Folien Berthold, QM - Hochschulkurs
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Qualitätsmanagement in Hochschulen –<br />
Ansätze und Instrumente<br />
Dr. Christian <strong>Berthold</strong>
Begriff Qualitätsmanagement<br />
?Wissen, was die Qualität ist…<br />
EN ISO 8402: Definition Qualität: „Gesamtheit von Merkmalen (und<br />
Merkmalswerten) einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte<br />
und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.<br />
?Qualitätsziele festlegen<br />
?Strukturqualität (z. B. Ausstattung, Lehrkompetenz)<br />
?Prozessqualität (z. B. Studienorganisation, Vorlesungsangebot<br />
?Ergebnisqualität (z. B. Berufsbefähigung, Rankingposition)<br />
?Wissen wie die Qualität ist …<br />
?Analyseinstrumente zur Messung der Qualität<br />
?Bewertung des Erfolgs<br />
?Qualität sichern und verbessern<br />
?Strukturen und Prozesse zur Qualitätsverbesserung etablieren<br />
?Anreize schaffen, Zielvereinbarungen abschließen<br />
?Regelkreis schließen<br />
2
Begriff Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsmanagement<br />
nach EN ISO 8402:<br />
alle Tätigkeiten des<br />
Gesamtmanagements, die im<br />
Rahmen des <strong>QM</strong>-Systems die<br />
Qualitätspolitik, die Ziele und<br />
Verantwortungen festlegen sowie<br />
diese durch Mittel wie<br />
Qualitätsplanung,<br />
Qualitätssicherung/<strong>QM</strong>-Darlegung<br />
und Qualitätsverbesserung<br />
verwirklichen<br />
?Qualitätsziele für einzelne Leistungsbereiche festlegen<br />
?Kriterien für die Beurteilung des Erfolgs festlegen<br />
?Instrumente auswählen<br />
?Erfolg der <strong>QM</strong>-Maßnahmen verfolgen<br />
3
Bekannte Ansätze und Instrumente<br />
? Adaptionen aus der Wirtschaft<br />
?T<strong>QM</strong>, EF<strong>QM</strong><br />
?Beispiele<br />
?ISO 9000<br />
? Entwicklung hochschulspezifischer Instrumente<br />
?Evaluation, „peer reviews“, Akkreditierung etc.<br />
4
Gliederung<br />
? Adaptionen aus der Wirtschaft<br />
?T<strong>QM</strong>, EF<strong>QM</strong><br />
?Beispiele<br />
?ISO 9000<br />
? Entwicklung hochschulspezifischer Instrumente<br />
?Evaluation, „peer reviews“, Akkreditierung etc.<br />
5
T<strong>QM</strong><br />
? hervorgegangen aus den Qualitätszirkeln der 70er<br />
Jahre<br />
? in den 90er Jahren als westlicher Gegenoffensive<br />
gegen die Erfolge Japans<br />
? kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) und<br />
Kaizen<br />
? Maßstäbe für Qualitätsmanagement im Unternehmen<br />
? umfassende Qualitätsverbesserung unter<br />
Einbeziehung…<br />
? sämtliche Prozesse<br />
? Perspektiven aller wesentlichen Interessenträger<br />
? vielfältige Ausformungen und Ansätze<br />
6
EF<strong>QM</strong><br />
?EF<strong>QM</strong> ist eine Ausprägung von T<strong>QM</strong><br />
?European Foundation of <strong>QM</strong><br />
?Zusammenschluss von 14 europäischen<br />
Unternehmen<br />
?Reaktion auf Globalisierung und<br />
verschärften Wettbewerb<br />
?vergibt jährlich den EQA<br />
? … nicht Qualität kontrollieren…<br />
? … sondern schaffen<br />
7
T<strong>QM</strong>: 3 Erfolgskriterien (3 Cs)<br />
?Commitment<br />
? beständige Unterstützung durch Führungskräfte<br />
? langfristige Perspektive akzeptieren<br />
? Grundverständnis erzeugen<br />
?Culture<br />
? alltägliche Arbeit an der Q-Verbesserung<br />
? Bereitschaft zur Veränderung<br />
? Ausrichtung auf Kunden (interne wie externe)<br />
?Cost<br />
? Vermeidung von Ineffizienz und Verschwendung<br />
8
SixSigma<br />
?neueste Entwicklung (Motorola)<br />
?Sigma = Standardabweichung<br />
?SixSigma: geringer fehlerhafter Output<br />
?Übersetzung von Leistungen und<br />
Kundenerwartungen in zu kontrollierende<br />
Kennzahlen<br />
?in der Automobilbranche bereits<br />
Voraussetzung auf Aufträge<br />
9
T<strong>QM</strong>:<br />
Total Quality Management<br />
T<strong>QM</strong>-Regelkreis:<br />
10
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1a<br />
?Qualitätsreise der FH Regensburg<br />
?Warum?<br />
? neues Hochschulgesetz 1998<br />
? neue FH in Bayern<br />
