B i b e r - Dr. Pedro de la Fuente
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Aktionsgruppe Biber<br />
Tierschutz-Bericht 2001 für die Städte Ulm und Neu-Ulm<br />
- 4-<br />
0. Vorbemerkungen<br />
Mit <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Tierschutz-Bericht 2001 wollen wir die Sensibilität für <strong>de</strong>n<br />
Tierschutz in Ulm und Neu-Ulm wecken. Er soll auch <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>räten und an<strong>de</strong>ren<br />
Institutionen und Personen, die mit Tieren zu tun haben, einen Leitfa<strong>de</strong>n an die<br />
Hand geben zu einem verbesserten Umgang mit Tieren o<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st zum Nach<strong>de</strong>nken<br />
anregen. Es ist vorgesehen, diesen Bericht im Abstand von 2-3 Jahren zu<br />
aktualisieren, um auf diese Weise Fort- und Rückschritte zu dokumentieren.<br />
Uns ist bewusst, dass <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong> erste Tierschutzbericht in vielen, auch wichtigen<br />
Punkten lückenhaft ist. Einen Anspruch auf Vollständigkeit wer<strong>de</strong>n wir nie erheben<br />
können, aber wir wollen versuchen, in späteren Ausgaben die Lücken nach und<br />
nach zu schließen.<br />
Nach unserer Überzeugung sind die Probleme <strong>de</strong>s Tierschutzes in <strong>de</strong>r Doppelstadt<br />
Ulm/Neu-Ulm in gewisser Weise typisch für an<strong>de</strong>re Städte in Deutsch<strong>la</strong>nd. Insofern<br />
meinen wir, dass dieses Papier auch in an<strong>de</strong>ren Kommunen von Wert sein kann.<br />
Aus diesem Grund wird es über Internet <strong>de</strong>r Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.<br />
1. Grundsätze zur Beurteilung <strong>de</strong>s Tierschutzes<br />
Die Aktionsgruppe Biber versteht sich als Anwalt und Fürsprecher <strong>de</strong>r Tiere und<br />
beurteilt die Qualität <strong>de</strong>s Tierschutzes aus <strong>de</strong>r Sicht unserer Mitgeschöpfe. Nach<br />
unserer ethischen Überzeugung haben die Tiere einen Anspruch auf Respektierung<br />
ihrer Lebensinteressen und insbeson<strong>de</strong>re einen Anspruch auf Lei<strong>de</strong>nsfreiheit und<br />
pflegliche Behandlung im Rahmen ihrer artspezifischen Bedürfnisse bzw. auf Erhaltung<br />
ihrer Umwelt. Es ist dabei für die Tiere unerheblich, ob die Respektierung ihrer<br />
Rechte von uns Menschen aus <strong>de</strong>r "Ehrfurcht vor <strong>de</strong>m Leben" o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren ethischen<br />
Grund<strong>la</strong>gen hergeleitet wird.<br />
Wir sind grundsätzlich <strong>de</strong>r Meinung, dass es für Tiere am besten ist, wenn <strong>de</strong>r<br />
Mensch so wenig wie möglich in ihr Leben eingreift. Das bezieht sich auf die näheren<br />
Lebensumstän<strong>de</strong>, aber auch auf die Länge ihres Lebens. Dabei liegt <strong>de</strong>m das<br />
auch vom INULM insgesamt getragene Mitweltkonzept zugrun<strong>de</strong>, das die prinzipielle<br />
Gleichwertigkeit <strong>de</strong>r Tiere als Begründung für die For<strong>de</strong>rung nach einem Einfügen<br />
<strong>de</strong>s Menschen in ein gemeinsames Zusammenleben ansieht.<br />
Keinesfalls kann <strong>de</strong>r Maßstab für <strong>de</strong>n zu erstreben<strong>de</strong>n Tierschutz die Einhaltung <strong>de</strong>s<br />
Tierschutzgesetzes sein o<strong>de</strong>r die von Verordnungen zur Tierhaltung usw. (Diese<br />
beinhalten bereits einen Kompromiss mit menschlichen Interessen, <strong>de</strong>n wir nicht<br />
grundsätzlich ablehnen, <strong>de</strong>r aber allenfalls am En<strong>de</strong> und nicht am Anfang eines<br />
gedanklichen Abwägungsprozesses stehen sollte.) Dies gilt um so mehr für Gutachten<br />
aus <strong>de</strong>m Kreis <strong>de</strong>r Tiernutzer o<strong>de</strong>r von Wissenschaftlern, die von diesen<br />
abhängen. Es gilt aber ebenso für Einschätzungen von sehr vielen Veterinären, die<br />
ja häufig von ihrem Berufsverständnis her eher die Erhaltung <strong>de</strong>r Nutzbarkeit von<br />
Tieren durch Menschen als das Wohlbefin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tiere im Auge haben und die<br />
damit ihre G<strong>la</strong>ubwürdigkeit in Sachen Tierschutz verwirkt haben.<br />
Zum Selbstverständnis <strong>de</strong>r Aktionsgruppe Biber sei am Ran<strong>de</strong> angemerkt, dass sie<br />
ihre Ziele mit großer Intensität, jedoch stets gewaltfrei verfolgt. Dabei ist die Gruppe<br />
bewusst beharrlich und unbequem. Sie "nagt" gerne an "alten Baumstämmen", wie<br />
Politiker, Verwaltung, Medien usw.