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Ocunet Journal 02/2010

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Eine Kooperation von<br />

Christoffel-Blindenmission<br />

und OcuNet<br />

<strong>Journal</strong><br />

Patientenzeitschrift für gutes Sehen<br />

Ausgabe 2/<strong>2010</strong><br />

Sehqualität nach<br />

Grauer Star-Operation:<br />

Was heute machbar ist<br />

Seite 3<br />

UV-Licht:<br />

Warum die Sonnenbrille wichtig ist<br />

Seite 4<br />

Punctum Plugs:<br />

Kleine Stöpsel gegen trockene Augen<br />

Seite 5<br />

Ab Seite 6<br />

OcuNet<br />

Augenklinik Chiro:<br />

Hilfe, die ankommt


2<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

der Graue Star (Katarakt) zählt zu den häufigsten Augenerkrankungen,<br />

die das Sehen beeinträchtigen. Aus verschiedenen,<br />

meist altersabhängigen Ursachen trübt die klare Linse<br />

des Auges ein und muss durch ein Implantat ersetzt werden.<br />

Doch keine unnötige Sorge. Die Linsenimplantate sind heute<br />

hoch entwickelt und ermöglichen eine sehr gute Sehqualität.<br />

Auf Seite 3 informieren OcuNet Ärzte über verschiedene Linsentypen<br />

und ihre Leistungsmerkmale.<br />

Außerdem haben OcuNet Augenärzte für Sie weitere aktuelle<br />

und interessante Themen aufbereitet. Auf Seite 4 lesen Sie, wie<br />

UV-Licht die Augen schädigt und warum die Sonnenbrille auch<br />

im Winterurlaub ins Reisegepäck gehört.<br />

Auf Seite 5 befassen wir uns unter anderem mit einer Behandlungsoption<br />

bei trockenen Augen.<br />

● OcuNet Praxen<br />

Auf den folgenden Seiten dreht sich – wie immer – alles um die<br />

Augenklinik in Äthiopien. OcuNet und die CBM haben sie gemeinsam<br />

in einer der ärmsten Regionen des Landes ermöglicht.<br />

Inzwischen ist das vierte OP-Team der OcuNet Gruppe vor Ort<br />

gewesen.<br />

Ab Seite 6 erfahren Sie, wie das Team den Klinikbetrieb unterstützen<br />

konnte. Darüber hinaus berichten wir über ein ganz<br />

besonderes Jubiläum und wie die Augenklinik in Chiro zu<br />

diesem Ereignis beigetragen hat.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.<br />

OcuNet Redaktionsteam<br />

Inhalt<br />

OcuNet Zentren<br />

4 6<br />

Die OcuNet Gruppe ist ein bundesweites Netzwerk<br />

von ophthalmologischen Einrichtungen mit der Philosophie<br />

„Qualität im Auge“. 2009 zählte die Gruppe<br />

17 OcuNet Zentren mit insge samt 83 chirurgischen<br />

3 Sehqualität nach Grauer<br />

Star-Operation:<br />

Was heute machbar ist<br />

4 UV-Licht: Warum die<br />

Sonnenbrille wichtig ist<br />

5 Therapie bei fliegenden<br />

Mücken<br />

Punctum Plugs: Kleine Stöpsel<br />

gegen trockene Augen<br />

6 OcuNet Augenklinik Chiro:<br />

Hilfe, die ankommt<br />

7 CBM feiert Jubiläum:<br />

10 Millionen Augen<br />

können wieder sehen<br />

8 Großzügige Spenden<br />

für Chiro<br />

Standorten sowie 461 Ocu­Net­Augenarztpraxen. Die<br />

Einrichtungen arbeiten in den jeweiligen Regionen<br />

eng zusammen, um Patienten insbesondere bei<br />

Augenopera tionen eine nahtlose Behandlungskette<br />

bieten zu können.<br />

Nach einheitlich ho hen Qualitätsstandards führten<br />

sie 2009 über 180.000 Eingriffe am Auge durch.


