,<br />
können die Feldverriegelungen mittels der anwenderdefinierbaren Logikfunktionen<br />
(CFC) im Gerät hinterlegt werden (siehe Abschnitt 5.3).<br />
Die Vorgehensweise beim Schalten von Betriebsmitteln ist im Abschnitt 7.4 (Anlagensteuerung)<br />
beschrieben.<br />
6.21.1 Befehlstypen<br />
Im Zusammenhang mit der Anlagensteuerung über das Gerät können die nachstehenden<br />
Befehlstypen unterschieden werden.<br />
Befehle an den<br />
Prozess<br />
Diese umfassen alle Befehle, die direkt an die Betriebsmittel der Schaltanlage ausgegeben<br />
werden und eine Prozesszustandsänderung bewirken:<br />
• Schaltbefehle zur Steuerung von Leistungsschaltern (unsynchronisiert, Synchronprüfung<br />
kann durch Einbinden der Synchron- und Einschaltkontrolle über CFC realisiert<br />
werden), von Trennern und Erdern,<br />
• Stufenbefehle, z.B. zur Höher- und Tieferstufung von Transformatoren,<br />
• Stellbefehle mit parametrierbarer Laufzeit, z.B. zur Steuerung von E–Spulen.<br />
Geräteinterne<br />
Befehle<br />
Sie führen zu keiner direkten Befehlsausgabe an den Prozess. Sie dienen dazu, interne<br />
Funktionen anzustoßen, dem Gerät die Kenntnisnahme von Zustandsänderungen<br />
mitzuteilen oder diese zu quittieren.<br />
• Nachführbefehle zum „Nachführen“ des Informationswertes von prozessgekoppelten<br />
Objekten wie Meldungen und Schaltzuständen, z.B. bei fehlender Prozessankopplung.<br />
Eine Nachführung wird im Informationsstatus gekennzeichnet und kann<br />
entsprechend angezeigt werden.<br />
• Markierbefehle (zum „Einstellen“) des Informationswertes von internen Objekten,<br />
z.B. Schalthoheit (Fern/Ort), Parameterumschaltungen, Übertragungssperren und<br />
Zählwerte löschen/vorbesetzen.<br />
6-292 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Befehlsbearbeitung<br />
• Quittier- und Rücksetzbefehle zum Setzen/Rücksetzen interner Speicher oder Datenstände.<br />
• Informationsstatusbefehle zum Setzen/Löschen der Zusatzinformation „Informationsstatus”<br />
zum Informationswert eines Prozessobjektes wie<br />
− Erfassungssperre,<br />
− Ausgabesperre.<br />
6.21.2 Ablauf im Befehlspfad<br />
Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur erfolgen<br />
kann, wenn die Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wurde.<br />
Für jedes Betriebsmittel getrennt, können Verriegelungen projektiert werden. Die<br />
eigentliche Durchführung des Befehlsauftrages wird anschließend überwacht. Der gesamte<br />
Ablauf eines Befehlsauftrages ist im folgenden in Kurzform beschrieben.<br />
Prüfung eines<br />
Befehlsauftrages<br />
• Befehlseingabe, z.B. über die integrierte Bedienung:<br />
− Passwort prüfen → Zugangsberechtigung;<br />
− Schaltmodus (verriegelt/unverriegelt) prüfen → Auswahl der Entriegelungskennungen.<br />
• Projektierbare Befehlsprüfungen:<br />
− Schalthoheit;<br />
− Schaltrichtungskontrolle (Soll–Ist–Vergleich);<br />
− Schaltfehlerschutz, Feldverriegelung (Logik über CFC);<br />
− Schaltfehlerschutz, Anlagenverriegelung (zentral über SICAM);<br />
− Doppelbetätigungssperre (Verriegelung von parallelen Schalthandlungen);<br />
− Schutzblockierung (Blockierung von Schalthandlungen durch Schutzfunktionen).<br />
• feste Befehlsprüfungen:<br />
− Alterungsüberwachung (Zeit zwischen Befehlsauftrag und Bearbeitung wird<br />
überwacht):<br />
− Parametrierung läuft (bei laufendem Parametriervorgang wird Befehl abgewiesen<br />
bzw. verzögert);<br />
− Betriebsmittel als Ausgabe vorhanden (wenn ein Betriebsmittel zwar projektiert,<br />
aber nicht auf einen Binärausgang rangiert wurde, wird der Befehl abgewiesen);<br />
− Ausgabesperre (ist eine Ausgabesperre objektbezogen gesetzt und im Moment<br />
der Befehlsbearbeitung aktiv, so wird der Befehl abgewiesen);<br />
− Baugruppe Hardware–Fehler;<br />
− Befehl für dieses Betriebsmittel bereits aktiv (für ein Betriebsmittel kann zeitgleich<br />
nur ein Befehl bearbeitet werden, objektbezogene Doppelbetätigungssperre);<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-293
Funktionen<br />
− 1–aus–n–Kontrolle (bei Mehrfachbelegungen wie Wurzelrelais wird geprüft, ob<br />
für die betroffenen Ausgaberelais bereits ein Befehlsvorgang eingeleitet ist).<br />
Überwachung der<br />
Befehlsdurchführung<br />
− Störung eines Befehlsvorganges durch einen Abbruchbefehl;<br />
− Laufzeitüberwachung (Rückmeldeüberwachungszeit).<br />
6.21.3 Schaltfehlerschutz<br />
Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert<br />
werden. Die Schaltfehler–Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb eines<br />
SICAM ® /SIPROTEC ® – Systems auf in:<br />
• Anlagenverriegelung geprüft im Zentralgerät (für die Sammelschiene),<br />
• Feldverriegelungen geprüft im Feldgerät (für den Abzweig).<br />
Die Anlagenverriegelung stützt sich auf das Prozessabbild im Zentralgerät. Die Feldverriegelung<br />
stützt sich auf das Objektabbild (Rückmeldungen) im Feldgerät (hier also<br />
also dem SIPROTEC ® –Gerät), wie es durch die Projektierung (siehe Abschnitt 5.2)<br />
festgelegt worden ist.<br />
Der Umfang der Verriegelungsprüfungen wird durch die Verriegelungslogik und die<br />
Parametrierung festgelegt.<br />
Schaltobjekte, die einer Anlagenverriegelung im Zentralgerät unterliegen, werden im<br />
Feldgerät über einen Parameter entsprechend gekennzeichnet (in der Rangiermatrix).<br />
Bei allen Befehlen kann bestimmt werden, ob verriegelt (Normal) oder unverriegelt<br />
(Test) geschaltet werden soll:<br />
− bei Vorortbefehlen über Umparametrieren mit Passwortabfrage,<br />
− bei Automatikbefehlen aus der Befehlsbearbeitung durch CFC mittels Entriegelungskennungen,<br />
− bei Nah-/Fernbefehlen per zusätzlichem Entriegelungsbefehl über Profibus.<br />
6.21.3.1 Verriegeltes/entriegeltes Schalten<br />
Die projektierbaren Befehlsprüfungen werden in den SIPROTEC ® –Geräten auch als<br />
„Standardverriegelung“ bezeichnet. Diese Prüfungen können über DIGSI ® 4 aktiviert<br />
(verriegeltes Schalten/Markieren) oder deaktiviert (unverriegelt) werden.<br />
Entriegelt oder unverriegelt schalten bedeutet, dass die projektierten Verriegelungsbedingungen<br />
nicht getestet werden.<br />
Verriegelt schalten bedeutet, dass alle projektierten Verriegelungsbedingungen innerhalb<br />
der Befehlsprüfung getestet werden. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl<br />
mit einer Meldung mit angehängtem Minuszeichen (z.B. „BF–“) und einer entsprechenden<br />
Bedienantwort abgewiesen. Tabelle 6-14 zeigt die möglichen Befehlsarten<br />
an ein Schaltgerät und deren zugehörige Meldungen. Dabei erscheinen die mit *) ge-<br />
6-294 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Befehlsbearbeitung<br />
kennzeichneten Meldungen in der dargestellten Form im Gerätedisplay in den Betriebsmeldungen,<br />
unter DIGSI ® 4 in den spontanen Meldungen zu finden.<br />
Tabelle 6-14 Befehlsarten und zugehörige Meldungen<br />
Befehlsart Befehl Verursachung<br />
Meldung<br />
Prozessausgabebefehl Schalten BF BF+/–<br />
Nachführbefehl Nachführung NF NF+/–<br />
Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre Erfassungssperre ES ST+/– *)<br />
Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre Ausgabesperre AS ST+/– *)<br />
Abbruchbefehl Abbruch AB AB+/–<br />
In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung: Das Ergebnis der<br />
Befehlsgabe ist positiv, also wie erwartet. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen<br />
ein negatives, nicht erwartetes Ergebnis, der Befehl wurde abgelehnt. Bild 6-147 zeigt<br />
beispielhaft in den Betriebsmeldungen Befehl und Rückmeldung einer positiv verlaufenen<br />
Schalthandlung des Leistungsschalters.<br />
Die Prüfung von Verriegelungen kann für alle Schaltgeräte und Markierungen getrennt<br />
projektiert werden. Andere interne Befehle, wie Nachführen oder Abbruch, werden<br />
nicht geprüft, d.h. unabhängig von den Verriegelungen ausgeführt.<br />
BETRIEBSMELD.<br />
---------------------<br />
19.06.99 11:52:05,625<br />
Q0 BF+ EIN<br />
19.06.99 11:52:06,134<br />
Q0 RM+ EIN<br />
Bild 6-147<br />
Beispiel einer Betriebsmeldung beim Schalten des Leistungsschalters Q0<br />
Standardverriegelung<br />
Standardverriegelungen sind die Prüfungen, die bei der Projektierung der Ein- und<br />
Ausgaben pro Schaltgerät festgelegt wurden, siehe Abschnitt 5.2.4 unter Randtitel<br />
„Binärausgänge für Schaltgeräte“.<br />
Ein Logikdiagramm dieser Verriegelungsbedingungen im Gerät zeigt Bild 6-148.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-295
Funktionen<br />
.<br />
Befehl mit Verursacherquelle<br />
=<br />
ORT<br />
FERN 1 ),<br />
DIGSI<br />
Schalthoheit<br />
EIN/AUS<br />
& Ort<br />
Ort<br />
Schaltmodus<br />
&<br />
AUTO<br />
Schalthoheit<br />
(ORT/FERN)<br />
Schalthoheit DIGSI<br />
&<br />
Fern<br />
& DIGSI<br />
DIGSI<br />
≥1<br />
&<br />
&<br />
Fern<br />
Schaltmodus ORT<br />
(unverriegelt/verrieg.)<br />
Schaltmodus FERN<br />
(unverriegelt/verrieg.)<br />
&<br />
≥1<br />
unverriegeltes Schalten<br />
SOLL = IST j/n<br />
Rückmeldung EIN/AUS<br />
Schutzblockierung<br />
Freigabe SG EIN<br />
Freigabe SG AUS<br />
&<br />
≥1<br />
verriegeltes Schalten<br />
SOLL = IST j/n<br />
Anlagenverrieg. j/n<br />
Feldverriegelung j/n<br />
Schutzblockierung j/n<br />
Doppelbetät.Sperre j/n<br />
Schalthoheit ORT j/n<br />
Schalthoheit FERN j/n<br />
≥1<br />
Befehlsausgabe<br />
auf Relais<br />
Ereignis<br />
Zustand<br />
Bild 6-148<br />
1 ) Verursacherquelle FERN schließt Quelle NAH mit ein.<br />
(NAH ....... Befehl über Leittechnik in der Station<br />
FERN ...... Befehl über Fernwirktechnik zur Leittechnik und von Leittechnik zum Gerät)<br />
Standardverriegelungen<br />
Im Gerätedisplay sind die projektierten Verriegelungsgründe auslesbar. Sie sind<br />
durch Buchstaben gekennzeichnet, deren Bedeutungen Tabelle 6-15 erläutert sind:<br />
Tabelle 6-15<br />
Entriegelungs–Kennungen<br />
Entriegelungs–Kennungen<br />
Kennung<br />
(Kurzform)<br />
Displayanzeige<br />
Schalthoheit SV S<br />
Anlagenverriegelung AV A<br />
Feldverriegelung FV F<br />
SOLL = IST (Schaltrichtungskontrolle) SI I<br />
Schutzblockierung SB B<br />
6-296 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Befehlsbearbeitung<br />
Bild 6-149 zeigt beispielhaft die im Gerätedisplay auslesbaren Verriegelungsbedingungen<br />
für drei Schaltobjekte mit den in Tabelle 6-15 erläuterten Abkürzungen. Es<br />
werden alle parametrierten Verriegelungsbedingungen angezeigt (siehe Bild 6-149).<br />
VERRIEGELUNG 01/03<br />
--------------------<br />
Q0 EIN/AUS S – F I B<br />
Q1 EIN/AUS S – F I B<br />
Q8 EIN/AUS S – F I B<br />
Bild 6-149<br />
Beispiel projektierter Verriegelungsbedingungen<br />
Freigabelogik über<br />
CFC<br />
Für die Feldverriegelung kann über den CFC eine Freigabelogik aufgebaut werden.<br />
Über entsprechende Freigabebedingungen wird dann die Information „frei“ oder „feldverriegelt“<br />
bereitgestellt (z.B. Objekt „Freigabe SG EIN“ und „Freigabe SG AUS“ mit<br />
den Informationswerten: KOM / GEH).<br />
6.21.4 Befehlsprotokollierung/-quittung<br />
Während der Befehlsbearbeitung werden, unabhängig von der weiteren Meldungsrangierung<br />
und -bearbeitung, Befehls- und Prozessrückmeldungen an die Meldungsverarbeitung<br />
gesendet. In diesen Meldungen ist eine so genannte Meldungsursache<br />
eingetragen. Bei entsprechender Rangierung (Projektierung) werden diese Meldungen<br />
zur Protokollierung in das Betriebsmeldungsprotokoll eingetragen.<br />
Befehlsquittierung<br />
an die integrierte<br />
Bedienung<br />
Alle Meldungen mit der Verursachungsquelle VQ_ORT werden in eine entsprechende<br />
Bedienantwort umgesetzt und im Textfeld des Displays zur Anzeige gebracht.<br />
Befehlsquittierung<br />
an Nah/Fern/Digsi<br />
Die Meldungen mit den Verursachungsquellen VQ_NAH/FERN/DIGSI müssen unabhängig<br />
von der Rangierung (Projektierung auf der seriellen Schnittstelle) zum Verursacher<br />
gesendet werden.<br />
Die Befehlsquittierung erfolgt damit nicht wie beim Ortsbefehl über eine Bedienantwort,<br />
sondern über die normale Befehls- und Rückmeldeprotokollierung.<br />
Rückmeldeüberwachung<br />
Die Befehlsbearbeitung führt für alle Befehlsvorgänge mit Rückmeldung eine zeitliche<br />
Überwachung durch. Parallel zum Befehl wird eine Überwachungszeit (Befehlslaufzeitüberwachung)<br />
gestartet, die kontrolliert, ob das Schaltgerät innerhalb dieser Zeit<br />
die gewünschte Endstellung erreicht hat. Mit der eintreffenden Rückmeldung wird die<br />
Überwachungszeit gestoppt. Unterbleibt die Rückmeldung, so erscheint eine Bedienantwort<br />
„RM–Zeit abgelaufen“ und der Vorgang wird beendet.<br />
In den Betriebsmeldungen werden Befehle und deren Rückmeldungen ebenfalls protokolliert.<br />
Der normale Abschluss einer Befehlsgabe ist das Eintreffen der Rückmeldung<br />
(RM+) des betreffenden Schaltgerätes oder bei Befehlen ohne Prozessrückmeldung<br />
eine Meldung nach abgeschlossener Befehlsausgabe.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
6-297
Funktionen<br />
In der Rückmeldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Der Befehl<br />
ist positiv, also wie erwartet, abgeschlossen worden. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen<br />
einen negativen, nicht erwarteten Ausgang.<br />
Befehlsausgabe/<br />
Relaisansteuerung<br />
Die für das Ein- und Ausschalten von Schaltgeräten oder die Höher-/Tiefersteuerung<br />
von Transformatorstufen benötigten Befehlstypen sind bei der Projektierung unter Abschnitt<br />
5.2.1 beschrieben.<br />
<br />
6-298 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bedienung während des Betriebs 7<br />
Dieses Kapitel beschreibt den Umgang mit dem Gerät SIPROTEC ® 7SA522 während<br />
des Betriebes. Sie erfahren, wie Sie Informationen vom Gerät erhalten können und<br />
welche, wie Sie Funktionen des Gerätes im Betrieb beeinflussen können und wie Sie<br />
die Anlage über das Gerät steuern können.<br />
Genauere Kenntnisse über die Funktion des Gerätes sind nicht erforderlich. Es wird<br />
jedoch vorausgesetzt, dass die Projektierung des Gerätes gemäß Kapitel 5, insbesondere<br />
die Rangierung der Ein- und Ausgabefunktionen, bereits stattgefunden hat.<br />
Bitte beachten Sie, dass die aufgezeigten Beispiele allgemein gehalten sind und in<br />
Wortlaut und Detail vom vorliegenden Gerät abweichen können. Auch ist es möglich,<br />
dass — je nach Ausführungsvariante — nicht alle Funktionen verfügbar sind.<br />
7.1 Auslesen von Informationen 7-2<br />
7.2 Steuern von Gerätefunktionen 7-28<br />
7.3 Leistungsschalterprüfung 7-42<br />
7.4 Anlagensteuerung 7-46<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-1
Bedienung während des Betriebs<br />
7.1 Auslesen von Informationen<br />
Allgemeines<br />
Für einen Abruf vor Ort oder zur Datenfernübertragung stellt das Gerät eine Fülle von<br />
Informationen zur Verfügung:<br />
• Meldungen,<br />
• Betriebsmess- und -zählwerte,<br />
• Störwertdaten.<br />
Im folgenden werden diese Informationen im einzelnen vorgestellt, und es wird erläutert,<br />
wie Sie diese Informationen abfragen, auf PC speichern und quittieren können.<br />
7.1.1 Meldungen<br />
7.1.1.1 Ausgabe von Meldungen<br />
Meldungen liefern im Betrieb Informationen über Zustände von Messdaten, Anlagendaten<br />
und des Gerätes selbst. Darüber hinaus geben sie nach einer Störung im Netz<br />
einen Überblick über wichtige Daten des Störfalls und über die Funktion des Gerätes<br />
und dienen zur Kontrolle von Funktionsabläufen bei Prüfung und Inbetriebnahme.<br />
Für den Abruf von Meldungen ist keine Passworteingabe notwendig.<br />
Die im Gerät generierten Meldungen können auf unterschiedliche Weise zum Anwender<br />
gelangen:<br />
• Anzeige mittels Leuchtdioden (LED) in der Frontkappe des Gerätes,<br />
• Binärausgänge (Ausgangsrelais) über die Anschlüsse des Gerätes,<br />
• Anzeigen im Display der Frontkappe,<br />
• Anzeigen auf dem Bildschirm eines PC über die Bedien- oder Serviceschnittstelle<br />
mit dem Programm DIGSI ® 4,<br />
• Übertragung über eine der seriellen Systemschnittstellen zu einer Leitzentrale (falls<br />
vorhanden).<br />
Leuchtdioden<br />
Die grüne Leuchtdiode mit der Bezeichnung „RUN“ leuchtet beim ordnungsgemäßen<br />
Betrieb dauernd.<br />
Die rote Leuchtdiode mit der Bezeichnung „ERROR“ zeigt an, dass das Prozessorsystem<br />
einen internen Fehler erkannt hat. Leuchtet diese während des Betriebes, ist das<br />
Gerät nicht funktionsfähig. Kapitel 9 gibt Hinweise, was in einem solchen Fall zu tun<br />
ist.<br />
Die übrigen Leuchtdioden auf der Front zeigen die Meldungen an, die gemäß Kapitel<br />
5 rangiert sind. Die Bedeutung sollte dann auf dem Beschriftungsstreifen angegeben<br />
sein.<br />
Sind die Meldungen für Leuchtdioden gespeichert (z.B. Schutz–Anregung), können<br />
diese Speicher mit dem Taster LED gelöscht werden. Dieser Taster dient gleichzeitig<br />
als Funktionskontrolle für die Leuchtdioden. Während der Betätigung müssen alle diese<br />
Leuchtdioden leuchten.<br />
7-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
Die Leuchtdioden, welche Zustände anzeigen, leuchten so lange, wie der Zustand anhält.<br />
Sie werden deshalb i.Allg. nicht gespeichert, sondern verlöschen, sobald der Zustand<br />
aufhört. Natürlich sind sie auch in den Funktionstest mit LED einbezogen.<br />
Ausgangsrelais<br />
Die Meldungen, die gemäß Kapitel 5 auf die Ausgangsrelais rangiert sind, werden mittels<br />
einer Meldespannung übertragen. Sie stehen dann i.Allg. in einer Meldezentrale<br />
zur Verfügung. Sind Meldungen für Ausgangsrelais gespeichert, können deren Speicher<br />
ebenfalls mit dem Taster LED zurückgestellt werden.<br />
Bedienfeld auf der<br />
Front<br />
Um Meldungen über das Bedienfeld abzurufen gehen Sie wie folgt vor:<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU. Der erste Menüpunkt (Meldungen) istmarkiert.<br />
Alle Menüs und Meldelisten beginnen mit einer Überschrift. Die Zahl in der rechten<br />
oberen Ecke des Displays besagt, wieviele Menüeinträge oder Meldungen folgen. Die<br />
Zahl vor dem Schrägstrich zeigt, die Wievielte der Menüeinträge oder Meldungen gerade<br />
ausgewählt oder angezeigt wird (siehe Bild 7-1, jeweils erste Zeile).<br />
Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Menü MELDUNGEN, wie es Bild 7-<br />
1 zeigt. In diesem Menü können Sie durch Eingabe der zugehörigen Auswahlziffer<br />
oder durch Auswahl der gewünschten Menüeinträge mit den Tasten und und<br />
Weiterschalten mit die Meldegruppen erreichen. In den folgenden Unterabschnitten<br />
werden diese näher beschrieben.<br />
HAUPTMENU 01/05<br />
---------------------<br />
>Meldungen –> 1<br />
>Messwerte –> 2 MELDUNGEN 01/05<br />
---------------------<br />
>Betriebsmeld. –> 01<br />
Störfallmeld. –> 02<br />
Bild 7-1<br />
Auswahl von Meldungen auf der Gerätefront — Beispiel<br />
PC–Schnittstellen<br />
Über die Bedienschnittstelle auf der Frontkappe kann ein Personalcomputer angeschlossen<br />
werden, der die Meldungen des Gerätes mittels des Programms DIGSI ® 4<br />
auslesen kann. Auch über die Serviceschnittstelle kann ein Personalcomputer angeschlossen<br />
werden; dies ist meist bei fester Verdrahtung des Personalcomputers mit<br />
mehreren Geräten über Datenbus oder Modem der Fall.<br />
Näheres über die Bedienung mit DIGSI ® 4 ist im Handbuch „DIGSI 4 Gerätebedienung“,<br />
Best.–Nr. E50417–H1<strong>10</strong>0–C097 enthalten.<br />
WennSieinDIGSI ® 4 das Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen, erhalten Sie<br />
im Navigationsfenster (linken Teil des Fensters) die Bedienfunktionen für das Gerät<br />
(Bild 7-2). Durch Doppelklick auf Meldungen erweitert sich die Baumstruktur und<br />
zeigt die einzelnen Meldegruppen. In den folgenden Unterabschnitten werden diese<br />
näher beschrieben.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-3
Bedienung während des Betriebs<br />
Bild 7-2<br />
Fenster der Funktionsauswahl in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Systemschnittstelle<br />
Die Systemschnittstelle (falls vorhanden) ist i.Allg. fest verdrahtet und überträgt alle<br />
Informationen des Gerätes z.B. über Datenkabel oder Lichtwellenleiter zu einer Zentrale.<br />
Gliederung der<br />
Meldungen<br />
Die Meldungen sind folgendermaßen gegliedert:<br />
• Betriebsmeldungen; dies sind Meldungen, die während des Betriebs des Gerätes<br />
auftreten können: Informationen über Zustand der Gerätefunktionen, Messdaten,<br />
Anlagendaten, u.Ä.<br />
• Störfallmeldungen; dies sind Meldungen der letzten 8 Netzstörungen, die vom Gerät<br />
bearbeitet wurden.<br />
• Meldungen zur Schaltstatistik; dies sind Zähler für die vom Gerät veranlassten Ausschaltkommandos,<br />
evtl. Einschaltkommandos sowie Werte der abgeschalteten<br />
Ströme und akkumulierte Kurzschlussströme.<br />
• Löschen und Setzen der zuvor genannten Meldungen.<br />
Eine vollständige Liste aller im Gerät mit maximalem Funktionsumfang generierbaren<br />
Melde- und Ausgabefunktionen mit zugehöriger Informationsnummer FNr finden Sie<br />
im Anhang. Dort ist auch für jede Meldung angegeben, wohin sie gemeldet werden<br />
kann. Sind Funktionen in einer minderbestückten Ausführung nicht vorhanden oder<br />
auch als nicht vorhanden projektiert, so können deren Meldungen natürlich nicht<br />
erscheinen.<br />
7-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
7.1.1.2 Betriebsmeldungen<br />
Betriebsmeldungen sind solche Informationen, die das Gerät während des Betriebes<br />
und über den Betrieb erzeugt. Bis zu 200 Betriebsmeldungen werden in chronologischer<br />
Folge im Gerät gespeichert. Werden neue Meldungen erzeugt, so werden diese<br />
hinzugefügt. Ist die maximale Kapazität des Speichers erschöpft, so geht die jeweils<br />
älteste Meldung verloren.<br />
Kurzschlüsse im Netz werden nur mit „Netzstörung“ und laufender Störfallnummer<br />
angegeben. Detaillierte Angaben über den Verlauf der Netzstörungen enthält die<br />
Übersicht STÖRFALLMELD., siehe Abschnitt 7.1.1.3.<br />
Im Anhang sind alle verfügbaren Betriebsmeldungen tabellarisch angezeigt und erklärt.<br />
Im konkreten Fall erscheinen natürlich nur die zutreffenden Meldungen im Display.<br />
Dabei ist auch angegeben, ob die Meldung nur kommend (KOM bei Ereignissen)<br />
oder kommend und gehend (K/G bei Zuständen) abgegeben wird.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU. Der erste Menüpunkt (Meldungen) istmarkiert.<br />
Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Menü MELDUNGEN,(sieheBild7-1).<br />
Hier wählen Sie den Menüpunkt Betriebsmeld. (bereits markiert). Es erscheint die<br />
Tabelle BETRIEBSMELD..<br />
Liegen keine Meldungen vor, so erscheint der Text „Liste ist leer“. Anderenfalls<br />
sind dort in chronologischer Folge wichtige Ereignisse und Zustandsänderungen aufgelistet<br />
(siehe Bild 7-3 als Beispiel). Dabei wird beim Sprung in das Menü zunächst<br />
die zeitlich jüngste (letzte) Meldung angezeigt. Dazu sind Datum und Uhrzeit der Meldung<br />
in der darüberliegenden Display–Zeile vermerkt. Das Ende der Eintragungen ist<br />
durch „Ende“ gekennzeichnet.<br />
BETRIEBSMELD. 19/19<br />
---------------------<br />
19.06.99 11:52:05,625<br />
LED–Quittung KOM<br />
Bild 7-3<br />
Beispiel für Betriebsmeldungen auf der Front<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Mit den Tasten und können Sie in der Tabelle der Betriebsmeldungen auf- und<br />
abblättern.<br />
Mit der Taste MENU wechseln Sie zurück in das HAUPTMENU.<br />
Unter Meldungen (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Meldegruppen (Bild 7-4<br />
links).<br />
Doppelklicken Sie auf die gewünschte Meldegruppe, hier also Betriebsmeldungen.<br />
Im Datenfenster (rechten Teil des Fensters) erscheint eine Liste (Bild 7-4 rechts).<br />
Durch Doppelklick auf einen Eintrag der Listenansicht wird der zugehörige Inhalt der<br />
Meldegruppe in einem weiteren Fenster angezeigt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-5
Bedienung während des Betriebs<br />
Bild 7-4<br />
Fenster Betriebsmeldungen in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Bild 7-5 Beispiel für Betriebsmeldungen in DIGSI ® 4<br />
7.1.1.3 Störfallmeldungen<br />
Spontane Anzeigen<br />
Nach einem Störfall erscheinen ohne weitere Bedienhandlungen die wichtigsten Daten<br />
des Störfalles automatisch nach Generalanregung des Gerätes im Display in der<br />
in Bild 7-6 gezeigten Reihenfolge.<br />
Dis Anr L12<br />
T–Anr= 93 ms<br />
T–AUS= 25 ms<br />
d =<br />
Schutzfunktion, die als erste angeregt hat, z.B.<br />
Distanzschutz, mit Phaseninformation;<br />
Laufzeit von Generalanregung bis Rückfall;<br />
Laufzeit von Generalanregung bis zum ersten<br />
Auslösekommando,<br />
Fehlerentfernung d in km oder Meilen<br />
Bild 7-6<br />
Anzeige von Spontanmeldungen im Display des Gerätes — Beispiel<br />
Durch Drücken der Taste LED lassen sich die Spontanmeldungen quittieren. Nach der<br />
Quittierung erscheint das Grundbild.<br />
7-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
Abrufbare Meldungen<br />
Darüber hinaus können die Meldungen der letzten acht Netzstörungen ausgelesen<br />
werden. Die Definition der Netzstörung ist so getroffen, dass ein Kurzschlussvorgang<br />
bis zur endgültigen Klärung als eine Netzstörung betrachtet wird. Wird Wiedereinschaltung<br />
durchgeführt, so endet die Netzstörung nach Ablauf der letzten Sperrzeit,<br />
also nach erfolgreicher oder erfolgloser Wiedereinschaltung. Dadurch belegt der gesamte<br />
Klärungsvorgang einschließlich Wiedereinschaltzyklus (bzw. alle Wiedereinschaltzyklen)<br />
nur ein Störfallprotokoll. Innerhalb einer Netzstörung können mehrere<br />
Störfälle (von erster Anregung einer Schutzfunktion bis Rückfall der letzten Anregung)<br />
auftreten. Ohne Wiedereinschaltung ist jeder Störfall eine Netzstörung.<br />
Insgesamt können bis zu 600 Meldungen gespeichert werden. Fallen mehr Störfallmeldungen<br />
an, werden die jeweils ältesten in Reihenfolge gelöscht.<br />
Im Anhang sind alle verfügbaren Störfallmeldungen tabellarisch angezeigt und erklärt.<br />
Im konkreten Fall erscheinen natürlich nur die zutreffenden Meldungen im Display.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU. Der erste Menüpunkt (Meldungen) istmarkiert.<br />
Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Menü MELDUNGEN,(sieheBild7-1).<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Störfallmeld. und schalten mit zu den<br />
Störfallmeldungen. Es erscheint die Auswahl STÖRFALLMELD.<br />
In diesem Menü können Sie die Meldungen der letzten 8 Netzstörungen auswählen,<br />
wieder mit der Taste und weiter mit (siehe Beispiele Bild 7-7).<br />
Liegen keine Meldungen vor, können Sie nicht zu der entsprechenden Störfallmeldung<br />
verzweigen.<br />
Die Meldungen innerhalb einer Netzstörung sind chronologisch aufgelistet und durchnummeriert,<br />
von der zeitlich ältesten hin zur jüngsten.<br />
Der Beginn der Netzstörung ist mit Datum und Zeitangaben in Stunden, Minuten und<br />
Sekunden (mit Auflösung in ms) gekennzeichnet (siehe Beispiel Bild 7-7).<br />
Die anschließenden Einzelmeldungen sind mit einer Relativzeit, bezogen auf den Beginn<br />
der Netzstörung, versehen. Es erscheint immer mindestens eine komplette Einzelmeldung<br />
im Display.<br />
STÖRFALLMELD. 01/08<br />
---------------------<br />
>Letzter –> 1<br />
>Vorletzter –> 2<br />
u.s.w.<br />
LETZTER 01/<strong>10</strong><br />
--------------------<br />
22.06 23:49:34,845<br />
Netzstörung 6 KOM<br />
Bild 7-7<br />
Beispiel für Störfallmeldungen auf der Frontanzeige<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Mit den Tasten und können Sie in der Tabelle der Störfallmeldungen auf- und<br />
abblättern.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene STÖRFALLMELD., mit MENU ist der<br />
Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
Unter Meldungen (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Meldegruppen (Bild 7-8<br />
links).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-7
Bedienung während des Betriebs<br />
Doppelklicken Sie auf die gewünschte Meldegruppe, hier also Störfallmeldungen.<br />
Im Datenfenster erscheint eine Liste der Netzstörungen (Bild 7-8 rechts).<br />
Durch Doppelklick auf einen Eintrag der Liste wird der zugehörige Inhalt der Netzstörung<br />
in einem weiteren Fenster angezeigt. Die Einträge sind nach Datum und Uhrzeit<br />
chronologisch aufgelistet, und die zeitlich jüngste Meldung erscheint als erste.<br />
Bild 7-8<br />
Fenster Störfallmeldungen in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Bild 7-9 Beispiel für Störfallmeldungen in DIGSI ® 4<br />
7-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
7.1.1.4 Sichern und Löschen der Meldespeicher<br />
Normalerweise ist ein Löschen der Meldespeicher des Gerätes im Betrieb nicht notwendig,<br />
da bei neu eintretenden Ereignissen automatisch die ältesten Meldungen<br />
überschrieben werden, wenn der Speicherplatz für die neuen Meldungen nicht ausreicht.<br />
Dennoch kann ein Löschen sinnvoll sein, damit die Speicher z.B. nach einer<br />
Revision der Anlage künftig Informationen nur über neue Störfälle enthalten. Das<br />
Rücksetzen der Speicher geschieht getrennt für die verschiedenen Meldegruppen.<br />
Hinweis:<br />
Beim Löschen von Störfallmeldungen werden auch die Störwertspeicher gelöscht und<br />
alle zugehörigen Zähler auf Null zurückgesetzt. Löschen Sie dagegen Störwertaufzeichnungen<br />
(vgl. Abschnitt 7.1.4), bleiben die Störfallmeldungen davon unberührt.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Wollen Sie Meldespeicher löschen, drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint<br />
das HAUPTMENU. Der erste Menüpunkt (Meldungen) ist markiert.<br />
Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Menü MELDUNGEN,(sieheBild7-1).<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Löschen/Setzen und schalten mit zur<br />
Auswahl der Meldegruppe.<br />
Hier wählen Sie mit der Taste die Meldegruppe, deren Speicher gelöscht werden<br />
sollen (siehe Bild 7-<strong>10</strong>), und drücken anschließend die Taste ENTER .<br />
Sie werden nach dem Passwort Nr. 5 (für Parameteränderung) gefragt. Nach Eingabe<br />
des Passwortes und Bestätigen mit ENTER erscheint die Sicherheitsrückfrage „Sind<br />
Sie sicher?“, die mit der Antwort „Ja“ voreingestellt ist (Bild 7-<strong>10</strong>). Bestätigen Sie<br />
mit der Taste ENTER , wenn die entsprechende Meldegruppe wirklich gelöscht werden<br />
soll. Wollen Sie die Meldespeicher nicht löschen, drücken Sie , so dass die Antwort<br />
„Nein“ markiert wird, und bestätigen dies mit ENTER . Vor der Bestätigung mit ENTER können<br />
Sie mit den Tasten und zwischen „Ja“ und„Nein“ hin- und herschalten.<br />
Alternativ können Sie auch durch Betätigen der Taste ESC den Löschvorgang abbrechen.<br />
LöSCHEN/SETZEN 01/04<br />
---------------------<br />
>Betriebsmeld. 1<br />
>Störfallmeld. 2<br />
u.s.w. S<br />
PW ParameterÄnd.?<br />
=-------<br />
ENTER<br />
Zugeordnete Zifferntaste betätigen, um die zu<br />
löschenden Meldungen auszuwählen<br />
Passwort Nr. 5 (für Parameteränderung) eingeben<br />
und mit ENTER bestätigen<br />
Sind Sie sicher?<br />
>JA NEIN<br />
Mit Taste ENTER „JA“ bestätigen und damit die<br />
Löschung der angewählten Meldungen vollziehen<br />
oder mit Taste auf „NEIN“umschalten<br />
und mit ENTER die Löschung abbrechen.<br />
Bild 7-<strong>10</strong><br />
Löschen von Meldespeichern, Beispiel für Betriebsmeldungen auf der Frontanzeige<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-9
Bedienung während des Betriebs<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Bei Bedienung des Gerätes mit Personalcomputer können Sie die zuvor beschriebenen<br />
Meldungen unter DIGSI ® 4 auf der Festplatte Ihres Personalcomputers speichern,<br />
bevor Sie sie im Gerät löschen. Dabei gehen Sie genau so vor, als wollten Sie<br />
die Meldungen auslesen. Anstatt jedoch durch Doppelklick auf die Meldegruppe die<br />
Meldeliste zu öffnen, wählen Sie in der Menüzeile des DIGSI–Fensters die Option Datei<br />
→ Speichern. Dann legt DIGSI automatisch ein Verzeichnis für die Meldungen<br />
an — sofern es nicht schon existiert — und speichert die Meldegruppe in dieses Verzeichnis.<br />
Näheres siehe auch Handbuch „DIGSI 4 Gerätebedienung“, Best.–Nr.<br />
E50417–H1<strong>10</strong>0–C097, Abschnitt 9.4.<br />
Wenn Sie alle gewünschten Meldegruppen im PC gesichert haben, können Sie diese<br />
— wie zuvor beschrieben — von der Gerätefront aus dem Gerät löschen.<br />
Natürlich können Sie in DIGSI ® 4 gespeicherte Meldungen, wie jedes gespeicherte<br />
Objekt, von Ihrer Festplatte löschen.<br />
7.1.1.5 Generalabfrage<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Die mittels DIGSI ® 4 auslesbare Generalabfrage bietet die Möglichkeit, den aktuellen<br />
Zustand des SIPROTEC ® –Gerätes zu erfragen.<br />
Unter Meldungen (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Meldegruppen. Doppelklicken<br />
Sie auf Generalabfrage. Im rechten Teil des Fensters erscheinen Datum<br />
und Uhrzeit. Durch Doppelklick darauf wird das Fenster Generalabfrage geöffnet. Alle<br />
generalabfragepflichtigen Meldungen werden mit ihrem aktuellen Wert angezeigt.<br />
7.1.1.6 Spontane Meldungen<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Die mittels DIGSI ® 4 auslesbaren spontanen Meldungen stellen das Mitprotokollieren<br />
einlaufender aktueller Meldungen dar.<br />
Unter Meldungen (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Meldegruppen.<br />
Doppelklicken Sie auf die gewünschte Meldegruppe, hier also Spontane Meldungen.<br />
Im rechten Teil des Fensters erscheinen Datum und Uhrzeit. Durch Doppelklick<br />
darauf wird das Fenster Spontane Meldungen geöffnet (Bild unten). Jede einlaufende<br />
Meldung erscheint sofort, ohne dass eine Aktualisierung abgewartet oder angestoßen<br />
werden muss.<br />
Bild 7-11<br />
Fenster Spontane Meldungen in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
7-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
7.1.2 Schaltstatistik<br />
Meldungen zur Schaltstatistik sind Zähler für vom 7SA522 veranlasste Schalthandlungen<br />
des Leistungsschalters sowie für Werte der bei den von Schutzfunktionen des<br />
Gerätes veranlassten Abschaltungen akkumulierten Kurzschlussströme. Die angegebenen<br />
Messwerte sind Primärwerte.<br />
Sie können auf der Front des Gerätes abgerufen und über die Bedien- oder Serviceschnittstelle<br />
mittels Personalcomputer mit dem Programm DIGSI ® 4 ausgelesen werden.<br />
Zum Auslesen der Zähler- und Speicherstände ist Passworteingabe nicht notwendig,<br />
jedoch zum Löschen.<br />
Bei 7SA522 werden außerdem Statistiken über die Schutzkommunikation geführt. Die<br />
Laufzeiten der Informationen von Gerät zu Gerät über die Wirkschnittstelle(n) (hin und<br />
zurück) werden ständig gemessen und unter den Statistikwerten angezeigt. Die Verfügbarkeit<br />
der Übertragungsmittel wird ebenfalls ausgegeben. Dabei wird die Verfügbarkeit<br />
in %/min und %/h dargestellt. Dies erlaubt eine Beurteilung der Übertragungsqualität.<br />
7.1.2.1 Auslesen der Zähler und Speicher<br />
Bei jedem von einer Schutzfunktion des Gerätes veranlassten Auslösekommando<br />
wird die Höhe des abgeschalteten Stromes für jeden Pol festgestellt und gespeichert.<br />
Die Ströme werden auch in einem Akkumulatorspeicher aufsummiert.<br />
Bei Geräten mit Wiedereinschaltautomatik wird auch die Zahl der Wiedereinschaltkommandos<br />
gezählt, und zwar getrennt nach einpoligen (wenn möglich) und dreipoligen<br />
Unterbrechungszyklen, sowie getrennt für die erste und alle weiteren Wiedereinschaltungen.<br />
Die Zähler- und Speicherstände sind gegen Hilfsspannungsausfall gesichert.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU. Der erste Menüpunkt (Meldungen) istmarkiert.<br />
Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Menü MELDUNGEN,(sieheBild7-1).<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Statistik und schalten mit zur Liste der<br />
Statistikwerte. Es erscheint die Liste STATISTIK (siehe Bild 7-12).<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Bild 7-12<br />
STATISTIK 1/08<br />
---------------------<br />
ΣIL1= 0.00kA<br />
ΣIL2= 0.00kA<br />
u.s.w.<br />
Liste zur Schaltstatistik, Beispiel auf der Frontanzeige<br />
Unter Meldungen (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Statistik–Speicher. Doppelklicken<br />
Sie auf Statistik. Im rechten Teil des Fensters erscheint das Untermenü<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-11
Bedienung während des Betriebs<br />
Statistik. Durch Doppelklick darauf wird der zugehörige Inhalt in einem weiteren<br />
Fenster angezeigt (Bild 7-13).<br />
Bild 7-13 Liste zum Statistik–Speicher, Beispiel in DIGSI ® 4<br />
7.1.2.2 Rücksetzen und Setzen der Zähler und Speicher<br />
Die Zähler und Speicher der Schaltstatistik werden gesichert im Gerät hinterlegt. Sie<br />
gehen daher nicht bei Hilfsspannungsausfall verloren. Die Zähler können jedoch auf<br />
Null oder auf beliebige Werte innerhalb der Einstellgrenzen gestellt werden.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Im Menü STATISTIK (siehe vorhergehenden Abschnitt) wählen Sie mit der Taste<br />
den Zählwert, der gesetzt werden soll (in Bild 7-14 beispielsweise die Anzahl der Ausschaltungen<br />
des Leistungsschalters) und drücken anschließend die Taste ENTER . Sie<br />
werden nun zur Passworteingabe aufgefordert (Passwort Nr. 5 für Einzelparameter).<br />
Nach Eingabe des Passwortes blinkt der Cursor, und der Zahlenwert wird von einem<br />
Kästchen eingerahmt und kann mittels der Zifferntasten überschrieben werden. Wird<br />
dabei der zulässige Wertebereich nach oben oder unten verlassen, so erscheint bei<br />
der Werteingabe der maximale bzw. minimale Grenzwert am unteren Bildrand. Mit der<br />
Taste ENTER bestätigen Sie die Änderung.<br />
STATISTIK 04/05<br />
---------------------<br />
ΣIL3= 214.53kA<br />
AUSAnz.LS=>> >34<br />
ENTER<br />
AusAnz.LS= 34<br />
Bild 7-14<br />
Setzen von Statistikzählern, Beispiel<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Im Menü Statistik (siehe vorhergehenden Abschnitt) markieren Sie den Zählwert,<br />
der gesetzt werden soll. Mit der rechten Maustaste öffnen Sie ein Kontext–Menü und<br />
wählen Setzen (siehe Bild 7-15). In dem sich öffnenden Fenster können Sie nach<br />
Eingabe des Passwortes Nr. 5 (für Einzelparameter) den bisherigen Wert überschreiben.<br />
7-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
Bild 7-15 Setzen von Statistikzählern — Beispiel in DIGSI ® 4<br />
7.1.3 Mess- und Zählwerte<br />
Betriebsmesswerte und Zählwerte werden vom Prozessorsystem im Hintergrund ermittelt.<br />
Sie können auf der Front des Gerätes abgerufen, über die Bedienschnittstelle<br />
mittels Personalcomputer mit dem Programm DIGSI ® 4 ausgelesen oder ggf. über die<br />
Systemschnittstelle zu einer Zentrale übertragen werden.<br />
Zum Auslesen der Mess- und Zählwerte ist Passworteingabe nicht notwendig. Die<br />
Werte werden nach wenigen Sekunden jeweils aktualisiert.<br />
Die meisten Messwerte können in Primärgrößen, Sekundärgrößen und auf Nennwert<br />
bezogene Größen angezeigt werden. Voraussetzung für richtige Anzeigen ist, dass<br />
die Nenngrößen in den Anlagendaten richtig parametriert wurden.<br />
Die Sekundärwerte sind dabei die an den Geräteklemmen anliegenden Größen oder<br />
aus diesen berechnete Werte.<br />
7.1.3.1 Messwerte<br />
Grundbild<br />
Im Ruhezustand erscheint im Display des Gerätes das sog. Grundbild als Daueranzeige.<br />
Bei Geräten mit vierzeiligem Display sing dies i.Allg. Messwerte des Abzweiges.<br />
Je nach Gerätetyp ist eine Anzahl vordefinierter Grundbilder verfügbar. Mit den<br />
Tasten oder können Sie eines der angebotenen Bilder anzeigen (siehe Beispiel<br />
in Bild 7-16).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-13
Bedienung während des Betriebs<br />
% I ULE ULL<br />
L1 <strong>10</strong>0.1 <strong>10</strong>2.0 <strong>10</strong>2.2<br />
L2 <strong>10</strong>2.5 <strong>10</strong>2.5 <strong>10</strong>0.0<br />
L3 98.7 98.7 99.8<br />
Bild 7-16<br />
Beispiel eines Grundbildes<br />
Auslesen von<br />
Messwerten<br />
In 7SA522 sind im Maximalumfang Messwerte nach Tabelle 7-1 und 7-2 verfügbar.<br />
Die Verlagerungsspannung 3U 0 wird entweder direkt gemessen (3U 0 = √3·U en ,wenn<br />
U en am Spannungseingang U 4 angeschlossen ist) oder berechnet (aus 3U 0 =|U L1-E<br />
+U L2-E +U L3-E |).<br />
Die Leistungen P, Q sind positiv, wenn Wirkleistung bzw. induktive Blindleistung in<br />
das zu schützende Objekt fließen. Dabei ist vorausgesetzt, dass diese Richtung als<br />
„vorwärts“ parametriert ist.<br />
Das Vorzeichen des Leistungsfaktors cos ϕ entspricht dem der Wirkleistung.<br />
Wenn das Gerät über die Synchron- und Einschaltkontrolle verfügt, können Sie die<br />
charakteristischen Werte (Spannungen, Frequenzen, Differenzen) auslesen.<br />
Zusätzlich zu den in der Tabelle aufgeführten Messwerten können anwenderdefinierbare<br />
Mess-, Zähl- und Grenzwerte ausgelesen werden, wenn diese bei der Projektierung<br />
des Gerätes gemäß Abschnitt 5.2 und/oder 5.3 definiert worden sind.<br />
Tabelle 7-1<br />
Betriebsmesswerte des örtlichen Gerätes<br />
Messwerte primär sekundär % bezogen auf<br />
I L1 ,I L2 ,I L3 Leiterströme A A Betriebsnennstrom 1 )<br />
3I 0 Erdstrom A A Betriebsnennstrom 1 )<br />
I 1 ,I 2 Mit-, Gegenkomponente Ströme A A Betriebsnennstrom 1 )<br />
I EE empfindlicher Erdstrom A mA Betriebsnennstrom 1 ) 3 )<br />
I Y ,I P<br />
Trafosternpunktstrom oder<br />
Erdstrom der Parallelleitung<br />
A A Betriebsnennstrom 1 ) 3 )<br />
U L1–L2 ,U L2–L3 ,U L3–L1 Spannungen verkettet kV V Betriebsnennspannung 2 )<br />
U L1–E ,U L2–E ,U L3–E Spannungen Leiter–Erde kV V Betriebsnennspannung/√3<br />
2 )<br />
3U 0 Verlagerungsspannung kV V Betriebsnennspannung·√3<br />
2 )<br />
U X Spannung am Messeingang U 4 kV V Betriebsnennspannung/√3<br />
2 )<br />
U 1 ,U 2<br />
R L1–E ,R L2–E ,R L3–E<br />
R L1–L2 ,R L1–L2 ,R L3–L1<br />
X L1–E ,X L2–E ,X L3–E<br />
X L1–L2 ,X L2–L3 ,X L3–L1<br />
Mit-, Gegenkomponente<br />
Spannungen<br />
Betriebsresistanzen<br />
aller Leiterschleifen<br />
Betriebsreaktanzen<br />
aller Leiterschleifen<br />
kV V Betriebsnennspannung/√3<br />
2 )<br />
Ω Ω —<br />
Ω Ω —<br />
1 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
3 ) unter Berücksichtigung des Faktors 221 I4/Iph WDL (siehe Abschnitt 6.1.1)<br />
7-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
Tabelle 7-1<br />
Betriebsmesswerte des örtlichen Gerätes<br />
S, P, Q Schein-, Wirk-, Blindleistung MVA, MW,<br />
MVAR<br />
— √3·U N·I N<br />
Betriebsnenngrößen 1 ) 2 )<br />
cos ϕ Leistungsfaktor (abs) (abs) —<br />
f Frequenz Hz Hz Nennfrequenz<br />
U Ltg ,U SS ,U diff<br />
f Ltg ,f SS ,f diff<br />
Messwerte primär sekundär % bezogen auf<br />
Leitungs-, Sammelschienenspannung<br />
und Betragsdifferenz (für Synchronkontrolle)<br />
Leitungs-, Sammelschienenfrequenz<br />
und Betragsdifferenz (für Synchronkontrolle)<br />
kV — —<br />
Hz — —<br />
ϕ diff<br />
Betrag der Phasenwinkeldifferenz<br />
zwischen Leitung und Sammelschiene<br />
(für Synchronkontrolle)<br />
° — —<br />
1 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3) 2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
3 ) unter Berücksichtigung des Faktors 221 I4/Iph WDL (siehe Abschnitt 6.1.1)<br />
Tabelle 7-2<br />
Betriebsmesswerte, die in Verbindung mit einer Wirkschnittstelle von den anderen<br />
Enden übertragen werden, im Vergleich mit den lokalen<br />
Daten<br />
Primärwert<br />
Geräte ADR Geräteadresse des fernen Gerätes (absolut)<br />
I L1 ,I L2 ,I L3 fern Leiterströme des fernen Gerätes Betriebsnennstrom 1 )<br />
I L1 ,I L2 ,I L3 lokal Leiterströme des örtlichen Gerätes Betriebsnennstrom 1 )<br />
ϕ(I L1 ), ϕ(I L2 ), ϕ(I L3 )<br />
Phasenwinkel zwischen den fernen<br />
und örtlichen Leiterströmen<br />
U L1 ,U L2 ,U L3 fern Spannungen des fernen Gerätes Betriebsnennspannung/√3 2 )<br />
U L1 ,U L2 ,U L3 lokal Spannungen des örtlichen Gerätes Betriebsnennspannung/√3 2 )<br />
ϕ(U L1 ), ϕ(U L2 ), ϕ(U L3 )<br />
Phasenwinkel zwischen den fernen<br />
und örtlichen Spannungen<br />
1 ) bei Leitungen gemäß Adresse 1<strong>10</strong>4 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
2 ) gemäß Adresse 1<strong>10</strong>3 (siehe Abschnitt 6.1.3)<br />
°<br />
°<br />
Außer den aktuellen Messwerten können Sie auch Minimal-, Maximal- und Langzeitmittelwerte<br />
auslesen. Die Intervallänge für die Mittelwertbildung wurden gemäß Abschnitt<br />
6.20.4 eingestellt.<br />
Folgende Mittelwerte stehen zur Verfügung:<br />
• I L1 dmd, I L2 dmd, I L3 dmd, I 1 dmd: die Mittelwerte der Phasenströme und des Mitsystems<br />
der Ströme;<br />
• Pdmd, PdmdAbgabe, PdmdBezug: die Wirkleistung insgesamt und getrennt nach<br />
Abgabe und Bezug;<br />
• Qdmd, QdmdAbgabe, QdmdBezug: die Blindleistung insgesamt und getrennt nach<br />
Abgabe und Bezug;<br />
• Sdmd: die Scheinleistung.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-15
Bedienung während des Betriebs<br />
Von folgenden Werten stehen sowohl die Minima als auch die Maxima zur Verfügung:<br />
• I L1 ,I L2 ,I L3 ,I 1 : Phasenströme und symmetrisches Mitsystem der Ströme;<br />
• I L1 d, I L2 d, I L3 d, I 1 d: Mittelwerte der Phasenströme und des Mitsystems der Ströme;<br />
• U L1–E ,U L2–E ,U L3–E ,U 1 : Leiter–Erde–Spannungen und Mitsystem der Spannungen;<br />
• U L1–L2 ,U L2–L3 ,U L3–L1 ,3U 0 : Leiter–Leiter–Spannungen und die Nullspannung;<br />
• PAbgabe, PBezug, QAbgabe, QBezug, S: Wirk- und Blindleistung getrennt nach<br />
Abgabe und Bezug sowie Scheinleistung;<br />
• Pd, Qd, Sd: Mittelwerte der Wirk-, Blind- und Scheinleistung;<br />
• cos ϕ Pos, cos ϕ Neg: Leistungsfaktor getrennt nach Abgabe und Bezug;<br />
• f: Frequenz.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste<br />
HAUPTMENU.<br />
. Es erscheint das<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Messwerte (siehe Bild 7-17) und schalten mit<br />
zur Auswahl für Messwerte. Es erscheint die Auswahl MESSWERTE.<br />
MENU<br />
HAUPTMENU 02/04<br />
---------------------<br />
Meldungen –> 1<br />
>Messwerte –> 2 MESSWERTE 01/14<br />
--------------------<br />
>BetriebsMW,pri 01<br />
>Betr.ImpMW,pri 03<br />
Bild 7-17<br />
Auswahl von Messwerten — Beispiel auf der Frontanzeige<br />
u.s.w.<br />
Die Messwerte sind untergliedert in folgende Gruppen:<br />
01 BetriebsMW,pri Betriebsmesswerte, primär;<br />
03 Betr.ImpMW,pri Betriebsimpedanzen, primär;<br />
04 SynchrCheck,pri Synchrocheck–Messwerte, primär;<br />
11 BetriebsMW,sek Betriebsmesswerte, sekundär;<br />
13 Betr.ImpMW,sek Betriebsimpedanzen, sekundär;<br />
21 BetriebsMW,% Betriebsmesswerte, in Prozent der Betriebsnenngrößen;<br />
31 MW, Mittelwert Langzeitmittelwerte, in Primärgrößen;<br />
32 Mittel,Min/Max Minima und Maxima der Mittelwerte mit Datum und Uhrzeit<br />
ihres Auftretens, in Primärgrößen;<br />
33 U/I,Min/Max Minima und Maxima der Spannungen und Ströme mit Datum<br />
und Uhrzeit ihres Auftretens, in Primärgrößen;<br />
34 p,cosϕ,Min/Max Minima und Maxima der Wirk-, Blind- und Scheinleistung,<br />
der Frequenz und des Leistungsfaktors;<br />
7-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
51 AnwenderMW Messwerte, die durch die anwenderdefinierbare Logik<br />
(CFC) definiert wurden (gemäß Abschnitt 5.3);<br />
61 Energiezähler siehe Abschnitt 7.1.3.2;<br />
71 Grenzwerte siehe Abschnitt 7.1.3.3;<br />
81 Rücksetzen siehe Abschnitt 7.1.3.4.<br />
Ist ein Messwert nicht verfügbar, erscheinen statt des Messwertes 3 Punkte. Ist ein<br />
Wert unbestimmt (z.B. cos ϕ, wenn kein Strom fließt), erscheinen „---“ (3 waagerechte<br />
Striche). Bei einem Überlauf des Messwertes werden „“ (3 Sterne) angezeigt.<br />
Sie wählen mit der Taste die Messwertgruppe, deren Werte Sie ablesen möchten,<br />
und schalten mit der Taste in die Anzeige dieser Gruppe. Bild 7-18 zeigt ein Beispiel<br />
für die Anzeige von Betriebsmesswerten.<br />
Bild 7-18<br />
MESSWERTE 01/08<br />
--------------------<br />
>BetriebsMW,pri 01<br />
>Betr.ImpMW,pri 03<br />
u.s.w.<br />
Beispiel für Betriebsmesswerte auf der Frontanzeige<br />
BETRIEBSMW,PRI 02/25<br />
---------------------<br />
>IL1= <strong>10</strong>62.8A<br />
>IL2= <strong>10</strong>81.5A<br />
u.s.w.<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Mit den Tasten und können Sie in der Tabelle der Messwertgruppe auf- und<br />
abblättern.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene MESSWERTE, mit MENU ist der Wechsel<br />
in das HAUPTMENU möglich.<br />
Unter Messwerte (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Messwertgruppen (Bild<br />
7-19 links).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-17
Bedienung während des Betriebs<br />
Bild 7-19<br />
Fenster Messwerte in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Die Messwerte sind untergliedert in folgende Gruppen und Untergruppen (Maximalumfang):<br />
• Primär (lokal) mit<br />
Betriebsmesswerte primär,<br />
Betriebsimpedanzen primär,<br />
Synchrocheck–Messwerte primär;<br />
• Sekundär (lokal) mit<br />
Betriebsmesswerte sekundär,<br />
Betriebsimpedanzen sekundär;<br />
• Prozent (lokal; fern) mit<br />
Betriebsmesswerte Prozent,<br />
Messwerte Gerät 1,<br />
Messwerte Gerät 2,<br />
Messwerte Gerät 3,<br />
bezogen auf die Betriebsnenngrößen; Gerät 3 nur bei 7SA522, wenn entsprechende<br />
Anzahl von Geräten projektiert sind;<br />
• Min/Max- und Mittelwerte mit<br />
Mittelwert,<br />
Min- u. Maxwerte der Mittelwerte,<br />
Min- u. Maxwerte für U und I,<br />
Min- u. Maxwerte für P,f,cos phi;<br />
• Sonstige mit<br />
Anwenderdefinierte Messwerte,<br />
Energiezähler,<br />
Grenzwerte für Messwerte,<br />
also solchen Werte, die bei der Projektierung (gemäß Abschnitt 5.2) und/oder durch<br />
die anwenderdefinierbare Logik (CFC) erstellt wurden (gemäß Abschnitt 5.3).<br />
Ist ein Messwert nicht verfügbar, erscheinen statt des Messwertes 3 Punkte. Ist ein<br />
Wert unbestimmt (z.B. cos ϕ, wenn kein Strom fließt), erscheinen 3 Striche. Bei einem<br />
Überlauf des Messwertes werden 3 Sterne angezeigt.<br />
7-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
Doppelklicken Sie auf die gewünschte Messwertgruppe, z.B. Primär (lokal).Die<br />
nächste Untergruppe wird angezeigt.<br />
Doppelklicken Sie auf die gewünschte Untergruppe, z.B. Betriebsmesswerte<br />
primär (Bild 7-19).<br />
Durch Doppelklick im rechten Teil des Fensters auf einen Eintrag der Listenansicht<br />
wird der zugehörige Inhalt der Messwertgruppe in einem weiteren Fenster angezeigt<br />
(Bild 7-20).<br />
Bild 7-20 Beispiel für Messwerte in DIGSI ® 4<br />
7.1.3.2 Energiezähler<br />
Auslesen von Zählwerten<br />
Im Gerät 7SA522 sind im Maximalumfang Zähler verfügbar, die Wirk- und Blindarbeit<br />
(Wp, Wq) getrennt nach Abgabe und Aufnahme der Wirkarbeit bzw. kapazitiver und<br />
induktiver Blindarbeit, in Richtung des Schutzobjektes, aufsummieren. Dabei ist<br />
vorausgesetzt, dass diese Richtung als „vorwärts“ parametriert ist (Parameteradresse<br />
0201, siehe Abschnitt 6.1).<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Messwerte (siehe Bild 7-1) und schalten mit<br />
zur Auswahl für Messwerte. Es erscheint die Auswahl MESSWERTE.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Energiezähler undschaltenmit zurTabelle<br />
der Energiezähler.<br />
Mit den Tasten und können Sie in der Tabelle der Energiezähler auf- und abblättern.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene MESSWERTE, mit MENU ist der Wechsel<br />
in das HAUPTMENU möglich.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-19
Bedienung während des Betriebs<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Unter Messwerte (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Messwertgruppen.<br />
Doppelklicken Sie auf Sonstige.<br />
In der nächsten Ebene doppelklicken Sie auf die Energiezähler.<br />
Durch Doppelklick im rechten Teil des Fensters auf einen Eintrag der Listenansicht<br />
wird der zugehörige Inhalt der Zählergruppe in einem weiteren Fenster angezeigt.<br />
7.1.3.3 Setzen von Grenzwerten<br />
SIPROTEC ® 7SA522 erlaubt, für einige wichtige Mess- und Zählgrößen Grenzwerte<br />
zu setzen. Wenn einer dieser Grenzwerte im Betrieb erreicht oder über- bzw. unterschritten<br />
wird, erzeugt das Gerät einen Alarm, der als Betriebsmeldung angezeigt<br />
wird. Diese kann — wie alle Betriebsmeldungen — auf LED und/oder Ausgaberelais<br />
rangiert und über die Schnittstellen übertragen werden.<br />
Für folgende Mess- und Zählwerte können Grenzen vorgegeben werden:<br />
• IL1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L1.<br />
• IL2dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L2.<br />
• IL3dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes in Phase L3.<br />
• I1dmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Mitsystems<br />
der Ströme.<br />
• |Pdmd|>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Betrages<br />
der Wirkleistung.<br />
• |Qdmd|>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes des Betrages<br />
der Blindleistung.<br />
• Sdmd>: Überschreiten eines vorgegebenen maximalen Mittelwertes der Scheinleistung.<br />
• |cosϕ|
Auslesen von Informationen<br />
MESSWERTE 13/14<br />
--------------------<br />
>Grenzwerte 71<br />
>Rücksetzen 81<br />
GRENZWERTE 01/11<br />
---------------------<br />
IL< >80.0%<br />
|cosϕ|< 0.8<br />
PW Parameteränd.?<br />
=-------<br />
ENTER<br />
u.s.w.<br />
Passwort Nr. 5 (für Einzelparameter) eingeben<br />
und mit ENTER bestätigen<br />
IL< 90.0%<br />
ENTER<br />
Sind Sie sicher?<br />
>Ja NEIN Abbruch<br />
ENTER<br />
Bild 7-21<br />
Grenzwerte setzen auf der Frontkappe — Beispiel<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Mit den Tasten und können Sie in der Tabelle der Grenzwerte auf- und abblättern.<br />
Wenn Sie einen Grenzwert ändern möchten, markieren Sie diesen mit Hilfe der Tasten<br />
und und drücken anschließend die Taste ENTER .<br />
Sie werden aufgefordert, das Passwort Nr. 5 (für Einzelparameter) einzugeben. Nach<br />
Eingabe des Passwortes und Bestätigung mit ENTER erscheint der bisherige Wert in einem<br />
Rahmen mit einer blinkenden Schreibmarke. Überschreiben Sie den bisherigen<br />
Wert mit dem neu gewünschten mittels der Zifferntasten. Wird dabei der zulässige<br />
Wertebereich nach oben oder unten verlassen, so erscheint bei der Werteingabe der<br />
maximale bzw. minimale Grenzwert am unteren Bildrand.<br />
Drücken Sie die Taste ENTER . Der neue Wert erscheint nun in der Liste der Grenzwerte.<br />
Entsprechend können Sie weitere Grenzwerte ändern, soweit vorhanden.<br />
Wenn Sie mit der Taste oder MENU diese Ebene verlassen, erscheint die Sicherheitsrückfrage<br />
„Sind Sie sicher?“, die mit der Antwort „Ja“ voreingestellt ist (Bild 7-<br />
21). Bestätigen Sie mit der Taste ENTER , wenn der entsprechende Wert wirksam werden<br />
soll. Wollen Sie den Wert nicht verändern, drücken Sie , so dass die Antwort<br />
„Nein“ markiert wird, und bestätigen dies mit ENTER . Wollen Sie den Wert korrigieren,<br />
markieren Sie „Abbruch“, bestätigen dies mit ENTER und wiederholen die Werteeingabe.<br />
Die Grenzwerte für Messwerte sind nur im Online–Betrieb zugänglich. Unter Messwerte<br />
(Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Messwertgruppen. Wählen Sie<br />
Sonstige und darunter Grenzwerte für Messwerte (siehe Bild 7-22).<br />
Durch Doppelklick im rechten Teil des Fensters auf einen Eintrag der Listenansicht erscheinen<br />
die Grenzwerte nach kurzer Zeit. Markieren Sie die Nummer des Wertes,<br />
den Sie ändern möchten. Öffnen Sie danach mit der rechten Maustaste das Kontextmenü<br />
und klicken Sie auf Setzen (Bild 7-22). Es erfolgt eine Passwortabfrage (Passwort<br />
Nr. 5 für Einzelparameter). Anschließend wird das Dialogfeld Zählwert setzen<br />
geöffnet, in dessen Eingabefeld Sie den gewünschten Wert eintragen. Klicken<br />
Sie danach auf OK. Der eingegebene Wert wird an das Gerät übertragen und die Anzeige<br />
innerhalb des Fensters (Bild 7-22) wird aktualisiert.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-21
Bedienung während des Betriebs<br />
Bild 7-22<br />
Grenzwerte setzen in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
7.1.3.4 Rücksetzen von Zählwerten und Min/Max–Werten<br />
Zählwerte von Messwertzählern und Minimal–/Maximalwert–Speichern können zurückgesetzt<br />
werden.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Messwerte und schalten mit zur Auswahl für<br />
Messwerte. Es erscheint die Auswahl MESSWERTE.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Rücksetzen und schalten mit zu den<br />
Rücksetzmöglichkeiten (siehe Bild 7-23).<br />
RÜCKSETZEN 01/02<br />
--------------------<br />
>ResMinMax >KOM<br />
>ResZähler KOM<br />
PW ParameterÄnd.?<br />
=-------<br />
ENTER<br />
Passwort Nr. 5 (für Parameteränderung) eingeben<br />
und mit ENTER bestätigen<br />
Bild 7-23<br />
Sind Sie sicher?<br />
>JA NEIN<br />
Mit Taste ENTER „JA“ bestätigen und damit das<br />
Rücksetzen der angewählten Messwerte vollziehen<br />
oder mit Taste auf „NEIN“umschalten<br />
und mit ENTER das Rücksetzen abbrechen.<br />
Rücksetzen von Zählwerten und Min/Max–Werten auf der Frontkappe<br />
Mit den Tasten und können Sie in der Tabelle auf- und abblättern.<br />
Wenn Sie einen Speicher zurücksetzen möchten, markieren Sie diesen mit Hilfe der<br />
Tasten und und drücken anschließend die Taste ENTER .<br />
7-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Sie werden nach dem Passwort Nr. 5 (für Parameteränderung) gefragt. Wenn Sie<br />
nach Eingabe des Passwortes und Bestätigen mit ENTER das Rücksetzmenü verlassen,<br />
erscheint die Sicherheitsrückfrage „Sind Sie sicher?“, die mit der Antwort „Ja“<br />
voreingestellt ist (Bild 7-23). Bestätigen Sie mit der Taste ENTER , wenn die entsprechenden<br />
Messwerte wirklich rückgesetzt werden sollen. Das Display bestätigt mit „Änderung<br />
ok“. Wollen Sie die Messwerte nicht rücksetzen, drücken Sie , so dass die<br />
Antwort „Nein“ markiert wird, und bestätigen dies mit ENTER . Vor der Bestätigung mit<br />
ENTER können Sie mit den Tasten und zwischen „Ja“ und„Nein“ hin-undherschalten.<br />
Alternativ können Sie auch durch Betätigen der Taste ESC den Rücksetzvorgang<br />
abbrechen.<br />
Mit der Taste MENU ist der Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
Das Rücksetzen von Zählwerten und Min–/Maxwerten erfolgt immer für alle Werte aus<br />
einer Kategorie gemeinsam.<br />
Möchten Sie Werte auf Null zurücksetzen, klicken Sie zunächst unter den Messwerten<br />
die gewünschte Gruppe an (Energiezähler oder Min/Max-Werte). Öffnen Sie mit der<br />
rechten Maustaste das Kontextmenü und klicken Sie auf Rücksetzen.<br />
Nach Eingabe des Passwortes Nr. 5 (Parameteränderung) erfolgt das Rücksetzen.<br />
Hinweis: Durch die Wahl des Befehls Rücksetzen werden alle Werte ohne weitere<br />
Abfrage auf den Wert Null zurückgesetzt. Dieser Vorgang kann nicht rückgängig gemacht<br />
werden.<br />
7.1.4 Störwertdaten<br />
Die Störwertdaten werden im Gerät gespeichert und können unter DIGSI ® 4 zusammen<br />
mit dem Systemprogramm SIGRA 4 auf dem Bildschirm des Personalcomputers<br />
grafisch dargestellt werden. Die zugehörigen Parameter — wie Länge, Vor- und<br />
Nachlaufzeit der Störwertaufzeichnung — wurden gemäß Kapitel 6 eingestellt.<br />
7.1.4.1 Auslesen der Störwertdaten<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Um eine Störwertaufzeichnung auf dem Bildschirm darzustellen, benötigen Sie eines<br />
der Programme SIGRA oder ComtradeViewer (enthalten im SIMATIC ® Manager) und<br />
gehen wie folgt vor:<br />
Unter Schriebe (Bild 7-2) finden Sie durch Doppelklick die Störschreibung (Bild<br />
7-24). Die Listenansicht im rechten Fenster gibt eine Übersicht zu allen vorhandenen<br />
Störwertaufzeichnungen. Diese sind mit der Netzstörungsnummer, einer Störschriebnummer<br />
sowie mit Datum und Uhrzeit gekennzeichnet. Zu einer Netzstörung können<br />
ggf. mehrere Störwertaufzeichnungen existieren. Diese sind für jede Netzstörung ab<br />
eins beginnend aufwärts nummeriert.<br />
Durch Doppelklick im rechten Teil des Fensters auf einen Eintrag der Listenansicht<br />
wird eines der o.g. Programme geöffnet und die ausgewählte Störwertdatei geladen<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-23
Bedienung während des Betriebs<br />
(siehe auch DIGSI ® 4, Handbuch Bedienung, Best.–Nr. E50417–H1<strong>10</strong>0–C097, Abschnitt<br />
8.3.3).<br />
Bild 7-24<br />
Auslesen von Störwertdaten in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Das Systemprogramm SIGRA 4 unterstützt Sie bei der Analyse von Störfällen in Ihrem<br />
Netz. Es bereitet die während einer Störung aufgezeichneten Daten grafisch auf<br />
und berechnet aus den gelieferten Messwerten ergänzend weitere Messgrößen, wie<br />
Impedanzen oder Effektivwerte, die Ihnen die Auswertung des Störschriebs erleichtern.<br />
Die Größen lassen sich frei wählbar in den Diagrammen der Ansichten<br />
• Zeitsignale<br />
• Zeigerbilder<br />
• Ortskurven<br />
• Oberschwingungen<br />
darstellen. Die Auswahl erfolgt über die Menüleiste (Ansicht) oder in der Symbolleiste<br />
über die dargestellten Schaltfelder. Bild 7-25 zeigt alle vier Ansichten gleichzeitig.<br />
7-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
Bild 7-25<br />
SIGRA 4, Diagramm in den vier möglichen Ansichten — Beispiel<br />
Die in den Arbeitsspeicher des PC eingelesene Störwertaufzeichnung wird zunächst<br />
vollständig auf dem Bildschirm angezeigt. Strom und ggf. zugehörige Spannung jeder<br />
Phase und des Erdpfades werden getrennt dargestellt. Außerdem sind Datum und<br />
Uhrzeit des Auslesevorganges vermerkt.<br />
Es kann zwischen der Darstellung von Primär- und Sekundärgrößen gewählt werden.<br />
Bezugswert für Ströme und Spannungen sind jeweils die sekundären Nennwerte der<br />
Wandler. Dabei wird eine gleiche Skalierung für alle Ströme bezogen auf den größten<br />
aufgetretenen Sekundärstromwert (Momentanwert) bzw. für alle Spannungen bezogen<br />
auf den größten aufgetretenen Sekundärspannungswert (Momentanwert) getroffen.<br />
Bei Wahl der Ansicht als Zeitsignal können mehrere Binärspuren (z.B. Generalanregung,<br />
Generalauslösung) als Ereignismarken mit geschrieben werden. Voraussetzung<br />
hierfür ist, dass diese bei der Projektierung als Markenmeldungen festgelegt<br />
wurden (siehe Kapitel 5) und sie in den aufgezeichneten Zeitbereich fallen (siehe Bild<br />
7-26).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-25
Bedienung während des Betriebs<br />
Bild 7-26<br />
Beispiel einer Störwertaufzeichnung in der Ansicht Zeitsignale<br />
Es sind zwei Cursoren (Cursor 1 und Cursor 2) der Zeitachse zugeordnet. Wenn Sie<br />
einen Cursor auf der Zeitachse bewegen, können Sie in allen Ansichten die zugehörigen<br />
Zeitpunkte in einer Tabelle unterhalb der Funktionsleiste ablesen. Die Cursoren<br />
erscheinen in der Ansicht Zeitsignale als senkrechte Linien über alle Diagramme, in<br />
der Ansicht Ortskurven als Fadenkreuz.<br />
Interessiert Sie gezielt der genaue Wert eines Signals zu einem definierten Zeitpunkt,<br />
so ordnen Sie diesem Signal einem Cursor zu. Signalname, Wert und Zeitpunkt werden<br />
dann in der Tabelle angezeigt.<br />
Mittels Zoomfunktion können Sie das gesamte Diagramm oder einen Ausschnitt vergrößert<br />
oder verkleinert darstellen oder den Maßstab optimieren. Letzteres kann<br />
für die X–Achse und die Y–Achse getrennt oder gemeinsam durchgeführt werden.<br />
Über die Funktion Anpassen können Sie die Darstellungsmaßstäbe verschiedener<br />
Diagramme einer Ansicht aufeinander abstimmen.<br />
Vollständige Störschriebe oder ausgewählte Diagramme einer Ansicht können Sie<br />
über den Menübefehl Datei → Drucken ausdrucken. Wählen Sie als Ziel eine Datei,<br />
so werden Sie nach dem Namen und dem Ablageort (Pfad) dieser Datei gefragt.<br />
Extras<br />
Verwenden Sie einen Schwarz–Weiß–Drucker, kann es hilfreich sein, dem Störschrieb<br />
ein anderes Layout zu geben, z.B. zur Unterscheidung der Signale unterschiedliche<br />
Liniendarstellung (gestrichelt, punktiert usw.).<br />
Definieren Sie sich eine auf den Drucker abgestimmte Darstellung und speichern Sie<br />
diese im Dialog Extras/Benutzerprofil unter einem wählbaren Namen ab. Alle<br />
festgelegten Zuordnungen der Signale zu den einzelnen Diagrammen, Beschriftungen,<br />
Linienstile usw. sind dann unter diesem Namen dauerhaft verfügbar und können<br />
den verschiedenen Störschrieben zugeordnet werden. Weisen Sie dieses Benutzerprofil<br />
vor dem Ausdruck zu.<br />
Weitergehende Angaben über die vielfältigen Möglichkeiten, die Ihnen SIGRA 4 bietet,<br />
entnehmen Sie bitte dem SIGRA–Handbuch (Bestell–Nr. E50417–H1<strong>10</strong>0–C070).<br />
7-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Auslesen von Informationen<br />
7.1.4.2 Sichern der Störwertdaten<br />
Störwertdaten<br />
speichern<br />
Es erfolgt keine automatische Speicherung von empfangenen Störwertdaten im Personalcomputer.<br />
Die Daten können jedoch durch einen expliziten Befehl in entsprechenden<br />
Dateien gespeichert werden.<br />
Um Störwertdaten zu speichern klicken Sie auf Datei → Speichern. Dieser Menübefehl<br />
ist erst aktiv, wenn neue Störwertdaten vorhanden sind, die noch nicht gespeichert<br />
wurden. Dann legt DIGSI ® 4 automatisch ein Verzeichnis für die Meldungen an<br />
— sofern es nicht schon existiert — und speichert die Meldegruppe in dieses Verzeichnis.<br />
Die anschließende Abfrage „Sollen die Prozessdaten auch gespeichert werden?“<br />
beantworten Sie entsprechend Ihren Vorstellungen. Näheres siehe auch<br />
DIGSI–Handbuch Bedienung, Best.–Nr. E50417–H1<strong>10</strong>0–C097, Abschnitt 9.4.<br />
Die im Gerät gespeicherten Störwertdaten brauchen nicht gelöscht zu werden, da sie<br />
in einem Umlaufpuffer abgelegt sind und automatisch die ältesten durch die jüngsten<br />
überschrieben werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-27
Bedienung während des Betriebs<br />
7.2 Steuern von Gerätefunktionen<br />
Während des Betriebes des Gerätes sind einige Eingriffsmöglichkeiten gegeben, mit<br />
denen man einzelne Funktionen und Meldungen beeinflussen kann. Hierzu gehören<br />
vor allem das Löschen gespeicherter Informationen (in Abschnitt 7.1.1.4 behandelt)<br />
und das Löschen und Neueinstellen von Ereigniszählern (Abschnitt 7.1.2.2) und<br />
Grenzwerten (Abschnitt 7.1.3.3) sowie das Korrigieren von Datum und Uhrzeit, das<br />
Umschalten von Funktionsparametern (Einstellgruppenumschaltung) und die Beeinflussung<br />
von Informationen auf der Systemschnittstelle während eines Prüfbetriebes,<br />
die im Folgenden behandelt werden.<br />
7.2.1 Datum/Uhrzeit lesen und stellen<br />
Die Festlegung, ob und durch welche Synchronisationsquelle die interne Uhr gestellt<br />
werden soll, ist bereits unter Datum-/Uhrzeitführung in Abschnitt 5.5 getroffen worden.<br />
Normalerweise wird bereits beim Geräteanlauf eine plausible Uhrzeit angezeigt, die<br />
nun entweder durch die angeschlossene Synchronisationsquelle automatisch oder<br />
aber manuell verstellt werden kann. Bis es zur Synchronisation und damit zu einer gültigen<br />
Zeit kommt, können unterschiedliche Darstellungen der Zeitangaben am Gerät<br />
auftreten, die im folgenden beschrieben werden:<br />
Bei einem Distanzschutzsystem mit 7SA522–Geräten und optionalen Wirkschnittstellen<br />
wird die Uhrzeit nur in einem Gerät synchronisiert, dem sog. „Absolutzeit–Master“;<br />
dies ist immer das Gerät mit dem Index 1. Dieses synchronisiert das andere Gerät<br />
(oder die anderen Geräte bei mehr als 2 Enden) über die Schutzkommunikation. Eingriffe<br />
in die Zeitverwaltung können Sie deshalb nur an diesem Gerät vornehmen. Dagegen<br />
können Sie Status und Uhrzeit an allen Geräten eines Schutzsystems jederzeit<br />
auslesen.<br />
Uhrzeit–Status<br />
Außer der Anzeige von Datum und Uhrzeit selbst wird auch deren Status angezeigt.<br />
Der Text der Statusanzeige kann bei regulären Zuständen der Uhrzeitführung folgendes<br />
Aussehen haben:<br />
Tabelle 7-3 Uhrzeit-Status<br />
Nr. Statustext Status<br />
1 -- -- -- --<br />
synchronisiert<br />
2 -- -- -- SZ<br />
3 -- -- ST --<br />
4 -- -- ST SZ<br />
nicht synchronisiert<br />
5 -- UG ST --<br />
6 -- UG -- --<br />
7-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
Die Kennungen des Uhrzeitstatus („Statusbits“) haben dabei folgende Bedeutung:<br />
UG Zeit ungültig Zeit wurde nach dem Anlauf weder manuell gestellt noch<br />
synchronisiert<br />
Bei Synchronisation über Systemschnittstelle wird der<br />
übertragene Zeitwert als „ungültig“ gekennzeichnet, die<br />
zyklische Synchronisation erfolgt aber weiter<br />
ST Uhrzeitstörung Es besteht momentan keine zyklische Synchronisation im<br />
Rahmen der Toleranzzeit (Uhrzeit kann springen)<br />
SZ Sommerzeit Die zuletzt empfangene Synchronisationszeit lieferte ein<br />
Sommerzeitbit (Mitteleuropäische Sommerzeit)<br />
Ein fehlerfreier Zustand ist erkennbar, wenn die Texte Nr. 1 oder Nr. 2 gemäß Tabelle<br />
7-3 angezeigt werden.<br />
Darstellung der Zeit<br />
