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Ausgabe 6 - in der Altstädter Nicolaikirche

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Seite 21<br />

Benefizkonzert<br />

für Lambarene<br />

Der 27. Februar 1910 war e<strong>in</strong> großer Tag für<br />

unsere Geme<strong>in</strong>de, denn nachmittags wurde die neue<br />

Orgel e<strong>in</strong>geweiht.<br />

Dieses Instrument wurde von <strong>der</strong> Orgelbaufirma Dalste<strong>in</strong><br />

und Haerpfer nach Plänen und unter <strong>der</strong> Aufsicht<br />

von Albert Schweitzer, <strong>der</strong> hier se<strong>in</strong>e Vorstellungen<br />

e<strong>in</strong>er Reform des Orgelbaus praktisch umsetzten<br />

konnte, gebaut.<br />

Ihm zur Seite stand e<strong>in</strong>e Orgelbaukommission – bestehend<br />

aus zwei Pastoren, Stadtrat Kisker, Professor<br />

Lamp<strong>in</strong>g und dem damaligen Altstadt-Organisten<br />

Paul Teichfischer – die ganz den Vorschlägen Albert<br />

Schweitzers folgte. Albert Schweitzer ließ es sich nicht<br />

nehmen, selber das E<strong>in</strong>weihungskonzert zu bestreiten;<br />

er spielte am Tage nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weihung u. a.<br />

Praeludium und Fuge G-Dur und weitere Werke von<br />

Johann Sebastian Bach, sowie die 6. Orgelsonate <strong>in</strong><br />

d-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy.<br />

Die neue Orgel erweckte weit über Bielefeld h<strong>in</strong>aus,<br />

großes Interesse und lockte zahlreiche, damals<br />

<strong>in</strong>ternational bekannte Organisten, wie Karl Straube<br />

(Leipzig), Artur Egedi (Berl<strong>in</strong>) und Gerard Bunk (Dortmund)<br />

zu Orgelkonzerten auf dem Instrument. Auch<br />

Albert Schweitzer ließ sich noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Bielefeld<br />

auf „se<strong>in</strong>er“ Orgel hören. Dieses Konzert fand am 18.<br />

November 1928 „unter gütiger Mitwirkung des gemischten<br />

Bielefel<strong>der</strong> Doppelquartetts“ (Leitung: Paul<br />

Teichfischer“, statt.<br />

Auf dem Programm standen vorwiegend Werke von<br />

Johann Sebastian Bach (Praeludium und Fuge h-Moll,<br />

Fugen <strong>in</strong> g-Moll und c-Moll, sowie vier Choralvorspiele,<br />

zu denen <strong>der</strong> Chor jeweils drei Strophen des entsprechenden<br />

Liedes sang) und Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy (Sonate Nr. 6 „Vater unser im Himmelreich).<br />

Genau dieses Programm wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Altstädter</strong> <strong>Nicolaikirche</strong><br />

am Sonntag, dem 29. September, um<br />

17 Uhr, wie<strong>der</strong> zu hören se<strong>in</strong>.<br />

Hartmut Sturm wird die Orgelwerke spielen und<br />

<strong>der</strong> Chor „DIE KLEINE KANTOREI“ die dazu entsprechenden<br />

Choräle s<strong>in</strong>gen. Der Erlös dieses<br />

Konzertes wird <strong>der</strong> Lambarene Stiftung zugutekommen<br />

und ist neben dem Gedenken Albert<br />

Schweitzers auch e<strong>in</strong>e Hommage an die 1910<br />

gebaute Orgel, die lei<strong>der</strong> 1944, wie unsere Kirche<br />

auch, völlig zerstört wurde.<br />

Hartmut Sturm

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