Sehqualität nach Grauer Star-Operation:<br />

Was heute machbar ist<br />

Rund 650.000 Menschen werden in Deutschland jedes Jahr am Grauen<br />

Star operiert. Wie gut sie nach der Operation wieder sehen können, hängt<br />

auch von der Wahl des Linsenimplantats ab.<br />

3<br />

Die Standardlinse bei Grauer<br />

Star-Operationen ist eine faltbare<br />

Einstärkenlinse, deren Brechkraft<br />

einen Entfernungsbereich – meist<br />

die Fernsicht – korrigiert. Inzwischen<br />

gibt es jedoch eine Reihe<br />

neuer Linsen mit zusätzlichen<br />

Leistungsmerkmalen. Je nach Anspruch<br />

an die Sehqualität können<br />

diese Linsen deutlich mehr Komfort<br />

bieten. Manchmal ermöglichen<br />

sie sogar besseres Sehen als<br />

vor dem Auftreten des Grauen<br />

Stars.<br />

Besseres Kontrastsehen<br />

Asphärische Linsensysteme zeichnen<br />

sich durch ihre spezielle Geometrie<br />

aus. Anders als bei der Standardlinse<br />

ist ihre Oberfläche nicht<br />

gleichmäßig gewölbt, sondern<br />

flacht nach außen ab. Das auftreffende<br />

Licht wird auf diese Weise<br />

präziser gebündelt und auf der<br />

Netzhaut entsteht ein brillanteres<br />

Bild. Das Dämmerungs- und Kontrastsehen<br />

kann deutlich verbessert<br />

werden. Die Linse eignet sich<br />

deshalb besonders für Menschen,<br />

die viel Auto fahren, oder wenn<br />

eine beginnende Netzhauterkrankung<br />

(z.B. AMD) nach der Kataraktoperation<br />

eine Einschränkung in<br />

der Sehschärfe vermuten lässt.<br />

Brillenglas im Auge<br />

Torische Intraokularlinsen sind<br />

eine Option für Patienten mit<br />

Hornhautverkrümmung. Der spezielle<br />

Bri llen glasschliff wird praktisch<br />

in die neuen Linsen integriert.<br />

Exakt im Auge platziert können sie<br />

den Sehfehler meist deutlich besser<br />

korrigieren als eine zusätzliche<br />

Brille.<br />

Nah und fern scharf sehen<br />

Wer sich mit einer Lesebrille nicht<br />

anfreunden kann, findet möglicherweise<br />

in der Multifokallinse<br />

eine Alternative zum herkömmlichen<br />

Implantat. Die Linse produziert<br />

auf der Netzhaut zwei Bilder,<br />

ein scharfes Nah- und ein scharfes<br />

Fernbild. Trotzdem sieht man nicht<br />

doppelt, sondern nutzt zum Beispiel<br />

beim Lesen oder Autofahren<br />

automatisch das passende Bild.<br />

Ähnlich wie bei einer neuen Gleitsichtbrille<br />

kann es allerdings ei nige<br />

Zeit dauern, bis man sich an die<br />

neue Sehfunktion gewöhnt hat.<br />

Doch dass nehmen viele Patienten<br />

gerne in Kauf.<br />

Mit multifunktionellen Linsensystemen<br />

können Augenärzte den<br />

Sehkomfort optimieren.<br />

Gutes Sehen bedeutet Lebensqualität<br />

und spielt für viele Menschen<br />

auch unter beruflichen Aspekten<br />

eine große Rolle, wissen OcuNet<br />

Ärzte. Sie nehmen sich deshalb viel<br />

Zeit, um Patienten individuell zu<br />

beraten und den passenden Linsentyp<br />

zu finden. Wenn bereits eine<br />

Standardlinse implantiert wurde,<br />

besteht manchmal sogar die Möglichkeit,<br />

eine zusätzliche Linse (Addon<br />

Linse) in das Auge einzusetzen.<br />

Nähere Informationen über die<br />

multifunktionalen Linsensysteme<br />

gibt es bei allen OcuNet Ärzten und<br />

unter www.ocunet.de. n<br />

Was ist Grauer Star?<br />

Es ist, als ob man durch eine Milchglasscheibe sieht: Farben werden<br />

grau und Kontraste verschwimmen. Oft kommt eine erhöhte<br />

Blendempfindlichkeit hinzu. Ursache ist eine allmähliche Veränderung<br />

der Augenlinse.<br />

Durch verschiedene,<br />

meist altersbedingte<br />

Ursachen trübt die<br />

eigentlich klare Linse<br />

ein. Mit einer kleinen<br />

Operation kann<br />

der Augenarzt helfen.<br />

Die eigene Linse<br />

wird hierbei durch<br />

ein Implantat ersetzt.


