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PAX-Download - Stift Admont

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<strong>PAX</strong><br />

MAGAZIN DES BENEDIKTINERSTIFTES ADMONT<br />

An einen Haushalt | Postentgelt bar bezahlt<br />

Kultur & Tourismus<br />

1 | 2006 – www.stiftadmont.at


PARADIES – WEGE ZUM GLÜCK<br />

Ein Kulturprojekt initiiert von<br />

MALWERKSTATT GRAZ / JUGEND AM WERK<br />

STEIERMARK GMBH<br />

Was bedeutet für Sie Paradies?<br />

Zeit für einen Museumsbesuch? Nutzen Sie die Gelegenheit<br />

und besuchen Sie in den nächsten Wochen eines der<br />

unten angeführten Museen. Denn dort finden Sie jeweils<br />

einen „Kofferturm“ der Jugend am Werk-Malwerkstatt<br />

Graz. Und dort haben Sie auch endlich einmal die Möglichkeit<br />

über Ihre Vorstellung von „Paradies“ zu erzählen,<br />

sie auf einer Postkarte zu „verewigen“ und dann auf die<br />

Reise zu schicken, indem Sie sie in den „Briefkasten“ der<br />

Installation werfen. Vielleicht wird gerade Ihre Idee von<br />

einem der 7 KünstlerInnen der Malwerkstatt Graz in einem<br />

Bild umgesetzt und in unserer großen Ausstellung in<br />

Graz im Dezember dieses Jahres gezeigt.<br />

Teilnehmende Museen:<br />

Museum Benediktinerstift <strong>Admont</strong><br />

Feuerwehrmuseum Groß St. Florian<br />

Kindermuseum FRida & freD, Graz<br />

kunstGarten, Graz<br />

Landesmuseum Joanneum / Schloss Eggenberg, Graz<br />

Landesmuseum Joanneum / Schloss Trautenfels<br />

Museum im alten Zeughaus, Bad Radkersburg<br />

Schloss Friedhofen, St. Peter-Freienstein<br />

Stadtmuseum Graz<br />

<strong>Stift</strong>smuseum St. Lambrecht<br />

Katholische Hochschulgemeinde/philosophicum<br />

leechGASSE, Graz<br />

Museum Sensenwerk, Deutschfeistritz<br />

Schloss Aichberg, Rohrbach an der Lafnitz<br />

Herausgeber: Benediktinerstift <strong>Admont</strong> | 8911 <strong>Admont</strong> 1 | © 2006<br />

f.d.I.v.: Dr. Michael Braunsteiner | Lektorat: Dr. Gerald Unterberger<br />

8911 <strong>Admont</strong> 1 | Tel.: 03613/2312-601 | Fax DW 610 | kultur@stiftadmont.at | www.stiftadmont.at<br />

Fotos: <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Nationalpark Gesäuse, Ernst Kren<br />

Herstellung: Medien Manufaktur <strong>Admont</strong> | Ennstaler Druckerei Wallig


Grüß Gott!<br />

Mit diesem herzlichen Gruß melden wir uns erneut aus<br />

unserem Benediktinerstift <strong>Admont</strong>.<br />

Allenthalben hört man, dass heutzutage der Klostertourismus<br />

boomt. Die diesbezüglichen Erfahrungen sind vermutlich<br />

von Kloster zu Kloster verschieden. Dennoch stellt sich die<br />

Frage, ob sich schließlich Kloster und Tourismus nicht widersprechen.<br />

Dringt durch die Besucher und die vielfältigen<br />

Veranstaltungen in die Orte der Stille und des Friedens nicht<br />

allzu heftig der Lärm der Welt? Dabei wollen manche gerade<br />

in der Stille Gott finden. Müssten nicht gerade die Klöster<br />

bevorzugte Orte der Stille und des Gebetes sein? Die äußere<br />

Stille allein genügt freilich noch nicht, sondern zugleich<br />

ist gefordert: „Bereite der Stille in dir eine Stätte, auf dass<br />

Gott dir zum Freunde und Hausgenossen werden kann!“<br />

Viele sind allerdings vorerst auf der Suche nach Zeichen,<br />

welche eine besondere Tiefe des Lebens erahnen lassen.<br />

Solche Zeichen finden wir in mannigfacher Art in unserem<br />

Haus. Diese möchten wir den Menschen unserer Tage nicht<br />

vorenthalten. Schwierigkeiten, die es dabei geben kann,<br />

sollen zwar nicht ausgeblendet, aber auch die Chancen,<br />

die damit verbunden sind, nicht vertan werden.<br />

Diesmal möchten neben anderem die folgenden Seiten<br />

wenigstens ansatzweise das Thema des Klostertourismus<br />

ansprechen und zugleich auch von unseren diesbezüglichen<br />

Erfahrungen und Absichten erzählen.<br />

Mögen Sie beim Durchblättern und Lesen unseres Magazins<br />

<strong>PAX</strong> manches Anregende finden. Dabei wünscht<br />

Ihnen in Dankbarkeit für Ihr Interesse an unserem <strong>Stift</strong><br />

viel Freude<br />

Ihr<br />

Abt Bruno Hubl OSB<br />

und die Benediktiner von <strong>Admont</strong><br />

<strong>PAX</strong> | 3


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Das neue Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> hat im Frühjahr einen<br />

Staatspreis verliehen bekommen: den „Österreichischen<br />

Museumspreis 2005“. Die mitten in Österreich auf der<br />

Kulturachse zwischen den Städten Wien, Graz, Linz und<br />

Salzburg liegende Marktgemeinde <strong>Admont</strong> kann nun mit<br />

einem Museum der besonderen Art aufwarten. Nämlich<br />

mit einem, das, wie die Museumspreis-Jury es formuliert<br />

hat, „beispielgebend ist für andere österreichische Museen“.<br />

Dieses erfreuliche Ereignis sorgt für Publicity, hebt das<br />

Image des Klosters, macht die ganze Region attraktiver für<br />

Touristen und ist Anlass, die vorliegende Ausgabe unseres<br />

<strong>Stift</strong>smagazins <strong>PAX</strong> dem Thema „Kultur & Tourismus“ zu<br />

widmen.<br />

Über die Schiene „Kultur & Tourismus“ vermitteln die<br />

<strong>Admont</strong>er Benediktiner ihre auf der christlichen Glaubensbotschaft<br />

und der Regel des Hl. Benedikt beruhende<br />

Geisteshaltung. Durch die historische Bibliothek und das<br />

neue Museum wurden pro Saison aber auch mehr als<br />

60.000 Besucher in die Region gesogen. Während viele<br />

andere <strong>Stift</strong>e und Museen mit sinkenden Besucherzahlen<br />

kämpfen, können wir in den ersten Monaten des Jahres<br />

2006 ein unglaubliches Plus von 30% an elektronisch registrierten<br />

Museumsgästen verzeichnen! Dass die ideellen<br />

und materiellen Investitionen des <strong>Stift</strong>es auf dem Gebiet<br />

„Kultur & Tourismus“ nun so wunderbare Früchte tragen,<br />

ist eine gewaltige Chance für die gesamte Region. Aber:<br />

Sie muss genutzt werden! Das <strong>Stift</strong> hat das Seinige für den<br />

Kulturtouristen und die Region getan. Nun muss die Region<br />

etwas für den Touristen und mit den Touristen tun, wenn<br />

sie an diesem Quell partizipieren will.<br />

Mit herzlichen Sommergrüßen<br />

Michael Braunsteiner<br />

Kultur & Tourismus, Künstlerischer Leiter<br />

<strong>PAX</strong> | 4


Inhalt<br />

Abt Bruno Hubl zum Klostertourismus 6<br />

Aus dem Konvent 9<br />

Drei neue Priester 10<br />

Benediktus-Litanei für den Papst 12<br />

Zu Gast im <strong>Stift</strong> 14<br />

Bibliothekstourismus im <strong>Stift</strong> 15<br />

Österreichischer Museumspreis 20<br />

Museum: Unerwartetes selbstverständlich 22<br />

Paradies: Schlangen haben keinen Zutritt 25<br />

Art Collected & Made for <strong>Admont</strong> 26<br />

Sounds of <strong>Admont</strong> 27<br />

Tourismus: Einzelkämpfer oder Teamplayer? 28<br />

Georg Bliem: Der Steiermark-Boss 31<br />

Das <strong>Admont</strong>-Feeling 32<br />

Aus dem Gästebuch 35<br />

Wallfahrt der HTL Steyr 36<br />

Museumswerkstatt 2006 37<br />

Rund um den Museumsshop 38<br />

<strong>Admont</strong>er Klostermarkttage 39<br />

Aus dem Kreis der Mitarbeiter 40<br />

STIA-News 42<br />

Pflegeheim St. Benedikt 44<br />

Musik im <strong>Stift</strong> 46<br />

Ein Weingut im Kommen 49<br />

Lehrgang Ennstal 50<br />

Wenn Türen geöffnet werden 52<br />

Nationalpark Partner 53<br />

Tiroler Festspiele 2006 54<br />

Schloss Röthelstein in neuem Glanz 56<br />

GRAWE-Aktion gegen Fahrzeugbrände 57<br />

Wasser – ein Geschenk 58<br />

<strong>PAX</strong> | 5


Abt Bruno Hubl<br />

Klostertourismus –<br />

Chancen oder Untergang des Klosters?<br />

Tourismus als eine Plattform<br />

von Begegnungen<br />

Erwarte das Unerwartete! - Dieses vom antiken Philosophen<br />

Heraklit von Ephesus (ca. 540 bis 480 vor Christus) geprägte<br />

Wort wurde von unserer Kulturabteilung gewählt, um<br />

bei möglichst vielen Menschen das Interesse an unserem<br />

Haus zu wecken und sie zu motivieren, nach <strong>Admont</strong> zu<br />

kommen. Unsere Besucher sind ja auch meist völlig überrascht<br />

von dem, was sie hier vorfinden. Die Symbiose von<br />

Altem und Neuem fasziniert viele von ihnen. „Man muss<br />

einfach im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> gewesen sein, mit Worten kann<br />

man dies ja alles nicht beschreiben“, hört man immer wieder.<br />

Folglich trifft das Wort des griechischen Philosophen<br />

tatsächlich zu: „Erwarte das Unerwartete, sonst wirst du<br />

es nicht finden“.<br />

Modelle für den konkreten Umgang mit<br />

unseren Besuchern in der Regel Benedikts<br />

Wenngleich der hl. Benedikt in seinem Kloster Montecassino<br />

mit vielen Gästen rechnen musste, wie er dies in seiner<br />

Regel (vgl. RB 53, 16) anklingen lässt, so kann damals vom<br />

eigentlichen Klostertourismus im modernen Stil noch keine<br />

Rede sein. Wie würde wohl heute der hl. Benedikt eine<br />

Entwicklung beurteilen, die das Kloster zu einem Kulturund<br />

Tourismuszentrum hochstilisiert? Besteht nicht die<br />

Gefahr, dass bei allzu vielen kulturellen Events und bei<br />

der intensiven Inanspruchnahme durch die Betreuung so<br />

vieler Gäste unsere eigentliche und ursprüngliche Berufung<br />

ausdünnt? Sollten wir uns nicht vielmehr auf die Begleitung<br />

der Teilnehmer von Kloster auf Zeit und auf spezielle<br />

geistliche Angebote konzentrieren? Die Benediktusregel<br />

bietet zwar einen bestimmten Leitfaden, doch wird es<br />

nicht immer möglich sein, heute die konkreten Anweisungen<br />

Benedikts in genau derselben Art und Weise wie zu<br />

seiner Zeit umzusetzen. Abt und Mitbrüder müssten zum<br />

Beispiel allen ankommenden Gästen die Füße waschen<br />

(vgl. RB 53,13). Diese und andere rituelle Handlungen, die<br />

im sechsten Jahrhundert selbstverständlich waren und von<br />

allen verstanden wurden, würden vermutlich bei unseren<br />

Zeitgenossen nur größtes Befremden hervorrufen. Außerdem<br />

ginge man an dem vorbei, was der heilige Benedikt<br />

im Grunde wollte.<br />

Die Regel Benedikts lässt im Hinblick auf unsere Besucher<br />

und Gäste offensichtlich folgendes erkennen: Alle Fremden<br />

sollen aufgenommen werden wie Christus – man eile ihnen<br />

voll dienstbereiter Liebe entgegen – man gewähre ihnen<br />

ein Miteinander im Gebet und nehme sich ihrer mit aller<br />

Aufmerksamkeit gastfreundlich an – man eröffne ihnen die<br />

christliche Botschaft und ermögliche ihnen die Vertiefung<br />

im Glauben.<br />

Wenn wir daher die konkreten Anweisungen des Ordensvaters,<br />

die auf dem Hintergrund des sechsten Jahrhunderts<br />

gegeben wurden, vor allem als Verhaltensmodelle verstehen,<br />

so besitzen diese gerade auch heute eine nicht zu<br />

überschätzende Bedeutung.<br />

Alle Fremden sollen aufgenommen<br />

werden wie Christus<br />

Den Grundgedanken „Alle Menschen ehren“ (RB 4,8)<br />

konkretisiert der hl. Benedikt selbstverständlich auch bei<br />

der Aufnahme der Gäste. Gerade in ihnen begegnet man<br />

Christus, der im Evangelium spricht: „Was ihr für einen<br />

meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir<br />

getan“ (Mt 25, 40). Die Würde des Menschen, wer immer<br />

er auch sei, wurzelt im Glauben, dass jeder Mensch einen<br />

Wert und eine Würde in sich trägt, die göttlichen Ursprungs<br />

ist. Jene also, die kommen, werden zunächst grundsätzlich<br />

unvoreingenommen aufgenommen, weil man in ihnen<br />

Christus selbst aufnimmt.<br />

Man eile ihnen voll dienstbereiter<br />

Liebe entgegen<br />

Weiters legt Benedikt seinen Mönchen nahe: „Allen erweise<br />

man die angemessene Ehre“ (RB 53, 2). Aus diesem Grund<br />

wird man den Besuchern tatsächlich auf vielfältige Weise<br />

entgegenkommen: „Sobald ein Gast gemeldet wird, sollen<br />

ihm daher der Obere und die Brüder voll dienstbereiter<br />

Liebe entgegeneilen“ (RB 53, 3). Wenn heutzutage infolge<br />

der Besucherströme der Abt mit seinem ganzen Konvent<br />

nicht jedes Mal die Ankommenden wie zu Benedikts Zeiten<br />

<strong>PAX</strong> | 6


persönlich begrüßen kann, so bleibt doch das eigentlich Gemeinte<br />

stets aktuell, nämlich dass man sich den Besuchern<br />

mit einem herzlichen Entgegenkommen jedweder Art<br />

annimmt. Das wird nicht nur von den Mitbrüdern erwartet,<br />

sondern ebenso auch von allen, die mit der Obsorge für die<br />

Gäste betraut sind. Ein solches Entgegenkommen erstreckt<br />

sich wohl im Geiste Benedikts auch auf die Touristen, die<br />

das Kloster nur zu besichtigen wünschen. Dankbar wird<br />

man sowohl einen besucherfreundlichen Empfangsbereich<br />

registrieren, als auch die Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit<br />

jener, denen unsere Besucher begegnen. Hierbei<br />

kann insgesamt eine Atmosphäre der Ehrfurcht spürbar<br />

werden, die sorgsam auf die Würde des anderen achtet.<br />

Man wird alles vermeiden, was den anderen verletzen<br />

oder in seinem Ansehen beschädigen könnte. Das bedeutet<br />

auch, dass man den anderen in seinen Überzeugungen und<br />

Wertempfinden ernst nimmt. Auf diese und noch manch<br />

andere Art kann man also den Gästen im Geiste Benedikts<br />

mit dienstbereiter Liebe entgegeneilen.<br />

zum Gebet und zur Erbauung durch die Weisungen Gottes<br />

hingeführt: „Man nehme sie mit zum Gebet“ (RB 53,8)<br />

und „man lese dem Gast die Weisung Gottes vor, um ihn<br />

im Glauben zu erbauen“ (RB 53,9). Benedikt begnügt sich<br />

also nicht mit dem sorgsamen Bemühen um die Gäste und<br />

einem achtsamen Umgang mit ihnen. Er betrachtet dieses<br />

vielmehr als Voraussetzung dafür, den Gästen des Klosters<br />

das Verständnis für Wesentliches zu erschließen. Darum<br />

dürfen wir es heute auch nicht bei einem sonst üblichen<br />

Tourismusbetrieb belassen, sondern dieser Bereich muss<br />

in geeigneter Weise die Aufmerksamkeit der Besucher auf<br />

das lenken können, was uns Benediktinern wichtig ist und<br />

was dem Leben jener, die zu uns kommen, Orientierung<br />

geben kann. Dabei sollten sich die „Klostertouristen“ für<br />

die christlichen Werte öffnen, bzw. sollte deren Glaube<br />

eine Vertiefung erfahren können.<br />

Man gewähre ihnen ein Miteinander im<br />

Gebet und nehme sich ihrer mit aller<br />

Aufmerksamkeit gastfreundlich an<br />

Benedikt spricht auch davon, dass Brüder und Gäste zuerst<br />

miteinander beten und so Gefährten des Friedens werden.<br />

Nach Möglichkeit sind die Besucher und die Gäste eingeladen,<br />

am Gebet der Mönche teilzunehmen. Darüber hinaus<br />

„setze sich der Obere zu ihnen oder ein Bruder, dem er es<br />

aufträgt“ (RB 53,8 ff.). Benedikt erwartet also, dass man sich<br />

der Gäste und Besucher mit aller Aufmerksamkeit annimmt<br />

und sich ihnen mit aller Sorgfalt widmet.<br />

Das geschieht im Gästetrakt des Klosters ebenso wie auch<br />

im kulturellen Bereich, nämlich in den Schauräumen des<br />

Hauses, die für die Besucher geöffnet sind, wie etwa Bibliothek,<br />

Museen und Klostergärten.<br />

Man eröffne ihnen die christliche Botschaft und<br />

verhelfe ihnen zu einem vertieften Glauben<br />

Nach der Regel Benedikts bleibt es aber nicht nur bei diesem<br />

Miteinander und der eben erwähnten Sorge für die<br />

Besucher und Gäste, sondern von hier aus werden diese<br />

Jene also, die kommen, werden zunächst grundsätzlich<br />

unvoreingenommen aufgenommen, weil man in ihnen<br />

Christus selbst aufnimmt.<br />

<strong>PAX</strong> | 7


Dies alles bedeutet für uns Benediktiner und für unsere<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die Gäste<br />

und Besucher bemühen, eine stetige Herausforderung.<br />

Nicht irgendein Job wird mit mehr oder weniger Freude<br />

erledigt, sondern gefragt ist immer auch die eigene christliche<br />

Überzeugung.<br />

Das Klosterareal als Spiegelbild<br />

benediktinischer Zielsetzungen<br />

Die Gestaltung unseres Klosterareals und unserer Museumslandschaft<br />

ist im Blick auf die oben angesprochene<br />

Zielsetzung erwachsen. Wie ein roter Faden durchzieht<br />

dieses Anliegen unseren Tourismusbereich: Gestaltung<br />

Vereinzelt wurde allerdings vermutet, unser<br />

<strong>Stift</strong> habe sich mit diesem Engagement einen<br />

weiteren einträglichen Wirtschaftszweig<br />

aufgebaut . . .<br />

des Empfangs; Hinweis auf unsere Wertschätzung für den<br />

Gottesdienst in der Ausstellung der wertvollen Paramente<br />

und der liturgischen Geräte; die Präsentation einer Vielfalt<br />

der Schöpfung, die zur Ehrfurcht vor dem Schöpfer anzuregen<br />

vermag; Angebot von Führungen und Betreuung bis hin<br />

zur Museumswerkstatt; Auseinandersetzungen mit Strömungen<br />

unserer Zeit im Museum für zeitgenössische Kunst<br />

und Begegnungen mit Künstlern unserer Zeit; multimediale<br />

Präsentation des Lebens und der Regel Benedikts sowie der<br />

Geschichte unseres Klosters und vieles mehr.<br />

Weitere Bemerkungen<br />

Vereinzelt wurde allerdings vermutet, unser <strong>Stift</strong> habe<br />

sich mit diesem Engagement einen weiteren einträglichen<br />

Wirtschaftszweig aufgebaut. Doch die Einnahmen decken<br />

keineswegs die Aufwendungen, die mit unseren Museen<br />

verbunden sind, sondern erfordern außer den Erträgen aus<br />

den Eintritten und den Erlösen aus dem Museumsshop<br />

weitere finanzielle Zuwendungen, um den Besuchern die<br />

Besichtigung und die Auseinandersetzung mit dem Dargebotenen<br />

zu ermöglichen. Aus rein ökonomischen Überlegungen<br />

müssten wir diesen Bereich schließen. Die erbrachten<br />

Mühen und die großen finanziellen Aufwendungen jedoch<br />

sind uns diese oben erwähnte Zielsetzung wert.<br />

Bei allen edlen Bestrebungen im Bezug auf die Betreuung<br />

unserer Gäste darf allerdings das eigentliche klösterliche<br />

Leben nicht beeinträchtigt werden. Das ist wohl der Grundgedanke<br />

unseres Ordensvaters, wenn er schreibt: „Abt und<br />

Gäste sollen eine eigene Küche haben; so stören Gäste, die<br />

unvorhergesehen kommen und dem Kloster nie fehlen, die<br />

Brüder nicht“ (RB 53, 16).<br />

Ins Heute übersetzt bedeutet dies, dass der „Klostertourismus“<br />

so organisiert sein soll, dass einerseits das klösterliche<br />

Leben keine Schwindsucht erleidet und andererseits die<br />

Menschen, die mit dem Haus gerade auch über die Kultur<br />

in Berührung kommen, das Wesentliche erahnen und für<br />

ihr Alltagsleben fruchtbar machen können.<br />

In diesem Sinne kann auch der moderne „Klostertourismus“<br />

eine Chance für uns und unsere Besucher sein.<br />

<strong>PAX</strong> | 8


P. Johannes Aichinger OSB<br />

Aus dem Konvent<br />

Im ersten Halbjahr 2006<br />

dürfen wir uns über Vieles freuen:<br />

Zeitliche Profess<br />

Am Fest Mariä Verkündigung, dem 25. März 2006, legte<br />

Frater Ulrich Diel OSB seine einfachen Gelübde auf drei<br />

Jahre in die Hände von Abt Bruno Hubl ab. Inzwischen<br />

verbringt er das Sommersemester in <strong>Stift</strong> Heiligenkreuz.<br />

Dort will er an der dortigen theologischen Hochschule sein<br />

Theologiestudium abschließen.<br />

Ewige Profess<br />

Am Weißen Sonntag, dem 23. April 2006, band sich Frater<br />

Maximilian Schiefermüller OSB durch die Feierlichen<br />

Gelübde für immer an unsere Gemeinschaft. Der neue<br />

Kapitular unserer Gemeinschaft ist von den Lebensjahren<br />

her der Jüngste: Er wurde am 16. Oktober 1981 geboren.<br />

Er wuchs in Bad Zell im Mühlviertel in Oberösterreich auf.<br />

2001 maturierte er in Perg. Er studiert in Salzburg Theologie<br />

und Geschichte und wohnt dort im Kolleg St. Benedikt. Er<br />

wurde von den anderen Studenten dieses Hauses ein Jahr<br />

lang zum Studentenvertreter (Senior) gewählt. Momentan<br />

bekleidet er dort das Amt des Gastmeisters. - Möge Gott<br />

seinen Lebensweg in unserer Gemeinschaft mit seinem<br />

reichen Segen begleiten!<br />

Schauen und staunen<br />

P. Gabriel Reiterer OSB hat sich mit seinem Buch „Schauen<br />

und staunen mit Pater Gabriel – Naturvielfalt in der Nationalparkregion<br />

Gesäuse“ einen hervorragenden Platz unter<br />

den immer zahlreicher werdenden Autoren gesichert, die<br />

über den Nationalpark Gesäuse schreiben. Eine Auswahl<br />

seiner Fotografien präsentierte er am 31. März 2006 einem<br />

staunenden Publikum.<br />

Priesterweihe und Primizen<br />

Diözesanbischof Egon Kapellari spendete unseren Mitbrüdern<br />

P. Winfried Schwab, P. Michael Robitschko und P.<br />

Wolfgang Fischer-Felgitsch in der <strong>Stift</strong>skirche <strong>Admont</strong> am<br />