Sowohl im Bild DATUM/UHRZEIT als auch in allen mit Datum und Uhrzeit behafteten<br />
Meldungen können unterschiedliche Darstellungen der Zeitangabe auftreten. Diese<br />
sind bestimmt durch den Wert der Jahreszahl und die Statuskennungen „Zeit ungültig“<br />
und „Uhrzeitstörung“. Die möglichen Darstellungsformen und deren Ursachen sind in<br />
der folgenden Tabelle erläutert.<br />
Tabelle 7-4<br />
Darstellungsformen von Datum und Uhrzeit<br />
Nr. Anzeige (Beispiel) Jahr Uhrzeitstörung Zeit ungültig<br />
Datum Uhrzeit<br />
1 .<br />
.<br />
15?07:15 Jahr = 1990 irrelevant<br />
2 04.09.1998 15?07:15<br />
ja<br />
nein<br />
3 04?09.1998 15?07:15 ja ja<br />
4 04.09.1998 15:07:15<br />
1990
Bedienung während des Betriebs<br />
Abhilfe: Datum und Uhrzeit manuell stellen oder warten, bis die zyklische Synchronisation<br />
eingreift.<br />
Nr. 4 zeigt an, dass die Uhrzeit zyklisch gemäß ihrer Betriebsart synchronisiert wird<br />
(normaler Zustand).<br />
Nr. 5 ist zu beobachten, wenn bei einer Synchronisation über die Systemschnittstelle<br />
der übertragene Zeitwert als „ungültig“ gekennzeichnet wurde.<br />
Beeinflussung der<br />
Zeit<br />
Die Uhrzeit kann beeinflusst werden<br />
− durch die manuelle Uhrzeiteinstellung über die integrierte Bedienung oder über<br />
DIGSI ® 4,<br />
− durch die Beeinflussung der Parameter für die Uhrzeitführung.<br />
Sie können im Betrieb Datum und Uhrzeit manuell verstellen, sofern dies bei der Projektierung<br />
der Uhrzeitführung zugelassen wurde und nachdem Sie das Passwort Nr.<br />
5 (Einzelparameter) eingegeben haben.<br />
Sowohl in der Betriebsart „Intern“ als auch bei „Impuls BE“ ist eine Einstellung jederzeit<br />
möglich. Der damit verbundene Uhrzeitsprung wird mit den Betriebsmeldungen<br />
„Störung Uhr KOM“ und „Störung Uhr GEH“ angezeigt. Bei „Impuls BE“ erfolgt<br />
die Meldung „Störung Uhr GEH“, sobald nach einer Zeitverstellung wieder eine Impulsflanke<br />
eingetroffen ist.<br />
Bei den anderen Betriebsarten wird zur Vermeidung von Uhrzeitsprüngen eine manuelle<br />
Einstellung nur akzeptiert, wenn momentan die Synchronisation als gestört gilt,<br />
also im Uhrzeitstatus die Kennung ST gesetzt ist. IRIG B hat die Besonderheit, dass<br />
hier jederzeit eine Verstellung des Jahres möglich ist, begleitet von den Meldungen<br />
„Störung Uhr KOM“ bzw.„Störung Uhr GEH“.<br />
Das Verstellen von Datum und Uhrzeit kann auch relativ (+/– 23:59:59) über das Eingabefeld<br />
„Diff.–Zeit“ erfolgen. Diese Eingabemöglichkeit ist nicht mit dem Parameter<br />
OffsetFunk (siehe Kapitel 5) zu verwechseln, der auf die Synchronisationszeit des<br />
Funkuhrempfängers wirkt.<br />
Datum/Uhrzeit stellen<br />
Beachten Sie bitte, dass beim Distanzschutz 7SA522 die interne Uhr ohne Versorgungsspannung<br />
maximal einen Tag lang läuft. Bei längerer Abwesenheit der Versorgungsspannung<br />
müssen Datum und Uhrzeit neu eingestellt werden.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie Parameter und darin den Unterpunkt Setup/Extras. Zur manuellen<br />
Datum- und Uhrzeiteinstellung wählen Sie die Auswahl Datum/Uhrzeit und wechseln<br />
mit in die Anzeige Datum/Uhrzeit (siehe Bild 7-27).<br />
SETUP/EXTRAS 01/06<br />
--------------------<br />
>Datum/Uhrzeit –> 1<br />
>Uhrzeitführung–> 2<br />
DATUM/UHRZEIT<br />
Status: -- -- --<br />
>12.08.1998 21:07:32<br />
Diff.–Zeit: --------<br />
Bild 7-27<br />
Bedienmenü für manuelle Datum- und Uhrzeiteinstellung<br />
7-30 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
Wenn Sie eine der Voreinstellungen (Datum, Uhrzeit, Differenzzeit) ändern möchten,<br />
markieren Sie diese mit Hilfe der Tasten und und drücken anschließend die<br />
Taste ENTER .<br />
Sie werden nach dem Passwort Nr. 5 (für Parameteränderung) gefragt. Nach Eingabe<br />
des Passwortes erscheint die bisherige Einstellung in einem Rahmen mit einer blinkenden<br />
Schreibmarke. Überschreiben Sie die bisherige Einstellung mit der neu gewünschten<br />
mittels der Zifferntasten. Achten Sie auf richtige Schreibweise.<br />
Bestätigen Sie die Änderung mit der Taste ENTER .<br />
Zur Änderung des Zeitoffsets oder der Toleranzzeit bei Störung des Uhrensignals<br />
wählen Sie unter SETUP/EXTRAS die Uhrzeitführung (Bild 7-28). Hier können Sie<br />
unter Offset ZZ den Zeitoffset und unter Stör nach die Meldeverzögerung sowie<br />
die Quelle der Zeitsynchronisation verändern. Dies geschieht wie bei der Zeiteinstellung<br />
durch Überschreiben der angezeigten Werte und Bestätigung mit ENTER .<br />
Durch ggf. mehrmaliges Drücken der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene<br />
SETUP/EXTRAS, mit MENU ist der Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
SETUP/EXTRAS 02/06<br />
--------------------<br />
>Datum/Uhrzeit –> 1<br />
>Uhrzeitführung–> 2 UHRZEITFÜHRUNG 01/03<br />
--------------------<br />
Offset ZZ > >>>0min<br />
Stör nach 2min<br />
Quelle Intern ><br />
Bild 7-28<br />
Bedienmenü für Datum- und Uhrzeitführung<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Um Datum und Uhrzeit manuell in das Gerät einzugeben, gehen Sie wie folgt vor:<br />
Klicken Sie in der Menüleiste auf Gerät (siehe Bild 7-29). Wählen Sie den Befehl Datum<br />
& Uhrzeit stellen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-31
Bedienung während des Betriebs<br />
Bild 7-29<br />
Auswählen des Befehls Uhrzeit stellen —Beispiel<br />
Es wird ein Dialogfeld Uhrzeit & Datum im Gerät stellen geöffnet. Die angezeigten<br />
Werte entsprechen dem aktuellen Datum und in etwa der aktuellen Uhrzeit.<br />
Der Wochentag wird automatisch aus dem Datum ermittelt und kann nicht editiert werden.<br />
• Editieren Sie die Eingabefelder Datum und Uhrzeit; achten Sie dabei auf eine<br />
richtige Schreibweise (siehe Bild 7-30).<br />
Klicken Sie auf OK, um die eingestellten Werte in das Gerät zu übertragen. Die bisherigen<br />
Werte werden geändert und das aktuelle Dialogfeld wird geschlossen.<br />
Bild 7-30<br />
Dialogfeld Uhrzeit & Datum im Gerät stellen<br />
Wenn Sie Zeitoffset oder Toleranzzeit bei Störung des Uhrensignals ändern möchten,<br />
wählen Sie unter Parameter durch Doppelklick die Funktionsauswahl der Parametrierung<br />
(Bild 7-31).<br />
7-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
Bild 7-31<br />
Fenster Parametrieren in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Doppelklicken Sie die Zeitsynchronisation. Hierdurch wird ein Fenster Zeitsynchronisation<br />
& Zeitformat geöffnet, in dem Sie unter Überwachung die<br />
Meldeverzögerung („Störmeldung nach“) und im Werteingabefeld „Offset zum Zeitzeichen“<br />
den Zeitoffset verändern können.<br />
Bild 7-32 Fenster Parametrieren von Zeitsynchronisation und Zeitformat in DIGSI ® 4<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-33
Bedienung während des Betriebs<br />
7.2.2 Gruppenumschaltung der Funktionsparameter<br />
Für die schutzfunktionsbezogenen Parameter können vier unterschiedliche Parametergruppen<br />
eingestellt sein. Diese können Sie während des Betriebes vor Ort mittels<br />
des Bedienfeldes bzw. über die Bedienschnittstelle von einem Personalcomputer aus<br />
umschalten. Sie können auch bestimmen, dass die Parametergruppen von fern über<br />
Binäreingänge oder über die Systemschnittstelle (sofern vorhanden) umgeschaltet<br />
werden.<br />
Für die Parametergruppenumschaltung müssen Sie über die Berechtigung gemäß<br />
Passwort Nr. 5 (Passwort für Einzelparameter) verfügen.<br />
Die erste Parametergruppe trägt die Bezeichnung Gruppe A, die folgenden Gruppe B,<br />
C und D. Sofern von der Umschaltmöglichkeit Gebrauch gemacht wird, wurden die<br />
benötigten Sätze bei der Parametrierung (siehe Kapitel 6) eingestellt und die Parameterumschaltung<br />
unter Adresse 0<strong>10</strong>3 PARAMET.–UMSCH. als vorhanden projektiert.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Parameter und schalten mit zur Parameterbearbeitung.<br />
Es erscheint die Auswahl PARAMETER.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt P–Gruppenumsch und schalten mit zur<br />
Bearbeitung der Parametergruppen. Es erscheint die Auswahl P–GRUPPENUMSCH<br />
(siehe Bild 7-33).<br />
Dort ist die erste Adresse 0301 markiert. Diese zeigt an, welche Parametergruppe<br />
derzeit wirksam ist (in Bild 7-33 die Parametergruppe GRUPPE A).<br />
Mit der Taste wählen Sie Adresse 0302 aus und bestätigen mit ENTER .<br />
Sie werden nun zur Eingabe des Passwortes Nr. 5 (für Einzelparameter) aufgefordert.<br />
Sie haben die Möglichkeit, mit der Taste eine der vier Gruppen A, B, C oder D auszuwählen,<br />
oder die Steuerung an eine andere Steuerquelle zu übergeben.<br />
Wählen Sie Binäreingabe (Aktivierung über Binäreingabe), so wird die Gruppenumschaltung<br />
über Binäreingaben gesteuert, sofern entsprechende Rangierungen und<br />
Verdrahtungen vorgenommen wurden (siehe Abschnitt 5.2).<br />
Wählen Sie über Protokoll (Aktivierung über VDEW–Protokoll bzw. IEC 60870–<br />
5–<strong>10</strong>3), so kann die Gruppenumschaltung über die Systemschnittstelle mit dem angegebenen<br />
Protokoll gesteuert werden.<br />
7-34 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
P–GRUPPENUMSCH 01/02<br />
--------------------<br />
0301 AKTIV IST 01<br />
Gruppe A<br />
Unter Adresse 0301 wird die zur Zeit aktive<br />
Parametergruppe angezeigt.<br />
ENTER<br />
0302 AKTIVIERUNG 02<br />
>Gruppe A<br />
>Gruppe A<br />
Gruppe B<br />
Gruppe C<br />
Gruppe D<br />
Binäreingabe<br />
über Protokoll<br />
Sind Sie sicher?<br />
Ja Nein<br />
Unter Adresse 0302 können Sie die Parametergruppe<br />
wechseln: Durch Betätigen der<br />
ENTER –Taste werden nach Eingabe des Passwortes<br />
Nr. 5 in einem neuen Fenster die<br />
möglichen Alternativen angeboten:<br />
Mit den Tasten wählen Sie eine der Alternativen<br />
aus und bestätigen mit der ENTER –<br />
Taste;<br />
Die nachfolgende Frage (“Sind Sie sicher?”)<br />
beantworten Sie mit Ja und bestätigen<br />
damit die angewählte Alternative, oder<br />
Sie verneinen mit Taste die Frage und<br />
brechen mit ENTER die Änderung ab.<br />
Bild 7-33<br />
Gruppenumschaltung der Parameter auf der Frontkappe<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Sie haben jederzeit die Möglichkeit, die Parametergruppensteuerung wieder an sich<br />
zu ziehen, indem Sie auf eine der Gruppen A bis D umschalten, vorausgesetzt, Sie<br />
verfügen über das entsprechende Passwort.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene PARAMETER, mit MENU ist der Wechsel<br />
in das HAUPTMENU möglich.<br />
WennSieinDIGSI ® 4 das Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen, erhalten Sie<br />
im linken Teil des Fensters die Bedienfunktionen für das Gerät (Bild 7-34).<br />
Bild 7-34<br />
Fenster der Funktionsauswahl in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-35
Bedienung während des Betriebs<br />
Unter Parameter (Bild 7-34) finden Sie durch Doppelklick die Parametergruppenumschaltung<br />
(Bild7-34rechts).<br />
Doppelklicken Sie die Parametergruppenumschaltung. Es wird ein Dialogfeld<br />
Parametergruppenumschaltung geöffnet (Bild 7-35).<br />
Bild 7-35<br />
Dialogfeld Parametergruppenumschaltung<br />
Es wird die zur Zeit aktive Parametergruppe angezeigt. Wenn Sie auf eine andere Parametergruppe<br />
manuell umschalten wollen, klicken Sie auf das Feld Wert/Aktivierung<br />
und wählen Sie aus der Aufklappliste die gewünschte Gruppe aus. Bevor Sie<br />
die Dialogbox schließen, übertragen Sie die Änderung in das Gerät. Klicken Sie dazu<br />
innerhalb der Dialogbox auf Digsi → Gerät. Sie werden nach dem Passwort Nr. 5<br />
(Passwort für Einzelparameter) gefragt. Geben Sie das korrekte Passwort ein und klicken<br />
Sie anschließend auf OK.<br />
7.2.3 Beeinflussung von Informationen auf der Systemschnittstelle während<br />
eines Prüfbetriebes<br />
Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist,<br />
können Sie die Informationen, die zur Leitstelle übertragen werden, beeinflussen.<br />
Einige der angebotenen Protokolle erlauben, dass, während das Gerät vor Ort überprüft<br />
wird, alle Meldungen und Messwerte, die zur Leitstelle übertragen werden, mit<br />
dem Vermerk „Testbetrieb“ als Meldeursache gekennzeichnet werden, so dass zu erkennen<br />
ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt. Außerdem<br />
kann bestimmt werden, dass während der Prüfung überhaupt keine Meldungen über<br />
die Systemschnittstelle übertragen werden („Übertragungssperre“).<br />
Diese Umschaltung kann über Binäreingaben, durch Bedienung an der Gerätefront<br />
oder über die Bedien- oder Serviceschnittstelle mittels PC erfolgen.<br />
Zur Umschaltung über Binäreingänge müssen die entsprechenden Eingaben rangiert<br />
sein.<br />
7-36 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
Zur Umschaltung vor Ort oder vom PC müssen Sie das Passwort Nr. 4 für Test und<br />
Diagnose eingeben.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Test/Diagnose und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl TEST/DIAGNOSE.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Testbetrieb und schalten mit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl TESTBETRIEB (siehe Bild 7-36).<br />
TEST/DIAGNOSE 02/06<br />
--------------------<br />
Gerätereset –> 01<br />
>Testbetrieb –> 02<br />
Übertr.Sperre–> 03<br />
TESTBETRIEB<br />
--------------------<br />
>Testbetr. > AUS<br />
Bild 7-36<br />
Bedienmenü für Testbetrieb auf der Frontkappe<br />
Um den Testbetrieb einzuschalten, drücken Sie die Taste ENTER , geben das Passwort<br />
Nr. 4 (für Test und Diagnose) ein und bestätigen mit der ENTER -Taste. Ein neues Fenster<br />
mit der Wahlmöglichkeit EIN oder AUS wird geöffnet. Wählen Sie mit und<br />
das gewünschte und bestätigen Sie mit ENTER . Die Frage „Sind Sie sicher?“ erscheint.<br />
Markieren Sie die gewünschte Antwort und betätigen Sie die ENTER -Taste.<br />
Wurde der Modus geändert, so erscheint in der Fußzeile kurzzeitig die Meldung „Änderung<br />
OK.“.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene TEST/DIAGNOSE, mit MENU ist der<br />
Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
Die Vorgehensweise zum Setzen der Übertragungssperre ist die gleiche (siehe Bild<br />
7-37, vereinfacht).<br />
TEST/DIAGNOSE 03/06<br />
--------------------<br />
>Übertr.Sperre –> 03<br />
HW Testmodus –> 04<br />
ÜBERTR.SPERRE<br />
--------------------<br />
>MM–Sperre > AUS<br />
Bild 7-37<br />
Bedienmenü für das Setzen der Übertragungssperre (vereinfacht)<br />
Die Einstellungen für den Testbetrieb sind normalerweise auf AUS voreingestellt. Es<br />
bedeuten:<br />
− Testbetr. – In Stellung EIN wird bei IEC–kompatiblen Meldungen (nach<br />
IEC 60870–5–<strong>10</strong>3) als Ursache „Testbetrieb“ übertragen.<br />
− MMSperrMar – In Stellung EIN werden keine Meldungen und Messwerte übertragen<br />
(„Übertragungssperre“).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-37
Bedienung während des Betriebs<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Über das Menü Gerät können Sie die Befehle Übertragungssperre und Testbetrieb<br />
erreichen (Bild 7-38).<br />
Bild 7-38<br />
Beispiel: Übertragungssperre in DIGSI ® 4 aktiviert<br />
Klicken Sie Übertragungssperre, um je nach aktuellem Zustand die Übertragungssperre<br />
zu aktivieren oder zu deaktivieren. Nach Eingabe des Passwortes Nr. 4<br />
(für Test und Diagnose) und Bestätigung mit OK ist die Umschaltung erfolgt. Die Aktivierung<br />
wird durch ein Häkchen vor dem Befehl gekennzeichnet. Verfahren Sie im Bedarfsfall<br />
ebenso mit dem Befehl Testbetrieb.<br />
Hinweis:<br />
Nach Beenden der Prüfungen, für die diese Sperren eingeschaltet wurden, nicht vergessen,<br />
sie wieder auf AUS zu stellen!<br />
7.2.4 Testmodus der Signalübertragung (wahlweise)<br />
Wenn eine Wirkschnittstelle vorhanden ist, kann für Revisions- oder Inbetriebsetzungszwecke<br />
der Signalübertragungsverfahren der „lokale Testmodus” gewählt werden.<br />
Damit kann die Funktion der Signalübertragung über Wirkschnittstelle wie folgt getestet<br />
werden:<br />
Im lokalen Gerät wird ein Störfall simuliert, der die entsprechenden Sendesignale generiert.<br />
Die Sendesignale werden mit dem Vermerk „Testmodus” zum Gegenende gesendet.<br />
Die am Gegenende empfangenen Signale werden gespiegelt, d.h. sie werden<br />
auch von der Gegenstation als eigene, mit dem Vermerk „Testmodus” phasenselektiv<br />
zurückgesendet. Das lokale Gerät empfängt diese gespiegelten Testsignale und führt<br />
sie dem eigenen Signalübertragungsverfahren zu, das damit gegebenenfalls ein Auslösesignal<br />
erzeugt. In den Empfängergeräten kommt es zu keiner Auslösung, da die<br />
Signale mit dem Vermerk „Testmodus” als schutztechnisch nicht relevant erkannt<br />
werden.<br />
7-38 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
Zum Umschalten eines Modus ist das Passwort Nr. 2 (für Schalten/Markieren/nachführen)<br />
erforderlich. Jeder umgeschaltete Modus wird im Gerät gegen Hilfsspannungsausfall<br />
gesichert gespeichert.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Markierungen undschaltenmit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl MARKIERUNGEN (siehe Bild 7-39).<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Setzen und schalten mit zum nächsten<br />
Bild SETZEN (siehe Bild 7-39).<br />
STEUERUNG 02/03<br />
--------------------<br />
Betriebsmittel–> 01<br />
>Markierungen –> 02<br />
Verriegelung –> 03<br />
MARKIERUNGEN 02/02<br />
--------------------<br />
>Anzeige –> 01<br />
>Setzen –> 02<br />
SETZEN 02/03<br />
--------------------<br />
>Ger abmeld GEH<br />
Testmodus > GEH<br />
Bild 7-39<br />
Bedienmenü für lokalenTestmodus auf der Frontkappe<br />
Mit den Tasten und können Sie den Modus wählen, den Sie setzen wollen.<br />
Mit bekunden Sie die Absicht, den entsprechenden Modus zu ändern. Sie werden<br />
nun nach dem Passwort für verriegeltes Schalten (Nr. 2) gefragt.<br />
Nach Eingabe des Passwortes und Bestätigung mit ENTER .können Sie umschalten:<br />
Kommend zum Setzen des Modus, Gehend zu Löschen des Modus. Jeder Modus<br />
kann einzeln bestimmt werden.<br />
Drücken Sie die ENTER –Taste. Beantworten Sie die Frage „Sind Sie sicher?“ mit<br />
JA, bestätigen Sie mit ENTER .<br />
Wenn der Modus bestätigt ist, können Prüf- und Revisionsarbeiten durchgeführt werden,<br />
wie oben beschrieben. Da der gesetzte Modus als Markenmeldung im Gerät gesichert<br />
ist, darf auch die Hilfsspannung abgeschaltet werden.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene MARKIERUNGEN, mit MENU istder<br />
Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
Um wieder in den Normalbetrieb zu wechseln, gehen Sie ebenso vor und setzen die<br />
entsprechenden Modi wieder auf „Gehend“.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-39
Bedienung während des Betriebs<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
WennSieinDIGSI ® 4 das Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen, erhalten Sie<br />
im linken Teil des Fensters die Bedienfunktionen für das Gerät (Bild 7-40).<br />
Bild 7-40<br />
Fenster der Funktionsauswahl in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
Unter Steuerung (Bild 7-40) finden Sie durch Anklicken unter der Funktionsauswahl<br />
im rechten Fenster die Markierungen (Bild 7-40 rechts).<br />
Doppelklicken Sie die Markierungen. Es wird ein Dialogfeld Markierungen geöffnet<br />
(Bild 7-41).<br />
Bild 7-41<br />
Dialogfeld Markierungen<br />
In der Spalte „Bezeichnung“ sind die verschiedenen Modi aufgelistet, unter „Ist“ der<br />
momentane Zustand. Dabei bedeutet „GEHEND“, dass der Modus unwirksam ist,<br />
„KOMMEND“, dass der Modus wirksam ist.<br />
Durch Anklicken der Schaltfläche unter „Soll“ ändern Sie den gewünschten Modus. In<br />
einer Sicherheitsabfrage werden Sie noch einmal zur Bestätigung aufgefordert.<br />
7-40 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Steuern von Gerätefunktionen<br />
Sie werden nun zur Eingabe des Passwortes für Schalten/Markieren/Nachführen aufgefordert.<br />
Bei mehrfachen Änderungen brauchen Sie das Passwort nur vor der ersten<br />
Aktion einzugeben.<br />
Nach Eingabe des Passwortes bestätigen Sie mit dem „OK“–Taster.<br />
Wenn der Modus bestätigt ist, können Prüf- und Revisionsarbeiten durchgeführt werden,<br />
wie oben beschrieben. Da der gesetzte Modus als Markenmeldung im Gerät gesichert<br />
ist, darf auch die Hilfsspannung abgeschaltet werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-41
Bedienung während des Betriebs<br />
7.3 Leistungsschalterprüfung<br />
Sie können im Betrieb eine Prüfung der Auslösekreise und Leistungsschalter vornehmen,<br />
indem Sie über das Gerät eine AUS– und EIN–Schaltung vornehmen.<br />
Voraussetzung ist, dass bei der Projektierung die entsprechenden Prüfkommandos<br />
auf die Kommandorelais rangiert sind. Auch ist es möglich, die Schalterpole einzeln<br />
zu prüfen, vorausgesetzt, das Gerät ist für einpolige Auslösung vorgesehen, der<br />
Schalter ist für einpolige Auslösung geeignet und die Verdrahtung und Rangierung ist<br />
entsprechend ausgeführt.<br />
Maximal stehen 4 Prüfprogramme zur Verfügung (siehe Tabelle 7-5). Für den Leistungsschalter<br />
können ein- und dreipolige AUS–EIN–Prüfzyklen angestoßen werden.<br />
Bei dreipoliger Auslösung gilt nur das Prüfprogramm der lfd. Nr. 4.<br />
Tabelle 7-5<br />
Leistungsschalter–Prüfprogramme<br />
lfd. Nr. Prüfprogramme Betriebsmeldungen<br />
1 1-poliger AUS/EIN–Zyklus Phase L1 PRF LS1 AUS1pL1<br />
2 1-poliger AUS/EIN–Zyklus Phase L2 PRF LS1 AUS1pL2<br />
3 1-poliger AUS/EIN–Zyklus Phase L3 PRF LS1 AUS1pL3<br />
4 3-poliger AUS/EIN–Zyklus PRF LS1 AUSL123<br />
zugehöriges Einschaltkommando<br />
PRF LS1 EIN–KOM<br />
Sofern Leistungsschalter–Hilfskontakte die Position des Schalters über Binäreingaben<br />
an das Gerät geben, kann der Prüfzyklus nur angestoßen werden, wenn der Leistungsschalter<br />
geschlossen ist.<br />
Hinweis:<br />
Die Stellung des Leistungsschalterhilfskontaktes (ermittelt an den Binäreingängen ><br />
LS1 ... (FNr. 366 - 371, 4<strong>10</strong> und 411) ist für den Leistungsschaltertest und die automatische<br />
Wiedereinschaltung maßgeblich, um die Schaltstellung des Leistungsschalters<br />
angeben zu können. Andere Binäreingänge > LS ... (FNr. 351 - 353, 379 und<br />
380) werden für die Erkennung des Leitungszustandes (Adresse 1134) und das<br />
Zurücksetzen des Auslösekommandos (Adresse 1135) verwendet. Adresse 1135<br />
wird auch von anderen Schutzfunktionen in Anspruch genommen, z. B. Echofunktion,<br />
Zuschalten bei Überstrom etc. . Für die Anwendung mit nur einem Leistungsschalter<br />
können beide Binäreingangsfunktionen z. B. 366 und 351 auf denselben physikalischen<br />
Eingang rangiert werden.<br />
Weitere Voraussetzungen für den Prüfanstoß sind, dass keine Anregung von einer<br />
Schutzfunktion des Gerätes vorliegt und der Leistungsschalter bereit ist.<br />
Das Gerät zeigt den jeweiligen Status des Prüfablaufes durch entsprechende Meldungen<br />
im Display oder auf dem Bildschirm des PC an. Wenn das Gerät den Prüfablauf<br />
verweigert oder abbricht, ist wahrscheinlich eine der Bedingungen für den Prüfablauf<br />
nicht erfüllt. Im Display auf der Front oder auf dem Bildschirm des PC wird ebenfalls<br />
der Grund für die Verweigerung oder den Abbruch angezeigt.<br />
7-42 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalterprüfung<br />
PRF LS läuft<br />
PRF LS Störfall<br />
PRF LS offen<br />
PRF LS n. ber.<br />
PRF LS noch zu<br />
PRF LS Erfolg<br />
Leistungsschalterprüfung läuft<br />
Leistungsschalterprüfung kann nicht angeworfen werden,<br />
da ein Störfall anliegt<br />
Leistungsschalterprüfung kann nicht angeworfen werden,<br />
da Leistungsschalter nicht geschlossen ist<br />
Leistungsschalterprüfung kann nicht angeworfen werden,<br />
da Leistungsschalter nicht bereit ist<br />
Leistungsschalterprüfung abgebrochen, da LS noch<br />
geschlossen ist (vor der LS–Prüf–Wiedereinschaltung)<br />
Leistungsschalterprüfung erfolgreich abgeschlossen<br />
Folgenden Diagramm zeigt den prinzipiellen Ablauf der Prüfung:<br />
AUS<br />
EIN<br />
Bild 7-42<br />
T AUSKOM MIN. T PAUSE PRF<br />
AUS–EIN–Prüfzyklus<br />
T EINKOM MAX.<br />
t<br />
Der Prüfanstoß erfolgt über das Bedienfeld an der Gerätefront oder vom PC aus über<br />
DIGSI ® 4. Hierzu ist Eingabe des Passwortes (Passwort Nr. 4 für Test und Diagnose)<br />
notwendig.<br />
GEFAHR!<br />
Ein erfolgreich gestarteter Prüfzyklus kann zum Einschalten des Leistungsschalters<br />
führen, wenn ein externes Wiedereinschaltgerät vorhanden ist!<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENÜ.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Test/Diagnose und schalten mit zur Auswahl<br />
dieser Gruppe.<br />
Hier wählen Sie mit der Taste die LS–Prüfung und gelangen mit zur Auswahl<br />
des Prüfprogramms.<br />
Sie werden nach dem Passwort Nr. 4 (für Test und Diagnose) gefragt. Nach Eingabe<br />
des Passwortes und Bestätigen mit ENTER erscheint eine Sicherheitsabfrage „LS eingeschaltet?“,<br />
die mit der Antwort „Ja“ voreingestellt ist (Bild 7-43). Bestätigen Sie<br />
mit der Taste ENTER , wenn der Schalter wirklich eingeschaltet ist.<br />
Wenn Leistungsschalter–Hilfskontakte angeschlossen und rangiert sind, verweigert<br />
das Gerät den Prüfzyklus, wenn die Hilfskontakte einen nicht eingeschalteten Leistungsschalter<br />
melden, auch wenn der Bediener das Gegenteil bestätigt hat. Nur bei<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-43
Bedienung während des Betriebs<br />
nicht rangierten Hilfskontakten verlässt sich das Gerät auf die Bestätigung durch den<br />
Bediener.<br />
Wollen Sie die Prüfung abbrechen, drücken Sie bei der o.g. Sicherheitsabfrage die<br />
Taste , so dass die Antwort „Nein“ markiert wird, und bestätigen dies mit ENTER . Vor<br />
der Bestätigung mit ENTER können Sie mit den Tasten und zwischen „Ja“ und<br />
„Nein“ hin- und herschalten. Alternativ können Sie auch durch Betätigen der Taste<br />
ESC den Prüfvorgang abbrechen.<br />
HAUPTMENU 05/05<br />
---------------------<br />
>Parameter 4<br />
>Test/Diagnose 5 TEST/DIAGNOSE 07/07<br />
---------------------<br />
>SIEMENS intern 12<br />
>LS–Prüfung 21<br />
LS–PRÜFUNG 01/08<br />
---------------------<br />
>PRF LS1 L1 1<br />
>PRF LS1 L2 2<br />
u.s.w.<br />
S<br />
PW Test+Diagnose?<br />
=-------<br />
ENTER<br />
Zugeordnete Zifferntaste betätigen, um das<br />
gewünschte Prüfprogramm auszuwählen<br />
Passwort Nr. 4 (für Test und Diagnose) eingeben<br />
und mit ENTER bestätigen<br />
LS eingeschaltet?<br />
>JA NEIN<br />
Mit Taste ENTER „JA“ bestätigen und damit die<br />
angewählte Schalterprüfung vollziehen oder<br />
mit Taste auf „NEIN“ umschalten und mit<br />
ENTER die Prüfung abbrechen.<br />
LS–PRÜFUNG 01/08<br />
---------------------<br />
>PRF LS1 L1 1<br />
BEFEHLSENDE<br />
Mit der Bestätigung, dass der Leistungsschalter<br />
eingeschaltet ist, läuft die Schalterprüfung<br />
ab und wird als erfolgreich rückgemeldet, oder<br />
es erscheint eine entsprechende Meldung.<br />
Bild 7-43<br />
Auslöseprüfung der Leistungsschalter am Bedienfeld des Gerätes<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
WennSieinDIGSI ® 4 das Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen, erhalten Sie<br />
im linken Teil des Fensters die Bedienfunktionen für das Gerät.<br />
Durch Anklicken der Testfunktion erscheint rechts im Bild deren Funktionsauswahl<br />
(Bild 7-44).<br />
Durch Doppelklicken der Leistungsschalterprüfung wird ein Dialogfeld geöffnet,<br />
in dem Sie das gewünschte Prüfprogramm durch Markieren auswählen.<br />
Nach Doppelklicken werden Sie zur Eingabe des Passwortes Nr. 4 (für Test und<br />
Diagnose) aufgefordert.<br />
Nach Eingabe des Passwortes und Bestätigung mit Ok läuft die Prüfung ab. Im spontanen<br />
Meldungsfenster wird der Verlauf der Prüfung mit entsprechenden Befehlsantworten<br />
und Meldungen angezeigt.<br />
7-44 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Leistungsschalterprüfung<br />
Bild 7-44<br />
Auslöseprüfung der Leistungsschalter in DIGSI ® 4—Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-45
Bedienung während des Betriebs<br />
7.4 Anlagensteuerung<br />
SIPROTEC ® 7SA522 enthält Steuerungsfunktionen, mit deren Hilfe das Ein- und Ausschalten<br />
von Schaltorganen der Anlage über die Bedienung auf der Gerätefront und<br />
über das Bedienprogramm DIGSI ® 4 im Gerät ermöglicht wird. Hierzu gehören unsynchronisierte<br />
Schaltbefehle zur Steuerung von Leistungsschaltern, Trennern und Erdern,<br />
Stufungsbefehle zur Höher- und Tieferstufung von Transformatoren und Stellbefehle<br />
mit parametrierbarer Laufzeit zur Steuerung von E–Spulen.<br />
Sicherheitsmechanismen im Befehlspfad sorgen dafür, dass ein Schaltbefehl nur erfolgen<br />
kann, wenn die Prüfung zuvor festgelegter Kriterien positiv abgeschlossen wurde.<br />
Hinweis:<br />
Voraussetzung für die Anlagensteuerung ist, dass entsprechende Binärein- und -ausgänge<br />
bei der Projektierung rangiert worden sind (gemäß Abschnitt 5.2) und ggf. Verriegelungsbedingungen<br />
mittels der anwenderdefinierbaren Logikfunktionen (gemäß<br />
Abschnitt 5.3) im Gerät hinterlegt worden sind.<br />
Wenn von einem Schaltgerät ein Hilfskontaktpaar (Ein und Aus) zur Verfügung steht<br />
und dieses bei der Projektierung des Gerätes berücksichtigt wurde, können diese<br />
Schalterstellungsrückmeldungen auf Plausibilität überwacht werden. Liegt von einem<br />
Schalter weder die Stellungsmeldung EIN noch die Meldung AUS vor, so wird in der<br />
Anzeige der Betriebsmittel dieses als gestört gemeldet und jegliche Schalthandlungen<br />
sind im verriegelten Schaltmodus blockiert.<br />
Die Schaltersteuerung im 7SA522 kann von vier Befehlsquellen ausgehen:<br />
• Vorort–Bedienung über das integrierte Bedienfeld,<br />
• Binäreingaben,<br />
• Fernbedienung über die Systemschnittstelle,<br />
• Bedienung über die Bedienschnittstelle mittels PC und Programm DIGSI ® 4.<br />
Welche der Befehlsquellen schaltungsberechtigt sein sollen, kann über die „Schalthoheit“<br />
parametriert werden.<br />
Beim „verriegelten Schalten“ werden vor einer Schalthandlung alle projektierten Verriegelungsbedingungen<br />
überprüft. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl mit<br />
einer entsprechenden Bedienantwort abgewiesen. Eine fest vordefinierte Standardverriegelung<br />
ist im Gerät realisiert und kann bei Bedarf über eine entsprechende Projektierung<br />
auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnitten werden. Dabei können<br />
die folgenden Prüfungen für ein Schaltgerät ein- oder ausgeschaltet werden:<br />
• Schalthoheit,<br />
• Feldverriegelung (z.B. Logik über CFC),<br />
• Anlagenverriegelung (wenn das Gerät mit einer Leitzentrale kommuniziert),<br />
• Doppelbetätigungssperre (Verriegelung von parallelen Schalthandlungen),<br />
• Schutzblockierung (Blockierung von Schalthandlungen durch Schutzfunktionen),<br />
• Schaltrichtungskontrolle (SOLL = IST–Vergleich).<br />
7-46 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anlagensteuerung<br />
7.4.1 Schalterstellung anzeigen und Schalten<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG (siehe Bild 7-45).<br />
HAUPTMENU 03/05<br />
---------------------<br />
Messwerte –> 2<br />
>Steuerung –> 3 STEUERUNG 01/03<br />
--------------------<br />
>Betriebsmittel–> 1<br />
>Markierungen –> 2<br />
Bild 7-45<br />
Bedienmenü für die Anwahl der Anlagensteuerung im Display<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Betriebsmittel und schalten mit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl BETRIEBSMITTEL (siehe Bild 7-46).<br />
Wählen Sie Anzeige (voreingestellt) und betätigen Sie die Taste . Es erscheint die<br />
Auswahl ANZEIGE, in der sich die Schalterstellungen aller projektierten Schaltmittel<br />
auslesen lassen.<br />
BETRIEBSMITTEL 01/04<br />
--------------------<br />
>Anzeige –> 1<br />
>Steuern –> 2<br />
ANZEIGE 01/03<br />
--------------------<br />
>Q0 EIN/AUS EIN<br />
Q1 EIN/AUS EIN<br />
Bild 7-46<br />
Bedienmenü für die Anzeige von Schalterstellungen im Display — Beispiel<br />
Mit der Taste können Sie zurück in die Ebene BETRIEBSMITTEL wechseln.<br />
Wenn Sie ein Schaltmittel steuern wollen, wählen Sie im Menü BETRIEBSMITTEL die<br />
Option Steuern und schalten mit zur Tabelle der zu steuernden Betriebsmittel<br />
(Bild 7-47). Es erscheinen alle projektierten Schaltmittel. Wiederum wird zunächst der<br />
Ist–Zustand angezeigt. Mit den Tasten und blättern Sie zum gewünschten<br />
Schalter.<br />
BETRIEBSMITTEL 02/04<br />
---------------------<br />
>Anzeige –> 1<br />
>Steuern –> 2 STEUERN 01/03<br />
--------------------<br />
Q0 EIN/AUS >EIN<br />
Q1 EIN/AUS EIN<br />
Q8 EIN/AUS AUS<br />
Bild 7-47<br />
Bedienmenü für die Steuerung der Schaltgeräte im Display — Beispiel<br />
Wählen Sie mit den Tasten und das Schaltmittel aus, das Sie umschalten<br />
möchten, und drücken Sie die Taste ENTER .<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-47
Bedienung während des Betriebs<br />
Geben Sie das Passwort Nr. 1 (für verriegeltes Schalten) ein und quittieren Sie mit<br />
ENTER . Hinweis: Wenn der Schaltmodus UNVERRIEGELT ist (Abschnitt 7.4.7), sind jegliche<br />
Schalthandlungen nur mit Passwort 2 (für unverriegeltes Schalten) möglich.<br />
Ein neues Fenster erscheint. Abhängig von der Betriebs- und Befehlsart des ausgewählten<br />
Schaltobjekts werden verschiedene Möglichkeiten angeboten, in denen Sie<br />
mit den Tasten und hin- und herschalten können (siehe Bild 7-48).<br />
STEU 1/03<br />
---- >Aus ----<br />
Q0 >Ein EIN<br />
Q1 E Abbruch EIN<br />
Bild 7-48<br />
Auswahlfenster für die Schalterbetätigung im Display — Beispiel<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Zum Schalten bestätigen Sie mit der Taste ENTER . Es erscheint eine Sicherheitsabfrage:<br />
„Sind Sie sicher?“ Wenn Sie mit „JA“ antworten und die örtliche Befehlsgabe<br />
erlaubt ist, wird die Schalthandlung damit veranlasst. Das Display gibt eine entsprechende<br />
Meldung aus. Quittieren Sie diese durch nochmaliges Drücken von ENTER .<br />
Ist die Schalthandlung nicht erlaubt, z.B. wegen fehlender Schalthoheit (siehe Abschnitt<br />
7.4.6) oder Verriegelung (siehe Abschnitt 7.4.7), oder wenn Sie die Prozedur<br />
abgebrochen haben, wird die Schalthandlung nicht durchgeführt. Das Display gibt<br />
eine entsprechende Meldung aus. Quittieren Sie diese durch nochmaliges Drücken<br />
der Taste ENTER . Die Schaltbedingungen können Sie gemäß Abschnitt 7.4.4 im Display<br />
abfragen.<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene BETRIEBSMITTEL,mitMENU<br />
istder<br />
Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
WennSieinDIGSI ® 4 das Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen, erhalten Sie<br />
im linken Teil des Fensters die Bedienfunktionen für das Gerät (Bild 7-34). Durch Anklicken<br />
der Steuerung erscheint rechts im Bild deren Funktionsauswahl (Bild 7-49).<br />
Bild 7-49<br />
Fenster Steuerung der Betriebsmittel in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
Durch Doppelklicken auf Betriebsmittel wird ein Dialogfeld geöffnet, aus dem der<br />
augenblickliche Status jedes Schalters ersichtlich ist (siehe Bild 7-50) und aus dem<br />
heraus Schalthandlungen durchgeführt werden können, sofern die Schalthoheit auf<br />
FERN gesetzt ist. Die Schalthoheit wird erst in dem Augenblick auf DIGSI ® 4 übertragen,<br />
in dem das Steuerungsfenster (Bild 7-50) aufgerufen wird. Zu welchen Betriebs-<br />
7-48 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anlagensteuerung<br />
mitteln in diesem Feld Informationen angezeigt werden, ist in Abschnitt 5.2 über die<br />
Rangiermatrix festgelegt worden.<br />
Bild 7-50 Dialogfeld der Betriebsmittel in DIGSI ® 4<br />
In der linken Spalte des Dialogfeldes wird die Bezeichnung des Betriebsmittels angezeigt.<br />
Diese entspricht dem Inhalt der Spalte Langtext innerhalb der Matrix.<br />
In der Spalte Ist wird der Istzustand eines Betriebsmittels angezeigt (EIN, STÖR-<br />
STELLUNG, AUS), der mögliche Sollzustand wird in der Spalte Soll angezeigt.<br />
Im rechten Teil des Dialogfeldes sind vier Steuerfelder dargestellt. Ein Häkchen innerhalb<br />
eines dieser Felder ES (Erfassungssperre), ÜS (Übertragungssperre), NF (Nachführung)<br />
und FS (Flattersperre) zeigt, dass die jeweilige Sperre gesetzt bzw. die Rückmeldung<br />
über den Istzustand eines Betriebsmittels nachgeführt worden ist.<br />
Normalerweise werden Sie Betriebsmittel im Modus Verriegelt schalten. Dabei<br />
werden die projektierten Verriegelungsbedingungen überprüft, bevor eine Schalthandlung<br />
ausgeführt wird. Sobald Sie in der Soll–Spalte einen Schaltbefehl erteilen,<br />
werden Sie entsprechend dem gewählten Schaltmodus nach dem Passwort Nr. 1 (für<br />
verriegeltes Schalten) gefragt. Die Freigabe für weitere Zustandswechsel bleibt, bis<br />
das Dialogfeld Betriebsmittel geschlossen oder der Schaltmodus geändert wird.<br />
Wurde ein Schaltbefehl erfolgreich abgesetzt, wird die Anzeige des Istzustandes für<br />
das betreffende Betriebsmittel im Fenster aktualisiert.<br />
Wollen Sie Betriebsmittel ohne vorherige Prüfung von Verriegelungsbedingungen<br />
schalten, müssen Sie über die Berechtigung gemäß Passwort Nr. 2 (für unverriegeltes<br />
Schalten verfügen. Markieren Sie die Option Unverriegelt schalten durch Anklicken<br />
des gleichnamigen Feldes.<br />
GEFAHR!<br />
Unverriegeltes Schalten setzt entsprechend hohe Qualifikation und genaue<br />
Kenntnis der Anlagenbedingungen vorraus. Unzulässige Schalthandlungen<br />
können zu Tod oder schweren Personen- und Sachschäden führen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-49
Bedienung während des Betriebs<br />
7.4.2 Nachführen<br />
Falls eine Schalterstellungsrückmeldung ausfällt, z.B. durch eine Unterbrechung der<br />
Verbindungsleitung zu einem Binäreingang des Gerätes, wird dies als Störung erkannt,<br />
und eine Schalterbetätigung ist blockiert. Soll der betroffene Schalter dennoch<br />
betätigt werden, besteht die Möglichkeit, dem Gerät die momentane Schalterstellung<br />
durch das sog. Nachführen vorzugeben. Die so nachgeführte Schalterstellung wird im<br />
Gerät weiterverwendet, also z.B. in den Verriegelungsbedingungen berücksichtigt.<br />
Voraussetzung für das Nachführen ist, dass zunächst die Erfassung der Schalterstellung<br />
für den betroffenen Schalter im Gerät gesperrt wird. Diese Abkopplung von der<br />
Anlage geschieht durch Setzen des entsprechenden Status (siehe Abschnitt 7.4.3).<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Zum Nachführen der Stellungsinformation eines Schaltmittels gehen Sie wie folgt vor:<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
Gehen Sie durch Betätigen der Taste in das Menü BETRIEBSMITTEL (Bild 7-51).<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Nachführen und schalten mit zur nächsten<br />
Auswahl. Es erscheint die Auswahl NACHFÜHREN (siehe Bild 7-51).<br />
Zunächst wird der Ist–Zustand jedes Schaltmittels angezeigt. Mit den Tasten und<br />
kann zum gewünschten Schalter geblättert werden.<br />
BETRIEBSMITTEL 03/04<br />
---------------------<br />
Anzeige —> 1<br />
Steuern –> 2<br />
>Nachführen –> 3<br />
Status setzen —> 4<br />
NACHFÜHREN 01/03<br />
--------------------<br />
Q0 EIN/AUS >EIN<br />
Q1 EIN/AUS EIN<br />
Q8 EIN/AUS AUS<br />
Bild 7-51<br />
Bedienmenü für das Nachführen der Schaltgeräte im Display<br />
Geben Sie Passwort Nr. 2 (für unverriegeltes Schalten) ein und quittieren Sie mit ENTER .<br />
Durch Betätigung von ENTER öffnen Sie für den markierten Schalter ein Auswahlfenster,<br />
in dem die Nachführmöglichkeiten EIN/AUS angeboten werden (siehe Bild 7-52).<br />
Treffen Sie mit den Tasten oder Ihre Wahl und bestätigen Sie mit ENTER .<br />
NACHF. 01/03<br />
------ >Aus -------<br />
>Q0 EI Ein >STOE<br />
>Q1 EI EIN<br />
Bild 7-52<br />
Auswahlfenster für die Nachführung einer Schalterstellung im Display<br />
Es erscheint eine Sicherheitsabfrage: „Sind Sie sicher?“ Wenn Sie diese mit „JA“<br />
beantworten und sofern das Nachführen erlaubt ist, gibt das Display eine entsprechende<br />
Meldung aus. Quittieren Sie diese durch nochmaliges Drücken von ENTER .<br />
7-50 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anlagensteuerung<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Ist das Nachführen nicht erlaubt, z.B. weil die Erfassungssperre nicht gesetzt ist (siehe<br />
auch Abschnitt 7.4.3), oder wenn Sie die Prozedur abgebrochen haben, wird das<br />
Nachführen verweigert. Das Display gibt eine entsprechende Meldung aus. Quittieren<br />
Sie diese durch nochmaliges Drücken der Taste ENTER .<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene BETRIEBSMITTEL, mit MENU ist der<br />
Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
Ein Nachführen ist aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über das Bedienfeld des<br />
Gerätes, nicht aber über DIGSI ® 4möglich.<br />
7.4.3 Status setzen<br />
Bei Inbetriebsetzung oder Prüfung kann es zweckmäßig sein, die Kopplung zwischen<br />
Schaltmittel und Gerät oder zwischen Gerät und Zentralgerät kurzfristig aufzuheben,<br />
ohne die Verbindungen physisch auftrennen zu müssen. Notwendig wird eine solche<br />
Trennung z.B. auch, wenn eine Schalterstellungsrückmeldung fehlerhaft arbeitet (siehe<br />
auch Abschnitt 7.4.2). Hierzu dient der Menüpunkt STATUS SETZEN.Dieserzeigt<br />
eine Auflistung aller projektierten Schaltmittel und deren Statusinformationen. Diese<br />
sind durch Buchstaben gekennzeichnet, deren Bedeutung im folgenden erläutert ist:<br />
• N Nachgeführt, d.h. Informationsinhalt über eine Bedienhandlung verändert;<br />
• E<br />
• Z<br />
• F<br />
• A<br />
• –<br />
Erfassungssperre gesetzt, d.h. Meldeeingang vom Prozess (von der Anlage)<br />
abgekoppelt;<br />
blockiert, d.h. Übertragung zum Zentralgerät gesperrt;<br />
Flattersperre aktiv, d.h. aufgrund häufiger Meldungsänderungen wurde die<br />
Flattersperre gesetzt;<br />
Ausgabesperre aktiv, d.h. der Befehlsausgang ist vom Prozess (von der Anlage)<br />
abgekoppelt;<br />
wenn keine der zuvor genannten Einschränkungen zutrifft.<br />
Hinweis:<br />
Die Erfassungssperre wirkt nur auf physische Eingänge! Setzen Sie für mittels CFC<br />
erzeugte Meldungen, die auf die Bedienebene „Nachführen“ rangiert sind, keine Erfassungssperre,<br />
da diese — anders als bei physischen Eingängen — keine Abkopplung<br />
von der Anlage bewirken.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU.<br />
Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
Durch Betätigen der Taste gelangen Sie in das Menü BETRIEBSMITTEL.<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Status setzen und schalten mit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl STATUS SETZEN (siehe Bild 7-53).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-51
Bedienung während des Betriebs<br />
Bringen Sie mit den Tasten und den Cursor jeweils in die zweite (Erfassungssperre)<br />
und fünfte Spalte (Ausgabesperre) des Schalters, dessen Status Sie ändern<br />
möchten. Nur dort können Eintragungen in dieser Tabelle vorgenommen werden.<br />
BETRIEBSMITTEL 04/04<br />
---------------------<br />
Anzeige —> 1<br />
Steuern –> 2<br />
>Nachführen –> 3<br />
>Status setzen —> 4 STATUS SETZEN 02/03<br />
--------------------<br />
Q0 EIN/AUS N E - - A<br />
Q1 EIN/AUS ->- - - -<br />
Q8 EIN/AUS - - - - -<br />
1. 2. 3. 4. 5. Spalte<br />
Bild 7-53<br />
Bedienmenü für Status setzen im Display<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Betätigen Sie die Taste ENTER . Geben Sie das Passwort Nr. 2 (für unverriegeltes Schalten)<br />
ein und quittieren Sie mit ENTER . Ein Auswahlfenster wird geöffnet, in dem die Änderungsmöglichkeiten<br />
angezeigt werden.<br />
Die 2. Spalte ist für das Setzen der Erfassungssperre (E), die 5. für das Setzen der<br />
Ausgabesperre (A) reserviert. Die 1., 3. und 4. Spalte können Sie nur auslesen.<br />
Das obige Beispiel (Bild 7-53) sagt aus, dass die Schaltstellung des Leistungsschalters<br />
(Q0) nachgeführt wurde (N), nachdem die Erfassungssperre (E) gesetzt, der Meldungseingang<br />
also von der Anlage entkoppelt und die Ausgabesperre aktiv (A) ist,<br />
also auch der Befehlsausgang von der Anlage abgekoppelt ist. Für Trenner (Q1) und<br />
Erder (Q8) sind keine Einschränkungen gesetzt.<br />
Wählen Sie mit den Tasten und die gewünschte Änderungsmöglichkeit und bestätigen<br />
Sie mit der Taste ENTER .<br />
Geben Sie das Passwort Nr. 2 (für unverriegeltes Schalten) ein und quittieren Sie mit<br />
ENTER .<br />
Es erscheint eine Sicherheitsabfrage: „Sind Sie sicher?“ Wenn Sie diese mit „JA“<br />
beantworten, gibt das Display eine entsprechende Meldung aus.<br />
Durch ggf. mehrmaliges Betätigen der Taste oder mit einmaligem Drücken der<br />
Taste ESC wechseln Sie zurück in die Ebene BETRIEBSMITTEL,mitMENU<br />
istderWechsel<br />
in das HAUPTMENU möglich.<br />
Eine Statusänderung ist aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über das Bedienfeld<br />
des Gerätes, nicht aber über DIGSI ® 4 möglich.<br />
7-52 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anlagensteuerung<br />
7.4.4 Verriegelungen<br />
Die Betriebsmittel, wie Leistungsschalter, Trenner, Erder u.s.w. unterliegen bestimmten<br />
Verriegelungsbedingungen. Diese können unter dem Menüpunkt VERRIEGELUNG<br />
am Gerät ausgelesen, nicht aber verändert werden.<br />
Die Anzeige erfolgt analog zur Status–Anzeige mit Hilfe einer Objekttabelle, wie sie in<br />
Abschnitt 7.4.3 beschrieben wurde. Dabei werden die parametrierten Verriegelungsgründe<br />
angezeigt, die eine Schalthandlung vor Ort verhindern bzw. verhindern könnten.<br />
Die Verriegelungsgründe sind durch Buchstaben gekennzeichnet, deren Bedeutungen<br />
im folgenden erläutert sind:<br />
• S Schalthoheit prüfen;<br />
• A<br />
• F<br />
• I<br />
• B<br />
• –<br />
Objekt unterliegt der Anlagenverriegelung (Vorort eingegebene Befehle werden<br />
zum Zentralgerät gesandt);<br />
Feldverriegelung prüfen;<br />
Soll = Ist prüfen;<br />
Blockierung durch Schutzanregung;<br />
unverriegelt.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Verriegelung undschaltenmit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl VERRIEGELUNG (siehe Bild 7-54).<br />
STEUERUNG 03/05<br />
--------------------<br />
>Markierungen –> 2<br />
>Verriegelung –> 3<br />
VERRIEGELUNG 01/03<br />
--------------------<br />
>Q0EIN/AUS S – F I B<br />
>Q1EIN/AUS S – F I B<br />
Q8EIN/AUS S – F I B<br />
Bild 7-54<br />
1. 2. 3. 4. 5. Spalte<br />
Beispiel für das Auslesen der Verriegelungen von Betriebsmitteln im Display<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Die Verriegelungen wurden bei der Projektierung (siehe Abschnitt 5.2.4) über Matrix<br />
und Dialogbox „Objekteigenschaften“ für jedes Schaltgerät festgelegt. Ein Auslesen<br />
der aktiv gesetzten Verriegelungsgründe ist über den gleichen Weg ohne Passworteingabe<br />
jederzeit möglich.<br />
Öffnen Sie das Verzeichnis Online durch Doppelklick (Bild 7-34). Durch Doppelklicken<br />
von Parametrieren erscheint rechts im Bild die Funktionsauswahl. Durch<br />
Doppelklicken der Rangierung wird die Matrix geöffnet. Markieren Sie das Schaltobjekt<br />
(in der Zeile der Befehlsmeldung des Schaltobjekts). Mit der rechten Maustaste<br />
können Sie nun die Eigenschaften des Schaltobjekts aufrufen. In der sich öffnenden<br />
Dialogbox sind unter anderem die Prüfbedingungen für verriegeltes Schalten erkennbar.<br />
Die aktiven Prüfbedingungen sind mit einem Häkchen gekennzeichnet.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-53
Bedienung während des Betriebs<br />
7.4.5 Markieren<br />
Zur Kennzeichnung außergewöhnlicher Betriebszustände in Ihrer Anlage setzen Sie<br />
Markierungen, z.B. geerdet. Diese Markierungen können beispielsweise als zusätzliche<br />
Betriebsbedingungen in Verriegelungsprüfungen eingehen, die mit CFC projektiert<br />
sind. Markierungen werden wie Betriebsmittel rangiert.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
Wählen Sie dort mit den Menüpunkt Markierungen und schalten mit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl MARKIERUNGEN (Bild 7-55).<br />
Den Zustand der Markierung zeigen Sie über das Bedienfeld Markierungen → Anzeige<br />
an oder verändern ihn über Markierungen → Setzen.<br />
HAUPTMENU 03/05<br />
--------------------<br />
Meldungen 1<br />
Meßwerte 2<br />
Steuerung 3<br />
STEUERUNG 02/03<br />
---------------------<br />
Betriebsmittel–> 1<br />
Markierungen –> 2<br />
Verriegelung –> 3<br />
MARKIERUNGEN 01/02<br />
---------------------<br />
Anzeige –> 1<br />
Setzen –> 2<br />
Bild 7-55<br />
Markierungen anzeigen im Display<br />
Hinweis:<br />
Markieren ist aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über das Bedienfeld des<br />
Gerätes, nicht aber über DIGSI ® 4möglich.<br />
7.4.6 Schalthoheit<br />
Welche der Befehlsquellen schaltungsberechtigt sein sollen, wird durch die Schalthoheit<br />
bestimmt.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU.<br />
Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
7-54 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anlagensteuerung<br />
STEUERUNG 04/05<br />
--------------------<br />
>Verriegelung –> 3<br />
>Schalthoheit –> 4<br />
SCHALTHOHEIT<br />
--------------------<br />
Sch.Hoheit > ORT<br />
PW unv.Schalten<br />
=-------<br />
ENTER<br />
Passwort Nr. 2 (für unverriegeltes Schalten)<br />
eingeben und mit ENTER bestätigen<br />
SCHALT<br />
------ >FERN -----<br />
Sch.H ORT > ORT<br />
ENTER<br />
Bild 7-56<br />
Bedienmenü für die Schalthoheit (Beispiel bei unverriegeltem Schaltmodus)<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Schalthoheit und schalten mit zur<br />
nächsten Auswahl. Es erscheint die Auswahl SCHALTHOHEIT (siehe Bild 7-56), und<br />
es wird die aktuelle Einstellung (ORT oder FERN) angezeigt.<br />
Nach Eingabe des Passwortes öffnen Sie durch Betätigung der Taste ENTER ein Auswahlfenster,<br />
in dem die Alternativen ORT/FERN angeboten werden.<br />
Treffen Sie mit den Tasten oder Ihre Wahl und bestätigen Sie mit ENTER .<br />
Quittieren Sie die nachfolgende Meldung wiederum mit der Taste ENTER .<br />
Mit der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene SCHALTHOHEIT, mit MENU istder<br />
Wechsel in das HAUPTMENU möglich.<br />
Die Schalthoheit kann aus Sicherheitsgründen nur direkt vor Ort über das Bedienfeld<br />
des Gerätes, nicht aber über DIGSI ® 4 verändert werden.<br />
Um von DIGSI ® 4 aus schalten zu können, muss die Schalthoheit am Gerät auf FERN<br />
eingestellt oder die Prüfbedingung der Schalthoheit bei Fernsteuerung nicht aktiv gesetzt<br />
sein. Die Schalthoheit wird erst in dem Augenblick auf DIGSI ® 4 übertragen, in<br />
dem das Steuerungsfenster (siehe Bild 7-50) aufgerufen wird.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-55
Bedienung während des Betriebs<br />
7.4.7 Schaltmodus<br />
Der Schaltmodus kann im Betrieb geändert und so z.B. in der Inbetriebnahmephase<br />
ein unverriegeltes Schalten ermöglicht werden.<br />
GEFAHR!<br />
Unverriegeltes Schalten setzt entsprechend hohe Qualifikation und genaue<br />
Kenntnis der Anlagenbedingungen vorraus. Unzulässige Schalthandlungen<br />
können zu Tod oder schweren Personen- und Sachschäden führen.<br />
von der<br />
Gerätefront<br />
Beim betriebsbereiten Gerät drücken Sie zunächst die Taste MENU. Es erscheint das<br />
HAUPTMENU.<br />
Wählen Sie mit den Menüpunkt Steuerung und schalten mit zur Bearbeitung<br />
der Steuerfunktionen. Es erscheint die Auswahl STEUERUNG.<br />
Hier wählen Sie mit den Menüpunkt Schaltmodus und schalten mit zur nächsten<br />
Auswahl. Es erscheint die Auswahl SCHALTMODUS (siehe Bild 7-57), und es wird<br />
die aktuelle Einstellung (VERRIEGELT oder UNVERRIEGELT) angezeigt.<br />
Nach Eingabe des Passwortes öffnen Sie durch Betätigung der Taste ENTER ein Auswahlfenster,<br />
in dem die Alternativen VERRIEGELT/UNVERRIEGELT angeboten werden.<br />
Treffen Sie mit den Tasten oder Ihre Wahl und bestätigen Sie mit ENTER .<br />
Quittieren Sie die nachfolgende Sicherheitsabfrage wiederum mit der Taste ENTER . Mit<br />
der Taste wechseln Sie zurück in die Ebene SCHALTMODUS, mit MENU istderWechsel<br />
in das HAUPTMENU möglich.<br />
STEUERUNG 05/05<br />
--------------------<br />
>Schalthoheit –> 4<br />
>Schaltmodus –> 5<br />
SCHALTMODUS<br />
--------------------<br />
Sch.ModOrt >UNV.<br />
PW unv.Schalten<br />
=-------<br />
ENTER<br />
Passwort Nr. 2 (für unverriegeltes Schalten)<br />
eingeben und mit ENTER bestätigen<br />
SC<br />
--->VERRIEGELT ---<br />
S UNVERRIEGELT NV.<br />
ENTER<br />
Bild 7-57<br />
Bedienmenü für den Schaltmodus im Display<br />
vom PC mit<br />
DIGSI ® 4<br />
<br />
WennSieinDIGSI ® 4 das Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen, erhalten Sie<br />
im linken Teil des Fensters die Bedienfunktionen für das Gerät (Bild 7-34). Durch Anklicken<br />
der Steuerung erscheint rechts im Bild deren Funktionsauswahl (Bild 7-49).<br />
Durch Doppelklicken der Betriebsmittel wird ein Dialogfeld geöffnet (Bild 7-50),<br />
in dem unter anderem die Wahlmöglichkeit für verriegeltes oder unverriegeltes Schalten<br />
angeboten wird.<br />
7-56 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anlagensteuerung<br />
Wollen Sie Betriebsmittel ohne vorherige Prüfung von Verriegelungsbedingungen<br />
schalten, markieren Sie die Option Unverriegelt schalten durch Anklicken des<br />
gleichnamigen Feldes, wie im Abschnitt 7.4.1 beschrieben.<br />
Wollen Sie den Schaltmodus auf verriegeltes Schalten setzen, darf das Optionsfeld<br />
nicht markiert sein. Eine Markierung kann durch erneutes Anklicken des Feldes gelöscht<br />
werden.<br />
Die Freigabe für weitere Schalthandlungen bleibt bestehen, bis das Dialogfeld<br />
Betriebsmittel geschlossen oder der Schaltmodus geändert wird.<br />
7.4.8 Steuerungsmeldungen<br />
Im Zuge der Anlagensteuerung werden vom Gerät Meldungen abgegeben, die den<br />
Verlauf dokumentieren, also z.B. das Befehlsende oder Gründe für eine Abweisung.<br />
In der Tabelle 7-6 sind diese Meldungen und deren Ursachen zusammen mit weiteren<br />
Meldungen zur Steuerung von Gerätefunktionen erläutert.<br />
Tabelle 7-6<br />
Mögliche Steuerungs–Meldungen<br />
Meldetext<br />
Systemfehler<br />
Nachführen ok<br />
Nachführen negativ<br />
Befehlsabbruch ok<br />
Befehlsabb.negativ<br />
Befehlsende<br />
Fehler im Auftrag<br />
Meldungsursache<br />
Abbruch durch Systemfehler<br />
Nachführung ausgeführt<br />
Nachführung nicht ausführbar<br />
Befehlsabbruch ordnungsgemäß durchgeführt<br />
Vorgang nicht abbrechbar, da kein Befehl eingeleitet oder Befehl<br />
in einer anderen Schaltrichtung läuft oder kein Abbruch vorgesehen<br />
oder projektiert ist<br />
Befehl wurde ordnungsgemäß ausgeführt und beendet<br />
Abweisung, da die Auftragsnummer oder die Verursachungsquelle<br />
nicht zugelassen ist<br />
Verriegelt!<br />
Abweisung, da die Kommunikationsschnittstelle gesperrt wurde<br />
oder das Befehlsobjekt durch eine Schutzauslösung blockiert ist<br />
Verriegelt (SFS) Abweisung, da Befehlsobjekt der Feldverriegelung unterliegt<br />
SOLL = IST<br />
Abweisung, da aktuelle Schaltstellung = Befehlsrichtung<br />
Parameterfehler Abweisung, da Parameterfehler, z.B. unbekannter Befehlstyp<br />
Schalthoheit unzul. Auftrag von VORORT abgewiesen, da Befehlsobjekt der Schalthoheits–Prüfung<br />
unterliegt und diese auf FERN steht<br />
Befehl zu alt Abweisung, da Befehl zu alt ist (Alterungsüberwachung)<br />
Kein Betr.mittel Informationsadresse nicht als Befehlsausgabe projektiert<br />
Rangierfehler Abweisung, da diesem Objekt kein Relais zugeordnet ist oder das<br />
rangierte Relais im Gerät nicht existiert<br />
Befehl gesperrt Abweisung, da eine Ausgabesperre gesetzt ist<br />
HW: 1-aus-n Fehler Abweisung, da ein anzusteuerndes Relais bereits aktiv ist (z.B.<br />
Wurzelrelais durch einen anderen Befehl)<br />
SW: 1-aus-n Fehler Abweisung, da bereits ein anderes Relais angesteuert ist<br />
Systemüberlastung Kein freier Timer mehr verfügbar<br />
obere Endstellung Bei Trafostufen–Stellbefehl, oberste Stufe bereits erreicht<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
7-57
Bedienung während des Betriebs<br />
Tabelle 7-6<br />
Mögliche Steuerungs–Meldungen<br />
Meldetext<br />
untere Endstellung<br />
Befehl läuft schon<br />
RM-Zeit abgelaufen<br />
Erfassungssp.EIN<br />
Flattersp. aktiv<br />
Parametr. läuft<br />
Statusänd. ok<br />
Statusänd. negativ<br />
Änderung ok<br />
Änderung nicht ok<br />
AV.Zentrale prüft<br />
Parameter ok<br />
Param. Zeitablauf<br />
Abbruch Störf. akt<br />
Par. restaurieren<br />
Bitte warten...<br />
Parametertest!<br />
RM erreicht<br />
RM negativ<br />
Änderung verworfen<br />
Befehl ok<br />
Wert nicht zuläss.<br />
Meldungsursache<br />
Bei Trafostufen–Stellbefehl, unterste Stufe bereits erreicht<br />
Neuer Befehl wird abgewiesen, da Befehl bereits in Arbeit<br />
Rückmeldung fehlt<br />
Erfassungssperre gesetzt<br />
Flattersperre ist aktiv<br />
Abweisung, da Parameter–Ladevorgang läuft<br />
Statusbefehl ausgeführt<br />
Statusbefehl nicht ausführbar<br />
Markierung ausgeführt<br />
Markierung nicht ausführbar<br />
Auftrag wird zur Prüfung der Anlagenverriegelung zur Zentrale gesendet<br />
Parameteränderung ist ordnungsgemäß übernommen worden<br />
Parameteränderung ist wegen Zeitüberschreitung abgebrochen<br />
worden<br />
Parameteränderung abgebrochen, da während des Parametrierens<br />
ein Störfall aktiv wurde<br />
Als Reaktion eines beim Parametrieren erkannten Fehlers wird<br />
der zuletzt aktive Parametersatz wieder aktiviert<br />
Angestoßener Vorgang läuft und erfordert etwas Zeit<br />
Die geänderten Parameter werden vor Übernahme geprüft<br />
Rückmeldung: Zielstellung erreicht<br />
Rückmeldung: Zielstellung nicht erreicht<br />
Parameteränderung wurde verworfen (z.B. wegen Zeitüberschreitung<br />
oder Störfalls während des Parametrierens)<br />
Positive Abschlussmeldung bei Befehlen<br />
Plausibilitätsfehler im Auftrag<br />
7.4.9 Sonstige Befehle<br />
Das Gerät verfügt über eine serielle Schnittstelle zum Anschluss an übergeordnete<br />
Leitstellen. Das Gerät kann über diese Schnittstelle normierte Befehlstelegramme erhalten<br />
und an die betroffenen Schaltmittel weitergeben, Markierungen setzen oder in<br />
CFC eine Bearbeitung auslösen.<br />
<br />
7-58 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Inbetriebsetzung 8<br />
Dieses Kapitel wendet sich an den erfahrenen Inbetriebsetzer. Er soll mit der Inbetriebsetzung<br />
von Schutz- und Steuereinrichtungen, mit dem Betrieb des Netzes und<br />
mit den Sicherheitsregeln und -vorschriften vertraut sein. Eventuell sind gewisse Anpassungen<br />
der Hardware an die Anlagendaten notwendig. Für die Primärprüfungen<br />
muss das zu schützende Objekt (Leitung, Transformator, usw.) eingeschaltet werden.<br />
8.1 Montage und Anschluss 8-2<br />
8.2 Kontrolle der Anschlüsse 8-25<br />
8.3 Inbetriebsetzung 8-30<br />
8.4 Bereitschalten des Gerätes 8-59<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-1
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8.1 Montage und Anschluss<br />
Warnung!<br />
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Gerätes setzt sachgemäßen Transport,<br />
fachgerechte Lagerung, Aufstellung und Montage unter Beachtung der Warnungen<br />
und Hinweise des Gerätehandbuches voraus.<br />
Insbesondere sind die Allgemeinen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften für das<br />
Arbeiten an Starkstromanlagen (z.B. DIN, VDE, EN, IEC oder andere nationale und<br />
internationale Vorschriften) zu beachten. Nichtbeachtung können Tod, Körperverletzung<br />
oder erheblichen Sachschaden zur Folge haben.<br />
Voraussetzung<br />
Die in Abschnitt 3.2.1 beschriebene Kontrolle der Nenndaten des Gerätes ist durchgeführt<br />
und deren Übereinstimmung mit den Anlagendaten ist kontrolliert.<br />
8.1.1 Montage<br />
Schalttafeleinbau Je nach Ausführung kann die Gehäusegröße 1 / 2 oder 1 / 1 sein. Bei Größe 1 / 2 (Bild 8-<br />
1) sind 4 Abdeckungen und 4 Befestigungslöcher, bei Größe 1 / 1 (Bild 8-2) sind<br />
6 Abdeckungen und 6 Befestigungslöcher vorhanden.<br />
G Die 4 Abdeckungen an den Ecken der Frontkappe abnehmen, bei Größe 1 / 1 zusätzlich<br />
die 2 Abdeckungen jeweils mittig oben und unten. Dadurch werden 4 bzw.<br />
6 Langlöcher im Befestigungswinkel zugänglich.<br />
G Gerät in den Schalttafelausschnitt einschieben und mit 4 bzw. 6 Schrauben befestigen.<br />
Maßbild siehe Abschnitt <strong>10</strong>.20, Bild <strong>10</strong>-5 bzw. <strong>10</strong>-6.<br />
G Die 4 bzw. 6 Abdeckungen wieder aufstecken.<br />
G Solide niederohmige Schutz- und Betriebserde an der Rückseite des Gerätes mit<br />
mindestens einer Schraube M4 anbringen. Der Querschnitt der hierfür verwendeten<br />
Leitung muss dem maximalen angeschlossenen Querschnitt entsprechen, mindestens<br />
jedoch 2,5 mm 2 betragen.<br />
G Anschlüsse über die Steck- oder Schraubanschlüsse an der Gehäuserückwand gemäß<br />
Schaltplan herstellen.<br />
Bei Schraubanschlüssen müssen bei Verwendung von Gabelkabelschuhen oder<br />
bei Direktanschluss vor dem Einführen der Leitungen die Schrauben soweit eingedreht<br />
werden, dass der Schraubenkopf mit der Außenkante des Anschlussmoduls<br />
fluchtet.<br />
Bei Verwendung von Ringkabelschuhen muss dieser in der Anschlusskammer so<br />
zentriert werden, dass das Schraubengewinde in das Loch des Kabelschuhes<br />
passt.<br />
Die Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien und<br />
Zugentlastung gemäß Abschnitt 2.1 sind unbedingt zu beachten.<br />
8-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
Langloch<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
Meßwerte<br />
F2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
Bild 8-1 Schalttafeleinbau eines 7SA522 (Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
Langloch<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
Meßwerte<br />
F2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
+/-<br />
Bild 8-2 Schalttafeleinbau eines 7SA522 (Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-3
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Gestell- und<br />
Schrankeinbau<br />
Bei Gehäusegröße 1 / 2 (Bild 8-3) sind 4 Abdeckkappen und 4 Befestigungslöcher, bei<br />
Größe 1 / 1 (Bild 8-4) sind 6 Abdeckkappen und 6 Befestigungslöcher vorhanden.<br />
Für den Einbau eines Gerätes in ein Gestell oder Schrank werden 2 Winkelschienen<br />
benötigt. Die Bestellnummern stehen im Anhang unter Abschnitt A.1<br />
G Die beiden Winkelschienen im Gestell oder Schrank mit jeweils 4 Schrauben zunächst<br />
lose verschrauben.<br />
G Die 4 Abdeckungen an den Ecken der Frontkappe abnehmen, bei Größe 1 / 1 zusätzlich<br />
die 2 Abdeckungen jeweils mittig oben und unten. Dadurch werden 4 bzw.<br />
6 Langlöcher im Befestigungswinkel zugänglich.<br />
G Gerät mit 4 bzw. 6 Schrauben an den Winkelschienen befestigen.<br />
G Die 4 bzw. 6 Abdeckungen wieder aufstecken.<br />
G Die 8 Schrauben der Winkelschienen im Gestell oder Schrank fest anziehen.<br />
G Solide niederohmige Schutz- und Betriebserde an der Rückseite des Gerätes mit<br />
mindestens einer Schraube M4 anbringen. Der Querschnitt der hierfür verwendeten<br />
Leitung muss dem maximalen angeschlossenen Querschnitt entsprechen, mindestens<br />
jedoch 2,5 mm 2 betragen.<br />
Winkelschiene<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
Meßwerte<br />
F2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
Winkelschiene<br />
Bild 8-3<br />
Montage eines 7SA522 (Gehäusegröße 1 / 2 ) im Gestell oder Schrank<br />
8-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
SIEMENS<br />
RUN<br />
ERROR<br />
SIPROTEC<br />
7SA522<br />
HAUPTMENU 01/04<br />
Meldungen 1<br />
Messwerte 2<br />
MENU<br />
LED<br />
ESC<br />
ENTER<br />
Meldungen<br />
F1<br />
7 8 9<br />
Meßwerte<br />
F2<br />
4<br />
5<br />
6<br />
F3<br />
F4<br />
1 2<br />
0<br />
3<br />
+/-<br />
Bild 8-4<br />
Montage eines 7SA522 (Gehäusegröße 1 / 1 ) im Gestell oder Schrank<br />
G Anschlüsse über die Steck- oder Schraubanschlüsse an der Gehäuserückwand gemäß<br />
Schaltplan herstellen.<br />
Bei Schraubanschlüssen müssen bei Verwendung von Gabelkabelschuhen oder<br />
bei Direktanschluss vor dem Einführen der Leitungen die Schrauben soweit eingedreht<br />
werden, dass der Schraubenkopf mit der Außenkante des Anschlussmoduls<br />
fluchtet.<br />
Bei Verwendung von Ringkabelschuhen muss dieser in der Anschlusskammer so<br />
zentriert werden, dass das Schraubengewinde in das Loch des Kabelschuhes<br />
passt.<br />
Die Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien und<br />
Zugentlastung gemäß Abschnitt 2.1 sind unbedingt zu beachten.<br />
Schalttafelaufbau<br />
G Gerät mit 4 Schrauben auf der Schalttafel festschrauben. Maßbilder siehe Abschnitt<br />
<strong>10</strong>.20, Bild <strong>10</strong>-7 und <strong>10</strong>-8.<br />
G Erdungsklemme des Gerätes mit der Schutzerde der Schalttafel verbinden. Der<br />
Querschnitt der hierfür verwendeten Leitung muss dem maximalen angeschlossenen<br />
Querschnitt entsprechen, mindestens jedoch 2,5 mm 2 betragen.<br />
G Solide niederohmige Betriebserdung (Leitungsquerschnitt ≥ 2,5 mm 2 ) an der seitlichen<br />
Erdungsfläche mit mindestens einer Schraube M4 anbringen.<br />
G Anschlüsse gemäß Schaltplan über die Schraubklemmen, Anschlüsse für LWL und<br />
elektrische Kommunikationsmodule über die Pultgehäuse, herstellen. Dabei unbedingt<br />
die Angaben über maximale Querschnitte, Anzugsdrehmomente, Biegeradien<br />
und Zugentlastung gemäß Abschnitt 2.2 beachten.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-5
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8.1.2 Anschlussvarianten<br />
Übersichtspläne sind im Anhang A.2 dargestellt. Anschlussbeispiele für die Stromund<br />
Spannungswandlerkreise befinden sich im Anhang A.3. Es ist zu überprüfen,<br />
dass die Parametrierung der Anlagendaten 1 (Abschnitt 6.1.1) mit den Anschlüssen<br />
in Übereinstimmung sind.<br />
Ströme<br />
Die Bilder A-15 bis A-18 zeigen Beispiele für die Möglichkeiten der Stromwandleranschlüsse.<br />
Beim Normalanschluss gemäß Bild A-15 muss Adresse 220 I4-WANDLER = eigene<br />
Leitung eingestellt sein, außerdem muss Adresse 221 I4/Iph WDL = 1.000 sein.<br />
Auch beim Anschluss gemäß Bild A-16 muss Adresse 220 I4-WANDLER = eigene<br />
Leitung eingestellt sein, Der Faktor 221 I4/Iph WDL kann von 1 abweichen. Hinweise<br />
zur Berechnung siehe Abschnitt 6.1.1 unter „Stromanschluss“.<br />
Bild A-17 zeigt ein Beispiel für den Anschluss des Erdstromes einer Paralleleitung (für<br />
Parallelleitungskompensation). Adresse 220 I4-WANDLER muss hier Parallelleitung<br />
eingestellt sein. Der Faktor 221 I4/Iph WDL kann von 1 abweichen. Hinweise<br />
zur Berechnung siehe Abschnitt 6.1.1.<br />
Bild A-18 zeigt ein Beispiel für den Anschluss des Erdstromes eines geerdeten Speisetransformators.<br />
Adresse 220 I4-WANDLER muss hier Sternpunkt eingestellt<br />
sein. Hinweise zum Faktor 221 I4/Iph WDL sind ebenfalls Abschnitt 6.1.1 zu entnehmen.<br />
Spannungen<br />
Die Bilder A-19 bis A-21 stellen mögliche Anschlussvarianten für die Spannungswandler<br />
dar.<br />
Beim Normalanschluss gemäß Bild A-19 ist der 4. Spannungs–Messeingang nicht benutzt,<br />
entsprechend muss Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = nicht angeschl. eingestellt<br />
sein. Der Faktor Adresse 211 Uph/Uen WDL muss dennoch auf 1.73 eingestellt<br />
sein (er wird intern für die Umrechnung von Mess- und Störwerten verwendet).<br />
Bild A-20 zeigt ein Beispiel für den zusätzliche Anschluss einer e–n–Wicklung des<br />
Spannungswandlersatzes. Hier muss Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = Uen–Wandler<br />
eingestellt sein. Der Faktor Adresse 211 Uph/Uen WDL richtet sich nach der Übersetzung<br />
der e–n–Wicklung. Hinweise siehe Abschnitt 6.1.1 unter „Spannungsanschluss“.<br />
Bild A-21 zeigt ein Beispiel für den zusätzlichen Anschluss einer anderen, hier der<br />
Sammelschienenspannung (z.B. für Überspannungsschutz oder Synchronkontrolle).<br />
Für Überspannungsschutz muss Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = UX–Wandler eingestellt<br />
sein, für Synchronkontrolle U4-WANDLER = Uss–Wandler. DerFaktorAdresse<br />
215 Ultg/Uss WDL ist nur dann ungleich 1, wenn Leitungswandler und Sammelschienenwandler<br />
unterschiedliche Übersetzung haben. Der Faktor Adresse 211<br />
Uph/Uen WDL muss 1.73 betragen (er wird intern für die Umrechnung von Mess- und<br />
Störwerten verwendet).<br />
Befindet sich zwischen dem Sammelschienenwandlersatz und dem Abzweigwandlersatz<br />
ein Leistungstransformator, muss die vom Transformator hervorgerufene Phasenverschiebung<br />
der Spannungen für die Synchronkontrolle (falls verwendet) berücksichtigt<br />
werden. Kontrollieren Sie in diesem Fall auch die Adressen 212 Uss AN-<br />
SCHL., 214A ϕ Uss-Ultg und 215 Ultg/Uss WDL. Nähere Hinweise und ein Beispiel<br />
finden Sie in Abschnitt 6.1.1 unter „Spannungsanschluss“.<br />
8-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
Binäre Ein- und<br />
Ausgänge<br />