4<br />

UV-Licht: Warum die<br />

Schutzbrille wichtig ist<br />

Sonnenlicht macht gute Laune und bringt Energie. Doch hat sie auch ihre<br />

Schattenseiten.<br />

News<br />

Neue Patientenin<br />

for mation zur AMD<br />

Wie können Augenärzte bei<br />

altersbedingter Makuladegeneration<br />

(AMD) helfen? Welche<br />

Therapien können den<br />

Krankheitsverlauf aufhalten<br />

und welche Rolle spielen dabei<br />

Nahrungsergänzungsmittel?<br />

Antworten auf diese Fragen<br />

geben unsere neuen Patienteninformationen,<br />

die ab sofort<br />

bei allen OcuNet Augenärzten<br />

erhältlich sind. Umfassende<br />

Informationen zur Diagnostik<br />

und Therapie finden Sie außerdem<br />

auf unseren Internetseiten<br />

unter www.ocunet.de n<br />

Intensives UV-Licht kann die Hornhaut<br />

der Augen schädigen. OcuNet­<br />

Ärzte raten deshalb, die Sonnenbrille<br />

nicht nur als modisches<br />

Accessoire, sondern vor allem auch<br />

zum Schutz der Augen einzusetzen.<br />

Direktes Sonnenlicht, das<br />

über Stunden ungefiltert von der<br />

Augenoberfläche absorbiert wird,<br />

kann zu schlimmen Entzündungen<br />

der Hornhaut führen. Das gilt erst<br />

recht, wenn es durch Schnee (insbesondere<br />

in großen Höhen) oder<br />

Wasser stark reflektiert wird. Noch<br />

gefährlicher ist künstliches UV-<br />

Licht. Je nach Wellenlänge reicht<br />

bereits eine Minute, um einen ähnlichen<br />

Schaden auszulösen wie bei<br />

Schweißarbeiten ohne entsprechenden<br />

Lichtschutz.<br />

Schmerzhafte Beschwerden<br />

Deutliches Alarmzeichen ist eine<br />

beidseitige Bindehautreizung, die<br />

etwa vier bis sechs Stunden nach<br />

der Lichtexposition einsetzt. Damit<br />

einher geht in unterschiedlichem<br />

Ausmaß der Zerfall der<br />

oberflächlichen Hornhautschicht.<br />

Die Hornhautoberfläche ist nicht<br />

mehr klar und spiegelnd, sondern<br />

matt und stumpf. Starke Schmerzen,<br />

ein Fremdkörpergefühl, Tränenfluss,<br />

Lidkrampf und -rötung<br />

führen Betroffene spätestens jetzt<br />

zum Augenarzt. Erste Hilfemaßnahme<br />

ist meist ein Lokalanästhetikum,<br />

das in das Auge getropft<br />

wird, um die Beschwerden zu lindern<br />

und um die Untersuchung an<br />

der Spaltlampe zu ermöglichen.<br />

Je nach Befund werden epithelisierende,<br />

vitaminhaltige oder<br />

antibiotische Augensalben verordnet,<br />

in schwereren Fällen auch ein<br />

Verband angelegt.<br />

Auf UV-Filter achten<br />

Oft hat sich das Auge bereits ein<br />

bis zwei Tage nach der Behandlung<br />

wieder regeneriert. Spätschäden<br />

sind zum Glück eher die Ausnahme.<br />

Trotzdem sollte man bei direkter<br />

Sonneneinwirkung eine Sonnenbrille<br />

