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Über die Autoren - Fantastik

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Dokument <strong>Über</strong> <strong>die</strong> <strong>Autoren</strong><br />

Aktuelle Version 4 September 2010<br />

Erste Version Januar 2010<br />

Status Aktueller Forschungsstand. Weitere Ergebnisse werden zu neuen<br />

Versionen <strong>die</strong>ses Essays führen.<br />

Hauptdokument Dieses Essay gehört zur Arbeit: "Kompendium der <strong>Fantastik</strong>theorie"<br />

<strong>Autoren</strong> Bernd Timm, Thomas Kohlschmidt<br />

Copyright www.<strong>Fantastik</strong>-online.de<br />

<strong>Über</strong> <strong>die</strong> <strong>Autoren</strong><br />

Für gewöhnlich werden Arbeiten <strong>die</strong>ser Art und Umfang von gestandenen<br />

Germanisten verfasst. Dem ist <strong>die</strong>smal nicht so.<br />

Bernd Timm, 1961 in Hamburg geboren, ist Funkgeräteelektroniker und<br />

Elektroingenieur.<br />

Thomas Kohlschmidt, 1961 in Hamburg geboren, ist Industriekaufmann und<br />

Betriebswirt.<br />

Man hat uns gefragt, was uns dazu legitimiert, über literarische Gattungen und<br />

Kulturforschung zu sprechen, ohne wenigstens über ein Germanistik-Studium oder<br />

etwas Vergleichbares zu verfügen. Uns fehlten doch jegliche theoretischen<br />

Grundlagen. Wie können wir daher etwas über Themen der <strong>Fantastik</strong> und ihre<br />

Gattungen wissen, über Werkstypen und Vorstellungsräume der Kunst?<br />

Nun, es gibt sicherlich viele Bereiche der Germanistik, über <strong>die</strong> wir wenig wissen.<br />

Trotzdem haben wir uns über mehrere Jahre daran gemacht, selbständig unsere<br />

eigenen Erfahrungen als <strong>Autoren</strong>, Künstler und Organisatoren der <strong>Fantastik</strong> zu<br />

sortieren, zu durchdenken und Schlüsse für uns daraus zu ziehen. Dann haben wir<br />

unsere Ideen mit bislang in der Germanistik und Kulturforschung diskutierten Thesen<br />

verglichen. Auf der Ebene der Basis-Begriffe ließen sich viele Parallelen zwischen<br />

traditionellen Arbeiten und unseren Ansätzen finden (weitergehende <strong>Über</strong>legungen<br />

hatten wir offenbar sogar wesentlich weiter getrieben, als bislang üblich. Da lagen<br />

konkretere Ergebnisse bei uns vor). Diese Tatsachen zeigten uns, dass wir<br />

offensichtlich <strong>die</strong> Problematik kennen und verstanden haben.<br />

Die <strong>Fantastik</strong> lässt sich also von Jedem schlüssig erfassen, der sich ernsthaft und<br />

ausdauernd damit befasst, auch wenn das außerhalb von Universitäten und<br />

Instituten geschieht.. Wir glauben, alle Menschen, <strong>die</strong> sich intensiver mit <strong>die</strong>sem<br />

Thema befassen, können kompetent darüber diskutieren. Auch wenn man nicht alle<br />

Abhandlungen der führenden Experten zu dem Thema, was denn Science Fiction<br />

und Fantasy sind, gelesen hat, ist es möglich, hierzu Erfahrungen gemacht zu<br />

haben.


Und zum Thema „eigene Erfahrungen“:<br />

Natürlich könnte man auch allgemein fragen, was man eigentlich selbst dazu<br />

mitbringen muss, um kompetent über fantastische Werke sprechen zu können?<br />

Reicht da ein Bücherstudium? Reichen Jahre in Bibliotheken aus?<br />

In den über 30 Jahren der Beschäftigung mit fantastischen Themen, haben wir<br />

neben dem Lesen unzähliger Werke aus allen Bereichen der <strong>Fantastik</strong>,<br />

umfangreiches aktives Erfahrungspotential angesammelt. Unser „erlebtes“ Wissen<br />

geht weit über das Werke-Wissen hinaus, dass man sich lediglich über das reine<br />

passive Konsumieren von Büchern und Filmen aneignet. Konsum-Wissen ist<br />

sicherlich für viele Betrachtungen ausreichend. Es ist allerdings nur eine Sicht der<br />

