Ausgabe 6 - in der Altstädter Nicolaikirche
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Seite 31<br />
Bericht zur Kreissynode 2013<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Lage <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />
Dieser Bericht über die Jahre 2011/12 zur Kreissynode<br />
2013 knüpft an den letzten Bericht über die<br />
Jahre 2009/10 an. In <strong>der</strong> Fortschreibung soll über<br />
Ergebnisse und Konsequenzen berichtet werden,<br />
die sich <strong>in</strong> den Berichtsjahren ergaben und auswirkten.<br />
Erfreulichen Ergebnissen und Entwicklungen stehen<br />
unglaubliche Erfahrungen bei strukturellen<br />
<strong>in</strong>nerkirchlichen Gegebenheiten und im Umgang<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gegenüber. Wir s<strong>in</strong>d dabei gewiss<br />
nicht die e<strong>in</strong>zige Geme<strong>in</strong>de, die unter diesen<br />
Umständen leidet. Wir s<strong>in</strong>d aber erstaunt, wie viel<br />
Resignation zum Beispiel <strong>in</strong>nerhalb des Kirchenkreises<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> synodalen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung um<br />
wichtige Sachfragen zutage tritt.<br />
Das Jahr 2011 markierte das Gedenken an 775<br />
Jahre Selbständigkeit <strong>der</strong> <strong>Altstädter</strong>-Nicolai Kirchengeme<strong>in</strong>de.<br />
Dieses „kle<strong>in</strong>e“ Jubiläum wurde <strong>in</strong><br />
würdigem Rahmen begangen, entsprechend den<br />
Möglichkeiten, die trotz <strong>der</strong> tiefen E<strong>in</strong>schnitte auf<br />
vielen Gebieten des geme<strong>in</strong>dlichen Lebens seit<br />
dem 750 jährigen Jubiläum 1986 übrig geblieben<br />
s<strong>in</strong>d. Dazu wurde bereits im vorangegangenen<br />
Bericht festgestellt, dass die allgeme<strong>in</strong>e Entwicklung<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> evangelischen Kirche <strong>in</strong> Westfalen und<br />
speziell im Kirchenkreis Bielefeld - auch gnädig<br />
als Reformprozess o<strong>der</strong> gar als „Konzentrationsbemühung“<br />
bezeichnet – unsere Geme<strong>in</strong>de als<br />
Geme<strong>in</strong>de <strong>der</strong> „Kirche mitten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt“ voll<br />
und beson<strong>der</strong>s schmerzlich trifft. Die Nivellierungspolitik,<br />
obwohl sie vorgibt, die Zukunft von<br />
Geme<strong>in</strong>den und Kirche zu sichern, lässt Kirche vor<br />
Ort schrumpfen und erreicht das Gegenteil von<br />
Zukunftssicherung. Im Gegensatz dazu gehen<br />
von profilierten Geme<strong>in</strong>den mit ureigener Identität<br />
Impulse aus, von denen alle profitieren.<br />
An <strong>der</strong> grundsätzlichen Situation hat sich <strong>in</strong> den<br />
letzten Berichtsjahren nichts wesentlich verän<strong>der</strong>t:<br />
Altstadt-Nicolai ist e<strong>in</strong>erseits als „Kirche mitten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt“ im beson<strong>der</strong>en Blickpunkt <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit, mit beson<strong>der</strong>en Erwartungen und<br />
Verpflichtungen aber auch e<strong>in</strong>maligen Chancen<br />
und Verantwortung für <strong>der</strong>en Nutzung, wahrgenommen<br />
durch e<strong>in</strong>e verfasste StadtKirchenArbeit<br />
und konzeptionell getragen von e<strong>in</strong>er halben<br />
Geme<strong>in</strong>depfarrstelle. Sie ist andrerseits Geme<strong>in</strong>dekirche<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er durch Hauptverkehrsa<strong>der</strong>n geteilten<br />
Stadtregion mit hoher Fluktuation junger<br />
Menschen und vielen alten Menschen und trotzdem<br />
nur leichtem Negativsaldo bei den Mitglie<strong>der</strong>zahlen.<br />
Bei mehr als 3000 Geme<strong>in</strong>deglie<strong>der</strong>n ist dafür<br />
e<strong>in</strong>e volle Pfarrstelle erfor<strong>der</strong>lich, die seit <strong>der</strong><br />
Amtsnie<strong>der</strong>legung / -entb<strong>in</strong>dung von Pfarrer<strong>in</strong><br />
Heger im Frühjahr 2009 - selbst mit verr<strong>in</strong>gertem<br />
Dienstumfang zur Unterstützung des verbliebenen<br />
Pfarrers - verweigert wird. Die <strong>in</strong> diesem<br />
Zusammenhang geführte gerichtliche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit <strong>der</strong> Landeskirche konnte bisher<br />
nicht abgeschlossen werden; <strong>in</strong> ihrem Verlauf<br />
wurde e<strong>in</strong> schwerwiegen<strong>der</strong> Verfassungsverstoß<br />
im kirchlichen Entscheidungsprozess deutlich.<br />
E<strong>in</strong> Umdenken lässt sich trotzdem bei den mit<br />
<strong>der</strong> Angelegenheit Befassten bisher lei<strong>der</strong> nicht<br />
erkennen.<br />
Umso mehr war im Berichtszeitraum wie<strong>der</strong>um<br />
<strong>der</strong> unermüdliche E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> verbliebenen<br />
hauptamtlichen und die Treue und Hilfsbereitschaft<br />
<strong>der</strong> ehrenamtlichen Mitarbeiter sowie<br />
nicht zuletzt die Hilfe von außen gefor<strong>der</strong>t. Dafür<br />
ist allen herzlich zu danken.<br />
Mit großer Dankbarkeit gedenken wir an dieser<br />
Stelle unserer ehemaligen Küster<strong>in</strong>, Frau Ingrid<br />
Krüger, die im Mai 2012 lei<strong>der</strong> verstorben ist. Sie<br />
fehlt uns sehr. Den Mitarbeitern <strong>der</strong> kreiskirchli-