Samstag, dem 17. Juni, um 14.00 Uhr, das Sakrament der<br />

Priesterweihe. Die neu geweihten Priester feierten in den<br />

Wochen danach ihre Heimatprimizen:<br />

P. Michael in der Pfarre Althofen in der Diözese Klagenfurt-<br />

Gurk am 25. Juni, P. Winfried in Dipperz in der Diözese<br />

Fulda am 2. Juli und P. Wolfgang in Graz-St. Leonhard am<br />

9. Juli. Die Pfarrprimiz von P. Winfried und P. Wolfgang<br />

fand am 18. Juni, die Klosterprimiz von allen Dreien fand<br />

am Hemmatag, dem 27. Juni, in der <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>s- und<br />

Pfarrkirche statt.<br />

Die neu geweihten Priester werden ab dem 1. September<br />

ihren Dienst in ihren bisherigen Praktikumsgemeinden<br />

weiter führen: P. Winfried wird in <strong>Admont</strong>-Hall, P. Michael<br />

in Trieben, St. Lorenzen und Hohentauern, P. Wolfgang<br />

schließlich in Voitsberg wirken. Für die kommenden Wochen,<br />

für ihren priesterlichen Dienst und ihr Priesterleben<br />

begleite die drei Neupriester Gottes reiche Gnaden- und<br />

Segensfülle!<br />

Exerzitien<br />

In den diesjährigen Exerzitien begleitete uns zwischen 09.<br />

und 12. April Abt Petrus Steigenberger OCist aus dem <strong>Stift</strong><br />

Rein bei Graz.<br />

Erkrankung<br />

Leider muss wieder von einer längeren Erkrankung von<br />

P. Modest Dunkl OSB, dem Pfarrer von Gams, berichtet<br />

werden. Wieder hat P. Gabriel Reiterer dankenswerterweise<br />

die Vertretung übernommen.<br />

Konventausflug<br />

Am Pfingstdienstag, dem 6. Juni, unternahmen wir unseren<br />

diesjährigen Konventausflug. Er führte uns zu den oststeirischen<br />

Zielen Pöllau und Pöllauberg.<br />

Priesterjubiläen<br />

Am Hemmatag feierte Abt Bruno 35 Jahre priesterlichen<br />

Wirkens; auch für andere Mitbrüder ist dieser Tag Anlass<br />

dankbaren Gedenkens. P. Placidus und P. Andreas feierten<br />

ihr 40-jähriges Priesterjubiläum.<br />

<strong>PAX</strong> | 9


Aus dem Konvent:<br />

Statements der drei neuen Priester<br />

im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

P. Winfried Schwab OSB<br />

„Sub tuum praesidium –<br />

unter Deinen Schutz und<br />

Schirm fliehen wir“, heißt es<br />

in einem alten Marienhymnus<br />

der katholischen Kirche.<br />

Christen stehen füreinander<br />

auch vor Gott ein, die Heiligen<br />

bitten für uns. Unter<br />

den Schutz und Schirm<br />

der Gottesmutter möchte<br />

ich mein Leben stellen, als<br />

Priester und als Mönch der<br />

benediktinischen Gemeinschaft<br />

von <strong>Admont</strong>.<br />

Maria begleitet mein Leben schon seit Jahrzehnten. So ist<br />

ihr der Hochaltar des Domes meiner Heimatstadt Fulda<br />

gewidmet, so verbrachte ich einen Teil meines Studiums<br />

in der Schweizer Benediktinerabtei Maria Einsiedeln, so<br />

gehöre ich nicht zuletzt der Legion Mariens an. Dort lernte<br />

ich es, offen zu meinem Glauben zu stehen, auch in unangenehmen<br />

Situationen. Und ich lernte die Vorzüge einer<br />

Gemeinschaft kennen zur Festigung und Vertiefung des<br />

persönlichen Glaubens.<br />

Mit großer Begeisterung bin ich aber auch Mitglied verschiedener<br />

Studentenverbindungen des deutschen und<br />

österreichischen CV sowie des MKV. Zunächst eingetreten<br />

in die Verbindung Ferdinandea in Heidelberg, schloss<br />

ich mich später in Graz der Carolina an, in <strong>Admont</strong> der<br />

Mittelschulverbindung Wolkenstein. Farbe tragen heißt<br />

Farbe bekennen, so lautet ein ungeschriebenes Motto der<br />

Verbindungen. Farbe tragen bedeutet für mich einzutreten<br />

für unsere Prinzipien, an erster Stelle den katholischen<br />

Glauben.<br />

Von meinem katholischen Elternhaus und der engeren Heimat<br />

Fulda geprägt, führten mich all diese Mitgliedschaften<br />

und Aktivitäten an einen Punkt der Entscheidung: Wie soll<br />

es weitergehen in meinem Glaubensleben? Für mich lautete<br />

die Antwort: einer Gemeinschaft beizutreten, die mir auf<br />

meinem Weg der Gottessuche hilft. Ich lernte die Benediktiner<br />

von <strong>Admont</strong> kennen und schätzen – und freue mich,<br />

nun der Berufung zum Priestertum folgen zu können.<br />

„Sub tuum praesidium – unter Deinen Schutz und<br />

Schirm!“<br />

Meine Heimatprimiz feiere ich am 2. Juli 2006 in der Pfarre<br />

St. Antonius und Placidus zu Dipperz (Kreis Fulda).<br />

P. Michael-Christian Robitschko OSB<br />

„Mane nobiscum Domine<br />

- Bleibe bei uns, Herr!“ (vgl.<br />

Lk 24,29)<br />

Die Berufung zum Priester<br />

ist zutiefst im Herzen eines<br />

Menschen verankert. Berufen<br />

sein heißt, Gottes Willen<br />

zu tun und im persönlichen<br />

Gebet immer neu um den<br />

Beistand Gottes zu bitten.<br />

Ein Grund, Priester zu werden,<br />

liegt für mich darin, den<br />

Menschen gegenüber die Liebe und Fürsorge Gottes mit<br />

meinem eigenen Leben zu bezeugen. Ein Stück weit das<br />

Leben mit den Menschen zu teilen, in Freude und Leid und<br />

so auch die liebende Zuwendung Gottes zu jedem Menschen<br />

zu vergegenwärtigen und meine von Gott geschenkten<br />

Fähigkeiten auch für andere einzusetzen.<br />

Geboren wurde ich 1976 in St. Veit an der Glan in Kärnten<br />

und wurde auf den Namen Christian getauft. Ich wuchs bei<br />

den Zieheltern Remigius (†) und Berta Winkler in Althofen<br />

auf und besuchte dort die Volks- und Hauptschule und ab<br />

1991 die Handelsakademie. 1992 wurde ich Mesner in der<br />

Stadtpfarrkirche Althofen bei Pfr. KR Ignaz Weyerer. Durch<br />

die Erfahrungen in diesen Jahren und das Vorbild dieses<br />

Priesters wurde wesentlich die Entscheidung zum Theologiestudium<br />

und zum geistlichen Lebensweg geprägt.<br />

<strong>PAX</strong> | 10


Nach meiner Matura bin ich in das Kärntner Priesterseminar<br />

eingetreten und habe das Theologiestudium in Graz<br />

begonnen. Dort bin ich durch meinen Mitbruder P. Egon<br />

Homann OSB mit dem Benediktinerstift <strong>Admont</strong> in Kontakt<br />

gekommen, wurde im September 1998 eingekleidet und<br />

erhielt den Ordensnamen Michael. Ein Jahr später legte<br />

ich die zeitliche Profess auf drei Jahre ab und setzte das<br />

Theologiestudium in Salzburg fort. 2002 durfte ich mich<br />

durch die ewige Profess für immer an die benediktinische<br />

Gemeinschaft von <strong>Admont</strong> binden.<br />

Seit Anfang September 2005 bin ich Pastoralpraktikant im<br />

Pfarrverband Trieben-Hohentauern-St. Lorenzen i.P. bei<br />

Pfarrer P. Engelbert Hofer OSB und durfte am 22.10.2005<br />

durch Exz. Diözesanbischof Egon Kapellari in der <strong>Stift</strong>skirche<br />

<strong>Admont</strong> die Diakonenweihe empfangen.<br />

Am 25. Juni 2006 feierte ich in der Stadtpfarre Althofen<br />

die Heimatprimiz.<br />

P. Wolfgang Fischer-Felgitsch O.S.B.<br />

Ich wurde am 31. März 1971<br />

in Graz geboren. Ich besuchte<br />

die Volks- und Mittelschule<br />

in Graz und maturierte an<br />

der Bundeshandelsakademie<br />

Graz. Gerne ministrierte ich<br />

der Vorauer-Kapelle im <strong>Stift</strong>ingtal.<br />

Durch viele Schwierigkeiten<br />

in meinem Leben gab mir<br />

die katholische Kirche immer<br />

Halt. So kam es, dass der Glaube bald an erster Stelle<br />

stand. Das tägliche Gebet ist für mich wie die Luft zum<br />

Atmen geworden, dabei kennzeichnen zwei Säulen meinen<br />

Weg der Berufung: die Verehrung der Mutter Gottes und<br />

die Eucharistische Anbetung.<br />

„Gott ist uns Zuflucht und Stärke, / ein bewährter Helfer<br />

in allen Nöten“ (Psalm 45 (46),2). Die Hymne an Zion, die<br />

in diesem Psalter enthalten ist, prägte mein Leben sehr<br />

stark. Es drückt für mich ein unerschütterliches Vertrauen<br />

auf Gott aus, der „uns Zuflucht und Stärke, ein bewährter<br />

Helfer in allen Nöten“ ist.<br />

Wenn diese Welt uns Probleme macht und Ärger bereitet,<br />

können wir einander daran erinnern, dass Gott unsere<br />

Hilfe in Nöten ist. Gott ist unsere Zuversicht und unsere<br />

Stärke, und nicht nur „vielleicht“, sondern „ganz sicher“,<br />

denn Er ist unter uns. Friede und Freude erwachsen uns<br />

aus einem Leben in Gemeinschaft mit Gott. „Der Herr der<br />

Heerscharen ist mit uns“ (Ps 46,4.8.12). Seine Herrschaft<br />

erstreckt sich über Raum und Zeit. Der Herr der Geschichte<br />

ist der Quell unseres Vertrauens und bringt den ersehnten<br />

Frieden. Mit der Kirche preisen wir daher in Psalm 46 Jesus<br />

Christus selbst. Er ist unser Friede und unser Befreier vom<br />

Bösen durch seinen Tod und seine Auferstehung.<br />

In diesem Sinne freue ich mich besonders auf eine persönliche<br />

Begegnung mit Ihnen bei meiner Heimatprimiz am 9.<br />

Juli um 15.00 Uhr in Graz – St. Leonhard.<br />

<strong>PAX</strong> | 11


P. Liborius Schäckermann OSB<br />

Benediktus-Litanei für den Papst<br />

In den Jahren von 1957 bis 1963 studierte ich in Sant Anselmo.<br />

Im Jahre 1963 haben wir, Professoren und Alumne<br />

unter dem Abtprimas von Einsiedeln Cardinal Benno Gut<br />

OSB, nach alten Vorlagen eine Benediktus-Litanei zusammen<br />

gestellt. Diese Litanei habe ich neu aufgelegt und dem<br />

hl.Vater nach Rom geschickt, weil der Papst den hl. Benedikt<br />

als Patron seines Pontifikates gewählt hat. Nun kamen aus<br />

dem Vatikan Fotos mit persönlicher Widmung und ein Brief,<br />

die ich hier in unserem „<strong>PAX</strong>“ zur Veröffentlichung gebe.<br />

<strong>PAX</strong> | 12


<strong>PAX</strong> | 13


Michael Braunsteiner<br />

Zu Gast im <strong>Stift</strong>:<br />

Kloster auf Zeit statt Hotelbetrieb<br />

Der heilige Benedikt sagt, alle Fremden sollen wie Christus<br />

aufgenommen werden. Jedoch hat der hl. Benedikt, nach<br />

dessen Regel die Benediktiner auf der ganzen Welt leben,<br />

die Gäste nicht gemeinsam mit den Mönchen im Kloster<br />

untergebracht. Das wird auch im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> so gehalten.<br />

Es gibt eigene Gästezimmer außerhalb der Klausur im ersten<br />

Stock des Nord- und Osttraktes. Und wie in anderen Benediktinerstiften,<br />

so gibt es auch hier einen Gastpater. Prior P.<br />

Gebhard ist im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> für Gäste zuständig.<br />

Selbstverständlich ist das <strong>Stift</strong> keine Konkurrenz für die Hotels<br />

und Zimmervermieter der Region. Auf die Frage, wer Gast<br />

in der Abtei <strong>Admont</strong> sein könne, meint P. Gebhard: „Wir<br />

wollen nicht Hotel sein, sondern als Kloster auf Zeit den<br />

Menschen die Möglichkeit bieten, in Ruhe einen Weg zu<br />

Gott zu finden.“ Die Teilnahme am Chorgebet der Mönche<br />

wird erwartet, wie es dem hl. Benedikt wichtig war. Da das<br />

Chorgebet morgens und abends in der Klausur stattfindet<br />

und diese nicht von Frauen betreten werden kann, engt sich<br />

der Kreis der Gäste bis dato naturgemäß auf männliche ein.<br />

Jedoch werden Überlegungen angestellt, wie sich dieses<br />

Problem lösen ließe.<br />

Die heutige Zeit wird geprägt von den Idealen unserer von<br />

Termindruck, rasenden Szenenfolgen und hysterischem<br />

Lärm begleiteten Multimedia-Konsumkultur. Dem steht<br />

„Kloster auf Zeit“ diametral gegenüber. Das Bedürfnis<br />

nach Ruhe, nach der Gott- und Wertesuche ist groß. Die<br />

<strong>Admont</strong>er Benediktiner freuen sich, wenn jemand etwas<br />

hier auf und von hier mit nimmt und ihr Kloster gestärkt<br />

wieder verlässt.<br />

Die Zeit außerhalb der Chorgebetszeiten steht den Gästen<br />

zur freien Verfügung. Die <strong>Admont</strong>er Benediktiner sind<br />

für ihre Gäste da – Aussprachen mit ihnen können gerne<br />

geführt werden. Jedoch finden in <strong>Admont</strong> derzeit keine<br />

Exerzitien statt.<br />

In Ausnahmefällen kann es auch vorkommen, dass von<br />

auswärts kommende, kurzfristig im <strong>Stift</strong> tätige Spezialisten<br />

wie etwa Restauratoren, Ausstellungsgestalter etc.<br />

die Gästezimmer bewohnen können. Auf Einladung des<br />

<strong>Stift</strong>es hin sind seit 2000 regelmäßig Künstlerinnen und<br />

Künstler als „artists in residence“ im <strong>Stift</strong> zu Gast. Sie<br />

nehmen am Klosterleben teil, entwickeln Kunstprojekte<br />

und verwirklichen „MADE FOR ADMONT“-Werke, wie<br />

sie auch heuer wieder im Museum zu sehen sind. Solche<br />

ortsbezogenen Kunstwerke, bei welchen auch die <strong>Admont</strong>er<br />

Mönche aktiv mitmachen, verleihen der Kunstsammlung<br />

ihren ganz spezifischen Charakter. In ihrer Quantität und<br />

Qualität sind sie einmalig.<br />

Gastpater<br />

Prior P. Gebhard<br />

(links) mit P. Liborius<br />

<strong>PAX</strong> | 14


Johann Tomaschek<br />

Bibliothekstourismus im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

Eine Klosterbibliothek als Fremdenverkehrsattraktion<br />

Es gehört zweifellos nicht zu den alltäglichen Erscheinungen<br />

in der Welt des Tourismus, dass die Bibliothek eines Ordenshauses<br />

eine Fremdenverkehrsattraktion von überregionalem<br />

Rang darstellt. Klosterbibliotheken wurden natürlich<br />

schon immer, sowohl wegen ihrer reichen Bücherschätze<br />

als auch wegen der meist prächtig ausgestatteten Räume,<br />

von Gelehrten und Kunstfreunden aus geistlichem und<br />

weltlichem Stand gerne aufgesucht; in <strong>Admont</strong> hat sich<br />

aber ein regelrechter Bibliothekstourismus entwickelt,<br />

der von jeher einen sehr viel größeren Personenkreis umfasste.<br />

Dieses Phänomen, das nicht so sehr auf die Bücher<br />

als auf den großartigen Büchersaal bezogen ist, gibt es in<br />

vergleichbarer Dimension allenfalls noch in St. Gallen in<br />

der Schweiz und in der Abtei Strahov in Prag.<br />

Denn so überraschend auch der Eintritt in diesen Tempel ist,<br />

so macht das Angenehme und Fröhliche der ganzen Bauart<br />

und Verzierung einen freundlichen Eindruck auf jeden, der<br />

sie besucht. Hier wird bereits ganz unbefangen von dem<br />

„Fremden“ gesprochen, der die Bibliothek „besucht“, und<br />

wir können daraus schließen, dass sie schon damals von<br />

den Bildungsreisenden – also von den „Kulturtouristen“<br />

– in größerer Zahl aufgesucht wurde.<br />

Dass sich der im Jahre 1776 fertig gestellte Bibliothekssaal<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> schon bei den Zeitgenossen eines hervorragenden<br />

Rufes erfreut hat, zeigt das überschwängliche<br />

Lob, das drei Jahre später beim Begräbnis des Bauherren,<br />

des Abtes Matthäus Offner, in den Leichenpredigten zum<br />

Ausdruck kam. Einer der beiden Kanzelredner führte seine<br />

Zuhörer im Geiste in den prächtigen Saal, wo dieser Ptolomäus<br />

unserer Zeiten alles eingebracht hat, was Kunst,<br />

Geschmack und Glanz geben können, wo Marmor den<br />

Marmor unterstützet und noch feinerer Marmor mit Füßen<br />

getreten wird. Der andere Prediger rief aus: Ich erstaune,<br />

wenn ich den neuen Büchersaal betrachte, in welchem die<br />

Schönheit des Marmors und der Glanz des Goldes mit den<br />

künstlichsten Gemälden um die Wette streiten: Ein wegen<br />

Kunst und Pracht aller Augen sehenswürdiger Palast!<br />

Ab dem frühen 19. Jahrhundert, als der Bibliothekar P.<br />

Benedikt Stadelhofer in einem lateinischen Gedicht seine<br />

Wirkensstätte zum „Achten Weltwunder“ erklärt hatte,<br />

zieht sich der Ruhm des <strong>Admont</strong>er Bibliothekssaales bereits<br />

wie ein roter Faden durch die Reiseliteratur: Wer immer in<br />

<strong>Admont</strong> gewesen war und darüber etwas geschrieben hatte,<br />

ließ es an Lob für diesen einzigartigen Raum nicht fehlen. Der<br />

Arzt und Naturwissenschaftler Franz Sartori fasste seine im<br />

Jahre 1807 gewonnenen Eindrücke sogar in einer durchaus<br />

touristisch anmutenden Betrachtungsweise zusammen,<br />

wenn er über die Bibliothek notiert, dass das prachtvolle<br />

Äußere dem Fremden imponiert, der sie das erste Mal betritt.<br />

Abt Matthäus Offner, als Bauherr der Bibliothek<br />

von den Zeitgenossen mit Ptolomäus<br />

(Begründer der berühmten Bibliothek von<br />

Alexandria) verglichen.<br />

Ölgemälde eines ungenannten Künstlers,<br />

um 1755<br />

<strong>PAX</strong> | 15


So haben der „Hans<br />

Jörgel“ und Kaiser<br />

Ferdinand das <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> gesehen.<br />

