Mitgliedermagazin 4-09 - Freunde des Kunstmuseums Basel und ...
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Sammlung Im Obersteg im Forum Würth_«Von Nolde bis Buffet»<br />
Emil Nolde <strong>und</strong> Schweizer Kunst<br />
Der Fokus der Ausstellung liegt mit Emil Nolde <strong>und</strong><br />
verschiedenen Schweizer Künstlern auf den Anfängen<br />
der Sammlung <strong>und</strong> mit Positionen der Kunst nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg auf der späten Sammlertätigkeit<br />
Karl Im Oberstegs.<br />
Am Beispiel von Emil Nolde wird eine Gemeinsamkeit<br />
der Sammlung Würth <strong>und</strong> der Sammlung Im<br />
Obersteg exemplarisch vorgestellt. An die Präsentation<br />
<strong>des</strong> Norddeutschen schliessen sich Werke von<br />
verschiedenen Schweizer Zeitgenossen an. Wie viele<br />
Kunstsammler der Schweiz interessierte sich Karl Im<br />
Obersteg zu beginn seiner Sammlertätigkeit mehrheitlich<br />
für Künstler seines Lan<strong>des</strong>: Neben Cuno Amiet<br />
waren dies Ferdinand Hodler <strong>und</strong> Paul Klee.<br />
4/<strong>09</strong> 10<br />
Firma Würth, Arlesheim<br />
Ausstellung im<br />
Forum Würth Arlesheim<br />
Die Sammlung Im Obersteg ist zu Gast im Forum<br />
Würth Arlesheim, eines der zahlreichen Kunstzentren,<br />
die die international tätige Würth-Gruppe in<br />
verschiedenen Ländern Europas betreibt. Erklärtes<br />
Ziel der Firma ist es, Kunst, Kultur <strong>und</strong> geschäftlichen<br />
Alltag zu einer einzigartigen Unternehmenskultur<br />
zu vereinen. Der Inhaber der Würth-Gruppe,<br />
Professor Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, zählt zu<br />
den weltweit bedeutendsten Kunstsammlern. Seine<br />
Sammlung – entstanden in den letzten 40 Jahren –<br />
umfasst über 12 000 Werke. Dieser immense<br />
Sammlungsbestand alimentiert die Kunstausstellungen<br />
in den verschiedenen Museen <strong>und</strong> Ausstellungsinstitutionen<br />
der Firma, so auch jene <strong>des</strong><br />
Forum Würth in Arlesheim. Periodisch stellt das<br />
Forum Würth seine Räume aber auch für sogenannte<br />
Gastausstellungen zur Verfügung. Dass der Stiftung<br />
Im Obersteg dieses Gastrecht gewährt wurde, ist<br />
eine grosse Ehre <strong>und</strong> bietet die Möglichkeit, Werke<br />
der Basler Sammlung zu zeigen, die normalerweise<br />
unter Verschluss sind.<br />
M<br />
Positionen der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
Die archaisch anmutenden Arbeiten <strong>des</strong> Schweizer<br />
Aussenseiters Louis Soutter leiten über zur Kunst<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Sammlung Im<br />
Obersteg vereint mit Künstlern wie Pablo Picasso,<br />
Jean Dubuffet, Serge Poliakoff, Jean-Paul Riopelle<br />
oder Antoni Tàpies verschiedene Positionen dieser<br />
Epoche. Die Werkgruppen von Bernard Buffet <strong>und</strong><br />
Antoni Clavé bilden einen Höhepunkt dieser späten<br />
Sammlertätigkeit Karl Im Oberstegs. Buffet wurde in<br />
den fünfziger Jahren in Paris als grösstes Malertalent<br />
seiner Generation gefeiert. Man nannte ihn gar den<br />
legitimen Nachfolger Pablo Picassos. Er entwickelte<br />
als junger Maler eine sperrige, unverkennbare Handschrift<br />
<strong>und</strong> konfrontierte das Publikum mit extremen,<br />
teils schockierenden Bildinhalten. Der frühe Erfolg<br />
war nicht von Dauer. Es folgten harsche Kritik <strong>und</strong><br />
Ablehnung von vielen Seiten. Wie kaum ein Anderer<br />
polarisierte Buffet die Kunstwelt.<br />
Die Sammlung Im Obersteg<br />
Die Sammlung Im Obersteg umfasst 24 ausschliesslich<br />
frühe Arbeiten <strong>des</strong> noch heute stark umstritte nen<br />
Malers. In den letzten Jahren zeichnete sich jedoch<br />
ein Stimmungswandel ab. Verschiedene Ausstellungen<br />
in Paris, Wien, Den Haag <strong>und</strong> Frankfurt stellten<br />
Buffets Schaffen in den Kontext <strong>des</strong> aktuellen Realismus<br />
<strong>und</strong> machten eine neue, unvoreingenommene<br />
Begegnung mit dem Werk <strong>des</strong> Franzosen möglich.<br />
Die Sammlung Im Obersteg zählt zu den wichtigsten<br />
privaten Kunstsammlungen in der Schweiz. Sie<br />
wurde vom Basler Speditionsunternehmer Karl Im<br />
Obersteg <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Sohn Jürg Im Obersteg von<br />
1916–1983 aufgebaut. Viele Jahre schmückten die<br />
Kunstwerke das Wohnhaus der Familie Im Obersteg,<br />
bis 1992 die Witwe von Jürg Im Obersteg, Doris Im<br />
Obersteg-Lerch, die kostbaren Werke in eine Stiftung<br />
überführte. Seit 1995 ist die Sammlung der Öffentlichkeit<br />
zugänglich <strong>und</strong> seit 2004 im Kunstmuseum<br />
<strong>Basel</strong> domiziliert, wo permanent 40 Exponate <strong>des</strong><br />
Bestan<strong>des</strong> in Ausstellung sind.<br />
Serge Poliakoff<br />
Composition, um 1960 | Stiftung Im Obersteg, Depositum im<br />
Kunstmuseum <strong>Basel</strong> | Foto: Mark Gisler, Müllheim<br />
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