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Presseheft - Central Film

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Von alledem weiß Harry nichts. Als er spätabends das Wochenendhäuschen betritt, ist John<br />

O´Brien längst verschwunden, aber Richard ist da, und der macht Harrys mörderischen<br />

Pläne zunichte. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und so wird die Wirkung des Giftes<br />

zunächst einmal am Hund des Hauses getestet – mit schrecklichen Folgen...<br />

PRODUKTIONSNOTIZEN<br />

Der Regisseur und Drehbuchautor Ira Sachs, der mit FORTY SHADES OF BLUE 2005 den<br />

Großen Preis der Jury in Sundance gewann, ist ein glühender <strong>Film</strong>fan, der vorzugsweise<br />

Arbeiten aus den 40er und 50er Jahren mag – und hier besonders die mit Joan Crawford<br />

und Bette Davis. „Ich liebe diese extremen, geradezu unerhörten Dramen, die aber dann<br />

doch so realitätsnah umgesetzt wurden, dass sie beim Publikum auf Verständnis und<br />

Interesse stießen“, sagt Sachs. „Ich wollte einen <strong>Film</strong> drehen, der sich ganz offen mit der<br />

Komplexität von Ehe- und Intimleben auseinandersetzt – und ihn gleichzeitig mit der<br />

heutigen Art, <strong>Film</strong>e zu machen, in Kontext setzen.“<br />

Auf der Suche nach der geeigneten Story las Sachs Dutzende weniger bekannte Krimis und<br />

Pulp-Romane, ehe er auf John Binghams Fünf Kurven in den Himmel stieß. „Es war genau<br />

das, was ich gesucht hatte – eine tolle Geschichte über das Verheiratetsein“, erläutert er.<br />

„Hier konnte ich meiner Meinung nach erforschen, was passiert, wenn man über sehr lange<br />

Zeit mit ein und derselben Person Tisch und Bett teilt.“<br />

Als Sachs sich dann mit seinem Co-Autor Oren Moverman zur Drehbucharbeit hinsetzte,<br />

kam man überein, den Ton leicht zu halten: „Ich machte dies schon im Vorspann sichtbar“,<br />

erklärt Sachs. „Man soll als Zuschauer verstehen, dass jede noch so ernste Sache ihre<br />

komische, heitere Seite besitzt. Man soll den <strong>Film</strong> und seine Handlung nicht wortwörtlich<br />

nehmen. Was natürlich nicht heißt, dass wir die Probleme unserer Figuren nicht ernst<br />

nehmen. Ich will einfach, dass das Publikum nicht zu kopflastig an den Plot herangeht.“<br />

„Jedes Mal, wenn ich meinen <strong>Film</strong> in einem Satz zusammenfasse, lächeln die Leute“, fährt<br />

Sachs fort. „Und dafür gibt’s einen guten Grund – er ist einfach schräg. Er lautet: Ein<br />

herzensguter, mittelalterlicher Herr verliebt sich in eine junge Frau und beschließt daraufhin,<br />

seine Gattin zu töten, um ihr den Schmerz der Trennung zu ersparen. Es mag schwierig<br />

sein, diese Entscheidung unseres Protagonisten Harry mitzutragen, aber man darf das<br />

Ganze nicht todernst sehen. Eher metaphorisch. Harry ist tief in sich drin ein echter<br />

Durchschnittskerl, der seine Ehe über sich selbst stellt. Nichtsdestotrotz ist er deshalb nicht<br />

gerade ein Charakter, mit dem man sich leicht identifiziert. Also brauchten wir jemanden, den<br />

das Publikum immer gleich ins Herz schließt, jemanden, auf dessen Seite man sich gerne<br />

schlägt – und das war Chris Cooper.“<br />

Harrys Annahme, dass seine Frau Pat (Patricia Clarkson) nicht ohne ihn leben kann, beruht<br />

auf einer vollkommenen Unkenntnis ihrer Person. Sachs: „Seine Aktionen, seine Taten<br />

basieren immer auf absolutem Narzissmus. Er hält sich für so wichtig, dass Pat in seinen<br />

Augen besser wegkommt, wenn er sie tötet als wenn sie ohne ihn weiterlebt – womit er<br />

vollkommen falsch liegt. Er hat sich einfach verrannt und weiß keinen Ausweg mehr. Aber<br />

anstatt bei der Wahrheit zu bleiben, entscheidet er sich für die Unwahrheit und bekommt so<br />

jede Menge Ärger. Dann stellt sich jedoch heraus, dass Harry kein überaus begabter Mörder<br />

ist, was einen Großteil des Humors im <strong>Film</strong> ausmacht.“<br />

„Ich glaube, Harrys große Schwäche besteht darin, dass er einfach zu viel erwartet“, sagt<br />

Cooper. „In der Szene, in der Kay Harry und Richard im Restaurant trifft, wird schlagartig<br />

klar, was Harry die ganze Zeit will. Um mit Noel Coward zu sprechen: ’Erste, lodernde,<br />

hemmungslose Verzückung.’ Dieses Gefühl hatte er anfangs mit seiner Frau, nun aber ist –<br />

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