Kupferstich von<br />

Josef Axmann nach<br />

einem Ölgemälde<br />

von Anton Schiffer<br />

aus dem Jahre 1839<br />

Das Jahr 1841 als Markstein in der Geschichte<br />

des <strong>Admont</strong>er Bibliothekstourismus<br />

Im Jahre 1841 veröffentlichte der Wiener Journalist und<br />

Schriftsteller Johann Baptist Weis unter dem Pseudonym<br />

„Hans Jörgel“ in Form von Briefen an seinen Schwager<br />

Maxl die launige Beschreibung einer Reise, die ihn mit drei<br />

Gefährten in einer Kutsche durch einen Teil der Steiermark<br />

und Oberösterreichs geführt hatte. Von Graz war die Fahrt<br />

über Leoben und Eisenerz auch nach <strong>Admont</strong> gegangen,<br />

und hier war ein Aufenthalt für eine spezielle Besichtigung<br />

vorgesehen. Was der „Hans Jörgel“ darüber zu berichten<br />

wusste, hört sich in seinem wienerisch gefärbten Biedermeier-Deutsch<br />

folgendermaßen an:<br />

Obwohl’s schon Abend war, so hab i do no g’schaut,<br />

dass i die berühmte Bibliothek im <strong>Stift</strong> g’sehn hab. Dös<br />

is eine Bibliothek, Herr Schwager, dö jeder Residenz eine<br />

Ehr’ machet. Schon der Fußboden von weißen, roten<br />

und schwarzen Marmorplatten, is eine Merkwürdigkeit,<br />

und der Saal selber mit seinen Statuen und Gemälden,<br />

mit der Menge von Büchern, dö i leider wie eine Kuh<br />

ein neues Tor anschau, weil i von den alten Sachen nix<br />

versteh, versetzen ein’n, wenn man so etliche Wochen<br />

in lauter Bergen, Tälern, Wäldern und auf miserablen<br />

Straßen umakugelt, in eine ganz andere Welt.<br />

Was bei flüchtiger Lektüre wie die kursorische Schilderung<br />

eines unterhaltsamen Reiseschriftstellers anmutet, erweist<br />

sich bei genauerem Hinsehen als erstaunlich exakte Beschreibung<br />

des Phänomens „<strong>Admont</strong>er Bibliothekstourismus“,<br />

weil es gleich mehrere wesentliche Aspekte anspricht.<br />

Da ist zunächst die Rede von der „berühmten Bibliothek“,<br />

die schon längst eine Sehenswürdigkeit dargestellt haben<br />

muss, für deren Besichtigung man auch bei strapaziösen<br />

Reiseverhältnissen einen Umweg in Kauf nehmen sollte (dem<br />

würden also jene zwei Sterne entsprechen, wie sie Baedeker<br />

und Polyglott dann in ihren Reiseführern vergeben haben).<br />

Die Art und Weise, in der unser Autor sodann das Besondere<br />

an der <strong>Admont</strong>er Bibliothek charakterisiert, lässt sich ganz<br />

gut mit dem modernen Begriff des „Gesamtkunstwerkes“<br />

umschreiben. Der Blick richtet sich vom Marmorfußboden<br />

über die reiche künstlerische Ausstattung des Saales auf den<br />

Bücherbestand, und dieses komplexe optische Erlebnis lässt<br />

den Betrachter die Grenzen seiner alltäglichen Erfahrung<br />

überschreiten – es versetzt ihn (damals wie heute) „in eine<br />

ganz andere Welt“.<br />

Schließlich vergisst der Hans Jörgel auch nicht, eigens darauf<br />

hinzuweisen, dass er die Bibliothek nicht als kundiger<br />

Fachmann mit entsprechenden Vorkenntnissen aufgesucht<br />

hat, sodass ihm ihre wahre geistige Dimension letzen Endes<br />

verschlossen bleibt und er sich wie die sprichwörtliche „Kuh<br />

vor dem neuen Tor“ vorkommen muss. Auch an diesem hier<br />

recht drastisch ausgedrückten Umstand, dass der allergrößte<br />

Teil der Bibliotheksbesucher eben nicht aus wissenschaftlichem<br />

oder bibliophilem Interesse nach <strong>Admont</strong> kommt,<br />

hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.<br />

Es ist wohl ein Zufall, dass der „Hans Jörgel“ unsere Bibliothek<br />

ausgerechnet im Jahre 1841 besichtigt hat, doch ist es<br />

ein bemerkenswertes Zusammentreffen mit dem Umstand,<br />

dass man hier in eben diesem Jahr erstmals ein „Gedenkbuch“<br />

angelegt hat, in das sich künftig alle Besucher mit<br />

Namen, Beruf und Herkunft eintragen sollten. Der Anlass<br />

für diese Neuerung war der Besuch hoher Gäste: Am 18.<br />

September hatte Kaiser Ferdinand mit Gattin und Gefolge<br />

dem <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> die Ehre seines Besuches erwiesen, und<br />

sein Name steht demnach im neuen Gästebuch an erster<br />

Stelle. Sein Vorbild hat dann Schule gemacht, denn die Reihe<br />

<strong>PAX</strong> | 16


dieser „Gedenkbücher“ ist bis in die Gegenwart fortgesetzt<br />

worden. Damit steht uns für die Geschichte des <strong>Admont</strong>er<br />

Bibliothekstourismus ab 1841 eine in ihrer Aussagekraft<br />

nicht zu unterschätzende Quelle zur Verfügung, da wir auf<br />

diese Weise zumindest die Namen und die Herkunft sehr<br />

vieler Menschen kennen, die sich seither als Besucher im<br />

Bibliotheksaal eingefunden haben.<br />

Ein Blick in die „Gedenkbücher“<br />

aus dem 19. Jahrhundert<br />

Die Eintragungen in dem ersten „Gedenkbuch“ der Bibliothek<br />

reichen bis 1860, und als Beispiel für seinen Aussagewert<br />

sollen die Eintragungen jener Besucher dienen, die sich<br />

hier im September und Oktober 1848 verewigt haben. Bei<br />

Der Bibliothekssaal mit Besuchern; im Vordergrund<br />

der (auch für den Tourismus zuständige)<br />

Bibliothekar P. Jakob Wichner<br />

Aquarell von Rudolf von Alt, September 1885<br />

genauerem Zusehen fällt auf, dass es sich durchwegs um<br />

Einzelreisende (also nicht um Gruppen) handelte, dass fast<br />

immer der Beruf angegeben ist, und dass der Einzugsbereich<br />

nur in wenigen Fällen über die Steiermark hinaus reichte.<br />

Neben zwei katholischen finden wir auch zwei evangelische<br />

Geistliche, und in der Mehrzahl haben wir es mit Vertretern<br />

des „Bildungsbürgertums“ zu tun, darunter mehrere<br />

Verwaltungsbeamte und ein Apotheker. Die Männer waren<br />

in der weitaus überwiegenden Überzahl, denn es scheinen<br />

nur drei weibliche Besucher auf.<br />

<strong>PAX</strong> | 17


Bis in die Mitte des<br />

20. Jahrhunderts<br />

kamen die Bibliothekstouristen<br />

hauptsächlich mit<br />

der Eisenbahn.<br />

Der Bahnhof von<br />

<strong>Admont</strong> auf einer<br />

Ansichtskarte aus<br />

dem Jahre 1906<br />

Die hier herausgegriffene Seite kann im Übrigen als durchaus<br />

repräsentativ für die anderen Monate angesehen werden,<br />

und dies sowohl im Hinblick auf die Besucherzahl pro Tag<br />

als auch auf Beruf und Herkunft. Insgesamt waren demnach<br />

im Jahre 1848 etwa 150 Reisende in der Bibliothek. Diese<br />

Zahl ist allerdings, zweifellos bedingt durch die politischen<br />

Ereignisse, etwas niedriger als in den vorangehenden und<br />

nachfolgenden Jahren, in denen sich durchschnittlich rund<br />

200 Bibliothekstouristen im „Gedenkbuch“ eingetragen<br />

hatten.<br />

In diesen Büchern lassen sich auch recht deutlich jene beiden<br />

Zäsuren ablesen, die schon bald darauf und kurz hintereinander<br />

das touristische Geschehen in <strong>Admont</strong> mitgeprägt<br />

haben: Der Brand im Jahre 1865 und die Eröffnung der<br />

Eisenbahn sieben Jahre später. Es grenzte nicht nur an ein<br />

Wunder, dass ausgerechnet die Bibliothek mit ihrem doch<br />

so leicht entflammbaren Inhalt vom Feuer völlig verschont<br />

geblieben ist – man kann sogar darüber hinaus feststellen,<br />

dass der große Brand noch dazu beigetragen hat, den Ruhm<br />

des Büchersaales weiter zu vermehren: Als es das alte <strong>Stift</strong>smuseum<br />

mit seinen Sammlungen, die beiden prächtigen<br />

Festsäle und die viel gerühmte Chrismann-Orgel in der<br />

Kirche nicht mehr gab, war die Bibliothek umso mehr zur<br />

überragenden (wenn nicht überhaupt zur einzigen) touristischen<br />

Attraktion des <strong>Stift</strong>es geworden. Der Besucherstrom<br />

ist dann zwar nach dem Schreckenstag, dem 27. April, für<br />

eine Zeitlang völlig versiegt, doch kamen die Reisenden ab<br />

Anfang Juli schon wieder in ständig wachsender Zahl von<br />

Nah und Fern in die Bibliothek.<br />

Eine in touristischer Hinsicht noch weitaus bedeutsamere<br />

Zäsur, die in der Folge noch für viele Jahre das Fremdenverkehrsgeschehen<br />

in <strong>Admont</strong> prägen sollte, war die Eröffnung<br />

der Kronprinz-Rudolf-Bahn im August 1872. Diese Bahnlinie<br />

stellt die Verbindung zwischen der Westbahn und der Südbahn<br />

her und bedeutete den Anschluss des Ortes an die<br />

„große weite Welt“. Welchen wahren „Quantensprung“ dies<br />

für die Besucherzahlen bedeutet hat, zeigt wieder ein Blick<br />

in das (nun schon zweite) „Gedenkbuch“ der Bibliothek:<br />

Waren zuvor alljährlich etwa 200 Personen mit der Kutsche,<br />

zu Pferd oder zu Fuß in das <strong>Stift</strong> gekommen, so belief sich<br />

die Zahl der Touristen, die im Jahre 1873 den Büchersaal<br />

besichtigten, bereits auf 1400; es war somit in kürzester<br />

Zeit eine Steigerung auf das Siebenfache zu verzeichnen !<br />

Weiters fällt auf, dass die Eintragungen in dem genannten<br />

Jahr vom 9. Jänner bis zum 28. Dezember reichen. Die<br />

Eisenbahn hatte also nicht nur eine gewaltige Zunahme der<br />

Besucherzahlen, sondern auch eine Verlängerung der bis<br />

dahin auf die wärmere Jahreszeit beschränkten Saison und<br />

damit einen Ganzjahres-Tourismus mit sich gebracht.<br />

Der Bibliothekstourismus zur Zeit des<br />

P. Jakob Wichner<br />

Von der frühesten Zeit an (und in der Folge noch bis zum<br />

Jahre 1995) gehörte es zu den Aufgaben des jeweiligen<br />

<strong>Stift</strong>sbibliothekars, sich auch um die touristischen Belange<br />

zu kümmern, die sich ja in der Hauptsache im Umkreis<br />

seiner Wirkensstätte abspielten. Dies galt auch für P. Jakob<br />

Wichner, der sein Amt im Jahre 1878 antrat und genau 25<br />

Jahre lang bis zu seinem Tod im Oktober 1903 ausübte. Als<br />

Mann der Wissenschaft hatte er mit den Touristen zunächst<br />

nicht sehr viel Freude. Dies kommt recht anschaulich im<br />

Reisebericht des Würzburger Theologieprofessors Hettinger<br />

zur Sprache, der im Sommer 1883 lediglich als Sommerfrischler,<br />

ohne irgendwelche Forschungsabsichten, nach <strong>Admont</strong><br />

gekommen war. Da er aber nun einmal hier war, wollte er<br />

natürlich auch das <strong>Stift</strong> und dessen wichtigste Sehenswürdigkeit<br />

besichtigen – und dies führte ihn zwangsläufig zu<br />

einer Begegnung mit P. Jakob. Der Besucher hat darüber<br />

folgendes notiert: Wenig freundlich und ziemlich kurz<br />

wurde ich anfangs von dem Bibliothekar P. Jakob Wichner<br />

empfangen, als ich ihn in seiner Werkstätte aufsuchte ...<br />

Ich konnte es ihm nicht verdenken: Kommen doch täglich<br />

so viele Unberufene, denen es nur darum zu tun ist, eine<br />

Urkunde aus dem Mittelalter sich zeigen zu lassen oder<br />

den berühmten Bibliothekssaal zu besichtigen.<br />

Wichner selbst hat der nicht von der Hand zu weisenden<br />

Annahme, dass es sich bei vielen Besuchern der Bibliothek<br />

um den von Hettinger als „Unberufene“ bezeichneten<br />

Personenkreis handelte, schon früher einmal in launiger<br />

<strong>PAX</strong> | 18


Weise Ausdruck verliehen: Im Besucherbuch der Bibliothek<br />

findet sich im August 1875 die Eintragung von zwei<br />

Kunststickerinnen, die aus Wien angereist waren und<br />

sich neben den Angaben von Namen und Beruf auch mit<br />

einem klangvollen Vers verewigt hatten: Die Tante und<br />

die Nichte, die hatten sich sehr gern / Sie kamen, um zu<br />

schauen das große Werk des Herrn. Unter diesem Spruch<br />

steht sodann die zwar ebenfalls gereimte, aber nicht sehr<br />

galante Weiterführung: Sie schauten bald zu Boden, und<br />

blickten bald empor / Und waren, als sie gingen, so weise<br />

wie zuvor. Dieser nachträgliche, ohne Namensnennung<br />

eingefügte Zusatz stammt ganz unverkennbar von der Hand<br />

des auch sonst für seinen sarkastischen Humor bekannten<br />

P. Jakob.<br />

Dieser Bibliothekar war es dann freilich auch, der sich erfolgreich<br />

darum bemühte, den Tourismus in geordnete Bahnen<br />

zu lenken und auch in finanzieller Hinsicht nutzbar zu<br />

machen. Im Juni 1889 erwirkte er vom damaligen Administrator<br />

und späteren Abt Guido Schenzl eine formelle „Kundmachung“,<br />

wonach die Besichtigung des Bibliothekssaales<br />

künftig nicht mehr während des ganzen Jahres, sondern<br />

nur in den Monaten Juni bis September, täglich von 11 bis<br />

12 und von 4 bis 5 Uhr, möglich sein sollte. Außerdem war<br />

von nun an ein Eintrittspreis von 40 Kreuzern pro Person zu<br />

entrichten. Für dieses Geld wurde den Touristen allerdings<br />

auch mehr als bis dahin geboten, denn Wichner hatte im<br />

Mittelraum zwei „Cimelienschränke“ aufstellen lassen, um<br />

den Besuchern einige besonders interessante Handschriften<br />

und alte Drucke präsentieren zu können.<br />

Da sich nun, wie aus den Eintragungen im mittlerweile<br />

schon vierten „Gedenkbuch“ hervorgeht, rund 3000 Personen<br />

pro Jahr in der Bibliothek einfanden (also mehr als<br />

doppelt so viele wie 1873), verfasste P. Jakob bereits 1881<br />

einen Führer durch die <strong>Stift</strong>sbibliothek „Zur Orientierung<br />

und Erinnerung für die Besucher derselben“. Als 1897 eine<br />

Neuauflage des Büchleins erschien, fügte der Verfasser, wohl<br />

aus eigener leidvoller Erfahrung, am Schluss noch einige ganz<br />

konkrete und deutlich formulierte Verhaltensregeln für die<br />

Touristen an: a) Man ersucht, die Schuhe zu reinigen. – b)<br />

Stöcke und Regenschirme sind im Korridor abzulegen. – c)<br />

Hunde dürfen nicht mitgebracht werden. – d) Das Rauchen<br />

im Saale ist nicht gestattet. – e) Man wolle die Spucknäpfe<br />

nicht außer Acht lassen. – f) Das Herauslangen der Bücher<br />

aus den Regalen ist nicht erlaubt.<br />

Ausblicke in die jüngere Vergangenheit<br />

Nachdem das touristische Geschehen rund um die <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

in der Zeit des P. Jakob Wichner erstmals feste<br />

Strukturen erhalten hatte, kam es in Zukunft darauf an,<br />

diese den jeweils neuen Erfordernissen anzupassen – insbesondere<br />

der auch weiterhin ansteigenden Besucherzahl.<br />

Hatten im späten 19. Jahrhundert rund 3000 Personen im<br />

Jahr die Bibliothek besichtigt, so waren es – nach einem<br />

zeitweiligen Rückgang während des Ersten Weltkriegs – in<br />

den frühen 1920er-Jahren schon etwa 4500.<br />

Eine bezeichnende Zäsur brachte dann allerdings die politische<br />

Veränderung von 1938 mit sich: Die neuen Machthaber,<br />

die das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zunächst unter kommissarische Leitung<br />

stellten und dann völlig enteigneten, ließen die Bibliothek im<br />

September des genannten Jahres für die Touristen schließen.<br />

Erst nach den anhaltenden Protesten vieler enttäuschter<br />

Besucher, aber auch des Amtes für Denkmalpflege und<br />

nicht zuletzt der Marktgemeinde <strong>Admont</strong>, die alsbald die<br />

negativen Auswirkungen auf den Fremdenverkehr zu spüren<br />

bekam, war man zum Einlenken bereit. Die Sperre blieb<br />

aber noch bis zum April 1939 aufrecht, und es war dies<br />

außer den Wochen nach dem Brand von 1865 das bisher<br />

einzige Mal, dass die <strong>Stift</strong>sbibliothek durch einen längeren<br />

Zeitraum für die Besichtigung nicht zugänglich war. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg kletterten die Besucherzahlen<br />

geradezu rasant empor: Für 1948 sind im „Gästebuch“<br />

(nun schon dem dreizehnten seit 1841) bereits 7000 Eintragungen<br />

zu finden, und elf Jahre später hatte sich diese<br />

Zahl verfünffacht: Allein im Mai 1959 wurden fast 5.000<br />

Bibliothekstouristen gezählt ! Diese kamen nun allerdings<br />

vorwiegend in Gruppen (darunter auch eine beträchtliche<br />

Zahl von Schulklassen), und in der Hauptsache auch nicht<br />

mehr mit der Bahn, sondern bereits zu einem großen Teil<br />

mit Autobussen. Damals bahnte sich, nach dem schon<br />

lang zurück liegenden Übergang vom Postkutschen- zum<br />

Eisenbahn-Tourismus, die zweite große Mobilitätswende<br />

an: der Übergang vom Bahn- zum Bus- (und in der Folge<br />

auch zum PKW) –Tourismus.<br />

Dem starken Zustrom von Bibliothekstouristen (in jüngster<br />

Zeit stiegen die Besucherzahlen auf über 60.000 an), der<br />

vor allem auf das Konto der vielen Reisegruppen geht,<br />

musste auch im Hinblick auf die Betreuung der Besucher<br />

Rechnung getragen werden. Nun steht ja nicht mehr der<br />

stärker motivierte und interessierte Einzelreisende, sondern<br />

die Gruppe im Mittelpunkt des touristischen Geschehens,<br />

und hier gilt es, in den Führungen ein wichtiges didaktisches<br />

und erwachsenbildnerisches Anliegen wahrzunehmen.<br />

Die damit verbundenen Belange wurden im Frühjahr 1995<br />

an die damals neu errichtete Kulturabteilung übertragen,<br />

womit sich im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> eine weitgehende Entflechtung<br />

von Fremdenverkehr und bibliothekarischer Tätigkeit<br />

vollzogen hat.<br />

<strong>PAX</strong> | 19


Michael Braunsteiner<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> – Bibliothek und Museum<br />

Österreichischer Museumspreis 2005<br />

Das Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> hat den (mit 20.000,- Euro<br />

dotierten) Hauptpreis des Österreichischen Museumspreises<br />

2005 erhalten. Der Österreichische Museumspreis wird<br />

vergeben vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft<br />

und Kultur. Bundesministerin Elisabeth Gehrer sieht im<br />

Österreichischen Museumspreis eine „Auszeichnung für<br />

die besonderen Leistungen eines individuellen Museums“,<br />

einen „Ausdruck der großen Wertschätzung der Öffentlichkeit<br />

für die Museen in unserem Land“ und für deren<br />

MitarbeiterInnen. Der Museumspreis würdigt die geleistete<br />

Aufbauarbeit in den musealen Institutionen.<br />

Zu den zahlreichen Mitbewerbern zählten etablierte, von der<br />

öffentlichen Hand getragene Einrichtungen, Kunstmuseen<br />

und wissenschaftliche Sammlungen sowie neu gegründete<br />

und private Institutionen, die das reiche Kulturleben in den<br />

verschiedenen Regionen Österreichs dokumentieren und<br />

so die Identität unseres Landes mitgestalten.<br />

Die Jury hat ihre Bewertung vor nach folgenden Aspekten<br />

vorgenommen:<br />

❚ Die Originalität der dem Museum zugrunde liegenden<br />

Idee (Leitbild, Sammelkonzept)<br />

❚ Den Erhaltungszustand der Sammlungsbestände<br />

❚ Die ausstellungstechnische Umsetzung und<br />

Gesamtatmosphäre<br />

❚ Die Intensität, Kreativität und den Einfallsreichtum der<br />

gesamten Vermittlungsarbeit<br />

❚ Die Umsetzung eines adäquaten sammlungsbezogenen<br />

Sicherheitskonzeptes (safety und security)<br />

❚ Die wissenschaftliche Aufarbeitung<br />

❚ Die Verhältnismäßigkeit der aufgewendeten Mittel<br />

Die Jury setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von<br />

Besucherorganisationen, Medienfachleuten sowie unabhängigen<br />

Expertinnen und Experten aus dem Bereich der<br />

Museologie zusammen. Ihre Erklärung zur Verleihung des<br />

Hauptpreises zum Österreichischen Museumspreis 2005<br />

an das Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> lautet wie folgt:<br />

„Museum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hat, weit über das in <strong>Stift</strong>smuseen<br />

übliche Maß, neue Wege beschritten. Die Sammlung spannt<br />

einen Bogen über die Disziplinen und Epochen.<br />

Links: P. Winfried stellt das Museumsteam vor<br />

Rechts: Abt Bruno Hubl und Frau BM Gehrer mit den Preisträgern<br />

Rechte Seite: BM Elisabeth Gehrer und Abt Bruno Hubl OSB<br />

mit der Museumspreis-Urkunde<br />

<strong>PAX</strong> | 20


Der naturhistorische Teil der Schau ist in seiner ursprünglichen<br />

Form erhalten und somit selbst ein wichtiges Zeugnis<br />

der Österreichischen Museumsgeschichte. Die Sammlung<br />

ist in tadellosem Zustand. Neue Medien finden in angemessener<br />

Weise ihren Platz in der Gesamtkonzeption der<br />

Ausstellungen. Großartig ist vor allem auch die Verbindung<br />

moderner Kunst mit altem Kulturgut, die unerwartete<br />

Akzente in der spannenden Ausstellungsgestaltung setzt.<br />

Dies ist ein neuer Ansatz zur Auseinandersetzung mit und<br />

der Vermittlung von zeitgenössischer Kunst.<br />

Damit ist das <strong>Stift</strong>smuseum <strong>Admont</strong> beispielgebend für<br />

andere österreichische Museen.“<br />

Die Preisträger der vergangenen Jahre sind folgende Institutionen:<br />

2000 Sammlung Essl, Klosterneuburg<br />

2001 Festungsmuseum des Salzburger Museums<br />

Carolino Augusteum, Salzburg<br />

2002 Haus der Musik, Wien<br />

2003 Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten<br />

Förderungspreis zum Österreichischen Museumspreis:<br />

inatura – Erlebnis Naturschau, Dornbirn (Georg Friebe)<br />

Keltenmuseum, Hallein (Kurt W. Zeller)<br />

Würdigungspreis zum Österreichischen Museumspreis:<br />

Österreichische Filmmuseum, Wien (Alexander Horwath)<br />

Im Jahr 2004 wurde kein Preis vergeben, da ein neues Statut<br />

für den Österreichischen Museumspreis erstellt wurde.<br />

<strong>PAX</strong> | 21


Michael Braunsteiner<br />

Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>:<br />

Unerwartetes selbstverständlich<br />

Das 1074 gegründete steirische <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> liegt auf der<br />

Kulturachse zwischen den Städten Wien, Graz, Linz und<br />

Salzburg. Mit seiner imposanten Klosteranlage, seiner<br />

weltberühmten historischen Bibliothek und dem 2003<br />

eröffneten neuen Großmuseum mit alter und aktueller<br />

Kunst bildet die Abtei <strong>Admont</strong> einen Brennpunkt zwischen<br />

Tradition, Innovation und Kommunikation. Das <strong>Stift</strong> schätzt<br />

seine fast 1000jährige Vergangenheit hoch, „lebt“ ganz<br />

bewusst in der Gegenwart und hat den Blick mutig in die<br />

Zukunft gerichtet.<br />

Die 1776 vollendete <strong>Stift</strong>sbibliothek gilt zurecht als zeitloses<br />