? stärkerer Wettbewerb der Hochschularten<br />
? stärkerer Wettbewerb der Bildungssysteme<br />
? stärkerer Wettbewerb der FHs<br />
? Anstoß von Industriepartnern<br />
? aufgeschlossene Hochschulleitung<br />
? experimentierfreudiger <strong>QM</strong>-Beauftragte<br />
11
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1b<br />
Ein Stück Theorie – EF<strong>QM</strong> Excellence Model<br />
12
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1c<br />
EF<strong>QM</strong> Excellence Model: Wie es die FH Regensburg sieht<br />
13
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1d /<br />
typische Fragen<br />
?Wie messen wir unseren Erfolg?<br />
?Was bedeutet Qualität für uns?<br />
?Wer sind unsere Kunden?<br />
?Wer sind unsere Mitarbeiter/innen?<br />
?Welches sind unsere Prozesse?<br />
?Wie detailliert sollen die Prozesse<br />
strukturiert werden?<br />
?Was heißt Führung bei uns?<br />
?Wer sind die Führungskräfte?<br />
14
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1d /<br />
typische Antworten<br />
?Kunden: Studierende, Unternehmen,<br />
Arbeitgeber, Land etc.<br />
?Führungskräfte: Hochschulleitung,<br />
Funktionsträger, Dezernenten,<br />
Professor/innen<br />
?Interessenpartner: Schulen, Ministerien,<br />
Studierende<br />
15
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1d /<br />
Daten / Fakten - Kennzahlen<br />
?finanzielle Ergebnisse: Etatzuweisung, Land,<br />
Drittmittel….<br />
?nicht-finanzielle Ergebnisse (Marktanteile):<br />
Bewerberzahlen, Anfängerzahlen,<br />
Absolventenzahlen (jeweils in Relation)<br />
?Interessenpartner: Schulen, Ministerium,<br />
Studierende…<br />
16
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1d<br />
17
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1 /<br />
bisherige Ergebnisse<br />
? Forschungsbericht<br />
? Intranet<br />
? neue Website<br />
? Bewusstseinswandel<br />
? verbesserte<br />
Kommunikation<br />
Verwaltung / FB<br />
? engere Zusammenarbeit<br />
zwischen FBen<br />
? höhere Sensibilität und<br />
Offenheit der HL<br />
? Abschlussfeiern mit<br />
Zeugnisübergabe<br />
? Verbesserung der<br />
Ausstattung<br />
? …<br />
18
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1 /<br />
Fragen der Prozessgestaltung<br />
?Gefahr der Unverbindlichkeit bei Bottomup-<br />
Ansatz<br />
?Freiheit als Motivation<br />
?alle Bereiche einbeziehen<br />
?<strong>QM</strong> ist Sache der Fachbereiche<br />
?umfassendes System 'aus einem Guss' im<br />
Top-down-Ansatz<br />
?Widerstände gegen zentrales Vorgehen<br />
?aktive Mitwirkung Hochschulleitung<br />
19
EF<strong>QM</strong> Beispiel 1 /<br />
Resümee<br />
? T<strong>QM</strong> ist auch an<br />
Hochschulen<br />
realisierbar.<br />
? EF<strong>QM</strong> ist eine sinnvolle<br />
Integrationsbasis.<br />
? Weiche Faktoren sind<br />
zentrale Formalia eher<br />
Nebensache.<br />
? T<strong>QM</strong> wirkt langfristig,<br />
evolutionär.<br />
? Das wichtigste sind die<br />
Menschen.<br />
? T<strong>QM</strong> ist kein Projekt,<br />
sondern ein dauernder<br />
Prozess.<br />
? umfassendes System 'aus<br />
einem Guss' im Top- down-<br />
Ansatz<br />
? Widerstände gegen<br />
zentrales Vorgehen<br />
? aktive Mitwirkung<br />
Hochschulleitung<br />
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Gliederung<br />
? Adaptionen aus der Wirtschaft<br />
?T<strong>QM</strong>, EF<strong>QM</strong><br />
?Beispiele<br />
?ISO 9000<br />
? Entwicklung hochschulspezifischer Instrumente<br />
?Evaluation, „peer reviews“, Akkreditierung etc.<br />
21
EN ISO 9000 ff Ansatz<br />
? entwickelt von der International Organization for<br />
Standardization<br />
? 1947 gegründet<br />
? 120 Mitgliedsstaaten (organisiert in nationalen Komitees)<br />
? Heute sind ca. 760 900 Organisationen in 154<br />
Ländern ISO 9000ff. zertifiziert.<br />
? generisches Managementsystem: anwendbar auf<br />
alle Bereiche und Arten von Organisationen<br />
? basiert auf 8 Fundamentalprinzipien:<br />
22
ISO 9000ff.<br />
? Ziel: Verbesserung der Leistung und<br />