Die Rangiermöglichkeiten der binären Ein- und Ausgänge, also die individuelle Anpassung<br />
an die Anlage, ist im Abschnitt 5.2 beschrieben. Danach richten sich die anlagenseitigen<br />
Anschlüsse. Die Voreinstellungen bei Auslieferung des Gerätes finden<br />
Sie im Anhang A.4. Kontrollieren Sie auch, dass die Beschriftungsstreifen auf der<br />
Front den rangierten Meldefunktionen entsprechen.<br />
Einstellgruppenumschaltung<br />
Soll die Einstellgruppenumschaltung über Binäreingaben vorgenommen werden, so<br />
ist folgendes zu beachten:<br />
• Für die Steuerung von 4 möglichen Einstellgruppen müssen 2 Binäreingaben zur<br />
Verfügung gestellt werden. Diese sind bezeichnet mit „>Param. Wahl1“und„Param.<br />
Wahl2“ und müssen auf 2 physische Binäreingänge rangiert und dadurch<br />
steuerbar sein.<br />
• Für die Steuerung von 2 Einstellgruppen genügt eine Binäreingabe, und zwar<br />
„>Param. Wahl1“, da die nicht rangierte Binäreingabe „Param. Wahl2“ dann als<br />
nicht angesteuert gilt.<br />
• Die Steuersignale müssen dauernd anstehen, damit die gewählte Einstellgruppe<br />
aktiv ist und bleibt.<br />
Die Zuordnung der Binäreingaben zu den Einstellgruppen A bis D ist in Tabelle 8-1<br />
angegeben, während Bild 8-5 ein vereinfachtes Anschlussbeispiel zeigt. Im Beispiel<br />
ist vorausgesetzt, dass die Binäreingaben in Arbeitsstromschaltung, d.h. bei Spannung<br />
aktiv (H–aktiv) rangiert sind.<br />
Tabelle 8-1<br />
Parameterwahl (Einstellgruppenumschaltung) über Binäreingänge<br />
Binäreingabe<br />
>Param. Wahl1 >Param. Wahl2 ergibt aktiv<br />
nein nein Gruppe A<br />
ja nein Gruppe B<br />
nein ja Gruppe C<br />
ja ja Gruppe D<br />
nein=nicht angesteuert<br />
ja = angesteuert<br />
L+<br />
Umschalter für<br />
Einstellgruppe<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
L–<br />
FNr 7<br />
>Param. Wahl1<br />
7SA522<br />
L+<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D L–<br />
FNr 8<br />
>Param. Wahl2<br />
Bild 8-5<br />
Anschlussschema (Beispiel) für Einstellgruppenumschaltung über Binäreingänge<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-7
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Beachten Sie, dass 2 Binäreingänge bzw. 1 Binäreingang und ein Ersatzwiderstand<br />
R in Reihe geschaltet sind. Die Schaltschwelle der Binäreingänge muss also deutlich<br />
unterhalb des halben Nennwertes der Steuergleichspannung bleiben.<br />
Bei Verwendung von zwei Binäreingängen für die Auslösekreisüberwachung müssen<br />
die Eingänge für die Auslösekreisüberwachung potentialfrei, also ungewurzelt sein.<br />
Bei Verwendung von einem Binäreingang ist ein Ersatzwiderstand R einzufügen (siehe<br />
Bild 8-6). Dieser Widerstand R wird in den Kreis des zweiten Leistungsschalterhilfskontaktes<br />
(HiKo2) eingeschleift, um eine Störung auch bei geöffnetem Leistungsschalterhilfskontakt<br />
1 (HiKo1) und zurückgefallenem Kommandorelais erkennen zu<br />
können. Der Widerstand muss in seinem Wert so dimensioniert werden, dass bei geöffnetem<br />
Leistungsschalter (somit ist HiKo1 geöffnet und HiKo2 geschlossen) die<br />
Leistungsschalterspule (LSS) nicht mehr erregt wird und bei gleichzeitig geöffnetem<br />
Kommandorelais der Binäreingang (BE1) noch erregt wird.<br />
L+<br />
U St<br />
7SA522<br />
KR<br />
7SA522<br />
U BE<br />
FNr 6854<br />
>AKU KR 1<br />
LS<br />
Bild 8-6<br />
LSS<br />
L–<br />
HiKo1<br />
R<br />
HiKo2<br />
Legende:<br />
KR — Kommandorelaiskontakt<br />
LS — Leistungsschalter<br />
LSS — Leistungsschalterspule<br />
HiKo1 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Schließer)<br />
HiKo2 — Leistungsschalter–Hilfskontakt (Öffner)<br />
R — Ersatzwiderstand<br />
U St — Steuerspannung (Auslösespannung)<br />
U BE — Eingangsspannung für Binäreingang<br />
Auslösekreisüberwachung mit einem Binäreingang — Beispiel für Auslösekreis<br />
Daraus resultieren für die Dimensionierung ein oberer Grenzwert R max und ein unterer<br />
Grenzwert R min , aus denen als Optimalwert der arithmetische Mittelwert R ausgewählt<br />
werden sollte:<br />
R<br />
=<br />
R max<br />
+ R<br />
--------------------------------- min<br />
2<br />
Damit die Mindestspannung zur Ansteuerung der Binäreingabe sichergestellt ist ergibt<br />
sich für R max :<br />
U St<br />
– U BE min<br />
R max<br />
= ----------------------------------<br />
– R<br />
<br />
LSS<br />
I BE (High)<br />
8-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
Damit die Leistungsschalterspule für o.g. Fall nicht angeregt bleibt, ergibt sich für<br />
R min :<br />
U St<br />
– U LSS (LOW)<br />
R min<br />
= R LSS<br />
⋅ -------------------------------------------<br />
<br />
<br />
<br />
U LSS (LOW)<br />
I BE (HIGH) Konstantstrom bei angesteuerter BE (= 1,7 mA)<br />
U BE min minimale Ansteuerspannung für BE (= 17 V bei Lieferstellung für Nennspannungen 24/<br />
48/60 V; 73 V bei Lieferstellung für Nennspannungen 1<strong>10</strong>/125/220/250 V)<br />
U ST Steuerspannung für Auslösekreis<br />
R LSS ohmscher Widerstand der LS–Spule<br />
U LSS (LOW) maximale Spannung an der LS–Spule, die nicht zur Auslösung führt<br />
Ergibt die Berechnung, dass R max
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8.1.3 Anpassung der Hardware<br />
8.1.3.1 Allgemeines<br />
Eine nachträgliche Anpassung der Hardware an die Anlagenverhältnisse kann z.B.<br />
bezüglich der Steuerspannung für Binäreingaben oder der Terminierung busfähiger<br />
Schnittstellen erforderlich werden. Wenn Sie Anpassungen vornehmen, beachten Sie<br />
auf jeden Fall die Angaben weiter unten in Abschnitt 8.1.3.2 bis 8.1.3.5.<br />
Hilfsspannung<br />
Es gibt verschiedene Eingangsspannungsbereiche für die Hilfsspannung (siehe Bestelldaten<br />
im Anhang A.1). Die Ausführungen für DC 60/1<strong>10</strong>/125 V und DC 1<strong>10</strong>/125/<br />
220/250 V/AC 115 V sind durch Veränderung von Steckbrücken ineinander überführbar.<br />
Die Zuordnung dieser Brücken zu den Nennspannungsbereichen und ihre räumliche<br />
Anordnung auf der Leiterplatte ist weiter unten in Abschnitt 8.1.3.3 unter Randtitel<br />
„Baugruppe(n) C–I/O–1 und C–I/O–<strong>10</strong>“ beschrieben. Bei Lieferung des Gerätes<br />
sind alle Brücken entsprechend den Angaben auf dem Leistungsschild richtig eingestellt<br />
und brauchen nicht verändert zu werden.<br />
Lifekontakt<br />
Der Lifekontakt des Gerätes ist als Wechsler ausgeführt, von dem wahlweise der Öffner<br />
oder der Schließer über eine Steckbrücke (X40) an die Geräteanschlüsse gelegt<br />
werden können. Die Zuordnung der Steckbrücke zur Kontaktart und die räumliche Anordnung<br />
der Brücke ist im Abschnitt 8.1.3.3 unter Randtitel „Baugruppe(n) C–I/O–1<br />
und C–I/O–<strong>10</strong>“ beschrieben“.<br />
Nennströme<br />
Die Eingangsübertrager des Gerätes sind durch Bürdenumschaltung auf 1 A oder 5 A<br />
Nennstrom eingestellt. Die Stellung der Steckbrücken ist werksseitig entsprechend<br />
den Angaben auf dem Leistungsschild erfolgt. Die Zuordnung der Steckbrücken zum<br />
Nennstrom und die räumliche Anordnung der Brücken ist weiter unten in Abschnitt<br />
8.1.3.3 unter Randtitel „Baugruppe C–I/O–2“ beschrieben. Alle Brücken müssen einheitlich<br />
für einen Nennstrom eingestellt sein, d.h. je eine Brücke (X61 bis X64) für jeden<br />
der Eingangsübertrager und zusätzlich die gemeinsame Brücke X60.<br />
Hinweis:<br />
Sollten Sie ausnahmsweise eine Änderung vornehmen, vergessen Sie bitte nicht,<br />
dem Gerät diese Änderung auch über den Parameter 206 IN-GER SEKUNDÄR in<br />
den Anlagendaten (siehe Abschnitt 6.1.1) mitzuteilen.<br />
Steuerspannung<br />
für die Binäreingänge<br />
Im Lieferzustand sind die Binäreingänge so eingestellt, dass als Steuergröße eine<br />
Spannung von der gleichen Höhe wie die Versorgungsspannung vorausgesetzt ist.<br />
Bei abweichenden Nennwerten der anlagenseitigen Steuerspannung kann es notwendig<br />
werden, die Schaltschwelle der Binäreingänge zu verändern.<br />
Um die Schaltschwelle eines Binäreingangs zu ändern, muss jeweils eine Brücke umgesteckt<br />
werden. Die Zuordnung der Brücken zu den Binäreingängen und ihre räumliche<br />
Anordnung ist unten in Abschnitt 8.1.3.3 unter Randtitel „Baugruppe(n) C–I/O–1<br />
und C–I/O–<strong>10</strong>“ beschrieben.<br />
8-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
Hinweis:<br />
Werden Binäreingänge für die Auslösekreisüberwachung eingesetzt, ist zu beachten,<br />
dass zwei Binäreingänge (bzw. ein Binäreingang und ein Ersatzwiderstand) in Reihe<br />
geschaltet sind. Hier muss die Schaltschwelle deutlich unterhalb der halben Nennsteuerspannung<br />
liegen.<br />
Kontaktart für Ausgangsrelais<br />
Ein-/Ausgabebaugruppen können Relais enthalten, deren Kontakt wahlweise als<br />
Schließer oder Öffner eingestellt werden kann. Hierzu ist eine Brücke umzustecken.<br />
Für welche Relais auf welchen Baugruppen das gilt, ist weiter unten in Abschnitt<br />
8.1.3.3 unter Randtitel „Baugruppe(n) C–I/O–1 und C–I/O–<strong>10</strong>“ und „Baugruppe C–I/<br />
O–2“ beschrieben.<br />
Austausch von<br />
Schnittstellen<br />
Die seriellen Schnittstellen sind nur bei Geräten für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
austauschbar. Welche Schnittstellen dies sind und wie sie ausgetauscht werden können,<br />
erfahren Sie in Abschnitt 8.1.3.4 unter Randtitel „Austausch von Schnittstellenmodulen“.<br />
Terminierung busfähiger<br />
Schnittstellen<br />
Für eine sichere Datenübertragung ist der RS485–Bus oder Profibus beim jeweils<br />
letzten Gerät am Bus zu terminieren (Abschlusswiderstände zuschalten). Hierzu sind<br />
auf der Schnittstellen–Leiterplatte Abschlusswiderstände vorgesehen, die durch<br />
Steckbrücken zugeschaltet werden können. Die räumliche Anordnung der Brücken<br />
auf den Schnittstellenmodulen ist weiter unten in Abschnitt 8.1.3.4 unter den Randtiteln<br />
„RS485–Schnittstelle“ und „Profibus–Schnittstelle“ beschrieben. Beide Brücken<br />
müssen stets gleich gesteckt sein.<br />
Im Lieferzustand des Gerätes sind die Abschlusswiderstände ausgeschaltet.<br />
8.1.3.2 Demontage des Gerätes<br />
Wenn Sie Arbeiten an den Leiterplatten vornehmen, wie Kontrolle oder Umstecken<br />
von Schaltelementen oder Austausch von Modulen, gehen Sie wie folgt vor:<br />
Vorsicht!<br />
Änderung von Leiterplattenelementen, die die Nenndaten des Gerätes betreffen, haben<br />
zur Folge, dass die Bestellbezeichnung (MLFB) und die auf dem Typenschild angegebenen<br />
Nennwerte nicht mehr mit dem Gerät übereinstimmen. Sollte in Ausnahmefällen<br />
eine solche Änderung notwendig sein, ist es unerlässlich, dies deutlich und<br />
auffallend auf dem Gerät zu kennzeichnen. Hierfür stehen Klebeschilder zur Verfügung,<br />
die als Zusatztypenschild verwendet werden können.<br />
Die Anordnung der Baugruppen für die Gehäusegröße 1 / 2 geht aus Bild 8-7 hervor,<br />
die für die Gehäusegröße 1 / 1 aus Bild 8-8.<br />
G Arbeitsplatz vorbereiten: Eine für elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) geeignete<br />
Unterlage bereitlegen. Ferner werden folgende Werkzeuge benötigt:<br />
− ein Schraubendreher mit 5 bis 6 mm Klingenbreite,<br />
− ein Kreuzschlitzschraubendreher Pz Größe 1,<br />
− ein Steckschlüssel mit Schlüsselweite 4,5 mm.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-11
Montage und Inbetriebsetzung<br />
G Auf der Rückseite die Schraubbolzen der DSUB–Buchse auf Platz „A“ abschrauben.<br />
Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.<br />
G Besitzt das Gerät neben der Schnittstelle an Platz „A“ weitere Schnittstellen, so müssen<br />
jeweils die diagonal liegenden Schrauben gelöst werden.<br />
Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.<br />
G Die Abdeckungen an der Frontkappe des Gerätes abnehmen und die dann zugänglichen<br />
Schrauben lösen.<br />
G Frontkappe abziehen und vorsichtig zur Seite wegklappen.<br />
Vorsicht!<br />
Elektrostatische Entladungen über die Anschlüsse der Bauelemente, Leiterbahnen<br />
und Steckstifte sind durch vorheriges Berühren von geerdeten Metallteilen unbedingt<br />
zu vermeiden. Schnittstellenanschlüsse nicht unter Spannung stecken oder ziehen!<br />
Die Anordnung der Baugruppen für die Gehäusegröße 1 / 2 geht aus Bild 8-7 und für<br />
die Gehäusegröße 1 / 1 aus Bild 8-8 hervor.<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe C–CPU–1 ()<br />
und der Frontkappe an dieser lösen. Hierzu die Verriegelungen oben und unten am<br />
Steckverbinder auseinander drücken, so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels<br />
herausgedrückt wird.<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe C–CPU–1 ()<br />
und den Ein/Ausgabebaugruppen (je nach Bestellvariante bis ) lösen.<br />
G Baugruppen herausziehen und auf die für elektrostatisch gefährdete Baugruppen<br />
(EGB) geeignete Unterlage legen.<br />
Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau ist zu beachten, dass beim Ziehen der<br />
Prozessorbaugruppe C–CPU–1 auf Grund der vorhandenen Steckverbinder ein gewisser<br />
Kraftaufwand notwendig ist.<br />
G Brücken gemäß den Bildern 8-9 bis 8-11, 8-14, 8-15 und den folgenden Erläuterungen<br />
kontrollieren und ggf. ändern bzw. entfernen.<br />
8-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
Platz 5 Platz 19 Platz 33<br />
Bild 8-7<br />
1 2 3<br />
BE1 bis<br />
BE8<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Prozessorbaugruppe C–CPU–1<br />
Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1<br />
Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–2<br />
7SA522∗–∗A/E/J<br />
Binäreingänge<br />
Frontansicht Gehäusegröße 1 / 2 nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und<br />
verkleinert)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-13
Montage und Inbetriebsetzung<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Prozessorbaugr. C–CPU–1<br />
Ein-/Ausgabebaugr. C–I/O–1<br />
Ein-/Ausgabebaugr. C–I/O–2<br />
4 Ein-/Ausgabebaugr. C–I/O–<strong>10</strong><br />
1 42 1 42<br />
Platz5<br />
Platz 19<br />
Platz33<br />
1 2 2<br />
3<br />
BE17 bis<br />
BE24<br />
BE1 bis<br />
BE8<br />
Platz 19 Platz 33<br />
BE9 bis<br />
BE16<br />
1 2 2<br />
2 3<br />
1<br />
1<br />
2<br />
BE17 bis<br />
BE24<br />
BE1 bis<br />
BE8<br />
BE1 bis<br />
BE8<br />
BE9 bis<br />
BE16<br />
2 4<br />
BE1 bis<br />
BE8<br />
BE9 bis<br />
BE16<br />
2 4<br />
BE9 bis<br />
BE16<br />
3<br />
3<br />
7SA522∗–∗C/G/L<br />
Binäreingänge<br />
7SA522∗–∗D/H/M<br />
Binäreingänge<br />
7SA522∗–∗N/Q/S<br />
Binäreingänge<br />
7SA522∗–∗P/R/T<br />
Binäreingänge<br />
Bild 8-8<br />
Frontansicht Gehäusegröße 1 / 1 nach Entfernen der Frontkappe (vereinfacht und verkleinert)<br />
8-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
8.1.3.3 Schaltelemente auf Leiterplatten<br />
Baugruppe(n)<br />
C–I/O–1 und<br />
C–I/O–<strong>10</strong><br />
Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1 ist in Bild 8-9 dargestellt,<br />
das der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–<strong>10</strong> in Bild 8-<strong>10</strong>.<br />
G Die Stromversorgung befindet sich<br />
bei Gehäusegröße 1 / 2 auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1 ( in Bild 8-7, Platz<br />
19),<br />
bei Gehäusegröße 1 / 1 auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1 ( in Bild 8-8, Platz<br />
33 links).<br />
Die eingestellte Nennspannung der integrierten Stromversorgung wird nach Tabelle<br />
8-2, die Ruhestellung des Lifekontaktes nach Tabelle 8-3 kontrolliert.<br />
Tabelle 8-2<br />
Brückenstellung der Nennspannung der integrierten Stromversorgung auf der<br />
Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1<br />
Nennspannung<br />
Brücke<br />
DC 1<strong>10</strong>/125/220/250 V<br />
DC 60/1<strong>10</strong>/125 V<br />
AC 115 V<br />
DC 24/48 V<br />
X51 1–2 2–3 Brücken<br />
X52 1–2 und 3–4 2–3<br />
X51 bis X53 unbestückt<br />
X53 1–2 2–3<br />
sind ineinander überführbar<br />
nicht änderbar<br />
Tabelle 8-3<br />
Brückenstellung der Ruhestellung des Lifekontaktes auf der Ein-/Ausgabebaugruppe<br />
C–I/O–1<br />
Brücke<br />
Ruhestellung offen (Schließer) Ruhestellung geschlossen (Öffner) Lieferstellung<br />
X40 1–2 2–3 2–3<br />
G Je nach Ausführung können für bestimmte Ausgangsrelais Kontakte vom Schließer<br />
zum Öffner geändert werden (siehe auch Übersichtspläne im Anhang unter Abschnitt<br />
A.2).<br />
Bei den Ausführungen 7SA522∗–∗D/H/M (Gehäusegröße 1 / 1 mit 32 Binärausgängen)<br />
gilt das für die Binärausgaben BA16 und BA24 (Bild 8-8, Platz 19 links und rechts);<br />
Bei den Ausführungen 7SA522∗–∗C/G/L (Gehäusegröße 1 / 1 mit 24 Binärausgängen)<br />
gilt das für die Binärausgabe BA16 (Bild 8-8, Platz 19 rechts);<br />
Bei den Ausführungen 7SA522∗–∗P/R/T (Gehäusegröße 1 / 1 mit 32 Binärausgängen<br />
und Kommandobeschleunigung) gilt das für die Binärausgabe BA24 (Bild 8-8, Platz<br />
19 links).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-15
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Tabelle 8-4 zeigt die Stellung der Brücken für die Kontaktart.<br />
Tabelle 8-4<br />
Brückenstellung für die Kontaktart der Relais für BA16 und BA24 auf der Baugruppe C–I/O–1<br />
Gerät<br />
7SA522∗–∗<br />
D/H/M<br />
Baugruppe für Brücke<br />
Ruhestellung offen<br />
(Schließer)<br />
Ruhestellung geschlossen<br />
(Öffner)<br />
Lieferstellung<br />
Platz 19 links BA16 X40 1–2 2–3 1–2<br />
Platz 19 rechts BA24 X40 1–2 2–3 1–2<br />
C/G/L Platz 19 rechts BA16 X40 1–2 2–3 1–2<br />
P/R/T Platz 19 links BA24 X40 1–2 2–3 1–2<br />
F1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X32<br />
X31<br />
LMH<br />
LMH<br />
LMH<br />
X36<br />
X35<br />
LMH<br />
X34<br />
X33<br />
X51<br />
X30<br />
X29<br />
X40<br />
LMH<br />
X28<br />
X27<br />
LMH<br />
X26<br />
X25<br />
LMH<br />
X24<br />
X23<br />
LMH<br />
X22<br />
X21<br />
3<br />
2<br />
1<br />
X53<br />
1 2 3 4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
X52<br />
entfallen bei C–I/O–1<br />
ohne SV<br />
X73<br />
X72<br />
X71<br />
H<br />
(AD2)<br />
(AD1)<br />
(AD0)<br />
L<br />
entfallen bei C–I/O–1<br />
mit SV<br />
Bild 8-9<br />
Ein-/Ausgabebaugruppe C– I/O–1 mit Darstellung der für die Kontrolle der<br />
Einstellungen notwendigen Brücken<br />
8-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
X73<br />
X72<br />
X71<br />
H<br />
(AD2)<br />
(AD1)<br />
(AD0)<br />
L<br />
LMH<br />
X36<br />
X35<br />
LMH<br />
X34<br />
X33<br />
LMH<br />
X28<br />
X27<br />
X30<br />
X29<br />
X32<br />
X31<br />
LMH<br />
LMH<br />
LMH<br />
X26<br />
X25<br />
LMH<br />
X24<br />
X23<br />
LMH<br />
X22<br />
X21<br />
Bild 8-<strong>10</strong><br />
Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–<strong>10</strong> mit Darstellung der für die Kontrolle der<br />
Einstellungen notwendigen Brücken<br />
G Kontrolle der Steuerspannungen der Binäreingänge:<br />
BE1 bis BE8 (bei Gehäusegröße 1 / 2 ) nach Tabelle 8-5,<br />
BE1 bis BE24 (bei Gehäusegröße 1 / 1 je nach Ausführung) nach Tabelle 8-6.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-17
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Tabelle 8-5<br />
Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE8 auf<br />
den Ein-/Ausgabebaugruppen C–I/O–1 bei Gehäusegröße 1 / 2<br />
Binäreingänge<br />
Platz 19<br />
Brücke Schwelle 17 V 1 ) Schwelle73V 2 ) Schwelle 154 V 3 )<br />
BE1 X21/X22 L M H<br />
BE2 X23/X24 L M H<br />
BE3 X25/X26 L M H<br />
BE4 X27/X28 L M H<br />
BE5 X29/X30 L M H<br />
BE6 X31/X32 L M H<br />
BE7 X33/X34 L M H<br />
BE8 X35/X36 L M H<br />
1 ) Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V<br />
2 ) Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 1<strong>10</strong> bis 250 V und AC 115 V<br />
3 ) Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 220 bis 250 V und AC 115 V<br />
Tabelle 8-6<br />
Brückenstellung der Steuerspannungen der Binäreingänge BE1 bis BE24 auf<br />
den Ein-/Ausgabebaugruppen C–I/O–1 oder C–I/O–<strong>10</strong> bei Gehäusegröße 1 / 1<br />
Platz 33<br />
links<br />
Binäreingänge<br />
Platz 19<br />
rechts<br />
Platz 19<br />
links<br />
Brücke<br />
Schwelle<br />
17 V 1 )<br />
Schwelle<br />
73 V 2 )<br />
Schwelle<br />
154 V 3 )<br />
BE1 BE9 BE17 X21/X22 L M H<br />
BE2 BE<strong>10</strong> BE18 X23/X24 L M H<br />
BE3 BE11 BE19 X25/X26 L M H<br />
BE4 BE12 BE20 X27/X28 L M H<br />
BE5 BE13 BE21 X29/X30 L M H<br />
BE6 BE14 BE22 X31/X32 L M H<br />
BE7 BE15 BE23 X33/X34 L M H<br />
BE8 BE16 BE24 X35/X36 L M H<br />
1 ) Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 24 bis 125 V<br />
2 ) Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 1<strong>10</strong> bis 250 V und AC 115 V<br />
3 ) Lieferstellung für Geräte mit Versorgungsnennspannungen DC 220 bis 250 V und AC 115 V<br />
Tabelle 8-7<br />
Brückenstellung der Baugruppenadressen der Ein-/Ausgabebaugruppen<br />
C–I/O–1 oder C–I/O–<strong>10</strong> bei Gehäusegröße 1 / 1<br />
Brücke<br />
Platz 19<br />
links<br />
Platz 19<br />
rechts<br />
X71 H L<br />
X72 L L<br />
X73 H H<br />
8-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
Montage und Anschluss<br />
Baugruppe C–I/O–2 Das Layout der Leiterplatte für die Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–2 ist in Bild 8-11<br />
dargestellt.<br />
3<br />
2<br />
1<br />
X71<br />
3<br />
2<br />
1<br />
X72<br />
X73<br />
H<br />
L<br />
(AD0)<br />
(AD1)<br />
(AD2)<br />
X63<br />
X62<br />
1A 1 1A 1<br />
23 23<br />
5A<br />
5A<br />
5A 3<br />
1A<br />
X60<br />
T6<br />
T7<br />
2<br />
1<br />
X41<br />
T5<br />
T8<br />
5A 3<br />
1A<br />
5A 3<br />
1A<br />
X61<br />
X64<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Bild 8-11<br />
Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–2 mit Darstellung der für die Kontrolle der Einstellungen<br />
notwendigen Brücken<br />
Der Kontakt des Relais für die Binärausgabe BA13 kann als Schließer oder Öffner<br />
konfiguriert werden (siehe auch Übersichtspläne im Anhang unter Abschnitt A.2):<br />
bei Gehäusegröße 1 / 2 in Bild 8-7, Platz 33,<br />
bei Gehäusegröße 1 / 1 in Bild 8-8, Platz 33 rechts.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-19
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Tabelle 8-8<br />
Brückenstellung für den Kontakt des Relais für BA13<br />
Brücke Ruhestellung offen (Schließer) Ruhestellung geschlossen (Öffner) Lieferstellung<br />
X41 1–2 2–3 1–2<br />
Die eingestellten Nennströme der Strom–Eingangsübertrager werden auf der Ein-/<br />
Ausgabebaugruppe C–I/O–2 kontrolliert. Alle Brücken müssen einheitlich für einen<br />
Nennstrom eingestellt sein, d.h. je eine Brücke (X61 bis X64) für jeden der Eingangsübertrager<br />
und zusätzlich die gemeinsame Brücke X60. Aber: Bei der Ausführung mit<br />
empfindlichem Erdstromeingang (Eingangsübertrager T8) entfällt die Brücke X64.<br />
Die Brücken X71, X72 und X73 auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–2 dienen zur<br />
Einstellung der Busadresse und dürfen nicht umgesteckt werden. Die Tabelle 8-9<br />
zeigt die Brückenstellungen im Lieferzustand.<br />
Einbauplätze:<br />
bei Gehäusegröße 1 / 2 in Bild 8-7, Platz 33,<br />
bei Gehäusegröße 1 / 1 in Bild 8-8, Platz 33 rechts.<br />
Tabelle 8-9<br />
Brücke<br />
X71<br />
X72<br />
X73<br />
Brückenstellung der Baugruppenadressen der Ein-/Ausgabebaugruppe<br />
C–I/O–2<br />
Lieferzustand<br />
1–2 (H)<br />
1–2 (H)<br />
2–3 (L)<br />
8-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
8.1.3.4 Schnittstellenmodule<br />
Austausch von<br />
Schnittstellenmodulen<br />
Die Schnittstellenmodule befinden sich auf der Prozessorbaugruppe C–CPU–1. Bild<br />
8-12 zeigt die Ansicht auf die Leiterplatte mit der Anordnung der Module.<br />
Einbauplatz<br />
(Gehäuserückwand)<br />
Wirkschnittstelle 2<br />
E<br />
Wirkschnittstelle 1<br />
D<br />
Serviceschnittstelle<br />
C<br />
Systemschnittstelle<br />
B<br />
Bild 8-12<br />
Prozessorbaugruppe C–CPU–1 mit Schnittstellenmodulen<br />
Bitte beachten Sie:<br />
• Der Austausch eines Schnittstellenmoduls kann nur bei Geräten im Einbaugehäuse<br />
vorgenommen werden. Geräte im Aufbaugehäuse können nur im Werk umgerüstet<br />
werden.<br />
• Es können nur Schnittstellenmodule eingesetzt werden, mit denen das Gerät auch<br />
entsprechend dem Bestellschlüssel werksseitig bestellbar ist, (siehe auch Anhang<br />
A.1).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-21
Montage und Inbetriebsetzung<br />
• Die Terminierung der busfähigen Schnittstellen gemäß Randtitel „RS485–Schnittstelle“<br />
muss ggf. sichergestellt werden.<br />
Tabelle 8-<strong>10</strong><br />
Austauschmodule für Schnittstellen im Einbaugehäuse<br />
Schnittstelle Einbauplatz Austauschmodul<br />
Systemschnittstelle<br />
Serviceschnittstelle<br />
B<br />
C<br />
nur Schnittstellenmodule mit<br />
denen das Gerät entsprechend<br />
dem Bestellschlüssel werksseitig<br />
bestellbar ist<br />
(siehe Anhang A.1.1).<br />
Wirkschnittstelle 1<br />
Wirkschnittstelle 2<br />
D<br />
E<br />
FO5 bis FO8<br />
Die Bestellnummern der Austauschmodule finden Sie im Anhang unter Abschnitt A.1.1<br />
Zubehör.<br />
RS232–Schnittstelle<br />
Die RS232–Schnittstelle lässt sich nach Bild 8-14 in eine RS485–Schnittstelle umkonfigurieren.<br />
Bild 8-12 zeigt die Ansicht auf die Leiterplatte der C–CPU–1 mit der Anordnung der<br />
Module. Bild 8-13 zeigt die Lage der Steckbrücken der RS232–Schnittstelle auf dem<br />
Schnittstellenmodul.<br />
Abschlusswiderstände werden hier nicht benötigt. Sie sind stets ausgeschaltet.<br />
Brücke<br />
Abschlusswiderstände<br />
ausgeschaltet<br />
X3 1–2 *)<br />
X4 1–2 *)<br />
*) Lieferzustand<br />
8X<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X12<br />
1 2 3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X<strong>10</strong><br />
1 2 3<br />
X11<br />
X3 1 2 3<br />
X6<br />
X7<br />
X4<br />
X5<br />
1 2 3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X13<br />
C53207-<br />
A324-B180<br />
Bild 8-13<br />
Lage der Steckbrücken für die Konfiguration RS232<br />
Mit der Brücke X11 wird die Flusssteuerung, die für die Modem–Kommunikation wichtig<br />
ist, aktiviert.<br />
Tabelle 8-11<br />
Brückenstellung von CTS (Flusssteuerung) auf dem Schnittstellenmodul<br />
Brücke /CTS von der RS232–Schnittstelle /CTS durch /RTS angesteuert<br />
X11 1–2 2–3<br />
*) Lieferzustand<br />
8-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Montage und Anschluss<br />
Brückenstellung 2–3: Der Modem–Anschluss erfolgt in der Anlage üblicherweise<br />
über Sternkoppler oder LWL–Umsetzer, damit stehen die Modemsteuersignale gemäß<br />
RS232 DIN Norm 66020 nicht zur Verfügung. Die Modemsignale werden nicht<br />
benötigt, weil die Verbindung zu den SIPROTEC ® –Geräten immer im Halbduplex–<br />
Modus betrieben wird. Zu verwenden ist das Verbindungskabel mit der Bestellbezeichnung<br />
7XV5<strong>10</strong>0–4.<br />
Brückenstellung 1–2: Mit dieser Einstellung werden die Modemsignale bereitgestellt,<br />
d.h. für direkte RS232–Verbindung zwischen SIPROTEC ® –Gerät und Modem<br />
kann optional auch diese Einstellung gewählt werden. Empfohlen wird hierbei die Verwendung<br />
handlesüblicher RS232–Modemverbindungskabel (Umsetzer 9-polig auf<br />
25-polig).<br />
Hinweis: Bei direktem DIGSI ® 4–Anschluss an die RS232–Schnittstelle muss die<br />
Brücke X11 in Stellung 2–3 gesteckt sein.<br />
RS485–Schnittstelle<br />
Die RS485–Schnittstelle lässt sich nach Bild 8-13 in eine RS232–Schnittstelle umkonfigurieren.<br />
Bei busfähigen Schnittstellen ist beim jeweils letzten Gerät am Bus eine Terminierung<br />
notwendig, d.h. es müssen Abschlusswiderstände zugeschaltet werden. Bei 7SA522<br />
betrifft dies die Variante mit RS485–Schnittstelle.<br />
Die Abschlusswiderstände befinden sich auf dem entsprechenden Schnittstellenmodul,<br />
welches sich auf der Prozessorbaugruppe C–CPU–1 befindet. Bild 8-12 zeigt die<br />
Ansicht auf die Leiterplatte der C–CPU–1 mit der Anordnung der Module.<br />
Das Modul für die RS485–Schnittstelle ist in Bild 8-14 dargestellt, für die Profibus–<br />
Schnittstelle in Bild 8-15.<br />
Es müssen stets beide Brücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände eines<br />
Moduls gleichsinnig gesteckt sein.<br />
Im Lieferzustand sind die Brücken so gesteckt, dass die Abschlusswiderstände ausgeschaltet<br />
sind.<br />
Abschlusswiderstände<br />
Brücke<br />
eingeschaltet ausgeschaltet<br />
X3 2–3 1–2 *)<br />
X4 2–3 1–2 *)<br />
*) Lieferzustand<br />
8X<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X12<br />
1 2 3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X<strong>10</strong><br />
1 2 3<br />
X11<br />
X3 1 2 3<br />
X6<br />
X7<br />
X4<br />
X5<br />
1 2 3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
X13<br />
C53207-<br />
A324-B180<br />
Bild 8-14<br />
Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände der<br />
RS485–Schnittstelle<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-23
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Profibus–Schnittstelle<br />
Brücke<br />
Abschlusswiderstände<br />
eingeschaltet<br />
ausgeschaltet<br />
C53207-A322- 2 3 4<br />
B<strong>10</strong>0<br />
B<strong>10</strong>1<br />
X4 3 2 1<br />
X3 1–2 2–3 *)<br />
X4 1–2 2–3 *)<br />
X3 3 2 1<br />
*) Lieferzustand<br />
Bild 8-15<br />
Lage der Steckbrücken für die Konfiguration der Abschlusswiderstände der<br />
Profibus–Schnittstelle<br />
Eine Realisierung von Abschlusswiderständen kann auch extern erfolgen (z.B. am<br />
Anschlussmodul, siehe Bild 8-16). In diesem Fall müssen die auf dem RS485– bzw.<br />
Profibus–Schnittstellenmodul befindlichen Abschlusswiderstände ausgeschaltet sein.<br />
+5 V<br />
392 Ω<br />
221 Ω<br />
392 Ω<br />
A/A´<br />
B/B´<br />
Bild 8-16<br />
Terminierung der RS485–Schnittstelle (extern)<br />
8.1.3.5 Zusammenbau des Gerätes<br />
Der Zusammenbau des Gerätes wird in folgenden Schritten durchgeführt:<br />
G Baugruppen vorsichtig in das Gehäuse einschieben. Die Einbauplätze der Baugruppen<br />
gehen aus den Bildern 8-7 und 8-8 hervor.<br />
Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau wird empfohlen, beim Stecken der Prozessorbaugruppe<br />
C–CPU–1 auf die Metallwinkel der Module zu drücken, damit das<br />
Einschieben in die Steckverbinder erleichtert wird.<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zuerst auf die Ein-/Ausgabebaugruppen I/O und<br />
dann auf die Prozessorbaugruppe C–CPU–1 aufstecken. Dabei Vorsicht, damit keine<br />
Anschlussstifte verbogen werden! Keine Gewalt anwenden!<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe C–CPU–1 und<br />
der Frontkappe auf den Steckverbinder der Frontkappe aufstecken.<br />
G Verriegelungen der Steckverbinder zusammendrücken.<br />
G Frontkappe aufsetzen und mit den Schrauben wieder am Gehäuse befestigen.<br />
G Die Abdeckungen wieder aufstecken.<br />
G Die Schnittstellen auf der Rückseite des Gerätes wieder festschrauben.<br />
Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.<br />
8-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Kontrolle der Anschlüsse<br />
8.2 Kontrolle der Anschlüsse<br />
8.2.1 Kontrolle der Datenverbindung der seriellen Schnittstellen<br />
Die nachstehenden Tabellen zeigen die Pin–Belegungen der verschiedenen seriellen<br />
Schnittstellen des Gerätes und die der Zeitsynchronisationsschnittstelle.<br />
Bedienschnittstelle<br />
Bei Verwendung der empfohlenen Schnittstellenleitung (Bestellbezeichnung siehe<br />
Anhang A.1) ist die korrekte physische Verbindung zwischen SIPROTEC ® 4–Gerät<br />
und PC bzw. Laptop automatisch sichergestellt.<br />
Systemschnittstelle<br />
Bei Ausführungen mit serieller Schnittstelle zu einer Leitzentrale ist die Datenverbindung<br />
zu kontrollieren. Wichtig ist die visuelle Überprüfung der Zuordnung der Sendeund<br />
Empfangskanäle. Bei der RS232– und der Lichtwellenleiter–Schnittstelle ist jede<br />
Verbindung für eine Übertragungsrichtung bestimmt. Es muss deshalb der Datenausgang<br />
des einen Gerätes mit dem Dateneingang des anderen Gerätes verbunden sein<br />
und umgekehrt.<br />
Bei Datenkabeln sind die Anschlüsse in Anlehnung an DIN 66020 und ISO 21<strong>10</strong> bezeichnet:<br />
− TxD Datenausgang<br />
− RxD Dateneingang<br />
− RTS Sendeaufforderung<br />
− CTS Sendefreigabe<br />
− GND Signal-/Betriebserde<br />
Der Leitungsschirm wird an beiden Leitungsenden geerdet. In extrem EMV–belasteter<br />
Umgebung kann zur Verbesserung der Störfestigkeit der GND in einem separaten,<br />
einzeln geschirmten Adernpaar mitgeführt werden.<br />
Die Lage der Anschlüsse geht aus Abschnitt 2.1.5 Bild 2-16 hervor.<br />
Tabelle 8-12<br />
Belegung der DSUB–Buchse an den verschiedenen Schnittstellen<br />
Pin-Nr. Bedien–SS RS232 RS485 Profibus FMS/DP Slave, DNP3.0, RS485<br />
RS485<br />
1 Schirm (mit Schirmkragen elektrisch verbunden)<br />
2 RxD RxD – – –<br />
3 TxD TxD A/A' (RxD/TxD–N) B/B' (RxD/TxD–P) A<br />
4 – – – CNTR–A (TTL) RTS (TTL Pegel)<br />
5 GND GND C/C' (GND) C/C' (GND) GND1<br />
6 – – – +5 V (belastbar mit < <strong>10</strong>0 mA) VCC1<br />
7 RTS RTS –*) – –<br />
8 CTS CTS B/B' (RxD/TxD–P) A/A' (RxD/TxD–N) B<br />
9 – – – – –<br />
*) Pin 7 trägt auch bei Betrieb als RS485–Schnittstelle das Signal RTS mit RS232–Pegel.<br />
Pin 7 darf deshalb nicht angeschlossen werden!<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-25
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Terminierung<br />
Die RS485–Schnittstelle ist busfähig für Halb–Duplex–Betrieb mit den Signalen A/A'<br />
und B/B' sowie dem gemeinsamen Bezugspotential C/C' (GND). Es ist zu kontrollieren,<br />
dass nur beim letzten Gerät am Bus die Abschlusswiderstände zugeschaltet sind,<br />
bei allen anderen Geräten am Bus aber nicht. Die Brücken für die Abschlusswiderstände<br />
befinden sich auf dem Schnittstellen–Modul RS485 (siehe Bild 8-14) bzw. Profibus<br />
RS485 (siehe Bild 8-15). Die Terminierungswiderstände können auch extern angebracht<br />
sein (siehe Bild 8-16).<br />
Wird der Bus erweitert, muss wieder dafür gesorgt werden, dass nur beim letzten Gerät<br />
am Bus die Abschlusswiderstände zugeschaltet sind, bei allen anderen Geräten<br />
am Bus aber nicht.<br />
Zeitsynchronisationsschnittstelle<br />
Es können wahlweise 5–V–, 12–V– oder 24–V–Zeitsynchronisationssignale verarbeitet<br />
werden, wenn diese an die in Tabelle 8-13 genannten Eingänge geführt werden.<br />
Tabelle 8-13<br />
*) belegt, aber nicht nutzbar<br />
Belegung der DSUB–Buchse der Zeitsynchronisationsschnittstelle<br />
Pin-Nr. Bezeichnung Signalbedeutung<br />
1 P24_TSIG Eingang 24 V<br />
2 P5_TSIG Eingang 5 V<br />
3 M_TSIG Rückleiter<br />
4 M_TSYNC*) Rückleiter*)<br />
5 SCHIRM Schirmpotential<br />
6 – –<br />
7 P12_TSIG Eingang 12 V<br />
8 P_TSYNC*) Eingang 24 V*)<br />
9 SCHIRM Schirmpotential<br />
Lichtwellenleiter Für die Schutzdatenkommunikation siehe Abschnitt 8.2.2.<br />
Die Übertragung über Lichtwellenleiter ist besonders unempfindlich gegen elektromagnetische<br />
Störungen und garantiert von sich aus eine galvanische Trennung der<br />
Verbindung. Sende- und Empfangsanschluss sind durch die Symbole für<br />
Sendeausgang und für Empfangseingang gekennzeichnet.<br />
Die Zeichen–Ruhelage für die Lichtwellenleiterverbindung ist mit „Licht aus“ voreingestellt.<br />
Soll die Zeichen–Ruhelage für die Systemschnittstelle geändert werden, erfolgt<br />
dies mittels Bedienprogramm DIGSI ® 4, wie in Abschnitt 5.4 beschrieben.<br />
Warnung!<br />
Laserstrahlung! Nicht in den Strahl blicken, auch nicht mit optischen Geräten.<br />
Laserklasse 3A gemäß EN 60825–1.<br />
8-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Kontrolle der Anschlüsse<br />
8.2.2 Kontrolle der Schutzdatenkommunikation<br />
Wenn das Gerät über Wirkschnittstellen für digitale Kommunikationsstrecke verfügt ist<br />
die Übertragungsstrecke zu prüfen. Die Schutzdatenkommunikation geht normalerweise<br />
entweder über Lichtwellenleiter direkt von Gerät zu Gerät oder über Kommunikationsumsetzer<br />
und ein allgemeines Kommunikationsnetz oder dediziertes Übertragungsmittel.<br />
Lichtwellenleiter<br />
direkt<br />
Die Sichtkontrolle für direkte Lichtwellenleiterverbindung geschieht wie bei den anderen<br />
Schnittstellen mit LWL–Anschluss. Jede Verbindung ist für eine Übertragungsrichtung<br />
bestimmt. Es muss deshalb der Datenausgang des einen Gerätes mit dem Dateneingang<br />
des anderen Gerätes verbunden sein und umgekehrt. Sende- und Empfangsanschluss<br />
sind durch die Symbole für Sendeausgang und für<br />
Empfangseingang gekennzeichnet. Wichtig ist die visuelle Überprüfung der Zuordnung<br />
der Sende- und Empfangskanäle.<br />
Warnung!<br />
Laserstrahlung! Nicht in den Strahl blicken, auch nicht mit optischen Geräten.<br />
Laserklasse 3A gemäß EN 60825–1.<br />
Bei mehr als zwei Geräten werden die Verbindungen entsprechend der gewählten Topologie<br />
für alle Wirkschnittstellen überprüft.<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
Die Verbindungen zwischen den Geräten und den zugehörigen Kommunikationsumsetzern<br />
werden üblicherweise mit Lichtwellenleitern realisiert. Diese werden wie die<br />
LWL–Direktverbindungen überprüft, und zwar für jede Wirkschnittstelle.<br />
Versichern Sie sich unter Adresse 4502 WS1 VERBINDUNG bzw. 4602 WS2 VERBIN-<br />
DUNG (siehe auch Abschnitt 6.4.2), dass dort die richtige Verbindungsart parametriert<br />
ist.<br />
Weitere Verbindungen<br />
Für die weiteren Verbindungen genügt zunächst eine Sichtkontrolle. Elektrische und<br />
funktionelle Kontrollen werden bei der Inbetriebsetzung (Abschnitt 8.3.4) durchgeführt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-27
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8.2.3 Kontrolle der Anlagenanschlüsse<br />
Warnung!<br />
Die folgenden Kontrollschritte werden teilweise bei Vorhandensein gefährdender<br />
Spannungen durchgeführt. Sie dürfen daher nur durch entsprechend qualifizierte Personen<br />
vorgenommen werden, die mit den Sicherheitsbestimmungen und Vorsichtsmaßnahmen<br />
vertraut sind und diese befolgen.<br />
Vorsicht!<br />
Der Betrieb des Gerätes an einer Batterieladeeinrichtung ohne angeschlossene Batterie<br />
kann zu unzulässig hohen Spannungen und damit zur Zerstörung des Gerätes<br />
führen. Grenzwerte siehe auch Abschnitt <strong>10</strong>.1.2 unter Technische Daten.<br />
Bevor das Gerät erstmalig an Spannung gelegt wird, soll es mindestens zwei Stunden<br />
im Betriebsraum gelegen haben, um einen Temperaturausgleich zu schaffen und<br />
Feuchtigkeit und Betauung zu vermeiden. Die Anschlussprüfungen werden am fertig<br />
montierten Gerät bei abgeschalteter und geerdeter Anlage vorgenommen.<br />
G Schutzschalter der Hilfsspannungsversorgung und der Messspannung müssen ausgeschaltet<br />
sein.<br />
G Durchmessen aller Strom- und Spannungswandlerzuleitungen nach Anlagen- und<br />
Anschlussplan:<br />
G Erdung der Stromwandler richtig?<br />
G Polarität der Stromwandleranschlüsse einheitlich?<br />
G Phasenzuordnung der Stromwandler richtig?<br />
G Erdung der Spannungswandler richtig?<br />
G Polarität der Spannungswandleranschlüsse einheitlich und richtig?<br />
G Phasenzuordnung der Spannungswandler richtig?<br />
G Polarität für Stromeingang I 4 richtig (soweit benutzt), vgl. auch Abschnitt 8.1.2 unter<br />
Randtitel „Ströme“?<br />
G Polarität für Spannungseingang U 4 richtig (soweit benutzt, z.B. für offene Dreieckswicklung<br />
oder Sammelschienenspannung), vgl. auch Abschnitt 8.1.2 unter Randtitel<br />
„Spannungen“?<br />
G Sofern Prüfumschalter für die Sekundärprüfung des Gerätes eingesetzt sind, sind<br />
auch deren Funktionen zu überprüfen, insbesondere, dass in Stellung „Prüfen“ die<br />
Stromwandlersekundärleitungen selbsttätig kurzgeschlossen werden.<br />
G Die Kurzschließer der Anschlusssteckverbinder für die Stromkreise sind zu überprüfen.<br />
Dies kann mit einer Sekundärprüfeinrichtung oder Durchgangsprüfeinrichtung geschehen.<br />
Stellen Sie sicher, dass nicht fälschlich rückwärts über die Stromwandler<br />
oder deren Kurzschließer der Klemmendurchgang vorgetäuscht wird.<br />
G Frontkappe abschrauben (vgl. auch Bild 8-7 bzw. 8-8).<br />
8-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Kontrolle der Anschlüsse<br />
G Flachbandkabel an der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–2 ( in Bild 8-7 bzw. 8-8)<br />
lösen und Baugruppe soweit herausziehen, dass kein Kontakt mit der Steckfassung<br />
am Gehäuse mehr besteht.<br />
G An der Anschlussseite Durchgang prüfen, und zwar für jedes Stromanschlusspaar.<br />
G Baugruppe wieder fest einschieben; Flachbandkabel vorsichtig aufdrücken. Dabei<br />
Vorsicht, damit keine Anschlussstifte verbogen werden! Keine Gewalt anwenden!<br />
G Nochmals an der Anschlussseite Durchgang prüfen, und zwar für jedes Stromanschlusspaar.<br />
G Frontkappe wieder aufsetzen und festschrauben.<br />
G Strommesser in die Hilfsspannungs–Versorgungsleitung einschleifen; Bereich ca.<br />
2,5 A bis 5 A.<br />
G Automat für Hilfsspannung (Versorgung Schutz) einschalten, Spannungshöhe und<br />
ggf. Polarität an den Geräteklemmen bzw. an den Anschlussmodulen kontrollieren.<br />
G Die Stromaufnahme sollte der Ruheleistungsaufnahme des Gerätes entsprechen. Ein<br />
kurzes Ausschlagen des Zeigers ist unbedenklich und zeigt den Ladestromstoß der<br />
Speicherkapazitäten an.<br />
G Automat für die Versorgungs–Hilfsspannung ausschalten.<br />
G Strommesser entfernen; normalen Hilfsspannungsanschluss wiederherstellen.<br />
G Automat für die Versorgungs–Hilfsspannung einschalten.<br />
G Spannungswandlerschutzschalter einschalten.<br />
G Drehfeldsinn an den Geräteklemmen kontrollieren.<br />
G Automaten für Wandlerspannung und Versorgungs–Hilfsspannung ausschalten.<br />
G Auslöseleitungen zu den Leistungsschaltern kontrollieren.<br />
G Einschaltleitungen zu den Leistungsschaltern kontrollieren.<br />
G Steuerleitungen von und zu anderen Geräten kontrollieren.<br />
G Meldeleitungen kontrollieren.<br />
G Automaten wieder einschalten.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-29
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8.3 Inbetriebsetzung<br />
Warnung!<br />
Beim Betrieb elektrischer Geräte stehen zwangsläufig bestimmte Teile dieser Geräte<br />
unter gefährlicher Spannung. Es können deshalb schwere Körperverletzung oder<br />
Sachschaden auftreten, wenn nicht fachgerecht gehandelt wird.<br />
Nur qualifiziertes Personal soll an diesem Gerät arbeiten. Dieses muss gründlich mit<br />
den einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Vorsichtsmaßnahmen sowie den<br />
Warnhinweisen dieses Handbuches vertraut sein.<br />
Vor allem ist zu beachten:<br />
• Vor Anschluss irgendwelcher Verbindungen ist das Gerät am Schutzleiteranschluss<br />
zu erden.<br />
• Gefährliche Spannungen können in allen mit der Spannungsversorgung und mit<br />
den Mess- bzw. Prüfgrößen verbundenen Schaltungsteilen anstehen.<br />
• Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung können gefährliche Spannungen<br />
im Gerät vorhanden sein (Kondensatorspeicher).<br />
• Nach einem Ausschalten der Hilfsspannung soll zur Erzielung definierter Anfangsbedingungen<br />
mit dem Wiedereinschalten der Hilfsspannung mindestens <strong>10</strong> s gewartet<br />
werden.<br />
• Die unter Technische Daten genannten Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden,<br />
auch nicht bei Prüfung und Inbetriebsetzung.<br />
Bei Prüfungen mit einer Sekundärprüfeinrichtung ist darauf zu achten, dass keine anderen<br />
Messgrößen aufgeschaltet sind und die Auslöse- und ggf. Einschaltkommandos<br />
zu den Leistungsschaltern unterbrochen sind, soweit nicht anders angegeben.<br />
GEFAHR!<br />
Die Sekundäranschlüsse der Stromwandler müssen an diesen kurzgeschlossen<br />
sein, bevor die Stromzuleitungen zum Gerät unterbrochen werden!<br />
Ist ein Prüfschalter vorhanden, welcher die Stromwandlersekundärleitungen automatisch<br />
kurzschließt, reicht es aus, diesen in Stellung „Prüfen“ zu bringen, sofern die<br />
Kurzschließer vorher überprüft worden sind.<br />
Für die Inbetriebsetzung müssen auch Schalthandlungen durchgeführt werden. Die<br />
beschriebenen Prüfungen setzen voraus, dass diese gefahrlos durchgeführt werden<br />
können. Sie sind daher nicht für betriebliche Kontrollen gedacht.<br />
Warnung!<br />
Primärversuche dürfen nur von qualifizierten Personen vorgenommen werden, die mit<br />
der Inbetriebnahme von Schutzsystemen, mit dem Betrieb der Anlage und mit den Sicherheitsregeln<br />
und -vorschriften (Schalten, Erden, usw.) vertraut sind.<br />
8-30 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
8.3.1 Testbetrieb und Übertragungssperre ein- und ausschalten<br />
Wenn das Gerät an eine zentrale Leit- oder Speichereinrichtung angeschlossen ist,<br />
können Sie bei einigen der angebotenen Protokolle die Informationen, die zur Leitstelle<br />
übertragen werden, beeinflussen (siehe Tabelle „Protokollabhängige Funktionen“<br />
im Anhang).<br />
Ist der Testbetrieb eingeschaltet, werden von einem SIPROTEC ® 4–Gerät zur Zentralstelle<br />
abgesetzte Meldungen mit einem zusätzlichen Testbit gekennzeichnet, so<br />
dass zu erkennen ist, dass es sich nicht um Meldungen wirklicher Störungen handelt.<br />
Außerdem kann durch Aktivieren der Übertragungssperre bestimmt werden, dass<br />
während eines Testbetriebs überhaupt keine Meldungen über die Systemschnittstelle<br />
übertragen werden.<br />
Wie Testbetrieb und Übertragungssperre aktiviert bzw. deaktiviert werden können, ist<br />
in Abschnitt 7.2.3 beschrieben. Beachten Sie bitte, dass bei der Gerätebearbeitung<br />
mit DIGSI ® 4dieBetriebsartOnline Voraussetzung für die Nutzung dieser Testfunktionen<br />
ist.<br />
8.3.2 Systemschnittstelle testen<br />
Vorbemerkungen<br />
Sofern das Gerät über eine Systemschnittstelle verfügt und diese zur Kommunikation<br />
mit einer Leitzentrale verwendet wird, kann über die DIGSI ® 4–Gerätebedienung getestet<br />
werden, ob Meldungen korrekt übertragen werden. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit<br />
jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.<br />
GEFAHR!<br />
Das Absetzen oder Aufnehmen von Meldungen über die Systemschnittstelle<br />
mittels der Testfunktion ist ein tatsächlicher Informationsaustausch zwischen<br />
SIPROTEC ® –Gerät und Leitstelle. Angeschlossene Betriebsmittel wie beispielsweise<br />
Leistungsschalter oder Trenner können dadurch geschaltet werden!<br />
Hinweis:<br />
Nach Abschluss des Testmodus wird das Gerät einen Erstanlauf durchführen. Damit<br />
werden alle Meldepuffer gelöscht. Ggf. sollten die Meldepuffer zuvor ausgelesen werden.<br />
Der Schnittstellentest wird mit DIGSI ® 4 in der Betriebsart Online durchgeführt:<br />
G Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen; die Bedienfunktionen für das Gerät<br />
erscheinen.<br />
G Anklicken von Test; rechts im Bild erscheint dessen Funktionsauswahl.<br />
G Doppelklicken in der Listenansicht auf Meldungen erzeugen. Die Dialogbox<br />
Meldungen erzeugen wird geöffnet (siehe Bild 8-17).<br />
Aufbau der<br />
Dialogbox<br />
In der Spalte Meldung werden die Displaytexte aller Meldungen angezeigt, die in der<br />
Matrix auf die Systemschnittstelle rangiert wurden. In der Spalte Status SOLL legen<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-31
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Sie für die Meldungen, die getestet werden sollen, einen Wert fest. Je nach Meldungstyp<br />
werden hierfür unterschiedliche Eingabefelder angeboten (z.B. Meldung<br />
kommt/ Meldung geht). Durch Anklicken eines der Felder können Sie aus der Aufklappliste<br />
den gewünschten Wert auswählen.<br />
Bild 8-17<br />
Dialogbox: Meldungen erzeugen — Beispiel<br />
Betriebszustand<br />
ändern<br />
Beim ersten Betätigen einer der Tasten in der Spalte Aktion werden Sie nach dem<br />
Passwort Nr. 6 (für Hardware–Testmenüs) gefragt. Nach korrekter Eingabe des Passwortes<br />
können Sie nun die Meldungen einzeln absetzen. Hierzu klicken Sie auf die<br />
Schaltfläche Senden innerhalb der entsprechenden Zeile. Die zugehörige Meldung<br />
wird abgesetzt und kann nun sowohl in den Betriebsmeldungen des SIPROTEC ® –<br />
Gerätes als auch in der Leitzentrale der Anlage ausgelesen werden.<br />
Die Freigabe für weitere Tests bleibt bestehen, bis die Dialogbox geschlossen wird.<br />
Test in Melderichtung<br />
Für alle Informationen, die zur Leitzentrale übertragen werden sollen, testen sie die<br />
unter Status SOLL in der Aufklappliste angebotenen Möglichkeiten:<br />
G Stellen Sie sicher, dass evtl. durch die Tests hervorgerufene Schalthandlungen gefahrlos<br />
durchgeführt werden können (siehe oben unter GEFAHR!).<br />
G Klicken Sie bei der zu prüfenden Funktion auf Senden und kontrollieren Sie, dass<br />
die entsprechende Information bei der Zentrale ankommt und ggf. die erwartete<br />
Wirkung zeigt. Die Informationen, die normalerweise über Binäreingänge eingekoppelt<br />
werden (erstes Zeichen „>“) werden bei dieser Prozedur ebenfalls zur Zentrale<br />
gemeldet. Die Funktion der Binäreingänge selbst wird getrennt getestet.<br />
Beenden des<br />
Vorgangs<br />
Um den Test der Systemschnittstelle zu beenden, klicken Sie auf Schließen.DieDialogbox<br />
wird geschlossen, das Gerät ist während des daraufhin erfolgenden Erstanlaufes<br />
kurzzeitig nicht betriebsbereit.<br />
Test in Befehlsrichtung<br />
Informationen in Befehlsrichtung müssen von der Zentrale abgegeben werden. Die<br />
richtige Reaktion im Gerät ist zu kontrollieren.<br />
8-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
8.3.3 Schaltzustände der binären Ein-/Ausgänge prüfen<br />
Vorbemerkungen<br />
Mit DIGSI ® 4 können Sie gezielt Binäreingänge, Ausgangsrelais und Leuchtdioden<br />
des SIPROTEC ® 4–Gerätes einzeln ansteuern. So kontrollieren Sie z.B. in der Inbetriebnahmephase<br />
die korrekten Verbindungen zur Anlage. Sie sollten von dieser Testmöglichkeit<br />
jedoch keinesfalls während des „scharfen“ Betriebs Gebrauch machen.<br />
GEFAHR!<br />
Ein Ändern von Schaltzuständen mittels der Testfunktion bewirkt einen tatsächlichen<br />
Wechsel des Betriebszustandes am SIPROTEC ® –Gerät. Angeschlossene<br />
Betriebsmittel (z.B. Leistungsschalter, Trenner) werden dadurch geschaltet!<br />
Hinweis: Nach Abschluss des Hardware–Tests wird das Gerät einen Erstanlauf durchführen.<br />
Damit werden alle Meldepuffer gelöscht. Ggf. sollten die Meldepuffer zuvor<br />
mittels DIGSI ® 4 ausgelesen und gesichert werden.<br />
Der Hardwaretest kann mit DIGSI ® 4 in der Betriebsart Online durchgeführt werden:<br />
G Verzeichnis Online durch Doppelklick öffnen; die Bedienfunktionen für das Gerät<br />
erscheinen.<br />
G Anklicken von Test; rechts im Bild erscheint dessen Funktionsauswahl.<br />
G Doppelklicken in der Listenansicht auf Geräte Ein– und Ausgaben. Die gleichnamige<br />
Dialogbox wird geöffnet (siehe Bild 8-18).<br />
Aufbau der<br />
Dialogbox<br />
Die Dialogbox ist in drei Gruppen unterteilt: BE für Binäreingänge, BA für Binärausgaben<br />
und LED für Leuchtdioden. Jeder dieser Gruppen ist links eine entsprechend beschriftete<br />
Schaltfläche zugeordnet. Durch Doppelklicken auf diese Flächen können<br />
Sie die Einzelinformationen zur zugehörigen Gruppe aus- bzw. einblenden.<br />
In der Spalte Ist wird der derzeitige Zustand der jeweiligen Hardwarekomponente<br />
angezeigt. Die Darstellung erfolgt symbolisch. Die physischen Istzustände der Binäreingänge<br />
und Binärausgänge werden durch die Symbole offener oder geschlossener<br />
Schalterkontakte dargestellt, die der Leuchtdioden durch das Symbol einer aus- oder<br />
eingeschalteten LED.<br />
Der jeweils antivalente Zustand wird in der Spalte Soll dargestellt. Die Anzeige erfolgt<br />
im Klartext.<br />
Die äußerste rechte Spalte zeigt an, welche Befehle oder Meldungen auf die jeweilige<br />
Hardwarekomponente rangiert sind.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-33
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Bild 8-18<br />
Dialogbox Geräte Ein- und Ausgaben — Beispiel<br />
Betriebszustand<br />
ändern<br />
Um den Betriebszustand einer Hardwarekomponente zu ändern, klicken Sie auf die<br />
zugehörige Schaltfläche in der Spalte Soll.<br />
Vor Ausführung des ersten Betriebszustandswechsels wird das Passwort Nr. 6 abgefragt<br />
(sofern bei der Projektierung aktiviert). Nach Eingabe des korrekten Passwortes<br />
wird der Zustandswechsel ausgeführt. Die Freigabe für weitere Zustandswechsel<br />
bleibt bestehen, bis die Dialogbox geschlossen wird.<br />
Test der Ausgangsrelais<br />
Sie können jedes einzelne Ausgangsrelais erregen und damit die Verdrahtung zwischen<br />
Ausgangsrelais des 7SA522 und der Anlage überprüfen, ohne die darauf rangierten<br />
Meldungen erzeugen zu müssen. Sobald Sie den ersten Zustandswechsel für<br />
ein beliebiges Ausgangsrelais angestoßen haben, werden alle Ausgangsrelais von<br />
der geräteseitigen Funktionalität abgetrennt und sind nur noch von der Hardwaretestfunktion<br />
zu betätigen. Das bedeutet z.B., dass ein von einer Schutzfunktion oder einem<br />
Steuerungsbefehl am Bedienfeld herrührender Schaltauftrag an ein Ausgangsrelais<br />
nicht ausgeführt wird.<br />
G Stellen Sie sicher, dass die von den Ausgangsrelais hervorgerufenen Schalthandlungen<br />
gefahrlos durchgeführt werden können (siehe oben unter GEFAHR!).<br />
G Testen Sie jedes Ausgangsrelais über das zugehörige Soll–Feld der Dialogbox.<br />
G Beenden Sie den Testvorgang (siehe unten Randtitel „Beenden des Vorgangs“),<br />
damit nicht bei weiteren Prüfungen unbeabsichtigt Schalthandlungen ausgelöst<br />
werden.<br />
Test der Binäreingänge<br />
Um die Verdrahtung zwischen der Anlage und den Binäreingängen des 7SA522 zu<br />
überprüfen, müssen Sie in der Anlage die Ursache für die Einkopplung auslösen und<br />
die Wirkung am Gerät selbst auslesen.<br />
Hierzu öffnen Sie wieder die Dialogbox Geräte Ein– und Ausgaben, um sich die<br />
physische Stellung der Binäreingabe anzusehen. Das Passwort wird noch nicht benötigt.<br />
G Betätigen Sie in der Anlage jede der Funktionen, die Ursache für die Binäreingaben<br />
sind.<br />
8-34 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
G Prüfen Sie die Reaktion in der Ist–Spalte der Dialogbox. Hierzu müssen Sie die<br />
Dialogbox aktualisieren. Die Möglichkeiten stehen weiter unten unter Randtitel „Aktualisieren<br />
der Anzeige“.<br />
Wenn Sie jedoch die Auswirkungen eines binären Eingangs überprüfen wollen, ohne<br />
wirklich in der Anlage Schalthandlungen vorzunehmen, können Sie dies durch Ansteuerung<br />
einzelner Binäreingänge mit dem Hardwaretest durchführen. Sobald Sie<br />
den ersten Zustandswechsel für einen beliebigen Binäreingang angestoßen und das<br />
Passwort Nr. 6 eingegeben haben, werden alle Binäreingänge von der Anlagenseite<br />
abgetrennt und sind nur noch über die Hardwaretestfunktion zu betätigen.<br />
G Beenden Sie den Testvorgang (siehe unten Randtitel „Beenden des Vorgangs“).<br />
Test der Leuchtdioden<br />
Die LED können Sie in ähnlicher Weise wie die anderen Ein-/Ausgabekomponenten<br />
prüfen. Sobald Sie den ersten Zustandswechsel für eine beliebige Leuchtdiode angestoßen<br />
haben, werden alle Leuchtdioden von der geräteseitigen Funktionalität abgetrennt<br />
und sind nur noch über die Hardwaretestfunktion zu betätigen. Das bedeutet<br />
z.B., dass von einer Schutzfunktion oder durch Betätigen der LED–Resettaste keine<br />
Leuchtdiode mehr zum Leuchten gebracht wird.<br />
Aktualisieren der<br />
Anzeige<br />
Während des Öffnens der Dialogbox Hardware–Testmenüs werden die zu diesem<br />
Zeitpunkt aktuellen Betriebszustände der Hardwarekomponenten eingelesen und angezeigt.<br />
Eine Aktualisierung erfolgt:<br />
− für die jeweilige Hardwarekomponente, wenn ein Befehl zum Wechsel in einen anderen<br />
Betriebszustand erfolgreich durchgeführt wurde,<br />
− für alle Hardwarekomponenten durch Anklicken des Schaltfeldes Aktualisieren,<br />
− für alle Hardwarekomponenten durch zyklische Aktualisierung (Zykluszeit beträgt<br />
20 Sekunden) durch Markieren der Option Zyklisches Aktualisieren.<br />
Beenden des<br />
Vorgangs<br />
Um den Hardwaretest zu beenden, klicken Sie auf Schließen. Die Dialogbox wird<br />
geschlossen. Damit werden alle Hardwarekomponenten wieder in den von den Anlagenverhältnissen<br />
vorgegebenen Betriebszustand zurückversetzt, das Gerät ist während<br />
des daraufhin erfolgenden Erstanlaufes kurzzeitig nicht betriebsbereit.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-35
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8.3.4 Überprüfung der Kommunikationstopologie<br />
Allgemeines<br />
Sie können die Kommunikationstopologie vom Personalcomputer mit DIGSI ® 4 überprüfen.<br />
Sie können den PC örtlich direkt am Gerät über die vordere Bedienschnittstelle oder<br />
die hintere Serviceschnittstelle an das Gerät ankoppeln (Beispiel Bild 8-19). Sie können<br />
sich auch über Modem in das Gerät einwählen, und zwar über die Serviceschnittstelle<br />
(Beispiel Bild 8-20).<br />
7SA522<br />
7SA522<br />
<br />
Bild 8-19<br />
Ankopplung des PC direkt am Gerät — Prinzipbeispiel<br />
7SA522<br />
7SA522<br />
Modem<br />
Modem<br />
<br />
Bild 8-20<br />
Modem<br />
Ankopplung des PC über Modems — Prinzipbeispiel<br />
Überprüfung einer<br />
Verbindung bei<br />
Direktverbindung<br />
Bei zwei Geräten mit einer Lichtwellenleiterverbindung (wie in Bild 8-19 oder 8-20)<br />
wird diese wie folgt überprüft. Bei mehr als zwei Geräten oder wenn zwei Geräte mit<br />
einer Ringtopologie (doppelt) verbunden sind, überprüfen Sie zunächst nur eine Verbindung.<br />
G Beide Geräte an den Enden der Verbindung müssen eingeschaltet sein.<br />
G Überprüfen Sie in den Betriebsmeldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.2) oder spontanen<br />
Meldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.6):<br />
G Liegt die Meldung „WS1 vb m.“ (Wirkschnittstelle 1 verbunden mit, FNr 3243) mit<br />
dem Geräteindex des anderen Gerätes vor, ist die Verbindung aufgebaut und das<br />
Gerät hat das andere erkannt.<br />
G Ist auch die Wirkschnittstelle 2 angeschlossen, erscheint auch für diese die entsprechende<br />
Meldung (FNr 3244).<br />
8-36 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
G Bei fehlerhafter Kommunikationsverbindung finden Sie die Meldung „WS1 STOERUNG“<br />
(FNr 3229) bzw.„WS2 STOERUNG“ (FNr3231) vor. In diesem Fall überprüfen Sie<br />
nochmals die Lichtwellenleiterverbindung:<br />
G Sind die Verbindungen richtig und nirgends vertauscht?<br />
G Sind die Verbindungen mechanisch einwandfrei, unverletzt und die Stecker verriegelt?<br />
G Gegebenenfalls wiederholen Sie die Überprüfung.<br />
Fahren Sie fort mit Randtitel „Konsistenz der Topologie und Parametrierung“.<br />
Überprüfung einer<br />
Verbindung mit<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
Wenn ein Kommunikationsumsetzer verwendet wird, beachten Sie auch die diesem<br />
Gerät beiliegenden Hinweise. Der Kommunikationsumsetzer besitzt eine Test–Stellung,<br />
in der seine Ausgänge auf die Eingänge zurückgekoppelt werden.<br />
Die Verbindungen über den Kommunikationsumsetzer werden mit örtlicher Schleifenbildung<br />
überprüft (Bild 8-21 links).<br />
7SA522<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
lokal<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
fern<br />
optisch KU–1 elektrisch Kommunikationsnetz<br />
elektrisch KU–2 optisch<br />
7SA522<br />
<br />
Bild 8-21<br />
örtlich<br />
Distanzschutzkommunikation über Kommunikationsumsetzer und Kommunikationsnetz — Prinzipbeispiel<br />
G Beide Geräte an den Enden einer Verbindung müssen eingeschaltet sein.<br />
G Konfigurieren Sie zunächst den Kommunikationsumsetzer KU–1:<br />
G Schalten Sie die Hilfsspannung beidpolig ab.<br />
GEFAHR!<br />
Vor dem Öffnen des Kommunikationsumsetzers ist dieser unbedingt von der<br />
Hilfsspannung allpolig zu trennen! Es besteht Lebensgefahr durch spannungsführende<br />
Teile.<br />
G Öffnen Sie den Kommunikationsumsetzer.<br />
G Bringen Sie die Steckbrücken in Stellung für den richtigen Schnittstellentyp und die<br />
richtige Übertragungsrate; diese müssen mit der Parametrierung des 7SA522 übereinstimmen<br />
(Adresse 4502 WS1 VERBINDUNG für Wirkschnittstelle 1 und ggf.<br />
4602 WS2 VERBINDUNG für Wirkschnittstelle 2, siehe auch Abschnitt 6.3.2).<br />
G Bringen Sie den Kommunikationsumsetzer in Test–Stellung (Steckbrücke X32 in<br />
Stellung 2–3).<br />
G Schließen Sie das Gehäuse des Kommunikationsumsetzers.<br />
G Schalten Sie die Hilfsspannung für den Kommunikationsumsetzer ein.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-37
Montage und Inbetriebsetzung<br />
G Die Netzschnittstelle (X.21 oder G.703.1) muss am Kommunikationsumsetzer angeschlossen<br />
sein und arbeiten. Kontrollieren Sie dies an Hand des GOK–Relais des<br />
Kommunikationsumsetzers (Durchgang am Schließer).<br />
G Zieht das GOK–Relais des Kommunikationsumsetzers nicht an, kontrollieren Sie<br />
die Verbindung zwischen Kommunikationsumsetzer und Netz (Kommunikationsgerät).<br />
Vom Kommunikationsgerät muss der richtige Sendetakt an den Kommunikationsumsetzer<br />
ausgegeben werden.<br />
G Stellen Sie am 7SA522 die Schnittstellenparameter um (an der Gerätefront oder mit<br />
DIGSI ® 4):<br />
G Adresse 4502 WS1 VERBINDUNG = LWL direkt, wenn Sie die Wirkschnittstelle<br />
1testen,<br />
G Adresse 4602 WS2 VERBINDUNG = LWL direkt, wenn Sie die Wirkschnittstelle<br />
2testen.<br />
G Überprüfen Sie die Betriebsmeldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.2) oder spontanen<br />
Meldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.6):<br />
G Meldung 3217 „WS1 NET–SPIEGEL KOM“ (WS 1 Netzspiegelung kommend), wenn<br />
Sie die Wirkschnittstelle 1 testen,<br />
G Meldung 3218 „WS2 NET–SPIEGEL KOM“ (WS 2 Netzspiegelung kommend), wenn<br />
Sie die Wirkschnittstelle 2 testen.<br />
G Wenn mit beiden Wirkschnittstellen gearbeitet wird, achten Sie auch darauf, dass<br />
die richtige Schnittstelle des 7SA522 zum richtigen Kommunikationsumsetzer gehört.<br />
G Wird die Meldung nicht abgesetzt, überprüfen Sie:<br />
− Ist der LWL–Sendeausgang des 7SA522 mit dem LWL–Empfangseingang des<br />
Kommunikationsumsetzers richtig verbunden und umgekehrt (keine Vertauschung!)?<br />
− Hat das Gerät 7SA522 das richtige Schnittstellenmodul und ist dieses in Ordnung?<br />
− Sind die Lichtwellenleiter unversehrt?<br />
− Stimmen die Einstellungen am Kommunikationsumsetzer für Schnittstellenart<br />
und Übertragungsrate (siehe oben; beachten Sie den Gefahrenhinweis!)?<br />
G Wiederholen Sie ggf. die Überprüfung nach Richtigstellung.<br />
G Bringen Sie die Schnittstellenparameter am 7SA522 wieder in die richtige Einstellung:<br />
G Adresse 4502 WS1 VERBINDUNG = benötigte Einstellung, wenn Sie die Wirkschnittstelle<br />
1 getestet haben,<br />
G Adresse 4602 WS2 VERBINDUNG = benötigte Einstellung, wenn Sie die Wirkschnittstelle<br />
2 getestet haben.<br />
G Schalten Sie die Hilfsspannung des Kommunikationsumsetzers beidpolig ab. Beachten<br />
Sie obigen Gefahrenhinweis!<br />
G Bringen Sie den Kommunikationsumsetzer wieder in Normalstellung (X32 in Stellung<br />
1–2) und schließen Sie das Gehäuse wieder.<br />
G Schalten Sie die Hilfsspannung des Kommunikationsumsetzers wieder ein.<br />
Führen Sie die vorstehenden Überprüfungen am anderen Ende mit dem dortigen Gerät<br />
und seinem Kommunikationsumsetzer entsprechend durch.<br />
Fahren Sie fort mit Randtitel „Konsistenz der Topologie und Parametrierung“.<br />
8-38 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
Konsistenz der<br />
Topologie und<br />
Parametrierung<br />
Nach den vorstehenden Prüfungen ist die Verbindung eines Gerätepaares — ggf.<br />
einschl. Kommunikationsumsetzer — überprüft und an Hilfsspannung. Die Geräte<br />
nehmen nun selbstständig Kontakt miteinander auf.<br />
G Überprüfen Sie nun die Betriebsmeldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.2) oder spontanen<br />
Meldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.6) des Gerätes, an dem Sie sich gerade<br />
befinden:<br />
G Meldung FNr 3243 „WS1 vb m.“ (Wirkschnittstelle 1 verbunden mit) gefolgt vom<br />
Geräteindex des anderen Gerätes, wenn die Wirkschnittstelle 1 maßgebend ist. Bei<br />
Wirkschnittstelle 2 entsprechend Meldung 3244.<br />
G Sobald die Geräte mindesten einmal miteinander verbunden sind, erscheint die<br />
Meldung FNr 3458 „Kettentopologie“.<br />
G Wenn keine weiteren Geräte an der Gesamttopologie beteiligt sind, erscheint auch<br />
die Meldung FNr 3464 „Topologie komplett“.<br />
G Wenn außerdem die Parametrierung der Geräte konsistent ist, d.h. bei der Einstellung<br />
des Funktionsumfangs (Abschnitt 5.1), der Anlagendaten 1 (6.1.1), der Anlagendaten<br />
2 (6.1.3), der Topologie- und Wirkschnittstellenparameter (Abschnitt<br />
6.4.2) die Voraussetzungen beachtet worden sind, verschwindet außerdem die<br />
Störungsmeldung für die überprüfte Schnittstelle, d.h. FNr 3229 „WS1 STOERUNG“<br />
bzw. FNr 3231 „WS2 STOERUNG“. Die Kommunikations- und Konsistenzprüfung ist<br />
damit abgeschlossen.<br />
G Verschwindet dagegen die Störungsmeldung der überprüften Schnittstelle nicht,<br />
muss der Fehler gefunden und beseitigt werden. Tabelle 8-14 zeigt die Meldungen,<br />
die auf solche Fehler aufmerksam machen.<br />
Tabelle 8-14 Inkonsistenzmeldungen<br />
FNr Kurztext Bedeutung/Abhilfe<br />
3233 DT inkonsistent „Device Table inkonsistent“: Die Indizierung der Geräte ist inkonsistent<br />
(fehlende oder doppelte Nummern, vgl. Abschnitt 6.4.2)<br />
3234 DT ungleich „Device Table ungleich“: Die Geräteidentifikationsnummern der<br />
verschiedenen Geräte sind ungleich (vgl. Abschnitt 6.4.2)<br />
3235 Par. inkonsist. Parametrierung inkonsistent: Für die Geräte wurden unterschiedliche<br />
Funktionsparameter eingestellt, die an allen Enden gleich sein<br />
müssen.<br />
Überprüfung weiterer<br />
Verbindungen<br />
Wenn mehr als zwei Geräte verbunden sind, wenn also das Schutzobjekt mehr als<br />
zwei Enden hat, oder wenn zwei Geräte zu Redundanzzwecken über beide Wirkschnittstellen<br />
miteinander verbunden sind, wiederholen Sie alle Überprüfungen, wie<br />
oben beschrieben, einschließlich der Konsistenzprüfung, für jede der Verbindungsmöglichkeiten.<br />
Wenn alle an der Topologie beteiligten Geräte ordnungsgemäß kommunizieren und<br />
alle Parameter konsistent sind, erscheint die Meldung FNr 3464 „Topologie komplett“.<br />
Wenn Sie eine Ringtopologie haben, muss nach Schließen des Ringes auch die Meldung<br />
FNr 3457 „Ringtopologie“ erscheinen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-39
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Wenn Sie eine Ringtopologie haben, statt der Meldung „Ringtopologie“ abernur<br />
die Meldung „Kettentopologie“ erscheint, ist die Schutzdatenkommunikation zwar<br />
funktionsfähig, aber der Ring ist nicht geschlossen. Überprüfen Sie die noch fehlenden<br />
Verbindung, wie oben beschrieben, einschließlich der Konsistenzprüfung bis alle<br />
Verbindungen zum Ring geschlossen sind.<br />
Es darf keine Störungsmeldung der Wirkschnittstellen mehr anstehen.<br />
8.3.5 Prüfungen für den Leistungsschalterversagerschutz<br />
Wenn das Gerät über den Schalterversagerschutz verfügt und dieser verwendet wird,<br />
ist die Einbindung dieser Schutzfunktion in die Anlage praxisnah zu überprüfen.<br />
Aufgrund der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten und der möglichen Anlagenkonfigurationen<br />
ist eine detaillierte Beschreibung der notwendigen Prüfungen nicht möglich.<br />
Auf jeden Fall sind die örtlichen Gegebenheiten und die Anlagen- und Schutzpläne<br />
zu beachten.<br />
Es wird empfohlen, vor Beginn der Prüfungen den Leistungsschalter des zu prüfenden<br />
Abzweigs beidseitig zu isolieren, d.h., Leitungstrenner und Sammelschienentrenner<br />
sollen offen sein, damit der Schalter gefahrlos geschaltet werden kann.<br />
Vorsicht!<br />
Auch bei den Prüfungen am örtlichen Abzweig–Leistungsschalter kommt es zum Auslösebefehl<br />
für die Sammelschiene. Daher ist zunächst die Auslösung für die umliegenden<br />
Schalter (Sammelschiene) unwirksam zu machen, z.B. durch Abschalten der entsprechenden<br />
Steuerspannungen.<br />
Bis zur endgültigen Einschaltung wird auch das Auslösekommando des Abzweigschutzes<br />
zum Leistungsschalter unterbrochen, damit dieser nur durch den Schalterversagerschutz<br />
ausgelöst werden kann.<br />
Die folgenden Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, können aber auch<br />
Punkte enthalten, die im aktuellen Anwendungsfall zu übergehen sind.<br />
Leistungsschalter–<br />
Hilfskontakte<br />
Wenn Leistungsschalter–Hilfskontakte an das Gerät angeschlossen sind, bilden diese<br />
einen wesentlichen Bestandteil der Sicherheit des Schalterversagerschutzes. Vergewissern<br />
Sie sich, dass die richtige Zuordnung überprüft worden ist (Abschnitt 8.3.3).<br />
Anwurfbedingungen<br />
extern<br />
Wenn der Schalterversagerschutz auch von externen Schutzeinrichtungen gestartet<br />
werden kann, werden die externen Anwurfbedingungen überprüft. Je nach Einstellungen<br />
des Schalterversagerschutzes ist einpolige oder dreipolige Auslösung möglich.<br />
Auch kann es sein, dass nach einpoliger Auslösung der Zwangsgleichlauf des Gerätes<br />