Faszinosum des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong>. Seit 2003 wird<br />

der mit 70.000 Büchern ausgestattete Prunkraum dieser<br />

größten Klosterbibliothek der Welt im Zusammenspiel mit<br />

einer weiteren Attraktion erlebbar: dem neuen Museum<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, das soeben mit dem „Österreichischen<br />

Museumspreis 2005“ ausgezeichnet wurde.<br />

Die Sammlung spannt einen Bogen über die Disziplinen und<br />

Epochen. Die Verbindung moderner Kunst mit altem Kulturgut<br />

durchzieht das gesamte kontrastreiche Museums- und<br />

Ausstellungskonzept. „Dies ist ein neuer Ansatz zur Auseinandersetzung<br />

mit und der Vermittlung von zeitgenössischer<br />

Kunst“, heißt es in der Begründung der Museumspreis-Jury.<br />

Darüber hinaus wird im gesamten Museum die christliche<br />

Glaubensbotschaft und die benediktinische Geisteshaltung<br />

über die Kulturschiene vermittelt.<br />

Handschriften und Frühdrucke, Kunst vom Mittelalter bis<br />

zur Gegenwart, aktuelle MADE FOR ADMONT-Kunst, eine<br />

naturhistorische Sammlung, eine multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation,<br />

Sonderausstellungen, eine Panoramastiege, ein<br />

Museumsshop u.v.m. bilden eine spannungsreiche und zugleich<br />

schlüssige Symbiose. Sämtliche Räume wurden nach<br />

aktuellsten museumsarchitektonischen, konservatorischen<br />

und sicherheitstechnischen Kriterien ausgestattet.<br />

Bibliothek und Museum der Abtei <strong>Admont</strong> sind Handlungsstätten<br />

der Vielfalt, Teil des Klosters, Fixpunkt innerhalb der<br />

österreichischen Museumslandschaft und Tourismusmagnet<br />

mit riesigem Überraschungspotential. Im Laufe der nur von<br />

April bis Oktober währenden Saison finden sich jährlich<br />

rund 60.000 zahlende Besucher ein - Tendenz steigend.<br />

Die <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek umfasst etwa 1.400 wertvolle<br />

Handschriften, darunter mehr als die Hälfte aus dem Mittelalter.<br />

Die Anzahl der Inkunabeln (bis zum Jahr 1500 gedruckt)<br />

und Frühdrucke (Bücher aus dem Zeitraum 1501–1520)<br />

beläuft sich auf über 930. Seit dem Jahr 2000 befindet<br />

sich diese Sammlung in einem eigens dafür geschaffenen<br />

Sicherheitsarchiv mit angeschlossener hochmoderner Präsenzbibliothek.<br />

In jährlich wechselnden Ausstellungen zu<br />

einem bestimmten Thema wird ein Teil dieser wertvollen<br />

Drucke und Handschriften in eigenen Museumsräumen<br />

gezeigt.<br />

Seit der Barock-Zeit gab es im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ein sog. „Musaeum“<br />

mit Naturobjekten und allerlei Raritäten. Abt Gotthard<br />

Kuglmayr gründete 1809 ein „Naturalien-Cabinet“. Dieser<br />

Vorgänger des Naturhistorischen Museums wurde während<br />

des Brandes 1865 vernichtet. Pater Gabriel Strobl erfüllte<br />

seinen Auftrag zur Wiedererrichtung des zerstörten Muse-<br />

<strong>PAX</strong> | 22


ums seit 1866. In den folgenden 44 Jahren widmete sich<br />

der umtriebige Pater unermüdlich dieser Arbeit. War er in<br />

seinem ersten Schaffen Botaniker, so gab er sich später der<br />

Insektenforschung hin und wurde zu einem der wichtigsten<br />

Forscher seiner Zeit. Das Naturhistorische Museum birgt<br />

insgesamt etwa 252.000 Insekten-Exemplare, die 57.000<br />

verschiedene Arten umfassen. Es ist vor allem durch seine<br />

Fliegensammlung berühmt: Mit etwa 80.000 Präparaten<br />

zählt diese Dipteren-Kollektion zu den drei wichtigsten in<br />

Europa.<br />

Im Zuge der Neugestaltung und -eröffnung des Museums<br />

wurde ein Teil im original historischen Zustand belassen:<br />

Im sog. „Löwenzimmer“ und „Südost-Pavillon“ sind Exponate<br />

der heimischen und exotischen Tierwelt sowie eine<br />

Sammlung von Gesteinen und Mineralien zu sehen.<br />

Ein anderer Teil der Sammlungen ist im modernen Ambiente<br />

und in teils neuen Vitrinen präsentiert: So die Insekten und<br />

Reptilien; ebenso in einer eindrucksvollen Installation alle<br />

243 Exponate an Wachsobst-Früchten von Pater Constantin<br />

Keller (1778-1864).<br />

Das Kunsthistorische Museum rief 1959 P. Adalbert Krause<br />

ins Leben. Seit 1980 wurde es wesentlich erweitert, in den<br />

Räumen der alten Prälatur untergebracht und schrittweise<br />

neu konzipiert. In seiner heutigen Form existiert dieses<br />

Museum seit 2003.<br />

Es beinhaltet bedeutende Exponate von der Romanik bis<br />

zum Rokoko, Gemälde, Skulpturen und Objekte aus der<br />

kirchlichen Schatzkammer. Zu den wichtigsten Exponaten<br />

zählen: ein Tragaltar (1375), der Gebhardsstab mit<br />

Elfenbeinschnecke (12./13. Jhdt.), Glasmalereien des 15.<br />

Jahrhunderts, ein Abtsstab mit Narwalzahn (um 1680)<br />

sowie Leinwandbilder von Martin Johann Schmidt, genannt<br />

Kremserschmidt (1718–1801), Martino (1657–1745) und Bartolomeo<br />

Altomonte (1694–1783). Ein eigener Raum ist dem<br />

<strong>Stift</strong>sbildhauer Josef Stammel (1695–1765) gewidmet.<br />

Eindrucksvoll in Großvitrinen präsentiert sich eine jährlich<br />

wechselnde Auswahl aus der Sammlung liturgischer Textilien.<br />

Darunter befinden sich die Gebhardsmitra (Ende 14. Jhdt.)<br />

und die Prachtornate aus der Stickereiwerkstatt von Frater<br />

Benno Haan (1631–1720). Aus ihr gingen Textilkunstwerke<br />

von Weltrang hervor. Als Benediktiner bemühte sich Benno<br />

Haan stets, das in der Ordensregel formulierte Ziel „Ut in<br />

omnibus glorificetur Deus – damit in allem Gott verherrlicht<br />

werde“ (Regel des heiligen Benedikt, Kap. 57, 9) zu<br />

verwirklichen. Getreu der benediktinischen Verpflichtung<br />

„Ergo nihil operi Dei praeponatur – dem Gottesdienst soll<br />

<strong>PAX</strong> | 23


nichts vorgezogen werden“ (RB 43, 3), diente er Gott nicht<br />

nur im Gebet, sondern auch in der Arbeit. In kirchlicher<br />

Prachtentfaltung sah er zusammen mit seinen Mitbrüdern<br />

ein Geschenk an Gott. Zugleich sollten die Messgewänder<br />

etwas erahnen lassen von der Herrlichkeit des ersehnten<br />

Paradieses.<br />

Der letzte Raum steht GegenwartskünstlerInnen für Rauminstallationen<br />

zur Verfügung. Nur ein Portal trennt historische<br />

von aktueller Kunst. Beim Durchgang durchmisst<br />

man über 200 Jahre. Es wird bewusst, wie sehr sich das<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> seit dem Barock nun wieder mit der Kunst<br />

der Gegenwart identifiziert und die Kultur unserer Zeit im<br />

neuen Museum fördert.<br />

Nach Franz Graf (2003), Ingeborg Strobl (2004) und Markus<br />

Wilfling (2005) wurde dieser Raum 2006 von Norbert<br />

Trummer gestaltet. Hauptdarsteller dieser Arbeit, die<br />

zwischen Zeichnung, Malerei und Trickfilm angelegt ist,<br />

sind wiederum ausgestopfte Tiere der Naturhistorischen<br />

Sammlung des <strong>Stift</strong>es.<br />

Seit 1997 befindet sich im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> kontinuierlich eine<br />

Gegenwartskunst-Sammlung im Aufbau. Sie umfasst derzeit<br />

Werke von rund 130 meist österreichischen KünstlerInnen<br />

der jüngeren und mittleren Generation. Das Museum für<br />

Gegenwartskunst bildet den Raum für deren jährliche Neu-<br />

Präsentation und für Sonderausstellungen. Die Bestände<br />

setzen sich aus zwei Teilen zusammen: aus Ankäufen sowie<br />

aus MADE FOR ADMONT-Auftragskunst. Die Sammlung<br />

beinhaltet ebenso größere Werkgruppen ausgewählter<br />

KünstlerInnen, wie etwa von Alfred Klinkan (1950–1994)<br />

oder die Schenkung von Hannes Schwarz (geb. 1926). Eine<br />

starke Gruppe konstituiert sich aus jüngeren Werken von<br />

Künstlern, die sich in den 1970er und 80er Jahren als Vertreter<br />

bzw. im Umfeld der „Neuen Malerei“ einen Namen<br />

gemacht und sich in unterschiedlichste Richtungen weiter<br />

entwickelt haben: Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch,<br />

Herbert Brandl, Gunter Damisch, Josef Danner, Josef Kern,<br />

Alois Mosbacher, Hannes Priesch, Hubert Scheibl, Hubert<br />

Schmalix, Otto M. Zitko u.a..<br />

Im Zuge des „MADE FOR ADMONT“-Programmes werden<br />

Künstlerinnen und Künstler als „artists in residence“ in das<br />

<strong>Stift</strong> eingeladen. Auf Basis von Gesprächen mit den Mönchen<br />

und der Kulturabteilung, sowie des Erlebnisses „<strong>Admont</strong>“<br />

entwickeln sich Ideen für ortspezifische Kunstwerke. Sie<br />

verleihen der Sammlung des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> ihren ganz<br />

besonderen Charakter.<br />

Eine Reihe von KünstlerInnen – darunter etwa Judith<br />

Huemer, Felicitas Kruse, Rudi Molacek, Konrad Rainer,<br />

Lois Renner, Erwin Wurm – hat in den letzten Jahren teils<br />

unter reger Mitwirkung der <strong>Admont</strong>er Mönche vor allem<br />

auf dem Gebiet der Fotokunst bedeutende Serien für die<br />

<strong>Stift</strong>ssammlung geschaffen.<br />

Besondere Stationen bilden grundsätzlich für Blinde konzipierte<br />

Kunstwerke. Diese multimedialen Arbeiten vereinen<br />

Kunst und Information. Gleichermaßen für Blinde und<br />

Sehgestörte wie für Sehende erdacht, schaffen sie außerhalb<br />

der visuellen Erfahrungswelt liegende sinnliche Begreifbarkeitsebenen.<br />

Ein Sehender sieht eine solche Station<br />

ganz anders, als sie ein Blinder wahrnimmt. Für den einen<br />

dominiert der optische Charakter des Objektes, während<br />

für den anderen das Tasten oder Hören im Vordergrund<br />

steht. Aus den Kunst-Begegnungen kann sich eine neuer<br />

Zugang zur Kunst entwickeln.<br />

Eine Aufgabe des Museums im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> soll es sein,<br />

sehgeschädigten Menschen einen Zugang zur Kunst unserer<br />

Zeit zu ermöglichen. In Sehenden wiederum soll das<br />

Bewusstsein über die so ganz andere Welt der Nichtsehenden<br />

sensibilisiert werden. Wichtig ist dem Kloster die<br />

Kooperation von Vertretern der Kunst und Kultur, Bildung,<br />

Wissenschaft, Medizin sowie von Blinden und Sehgestörten<br />

auf internationaler Ebene.<br />

Für diesen spezifischen Sammlungsteil entstehen im Rahmen<br />

des „MADE FOR ADMONT“-Programmes jährlich neue<br />

Werke, zuletzt etwa von Thomas Baumann, Stefan Gyurko,<br />

Maria Hahnenkamp, Anna Jermolaewa, Werner Reiterer,<br />

Constanze Ruhm, Emil Siemeister und Hans Winkler. Sie<br />

alle laden dazu ein: Kunstwerke bitte berühren!<br />

Einen starken Eindruck hinterlässt die multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation<br />

des Linzers Peter Hans Felzmann. Großzügig<br />

werden in drei gesonderten Räumen mit modernster Technik<br />

und raffinierten Tricks Hintergrundinformationen zum<br />

Leben und Werk des hl. Benedikt sowie zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

erfahrbar.<br />

Von der dreigeschossigen Panoramatreppe eröffnen sich<br />

herrliche Weitblicke über das östliche Klosterareal mit dem<br />

Gartenpavillon (fertig gestellt 1661) im Konventgarten, den<br />

<strong>Admont</strong>er Kräutergarten und den barocken Löschteich mit<br />

der permanenten Installation von Werner Reiterer bis hin<br />

zum Nationalpark-Gebiet mit seinen Gesäuse-Bergen sowie<br />

den imposanten Haller Mauern im Norden.<br />

Die in eigenen Räumlichkeiten untergebrachte Museumswerkstatt<br />

bietet ein ständig wechselndes Programm für<br />

Kinder und Jugendliche, aber auch für Behinderte an.<br />

Das Ausstellungsprogramm 2006 steht unter dem Motto:<br />

„Das Paradies – Schlangen haben keinen Zutritt!“<br />

Näheres erfahren Sie unter www.stiftadmont.at .<br />

<strong>PAX</strong> | 24


P. Winfried Schwab OSB<br />

Das Paradies.<br />

Schlangen haben<br />

keinen Zutritt!<br />

PARADIES– seit Menschengedenken ein schillernder Begriff.<br />

Paradies – jeder weiß, was damit gemeint ist. Paradies<br />

– keiner kann es erklären. Paradies – ein anderes Wort<br />

für Sehnsucht? Oder für Verzauberung? Das Paradies: Wir<br />

erwarten es nach dem Tod. Aber eigentlich suchen wir es<br />

schon jetzt. Paradies – eine unwiederbringliche Vergangenheit<br />

zu Zeiten von Adam und Eva? Paradies – können<br />

wir es in der Gegenwart selber schaffen? Paradies – unsere<br />

verdiente Zukunft?<br />

Paradies – was ist das? Sie fragen – wir antworten. Ein<br />

Gespräch beginnt und es entwickelt sich. Ende offen. Ist<br />

das nicht paradiesisch?<br />

„Bibliothek & Museum“ im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zeigen 2006<br />

„verschiedene Paradiese“: Das Paradies in Darstellungen<br />

und Texten alter Bücher; das Paradies in den „Vier letzten<br />

Dingen“ und den Deckenfresken der <strong>Stift</strong>sbibliothek; das<br />

Paradies des Stickers Frater Benno Haan in historischen<br />

Textilien der Kirche (Paramente); das Paradies in Paramenten<br />

der Gegenwart; das Paradies in Positionen der aktuellen<br />

Kunst; das Paradies im Naturhistorischen Museum: Paradiesvögel<br />

treffen auf das Werk zweier <strong>Admont</strong>er Benediktiner<br />

gleichen Ordensnamens, der Patres Gabriel Strobl (+1925)<br />

und Gabriel Reiterer (*1949).<br />

Erwarte das Unerwartete... 2006 in den Paradiesen des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>!<br />

STIFT ADMONT - BIBLIOTHEK & MUSEUM<br />

A- 8911 <strong>Admont</strong> 1<br />

T: +43 (0) 3613 2312 601<br />

F: +43 (0) 3613 2312 610<br />

kultur@stiftadmont.at<br />

www.stiftadmont.at<br />

Eindrücke aus der<br />

Paradies-Ausstellung<br />

<strong>PAX</strong> | 25


Art Collected & Made for <strong>Admont</strong><br />

Noch bis 21. August 2006 ist im Museum für Gegenwartskunst<br />

die Ausstellung „Art Collected & MADE FOR AD-<br />

MONT“ zu sehen. Es wird ein repräsentativer Querschnitt<br />

österreichischer abstrakter Malerei und Fotokunst aus der<br />

seit 1997 im Aufbau befindlichen Sammlung gezeigt.<br />

Emil Siemeister,<br />

Schweben der fallen (Spagyrik)<br />

Von 2. September bis 5. November 2006 findet im Museum<br />

für Gegenwartskunst eine Personalausstellung des<br />

österreichischen Künstlers Emil Siemeister statt. Schwerpunktmäßig<br />

zeichnerisch tätig, agiert er vielseitig als Texter,<br />

Buch- und Objektkünstler, Komponist, Filmer, Aktionist und<br />

Performancekünstler.<br />

<strong>PAX</strong> | 26


„Sounds of <strong>Admont</strong>“<br />

Konzerterlebnisse der besonderen Art<br />

Musikliebhaber kommen im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> voll auf ihre<br />

Kosten. Unter dem Titel „Sounds of <strong>Admont</strong>“ gastiert heuer<br />

erstmals das „Steirische Kammermusikfestival 2006“ im<br />

Kloster. Sechs stimmungsvolle Konzerte finden in der Zeit<br />

vom 6. – 17. August am <strong>Stift</strong>sgelände, von der Kirche bis<br />

hin zum Musikpavillon, statt. Interpretiert werden diese<br />

von international gefeierten Solisten und Ensembles und<br />

temperamentvollen Shooting-Stars.<br />

Sonntag, 6. August 2006<br />

Amadeus, Amadeus!<br />

3-teilige Galanacht mit kulinarischer Untermalung<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal | Beginn: 18.00 Uhr<br />

Bei dieser großen Benefizgala für die jungen Nachwuchskünstler<br />

der Internationalen Sommerakademie widersetzen<br />

sich Kursdozenten und Gastkünstler der „Mozart-freien steirischen<br />

Zone“ und servieren mit open end „Best of Mozart“<br />

und viele weitere künstlerische Highlights. Zusätzlich wird<br />

für kulinarische Überraschungen gesorgt sein.<br />

Samstag, 12. August 2006<br />

Abendrot<br />

3-teilige Galanacht mit international renommierten Quartetto<br />

di Cremona und kulinarischer Untermalung<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal<br />

Beginn: 18.00 Uhr<br />

3-teilige Galanacht „Abendrot“ im kleinen Festsaal mit<br />

dem international bekannten Quartetto di Cremona und<br />

Piereluigi Camicia (Klavier), die R. Schumanns Papillons,<br />

J. Brahms zwei Rhapsodien für Klavier, L.v. Beethovens<br />

Streichquartett C-Dur und J. Brahms Klavierquintett in F-<br />

moll interpretieren werden.<br />

Besonderes Zuckerl: Wir führen Sie an diesem Kulturwochenende<br />

auf den Spuren der bildenden Kunst innerhalb<br />

des Generalthemas „Paradies“ von der Buchmalerei bis zur<br />

modernen Kunst. Begleiten werden uns die Fotokünstlerin<br />

Judith Huemer, der Medienkünstler Johannes Deutsch und<br />

der Maler Thomas Reinhold.<br />

Sonntag, 13. August 2006<br />

Morgentau<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Matinée <strong>Stift</strong>skirche, Flötenquartett<br />

Beginn: 11.30 Uhr<br />

In der Kirche Matinée „Morgentau“ mit Vanessa Britz<br />

(Flöte), Peter Matzka (Violine), Petra Ackermann (Viola) und<br />

Reinhard Latzko (Violoncello). C. Debussy „Six épigraphes<br />

antiques“, M. Ravel Duo für Violine und Cello und W.A.<br />

Mozart Streichtrio “Divertimento” Es-Dur.<br />

Sonntag, 13. August 2006<br />

Ständchen<br />

Mit den Studenten und Dozenten der Internationalen<br />

Sommerakademie <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> sowie kulinarischer Begleitung<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Musikpavillon, open air/Beginn: 15.30 Uhr<br />

„Ständchen“ im Musikpavillon im <strong>Stift</strong>sgarten mit den<br />

Studenten und Dozenten der Internationalen Sommerakademie<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, kulinarisch begleitet mit Kaffee<br />

und Kuchen.<br />

Sonntag, 13. August 2006<br />

Nachtblau<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal, mit international bekannten<br />

österreichischen Musikern/Beginn: 19.30 Uhr<br />

Konzert „Nachtblau“ im kleinen Festsaal mit Ernst Kovacic<br />

(Violine), Georg Hamann (Viola), Erich Oskar Huetter<br />

(Violoncello) und Christopher Hinterhuber (Klavier). A.<br />

Dvorák Klavierquartett Es-Dur, R. Schumann Sonate für<br />

Violine und Klavier a-moll und J. Adams Road Movies für<br />

Violine und Klavier.<br />

Donnerstag, 17. August 2006<br />

Coda – Großes Schlusskonzert der Internationalen<br />

Sommerakademie<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Kleiner Festsaal/Beginn: 19.30 Uhr<br />