Dinge. Für ein weitergehendes Verständnis detaillierter Eigenschaften und tieferer<br />

Zusammenhänge sollte man jedoch selbst aktiv und schöpferisch in das innere<br />

Wesen der Werke eingedrungen sein. Werke nur von außen zu analysieren, ist nicht<br />

vergleichbar damit, sie selbst schon einmal vom Kern aus erschaffen zu haben.<br />

Mit dem eigenen Schreiben von Geschichten und Fachartikeln und dem Verlegen<br />

von Büchern sahen wir <strong>die</strong> kommerzielle Welt fantastischer Werke noch aus der<br />

Spiegelsicht. Die eigene Konstruktion von Erzählstrukturen offenbarte uns aber<br />

danach mehr Einsicht, Verständnis und Gefühl in <strong>die</strong>ses Thema, als es durch das<br />

reine Betrachten möglich ist.<br />

Auch haben wir uns Jahrzehnte lang stark im fantastischen Fandom engagiert und<br />

uns in großer Breite mit vielen Projekten befasst. Vieles wurde selbst gestaltet. So<br />

haben wir einen großen Science Fiction Fanclub mit bis zu 1000 Mitgliedern und<br />

eigener Zeitschrift geleitet. Die Organisation von Veranstaltungen und Lesungen hat<br />

uns wertvolle und auch ernüchternde Einblicke in <strong>die</strong> reale Umsetzung, das<br />

Marketing und Werbung gebracht. Die Problematik der Reflexion von Kreativität mit<br />

der Akzeptanz realer Konsumenten. Einen Teil unserer Aktivitäten zeigen wir auf<br />

unserer Internetseite "www.<strong>Fantastik</strong>-online.de", wie z.B. <strong>die</strong> unzähligen<br />

Bildreportagen über Veranstaltungen oder Projekte. Oder <strong>die</strong> Interviews mit<br />

Schauspielern und <strong>Autoren</strong> und <strong>die</strong> Tätigkeiten auf unserem monatlichen Treff seit<br />

1986. Die Diskussion mit den vielen kreativen Machern der Underground Szene ist<br />

immer sehr anregend und führt einem vor Augen, wie vielfältig <strong>Fantastik</strong> jenseits der<br />

Grenzen kommerzieller und rein wissenschaftlich-theoretischer Scheuklappen sein<br />

kann. Natürlich haben wir bei unseren Aktivitäten auch den einen oder anderen<br />

Fehler gemacht. Wertvolle Fehler aus denen wir jedoch viel lernen und oft in Erfolge<br />

ummünzen konnten.<br />

Wir leben das Thema <strong>Fantastik</strong> also seit Jahrzehnten und gestalten es von innen. Mit<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit haben wir begonnen es auch theoretisch mit der analytischen<br />

Außensicht zu reflektieren. Diese Perspektive ist eine interessante neue Erfahrung<br />

und erlaubt neue Erkenntnisse, während es andere verstellt. Es ist ein Unterschied,<br />

ob man Bilder nur betrachtet, oder sie auch malt!<br />

Unsere vielfältigen praktischen Erfahrungen in eine umfangreiche theoretische<br />

Abhandlung niederzuschreiben war und ist für uns ein logischer und überfälliger<br />

Schritt. Da wir immer auf der Suche nach neuen Wegen sind, sollte auch <strong>die</strong>se Arbeit<br />

unbedingt anders werden, als das, was es schon gibt.


Ohne germanistisch wissenschaftlichen Hintergrund schien das gewagt, doch ist es<br />

vielleicht auch ein Vorteil. Es machte den Entwurf unseres Gedankenmodells freier; -<br />

einfacher, weil wir keine Diskussionen mit bestehenden Theorien hatten; -<br />

schwieriger, weil wir praktisch keine externe Grundlage hatten. Auf jeden Fall war<br />

und ist es spannend, denn inwieweit wir im Detail mit unseren eigenen Theorien all<br />

<strong>die</strong> etablierten Gedankenmodelle selbst finden können, zeigt <strong>die</strong>ses Experiment.<br />

Noch spannender ist für uns der Weg jenseits der etablierten Pfade in neu<br />

entdecktes Land. Hoffentlich auf realem Grund und nicht in reinen Fantasien. ;-)))

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