mit integriertem UV-Filter tragen.<br />

Gläser mit der Kennzeichnung<br />

UV 400 bieten normalerweise auch<br />

im Schnee einen ausreichenden<br />

Schutz vor UV-Strahlen. Außerdem<br />

sollte man auf den Blendschutz<br />

der Gläser achten. Dieser ist in Kategorien<br />

von 0 bis 4 eingeteilt. Je<br />

höher die Kategorie, desto besser<br />

der Blendschutz. Das CE-Zeichen<br />

bietet zusätzlich den Hinweis, dass<br />

die Brille die Sicherheitsanforderungen<br />

der Europäischen Richtlinie<br />

erfüllt. Im Zweifelsfall sollte man<br />

vorhandene Sonnenbrillen besser<br />

austauschen oder den Augenarzt<br />

um Rat fragen. n


Therapie bei fliegenden Mücken<br />

5<br />

Man nennt sie fliegende Mücken (Mouches Volantes) oder Floater.<br />

Gemeint sind kleine Pünktchen, Wolken oder Fäden, die durch das<br />

Sehfeld schweben und manche Menschen zur Verzweiflung bringen.<br />

Fliegende Mücken nimmt fast<br />

jeder Mensch im Laufe seines<br />

Lebens wahr. Ursache für die<br />

Schwebeteilchen sind Trübungen<br />

im gelartigen Glaskörper des Auges.<br />

Sie reduzieren meist nicht die<br />

messbare Sehschärfe, doch können<br />

sie das subjektive Sehempfinden in<br />

sehr unterschiedlichem Maß beeinträchtigen.<br />

Die Bandbreite reicht<br />

von leichten Wahrnehmungsstörungen<br />

bis hin zum erheblichen Leidensdruck.<br />

Einige Patienten berichten,<br />

dass sie den Schwebeteilchen<br />

nachschauen müssen und sich dadurch<br />

nicht auf eine Situation oder<br />

ihr Gegenüber konzentrieren können.<br />

Der Leidensdruck der Betroffenen<br />

kann so groß sein, dass eine<br />

Operation überlegt werden muss.<br />

Ausführliche Gespräche erforderlich<br />

Mit modernen Operationsverfahren<br />

(Pars plana Vitrektomie) können<br />

Glaskörpertrübungen heute erfolgreich<br />

kontrolliert und entfernt werden.<br />

Der Glaskörper wird hierbei<br />

mit den darin befindlichen Schwebeteilchen<br />

durch eine Injektionslösung<br />

ersetzt. Nur ein ausführliches<br />

Gespräch zwischen Patient und<br />

Arzt bringt Klarheit, ob Nutzen und<br />

Glaskörpertrübungen<br />

entstehen<br />

meist durch natürliche Umbauprozesse<br />

im Auge. Da sich der<br />

ursprünglich gelartige Inhalt des Glaskörpers<br />

im Laufe des Lebens immer<br />

mehr verflüssigt, werden die Teilchen<br />

beweglich.<br />

Risiken der Therapie in einem angemessenen<br />

Verhältnis zueinander<br />

stehen. Sprechen Sie die Ärzte<br />

der OcuNet Gruppe an. Sie werden<br />

umfassend über die Möglichkeiten<br />

beraten. n<br />

Punctum Plugs:<br />

Kleine Stöpsel gegen trockene Augen<br />

Trockene Augen, das so genannte<br />

Sicca-Syndrom, zählen in der<br />

