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B i b e r - Dr. Pedro de la Fuente

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Aktionsgruppe Biber<br />

Tierschutz-Bericht 2001 für die Städte Ulm und Neu-Ulm<br />

- 12-<br />

3.2. Sch<strong>la</strong>chthof<br />

So sehr uns Tierschützer die Einrichtung "Sch<strong>la</strong>chthof" als solche ein Dorn im<br />

Auge ist, so sehr ist uns die Erhaltung möglichst vieler Sch<strong>la</strong>chthöfe wichtig,<br />

<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>zentrale Sch<strong>la</strong>chtkapazitäten be<strong>de</strong>uten, wenigstens ten<strong>de</strong>nziell,<br />

etwas mehr Tierschutz wegen <strong>de</strong>r kürzeren Transportzeiten.<br />

Der Sch<strong>la</strong>chthof im Ulmer Donautal ist vor gar nicht so <strong>la</strong>nger Zeit von <strong>de</strong>r<br />

Stadt Ulm an private Hän<strong>de</strong> verkauft wor<strong>de</strong>n und ist damit <strong>de</strong>m Einfluss <strong>de</strong>r<br />

Stadt entzogen. Dies ist aber nicht unbedingt ein Nachteil, <strong>de</strong>nn auch in <strong>de</strong>r<br />

Zeit, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sch<strong>la</strong>chthof <strong>de</strong>r Stadt gehörte, war man aus Rücksicht zu <strong>de</strong>m<br />

Hauptkun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m späteren Käufer, zu keinen Zugeständnissen bereit.<br />

Inzwischen hat sich <strong>de</strong>r Sch<strong>la</strong>chthof Ulm zum zweitgrößten in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

entwickelt.<br />

Uns sind mehrere Verstöße gegen <strong>de</strong>n Tierschutz durch <strong>de</strong>n Sch<strong>la</strong>chthof<br />

bekannt, möchten hier aber zunächst das direkte Gespräch suchen. Allgemein<br />

sch<strong>la</strong>gen wir vor, dass <strong>de</strong>r Sch<strong>la</strong>chthof im Zuge <strong>de</strong>r Werbung für eine<br />

gesicherte Herkunft <strong>de</strong>s Fleisches maximale Transportentfernungen und<br />

Transportzeiten für die hier gesch<strong>la</strong>chteten Tiere einführt, wie dies schon vor<br />

vielen Jahren am Sch<strong>la</strong>chthof München geschehen ist. Auch regen wir an,<br />

falls dies nicht ohnehin schon so gehandhabt wird, das Sch<strong>la</strong>chtpersonal im<br />

Interesse <strong>de</strong>s Tierschutzes nicht mit Akkordlöhnen zu bezahlen.<br />

3.3. Schächten<br />

Das betäubungslose Töten von Tieren (Schächten) ist in Deutsch<strong>la</strong>nd grundsätzlich<br />

verboten. Nun stehen Schächtungen in <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>s Is<strong>la</strong>ms und<br />

<strong>de</strong>s jüdischen G<strong>la</strong>ubens. Bei <strong>de</strong>n Moslems wird <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rspruch in einigen<br />

<strong>de</strong>utschen Sch<strong>la</strong>chthöfen dadurch aufgelöst, dass "is<strong>la</strong>misch" gesch<strong>la</strong>chtet<br />

wird, d.h. die Tiere wer<strong>de</strong>n (leicht) betäubt und dann entsprechend <strong>de</strong>n religiösen<br />

Vorschriften geschächtet. Ein vergleichbares Verfahren konnte für die<br />

Ju<strong>de</strong>n in Deutsch<strong>la</strong>nd nicht eingeführt wer<strong>de</strong>n aus historischen Grün<strong>de</strong>n: Wer<br />

dies betreibt, sieht sich allzu leicht zum Antisemiten abgestempelt. (Umgekehrt<br />

muss man auch zugeben, dass es Leute gibt, die aus ihrem Antisemitismus<br />

heraus das Schächten bekämpfen.) Wir treten <strong>de</strong>nnoch aus Tierschutzgrün<strong>de</strong>n<br />

auch für die Abschaffung <strong>de</strong>s jüdischen Schächtens in Deutsch<strong>la</strong>nd<br />

ein.<br />

Es ist übrigens eine Ironie <strong>de</strong>r Geschichte, dass die Schächt-Rituale wohl im<br />

Grun<strong>de</strong> Vorschriften für eine (seinerzeit) möglichst humane Art <strong>de</strong>s Tötens<br />

von Tieren sind. Z.B. dürfen die Tötungen nur von beson<strong>de</strong>rs dazu auserkorenen<br />

Spezialisten durchgeführt wer<strong>de</strong>n, mit beson<strong>de</strong>rs scharfen Messern<br />

und so, dass die Tiere möglichst schnell Blut verlieren und bewusstlos<br />

wer<strong>de</strong>n.

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