Junge Nachwuchstalente aus aller Welt verabschieden sich<br />

gemeinsam mit ihren Dozenten von der Steiermark und<br />

eröffnen dem Publikum Einblicke in die künstlerischen<br />

Resultate einer intensiven musikalischen Schaffensphase.<br />

Begrenzte Kartenanzahl<br />

Schnell reservieren unter<br />

Tel.: +43 (0) 3613/23 12-601<br />

kultur@stiftadmont.at | www.stiftadmont.at<br />

Übrigens: Alle Konzertbesucher erhalten vergünstigten<br />

Eintritt in die Bibliothek & das Museum!<br />

<strong>PAX</strong> | 27


Christian Gombotz<br />

Kultur und Tourismus, wirtschaftlicher Leiter<br />

Tourismus: Raum für Einzelkämpfer<br />

oder Teamplayer?<br />

„Erwarte das Unerwartete…“ – eine die Neugier eines<br />

jeden Einzelnen von uns erweckende Botschaft. Tatsächlich<br />

eröffnet sich dem einzelnen Besucher eine wunderbar<br />

vielfältige Museumslandschaft, die den Geschmack vieler<br />

Menschen trifft. Eine nicht ganz unbeträchtliche Anzahl<br />

unserer Besucher in Bibliothek & Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />

ist von dem „unerwarteten“ Angebot überrascht.<br />

Aktive Verkaufspolitik<br />

Hier an diesem Punkt beginnt meine Arbeit und die meines<br />

Teams. Müßig zu erwähnen, dass es einer besonderen Anstrengung<br />

und Einsatzes bedarf, eine Kulturstätte außerhalb<br />

jeder urbanen Umgebung möglichst vielen potentiellen<br />

„Kunden“ nahe zu bringen und diese auch nach <strong>Admont</strong><br />

zu lotsen. Hierzu sind aktive Kooperationen mit Reisebüros,<br />

Busunternehmen und den einzelnen Tourismusregionen von<br />

größter Bedeutung. Die Betonung liegt hier in der Aktivität<br />

unserer Abteilung. Ohne permanente Öffentlichkeitsarbeit,<br />

ohne „Verkauf“ unseres Angebotes, käme das Museum<br />

um die Besucherzahl eines durchschnittlich besuchten<br />

Heimatmuseums nicht hinaus. Darüber müssen sich aber<br />

auch alle außerhalb des <strong>Stift</strong>es wirkenden Personen im<br />

Klaren sein. In Anbetracht dessen, dass ein Bustourist das<br />

Museum 2-3 Stunden besucht und <strong>Admont</strong> wieder verlässt<br />

ohne <strong>Admont</strong> richtig gesehen zu haben, bedarf es eines<br />

attraktiven Angebotes, auch außerhalb der <strong>Stift</strong>smauern.<br />

Bei unseren Verkaufsgesprächen wird uns immer wieder<br />

die Frage gestellt, was es noch außer dem Museum, der<br />

<strong>Stift</strong>sbibliothek und der Kirche in <strong>Admont</strong> zu sehen gäbe. Das<br />

bedeutet, dass der Tourist neben der Kultur ein ergänzendes<br />

Programm wünscht. Das könnte in attraktiven Geschäften,<br />

sportlichen und weitergehenden kulturellen Angeboten<br />

bestehen – in einem ganzheitlichen Konzept eben. Dabei<br />

ist auch das Bestehen von Übernachtungsmöglichkeiten<br />

von immenser Bedeutung. Ein Tourist, der passende Übernachtungsmöglichkeiten<br />

vorfindet, wird ein Vielfaches<br />

seines derzeit in <strong>Admont</strong> belassenen Geldes ausgeben.<br />

Das bedeutet, dass die Prosperität des gesamten Ortes, ja<br />

der gesamten Region zunehmen würde. Dies muss das Ziel<br />

all jener sein, die sich entschieden haben, in dieser Region<br />

zu leben und derer, die sich in den Dienst des Tourismus<br />

gestellt haben.<br />

Tourismus als Motor der Region<br />

Nicht zuletzt soll mit der Etablierung unserer Region als<br />

touristischer „Knotenpunkt“ der Abwanderung von jungen<br />

Menschen entgegengewirkt werden, die ohne berufliche<br />

Perspektive gezwungen sind, in die Stadt zu ziehen. Wie<br />

allseits bekannt, ist die Anzahl der wirtschaftlichen Großbetriebe<br />

in unserer Region nicht hoch, und damit sind die<br />

Möglichkeiten des Einzelnen relativ beschränkt. Die Kleinund<br />

Mittelbetriebe, das so genannte Gewerbe, sind zum<br />

großen Teil von den Großbetrieben abhängig. Umso wichtiger<br />

ist es angesichts dieser wirtschaftlichen Gegebenheiten,<br />

<strong>PAX</strong> | 28


www.stiftadmont.at<br />

selbst touristisch initiativ zu werden. Damit ist aber nicht<br />

der Tourismus als „Notnagel“ gemeint. Bekanntlich führen<br />

halbherzige Entscheidungen zu ebensolchen Ergebnissen.<br />

Hierzu bedarf es einer Anstrengung aller Entscheidungsträger<br />

und keiner politischen Querelen, die letztendlich auf dem<br />

Rücken aller ausgetragen werden.<br />

Vieles ist bereits getan –<br />

vieles liegt noch vor uns<br />

Anfang dieses Jahres wurde die neue Homepage (www.<br />

stiftadmont.at) des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> implementiert. In Zusammenarbeit<br />

mit der Grazer Werbeagentur Rubikon<br />

wird ein professioneller Internetauftritt des <strong>Stift</strong>es gewährleistet.<br />

Immerhin informieren sich laut einer Studie des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit 33% der<br />

Kulturinteressierten im Internet, bevor sie sich für eine<br />

Ausstellung/Veranstaltung entscheiden, und die Tendenz<br />

ist steigend. Die Homepage wird permanent gepflegt und<br />

liefert die neuesten Informationen über Ausstellungen und<br />

Veranstaltungen. Gespickt mit sehenswerten Bildern aus<br />

dem <strong>Stift</strong>, lohnt es, sich auf dieser einzuloggen.<br />

Einen etwas persönlicheren Weg haben wir mit unserer<br />

Kundendatenbank eingeschlagen. Kulturinteressierte<br />

und solche die es noch werden wollen, werden von der<br />

Kultur- und Tourismusabteilung persönlich angesprochen<br />

und eingeladen. Die Datenbank wird in regelmäßigen<br />

Abständen gewartet und befindet sich somit immer auf<br />

einem aktuellen Stand.<br />

Ein weiteres sehr interessantes Angebot stellen die so<br />

genannten Kombi-Karten dar. Durch Kooperationen mit<br />

anderen Kunst- und Kulturstätten wird dem Besucher ein<br />

breites Spektrum an Ausstellungen und Veranstaltungen<br />

zu vergünstigten Konditionen geboten.<br />

Besonders herauszuheben ist die Kooperation mit touristischen<br />

Leitbetrieben der Steiermark, die unter dem – nomen<br />

est omen – Namen „Top5plus“ zusammengefasst sind.<br />

Mitglieder der „Top5plus“ sind das Freilichtmuseum Stübing,<br />

das Bundesgestüt Piber, Abenteuer Erzberg, der Tier- und<br />

Naturpark Schloss Herberstein, die Region Dachstein und<br />

Graz Tourismus. Langfristig sind weitere Kooperationen<br />

im regionalen Bereich angedacht, nicht zuletzt deswegen,<br />

um unseren Besuchern ein noch breiteres Angebot zu<br />

öffnen.<br />

Im Bereich der Museumswerkstatt haben uns die Schulen<br />

als Bildungseinrichtung hinsichtlich Geschichte, Naturhistorik<br />

und Kunst entdeckt. Für viele Schulen, wie zum<br />

Beispiel die VS <strong>Admont</strong>, ist ein Besuch im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>,<br />

im Speziellen der Museumswerkstatt, fixer Bestandteil<br />

ihres Lehrplans geworden. Ein Gradmesser für die von<br />

uns gebotene Qualität!<br />

Doch was verbirgt sich hinter dem Namen Museumswerkstatt?<br />

Kindern zwischen 6 und 14 Jahren wird die Möglichkeit<br />

<strong>PAX</strong> | 29


geboten zu forschen, zu entdecken und kreativ tätig zu<br />

werden. Ihr Spektrum reicht vom Papierschöpfen, über Mosaik-<br />

gestalten bis zur Seifenerzeugung. Entdeckungsreisen<br />

durch das <strong>Stift</strong> runden erlebnisreiche Stunden ab.<br />

Neu in diesem Zusammenhang ist die Museumswerkstatt-<br />

Sommerkarte, die den Kindern die Möglichkeit gibt, an allen<br />

9 Sommerterminen, jeweils am Samstag, teilzunehmen.<br />

Natürlich können die Veranstaltungen der Museumswerkstatt<br />

auch einzeln besucht werden.<br />

Mit Bestimmtheit ist Ihnen bereits aufgefallen, dass die<br />

Kultur- und Tourismusabteilung des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> ein so<br />

genanntes Cooperate design verwendet. Hinter diesem<br />

Namen verbirgt sich das einheitliche Erscheinungsbild<br />

unserer printmedialen Produkte, wie Plakate, Prospekte,<br />

Inserate usw. Die im Museumsshop angebotenen Produkte<br />

„Made for <strong>Admont</strong>“ sind ebenfalls Teil dieses Konzepts. Ziel<br />

dieser Marketing-Maßnahme ist, die Wiedererkennung der<br />

Marke „<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>“ zu steigern. Andererseits soll dem<br />

Besucher die Möglichkeit eröffnet werden, ein „Stück“ <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> mit nach Hause zu nehmen.<br />

Auf denselben Spuren wandert die erst in diesem Jahr geschaffene<br />

Marke „Sounds of <strong>Admont</strong>“. In diesem Rahmen<br />

wird im August als Premiere das Steirische Kammermusikfestival<br />

im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu Gast sein. In den nächsten Jahren<br />

soll ein weiterer Ausbau der Musikveranstaltungen unter<br />

diesem Namen geschehen. Ziel ist es, neben kulturinteressierten<br />

auch musikbegeisterte Menschen und damit ein<br />

breiteres Publikum nach <strong>Admont</strong> zu bringen.<br />

Zukunft<br />

Das wichtigste strategische als auch operative Ziel liegt<br />

ganz deutlich in der Steigerung der Besucherzahlen. Im<br />

Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum, wobei 2005 von<br />

uns als Zeit der Rekonstitionalisierung und Positionierung<br />

genutzt wurde, konnte eine Steigerung der Besucherzahlen<br />

von derzeit über 30% erreicht werden.<br />

In den nächsten Jahren wollen wir neben regionalen und<br />

nationalen Besuchern den internationalen Markt weiter<br />

ausbauen. Deutschland, Ungarn und Slowenien sind hierbei<br />

vorrangige Ziele. In Anbetracht des immer stärker werdenden<br />

Konkurrenzangebotes sehen wir in Zukunft Steigerungsraten<br />

im Rahmen von 7 bis 10 % als realistisch an.<br />

10% mehr Prosperität auch für <strong>Admont</strong> und seine Einwohner.<br />

Durch den Zusammenhalt der gesamten Region, d.h.<br />

durch Bereitstehen eines breiten touristischen Angebots<br />

mit Übernachtungsmöglichkeiten, würden diese Zahlen,<br />

unabhängig von den Witterungsbedingungen, immer kalkulierbarer<br />

werden.<br />

Staatspreis 2005<br />

Nicht ganz unerwartet war für unser Team die Verleihung<br />

des Museumsstaatspreises 2005. Wir konnten uns in diesem<br />

Rahmen vor namhaften Mitbewerbern positionieren.<br />

Durch die Verleihung wurde das Engagement des Konvents<br />

und die Arbeit der Mitarbeiter gewürdigt. Wir wollen den<br />

Rückenwind dieses Preises nutzen und unsere Arbeit auf<br />

diesem hohen Niveau fortsetzen. Gleichzeitig bedeutet der<br />

Preis für uns aber auch ein Startschuss in Richtung Neupositionierung<br />

des Marketing und weiterer Optimierung der<br />

Besucherzahlen, national wie auch international. Begleiten<br />

Sie uns auf diesem sehr spannenden Weg der Neuentwicklungen<br />

und des Wachstums!<br />

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Interview mit Georg Bliem, Direktor von Steiermark<br />

Tourismus, über die derzeitige Situation und<br />

zukünftige Entwicklungen des Kulturtourismus,<br />

geführt von Regina Huber.<br />

Der Steiermark-Boss im Interview<br />

© Steiermark Tourismus/ Schiffer<br />

Sehr geehrter Herr Bliem, der Tourismus ist eine sich ständig<br />

ändernde Branche. Der Kulturtourismus hat aus unserer<br />

Sicht noch echte Chancen, die in der heurigen Museumssaison<br />

bei den Besucherzahlen deutlich zu spüren sind.<br />

Wie sehen Sie als Tourismusexperte die Potentiale dieses<br />

Wirtschaftssektors?<br />

Hat der Kulturtourismus den Wellness-Boom<br />

bereits abgelöst?<br />

Der Wellnesstourismus unterliegt gerade einem großen<br />

Wandel, hier ist seit einiger Zeit sehr viel an Spezialisierung<br />

zu beobachten. Das Angebot ist soviel größer geworden, der<br />

Wellnessgast selbst hat sich sehr stark in seinem Verhalten<br />

und in seiner Erwartung verändert. Der Kulturtourismus<br />

wiederum deckt ein riesengroßes Feld ab, allein schon<br />

von seiner Definition. Diese reicht überspitzt formuliert<br />

vom Städtetrip mit Event- und Shopping-Charakter bis zur<br />

exklusiven Studienreise nach Papua Neuguinea. Ich glaube<br />

nicht, dass man diese beiden Urlaubsarten und –interessen<br />

so direkt miteinander vergleichen bzw. so in Opposition<br />

zueinander setzen sollte. Beide leben sehr gut mit- und<br />

nebeneinander.<br />

Wie sehen Sie die Wachstumschancen des Kulturtourismus<br />

im Verhältnis zu anderen Tourismussparten?<br />

Die Welt ist von der Schnelligkeit der Erreichbarkeit ja ein<br />

Dorf geworden. Aus dieser fast grenzenlosen Erreichbarkeit<br />

haben sich neue Interessen von Seiten der Reisenden<br />

ergeben, sich auf die Spuren des breiten Kulturfeldes zu<br />

begeben. Und damit wird dieses Segment sicher wachsen<br />

und breiter werden. D.h. jeder Kulturanbieter muss ein<br />

zunehmend klareres Profil zeigen, um als attraktives und<br />

lohnenswertes Kulturziel beim Kunden anzukommen.<br />

Wo liegen die Trends allgemein im Tourismus, hinsichtlich<br />

der nächsten 10 Jahre – Unterschied Land/Stadt? Gartentourismus?<br />

Bustourismus/Individualtourismus?<br />

Erfreulicherweise weist die Steiermark einen Anteil von<br />

53% an Stamm- und Intervallgästen auf. Allerdings sehen<br />

wir uns selbst bei den Stammgästen, geschweige denn bei<br />

den Neugästen, mit einem veränderten Gästeverhalten<br />

konfrontiert. Wodurch sich der „neue“ Gast auszeichnet:<br />

❚ Kleine Haushalte<br />

❚ Mehr Singles und Paare ohne Kinder<br />

❚ Neue Konsumentengruppen<br />

❚ Sowohl-/als auch-Verhalten: Multioptionale Angebote<br />

❚ Kürzere Reisedauer<br />

❚ Spontanes Buchen<br />

❚ Verstärkte Nutzung von Technologien<br />

Und das sind nur einige Beispiele, die es zu berücksichtigen<br />

gilt.<br />

Welche Kriterien haben kulturtouristische „Ausflugsziele“<br />

zu erfüllen? Oder was wünscht sich der „moderne Gast“<br />

von heute?<br />

Ziel muss es sein, dem Gast etwas mit nach Hause zu geben:<br />

Eindrücke, Emotionen und Geschichten. Der Besucher muss<br />

sprichwörtlich im Kopf und Bauch erwischt werden, wenn<br />

Sie so wollen. Das ist ein primäres Ziel im Tourismus.<br />

Wie sieht das Profil eines „kulturtourismus-interessierten“<br />

Gastes aus? Welche Motivationen der Gäste verleiten zum<br />

Kulturtourismus?<br />

Die Beantwortung dieser sehr breit gefassten Fragen hat<br />

schon dicke Studien gefüllt und lässt sich schwer mit einem<br />

Satz beantworten. Und das ist auch schon die Antwort:<br />

Kulturtourismus ist wie jede Form von Tourismus ein<br />

Gesamtprodukt, das sich aus dem Angebot und den daran<br />

beteiligten Menschen zusammensetzt.<br />

Chancen und Risken des Kulturtourismus für die Region,<br />

speziell für <strong>Admont</strong>?<br />

Der Standort <strong>Admont</strong> gehört stärker beworben, da er nicht<br />

zentral genug für eine natürliche stärkere Frequentierung<br />

liegt, d.h. direkt vor den Toren Wiens oder Salzburgs gelegen,<br />

hätte <strong>Admont</strong> wahrscheinlich drei bis vier Mal so viele<br />

Besucher. Nachdem auch die Kapazitäten in der Hotellerie<br />

direkt beim <strong>Stift</strong> begrenzt sind, muss im Vorfeld mehr Überzeugungsarbeit<br />

geleistet werden. Mitten im Nationalpark<br />

Gesäuse gelegen, soll bevorzugt die Verbindung Natur und<br />

Kultur hervorgehoben werden.<br />

Herr Bliem, wie sehen Sie persönlich das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>?<br />

Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ist eines der wichtigsten Kulturgüter<br />

der Steiermark. Von der Bibliothek bis zum Museum der<br />

Gegenwartskunst. Ästhetisch und museumspädagogisch<br />

ist mit Sicherheit ein hervorragendes Gesamtkunstwerk<br />

gelungen, das verdientermaßen mit der Verleihung des<br />

Museumspreises 2005 gewürdigt wurde. Besonders hervorhebenswert<br />

empfinde ich die Förderung junger Künstler<br />

über die „Made for <strong>Admont</strong>“-Schiene.<br />

Ich kann allen Beteiligten nur sehr herzlich zu diesem<br />

Kultur- und Kunstschatz gratulieren und weiterhin viel<br />

Erfolg wünschen.<br />

Vielen Dank, Herr Direktor!<br />

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Michael Braunsteiner<br />

Das <strong>Admont</strong> Feeling:<br />

zwei Städterinnen in <strong>Admont</strong><br />

Tamara Mildt, (rechts) 1977 in Berlin geboren, Studium<br />

der Kunstgeschichte und Ethnologie. Für vier Monate (15.<br />

3. – 15. 7.) im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />

Magdalena Büsel, (oben) 1982 in Rum bei Innsbruck<br />

geboren, Studium der Kunstgeschichte und Europäischen<br />

Ethnologie in Innsbruck. Für vier Monate (1. 3. – 1. 7.) im<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />

Aufgaben während des kunsthistorischen Volontariats in<br />

der Kultur- & Tourismusabteilung: Führungen in Bibliothek<br />

& Museum, diverse Tätigkeiten im Museumsfoyer und im<br />

Shop, Mitarbeit in der Museumswerkstatt, Inventarisierung<br />

der Modernen Kunstsammlung, Ausstellungsbeschriftung,<br />

Fotografieren, Texte schreiben etc.<br />

Michael Braunsteiner: Liebe Kolleginnen, Ihr seid nun seit<br />

März als Volontärinnen in der Abteilung „Kultur & Tourismus“<br />

beschäftigt. Ihr beide kommt aus dem städtischen<br />

Bereich und habt nun nähere Einblicke in das <strong>Stift</strong> und die<br />

Region <strong>Admont</strong> gewonnen.<br />

Was war Euer erster Eindruck von <strong>Admont</strong>, dem <strong>Stift</strong>, dem<br />

Museum?<br />

Büsel: Im Ort selbst war es sehr kalt und schneereich,<br />

dieses Defizit wurde im <strong>Stift</strong> sowie im Museum durch<br />

Freundlichkeit ausgeglichen.<br />

Mildt: Nach dem ersten wettergeprägten Eindruck wurde<br />

ich von der Größe und vor allem von der Modernität des<br />

Museums überrascht, die sich mir in diesem Gebäude bot<br />

und sich so unaufdringlich mit dem alten Baubestand und<br />

den alten Exponaten in den Räumen verbindet. Ich hatte<br />

zwar die Homepage genau angesehen, aber in der tatsächlichen<br />

Anschauung zeigte sich die Architektur und das<br />

Raumerlebnis doch anders. Insgesamt empfinde ich, dass<br />

ein großer Kontrast zwischen dem Äußeren des <strong>Stift</strong>es und<br />

dem des restlichen Ortes <strong>Admont</strong> herrscht. Um zu sehen,<br />

dass das Kloster zuerst vorhanden war und auch heute noch<br />

den Ort prägt, muss man nicht Kunstgeschichte studiert<br />

haben, das fühlt wahrscheinlich jeder Besucher, der den<br />

Ort vorher noch nie gesehen hat.<br />

Es ist ein Unterschied, ob man als Tourist nur einen Tag<br />

nach <strong>Admont</strong> kommt oder so wie Ihr monatelang hier lebt.<br />

Wie erlebt Ihr das?<br />

Büsel: Der Vorteil besteht für mich darin, dass ich nicht in<br />

wenigen Stunden alles sehen „muss“, sondern dass ich mir<br />

Zeit nehmen konnte und noch immer kann, um die Kunst<br />

<strong>PAX</strong> | 32


Magdalena Büsel,<br />

Tamara Mildt<br />

und Michael<br />

Braunsteiner<br />

zu genießen. Beispielsweise konnte ich mir die Bibliothek<br />

genauestens anschauen und bemerkte zahlreiche Zusammenhänge,<br />

die man als Tagestourist nicht erkennen kann.<br />

Ich konnte beim Aufbau einzelner Kunstwerke dabei sein,<br />

mit den Künstlern persönlich sprechen und mir die Ideen<br />

der Museumsmitarbeiter anhören. Alles Faktoren, die zu<br />

einem stärkeren Verständnis beigetragen haben.<br />

Mildt: Unnötig zu sagen, dass der Ortswechsel von Berlin<br />

nach <strong>Admont</strong> einen mittelgroßen „Kulturschock“ darstellt.<br />

Um in <strong>Admont</strong> vier Monate zu leben, musste ich mein<br />

alltägliches Leben umstellen, was mir jedoch sehr leicht<br />

gemacht wurde. So herzlich wie hier bin ich noch nirgends<br />

aufgenommen worden, das kann ich rückblickend sagen.<br />

Worin seht Ihr die Stärken und Schwächen <strong>Admont</strong>s?<br />

Mildt: <strong>Admont</strong> liegt in einer traumhaften Gegend, was alle<br />

<strong>Admont</strong>er wissen, da bin ich mir sicher. Des Weiteren hat<br />

<strong>Admont</strong> neben dem nahe gelegenen Nationalpark Gesäuse<br />

das <strong>Stift</strong>, was den Ort dominiert aber meiner Meinung nach<br />

nicht erdrückt. Diese Attraktion wird von den <strong>Admont</strong>ern<br />

gerne hergezeigt, wenn Besuch da ist. Ansonsten scheint<br />

sich der Stolz auf dieses Kulturgut im eigenen Ort eher im<br />

Rahmen zu halten.<br />

Büsel: Als Privatmuseum hat <strong>Admont</strong> den großen Vorteil,<br />

dass zahlreiche bürokratische Wege wegfallen und dass<br />

man Ideen direkt umsetzen kann. Das ist ganz klar im<br />

Großmuseum zu sehen, wo bewusst eine Verbindung<br />

zwischen Alt und Neu geschaffen wurde. Ein Nachteil ist<br />

die abgeschiedene Lage. Doch das kann durch Werbung<br />

wettgemacht werden. Keiner der Besucher bereut den<br />

mehr oder weniger weiten Umweg, denn Bibliothek und<br />

Museum sind absolut sehenswert.<br />

Ihr seid permanent mit unseren Museumsgästen in Kontakt.<br />

Was macht den typischen <strong>Admont</strong>-Touristen aus? Womit ist<br />

er zufrieden? Was bemängelt er? Was wünscht er sich?<br />

Büsel: Der klassische Museumsbesucher hat schon einmal<br />

etwas von <strong>Admont</strong> und der weltberühmten Bibliothek<br />

gehört, weiß aber nicht genau, was ihn bei uns erwartet.<br />

Wenn dem Besucher eine Führung angeboten wird, bei<br />

der er seinen Wissensdurst stillen kann, dann verlässt er<br />

zufrieden unser Haus. Gewisse Enttäuschungen gibt es<br />

durch die Restaurierung der <strong>Stift</strong>sbibliothek. Es stehen derzeit<br />

zwei Gerüste im Saal. Der Besucher verlässt das <strong>Stift</strong> mit<br />

dem Wunsch wieder Zeit zu finden, um ein weiteres Mal<br />

auf Besuch zu kommen. Es ändert sich alle Monate vieles,<br />

was die Ausstellungen betrifft.<br />

Mildt: Auch ich glaube, dass der typische <strong>Admont</strong>-Tourist<br />

die spätbarocke Bibliothek sehen will. Er will auch die<br />

Bücher anfassen - darf er aber leider nicht. Der fast genauso<br />

große Wunsch besteht darin, einen echten Mönch zu sehen.<br />

Glücklicherweise hängen zurzeit im Bibliotheksgang die<br />

großen Fotografien des Künstlers Konrad Rainer, die acht<br />

unserer Benediktiner zeigen, so wird wenigstens ein Teil<br />

der Neugier befriedigt.<br />

Highlights im Haus sind nach wie vor die Bibliothek, die<br />

multimediale <strong>Stift</strong>spräsentation und die steirische Uniform<br />

des Museumsteams (die ich leider nicht mitnehmen werde).<br />

Die großen Komplimente an das Museum, die die meisten<br />

Besucher nach ihrem Besuch unbedingt loswerden wollen,<br />

sprechen dafür, dass das Museum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> auf dem<br />

richtigen Weg ist und genau in der Richtung weitermachen<br />

sollte, in die es in den letzten Jahren aufgebrochen<br />

ist. Nicht umsonst hat das Haus den Österreichischen<br />

Museumspreis 2005 verliehen bekommen – nicht für die<br />

Bibliothek, sondern für alles andere, was geschaffen wurde.<br />

<strong>PAX</strong> | 33


Die Richtung für die nächsten Jahre wird man in nächster<br />

Zeit festlegen müssen – ein kleines provinzielles Museum<br />

oder ein großartiges Museum in der Provinz, wo man das<br />

Unerwartete erwarten darf!?<br />

Wie würdet Ihr das Tourismusangebot des Klosters, der<br />

Bibliothek und des Museums im Vergleich zu anderen Euch<br />

bekannten Tourismus-Institutionen beurteilen?<br />

Mildt: Auffallend für mich ist die Besonderheit des Museumspersonals<br />

auf die unterschiedlichen Wünsche der<br />

Besucher einzugehen. Des Weiteren empfinde ich die<br />

Vielseitigkeit, die das Haus zu bieten hat, als einen großen<br />

Unterschied zu anderen <strong>Stift</strong>en und Museen. Das Motto<br />

„Erwarte das Unerwartete“ trifft voll zu!<br />

Büsel: Ein eindeutiges Plus ist auch die Museumswerkstatt,<br />

ein Angebot für Kinder – eine kurze Führung kombiniert mit<br />

einem kreativen Teil. Außerdem sind in der Bibliothek und<br />

im Museum immer Personen zu finden, die dem Besucher<br />

gerne Auskunft geben.<br />

Wie würdet Ihr aus Eurer heutigen Erfahrung heraus <strong>Admont</strong><br />

und die Abtei beschreiben?<br />

Büsel: Ich würde es genauso beschreiben wie in meiner<br />

Führung, als religiöses und kulturelles Zentrum, eine knapp<br />

1000-jährige Tradition des Klosters in Verbindung mit der<br />

Kunst von Romanik bis heute.<br />

Mildt: Zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>: Eine Perle ohne Muschel. Zu<br />