Augenarztpraxis zu den häufigsten<br />

Diagnosen. Tränenersatzflüssigkeit<br />

hilft, von manchen<br />

Patienten wird die dauernde<br />

Eingabe aber als lästig empfunden.<br />

Gut zu wissen, dass es eine<br />

Alternative gibt: Punctum Plugs.<br />

Mit Punctum Plugs wird<br />

eines der beiden Tränen -<br />

pünktchen am Augenwinkel<br />

verschlossen. So kann<br />

weniger Tränenflüssigkeit<br />

durch die Nase ablaufen.<br />

Das sind winzige Stöpsel, die der<br />

Augenarzt in das Tränenpünktchen<br />

im inneren Augenwinkel<br />

einsetzt. Auf diese Weise wird<br />

der Abfluss der Tränenflüssigkeit<br />

durch die Nase begrenzt.<br />

Die Hornhaut oberfläche wird<br />

wieder besser befeuchtet.<br />

Typische Symptome – wie brennende,<br />

schmerzende und geschwollene<br />

Augen – lassen nach<br />

oder klingen sogar ganz ab.<br />

Unproblematisch einsetzbar<br />

Die kleinen Silikonstöpsel werden<br />

vom Augenarzt mit einer Pinzette<br />

schmerzfrei in das Tränenpünktchen<br />

eingesetzt und können genauso<br />

unproblematisch wieder<br />

entfernt oder gewechselt werden.<br />

Sie sind sehr gut verträglich und<br />

lösen kein Fremdkörpergefühl<br />

aus. Außerdem sind sie für andere<br />

unsichtbar.<br />

Nähere Informationen erhalten<br />

Sie in allen OcuNet Zentren und<br />

OcuNet Praxen. n


6<br />

OcuNet Augenklinik Chiro:<br />

Hilfe, die ankommt<br />

Der Patientenstrom in der Augenklinik Chiro reißt das ganze Jahr<br />

über nicht ab. Doch wenn die OP-Teams aus Deutschland vor Ort sind,<br />

erscheinen Patienten besonders zahlreich.<br />

Dörfer zurück. Darüber hinaus<br />

konnte aber auch vielen Patienten<br />

mit Augenverletzungen geholfen<br />

werden. „Insbesondere sind mir<br />

hier drei Kinder in Erinnerung, die<br />

sich unter anderem durch Äste<br />

verletzt hatten und nach der Operation<br />

überglücklich waren“, so Dr.<br />

Gerl.<br />

Dr. Kefale bei der Operation. „Der äthiopische Kollege operiert sehr<br />

geschickt“, freut sich Dr. Gerl.<br />

„Viele kommen aus entlegenen<br />

Regionen und haben tagelange<br />

Fußmärsche hinter sich“, sagt<br />

OcuNet Augenarzt Dr. Ralf Gerl. Er<br />

leitete den vierten OP-Einsatz der<br />

OcuNet Gruppe in Äthiopien. Ende<br />

März traf das fünfköpfige Team<br />

in Chiro ein. Zusammen mit dem<br />

äthiopischen Augenoperateur der<br />

Augenklinik Chiro, Dr. Kefale, und<br />

mit Frau Dr. Mulu, einer Mitarbeiterin<br />

der Christoffel-Blindenmission<br />

(CBM), konnte es während<br />

des 14-tägigen Einsatzes rund 150<br />

Patienten am Grauen Star operieren.<br />

Zuvor wurden die Augen der<br />

Patienten mit einem Biometriegerät<br />

vermessen, so dass jedem<br />