oder des Schalters selbst zu dreipoligen Auslösung führt. Vergewissern Sie sich<br />
daher vorher, wie die Parameter des Schalterversagerschutzes eingestellt sind. Siehe<br />
auch Abschnitt 6.17.2, Adressen 3901 ff.<br />
Damit der Schalterversagerschutz angeworfen werden kann, muss zumindest über<br />
die geprüfte Phase ein Strom fließen. Dies kann ein sekundär eingeprägter Strom<br />
sein.<br />
8-40 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
Nach jedem Anwurf muss die Meldung „SVS Anwurf“ (FNr1461) in den spontanen<br />
Meldungen oder Störfallmeldungen erscheinen.<br />
Nur wenn einpoliger Anwurf möglich:<br />
G Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes einpolig L1:<br />
Binäreingabefunktionen „>SVS Start L1“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (inspontanen<br />
oder Störfallmeldungen). Auslösekommando je nach Parametrierung.<br />
G Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes einpolig L2:<br />
Binäreingabefunktionen „>SVS Start L2“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (inspontanen<br />
oder Störfallmeldungen). Auslösekommando je nach Parametrierung.<br />
G Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes einpolig L3:<br />
Binäreingabefunktionen „>SVS Start L3“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (inspontanen<br />
oder Störfallmeldungen). Auslösekommando je nach Parametrierung.<br />
G Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes dreipolig über alle drei Binäreingaben<br />
L1, L2 und L3:<br />
Binäreingabefunktionen „>SVS Start L1“, „>SVS Start L2“und„>SVS Start<br />
L3“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (in spontanen oder Störfallmeldungen). Auslösekommando<br />
dreipolig.<br />
Für dreipoligen Anwurf:<br />
G Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes dreipolig:<br />
Binäreingabefunktionen „>SVS START 3pol“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (in<br />
spontanen oder Störfallmeldungen). Auslösekommando je nach Parametrierung.<br />
Prüfstrom abschalten.<br />
Falls Start ohne Stromfluss möglich ist<br />
G Anwurf durch Auslösekommando des externen Schutzes ohne Stromfluss:<br />
Binäreingabefunktionen „>SVS STARTohneI“ und ggf. „>SVS Freigabe“ (in<br />
spontanen oder Störfallmeldungen). Auslösekommando je nach Parametrierung.<br />
Sammelschienenauslösung<br />
Für die Prüfung in der Anlage ist besonders wichtig, dass die Verteilung des Auslösekommandos<br />
bei Schalterversagen an die umliegenden Leistungsschalter richtig erfolgt.<br />
Als umliegende Leistungsschalter werden alle die bezeichnet, welche bei Versagen<br />
des Abzweig–Leistungsschalters ausgelöst werden müssen, damit der Kurzschlussstrom<br />
unterbrochen wird. Dies sind also die Leistungsschalter aller Abzweige, über die<br />
die Sammelschiene oder der Sammelschienenabschnitt gespeist werden kann, an<br />
der der kurzschlussbehaftete Abzweig angeschlossen ist.<br />
Eine allgemeine detaillierte Prüfvorschrift kann nicht aufgestellt werden, da die Definition<br />
der umliegenden Leistungsschalter weitgehend vom Aufbau der Schaltanlage abhängig<br />
ist.<br />
Insbesondere bei Mehrfach–Sammelschienen muss die Verteilungslogik für die umliegenden<br />
Leistungsschalter überprüft werden. Hierbei ist für jeden Sammelschienenabschnitt<br />
zu überprüfen, dass im Falle des Versagens des betrachteten Abzweig–<br />
Leistungsschalters alle Leistungsschalter ausgelöst werden, die mit dem gleichen<br />
Sammelschienenabschnitt verbunden sind, und nur diese.<br />
Auslösung des<br />
Gegenendes<br />
Wenn das Auslösekommando des Leistungsschalter–Versagerschutzes auch den<br />
Leistungsschalter am Gegenende des betrachteten Abzweigs auslösen soll, muss<br />
auch der Übertragungskanal für diese Fernauslösung überprüft werden. Dies ge-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-41
Montage und Inbetriebsetzung<br />
schieht zweckmäßig zusammen mit der Übertragung weiterer Signale gemäß Abschnitt<br />
8.3.11.3.<br />
Abschluss<br />
Alle provisorischen Maßnahmen, die für die Prüfung getroffen wurden, sind rückgängig<br />
zu machen, z.B. besondere Schaltzustände, unterbrochene Auslösekommandos,<br />
Änderungen an Einstellwerten oder Ausschalten einzelner Schutzfunktionen.<br />
8.3.6 Strom-, Spannungs- und Drehfeldprüfung<br />
≥<strong>10</strong> % Laststrom<br />
Die Anschlüsse der Strom- und Spannungswandler werden mit Primärgrößen überprüft.<br />
Dazu ist Laststrom von mindestens <strong>10</strong> % Nennstrom erforderlich. Die Leitung<br />
wird eingeschaltet und bleibt für die Dauer der Messungen eingeschaltet.<br />
Bei richtigem Anschluss der Messkreise spricht keine der Messwertüberwachungen<br />
im Gerät an. Sollte doch eine Störungsmeldung vorliegen, so kann in den Betriebsmeldungen<br />
nachgesehen werden, welche Ursachen in Frage kommen (siehe auch<br />
Abschnitt 7.1.1.2).<br />
Bei Stromsummen- oder Spannungssummenfehler sind die Anpassungsfaktoren (Abschnitt<br />
6.1.1) zu überprüfen.<br />
Bei Meldung von den Symmetrieüberwachungen ist es möglich, dass tatsächlich Unsymmetrien<br />
von der Leitung vorliegen. Sind diese normaler Betriebsfall, wird die entsprechende<br />
Überwachungsfunktion unempfindlicher eingestellt (siehe Abschnitt<br />
6.18).<br />
Beträge<br />
Ströme und Spannungen können im Anzeigenfeld auf der Front bzw. über die Bedienschnittstelle<br />
mittels Personalcomputer abgelesen und mit den tatsächlichen Messgrößen<br />
verglichen werden (siehe auch Abschnitt 7.1.3.1), als Primär- und Sekundärgrößen.<br />
Sind die Messgrößen nicht plausibel, müssen die Anschlüsse nach Abschalten der<br />
Leitung und Kurzschließen der Stromwandler kontrolliert und berichtigt werden. Die<br />
Messungen sind dann zu wiederholen.<br />
Drehfeldrichtung<br />
Das Drehfeld muss dem parametrierten Drehfeld entsprechen, in der Regel rechtsdrehend.<br />
Hat das Netz ein Linksdrehfeld, muss dies bei der Einstellung der Anlagendaten<br />
berücksichtigt worden sein (Adresse 235 PHASENFOLGE, siehe Abschnitt 6.1.1). Bei<br />
falschem Drehsinn wird „Stör. Ph–Folge“ (FNr171) gemeldet. Die Phasenzuordnung<br />
der Messgrößen ist zu überprüfen und ggf. nach Abschalten der Leitung und<br />
Kurzschließen der Stromwandler zu berichtigen. Die Messung ist dann zu wiederholen.<br />
Spannungswandler–Schutzschalter<br />
Spannungswandler–Schutzschalter des Abzweigs ausschalten. Unter den Betriebsmesswerten<br />
(Abschnitt 7.1.3.1) erscheinen für die Spannungen Werte nahe 0 (geringfügige<br />
Spannungswerte sind unbedeutend).<br />
Man überzeugt sich in den spontanen Meldungen (Abschnitt 7.1.1.6), dass der<br />
Schutzschalterfall bemerkt wurde (Meldung „>U–Wdl.–Aut. KOM“ in den spontanen<br />
Meldungen). Vorausgesetzt ist natürlich, dass die Stellung des Spannungswandler–<br />
Schutzschalters über Binäreingang an das Gerät gemeldet wird.<br />
8-42 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
Schutzschalter wieder einschalten: Die obigen Meldungen erscheinen unter den<br />
spontanen Meldungen als „gehend“, d.h. „>U–Wdl.–Aut. GEH“).<br />
Sollte eine der Meldungen nicht erscheinen, sind Anschluss und Rangierung dieser<br />
Signale (Abschnitt 5.2.4) zu kontrollieren.<br />
Sind „KOM“–Vermerk und „GEH“–Vermerk vertauscht, muss die Kontaktart (H–aktiv<br />
oder L–aktiv) kontrolliert und berichtigt werden (Abschnitt 5.2.4).<br />
Wird eine Sammelschienenspannung verwendet (für Spannungsschutz oder Synchronkontrolle)<br />
und ist der zugeordnete Spannungswandler–Hilfskontakt an das Gerät<br />
angeschlossen, ist auch dessen Funktion zu überprüfen:<br />
Bei ausgeschaltetem Schutzschalter Meldung „>Uss–Wdl.–Aut. KOM“, nach Einschalten<br />
des Schutzschalters Meldung „>Uss–Wdl.–Aut. GEH“.<br />
Die Leitung wird wieder abgeschaltet.<br />
8.3.7 Richtungsprüfung mit Laststrom<br />
≥<strong>10</strong> % Laststrom<br />
Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die<br />
zu schützende Leitung geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung<br />
muss ein Laststrom von mindestens 0,1·I N fließen; er sollte ohmisch bis ohmisch–induktiv<br />
sein. Die Richtung des Laststromes muss bekannt sein. Im Zweifel sind Maschen-<br />
oder Ringnetze aufzutrennen. Die Leitung bleibt für die Dauer der Messungen<br />
eingeschaltet.<br />
Die Richtung kann unmittelbar aus den Betriebsmesswerten hergeleitet werden. Zunächst<br />
überzeugt man sich, dass die Leistungsmesswerte der Leistungsrichtung entsprechen.<br />
Dabei ist hier vom Normalfall ausgegangen, dass die Vorwärtsrichtung<br />
(Messrichtung) von der Sammelschiene in Richtung Leitung geht (Bild 8-22).<br />
P positiv, wenn Wirkleistung in die Leitung fließt,<br />
P negativ, wenn Wirkleistung zur Sammelschiene fließt,<br />
Q positiv, wenn induktive Blindleistung in die Leitung fließt,<br />
Q negativ, wenn induktive Blindleistung zur Sammelschiene fließt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-43
Montage und Inbetriebsetzung<br />
S Last<br />
P<br />
Positive Wirkleistung<br />
in Leitungsrichtung<br />
jQ<br />
Positive Blindleistung<br />
in Leitungsrichtung<br />
NegativeBlindleistung<br />
in Leitungsrichtung<br />
Bild 8-22<br />
Lastscheinleistung<br />
Die Leistungsmessung gibt einen ersten Hinweis auf die richtige Polarität der Messgrößen<br />
insgesamt. Haben sowohl Wirk- als auch Blindleistung falsche Vorzeichen, so<br />
ist die Polarität gemäß Adresse 201 I-WDL STERNPKT. zu kontrollieren und richtigzustellen.<br />
Die Leistungsmessung allein kann aber noch nicht alle Anschlussfehler erkennen.<br />
Deshalb werden weiterhin die Impedanzen aller sechs Leiterschleifen ausgelesen.<br />
Diese befinden sich ebenfalls in den Betriebsmesswerten (Abschnitt 7.1.3.1), als Primär-<br />
und Sekundärgrößen.<br />
Alle sechs Messschleifen müssen die gleichen Impedanzkomponenten (R und X) anzeigen.<br />
Geringfügige Abweichungen können durch Unsymmetrien der Messgrößen<br />
vorkommen. Außerdem gilt bei ohmisch–induktiver Leistung für alle Impedanzen<br />
R, X beide positiv, wenn Leistung in die Leitung fließt,<br />
R, X beide negativ, wenn Leistung zur Sammelschiene fließt.<br />
Dabei ist hier vom Normalfall ausgegangen, dass die Vorwärtsrichtung (Messrichtung)<br />
von der Sammelschiene in Richtung Leitung geht. Bei kapazitiver Last, verursacht<br />
z.B. durch untererregte Generatoren oder durch Ladeströme, können die X–<br />
Komponenten auch alle umgekehrtes Vorzeichen haben.<br />
Treten nennenswert unterschiedliche Werte in den verschiedenen Schleifen auf oder<br />
sind die jeweiligen Vorzeichen unterschiedlich, so sind einzelne Phasen in den Stromoder<br />
Spannungswandlerzuleitungen vertauscht oder nicht richtig angeschlossen,<br />
oder die Phasenzuordnung ist falsch. Nach Abschalten der Leitung und Kurzschließen<br />
der Stromwandler sind die Anschlüsse zu kontrollieren und zu berichtigen. Die Messungen<br />
sind dann zu wiederholen.<br />
Zum Schluss wird die Leitung wieder abgeschaltet.<br />
8-44 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
8.3.8 Polaritätsprüfung für den Spannungseingang U 4<br />
Je nach Verwendung des Spannungs–Messeingangs U 4 ist eine Polaritätsprüfung<br />
notwendig. Ist an diesem Eingang keine Messspannung angeschlossen, ist dieser Abschnitt<br />
ohne Belang.<br />
Wird der Eingang U 4 für die Messung einer Spannung für Überspannungsschutz verwendet<br />
(Anlagendaten 1 Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = UX–WANDLER), ist keine Polaritätsprüfung<br />
erforderlich, da die Polarität hier ohne Belang ist. Der Spannungsbetrag<br />
wurde gemäß Abschnitt 8.3.6 geprüft.<br />
Wird der Eingang U 4 für die Messung der Verlagerungsspannung U en verwendet (Anlagendaten<br />
1 Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = Uen–WANDLER), wird die Polarität zusammen<br />
mit der Stromprüfung gemäß Abschnitt 8.3.9 überprüft.<br />
Wird der Eingang U 4 für die Messung einer Sammelschienenspannung für Synchronkontrolle<br />
verwendet (Anlagendaten 1 Adresse 2<strong>10</strong> U4-WANDLER = Uss–WANDLER),<br />
ist die Polarität mit Hilfe der Synchronkontrollfunktion wie folgt zu überprüfen:<br />
Nur für Synchronkontrolle<br />
Das Gerät muss über die Synchron- und Spannungskontrolle verfügen und diese<br />
muss unter Adresse 135 vorhanden projektiert sein (siehe Abschnitt 5.1).<br />
Die von der Sammelschiene angeschlossene Spannung Uss muss unter Adresse 212<br />
Uss ANSCHL. richtig angegeben sein (siehe Abschnitt 6.1.1).<br />
Liegt kein Transformator zwischen den beiden Messstellen, muss Adresse 214A ϕ<br />
Uss-Ultg auf 0° eingestellt sein (siehe Abschnitt 6.1.1).<br />
Wird dagegen über einen Transformator gemessen, muss dieser Winkel der Phasendrehung<br />
durch die Schaltgruppe des Transformators entsprechen, und zwar vom Abzweig<br />
in Richtung Sammelschiene gesehen. Ein Beispiel ist in Abschnitt 6.1.1 gegeben.<br />
Gegebenenfalls müssen unterschiedliche Übersetzungen der Wandler von Sammelschiene<br />
und Abzweig unter Adresse 215 Ultg/Uss WDL berücksichtigt sein.<br />
Die Synchron- und Spannungskontrolle muss unter Adresse 3501 SYNCH-KONTR.<br />
Eingeschaltet sein.<br />
Eine zusätzliche Hilfe bei der Anschlusskontrolle sind die Meldungen 2947 „Sync.<br />
Udiff>“ und 2949 „Sync. PHIdiff>“ in den spontanen Meldungen.<br />
G Leistungsschalter ist offen. Der Abzweig ist spannungslos. Die Schutzschalter beider<br />
Spannungswandlerkreise sind einzuschalten.<br />
G Für die Synchronkontrolle wird das Programm DURCHST. = Ja (Adresse 3519)eingestellt;<br />
die übrigen Programme (Adressen 3515A bis 3518) stehen auf Nein.<br />
G Über Binäreingabe (FNr 2906 „>Sync. Messanf.“) wird eine Messanforderung<br />
eingegeben. Die Synchronkontrolle muss Freigabe erteilen (Meldung „Sync.<br />
EIN–Frei“, FNr 2951). Ist das nicht der Fall, kontrolliert man nochmals alle relevanten<br />
Parameter (Synchronkontrolle richtig projektiert und eingeschaltet, siehe<br />
Abschnitte 5.1, 6.1.1 und 6.14.2).<br />
G Adresse 3519 DURCHST. auf Nein stellen.<br />
G Nun wird bei offenem Leitungstrenner der Leistungsschalter zugeschaltet (siehe<br />
Bild 8-23). Beide Spannungswandler erhalten so die gleiche Spannung.<br />
G Für die Synchronkontrolle wird das Programm SYNCHRON = Ja (Adresse 3515A)<br />
eingestellt.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-45
Montage und Inbetriebsetzung<br />
G Über Binäreingabe (FNr 2906 „>Sync. Messanf.“) wird eine Messanforderung<br />
eingegeben. Die Synchronkontrolle muss Freigabe erteilen (Meldung „Sync.<br />
EIN–Frei“, FNr 2951).<br />
Sammelschiene<br />
U ss<br />
U 4<br />
4 7SA522<br />
U Ltg<br />
Bild 8-23<br />
Abzweig<br />
Messspannungen zur Synchronkontrolle<br />
G Ist das nicht der Fall, kontrolliert man zunächst, ob eine der vorgenannten Meldungen<br />
2947 „Sync. Udiff>“oder2949 „Sync. PHIdiff>“ in den spontanen Meldungen<br />
vorliegen.<br />
Die Meldung „Sync. Udiff>“ lässt darauf schließen, dass die Betragsanpassung<br />
nicht korrekt ist. Kontrollieren Sie Adresse 215 Ultg/Uss WDL und berechnen Sie<br />
den Anpassungsfaktor ggf. neu.<br />
Die Meldung „Sync. PHIdiff>“ lässt darauf schließen, dass die Anschlussanpassung<br />
von der Sammelschiene nicht mit der unter Adresse 212 Uss ANSCHL.<br />
(siehe Abschnitt 6.1.1) parametrierte übereinstimmt. Bei Messung über einen<br />
Transformator ist auch Adresse 214A ϕ Uss-Ultg zu kontrollieren; diese muss die<br />
Schaltgruppe anpassen (siehe Abschnitt 6.1.1). Sind diese richtig, liegt wahrscheinlich<br />
eine Verpolung der Spannungswandleranschlüsse für Uss vor.<br />
G Für die Synchronkontrolle wird das Programm Sync.Uss = Ja (Adresse<br />
3517) und SYNCHRON = Ja (Adresse 3515A) eingestellt.<br />
G Spannungswandler–Schutzschalter der Sammelschienenspannung ausschalten.<br />
G Über Binäreingabe (FNr 2906 „>Sync. Messanf.“) wird eine Messanforderung<br />
eingegeben. Es erfolgt keine Einschaltfreigabe. Wenn doch, ist der Spannungswandler–Schutzschalter<br />
für die Sammelschienenspannung nicht rangiert. Klären<br />
Sie, ob dies Sollfunktion ist und überprüfen Sie ggf. die Binäreingabe „>Uss–<br />
Wdl.–Aut.“ (FNr0362).<br />
G Spannungswandler–Schutzschalter der Sammelschienenspannung wieder einschalten.<br />
G Leistungsschalter öffnen.<br />
G Für die Synchronkontrolle wird das Programm Sync.Uss>Ultg< = Ja (Adresse<br />
3516) und Sync.Uss = Nein (Adresse 3517) eingestellt.<br />
G Über Binäreingabe (FNr 2906 „>Sync. Messanf.“) wird eine Messanforderung<br />
eingegeben. Die Synchronkontrolle muss Freigabe erteilen (Meldung „Sync.<br />
EIN–Frei“, FNr 2951). Ist das nicht der Fall, kontrollieren Sie nochmals sorgfältig<br />
alle Spannungsanschlüsse und die zugehörigen Parameter nach Abschnitt 6.1.1.<br />
G Spannungswandler–Schutzschalter der Abzweigspannung ausschalten.<br />
8-46 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
G Über Binäreingabe (FNr 2906 „>Sync. Messanf.“) wird eine Messanforderung<br />
eingegeben. Es erfolgt keine Einschalt-Freigabe.<br />
G Spannungswandler–Schutzschalter der Abzweigspannung wieder einschalten.<br />
Adressen 3515A bis 3519 richtigstellen, da sie für die Prüfung verändert worden sind.<br />
Wenn die Rangierung von LED oder Melderelais für die Prüfung geändert wurde, ist<br />
auch diese wieder richtigzustellen.<br />
8.3.9 Polaritätsprüfung für den Stromeingang I 4<br />
Beim Standardanschluss des Gerätes, wenn der Stromeingang I 4 am Sternpunkt des<br />
Stromwandlersatzes angeschlossen ist (siehe auch Anschlussschaltbild im Anhang,<br />
Bild A-15), ergibt sich die richtige Polarität des Erdstrompfades in der Regel von<br />
selbst.<br />
Wird jedoch der Strom I 4 von einem gesonderten Summenstromwandler oder einer<br />
anderen Messstelle, z.B. Transformatorsternpunktstrom oder Erstrom einer Parallelleitung<br />
zugeführt, ist eine zusätzliche Richtungsprüfung für diesen Strom notwendig.<br />
Die Prüfung wird bei unterbrochenem Auslösekreis mit primärem Laststrom durchgeführt.<br />
Dabei ist anzumerken, dass bei allen Simulationen, die nicht exakt den praktischen<br />
Fällen entsprechen, durch Unsymmetrien der Messgrößen die Messgrößenüberwachungen<br />
ansprechen können. Diese sind also bei solchen Prüfungen zu ignorieren.<br />
GEFAHR!<br />
Arbeiten an den Messwandlern erfordern höchste Vorsichtsmaßnahmen!<br />
Stromwandler kurzschließen, bevor irgendwelche Stromzuleitungen zum Gerät<br />
unterbrochen werden!<br />
I 4 von eigener<br />
Leitung<br />
Zur Bildung einer Verlagerungsspannung wird die e–n–Wicklung einer Phase des<br />
Spannungswandlersatzes (z.B. L1) umgangen (siehe Bild 8-24). Ist kein Anschluss an<br />
den e–n–Wicklungen der Spannungswandler vorgesehen, wird die entsprechende<br />
Phase sekundärseitig unterbrochen. Über den Strompfad wird nur der Strom desjenigen<br />
Wandlers geleitet, in dessen Phase die Spannung im Spannungspfad fehlt; die<br />
anderen beiden Stromwandler sind kurzgeschlossen. Wird in die Leitung ohmisch–induktive<br />
Last transportiert, bestehen für den Schutz prinzipiell die gleichen Verhältnisse<br />
wie bei einem Erdkurzschluss in Leitungsrichtung.<br />
Mindesten eine der Stufen des Erdkurzschlussschutzes muss gerichtet eingestellt<br />
sein (Adressen 31xx des Erdkurzschlussschutzes). Deren Ansprechwert muss vom<br />
Laststrom der Leitung überschritten werden; nötigenfalls wird der Anregewert niedriger<br />
eingestellt. Notieren Sie sich, welche Parameter Sie verändert haben.<br />
Nach Einschalten der Leitung und wieder Abschalten Richtungsanzeige kontrollieren:<br />
In den Störfallmeldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.3) müssen mindestens die Meldungen<br />
„EF G–Anr“ und„EF Anr vorw.“ enthalten sein. Fehlt die gerichtete Anregung,<br />
so liegt entweder beim Erdstromanschluss oder beim Anschluss der Verlagerungsspannung<br />
ein Anschlussfehler vor. Wird die falsche Richtung angegeben, fließt<br />
entweder die Leistung von der Leitung zur Sammelschiene oder der Erdstrompfad ist<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-47
Montage und Inbetriebsetzung<br />
verpolt. Im letzteren Fall ist der Anschluss nach Abschalten der Leitung und Kurzschließen<br />
der Stromwandler richtigzustellen.<br />
Sammelschiene<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
(alternativ hier<br />
auftrennen)<br />
eine Phase<br />
umgehen<br />
e<br />
n<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
U e<br />
U n<br />
U L1 U L2 U L3 U N<br />
I L1 '<br />
I L2 '<br />
I L3 '<br />
I 4<br />
I 4 '<br />
7SA522<br />
Bild 8-24<br />
Leitung<br />
Polaritätsprüfung für I 4 , Beispiel für Stromwandlersatz in Holmgreen–Schaltung<br />
Fehlt die Anregemeldung überhaupt, so ist möglicherweise der gemessene Erdstrom<br />
zu gering.<br />
Achtung! Wenn für diese Prüfung Parameter verändert wurden, sind diese zum<br />
Schluss wieder auf den Sollzustand einzustellen!<br />
I 4 von Parallelleitung<br />
Ist I 4 der Strom einer Parallelleitung, wird vorstehende Prozedur mit dem Stromwandlersatz<br />
der Parallelleitung durchgeführt (Bild 8-25). Hier wird ähnlich wie im vorigen<br />
Absatz verfahren, jedoch ein einphasiger Strom von der Parallelleitung eingekoppelt.<br />
Die Parallelleitung muss, die eigene Leitung sollte Laststrom führen. Die Leitungen<br />
bleiben für die Dauer der Messung eingeschaltet.<br />
Bei richtiger Polung des Erdstromes der Parallelleitung muss die gemessene Impedanz<br />
der geprüften Schleife (im Beispiel Bild 8-25 L1–E) durch den Parallelleitungseinfluss<br />
kleiner werden. Die Impedanz kann in den Betriebsmesswerten (Abschnitt<br />
7.1.3.1), als Primär- und Sekundärgrößen, ausgelesen werden.<br />
Vergrößert sich dagegen die Impedanz gegenüber der Messung ohne Parallelleitung,<br />
ist der Strommesseingang I 4 verpolt. Nach Abschalten beider Leitungen und Kurzschließen<br />
der Stromwandler sind die Anschlüsse zu kontrollieren und richtigzustellen.<br />
Die Messung wird danach wiederholt.<br />
8-48 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
Sammelschiene<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
(alternativ hier<br />
auftrennen)<br />
eine Phase<br />
umgehen<br />
e<br />
n<br />
U e<br />
U n<br />
U L1 U L2 U L3 U N<br />
I L1<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L2<br />
I L3<br />
I L1 '<br />
I L2 '<br />
I L3 '<br />
7SA522<br />
I L3<br />
I L1 '<br />
I L2 '<br />
I L3 '<br />
I 4<br />
I 4 '<br />
7SA522<br />
(Prüfling)<br />
Parallelleitung<br />
Leitung<br />
Bild 8-25<br />
Polaritätsprüfung für I 4 , Beispiel für Erdstrom einer Parallelleitung<br />
I 4 von einem Transformatorsternpunkt<br />
Ist I 4 der Erdstrom von der Sternpunktzuführung eines geerdeten Transformators, der<br />
zur Richtungsbestimmung des Erdkurzschlussschutzes herangezogen wird, kann die<br />
Polaritätskontrolle nur mit einem Nullstrom über den Transformator durchgeführt werden.<br />
Hierzu wird eine Prüfspannungsquelle (einphasige Niederspannung) benötigt.<br />
Vorsicht!<br />
Nullströme sollen über einen Transformator nur gespeist werden, wenn dieser über<br />
eine Dreieckswicklung verfügt, also z.B. Yd, Dy oder Yy mit Ausgleichswicklung. Anderenfalls<br />
ist eine unzulässige Erwärmung des Transformators möglich.<br />
GEFAHR!<br />
Primäre Maßnahmen dürfen nur an spannungslosen und geerdeten Anlagenteilen<br />
durchgeführt werden! Lebensgefahr besteht auch an spannungslosen<br />
Teilen durch kapazitive Einkopplung von anderen Anlagenteilen!<br />
Die Anordnung nach Bild 8-26 entspricht einem durchfließenden Erdstrom, also einem<br />
Erdkurzschluss in Vorwärtsrichtung.<br />
Mindesten eine der Stufen des Erdkurzschlussschutzes muss gerichtet eingestellt<br />
sein (Adressen 31xx des Erdkurzschlussschutzes). Deren Ansprechwert muss vom<br />
Prüfstrom der Leitung überschritten werden; nötigenfalls wird der Anregewert niedriger<br />
eingestellt. Notieren Sie sich, welche Parameter Sie verändert haben.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-49
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Sammelschiene<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Prüfquelle<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I L1 '<br />
I L2 '<br />
I L3 '<br />
I 4 '<br />
I 4<br />
7SA522<br />
Trafoabzweig<br />
Leitung<br />
Bild 8-26<br />
Polaritätsprüfung für I 4 , Beispiel für Erdstrom vom Transformatorsternpunkt<br />
Nach Einschalten der Prüfquelle und Wiederabschalten Richtungsanzeige kontrollieren:<br />
In den Störfallmeldungen (siehe auch Abschnitt 7.1.1.3) müssen mindestens die<br />
Meldungen „EF G–Anr“und„EF Anr vorw.“ enthalten sein. Fehlt die gerichtete Anregung,<br />
so liegt beim Erdstromanschluss I 4 ein Anschlussfehler vor. Wird die falsche<br />
Richtung angegeben, ist der Erdstromanschluss I 4 verpolt. Im letzteren Fall ist der Anschluss<br />
nach Abschalten der Prüfquelle richtigzustellen. Die Messungen sind dann zu<br />
wiederholen.<br />
Fehlt die Anregemeldung überhaupt, so ist möglicherweise der Prüfstrom zu gering.<br />
Achtung! Wenn für diese Prüfung Parameter verändert wurden, sind diese zum<br />
Schluss wieder auf den Sollzustand einzustellen!<br />
8.3.<strong>10</strong> Messung der Eigenzeit des Leistungsschalters<br />
Nur für Synchronkontrolle<br />
Wenn das Gerät über die Synchron- und Einschaltkontrolle verfügt und diese verwendet<br />
wird, ist es für das Einschalten unter asynchronen Netzbedingungen unerlässlich,<br />
dass die Eigenzeit des Leistungsschalters beim Schließen gemessen und richtig eingestellt<br />
wird. Ohne Synchronkontrollfunktion oder wenn mit dieser ausschließlich bei<br />
synchronen Netzbedingungen geschaltet wird, ist dieser Abschnitt ohne Belang.<br />
Zur Messung der Eigenzeit eignet sich eine Anordnung nach Bild 8-27. Der Zeitmesser<br />
wird auf den Bereich 1 s bzw. auf eine Auflösung von 1 ms eingestellt.<br />
Der Leistungsschalter wird von Hand zugeschaltet; damit wird gleichzeitig der Zeitmesser<br />
gestartet. Nach Schließen der Pole des Leistungsschalters erscheint die<br />
Spannung U Ltg ; damit wird der Zeitmesser gestoppt. Die am Zeitmesser angezeigte<br />
Zeit ist die reale Schaltereinschaltzeit.<br />
Sollte der Zeitmesser wegen ungünstigen Einschaltaugenblicks nicht gestoppt werden,<br />
wird der Versuch wiederholt.<br />
Besonders günstig ist es, wenn man aus mehreren (3 bis 5) erfolgreichen Schaltversuchen<br />
den Mittelwert errechnet.<br />
8-50 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
Stellen Sie diese Zeit unter Adresse 239 als T LS-EIN (unter Anlagendaten 1) ein.<br />
Wählen Sie den nächst niedrigeren einstellbaren Wert.<br />
Hinweis:<br />
Die Eigenzeit der beschleunigten Ausgangsrelais für Kommandogabe wird vom Gerät<br />
selbsttätig berücksichtigt. Das Einschaltkommando soll also auf ein solches Relais<br />
rangiert sein. Ist das nicht der Fall, addieren Sie zu der gemessenen Schaltereigenzeit<br />
noch 3 ms für die größere Reaktionszeit der „normalen“ Ausgangsrelais.<br />
Sammelschiene<br />
U ss<br />
U Ltg<br />
Start<br />
Zeitmesser<br />
Stop<br />
L+<br />
L–<br />
EIN<br />
Bild 8-27<br />
Abzweig<br />
Messung der Leistungsschaltereinschaltzeit<br />
8.3.11 Prüfung der Signalübertragung<br />
Sofern das Gerät mit Signalübertragung arbeiten soll, sind zunächst alle an der Übertragung<br />
der Signale beteiligten Geräte nach den zugehörigen Unterlagen in Betrieb zu<br />
nehmen.<br />
Der gesamte Abschnitt 8.3.11 gilt nur für die konventionellen Übertragungsverfahren.<br />
Für die Verwendung mit Wirkschnittstellen ist er ohne Belang.<br />
8.3.11.1 Signalübertragung mit Distanzschutz<br />
Für die funktionelle Übertragungsprüfung sollte der Erdkurzschlussschutz unwirksam<br />
sein, damit die Versuche nicht durch Signale von diesem beeinflusst werden: Adresse<br />
3<strong>10</strong>1 ERDFEHLER = Aus.<br />
Prüfung bei Freigabeverfahren<br />
Voraussetzungen: DIS SIGNAL ist in Adresse 121 (Abschnitt 5.1) auf eines der Vergleichsverfahren<br />
mit Freigabesignal, d.h. Signalvergleich oder Unblocking,<br />
projektiert; außerdem ist unter Adresse 2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ Eingeschaltet. Natürlich<br />
müssen auch die entsprechenden Sende- und Empfangssignale rangiert sein. Für<br />
die Echofunktion muss das Echo–Signal gesondert auf den Sendeausgang rangiert<br />
sein!<br />
Die Funktion der Freigabeverfahren ist in den Abschnitten 6.6.1.3 und 6.6.1.4 näher<br />
beschrieben.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-51
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Bei diesen Freigabeverfahren ist eine einfache Überprüfung des Übertragungsweges<br />
über Echoschaltung von einem Leitungsende aus möglich. An beiden Leitungsenden<br />
muss die Echoschaltung wirksam sein, d.h. Adresse 2501 SE MODUS = nur Echo;<br />
bei Einstellung Echo u. Auskom. kann am Gegenende der Prüfung ein Auslösekommando<br />
resultieren!<br />
Es wir ein Kurzschluss in Z1B, außerhalb von Z1, simuliert. Dies kann mit einer Sekundärprüfeinrichtung<br />
geschehen. Da das Gerät am anderen Leitungsende nicht anregt,<br />
wird dort die Echofunktion wirksam, und es erfolgt Auslösekommando am geprüften<br />
Ende.<br />
Erscheint kein Auslösekommando, ist der Übertragungsweg nochmals zu überprüfen,<br />
insbesondere auch, dass die Echo–Signale auf die Sendeausgänge rangiert sind.<br />
Bei phasengetrennter Übertragung werden vorstehende Prüfungen für jede Phase<br />
durchgeführt. Dabei ist auch die richtige Phasenzuordnung zu kontrollieren.<br />
Dieser Test ist von beiden Leitungsenden aus durchzuführen, bei Dreibeinleitungen<br />
von jedem Ende für jeden Übertragungsweg.<br />
Die Wirksamkeit der Echoverzögerungszeit und der Eingabe der Leistungsschalterstellung<br />
soll bei dieser Gelegenheit mitgeprüft werden (geprüft wird dabei die Funktion<br />
des Schutzes am Gegenende der Leitung):<br />
Der Leistungsschalter des Abzweigs, zu dem der Schutz gehört, ist ausgeschaltet,<br />
ebenso der Leistungsschalter des Gegenendes der Leitung. Es wird erneut ein Fehler,<br />
wie zuvor beschrieben, simuliert. Um etwas mehr als zweimal die Signalübertragungszeit<br />
verzögert, erscheint ein Empfangsimpuls über das Echo des Gegenendes, und<br />
das Gerät gibt Auslösekommando.<br />
Der Leistungsschalter am Gegenende der Leitung wird (bei geöffneten Trennern) nun<br />
eingeschaltet. Nach Simulation desselben Fehlers erscheinen wiederum Empfangssignal<br />
und Auslösekommando, diesmal aber zusätzlich um die Echoverzögerungszeit<br />
des Gerätes am Gegenende verzögert (0,04 s bei Lieferung, Adresse 2502A T VER-<br />
ZÖGERUNG).<br />
Sollte die Reaktion der Echoverzögerung umgekehrt wie beschrieben verlaufen, muss<br />
die Funktionsart der entsprechenden Binäreingabe (H–aktiv/L–aktiv) am anderen Leitungsende<br />
korrigiert werden (siehe Abschnitt 5.2.4).<br />
Leistungsschalter wieder ausschalten.<br />
Auch diesen Test an beiden Leitungsenden durchführen, bei Dreibeinleitungen von jedem<br />
Ende für jeden Übertragungsweg. Beachten Sie zum Schluss den letzten Randtitel<br />
„Wichtig für alle Verfahren:“!<br />
Prüfung bei<br />
Blockierverfahren<br />
Voraussetzungen: DIS SIGNAL ist in Adresse 121 (Abschnitt 5.1) auf das Vergleichsverfahren<br />
mit Blockiersignal, d.h. Blocking, projektiert; außerdem ist unter<br />
Adresse 2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ Eingeschaltet. Natürlich müssen auch die entsprechenden<br />
Sende- und Empfangssignale rangiert sein.<br />
Die Funktion des Blockierverfahrens ist in Abschnitt 6.6.1.5 näher beschieben. Beim<br />
Blockierverfahren ist eine Verständigung zwischen den beiden Leitungsenden notwendig.<br />
Auf der sendenden Seite wird ein Fehler in Rückwärtsrichtung simuliert, sodann auf<br />
der empfangenden Seite ein Fehler innerhalb Z1B, aber außerhalb Z1. Dies kann mit<br />
je einer Sekundärprüfeinrichtung geschehen. Solange die Sendeseite sendet, darf an<br />
der empfangenden Seite kein Auslösesignal erscheinen, es sei denn in einer höheren<br />
Stufe. Nach Wegschalten des simulierten Fehlers der Sendeseite bleibt die empfangende<br />
Seite noch für die Sendeverlängerungszeit des sendenden Endes (T SEND-<br />
8-52 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
VERL., Adresse 2<strong>10</strong>3A) blockiert. Gegebenenfalls kommt noch die transiente Blockierzeit<br />
des empfangenden Endes (T TRANSBLOCK, Adresse 21<strong>10</strong>A) hinzu, wenn<br />
eine endliche Wartezeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 2<strong>10</strong>9A) eingestellt wurde und<br />
diese überschritten worden ist.<br />
Bei phasengetrennter Übertragung werden vorstehende Prüfungen für jede Phase<br />
durchgeführt. Dabei ist auch die richtige Phasenzuordnung zu kontrollieren.<br />
Die Tests sind an beiden Leitungsenden durchzuführen, bei Dreibeinleitungen von jedem<br />
Ende für jeden Übertragungsweg. Beachten Sie zum Schluss den letzten Randtitel<br />
„Wichtig für alle Verfahren:“!<br />
Prüfung bei Mitnahmeverfahren<br />
Voraussetzungen: DIS SIGNAL ist in Adresse 121 (Abschnitt 5.1) auf das Mitnahmeverfahren,<br />
d.h. Mitnahme, projektiert; außerdem ist unter Adresse 2<strong>10</strong>1 SIGNALZU-<br />
SATZ Eingeschaltet. Natürlich müssen auch die entsprechenden Sende- und Empfangssignale<br />
rangiert sein.<br />
Die Funktion der Mitnahmeverfahren ist in den Abschnitten 6.6.1.1 und 6.6.1.2 näher<br />
beschieben. Es ist eine Verständigung zwischen den beiden Leitungsenden notwendig.<br />
Auf der sendenden Seite wird ein Fehler in der Zone Z1 simuliert. Dies kann mit einer<br />
Sekundärprüfeinrichtung geschehen.<br />
Sodann wird auf der empfangenden Seite ein Fehler innerhalb Z1B, aber außerhalb<br />
Z1 simuliert. Es erfolgt Auslösung sofort (bzw. in T1B), ohne Signalübertragung erst<br />
in einer höheren Stufe. Bei direkter Mitnahme erfolgt am empfangenden Ende immer<br />
sofortige Auslösung.<br />
Bei phasengetrennter Übertragung werden vorstehende Prüfungen für jede Phase<br />
durchgeführt. Dabei ist auch die richtige Phasenzuordnung zu kontrollieren.<br />
Dieser Test ist an beiden Leitungsenden durchzuführen, bei Dreibeinleitungen von jedem<br />
Ende für jeden Übertragungsweg. Beachten Sie zum Schluss den letzten Randtitel<br />
„Wichtig für alle Verfahren:“!<br />
Wichtig für alle<br />
Verfahren:<br />
Falls der Erdkurzschlussschutz für die Übertragungsprüfungen ausgeschaltet wurde,<br />
kann er nun wieder eingeschaltet werden. Wenn für die Prüfungen Einstellparameter<br />
verändert wurden (z.B. Modus der Echofunktion oder Zeiten zur eindeutigeren Beobachtung<br />
von Abläufen), müssen diese jetzt wieder auf die vorgegebenen Werte zurückgestellt<br />
werden.<br />
8.3.11.2 Signalübertragung mit Erdkurzschlussschutz<br />
Dieser Abschnitt ist nur von Bedeutung, wenn das Gerät über den Erdkurzschlussschutz<br />
verfügt und dieser im geerdeten Netz verwendet wird. Hierzu muss das Gerät<br />
gemäß Bestellbezeichnung über den Erdkurzschlussschutz verfügen (16. MLFB–<br />
Stelle = 4 oder 5 oder 6 oder 7) und bei der Projektierung der Gerätefunktionen (gemäß<br />
Abschnitt 5.1) auf EF KURZSCHLUSS = vorhanden (Adresse 131) eingestellt<br />
sein. Des weiteren muss die Signalübertragung für den Erdkurzschlussschutz benutzt<br />
werden (Adresse 132 EF SIGNAL auf eines der möglichen Verfahren projektiert). In<br />
allen anderen Fällen ist dieser Abschnitt 8.3.11.2 ohne Belang.<br />
Wenn der Übertragungsweg für den Erdkurzschlussschutz derselbe ist wie für den<br />
Distanzschutz und gemäß Abschnitt 8.3.11.1 bereits überprüft wurde, ist dieser Abschnitt<br />
8.3.11.2 ebenfalls ohne Belang und kann überschlagen werden.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-53
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Für die funktionelle Übertragungsprüfung des Erdkurzschlussschutzes sollte der Distanzschutz<br />
unwirksam sein, damit die Versuche nicht durch Signale von diesem beeinflusst<br />
werden: Adresse 1201 DIST.SCHUTZ = Aus.<br />
Prüfung bei Freigabeverfahren<br />
Voraussetzungen: EF SIGNAL ist in Adresse 132 (Abschnitt 5.1) auf eines der Vergleichsverfahren<br />
mit Freigabesignal, d.h. Richtungsverg. oder Unblocking, projektiert;<br />
außerdem ist unter Adresse 3201 SIGNALZUSATZ Eingeschaltet. Natürlich<br />
müssen auch die entsprechenden Sende- und Empfangssignale rangiert sein. Für die<br />
Echofunktion muss das Echo–Signal gesondert auf den Sendeausgang rangiert sein.<br />
Die Funktion der Freigabeverfahren ist in den Abschnitten 6.8.1.1 und 6.8.1.2 näher<br />
beschieben.<br />
Bei diesen Freigabeverfahren ist eine einfache Überprüfung des Übertragungsweges<br />
über Echoschaltung von einem Leitungsende aus möglich. An beiden Leitungsenden<br />
muss die Echoschaltung wirksam sein, d.h. Adresse 2501 SE MODUS = nur Echo;<br />
bei Einstellung Echo u. Auskom. kann am Gegenende der Prüfung ein Auslösekommando<br />
resultieren!<br />
Es wir ein Erdkurzschluss in Leitungsrichtung simuliert. Dies kann mit einer Sekundärprüfeinrichtung<br />
geschehen. Da das Gerät am anderen Leitungsende nicht anregt, wird<br />
dort die Echofunktion wirksam, und es erfolgt Auslösekommando am geprüften Ende.<br />
Erscheint kein Auslösekommando, ist der Übertragungsweg nochmals zu überprüfen,<br />
insbesondere auch, dass die Echo–Signale auf die Sendeausgänge rangiert sind.<br />
Dieser Test ist von beiden Leitungsenden aus durchzuführen, bei Dreibeinleitungen<br />
von jedem Ende für jeden Übertragungsweg.<br />
Die Wirksamkeit der Echoverzögerungszeit und der Eingabe der Leistungsschalterstellung<br />
soll bei dieser Gelegenheit mitgeprüft werden, sofern nicht schon unter<br />
8.3.11.1 geschehen (geprüft wird dabei die Funktion des Schutzes am Gegenende<br />
der Leitung):<br />
Der Leistungsschalter des Abzweigs, zu dem der Schutz gehört, ist ausgeschaltet,<br />
ebenso der Leistungsschalter des Gegenendes der Leitung. Es wird erneut ein Fehler<br />
wie vor simuliert. Um etwas mehr als zweimal die Signalübertragungszeit verzögert,<br />
erscheint ein Empfangsimpuls über das Echo des Gegenendes, und das Gerät gibt<br />
Auslösekommando.<br />
Der Leistungsschalter am Gegenende der Leitung wird (bei geöffneten Trennern) nun<br />
eingeschaltet. Nach Simulation desselben Fehlers erscheinen wiederum Empfangssignal<br />
und Auslösekommando, diesmal aber zusätzlich um die Echoverzögerungszeit<br />
des Gerätes am Gegenende verzögert (0,04 s bei Lieferung, Adresse 2502A T VER-<br />
ZÖGERUNG).<br />
Sollte die Reaktion der Echoverzögerung umgekehrt wie beschrieben verlaufen, muss<br />
die Funktionsart der entsprechenden Binäreingabe (H–aktiv/L–aktiv) am anderen Leitungsende<br />
korrigiert werden (siehe Abschnitt 5.2.4).<br />
Leistungsschalter wieder ausschalten.<br />
Auch diesen Test an beiden Leitungsenden durchführen, bei Dreibeinleitungen von jedem<br />
Ende für jeden Übertragungsweg. Beachten Sie zum Schluss den letzten Randtitel<br />
„Wichtig für alle Verfahren:“!<br />
Prüfung bei Blockierverfahren<br />
Voraussetzungen: EF SIGNAL ist in Adresse 132 (Abschnitt 5.1) auf das Vergleichsverfahren<br />
mit Blockiersignal, d.h. Blocking, projektiert; außerdem ist unter Adresse<br />
3201 SIGNALZUSATZ Eingeschaltet. Natürlich müssen auch die entsprechenden<br />
Sende- und Empfangssignale rangiert sein.<br />
8-54 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
Die Funktion des Blockierverfahrens ist in Abschnitt 6.8.1.3 näher beschrieben.Beim<br />
Blockierverfahren ist eine Verständigung zwischen den beiden Leitungsenden notwendig.<br />
Auf der sendenden Seite wird ein Erdkurzschluss in Rückwärtsrichtung simuliert, sodann<br />
auf der empfangenden Seite ein Fehler in Leitungsrichtung. Dies kann mit je einer<br />
Sekundärprüfeinrichtung geschehen. Solange die Sendeseite sendet, darf an der<br />
empfangenden Seite kein Auslösesignal erscheinen, es sei denn in einer als Reservestufe<br />
eingestellten höheren Zeit. Nach Wegschalten des simulierten Fehlers der<br />
Sendeseite bleibt die empfangende Seite noch für die Sendeverlängerungszeit des<br />
sendenden Endes (T SENDVERL., Adresse 3203A) blockiert. Gegebenenfalls kommt<br />
noch die transiente Blockierzeit des empfangenden Endes (T TRANSBLOCK, Adresse<br />
32<strong>10</strong>A) hinzu, wenn eine endliche Wartezeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 3209A)eingestellt<br />
wurde und diese überschritten worden ist.<br />
Dieser Test ist an beiden Leitungsenden durchzuführen, bei Dreibeinleitungen von jedem<br />
Ende für jeden Übertragungsweg. Beachten Sie zum Schluss den letzten Randtitel<br />
„Wichtig für alle Verfahren:“!<br />
Wichtig für alle<br />
Verfahren:<br />
Falls der Distanzschutz für die Übertragungsprüfungen ausgeschaltet wurde, wird er<br />
nun wieder eingeschaltet. Wenn für die Prüfungen Einstellparameter verändert wurden<br />
(z.B. Modus der Echofunktion oder Zeiten zur eindeutigeren Beobachtung von<br />
Abläufen), müssen diese jetzt wieder auf die vorgegebenen Werte zurückgestellt werden.<br />
8.3.11.3 Signalübertragung für Schalterversagerschutz und/oder Endfehlerschutz<br />
Wenn das Kommando des Schalterversagerschutzes oder des Endfehlerschutzes an<br />
das Gegenende übertragen werden soll, ist auch diese Übertragung zu überprüfen.<br />
Hierzu wird bei offenem Leistungsschalter der Schalterversagerschutz mittels eines<br />
Prüfstromes (sekundär) zu Ansprechen gebracht. Überzeugen Sie sich, dass die richtige<br />
Reaktion des Schalters am Gegenende stattfindet.<br />
Bei Leitungen mit mehr als zwei Enden ist jede Übertragungsrichtung zu überprüfen.<br />
8.3.11.4 Signalübertragung für interne oder externe Fernauslösung<br />
7SA522 bietet die Möglichkeiten, sowohl ein intern gebildetes Auslösesignal als auch<br />
ein beliebiges Signal von einer externen Schutz- oder Steuereinrichtung an das Gegenende<br />
zur Fernauslösung zu übertragen, wenn ein Signalübertragungsweg zur<br />
Verfügung steht.<br />
Wird ein internes Signal benutzt, ist die Ansteuerung des Senders zu überprüfen.<br />
Wenn der Übertragungsweg derselbe ist wie bereits in einem der vorigen Unterabschnitte<br />
überprüft, braucht dieser hier nicht mehr überprüft zu werden. Ansonsten wird<br />
das auslösende Ereignis simuliert und die Reaktion des Leistungsschalters des Gegenendes<br />
verifiziert.<br />
Beim Distanzschutz kann senderseitig das Mitnahmeverfahren zur Auslösung des<br />
Gegenendes verwendet werden. Die Prozedur ist dann wie bei der Mitnahme (Abschnitt<br />
8.3.11.1 unter „Prüfung bei Mitnahmeverfahren“), jedoch führt das empfangenen<br />
Signal unmittelbar zur Auslösung.<br />
Für die Fernübertragung wird empfangsseitig die externe Einkopplung verwendet; daher<br />
ist Voraussetzung, dass EXT.EINKOPPLUNG in Adresse 122 vorhanden projek-<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-55
Montage und Inbetriebsetzung<br />
tiert ist und EXT.EINKOPPLUNG unter Adresse 2201 Eingeschaltet ist. Wenn der<br />
Übertragungsweg derselbe ist wie bereits in einem der vorigen Unterabschnitte überprüft,<br />
braucht dieser hier nicht mehr überprüft zu werden. Es genügt eine Funktionsprüfung,<br />
dass das eingekoppelte Kommando ausgeführt wird. Hierzu wird das auslösende<br />
Ereignis von extern simuliert und die Reaktion des Leistungsschalters des Gegenendes<br />
verifiziert.<br />
8.3.12 Anwenderdefinierbare Funktionen<br />
Da das Gerät über anwenderdefinierbare Funktionen, insbesondere die CFC–Logik<br />
verfügt, müssen auch die erstellten Funktionen und Verknüpfungen überprüft werden.<br />
Eine allgemeine Verfahrensweise kann naturgemäß nicht angegeben werden. Die<br />
Projektierung dieser Funktionen und die Soll–Bedingungen müssen vielmehr bekannt<br />
sein und überprüft werden. Insbesondere sind etwaige Verriegelungsbedingungen<br />
der Schaltmittel (Leistungsschalter, Trenner, Erder) zu beachten und zu prüfen.<br />
8.3.13 Auslöse- und Einschaltprüfung mit dem Leistungsschalter<br />
Auslösekreise und der Leistungsschalter können vom Gerät 7SA522 auf einfache<br />
Weise geprüft werden.<br />
Die Vorgehensweise ist detailliert in Abschnitt 7.3 beschrieben.<br />
Läuft die Prüfung nicht wie erwartet ab, kann aus den Anzeigen im Display oder auf<br />
dem PC–Schirm auf die Ursache geschlossen werden. Ggf. sind die Anschlüsse der<br />
Leistungsschalter–Hilfskontakte zu überprüfen:<br />
Es ist zu beachten, dass die Binäreingänge für die Leistungsschalter–Hilfskontakte für<br />
die LS–Prüfung separat rangiert sein müssen. D.h., es genügt nicht, dass die Hilfskontakte<br />
auf die Binäreingaben FNrn. 351 bis 353, 379 und 380 (je nach Möglichkeiten<br />
der Hilfskontakte) rangiert sind; zusätzlich müssen die entsprechenden FNrn 366 bis<br />
368 bzw. 4<strong>10</strong> und/oder 411 (je nach Möglichkeiten der Hilfskontakte) rangiert sein.<br />
Die LS–Prüfung wertet ausschließlich letztere aus. Siehe auch Abschnitt 6.19.2. Außerdem<br />
muss die Bereitschaft des Leistungsschalters für die LS–Prüfung an die Binäreingabe<br />
FNr 371 gemeldet werden.<br />
8.3.14 Schaltprüfung der projektierten Betriebsmittel<br />
Schalten über<br />
Befehlseingabe<br />
Falls das Schalten der projektierten Betriebsmittel nicht bereits umfassend bei dem<br />
früher beschriebenen Hardwaretest (Abschnitt 8.3.3) erfolgte, sollen alle projektierten<br />
Schaltmittel vom Gerät her über die integrierte Steuerung ein- und ausgeschaltet werden.<br />
Dabei sollen die über Binäreingaben eingekoppelten Schalterstellungsrückmel-<br />
8-56 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Inbetriebsetzung<br />
dungen am Gerät ausgelesen und mit der wahren Schalterstellung verglichen werden.<br />
Bei Geräten mit grafischem Display ist dies leicht vom Abzweigsteuerbild aus möglich.<br />
Die Vorgehensweise für das Schalten ist in Abschnitt 7.4.1 beschrieben. Die Schalthoheit<br />
muss dabei entsprechend der benutzten Befehlsquelle gesetzt sein. Beim<br />
Schaltmodus kann zwischen verriegeltem und unverriegeltem Schalten gewählt werden.<br />
Dabei ist zu beachten, dass das unverriegelte Schalten ein Sicherheitsrisiko darstellt.<br />
Schalten von einer<br />
Leitzentrale<br />
Sofern das Gerät über die Systemschnittstelle an eine Leitzentrale angeschlossen ist,<br />
sollen auch entsprechende Schaltprüfungen von der Leitzentrale aus überprüft werden.<br />
Auch hier ist zu beachten, dass die Schalthoheit dabei entsprechend der benutzten<br />
Befehlsquelle gesetzt ist.<br />
8.3.15 Anlegen eines Test–Messschriebs<br />
Um die Stabilität des Schutzes auch bei Einschaltvorgängen zu überprüfen, können<br />
zum Abschluss noch Einschaltversuche durchgeführt werden. Ein Maximum an Informationen<br />
über das Verhalten des Schutzes liefern Messschriebe.<br />
Voraussetzung<br />
Neben den Möglichkeiten der Speicherung einer Störwertaufzeichnung durch Schutzanregung<br />
ermöglicht 7SA522 auch den Anstoß einer Messwertaufzeichnung über das<br />
Bedienprogramm DIGSI ® 4, über die seriellen Schnittstellen und über Binäreingabe.<br />
In letzterem Fall muss hierzu die Information „>Störw. Start“ auf einen Binäreingang<br />
rangiert worden sein. Die Triggerung der Aufzeichnung erfolgt dann z.B. über Binäreingabe<br />
mit dem Einschalten des Schutzobjektes.<br />
Derartige von extern (d.h. ohne Schutzanregung) gestartete Testmessschriebe werden<br />
vom Gerät wie normale Störwertaufzeichnungen behandelt, d.h. es wird zu jedem<br />
Messschrieb ein Störfallprotokoll unter eigener Nummer eröffnet, um eine eindeutige<br />
Zuordnung zu schaffen. Allerdings werden diese Messschriebe nicht in den Störfall–<br />
Meldepuffer im Display aufgelistet, da sie keine Netzstörung darstellen.<br />
Testmessschrieb<br />
starten<br />
Um einen Testmessschrieb über DIGSI ® 4 zu starten, wählen Sie im linken Teil des<br />
Fensters die Bedienfunktion Test. Doppelklicken Sie in der Listenansicht auf den Eintrag<br />
Teststörschrieb (siehe Bild 8-28).<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-57
Montage und Inbetriebsetzung<br />
Bild 8-28<br />
Fenster Testmessschrieb in DIGSI ® 4starten—Beispiel<br />
Der Testmessschrieb wird sofort gestartet. Während der Aufzeichnung wird eine Meldung<br />
im linken Bereich der Statuszeile ausgegeben. Balkensegmente informieren Sie<br />
zusätzlich über den Fortschritt des Vorganges.<br />
Zum Anzeigen und Auswerten der Aufzeichnung benötigen Sie eines der Programme<br />
SIGRA oder ComtradeViewer.<br />
8-58 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bereitschalten des Gerätes<br />
8.4 Bereitschalten des Gerätes<br />
Die Schrauben sind fest anzuziehen. Alle Klemmenschrauben — auch nicht benutzte<br />
— müssen angezogen werden.<br />
Vorsicht!<br />
Keine Gewalt anwenden! Die zulässigen Anzugsdrehmomente dürfen nicht überschritten<br />
werden, da die Gewinde und Klemmenkammern sonst beschädigt werden<br />
können!<br />
Die Einstellwerte sollten nochmals überprüft werden, falls sie während der Prüfungen<br />
geändert wurden. Insbesondere kontrollieren, ob alle Schutz-, Steuer- und<br />
Zusatzfunktionen bei den Projektierungsparametern richtig eingestellt sind (Abschnitt<br />
5.1, Funktionsumfang) und alle gewünschten Funktionen Eingeschaltet sind. Stellen<br />
Sie sicher, dass eine Kopie der Einstellwerte auf dem PC gespeichert ist.<br />
Die geräteinterne Uhr sollte kontrolliert, und ggf. gestellt/synchronisiert werden, sofern<br />
sie nicht automatisch synchronisiert wird. Hinweise hierzu siehe Abschnitt 7.2.1.<br />
Die Meldepuffer werden unter HAUPTMENU → Meldungen → Löschen/Setzen gelöscht,<br />
damit diese künftig Informationen nur über wirkliche Ereignisse und Zustände<br />
enthalten (siehe auch Abschnitt 7.1.1). Die Zähler der Schaltstatistik werden in der<br />
gleichen Auswahl auf die Ausgangswerte gesetzt (siehe auch Abschnitt 7.1.2).<br />
Die Zähler der Betriebsmesswerte (z.B. Arbeitszähler, sofern vorhanden) werden unter<br />
HAUPTMENU → Messwerte → Rücksetzen zurückgesetzt (siehe auch Abschnitt<br />
7.1.3).<br />
Man betätigt die Taste ESC (ggf. mehrmals), um in das Grundbild zurückzugelangen.<br />
Im Anzeigenfeld erscheint das Grundbild (z.B. die Anzeige von Betriebsmesswerten).<br />
Die Anzeigen auf der Frontkappe des Gerätes werden durch Betätigen der Taste LED<br />
gelöscht, damit diese künftig Informationen nur über wirkliche Ereignisse und Zustände<br />
liefern. Dabei werden auch evtl. gespeicherte Ausgangsrelais zurückgesetzt. Während<br />
der Betätigung der Taste LED leuchten die rangierbaren Leuchtdioden auf der<br />
Frontkappe, so dass hiermit auch ein Leuchtdiodentest durchgeführt wird. Wenn<br />
Leuchtdioden Zustände anzeigen, welche zum aktuellen Zeitpunkt zutreffen, bleiben<br />
diese natürlich an.<br />
Die grüne Leuchtdiode „RUN“ muss leuchten, die rote Leuchtdiode „ERROR“ darf<br />
nicht leuchten.<br />
Falls ein Prüfschalter vorhanden ist, muss dieser in Betriebsstellung geschaltet sein.<br />
Das Gerät ist nun betriebsbereit.<br />
<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
8-59
Montage und Inbetriebsetzung<br />
8-60 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wartung und Soforthilfe 9<br />
In diesem Kapitel erfahren Sie, welche Wartungsmaßnahmen für den Erhalt der Zuverlässigkeit<br />
des Gerätes SIPROTEC ® 7SA522 erforderlich sind und empfohlen werden,<br />
welche Bauteile routinemäßig überprüft bzw. ausgewechselt werden sollten und<br />
wie Sie sich bei Störungen des Gerätes verhalten sollten. Das Kapitel wendet sich an<br />
den für den Betrieb Verantwortlichen ebenso wie an den Schutzingenieur.<br />
9.1 Allgemeines 9-2<br />
9.2 Routinekontrollen 9-3<br />
9.3 Wartungsmaßnahmen 9-4<br />
9.4 Fehlersuche 9-7<br />
9.5 Instandsetzung 9-9<br />
9.6 Rücksendung 9-12<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
9-1
Wartung und Soforthilfe<br />
9.1 Allgemeines<br />
Digitale Schutz- und Steuereinrichtungen SIPROTEC ® stellen keine besonderen Anforderungen<br />
an die Wartung. Alle Mess- und signalverarbeitenden Kreise sind vollstatisch<br />
ausgeführt. Alle Eingabemodule sind ebenfalls statisch; die Ausgaberelais sind<br />
mit Schutzabdeckung versehen.<br />
Da das Gerät sich weitestgehend selbst überwacht, werden Hardware- und Softwarefehler<br />
automatisch gemeldet. Dies gewährleistet die hohe Verfügbarkeit des Gerätes.<br />
Wartungsprüfungen in kurzen Zeitabständen erübrigen sich somit.<br />
Bei erkannten Hardware–Fehlern blockiert sich das Gerät selbsttätig; das Relais „Gerät<br />
bereit“ fällt ab und meldet mit seinem Öffner die Störung. Bei erkannten Fehlern in<br />
den externen Anschlusskreisen erfolgt i.Allg. nur eine Meldung.<br />
Erkannte Software–Fehler lösen ein Rücksetzen des Prozessors mit Wiederanlauf<br />
aus. Sofern ein solcher Fehler durch den Wiederanlauf nicht behoben ist, wird ein weiterer<br />
Wiederanlaufversuch gestartet. Nach dreimaligem erfolglosem Wiederanlauf<br />
wird das Gerät selbsttätig außer Betrieb genommen. Anzeige erfolgt über die rote LED<br />
„ERROR“ auf der Frontkappe; das Melderelais „Gerät bereit“ fällt ab und meldet über<br />
seinen Öffner die Störung.<br />
Die Fehlerreaktionen können zur Fehlerdiagnose in chronologischer Reihenfolge als<br />
Betriebsmeldungen abgerufen werden (siehe Abschnitt 7.1.1).<br />
Bei Anschluss des Gerätes an die Leittechnik für Schaltanlagen oder sonstige zentrale<br />
Speichereinrichtung werden die Überwachungsmeldungen auch über die serielle<br />
Schnittstelle zur Leitzentrale gemeldet.<br />
9-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Routinekontrollen<br />
9.2 Routinekontrollen<br />
Eine routinemäßige Prüfung von Kennlinien oder Ansprechwerten ist nicht erforderlich,<br />
da diese Teile der kontinuierlich überwachten Firmware–Programme sind. Die<br />
zur Überprüfung bzw. Wartung der Anlage vorgesehenen Wartungsintervalle können<br />
genutzt werden, um eine Betriebsprüfung der Schutz- und Steuereinrichtungen durchzuführen.<br />
Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die Wartung vor allem zur Kontrolle<br />
der Schnittstellen des Gerätes, d.h. der Kopplung zur Anlage, dient.<br />
Nachstehende Schritte werden empfohlen. Lässt das Ergebnis eines oder mehrerer<br />
dieser Schritte auf eine Störung schließen, folgen Sie den Hinweisen in Abschnitt 9.4.<br />
G Überzeugen Sie sich, dass die grüne Leuchtdiode „RUN“ auf der Frontkappe leuchtet<br />
und die rote Leuchtdiode „ERROR“ nicht.<br />
G Überzeugen Sie sich, dass die Leuchtdioden auf der Frontkappe ein plausibles Bild<br />
des gegenwärtigen Zustands des Gerätes und der Anlage ergeben.<br />
. Alle Leuchtdioden (außer der roten LED „ERROR“) leuch-<br />
G Drücken Sie die Taste<br />
ten auf.<br />
LED<br />
G Lesen Sie die Betriebsmessgrößen aus (siehe auch Abschnitt 7.1.3) und vergleichen<br />
Sie sie mit den tatsächlichen Messgrößen zur Kontrolle der analogen Eingänge.<br />
G Lesen Sie die Betriebsmeldungen aus (siehe auch Abschnitt 7.1.1.2). Überzeugen Sie<br />
sich, dass diese keine Einträge über Störungen des Gerätes, der Messgrößen, oder<br />
andere unplausible Informationen enthalten.<br />
G Veranlassen Sie einen Neuanlauf des Gerätes; damit wird ein kompletter Hardwaretest<br />
ausgelöst. Während des Neuanlaufs ist das Gerät nicht betriebsbereit. Auf der<br />
Frontkappe drücken Sie die Taste MENU und schalten mit den Pfeiltasten und<br />
über Test/Diagnose zu Gerätereset und drücken die Taste ENTER .<br />
Bei Bedienung mit PC und DIGSI ® 4 klicken Sie in der Menüleiste auf Gerät.Wählen<br />
Sie den Befehl Wiederanlauf. Danach wird nach dem Passwort gefragt. Nach Eingabe<br />
des Passwortes Nr. 4 (für Test und Diagnose) wird das Gerät zurückgesetzt.<br />
G Die Überprüfung weiterer Schnittstellen ist vom PC aus ebenfalls unter Test möglich.<br />
Unter Geräte Ein- und Ausgaben finden Sie in einer Tabelle die Ist–Zustände<br />
sämtlicher binärer Ein- und Ausgänge: LEDs, Binäreingänge, Binärausgänge. Diese<br />
können Sie mit den tatsächlichen Zuständen vergleichen. Aber ändern Sie die Zustände<br />
bitte nicht im Betrieb.<br />
Warnung!<br />
Ein Ändern von Schaltzuständen mittels der Testfunktionen ist im Betrieb unbedingt<br />
zu unterlassen, da sich jede Änderung unmittelbar auf die Ein- und Ausgaben des Gerätes<br />
und damit auf die Anlage auswirken! Dies entspricht z.B. einem unverriegelten<br />
Schalten!<br />
G Die Kommandokreise können durch Bedienhandlungen überprüft werden. Hinweise<br />
hierzu siehe Abschnitt 7.3.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
9-3
Wartung und Soforthilfe<br />
9.3 Wartungsmaßnahmen<br />
9.3.1 Auswechseln der Pufferbatterie<br />
Die Meldungen und die Störschreibdaten des Gerätes werden im Batterie gepufferten<br />
RAM gespeichert. Damit sie bei Ausfall der Versorgungspannung erhalten bleiben,<br />
muss eine Pufferbatterie eingesetzt sein. Ebenfalls für den Weitergang der internen<br />
Systemuhr mit Kalender bei Hilfsspannungsausfall ist die Pufferbatterie Voraussetzung.<br />
Die Batterie soll bei Auftreten der Betriebsmeldung „Stör Batterie“, spätestens<br />
nach ca. <strong>10</strong> Jahren Betriebszeit ausgewechselt werden. Bei Geräten mit UL–Listung<br />
dürfen nur UL–zugelassene Batterien verwendet werden um die UL–Zulassung weiterhin<br />
aufrechtzuhalten.<br />
Empfohlene Batterie:<br />
Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA, z.B.<br />
− VARTA Best.-Nr. 6127 <strong>10</strong>1 501<br />
Die Vorgehensweise beim Austausch der Batterie ist abhängig von dem konstruktivem<br />
Aufbau des Gerätes. Hierbei wird unterschieden, ob es sich um ein Gehäuse für<br />
Schalttafel- und Schrankeinbau und Schalttafelaufbau oder für Aufbau mit abgesetzter<br />
Bedieneinheit handelt.<br />
9.3.1.1 Batteriewechsel bei einem Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau und Schalttafelaufbau<br />
Der Einbauort der Batterie liegt an der Vorderkante der Prozessorbaugruppe (CPU).<br />
Zum Auswechseln der Batterie muss die Frontkappe abgeschraubt werden.<br />
Nachstehend wird die Vorgehensweise beim Austausch der Batterie beschrieben.<br />
G Meldungen und ggf. Zählwerte des Gerätes auslesen. Zweckmäßig geschieht dies<br />
über die vordere Bedienschnittstelle mittels eines Personalcomputers unter Zuhilfenahme<br />
des Schutzdatenbearbeitungsprogramms DIGSI ® 4; dadurch werden die Informationen<br />
im PC gespeichert.<br />
Hinweis: Sämtliche Projektierungs- und Einstellwerte des Gerätes sind gegen Spannungsabschaltung<br />
gesichert hinterlegt. Sie sind unabhängig von der Pufferbatterie<br />
gespeichert. Sie gehen daher weder beim Auswechseln der Batterie noch beim Betrieb<br />
des Gerätes ohne Batterie verloren.<br />
G Ersatzbatterie bereit legen.<br />
Vorsicht!<br />
Batterie nicht kurzschließen! Batterie nicht umpolen! Batterie nicht aufladen!<br />
9-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wartungsmaßnahmen<br />
G Hilfsspannung des Gerätes am Schutzschalter allpolig abschalten.<br />
Vorsicht!<br />
Elektrostatische Entladungen über die Anschlüsse der Bauelemente, Leiterbahnen<br />
und Steckstifte sind durch vorheriges Berühren von geerdeten Metallteilen unbedingt<br />
zu vermeiden. Schnittstellenanschlüsse nicht unter Spannung stecken oder ziehen!<br />
Warnung!<br />
Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung oder Herausziehen der Baugruppe<br />
können gefährliche Spannungen im Gerät vorhanden sein (Kondensatorspeicher)!<br />
G Die Abdeckungen an der Frontkappe abnehmen und die dann zugänglichen Schrauben<br />
lösen.<br />
G Frontkappe abziehen und vorsichtig zur Seite wegklappen. Steckverbinder des Flachbandkabels<br />
zwischen Prozessorbaugruppe CPU () und der Frontkappe an dieser lösen.<br />
Hierzu die Verriegelungen oben und unten am Steckverbinder auseinander drücken,<br />
so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels herausgedrückt wird.<br />
G Die Batterie befindet sich an der vorderen Unterseite der Prozessorbaugruppe CPU<br />
( in Bild 9-1).<br />
Kabelbinder<br />
Batterie<br />
+<br />
G1<br />
–<br />
Platz 5 Platz 19<br />
<br />
<br />
Prozessorbaugruppe CPU<br />
Ein-/Ausgabebaugruppe I/O<br />
Bild 9-1<br />
Frontansicht nach Entfernen der Frontkappe und Lage der Pufferbatterie (vereinfacht<br />
und verkleinert)<br />
G Verbrauchte Batterie nach Bild 9-1 unter Zuhilfenahme des Kabelbinders aus der<br />
Schnapphalterung herausziehen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
9-5
Wartung und Soforthilfe<br />
G Den Kabelbinder von der alten Batterie abziehen und auf die neue Batterie aufziehen.<br />
G Neue Batterie nach Bild 9-1 in die Schnapphalterung fest eindrücken. Polarität beachten!<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen der Prozessorbaugruppe CPU und<br />
der Frontkappe des Gerätes auf den Steckverbinder der Frontkappe aufstecken. Dabei<br />
Vorsicht, damit keine Anschlussstifte verbogen werden! Keine Gewalt anwenden!<br />
G Verriegelungen des Steckverbinders zusammendrücken.<br />
G Frontkappe aufsetzen und mit den Schrauben wieder am Gehäuse befestigen.<br />
G Die Abdeckungen wieder aufstecken.<br />
G Hilfsspannung wieder zuschalten. Nach Wiederanlauf des Gerätes können die Meldungen<br />
und Zählwerte wieder in das Gerät geladen werden.<br />
Sofern die interne Systemuhr nicht automatisch über eine der seriellen Schnittstellen<br />
synchronisiert wird, kann sie nun gestellt werden, wie in Abschnitt 7.2.1 beschrieben.<br />
Warnung!<br />
Die verbrauchte Batterie enthält Lithium. Sie ist unbedingt nach den geltenden Vorschriften<br />
zu entsorgen!<br />
Nicht umpolen! Nicht aufladen! Nicht ins Feuer werfen! Explosionsgefahr!<br />
9-6 7SA522 Handbuch<br />
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Fehlersuche<br />
9.4 Fehlersuche<br />
Sollte vom Gerät ein Defekt gemeldet werden, empfiehlt es sich, folgendermaßen vorzugehen:<br />
Leuchtet keine der Dioden auf der Frontkappe des Gerätes, so ist zu prüfen:<br />
G Sind die Baugruppen an den richtigen Stellen eingeschoben und durch die Frontkappe<br />
verriegelt?<br />
G Sind die Steckverbinder der Flachbandkabel auf den Baugruppen eingesteckt und<br />
die Verriegelungen eingerastet?<br />
G Liegt die Hilfsspannung in ausreichender Höhe und ggf. richtiger Polarität an den<br />
entsprechenden Anschlüssen (Übersichtspläne im Anhang A.2)?<br />
G Ist der Schmelzeinsatz der Feinsicherung im Stromversorgungsteil der Baugruppe<br />
unversehrt (siehe Bild 9-5)? Gegebenenfalls Feinsicherung ersetzen (siehe Abschnitt<br />
9.5.2).<br />
Leuchtet die rote Störungsanzeige und bleibt die grüne Bereitschaftsanzeige dunkel,<br />
so kann ein Neuanlauf des Gerätes gemäß Abschnitt 9.2 versucht werden.<br />
Wenn im Gerätedisplay die „Monitor“–Anzeige erscheint (Bild 9-2), können Sie das<br />
Gerät über DIGSI ® 4 neu initialisieren:<br />
MONITOR 01/05<br />
---------------------<br />
Equipment data –> 1<br />
User interface –> 2<br />
System I-face –> 3<br />
Reset –> 4<br />
Siemens intern –> 5<br />
Bild 9-2<br />
Monitor–Anzeige im Gerätedisplay<br />
G Verbinden Sie die serielle Schnittstelle Ihres Personalcomputers mit der Bedienschnittstelle<br />
des SIPROTEC ® 4–Gerätes und rufen Sie DIGSI ® 4auf.<br />
G Wählen Sie in der Menüzeile unter Gerät die Option Gerät initialisieren<br />
(Bild 9-3).<br />
Bild 9-3<br />
Initialisieren des Gerätes über DIGSI ® 4—Beispiel<br />
7SA522 Handbuch<br />
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9-7
Wartung und Soforthilfe<br />
G Geben Sie das Passwort für Parametersatz (Nr. 7) ein. Die Anzeige im Gerätedisplay<br />
verschwindet zunächst. Nach erfolgreicher Initialisierung signalisieren die<br />
Leuchtdioden wieder einen normalen Betrieb und das Grundbild kehrt in die Anzeige<br />
zurück. Die gerätespezifischen Einstellwerte sind wieder in das Gerät geladen<br />
worden, sofern diese bei der Inbetriebnahme im PC gespeichert wurden. Das Gerät<br />
ist betriebsbereit.<br />
Weitere Unterstützung<br />
Führen diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg, so wenden Sie sich bitte an<br />
unsere Hotline.<br />
Unsere Hotlinemitarbeiter benötigen für eine Hilfestellung:<br />
− die komplette MLFB des Gerätes,<br />
− die Fabriknummer des Gerätes,<br />
− die Version der implementierten Firmware,<br />
− die Version des Bootsystems.<br />
Diese Daten sind beim betriebsbereiten Gerät im Display auslesbar. Das hierfür benötigte<br />
Untermenü erreichen Sie über HAUPTMENU → Parameter → Setup/Extras<br />
→ MLFB/Version. MLFB und Fabriknummer können auch vom Leistungsschild<br />
auf dem Gerätegehäuse abgelesen werden.<br />
Außerdem sind diese Daten auch in der für das Gerät in DIGSI ® 4 angelegten Datei<br />
auslesbar, wie in Bild 9-4 dargestellt.<br />
G Wählen Sie im Offline–Modus in der Menüzeile Datei die Option Eigenschaften;<br />
die gewünschten Daten werden dann im Registerblatt Gerät angezeigt.<br />
Bild 9-4<br />
Auslesen der Gerätedaten in DIGSI ® 4 — Beispiel<br />
9-8 7SA522 Handbuch<br />
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Instandsetzung<br />
9.5 Instandsetzung<br />
9.5.1 Softwaremaßnahmen<br />
Zu den Softwaremaßnahmen im Betrieb gehören die Initialisierung des Prozessorsystems,<br />
wie in Abschnitt 9.2 beschrieben, sowie möglicherweise Modifizierungen bei der<br />
Parametrierung, wenn z.B. eine Überwachungsfunktion sporadisch im Betrieb anspricht<br />
und deshalb unempfindlicher eingestellt werden sollte.<br />
Führen diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg, sollten weitere Maßnahmen<br />
nicht im Betrieb durchgeführt werden, sondern das Gerät ausgebaut und durch<br />
ein intaktes ersetzt werden.<br />
9.5.2 Hardwaremaßnahmen<br />
Instandsetzungsarbeiten an der Hardware sollten auf das unbedingt notwendige Maß<br />
beschränkt werden. Hierzu gehört insbesondere das Auswechseln der Feinsicherung<br />
der internen Stromversorgung. Defekte Einzelbaugruppen sollen nur durch erfahrene<br />
Personen und wenn es sich nicht umgehen lässt getauscht werden. Lötarbeiten auf<br />
den Leiterplatten müssen unbedingt unterbleiben.<br />
Demontage des Gerätes<br />
Für das Arbeiten an Leiterplatten muss das Gerät demontiert werden. Dabei gehen<br />
Sie folgendermaßen vor:<br />
G Arbeitsplatz vorbereiten: Eine für elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) geeignete<br />
Unterlage bereitlegen. Ferner werden folgende Werkzeuge benötigt:<br />
− ein Schraubendreher mit 5 bis 6 mm Klingenbreite,<br />
− ein Kreuzschlitzschraubendreher Pz Größe 1,<br />
− ein Steckschlüssel mit Schlüsselweite 4,5 mm.<br />
G Hilfsspannung des Gerätes am Schutzschalter allpolig abschalten.<br />
Vorsicht!<br />
Elektrostatische Entladungen über die Anschlüsse der Bauelemente, Leiterbahnen<br />
und Steckstifte sind durch vorheriges Berühren von geerdeten Metallteilen unbedingt<br />
zu vermeiden. Schnittstellenanschlüsse nicht unter Spannung stecken oder ziehen!<br />
Warnung!<br />
Auch nach Abtrennen der Versorgungsspannung oder Herausziehen der Baugruppe<br />
können gefährliche Spannungen im Gerät vorhanden sein (Kondensatorspeicher)!<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
9-9
Wartung und Soforthilfe<br />
G Alle Steckverbinder auf der Rückseite des Gerätes abziehen.<br />
Sind LWL–Anschlüsse vorhanden, müssen diese abgeschraubt und gegen Verunreinigungen<br />
geschützt werden.<br />
Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau<br />
Warnung!<br />
Laserstrahlung! Nicht in den Strahl blicken, auch nicht mit optischen Geräten.<br />
Laserklasse 3A gemäß EN 60825–1.<br />
G Auf der Rückseite des Gerätes die Schraubbolzen der DSUB–Buchse auf Platz „A“<br />
abschrauben.<br />
Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.<br />
G Besitzt das Gerät neben der Schnittstelle an Platz „A“ weitere Schnittstellen auf der<br />
Rückseite, so müssen jeweils bei diesen die diagonal liegenden Schrauben gelöst<br />
werden.<br />
Diese Tätigkeit entfällt bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau.<br />
G Die Abdeckungen an der Frontkappe abnehmen und die dann zugänglichen Schrauben<br />
lösen.<br />
G Frontkappe abziehen und vorsichtig seitlich wegklappen.<br />
S<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen Prozessorbaugruppe CPU und der<br />
Frontkappe an dieser lösen. Hierzu die Verriegelungen oben und unten am Steckverbinder<br />
auseinander drücken, so dass der Steckverbinder des Flachbandkabels herausgedrückt<br />
wird. Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen der Prozessorbaugruppe<br />
CPU und den Ein/Ausgabebaugruppen I/O lösen.<br />
G Die Baugruppen können jetzt aus dem Gehäuse gezogen, und auf die für elektrostatisch<br />
gefährdete Baugruppen (EGB) geeignete Unterlage gelegt werden.<br />
Bei Geräten für Schalttafelaufbau ist zu beachten, dass beim Ziehen der Prozessorbaugruppe<br />
CPU auf Grund der vorhandenen Steckverbinder ein gewisser Kraftaufwand<br />
notwendig ist.<br />
Auswechseln der<br />
Feinsicherung<br />
Die Feinsicherung befindet sich auf der Ein-/Ausgabebaugruppe C–I/O–1, die zugleich<br />
die Stromversorgung trägt.<br />
G Ersatzsicherung 5 x 20 mm bereitlegen. Auf richtigen Nennwert, richtige Trägheit (T)<br />
und richtigen Kennbuchstaben achten.<br />
Diese Daten sind auf der Baugruppe neben der Sicherung aufgedruckt (siehe Bild 9-<br />
5). Der Sicherungstyp ist abhängig von der Hilfsspannung, z.B. für 24 bis 48 V DC wird<br />