<strong>Admont</strong>: Eine noch geschlossene Perlenmuschel.<br />

Welche Wünsche könnt Ihr an die <strong>Admont</strong>erinnen und<br />

<strong>Admont</strong>er richten? Welche Vorstellungen und Vorschläge<br />

habt Ihr in Bezug auf <strong>Admont</strong>?<br />

Büsel: Es ist überall auf der Welt gleich, man schweift<br />

lieber in die Ferne als das Gute vor der Haustüre zu sehen.<br />

Das <strong>Stift</strong>, das ist zumindest meine Sicht der Dinge, ist ganz<br />

wichtig, um Besucher und Gäste nach <strong>Admont</strong> zu locken<br />

und um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Bewohner <strong>Admont</strong>s<br />

sollten vielleicht ab und zu das Museum und die Bibliothek<br />

besuchen und sich diesem Kunstgenuss hingeben.<br />

Mit einer Jahreskarte um 15 Euro kann man theoretisch<br />

jeden Tag von April bis Ende Oktober in das Museum, ein<br />

wirklich gutes Angebot. Ich persönlich glaube, dass es den<br />

<strong>Admont</strong>erinnen und <strong>Admont</strong>ern am Willen fehlt, das <strong>Stift</strong><br />

zu besuchen, aus welchen Gründen auch immer. Wenn<br />

ich ihnen etwas mitgeben möchte, dann den Vorschlag,<br />

doch einmal das <strong>Stift</strong> von innen anzuschauen und nicht<br />

nur von außen. Manchmal muss man über seinen Schatten<br />

springen um Neues zu erleben, so wie ich das tat, als ich<br />

nach <strong>Admont</strong> kam...<br />

Mildt: Touristisch gesehen bietet der Ort <strong>Admont</strong> ohne<br />

das <strong>Stift</strong> leider nicht viel. Die Restaurants und Cafés sind<br />

beinahe an einer Hand abzuzählen und viele schließen<br />

früh. Vieles wirkt verstaubt.<br />

Nette Geschäfte, die den Einkaufsdrang eines jeden Touristen<br />

(auch von solchen, die etwas länger bleiben) zufrieden<br />

stellen, fehlen mittlerweile vollkommen. Nicht zu unterschätzen<br />

ist meiner Meinung nach jedoch das vorhandene<br />

Potential für all dies.<br />

Liebe <strong>Admont</strong>er: Ihr habt hier ein wirklich schönes Fleckchen<br />

Erde, in dem Ihr lebt, arbeitet und das Ihr vielen anderen<br />

Menschen zu bieten habt, sofern Ihr das wollt. Ich spreche<br />

nicht davon, hier ein zweites Disneyland hochzuziehen.<br />

Fakt ist aber, dass sich viele Menschen heutzutage nach der<br />

Idylle und Beschaulichkeit sehnen, die den großen Städten<br />

abhanden gekommen ist (und ich weiß wovon ich rede...)<br />

Wo ist also Euer „Marktplatz“, auf den man sich abends<br />

setzen kann, wo in der Mitte ein Brunnen sprudelt?<br />

Ich weiß bereits, dass die Dinge oft schwieriger sind, als sie<br />

für Außenstehende scheinen. Vollkommen außenstehend<br />

bin ich aber nicht mehr! Ich weiß auch, dass es in <strong>Admont</strong><br />

alte Strukturen gibt, in den Köpfen der Menschen, die<br />

vieles blockieren und die Dinge unnötig erschweren oder<br />

gar verhindern.<br />

Nutzt doch die Vorzüge eines kleinen Ortes, wo sich alle<br />

kennen! Eine durch sanften Tourismus erschlossene Region<br />

bringt evtl. auch noch ein paar zusätzliche Arbeitsplätze, die<br />

auch die Jungen hier hält. Packt Eure Vorhaben gemeinsam<br />

an, springt über die Schatten, und zwar alle!<br />

<strong>PAX</strong> | 34


Aus dem Gästebuch<br />

<strong>PAX</strong> | 35


Regina Huber<br />

HTL Schüler stürmten das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

Wallfahrt der HTL Steyr mit 1200 Schülern<br />

ADMONT. 12.000 PS zogen in 16 Waggons die<br />

HTL Steyr zum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>. Kulturelle Genüsse,<br />

spiritueller Einfluss und Gemeinschaft waren das<br />

Motto der Wallfahrt, das jährlich von mutigen<br />

Religionslehrern organisiert wird.<br />

Im Vorjahr besuchte die gesamte Schule das <strong>Stift</strong> Melk, im<br />

heurigen Jahr begaben sich 1200 Schüler in das steirische<br />

Ennstal. Am Vormittag des 4. April rollte ein Sonderzug der<br />

ÖBB in der Länge von 450 Meter in das idyllische <strong>Admont</strong>.<br />

Ein Kreuz und eine Fahne gingen den 1200 Schülern und<br />

100 Lehrern voran. Gleich danach teilte sich die Gruppe.<br />

Ein Teil feierte die heilige Messe in der neugotischen <strong>Stift</strong>skirche,<br />

während sich die anderen in die Bibliothek und das<br />

Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> begaben.<br />

Christian Ceplak, Organisator vom <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu der<br />

Großveranstaltung: „Es war eine logistische Herausforderung,<br />

1200 Schüler einerseits durch die Bibliothek und<br />

anderseits im Ort zu verköstigen. Dank der hervorragenden<br />

Zusammenarbeit mit den Organisatoren der HTL Steyr, den<br />

Mitbrüdern und Mitarbeitern des <strong>Stift</strong>es war die Veranstaltung<br />

ein voller Erfolg.“ Auch der Wettergott hatte Einsicht<br />

und so wurde aus einem leichten Nieseln strahlender<br />

Sonnenschein.<br />

Verköstigt wurden die zukünftigen Ingenieure von vier<br />

Gasthöfen im Umkreis des <strong>Stift</strong>es.<br />

Über 800 Essen wurden in nicht einmal drei Stunden<br />

ausgegeben. Im 10-Minuten Takt lotsten die Führer vom<br />

Museum die Schüler durch die <strong>Stift</strong>sbibliothek. Außerdem<br />

zeigten die Burschen und Mädels reges Interesse an den<br />

„paradiesischen“ Ausstellungen im Museum des <strong>Stift</strong>es<br />

<strong>Admont</strong>, das am Freitag, dem 7. April von Frau Bundesministerin<br />

Gehrer den Österreichischen Museumspreis<br />

verliehen bekommen hat.<br />

<strong>PAX</strong> | 36


Museumswerkstatt im Sommer 2006<br />

In den Sommerferien öffnet die <strong>Admont</strong>er Museumswerkstatt<br />

wieder wöchentlich ihre Pforten für alle kleinen<br />

Besucher. Jeden Samstag treffen sich Kinder im Alter von 6<br />

– 14 Jahren, um Spannendes im Museum zu entdecken und<br />

kennen zu lernen. Es gibt viele verborgene Winkel rund um<br />

das Kloster und die Kirche, die gemeinsam erforscht werden<br />

wollen! Beginn ist jeden Samstag um 10.00 Uhr!<br />

Jetzt neu: Museumswerkstatt Sommercard um € 36,00<br />

(gültig vom 1. Juli bis 26. August 2006)<br />

01. Juli 2006:<br />

„Paradiesvogel und Co.“<br />

Ein Besuch im Naturhistorischen Museum, anschließend<br />

wird ein Mosaik gestaltet<br />

08. Juli 2006:<br />

„Ein Engel für dich“<br />

Wir suchen verschiedene Engelsdarstellungen und basteln<br />

unseren persönlichen Schutzengel<br />

15. Juli 2006:<br />

„Heilkraut oder Unkraut?“<br />

Besuch im Kräutergarten, danach Herstellung einer<br />

Lippenpomade<br />

22. Juli 2006:<br />

„Eins – zwei –drei – fertig ist die Falterei“<br />

Ein tierisches Paradies aus Papier<br />

29. Juli 2006:<br />

„Auf den Spuren der hl. Hemma“<br />

Spurensuche im <strong>Stift</strong>, dann wird ein Glasbild gemalt<br />

05. August 2006:<br />

„Festgemauert in der Erden….“<br />

Wir besteigen den Glockenturm, und basteln ein Einfaches<br />

Windspiel<br />

12. August 2006:<br />

„Pflanzenparadiese“<br />

Ein Besuch im Kunsthistorischen Museum, danach ein<br />

Aquarellbild gestalten<br />

19. August 2006:<br />

„Der hl. Benedikt und seine Mönche“<br />

Geschichtliches und Geschichten dazu, dann wird ein<br />

einfacher Rosenkranz gebastelt<br />

26. August 2006:<br />

„Schwarz auf Weiß“<br />

Schattenporträts selbst gestalten<br />

<strong>PAX</strong> | 37


Christian Ceplak<br />

Rund um den Museumsshop<br />

Neue Mitarbeiterin<br />

Das neue, überarbeitete Sortiment des Museumsshops findet<br />

immer größeren Anklang: nach der Umgestaltung des Verkaufsraumes<br />

und der Überarbeitung der Produktpalette war<br />

es an der Zeit, die Verantwortung über den Museumsshop<br />

an jemand zu übertragen, der als Vollzeitkraft die Betreuung<br />

dieses übernimmt. So wurde mit 1. Mai Frau Sonja Mandl<br />

in das Team aufgenommen, die mit sehr viel Engagement<br />

den vor einem Jahr eingeleiteten „Neubeginn“ fortführt.<br />

Frau Sonja Mandl, aus <strong>Admont</strong>, ist Mutter zweier Kinder<br />

und arbeitete die vergangenen Monate im Kindergarten<br />

der Marktgemeinde <strong>Admont</strong>. Wir freuen uns, sie in unserem<br />

Team begrüßen zu dürfen und wünschen ihr für die<br />

Zukunft alles Gute!<br />

Museumsshop im Internet<br />

Mit dem neuen Internetauftritt des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> wurde<br />

auch ein eigener Bereich für den Museumsshop geschaffen.<br />

Unter www.stiftadmont.at/deutsch/museum/museumsshop/Museumsshop.php<br />

finden Sie eine Auflistung<br />

der im Moment über das World-Wide-Web verfügbaren<br />

Produkte. Selbstverständlich schicken wir Ihnen auch<br />

gerne – soweit möglich – alle anderen Artikel des Museumsshops<br />

zu.<br />

Fr. Sonja Mandl steht Ihnen für Fragen gerne unter der<br />

E-Mail-Adresse: sonja.mandl@stiftadmont.at<br />

und unter der Telefonnummer +43 / 3613 / 2312-604<br />

zur Verfügung.<br />

Museumsshop NEU<br />

Untern den Einheimischen & Besuchern genießt der Museumsshop<br />

den Ruf, ein Geheimtipp zu sein, wenn es um<br />

qualitativ hochwertige „Mitbringseln“ aus der Tourismusregion<br />

Nationalpark Gesäuse geht. Unter dem Markennamen<br />

„Made for <strong>Admont</strong>“ werden regionale bzw. steirische<br />

Produkte angeboten, welche durch Artikel aus dem Nationalparkshop<br />

und der Region ergänzt werden.<br />

Selbstverständlich darf in einem Benediktinerstift eine feine<br />

Auswahl an Devotionalien nicht fehlen: von künstlerisch<br />

gestalteten Metallkreuzen bis hin zu handgefertigten Taufund<br />

Hochzeitskerzen reicht hier das Angebot.<br />

Die stiftseigenen Weine „Dveri Pax“ aus dem slowenischen<br />

Weingut dürfen natürlich auch nicht unerwähnt<br />

bleiben.....<br />

Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst. Bis<br />

5. November sind wir täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr für<br />

Sie da!<br />

<strong>PAX</strong> | 38


Klostermarkttage im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

14. & 15. August 2006<br />

Schon seit frühester Zeit sind zahlreiche<br />

Klöster Schauplatz von Märkten und<br />

Festen. Im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> soll diese alte<br />

Tradition „neu“ belebt werden und so<br />

werden am 14. & 15. August 06 im<br />

historischen Innenhof des ältesten Klosters<br />

der Steiermark „Markttage“ abgehalten.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit von <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> und Nationalpark<br />

Gesäuse verwandelt sich das idyllische Rosarium<br />

für zwei Tage in ein buntes Marktgelände, wo eine große<br />

Warenvielfalt garantiert ist: Erzeugnisse aus fünfzehn Klöstern<br />

aus Österreich, Deutschland und Slowenien treffen auf<br />

die Produkte der lokalen Nationalparkpartner-Betriebe.<br />

Das Angebot reicht von Weinen aus verschiedenen Klosterweingütern,<br />

über Lebensmittel bis hin zu Kunsthandwerk.<br />

Als Marktstände dienen weiße Pagodenzelte, welche sich<br />

rund um ein Festzelt gruppieren.<br />

Auftakt ist am Montagabend: ab 16 Uhr heißt es „Abendstimmung<br />

im <strong>Stift</strong>“. Bis 21 Uhr laden die Stände zu einem<br />

Bummel ein, im Festzelt sorgt Live-Musik für Stimmung<br />

und für die „Kleinen“ bieten die Mitarbeiter des Museums<br />

und des Nationalparks ein abwechslungsreiches Programm.<br />

Auch ‚Bibliothek & Museum’ des <strong>Stift</strong>es, welche 2005 mit<br />

dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet wurden,<br />

schließen an diesem Abend erst um 21 Uhr.<br />

Der Dienstag, Feiertag Maria Himmelfahrt, beginnt um 10<br />

Uhr mit der heiligen Messe in der <strong>Stift</strong>skirche. Danach öffnet<br />

der Markt wieder seine Pforten: auf Jung und Alt wartet das<br />

vielfältige Angebot der Klöster und Nationalparkpartnerbetriebe,<br />

ein Frühschoppen mit der Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall<br />

im Festzelt, ein Kinderprogramm und vieles mehr. Gegen<br />

18 Uhr gehen die „Markttage im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>“ zu Ende<br />

und im Rosarium kehrt wieder die bekannt beschauliche<br />

Ruhe ein.<br />

<strong>PAX</strong> | 39


Aus dem Kreis der Mitarbeiter<br />

Runde Geburtstage<br />

ehemaliger Mitarbeiter<br />

im ersten Halbjahr 2006<br />

Moser Emmerich<br />

70 Jahre (STIA)<br />

Jauk Franz<br />

70 Jahre (Bauabteilung)<br />

Schaller Josef<br />

85 Jahre (Säge)<br />

Wolf Hedwig<br />

85 Jahre (Säge)<br />

Im ersten Halbjahr 2006 verstorbene<br />

ehemalige Dienstnehmer:<br />

Herr Habertheuer Florian<br />

Herr Habertheuer Florian war 29 Jahre als Sägeverwalter<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> tätig.<br />

Frau Hofer Anna<br />

Frau Hofer Anna war 16 Jahre in der Gärtnerei des <strong>Stift</strong>es<br />

<strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />

Herr Steinhauser Josef<br />

(verstorben 2005 nach Erscheinen der letzten Pax-Zeitschrift).<br />

Herr Steinhauser Josef war 30 Jahre im Forst des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> beschäftigt.<br />

FVW Trieben:<br />

Herr Urban Kinnersberger<br />

Am 2. Mai 2006 verstarb nach schwerer Krankheit Herr<br />

Kinnersberger Urban im 79. Lebensjahr.<br />

Herr Kinnersberger war 35 Jahre vorwiegend im Revier<br />

Lavanttal, zeitweise aber auch im Triebentaler Revier eingesetzt,<br />

wobei er den Kollegen als stets hilfsbereit und<br />

zuvorkommend in Erinnerung blieb. Er engagierte sich<br />

auch viele Jahre im Betriebsrat und war auch in der Pfarre<br />

stets aktiv.<br />

Am 21.05.2006 verstarb Herr<br />

Ofö i.R. Hubert Pleninger im 78. Lebensjahr.<br />

Geboren am 7.1.1929 in<br />

Altmünster am Traunsee<br />

besuchte er nach Hauptund<br />

Mittelschule in Judenburg<br />

und Graz und einem<br />

Forstlichen Praktikum bei<br />

den damaligen Reichsforsten<br />

in Wildalpen 1945/46<br />

die Försterschule in Bruck.<br />

Nach einer Vorsprache seines<br />

Vaters bei Forstdirektor<br />

Derndler in <strong>Admont</strong> begann<br />

Hubert Pleninger im Jahr 1946 zugleich mit seinem Vater,<br />

der zum Forstverwalter in der Forstverwaltung <strong>Admont</strong>bichl<br />

in Obdach bestellt wurde, am 01. Oktober 1946 seine<br />

Berufslaufbahn als Forstadjunkt in dieser Forstverwaltung.<br />

Das <strong>Stift</strong> war zu dieser Zeit noch enteignet und wurde als<br />

Betrieb der Landesforste geführt. Im Jahr 1949 wurden die<br />

Besitzungen des <strong>Stift</strong>es wieder zurückgegeben und Hubert<br />

Pleninger übernahm am 16. Juni 1949 als Revierförster das<br />

Revier St. Johann mit den Revierteilen Bärntal, Schaffergmein<br />

und Goschgraben. 1950 heiratete er seine Frau Otti, die er<br />

während seiner Tätigkeit in Obdach kennen gelernt hatte,<br />

und dieser Ehe entsprossen 3 Kinder. Durch 33 Jahre gehörte<br />

zu seinen Aufgaben auch die Betreuung von Jagdgästen im<br />

Revier Bärntal. Unter diesen Jagdgästen waren auch sehr<br />

prominente Leute, wie die deutschen Politiker Franz Josef<br />

Strauß und Walter Scheel. Einige Erlebnisse aus dieser Zeit<br />

sind in dem gemeinsam mit seinem Sohn verfassten Buch<br />

„Der alte Oberförster erzählt“ verewigt. Im April 1978 nach<br />

der Pensionierung von Ofö Ferdinand Orthacker wurde sein<br />

Aufgabengebiet um die Reviere Hohentauern-Bösenstein<br />

und Hohentauern-Triebenstein erweitert. Von1975 bis 1995<br />

war er auch Bürgermeister der Gemeinde St. Johann. Ofö<br />

Pleninger engagierte sich neben seinem Beruf nicht nur in<br />

der Gemeinde und in verschiedenen Vereinen, sondern<br />

vertrat auch innerhalb des Betriebes über 25 Jahre als<br />

Betriebsrat der Angestellten die Anliegen seiner Arbeitskollegen<br />

gegenüber der Betriebsführung. Im Jahr 1992 ist Ofö<br />

Pleninger nach beinahe 46 Dienstjahren beim <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Er hat aber<br />