Patienten eine für ihn passende<br />

Linse implantiert werden konnte.<br />

Die Patienten, die teilweise<br />

völlig blind die Klinik aufsuchten,<br />

kehrten nach ihrer Operation mit<br />

neuer Lebensfreude wieder in ihre<br />

Der Patientenstrom in Chiro reißt nicht ab.<br />

Fachwissen ist gefragt<br />

Für den langfristigen Erfolg des<br />

Einsatzes ist die Zahl der operierten<br />

Patienten jedoch nicht entscheidend.<br />

Die OcuNet Augenärzte<br />

wollen in Äthiopien vor allem die<br />

augenärztliche Hilfe der Zukunft<br />

sichern. Ziel ist es, die äthiopischen<br />

Kollegen und die gesamte Augenklinik<br />

medizinisch und organisatorisch<br />

voranzubringen, damit sie<br />

langfristig unabhängig von deutscher<br />

Hilfe wird. Neben der augenärztlichen<br />

Arbeit von Dr. Ralf Gerl


Das Team aus<br />

Deutschland<br />

unter anderem<br />

mit Dr. Kefale<br />

(Mitte).<br />

7<br />

aus dem OcuNet Zentrum Ahaus/<br />

Essen/Raesfeld und Dr. Ludwig<br />

Krabbe aus der Gemeinschaftspraxis<br />

Gronau-Vreden trug dazu auch<br />

die technische und logistische Unterstützung<br />

durch OP-Schwester<br />

Angelika Epping und Medizintechnik-Ingenieur<br />

Matthias Müller ihren<br />

Teil bei.<br />

Viele medizintechnische Geräte,<br />

aber auch Steckdosen wurden<br />

durch Matthias Müller in Gang gesetzt<br />

oder repariert. Angelika Epping<br />

wies die äthiopischen Mitarbeiter<br />

der Klinik in den Gebrauch<br />

der OP-Materialien und eines neuen<br />

Sterilisators ein. Die Freude der<br />

Menschen über die Unterstützung<br />

war überwältigend und hat das<br />

Ahauser Team für alle Mühsal des<br />

Einsatzes mehr als entschädigt.<br />

Am letzten Arbeitstag wurde ihm<br />

eine besondere Ehre zuteil, als es<br />

gemeinsam mit allen Mitarbeitern<br />

der Augenklinik und dem Management<br />

des benachbarten General<br />

Hospitals eine ortsübliche traditionelle<br />

Kaffeezeremonie miterleben<br />

durfte. „Wir sind glücklich und<br />

dankbar, zwei Wochen willkommene<br />

Gäste der Augenklinik Chiro<br />

in Äthiopien gewesen zu sein“,<br />

sagt Dr. Gerl. n<br />

CBM feiert besonderes Jubiläum:<br />

10 Millionen Augen können wieder sehen<br />

1966 unterstützte die Christoffel-Blindenmission (CBM) in Afghanistan die erste<br />

Operation des Grauen Stars. Tausende Hilfsprojekte für blinde und anders<br />

behinderte Menschen wurden seither in Entwicklungsländern initiiert und unterstützt. In diesem Herbst<br />

feiert die CBM ein ganz besonderes Jubiläum: Die 10.000.000ste Grauer Star-Operation. Das sind 10 Millionen<br />

Augen, die meist nach Jahren völliger Blindheit wieder sehen können. Eine über wältigende Leistung,<br />