eine Sicherung „T4H250V“ nach IEC 60127–2 benötigt (siehe Tabelle 9-1). Um die<br />
UL-Zulassung weiterhin einzuhalten, dürfen nur UL zugelassene Sicherungen verwendet<br />
werden (z.B. Fa. Wickmann Typ 181).<br />
G Defekte Sicherung aus der Halterung entfernen (Bild 9-5).<br />
9-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Instandsetzung<br />
C53207-A324-B20-<br />
C53207-A324-B30-<br />
C53207-A324-B40-<br />
234<br />
F1<br />
B20 T4H250V<br />
B30 B40 T2H250V<br />
Bild 9-5<br />
Feinsicherung der Stromversorgung auf der Ein-/Ausgabebaugruppe I/O–1<br />
Tabelle 9-1<br />
Zuordnung der Feinsicherung zur Gerätehilfsspannung<br />
7SA522∗ Variante Nennhilfsspannungen Sicherung<br />
–2∗∗∗∗–∗∗∗∗ 24 V bis 48 V DC T4H250V<br />
–4∗∗∗∗–∗∗∗∗ 60 V bis 125 V DC T2H250V<br />
–5∗∗∗∗–∗∗∗∗ 1<strong>10</strong> V bis 250 V DC, 115 V AC T2H250V<br />
–6∗∗∗∗–∗∗∗∗ 220 V bis 250 V DC, 115 V AC T2H250V<br />
G Neue Sicherung nach Bild 9-5 in die Halterung einsetzen.<br />
G Die Ein-/Augabebaugruppe I/O–1 wieder vorsichtig in das Gehäuse einschieben. Der<br />
Einbauplatz der Baugruppe geht aus Bild 8-7 und 8-8 im Abschnitt 8.1.3 hervor.<br />
Zusammenbau des<br />
Gerätes<br />
Bei dem Zusammenbau des Gerätes gehen Sie folgendermaßen vor:<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen der Prozessorbaugruppe CPU und<br />
den Ein-/Ausgabebaugruppen I/O aufstecken. Dabei Vorsicht, damit keine Anschlussstifte<br />
verbogen werden! Keine Gewalt anwenden! Achten Sie darauf, dass die Verriegelungen<br />
einschnappen.<br />
G Steckverbinder des Flachbandkabels zwischen der Prozessorbaugruppe CPU und<br />
der Frontkappe des Gerätes auf den Steckverbinder der Frontkappe aufstecken. Dabei<br />
Vorsicht, damit keine Anschlussstifte verbogen werden! Keine Gewalt anwenden!<br />
Achten Sie darauf, dass die Verriegelungen einschnappen.<br />
G Frontkappe aufsetzen und mit den Schrauben wieder am Gehäuse befestigen.<br />
G Die Abdeckungen wieder aufstecken.<br />
Bei der Gerätevariante für Schalttafelaufbau entfallen die folgenden Schritte:<br />
G Die hinteren Schnittstellen wieder festschrauben.<br />
G Alle Stecker auf die entsprechenden Buchsen wieder aufstecken.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
9-11
Wartung und Soforthilfe<br />
G LWL–Anschlüsse, soweit vorhanden, wieder aufschrauben.<br />
Beim Anschließen eines FC–Steckers ist unbedingt darauf zu achten, dass die Nase<br />
des Steckers in die Nut der Buchse gesteckt wird und beim Festschrauben der Rändelmutter<br />
nicht herausrutscht. Die Rändelmutter darf nur handfest angezogen werden.<br />
Warnung!<br />
Laserstrahlung! Nicht in den Strahl blicken, auch nicht mit optischen Geräten.<br />
Laserklasse 3A gemäß EN 60825–1.<br />
G Hilfsspannung für das Gerät wieder einschalten. Sollte die grüne LED „RUN“ immer<br />
noch nicht aufleuchten, liegt ein Fehler oder Kurzschluss in der internen Stromversorgung<br />
vor. Das Gerät sollte ins Werk eingesendet werden (siehe Abschnitt 9.6).<br />
9.6 Rücksendung<br />
Von weiteren Instandsetzungsversuchen an defekten Geräten oder Baugruppen wird<br />
dringend abgeraten, da speziell ausgesuchte elektronische Bauteile eingesetzt sind,<br />
die nach den Richtlinien für EGB (Elektrostatisch Gefährdete Bauelemente) zu behandeln<br />
sind. Vor allem sind auch für das Arbeiten an den Leiterplatten spezielle Fertigungstechniken<br />
erforderlich, um die Multilayer–Platten, die empfindlichen Bauteile<br />
und die Schutzlackierung nicht zu beschädigen.<br />
Sollte also ein Defekt nicht durch die Maßnahmen, wie in Abschnitt 9.5 beschrieben,<br />
beseitigt werden können, empfiehlt es sich, das komplette Gerät (einschließlich Frontkappe)<br />
ins Herstellerwerk einzusenden.<br />
Hierzu ist möglichst die Original–Transportverpackung zu verwenden. Bei Verwendung<br />
anderer Verpackung muss das Einhalten der Schwing- und Schockbeanspruchungen<br />
entsprechend IEC 60255–21–1 Klasse 2 und IEC 60255–21–2 Klasse 1 sichergestellt<br />
werden.<br />
Vor der Rücksendung sollten alle Projektierungs- und Einstellparameter ausgelesen<br />
und gespeichert werden. Falls Einstellbrücken auf Leiterplatten geändert wurden, sollten<br />
auch diese notiert werden.<br />
Hinweis:<br />
Wenn Sie ein Gerät nach erfolgreicher Reparatur zurückerhalten, befinden sich alle<br />
Steckbrücken auf Leiterplatten im Ursprungszustand gemäß MLFB. Die Projektierungs-<br />
und Einstellparameter entsprechen ebenfalls dem ursprünglichen Lieferzustand.<br />
<br />
9-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Technische Daten <strong>10</strong><br />
In diesem Kapitel finden Sie die Technischen Daten des Gerätes SIPROTEC ®<br />
7SA522 und seiner Einzelfunktionen einschließlich der Grenzwerte, die auf keinen<br />
Fall überschritten werden dürfen. Nach den elektrischen und funktionellen Daten für<br />
den maximalen Funktionsumfang folgen die mechanischen Daten mit Maßbildern.<br />
<strong>10</strong>.1 Allgemeine Gerätedaten <strong>10</strong>-2<br />
<strong>10</strong>.2 Distanzschutz <strong>10</strong>-12<br />
<strong>10</strong>.3 Pendelzusatz (wahlweise) <strong>10</strong>-13<br />
<strong>10</strong>.4 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz <strong>10</strong>-14<br />
<strong>10</strong>.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise) <strong>10</strong>-15<br />
<strong>10</strong>.6 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise) <strong>10</strong>-21<br />
<strong>10</strong>.7 Auslösung bei schwacher Einspeisung <strong>10</strong>-22<br />
<strong>10</strong>.8 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise) <strong>10</strong>-23<br />
<strong>10</strong>.9 Externe Direkt- und Fernauslösung <strong>10</strong>-24<br />
<strong>10</strong>.<strong>10</strong> Überstromzeitschutz <strong>10</strong>-24<br />
<strong>10</strong>.11 Hochstrom–Schnellabschaltung <strong>10</strong>-26<br />
<strong>10</strong>.12 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise) <strong>10</strong>-27<br />
<strong>10</strong>.13 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise) <strong>10</strong>-28<br />
<strong>10</strong>.14 Spannungsschutz (wahlweise) <strong>10</strong>-29<br />
<strong>10</strong>.15 Fehlerortung <strong>10</strong>-31<br />
<strong>10</strong>.16 Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise) <strong>10</strong>-32<br />
<strong>10</strong>.17 Überwachungsfunktionen <strong>10</strong>-33<br />
<strong>10</strong>.18 Übertragung binärer Informationen (wahlweise) <strong>10</strong>-34<br />
<strong>10</strong>.19 Zusatzfunktionen <strong>10</strong>-35<br />
<strong>10</strong>.20 Abmessungen <strong>10</strong>-37<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-1
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.1 Allgemeine Gerätedaten<br />
<strong>10</strong>.1.1 Analoge Ein- und Ausgänge<br />
Nennfrequenz f N 50 Hz oder 60 Hz (einstellbar)<br />
Stromeingänge Nennstrom I N 1Aoder5A<br />
Verbrauch je Phase und Erdpfad<br />
– bei I N = 1 A ca. 0,05 VA<br />
– bei I N = 5 A ca. 0,3 VA<br />
– für empf. Erdfehlererfassung bei 1 A ca. 0,05 VA<br />
Belastbarkeit Strompfad<br />
– thermisch (effektiv) <strong>10</strong>0 · I N für 1 s<br />
30 · I N für <strong>10</strong> s<br />
4 · I N dauernd<br />
– dynamisch (Stoßstrom) 250 · I N (Halbschwingung)<br />
Belastbarkeit Eingang für empf. Erdfehlererfassung<br />
– thermisch (effektiv) 300 A für 1 s<br />
<strong>10</strong>0A für<strong>10</strong>s<br />
15 A dauernd<br />
– dynamisch (Stoßstrom) 750 A (Halbschwingung)<br />
Spannungseingänge<br />
Nennspannung U N 80 V bis 125 V (einstellbar)<br />
Verbrauch bei <strong>10</strong>0 V je Phase<br />
≤0,1 VA<br />
Überlastbarkeit im Spannungspfad je Eingang<br />
– thermisch (effektiv) 230 V dauernd<br />
<strong>10</strong>.1.2 Hilfsspannung<br />
Gleichspannung<br />
Spannungsversorgung über integrierten Umrichter:<br />
Nennhilfsgleichspannung U H – 24/48 V– 60/1<strong>10</strong>/125 V–<br />
zulässige Spannungsbereiche 19 bis 58 V– 48 bis 150 V–<br />
Nennhilfsgleichspannung U H – 1<strong>10</strong>/125/220/250 V– 220/250 V–<br />
zulässige Spannungsbereiche 88 bis 300 V– 176 bis 300 V–<br />
überlagerte Wechselspannung,<br />
Spitze–Spitze<br />
≤15 % der Hilfsnennspannung<br />
Leistungsaufnahme<br />
– nicht angeregt ca. 5 W<br />
– angeregt bei 7SA522*–*A/E/J ca. 12 W<br />
bei 7SA522*–*C/G/L/N/Q/S ca. 15 W<br />
bei 7SA522*–*D/H/M/P/R/T ca. 18 W<br />
zuzüglich ca. 1,5 W pro Schnittstellenmodul<br />
<strong>10</strong>-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeine Gerätedaten<br />
Überbrückungszeit bei Ausfall/Kurz- ≥50 ms bei U H =48VundU H ≥ 1<strong>10</strong> V<br />
schluss der Hilfsgleichspannung ≥20 ms bei U H =24VundU H =60V<br />
Wechselspannung<br />
Spannungsversorgung über integrierten Umrichter<br />
Nennhilfswechselspannung U H ~ 115 V~<br />
zulässige Spannungsbereiche 92 bis 132 V~<br />
Leistungsaufnahme<br />
– nicht angeregt ca. 7 VA<br />
– angeregt bei 7SA522*–*A/E/J ca. 17 VA<br />
bei 7SA522*–*C/G/L/N/Q/S ca. 20 VA<br />
bei 7SA522*–*D/H/M/P/R/T ca. 23 VA<br />
zuzüglich ca. 1,5 VA pro Schnittstellenmodul<br />
Überbrückungszeit bei<br />
≥ 50 ms<br />
Ausfall/Kurzschluss<br />
<strong>10</strong>.1.3 Binäre Ein- und Ausgänge<br />
Binäreingänge<br />
Ausgangsrelais<br />
Anzahl<br />
bei 7SA522*–*A/E/J<br />
bei 7SA522*–*C/G/L/N/Q/S<br />
bei 7SA522*–*D/H/M/P/R/T<br />
Nennspannungsbereich<br />
Schaltschwellen<br />
– für Nennspannungen 24/48 VDC U an ≥ 19 VDC<br />
60/1<strong>10</strong>/125 VDC U ab ≤ 14 VDC<br />
8 (rangierbar)<br />
16(rangierbar)<br />
24(rangierbar)<br />
24 VDC bis 250 VDC in 3 Bereichen,<br />
bipolar<br />
über Brücken umsteckbar<br />
– für Nennspannungen 1<strong>10</strong>/125/ U an ≥ 88 VDC<br />
220/250 VDC U ab ≤ 66 VDC<br />
– für Nennspannungen 220/250 VDC U an ≥ 176 VDC<br />
U ab ≤ 117 VDC<br />
Stromaufnahme, erregt<br />
ca. 1,8 mA<br />
unabhängig von der Betätigungsspannung<br />
Max. zulässige Spannung<br />
300 VDC<br />
Eingangsimpulsunterdrückung 220 nF Koppelkapazität bei 220 V<br />
mit einer Erholzeit >60 ms<br />
Melde-/Kommandorelais (siehe auch Übersichtspläne im Anhang A.2)<br />
Anzahl und Daten<br />
abhängig von Bestellvariante (rangierbar):<br />
Bestellvariante UL–gelistet Schließer<br />
(normal) 1)<br />
Schließer<br />
(beschleunigt) 1)<br />
S/Ö<br />
(umschaltbar) 1)<br />
Schließer<br />
(high–speed) 1)<br />
7SA522∗–∗A/E/J x 7 7 1 –<br />
7SA522∗–∗C/G/L x 14 7 2 –<br />
7SA522∗–∗N/Q/S x 7 <strong>10</strong> 1 5<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-3
Technische Daten<br />
Bestellvariante UL–gelistet Schließer<br />
(normal) 1)<br />
7SA522∗–∗D/H/M x 21 7 3 –<br />
7SA522∗–∗P/R/T x 14 <strong>10</strong> 2 5<br />
Schaltleistung<br />
Schaltspannung<br />
zul. Strom pro Kontakt /<br />
Stoßstrom<br />
zul. Gesamtstrom<br />
für gewurzelte Kontakte<br />
EIN<br />
AUS<br />
Schließer<br />
(beschleunigt) 1)<br />
<strong>10</strong>00 W/VA<br />
30 VA<br />
40 W ohmisch<br />
25 W/VA bei L/R ≤ 50 ms<br />
250 V<br />
5 A dauernd<br />
30 A für 0,5 s<br />
5 A dauernd<br />
30 A für 0,5 s<br />
S/Ö<br />
(umschaltbar) 1)<br />
Schließer<br />
(high–speed) 1)<br />
<strong>10</strong>00 W/VA<br />
<strong>10</strong>00 W/VA<br />
Eigenzeit, ca. 8 ms 5 ms 8 ms 1 ms<br />
Alarmrelais 1)<br />
1 mit 1 Öffner oder 1 Schließer<br />
(umschaltbar)<br />
Schaltleistung EIN <strong>10</strong>00 W/VA<br />
AUS<br />
30 VA<br />
40 W ohmisch<br />
25 W bei L/R ≤ 50 ms<br />
Schaltspannung<br />
250 V<br />
zulässiger Strom pro Kontakt<br />
5 A dauernd<br />
30 A für 0,5 s<br />
1) UL–gelistet mit den<br />
folgenden Nenndaten: 120 V ac Pilot duty, B300<br />
240 V ac Pilot duty, B300<br />
240 V ac 5 A General Purpose<br />
24 V dc 5 A General Purpose<br />
48 V dc 0.8 A General Purpose<br />
240 V dc 0.1 A General Purpose<br />
120 V ac 1/6 hp (4.4 FLA)<br />
240 V ac 1/2 hp (4.9 FLA)<br />
<strong>10</strong>.1.4 Kommunikationsschnittstellen<br />
Wirkschnittstellen siehe Abschnitt <strong>10</strong>.8<br />
Bedienschnittstelle – Anschluss frontseitig, nicht abgeriegelt, RS 232<br />
9-pol. DSUB-Buchse<br />
zum Anschluss eines Personalcomputers<br />
– Bedienung mit DIGSI ® 4<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Baud; max. 115200 Baud<br />
Lieferstellung: 38400 Baud; Parität: 8E1<br />
– überbrückbare Entfernung max. 15 m<br />
<strong>10</strong>-4 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeine Gerätedaten<br />
Service–/Modem–<br />
Schnittstelle<br />
(wahlweise)<br />
RS232/RS485/LWL<br />
potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer<br />
je nach Bestellvariante<br />
Bedienung mit DIGSI ® 4<br />
RS232<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „C“<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
bei Aufbaugehäuse<br />
bis /DD an der Doppelstockklemme an der<br />
Gehäuseunterseite<br />
ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
geschirmtes Datenkabel<br />
– Prüfspannung 500 V; 50 Hz<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Baud; max. 115200 Baud<br />
Lieferstellung 38400 Baud<br />
– überbrückbare Entfernung max. 15 m<br />
RS485<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „C“<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
bei Aufbaugehäuse<br />
bis /DD an der Doppelstockklemme an der<br />
Gehäuseunterseite<br />
ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
geschirmtes Datenkabel<br />
– Prüfspannung 500 V; 50 Hz<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Baud; max. 115200 Baud<br />
Lieferstellung 38400 Baud<br />
– überbrückbare Entfernung max. 1 km<br />
Lichtwellenleiter (LWL)<br />
– Anschluss Lichtwellenleiter ST–Stecker<br />
bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „C“<br />
bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
– optische Wellenlänge λ = 820 nm<br />
– Laserklasse 1 nach EN 60825–1/ –2 bei Einsatz Glasfaser 50/125 µm oder<br />
bei Einsatz Glasfaser 62,5/125 µm<br />
– zulässige Streckendämpfung max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125 µm<br />
– überbrückbare Entfernung max. 1,5 km<br />
– Zeichenruhelage umschaltbar; Lieferstellung „Licht aus“<br />
Systemschnittstelle<br />
(wahlweise)<br />
RS232/RS485/LWL<br />
Profibus RS485, Profibus LWL<br />
je nach Bestellvariante<br />
potentialfreie Schnittstelle für Datentransfer<br />
zu einer Leitstelle<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-5
Technische Daten<br />
RS232<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
bei Aufbaugehäuse<br />
bis /DD an der Doppelstockklemme an der<br />
Gehäuseunterseite<br />
ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
– Prüfspannung 500 V; 50 Hz<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Bd, max. 38400 Bd<br />
Lieferstellung 19200 Bd<br />
– überbrückbare Entfernung max. 15 m<br />
RS485<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
bei Aufbaugehäuse<br />
bis /DD an der Doppelstockklemme an der<br />
Gehäuseunterseite<br />
ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
– Prüfspannung 500 V, 50 Hz<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit min. 4800 Bd, max. 38400 Bd<br />
Lieferstellung 19200 Bd<br />
– überbrückbare Entfernung max. 1 km<br />
Profibus RS485<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
bei Aufbaugehäuse<br />
bis /DD an der Doppelstockklemme an der<br />
Gehäuseunterseite<br />
ab /EE im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
9-polige DSUB–Buchse<br />
– Prüfspannung 500 V; 50 Hz<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit bis 12 MBd<br />
– überbrückbare Entfernung <strong>10</strong>00 m bei ≤ 93,75 kBd<br />
500 m bei ≤ 187,5 kBd<br />
200 m bei ≤ 1,5 MBd<br />
<strong>10</strong>0 m bei ≤ 12 MBd<br />
Lichtwellenleiter (LWL)<br />
– Anschluss Lichtwellenleiter ST–Stecker<br />
bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“<br />
bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseunterseite<br />
– optische Wellenlänge λ =820nm<br />
– Laserklasse 1 nach EN 60825–1/ –2 bei Einsatz Glasfaser 50/125 µm oder<br />
bei Einsatz Glasfaser 62,5/125 µm<br />
– zulässige Streckendämpfung max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125 µm<br />
<strong>10</strong>-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeine Gerätedaten<br />
– überbrückbare Entfernung max. 1,5 km<br />
– Zeichenruhelage umschaltbar; Lieferstellung „Licht aus“<br />
Profibus LWL<br />
– LWL–Stecker Typ ST–Stecker<br />
Einfachring / Doppelring je nach Bestellung<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „B“<br />
bei Aufbaugehäuse bitte Version mit Profibus RS485 und<br />
separaten elektrisch/optischen Umsetzer<br />
verwenden.<br />
– Übertragungsgeschwindigkeit bis 1,5 MBd<br />
empfohlen:<br />
> 500 kBd<br />
– optische Wellenlänge λ = 820 nm<br />
– Laserklasse 1 nach EN 60825–1/ –2 bei Einsatz Glasfaser 50/125 µm oder<br />
bei Einsatz Glasfaser 62,5/125 µm<br />
– zulässige Streckendämpfung max. 8 dB, bei Glasfaser 62,5/125 µm<br />
– überbrückbare Entfernung max. 1,5 km<br />
– Zeitsynchronisation DCF77/IRIG B-Signal<br />
– Anschluss bei Einbaugehäuse rückseitig, Einbauort „A“<br />
9-polige DSUB-Buchse<br />
bei Aufbaugehäuse an der Doppelstockklemme an<br />
der Gehäuseunterseite<br />
– Signalnennspannungen wahlweise 5 V, 12 V oder 24 V<br />
– Signalpegel und Bürden:<br />
Signalnenneingangsspannung<br />
5V 12V 24V<br />
U IHigh 6,0 V 15,8 V 31 V<br />
U ILow 1,0 V bei I ILow = 0,25 mA 1,4 V bei I ILow = 0,25 mA 1,9 V bei I ILow =0,25mA<br />
I IHigh 4,5 mA bis 9,4 mA 4,5 mA bis 9,3 mA 4,5 mA bis 8,7 mA<br />
R I 890 Ω bei U I =4V<br />
640 Ω bei U I =6V<br />
1930 Ω bei U I =8,7V<br />
1700 Ω bei U I = 15,8 V<br />
3780 Ω bei U I =17V<br />
3560 Ω bei U I =31V<br />
<strong>10</strong>.1.5 Elektrische Prüfungen<br />
Vorschriften Normen: IEC 60255 (Produktnormen)<br />
ANSI/IEEE C37.90.0/.1/.2<br />
UL 508<br />
DIN 57 435 Teil 303<br />
weitere Normen siehe Einzelprüfungen<br />
Zeitsynchronisationsschnittstelle<br />
Isolationsprüfungen<br />
Normen: IEC 60255–5 und IEC 60870–2–1<br />
– Spannungsprüfung (Stückprüfung) 2,5 kV (eff), 50 Hz<br />
alle Kreise außer Hilfsspannung,<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-7
Technische Daten<br />
Binäreingänge und Kommunikationsund<br />
Zeitsynchronisations-Schnittstellen<br />
– Spannungsprüfung (Stückprüfung) 3,5 kV–<br />
Hilfsspannung und Binäreingänge<br />
– Spannungsprüfung (Stückprüfung) 500 V (eff), 50 Hz<br />
nur abgeriegelte Kommunikationsund<br />
Zeitsynchronisations-Schnittstellen<br />
– Stoßspannungsprüfung (Typprüfung) 5 kV (Scheitel); 1,2/50 µs; 0,5 J; 3 positive<br />
alle Kreise, außer Kommunikations- und 3 negative Stöße in Abständen von 5 s<br />
und Zeitsynchronisations-Schnittstellen,<br />
Klasse III<br />
EMV–Prüfungen<br />
zur Störfestigkeit<br />
(Typprüfungen)<br />
Normen:<br />
IEC 60255–6 und –22, (Produktnormen)<br />
EN 50082–2 (Fachgrundnorm)<br />
DIN 57435 Teil 303<br />
– Hochfrequenzprüfung 2,5 kV (Scheitel); 1 MHz; τ =15µs;<br />
IEC 60255–22–1, Klasse III 400 Stöße je s; Prüfdauer 2 s; R i = 200 Ω<br />
und VDE 0435 Teil 303, Klasse III<br />
– Entladung statischer Elektrizität 8 kV Kontaktentladung; 15 kV Luftentla-<br />
IEC 60255–22–2 Klasse IV dung; beide Polaritäten; 150 pF; R i =330Ω<br />
und IEC 6<strong>10</strong>00–4–2, Klasse IV<br />
– Bestrahlung mit HF-Feld, unmoduliert <strong>10</strong> V/m; 27 MHz bis 500 MHz<br />
IEC 60255–22–3 (Report) Klasse III<br />
– Bestrahlung mit HF-Feld, <strong>10</strong> V/m; 80 MHz bis <strong>10</strong>00 MHz; 80 % AM;<br />
amplitudenmoduliert<br />
1 kHz<br />
IEC 6<strong>10</strong>00–4–3, Klasse III<br />
– Bestrahlung mit HF-Feld, <strong>10</strong> V/m; 900 MHz; Wiederholfrequenz<br />
pulsmoduliert<br />
200 Hz;<br />
IEC 6<strong>10</strong>00–4–3/ENV 50204, Kl. III Einschaltdauer 50 %<br />
– schnelle transiente Störgrößen/Burst 4 kV; 5/50 ns; 5 kHz; Burstlänge = 15 ms;<br />
IEC 60255–22–4 und IEC 6<strong>10</strong>00–4–4, Wiederholrate 300 ms; beide Polaritäten;<br />
Klasse IV<br />
R i =50Ω; Prüfdauer 1 min<br />
– Energiereiche Stoßspannungen Impuls: 1,2/50 µs<br />
(SURGE), IEC 6<strong>10</strong>00–4–5<br />
Installationsklasse 3<br />
Hilfsspannung common mode: 2 kV; 12 Ω; 9µF<br />
diff. mode: 1 kV; 2 Ω; 18µF<br />
Messeingänge, Binäreingaben common mode: 2 kV; 42 Ω; 0,5µF<br />
und Relaisausgaben diff. mode: 1 kV; 42 Ω; 0,5µF<br />
– leitungsgeführte HF, amplitudenmodul.<strong>10</strong> V; 150 kHz bis 80 MHz; 80 % AM; 1 kHz<br />
IEC 6<strong>10</strong>00–4–6, Klasse III<br />
– Magnetfeld mit energietechnischer Frequenz<br />
IEC 6<strong>10</strong>00–4–8, Klasse IV<br />
30 A/m dauernd; 300 A/m für 3 s; 50 Hz<br />
IEC 60255–6<br />
0,5 mT; 50 Hz<br />
– Oscillatory Surge Withstand Capability 2,5 kV bis 3 kV (Scheitelwert); 1 MHz bis<br />
ANSI/IEEE C37.90.1 1,5 MHz; gedämpfte Welle; 50 Stöße je s;<br />
Dauer 2 s; R i = 150 Ω bis 200 Ω<br />
– Fast Transient Surge Withstand Cap. 4 kV bis 5 kV; <strong>10</strong>/150 ns; 50 Pulse je s;<br />
ANSI/IEEE C37.90.1 beide Polaritäten; Dauer 2 s; R i =80Ω<br />
<strong>10</strong>-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeine Gerätedaten<br />
– Radiated Electromagnetic Interference 35 V/m; 25 MHz bis <strong>10</strong>00 MHz<br />
ANSI/IEEE Std C37.90.2<br />
– Gedämpfte Schwingungen 2,5 kV (Scheitelwert), Polarität alternierend<br />
IEC 60694, IEC 6<strong>10</strong>00–4–12 <strong>10</strong>0 kHz, 1 MHz, <strong>10</strong> MHz und 50 MHz,<br />
R i =200Ω<br />
EMV–Prüfungen<br />
zur Störaussendung<br />
(Typprüfung)<br />
Norm:<br />
EN 50081–∗ (Fachgrundnorm)<br />
– Funkstörspannung auf Leitungen, 150 kHz bis 30 MHz<br />
nur Hilfsspannung<br />
Grenzwertklasse B<br />
IEC–CISPR 22<br />
– Funkstörfeldstärke 30 MHz bis <strong>10</strong>00 MHz<br />
IEC–CISPR 22<br />
Grenzwertklasse B<br />
<strong>10</strong>.1.6 Mechanische Prüfungen<br />
Schwing- und<br />
Schockbeanspruchung<br />
bei stationärem<br />
Einsatz<br />
Schwing- und<br />
Schockbeanspruchung<br />
beim<br />
Transport<br />
Normen: IEC 60255–21 und IEC 60068<br />
– Schwingung sinusförmig<br />
IEC 60255–21–1, Klasse 2 <strong>10</strong> Hz bis 60 Hz: ± 0,075 mm Amplitude;<br />
IEC 60068–2–6<br />
60 Hz bis 150 Hz: 1 g Beschleunigung<br />
Frequenzdurchlauf 1 Oktave/min<br />
20 Zyklen in 3 Achsen senkrecht zueinand.<br />
– Schock halbsinusförmig<br />
IEC 60255–21–2, Klasse 1<br />
Beschleunigung 5 g, Dauer 11 ms,<br />
IEC 60068–2–27<br />
je 3 Schocks in beiden Richtungen der<br />
3Achsen<br />
– Schwingung bei Erdbeben sinusförmig<br />
IEC 60255–21–3, Klasse 1 1 Hz bis 8 Hz ± 3,5 mm Amplitude<br />
IEC 60068–3–3<br />
(horizontale Achse)<br />
1Hzbis8Hz: ± 1,5 mm Amplitude<br />
(vertikale Achse)<br />
8 Hz bis 35 Hz: 1 g Beschleunigung<br />
(horizontale Achse)<br />
8 Hz bis 35 Hz: 0,5 g Beschleunigung<br />
(vertikale Achse)<br />
Frequenzdurchlauf 1 Oktave/min<br />
1 Zyklus in 3 Achsen senkrecht zueinander<br />
Normen: IEC 60255–21 und IEC 60068<br />
– Schwingung sinusförmig<br />
IEC 60255–21–1, Klasse 2 5 Hz bis 8 Hz: ± 7,5 mm Amplitude;<br />
IEC 60068–2–6 8 Hz bis 150 Hz: 2 g Beschleunigung<br />
Frequenzdurchlauf 1 Oktave/min<br />
20 Zyklen in 3 Achsen senkrecht zueinand.<br />
– Schock halbsinusförmig<br />
IEC 60255–21–2, Klasse 1<br />
Beschleunigung 15 g, Dauer 11 ms,<br />
IEC 60068–2–27<br />
je 3 Schocks in beiden Richtungen der<br />
3Achsen<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-9
Technische Daten<br />
– Dauerschock halbsinusförmig<br />
IEC 60255–21–2, Klasse 1<br />
Beschleunigung <strong>10</strong> g, Dauer 16 ms,<br />
IEC 60068–2–29<br />
je <strong>10</strong>00 Schocks in beiden Richtungen der<br />
3 Achsen<br />
<strong>10</strong>.1.7 Klimabeanspruchungen<br />
Temperaturen Norm: IEC 60255–6<br />
– empfohlene Temperatur bei Betrieb –5 °C bis +55 °C<br />
wenn maximal die Hälfte aller Ein- und Ausgänge mit<br />
den max. dauernd zulässigen Werten belastet ist<br />
– empfohlene Temperatur bei Betrieb –5 °C bis +40 °C<br />
wenn alle Ein- und Ausgänge mit den max.<br />
dauernd zulässigen Werten belastet sind<br />
– vorübergehend zulässige Grenztemperaturen<br />
bei Betrieb –20 °C bis +70 °C<br />
– Grenztemperaturen bei Lagerung –25 °C bis +55 °C<br />
– Grenztemperaturen bei Transport –25 °C bis +70 °C<br />
Lagerung und Transport mit werksmäßiger Verpackung!<br />
Ablesbarkeit des<br />
Displays ab +55 °C<br />
evtl. beeinträchtigt<br />
im Ruhebetrieb, d.h. keine Anregung und keine<br />
Meldungen<br />
Feuchte zulässige Feuchtebeanspruchung im Jahresmittel ≤75 % relative Feuchte;<br />
an 56 Tagen im Jahr bis zu 93 % relative<br />
Feuchte; Betauung im Betrieb unzulässig!<br />
Es wird empfohlen, die Geräte so anzuordnen, dass sie keiner direkten Sonneneinstrahlung<br />
und keinem starken Temperaturwechsel, bei dem Betauung auftreten kann,<br />
ausgesetzt sind.<br />
<strong>10</strong>-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Allgemeine Gerätedaten<br />
<strong>10</strong>.1.8 Einsatzbedingungen<br />
Das Schutzgerät ist für den Einbau in üblichen Relaisräumen und Anlagen ausgelegt,<br />
so dass die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bei sachgemäßem Einbau sichergestellt<br />
ist. Zusätzlich ist zu empfehlen:<br />
• Schütze und Relais, die innerhalb desselben Schrankes oder auf der gleichen Relaistafel<br />
mit den digitalen Schutzeinrichtungen arbeiten, sollen grundsätzlich mit geeigneten<br />
Löschgliedern versehen werden.<br />
• Bei Schaltanlagen ab <strong>10</strong>0 kV sollen externe Anschlussleitungen mit einer stromtragfähigen<br />
beidseitig geerdeten Abschirmung verwendet werden. In Mittelspannungsanlagen<br />
sind üblicherweise keine besonderen Maßnahmen erforderlich.<br />
• Es ist unzulässig, einzelne Baugruppen unter Spannung zu ziehen oder zu stecken.<br />
Im ausgebauten Zustand sind manche Bauelemente elektrostatisch gefährdet; bei<br />
der Handhabung sind die EGB–Vorschriften (für Elektrostatisch Gefährdete Bauelemente)<br />
zu beachten. Im eingebauten Zustand besteht keine Gefährdung.<br />
<strong>10</strong>.1.9 Zulassungen<br />
UL–gelistet<br />
7SA522∗∗–∗A∗∗∗–∗∗∗∗<br />
Ausführungen mit<br />
7SA522∗∗–∗C∗∗∗–∗∗∗∗<br />
Schraubklemmen<br />
7SA522∗∗–∗D∗∗∗–∗∗∗∗<br />
UL–anerkannt<br />
7SA522∗∗–∗J∗∗∗–∗∗∗∗<br />
7SA522∗∗–∗L∗∗∗–∗∗∗∗<br />
7SA522∗∗–∗M∗∗∗–∗∗∗∗<br />
Ausführungen mit<br />
Steckklemmen<br />
<strong>10</strong>.1.<strong>10</strong> Konstruktive Ausführungen<br />
Gehäuse<br />
7XP20<br />
Abmessungen siehe Maßbilder, Abschnitt <strong>10</strong>.20<br />
Gewicht (Maximalbestückung) etwa<br />
– im Aufbaugehäuse, Gehäusegröße 1 / 2 11 kg<br />
– im Aufbaugehäuse, Gehäusegröße 1 / 1 19 kg<br />
– im Einbaugehäuse, Gehäusegröße 1 / 2 6kg<br />
– im Einbaugehäuse, Gehäusegröße 1 / 1 <strong>10</strong> kg<br />
Schutzart gemäß IEC 60529<br />
– für das Betriebsmittel<br />
im Aufbaugehäuse IP 51<br />
im Einbaugehäuse<br />
vorne IP 51<br />
hinten IP 50<br />
– für den Personenschutz IP 2x mit aufgesetzter Abdeckkappe<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-11
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.2 Distanzschutz<br />
R E /R L –0,33 bis 7,00 (Stufung 0,01)<br />
X E /X L –0,33 bis 7,00 (Stufung 0,01)<br />
getrennt für erste und höhere Zonen<br />
K 0 0,000 bis 4,000 (Stufung 0,001)<br />
PHI(K 0 ) –135,00° bis +135,00°<br />
getrennt für erste und höhere Zonen<br />
R M /R L 0,00 bis 8,00 (Stufung 0,01)<br />
X M /X L 0,00 bis 8,00 (Stufung 0,01)<br />
Die Faktoren für Erdimpedanz- und Parallelleitungsanpassung gelten auch für die Fehlerortung.<br />
für Doppelerdkurzschluss<br />
im geerdeten Netz<br />
voreilende Phase gegen Erde blockiert<br />
nacheilende Phase gegen Erde blockiert<br />
alle beteiligten Schleifen<br />
beteiligte Schleifen Phase–Erde<br />
beteiligte Schleifen Phase–Phase<br />
Erdimpedanzanpassung<br />
Parallelleitungsanpassung<br />
Phasenbevorzugung<br />
Erdfehlererkennung<br />
Erdstrom 3I 0 > 0,05 A bis 4,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
Erdspannung 3U 0 > 1 V bis <strong>10</strong>0 V; ∞ (Stufung 1 V)<br />
Rückfallverhältnisse ca. 0,95<br />
Messtoleranzen ± 5 %<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Distanzmessung Charakteristik polygonal oder MHO–Kreis<br />
(abhängig von Bestellvariante);<br />
5 unabhängige und 1 gesteuerte Zone<br />
Einstellbereiche Polygon:<br />
I Ph > = Mindeststrom Phasen 0,<strong>10</strong> A bis 4,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
X = Reichweite Reaktanz 0,05 Ω bis 250,00 Ω 2 ) (Stufung 0,001 Ω)<br />
R = Resistanzreserve Phase–Phase 0,05 Ω bis 250,00 Ω 2 ) (Stufung 0,001 Ω)<br />
RE = Resistanzreserve Phase–Erde 0,05 Ω bis 250,00 Ω 2 ) (Stufung 0,001 Ω)<br />
ϕ Ltg = Leitungswinkel 30° bis 89° (Stufung 1°)<br />
α Pol = Abschrägungswinkel für 1. Zone 0° bis 30° (Stufung 1°)<br />
Richtungsbestimmung Polygon:<br />
bei allen Fehlerarten<br />
mit kurzschlussgetreuen, gespeicherten<br />
oder kurzschlussfremden Spannungen<br />
Richtungsempfindlichkeit<br />
dynamisch unbegrenzt<br />
stationär ca. 1 V<br />
Jede Zone kann vorwärts, rückwärts, ungerichtet oder unwirksam eingestellt werden.<br />
Einstellbereiche MHO–Kreis:<br />
I Ph > = Mindeststrom Phasen 0,<strong>10</strong> A bis 4,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
Z r = Reichweite Impedanz 0,05 Ω bis 200,00 Ω 2 ) (Stufung 0,001 Ω)<br />
ϕ Ltg = Leitungswinkel 30° bis 89° (Stufung 1°)<br />
Polarisation<br />
mit gespeicherten oder<br />
kurzschlussfremden Spannungen<br />
Jede Zone kann vorwärts, rückwärts oder unwirksam eingestellt werden.<br />
Lastausschnitt:<br />
R Last = minimale Lastresistanz 0,<strong>10</strong> Ω bis 250,00 Ω 2 );∞(Stufung 0,001 Ω)<br />
ϕ Last = maximaler Lastwinkel 20° bis 60° (Stufung 1°)<br />
<strong>10</strong>-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Pendelzusatz (wahlweise)<br />
Rückfallverhältnisse<br />
– Ströme ca. 0,95<br />
– Impedanzen ca. 1,06<br />
Messwertkorrektur<br />
Messtoleranzen<br />
bei sinusförmigen Messgrößen<br />
für Erdstromkopplung bei Parallelleitungen<br />
(Bestelloption)<br />
∆X<br />
------- ≤ 5 % für 30° ≤ ϕ k<br />
≤90°<br />
X<br />
∆R<br />
------- ≤5% für0° ≤ϕ k<br />
≤60°<br />
R<br />
∆Z<br />
------ ≤ 5% für–30° ≤ ϕ k<br />
– ϕ Ltg<br />
≤ 30°<br />
Z<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
2 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Impedanzen durch 5 zu dividieren.<br />
Zeiten kürzeste Kommandozeit ca. 17 ms (50 Hz) / 15 ms (60 Hz)<br />
mit schnellen Relais<br />
ca. 12 ms (50 Hz) / <strong>10</strong> ms (60 Hz)<br />
mit High–Speed Relais<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Stufenzeiten 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
für alle Zonen;<br />
für Zonen Z1, Z2 und Z1B getrennte Zeiten<br />
für einphasige und mehrphasige Fehler<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten<br />
Notbetrieb bei Messspannungsausfall, z.B. siehe Abschnitt <strong>10</strong>.<strong>10</strong><br />
Spannungswandler–Schutzschalterfall<br />
<strong>10</strong>.3 Pendelzusatz (wahlweise)<br />
Pendelerfassung<br />
maximale Pendelfrequenz<br />
einstellbare Pendelsperrprogramme<br />
Pendelauslösung<br />
Änderungsgeschwindigkeit des Impedanzzeigers<br />
und Beobachtung der Bahnkurve<br />
ca. 7 Hz<br />
Blockierung nur der ersten Zone<br />
Blockierung der höheren Zonen<br />
Blockierung der ersten und zweiten Zone<br />
Blockierung aller Zonen<br />
Auslösung bei instabilen Pendelungen<br />
(Außertrittfall)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-13
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.4 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz<br />
Modus für zwei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung oder<br />
mit drei Kanälen je Richtung für phasengetrennte<br />
Übertragung<br />
für drei Leitungsenden mit<br />
mit einem Kanal je Richtung und<br />
Verbindung<br />
Mitnahmeverfahren einstellbares Verfahren Mitnahme (mit Übergreifzone Z1B)<br />
direkte Mitnahme<br />
Sendesignalverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Mitnahmeverfahren<br />
über Wirkschnittstelle<br />
(wahlweise)<br />
Vergleichsverfahren<br />
Vergleichsverfahren<br />
über<br />
Wirkschnittstelle<br />
(wahlweise)<br />
einstellbares Verfahren<br />
Mitnahme (mit Übergreifzone Z1B)<br />
Sendesignalverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
einstellbare Verfahren<br />
Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B)<br />
Unblockverfahren (mit Übergreifzone Z1B)<br />
Blockierverfahren (mit Übergreifzone Z1B)<br />
Sendesignalverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Freigabeverzögerung 0,000 s bis 30,000 s (Stufung 0,001 s)<br />
transiente Blockierzeit 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Wartezeit für transiente Blockierung 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Echoverzögerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Echoimpulsdauer 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten<br />
einstellbare Verfahren<br />
Signalvergleich (mit Übergreifzone Z1B)<br />
Sendesignalverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Freigabeverzögerung 0,000 s bis 30,000 s (Stufung 0,001 s)<br />
transiente Blockierzeit 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Wartezeit für transiente Blockierung 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Echoverzögerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Echoimpulsdauer 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten<br />
<strong>10</strong>-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
<strong>10</strong>.5 Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
Kennlinien unabhängige Stufen (UMZ) 3I 0 >>>, 3I 0 >>, 3I 0 ><br />
stromabhängige Stufe (AMZ) 3I 0P<br />
es kann eine der Kennlinien gemäß Bild<br />
<strong>10</strong>-1 bis <strong>10</strong>-4 ausgewählt werden<br />
Höchststromstufe Ansprechwert 3I 0 >>> 0,50 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
Verzögerung T 3I0>>> 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Rückfallverhältnis ca. 0,95 für I/I N ≥ 0,5<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 35 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Strom 3 % vom Einstellwert bzw. 1% Nennstrom<br />
Zeit<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Hochstromstufe Ansprechwert 3I 0 >> 0,20 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
Verzögerung T 3I0>> 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Rückfallverhältnis ca. 0,95 für I/I N ≥ 0,5<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 35 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Strom 3 % vom Einstellwert bzw. 1% Nennstrom<br />
Zeit<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Überstromstufe Ansprechwert 3I 0 > 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
oder 0,003 A bis 25,000 A 1 ) (Stufung 0,001 A)<br />
Verzögerung T 3I0> 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Rückfallverhältnis ca. 0,95 für I/I N ≥ 0,5<br />
Ansprechzeit (1,5 * Einstellwert) ca. 45 ms<br />
(2 * Einstellwert) ca. 35 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Strom 3 % vom Einstellwert bzw. 1% Nennstrom<br />
Zeit<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Abhängige Stromstufe<br />
(IEC)<br />
Ansprechwert 3I 0P 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
oder 0,003 A bis 25,000 A 1 ) (Stufung 0,001 A)<br />
Zeitfaktor T 3I0P 0,05 s bis 3,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-15
Technische Daten<br />
Zusatzverzögerung T 3I0Pverz 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Kennlinien siehe Bild <strong>10</strong>-1<br />
Toleranzen Strom Ansprechen bei 1,05 ≤ I/3I 0P ≤ 1,15<br />
Zeiten 5%±15msfür2≤ I/3I 0P ≤ 20<br />
und T 3I0P /s ≥ 1<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Abhängige Stromstufe<br />
(ANSI)<br />
Abhängige Stromstufe<br />
(logarithmisch<br />
invers)<br />
Einschaltstabilisierung<br />
Richtungsbestimmung<br />
Ansprechwert 3I 0P 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder 0,003 A bis 25,000 A 1 ) (Stufung 0,001 A)<br />
Zeitfaktor D 3I0P 0,50 s bis 15,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Zusatzverzögerung T 3I0Pverz 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Kennlinien siehe Bilder <strong>10</strong>-2 und <strong>10</strong>-3<br />
Toleranzen Strom Ansprechen bei 1,05 ≤ I/3I 0P ≤ 1,15<br />
Zeiten 5%±15msfür2≤ I/3I 0P ≤ 20<br />
und D 3I0P /s ≥ 1<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Ansprechwert 3I 0P 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder 0,003 A bis 25,000 A 1 ) (Stufung 0,001 A)<br />
Startstromfaktor 3 I0P FAKTOR 1,0 bis 4,0 (Stufung 0,1)<br />
Zeitfaktor T 3I0P 0,05 s bis 15,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Maximalzeit T 3I0P max 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Minimalzeit T 3I0P min 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Zusatzverzögerung T 3I0Pverz 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Kennlinien siehe Bild <strong>10</strong>-4<br />
Toleranzen)<br />
Zeiten 5%±15msfür2≤ I/3I 0P ≤ 20<br />
und T 3I0P /s ≥ 1<br />
unabh. Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Anteil 2. Harmonische für Blockierung <strong>10</strong> % bis 45 % (Stufung 1 %)<br />
bezogen auf Grundschwingung<br />
Aufhebung der Blockierung oberhalb 0,50 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
Die Einschaltstabilisierung kann für jede Stufe individuell zu- oder abgeschaltet werden.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Jede Stufe kann vorwärts, rückwärts, ungerichtet oder unwirksam eingestellt werden.<br />
Richtungsmessung mit I E (= 3I 0 )und3U 0<br />
mit I E (= 3I 0 ) und I Y (Trafosternpunktstrom)<br />
mit 3I 2 und 3U 2 (Gegensystem)<br />
<strong>10</strong>-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
Grenzwerte<br />
Verlagerungsspannung 3U 0 > 0,5 V bis <strong>10</strong>,0 V (Stufung 0,1 V)<br />
Trafosternpunktstrom I Y > 0,05 A bis 1,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
Gegensystemstrom 3I 2 > 0,05 A bis 1,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
Gegensystemspannung 3U 2 > 0,5 V bis <strong>10</strong>,0 V (Stufung 0,1 V)<br />
Freigabewinkel<br />
kapazitiv Alpha 0° bis 360° (Stufung 1°)<br />
induktiv Beta 0° bis 360° (Stufung 1°)<br />
Toleranzen Ansprechwerte<br />
<strong>10</strong> % vom Einstellwert<br />
bzw. 5% Nennstrom bzw. 0,5 V<br />
Freigabewinkel 5°<br />
Umorientierungszeit bei Fehlerwechsel ca. 30 ms<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-17
Technische Daten<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
30 30<br />
20<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
3<br />
2<br />
T p<br />
3,2<br />
1,6<br />
0,8<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
3<br />
2<br />
T p<br />
3,2<br />
1<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,05<br />
1<br />
0,4<br />
I/I p I/I p<br />
0,2<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,05<br />
0,1<br />
0,05<br />
0,05<br />
1 2 3 5 7 <strong>10</strong> 20<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
1,6<br />
0,8<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,1<br />
Normal invers:<br />
(Typ A)<br />
0,<br />
14<br />
t = ----------------------------------- ( I ⁄ I ) 002 , ⋅ T p<br />
p<br />
– 1<br />
[s]<br />
Stark invers:<br />
(Typ B)<br />
13,<br />
5<br />
t = ---------------------------<br />
( I⁄<br />
I ) 1 ⋅ T p<br />
p<br />
– 1<br />
[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
<strong>10</strong>00<br />
t[s]<br />
t[s]<br />
20<br />
300<br />
200<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong>0<br />
5<br />
50<br />
3<br />
2<br />
30<br />
20<br />
T p<br />
3,2<br />
1<br />
0,5<br />
T p<br />
3,2<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
1,6<br />
0,8<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,05<br />
0,05 0,1 0,2<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
1,6<br />
0,8<br />
0,4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
0,05<br />
1 2 3 5 7 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,1<br />
Extrem invers:<br />
(Typ C)<br />
80<br />
t = --------------------------- [s]<br />
( I ⁄ I ) 2 ⋅ T p<br />
– 1 p<br />
Langzeit invers:<br />
120<br />
t = ---------------------------<br />
( I ⁄ I p<br />
) 1 ⋅ T p<br />
– 1<br />
[s]<br />
t<br />
T p<br />
I<br />
I p<br />
Auslösezeit<br />
Einstellwert Zeitfaktor<br />
Fehlerstrom<br />
Einstellwert des Stromes<br />
Anmerkung: Für Erdfehler ist 3I 0p<br />
statt I p und T 3I0p statt T p zu lesen<br />
Bild <strong>10</strong>-1<br />
Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach IEC (Phasen und Erde)<br />
<strong>10</strong>-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
30 30<br />
20<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
7<br />
5<br />
3<br />
2<br />
D[s]<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong><br />
7<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0,7<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,07<br />
0,05<br />
5<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
1<br />
0,7<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,07<br />
0,5 1<br />
0,05<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
D[s]<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
2<br />
Invers/<br />
INVERSE<br />
<br />
<br />
89341 ,<br />
t ----------------------------------------- ( I ⁄ I ) 2, 0938 + 0 , 17966 <br />
Kurz Invers/<br />
<br />
<br />
= ⋅ D [s]<br />
0,<br />
2663<br />
<br />
<br />
t = <br />
<br />
----------------------------------------- <br />
– 1<br />
p<br />
<br />
( I ⁄ I ) 1, 2969 + 0 , 03393 ⋅ D [s]<br />
SHORT INVERSE<br />
<br />
<br />
– 1<br />
p<br />
<br />
<strong>10</strong>0<br />
t[s]<br />
50<br />
20<br />
D[s]<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
<strong>10</strong>0<br />
t[s]<br />
50<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,05<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,05<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
D[s]<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
Lang Invers/<br />
LONG INVERSE<br />
5,<br />
6143<br />
t = ------------------------ + 2,<br />
18592 [s]<br />
( I ⁄ I )–<br />
1 <br />
⋅ D<br />
p<br />
Mäßig Invers/<br />
MODERATELY INVERSE<br />
<br />
<br />
0,<br />
0<strong>10</strong>3<br />
t = ----------------------------------- ( I ⁄ I p<br />
) 002 , + 0 ,<br />
<br />
0228 ⋅ D<br />
<br />
– 1 <br />
[s]<br />
Bild <strong>10</strong>-2<br />
Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE, (Phasen und Erde)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-19
Technische Daten<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
1<br />
3 3<br />
D[s]<br />
2<br />
15<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
1<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,3<br />
2<br />
0,2<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,1<br />
I/I p<br />
0,5<br />
0,05<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
0,05<br />
0,5 1<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
D[s]<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
2<br />
Stark Invers/<br />
VERY INVERSE<br />
<br />
<br />
3,<br />
922<br />
<br />
<br />
t = --------------------------- [s]<br />
Extrem Invers/<br />
( I⁄<br />
I ) 2 + 0,<br />
0982<br />
⋅ D<br />
5,<br />
64<br />
<br />
<br />
t = --------------------------- – 1<br />
EXTREMELY INVERSE<br />
p<br />
<br />
( I ⁄ I ) 2 + 0,<br />
02434<br />
⋅ D<br />
<br />
<br />
– 1 p<br />
<br />
[s]<br />
t[s]<br />
<strong>10</strong>0<br />
30<br />
20<br />
<strong>10</strong><br />
t<br />
D<br />
I<br />
I p<br />
Auslösezeit<br />
Einstellbarer Zeitfaktor<br />
Fehlerstrom<br />
Einstellwert des Stromes<br />
5<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,05<br />
D[s]<br />
15<br />
<strong>10</strong><br />
5<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
1 2 3 5 <strong>10</strong> 20<br />
I/I p<br />
Anmerkung: Für Erdfehler ist 3I 0p<br />
statt I p und D 3I0p statt D Ip zu lesen<br />
Gleichmäßig Invers/<br />
DEFINITE INVERSE<br />
<br />
<br />
0,<br />
4797<br />
t = <br />
[s]<br />
<br />
----------------------------------------- ( I ⁄ I p<br />
) 1, 5625 + 0 , 21359 ⋅ D<br />
<br />
<br />
– 1 <br />
Bild <strong>10</strong>-3<br />
Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes, nach ANSI/IEEE, (Phasen und Erde)<br />
<strong>10</strong>-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz (wahlweise)<br />
t/s<br />
8<br />
6<br />
T 3I0Pmax<br />
4<br />
T 3I0P<br />
2<br />
T 3I0Pmin<br />
1,70<br />
1,35<br />
1,00<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 <strong>10</strong> 20 30 40<br />
3I0P–FAKTOR<br />
I/3I0P<br />
Logarithmisch invers:<br />
t = T 3I0Pmax<br />
– T 3I0P<br />
⋅ ln(I/3I0P)<br />
Anmerkung: Für I/3I0P > 35 gilt die Zeit für I/3I0P =35<br />
Bild <strong>10</strong>-4<br />
Auslösezeitkennlinien des stromabhängigen Überstromzeitschutzes mit logarithmisch<br />
inverser Kennlinie<br />
<strong>10</strong>.6 Signalübertragungsverfahren mit Erdkurzschlussschutz<br />
(wahlweise)<br />
Modus für zwei Leitungsenden mit einem Kanal je Richtung<br />
für drei Leitungsenden<br />
mit einem Kanal je Verbindung<br />
Vergleichsverfahren<br />
einstellbare Verfahren<br />
Richtungsvergleich<br />
Unblockverfahren<br />
Blockierverfahren<br />
Sendesignalverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Freigabeverzögerung 0,000 s bis 30,000 s (Stufung 0,001 s)<br />
transiente Blockierzeit 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Wartezeit für transiente Blockierung 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Echoverzögerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Echoimpulsdauer 0,00 s bis30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-21
Technische Daten<br />
Vergleichsverfahren<br />
über Wirkschnittstelle<br />
einstellbare Verfahren<br />
Richtungsvergleich<br />
Sendesignalverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Freigabeverzögerung 0,000 s bis 30,000 s (Stufung 0,001 s)<br />
transiente Blockierzeit 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Wartezeit für transiente Blockierung 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Echoverzögerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Echoimpulsdauer 0,00 s bis30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten<br />
<strong>10</strong>.7 Auslösung bei schwacher Einspeisung<br />
Betriebsart<br />
Auslösung über Unterspannung bei Empfangssignal vom Gegenende<br />
Unterspannung Einstellwert U PhE < 2 V bis 70 V (Stufung 1 V)<br />
Rückfallverhältnis ca. 1,<strong>10</strong><br />
Ansprechtoleranz<br />
≤ 5 % vom Einstellwert bzw. 0,5 V<br />
Zeiten Freigabeverzögerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Freigabeverlängerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
<strong>10</strong>-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise)<br />
<strong>10</strong>.8 Wirkschnittstellen und Kommunikationstopologie (wahlweise)<br />
Wirkschnittstellen Anzahl 1 oder 2<br />
– Anschluss Lichtwellenleiter Einbauort „D“ bei einem Anschluss oder<br />
Einbauort „D“ und „E“ bei 2 Anschlüssen<br />
bei Einbaugehäuse rückseitig,<br />
bei Aufbaugehäuse im Pultgehäuse an der Gehäuseoberseite<br />
Anschlussmodule für die Wirkschnittstelle(n), abhängig von Bestellvariante:<br />
Modul<br />
im Gerät<br />
Steckertyp<br />
Fasertyp<br />
FO5 1 ) ST Multimode<br />
62,5/125 µm<br />
FO6 2 ) ST Multimode<br />
62,5/125 µm<br />
FO7 2 ) ST Monomode<br />
9/125 µm<br />
FO8 2 ) FC Monomode<br />
9/125 µm<br />
optische<br />
Wellenlänge<br />
zul. Streckendämpfung<br />
Entfernung,<br />
typisch<br />
820 nm 8 dB 1,5 km<br />
820nm 16dB 3,5km<br />
1300 nm 7dB <strong>10</strong>km<br />
1300 nm 18 dB 35 km<br />
1 ) Laserklasse 1 nach EN 60825–1/ –2 bei Einsatz Glasfaser 62,5/125 µm<br />
2 ) Laserklasse 3A nach EN 60825–1/ –2<br />
– Zeichenruhelage „Licht aus“<br />
Schutzdaten–<br />
Kommunikation<br />
Direktverbindung:<br />
Übertragungsrate<br />
Fasertyp<br />
optische Wellenlänge<br />
zulässige Streckendämpfung<br />
überbrückbare Entfernung<br />
Verbindung über Kommunikationsnetze:<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
unterstützte Netzschnittstellen<br />
Verbindung zum Komm.umsetzer<br />
512 kBit/s<br />
siehe Tabelle oben<br />
siehe Anhang A.1.1 unter Zubehör<br />
G703.1 mit 64 kBit/s;<br />
X21 mit 64 oder 128 oder 512 kBit/s<br />
siehe Tabelle oben unter Modul FO5<br />
Übertragungsrate 64 kBit/s bei G703.1<br />
512 kBit/s oder 128 kBit/s oder 64 kBit/s<br />
bei X21<br />
max. Laufzeit 0,1 ms bis 30 ms (Stufung 0,1 ms)<br />
max. Laufzeitdifferenz<br />
0,000 ms bis 3,000 ms (Stufung0,001 ms)<br />
Übertragungssicherheit<br />
CRC 32 laut CCITT bzw. ITU<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-23
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.9 Externe Direkt- und Fernauslösung<br />
Externe Direktauslösung<br />
Eigenzeit, gesamt<br />
ca. 11 ms<br />
Auslöseverzögerung 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Ablauftoleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten<br />
<strong>10</strong>.<strong>10</strong> Überstromzeitschutz<br />
Betriebsarten<br />
als Not–Überstromzeitschutz oder Reserveüberstromzeitschutz:<br />
Not–Überstromzeitschutz<br />
wirksam bei Ausfall der Messspannung,<br />
– bei Auslösung des Spannungswandler–<br />
Schutzschalters (über Binäreingang)<br />
– bei Ansprechen des „Fuse–Failure–<br />
Monitors“<br />
Reserveüberstromzeitschutz<br />
unabhängig wirksam<br />
Kennlinien unabhängige Stufen (UMZ) I Ph >>,3I 0 >>, I Ph >, 3I 0 ><br />
stromabhängige Stufen (AMZ) I P ,3I 0P, es kann eine der Kennlinien gemäß<br />
Bild <strong>10</strong>-1 bis <strong>10</strong>-3 (siehe Abschnitt <strong>10</strong>.5)<br />
ausgewählt werden<br />
Hochstromstufen Ansprechwerte I Ph >> (Phasen) 0,<strong>10</strong> A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
3I 0 >> (Erde) 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Verzögerungen T IPh>> (Phas.) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
T 3I0>> (Erde) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Rückfallverhältnisse ca. 0,95 für I/I N ≥ 0,5<br />
Ansprechzeiten<br />
ca. 25 ms<br />
Rückfallzeiten<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Ströme 3 % vom Einstellwert bzw. 1% Nennstrom<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Überstromstufen Ansprechwerte I Ph > (Phasen) 0,<strong>10</strong> A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
3I 0 > (Erde) 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
<strong>10</strong>-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überstromzeitschutz<br />
Verzögerungen T IPh> (Phasen) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
T 3I0> (Erde) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Rückfallverhältnisse ca. 0,95 für I/I N ≥ 0,5<br />
Ansprechzeiten<br />
ca. 25 ms<br />
Rückfallzeiten<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Ströme 3 % vom Einstellwert bzw. 1% Nennstrom<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Abhängige Stromstufen<br />
(IEC)<br />
Abhängige Stromstufen<br />
(ANSI)<br />
Ansprechwerte I P (Phasen) 0,<strong>10</strong> A bis 4,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
3I 0P (Erde) 0,05 A bis 4,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Zeitfaktoren T IP (Phasen) 0,05 s bis 3,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
T 3I0P (Erde) 0,05 s bis 3,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Zusatzverzögerungen T IPverz (Phas.) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
T 3I0Pverz (Erde) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Kennlinien siehe Bild <strong>10</strong>-1 (in Abschnitt <strong>10</strong>.5)<br />
Toleranzen Ströme Ansprechen bei 1,05 ≤ I/I P ≤ 1,15;<br />
bzw. 1,05 ≤ I/3I 0P ≤ 1,15<br />
Zeiten 5%±15msfür2≤ I/I P ≤ 20<br />
und T IP /s ≥ 1;<br />
bzw. 2 ≤ I/3I 0P ≤ 20<br />
und T 3I0P /s ≥ 1<br />
def. Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Ansprechwerte I P (Phasen) 0,<strong>10</strong> A bis 4,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
3I 0P (Erde) 0,05 A bis 4,00 A 1 ) (Stufung 0,01 A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Zeitfaktoren D IP (Phasen) 0,50 s bis 15,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
D 3I0P (Erde) 0,50 s bis 15,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Zusatzverzögerungen T IPverz (Phas.) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
T 3I0Pverz (Erde) 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Kennlinien siehe Bilder <strong>10</strong>-2 und <strong>10</strong>-3<br />
(in Abschnitt <strong>10</strong>.5)<br />
Toleranzen Ströme Ansprechen bei 1,05 ≤ I/I P ≤ 1,15;<br />
bzw. 1,05 ≤ I/3I 0P ≤ 1,15<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-25
Technische Daten<br />
Zeiten 5%±15msfür2≤ I/I P ≤ 20<br />
und D IP /s ≥ 1;<br />
bzw. 2 ≤ I/3I 0P ≤ 20<br />
und D 3I0P /s ≥ 1<br />
def. Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Endfehlerschutz Ansprechwerte I Ph >>> (Phas.) 0,<strong>10</strong> A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
3I 0 >>> (Erde) 0,05 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Verzögerungen T IPh>>> 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
T 3I0 >>> 0,00 s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
oder ∞ (unwirksam)<br />
Rückfallverhältnisse ca. 0,95 für I/I N ≥ 0,5<br />
Ansprechzeiten<br />
ca. 25 ms<br />
Rückfallzeiten<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Ströme 3 % vom Einstellwert bzw. 1% Nennstrom<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Die eingestellten Zeiten sind reine Verzögerungszeiten.<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
<strong>10</strong>.11 Hochstrom–Schnellabschaltung<br />
Anregung Hochstromanregung I>>> 1,00 A bis 25,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
Rückfallverhältnis ca. 90 %<br />
Ansprechtoleranz<br />
3 % vom Einstellwert oder 1% von I N<br />
1 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Zeiten kürzeste Kommandozeit ca. 13 ms für schnelle Relais und 8 ms für<br />
High-Speed Relais.<br />
<strong>10</strong>-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
<strong>10</strong>.12 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)<br />
Wiedereinschaltungen<br />
Adaptive spannungslose<br />
Pause/<br />
Verkürzte Wiedereinschaltung<br />
/<br />
Rückspannungsüberwachung<br />
Anzahl Wiedereinschaltungen max. 8,<br />
die ersten 4 mit individuellen Parametern<br />
Art (abhängig von Bestellvariante) 1-polig, 3-polig oder 1-/3-polig<br />
Steuerung<br />
mit Anregung oder mit Auslösekommando<br />
Wirkzeiten 0,01 s bis 300,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Anwurf ohne Anregung und Wirkzeit möglich<br />
Pausenzeiten vor Wiedereinschaltung 0,01 s bis 1800,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
füralleArtenundalleZyklengetrennt<br />
Pausenzeiten nach Folgefehlererkennung0,01 s bis 1800,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Sperrzeit nach Wiedereinschaltung 0,50 s bis 300,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Blockierzeit nach dynam. Blockierung 0,5 s<br />
Blockierzeit nach Hand–Einschaltung 0,50 s bis 300,00 s; 0 (Stufung 0,01 s)<br />
Anwurf–Überwachungszeit 0,01 s bis 300,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Leistungsschalter–Überwachungszeit 0,01 s bis 300,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Adaptive spannungslose Pause mit Spannungsmessung oder<br />
mit Einkommando–Übertragung<br />
Wirkzeit 0,01 s bis 300,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Anwurf ohne Anregung und Wirkzeit möglich<br />
maximale Pausenzeit 0,50 s bis 3000,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Spannungsmessung abgeschaltete Ltg. 2 V bis 70 V (Ph-E) (Stufung 1 V)<br />
Spannungsmessung fehlerfreie Leitung 30 V bis 90 V (Ph-E) (Stufung 1 V)<br />
Messzeit für Spannungen 0,<strong>10</strong> s bis 30,00 s (Stufung 0,01 s)<br />
Verzögerung für Einkommando–Übertrag.0,00 s bis 300 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-27
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.13 Synchron- und Einschaltkontrolle (wahlweise)<br />
Betriebsarten Kontrollprogramme bei Synchronkontrolle,<br />
automatischer Wiedereinschaltung Leitung spannungslos – Sammelschiene<br />
unter Spannung,<br />
Sammelschiene spannungslos – Leitung<br />
unter Spannung,<br />
Leitung und Sammelschiene spannungslos,<br />
Durchsteuern,<br />
oder Kombinationen davon<br />
Synchronisierung<br />
Einschalten unter asynchronen<br />
Netzbedingungen möglich<br />
(mit Leistungsschaltereigenzeit)<br />
Kontrollprogramme bei<br />
wie bei automatischer Wiedereinschaltung,<br />
manueller Einschaltung<br />
unabhängig wählbar<br />
Spannungen maximale Arbeitsspannung 20 V bis 140 V (verkettet)(Stufung 1 V)<br />
U< für Spannungslosigkeit 1 V bis 60 V (verkettet) (Stufung 1 V)<br />
U> für Spannung vorhanden 20 V bis 125 V (verkettet)(Stufung 1 V)<br />
Toleranzen<br />
2 % vom Ansprechwert oder 2 V<br />
Rückfallverhältnisse<br />
ca. 0,9 (U>) bzw. 1,1 (U 1Hz<br />
Grenze synchron/asynchron<br />
0,01 Hz<br />
Leistungsschalter–Eigenzeit 0,01 s bis 0,60 s (Stufung 0,01 s)<br />
Zeiten minimale Messzeit ca. 80 ms<br />
maximale Wartezeit 0,01 s bis 600,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Toleranz aller Zeiten<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
<strong>10</strong>-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Spannungsschutz (wahlweise)<br />
<strong>10</strong>.14 Spannungsschutz (wahlweise)<br />
Überspannungen<br />
Phase–Erde<br />
Überspannungen<br />
Phase–Phase<br />
Überspannung U Ph >> 1,0 V bis 170,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Verzögerung T UPh>> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Überspannung U Ph > 1,0 V bis 170,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Verzögerung T UPh> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Rückfallverhältnis 0,50 bis 0,98 (Stufung 0,01)<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Spannungen 3 % vom Einstellwert bzw. 1 V<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Überspannung U PhPh >> 2,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Verzögerung T UPhPh>> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Überspannung U PhPh > 2,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Verzögerung T UPhPh> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Rückfallverhältnis 0,50 bis 0,98 (Stufung 0,01)<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Spannungen 3 % vom Einstellwert bzw. 1 V<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Überspannung Überspannung U 1 >> 2,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Mitsystem U 1 Verzögerung T U1>> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Überspannung U 1 > 2,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Verzögerung T U1> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Rückfallverhältnis 0,50 bis 0,98 (Stufung 0,01)<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Spannungen 3 % vom Einstellwert bzw. 1 V<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Überspannung Überspannung U 2 >> 2,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Gegensystem U 2 Verzögerung T U2>> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Überspannung U 2 > 2,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Verzögerung T U2> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Rückfallverhältnis 0,50 bis 0,98 (Stufung 0,01)<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Spannungen 3 % vom Einstellwert bzw. 1 V<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Überspannung Überspannung 3U 0 >> 1,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
oder beliebige einphasige<br />
Spannung<br />
0 > 1,0 V bis 220,0 V; ∞ (Stufung 0,1 V)<br />
Überspannung 3U<br />
Verzögerung T<br />
U 3U0> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
X<br />
Nullsystem 3U 0 Verzögerung T 3U0>> 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Rückfallverhältnis 0,50 bis 0,98 (Stufung 0,01)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-29
Technische Daten<br />
Ansprechzeit<br />
ca. 75 ms<br />
Rückfallzeit<br />
ca. 30 ms<br />
Toleranzen Spannungen 3 % vom Einstellwert bzw. 1 V<br />
Zeiten 1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Unterspannungen<br />
Phase–Erde<br />
Unterspannungen<br />
Phase–Phase<br />
Unterspannung U Ph
Fehlerortung<br />
<strong>10</strong>.15 Fehlerortung<br />
Start<br />
bei Auslösekommando oder Geräterückfall<br />
Einstellung Reaktanzbelag (sekundär) 0,005 Ω/km bis 6,500 Ω/km 2 )<br />
(Stufung 0,001 Ω/km) oder<br />
0,005 Ω/Meile bis <strong>10</strong>,000 Ω/Meile 2 )<br />
(Stufung 0,001 Ω/Meile)<br />
Parallelleitungskompensation<br />
zu- oder abschaltbar<br />
(wahlweise)<br />
Einstellwerte werden von Distanzschutz<br />
übernommen (siehe Abschnitt <strong>10</strong>.2)<br />
Berücksichtigung des Laststromes Korrektur des X–Wertes,<br />
bei einphasigen Erdkurzschlüssen zu- und abschaltbar<br />
Ausgabe der Fehlerentfernung in Ω primär und Ω sekundär,<br />
in km oder Meilen Leitungslänge 1 ),<br />
in % Leitungslänge 1 )<br />
Messtoleranzen<br />
2,5 % der Leitungslänge<br />
bei sinusförmigen Messgrößen bei 30° ≤ϕ k ≤ 90° und U k /U N ≥ 0,1<br />
1 ) Ausgabe der Fehlerentfernung in km, Meilen und % setzt homogene Leitung voraus.<br />
2 ) Sekundärangaben für I N =1A;beiI N = 5 A sind die Impedanzen durch 5 zu dividieren.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-31
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.16 Leistungsschalter–Versagerschutz (wahlweise)<br />
Schalterüberwachung<br />
Stromflussüberwachung 0,05 A bis 20,00 A 1 ) (Stufung0,01A)<br />
Rückfallverhältnis ca. 0,95<br />
Toleranz 5 % vom Einstellwert bzw. 0,01 A 1 )<br />
Positionsüberwachung über Leistungsschalter–Hilfskontakte<br />
– bei dreipoliger Steuerung Binäreingang für Schalterhilfskontakt<br />
– bei einzelpoliger Steuerung je 1 Eingang für Hilfskontakt je Pol oder<br />
je 1 Eingang für Reihenschaltung Schließer<br />
und Öffner<br />
Anmerkung: Der Schalterversagerschutz kann auch ohne die angegebenen Leistungsschalter-Hilfskontakte<br />
arbeiten, jedoch mit vermindertem Funktionsumfang. Hilfskontakte sind notwendig für<br />
Schalterversagerschutz bei Auslösung ohne oder mit zu geringem Stromfluss (z.B. Buchholzschutz,<br />
Endfehlerschutz, Gleichlaufüberwachung).<br />
1 ) Sekundärangaben für IN = 1 A; bei I N = 5 A sind die Ströme mit 5 zu multiplizieren.<br />
Anwurf<br />
bedingungen<br />
für Schalterversagerschutz<br />
einpolige Auslösung intern<br />
dreipolige Auslösung intern<br />
einpolige Auslösung extern<br />
dreipolige Auslösung extern<br />
dreipolige Auslösung ohne Strom<br />
über<br />
Binäreingänge<br />
Zeiten Ansprechzeit ca. 5 ms bei anstehenden Messgrößen,<br />
ca. 20 ms bei Zuschalten der Messgrößen<br />
Rückfallzeit intern (Nachlaufzeit) ≤ 15 ms bei sinusförmigen Messgrößen,<br />
≤ 25 ms maximal<br />
Verzögerungszeiten für alle Stufen 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Toleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Endfehlerschutz<br />
Schalterpol–<br />
Gleichlaufüberwachung<br />
mit Signalübertragung zum Gegenende<br />
Verzögerungszeit 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Toleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
Startkriterium<br />
nicht alle Pole geschlossen oder geöffnet<br />
Überwachungszeit 0,00 s bis 30,00 s; ∞ (Stufung 0,01 s)<br />
Toleranz<br />
1 % vom Einstellwert bzw. <strong>10</strong> ms<br />
<strong>10</strong>-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Überwachungsfunktionen<br />
<strong>10</strong>.17 Überwachungsfunktionen<br />
Messgrößen Stromsumme I F =|I L1 + I L2 + I L3 +k I · I E |><br />
SUM.IGRENZ · I N + SUM.FAK.I · I max<br />
– SUM.IGRENZ 0,05 bis 2,00 (Stufung 0,01)<br />
– SUM.FAK.I 0,00 bis 0,95 (Stufung 0,01)<br />
Spannungssumme<br />
U F =|U L1 +U L2 +U L3 +k U U EN |>25V<br />
Stromsymmetrie<br />
|I min |/|I max | < SYM.FAK.I<br />
solange I max / I N > SYM.IGRENZ / I N<br />
– SYM.FAK.I 0,<strong>10</strong> bis 0,95 (Stufung 0,01)<br />
– SYM.IGRENZ 0,<strong>10</strong> A bis 1,00 A (Stufung 0,01 A)<br />
Leiterbruch<br />
ein Leiter stromlos, andere stromführend<br />
Spannungssymmetrie<br />
|U min |/|U max | SYM.UGRENZ<br />
– SYM.FAK.U 0,58 bis 0,95 (Stufung 0,01)<br />
– SYM.UGRENZ <strong>10</strong> V bis <strong>10</strong>0 V (Stufung 1 V)<br />
Spannungsdrehfeld<br />
U L1 vor U L2 vor U L3<br />
solange |U L1 |, |U L2 |, |U L3 |>40V/√3<br />
unsymmetrischer Messspannungsausfall 3·U 0 > FFM U> ODER 3·U 2 > FFM U><br />
(Fuse–Failure–Monitor)<br />
UND gleichzeitig<br />
3·I 0 < FFM I< UND 3·I 2 < FFM I<<br />
– FFM U> <strong>10</strong> V bis <strong>10</strong>0 V (Stufung 0,01 V)<br />
– FFM < 0,<strong>10</strong>·I N bis 1,00·I N (Stufung 0,01·I N )<br />
dreiphasiger Messspannungsausfall alle U Ph-E < FFM UMESS <<br />
(Fuse-Failure-Monitor)<br />
UND gleichzeitig<br />
alle ∆I Ph < FFM Idelta<br />
UND<br />
alle I Ph >(I Ph > (Dist.))<br />
ODER<br />
alle U Ph-E < FFM UMESS <<br />
UND gleichzeitig<br />
alle I Ph (Dist.))<br />
UND<br />
alle I Ph >40mA<br />
– FFM UMESS < 2 V bis <strong>10</strong>0 V (Stufung 1 V)<br />
– FFM I delta 0,05·I N bis 1,00·I N (Stufung 0,01·I N )<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Anzahl überwachter Kreise 1 bis 3<br />
Arbeitsweise je Kreis<br />
mit 1 Binäreingang oder 2 Binäreingängen<br />
Meldeverzögerung 1 s bis 30 s (Stufung 1 s)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-33
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>.18 Übertragung binärer Informationen (wahlweise)<br />
Hinweis: Der Parameter Fernsignal Haltezeit bei Verbindungsunterbrechung kann 0 s<br />
bis 300 s oder ∞ betragen. In der Einstellung ∞ bleibt der letzte Signalzustand vor Verbindungsunterbrechung<br />
dauerhaft erhalten.<br />
Fernkommandos Anzahl möglicher Fernkommandos 4<br />
Eigenzeiten, gesamt ca.<br />
bei Übertragungsrate 512 kBit/s 128 kBit/s 64 kBit/s<br />
2 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
12 ms<br />
14 ms<br />
14 ms<br />
16 ms<br />
16 ms<br />
18 ms<br />
3 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
13 ms<br />
15 ms<br />
16 ms<br />
19 ms<br />
21 ms<br />
24 ms<br />
Rückfallzeiten, gesamt ca.<br />
bei Übertragungsrate 512 kBit/s 128 kBit/s 64 kBit/s<br />
2 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
<strong>10</strong> ms<br />
12 ms<br />
12 ms<br />
14 ms<br />
13 ms<br />
16 ms<br />
3 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
<strong>10</strong> ms<br />
12 ms<br />
13 ms<br />
16 ms<br />
18 ms<br />
21 ms<br />
Die Kommandozeiten beziehen sich auf die Ausgabe der Kommandos über beschleunigte Ausgaberelais.<br />
Bei den High-Speed Relais (7SA522*–*N/P/Q/R/S/T) können ca. 5 ms von den Zeiten<br />
subtrahiert werden.<br />
Fernmeldungen Anzahl möglicher Fernmeldungen 24<br />
Eigenzeiten, gesamt ca.<br />
bei Übertragungsrate 512 kBit/s 128 kBit/s 64 kBit/s<br />
2 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
12 ms<br />
14 ms<br />
14 ms<br />
16 ms<br />
16 ms<br />
18 ms<br />
3 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
13 ms<br />
15 ms<br />
16 ms<br />
19 ms<br />
21 ms<br />
24 ms<br />
Rückfallzeiten, gesamt ca.<br />
bei Übertragungsrate 512 kBit/s 128 kBit/s 64 kBit/s<br />
2 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
<strong>10</strong> ms<br />
12 ms<br />
12 ms<br />
14 ms<br />
13 ms<br />
16 ms<br />
3 Enden, minimal,<br />
typisch<br />
<strong>10</strong> ms<br />
12 ms<br />
13 ms<br />
16 ms<br />
18 ms<br />
21 ms<br />
Die Kommandozeiten beziehen sich auf die Ausgabe der Kommandos über beschleunigte Ausgaberelais.<br />
<strong>10</strong>-34 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Zusatzfunktionen<br />
<strong>10</strong>.19 Zusatzfunktionen<br />
Messwerte Betriebsmesswerte für Ströme I L1 ;I L2 ;I L3 ;3I 0 ;I 1 ;I 2 ;I Y ;I P<br />
in A primär und sekundär und in % I N<br />
– Toleranz 0,5 % vom Messwert bzw. 0,5 % von I N<br />
Betriebsmesswerte für Spannungen<br />
U L1–E ;U L2–E ;U L3–E ;U X<br />
in kV primär und V sekundär und % U N /√3<br />
– Toleranz 0,5 % vom Messwert bzw. 0,5 % von U N<br />
Betriebsmesswerte für Spannungen 3U 0<br />
in kV primär und V sekundär und % U N·√3<br />
– Toleranz 0,5 % vom Messwert bzw. 0,5 % von U N<br />
Betriebsmesswerte für Spannungen U L1–L2 ;U L2–L3 ;U L3–L1 ;U 1 ;U 2 ;U x<br />
in kV primär und V sekundär und % U N<br />
– Toleranz 0,5 % vom Messwert bzw. 0,5 % von U N<br />
Betriebsmesswerte für Impedanzen R L1–E ;R L2–E ;R L3–E ;R L1–L2 ;R L2–L3 ;<br />
R L3–L1 ;X L1–E ;X L2–E ;X L3–E ;X L1–L2 ;<br />
X L2–L3 ;X L3–L1<br />
in Ω primär und sekundär<br />
Betriebsmesswerte für Leistungen<br />
S; P; Q (Schein-, Wirk- und Blindleistung)<br />
in MVA; MW; Mvar primär und % S N<br />