noch bis zum Jagdjahr 1994/95 das Revier Goschgraben<br />

als Jagdaufsichtsorgan betreut.<br />

<strong>PAX</strong> | 40


Geburtstage der Pensionisten:<br />

Frau Kreuzer Christine feierte am 3.4.2006 ihren 75.<br />

Geburtstag<br />

Frau Kreuzer arbeitete im Forstgarten, war aber auch bei<br />

Kulturschutzarbeiten im Forst eingesetzt. Die Arbeit in der<br />

freien Natur – immer an der frischen Luft – hat sie, wie<br />

man sieht, jung erhalten und seit ihrer Pensionierung hat<br />

sie auch die Reiselust gepackt.<br />

Sylvia Maierhofer<br />

Wir gratulieren herzlich zu deinem runden Geburtstag!<br />

Ilse Rettenbacher – eine Fünfzigerin<br />

Am Sonntag, den 5. März feierte unsere ehemalige Mitarbeiterin<br />

in der Pforte und stiftischen Telefonzentrale, Ilse<br />

Rettenbacher, die Vollendung ihres 50. Lebensjahres.<br />

Aus diesem Anlass statteten ihr ihre ehemaligen Arbeitskollegen<br />

aus der Zentralverwaltung am späten Nachmittag<br />

im Pflegeheim Schladming einen Überraschungsbesuch ab,<br />

übergaben der Jubilarin einen Blumenstrauß sowie ein kleines<br />

Geschenk und luden sie anschließend ins Cafe Landgraf<br />

zu Kaffee und Geburtstagstorte ein. Ilse Rettenbacher ist<br />

trotz eines im Vorjahr erlittenen Autounfalles, bei dem sie<br />

sich die Beine brach, wieder voller Hoffnung und Zuversicht<br />

und kann mit den Krücken auch wieder ohne fremde Hilfe<br />

gehen. Wir wünschen unserer „Ilse“ im neuen Zuhause viel<br />

Freude und weiterhin soviel Zuversicht und Gottvertrauen<br />

wie bisher, vor allem aber gute Gesundheit.<br />

<strong>PAX</strong> | 41


Elisabeth Steiner<br />

Kaizen:<br />

Die neue Arbeitsstruktur in der STIA<br />

Der japanische Begriff KAIZEN bedeutet<br />

„kontinuierliche Veränderung zum Besseren“.<br />

Im Deutschen wird dies als ständige Verbesserung<br />

bzw. kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

(KVP) wiedergegeben.<br />

Die Philosophie des Kaizen sagt, dass der<br />

gerade erreichte Zustand immer der schlechteste<br />

ist und so schnell wie möglich verbessert<br />

werden muss.<br />

Mit Ende des Jahres 2005 hat die STIA begonnen, die gesamte<br />

Arbeitsstruktur und Organisation in der Produktion<br />

mit Hilfe dieses permanenten Verbesserungsprozesses zu<br />

verändern bzw. auf neue Füße zu stellen. Dieses Programm<br />

der Neustrukturierung nennt sich in der STIA ViT (Verbesserung<br />

im Team).<br />

Das ViT-Programm konnte nicht gleichzeitig in der gesamten<br />

Produktion gestartet werden, so wurde in jedem Meisterbereich<br />

vorerst je eine Maschinengruppe herausgefiltert.<br />

Die Richtlinien (Leistung, Qualität, Sauberkeit und Wartung)<br />

wurden gemeinsam mit den jeweiligen Mitarbeitern in<br />

Workshops ausgearbeitet, Fehlerquellen in einem Maßnahmenkatalog<br />

schriftlich festgehalten. Zusätzlich wurden<br />

auch Fahrwege, Sperrflächen und Stellflächen definiert und<br />

markiert und es wurden Reinigungs- und Inspektionspläne<br />

erstellt. Weitere wichtige Punkte des ViT-Programmes waren<br />

und sind: Verminderung der Staubbelastung, flexible<br />

Arbeitszeit und die Einführung eines Prämiensystems.<br />

Das ViT-Programm erstreckt sich über mehrere Jahre und<br />

besteht aus folgenden Bausteinen:<br />

Durch die Mithilfe aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

soll die Produktivität im gesamten Unternehmen gesteigert<br />

und Verluste sowie Verschwendungen nachhaltig reduziert<br />

werden. Das heißt, jede Person trägt entscheidend zum<br />

Erfolg des Unternehmens bei.<br />

Folgende Ziele sollten mit diesem System verfolgt werden:<br />

Verbesserung des Anlagenfeldes<br />

Hierbei werden Standards zur Verbesserung der Sauberkeit,<br />

Ordnung und Sicherheit festgelegt (SOS).<br />

Reduzierung der Rüst- und Lagerkosten<br />

Es sollte uns möglich sein, die Rüstkosten um 30 % und<br />

die Lagerkosten um 15 % zu senken. Hierbei wird zur Unterstützung<br />

unser Planungssystem in der EDV überarbeitet<br />

(Feinplanungsmodule, Maschinendaten-Erfassung etc.)<br />

Einführung eines Systems zur geplanten bzw. autonomen<br />

Instandhaltung<br />

Beteiligung der Produktionsmitarbeiter an Wartungs- und<br />

Inspektionsarbeiten.<br />

Einbindung von allen in den Verbesserungsprozess<br />

Durch Optimierung der Anlagen soll die Verfügbarkeit um<br />

20 % verbessert werden.<br />

Reduzierung von ungeplanten Anlagen-Stillständen.<br />

<strong>PAX</strong> | 42


Sauberkeit – Ordnung – Sicherheit<br />

vorher:<br />

Im heurigen Frühjahr wurde das erste Überwachungsaudit<br />

für drei Maschinengruppen abgehalten, dabei können<br />

maximal 185 Punkte erreicht werden. Als bestanden wird<br />

das Audit dann beurteilt, wenn mindestens 80 % der Punkteanzahl<br />

erlangt werden. Bei diesen drei Maschinengruppen<br />

wurden zwischen 84 und 92 % tatsächlich erreicht, d. h.<br />

man ist dank aller Beteiligten dem angepeilten Ziel ein gutes<br />

Stück näher gerückt.<br />

Einige Punkte, die bei einem Sauberkeitsaudit beurteilt<br />

werden:<br />

❚ Befinden sich unbenützte, defekte oder beschädigte<br />

Einrichtungen, Arbeits-, Betriebs-, oder Transportmittel am<br />

Arbeitsplatz oder in dessen Umfeld?<br />

❚ Befinden sich unnötige oder veralterte Informationen am<br />

Arbeitsplatz/Umfeld?<br />

❚ Sind die Arbeitsbereiche und Betriebsmittel gekennzeichnet?<br />

❚ Werden Markierungen innerhalb des Arbeitsplatzes<br />

verwendet?<br />

❚ Sind Beschriftungen am Arbeitsplatz vorhanden?<br />

❚ Sind standardisierte Informationstafeln vorhanden?<br />

❚ Wurden die Mängel und Verschmutzungsquellen aus<br />

vergangenen SOS-Workshops zu 90 % beseitigt?<br />

❚ Gibt es standardisierte Reinigungspläne?<br />

❚ Kann der Bereich ohne vorherige Aufräumaktion jedem<br />

Besucher gezeigt werden?<br />

u. v. m.<br />

nachher:<br />

vorher:<br />

nachher:<br />

Seit dem Start von ViT konnten bereits beachtliche Erfolge<br />

erzielt werden, d. h. die Produktivität konnte durch die gute<br />

Zusammenarbeit aller um ca. 10 % gesteigert werden!<br />

<strong>PAX</strong> | 43


Fr. Ägidius<br />

Pflegeheim St. Benedikt:<br />

Durch Alltagsrituale ein Stück Kultur im Alltag schaffen<br />

in dieser Stunde passiert. Oder kürzer: mit einem Alltagsritual<br />

kann es mir besser gelingen, aus meiner eigenen Mitte<br />

heraus zu leben. Bei einer Terminverpflichtung nach der<br />

anderen werde ich eher gelebt, als dass ich selbst lebe.<br />

„Der Mensch braucht Rituale, ohne sie könnte<br />

er nicht leben. Rituale bringen den Lebensalltag<br />

in verlässliche Strukturen, die Körper und<br />

Seele guttun. Befinden sich Körper, Geist und<br />

Seele im Einklang, wird der Alltag weder in<br />

jungen noch in alten Tagen zur Last, sondern<br />

kann sinnerfüllt und vital angenommen werden“,<br />

so antwortete mir unlängst eine unserer<br />

Diplomschwestern, als ich um einen Gedanken<br />

für diese <strong>PAX</strong>-Ausgabe bat.<br />

Wenn auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht<br />

wie Berufstätige von einem vollen Terminkalender „geplagt“<br />

werden, so ist es auch in ihrem Heimalltag von großer Bedeutung,<br />

dass konkrete Alltagsrituale gepflegt werden. So<br />

sind beispielhaft zu nennen: Das Frühstück, was auch nicht<br />

jeden Tag gleich gehalten, sondern durch die sogenannten<br />

„Kipferl-Tage“ immer zu einem kleinen Höhepunkt wird.<br />

Die Reihe läßt sich fortführen, wenn man an den „Badetag“<br />

denkt, an welchem jeder Bewohner sein Pflegebad erhält.<br />

Aber auch das gemeinsame Tischgebet vor dem Mittagessen<br />

soll dazu beitragen, dieser Essenszeit einen tieferen Sinn<br />

zu geben: statt einer rein planmäßigen Essenseinnahme<br />

wollen wir gemeinsam Mahl halten.<br />

Und so setzt sich der Reigen der festen Rituale über die<br />

Nachmittagsbesuche der Angehörigen und Bekannten<br />

fort. Gerade hier freut es uns immer besonders, wenn es<br />

Angehörige einrichten können, regelmäßig zu Besuch zu<br />

kommen und diesen so zu einem echten Ritual werden<br />

lassen, welchem auch noch eine Vorfreude vorausgeht.<br />

Nicht zuletzt soll auch mit Dank die wöchentliche Feier<br />

Was ist ein Ritual? „Es ist das, was einen Tag vom andern<br />

unterscheidet, eine Stunde von den anderen Stunden“, läßt<br />

Antoine de Saint-Exupéry den Fuchs zum kleinen Prinzen<br />

sagen. Wer also nicht einen Tag um den anderen monoton<br />

vor sich hin leben will, braucht feste Bräuche. Haben wir<br />

heutzutage aber nicht schon genug feste Verpflichtungen<br />

oder fixe Termine? Sicherlich. Doch hierbei gibt es einen<br />

grundlegenden Unterschied.<br />

Beim festen Ritual gebe ich selbst einer Stunde des Tages<br />

einen konkreten Sinn und ein Ziel. Bei einem fixen Termin<br />

werde ich mehr oder weniger fremdbestimmt, was mit mir<br />

<strong>PAX</strong> | 44


der Hl. Messe am Samstagnachmittag genannt werden,<br />

die R. P. Placidus mit Freude und Kontinuität in unserem<br />

Haus feiert.<br />

Rituale sind also nicht nur Lebenshilfe, die dem „Alltag Flügel<br />

geben“, sondern kultivieren den Alltag gleichermaßen, indem<br />

sie Innerlichkeit und Tiefe in den Alltag bringen.<br />

Neue Mitarbeiter im Team:<br />

Seit März 2006 verstärkt Frau Evelyn Strohmaier das Team<br />

unseres Hauses. Die gelernte Einzelshandelskauffrau absolvierte<br />

aber bereits im Sommer 2005 ihr Vorpraktikum in<br />

unserem Hause und trat im September 2005 die Ausbildung<br />

zur Pflegehelferin und Altenfachbetreuerin in der Caritas-<br />

Pflegeschule Rottenmann an. „Mein erster Ausbildungsberuf<br />

hat sich eher ergeben als dass es ein Wunsch war“, berichtet<br />

Frau Strohmaier. Mit Eifer und Freude ist sie nun in ihrem<br />

neuen Beruf in unserem Hause tätig. War Frau Strohmaier<br />

einmal im Schulleistungssport aktiv, so dient ihr jetzt der<br />

Sport als Ausgleich zur Arbeit. Ob Radfahren, Laufen und<br />

im Winter auch der Langlauf: „Es hält einen nicht nur fit,<br />

sondern macht auch den Kopf für den nächsten Arbeitstag<br />

wieder frei“, so ihre Erfahrung.<br />

Aber auch eine geprüfte Pflegehelferin können wir mit Frau<br />

Stefanie Schoiswohl aus St. Gallen seit April 2006 zu unseren<br />

Mitarbeitern in der Pflege zählen. Die Freude und Erfüllung,<br />

die sie in der häuslichen Pflege eines Angehörigen erfahren<br />

hatte, ließ in ihr den Wunsch reifen, einmal beruflich in der<br />

Pflege tätig zu sein. Und nach ersten Erfahrungen in der<br />

stationären Krankenpflege legte sie im Frühjahr 2005 ihre<br />

Prüfung zur Pflegehelferin mit ausgezeichnetem Erfolg ab und<br />

konnte mit dieser Qualifikation schon ein Jahr an Berufserfahrung<br />

in einem anderen Pflegeheim der Region sammeln.<br />

Auch ihre Hobbies finden sich mit Radfahren, Schwimmen<br />

und Ski-alpin im sportlichen Bereich wieder.<br />

Wir freuen uns, dass sie unser Pflegeteam und unser Haus<br />

bereichern.<br />

Nähere Auskünfte über unser Pflegeheim erteilen wir<br />

Ihnen gerne unter:<br />

Pflegeheim St. Benedikt<br />

8904 Ardning , Frauenberg 3<br />

Tel.: 03612/7611-0<br />

e-Mail: pflegeheim@stiftadmont.at<br />

<strong>PAX</strong> | 45


Josef Hasitschka<br />

Musik im <strong>Stift</strong><br />

Musikerziehung – eine trockene Bezeichnung für einen Teil<br />

unseres Schullebens: höchst lebendig, vielseitig vom Chorgesang<br />

über Instrumentalunterricht bis zu Aufführungen<br />

und „High-lights“ wie Bigband-Konzert oder Festmessen in<br />

der <strong>Stift</strong>skirche. Seit der Einführung des „Musikzweiges“ hat<br />

sich das Zusammenwirken zwischen Schule und dem <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> verstärkt, ist doch kaum eine Feier in der Kirche<br />

oder ein Fest im Museum ohne Mitwirkung eines Ensembles<br />

des <strong>Stift</strong>sgymnasiums mehr denkbar. Das Engagement und<br />

die Begeisterung der Musizierenden wird in oft mühsamer<br />

Arbeit der zahlreichen Musiklehrer und Instrumentalisten<br />

geweckt und verstärkt.<br />

Setzen Sie sich an einem Dienstag Vormittag auf eine der<br />

Bänke im Rosarium des <strong>Stift</strong>es oder horchen Sie an den<br />

Türen der neuen Musiksäle: Es klingt – ernst, melodisch,<br />

beschwingt, übermütig – Lebensfreude, gefasst in die<br />

Sprache der Musik.<br />

Hier ein kleiner Auszug aus unserem bunten Musikleben<br />

im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>:<br />

Ausgezeichneter Jugendchor<br />

Einen schönen Erfolg konnte der Klassenchor der 2.D. unter<br />

der Leitung von Albert Wonaschütz beim Steirischen Volksliedsingen<br />

für Kinder- & Jugendchöre erringen. Dem Chor<br />

wurde beim regionalen Wertungssingen in Aigen/Ennstal<br />

als einzigem das Prädikat „Ausgezeichnet“ verliehen.<br />

Für die jungen Schülerinnen und Schüler sicher ein toller<br />

Ansporn für das im nächsten Jahr wieder stattfindende<br />

Landesjugendsingen.<br />

Jungmusiker-Leistungsabzeichen<br />

Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern, die im<br />

vergangenen Schuljahr das Jungmusikerleistungsabzeichen<br />

des österreichischen Blasmusikverbandes abgelegt<br />

haben!<br />

In Zukunft werden wir namentlich die „Goldenen Leistungsabzeichen“<br />

abdrucken. Etwa 30 Schülerinnen und<br />

Schüler haben heuer das Leistungsabzeichen in Bronze<br />

oder in Silber errungen.<br />

Vorspielabende<br />

Jede Musikklasse präsentiert einmal im Jahr ihre Fortschritte<br />

im Beherrschen der Instrumente, meist an Dienstag-Abenden<br />

im Kleinen Festsaal. Diese kleinen „Konzerte“ weisen<br />

bereits beachtliches Niveau auf. Heuer hat erstmals auch<br />

die achte Klasse des Musikzweiges ein Abschlusskonzert<br />

gegeben – ein Ohrenschmaus, den sich auch der Konvent<br />

des <strong>Stift</strong>es nicht entgehen ließ!<br />

Dass es im Kleinen Festsaal mit seiner guten Akustik eine<br />

besondere Freude ist, auf dem vom <strong>Stift</strong> angeschafften<br />

Bösendorfer-Flügel seine Klavierkünste zu beweisen, sei<br />

als Dank für diese großzügige Anschaffung durch den<br />

Schulerhalter vermerkt.<br />

Broadlahn & Gym<br />

Die Gruppe „Broadlahn“ ist ewig jung und trat am 26.<br />

November gemeinsam mit Ethno-Musikfreaks aus dem<br />

<strong>Stift</strong>sgymnasium <strong>Admont</strong> auf. Im Rahmen der Projektwoche<br />

am Schulschluss 2005 wurde miteinander musiziert, für das<br />

Konzert wurden extra für Schülerinnen und Schüler einige<br />

der beliebten Songs neu arrangiert. Die Schulgemeinschaft<br />

des <strong>Stift</strong>sgymnasiums <strong>Admont</strong> lud zu diesem fulminanten<br />

Konzertabend im Festsaal des <strong>Stift</strong>es ein.<br />

Die Brass Braddas<br />

Gegründet wurde die Gruppe im Jahr 2002 – damals noch<br />

unter dem Namen Brass Brothers – unter der Leitung von<br />

<strong>PAX</strong> | 46


Mario Rom. Die beiden Geschwisterpaare Armin und Mario<br />

Rom sowie Michael und Sebastian Reiter gründeten die<br />

Gruppe nach dem Vorbild Mnozil Brass.<br />

Sie spielen in der Besetzung – zwei Trompeten, eine Posaune<br />

und eine Bassposaune. Besonders hervorzuheben ist, dass<br />

der Leiter der Gruppe Mario Rom den Großteil der Stücke<br />

selbst arrangiert und manche auch komponiert hat. Unsere<br />

Nachwuchstalente faszinieren die Zuhörer immer wieder<br />

mit ihrer musikalischen Vortragsweise. Das Repertoire<br />

reicht von der klassischen über die volkstümliche Musik<br />

bis zum Jazz.<br />

Die Band umrahmt Empfänge, gestaltet kirchliche Anlässe,<br />

Gratulationen, Siegerehrungen, Adventveranstaltungen, verschiedene<br />

Konzerte, Früh- und Dämmerschoppen usw.<br />

Die Brass Braddas haben mit ihrem Durchschnittsalter von<br />

15 Jahren bereits jetzt ein beachtliches Niveau erreicht.<br />

Nahezu alle Musikstücke werden von den Musikern auswendig<br />

vorgetragen.<br />

Am 19. Mai 2006 nahmen die Brass Braddas beim Wettbewerb<br />

„Musik in kleinen Gruppen“ in Irdning teil und wurden<br />

von den Bezirken Bad Aussee, Gröbming, und Liezen<br />

Bezirkssieger mit der Höchstpunkteanzahl von 100 Punkten!<br />

Sie haben sich damit für den Landeswettbewerb in Bruck/<br />

Mur qualifiziert.<br />

Bernd Rom kann stolz auf seine Söhne und Schützlinge<br />

sein!<br />

Oben: Broadlahn im Gym<br />

Unten: die Brass Braddas:<br />

v.l.n.r: Mario Rom, Sebastian Reiter,<br />

Armin Rom und Michael Reiter<br />

<strong>PAX</strong> | 47


Die Big Band des<br />

<strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />

garantiert bei jedem<br />

Auftritt „Volles<br />

Haus“.<br />

Die heurigen<br />

Stargäste Richard<br />

Östterreicher<br />

(am Klavier<br />

begleitet von Florian<br />

Nachbagauer)<br />

und Claudia<br />

Gössweiner<br />

(ehem. Big Bamd-<br />

Mitglied)<br />

Grandioses Swingkonzert unserer Bigband<br />

Am 02. Juni 2006 um 19.00 Uhr bebte der übervolle Große<br />

Festsaal des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>: die Bigband des <strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />

<strong>Admont</strong> spielte quer durch das bunte Programm des<br />

Swing, Jazz und Blues.<br />

Der Bandleader Bernd Rom hatte auch heuer wieder Spezialgäste<br />

eingeladen. An erster Stelle war es der ehemalige<br />

Leiter der ORF-Bigband Richard Österreicher, der international<br />

und besonders in der Wiener Szene durch seine Künste<br />

auf der Jazz-Mundharmonika für Aufsehen sorgte und das<br />

Publikum mit seinen Darbietungen begeisterte.<br />

Aus dem bewährten Ensemble der Absolventen des <strong>Admont</strong>er<br />

Swing Orchesters stammt Claudia Gössweiner, die<br />

– inzwischen Polizistin – mit ihrem Timbre als Vokalistin<br />

bezauberte. Bravourös sang sie unter anderem Stücke von<br />

Nora Jones, Leonard Bernstein usw.<br />

Das Benediktinerstift <strong>Admont</strong> sieht die Bigband unter Bernd<br />

Rom als ein Aushängeschild der Schule wie auch des <strong>Stift</strong>es.<br />

So lobte der Abtpräses der Benediktiner Notker Wolf im<br />

Vorjahr nach seinem Auftritt mit den jungen <strong>Admont</strong>er Musikerinnen<br />

und Musikern: in allem könne Gott verherrlicht<br />

werden, auch in der Rock-, Swing- und Jazzmusik.<br />

Ein Lob den Musiklehrern!<br />

Wer beflügelt die jungen Musiker zu solchen Erfolgen?<br />

Sicherlich das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> als Schulerhalter, welcher sich<br />

den Musikzweig finanziell leisten kann und will. Doch am<br />

Lernerfolg tragen in erster Linie die zahlreichen Musik- und<br />

Instrumentallehrer bei. Dass diese Professorinnen und<br />

Professoren neben der Arbeit am <strong>Stift</strong>sgymnasium auch<br />

außerschulisch musizieren und sehr viel für das kulturelle<br />

Geschehen im <strong>Stift</strong> und in der Region beitragen, soll nicht<br />

vergessen werden: In die bald zweihundertjährige Tradition<br />

musizierender Lehrer im <strong>Stift</strong> reiht sich seit 56 Jahren (!)<br />

unser Professor in Ruhe OStR Heinz Palt würdig ein: jahrzehntelang<br />

bis heute Organist, Stütze des Kirchenchores,<br />

des Männergesangvereines, Träger höchster kirchlicher<br />

Auszeichnungen für seine Verdienste um die Kirchenmusik.<br />

OStR Reinhard Schöllnhammer, Solosänger im Kirchenchor,<br />

Chorleiter des Männergesangvereines, welcher das<br />

Adventsingen in der <strong>Stift</strong>skirche jährlich organisiert, die<br />

„Kripperlmesse“ gesanglich umrahmt und stiftischen Feierlichkeiten<br />

mitgestaltet. Das ideale Lokal für die wöchentlichen<br />

Proben des MGV ist wiederum der Kleine Festsaal<br />

des <strong>Stift</strong>es. Von Prof. Josef Weißensteiner hat Prof. Albert<br />

Wonaschütz die Leitung des Kirchenchores übernommen<br />

und zu hoher Qualität geführt. Unentbehrlich ist er auch<br />

an der Orgel, daneben im Männergesangverein <strong>Admont</strong>.<br />

Seine Frau Gerlinde Wonaschütz leitet das „<strong>Admont</strong>er<br />

Schrammel-Quintett“ und übt mit den Streichern bei konzertanten<br />

Aufführungen des Kirchenchores. Bernd Rom<br />

hat den „Musikverein <strong>Admont</strong>-Hall“ von einer ehemaligen<br />

Musikkapelle zu einem höchst anerkannten großen Musikensemble<br />

geführt, hat im <strong>Stift</strong>sgymnasium die Bigband<br />

gegründet und zu einem „Swing-Orchester“ erweitert, ist<br />

für alle Blechbläser-Gruppen zuständig, welche zahlreiche<br />

Feste im <strong>Stift</strong> wie zuletzt die Museumspreis-Verleihung in der<br />