zu der auch die OcuNet Augenklinik in Chiro ihren Teil beigetragen hat.<br />

Foto: CBM/Hartung<br />

Vor etwa zwei Jahren wurde die<br />

Augenklinik als gemeinsames<br />

Projekt der OcuNet Gruppe und<br />

CBM in Chiro eröffnet. „In der Region<br />

ist sie für rund 3 Millionen<br />

Menschen die einzig erreichbare<br />

Augenklinik“, sagen Prof. Sachsenweger<br />

und Dr. Kölbl aus Landshut.<br />

Gemeinsam mit den OcuNet<br />

Kollegen haben sie unermüdlich<br />

Tigist aus Äthiopien wurde in der Augenklinik<br />

in Debre Markos behandelt.<br />

Sie zählt zu den vielen Patienten,<br />

die in CBM-Projekten erfolgreich am<br />

Grauen Star operiert worden sind.<br />

Spenden gesammelt, um den Bau<br />

der Klinik zu finanzieren und die<br />

dringend benötigte medizinische<br />

Hilfe zu leisten. Dr. Kefale, der äthiopische<br />

Arzt der Klinik, berichtet,<br />

dass in der Region etwa 50.000<br />

Menschen erblindet sind, die meisten<br />

am Grauen Star. In mehreren<br />

Operationseinsätzen der OcuNet<br />

Augenärzte und mit Hilfe von Dr.<br />

Kefale, der die Klinik laufend betreut,<br />

konnte inzwischen vielen<br />

Patienten geholfen werden. n


8<br />

Großzügige Spenden für Chiro<br />

Jeder Euro, der bislang für den<br />

Aufbau, die Einrichtung und den<br />

laufenden Betrieb der Augenklinik<br />

Chiro benötigt wurde, ist ein gespendeter<br />

Euro. Insgesamt sind es<br />

bereits weit über 300.000 Euro, die<br />

von Ärzten, Mitarbeitern, Patienten<br />

und Freunden der OcuNet Zentren<br />

durch teils aufwendige Aktionen<br />

zusammengetragen wurden. So<br />

wurde der OP-Einsatz des Ahauser-Teams<br />

unter anderem durch<br />

ein Benefizkonzert von Jean Claude<br />

Seferian finanziert. Im OcuNet<br />

Zentrum ARTEMIS-Gruppe kamen<br />

bei den Feierlichkeiten zum 10-jährigen<br />

Jubiläum großzügige Spenden<br />

zusammen.<br />

Bei den Feierlichkeiten<br />

anlässlich des 10-jährigen<br />

Jubiläums des OcuNet Zentrums<br />

ARTEMIS-Gruppe wurde für<br />

Chiro gespendet.<br />

Hinzu kommen zahlreiche Sachspenden<br />

wie zum Beispiel die Ausrüstung<br />

für eine Optikerwerkstatt.<br />

Wie immer an dieser Stelle möchte<br />

sich das gesamte Chiro-Team herzlich<br />

für diesen Einsatz bedanken<br />

und Sie, liebe Leser, bitten, die Klinik<br />

auch weiterhin zu unterstützen.<br />

Unterstützen Sie unsere Klinik bitte auch weiterhin. Jeder Betrag zählt! Unter dem Kennwort „OcuNet<br />

Klinik in Chiro“ an die CBM überwiesen, wird Ihre Spende direkt unserem Klinikprojekt zugeführt. In der<br />

Mitte des Heftes finden Sie einen fertigen Überweisungsträger, der gleichzeitig als Spendenquittung gilt.<br />

Alternativ richten Sie Ihre Spende an:<br />

Christoffel-Blindenmission e.V.<br />

Kontonummer 2<strong>02</strong>0<br />

Bankleitzahl: 370 205 00<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

Kennwort: OcuNet-Klinik in Chiro<br />

OcuNet – Patientenzeitschrift für gutes Sehen<br />

Herausgeber<br />

OcuNet GmbH & Co. KG<br />

Friedrichstraße 47 – 4<strong>02</strong>17 Düsseldorf<br />

www.ocunet.de<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts ist<br />

OcuNet GmbH & Co. KG – Düsseldorf<br />

CBM<br />

Christoffel-Blindenmission e.V.<br />

Nibelungenstraße 124<br />

64625 Bensheim<br />

www.cbm.de<br />

Redaktion<br />

Medical Consulting Group – Düsseldorf<br />

Grafik & Satz<br />

PLATEN grafik.design.print&online – Düsseldorf<br />

Produktion<br />

PMS Print und Medien Service – Alsdorf

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