(Betriebsnennleistung) = √3 ·U N ·I N<br />
– Toleranz 1 % von S N bei I/I N und U/U N<br />
im Bereich 50 bis 120 %<br />
1%vonP N bei I/I N und U/U N<br />
im Bereich 50 bis 120 % und<br />
ABS(cos ϕ) im Bereich 0,7 bis 1<br />
1%vonQ N bei I/I N und U/U N<br />
im Bereich 50 bis 120 % und<br />
ABS(sin ϕ) im Bereich 0,7 bis 1<br />
Betriebsmesswerte für Leistungsfaktor cos ϕ<br />
– Toleranz 0,02<br />
Zählwerte für Arbeit<br />
Wp, Wq (Wirk- und Blindarbeit)<br />
in kWh (MWh oder GWh) bzw.<br />
in kVARh (MVARh oder GVARh)<br />
- Toleranz*) 5 % für I > 0,5 I N ,U>0,5U N und<br />
⏐cos ϕ⏐ ≥ 0,707<br />
*) bei Nennfrequenz<br />
Betriebsmesswert für Frequenz f<br />
in Hz und % f N<br />
– Bereich 94 % bis <strong>10</strong>6 % von f N<br />
– Toleranz <strong>10</strong> mHz bzw. 0,2 %<br />
Betriebsmesswerte für Synchronkontrolle U Ltg ;U SS ;U diff in kV primär<br />
f Ltg ;f SS ;f diff in Hz;<br />
ϕ diff in °<br />
Langzeit–Mittelwerte<br />
I L1 dmd; I L2 dmd; I L3 dmd; I 1 dmd;<br />
Pdmd; PdmdAbgabe; PdmdBezug;<br />
Qdmd; QdmdAbgabe; QdmdBezug;<br />
Sdmd<br />
in Primärwerten<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-35
Technische Daten<br />
Minimal- und Maximalwerte I L1 ;I L2 ;I L3 ;I 1 ;I L1 d; I L2 d; I L3 d; I 1 d;<br />
U L1–E ;U L2–E ;U L3–E ;U 1 ;<br />
U L1–L2 ;U L2–L3 ;U L3–L1 ;3U 0 ;<br />
PAbgabe; PBezug; QAbgabe; QBezug; S;<br />
Pd; Qd; Sd;<br />
cos ϕ Pos; cos ϕ Neg; f<br />
in Primärwerten<br />
Fernmesswerte für Ströme<br />
I L1 ;I L2 ;I L3 des fernen Endes<br />
ϕ(I L1 ); ϕ(I L2 ); ϕ(I L3 ) (fern gegen lokal) in °<br />
Fernmesswerte für Spannungen U L1 ;U L2 ;U L3 des fernen Endes<br />
ϕ(U L1 ); ϕ(U L2 ); ϕ(U L3 ) (fern gegen lokal) in°<br />
Kapazität<br />
Kapazität<br />
200 Einträgen<br />
8 Störfälle mit insgesamt max.<br />
600 Einträgen<br />
Betriebsmeldepuffer<br />
Störfallprotokollierung<br />
Störwertspeicherung<br />
Anzahl der gespeicherten Störfälle max. 8<br />
Speicherzeit<br />
max. 5 s je Störfall<br />
ca. 15 s insgesamt<br />
Raster bei f N =50Hz<br />
1ms<br />
Raster bei f N =60Hz<br />
0,83ms<br />
Die Störwertaufzeichnungen werden zwischen den Enden synchronisiert.<br />
Schaltstatistik<br />
Echtzeitzuordnung<br />
und Pufferbatterie<br />
Anzahl der vom Gerät veranlassten<br />
Ausschaltungen<br />
Anzahl der vom Gerät veranlassten<br />
automatischen Wiedereinschaltungen<br />
Summe der Ausschaltströme<br />
Maximal abgeschalteter Strom<br />
Verfügbarkeit der Übertragung<br />
Laufzeit der Übertragung<br />
Auflösung für Betriebsmeldungen<br />
Auflösung für Störfallmeldungen<br />
Pufferbatterie<br />
getrennt je Schalterpol<br />
getrennt für 1-polige und 3-polige AWE;<br />
getrennt für 1. AWE–Zyklus<br />
undalleweiteren<br />
getrennt je Schalterpol<br />
getrennt je Schalterpol<br />
Verfügbarkeit in %/min und %/h<br />
Auflösung 0,01 ms<br />
1 ms<br />
1 ms<br />
Typ: 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA<br />
Selbstentladezeit ca. <strong>10</strong> Jahre<br />
<strong>10</strong>-36 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Abmessungen<br />
<strong>10</strong>.20 Abmessungen<br />
Schalttafel- und<br />
Schrankeinbau<br />
(Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
29,5 172 34<br />
Montageplatte<br />
29,5 172<br />
Montageplatte<br />
29 30<br />
225<br />
220<br />
Rückansicht<br />
221 +2<br />
5oderM4<br />
255,8 ± 0,3<br />
245 +1<br />
266<br />
244<br />
266<br />
244<br />
2<br />
2<br />
34<br />
Seitenansicht (mit Schraubklemmen)<br />
Seitenansicht (mit Steckklemmen)<br />
6<br />
Maße in mm<br />
5,4<br />
13,2<br />
7,3<br />
180 ± 0,5<br />
206,5 ± 0,3<br />
Schalttafelausschnitt<br />
Bild <strong>10</strong>-5 Maßbild eines 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-37
Technische Daten<br />
Schalttafel- und<br />
Schrankeinbau<br />
(Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
29,5 172 34<br />
Montageplatte<br />
29,5 172<br />
Montageplatte<br />
29 30<br />
266<br />
244<br />
266<br />
244<br />
2<br />
2<br />
34<br />
Seitenansicht (mit Schraubklemmen)<br />
Seitenansicht (mit Steckklemmen)<br />
450<br />
445<br />
446 +2<br />
6 5oderM4<br />
255,8 ±0,3<br />
245 +1<br />
5oderM4 6<br />
6<br />
5 oder M4<br />
5oderM4<br />
6<br />
Rückansicht<br />
Maße in mm<br />
5,4<br />
7,3<br />
13,2<br />
216,1 ±0,3<br />
13,2<br />
425,5 ±0,3 13,2<br />
Schalttafelausschnitt<br />
(von der Gerätefrontseite gesehen)<br />
Bild <strong>10</strong>-6 Maßbild eines 7SA522 für Schalttafel- und Schrankeinbau (Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
<strong>10</strong>-38 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Abmessungen<br />
Schalttafelaufbau<br />
(Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
240<br />
219<br />
51 75<br />
76 <strong>10</strong>0<br />
<strong>10</strong>,5 260<br />
29,5<br />
225<br />
280<br />
320<br />
344<br />
266<br />
9<br />
1 25<br />
26 50<br />
71<br />
Frontansicht<br />
Bild <strong>10</strong>-7 Maßbild eines 7SA522 für Schalttafelaufbau (Gehäusegröße 1 / 2 )<br />
Seitenansicht<br />
Maße in mm<br />
Schalttafelaufbau<br />
(Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
<strong>10</strong>1<br />
151<br />
465<br />
444<br />
150<br />
200<br />
<strong>10</strong>,5<br />
260<br />
29,5<br />
450<br />
280<br />
320<br />
344<br />
266<br />
9<br />
1 50<br />
51 <strong>10</strong>0<br />
71<br />
Frontansicht<br />
Maße in mm<br />
Seitenansicht<br />
Bild <strong>10</strong>-8 Maßbild eines 7SA522 für Schalttafelaufbau (Gehäusegröße 1 / 1 )<br />
<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
<strong>10</strong>-39
Technische Daten<br />
<strong>10</strong>-40 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anhang<br />
A<br />
Der Anhang dient in erster Linie als Nachschlagewerk für den erfahreneren Benutzer.<br />
Er enthält die Bestelldaten, Übersichts- und Anschlusspläne, Voreinstellungen, sowie<br />
Tabellen mit allen Parametern und Informationen des Gerätes für seinen maximalen<br />
Funktionsumfang.<br />
A.1 Bestelldaten und Zubehör A-2<br />
A.2 Übersichtspläne A-8<br />
A.3 Anschlussbeispiele A-22<br />
A.4 Voreinstellungen A-29<br />
A.5 Protokollabhängige Funktionen A-36<br />
A.6 Parameterübersicht A-37<br />
A.7 Informationslisten A-54<br />
A.8 Messwertliste A-89<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-1
Anhang<br />
A.1 Bestelldaten und Zubehör<br />
Digitaler Distanzschutz<br />
7SA522<br />
7 8 9 <strong>10</strong> 11 12 13 14 15 16<br />
_<br />
_<br />
Messeingang<br />
I Ph =1A,I E = 1 A (min. = 0,05 A) 1<br />
I Ph =1A,I E = empfindlich (min. = 0,005 A) 2<br />
I Ph =5A,I E = 5 A (min. = 0,25 A) 5<br />
I Ph =5A,I E = empfindlich (min. = 0,005 A) 6<br />
Hilfsspannung (Stromversorgung, Schaltschwelle der Binäreingaben)<br />
DC 24 bis 48 V, Schwelle Binäreingabe 17 V 2) 2<br />
DC 60 bis 125 V 1) , Schwelle Binäreingabe 17 V 2) 4<br />
DC 1<strong>10</strong> bis 250 V 1) , Schwelle Binäreingabe 73 V 2) 5<br />
DC 220 bis 250 V, AC 115 V, Schwelle Binäreingabe 154 V 2) 6<br />
Gehäuse, Anzahl der Binärein- und ausgaben<br />
Einbaugehäuse mit Schraubklemmen 1 / 2 19“,8BE,16BA<br />
Einbaugehäuse mit Schraubklemmen 1 / 1 19“, 16 BE, 24 BA<br />
Einbaugehäuse mit Schraubklemmen 1 / 1 19“, 24 BE, 32 BA<br />
Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen 1 / 2 19“,8BE,16BA<br />
Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen 1 / 1 19“, 16 BE, 24 BA<br />
Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen 1 / 1 19“, 24 BE, 32 BA<br />
Einbaugehäuse mit Steckklemmen 1 / 2 19“,8BE,16BA<br />
Einbaugehäuse mit Steckklemmen 1 / 1 19“, 16 BE, 24 BA<br />
Einbaugehäuse mit Steckklemmen 1 / 1 19“, 24 BE, 32 BA<br />
Einbaugehäuse mit Schraubklemmen 1 / 1 19“, 16 BE, 24 BA (davon 5 mit High-Speed Relais)<br />
Einbaugehäuse mit Schraubklemmen 1 / 1 19“, 24 BE, 32 BA (davon 5 mit High-Speed Relais)<br />
Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen 1 / 1 19“, 16 BE, 24 BA (davon 5 mit High-Speed Relais)<br />
Aufbaugehäuse mit Doppelstockklemmen 1 / 1 19“, 24 BE, 32 BA (davon 5 mit High-Speed Relais)<br />
Einbaugehäuse mit Steckklemmen 1 / 1 19“, 16 BE, 24 BA (davon 5 mit High-Speed Relais)<br />
Einbaugehäuse mit Steckklemmen 1 / 1 19“, 24 BE, 32 BA (davon 5 mit High-Speed Relais)<br />
A<br />
C<br />
D<br />
E<br />
G<br />
H<br />
J<br />
L<br />
M<br />
N<br />
P<br />
Q<br />
R<br />
S<br />
T<br />
Regionsspezifische Voreinstellungen/Funktionsausprägungen und Sprachvoreinstellungen<br />
Region DE, 50 Hz, IEC, Sprache deutsch (Sprache änderbar)<br />
Region Welt, 50/60 Hz, IEC/ANSI, Sprache englisch (Sprache änderbar)<br />
Region US, 60 Hz, ANSI, Sprache amerikanisch (Sprache änderbar)<br />
Region FR, Sprache französisch (Sprache änderbar)<br />
Region Welt, Sprache spanisch (Sprache änderbar)<br />
Region Welt, Sprache italienisch (Sprache änderbar)<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
Festlegungen für regionsspezifische Voreinstellungen und Funktionsausprägungen:<br />
Region Welt: Voreinstellung f = 50 Hz und Leitungslänge in km<br />
Region US: Preset to f = 60 Hz and line length in miles, ANSi inverse characteristic only<br />
Region FR: Voreinstellung f = 50 Hz und Leitungslänge in km<br />
Region DE: Voreinstellung f = 50 Hz und Leitungslänge in km, nur IEC-invers Charakteristik auswählbar,<br />
keine STUB-Bus Stufe verfügbar, keine log. invers Charakteristik für Erdkurzschlussschutz<br />
auswählbar<br />
1) die beiden Hilfsspannungsbereiche sind durch Steckbrücken ineinander überführbar<br />
2) die BE-Schwellen sind pro Binäreingang durch Steckbrücken in 3 Stufen einstellbar<br />
siehe Seite A-3<br />
A-2 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bestelldaten und Zubehör<br />
Digitaler Distanzschutz<br />
7SA522<br />
7 8 9 <strong>10</strong> 11 12 13 14 15 16<br />
_<br />
_<br />
Port B<br />
nicht bestückt 0<br />
System-Port, IEC Protokoll, elektrisch RS232 1<br />
System-Port, IEC Protokoll, elektrisch RS485 2<br />
System-Port, IEC Protokoll, optisch 820 nm, ST-Stecker 3<br />
System-Port, Profibus FMS Slave, elektrisch RS485 4<br />
System-Port, Profibus FMS Slave, optisch 820 nm, Doppelring, ST- Stecker 6<br />
weitere Protokolle siehe Zusatzangabe L 9<br />
Port B<br />
System-Port, Profibus DP Slave, elektrisch RS485<br />
System-Port, Profibus DP Slave, optisch 820 nm, Doppelring, ST-Stecker<br />
System-Port, DNP3.0, elektrisch RS485<br />
System-Port, DNP3.0, optisch 820 nm, Doppelring, ST-Stecker<br />
+<br />
L<br />
0 A<br />
0 B<br />
0 G<br />
0 H<br />
Port C und Port D<br />
Port C und Port D nicht bestückt 0<br />
DIGSI/Modem, elektrisch RS232; Port D: nicht bestückt 1<br />
DIGSI/Modem, elektrisch RS485; Port D: nicht bestückt 2<br />
DIGSI, optisch 820 nm, ST-Stecker; Port D: nicht bestückt 3<br />
Mit Port D siehe Zusatzangabe M 9<br />
+ M<br />
Port C<br />
nicht bestückt 0<br />
DIGSI/Modem, elektrisch RS232 1<br />
DIGSI/Modem, elektrisch RS485 2<br />
DIGSI/Modem, optisch 820 nm, ST-Stecker 3<br />
Port D; für 1) Direktverbindung; 2) Kommunikationsnetze<br />
Optisch 820 nm, 2-ST-Stecker, LWL-Länge bis 1,5 km für Multimodefaser (FO5); 1) oder 2)<br />
Optisch 820 nm, 2-ST-Stecker, LWL-Länge bis 3,5 km für Multimodefaser (FO6); 1)<br />
Optisch 1300 nm, 2-ST-Stecker, LWL-Länge bis <strong>10</strong> km für Monomodefaser (FO7); 1)<br />
Optisch 1300 nm, 2-FC-Stecker, LWL-Länge bis 35 km für Monomodefaser (FO8); 1)<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
siehe Seite A-4<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-3
Anhang<br />
Digitaler Distanzschutz<br />
7SA522<br />
7 8 9 <strong>10</strong> 11 12 13 14 15 16<br />
_<br />
_<br />
Funktionen 1 und Port E<br />
Auslösung nur 3-polig 0<br />
Auslösung 1-/3-polig 4<br />
Mit Funktion 1 und Port E siehe Zusatzangabe N 9<br />
+ N<br />
Funktionen 1<br />
Auslösung nur 3-polig 0<br />
Auslösung 1-/3-polig 4<br />
Port E; für 1) Direktverbindung; 2) Kommunikationsnetze<br />
Optisch 820 nm, 2-ST-Stecker, LWL-Länge bis 1,5 km für Multimodefaser (FO5); 1) oder 2)<br />
Optisch 820 nm, 2-ST-Stecker, LWL-Länge bis 3,5 km für Multimodefaser (FO6); 1)<br />
Optisch 1300 nm, 2-ST-Stecker, LWL-Länge bis <strong>10</strong> km für Monomodefaser (FO7); 1)<br />
Optisch 1300 nm, 2-FC-Stecker, LWL-Länge bis 35 km für Monomodefaser (FO8); 1)<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
Funktionen 2<br />
Distanzanregung Z
Bestelldaten und Zubehör<br />
A.1.1<br />
Zubehör<br />
Nennwerte<br />
Thermisch 1,6 A, magnetisch 6 A<br />
Bestellnummer<br />
3RV1611-1AG14<br />
Spannungswandler–Schutzschalter<br />
Kommunikationsumsetzer<br />
Umsetzer zur seriellen Ankopplung des Distanzschutzes 7SA522 an synchrone Kommunikationsschnittstellen<br />
X21 oder G703, bzw. eines Hilfsadernpaars.<br />
Benennung<br />
Optischer–Elektrischer Kommunikationsumsetzer X/G<br />
Optischer–Elektrischer Kommunikationsumsetzer Ku-Ku<br />
Bestellnummer<br />
7XV5662-0AA00<br />
7XV5662-0AC00<br />
Austauschmodule für Schnittstellen<br />
Benennung<br />
Bestellnummer<br />
RS232<br />
C53207-A351-D641-1<br />
RS485<br />
C53207-A351-D642-1<br />
LWL 820 nm<br />
C53207-A351-D643-1<br />
Profibus FMS RS485<br />
C53207-A351-D603-1<br />
Profibus FMS Doppelring<br />
C53207-A351-D606-1<br />
FO5 mit ST–Stecker; 820 nm; Multimodefaser bis 1,5 km 1 ) C53207-A351-D651-1<br />
FO6 mit ST–Stecker; 820 nm; Multimodefaser bis 3 km C53207-A351-D652-1<br />
FO7 mit ST–Stecker; 1300 nm; Monomodefaser bis <strong>10</strong> km C53207-A351-D653-1<br />
FO8 mit FC–Stecker; 1300 nm; Monomodefaser bis 35 km C53207-A351-D654-1<br />
1 ) wird ebenfalls verwendet für Verbindung zum optischen–elektrischen Kommunikationsumsetzer<br />
Abdeckkappen<br />
Abdeckkappe für Klemmentyp<br />
Spannungsklemme 18-polig, Stromklemme 12-polig<br />
Spannungsklemme 12-polig, Stromklemme 8-polig<br />
Bestellnummer<br />
C73334-A1-C31-1<br />
C73334-A1-C32-1<br />
Schnittstellenmodule<br />
Verbindungsbrücken<br />
Verbindungsbrücke für Klemmentyp<br />
Spannungsklemme 18-polig, 12-polig<br />
Stromklemme 12-polig, 8-polig<br />
Bestellnummer<br />
C73334-A1-C34-1<br />
C73334-A1-C33-1<br />
Buchsengehäuse<br />
Buchsengehäuse<br />
2-polig<br />
3-polig<br />
Bestellnummer<br />
C73334-A1-C35-1<br />
C73334-A1-C36-1<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-5
Anhang<br />
Winkelschiene<br />
Benennung<br />
Winkelschiene<br />
Bestellnummer<br />
C73165-A63-C200-3<br />
Pufferbatterie<br />
Lithium-Batterie 3 V/1 Ah, Typ CR 1/2 AA<br />
Bestellnummer<br />
VARTA 6127 <strong>10</strong>1 501<br />
Schnittstellenleitung<br />
Für die Kommunikation zwischen SIPROTEC–Gerät und PC bzw. Laptop wird eine<br />
Schnittstellenleitung sowie die Bediensoftware DIGSI ® 4 benötigt: Voraussetzung ist<br />
MS–WINDOWS 95 oder MS–WINDOWS NT 4.<br />
Schnittstellenleitung zwischen PC und SIPROTEC<br />
Kabel mit 9-poliger Buchse/9-poligem Stecker<br />
Bestellnummer<br />
7XV5<strong>10</strong>0-4<br />
Bediensoftware<br />
DIGSI ® 4<br />
Software zur Projektierung und Bedienung von SIPROTEC ® 4–Geräten<br />
Schutzbedien- und Projektierungssoftware DIGSI ® 4 Bestellnummer<br />
DIGSI ® 4, Basisversion mit Lizenz für <strong>10</strong> Rechner 7XS5400-0AA00<br />
DIGSI ® 4, Komplettversion mit allen Optionspaketen 7XS5402-0AA0<br />
Grafisches Auswerteprogramm<br />
SIGRA<br />
Software für die grafische Visualisierung, Analyse und Auswertung von Störschrieben<br />
(Optionspaket für DIGSI ® 4–Komplettversion)<br />
Auswerteprogramm SIGRA ®<br />
Vollversion mit Lizenz für <strong>10</strong> Rechner<br />
Bestellnummer<br />
7XS54<strong>10</strong>-0AA0<br />
Display Editor<br />
Software für die Erstellung von Grund- und Abzweigsteuerbildern<br />
(Optionspaket für DIGSI ® 4–Komplettversion)<br />
Display Editor 4<br />
Vollversion mit Lizenz für <strong>10</strong> Rechner<br />
Bestellnummer<br />
7XS5420-0AA0<br />
Graphic Tools<br />
Software für die grafisch unterstützte Parametrierung von Kennlinien- bzw. Zonendiagrammen<br />
von Überstrom- bzw. Distanzschutzgeräten<br />
(Optionspaket für DIGSI ® 4–Komplettversion)<br />
Graphic Tools 4<br />
Vollversion mit Lizenz für <strong>10</strong> Rechner<br />
Bestellnummer<br />
7XS5430-0AA0<br />
DIGSI REMOTE 4<br />
Software für die Fernbedienung von Schutzgeräten über Modem (und ggf. Sternkoppler)<br />
unter DIGSI ® 4. Sprache: Deutsch<br />
(Optionspaket für DIGSI ® 4–Komplettversion)<br />
DIGSI REMOTE 4<br />
Vollversion mit Lizenz für <strong>10</strong> Rechner<br />
Bestellnummer<br />
7XS5440-1AA0<br />
A-6 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Bestelldaten und Zubehör<br />
SIMATIC CFC 4<br />
Software für die grafische Parametrierung von Verriegelungsbedingungen und Erstellung<br />
von erweiterten Funktionen<br />
(Optionspaket für DIGSI ® 4–Komplettversion)<br />
SIMATIC CFC 4<br />
Vollversion mit Lizenz für <strong>10</strong> Rechner<br />
Bestellnummer<br />
7XS5450-0AA0<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-7
Anhang<br />
A.2 Übersichtspläne<br />
A.2.1<br />
Gehäuse für Schalttafel- und Schrankeinbau<br />
7SA522∗−∗A/J<br />
Q1<br />
Q2<br />
Q3<br />
Q4<br />
Q5<br />
Q6<br />
Q7<br />
Q8<br />
R15<br />
R17<br />
R18<br />
R16<br />
R13<br />
R14<br />
K17<br />
K18<br />
J1<br />
J2<br />
J3<br />
J4<br />
J6<br />
J5<br />
J7<br />
J8<br />
J9<br />
J<strong>10</strong><br />
J11<br />
J12<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I 4<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
U 4<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
BA1<br />
BA2<br />
BA3<br />
BA4<br />
BA5<br />
BA6<br />
BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
BA13<br />
BA14<br />
BA15<br />
Lifekontakt<br />
Stromversorgung<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K5<br />
K9<br />
K<strong>10</strong><br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
K16<br />
R1<br />
R2<br />
R3<br />
R4<br />
R6<br />
R5<br />
R7<br />
R8<br />
R9<br />
R<strong>10</strong><br />
R11<br />
R12<br />
K3<br />
K4<br />
K1<br />
K2<br />
*) schnell<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
Serviceschnittstelle<br />
Zeitsynchronisation<br />
Bedienschnittstelle<br />
Erdung an der<br />
Gehäuserückwand<br />
E<br />
D<br />
B<br />
C<br />
A<br />
Pinbelegungen der Schnittstellen siehe<br />
Tabellen 8-12 und 8-13 im Abschnitt 8.2.1<br />
Bild A-1 Übersichtsplan 7SA522∗-∗A/J (Schalttafel- und Schrankeinbau; Größe 1 / 2 )<br />
A-8 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
7SA522∗−∗C/L<br />
Q1<br />
Q2<br />
Q3<br />
Q4<br />
Q5<br />
Q6<br />
Q7<br />
Q8<br />
R15<br />
R17<br />
R18<br />
R16<br />
R13<br />
R14<br />
K17<br />
K18<br />
J1<br />
J2<br />
J3<br />
J4<br />
J6<br />
J5<br />
J7<br />
J8<br />
J9<br />
J<strong>10</strong><br />
J11<br />
J12<br />
P17<br />
P18<br />
N1<br />
N2<br />
N3<br />
N4<br />
N6<br />
N5<br />
N7<br />
N8<br />
N9<br />
N<strong>10</strong><br />
N11<br />
N12<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I 4<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
U 4<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
BA1<br />
BA2<br />
BA3<br />
BA4<br />
BA5<br />
BA6<br />
BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
BA13<br />
BA14<br />
BA15<br />
BA16<br />
BA17<br />
BA18<br />
BA19<br />
BA20<br />
BA21<br />
BA22<br />
BA23<br />
Lifekontakt<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K5<br />
K9<br />
K<strong>10</strong><br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
K16<br />
R1<br />
R2<br />
R3<br />
R4<br />
R6<br />
R5<br />
R7<br />
R8<br />
R9<br />
R<strong>10</strong><br />
R11<br />
R12<br />
P3<br />
P4<br />
P6<br />
P7<br />
P8<br />
P5<br />
P9<br />
P<strong>10</strong><br />
P11<br />
P12<br />
P13<br />
P14<br />
P15<br />
P16<br />
K3<br />
K4<br />
*) schnell<br />
Stromversorgung<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
K1<br />
K2<br />
A<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
Serviceschnittstelle<br />
Bedienschnittstelle<br />
Zeitsynchronisation<br />
E<br />
D<br />
B<br />
C<br />
Pinbelegungen der<br />
Schnittstellen siehe<br />
Tabellen 8-12 und 8-<br />
13 im Abschnitt 8.2.1<br />
Erdung an der<br />
Gehäuserückwand<br />
Bild A-2 Übersichtsplan 7SA522∗-∗C/L (Schalttafel- und Schrankeinbau; Größe 1 / 1 )<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-9
Anhang<br />
7SA522∗−∗N/S<br />
Q1<br />
Q2<br />
Q3<br />
Q4<br />
Q5<br />
Q6<br />
Q7<br />
Q8<br />
R15<br />
R17<br />
R18<br />
R16<br />
R13<br />
R14<br />
K17<br />
K18<br />
J1<br />
J2<br />
J3<br />
J4<br />
J6<br />
J5<br />
J7<br />
J8<br />
J9<br />
J<strong>10</strong><br />
J11<br />
J12<br />
P17<br />
P18<br />
N1<br />
N2<br />
N3<br />
N4<br />
N6<br />
N5<br />
N7<br />
N8<br />
N9<br />
N<strong>10</strong><br />
N11<br />
N12<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I 4<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
U 4<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
*) BA1<br />
*) BA2<br />
*) BA3<br />
*) BA4<br />
*) BA5<br />
*) BA6<br />
*) BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
BA13<br />
BA14<br />
BA15<br />
**) BA16<br />
*) BA17<br />
*) BA18<br />
*) BA19<br />
**) BA20<br />
**) BA21<br />
**) BA22<br />
**) BA23<br />
Lifekontakt<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K5<br />
K9<br />
K<strong>10</strong><br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
K16<br />
R1<br />
R2<br />
R3<br />
R4<br />
R6<br />
R5<br />
R7<br />
R8<br />
R9<br />
R<strong>10</strong><br />
R11<br />
R12<br />
P3<br />
P4<br />
P6<br />
P7<br />
P8<br />
P5<br />
P9<br />
P<strong>10</strong><br />
P11<br />
P12<br />
P13<br />
P14<br />
P15<br />
P16<br />
K3<br />
K4<br />
**) High-Speed<br />
*) schnell<br />
Stromversorgung<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
K1<br />
K2<br />
A<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
Serviceschnittstelle<br />
Bedienschnittstelle<br />
Zeitsynchronisation<br />
E<br />
D<br />
B<br />
C<br />
Pinbelegungen der<br />
Schnittstellen siehe<br />
Tabellen 8-12 und 8-<br />
13 im Abschnitt 8.2.1<br />
Erdung an der<br />
Gehäuserückwand<br />
Bild A-3 Übersichtsplan 7SA522∗-∗N/S (Schalttafel- und Schrankeinbau; Größe 1 / 1 )<br />
A-<strong>10</strong> 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
7SA522∗−∗D/M<br />
Q1<br />
Q2<br />
Q3<br />
Q4<br />
Q5<br />
Q6<br />
Q7<br />
Q8<br />
R15<br />
R17<br />
R18<br />
R16<br />
R13<br />
R14<br />
K17<br />
K18<br />
J1<br />
J2<br />
J3<br />
J4<br />
J6<br />
J5<br />
J7<br />
J8<br />
J9<br />
J<strong>10</strong><br />
J11<br />
J12<br />
P17<br />
P18<br />
N1<br />
N2<br />
N3<br />
N4<br />
N6<br />
N5<br />
N7<br />
N8<br />
N9<br />
N<strong>10</strong><br />
N11<br />
N12<br />
H17<br />
H18<br />
G1<br />
G2<br />
G3<br />
G4<br />
G6<br />
G5<br />
G7<br />
G8<br />
G9<br />
G<strong>10</strong><br />
G11<br />
G12<br />
A<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I 4<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
U 4<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
BE17<br />
BE18<br />
BE19<br />
BE20<br />
BE21<br />
BE22<br />
BE23<br />
BE24<br />
*) BA1<br />
*) BA2<br />
*) BA3<br />
*) BA4<br />
*) BA5<br />
*) BA6<br />
*) BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
BA13<br />
BA14<br />
BA15<br />
BA16<br />
BA17<br />
BA18<br />
BA19<br />
BA20<br />
BA21<br />
BA22<br />
BA23<br />
BA24<br />
BA25<br />
BA26<br />
BA27<br />
BA28<br />
BA29<br />
BA30<br />
BA31<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
Lifekontakt<br />
Stromversorgung<br />
Bedienschnittstelle<br />
Erdung an der<br />
Gehäuserückwand<br />
Zeitsynchronisation<br />
Serviceschnittstelle<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K5<br />
K9<br />
K<strong>10</strong><br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
K16<br />
R1<br />
R2<br />
R3<br />
R4<br />
R6<br />
R5<br />
R7<br />
R8<br />
R9<br />
R<strong>10</strong><br />
R11<br />
R12<br />
P3<br />
P4<br />
P6<br />
P7<br />
P8<br />
P5<br />
P9<br />
P<strong>10</strong><br />
P11<br />
P12<br />
P13<br />
P14<br />
P15<br />
P16<br />
H3<br />
H4<br />
H6<br />
H7<br />
H8<br />
H5<br />
H9<br />
H<strong>10</strong><br />
H11<br />
H12<br />
H13<br />
H14<br />
H15<br />
H16<br />
K3<br />
K4<br />
K1<br />
K2<br />
E<br />
D<br />
B<br />
C<br />
*) schnell<br />
Pinbelegungen der<br />
Schnittstellen siehe<br />
Tabellen 8-12 und 8-<br />
13 im Abschnitt 8.2.1<br />
Bild A-4 Übersichtsplan 7SA522∗-∗D/M (Schalttafel- und Schrankeinbau; Größe 1 / 1 )<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-11
Anhang<br />
7SA522∗−∗P/T<br />
Q1<br />
Q2<br />
Q3<br />
Q4<br />
Q5<br />
Q6<br />
Q7<br />
Q8<br />
R15<br />
R17<br />
R18<br />
R16<br />
R13<br />
R14<br />
K17<br />
K18<br />
J1<br />
J2<br />
J3<br />
J4<br />
J6<br />
J5<br />
J7<br />
J8<br />
J9<br />
J<strong>10</strong><br />
J11<br />
J12<br />
P17<br />
P18<br />
N1<br />
N2<br />
N3<br />
N4<br />
N6<br />
N5<br />
N7<br />
N8<br />
N9<br />
N<strong>10</strong><br />
N11<br />
N12<br />
H17<br />
H18<br />
G1<br />
G2<br />
G3<br />
G4<br />
G6<br />
G5<br />
G7<br />
G8<br />
G9<br />
G<strong>10</strong><br />
G11<br />
G12<br />
A<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
I 4<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
U 4<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
BE17<br />
BE18<br />
BE19<br />
BE20<br />
BE21<br />
BE22<br />
BE23<br />
BE24<br />
**)<br />
*) BA1<br />
*) BA2<br />
*) BA3<br />
*) BA4<br />
*) BA5<br />
*) BA6<br />
*) BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
BA14<br />
BA15<br />
*) BA17<br />
*) BA18<br />
*) BA19<br />
**)<br />
**)<br />
**)<br />
**)<br />
BA13<br />
BA16<br />
BA20<br />
BA21<br />
BA22<br />
BA23<br />
BA24<br />
BA25<br />
BA26<br />
BA27<br />
BA28<br />
BA29<br />
BA30<br />
BA31<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
Lifekontakt<br />
Stromversorgung<br />
Bedienschnittstelle<br />
Erdung an der<br />
Gehäuserückwand<br />
Zeitsynchronisation<br />
Serviceschnittstelle<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K5<br />
K9<br />
K<strong>10</strong><br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
K16<br />
R1<br />
R2<br />
R3<br />
R4<br />
R6<br />
R5<br />
R7<br />
R8<br />
R9<br />
R<strong>10</strong><br />
R11<br />
R12<br />
P3<br />
P4<br />
P6<br />
P7<br />
P8<br />
P5<br />
P9<br />
P<strong>10</strong><br />
P11<br />
P12<br />
P13<br />
P14<br />
P15<br />
P16<br />
H3<br />
H4<br />
H6<br />
H7<br />
H8<br />
H5<br />
H9<br />
H<strong>10</strong><br />
H11<br />
H12<br />
H13<br />
H14<br />
H15<br />
H16<br />
K3<br />
K4<br />
K1<br />
K2<br />
E<br />
D<br />
B<br />
C<br />
**) High-Speed<br />
*) schnell<br />
Pinbelegungen der<br />
Schnittstellen siehe<br />
Tabellen 8-12 und 8-<br />
13 im Abschnitt 8.2.1<br />
Bild A-5 Übersichtsplan 7SA522∗-∗P/T (Schalttafel- und Schrankeinbau; Größe 1 / 1 )<br />
A-12 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
A.2.2<br />
Gehäuse für Schalttafelaufbau<br />
7SA522∗−∗E<br />
25<br />
50<br />
I L1<br />
24<br />
49<br />
I L2<br />
23<br />
48<br />
I L3<br />
22<br />
47<br />
I 4<br />
20<br />
U L1<br />
19<br />
U L2<br />
44 U L3<br />
45<br />
21<br />
46<br />
U 4<br />
43<br />
18<br />
42<br />
17<br />
41<br />
40<br />
39<br />
14<br />
38<br />
13<br />
37<br />
12<br />
36<br />
11<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
BA1<br />
BA2<br />
BA3<br />
*) BA4<br />
*) BA5<br />
*) BA6<br />
*) BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
BA13<br />
BA14<br />
BA15<br />
Lifekontakt<br />
Stromversorgung<br />
1 2<br />
3 2<br />
1 2<br />
3 2<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
63<br />
87<br />
62<br />
88<br />
86<br />
61<br />
85<br />
60<br />
84<br />
59<br />
83<br />
58<br />
74<br />
99<br />
73<br />
98<br />
72<br />
97<br />
96<br />
71<br />
95<br />
70<br />
94<br />
69<br />
90<br />
65<br />
L+<br />
L–<br />
*) schnell<br />
Bedienschnittstelle<br />
Pinbelegungen<br />
der Schnittstelle<br />
siehe Tabelle 8-12<br />
im Abschnitt 8.2.1<br />
Erdung an der<br />
Gehäuseseite<br />
Bild A-6 Übersichtsplan 7SA522∗−∗E (Schalttafelaufbau; Größe 1 / 2 )<br />
Die Anschlüsse der weiteren seriellen Schnittstellen gehen aus Bild A-7 hervor.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-13
Anhang<br />
7SA522∗−∗E<br />
(bis Entwicklungs−<br />
stand /DD)<br />
Kanal B<br />
Systemschnittstelle<br />
LWL<br />
oder<br />
Draht<br />
Profibus<br />
RS232<br />
5 CTS<br />
6 RTS<br />
7 GND<br />
8 TxD<br />
9 RxD<br />
<strong>10</strong> Schirm<br />
RS485<br />
B<br />
–<br />
GND<br />
A<br />
–<br />
Kanal C<br />
Serviceschnittstelle<br />
LWL<br />
oder<br />
Draht<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
35<br />
RS232<br />
CTS<br />
RTS<br />
GND<br />
TxD<br />
RxD<br />
Schirm<br />
RS485<br />
B<br />
–<br />
GND<br />
A<br />
–<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
LWL<br />
Kanal D<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
LWL<br />
Kanal E<br />
Zeitsynchronisation<br />
2<br />
27<br />
3<br />
28<br />
4<br />
29<br />
1<br />
IN SYNC<br />
IN 12 V<br />
COM SYNC<br />
COMMON<br />
IN 5 V<br />
IN 24 V<br />
Schirm<br />
Bild A-7<br />
Übersichtsplan 7SA522∗−∗E bis Entwicklungsstand /DD (Schalttafelaufbau; Größe<br />
1 / 2 )<br />
A-14 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
7SA522∗−∗E<br />
(ab Entwicklungs−<br />
stand /EE)<br />
Kanal B<br />
elektrisch RS232/RS485<br />
Kanal C<br />
elektrisch RS232/RS485<br />
Pinbelegungen der<br />
Schnittstellen siehe Tabellen<br />
8-12 und 8-13 im<br />
Abschnitt 8.2.1<br />
Zeitsynchronisation<br />
Serviceschnittstelle<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
Kanal D<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Kanal E<br />
2<br />
27<br />
3<br />
28<br />
4<br />
29<br />
1<br />
IN SYNC<br />
IN 12 V<br />
COM SYNC<br />
COMMON<br />
IN 5 V<br />
IN 24 V<br />
Schirm<br />
Bild A-8<br />
Übersichtsplan 7SA522∗−∗E ab Entwicklungsstand /EE (Schalttafelaufbau; Größe<br />
1 / 2 )<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-15
Anhang<br />
7SA522∗−∗G<br />
50<br />
<strong>10</strong>0<br />
I L1<br />
49<br />
99<br />
I L2<br />
48<br />
98<br />
I L3<br />
47<br />
97<br />
I 4<br />
45<br />
U L1<br />
44<br />
U L2<br />
94 U L3<br />
95<br />
46<br />
96<br />
U 4<br />
75<br />
25<br />
74<br />
24<br />
73<br />
23<br />
22<br />
72<br />
71<br />
21<br />
70<br />
20<br />
69<br />
19<br />
90<br />
40<br />
89<br />
39<br />
86<br />
36<br />
35<br />
85<br />
84<br />
34<br />
83<br />
33<br />
82<br />
32<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
*)<br />
BA1<br />
BA2<br />
BA3<br />
BA4<br />
BA5<br />
BA6<br />
BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
123<br />
172<br />
122<br />
173<br />
171<br />
121<br />
170<br />
120<br />
169<br />
119<br />
168<br />
118<br />
149<br />
199<br />
148<br />
198<br />
147<br />
197<br />
1 2<br />
BA13 196<br />
3 2<br />
146<br />
BA14<br />
195<br />
145<br />
BA15<br />
194<br />
144<br />
1 2<br />
BA16 190<br />
3 2<br />
140<br />
BA17<br />
139<br />
BA18<br />
188<br />
BA19<br />
138<br />
189<br />
BA20<br />
187<br />
137<br />
BA21<br />
186<br />
136<br />
BA22<br />
185<br />
135<br />
BA23<br />
184<br />
134<br />
Life-<br />
1 2<br />
kontakt 3 2<br />
174<br />
124<br />
*) schnell<br />
Stromversorgung<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
L+<br />
L–<br />
Bedienschnittstelle<br />
Pinbelegungen<br />
der Schnittstelle<br />
siehe Tabelle 8-12<br />
im Abschnitt 8.2.1<br />
Erdung an der<br />
Gehäuseseite<br />
Bild A-9 Übersichtsplan 7SA522∗−∗G (Schalttafelaufbau; Größe 1 / 1 )<br />
Die Anschlüsse der weiteren seriellen Schnittstellen gehen aus Bild A-13 hervor.<br />
A-16 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
7SA522∗−∗Q<br />
50<br />
<strong>10</strong>0<br />
I L1<br />
49<br />
99<br />
I L2<br />
48<br />
98<br />
I L3<br />
47<br />
97<br />
I 4<br />
45<br />
U L1<br />
44<br />
U L2<br />
94 U L3<br />
95<br />
46<br />
96<br />
U 4<br />
75<br />
25<br />
74<br />
24<br />
73<br />
23<br />
22<br />
72<br />
71<br />
21<br />
70<br />
20<br />
69<br />
19<br />
90<br />
40<br />
89<br />
39<br />
86<br />
36<br />
35<br />
85<br />
84<br />
34<br />
83<br />
33<br />
82<br />
32<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
*) BA1<br />
*) BA2<br />
*) BA3<br />
*) BA4<br />
*) BA5<br />
*) BA6<br />
*) BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
123<br />
172<br />
122<br />
173<br />
171<br />
121<br />
170<br />
120<br />
169<br />
119<br />
168<br />
118<br />
149<br />
199<br />
148<br />
198<br />
147<br />
197<br />
1 2<br />
BA13 196<br />
3 2<br />
146<br />
BA14<br />
195<br />
145<br />
BA15<br />
194<br />
144<br />
**) BA16 190<br />
140<br />
*) BA17<br />
139<br />
*) BA18<br />
188<br />
*) BA19<br />
138<br />
189<br />
**) BA20<br />
187<br />
137<br />
**) BA21<br />
186<br />
136<br />
**) BA22<br />
185<br />
135<br />
**) BA23<br />
184<br />
134<br />
Life-<br />
1 2<br />
kontakt 3 2<br />
174<br />
124<br />
**) High-Speed<br />
*) schnell<br />
Stromversorgung<br />
( ~ )<br />
+<br />
-<br />
L+<br />
L–<br />
Bedienschnittstelle<br />
Pinbelegungen<br />
der Schnittstelle<br />
siehe Tabelle 8-12<br />
im Abschnitt 8.2.1<br />
Erdung an der<br />
Gehäuseseite<br />
Bild A-<strong>10</strong> Übersichtsplan 7SA522∗−∗Q (Schalttafelaufbau; Größe 1 / 1 )<br />
Die Anschlüsse der weiteren seriellen Schnittstellen gehen aus Bild A-13 hervor.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-17
Anhang<br />
7SA522∗−∗H<br />
50<br />
<strong>10</strong>0<br />
I L1<br />
49<br />
99<br />
I L2<br />
48<br />
98<br />
I L3<br />
47<br />
97<br />
I 4<br />
45<br />
U L1<br />
44<br />
U L2<br />
94 U L3<br />
95<br />
46<br />
96<br />
U 4<br />
75<br />
25<br />
74<br />
24<br />
73<br />
23<br />
22<br />
72<br />
71<br />
21<br />
70<br />
20<br />
69<br />
19<br />
90<br />
40<br />
89<br />
39<br />
86<br />
36<br />
35<br />
85<br />
84<br />
34<br />
83<br />
33<br />
82<br />
32<br />
68<br />
18<br />
67<br />
17<br />
66<br />
16<br />
15<br />
65<br />
64<br />
14<br />
63<br />
13<br />
62<br />
12<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
BE17<br />
BE18<br />
BE19<br />
BE20<br />
BE21<br />
BE22<br />
BE23<br />
BE24<br />
*) BA1<br />
*) BA2<br />
*) BA3<br />
*) BA4<br />
*) BA5<br />
*) BA6<br />
*) BA7<br />
BA8<br />
BA9<br />
BA<strong>10</strong><br />
BA11<br />
BA12<br />
123<br />
172<br />
122<br />
173<br />
171<br />
121<br />
170<br />
120<br />
169<br />
119<br />
168<br />
118<br />
149<br />
199<br />
148<br />
198<br />
147<br />
197<br />
1 2<br />
BA13 196<br />
3 2<br />
146<br />
BA14<br />
195<br />
145<br />
BA15<br />
194<br />
144<br />
1 2<br />
BA16 190<br />
3 2<br />
140<br />
BA17<br />
139<br />
BA18<br />
188<br />
BA19<br />
138<br />
189<br />
BA20<br />
187<br />
137<br />
BA21<br />
186<br />
136<br />
BA22<br />
185<br />
135<br />
BA23<br />
184<br />
134<br />
1 2<br />
Bedienschnittstelle<br />
Erdung an der<br />
Gehäuseseite<br />
BA24 166<br />
3 2<br />
116<br />
BA25<br />
115<br />
BA26<br />
164<br />
BA27<br />
114<br />
165<br />
BA28<br />
163<br />
113<br />
BA29<br />
162<br />
112<br />
BA30<br />
161<br />
111<br />
BA31<br />
160<br />
1<strong>10</strong><br />
Life-<br />
1 2<br />
174<br />
kontakt 3 2<br />
124<br />
+<br />
Strom-<br />
L+<br />
( ~ )<br />
versorgung -<br />
L–<br />
*) schnell<br />
Pinbelegungen<br />
der Schnittstelle<br />
siehe Tabelle 8-12<br />
im Abschnitt 8.2.1<br />
Bild A-11 Übersichtsplan 7SA522∗−∗H (Schalttafelaufbau; Größe 1 / 1 )<br />
Die Anschlüsse der weiteren seriellen Schnittstellen gehen aus Bild A-13 hervor.<br />
A-18 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
7SA522∗−∗R<br />
50<br />
<strong>10</strong>0<br />
I L1<br />
49<br />
99<br />
I L2<br />
48<br />
98<br />
I L3<br />
47<br />
97<br />
I 4<br />
45<br />
U L1<br />
44<br />
U L2<br />
94 U L3<br />
95<br />
46<br />
96<br />
U 4<br />
75<br />
25<br />
74<br />
24<br />
73<br />
23<br />
22<br />
72<br />
71<br />
21<br />
70<br />
20<br />
69<br />
19<br />
90<br />
40<br />
89<br />
39<br />
86<br />
36<br />
35<br />
85<br />
84<br />
34<br />
83<br />
33<br />
82<br />
32<br />
68<br />
18<br />
67<br />
17<br />
66<br />
16<br />
15<br />
65<br />
64<br />
14<br />
63<br />
13<br />
62<br />
12<br />
BE1<br />
BE2<br />
BE3<br />
BE4<br />
BE5<br />
BE6<br />
BE7<br />
BE8<br />
BE9<br />
BE<strong>10</strong><br />
BE11<br />
BE12<br />
BE13<br />
BE14<br />
BE15<br />
BE16<br />
BE17<br />
BE18<br />
BE19<br />
BE20<br />
BE21<br />
BE22<br />
BE23<br />
BE24<br />
*) BA1<br />
123<br />
*) BA2<br />
172<br />
*) BA3<br />
122<br />
173<br />
*) BA4<br />
171<br />
121<br />
*) BA5<br />
170<br />
120<br />
*) BA6<br />
169<br />
119<br />
*) BA7<br />
168<br />
118<br />
BA8<br />
149<br />
BA9<br />
199<br />
BA<strong>10</strong><br />
148<br />
BA11<br />
198<br />
BA12<br />
147<br />
197<br />
1 2<br />
BA13 196<br />
3 2<br />
146<br />
BA14<br />
195<br />
145<br />
BA15<br />
194<br />
144<br />
**) BA16 190<br />
140<br />
*) BA17<br />
139<br />
*) BA18<br />
188<br />
*) BA19<br />
138<br />
189<br />
**) BA20<br />
187<br />
137<br />
**) BA21<br />
186<br />
136<br />
**) BA22<br />
185<br />
135<br />
**) BA23<br />
184<br />
134<br />
1 2<br />
Bedienschnittstelle<br />
Erdung an der<br />
Gehäuseseite<br />
BA24 166<br />
3 2<br />
116<br />
BA25<br />
115<br />
BA26<br />
164<br />
BA27<br />
114<br />
165<br />
BA28<br />
163<br />
113<br />
BA29<br />
162<br />
112<br />
BA30<br />
161<br />
111<br />
BA31<br />
160<br />
1<strong>10</strong><br />
Life-<br />
1 2<br />
174<br />
kontakt 3 2<br />
124<br />
+<br />
Strom-<br />
L+<br />
( ~ )<br />
versorgung -<br />
L–<br />
**) High-Speed<br />
*) schnell<br />
Pinbelegungen<br />
der Schnittstelle<br />
siehe Tabelle 8-12<br />
im Abschnitt 8.2.1<br />
Bild A-12 Übersichtsplan 7SA522∗−∗R (Schalttafelaufbau; Größe 1 / 1 )<br />
Die Anschlüsse der weiteren seriellen Schnittstellen gehen aus Bild A-13 hervor.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-19
Anhang<br />
7SA522∗−∗G/H/Q/R<br />
(bis Entwicklungs−<br />
stand /DD)<br />
Kanal B<br />
Systemschnittstelle<br />
LWL<br />
oder<br />
Draht<br />
Profibus<br />
RS232<br />
5 CTS<br />
6 RTS<br />
7 GND<br />
8 TxD<br />
9 RxD<br />
<strong>10</strong> Schirm<br />
RS485<br />
B<br />
–<br />
GND<br />
A<br />
–<br />
Kanal C<br />
Serviceschnittstelle<br />
LWL<br />
oder<br />
Draht<br />
55<br />
56<br />
57<br />
58<br />
59<br />
60<br />
RS232<br />
CTS<br />
RTS<br />
GND<br />
TxD<br />
RxD<br />
Schirm<br />
RS485<br />
B<br />
–<br />
GND<br />
A<br />
–<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
LWL<br />
Kanal D<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
LWL<br />
Kanal E<br />
Zeitsynchronisation<br />
2<br />
52<br />
3<br />
53<br />
4<br />
54<br />
1<br />
IN SYNC<br />
IN 12 V<br />
COM SYNC<br />
COMMON<br />
IN 5 V<br />
IN 24 V<br />
Schirm<br />
Bild A-13 Übersichtsplan 7SA522∗−∗G/H/Q/R bis Entwicklungsstand /DD (Schalttafelaufbau;<br />
Größe 1 / 1 )<br />
A-20 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Übersichtspläne<br />
7SA522∗−∗G/H/Q/R<br />
(ab Entwicklungs−<br />
stand /EE)<br />
Kanal B<br />
elektrisch RS232/RS485<br />
Kanal C<br />
elektrisch RS232/RS485<br />
Pinbelegungen der<br />
Schnittstellen siehe Tabellen<br />
8-12 und 8-13 im<br />
Abschnitt 8.2.1<br />
Zeitsynchronisation<br />
Serviceschnittstelle<br />
Systemschnittstelle<br />
Wirkschnittstelle<br />
1<br />
Kanal D<br />
Wirkschnittstelle<br />
2<br />
Kanal E<br />
2<br />
52<br />
3<br />
53<br />
4<br />
54<br />
1<br />
IN SYNC<br />
IN 12 V<br />
COM SYNC<br />
COMMON<br />
IN 5 V<br />
IN 24 V<br />
Schirm<br />
Bild A-14 Übersichtsplan 7SA522∗−∗G/H/Q/R ab Entwicklungsstand /EE (Schalttafelaufbau;<br />
Größe 1 / 1 )<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-21
Anhang<br />
A.3 Anschlussbeispiele<br />
Stromwandlerbeispiele<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
25<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2<br />
50<br />
24<br />
Q3<br />
I L2<br />
Q4<br />
49<br />
L<br />
l<br />
23<br />
Q5<br />
I L3<br />
Q6<br />
48<br />
K<br />
k<br />
22<br />
Q7<br />
I 4<br />
Q8<br />
47<br />
7SA522<br />
L1 L2 L3<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
50<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2<br />
<strong>10</strong>0<br />
49<br />
Q3<br />
I L2<br />
Q4<br />
99<br />
L<br />
l<br />
48<br />
Q5<br />
I L3<br />
Q6<br />
98<br />
K<br />
k<br />
47<br />
Q7<br />
I 4<br />
Q8<br />
97<br />
7SA522<br />
L1 L2 L3<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
Bild A-15 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Sternpunktstrom (Normalanschluss)<br />
A-22 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anschlussbeispiele<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
25<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2<br />
50<br />
L<br />
l<br />
24<br />
23<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q4<br />
Q6<br />
49<br />
48<br />
K<br />
k<br />
47<br />
Q8<br />
I 4<br />
Q7<br />
22<br />
L1 L2 L3<br />
7SA522<br />
L<br />
l<br />
K<br />
k<br />
Wichtig! Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen!<br />
Hinweis: Die Umschaltung der Strompolarität (Adresse 201) bewirkt auch<br />
eine Umpolung des Stromeinganges I 4 !<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
50<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2<br />
<strong>10</strong>0<br />
L<br />
l<br />
49<br />
48<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q4<br />
Q6<br />
99<br />
98<br />
K<br />
k<br />
97<br />
Q8<br />
I 4<br />
Q7<br />
47<br />
L1 L2 L3<br />
7SA522<br />
L<br />
l<br />
K<br />
k<br />
Wichtig! Die Erdung des Kabelschirmes muss an der Kabelseite erfolgen!<br />
Hinweis: Die Umschaltung der Strompolarität (Adresse 201) bewirkt auch<br />
eine Umpolung des Stromeinganges I 4 !<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
Bild A-16 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und gesondertem Erdstromwandler<br />
(Summenstromwandler)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-23
Anhang<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
25<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2 50<br />
25<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2 50<br />
24<br />
23<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q4 49<br />
Q6 48<br />
24<br />
23<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q4 49<br />
Q6 48<br />
L<br />
l<br />
22<br />
Q7<br />
I 4<br />
Q8 47<br />
L<br />
l<br />
22<br />
Q7<br />
I 4<br />
Q8 47<br />
K<br />
k<br />
7SA522<br />
K<br />
k<br />
7SA522<br />
Leitung 1<br />
Leitung 2<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
50<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2 <strong>10</strong>0<br />
50<br />
Q1<br />
I L1<br />
Q2 <strong>10</strong>0<br />
49<br />
48<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q4 99<br />
Q6 98<br />
49<br />
48<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q4 99<br />
Q6 98<br />
L<br />
l<br />
47<br />
Q7<br />
I 4<br />
Q8 97<br />
L<br />
l<br />
47<br />
Q7<br />
I 4<br />
Q8 97<br />
K<br />
k<br />
7SA522<br />
K<br />
k<br />
7SA522<br />
Leitung 1<br />
Leitung 2<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
Bild A-17 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Erdstrom vom Sternpunkt des Stromwandlersatzes der jeweiligen<br />
Parallelleitung (für Parallelleitungskompensation)<br />
A-24 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anschlussbeispiele<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
K<br />
k<br />
L<br />
l<br />
25<br />
24<br />
23<br />
Q1<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q2 50<br />
Q4 49<br />
Q6 48<br />
L<br />
l<br />
47<br />
Q8<br />
I 4<br />
7SA522<br />
Q7 22<br />
K<br />
k<br />
Trafoabzweig<br />
Leitung<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
K<br />
k<br />
L<br />
l<br />
50<br />
49<br />
48<br />
Q1<br />
Q3<br />
Q5<br />
I L1<br />
I L2<br />
I L3<br />
Q2 <strong>10</strong>0<br />
Q4 99<br />
Q6 98<br />
L<br />
l<br />
97<br />
Q8<br />
I 4<br />
7SA522<br />
Q7 47<br />
K<br />
k<br />
Trafoabzweig<br />
Leitung<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
Bild A-18 Stromwandleranschlüsse an 3 Stromwandler und Erdstrom aus der Sternpunktzuführung eines geerdeten<br />
Transformators (für richtungsabhängigen Erdkurzschlussschutz)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-25
Anhang<br />
Spannungswandlerbeispiele<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
U<br />
V<br />
20<br />
19<br />
R15<br />
R17<br />
U L1<br />
U L2<br />
44<br />
R18<br />
U L3<br />
u<br />
v<br />
45<br />
R16<br />
7SA522<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
Aufbaugehäuse<br />
Einbaugehäuse<br />
U<br />
V<br />
45<br />
44<br />
R15<br />
R17<br />
U L1<br />
U L2<br />
94<br />
R18<br />
U L3<br />
u<br />
v<br />
95<br />
R16<br />
7SA522<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
Bild A-19 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler (Normalanschluss)<br />
A-26 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Anschlussbeispiele<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
U<br />
V<br />
e<br />
n<br />
u<br />
Einbaugehäuse<br />
U L1<br />
Aufbaugehäuse<br />
20 R15<br />
19 R17<br />
44 R18<br />
v<br />
45 R16<br />
U 4<br />
21 R13<br />
46 R14<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
U L2<br />
U L3<br />
7SA522<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
U<br />
V<br />
e<br />
n<br />
u<br />
Einbaugehäuse<br />
U L1<br />
Aufbaugehäuse<br />
45 R15<br />
44 R17<br />
94 R18<br />
v<br />
95 R16<br />
U 4<br />
46 R13<br />
96 R14<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
U L2<br />
U L3<br />
7SA522<br />
Bild A-20 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler mit zusätzlicher<br />
offener Dreieckswicklung (e–n–Wicklung)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-27
Anhang<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
U<br />
V<br />
u<br />
(beliebige Spannung)<br />
U<br />
V<br />
u<br />
v<br />
Aufbaugehäuse<br />
20 R15<br />
19 R17<br />
44 R18<br />
v<br />
45 R16<br />
U 4<br />
21 R13<br />
46 R14<br />
Gehäusegröße 1 / 2<br />
Einbaugehäuse<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
7SA522<br />
L1<br />
L2<br />
L3<br />
U<br />
V<br />
u<br />
(beliebige Spannung)<br />
U<br />
V<br />
u<br />
v<br />
Aufbaugehäuse<br />
45 R15<br />
44 R17<br />
94 R18<br />
v<br />
95 R16<br />
U 4<br />
46 R13<br />
96 R14<br />
Gehäusegröße 1 / 1<br />
Einbaugehäuse<br />
U L1<br />
U L2<br />
U L3<br />
7SA522<br />
Bild A-21 Spannungswandleranschlüsse an 3 in Stern geschaltete Spannungswandler und<br />
zusätzlich an einer beliebigen verketteten Sammelschienenspannung (für Überspannungsschutz<br />
oder Synchronkontrolle)<br />
A-28 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Voreinstellungen<br />
A.4 Voreinstellungen<br />
Die Voreinstellungen für die LED–Anzeigen bei Auslieferung des Gerätes sind für den<br />
Maximalumfang in Tabelle A-1 zusammengefasst, die der Binäreingaben in Tabelle<br />
A-2. Die Vorbelegungen der Ausgangsrelais befinden sich in Tabelle A-3. Dabei sind<br />
die Ausgänge R1 bis R7 für schnelle Ausgabe besonders geeignet.<br />
Die Bilder A-22 bis A-24 zeigen die vorgefertigten CFC-Pläne.<br />
Tabelle A-1<br />
Voreingestellte LED–Anzeigen<br />
Leuchtdiode Kurztext Meldungs-Nr. Bemerkungen<br />
LED1 Ger.Anr. L1 0503 Gerät (allg.) Anregung Phase L1,<br />
gespeichert<br />
LED2 Ger.Anr. L2 0504 Gerät (allg.) Anregung Phase L2,<br />
gespeichert<br />
LED3 Ger.Anr. L3 0505 Gerät (allg.) Anregung Phase L3,<br />
gespeichert<br />
LED4 Ger.Anr.E 0506 Gerät (allg.) Anregung Erdfehler,<br />
gespeichert<br />
LED5<br />
EF Anr rueckw<br />
Dis Anr rück.<br />
1359<br />
3720<br />
Gerät (allg.) Anregung Fehler rückwärts,<br />
gespeichert<br />
LED6 Ger. AUS 2 ) 511 2 ) Gerät (allg.) Auslösung,<br />
gespeichert 2 )<br />
Ger. AUS L123 1 ) 515 Gerät (allg.) Auslösung 3-polig,<br />
gespeichert<br />
LED7 — 2 ) — 2 ) keine Vorbelegung 2 )<br />
Ger.AUS1polL1 1 )<br />
Ger.AUS1polL2 1 )<br />
Ger.AUS1polL3 1 )<br />
LED8 Dis AUS Z1 1p 1 )<br />
Dis AUS Z1 3p1<br />
Dis AUS Z1 3pm<br />
LED9 Dis AUS Z1B1p 1 )<br />
Dis AUS Z1B3p1<br />
Dis AUS Z1B3pm<br />
LED<strong>10</strong> Dis AUS Z2 1p 1 )<br />
Dis AUS Z2 3p<br />
LED11<br />
Dis AUS Z3<br />
Dis AUS Z4<br />
Dis AUS Z5<br />
512 1 )<br />
513 1 )<br />
514 1 )<br />
3811 1 )<br />
3823<br />
3824<br />
3813 1 )<br />
3825<br />
3826<br />
3816 1 )<br />
3817<br />
3818<br />
3821<br />
3822<br />
Gerät (allg.) Auslösung 1-polig,<br />
gespeichert 1 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1,<br />
gespeichert<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone<br />
Z1B, gespeichert<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z2,<br />
gespeichert<br />
Distanzschutz Auslösung in Zonen<br />
Z3 bis Z5, gespeichert<br />
LED12 AWE nicht ber. 3 ) 2784 3 ) Wiedereinschaltautomatik momentan<br />
nicht bereit, ungespeichert 3 )<br />
LED13 Not–Betrieb 2054 Notbetrieb (U/AMZ–Schutz), gespeichert<br />
LED14 Warn–Sammelmel. 160 Warn–Sammelmeldung, ungespeichert<br />
1 ) nur Geräte mit 1- und 3-poliger Auslösung<br />
3 ) nur Geräte mit Wiedereinschaltautomatik<br />
2 ) nur Geräte mit ausschließlich 3-poliger Auslösung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-29
Anhang<br />
Tabelle A-2<br />
Voreingestellte Binäreingänge<br />
Binäreingabe Kurztext Meldungs-Nr. Bemerkungen<br />
BE1 >LED–Quittung 0005 Rückstellen der LED–Anzeigen,<br />
H–aktiv<br />
BE2 >Hand–EIN 0356 Hand–Einschaltung des Leistungsschalters,<br />
H–aktiv<br />
BE3 >U–Wdl.–Aut. 0361 Spannungswandlerschutzschalter,<br />
H–aktiv<br />
BE4 >Dis Emp.1 4006 Empfangssignal für Signalübertragung<br />
mit Distanzschutz, H–aktiv<br />
BE5 >1polig AUS 1 ) 0381 1 ) einpolige Auslösung erlaubt ,<br />
H–aktiv 1 )<br />
(weitere) — — keine Vorbelegung<br />
1 ) nur Geräte mit 1- und 3-poliger Auslösung 2 ) nur Geräte mit ausschließlich 3-poliger Auslösung<br />
3 ) nur Geräte mit Wiedereinschaltautomatik<br />
Tabelle A-3<br />
Voreingestellte Ausgangsrelais<br />
Ausgangsrel. Kurztext Meld.-Nr. Bemerkungen<br />
BA1 Ger. Anregung 0501 Gerät (allg.) Anregung<br />
BA2 Dis Senden 4056 Distanzschutz Sendesignal<br />
BA3 — — keine Vorbelegung<br />
BA4 Gerät AUS 2 ) 0511 2 ) Gerät (allg.) Auslösekommando 2 )<br />
Ger. AUS1polL1 1 )<br />
Ger. AUS L123 1 )<br />
0512 1 )<br />
0515 1 )<br />
Gerät (allg.) Auslösekommando für<br />
Leistungsschalter–Pol L1 1 )<br />
BA5 Gerät AUS 2 ) 0511 2 ) Gerät (allg.) Auslösekommando 2 )<br />
Ger.AUS1polL2 1 )<br />
Ger. AUS L123 1 )<br />
0513 1 )<br />
0515 1 )<br />
Gerät (allg.) Auslösekommando für<br />
Leistungsschalter–Pol L2 1 )<br />
BA6 — 2 ) — 2 ) keine Vorbelegung 2 )<br />
Ger.AUS1polL3 1 )<br />
Ger. AUS L123 1 )<br />
0514 1 )<br />
0515 1 )<br />
Gerät (allg.) Auslösekommando für<br />
Leistungsschalter–Pol L3 1 )<br />
BA7 AWE EIN–Kom. 3 ) 2851 3 ) Wiedereinschaltautomatik Einschaltkommando<br />
3 )<br />
BA8 Dis AUS Z1 3p1 2 )<br />
Dis AUS Z1B3p1 2 )<br />
Dis AUS Z1 1p 1 )<br />
Dis AUS Z1B1p 1 )<br />
BA9 Dis AUS Z1 3pm 2 )<br />
Dis AUS Z1B3pm 2 )<br />
Dis AUS Z1 3p1 1 )<br />
Dis AUS Z1 3pm 1 )<br />
Dis AUS Z1B3p1 1 )<br />
Dis AUS Z1B3pm 1 )<br />
3823 2 )<br />
3825 2 )<br />
3811 1 )<br />
3813 1 )<br />
3824 2 )<br />
3826 2 )<br />
3823 1 )<br />
3824 1 )<br />
3825 1 )<br />
3826 1 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1<br />
oder Z1B nach einphasigem Fehler 2 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1<br />
oder Z1B einpolig 1 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1<br />
oder Z1B nach mehrphasigem Fehler 2 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1<br />
oder Z1B dreipolig 1 )<br />
1 ) nur Geräte mit 1- und 3-poliger Auslösung<br />
3 ) nur Geräte mit Wiedereinschaltautomatik<br />
2 ) nur Geräte mit ausschließlich 3-poliger Auslösung<br />
A-30 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Voreinstellungen<br />
Tabelle A-3<br />
Voreingestellte Ausgangsrelais<br />
Ausgangsrel. Kurztext Meld.-Nr. Bemerkungen<br />
BA<strong>10</strong> Dis AUS Z1 3p1 2 )<br />
Dis AUS Z1B3p1 2 )<br />
3823 2 )<br />
3825 2 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1<br />
oder Z1B nach einphasigem Fehler 2 )<br />
— 1 ) — 1 ) keine Vorbelegung 1 )<br />
BA11 Dis AUS Z1 3pm 2 )<br />
Dis AUS Z1B3pm 2 )<br />
3824 2 )<br />
3826 2 )<br />
Distanzschutz Auslösung in Zone Z1<br />
oder Z1B nach mehrphasigem Fehler 2 )<br />
— 1 ) — 1 ) keine Vorbelegung 1 )<br />
BA12 Warn–Sammelmel. 0160 Warn–Sammelmeldung<br />
BA13 Gerät AUS 2 ) 0511 2 ) Gerät (allg.) Auslösekommando 2 )<br />
Ger.AUS1polL1 1 )<br />
Ger.AUS L123 1 )<br />
0512 1 )<br />
0515 1 )<br />
Gerät (allg.) Auslösekommando für<br />
Leistungsschalter–Pol L1 1 )<br />
BA14 Gerät AUS 2 ) 0511 2 ) Gerät (allg.) Auslösekommando 2 )<br />
Ger.AUS1polL2 1 )<br />
Ger.AUS L123 1 )<br />
0513 1 )<br />
0515 1 )<br />
Gerät (allg.) Auslösekommando für<br />
Leistungsschalter–Pol L2 1 )<br />
BA15 — 2 ) — 2 ) keine Vorbelegung 2 )<br />
Ger.AUS1polL3 1 )<br />
Ger.AUS L123 1 )<br />
0514 1 )<br />
0515 1 )<br />
Gerät (allg.) Auslösekommando für<br />
Leistungsschalter–Pol L3 1 )<br />
(weitere) — — keine Vorbelegung<br />
1 ) nur Geräte mit 1- und 3-poliger Auslösung<br />
3 ) nur Geräte mit Wiedereinschaltautomatik<br />
2 ) nur Geräte mit ausschließlich 3-poliger Auslösung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-31
Anhang<br />
Vorgefertigte CFC–<br />
Pläne<br />
7SA522 enthält ein Arbeitsblatt mit vorgefertigten CFC–Plänen:<br />
Gerät und Systemlogik (Device, Systemlogic)<br />
Mit Bausteinen der langsamen Logik (PLC1_BEARB) sind einige ereignisgesteuerte<br />
logische Verknüpfungen realisiert. So wird die Binäreingabe „>MM–Sperre“ von einer<br />
Einzelmeldung (EM) mit Hilfe eines Negator–Bausteins in eine interne Einzelmeldung<br />
(IE) umgewandelt.<br />
Mit der Doppelmeldung “Q8 EIN/AUS” = EIN wird die Meldung “Abzweig geerdet”<br />
KOMMEND, und mit “Q8 EIN/AUS” = AUS oder STÖR wird die Meldung “Abzweig geerdet”<br />
GEHEND generiert.<br />
Aus der Ausgangsmeldung “endg. AUS” wird die interne Meldung “Gerät Schalterfall”<br />
erzeugt. Da die Meldung “endg. AUS” nur 500 ms lang ansteht, fällt auch<br />
die Meldung “Gerät Schalterfall” nach dieser Zeit zurück.<br />
“IN: Gerät >MM–Sperre EM”<br />
“OUT: Schaltobjekte EntrMMSp IE”<br />
“IN: Schaltobjekte Q8 EIN/AUS DM”<br />
“OUT: Gerät Abzw. geerd IE”<br />
“IN: Anlagendaten 2 endg. AUS AM”<br />
“OUT: Gerät Schalterf. IE”<br />
Bild A-22 Verbindungen von Eingang und Ausgang mit Bausteinen der Ablaufebene Systemlogik<br />
Schaltfehlerschutz (Interlocking)<br />
Mit Bausteinen der Ablaufebene Schaltfehlerschutz (SFS_BEARB) ist eine Standardverriegelung<br />
für drei Schaltgeräte (Leistungsschalter Q0, Trenner Q1 und Erder Q8)<br />
vorgefertigt. Wegen des größeren Umfangs der Logik verteilt sich diese auf zwei Arbeitsblätter.<br />
Der Leistungsschalter Q0 kann nur eingeschaltet werden, wenn:<br />
• der Leistungsschalter Q0 auf AUS oder EIN steht und<br />
• der Trenner Q1 auf AUS oder EIN steht und<br />
• der Erder Q8 auf AUS oder EIN steht und<br />
• der Trenner Q1 und der Erder Q8 nicht gleichzeitig auf EIN stehen und<br />
A-32 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Voreinstellungen<br />
• die Eingangsmeldung “>Feder nicht gespannt” GEHEND ist und<br />
• die Eingangsmeldung “HS Tür offen” GEHEND ist.<br />
Der Trenner Q1 kann nur eingeschaltet werden, wenn:<br />
• der Leistungsschalter Q0 auf AUS steht und<br />
• der Erder Q8 auf AUS steht und<br />
• der Trenner Q1 auf AUS oder EIN steht und<br />
• die Eingangsmeldung “>HS Tür offen” GEHEND ist.<br />
Der Trenner Q1 kann nur ausgeschaltet werden, wenn:<br />
• der Leistungsschalter Q0 auf AUS steht und<br />
• der Trenner Q1 auf AUS oder EIN steht und<br />
• der Erder Q8 auf AUS oder EIN steht und<br />
• die Eingangsmeldung “>HS Tür offen” GEHEND ist.<br />
Der Erder Q8 kann nur geschaltet werden, wenn:<br />
• der Leistungsschalter Q0 auf AUS steht und<br />
• der Trenner Q1 auf AUS steht und<br />
• der Erder Q8 auf AUS oder EIN steht und<br />
• die Eingangsmeldung “>HS Tür offen” GEHEND ist.<br />
Sind die genannten Bedingungen nicht erfüllt, werden die Ausführungen der Schaltbefehle<br />
durch DIGSI ® 4 mit entsprechenden Fehlermeldungen abgewiesen.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-33
Anhang<br />
Arbeitsblatt 1<br />
“IN: Schaltobjekte Q0 EIN/AUS DM”<br />
“IN: Schaltobjekte Q0 EIN/AUS DM”<br />
“Interlocking (A) \ 17, X1”<br />
“Interlocking (A) \ 16, X1”<br />
“Interlocking (A) \ 15, X1”<br />
“Interlocking (A) \ 17, X2”<br />
“IN: Schaltobjekte Q1 EIN/AUS DM”<br />
“Interlocking (A) \ 16, X2”<br />
“Interlocking (A) \ 15, X3”<br />
“IN: Schaltobjekte Q1 EIN/AUS DM”<br />
“Interlocking (A) \ 15, X2”<br />
“IN: Schaltobjekte Q8 EIN/AUS DM”<br />
“Interlocking (A) \ 17, X3”<br />
“Interlocking (A) \ 16, X3”<br />
“IN: Schaltobjekte Q8 EIN/AUS DM”<br />
“OUT: Schaltobjekte Q0–EIN IE”<br />
“IN: Prozessmeldung >Fed. n. g. EM”<br />
“IN: Prozessmeldung >HSTür off EM”<br />
“Interlocking (A) \ 14, X”<br />
“Interlocking (A) \ 15, X4”<br />
“Interlocking (A) \ 17, X4”<br />
“Interlocking (A) \ 16, X4”<br />
Arbeitsblatt 2 (Fortsetzung von Arbeitsblatt 1)<br />
“Interlocking (A) \ 12 Y”<br />
“OUT: Schaltobjekte Q0–AUS IE”<br />
“Interlocking (A) \ 5 Y Meldung”<br />
“Interlocking (A) \ 8 Y”<br />
“OUT: Schaltobjekte Q1–EIN IE”<br />
“Interlocking (A) \ 12 Y”<br />
“Interlocking (A) \ 1 Y Meldung”<br />
“Interlocking (A) \ 8 Y”<br />
“Interlocking (A) \ 12 Y”<br />
“OUT: Schaltobjekte Q1–AUS IE”<br />
“Interlocking (A) \ <strong>10</strong> Y”<br />
“Interlocking (A) \ 1 Y Meldung”<br />
“Interlocking (A) \ 3 Y Meldung”<br />
“Interlocking (A) \ 12 Y”<br />
“Interlocking (A) \ <strong>10</strong> Y”<br />
“Interlocking (A) \ 1 Y Meldung”<br />
“OUT: Schaltobjekte Q8–EIN IE”<br />
“OUT: Schaltobjekte Q8–AUS IE”<br />
Bild A-23 Standardverriegelung für Leistungsschalter Q0, Trenner Q1 und Erder Q8<br />
A-34 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Voreinstellungen<br />
Grenzwertbehandlung (Set points)<br />
Mit Bausteinen der Ablaufebene “Messwertbearbeitung” sind auf zwei Arbeitsblättern<br />
eine Grenzwertüberwachung des Betrages des Leistungsfaktors ⏐cos ϕ ⏐< und im<br />
Maximalumfang zusätzliche Grenzwertüberwachungen der Ströme (Mittelwerte der<br />
Leiterströme und der Mitkomponente) sowie der Leistungen (Schein-, Wirk- und Blindleistung)<br />
realisiert.<br />
Für den Rückfall gilt jeweils ein Rückfallverhältnis von 0,95, mindestens jedoch 0,5 %.<br />
Arbeitsblatt 1<br />
“IN: Grenzwerte ⏐cosPhi⏐< GW”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. ⏐cosPhi⏐ GW”<br />
“IN: Mittelwerte IL1dmd = MW”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. IL1dmd> AM”<br />
“IN: Grenzwerte IL2dmd> GW”<br />
“IN: Mittelwerte IL2dmd = MW”<br />
“IN: Grenzwerte IL3dmd> GW”<br />
“IN: Mittelwerte IL3dmd = MW”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. IL2dmd> AM”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. IL3dmd> AM”<br />
“IN: Grenzwerte I1dmd> GW”<br />
“IN: Mittelwerte I1dmd = MW”<br />
“IN: Grenzwerte Sdmd> GW”<br />
“IN: Mittelwerte Sdmd = MW”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. I1dmd> AM”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. Sdmd> AM”<br />
“IN: Grenzwerte Pdmd> GW”<br />
“IN: Mittelwerte Pdmd = MW”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. ⏐Pdmd⏐>AM”<br />
“IN: Grenzwerte Qdmd> GW”<br />
“IN: Mittelwerte Qdmd = MW”<br />
“OUT: Grenzwerte Gw. ⏐Qdmd⏐>AM”<br />
Bild A-24 Grenzwertbehandlungen mit Bausteinen der Ablaufebene Messwertbearbeitung (MW_BEARB)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-35
Anhang<br />
A.5 Protokollabhängige Funktionen<br />
Protokoll → IEC 60870–5–<strong>10</strong>3 Profibus FMS Profibus DP DNP3.0 Zusätzliche<br />
Funktion <br />
Serviceschnittstelle<br />
(optional)<br />
Betriebsmesswerte Ja Ja Ja Ja Ja<br />
Zählwerte Ja Ja Ja Ja Ja<br />
Störschreibung Ja Ja Nein. Nur über zusätzliche<br />
Serviceschnittstelle<br />
Nein. Nur über zusätzliche<br />
Serviceschnittstelle<br />
Ja<br />
Schutzeinstellung von<br />
Fern<br />
Nein. Nur über zusätzliche<br />
Serviceschnittstelle<br />
Ja<br />
Nein. Nur über zusätzliche<br />
Serviceschnittstelle<br />
Nein. Nur über zusätzliche<br />
Serviceschnittstelle<br />
Ja<br />
Benutzerdefinierte<br />
Meldungen und Schaltobjekte<br />
Ja Ja Vordefinierte “Benutzerdefinierte<br />
Meldungen” im CFC<br />
Vordefinierte “Benutzerdefinierte<br />
Meldungen” im CFC<br />
Ja<br />
Zeitsynchronisation<br />
Über Protokoll;<br />
DCF77/IRIG B;<br />
Schnittstelle;<br />
Binäreingabe<br />
Über Protokoll;<br />
DCF77/IRIG B;<br />
Schnittstelle;<br />
Binäreingabe<br />
Über DCF77/IRIG B;<br />
Schnittstelle;<br />
Binäreingabe<br />
Über Protokoll;<br />
DCF77/IRIG B;<br />
Schnittstelle;<br />
Binäreingabe<br />
–<br />
Meldungen mit<br />
Zeitstempel<br />
Inbetriebsetzungshilfen<br />
• Meldemesswertsperre<br />
• Testmeldungen<br />
erzeugen<br />
Ja Ja Nein Ja Ja<br />
Ja Ja Nein Nein Ja<br />
Ja Ja Nein Nein Ja<br />
Physikalischer Modus Asynchron Asynchron Asynchron Asynchron –<br />
Übertragungsmode zyklisch/Ereignis zyklisch/Ereignis zyklisch zyklisch/Ereignis –<br />
Baudrate 4800 bis 38400 Bis zu 1,5 MBaud Bis zu 1,5 MBaud 2400 bis 19200 2400 bis<br />
115200<br />
Typ<br />
RS232<br />
RS485<br />
Lichtwellenleiter<br />
RS485<br />
Lichtwellenleiter<br />
• Einfachring<br />
• Doppelring<br />
RS485<br />
Lichtwellenleiter<br />
• Doppelring<br />
RS485<br />
Lichtwellenleiter<br />
RS232<br />
RS485<br />
Lichtwellenleiter<br />
A-36 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
A.6 Parameterübersicht<br />
Anmerkung: Abhängig von Typ und Bestellvariante können Adressen fehlen oder abweichende<br />
Voreinstellungen haben. In der folgenden Liste sind Einstellbereiche und<br />
Voreinstellungen für einen sekundären Nennstrom von I N = 1 A angegeben. Bei einem<br />
sekundären Nennstrom von I N =5AsinddieseWertemit5zumultiplizieren.BeiEinstellungen<br />
in Primärwerten ist zusätzlich die Übersetzung der Stromwandler zu berücksichtigen.<br />
Adressen, an die ein „A“ angehängt ist, sind nur mittels DIGSI ® 4 unter „Weitere Parameter“<br />
änderbar.<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
<strong>10</strong>3 PARAMET.-UMSCH. nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
1<strong>10</strong> AUSLÖSUNG nur dreipolig<br />
ein-/dreipolig<br />
112 DIS PHASE-PHASE Polygon-Charakteristik<br />
Kreis-Charakteristik<br />
nicht vorhanden<br />
113 DIS PHASE-ERDE Polygon-Charakteristik<br />
Kreis-Charakteristik<br />
nicht vorhanden<br />
120 PENDELERFASSUNG nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
121 DIS SIGNAL Mitnahme über Messbereichserweiterung<br />
Signalvergleich<br />
Unblocking<br />
Blocking<br />
Signalverfahren mit Wirkschnittstelle<br />
nicht vorhanden<br />
122 EXT.EINKOPPLUNG nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
124 SCHNELLABSCHALT nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
125 SCHWACHE EINSP. nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
126 ÜBERSTROM nicht vorhanden<br />
UMZ/AMZ (IEC-Kurven)<br />
UMZ/AMZ (ANSI-Kurven)<br />
131 EF KURZSCHLUSS nicht vorhanden<br />
UMZ/AMZ (IEC-Kurven)<br />
UMZ/AMZ (ANSI-Kurven)<br />
logarithmisch invers<br />
nur UMZ<br />
132 EF SIGNAL Richtungsvergleich<br />
Richtungsvergleich mit Wirkschnittstelle<br />
Unblocking<br />
Blocking<br />
nicht vorhanden<br />
133 AUTO-WE 1 WE-Zyklus<br />
2 WE-Zyklen<br />
3 WE-Zyklen<br />
4 WE-Zyklen<br />
5 WE-Zyklen<br />
6 WE-Zyklen<br />
7 WE-Zyklen<br />
8 WE-Zyklen<br />
ASP<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nur dreipolig<br />
Polygon-Charakteristik<br />
Polygon-Charakteristik<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
UMZ/AMZ (IEC-Kurven)<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
Auslöseverhalten<br />
Distanzschutz Phase-Phase<br />
Distanzschutz Phase-Erde<br />
Pendelerfassung<br />
Distanzschutz Signalzusatz<br />
Externe Einkopplung<br />
Schnellabschaltung nach Zuschaltung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Überstromzeitschutz<br />
Erdkurzschlussschutz f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz Signalzusatz<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-37
Anhang<br />
Adr. Parameter Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
134 AWE BETRIEBSART Mit Anregung und Wirkzeit<br />
Mit Anregung ohne Wirkzeit<br />
Mit Auskommando und Wirkzeit<br />
Mit Auskommando ohne Wirkzeit<br />
135 SYNCHRON KONTR. nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
137 SPANNUNGSSCHUTZ nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
138 FEHLERORTER vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
139 SCHALTERVERSAG. nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
140 AUSKREISÜBERW. nicht vorhanden<br />
1Kreis<br />
2Kreise<br />
3Kreise<br />
Mit Auskommando und<br />
Wirkzeit<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
Betriebsart der AWE<br />
Synchronkontrolle<br />
Spannungsschutz<br />
Fehlerorter<br />
Schalterversagerschutz<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
145 WS1 vorhanden<br />
nicht vorhanden<br />
146 WS2 nicht vorhanden<br />
vorhanden<br />
147 ANZAHL GERAETE 2 Geräte<br />
3 Geräte<br />
vorhanden Wirkschnittstelle 1<br />
nicht vorhanden Wirkschnittstelle 2<br />
2 Geräte Anzahl Geräte<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
201 I-WDL STERNPKT. Anlagendaten 1 Leitung<br />
Sammelschiene<br />
Leitung<br />
Stromwandlersternpunkt liegt Richtung<br />
203 UN-WDL PRIMÄR Anlagendaten 1 1.0..1200.0 kV 400.0 kV Wandler-Nennspannung, primär<br />
204 UN-WDL SEKUN-<br />
DÄR<br />
Anlagendaten 1 80..125 V <strong>10</strong>0 V Wandler-Nennspannung, sekundär<br />
205 IN-WDL PRIMÄR Anlagendaten 1 <strong>10</strong>..5000 A <strong>10</strong>00 A Wandler-Nennstrom, primär<br />
206 IN-GER SEKUN-<br />
DÄR<br />
Anlagendaten 1<br />
1A<br />
5A<br />
1A<br />
Geräte-Nennstrom, sekundär<br />
2<strong>10</strong> U4-WANDLER Anlagendaten 1 nicht angeschlossen<br />
Uen-Wandler<br />
Uss-Wandler<br />
UX-Wandler<br />
nicht angeschlossen<br />
U4-Wandler, angeschlossen als<br />
211 Uph/Uen WDL Anlagendaten 1 0.<strong>10</strong>..9.99 1.73 Anpassungsfaktor Uph / Uen<br />
212 Uss ANSCHL. Anlagendaten 1 L1-E<br />
L2-E<br />
L3-E<br />
L1-L2<br />
L2-L3<br />
L3-L1<br />
L1-L2<br />
Sammelschienenspannung Uss<br />
Anschluss<br />
214A ϕ Uss-Ultg Anlagendaten 1 0..360 ° 0 ° Winkelanpassung Uss-Ultg (Schaltgruppe)<br />
215 Ultg/Uss WDL Anlagendaten 1 0.80..1.20 1.00 Anpassungsfaktor Ultg / Uss<br />
220 I4-WANDLER Anlagendaten 1 nicht angeschlossen<br />
Ie, eigene Leitung<br />
Ie, Parallelleitung<br />
Sternpunktstrom<br />
Ie, eigene Leitung<br />
I4-Wandler, angeschlossen als<br />
221 I4/Iph WDL Anlagendaten 1 0.0<strong>10</strong>..5.000 1.000 Anpassungsfaktor für I4-Wandler (I4/Iph)<br />
230 NENNFREQUENZ Anlagendaten 1 50 Hz<br />
60 Hz<br />
50 Hz Nennfrequenz<br />
235 PHASENFOLGE Anlagendaten 1 L1 L2 L3<br />
L1 L3 L2<br />
L1 L2 L3<br />
Phasenfolge<br />
A-38 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
236 LÄNGENEINHEIT Anlagendaten 1 Kilometer<br />
Meilen<br />
237 FORMAT Z0/Z1 Anlagendaten 1 Anpassungsfaktoren RE/<br />
RL bzw. XE/XL<br />
Anpassungsfaktor K0<br />
Kilometer<br />
Anpassungsfaktoren<br />
RE/RL bzw. XE/XL<br />
Längeneinheit<br />
Format der Erdimpedanzanpassungsfaktoren<br />
239 T LS-EIN Anlagendaten 1 0.01..0.60 s 0.06 s Eigenzeit des Leistungsschalters (SYN)<br />
240A T AUSKOM MIN. Anlagendaten 1 0.02..30.00 s 0.<strong>10</strong> s Mindestdauer des Auskommandos<br />
241A T EINKOM MAX. Anlagendaten 1 0.01..30.00 s 0.<strong>10</strong> s Maximale Dauer des Einkommandos<br />
242 T PAUSE PRF Anlagendaten 1 0.00..30.00 s 0.<strong>10</strong> s LS-Prüfung: Pausenzeit<br />
302 AKTIVIERUNG Parametergruppenumschaltung<br />
Parameter-Gruppe A<br />
Parameter-Gruppe B<br />
Parameter-Gruppe C<br />
Parameter-Gruppe D<br />
über Binäreingabe<br />
über Protokoll<br />
Parameter-Gruppe A<br />
Aktivierung<br />
402A FUNKTION Störschreibung Speichern mit Anregung<br />
Speichern mit Schutz-<br />
AUS<br />
Start bei Schutz-AUS<br />
403A UMFANG Störschreibung Störfall<br />
Netzstörung<br />
Speichern mit Anregung<br />
Störfall<br />
Startbedingung f. Störwertspeicherung<br />
Aufzeichnungsumfang der Störwerte<br />
4<strong>10</strong> T MAX Störschreibung 0.30..5.00 s 2.00 s Max.Länge pro Aufzeichnung T-max<br />
411 T VOR Störschreibung 0.05..0.50 s 0.25 s Vorlaufzeit T-vor<br />
412 T NACH Störschreibung 0.05..0.50 s 0.<strong>10</strong> s Nachlaufzeit T-nach<br />