Standardisierung von Qualität im<br />
? „business-to-business“- Kontakt<br />
? „business-to-customer“- Kontakt<br />
? Schaffung eines verlässlichen internationalen<br />
Handlungsrahmens<br />
? Standardisierung von Prozess-, Produktions- und<br />
Handlungsroutinen<br />
? soll technische/mechanische Grundlage für<br />
Gewährleistung von Qualität geben<br />
23
ISO 9000ff.<br />
? Fixierung von Prozess- und Handlungsroutinen in<br />
? Qualitätsmanagement-Handbücher<br />
? Verfahrensanleitungen<br />
? Arbeitsanweisungen<br />
? ausführliche Dokumentationen<br />
? Zertifizierung nach erfolgreichem Audit<br />
? Gehalt und Konsistenz der Handbücher<br />
? Einhaltung der Qualitätsdokumente der ISO<br />
? ISO und T<strong>QM</strong>/EF<strong>QM</strong><br />
? ISO: eher technische Grundlage<br />
? T<strong>QM</strong>/EF<strong>QM</strong>: Management- und Führungsstil<br />
? ISO an HS<br />
? eher Fachbereiche<br />
? z.B. ILR TU Braunschweig<br />
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Gliederung<br />
? Adaptionen aus der Wirtschaft<br />
?T<strong>QM</strong>, EF<strong>QM</strong><br />
?Beispiele<br />
?ISO 9000<br />
? Entwicklung hochschulspezifischer Instrumente<br />
?Evaluation, „peer reviews“, Akkreditierung etc.<br />
25
Evaluation (1)<br />
seit Anfang der 90er Jahre<br />
?eigentlich auch adaptiert<br />
?aus nicht Profit-orientierten gesellschaftlichen<br />
Bereichen<br />
?Krankenhaus, VHS, Verwaltung etc.<br />
?Anspruch auf Bereichs-adäquate Analyse<br />
?Perspektiven aller wesentlichen Interessenträger<br />
?steht mittlerweile in den meisten<br />
Landesgesetzen<br />
26
Evaluation (2)<br />
? Nordverbund<br />
? Zusammenschluss norddeutscher Universitäten<br />
? Bemüht sich seit 10 Jahren um Weiterentwicklung des<br />
Instruments<br />
? mehrstufiges Verfahren<br />
?Selbstreport<br />
?Begehung durch „peer groups“<br />
?Bericht (mit Empfehlungen)<br />
?Auswertungskonferenz<br />
?Zielvereinbarungen mit HL<br />
?„follow-up“<br />
? jeweils eine Fächergruppe<br />
? zunächst Konzentration auf Lehre (= methodische Schwäche)<br />
27
Evaluationspflicht<br />
?verpflichten die Hochschulen<br />
?gesetzliche Auflage<br />
?meist ist Lehrveranstaltungsbewertung<br />
gemeint<br />
?i. d. R. Verpflichtung zur Evaluationssatzung<br />
?z. T. durch Agenturen ZeVA (NS) und EvalAG<br />
(B-W)<br />
?in Niedersachsen auch Pflicht zur<br />
Forschungsevaluation durch Wiss.<br />
Kommission<br />
28
Niedersachsen / Gesamtkonzept (1)<br />
?Evaluation aller Fächer durch ZeVA<br />
?zweistufig<br />
?„peer review“<br />
?Lehre<br />
?wissenschaftliche Kommission<br />
?zweistufig<br />
?„peer review“<br />
?Forschung<br />
29
Niedersachsen / Gesamtkonzept (2)<br />
?Probleme<br />
?Zyklen<br />
?Verhältnis Forschung - Lehre<br />
?Pflichtaufgabe<br />
?lästige Hausaufgabe<br />
?großer Aufwand<br />
?erkennbarer Nutzen<br />
?Kontrollaspekt<br />
?demotivierend<br />
?Konsequenzen<br />
?selten<br />
?im Zweifel methodisch bedenklich<br />
30
Akkreditierungen 1<br />
?in Deutschland eigentlich staatlich<br />
?anlässlich BMS umgestellt<br />
?jedes Programm<br />
?zweistufig<br />
?Ziel: TÜV (Standardanforderungen)<br />
?Reakkreditierungen<br />
31
Akkreditierung 2<br />
?Akkreditierungsrat<br />
?setzt Regeln und Standards<br />
?akkreditiert Agenturen<br />
?überwacht Verfahren<br />
?mehrere Agenturen<br />
?wettbewerblich (?)<br />
?freie Wahl für die HS<br />
32
Akkreditierung 3<br />
?Probleme<br />
?Wegfall staatlicher Genehmigung<br />
?Quantitäten<br />
?Einheitlichkeit der Maßstäbe<br />
?Abgrenzung zu Evaluation<br />
?Abgrenzung zu institutioneller Akkreditierung<br />
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Probleme Evaluation und QS –<br />
Resümee<br />
?es gibt vielfältige Instrumente, aber wenig<br />
Konsequenzen<br />
?die Instrumente haben ihre Schwächen<br />
?Lehrveranstaltungsbewertung wird<br />
überbetont<br />
?Evaluation ist nicht gleich <strong>QM</strong><br />
?bisher werden die Qualitäten nur indirekt<br />
ermittelt<br />
?Kontrolle wird oft überbetont<br />
34