415 T EXTERN Störschreibung 0.<strong>10</strong>..5.00 s; ∞ 0.50 s Aufzeichnungszeit bei externem Start<br />
6<strong>10</strong> FEHLERANZEIGE Gerät mit Anregung<br />
mit Auskommando<br />
mit Anregung<br />
Fehleranzeige an den LED/LCD<br />
615 SPONT.STÖRAN-<br />
ZEI<br />
Gerät<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Spontane Anzeige von Störfall-Infos<br />
1<strong>10</strong>3 UN-BTR PRIMÄR Anlagendaten 2 1.0..1200.0 kV; 0 400.0 kV Betriebs-Nennspannung der Primär-<br />
Anlage<br />
1<strong>10</strong>4 IN-BTR PRIMÄR Anlagendaten 2 <strong>10</strong>..5000 A <strong>10</strong>00 A Betriebs-Nennstrom der Primär-Anlage<br />
1<strong>10</strong>5 PHI LTG. Anlagendaten 2 30..89 ° 85 ° Winkel der Leitungsimpedanz<br />
11<strong>10</strong> X-BELAG Anlagendaten 2 0.0050..6.5000 Ohm / km 0.1500 Ohm / km Reaktanzbelag der Leitung: x'<br />
1111 LTGS.LÄNGE Anlagendaten 2 1.0..<strong>10</strong>00.0 km <strong>10</strong>0.0 km Leitungslänge in Kilometern<br />
1112 X-BELAG Anlagendaten 2 0.0050..<strong>10</strong>.0000 Ohm /<br />
Meile<br />
0.2420 Ohm / Meile Reaktanzbelag der Leitung: x'<br />
1113 LTGS.LÄNGE Anlagendaten 2 0.6..650.0 Meilen 62.1 Meilen Leitungslänge in Meilen<br />
1116 RE/RL(Z1) Anlagendaten 2 -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor RE/RL für die 1. Zone<br />
1117 XE/XL(Z1) Anlagendaten 2 -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor XE/XL für die 1. Zone<br />
1118 RE/RL(> Z1) Anlagendaten 2 -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor RE/RL f. höhere Zonen<br />
1119 XE/XL(> Z1) Anlagendaten 2 -0.33..7.00 1.00 Anpassungsfaktor XE/XL f. höhere Zonen<br />
1120 K0 (Z1) Anlagendaten 2 0.000..4.000 1.000 Anpassungsfaktor K0 (Z1)<br />
1121 PHI (K0(Z1)) Anlagendaten 2 -135.00..135.00 ° 0.00 ° Anpassungswinkel K0 (Z1)<br />
1122 K0 (> Z1) Anlagendaten 2 0.000..4.000 1.000 Anpassungsfaktor K0 (> Z1)<br />
1123 PHI (K0(> Z1)) Anlagendaten 2 -135.00..135.00 ° 0.00 ° Anpassungswinkel K0 (> Z1)<br />
1126 RM/RL Anlagendaten 2 0.00..8.00 0.00 Koppelimp. f. Parallell.ltgs.komp. RM/RL<br />
1127 XM/XL Anlagendaten 2 0.00..8.00 0.00 Koppelimp. f. Parallell.ltgs.komp. XM/XL<br />
1128 PKOMP/LTG Anlagendaten 2 50..95 % 85 % Erdstromverhältnis Parallelleitungskomp.<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-39
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1130A I-REST Anlagendaten 2 0.05..1.00 A 0.<strong>10</strong> A I-Rest: Erkennung abgeschaltete Leitung<br />
1131A U-REST Anlagendaten 2 2..70 V 30 V U-Rest: Erkennung abgeschaltete Leitung<br />
1132A T WIRK ZUSCHALT Anlagendaten 2 0.01..30.00 s 0.05 s Wirkzeit für die Zuschalterkennung<br />
1134 ZUSCHALT.ERKEN<br />
N<br />
Anlagendaten 2<br />
Hand-Ein (HE)<br />
Überschreitung I-Rest<br />
ODER U-Rest bzw.HE<br />
LS-HiKos ODER Überschreitung<br />
IRest bzwHE<br />
Überschreitung I-Rest<br />
bzw. HE<br />
Hand-Ein (HE)<br />
Zuschalterkennung über<br />
1135 AUSKOM RESET Anlagendaten 2 Unterschreitung I-Rest<br />
LS-HiKos UND Unterschreitung<br />
I-Rest<br />
Unterschreitung I-Rest<br />
Auskommandoabsteuerung über<br />
1140A ISÄTT> Anlagendaten 2 0.2..50.0 A; ∞ 20.0 A Imin - Aktivierung Sättigungsdetektor<br />
1150A T WIRK HANDEIN Anlagendaten 2 0.01..30.00 s 0.30 s Wirkzeit für das Hand-Ein Signal<br />
1151 HANDEIN EINKOM Anlagendaten 2 mit Synchronisierung<br />
ohne Synchronisierung<br />
Nein<br />
1155 KOP 3-POL Anlagendaten 2 Mit Anregung<br />
Mit Auskommando<br />
1156A AUS2polFEH Anlagendaten 2 3polig<br />
1polig, voreilende Phase<br />
1polig, nacheilende Phase<br />
1201 DIST.SCHUTZ Distanzschutz allgemein Ein<br />
Aus<br />
ohne Synchronisierung<br />
Mit Auskommando<br />
3polig<br />
Ein<br />
Einkommando bei Handein<br />
Dreipolige Kopplung (bei 1poligem Aus)<br />
Auslöseverhalten bei zweipoligen Fehlern<br />
Distanzschutz<br />
1202 Iph> Distanzschutz allgemein 0.<strong>10</strong>..4.00 A 0.<strong>10</strong> A Mindestphasenstrom Iph><br />
1203 3I0> Distanzschutz allgemein 0.05..4.00 A 0.<strong>10</strong> A Erdfehlererkennung 3I0><br />
1204 3U0> Distanzschutz allgemein 1..<strong>10</strong>0 V; ∞ 5 V Erdfehlererkennung 3U0><br />
1207A 3I0>/Iphmax Distanzschutz allgemein 0.05..0.30 0.<strong>10</strong> 3I0>-Anregestabilisierung (3I0>/Iphmax)<br />
1215 PAR-KOMP Distanzschutz allgemein Nein<br />
Ja<br />
1221A PhPhE ANR. Distanzschutz allgemein Blockierung der voreilenden<br />
Phase<br />
Blockierung der nacheilenden<br />
Phase<br />
alle beteiligten Schleifen<br />
nur Phase-Phase Schleifen<br />
nur Phase-Erde Schleifen<br />
1232 ZUSCHALT. Distanzschutz allgemein Anregung<br />
Zone Z1B<br />
unwirksam<br />
Ja<br />
Blockierung der voreilenden<br />
Phase<br />
unwirksam<br />
Parallelleitungskompensation<br />
Schleifenauswahl bei Ph-Ph-E-Anregung<br />
Unverzög. Messbereich bei Zuschaltung<br />
1241 R LAST (LE) Distanzschutz allgemein 0.<strong>10</strong>0..250.000 Ohm; ∞ ∞ Ohm Grenze RL des Lastkegels für LE-Schleif.<br />
1242 PHI LAST (LE) Distanzschutz allgemein 20..60 ° 45 ° Öffnungswinkel des Lastkegels f. LE-Sch.<br />
1243 R LAST (LL) Distanzschutz allgemein 0.<strong>10</strong>0..250.000 Ohm; ∞ ∞ Ohm Grenze RL des Lastkegels für LL-Schleif.<br />
1244 PHI LAST (LL) Distanzschutz allgemein 20..60 ° 45 ° Öffnungswinkel des Lastkegels f. LL-Sch.<br />
1301 MODUS Z1 Distanzzonen (Polygon) vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1<br />
1302 R(Z1) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 1.250 Ohm Resistanz R(Z1)<br />
1303 X(Z1) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 2.500 Ohm Reaktanz X(Z1)<br />
1304 RE(Z1) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 2.500 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z1)<br />
A-40 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1305 T1 1POL. Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
1306 T1 MEHRPOL Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-1pol<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1-mehrpol<br />
1307 ALPHA POLYG Distanzzonen (Polygon) 0..45 ° 0 ° Polygonabschrägung (1. Quadrant)<br />
1311 MODUS Z2 Distanzzonen (Polygon) vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z2<br />
1312 R(Z2) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 2.500 Ohm Resistanz R(Z2)<br />
1313 X(Z2) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 5.000 Ohm Reaktanz X(Z2)<br />
1314 RE(Z2) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 5.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z2)<br />
1315 T2 1POL. Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
1316 T2 MEHRPOL Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-1pol<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Verzögerungszeit T2-mehrpol<br />
1317A AUS1POL Z2 Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Einpoliges AUS bei Fehler in Z2<br />
1321 MODUS Z3 Distanzzonen (Polygon) vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
rückwärts<br />
Betriebsart der Zone Z3<br />
1322 R(Z3) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 5.000 Ohm Resistanz R(Z3)<br />
1323 X(Z3) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Reaktanz X(Z3)<br />
1324 RE(Z3) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z3)<br />
1325 T3 Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.60 s Verzögerungszeit T3<br />
1331 MODUS Z4 Distanzzonen (Polygon) vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
ungerichtet<br />
Betriebsart der Zone Z4<br />
1332 R(Z4) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz R(Z4)<br />
1333 X(Z4) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Reaktanz X(Z4)<br />
1334 RE(Z4) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z4)<br />
1335 T4 Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T4<br />
1341 MODUS Z5 Distanzzonen (Polygon) vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart der Zone Z5<br />
1342 R(Z5) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz R(Z5)<br />
1343 X(Z5)+ Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Reaktanz X(Z5)+ (Richtung vorwärts)<br />
1344 RE(Z5) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 12.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z5)<br />
1345 T5 Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Verzögerungszeit T5<br />
1346 X(Z5)- Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 4.000 Ohm Reaktanz X(Z5)- (Richtung rückwärts)<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-41
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
1351 MODUS Z1B Distanzzonen (Polygon) vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1B<br />
1352 R(Z1B) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 1.500 Ohm Resistanz R(Z1B)<br />
1353 X(Z1B) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 3.000 Ohm Reaktanz X(Z1B)<br />
1354 RE(Z1B) Distanzzonen (Polygon) 0.050..250.000 Ohm 3.000 Ohm Resistanz bei Erdfehlern RE(Z1B)<br />
1355 T1B 1POL. Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
1356 T1B MEHRPOL Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-1pol<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.00 s Verzögerungszeit T1B-mehrpol<br />
1357 1.WE -> Z1B Distanzschutz allgemein<br />
Distanzzonen (Polygon)<br />
Distanzzonen (Kreis)<br />
Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Freigabe Zone Z1B für 1.WE-Zyklus<br />
1401 MODUS Z1 Distanzzonen (Kreis) vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1<br />
1402 ZR(Z1) Distanzzonen (Kreis) 0.050..200.000 Ohm 2.500 Ohm Impedanz ZR(Z1)<br />
1411 MODUS Z2 Distanzzonen (Kreis) vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z2<br />
1412 ZR(Z2) Distanzzonen (Kreis) 0.050..200.000 Ohm 5.000 Ohm Impedanz ZR(Z2)<br />
1421 MODUS Z3 Distanzzonen (Kreis) vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
rückwärts<br />
Betriebsart der Zone Z3<br />
1422 ZR(Z3) Distanzzonen (Kreis) 0.050..200.000 Ohm 5.000 Ohm Impedanz ZR(Z3)<br />
1431 MODUS Z4 Distanzzonen (Kreis) vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z4<br />
1432 ZR(Z4) Distanzzonen (Kreis) 0.050..200.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Impedanz ZR(Z4)<br />
1441 MODUS Z5 Distanzzonen (Kreis) vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart der Zone Z5<br />
1442 ZR(Z5) Distanzzonen (Kreis) 0.050..200.000 Ohm <strong>10</strong>.000 Ohm Impedanz ZR(Z5)<br />
1451 MODUS Z1B Distanzzonen (Kreis) vorwärts<br />
rückwärts<br />
unwirksam<br />
vorwärts<br />
Betriebsart der Zone Z1B<br />
1452 ZR(Z1B) Distanzzonen (Kreis) 0.050..200.000 Ohm 3.000 Ohm Impedanz ZR(Z1B)<br />
2002 PENDELPROG Pendelerfassung alle Zonen blockiert<br />
Z1 und Z1B blokkiert<br />
Z2 bis Z5 blockiert<br />
Z1,Z1BundZ2blockiert<br />
2006 PEN-AUSLÖS Pendelerfassung Nein<br />
Ja<br />
alle Zonen blockiert<br />
Nein<br />
Pendelprogramm<br />
Pendelauslösung<br />
2<strong>10</strong>1 SIGNALZUSATZ Distanzschutz Signalzusatz<br />
Ein<br />
Mitnahme über Messbereichserweiterung<br />
Signalvergleich<br />
Aus<br />
Ein<br />
Distanzschutz-Signalzusatz<br />
2<strong>10</strong>2 ANSCHLUSS Distanzschutz Signalzusatz<br />
Zwei-Enden<br />
Drei-Enden<br />
Zwei-Enden<br />
Anschlusskonfiguration<br />
2<strong>10</strong>3A T SENDVERL. Distanzschutz Signalzusatz<br />
2<strong>10</strong>7A T ALARM Distanzschutz Signalzusatz<br />
0.00..30.00 s 0.05 s Sendesignalverlängerung<br />
0.00..30.00 s <strong>10</strong>.00 s Störungserkennungszeit<br />
A-42 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2<strong>10</strong>8 TV Distanzschutz Signalzusatz<br />
2<strong>10</strong>9A T WARTE RÜCKW. Distanzschutz Signalzusatz<br />
21<strong>10</strong>A T TRANSBLOCK Distanzschutz Signalzusatz<br />
0.000..30.000 s 0.000 s Freigabeverzögerung nach Anregung<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.04 s Trans.Block.: Wartezeit bei Rückw.Fehler<br />
0.00..30.00 s 0.05 s Transiente Blockierzeit<br />
2201 EXT.EINKOPP-<br />
LUNG<br />
Externe Einkopplung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Aus<br />
Externe Einkopplung<br />
2202 T AUSVERZ. Externe Einkopplung 0.00..30.00 s; ∞ 0.01 s Auskommandoverzögerung<br />
2401 SCHNELLAB-<br />
SCHALT<br />
Schnellabschaltung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Schnellabschaltung<br />
2404 I>>> Schnellabschaltung 1.00..25.00 A 2.50 A Ansprechwert Schnellabschaltung I>>><br />
2501 SE MODUS Schwache Einspeisung Aus<br />
nur Echo<br />
Echo und Auskommando<br />
nur Echo<br />
Betriebsart für schwache Einspeisung<br />
2502A T VERZÖGERUNG Schwache Einspeisung 0.00..30.00 s 0.04 s Echoverzögerung / Auslöseverzögerung<br />
2503A T IMPULS Schwache Einspeisung 0.00..30.00 s 0.05 s Echo-Impulsdauer / Auslöseverlängerung<br />
2505 Uphe< Schwache Einspeisung 2..70 V 25 V Unterspannungsanregung Uphe<<br />
2601 BETRIEBSART Überstromzeitschutz Ein<br />
Aktiv nur bei Messspannungsausfall<br />
Aus<br />
Aktiv nur bei<br />
Messspannungsausfall<br />
Betriebsart<br />
26<strong>10</strong> Iph>> Überstromzeitschutz 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 2.00 A Iph>>: Ansprechwert<br />
2611 T Iph>> Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Iph>>: Zeitverzögerung<br />
2612 3I0>> Überstromzeitschutz 0.05..25.00 A; ∞ 0.50 A 3I0>>: Ansprechwert<br />
2613 T 3I0>> Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>>: Zeitverzögerung<br />
2614 AUS Frg.I>> Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
2615 SOTF I>> Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Freigabe über Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
2620 Iph> Überstromzeitschutz 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 1.50 A Iph>: Ansprechwert<br />
2621 T Iph> Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s; ∞ 0.50 s Iph>: Zeitverzögerung<br />
2622 3I0> Überstromzeitschutz 0.05..25.00 A; ∞ 0.20 A 3I0>: Ansprechwert<br />
2623 T 3I0> Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>: Zeitverzögerung<br />
2624 AUS Frg.I> Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
2625 SOTF I> Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Freigabe über Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
2630 Iph>>> Überstromzeitschutz 0.<strong>10</strong>..25.00 A; ∞ 1.50 A Iph>>>: Ansprechwert<br />
2631 T Iph>>> Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Iph>>>: Zeitverzögerung<br />
2632 3I0>>> Überstromzeitschutz 0.05..25.00 A; ∞ 0.20 A 3I0>>>: Ansprechwert<br />
2633 T 3I0>>> Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3I0>>>: Zeitverzögerung<br />
2634 AUS Frg.I>>> Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
2635 SOTF I>>> Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Freigabe über Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
2640 IP Überstromzeitschutz 0.<strong>10</strong>..4.00 A; ∞ ∞ A IP: Ansprechwert<br />
2642 T IP Überstromzeitschutz 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s IP: AMZ-Zeit für IEC-Kennlinien T IP<br />
2643 D IP Überstromzeitschutz 0.50..15.00; ∞ 5.00 IP: AMZ-Zeit für ANSI-Kennlinien D IP<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-43
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
2646 T IPverz Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s 0.00 s IP: AMZ-Zusatzverzögerung T IPverz<br />
2650 3I0P Überstromzeitschutz 0.05..4.00 A; ∞ ∞ A 3I0P: Ansprechwert<br />
2652 T 3I0P Überstromzeitschutz 0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s 3I0P: AMZ-Zeit (IEC-Kennlinien) T 3I0P<br />
2653 D 3I0P Überstromzeitschutz 0.50..15.00; ∞ 5.00 3I0P: AMZ-Zeit (ANSI-Kennlinien) D 3I0P<br />
2656 T 3I0Pverz Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s 0.00 s 3I0P: AMZ-Zusatzverzögerung T 3I0Pverz<br />
2660 KENNLINIE Überstromzeitschutz Invers<br />
Stark invers<br />
Extrem invers<br />
AMZ Langzeit<br />
2661 KENNLINIE Überstromzeitschutz Inverse<br />
Short inverse<br />
Long inverse<br />
Moderately inverse<br />
Very inverse<br />
Extremely inverse<br />
Definite inverse<br />
2670 AUS Frg.IP Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
2671 SOTF IP Überstromzeitschutz Nein<br />
Ja<br />
Invers<br />
Inverse<br />
Nein<br />
Nein<br />
IEC-Kennlinie<br />
ANSI-Kennlinie<br />
Unverzögert bei Freigabe über Bin.<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
2680 T SOTF Überstromzeitschutz 0.00..30.00 s 0.00 s Verzögerungszeit bei Zuschaltung<br />
2801 INTERVAL MITT.W Mittelwerte 15 Minuten Periode, 1<br />
Teilperiode<br />
15 Minuten Periode, 3<br />
Teilperioden<br />
15 Minuten Periode, 15<br />
Teilperioden<br />
30 Minuten Periode, 1<br />
Teilperiode<br />
60 Minuten Periode, 1<br />
Teilperiode<br />
2802 SYN.ZEIT MITT.W Mittelwerte zur vollen Stunde<br />
15 Minuten nach<br />
30 Minuten nach<br />
15 Minuten vor<br />
60 Minuten Periode, 1<br />
Teilperiode<br />
zur vollen Stunde<br />
Intervall zur Mittelwertbildung<br />
Synchronisierzeit zur Mittelwertbildung<br />
2811 MinMaxRESET Minimal- und Maximalwerte<br />
Nein<br />
Ja<br />
Ja<br />
Zykl. Rücksetzen der Min/Max- Messwerte<br />
2812 MinMaxRESETZEIT Minimal- und Maximalwerte<br />
0..1439 min 0 min Zykl. Rücks. Min/Max erfolgt am Tage zur<br />
2813 MinMaxRESET-<br />
ZYKL<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
1..365 Tag(e) 7 Tag(e) Zykl. Rücks. Min/Max erfolgt alle<br />
2814 MinMaxRES.START Minimal- und Maximalwerte<br />
1..365 Tag(en) 1 Tag(en) Startpunkt des Rücks. Min/Max ist in<br />
2901 MW-ÜBERW. Messwertüberwachungen<br />
Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Messwertüberwachungen<br />
2902A SYM.UGRENZ Messwertüberwachungen<br />
2903A SYM.FAK. U Messwertüberwachungen<br />
2904A SYM.IGRENZ Messwertüberwachungen<br />
2905A SYM.FAK. I Messwertüberwachungen<br />
2906A SUM.IGRENZ Messwertüberwachungen<br />
2907A SUM.FAK. I Messwertüberwachungen<br />
<strong>10</strong>..<strong>10</strong>0 V 50 V Symmetrie U: Ansprechwert<br />
0.58..0.95 0.75 Symmetrie U: Kennliniensteigung<br />
0.<strong>10</strong>..1.00 A 0.50 A Symmetrie Iph: Ansprechwert<br />
0.<strong>10</strong>..0.95 0.50 Symmetrie Iph: Kennliniensteigung<br />
0.05..2.00 A 0.<strong>10</strong> A Summe I: Ansprechwert<br />
0.00..0.95 0.<strong>10</strong> Summe I: Kennliniensteigung<br />
A-44 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
29<strong>10</strong> FUSE FAIL Messwertüberwachungen<br />
Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Betriebsart für Fuse Failure Monitor<br />
2911A FFM U> Messwertüberwachungen<br />
2912A FFM I< Messwertüberwachungen<br />
2913A FFM UMESS< Messwertüberwachungen<br />
2914A FFM Idelta Messwertüberwachungen<br />
<strong>10</strong>..<strong>10</strong>0 V 30 V U> für FFM-Erkennung<br />
0.<strong>10</strong>..1.00 A 0.<strong>10</strong> A I< für FFM-Erkennung<br />
2..<strong>10</strong>0 V 5 V Umess< für 3poligen Spannungsausfall<br />
0.05..1.00 A 0.<strong>10</strong> A Idelta für 3poligen Spannungsausfall<br />
2915 U-Überwachung Messwertüberwachungen<br />
mit Stromkriterium<br />
mitStromkrit.undLS-<br />
Hilfskontakten<br />
Aus<br />
mit Stromkriterium<br />
Spannungsausfallüberwachung<br />
2916A T U-Überw. Messwertüberwachungen<br />
2921 T U-Wdl.-Aut. Messwertüberwachungen<br />
0.00..30.00 s 3.00 s Wartezeit Spannungsausfallüberwachung<br />
0..30 ms 0 ms Reaktionszeit U-Wandler-Schutzschalter<br />
3<strong>10</strong>1 ERDFEHLER Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Erdfehlerschutz<br />
3<strong>10</strong>2 EF BLOCK Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
jeder Distanzschutz-Anregung<br />
einpoliger Distanzschutz-<br />
Anregung<br />
mehrpoliger Distanzschutz-Anregung<br />
Nein<br />
jeder Distanzschutz-<br />
Anregung<br />
Blockierung bei<br />
3<strong>10</strong>3 EF BLK /1p Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
Blockierung in einpoliger Pause<br />
3<strong>10</strong>4A 3I0 IPH STAB Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3<strong>10</strong>5 3I0> SIG.ZUS. Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3<strong>10</strong>5 3I0> SIG.ZUS. Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0..30 % <strong>10</strong> % Stabilisierung mit Leiterströmen<br />
0.01..1.00 A 0.50 A 3I0min für Signalzusatz<br />
0.003..1.000 A 0.500 A 3I0min für Signalzusatz<br />
31<strong>10</strong> MODUS 3I0>>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart<br />
3111 3I0>>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3112 T 3I0>>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0.50..25.00 A 4.00 A Ansprechwert<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.30 s Zeitverzögerung<br />
3113 SIG.ZUS. 3I0>>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert mit Signalzusatz oder Bin.<br />
3114 SOTF 3I0>>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
3115 RUSH 3I0>>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
3120 MODUS 3I0>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart<br />
3121 3I0>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3122 T 3I0>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0.20..25.00 A 2.00 A Ansprechwert<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.60 s Zeitverzögerung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-45
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3123 SIG.ZUS. 3I0>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert mit Signalzusatz oder Bin.<br />
3124 SOTF 3I0>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
3125 RUSH 3I0>> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
3130 MODUS 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart<br />
3131 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3131 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3132 T 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0.05..25.00 A 1.00 A Ansprechwert<br />
0.003..25.000 A 1.000 A Ansprechwert<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.90 s Zeitverzögerung<br />
3133 SIG.ZUS. 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert mit Signalzusatz oder Bin.<br />
3134 SOTF 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
3135 RUSH 3I0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
3140 MODUS 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
vorwärts<br />
rückwärts<br />
ungerichtet<br />
unwirksam<br />
unwirksam<br />
Betriebsart<br />
3141 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3141 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3142 T 3I0Pmin Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3143 T 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3144 D 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3145 T 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3146 T 3I0Pmax Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3147 T 3I0Pverz Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0.05..25.00 A 1.00 A Ansprechwert 3I0<br />
0.003..25.000 A 1.000 A Ansprechwert 3I0<br />
0.00..30.00 s 1.20 s AMZ-Mindestzeit T 3I0Pmin<br />
0.05..3.00 s; ∞ 0.50 s AMZ-Zeit für IEC-Kennlinien T 3I0P<br />
0.50..15.00; ∞ 5.00 AMZ-Zeit für ANSI-Kennlinien D 3I0P<br />
0.05..15.00 s; ∞ 1.35 s AMZ-Zeit für Log.Invers-Kennlinien T3I0P<br />
0.00..30.00 s 5.80 s AMZ-Max.zeit (log. invers) T 3I0Pmax<br />
0.00..30.00 s; ∞ 1.20 s Zusatzverzögerung T 3I0Pverz<br />
3148 SIG.ZUS. 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert mit Signalzusatz oder Bin.<br />
3149 SOTF 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Unverzögert bei Zuschaltung auf Fehler<br />
3150 RUSH 3I0P Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Blockierung durch Einschaltrush<br />
3151 KENNLINIE Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Invers<br />
Stark invers<br />
Extrem invers<br />
AMZ Langzeit<br />
Invers<br />
AMZ-Kennlinie (IEC)<br />
A-46 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3152 KENNLINIE Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Inverse<br />
Short inverse<br />
Long inverse<br />
Moderately inverse<br />
Very inverse<br />
Extremely inverse<br />
Definite inverse<br />
Inverse<br />
AMZ-Kennlinie (ANSI)<br />
3153 KENNLINIE Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3154 3I0P-FAKTOR Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
logarithmisch invers logarithmisch invers AMZ-Kennlinie (logarithmisch invers)<br />
1.0..4.0 1.1 Faktor f. Kennl.startwert (log. invers)<br />
3160 Ri-BEST Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
mit Ue und I-Sternpunkt<br />
nur mit I-Sternpunkt<br />
mit Gegensystem (U2,I2)<br />
mit Ue und I-Sternpunkt<br />
Einflussgrößen der Richtungsbestimmung<br />
3162A ALPHA Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3163A BETA Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3164 3U0> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3165 IY> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3166 3U2> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
3167 3I2> Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0..360 ° 338 ° Unterer Grenzwinkel Richtung vorwärts<br />
0..360 ° 122 ° Oberer Grenzwinkel Richtung vorwärts<br />
0.5..<strong>10</strong>.0 V 0.5 V Minimale Nullspannung 3U0min<br />
0.05..1.00 A 0.05 A Minimaler Sternpunktstrom IYmin<br />
0.5..<strong>10</strong>.0 V 0.5 V Minimale Gegensystemspannung 3U2min<br />
0.05..1.00 A 0.05 A Minimaler Gegensystemstrom 3I2min<br />
3170 2. HAR-<br />
MON.BLOCK<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
<strong>10</strong>..45 % 15 % Anteil 2. Harmonischer, der blockiert<br />
3171 I RUSH MAX Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0.50..25.00 A 7.50 A Imax deaktiviert Block. durch 2. Harmon.<br />
3172 SOTF Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Anregung<br />
Anregung und Richtung<br />
Anregung und Richtung<br />
Auslösung bei Zuschaltung auf Fehler mit<br />
3173 T SOTF Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
0.00..30.00 s 0.00 s Verzögerungszeit bei Zuschaltung<br />
3201 SIGNALZUSATZ Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Erdfehler-Signalzusatz<br />
3202 ANSCHLUSS Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Zwei-Enden<br />
Drei-Enden<br />
Zwei-Enden<br />
Anschlusskonfiguration<br />
3203A T SENDVERL. Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
3207A T ALARM Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
3208 TV Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
3209A T WARTE RÜCKW. Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
32<strong>10</strong>A T TRANSBLOCK Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
0.00..30.00 s 0.05 s Sendesignalverlängerung<br />
0.00..30.00 s <strong>10</strong>.00 s Unblocking: Störerkennungszeit<br />
0.000..30.000 s 0.000 s Freigabeverzögerung nach Anregung<br />
0.00..30.00 s; ∞ 0.04 s Trans.Block.: Wartezeit nach Rückw.Fehl.<br />
0.00..30.00 s 0.05 s Transiente Blockierzeit<br />
3401 AUTO-WE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Aus<br />
Ein<br />
Ein<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
3402 LS? VOR ANWURF Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor dem Anwurf prüfen?<br />
3403 T SPERRZEIT Automatische Wiedereinschaltung<br />
3404 T BLK HANDEIN Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.50..300.00 s 3.00 s Sperrzeit nach Wiedereinschaltung<br />
0.50..300.00 s; 0 1.00 s Blockierdauer bei Hand-Ein-Erkennung<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-47
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3406 FOLGEFEHLER-<br />
ERK.<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Mit Anregung<br />
Mit Auskommando<br />
Mit Auskommando<br />
Folgefehlererkennung<br />
3407 FOLGEFEHLER Automatische Wiedereinschaltung<br />
blockiert AWE<br />
startet TP FOLGE<br />
startet TP FOLGE<br />
Folgefehler in der spannungslosen Pause<br />
3408 T ANWURF-<br />
ÜBERW.<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s 0.20 s Anwurfüberwachungszeit<br />
3409 T LS-ÜBERW. Automatische Wiedereinschaltung<br />
34<strong>10</strong> T INTER-EIN Automatische Wiedereinschaltung<br />
3411A T PAUSE VERL. Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s 3.00 s LS-Bereitschafts-Überwachungszeit<br />
0.00..300.00 s; ∞ ∞ s Zeit bis Inter-EIN<br />
0.50..300.00 s; ∞ ∞ s Maximale Verlängerung der Pausenzeit<br />
3420 AWE mit DIST. Automatische Wiedereinschaltung<br />
3421 AWE mit SAB Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja AWE mit Distanzschutz ?<br />
Ja AWE nach Schnellabschaltung ?<br />
3422 AWE mit ASE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
AWE nach AUS bei schwacher Einspeisung?<br />
3423 AWE mit EF Automatische Wiedereinschaltung<br />
3424 AWE mit EXT Automatische Wiedereinschaltung<br />
3425 AWE mit U/AMZ Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja AWE mit Erdfehlerschutz ?<br />
Ja AWE nach AUS durch ext. Einkopplung ?<br />
Ja AWE mit Überstromzeitschutz ?<br />
3430 MITNAHME 3POL. Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja<br />
3-polige Mitnahme (LS Plausibilität)<br />
3431 RSÜ/VWE Automatische Wiedereinschaltung<br />
ohne<br />
Verkürzte WE<br />
Rückspannungsüberwachung<br />
ohne<br />
Rückspannungsüberwachung / Verkürzte<br />
WE<br />
3433 ASP T WIRK Automatische Wiedereinschaltung<br />
3434 ASP T MAX Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
0.50..3000.00 s 5.00 s Maximale Pausenzeit<br />
3435 ASP erlaubt 1p. Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein Einpolige Auslösung erlaubt ?<br />
3436 ASP LS? vor WE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
3437 ASP: Syn-Check Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Synchrocheck nach 3-poliger Pause<br />
3438 T U STABIL Automatische Wiedereinschaltung<br />
3440 Uphe Betrieb> Automatische Wiedereinschaltung<br />
3441 Uphe Betrieb< Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.<strong>10</strong>..30.00 s 0.<strong>10</strong> s Zeit für stabilen Zustand der Spannung<br />
30..90 V 48 V Grenzwert für fehlerfreie Spannung<br />
2..70 V 30 V Grenzwert für Spannungsfreiheit<br />
3450 1.WE: ANWURF Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ja Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt ?<br />
3451 1.WE: T WIRK Automatische Wiedereinschaltung<br />
3453 1.WE: TP ANR1Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3454 1.WE: TP ANR2Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
A-48 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3455 1.WE: TP ANR3Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3456 1.WE: TP AUS1Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3457 1.WE: TP AUS3Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3458 1.WE: TP FOLGE. Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3459 1.WE: LS?vor WE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
3460 1.WE: Syn-Check Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Synchrocheck nach 3-poliger Pause<br />
3461 2.WE: ANWURF Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt ?<br />
3462 2.WE: T WIRK Automatische Wiedereinschaltung<br />
3464 2.WE: TP ANR1Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3465 2.WE: TP ANR2Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3466 2.WE: TP ANR3Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3467 2.WE: TP AUS1Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3468 2.WE: TP AUS3Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3469 2.WE: TP FOLGE. Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3470 2.WE: LS?vor WE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
3471 2.WE: Syn-Check Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Synchrocheck nach 3-poliger Pause<br />
3472 3.WE: ANWURF Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt ?<br />
3473 3.WE: T WIRK Automatische Wiedereinschaltung<br />
3475 3.WE: TP ANR1Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3476 3.WE: TP ANR2Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3477 3.WE: TP ANR3Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3478 3.WE: TP AUS1Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3479 3.WE: TP AUS3Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3480 3.WE: TP FOLGE. Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3481 3.WE: LS?vor WE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
3482 3.WE: Syn-Check Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Synchrocheck nach 3-poliger Pause<br />
3483 4.WE: ANWURF Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Anwurf mit diesem Zyklus erlaubt<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-49
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3484 4.WE: T WIRK Automatische Wiedereinschaltung<br />
3486 4.WE: TP ANR1Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3487 4.WE: TP ANR2Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3488 4.WE: TP ANR3Ph Automatische Wiedereinschaltung<br />
3489 4.WE: TP AUS1Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3490 4.WE: TP AUS3Po Automatische Wiedereinschaltung<br />
3491 4.WE: TP FOLGE. Automatische Wiedereinschaltung<br />
0.01..300.00 s; ∞ 0.20 s Wirkzeit<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 1phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 1.20 s Pausenzeit bei 2phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3phasiger Anregung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ ∞ s Pausenzeit bei 1poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s; ∞ 0.50 s Pausenzeit bei 3poliger Auslösung<br />
0.01..1800.00 s 1.20 s Pausenzeit bei Folgefehler<br />
3492 4.WE: LS?vor WE Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
LS-Bereitschaft vor WE prüfen<br />
3493 4.WE: Syn-Check Automatische Wiedereinschaltung<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Synchrocheck nach 3-poliger Pause<br />
3501 SYNCH-KONTR. Synchronkontrolle Ein<br />
Aus<br />
Ein<br />
Synchronkontrolle<br />
3502 U< Synchronkontrolle 1..60 V 5 V U< (Leitung oder SS sind abgeschaltet)<br />
3503 U> Synchronkontrolle 20..125 V 90 V U> (Leitung oder SS sind eingeschaltet)<br />
3504 Umax Synchronkontrolle 20..140 V 1<strong>10</strong> V Maximalspannung<br />
3507 T SYNUEW Synchronkontrolle 0.01..600.00 s; ∞ 1.00 s Max. Dauer des Synchronisiervorgangs<br />
3508 T FREIVERZ Synchronkontrolle 0.00..30.00 s 0.00 s Freigabeverz. bei synchronen Netzen<br />
35<strong>10</strong> ZUSCHALTUNG Synchronkontrolle mit LS-Eigenzeit<br />
ohne LS-Eigenzeit<br />
ohne LS-Eigenzeit<br />
Betriebsart der Zuschaltung<br />
3511 Udiff Synchronkontrolle 1.0..40.0 V 2.0 V Zulässige Spannungsdifferenz<br />
3512 Fdiff Synchronkontrolle 0.03..2.00 Hz 0.<strong>10</strong> Hz Zulässige Frequenzdifferenz<br />
3513 PHIdiff Synchronkontrolle 2..60 ° <strong>10</strong> ° Zulässige Winkeldifferenz<br />
3515A SYNCHRON Synchronkontrolle Ja<br />
Nein<br />
3516 Sync.Uss>Ultg< Synchronkontrolle Ja<br />
Nein<br />
3517 Sync.Uss Synchronkontrolle Ja<br />
Nein<br />
3518 Sync.UssSS, U>Ltg und Synchr.<br />
Zuschaltung bei U>SS und ULtg und Synchr.<br />
Zuschaltung bei U>SS und U
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3538 HESynUss(>) Spannungsschutz Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Nein<br />
Nein<br />
Aus<br />
Zuschaltung bei U: Ansprechwert<br />
3703 T Uph> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Uph>: Zeitverzögerung<br />
3704 Uph>> Spannungsschutz 1.0..170.0 V; ∞ <strong>10</strong>0.0 V Uph>>: Ansprechwert<br />
3705 T Uph>> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s Uph>>: Zeitverzögerung<br />
3709A Uph>(>) RÜCK Spannungsschutz 0.50..0.98 0.98 Uph>(>): Rückfallverhältnis<br />
3711 Uphph>(>) Spannungsschutz Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart Ph-Ph-Überspannungsschutz<br />
3712 Uphph> Spannungsschutz 2.0..220.0 V; ∞ 150.0 V Uphph>: Ansprechwert<br />
3713 T Uphph> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Uphph>: Zeitverzögerung<br />
3714 Uphph>> Spannungsschutz 2.0..220.0 V; ∞ 175.0 V Uphph>>: Ansprechwert<br />
3715 T Uphph>> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s Uphph>>: Zeitverzögerung<br />
3719A Uphph>(>) RÜCK Spannungsschutz 0.50..0.98 0.98 Uphph>(>): Rückfallverhältnis<br />
3721 3U0>(>) oder Ux Spannungsschutz Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart 3U0 (oder Ux)-Übersp.-schutz<br />
3722 3U0> Spannungsschutz 1.0..220.0 V; ∞ 30.0 V 3U0>: Ansprechwert (oder Ux>)<br />
3723 T 3U0> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s 3U0>: Zeitverzögerung (oder Ux>)<br />
3724 3U0>> Spannungsschutz 1.0..220.0 V; ∞ 50.0 V 3U0>>: Ansprechwert (oder Ux>>)<br />
3725 T 3U0>> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s 3U0>>: Zeitverzögerung (oder Ux>>)<br />
3729A 3U0>(>) RÜCK Spannungsschutz 0.50..0.98 0.95 3U0>(>): Rückfallverhältnis (oder Ux)<br />
3731 U1>(>) Spannungsschutz Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart Mitsystem-Übersp.-schutz<br />
3732 U1> Spannungsschutz 2.0..220.0 V; ∞ 150.0 V U1>: Ansprechwert<br />
3733 T U1> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s U1>: Zeitverzögerung<br />
3734 U1>> Spannungsschutz 2.0..220.0 V; ∞ 175.0 V U1>>: Ansprechwert<br />
3735 T U1>> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s U1>>: Zeitverzögerung<br />
3739A U1>(>) RÜCK Spannungsschutz 0.50..0.98 0.98 U1>(>): Rückfallverhältnis<br />
3741 U2>(>) Spannungsschutz Aus<br />
Nur Meldung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Betriebsart Gegensystem-Übersp.-schutz<br />
3742 U2> Spannungsschutz 2.0..220.0 V; ∞ 30.0 V U2>: Ansprechwert<br />
3743 T U2> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s U2>: Zeitverzögerung<br />
3744 U2>> Spannungsschutz 2.0..220.0 V; ∞ 50.0 V U2>>: Ansprechwert<br />
3745 T U2>> Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 1.00 s U2>>: Zeitverzögerung<br />
3749A U2>(>) RÜCK Spannungsschutz 0.50..0.98 0.98 U2>(>): Rückfallverhältnis<br />
3751 Uph
Anhang<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3753 T Uph< Spannungsschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Uph
Parameterübersicht<br />
Adr. Parameter Funktion Einstellmöglichkeiten Voreinstellung Erläuterung<br />
3932 T ZGL Schalterversagerschutz 0.00..30.00 s; ∞ 2.00 s Verzögerungszeit für Zwangsgleichlauf<br />
4001 AUSKREIS ÜB Auslösekreisüberwachung<br />
Ein<br />
Aus<br />
Aus<br />
Auskreisüberwachung<br />
4002 ANZ.BINEIN Auslösekreisüberwachung<br />
4003 T STÖR AKR Auslösekreisüberwachung<br />
1..2 2 Anzahl der Binäreingaben pro Auskreis<br />
1..30 s 2 s Meldeverzögerungszeit<br />
4501 WS1 Wirkschnittstellen Ein<br />
Aus<br />
Ein Wirkschnittstelle 1<br />
4502 WS1 VERBINDUNG Wirkschnittstellen Lichtwellenleiter direkt<br />
Komm.-Umsetzer 64 kBit/<br />
s<br />
Komm.-Umsetzer 128<br />
kBit/s<br />
Komm.-Umsetzer 512<br />
kBit/s<br />
Lichtwellenleiter direkt<br />
WS1 Verbindung über<br />
4505A WS1 LAUFZEIT Wirkschnittstellen 0.1..30.0 ms 30.0 ms WS1 Maximal zulässige Signallaufzeit<br />
4509 TV STÖRUNG Wirkschnittstellen 0.05..2.00 s 0.<strong>10</strong> s Zeit, nach der Störung gemeldet wird<br />
45<strong>10</strong> TV AUSFALL Wirkschnittstellen 0.0..60.0 s 6.0 s Zeit, nach der Ausfall gemeldet wird<br />
4511 TV ResetFernsig Wirkschnittstellen 0.00..300.00 s; ∞ 0.00 s Zeit für Fernsignal-Reset nach Komm.Stör<br />
4601 WS2 Wirkschnittstellen Ein<br />
Aus<br />
Ein Wirkschnittstelle 2<br />
4602 WS2 VERBINDUNG Wirkschnittstellen Lichtwellenleiter direkt<br />
Komm.-Umsetzer 64 kBit/<br />
s<br />
Komm.-Umsetzer 128<br />
kBit/s<br />
Komm.-Umsetzer 512<br />
kBit/s<br />
Lichtwellenleiter direkt<br />
WS2 Verbindung über<br />
4605A WS2 LAUFZEIT Wirkschnittstellen 0.1..30.0 ms 30.0 ms WS2 Maximal zulässige Signallaufzeit<br />
4701 G-ID-GERAET 1 Wirkschnittstellen 1..65534 1 Geräteidentifikationsnummer Gerät 1<br />
4702 G-ID-GERAET 2 Wirkschnittstellen 1..65534 2 Geräteidentifikationsnummer Gerät 2<br />
4703 G-ID-GERAET 3 Wirkschnittstellen 1..65534 3 Geräteidentifikationsnummer Gerät 3<br />
47<strong>10</strong> LOKALES GERAET Wirkschnittstellen Gerät 1<br />
Gerät 2<br />
Gerät 3<br />
Gerät 1<br />
Lokales Gerät ist<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-53
Anhang<br />
A.7 Informationslisten<br />
Hinweise:<br />
In der folgenden Tabelle finden Sie alle Angaben zum vollen Funktionsumfang eines Gerätes. In Abhängigkeit<br />
von der Bestellvariante stehen ggf. nur die Angaben zur Verfügung, die für die jeweilige Variante geltend sind.<br />
Das Zeichen ’ > ’ gibt an, dass die Meldungsquelle ein Binäreingang ist.<br />
Meldungen für T<strong>10</strong>3 werden immer dann kommend / gehend gemeldet, wenn sie für IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 GApflichtig<br />
sind, ansonsten nur kommend;<br />
Vom Nutzer neu angelegte oder neu auf IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 rangierte Meldungen werden dann kommend/gehend<br />
und GA-pflichtig gesetzt, wenn die Informationsart ungleich Wischer (".._W") ist.<br />
In den Spalten “Betriebsmeldung”, “Störfallmeldung” und “Erdschlussmeldung” gilt folgendes:<br />
GROSSSCHREIBUNG: KOM/GEH fest eingestellt, nicht rangierbar<br />
kleinschreibung:<br />
voreingestellt, rangierbar<br />
*: nicht voreingestellt, rangierbar<br />
:<br />
weder voreingestellt noch rangierbar<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3 >Zeit synchronisieren (>Zeit synchron) Gerät EM * * LED BE REL<br />
4 >Störwertspeicherung starten<br />
(>Störw. Start)<br />
5 >LED-Anzeigen zurückstellen (>LED-<br />
Quittung)<br />
Störschreibung EM K * M LED BE REL<br />
Gerät EM * * LED BE REL<br />
7 >Parametergruppenwahl (Auswahl Bit<br />
1) (>Param. Wahl1)<br />
8 >Parametergruppenwahl (Auswahl Bit<br />
2) (>Param. Wahl2)<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM * * LED BE REL<br />
15 >Testbetrieb (>Testbetr.) Gerät EM K G * LED BE REL 135 53 1 GA<br />
16 >Melde- und Messwertsperre (>MM-<br />
Sperre)<br />
51 Gerät bereit ("Live-Kontakt") (Gerät<br />
bereit)<br />
52 Mindestens eine Schutzfkt. ist wirksam<br />
(SchutzWirk)<br />
Gerät EM * * LED BE REL 135 54 1 GA<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 81 1 GA<br />
Gerät IE K G * LED REL 128 18 1 GA<br />
55 Anlauf (Anlauf) Gerät AM * * LED REL 128 4 1<br />
56 Erstanlauf (Erstanlauf) Gerät AM K * LED REL 128 5 1<br />
60 LED-Anzeigen zurückgestellt (LED-<br />
Quittung)<br />
Gerät AM_W K * LED REL 128 19 1<br />
67 Wiederanlauf (Wiederanlauf) Gerät AM K * LED REL 135 97 1<br />
68 Störung Uhr (Störung Uhr) Gerät AM K G * LED REL<br />
69 Sommerzeit (Sommerzeit) Gerät AM K G * LED REL<br />
A-54 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
70 Neue Parameter laden (Parameter<br />
laden)<br />
71 Neue Parameter testen (Parametertest)<br />
72 Level-2-Parameter geändert (Level-2<br />
Param.)<br />
Gerät AM K G * LED REL 128 22 1 GA<br />
Gerät AM * * LED REL<br />
Gerät AM K G * LED REL<br />
73 Parametrierung Vorort (Param. Vorort) Gerät AM * *<br />
1<strong>10</strong> Meldungen verloren (Meld.verloren) Gerät AM_W K * LED REL 135 130 1<br />
113 Marke verloren (Marke verloren) Gerät AM K * M LED REL 135 136 1 GA<br />
125 Flattersperre hat angesprochen (Flattersperre)<br />
126 Schutz Ein/Aus (Systemschnittstelle)<br />
(Schutz E/A)<br />
127 AWE Ein/Aus (Systemschnittstelle)<br />
(AWE E/A)<br />
128 Signalzusatz Ein/Aus (Systemschnittst.)<br />
(SigZus.E/A)<br />
140 Störungssammelmeldung (Stör-Sammelmel.)<br />
144 Störung Versorgungsspannung 5V<br />
(Störung 5V)<br />
160 Warnungssammelmeldung (Warn-<br />
Sammelmel.)<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 145 1 GA<br />
Gerät IE K G * LED REL<br />
Gerät IE K G * LED REL<br />
Gerät IE K G * LED REL<br />
Gerät AM K G * LED REL 128 47 1 GA<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 164 1 GA<br />
Gerät AM * * LED REL 128 46 1 GA<br />
161 Messwertüberwachung I, Sammelmeldung<br />
(Messw.-Überw.I)<br />
AM * * LED REL 128 32 1 GA<br />
162 Störung Messwert Summe I (Störung<br />
ΣI)<br />
163 Störung Messwert Stromsymmetrie<br />
(Störung Isymm)<br />
164 Messwertüberwachung U, Sammelmeldung<br />
(Messw.-Überw.U)<br />
165 Störung Messwert Summe U (Ph-E)<br />
(Störung ΣUphe)<br />
167 Störung Messwert Spannungssymmetrie<br />
(Störung Usymm)<br />
168 Störung Messspannungsausfall 3polig<br />
(Störung Umess)<br />
169 Störung Messwert Fuse-Failure<br />
(><strong>10</strong>s) (Fuse-Failure)<br />
170 Störung Messwert Fuse-Failure<br />
(unverz) (FFM unverzögert)<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
AM K G * LED REL 135 182 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 183 1 GA<br />
AM * * LED REL 128 33 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 184 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 186 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 187 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 188 1 GA<br />
AM K G * LED REL<br />
171 Störung Phasenfolge (Stör. Ph-Folge) Messwertüberwachungen<br />
AM K G * LED REL 128 35 1 GA<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-55
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
177 HW-Störung: Batterie leer (Stör Batterie)<br />
181 HW-Störung: Messwerterfassung<br />
(Störung Messw.)<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 193 1 GA<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 178 1 GA<br />
182 HW-Störung: Uhrzeit (Störung UHR) Gerät AM K G * LED REL 135 194 1 GA<br />
183 Störung Baugruppe 1 (Störung BG1) Gerät AM K G * LED REL 135 171 1 GA<br />
184 Störung Baugruppe 2 (Störung BG2) Gerät AM K G * LED REL 135 172 1 GA<br />
185 Störung Baugruppe 3 (Störung BG3) Gerät AM K G * LED REL 135 173 1 GA<br />
186 Störung Baugruppe 4 (Störung BG4) Gerät AM K G * LED REL 135 174 1 GA<br />
187 Störung Baugruppe 5 (Störung BG5) Gerät AM K G * LED REL 135 175 1 GA<br />
188 Störung Baugruppe 6 (Störung BG6) Gerät AM K G * LED REL 135 176 1 GA<br />
189 Störung Baugruppe 7 (Störung BG7) Gerät AM K G * LED REL 135 177 1 GA<br />
190 Störung Baugruppe 0 (Störung BG0) Gerät AM K G * LED REL 135 2<strong>10</strong> 1 GA<br />
192 HW-Störung: IN-Brücke ungleich IN-<br />
Par. (IN(1/5A) falsch)<br />
193 HW-Störung: Keine Kalibrierdaten<br />
vorh. (Stör. Kal.daten)<br />
194 HW-Störung: IE-Wandler ungleich<br />
MLFB (IE-Wdl. falsch)<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 169 1 GA<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 181 1 GA<br />
Gerät AM K G * LED REL 135 180 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 195 1 GA<br />
196 Fuse Failure Monitor ausgeschaltet<br />
(FFM aus)<br />
197 Messwertüberwachung ausgeschaltet<br />
(Mess.Überw. aus)<br />
195 Leiterbruch (Leiterbruch) Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
Messwertüberwachungen<br />
AM K G * LED REL 135 196 1 GA<br />
AM K G * LED REL 135 197 1 GA<br />
203 Störwertspeicher gelöscht (Störw.<br />
gelöscht)<br />
Störschreibung AM_W K * LED REL 135 203 1<br />
273 Grenzwert IL1dmd (Mittelwert) überschr<br />
(Gw. IL1dmd>)<br />
274 Grenzwert IL2dmd (Mittelwert) überschr<br />
(Gw. IL2dmd>)<br />
275 Grenzwert IL3dmd (Mittelwert) überschr<br />
(Gw. IL3dmd>)<br />
276 Grenzwert I1dmd (Mittelwert) überschr<br />
(Gw. I1dmd>)<br />
277 Grenzwert Pdmd (Mittelwert) überschr<br />
(Gw. |Pdmd|>)<br />
278 Grenzwert Qdmd (Mittelwert) überschr<br />
(Gw. |Qdmd|>)<br />
279 Grenzwert Sdmd überschritten (Gw.<br />
Sdmd>)<br />
285 Grenzwert cos(PHI) unterschritten<br />
(Gw. |cosϕ |
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
351 >LS-Hilfskontakt L1 Ein (>LS Pos.Ein<br />
L1)<br />
352 >LS-Hilfskontakt L2 Ein (>LS Pos.Ein<br />
L2)<br />
353 >LS-Hilfskontakt L3 Ein (>LS Pos.Ein<br />
L3)<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 1 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 2 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 3 1 GA<br />
356 >Hand-Einschaltung (>Hand-EIN) Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 6 1 GA<br />
357 >Einkommando von extern blockieren<br />
(>EIN block.)<br />
361 >Spannungswandler-Schutzschalter<br />
aus (>U-Wdl.-Aut.)<br />
362 >Spannungswandler-Schutzschalter<br />
SS aus (>Uss-Wdl.-Aut.)<br />
366 >LS1-Hilfskontakt L1 Ein (für<br />
AWE,Prüf) (>LS1 Pos.Ein L1)<br />
367 >LS1-Hilfskontakt L2 Ein (für<br />
AWE,Prüf) (>LS1 Pos.Ein L2)<br />
368 >LS1-Hilfskontakt L3 Ein (für<br />
AWE,Prüf) (>LS1 Pos.Ein L3)<br />
371 >LS1-bereit (für AWE,Prüf) (>LS1<br />
bereit)<br />
378 >LS Störung (für Schalterversagerschutz)<br />
(>LS Störung)<br />
379 >LS-Hilfskontakt 3polig Ein (>LS<br />
Pos.Ein 3p)<br />
380 >LS-Hilfskontakt 3polig Aus (>LS<br />
Pos.Aus 3p)<br />
381 >Externe WE erlaubt einpolige Auslösung<br />
(>1polig AUS)<br />
382 >Externe WE nur 1polig programmiert<br />
(>nur 1polig)<br />
383 >Freigabe der WE Stufe(n) von extern<br />
(>FreigWE Stufen)<br />
385 >LOCKOUT-Funktion Setzen<br />
(>LOCKOUT Set)<br />
386 >LOCKOUT-Funktion Rücksetzen<br />
(>LOCKOUT Reset)<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL 150 7 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL 128 38 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL 150 12 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 66 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 67 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 68 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 71 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 78 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 79 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL<br />
Anlagendaten 2 EM K G K G LED BE REL<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL 150 35 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM K G * LED BE REL 150 36 1 GA<br />
395 >Reset der Schleppzeiger für IL1-IL3<br />
(>MiMa I reset)<br />
396 >Reset der Schleppzeiger für I1 Mitsyst<br />
(>MiMa I1 reset)<br />
397 >Reset der Schleppzeiger für LE-Spg.<br />
(>MiMa ULE reset)<br />
398 >Reset der Schleppzeiger für LL-Spg.<br />
(>MiMa ULL reset)<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-57
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
399 >Reset der Schleppzeiger für U1 Mitsyst<br />
(>MiMa U1 reset)<br />
400 >Reset der Schleppzeiger für P<br />
(>MiMa P reset)<br />
401 >Reset der Schleppzeiger für S<br />
(>MiMa S reset)<br />
402 >Reset der Schleppzeiger für Q<br />
(>MiMa Q reset)<br />
403 >Reset der Schleppzeiger für Idmd<br />
(>MiMaIdmd reset)<br />
404 >Reset der Schleppzeiger für Pdmd<br />
(>MiMaPdmd reset)<br />
405 >Reset der Schleppzeiger für Qdmd<br />
(>MiMaQdmd reset)<br />
406 >Reset der Schleppzeiger für Sdmd<br />
(>MiMaSdmd reset)<br />
407 >Reset der Schleppzeiger für f<br />
(>MiMa f reset)<br />
408 >Reset der Schleppzeiger für cosPHI<br />
(>MiMaCosϕ reset)<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
Minimal- und Maximalwerte<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
EM K * LED BE REL<br />
4<strong>10</strong> >LS1-Hilfskontakt 3pol Ein(für<br />
AWE,Prüf) (>LS1 Pos.Ein 3p)<br />
411 >LS1-Hilfskontakt 3pol Aus(für<br />
AWE,Prüf) (>LS1 Pos.Aus 3p)<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 80 1 GA<br />
Anlagendaten 2 EM * * LED BE REL 150 81 1 GA<br />
501 Anregung (Schutz) (Ger. Anregung) Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 84 2 GA<br />
503 Schutz(allg.) Anregung L1 (Ger.Anr.<br />
L1)<br />
504 Schutz(allg.) Anregung L2 (Ger.Anr.<br />
L2)<br />
505 Schutz(allg.) Anregung L3 (Ger.Anr.<br />
L3)<br />
Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 64 2 GA<br />
Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 65 2 GA<br />
Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 66 2 GA<br />
506 Schutz(allg.) Anregung E (Ger.Anr. E) Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 67 2 GA<br />
507 Schutz(allg.) Auslösung L1 (Ger.AUS<br />
L1)<br />
508 Schutz(allg.) Auslösung L2 (Ger.AUS<br />
L2)<br />
509 Schutz(allg.) Auslösung L3 (Ger.AUS<br />
L3)<br />
Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 69 2<br />
Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 70 2<br />
Anlagendaten 2 AM * * M LED REL 128 71 2<br />
5<strong>10</strong> Gerät-Ein (allg.) (Gerät EIN) Anlagendaten 2 AM * * * LED REL<br />
511 Geräte-Aus (allg.) (Gerät AUS) Anlagendaten 2 AM * G M LED REL 128 68 2<br />
512 Schutz(allg.) Auslösung L1, nur 1polig<br />
(Ger.AUS1polL1)<br />
Anlagendaten 2 AM * * LED REL<br />
A-58 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
513 Schutz(allg.) Auslösung L2, nur 1polig<br />
(Ger.AUS1polL2)<br />
514 Schutz(allg.) Auslösung L3, nur 1polig<br />
(Ger.AUS1polL3)<br />
515 Schutz(allg.) Auslösung 3polig (Ger.<br />
AUS L123)<br />
Anlagendaten 2 AM * * LED REL<br />
Anlagendaten 2 AM * * LED REL<br />
Anlagendaten 2 AM * * LED REL<br />
530 LOCKOUT aktiv (LOCKOUT) Anlagendaten 2 IE K G K G LED REL 150 170 1 GA<br />
533 Abschaltstrom (primär) L1 (IL1 =) Anlagendaten 2 AM * K G 150 177 4<br />
534 Abschaltstrom (primär) L2 (IL2 =) Anlagendaten 2 AM * K G 150 178 4<br />
535 Abschaltstrom (primär) L3 (IL3 =) Anlagendaten 2 AM * K G 150 179 4<br />
536 endgültige Auslösung (endg. AUS) Anlagendaten 2 AM K K * LED REL 150 180 2<br />
545 Laufzeit von Anregung bis Rückfall (T-<br />
Anr=)<br />
546 Laufzeit von Anregung bis Auslösung<br />
(T-AUS=)<br />
Anlagendaten 2<br />
Anlagendaten 2<br />
AM<br />
AM<br />
560 1poliges AUS wurde 3polig gekoppelt<br />
(3polig koppeln)<br />
561 Hand-Einschalt-Erkennung (Impuls)<br />
(Hand-EIN)<br />
562 Hand-Einschaltkommando (HE EIN-<br />
Kom)<br />
563 LS-Fall-Meldungsunterdrückung<br />
(GerLS Mld.unt)<br />
888 Impulszähler Wirkarbeit Wp = (WpImp<br />
=)<br />
889 Impulszähler Blindarbeit Wq = (WqImp<br />
=)<br />
Anlagendaten 2 AM * K LED REL 150 2<strong>10</strong> 2<br />
Anlagendaten 2 AM K * LED REL 150 211 1<br />
Anlagendaten 2 AM * * LED REL 150 212 1<br />
Anlagendaten 2 AM * * * LED REL<br />
Energiezähler IPZW BE 133 55 20<br />
5<br />
Energiezähler IPZW BE 133 56 20<br />
5<br />
924 Abgegebene Wirkarbeit = (Wp+=) Energiezähler MWZ<br />
W<br />
925 Abgegebene Blindarbeit = (Wq+=) Energiezähler MWZ<br />
W<br />
928 Bezogene Wirkarbeit = (Wp-=) Energiezähler MWZ<br />
W<br />
929 Bezogene Blindarbeit = (Wq-=) Energiezähler MWZ<br />
W<br />
133 51 20<br />
5<br />
133 52 20<br />
5<br />
133 53 20<br />
5<br />
133 54 20<br />
5<br />
<strong>10</strong>00 Anzahl der Auslösekommandos =<br />
(AUSANZ.=)<br />
<strong>10</strong>01 Zählerstand Auslösungen Phase L1<br />
(AUSANZ.L1=)<br />
<strong>10</strong>02 Zählerstand Auslösungen Phase L2<br />
(AUSANZ.L2=)<br />
<strong>10</strong>03 Zählerstand Auslösungen Phase L3<br />
(AUSANZ.L3=)<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-59
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
<strong>10</strong>27 Summe der Primär-Abschaltströme<br />
PhaseL1(ΣIL1=)<br />
<strong>10</strong>28 Summe der Primär-Abschaltströme<br />
PhaseL2(ΣIL2=)<br />
<strong>10</strong>29 Summe der Primär-Abschaltströme<br />
PhaseL3(ΣIL3=)<br />
<strong>10</strong>30 Max. abgeschalteter Strom in Phase<br />
L1 (MAX IL1)<br />
<strong>10</strong>31 Max. abgeschalteter Strom in Phase<br />
L2 (MAX IL2)<br />
<strong>10</strong>32 Max. abgeschalteter Strom in Phase<br />
L3 (MAX IL3)<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
1114 R (primär) (Rpri =) Fehlerorter AM K G 151 14 4<br />
1115 X (primär) (Xpri =) Fehlerorter AM K G 128 73 4<br />
1117 R (sekundär) (Rsek =) Fehlerorter AM K G 151 17 4<br />
1118 X (sekundär) (Xsek =) Fehlerorter AM K G 151 18 4<br />
1119 Fehlerdistanz (d =) Fehlerorter AM K G 151 19 4<br />
1120 Fehlerdistanz [%] (d[%] =) Fehlerorter AM K G 151 20 4<br />
1122 Fehlerdistanz (d =) Fehlerorter AM K G 151 22 4<br />
1123 Fehlerorter Schleife L1E (FO Schleife<br />
L1E)<br />
1124 Fehlerorter Schleife L2E (FO Schleife<br />
L2E)<br />
1125 Fehlerorter Schleife L3E (FO Schleife<br />
L3E)<br />
1126 Fehlerorter Schleife L12 (FO Schleife<br />
L12)<br />
1127 Fehlerorter Schleife L23 (FO Schleife<br />
L23)<br />
1128 Fehlerorter Schleife L31 (FO Schleife<br />
L31)<br />
1132 Fehlerorter kann keine Werte berechnen<br />
(FO ungültig)<br />
1133 Fehlerorter Einstellfehler K0, PHI (Z1)<br />
(FO Feh.K0(Z1))<br />
Fehlerorter AM_W K<br />
Fehlerorter AM_W K<br />
Fehlerorter AM_W K<br />
Fehlerorter AM_W K<br />
Fehlerorter AM_W K<br />
Fehlerorter AM_W K<br />
Fehlerorter AM * K LED REL<br />
Fehlerorter AM * K LED REL<br />
1305 >EF: 3I0>>>-Stufe blockieren<br />
(>EF>>> block)<br />
1307 >EF: 3I0>>-Stufe blockieren (>EF>><br />
block)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
EM K G * LED BE REL 166 5 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 166 7 1 GA<br />
A-60 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
1308 >EF: 3I0>-Stufe blockieren (>EF><br />
block)<br />
1309 >EF: 3I0p-Stufe blockieren (>EFP<br />
block)<br />
13<strong>10</strong> >EF: unverz. Auskommandofreigabe<br />
(>EF AUS Frg.)<br />
1311 >EF Signalzusatz einschalten (>EF<br />
SigZus. ein)<br />
1312 >EF Signalzusatz ausschalten (>EF<br />
SigZus. aus)<br />
1313 >EF Signalzusatz blockieren (>EF<br />
SigZus. blk)<br />
1318 >EF Signalempfang Kanal 1 (>EF<br />
Empfang 1)<br />
1319 >EF Signalempfang Kanal 2 (>EF<br />
Empfang 2)<br />
1320 >EF Unblocking: UNBLOCK Kanal 1<br />
(>EF UB ub 1)<br />
1321 >EF Unblocking: BLOCK Kanal 1<br />
(>EF UB bl 1)<br />
1322 >EF Unblocking: UNBLOCK Kanal 2<br />
(>EF UB ub 2)<br />
1323 >EF Unblocking: BLOCK Kanal 2<br />
(>EF UB bl 2)<br />
1324 >EF Echosignal blockieren (>EF Echo<br />
block)<br />
1331 EF Erdfehlerschutz ausgeschaltet (EF<br />
aus)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
1332 EF Erdfehlerschutz blockiert (EF blokkiert)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
EM K G * LED BE REL 166 8 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 166 9 1 GA<br />
EM K G K G LED BE REL 166 <strong>10</strong> 1 GA<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL 166 13 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 166 18 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 166 19 1 GA<br />
EM K G K LED BE REL 166 20 1 GA<br />
EM K G K LED BE REL 166 21 1 GA<br />
EM K G K LED BE REL 166 22 1 GA<br />
EM K G K LED BE REL 166 23 1 GA<br />
EM K G K LED BE REL 166 24 1 GA<br />
AM K G * LED REL 166 31 1 GA<br />
AM K G K G LED REL 166 32 1 GA<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-61
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
1345 EF Erdfehlerschutz Generalanregung<br />
(EF G-Anr)<br />
1354 EF Erdfehlerschutz Anr. 3I0>>>-Stufe<br />
(EF >>> Anr)<br />
1355 EF Erdfehlerschutz Anregung 3I0>>-<br />
Stufe (EF >> Anr)<br />
1356 EF Erdfehlerschutz Anregung 3I0>-<br />
Stufe (EF > Anr)<br />
1357 EF Erdfehlerschutz Anregung Invers-<br />
Stufe (EF p Anr)<br />
1358 EF Erdfehlerschutz Anregung vorwärts<br />
(EF Anr vorw.)<br />
1359 EF Erdfehlerschutz Anregung rückwärts<br />
(EF Anr rueckw.)<br />
1361 EF Erdfehlerschutz Generalauslösung<br />
(EF G-AUS)<br />
1366 EF Erdfehlerschutz AUS in 3I0>>>-<br />
Stufe (EF >>> AUS)<br />
1367 EF Erdfehlerschutz AUS in 3I0>>-<br />
Stufe (EF >> AUS)<br />
1368 EF Erdfehlerschutz AUS in 3I0>-Stufe<br />
(EF > AUS)<br />
1369 EF Erdfehlerschutz AUS Invers-Stufe<br />
(EF p AUS)<br />
1333 EF Erdfehlerschutz wirksam (EF wirksam)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
AM * * LED REL 166 33 1 GA<br />
AM * G M LED REL 166 45 2 GA<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL 166 58 2<br />
AM * K LED REL 166 59 2<br />
AM * * LED REL 166 61 2<br />
AM * K LED REL 166 66 2<br />
AM * K LED REL 166 67 2<br />
AM * K LED REL 166 68 2<br />
AM * K LED REL 166 69 2<br />
A-62 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
1370 EF Erdfehlerschutz Einschaltrush (EF<br />
Inrush)<br />
1380 EF Signalzusatz Ein/Aus ü. Bin.eingabe<br />
(EF SigZusEABin)<br />
1381 EF Signalzusatz ausgeschaltet (EF<br />
SigZus. aus)<br />
1384 EF Signalzusatz: Sendesignal (EF<br />
Senden)<br />
1386 EF Signalzusatz: Transiente Blockierung<br />
(EF TransBlock)<br />
1387 EF Unblocking: Empfangsstörung<br />
Kanal 1 (EF UB Emp.St.1)<br />
1388 EF Unblocking: Empfangsstörung<br />
Kanal 2 (EF UB Emp.St.2)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
f.hochohmige Fehler<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM * K G LED REL 166 70 2<br />
IE K G * LED REL<br />
AM K G * LED REL 166 81 1 GA<br />
AM k k LED REL 166 84 2<br />
AM * K LED REL 166 86 2<br />
AM K G * LED REL 166 87 1 GA<br />
AM K G * LED REL 166 88 1 GA<br />
1389 EF Blocking: Stopsignal (EF Stop) Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM * k LED REL 166 89 2<br />
1390 EF Blocking: Blocksignal mit Sprung<br />
(EF BlockSPRUNG)<br />
1391 EF Empfang, Phase L1, Gerät 1 (EF<br />
Emp.L1 Ger1)<br />
1392 EF Empfang, Phase L2, Gerät 1 (EF<br />
Emp.L2 Ger1)<br />
1393 EF Empfang, Phase L3, Gerät 1 (EF<br />
Emp.L3 Ger1)<br />
1394 EF Empfang, Phase L1, Gerät 2 (EF<br />
Emp.L1 Ger2)<br />
1395 EF Empfang, Phase L2, Gerät 2 (EF<br />
Emp.L2 Ger2)<br />
1396 EF Empfang, Phase L3, Gerät 2 (EF<br />
Emp.L3 Ger2)<br />
1397 EF Empfang, Phase L1, Gerät 3 (EF<br />
Emp.L1 Ger3)<br />
1398 EF Empfang, Phase L2, Gerät 3 (EF<br />
Emp.L2 Ger3)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM * * LED REL 166 90 2<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-63
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
1399 EF Empfang, Phase L3, Gerät 3 (EF<br />
Emp.L3 Ger3)<br />
1401 >Schalterversagerschutz einschalten<br />
(>SVS ein)<br />
1402 >Schalterversagerschutz ausschalten<br />
(>SVS aus)<br />
1403 >Schalterversagerschutz blockieren<br />
(>SVS block.)<br />
1415 >Schalterversagerschutz Start dreipolig<br />
(>SVS START 3pol)<br />
1432 >Schalterversagerschutz freigeben<br />
(>SVS Freigabe)<br />
1435 >Schalterversagerschutz Start L1<br />
(>SVS Start L1)<br />
1436 >Schalterversagerschutz Start L2<br />
(>SVS Start L2)<br />
1437 >Schalterversagerschutz Start L3<br />
(>SVS Start L3)<br />
1439 >SVS Start ohne Strom ( Buchholzschutz)<br />
(>SVS STARTohneI)<br />
1440 SVS Ein/Aus über Binäreingabe (SVS<br />
EABin)<br />
1451 Schalterversagers. ausgeschaltet<br />
(SVS aus)<br />
1452 Schalterversagers. blockiert (SVS<br />
block)<br />
1453 Schalterversagerschutz wirksam (SVS<br />
wirksam)<br />
1461 Schalterversagers. angeworfen (SVS<br />
Anwurf)<br />
1472 SVS Aus, Stufe 1, nur L1 (SVS AUS<br />
T1nurL1)<br />
1473 SVS Aus, Stufe 1, nur L2 (SVS AUS<br />
T1nurL2)<br />
1474 SVS Aus, Stufe 1, nur L3 (SVS AUS<br />
T1nurL3)<br />
1476 SVS Aus, Stufe 1, L123 (SVS AUS T1<br />
L123)<br />
Erdkurzschlussschutz<br />
Signalzusatz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
AM k g k LED REL<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL 166 <strong>10</strong>3 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
IE K G * LED REL<br />
AM K G * LED REL 166 151 1 GA<br />
AM KG KG LED REL 166 152 1 GA<br />
AM * * LED REL 166 153 1 GA<br />
AM * K G LED REL 166 161 1 GA<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
1493 SVS Aus bei gestörtem Abzweigschalter<br />
(SVS LSStör AUS)<br />
AM * K LED REL<br />
1494 SVS Aus Stufe 2 (Sammelschiene)<br />
(SVS AUS T2)<br />
1495 SVS Aus Endfehlerschutz (SVS AUS<br />
End)<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
AM * K LED REL 128 85 1<br />
AM * K LED REL<br />
A-64 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
1496 Zwangsgleichlauf gestartet (ZGL<br />
Anregung)<br />
1497 Zwangsgleichlauf gestartet für L1<br />
(ZGL Anr. L1)<br />
1498 Zwangsgleichlauf gestartet für L2<br />
(ZGL Anr. L2)<br />
1499 Zwangsgleichlauf gestartet für L3<br />
(ZGL Anr. L3)<br />
1500 Zwangsgleichlauf Auslösung (ZGL<br />
AUS lokal)<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
Schalterversagerschutz<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
2054 Notfunktion läuft (Not-Betrieb) Überstromzeitschutz<br />
2701 >AWE einschalten (>AWE ein) Automatische Wiedereinschaltung<br />
2702 >AWE ausschalten (>AWE aus) Automatische Wiedereinschaltung<br />
2703 >AWE blockieren (>AWE blk) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM K G K G LED REL 128 37 1 GA<br />
EM * * LED BE REL 40 1 1<br />
EM * * LED BE REL 40 2 1<br />
EM K G * LED BE REL 40 3 1 GA<br />
2711 >AWE: Generalanregung für Anwurf<br />
von ext (>G-Anr für AWE)<br />
2712 >AWE: Aus L1 für Anwurf von extern<br />
(>Aus L1 f. WE)<br />
2713 >AWE: Aus L2 für Anwurf von extern<br />
(>Aus L2 f. WE)<br />
2714 >AWE: Aus L3 für Anwurf von extern<br />
(>Aus L3 f. WE)<br />
2715 >AWE: AUS 1polig für Anwurf von<br />
extern (>AUS 1pol.f.WE)<br />
2716 >AWE: AUS 3polig für Anwurf von<br />
extern (>AUS 3pol.f.WE)<br />
2727 >AWE: Inter-EIN von der Gegenstation<br />
(>AWE Inter-EIN)<br />
2731 >AWE: Synchron-Freigabe von extern<br />
(>Sync.von ext)<br />
2737 >AWE: 1poligen AWE-Zyklus blockieren<br />
(>1polige WE blk)<br />
2738 >AWE: 3poligen AWE-Zyklus blockieren<br />
(>3polige WE blk)<br />
2739 >AWE: 1phasigen AWE-Zyklus blokkieren<br />
(>1ph. WE blk)<br />
2740 >AWE: 2phasigen AWE-Zyklus blokkieren<br />
(>2ph. WE blk)<br />
2741 >AWE: 3phasigen AWE-Zyklus blokkieren<br />
(>3ph. WE blk)<br />
2742 >AWE: 1. Zyklus blockieren (>1.AWE<br />
blk)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
EM * K LED BE REL 40 11 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 12 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 13 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 14 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 15 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 16 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 22 2 GA<br />
EM * * LED BE REL 40 31 2 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 32 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 33 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 34 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 35 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 36 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 37 1 GA<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-65
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
2743 >AWE: 2. Zyklus blockieren (>2.AWE<br />
blk)<br />
2744 >AWE: 3. Zyklus blockieren (>3.AWE<br />
blk)<br />
2745 >AWE: 4.-n. Zyklus blockieren (>4.-<br />
n.AWE blk)<br />
2746 >AWE: Generalaus für Anwurf von<br />
extern (>G-AUS für AWE)<br />
2747 >AWE: Anregung L1 für Anwurf von<br />
extern (>Anr L1 für AWE)<br />
2748 >AWE: Anregung L2 für Anwurf von<br />
extern (>Anr L2 für AWE)<br />
2749 >AWE: Anregung L3 für Anwurf von<br />
extern (>Anr L3 für AWE)<br />
2750 >AWE:Anregung 1phasig für Anwurf<br />
von ext (>Anr 1ph.f.AWE)<br />
2751 >AWE:Anregung 2phasig für Anwurf<br />
von ext (>Anr 2ph.f.AWE)<br />
2752 >AWE:Anregung 3phasig für Anwurf<br />
von ext (>Anr 3ph.f.AWE)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
EM K G * LED BE REL 40 38 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 39 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 40 40 1 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 41 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 42 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 43 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 44 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 45 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 46 2 GA<br />
EM * K LED BE REL 40 47 2 GA<br />
2781 AWE ist ausgeschaltet (AWE aus) Automatische Wiedereinschaltung<br />
2782 AWE ist eingeschaltet (AWE ein) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM K G * LED REL 40 81 1 GA<br />
IE * * LED REL 128 16 1 GA<br />
2783 AWE kann nicht angeworfen werden<br />
(AWE Sperre)<br />
2784 AWE momentan nicht bereit (AWE<br />
nicht ber.)<br />
2787 AWE: Leistungsschalter nicht bereit<br />
(AWE LS nicht b.)<br />
2788 AWE: LS-Überwachungszeit abgelaufen<br />
(AWE Abl.TLSUEW)<br />
2796 AWE: Ein/Aus über Binäreingabe<br />
(AWE EABin)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM K G * LED REL 40 83 1 GA<br />
AM * K LED REL 128 130 1 GA<br />
AM * * LED REL 40 87 1<br />
AM * K LED REL 40 88 2<br />
IE * * LED REL<br />
2801 AWE angeworfen (AWE läuft) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K LED REL 40 <strong>10</strong>1 2 GA<br />
2809 AWE: Anwurfüberwachungszeit abgelaufen<br />
(AWE Abl. T Anw.)<br />
28<strong>10</strong> AWE: Max. Länge der Pause überschritten(AWEAbl.TPMax)<br />
2818 AWE hat einen Folgefehler erkannt<br />
(AWE FOLGEFEHLER)<br />
2820 AWE-Zyklus auf nur 1polig eingestellt<br />
(AWE 1pol. Prog.)<br />
2821 AWE: Pausenzeit bei Folgefehler läuft<br />
(AWE T Folge)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K LED REL 40 174 1<br />
AM * K LED REL 40 175 1<br />
AM * K LED REL 40 118 2 GA<br />
AM * * LED REL 40 143 1<br />
AM * K LED REL 40 197 2<br />
A-66 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
2839 AWE: 1polige Pausenzeit läuft (AWE<br />
T1pol.Pause)<br />
2840 AWE: 3polige Pausenzeit läuft (AWE<br />
T3pol.Pause)<br />
2841 AWE: 1phasige Pausenzeit läuft<br />
(AWE T1ph.Pause)<br />
2842 AWE: 2phasige Pausenzeit läuft<br />
(AWE T2ph.Pause)<br />
2843 AWE: 3phasige Pausenzeit läuft<br />
(AWE T3ph.Pause)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K LED REL 40 148 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 149 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 150 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 151 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 154 2 GA<br />
2844 AWE: 1. Zyklus läuft (AWE 1.Zyklus) Automatische Wiedereinschaltung<br />
2845 AWE: 2. Zyklus läuft (AWE 2.Zyklus) Automatische Wiedereinschaltung<br />
2846 AWE: 3. Zyklus läuft (AWE 3.Zyklus) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K LED REL 40 155 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 157 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 158 2 GA<br />
2847 AWE: Zyklus > 3. Zyklus läuft (AWE<br />
>3.Zyklus)<br />
2848 AWE: ASP-Zyklus läuft (AWE ASP-<br />
Zyklus)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K LED REL 40 159 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 130 2 GA<br />
2851 AWE: Einkommando (AWE EIN-Kom.) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K M LED REL 128 128 1<br />
2852 AWE: Einkommando nach 1poligem<br />
1.Zyklus (AWE EIN1p,1.Zyk)<br />
2853 AWE: Einkommando nach 3poligem<br />
1.Zyklus (AWE EIN3p,1.Zyk)<br />
2854 AWE: Einkommando ab 2.Zyklus<br />
(AWE EIN >=2.Zyk)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * * LED REL 40 152 1<br />
AM * * LED REL 40 153 1<br />
AM * * LED REL 128 129 1<br />
2861 AWE: Sperrzeit läuft (AWE Tsperr) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * * LED REL 40 161 1<br />
2862 AWE erfolgreich abgeschlossen (AWE<br />
erfolgreich)<br />
2864 AWE erlaubt 1polige Auslösung (AWE<br />
1polig erl.)<br />
2865 AWE: Messanforderung an Synchrocheck<br />
(AWE Sync.-Anfo)<br />
2871 AWE: Auskommando 3polige Mitnahme<br />
(AWE AUS Mitn.)<br />
2889 AWE: Zonenfreigabe im 1. Zyklus<br />
(AWE Freig. 1.WE)<br />
2890 AWE: Zonenfreigabe im 2. Zyklus<br />
(AWE Freig. 2.WE)<br />
2891 AWE: Zonenfreigabe im 3. Zyklus<br />
(AWE Freig. 3.WE)<br />
2892 AWE: Zonenfreigabe im 4. Zyklus<br />
(AWE Freig. 4.WE)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * * LED REL 40 162 1<br />
AM * * LED REL 40 164 1 GA<br />
AM * * LED REL 40 165 2 GA<br />
AM * K LED REL 40 171 2 GA<br />
AM * * LED REL 40 160 1<br />
AM * * LED REL 40 169 1<br />
AM * * LED REL 40 170 1<br />
AM * * LED REL 40 172 1<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-67
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
2893 AWE: Zonenfreigabe im ASP-Zyklus<br />
(AWE Freig. ASP)<br />
Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * * LED REL 40 173 1 GA<br />
2894 AWE: Inter-EIN (AWE Inter-EIN) Automatische Wiedereinschaltung<br />
AM * K LED REL 40 129 1<br />
2895 AWE: Einkommandos nach 1poligem<br />
1.Zykl. (AWE 1pol,1.Zyk=)<br />
2896 AWE: Einkommandos nach 3poligem<br />
1.Zykl. (AWE 3pol,1.Zyk=)<br />
2897 AWE: Einkommandos ab 1poligem<br />
2.Zykl. (AWE 1p,>=2.Zyk=)<br />
2898 AWE: Einkommandos ab 3poligem<br />
2.Zykl. (AWE 3p,>=2.Zyk=)<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
Statistik<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
AM<br />
2901 >Synchronkontrolle einschalten<br />
(>Sync. ein)<br />
2902 >Synchronkontrolle ausschalten<br />
(>Sync. aus)<br />
2903 >Synchronkontrolle blockieren<br />
(>Sync. block)<br />
2905 >Sync. Messanforderung für Hand-Ein<br />
(>Sync. Mess. HE)<br />
2906 >Sync. Messanforderung für AWE<br />
(>Sync. Mess.AWE)<br />
2907 >Sync-Prog:Zuschalten bei Synchronität<br />
(>Sync. synchr.)<br />
2908 >Sync-Prog:Zuschalten bei ULtg (>SyncUss< Ultg>)<br />
2909 >Sync-Prog:Zuschalten bei U>SS und<br />
USyncUss> UltgSync-Prog:Zuschalten bei USync.<br />
durchst.)<br />
2930 Sync. Ein/Aus über Binäreingabe<br />
(Sync. EABin)<br />
2931 Synchronkontrolle ausgeschaltet<br />
(Sync. aus)<br />
2932 Synchronkontrolle blockiert (Sync.<br />
block)<br />
2934 Synchronkontrolle ist gestört (Sync.<br />
Störung)<br />
2935 Sync. Ablauf der Überwachungszeit<br />
(Sync. Abl. TUEW)<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM k g * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM k g * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle EM * * LED BE REL<br />
Synchronkontrolle IE K G * LED REL<br />
Synchronkontrolle AM K G * LED REL 41 31 1 GA<br />
Synchronkontrolle AM K G K G LED REL 41 32 1 GA<br />
Synchronkontrolle AM K G * LED REL 41 34 1 GA<br />
Synchronkontrolle AM K K LED REL 41 35 1<br />
2941 Synchronkontrolle läuft (Sync. läuft) Synchronkontrolle AM K G K LED REL 41 41 1 GA<br />
2942 Synchronkontrolle steuert durch<br />
(Sync. durchst.)<br />
Synchronkontrolle AM K G K LED REL 41 42 1 GA<br />
A-68 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
2943 Synchronität (Sync. synchron) Synchronkontrolle AM K G * LED REL 41 43 1 GA<br />
2944 Sync. ULtg (Sync.Uss<<br />
Ultg>)<br />
2945 Sync. U>SS und U<br />
Ultg (fn<br />
+ 3Hz) (Sync. fss>>)<br />
2971 Sync.Frequenz Sammelschiene < (fn -<br />
3Hz) (Sync. fss>)<br />
2973 Sync.Frequenz Leitung < (fn - 3Hz)<br />
(Sync. fltg>)<br />
2975 Sync.Spannung Sammelschiene < U><br />
(P3503) (Sync. Uss>)<br />
2977 Sync.Spannung Leitung < U> (P3503)<br />
(Sync. UltgWS 1 LICHT AUS)<br />
3228 >WS2 Licht aus (Block. Datenübertragung)<br />
(>WS 2 LICHT AUS)<br />
Wirkschnittstellen AM K * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen EM K G * LED BE REL<br />
Wirkschnittstellen EM K G * LED BE REL<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-69
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3229 WS1: Störung der Datenübertragung<br />
(WS1 STOERUNG)<br />
3230 WS1: Ausfall der Datenübertragung<br />
(WS1 AUSFALL)<br />
3231 WS2: Störung der Datenübertragung<br />
(WS2 STOERUNG)<br />
3232 WS2: Ausfall der Datenübertragung<br />
(WS2 AUSFALL)<br />
3233 Regelverletzung bei Geräteadr. (DA<br />
17xx) (DT inkonsistent)<br />
3234 Regelverletzung bei Geräte-anzahl/<br />
index (DT ungleich)<br />
3235 Regelverletzung d. ungl. Geräteparameter<br />
(Par. inkonsist.)<br />
3236 Zuordnung Snd.-Emp. WS1-WS2<br />
falsch (WS Zuordnung)<br />
3239 WS1: Unzulässige Datenübertr.-Laufzeit<br />
(WS1 Laufz. Stör)<br />
3240 WS2: Unzulässige Datenübertr.-Laufzeit<br />
(WS2 Laufz. Stör)<br />
3243 WS1: Verbunden mit Gerät Adr. (WS1<br />
vb m.)<br />
3244 WS2: Verbunden mit Gerät Adr. (WS2<br />
vb m.)<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 135 1 GA<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 136 1 GA<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 137 1 GA<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 138 1 GA<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 139 1 GA<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 140 1 GA<br />
Wirkschnittstellen AM K G *<br />
Wirkschnittstellen AM K G *<br />
3457 Ringtopologie (Ringtopologie) Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 141 1 GA<br />
3458 Kettentopologie (Kettentopologie) Wirkschnittstellen AM K G * LED REL 93 142 1 GA<br />
3464 Kommunikationstopologie komplett<br />
(Topol komplett)<br />
3487 Gleiche Geräteadresse in Konstellation<br />
(Gleiche G Adr)<br />
3541 > Fernkommando 1 (>Fernkommando<br />
1)<br />
3542 > Fernkommando 2 (>Fernkommando<br />
2)<br />
3543 > Fernkommando 3 (>Fernkommando<br />
3)<br />
3544 > Fernkommando 4 (>Fernkommando<br />
4)<br />
3545 Fernkommando empfangen 1 (Fern-<br />
Kdo1 empf.)<br />
3546 Fernkommando empfangen 2 (Fern-<br />
Kdo2 empf.)<br />
3547 Fernkommando empfangen 3 (Fern-<br />
Kdo3 empf.)<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Wirkschnittstellen AM K G * LED REL<br />
Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 154 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 155 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 156 1 GA<br />
A-70 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3548 Fernkommando empfangen 4 (Fern-<br />
Kdo4 empf.)<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 157 1 GA<br />
3549 > Fernmeldung 1 (>Fernmeldung 1) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3550 > Fernmeldung 2 (>Fernmeldung 2) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3551 > Fernmeldung 3 (>Fernmeldung 3) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3552 > Fernmeldung 4 (>Fernmeldung 4) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3553 > Fernmeldung 5 (>Fernmeldung 5) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3554 > Fernmeldung 6 (>Fernmeldung 6) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3555 > Fernmeldung 7 (>Fernmeldung 7) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3556 > Fernmeldung 8 (>Fernmeldung 8) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3557 > Fernmeldung 9 (>Fernmeldung 9) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3558 > Fernmeldung <strong>10</strong> (>Fernmeldung <strong>10</strong>) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3559 > Fernmeldung 11 (>Fernmeldung 11) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3560 > Fernmeldung 12 (>Fernmeldung 12) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3561 > Fernmeldung 13 (>Fernmeldung 13) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3562 > Fernmeldung 14 (>Fernmeldung 14) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3563 > Fernmeldung 15 (>Fernmeldung 15) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3564 > Fernmeldung 16 (>Fernmeldung 16) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3565 > Fernmeldung 17 (>Fernmeldung 17) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3566 > Fernmeldung 18 (>Fernmeldung 18) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3567 > Fernmeldung 19 (>Fernmeldung 19) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3568 > Fernmeldung 20 (>Fernmeldung 20) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3569 > Fernmeldung 21 (>Fernmeldung 21) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3570 > Fernmeldung 22 (>Fernmeldung 22) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3571 > Fernmeldung 23 (>Fernmeldung 23) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3572 > Fernmeldung 24 (>Fernmeldung 24) Fernübertragung EM k g * LED BE REL<br />
3573 Fernmeldung 1 empfangen (FernMel<br />
1empf)<br />
3574 Fernmeldung 2 empfangen (FernMel<br />
2empf)<br />
3575 Fernmeldung 3 empfangen (FernMel<br />
3empf)<br />
3576 Fernmeldung 4 empfangen (FernMel<br />
4empf)<br />
3577 Fernmeldung 5 empfangen (FernMel<br />
5empf)<br />
3578 Fernmeldung 6 empfangen (FernMel<br />
6empf)<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 158 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 159 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 160 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 161 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 162 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 163 1 GA<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-71
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3579 Fernmeldung 7 empfangen (FernMel<br />
7empf)<br />
3580 Fernmeldung 8 empfangen (FernMel<br />
8empf)<br />
3581 Fernmeldung 9 empfangen (FernMel<br />
9empf)<br />
3582 Fernmeldung <strong>10</strong> empfangen (Fern-<br />
Mel <strong>10</strong> empf)<br />
3583 Fernmeldung 11 empfangen (Fern-<br />
Mel 11 empf)<br />
3584 Fernmeldung 12 empfangen (Fern-<br />
Mel 12 empf)<br />
3585 Fernmeldung 13 empfangen (Fern-<br />
Mel 13 empf)<br />
3586 Fernmeldung 14 empfangen (Fern-<br />
Mel 14 empf)<br />
3587 Fernmeldung 15 empfangen (Fern-<br />
Mel 15 empf)<br />
3588 Fernmeldung 16 empfangen (Fern-<br />
Mel 16 empf)<br />
3589 Fernmeldung 17 empfangen (Fern-<br />
Mel 17 empf)<br />
3590 Fernmeldung 18 empfangen (Fern-<br />
Mel 18 empf)<br />
3591 Fernmeldung 19 empfangen (Fern-<br />
Mel 19 empf)<br />
3592 Fernmeldung 20 empfangen (Fern-<br />
Mel 20 empf)<br />
3593 Fernmeldung 21 empfangen (Fern-<br />
Mel 21 empf)<br />
3594 Fernmeldung 22 empfangen (Fern-<br />
Mel 22 empf)<br />
3595 Fernmeldung 23 empfangen (Fern-<br />
Mel 23 empf)<br />
3596 Fernmeldung 24 empfangen (Fern-<br />
Mel 24 empf)<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 164 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 165 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 166 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 167 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 168 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 169 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 170 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 171 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 172 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 173 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 174 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 175 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 176 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 177 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 178 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 179 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 180 1 GA<br />
Fernübertragung AM k g * LED REL 93 181 1 GA<br />
3603 >Distanzschutz blockieren (>Dis<br />
block)<br />
3611 >Dist.Messbereich Z1B freigeben<br />
v.extern (>DisFreig.Z1B)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL 28 11 1 GA<br />
3613 >Dist.Messbereich Z1B unverz. freigeben<br />
(>DisFrg.Z1Bunv.)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
EM K G * LED BE REL 28 13 1 GA<br />
3617 >Dist.Messber.Z4 für Auskomm. blokkieren<br />
(>DisBlk.Z4-AUS)<br />
3618 >Dist.Messber.Z5 für Auskomm. blokkieren<br />
(>DisBlk.Z5-AUS)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
EM K G * LED BE REL 28 17 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 28 18 1 GA<br />
A-72 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3651 Distanzschutz ausgeschaltet (Dis aus) Distanzschutz allgemein<br />
3652 Distanzschutz blockiert (Dis block) Distanzschutz allgemein<br />
3653 Distanzschutz wirksam (Dis wirksam) Distanzschutz allgemein<br />
AM K G * LED REL 28 51 1 GA<br />
AM K G K G LED REL 28 52 1 GA<br />
AM * * LED REL 28 53 1 GA<br />
3654 Dist. Einstellfehler K0(Z1),PHI K0(Z1)<br />
(Dis Feh.K0(Z1))<br />
3655 Dist. Einstellfehler K0(>Z1),PHI<br />
K0(>Z1) (Dis Feh.K0(>Z1))<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM K G * LED REL<br />
AM K G * LED REL<br />
3671 Dist. Generalanregung (Dis G-Anr) Distanzschutz allgemein<br />
3672 Dist. Anregung Phase L1 (Dis Anr L1) Distanzschutz allgemein<br />
3673 Dist. Anregung Phase L2 (Dis Anr L2) Distanzschutz allgemein<br />
3674 Dist. Anregung Phase L3 (Dis Anr L3) Distanzschutz allgemein<br />
3675 Dist. Anregung Erde (Dis Anr E) Distanzschutz allgemein<br />
AM * G LED REL 28 71 2 GA<br />
AM * * M LED REL 28 72 2 GA<br />
AM * * M LED REL 28 73 2 GA<br />
AM * * M LED REL 28 74 2 GA<br />
AM * * M LED REL 28 75 2 GA<br />
3681 Dist. Anregung nur Phase L1 (Dis Anr<br />
nurL1)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 81 2<br />
3682 Dist. Anregung L1-E (Dis Anr L1E) Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 82 2<br />
3683 Dist. Anregung nur Phase L2 (Dis Anr<br />
nurL2)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 83 2<br />
3684 Dist. Anregung L2-E (Dis Anr L2E) Distanzschutz allgemein<br />
3685 Dist. Anregung L1-L2 (Dis Anr L12) Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 84 2<br />
AM * K LED REL 28 85 2<br />
3686 Dist. Anregung L1-L2-E (Dis Anr<br />
L12E)<br />
3687 Dist. Anregung nur Phase L3 (Dis Anr<br />
nurL3)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 86 2<br />
AM * K LED REL 28 87 2<br />
3688 Dist. Anregung L3-E (Dis Anr L3E) Distanzschutz allgemein<br />
3689 Dist. Anregung L3-L1 (Dis Anr L31) Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 88 2<br />
AM * K LED REL 28 89 2<br />
3690 Dist. Anregung L3-L1-E (Dis Anr<br />
L31E)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 90 2<br />
3691 Dist. Anregung L2-L3 (Dis Anr L23) Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 91 2<br />
3692 Dist. Anregung L2-L3-E (Dis Anr<br />
L23E)<br />
3693 Dist. Anregung L1-L2-L3 (Dis Anr<br />
L123)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 92 2<br />
AM * K LED REL 28 93 2<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-73
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3694 Dist. Anregung L1-L2-L3-E (Dis Anr<br />
L123E)<br />
3701 Dist. ausgewählte Schleife L1E vorwärts<br />
(Dis SchlL1Ev)<br />
3702 Dist. ausgewählte Schleife L2E vorwärts<br />
(Dis SchlL2Ev)<br />
3703 Dist. ausgewählte Schleife L3E vorwärts<br />
(Dis SchlL3Ev)<br />
3704 Dist. ausgewählte Schleife L12 vorwärts<br />
(Dis SchlL12v)<br />
3705 Dist. ausgewählte Schleife L23 vorwärts<br />
(Dis SchlL23v)<br />
3706 Dist. ausgewählte Schleife L31 vorwärts<br />
(Dis SchlL31v)<br />
3707 Dist.ausgewählte Schleife L1E rückwärts<br />
(Dis SchlL1Er)<br />
3708 Dist.ausgewählte Schleife L2E rückwärts<br />
(Dis SchlL2Er)<br />
3709 Dist.ausgewählte Schleife L3E rückwärts<br />
(Dis SchlL3Er)<br />
37<strong>10</strong> Dist.ausgewählte Schleife L12 rückwärts<br />
(Dis SchlL12r)<br />
3711 Dist.ausgewählte Schleife L23 rückwärts<br />
(Dis SchlL23r)<br />
3712 Dist.ausgewählte Schleife L31 rückwärts<br />
(Dis SchlL31r)<br />
3713 Dist. ausgew. Schleife L1E ungerichtet<br />
(Dis SchlL1Eu)<br />
3714 Dist. ausgew. Schleife L2E ungerichtet<br />
(Dis SchlL2Eu)<br />
3715 Dist. ausgew. Schleife L3E ungerichtet<br />
(Dis SchlL3Eu)<br />
3716 Dist. ausgew. Schleife L12 ungerichtet<br />
(Dis SchlL12u)<br />
3717 Dist. ausgew. Schleife L23 ungerichtet<br />
(Dis SchlL23u)<br />
3718 Dist. ausgew. Schleife L31 ungerichtet<br />
(Dis SchlL31u)<br />
3719 Dist. Anregung vorwärts (Dis Anr<br />
vorw.)<br />
3720 Dist. Anregung rückwärts (Dis Anr<br />
rück.)<br />
3741 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife<br />
L1E (Dis AnrZ1 L1E)<br />
3742 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife<br />
L2E (Dis AnrZ1 L2E)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 94 2<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * K G LED REL<br />
AM * * M LED REL 128 74 2<br />
AM * * M LED REL 128 75 2<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
A-74 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3743 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife<br />
L3E (Dis AnrZ1 L3E)<br />
3744 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife<br />
L12 (Dis AnrZ1 L12)<br />
3745 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife<br />
L23 (Dis AnrZ1 L23)<br />
3746 Dist. Anregung in Zone Z1, Schleife<br />
L31 (Dis AnrZ1 L31)<br />
3747 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife<br />
L1E (DisAnrZ1B L1E)<br />
3748 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife<br />
L2E (DisAnrZ1B L2E)<br />
3749 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife<br />
L3E (DisAnrZ1B L3E)<br />
3750 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife<br />
L12 (DisAnrZ1B L12)<br />
3751 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife<br />
L23 (DisAnrZ1B L23)<br />
3752 Dist.Anregung in Zone Z1B, Schleife<br />
L31 (DisAnrZ1B L31)<br />
3755 Dist. Anregung in Zone Z2 (Dis Anr<br />
Z2)<br />
3758 Dist. Anregung in Zone Z3 (Dis Anr<br />
Z3)<br />
3759 Dist. Anregung in Zone Z4 (Dis Anr<br />
Z4)<br />
3760 Dist. Anregung in Zone Z5 (Dis Anr<br />
Z5)<br />
3771 Dist. Zeit T1 (Zone Z1) abgelaufen<br />
(Dis Abl T1)<br />
3774 Dist. Zeit T2 (Zone Z2) abgelaufen<br />
(Dis Abl T2)<br />
3777 Dist. Zeit T3 (Zone Z3) abgelaufen<br />
(Dis Abl T3)<br />
3778 Dist. Zeit T4 (Zone Z4) abgelaufen<br />
(Dis Abl T4)<br />
3779 Dist. Zeit T5 (Zone Z5) abgelaufen<br />
(Dis Abl T5)<br />
3780 Dist. Zeit T1B (Zone Z1B) abgelaufen<br />
(Dis Abl T1B)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL 128 78 2<br />
AM * * LED REL 128 79 2<br />
AM * * LED REL 128 80 2<br />
AM * * LED REL 128 81 2<br />
AM * * LED REL 128 82 2<br />
AM * * LED REL 28 180 2<br />
3801 Dist. Generalauslösung (Dis G-AUS) Distanzschutz allgemein<br />
AM * * LED REL 28 201 2<br />
3802 Auslösung Distanzschutz L1, nur<br />
1polig (Dis AUS1polL1)<br />
3803 Auslösung Distanzschutz L2, nur<br />
1polig (Dis AUS1polL2)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 202 2<br />
AM * K LED REL 28 203 2<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-75
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
3804 Auslösung Distanzschutz L3, nur<br />
1polig (Dis AUS1polL3)<br />
3805 Auslösung Distanzschutz 3polig (Dis<br />
AUS L123)<br />
3811 Dist. Auslösung Zone Z1 1polig (Dis<br />
AUS Z1 1p)<br />
3813 Dist. Auslösung Zone Z1B 1polig (Dis<br />
AUS Z1B1p)<br />
3816 Dist. Auslösung Zone Z2 1polig (Dis<br />
AUS Z2 1p)<br />
3817 Dist. Auslösung Zone Z2 3polig (Dis<br />
AUS Z2 3p)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * K LED REL 28 204 2<br />
AM * K LED REL 28 205 2<br />
AM * * LED REL 28 211 2<br />
AM * * LED REL 28 213 2<br />
AM * * LED REL 28 216 2<br />
AM * * LED REL 28 217 2<br />
3818 Dist. Auslösung Zone Z3 (Dis AUS Z3) Distanzschutz allgemein<br />
AM * * LED REL 28 218 2<br />
3819 Dist. Auslösung Anregung gerichtet<br />
(Dis AUS Anr->)<br />
3820 Dist. Auslösung Anregung ungerichtet<br />
(Dis AUS Anr)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
AM * * LED REL 28 219 2<br />
AM * * LED REL 28 220 2<br />
3821 Dist. Auslösung Zone Z4 (Dis AUS Z4) Distanzschutz allgemein<br />
3822 Dist. Auslösung Zone Z5 (Dis AUS Z5) Distanzschutz allgemein<br />
AM * * LED REL 28 209 2<br />
AM * * LED REL 28 2<strong>10</strong> 2<br />
3823 Dist. Auslösung Zone Z1 3p. (Anr. 1p.)<br />
(Dis AUS Z1 3p1)<br />
3824 Dist. Auslösung Zone Z1 3p.<br />
(Anr.mehrp.) (Dis AUS Z1 3pm)<br />
3825 Dist. Auslösung Zone Z1B 3p. (Anr.<br />
1p.) (Dis AUS Z1B3p1)<br />
3826 Dist. Auslösung Zone Z1B 3p.<br />
(Anr.mehrp) (Dis AUS Z1B3pm)<br />
3850 Dist. Auslösung Zone Z1B ü. Signalzusatz<br />
(Dis AUS Z1B Sig)<br />
4001 >Dist. Signalzusatz einschalten (>Dis<br />
SigZus ein)<br />
4002 >Dist. Signalzusatz ausschalten (>Dis<br />
SigZus aus)<br />
4003 >Dist. Signalzusatz blockieren (>Dis<br />
SigZus blk)<br />
4005 >Dist. Signalübertr.: Empfangsstörung<br />
(>Dis Emp.Stör)<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz allgemein<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM * * LED REL 28 224 2<br />
AM * * LED REL 28 225 2<br />
AM * * LED REL 28 244 2<br />
AM * * LED REL 28 245 2<br />
AM * * LED REL 28 251 2<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM KG KG LED BE REL 29 3 1 GA<br />
EM k g * LED BE REL<br />
4006 >Dist. Empfang Kanal 1 (>Dis Emp.1) Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
EM k g k LED BE REL 29 6 1 GA<br />
4007 >Dist. Empfang Kanal 1, Phase L1<br />
(>Dis Emp.1-L1)<br />
4008 >Dist. Empfang Kanal 1, Phase L2<br />
(>Dis Emp.1-L2)<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
EM k g k LED BE REL 29 7 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 8 1 GA<br />
A-76 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
4009 >Dist. Empfang Kanal 1, Phase L3<br />
(>Dis Emp.1-L3)<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
EM k g k LED BE REL 29 9 1 GA<br />
40<strong>10</strong> >Dist. Empfang Kanal 2 (>Dis Emp.2) Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
EM k g k LED BE REL 29 <strong>10</strong> 1 GA<br />
4030 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 1<br />
(>Dis UB ub 1)<br />
4031 >Dist. Unblocking: BLOCK Kanal 1<br />
(>Dis UB bl 1)<br />
4032 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal<br />
1- L1 (>Dis UB ub 1-L1)<br />
4033 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal<br />
1- L2 (>Dis UB ub 1-L2)<br />
4034 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal<br />
1- L3 (>Dis UB ub 1-L3)<br />
4035 >Dist. Unblocking: UNBLOCK Kanal 2<br />
(>Dis UB ub 2)<br />
4036 >Dist. Unblocking: BLOCK Kanal 2<br />
(>Dis UB bl 2)<br />
4040 >Dist. Echosignal blockieren (>Dis<br />
Echo block)<br />
4050 Dist.Signalzusatz Ein/Aus ü. Bin.eingabe<br />
(Dis SigZusEABin)<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
EM k g k LED BE REL 29 30 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 31 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 32 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 33 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 34 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 35 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 36 1 GA<br />
EM k g k LED BE REL 29 40 1 GA<br />
IE K G * LED REL<br />
4051 Signalzusatz eingeschaltet (Sig-<br />
Zus.ein)<br />
Gerät IE * * LED REL 128 17 1 GA<br />
4052 Dist. Signalzusatz ausgeschaltet (Dis<br />
SigZus. aus)<br />
4054 Dist. Signalzusatz: Empfangssignal<br />
(Dis Empfang)<br />
4055 Dist. Signalzusatz: Empfangsstörung<br />
(Dis Emp.Stör.)<br />
4056 Dist. Signalzusatz: Sendesignal (Dis<br />
Senden)<br />
4057 Dist. Signalzusatz: Sendesignal<br />
PhaseL1 (Dis Senden L1)<br />
4058 Dist. Signalzusatz: Sendesignal<br />
PhaseL2 (Dis Senden L2)<br />
4059 Dist. Signalzusatz: Sendesignal<br />
PhaseL3 (Dis Senden L3)<br />
4060 Dist. Blocking: Blocksignal mit Sprung<br />
(DisBlockSPRUNG)<br />
4068 Dist. Vergleichsverf.:Transiente Block.<br />
(DisTransBlock)<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM K G * LED REL<br />
AM * * LED REL 128 77 2<br />
AM * * LED REL 128 39 1 GA<br />
AM k k LED REL 128 76 2<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL 29 60 2<br />
AM * K LED REL 29 68 2<br />
4070 Dist. Blocking: Stopsignal (Dis Stop) Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM * K LED REL 29 70 2<br />
4080 Dist. Unblocking: Empfangsstörung<br />
Kanal1 (Dis UB Emp.St.1)<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM k g * LED REL 29 80 1 GA<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-77
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
4081 Dist. Unblocking: Empfangsstörung<br />
Kanal2 (Dis UB Emp.St.2)<br />
4082 Dist. Blocking: Stopsignal Phase L1<br />
(Dis Stop L1)<br />
4083 Dist. Blocking: Stopsignal Phase L2<br />
(Dis Stop L2)<br />
4084 Dist. Blocking: Stopsignal Phase L3<br />
(Dis Stop L3)<br />
4085 Dist. Empfang, Phase L1, Gerät 1 (Dis<br />
Emp.L1 Ger1)<br />
4086 Dist. Empfang, Phase L2, Gerät 1 (Dis<br />
Emp.L2 Ger1)<br />
4087 Dist. Empfang, Phase L3, Gerät 1 (Dis<br />
Emp.L3 Ger1)<br />
4088 Dist. Empfang, Phase L1, Gerät 2 (Dis<br />
Emp.L1 Ger2)<br />
4089 Dist. Empfang, Phase L2, Gerät 2 (Dis<br />
Emp.L2 Ger2)<br />
4090 Dist. Empfang, Phase L3, Gerät 2 (Dis<br />
Emp.L3 Ger2)<br />
4091 Dist. Empfang, Phase L1, Gerät 3 (Dis<br />
Emp.L1 Ger3)<br />
4092 Dist. Empfang, Phase L2, Gerät 3 (Dis<br />
Emp.L2 Ger3)<br />
4093 Dist. Empfang, Phase L3, Gerät 3 (Dis<br />
Emp.L3 Ger3)<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
Distanzschutz<br />
Signalzusatz<br />
AM k g * LED REL 29 81 1 GA<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM * * LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
AM k g k LED REL<br />
4164 Pendelung erkannt (Pendelung) Pendelerfassung AM K G K G LED REL 29 164 1 GA<br />
4166 Pendelung: Auslösung 3polig (Pendel-<br />
AUS)<br />
4167 Pendelung Phase L1 erkannt (Pendelung<br />
L1)<br />
4168 Pendelung Phase L2 erkannt (Pendelung<br />
L2)<br />
4169 Pendelung Phase L3 erkannt (Pendelung<br />
L3)<br />
Pendelerfassung AM K K LED REL 29 166 1<br />
Pendelerfassung AM K G K G LED REL<br />
Pendelerfassung AM K G K G LED REL<br />
Pendelerfassung AM K G K G LED REL<br />
4203 >AUS bei schwacher Einsp. blockieren<br />
(>ASE block)<br />
4221 Aus bei schw. Einsp. ausgeschaltet<br />
(ASE aus)<br />
4222 Aus bei schwacher Einspeisung blokkiert<br />
(ASE block)<br />
4223 Aus bei schwacher Einspeisung wirksam<br />
(ASE wirksam)<br />
4231 Aus bei schwacher Einsp. Generalanr.<br />
(ASE G-Anr)<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
EM * * LED BE REL<br />
AM K G * LED REL 25 21 1 GA<br />
AM KG KG LED REL 25 22 1 GA<br />
AM * * LED REL 25 23 1 GA<br />
AM * G LED REL 25 31 2 GA<br />
A-78 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
4232 Aus bei schwacher Einsp. Anregung<br />
L1 (ASE Anr L1)<br />
4233 Aus bei schwacher Einsp. Anregung<br />
L2 (ASE Anr L2)<br />
4234 Aus bei schwacher Einsp. Anregung<br />
L3 (ASE Anr L3)<br />
4241 Aus bei schw. Einsp. Generalauslösung<br />
(ASE G-AUS)<br />
4242 Aus bei schw.Einsp.Auslösung<br />
L1,nur1pol (ASE AUS1polL1)<br />
4243 Aus bei schw.Einsp.Auslösung<br />
L2,nur1pol (ASE AUS1polL2)<br />
4244 Aus bei schw.Einsp.Auslösung<br />
L3,nur1pol (ASE AUS1polL3)<br />
4245 Aus bei schw.Einsp.Auslösung 3polig<br />
(ASE AUS L123)<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
Schwache Einspeisung<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * K LED REL<br />
AM * * LED REL 25 41 2<br />
AM * K LED REL 25 42 2<br />
AM * K LED REL 25 43 2<br />
AM * K LED REL 25 44 2<br />
AM * K LED REL 25 45 2<br />
4246 Echosignal (Echo-Signal) Schwache Einspeisung<br />
AM K K LED REL 25 46 2 GA<br />
4247 Echosignal Empfang, Gerät 1 (Echo<br />
Emp. Ger1)<br />
4248 Echosignal Empfang, Gerät 2 (Echo<br />
Emp. Ger2)<br />
4249 Echosignal Empfang, Gerät 3 (Echo<br />
Emp. Ger3)<br />
Echo Empfang über<br />
WS<br />
Echo Empfang über<br />
WS<br />
Echo Empfang über<br />
WS<br />
AM K G K LED REL<br />
AM K G K LED REL<br />
AM K G K LED REL<br />
4253 >Schnellabschaltung blockieren<br />
(>SAB block)<br />
4271 Schnellabschaltung ausgeschaltet<br />
(SAB aus)<br />
4272 Schnellabschaltung blockiert (SAB<br />
block)<br />
4273 Schnellabschaltung wirksam (SAB<br />
wirksam)<br />
4281 Schnellabschaltung Generalanregung<br />
(SAB G-Anr)<br />
4282 Schnellabschaltung Anr. I>>> Phase<br />
L1 (SAB Anr I>>> L1)<br />
4283 Schnellabschaltung Anr. I>>> Phase<br />
L2 (SAB Anr I>>> L2)<br />
4284 Schnellabschaltung Anr. I>>> Phase<br />
L3 (SAB Anr I>>> L3)<br />
4295 Schnellabschaltung Auslösung dreipolig<br />
(SAB AUS L123)<br />
Schnellabschaltung EM * * LED BE REL<br />
Schnellabschaltung AM K G * LED REL 25 71 1 GA<br />
Schnellabschaltung AM K G K G LED REL 25 72 1 GA<br />
Schnellabschaltung AM * * LED REL 25 73 1 GA<br />
Schnellabschaltung AM * G LED REL 25 81 2 GA<br />
Schnellabschaltung AM * K LED REL 25 82 2 GA<br />
Schnellabschaltung AM * K LED REL 25 83 2 GA<br />
Schnellabschaltung AM * K LED REL 25 84 2 GA<br />
Schnellabschaltung AM * K LED REL 25 95 2<br />
4403 >Externe Einkopplung: AUS blockieren<br />
(>Ext. AUS block)<br />
4412 >Externe Einkopplung: AUS L1 über<br />
Bin. (>Ext. AUS L1)<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
EM * * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-79
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
4413 >Externe Einkopplung: AUS L2 über<br />
Bin. (>Ext. AUS L2)<br />
4414 >Externe Einkopplung: AUS L3 über<br />
Bin. (>Ext. AUS L3)<br />
4417 >Externe Einkopplung: AUS 3polig<br />
(>Ext. AUS 3pol)<br />
4421 Externe Einkopplung ausgeschaltet<br />
(Ext. AUS aus)<br />
4422 Externe Einkopplung blockiert (Ext.<br />
AUS block)<br />
4432 Externe Einkopplung: AUS L1, nur<br />
1polig (Ext. AUS1pol L1)<br />
4433 Externe Einkopplung: AUS L2, nur<br />
1polig (Ext. AUS1pol L2)<br />
4434 Externe Einkopplung: AUS L3, nur<br />
1polig (Ext. AUS1pol L3)<br />
4435 Externe Einkopplung: AUS L123,<br />
3polig (Ext. AUS L123)<br />
6854 >AKU:Anschluss Kommandorelais<br />
Auskreis 1 (>AKU KR 1)<br />
6855 >AKU:Anschluss LS-Hilfskontakt<br />
Auskreis1 (>AKU LS-HIKO 1)<br />
6856 >AKU:Anschluss Kommandorelais<br />
Auskreis 2 (>AKU KR 2)<br />
6857 >AKU:Anschluss LS-Hilfskontakt<br />
Auskreis2 (>AKU LS-HIKO 2)<br />
6858 >AKU:Anschluss Kommandorelais<br />
Auskreis 3 (>AKU KR 3)<br />
6859 >AKU:Anschluss LS-Hilfskontakt<br />
Auskreis3 (>AKU LS-HIKO 3)<br />
6861 Auslösekreisüberw. ausgeschaltet<br />
(AKU aus)<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Externe Einkopplung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
AM K G * LED REL 51 21 1 GA<br />
AM KG KG LED REL 51 22 1 GA<br />
AM * K LED REL 51 32 2<br />
AM * K LED REL 51 33 2<br />
AM * K LED REL 51 34 2<br />
AM * K LED REL 51 35 2<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
EM K G * LED BE REL<br />
AM K G * LED REL<br />
6865 Störung Auslösekreis (Störung Auskr.) Auslösekreisüberwachung<br />
AM K G * LED REL 128 36 1 GA<br />
6866 AKU: Rangierfehler, Auslösekreisüberw.<br />
1 (AKU Rang Feh 1)<br />
6867 AKU: Rangierfehler, Auslösekreisüberw.<br />
2 (AKU Rang Feh 2)<br />
6868 AKU: Rangierfehler, Auslösekreisüberw.<br />
3 (AKU Rang Feh 3)<br />
7<strong>10</strong>4 >U/AMZ I>>-Stufe blockieren (>U/<br />
AMZ I>> blk)<br />
7<strong>10</strong>5 >U/AMZ I>-Stufe blockieren (>U/AMZ<br />
I> blk)<br />
7<strong>10</strong>6 >U/AMZ Ip-Stufe blockieren (>U/AMZ<br />
Ip blk)<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Auslösekreisüberwachung<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
AM K G * LED REL<br />
AM K G * LED REL<br />
AM K G * LED REL<br />
EM K G * LED BE REL 64 4 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 64 5 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 64 6 1 GA<br />
A-80 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
71<strong>10</strong> >U/AMZ Auskommando-Freigabe<br />
(>U/AMZ AUS Frg.)<br />
7130 >U/AMZ I>>>-Stufe blockieren (>U/<br />
AMZ I>>> blk)<br />
7131 >U/AMZ I>>>-Stufe freigeben (>U/<br />
AMZ I>>> Frg)<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
EM K G K G LED BE REL 64 <strong>10</strong> 1 GA<br />
EM K G * LED BE REL 64 30 1 GA<br />
EM K G K G LED BE REL 64 31 1 GA<br />
7151 U/AMZ ausgeschaltet (U/AMZ aus) Überstromzeitschutz<br />
7152 U/AMZ blockiert (U/AMZ block) Überstromzeitschutz<br />
AM K G * LED REL 64 51 1 GA<br />
AM K G K G LED REL 64 52 1 GA<br />
AM * * LED REL 64 53 1 GA<br />
7161 U/AMZ: Generalanregung (U/AMZ G-<br />
Anr)<br />
7153 U/AMZ wirksam (U/AMZ wirksam) Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
AM * G M LED REL 64 61 2 GA<br />
7162 U/AMZ: Anregung L1 (U/AMZ Anr L1) Überstromzeitschutz<br />
7163 U/AMZ: Anregung L2 (U/AMZ Anr L2) Überstromzeitschutz<br />
AM * K LED REL 64 62 2 GA<br />
AM * K LED REL 64 63 2 GA<br />
AM * K LED REL 64 64 2 GA<br />
7165 U/AMZ: Anregung Erde (U/AMZ Anr<br />
E)<br />
7171 U/AMZ: Anregung nur Erde (U/AMZ<br />
Anr nur E)<br />
7172 U/AMZ: Anregung nur L1 (U/AMZ Anr<br />
nurL1)<br />
7173 U/AMZ: Anregung L1-E (U/AMZ Anr<br />
L1E)<br />
7174 U/AMZ: Anregung nur L2 (U/AMZ Anr<br />
nurL2)<br />
7175 U/AMZ: Anregung L2-E (U/AMZ Anr<br />
L2E)<br />
7176 U/AMZ: Anregung L1-L2 (U/AMZ Anr<br />
L12)<br />
7177 U/AMZ: Anregung L1-L2-E (U/AMZ<br />
Anr L12E)<br />
7178 U/AMZ: Anregung nur L3 (U/AMZ Anr<br />
nurL3)<br />
7179 U/AMZ: Anregung L3-E (U/AMZ Anr<br />
L3E)<br />
7180 U/AMZ: Anregung L3-L1 (U/AMZ Anr<br />
L31)<br />
7181 U/AMZ: Anregung L3-L1-E (U/AMZ<br />
Anr L31E)<br />
7182 U/AMZ: Anregung L2-L3 (U/AMZ Anr<br />
L23)<br />
7164 U/AMZ: Anregung L3 (U/AMZ Anr L3) Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
AM * K LED REL 64 65 2 GA<br />
AM * K LED REL 64 71 2<br />
AM * K LED REL 64 72 2<br />
AM * K LED REL 64 73 2<br />
AM * K LED REL 64 74 2<br />
AM * K LED REL 64 75 2<br />
AM * K LED REL 64 76 2<br />
AM * K LED REL 64 77 2<br />
AM * K LED REL 64 78 2<br />
AM * K LED REL 64 79 2<br />
AM * K LED REL 64 80 2<br />
AM * K LED REL 64 81 2<br />
AM * K LED REL 64 82 2<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-81
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
7183 U/AMZ: Anregung L2-L3-E (U/AMZ<br />
Anr L23E)<br />
7184 U/AMZ: Anregung L1-L2-L3 (U/AMZ<br />
Anr L123)<br />
7185 U/AMZ: Anregung L1-L2-L3-E (U/AMZ<br />
Anr L123E)<br />
7191 U/AMZ: Anregung I>>-Stufe (U/AMZ<br />
I>> Anr)<br />
7192 U/AMZ: Anregung I>-Stufe (U/AMZ I><br />
Anr)<br />
7193 U/AMZ: Anregung Ip-Stufe (U/AMZ Ip<br />
Anr)<br />
7201 U/AMZ: Anregung I>>>-Stufe (U/AMZ<br />
I>>> Anr)<br />
7211 U/AMZ: General-Auskommando (U/<br />
AMZ G-AUS)<br />
7212 U/AMZ: Auskommando L1, nur 1polig<br />
(U/AMZ AUS1polL1)<br />
7213 U/AMZ: Auskommando L2, nur 1polig<br />
(U/AMZ AUS1polL2)<br />
7214 U/AMZ: Auskommando L3, nur 1polig<br />
(U/AMZ AUS1polL3)<br />
7215 U/AMZ: Auskommando 3polig (U/AMZ<br />
AUS L123)<br />
7221 U/AMZ: Auskommando I>>-Stufe (U/<br />
AMZ I>> AUS)<br />
7222 U/AMZ: Auskommando I>-Stufe (U/<br />
AMZ I> AUS)<br />
7223 U/AMZ: Auskommando Ip-Stufe (U/<br />
AMZ Ip AUS)<br />
7235 U/AMZ: Auskommando I>>>-Stufe (U/<br />
AMZ I>>> AUS)<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
Überstromzeitschutz<br />
AM * K LED REL 64 83 2<br />
AM * K LED REL 64 84 2<br />
AM * K LED REL 64 85 2<br />
AM * K LED REL 64 91 2 GA<br />
AM * K LED REL 64 92 2 GA<br />
AM * K LED REL 64 93 2 GA<br />
AM * K G LED REL 64 <strong>10</strong>1 2 GA<br />
AM * * LED REL 128 72 2<br />
AM * K LED REL 64 112 2<br />
AM * K LED REL 64 113 2<br />
AM * K LED REL 64 114 2<br />
AM * K LED REL 64 115 2<br />
AM * K LED REL 64 121 2<br />
AM * K LED REL 64 122 2<br />
AM * K LED REL 64 123 2<br />
AM * K LED REL 64 135 2<br />
7325 LS-Prüfung: LS1-Auskommando<br />
1polig L1 (PRF LS1 AUS1pL1)<br />
7326 LS-Prüfung: LS1-Auskommando<br />
1polig L2 (PRF LS1 AUS1pL2)<br />
7327 LS-Prüfung: LS1-Auskommando<br />
1polig L3 (PRF LS1 AUS1pL3)<br />
7328 LS-Prüfung: LS1-Auskommando<br />
3polig (PRF LS1 AUSL123)<br />
7329 LS-Prüfung: LS1-Einkommando (PRF<br />
LS1 EIN-Kom)<br />
Prüfungen AM K G * LED REL 153 25 2 GA<br />
Prüfungen AM K G * LED REL 153 26 2 GA<br />
Prüfungen AM K G * LED REL 153 27 2 GA<br />
Prüfungen AM K G * LED REL 153 28 2 GA<br />
Prüfungen AM K G * LED REL 153 29 2 GA<br />
7345 LS-Prüfung läuft (PRF LS läuft) Prüfungen AM K G * LED REL 153 45 2 GA<br />
7346 LS-Prüfung Abbruch wegen Störfall<br />
(PRF LS Störfall)<br />
Prüfungen AM_W K *<br />
A-82 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
7347 LS-Prüfung Abbruch, da LS offen<br />
(PRF LS offen)<br />
7348 LS-Prüfung Abbruch, da LS nicht<br />
bereit (PRF LS n. ber.)<br />
7349 LS-Prüfung Abbruch, da LS nicht öffnete<br />
(PRF LS noch zu)<br />
7350 LS-Prüfung erfolgreich abgeschlossen<br />
(PRF LS Erfolg)<br />
<strong>10</strong>201 >Übersp.-schutz Ph-E blockieren<br />
(>Uph>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>202 >Übersp.-schutz Ph-Ph blockieren<br />
(>Uphph>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>203 >Übersp.-schutz Nullsystem blockieren<br />
(>3U0>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>204 >Übersp.-schutz Mitsystem blockieren<br />
(>U1>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>205 >Übersp.-schutz Gegensystem blokkieren<br />
(>U2>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>206 >Untersp.-schutz Ph-E blockieren<br />
(>UphUphphU1) aus)<br />
<strong>10</strong>216 Übersp.-schutz Ph-E blockiert<br />
(Uph>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>217 Übersp.-schutz Ph-Ph ausgeschaltet<br />
(Uphph>(>) aus)<br />
<strong>10</strong>218 Übersp.-schutz Ph-Ph blockiert<br />
(Uphph>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>219 Übersp.-schutz Nullsystem ausgeschaltet<br />
(3U0>(>) aus)<br />
<strong>10</strong>220 Übersp.-schutz Nullsystem blockiert<br />
(3U0>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>221 Übersp.-schutz Mitsystem ausgeschaltet<br />
(U1>(>) aus)<br />
<strong>10</strong>222 Übersp.-schutz Mitsystem blockiert<br />
(U1>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>223 Übersp.-schutz Gegensystem ausgeschaltet<br />
(U2>(>) aus)<br />
<strong>10</strong>224 Übersp.-schutz Gegensystem blokkiert<br />
(U2>(>) blk)<br />
<strong>10</strong>225 Untersp.-schutz Ph-E ausgeschaltet<br />
(Uph
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
<strong>10</strong>226 Untersp.-schutz Ph-E blockiert<br />
(Uph) Anr L1)<br />
<strong>10</strong>243 Uph>(>): Anregung Phase L2<br />
(Uph>(>) Anr L2)<br />
<strong>10</strong>244 Uph>(>): Anregung Phase L3<br />
(Uph>(>) Anr L3)<br />
<strong>10</strong>245 Uph>: Zeit T Uph> abgelaufen (T<br />
Uph> Ablauf)<br />
<strong>10</strong>246 Uph>>: Zeit T Uph>> abgelaufen (T<br />
Uph>> Ablauf)<br />
Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 42 2 GA<br />
Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 43 2 GA<br />
Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 44 2 GA<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
<strong>10</strong>247 Uph>(>): Auslösung (Uph>(>) AUS) Spannungsschutz AM * K LED REL 73 47 2 GA<br />
<strong>10</strong>255 Uphph>: Anregung (Uphph> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 55 2 GA<br />
<strong>10</strong>256 Uphph>>: Anregung (Uphph>> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 56 2 GA<br />
<strong>10</strong>257 Uphph>(>): Anregung L1-L2<br />
(Uphph>(>)AnrL12)<br />
<strong>10</strong>258 Uphph>(>): Anregung L2-L3<br />
(Uphph>(>)AnrL23)<br />
<strong>10</strong>259 Uphph>(>): Anregung L3-L1<br />
(Uphph>(>)AnrL31)<br />
<strong>10</strong>260 Uphph>: Zeit T Uphph> abgelaufen (T<br />
Uphph> Ablauf)<br />
<strong>10</strong>261 Uphph>>: Zeit T Uphph>> abgelaufen<br />
(T Uphph>>Ablauf)<br />
<strong>10</strong>262 Uphph>(>): Auslösung (Uphph>(>)<br />
AUS)<br />
Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 57 2 GA<br />
Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 58 2 GA<br />
Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 59 2 GA<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
Spannungsschutz AM * K LED REL 73 62 2 GA<br />
<strong>10</strong>270 3U0>: Anregung (3U0> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 70 2 GA<br />
<strong>10</strong>271 3U0>>: Anregung (3U0>> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 71 2 GA<br />
<strong>10</strong>272 3U0>: Zeit T 3U0> abgelaufen (T<br />
3U0> Ablauf)<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
A-84 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
<strong>10</strong>273 3U0>>: Zeit T 3U0>> abgelaufen (T<br />
3U0>> Ablauf)<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
<strong>10</strong>274 3U0>(>): Auslösung (3U0>(>) AUS) Spannungsschutz AM * K LED REL 73 74 2 GA<br />
<strong>10</strong>280 U1>: Anregung (U1> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 80 2 GA<br />
<strong>10</strong>281 U1>>: Anregung (U1>> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 81 2 GA<br />
<strong>10</strong>282 U1>: Zeit T U1> abgelaufen (T U1><br />
Ablauf)<br />
<strong>10</strong>283 U1>>: Zeit T U1>> abgelaufen (T<br />
U1>> Ablauf)<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
<strong>10</strong>284 U1>(>): Auslösung (U1>(>) AUS) Spannungsschutz AM * K LED REL 73 84 2 GA<br />
<strong>10</strong>290 U2>: Anregung (U2> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 90 2 GA<br />
<strong>10</strong>291 U2>>: Anregung (U2>> Anr) Spannungsschutz AM * K G LED REL 73 91 2 GA<br />
<strong>10</strong>292 U2>: Zeit T U2> abgelaufen (T U2><br />
Ablauf)<br />
<strong>10</strong>293 U2>>: Zeit T U2>> abgelaufen (T<br />
U2>> Ablauf)<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
Spannungsschutz AM * * LED REL<br />
<strong>10</strong>294 U2>(>): Auslösung (U2>(>) AUS) Spannungsschutz AM * K LED REL 73 94 2 GA<br />
<strong>10</strong>300 U1
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
<strong>10</strong>328 UphphTr<br />
Temp.)<br />
Prozessmeldungen EM k g * LED BE REL FS 240 185 1 GA<br />
Abzweig geerdet (Abzw.geerd) Gerät IE * * LED REL<br />
Anstoß Teststörschrieb (Markierung)<br />
(Stw. Start)<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 1polig L1<br />
(PRF LS1 L1)<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 1polig L2<br />
(PRF LS1 L2)<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 1polig L3<br />
(PRF LS1 L3)<br />
AUS/EIN-LS-Prüfung: LS1, 3polig<br />
(PRF LS1 3P)<br />
Entriegelung der MM-Sperre über BE<br />
(EntrMMSp)<br />
Störschreibung IE K G * LED REL<br />
Prüfungen - * *<br />
Prüfungen - * *<br />
Prüfungen - * *<br />
Prüfungen - * *<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
Erder Q8 (Q8 EIN/AUS) Schaltobjekte BR_D<br />
2<br />
k g * REL 240 164 1 GA<br />
Erder Q8 (Q8 EIN/AUS) Schaltobjekte DM k g * BE FS 240 164 1 GA<br />
Hardwaretestmodus (HWTestMod) Gerät IE K G * LED REL<br />
Leistungsschalter Q0 (Q0 EIN/AUS) Schaltobjekte BR_D<br />
12<br />
k g * REL 240 160 1 GA<br />
Leistungsschalter Q0 (Q0 EIN/AUS) Schaltobjekte DM k g * BE FS 240 160 1 GA<br />
A-86 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Informationslisten<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
Lüfter EIN / AUS (Lüfter) Schaltobjekte BR_D<br />
2<br />
k g * REL 240 175 1 GA<br />
Lüfter EIN / AUS (Lüfter) Schaltobjekte DM k g * BE FS 240 175 1 GA<br />
Melde- und Messwertsperre (MM-<br />
Sperre)<br />
Gerät IE K G * LED REL 128 20 1 GA<br />
Parametergruppe A (P-Gruppe A)<br />
Parametergruppe B (P-Gruppe B)<br />
Parametergruppe C (P-Gruppe C)<br />
Parametergruppe D (P-Gruppe D)<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
Parametergruppenumschaltung<br />
IE K G * LED REL 128 23 1 GA<br />
IE K G * LED REL 128 24 1 GA<br />
IE K G * LED REL 128 25 1 GA<br />
IE K G * LED REL 128 26 1 GA<br />
Q2 EIN / AUS (Q2 EIN/AUS) Schaltobjekte BR_D<br />
2<br />
k g * REL 240 162 1 GA<br />
Q2 EIN / AUS (Q2 EIN/AUS) Schaltobjekte DM k g * BE FS 240 162 1 GA<br />
Q9 EIN / AUS (Q9 EIN/AUS) Schaltobjekte BR_D<br />
2<br />
k g * REL 240 163 1 GA<br />
Q9 EIN / AUS (Q9 EIN/AUS) Schaltobjekte DM k g * BE FS 240 163 1 GA<br />
Schalterfall (Schalterf.) Gerät IE * * LED REL<br />
Schalthoheit (Sch.Hoheit)<br />
Schaltmodus Fern (SchModFern)<br />
Schaltmodus Ort (Sch.ModOrt)<br />
Schalthoheit und<br />
Schaltmodus<br />
Schalthoheit und<br />
Schaltmodus<br />
Schalthoheit und<br />
Schaltmodus<br />
ID K G * LED <strong>10</strong>1 85 1 GA<br />
ID K G * LED<br />
ID K G * LED <strong>10</strong>1 86 1 GA<br />
Störung FMS LWL 1 (Stör FMS 1) Gerät AM K G * * LED REL<br />
Störung FMS LWL 2 (Stör FMS 2) Gerät AM K G * * LED REL<br />
Störung Systemschnittstelle (Stör<br />
SysSS)<br />
Protokolle IE k g LED REL<br />
Testbetrieb (Testbetr.) Gerät IE K G * LED REL 128 21 1 GA<br />
Trenner Q1 (Q1 EIN/AUS) Schaltobjekte BR_D<br />
2<br />
k g * REL 240 161 1 GA<br />
Trenner Q1 (Q1 EIN/AUS) Schaltobjekte DM k g * BE FS 240 161 1 GA<br />
Uhrzeitsynchronisierung (Uhr-Sync) Gerät IE_W * * LED REL<br />
Verriegelungsmeldung: Erder Q8-AUS<br />
(Q8-AUS)<br />
Verriegelungsmeldung: Erder Q8-EIN<br />
(Q8-EIN)<br />
Verriegelungsmeldung: LS Q0-AUS<br />
(Q0-AUS)<br />
Verriegelungsmeldung: LS Q0-EIN<br />
(Q0-EIN)<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-87
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion Informationsart<br />
Betriebsmeldung KOM/GEH<br />
Meldespeicher Rangierbarkeit IEC 60870-5-<strong>10</strong>3<br />
Störfallmeldung KOM/GEH<br />
Erdschlußmeldung KOM/<br />
GEH<br />
Störschriebmarke<br />
LED<br />
Binäreingang<br />
Funktionstaste<br />
Relais<br />
Flattersperre<br />
Typ<br />
Informationsnummer<br />
Data Unit<br />
GA-pflichtig<br />
Verriegelungsmeldung: Trenner Q1-<br />
AUS (Q1-AUS)<br />
Verriegelungsmeldung: Trenner Q1-<br />
EIN (Q1-EIN)<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
Schaltobjekte IE * *<br />
A-88 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Messwertliste<br />
A.8 Messwertliste<br />
FNr. Bedeutung Funktion IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Rangierbarkeit<br />
Funktionstyp<br />
Informationsnummer<br />
Kompatibilitaet<br />
Data Unit<br />
Position<br />
CFC<br />
Abzweigsteuerbild<br />
Grundbild<br />
601 Messwert IL1 (IL1 =) Messwerte 128 148 komp 9 1 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 1<br />
602 Messwert IL2 (IL2 =) Messwerte 128 148 komp 9 2 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 2<br />
603 Messwert IL3 (IL3 =) Messwerte 128 148 komp 9 3 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 3<br />
6<strong>10</strong> Messwert 3I0 (3I0 =) Messwerte CFC ASB GB<br />
611 Messwert IEE (empfindlicher Erdstrom) (IEE =) Messwerte CFC ASB GB<br />
612 Messwert IY (Trafo-Sternpunkt) (IY =) Messwerte CFC ASB GB<br />
613 Messwert IP (Parallelleitung) (IP =) Messwerte CFC ASB GB<br />
619 Messwert I1 (Mitsystem) (I1 =) Messwerte CFC ASB GB<br />
620 Messwert I2 (Gegensystem) (I2 =) Messwerte CFC ASB GB<br />
621 Messwert UL1E (UL1E=) Messwerte 128 148 komp 9 4 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 4<br />
622 Messwert UL2E (UL2E=) Messwerte 128 148 komp 9 5 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 5<br />
623 Messwert UL3E (UL3E=) Messwerte 128 148 komp 9 6 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 6<br />
624 Messwert UL12 (UL12=) Messwerte 134 129 priv 9 <strong>10</strong> CFC ASB GB<br />
625 Messwert UL23 (UL23=) Messwerte 134 129 priv 9 11 CFC ASB GB<br />
626 Messwert UL31 (UL31=) Messwerte 134 129 priv 9 12 CFC ASB GB<br />
627 Spannung UE = (Uen =) Messwerte CFC ASB GB<br />
631 Messwert 3U0 (3U0 =) Messwerte CFC ASB GB<br />
632 Messwert U-Sammelschiene (Uss =) Messwerte CFC ASB GB<br />
633 Messwert UX (UX =) Messwerte CFC ASB GB<br />
634 Messwert U1 (Mitsystem) (U1 =) Messwerte CFC ASB GB<br />
635 Messwert U2 (Gegensystem) (U2 =) Messwerte CFC ASB GB<br />
636 Messwert U - Differenz (Leitung-SS) (Udif=) Messwerte 130 1 priv 9 2 CFC ASB GB<br />
638 Messwert U-Sammelschiene (Uss =), wird berechnet,<br />
wenn Messanforderung vorliegt<br />
Messwerte CFC ASB GB<br />
637 Messwert U - Leitung (Ultg=) Messwerte 130 1 priv 9 3 CFC ASB GB<br />
641 Messwert P (Wirkleistung) (P =) Messwerte 128 148 komp 9 7 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 7<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-89
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Rangierbarkeit<br />
Funktionstyp<br />
Informationsnummer<br />
Kompatibilitaet<br />
Data Unit<br />
Position<br />
CFC<br />
Abzweigsteuerbild<br />
Grundbild<br />
642 Messwert Q (Blindleistung) (Q =) Messwerte 128 148 komp 9 8 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 8<br />
643 Messwert cosPHI (Leistungsfaktor) (cosϕ =) Messwerte CFC ASB GB<br />
644 Messwert f (Frequenz) (f =) Messwerte 128 148 komp 9 9 CFC ASB GB<br />
134 129 priv 9 9<br />
645 Messwert S (Scheinleistung) (S =) Messwerte CFC ASB GB<br />
646 Messwert f - Sammelschiene (fss =) Messwerte 130 1 priv 9 4 CFC ASB GB<br />
647 Messwert f - Differenz (fdif=) Messwerte 130 1 priv 9 5 CFC ASB GB<br />
648 Messwert PHI - Differenz (ϕdif=) Messwerte 130 1 priv 9 6 CFC ASB GB<br />
649 Messwert f - Leitung (fltg=) Messwerte 130 1 priv 9 7 CFC ASB GB<br />
833 langfristiger Strommittelwert I1 = (I1dmd =) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
834 Mittelwert P = (Pdmd =) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
835 Mittelwert Q = (Qdmd =) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
836 Mittelwert S = (Sdmd =) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
837 Min. des Mittelwertes von IL1= (IL1dmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
838 Max. des Mittelwertes von IL1= (IL1dmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
839 Min. des Mittelwertes von IL2= (IL2dmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
840 Max. des Mittelwertes von IL2= (IL2dmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
841 Min. des Mittelwertes von IL3= (IL3dmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
842 Max. des Mittelwertes von IL3= (IL3dmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
843 Min. des Mittelwertes von I1= (I1dmin =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
844 Max. des Mittelwertes von I1= (I1dmax =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
845 Min. des Mittelwertes von P= (Pdmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
846 Max. des Mittelwertes von P= (Pdmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
847 Min. des Mittelwertes von Q= (Qdmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
848 Max. des Mittelwertes von Q= (Qdmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
849 Min. des Mittelwertes von S= (Sdmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
850 Max. des Mittelwertes von S= (Sdmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
851 Min. des Stromes der Phase L1= (IL1min=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
852 Max. des Stromes der Phase L1= (IL1max=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
853 Min. des Stromes der Phase L2= (IL2min=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
854 Max. des Stromes der Phase L2= (IL2max=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
855 Min. des Stromes der Phase L3= (IL3min=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
856 Max. des Stromes der Phase L3= (IL3max=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
857 Min. des Strom-Mitsystems I1= (I1min =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
858 Max. des Strom-Mitsystems I1= (I1max =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
A-90 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Messwertliste<br />
FNr. Bedeutung Funktion IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Rangierbarkeit<br />
Funktionstyp<br />
Informationsnummer<br />
Kompatibilitaet<br />
Data Unit<br />
Position<br />
CFC<br />
Abzweigsteuerbild<br />
Grundbild<br />
859 Min. der Spannung L1-E = (UL1Emin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
860 Max. der Spannung L1-E = (UL1Emax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
861 Min. der Spannung L2-E = (UL2Emin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
862 Max. der Spannung L2-E = (UL2Emax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
863 Min. der Spannung L3-E = (UL3Emin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
864 Max. der Spannung L3-E = (UL3Emax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
865 Min. der Spannung L1-L2 = (UL12min=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
867 Max. der Spannung L1-L2 = (UL12max=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
868 Min. der Spannung L2-L3 = (UL23min=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
869 Max. der Spannung L2-L3 = (UL23max=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
870 Min. der Spannung L3-L1 = (UL31min=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
871 Max. der Spannung L3-L1 = (UL31max=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
874 Min. der Spannung U1 = (U1min =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
875 Max. der Spannung U1 = (U1max =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
880 Min. der Scheinleistung S = (Smin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
881 Max. der Scheinleistung S = (Smax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
882 Min. der Frequenz f = (fmin=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
883 Max. der Frequenz f = (fmax=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
963 Langfristiger Strommittelwert L1= (IL1dmd=) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
964 Langfristiger Strommittelwert L2= (IL2dmd=) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
965 Langfristiger Strommittelwert L3= (IL3dmd=) Mittelwerte CFC ASB GB<br />
966 Messwert RL1E (RL1E=) Messwerte CFC ASB GB<br />
967 Messwert RL2E (RL2E=) Messwerte CFC ASB GB<br />
970 Messwert RL3E (RL3E=) Messwerte CFC ASB GB<br />
971 Messwert RL12 (RL12=) Messwerte CFC ASB GB<br />
972 Messwert RL23 (RL23=) Messwerte CFC ASB GB<br />
973 Messwert RL31 (RL31=) Messwerte CFC ASB GB<br />
974 Messwert XL1E (XL1E=) Messwerte CFC ASB GB<br />
975 Messwert XL2E (XL2E=) Messwerte CFC ASB GB<br />
976 Messwert XL3E (XL3E=) Messwerte CFC ASB GB<br />
977 Messwert XL12 (XL12=) Messwerte CFC ASB GB<br />
978 Messwert XL23 (XL23=) Messwerte CFC ASB GB<br />
979 Messwert XL31 (XL31=) Messwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>40 Min. der abgegeb. Wirkleistung P = (PminAbgabe=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>41 Max. der abgegeb. Wirkleistung P = (PmaxAbgabe=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>42 Min. der bezog. Wirkleistung P = (PminBezug =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-91
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Rangierbarkeit<br />
Funktionstyp<br />
Informationsnummer<br />
Kompatibilitaet<br />
Data Unit<br />
Position<br />
CFC<br />
Abzweigsteuerbild<br />
Grundbild<br />
<strong>10</strong>43 Max. der bezog. Wirkleistung P = (PmaxBezug =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>44 Min. der abgegeb. Blindleistung Q = (QminAbgabe=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>45 Max. der abgegeb. Blindleistung Q = (QmaxAbgabe=)<br />
Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>46 Min. der bezog. Blindleistung Q = (QminBezug =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>47 Max. der bezog. Blindleistung Q = (QmaxBezug =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>48 Cos(PHI)min (vorwärts) = (cosϕminPos=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>49 Cos(PHI)max (vorwärts) = (cosϕmaxPos=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>50 Cos(PHI)min (rückwärts) = (cosϕminNeg=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>51 Cos(PHI)max (rückwärts) = (cosϕmaxNeg=) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong>52 Mittelwert der abgegeb. Wirkleistung P = (PdmdAbgabe=)<br />
<strong>10</strong>53 Mittelwert der bezog. Wirkleistung P = (PdmdBezug<br />
=)<br />
<strong>10</strong>54 Mittelwert der abgegeb. Blindleistung Q= (QdmdAbgabe=)<br />
<strong>10</strong>55 Mittelwert der bezog. Blindleistung Q = (QdmdBezug<br />
=)<br />
Mittelwerte CFC ASB GB<br />
Mittelwerte CFC ASB GB<br />
Mittelwerte CFC ASB GB<br />
Mittelwerte CFC ASB GB<br />
7751 WS1 LZ (Signallaufzeit) (WS1 LZ) Statistik CFC GB<br />
7752 WS2 LZ (Signallaufzeit) (WS2 LZ) Statistik CFC GB<br />
7753 WS1Verf/m (Verfügbarkeit) (WS1V/m) Statistik CFC GB<br />
7754 WS1Verf/h (Verfügbarkeit) (WS1V/h) Statistik CFC GB<br />
7755 WS2Verf/m (Verfügbarkeit) (WS2V/m) Statistik CFC GB<br />
7756 WS2Verf/h (Verfügbarkeit) (WS2V/h) Statistik CFC GB<br />
7761 Geräteadresse des 1. Gerätes (Geräte ADR) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
7781 Geräteadresse des 2. Gerätes (Geräte ADR) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
7801 Geräteadresse des 3. Gerätes (Geräte ADR) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
<strong>10</strong><strong>10</strong>2 Min. der Spannung 3U0 = (3U0min =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
<strong>10</strong><strong>10</strong>3 Max. der Spannung 3U0 = (3U0max =) Minimal- und Maximalwerte CFC ASB GB<br />
14000 Meßwert IL1 (primär) (IL1 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14001 Winkel IL1 (ϕIL1 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14002 Meßwert IL2 (primär) (IL2 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14003 Winkel IL2 (ϕIL2 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14004 Meßwert IL3 (primär) (IL3 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
A-92 7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Messwertliste<br />
FNr. Bedeutung Funktion IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Rangierbarkeit<br />
Funktionstyp<br />
Informationsnummer<br />
Kompatibilitaet<br />
Data Unit<br />
Position<br />
CFC<br />
Abzweigsteuerbild<br />
Grundbild<br />
14005 Winkel IL3 (ϕIL3 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
140<strong>10</strong> Meßwert UL1E (primär) (UL1E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14011 Winkel UL1E (ϕUL1E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14012 Meßwert UL2E (primär) (UL2E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14013 Winkel UL2E (ϕUL2E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14014 Meßwert UL3E (primär) (UL3E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14015 Winkel UL3E (ϕUL3E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 1<br />
14020 Meßwert IL1 (primär) (IL1 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14021 Winkel IL1 (ϕIL1 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14022 Meßwert IL2 (primär) (IL2 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14023 Winkel IL2 (ϕIL2 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14024 Meßwert IL3 (primär) (IL3 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14025 Winkel IL3 (ϕIL3 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14030 Meßwert UL1E (primär) (UL1E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14031 Winkel UL1E (ϕUL1E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14032 Meßwert UL2E (primär) (UL2E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14033 Winkel UL2E (ϕUL2E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14034 Meßwert UL3E (primär) (UL3E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14035 Winkel UL3E (ϕUL3E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 2<br />
14040 Meßwert IL1 (primär) (IL1 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14041 Winkel IL1 (ϕIL1 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14042 Meßwert IL2 (primär) (IL2 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14043 Winkel IL2 (ϕIL2 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14044 Meßwert IL3 (primär) (IL3 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
A-93
Anhang<br />
FNr. Bedeutung Funktion IEC 60870-5-<strong>10</strong>3 Rangierbarkeit<br />
Funktionstyp<br />
Informationsnummer<br />
Kompatibilitaet<br />
Data Unit<br />
Position<br />
CFC<br />
Abzweigsteuerbild<br />
Grundbild<br />
14045 Winkel IL3 (ϕIL3 =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14050 Meßwert UL1E (primär) (UL1E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14051 Winkel UL1E (ϕUL1E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14052 Meßwert UL2E (primär) (UL2E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14053 Winkel UL2E (ϕUL2E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14054 Meßwert UL3E (primär) (UL3E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
14055 Winkel UL3E (ϕUL3E =) Konstellationsmesswerte<br />
Gerät 3<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
CFC<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
GB<br />
oberer Grenzwert für I1dmd (I1dmd>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
oberer Grenzwert für IL1dmd (IL1dmd>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
oberer Grenzwert für IL2dmd (IL2dmd>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
oberer Grenzwert für IL3dmd (IL3dmd>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
oberer Grenzwert für Pdmd (|Pdmd|>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
oberer Grenzwert für Qdmd (|Qdmd|>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
oberer Grenzwert für Sdmd (Sdmd>) Grenzwerte für Messwerte CFC<br />
unterer Grenzwert für cos(PHI) (|cosϕ |
Index<br />
Index<br />
Numerics<br />
4-zeiliges Display 4-5<br />
A<br />
Abdeckkappen 2-9<br />
Abhängige Stromstufe<br />
ANSI–Kennlinie <strong>10</strong>-16, <strong>10</strong>-25<br />
IEC–Kennlinie <strong>10</strong>-15, <strong>10</strong>-25<br />
Logarithmisch inverse Kennlinie <strong>10</strong>-16<br />
Ablauf im Befehlspfad 6-293<br />
Ablaufebenen (CFC) 5-35<br />
Anlagendaten 2 6-16<br />
Anlagenverriegelung 5-28<br />
Anwenderdefinierte Grenzwerte<br />
s.a. Benutzerdefinierte Grenzwerte 5-20<br />
Anwenderdefinierte Messwerte<br />
s. Benutzerdefinierte Messwerte 5-20<br />
Arbeitsblatt (CFC) 5-37<br />
Ausgangsmeldung 5-8, 5-17<br />
Auslesen<br />
Bestellbezeichnung 3-4<br />
Rangierungen am Gerät 5-31<br />
Schnittstellenparameter 5-47<br />
Typenbezeichnung 3-4<br />
Zählwerte 7-19<br />
B<br />
Batterie <strong>10</strong>-36<br />
Bedienschnittstelle 1-3, 1-6, 5-45<br />
Befehlsquittierung 6-297<br />
Befehlstypen 6-292<br />
Benutzerdefinierte Grenzwerte 5-20<br />
Benutzerdefinierte Messwerte 5-20<br />
Bestellbezeichnung 3-4, 9-8<br />
Betriebsmessung <strong>10</strong>-35<br />
Binärausgänge 1-3<br />
Binärausgänge als Ziel 5-26<br />
Binärausgänge für Schaltgeräte 5-26<br />
Binäreingänge 1-3<br />
Binäreingänge als Quelle rangieren 5-24<br />
Buchsengehäuse 2-11<br />
C<br />
CFC 5-35<br />
CFC als Quelle 5-26<br />
CFC als Ziel 5-30<br />
D<br />
DCF77 5-48, 5-49<br />
Demontage des Gerätes 9-9<br />
DIGSI® 4 4-12<br />
Doppelbetätigungssperre 5-29<br />
Doppelmeldung 5-8, 5-17<br />
Drahtgebundene serielle Schnittstellen 2-23<br />
E<br />
Eigene Informationen einfügen 5-22<br />
Eingangsmeldung 5-8<br />
Einstellgruppen<br />
Definition 6-13<br />
Kopieren 6-13<br />
Umschaltung 7-34, 8-7<br />
Einzelmeldung 5-17<br />
EMV–Prüfungen <strong>10</strong>-8<br />
Energiezähler 7-19<br />
Entriegelungswerkzeug 2-13<br />
Erdkurzschlussschutz 6-1<strong>10</strong><br />
F<br />
Feldverriegelung 5-28<br />
Flattersperre 5-32<br />
Frontelemente 1-3<br />
Funktionsbausteine (CFC) 5-36<br />
Funktionstasten als Quelle 5-25<br />
Funktionsumfang 5-2<br />
G<br />
Gefahr (Definition) ii<br />
Grenzwerte 6-286<br />
Grenzwertüberwachungen 6-284<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
Index-1
Index<br />
Grundbild 7-13<br />
Gruppen und Informationen löschen 5-23<br />
N<br />
Nachführen 7-50<br />
H<br />
Hilfsadern für Streckenschutz 8-9<br />
Hinweis (Definition) ii<br />
I<br />
Informationen löschen 5-23<br />
Informationseigenschaften 5-16<br />
Interne Einzelmeldung 5-17<br />
IRIG B 5-48, 5-49, 7-30<br />
Isolationsprüfungen <strong>10</strong>-7<br />
P<br />
Parameternamen iii<br />
Parameterzustände iii<br />
Parametrierung 4-4<br />
Parametrierung abschließen 6-4, 6-6<br />
Passwörter 4-31<br />
Profibusverbindung 5-46<br />
Prüfung<br />
Schalten der projektierten Betriebsmittel 8-<br />
56<br />
Pufferbatterie <strong>10</strong>-36<br />
K<br />
Kommunikation 1-6, 4-3<br />
Konformitätserklärung i<br />
Kontrast am Display 3-6<br />
Kontrolle<br />
Bestellbezeichnung 3-3<br />
Schnittstellen 8-25<br />
Kopieren von Einstellgruppen 6-13<br />
L<br />
Lagerung 3-12<br />
Leuchtanzeigen als Ziel 5-29<br />
Leuchtdioden 7-2<br />
Lichtwellenleiteranschlüsse<br />
FC-Stecker 2-14<br />
ST-Stecker 2-13<br />
Lifekontakt 8-<strong>10</strong><br />
M<br />
Markieren 7-54<br />
Meldepuffer als Ziel rangieren 5-29<br />
Meldungen 1-6, 5-8<br />
Messwerte 1-6, <strong>10</strong>-35<br />
Messwertfenster als Ziel rangieren 5-30<br />
MLFB<br />
s. Bestellbezeichnung 3-4, 9-8<br />
Monitorbetrieb 9-7<br />
Q<br />
Qualifiziertes Personal (Definition) iii<br />
R<br />
Rangiermatrix<br />
Informationsgruppen 5-15<br />
Reduktion des Anzeigeumfangs 5-14<br />
Rangierung<br />
Auslesen 5-31<br />
RS 232 2-15<br />
RS 485 2-15<br />
Rücksetzen 7-22<br />
Min/Max–Werte 7-22<br />
Zählwerte 7-22<br />
S<br />
Sammelmeldungen 6-258<br />
Schalten 7-47<br />
Schalterstellung anzeigen 7-47<br />
Schaltfehlerschutz 6-294<br />
Schalthoheit 5-29, 7-54<br />
Schaltmodus 7-56<br />
Schaltprüfung der projektierten Betriebsmittel 8-<br />
56<br />
Schaltrichtungskontrolle 5-28<br />
Schutzblockierung 5-28<br />
Schwing- und Schockbeanspruchung <strong>10</strong>-9<br />
Serielle Schnittstelle am PC 5-44<br />
Index-2<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Index<br />
Serielle Schnittstellen 1-3<br />
Serviceschnittstelle 1-4, 1-6, 5-45<br />
Setzen<br />
Grenzwerte 7-20<br />
Signalübertragungsverfahren 6-81<br />
SIGRA 4 4-12<br />
Spannungsanschlüsse 2-6, 2-7, 2-<strong>10</strong><br />
Spannungsschutz <strong>10</strong>-29<br />
Status setzen 7-51<br />
Steuerung als Ziel rangieren 5-30<br />
Steuerungsmeldungen 7-57<br />
Störfallprotokollierung <strong>10</strong>-36<br />
Störwertdaten 4-4, 7-23<br />
Störwertspeicherung 1-6, <strong>10</strong>-36<br />
Stromanschlüsse 2-7, 2-8<br />
Stromversorgung 1-4<br />
Symbolik in Zeichnungen iii<br />
Synchronisations-Offset 5-50<br />
Systemschnittstelle 1-4, 1-6, 5-46<br />
Z<br />
Zahlenwerte 6-3<br />
Zählwertfenster als Ziel rangieren 5-30<br />
Zeichen-Ruhelage 5-46<br />
Zeitformat 5-51<br />
Zeitsynchronisation 5-48<br />
Zeitsynchronisationsschnittstelle 1-4, 2-15<br />
Zugriffsberechtigungen 4-31<br />
Zulassungen <strong>10</strong>-11<br />
Zusammenbau des Gerätes 9-11<br />
T<br />
Testbetrieb 7-37, 7-39<br />
Textwerte 6-3<br />
Trafostufenmeldung 5-18<br />
Transiente Blockierung 6-<strong>10</strong>2<br />
Typografische Konventionen iii<br />
U<br />
Übertragungssperre 7-38<br />
UL–Zulassung ii<br />
Umschaltung von Einstellgruppen 7-34, 8-7<br />
Unterspannungsschutz 6-214<br />
V<br />
Verbindungsbrücken 2-8<br />
Verriegelungen 7-53<br />
Vorsicht (Definition) ii<br />
W<br />
Warnung (Definition) ii<br />
Wiederanlauf 9-3<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
Index-3
Index<br />
Index-4<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Korrekturen<br />
An<br />
Siemens AG<br />
Abt. PTD PA D DM<br />
D-13623 Berlin<br />
Von<br />
Name:<br />
Firma/Dienststelle:<br />
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und Verbesserungsvorschläge dankbar.<br />
Anschrift:<br />
Telefon: Fax:<br />
Korrekturen/Vorschläge<br />
7SA522 Handbuch<br />
C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2
Technische Änderungen vorbehalten<br />
Siemens Aktiengesellschaft<br />
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und Mitteilung ihres Inhalts nicht gestattet, soweit<br />
nicht ausdrücklich zugestanden. Zuwiderhandlungen verpflichten<br />
zu Schadenersatz. Alle Rechte für den Fall der<br />
Patenterteilung oder GM–Eintragung vorbehalten.<br />
Bestell-Nr.: C53000-G1<strong>10</strong>0-C155-2<br />
Bestellort: LZF Fürth-Bislohe<br />
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