<strong>Stift</strong>sbibliothek durch gestochen klare Solos umrahmen. Auch<br />

das Turmblasen zu Weihnachten wird von ihm organisiert.<br />

Prof. Otto Sulzer leitet so manche festliche Orchestermesse<br />

in der <strong>Stift</strong>skirche und steht in Spital am Pyhrn dem Kirchenchor<br />

vor. Prof. Harald Schwab dient als Organist in<br />

der Wallfahrtskirche Frauenberg. Diese Genannten wie<br />

auch manche ungenannte (z.B. Professorinnen bei Flötenkonzerten,<br />

mitwirkende Professoren und Professorinnen in<br />

Kirchenchor und Männergesangverein) tragen neben ihrer<br />

pädagogischen Tätigkeit auch sehr viel für das kulturelle<br />

Leben im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> bei. Sie ermöglichen, dass das <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> mit Recht als eines der „musikalischsten Klöster“<br />

in Österreich angesehen wird.<br />

<strong>PAX</strong> | 48


Ein Weingut im Kommen:<br />

DVERI <strong>PAX</strong> d.o.o.<br />

Erich Krutzler, der General Manager des Weinguts Dveri Pax<br />

d.o.o., kann zu Recht stolz auf folgende Neuigkeit sein:<br />

Eines der wichtigsten europäischen Weinmagazine, der<br />

englische „DECANTER“, hat vor kurzem intern die Ergebnisse<br />

der diesjährigen Verkostung „World Wine Awards<br />

2006“ veröffentlicht. Diese Verkostung kann man als die<br />

„Olympischen Spiele“ im internationalen Weinhandel sehen.<br />

Jegliche Auszeichnung respektive Medaille ist für jedes<br />

Weingut weltweit ein überaus bedeutender Erfolg.<br />

Hier das erfreuliche Ergebnis für DVERI-<strong>PAX</strong>:<br />

2 Silbermedaillen<br />

2 Bronzemedaillen<br />

1 Commended<br />

Hierbei ist noch zu bemerken, dass die ausgezeichneten<br />

2005er noch nicht eingereicht wurden, da diese zum damaligen<br />

Zeitpunkt noch nicht abgefüllt waren. Also schon<br />

jetzt erfreuliche Aussichten für das nächste Jahr!<br />

Wie es momentan am Jaringhof mit den Bautätigkeiten<br />

voran geht, sehen Sie anhand der Fotos!<br />

Dveri Pax – Baustelle Slovenien<br />

www.dveri-pax.com<br />

<strong>PAX</strong> | 49


Christina Cermak-Auer<br />

Lehrgang Ennstal:<br />

Fragen und Antworten zur Ausbildung<br />

Am 11. September startet der nächste Lehrgang Ennstal<br />

im Benediktinerstift <strong>Admont</strong>. Anmeldungen dafür sind<br />

noch bis 31. Juli möglich. Details über die Ausbildung<br />

erhält man im Internet unter www.lehrgang-ennstal.at<br />

oder bei Frau Cermak-Auer unter 03613/2312-180 bzw.<br />

0664/2112188.<br />

Zudem werden monatlich spezielle Informationstage mit<br />

Einzelberatungsgesprächen für Interessenten angeboten<br />

(Termine sind der Homepage und den regionalen Medien<br />

entnehmbar). Folgende Fragen werden dabei am häufigsten<br />

gestellt:<br />

Wie lange dauert die Ausbildung am Lehrgang Ennstal?<br />

Insgesamt 2 Semester, also 1 Schuljahr. Darin sind auch 7<br />

Wochen Praktikum enthalten.<br />

Was lerne ich in diesem Jahr?<br />

Der Lehrgang Ennstal bietet eine praxisorientierte Ausbildung<br />

in 25 Gegenständen aus den Bereichen Technologie,<br />

Wirtschaft und Information. Enthalten sind darin auch eine<br />

umfassende Persönlichkeitsschulung und die Vermittlung<br />

von Kenntnissen aus wirtschaftlichem und technischem<br />

Englisch. Abgerundet wird das Angebot durch Übungen in<br />

Werkstätten und Labors, die Erstellung einer Projektarbeit<br />

sowie durch ein 7-wöchiges Praktikum und Betriebsexkursionen.<br />

Wo findet die Ausbildung statt?<br />

Der Hauptunterricht wird in den Räumlichkeiten des <strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />

abgehalten, die technischen Übungen in der<br />

Lehrwerkstätte der Maschinenfabrik Liezen und in den<br />

Speziallabors der Fa. RHI refractories (ehemals Veitsch<br />

Radex) in Trieben. Die ebenfalls im Lehrstoff enthaltene<br />

CAD-Ausbildung erfolgt in der HTL Trieben.<br />

<strong>PAX</strong> | 50


In welcher Form wird der Unterricht abgehalten?<br />

Der Unterricht findet ganztägig an durchschnittlich 4 Tagen<br />

in der Woche statt und dauert normalerweise 8 Schulstunden<br />

à 45 min pro Tag. Zusätzliche Zeit muss aufgewendet<br />

werden für Prüfungsvorbereitung und die Erstellung von<br />

Referaten und Projekten.<br />

Warum ist in der Ausbildung ein Praktikum enthalten?<br />

Das Praktikum bringt mehrere Vorteile: Man kann dadurch<br />

die Lehrinhalte in der Praxis erproben sowie sich in dieser<br />

Zeit den Betrieben im besten Licht präsentieren und wertvolle<br />

Kontakte knüpfen. Zusätzlich bietet es auch für die<br />

Unternehmen eine gute Möglichkeit, potentielle Mitarbeiter<br />

unverbindlich kennen zu lernen und daher ergeben sich<br />

daraus auch immer wieder interessante Stellenangebote<br />

für die Praktikanten.<br />

Was kostet mich der Lehrgang?<br />

An Studiengebühren sind 400 Euro pro Semester – also<br />

insgesamt 800 Euro – zu bezahlen. Dafür bekommt man eine<br />

Ausbildung im Wert von rund 15.000 Euro und erhält zudem<br />

umfassende Lernunterlagen in allen Gegenständen.<br />

Welche Vorbildung braucht man für den Besuch des Lehrganges<br />

Ennstal?<br />

Um am Lehrgang teilnehmen zu können, sollte man entweder<br />

eine höhere Schule abgeschlossen oder eine Lehre<br />

absolviert und einschlägige Berufserfahrung gesammelt<br />

haben.<br />

Warum werden nur maximal 25 Teilnehmer pro Jahrgang<br />

aufgenommen?<br />

Die Aufnahmebeschränkung hat zwei Gründe: Zum einen<br />

kann der praxisorientierte Unterricht nur mit einer kleinen<br />

Gruppe effizient umgesetzt werden (in einigen Fächern wird<br />

die Klasse sogar nochmals geteilt) und zum zweiten soll die<br />

heimische Wirtschaft auch die Anzahl der Absolventen nach<br />

Abschluss der Ausbildung aufnehmen können.<br />

Wie kann ich mich um einen Ausbildungsplatz bewerben?<br />

Dafür sind folgende Unterlagen erforderlich:<br />

- ein Anschreiben, in welchem das Interesse an der<br />

Ausbildung begründet wird<br />

- ein Lebenslauf in tabellarischer Form inkl. Unterschrift<br />

und Foto<br />

- eine Kopie des Matura- bzw. Lehrabschlusszeugnisses<br />

- eine Kopie des Staatsbürgerschaftsnachweises<br />

Einzureichen ist die Bewerbung beim Schulerhalterverein Benediktinerstift<br />

<strong>Admont</strong>, Lehrgang Ennstal, 8911 <strong>Admont</strong><br />

Erhöht der Besuch des Lehrganges meine Chancen auf<br />

einen Job in der Region?<br />

Auf jeden Fall. Durch die breit gestreuten Inhalte des Lehrganges<br />

erhält man eine umfangreiche Allroundausbildung<br />

und ist dadurch in allen Sparten (Handel, Industrie, Gewerbe,<br />

Dienstleistungen) vielseitig einsetzbar. Die bisherige<br />

Erfahrung zeigt, dass die Lehrgangs-Absolventen innerhalb<br />

kurzer Zeit nach Abschluss ihrer Ausbildung einen adäquaten<br />

Arbeitsplatz erhalten.<br />

<strong>PAX</strong> | 51


Wenn Türen geöffnet werden . . .<br />

Unter diesem Motto läuft vom 17. - 21. Juli 2006 in <strong>Admont</strong><br />

die 2nd International Summer School on Business Mediation<br />

„Excellence in Business Mediation - zwischen Professionalisierung<br />

und Profession“ – kurz ISBM. Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

öffnet wie bereits vor zwei Jahren wieder seine Türen für<br />

internationale MediatorInnen aus Österreich, Deutschland,<br />

Schweiz und diesmal besonders auch aus den USA.<br />

Anknüpfend an den besonderen Geist und die Erfolge der<br />

„1st International Summer School on Business Mediation“,<br />

die sich vor zwei Jahren mit dem Thema: „Haltung - Verhalten<br />

- Fair halten in der Wirtschaftsmediation“ beschäftigte,<br />

treffen sich auch heuer wieder mehr als 100 MediatorInnen<br />

aus Österreich, Deutschland und der Schweiz im <strong>Stift</strong>sgymnasium<br />

<strong>Admont</strong>.<br />

Mediation bedeutet, in Konfliktsituationen gemeinsam mit<br />

professioneller, allparteilicher Begleitung neue Wege der<br />

Konfliktregelung zu finden. Im Mittelpunkt von Mediationen<br />

stehen nicht die Forderungen oder fixen Standpunkte der<br />

Konfliktparteien, sondern die grundlegenden Bedürfnisse<br />

und Interessen der verschiedenen Beteiligten. Dieser neue<br />

Zugang zu Konflikten findet auch im Wirtschaftsleben immer<br />

mehr Anhänger, da sichtbar wird, welche negativen<br />

Auswirkungen streitige Verfahren vor Gericht haben (hohe<br />

Kosten, Zeitverlust, Abbruch der Geschäftsbeziehungen,<br />

etc.). Mediation bietet hier die Möglichkeit, konstruktiv<br />

mit Unterschieden und Konflikten in und zwischen Unternehmen<br />

umzugehen.<br />

In der Summer School werden dazu die Entwicklungswege<br />

von Wirtschaftsmediation in verschiedenen europäischen<br />

Ländern sowie den USA aufgezeigt. Dazu haben die Veranstalter<br />

Mario Patera (IFF, Universität Klagenfurt) und<br />

Ulrike Gamm (Konfliktkultur – Kulturkonflikt) führende<br />

MediatorInnen aus Europa sowie der Ost- und Westküste<br />

der USA nach <strong>Admont</strong> eingeladen.<br />

Am Freitag, dem letzten Tag der Veranstaltung, berichten<br />

Vertreter aus österreichischen Unternehmen über ihre<br />

konkreten Erfahrungen mit Mediation (z.B. Volksbank<br />

Graz/Bruck, Flughafen Wien). Für diesen Tag haben auch<br />

österreichische PolitikerInnen ihre Teilnahme zugesagt. Am<br />

Dialog mit den MediatorInnen werden neben der Bundesministerin<br />

für Gesundheit, Maria Rauch-Kallat, auch die<br />

Bundesministerin für Justiz, Karin Gastinger, Nationalrat<br />

Hannes Missethon sowie Landesrätin Kristina Edlinger-<br />

Ploder teilnehmen.<br />

Eindrücke der ISBM 2004 sowie Informationen zur ISBM<br />

2006 finden Sie unter www.isbm.at<br />

<strong>PAX</strong> | 52


Das Projekt Nationalpark-Partner:<br />

regional-ökologisch-kreativ<br />

Im April 2004 wurde das Projekt „Nationalpark Gesäuse<br />

Partner“ mit dem Ziel ins Leben gerufen, regionsansässige<br />

Betriebe sowohl untereinander als auch mit dem Nationalpark<br />

zu vernetzen. Ziel des Partnerbetriebsnetzwerkes ist,<br />

dass sich die Nationalpark Gesäuse GmbH und die Partnerbetriebe<br />

zum beidseitigen Nutzen gegenseitig präsentieren<br />

und bewerben.<br />

Die Kooperation zwischen Nationalpark und Partnerbetrieben<br />

ist schriftlich durch Partnerschaftsvereinbarungen<br />

besiegelt. Im 1. Jahr ihres Bestehens haben die heutigen<br />

Nationalpark Gesäuse Partner gemeinsam mit dem Nationalparkteam<br />

Umwelt- und Qualitätsstandards erarbeitet, die<br />

sie in Zukunft erfüllen wollen. Sämtliche Partner haben sich<br />

verpflichtet, hinter der Nationalparkphilosophie zu stehen<br />

und diese auch ihren Gästen und Kunden zu vermitteln.<br />

Zur bestmöglichen Informationsweitergabe werden jährlich<br />

Fortbildungsveranstaltungen und intensive Mitarbeiterschulungen<br />

durchgeführt.<br />

Der Branchenbogen der Nationalpark Partner spannt sich von<br />

der Gastronomie über landwirtschaftliche Direktvermarkter,<br />

Urlaub am Bauernhof-, Handwerks- und Gewerbe-Betriebe,<br />

Jausenstationen, Schutzhütten, bis hin zu individuellen<br />

Branchen. Die Partnerbetriebe haben sich verpflichtet, dafür<br />

zu sorgen, dass die eigens kreierten Prospektständer stets<br />

mit den aktuellen Broschüren des Nationalparks bestückt<br />

sind. Weiters betreibt der Großteil der Nationalpark Partner<br />

einen kleinen Shop mit käuflich erwerbbaren Nationalpark-<br />

Produkten. Zusätzliche Informationen erhalten die Gäste<br />

durch Speisekartenbeiblätter bzw. Tischplakate, welche<br />

wichtige Grundinformationen über den Nationalpark und<br />

die aktuellen Projekte enthalten.<br />

Natürlich erbringt auch der Nationalpark Gesäuse umfangreiche<br />

Leistungen für seine Partner.<br />

So wurde eine attraktive Broschüre zur Präsentation der<br />

Partner erstellt, welche bei allen Events und Werbeauftritten<br />

des Nationalparks Gesäuse sowie bei den Nationalpark-<br />

Informationsstellen aufgelegt wird. Zusätzlich werden den<br />

Partnerbetrieben neben einem Auftritt auf der Website des<br />

Nationalparks ein handgefertigtes Keramikschild zur einheitlichen<br />

Betriebsbezeichnung und eine Partnerschaftsurkunde<br />

zur Verfügung gestellt. Neben dem Ziel, als Botschafter des<br />

Nationalparks zu fungieren und auch als kompetente Anlaufbzw.<br />

Servicestelle für die Urlaubsgäste aufzutreten, haben<br />

es sich die Nationalpark-Partner zum Ziel gesetzt, nicht nur<br />

mit dem Nationalpark eng zu kooperieren, sondern auch<br />

untereinander, innerhalb der einzelnen Branchen, aber auch<br />

sektorübergreifend verstärkt zusammenzuarbeiten.<br />

Die Zusammenarbeit der Nationalpark Partner zeigt sich<br />

in der Planung und Durchführung gemeinsamer Projekte.<br />

Seitens des LEADER+ Vereines Gesäuse/Eisenwurzen<br />

besteht die Möglichkeit, viele gemeinsame Vorhaben der<br />

Nationalparkpartner fördern zu können.<br />

Die Partnerschaft wird heute vom gemeinsamen Ziel aller<br />

Beteiligten getragen, die Projektregion wirtschaftlich zu<br />

stärken, das Juwel Gesäuse zu erhalten, als touristischen<br />

Impulsgeber zu nutzen sowie die Wertschöpfung in der Nationalparkregion<br />

auf vorausschauende Weise zu erhöhen.<br />

Feierliche Übergabe der Partnerurkunden durch Nationalparkdirektor Werner Franek<br />

<strong>PAX</strong> | 53


Kooperation:<br />

Tiroler Festspiele – Erl 2006<br />

7. bis 29. Juli<br />

„Bei zwei Opern Wagners, die keine sind, läuft von vorne<br />

herein alles befremdend, sozusagen“ so schrieb Ernst Bloch<br />

über die beiden großen Werke Richard Wagners „Tristan und<br />

Isolde“ und „Parsifal“. Das Musikdrama (Tristan) und das<br />

Bühnenweihspiel (Parsifal) stehen nach den drei überaus<br />

erfolgreichen „Ring-Jahren“ im Mittelpunkt der Tiroler<br />

Festspiele Erl 2006. „Ich habe im „Tristan“ die verzehrenden<br />

Leiden der Sehnsucht in undenklicher Steigerung bis zum<br />

schmerzlichsten Todesverlangen wiederzugeben gehabt;<br />

das Rasen der Leidenschaft füllt den „Ring des Nibelungen“<br />

an...Aber für Parsifal und Kundry ist das alles wieder<br />

etwas Neues: hier sind zwei Welten mit sich im Kampfe<br />

um die letzte Erlösung“ schrieb Richard Wagner 1878 nach<br />

Beendigung des zweiten Aktes von Parsifal. Gustav Kuhn,<br />

Intendant der Festspiele, führt Regie und wird die beiden<br />

Neuproduktionen dirigieren. Ihm zur Seite das Wagnererprobte<br />

Orchester der Tiroler Festspiele sowie Sängerinnen<br />

und Sänger der Accademia di Montegral.<br />

Die zwei Werke kommen jeweils an den Wochenenden<br />

zwischen 7. und 29. Juli zur Aufführung: „Tristan“ am 8.,<br />

14. und 21. Juli, „Parsifal“ am 16., 23. und 29. Juli.<br />

Von Wagner führen zwei Richtungspfeile zu Ludwig van<br />

Beethoven und Anton Bruckner. Den einen verehrte er<br />

heiß, vom anderen wurde Wagner geradezu vergöttert.<br />

Von beiden stehen Werke am Programm: Mit Bruckners<br />

Neunter werden die Tiroler Festspiele Erl eröffnet, etwas<br />

später folgen die Sinfonien Nr. 1 und Nr. 2 (22. und 28.<br />

Juli), gespielt vom Orchester der Tiroler Festspiele unter<br />

Gustav Kuhn.<br />

Von Beethoven kommen gleich vier Sinfonien Nr. 1 und 5<br />

(9. Juli) und 2 und 7 (15. Juli) und die Klavierkonzerte Nr.<br />

3 (22. Juli) und 5 (28. Juli) zur Aufführung. Gustav Kuhn<br />

dirigiert das Haydn Orchester Bozen-Trient, das neuerlich<br />

in Erl gastieren wird.<br />

Zwischen den Wochenenden finden in der Erler Pfarrkirche<br />

herausragende Konzertereignisse statt: Die Montage<br />

beleuchten die Musik des 20. Jahrhunderts (Castiglioni,<br />

Berio, Kagel, Stockhausen); an den Dienstagen garantiert<br />

der junge italienische Pianist Davide Cabassi für Carnegie-<br />

Hall-Atmosphäre in Erl (er gab kürzlich sein erstes hymnisch<br />

gefeiertes Solo- Rezital in New Yorks Konzerttempel); die<br />

Wochenmitte steht im Zeichen großer Liederzyklen von<br />

Franz Schubert und Werken der 2. Wiener Schule – gesungen<br />

von Sängerinnen und Sängern der Accademia di Montegral;<br />

donnerstags sorgt ein besonderer Gast für dicht gedrängte<br />

Kirchenbänke: der Tenor Francisco Araiza.<br />

Tiroler Festspiele Erl In Kufstein<br />

3. und 4. August 2006<br />

Alljährlich sind die Tiroler Festspiele Erl in Kufstein zu<br />

Besuch, heuer auf der großartigen, die Stadt überragenden<br />

Festung. Im Rahmen des zweitägigen Besuches spielt das Orchester<br />

der Tiroler Festspiele unter Bernhard Sieberer Werke<br />

des Jubiläums-Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und<br />

stellt „Hits“ wie der Jupiter-Sinfonie eher selten Gespieltes<br />

(Divertimento Nr. 17, Serenade Nr. 4) gegenüber.<br />

Am zweiten Abend steht Ludwig van Beethovens Neunte<br />

auf dem Programm. Gustav Kuhn dirigiert das Orchester der<br />

Tiroler Festspiele. Der Besucher darf sich auf den Auftritt<br />

<strong>PAX</strong> | 54


einiger herausragender Sängerinnen und Sänger der Accademia<br />

di Montegral sowie den Haydn Chor freuen!<br />

Weltstars bei den Tiroler Festspielen Erl 2006<br />

Das letzte Wochenende im Rahmen der diesjährigen Tiroler<br />

Festspiele Erl (7. Bis 29. Juli) stellt einen absoluten Höhepunkt<br />

dar. Am 29. Juli betreten gleich zwei Weltstars die Bühne<br />

des Passionsspielhauses in Erl: Kurt Rydl als Gurnemanz und<br />

Francisco Araiza als Parsifal im gleichnamigen Bühennweihspiel<br />

von Richard Wagner. Der mexikanische Tenor Francisco<br />

Araiza, u.a. eng mit dem Zürcher Opernhaus verbunden, ist<br />

dem Erler Festspielpublikum bereits bestens bekannt. Der<br />

Wiener Kurt Rydl hingegen, Ensemblemitglied der Wiener<br />

Staatsoper und auf allen bedeutenden internationalen Bühnen<br />

zu Hause, gibt heuer sein Erler „Debut“. Ein massives<br />

Staraufgebot, das man in dieser Konstellation kaum mehr<br />

antreffen wird und das man keinesfalls versäumen darf!<br />

Tiroler Festspiele Erl außer Haus<br />

Alljährlich sind die Tiroler Festspiele Erl in Kufstein zu<br />

Besuch, heuer auf der großartigen, die Stadt überragenden<br />

Festung. Dort ehrt man zwei große Geister der Wiener<br />

Klassik: Ludwig van Beethoven und den Mega-Jubillar<br />

2006 Wolfgang Amadeus Mozart. Das Orchester der Tiroler<br />

Festspiele spielt unter der Leitung Bernhard Sieberers (3.<br />

8.) und Gustav Kuhns (4.8.).<br />

Donnerstag, 3. August 2006, 20.00 Uhr<br />

im Schlosshof der Festungsgastwirtschaft<br />

bei Schlechtwetter im Kaiserturm der Festung Kufstein<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Ouvertüre zur „Zauberflöte“<br />

Sinfonia Concertante für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und<br />

Orchester in Es-Dur, KV 297b,<br />

Sinfonie Nr. 41 in C-Dur, KV 551 „Jupiter“<br />

Orchester der Tiroler Festspiele<br />

Leitung - Bernhard Sieberer<br />

Freitag, 4. August 2006, 21.00 Uhr<br />

Festungsarena (auf der Josefsburg)<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Symphonie Nr. 9<br />

Solisten und Orchester der Tiroler Festspiele<br />

Haydn Chor<br />

Leitung - Gustav Kuhn<br />

Information:<br />

Tiroler Festspiele Erl, Adamgasse 1, A-6020 Innsbruck,<br />

Tel.: 0512/57 88 88-13, Fax: 0512/56 09 98<br />

karten@tiroler-festspiele.at<br />

www.tiroler-festspiele.at.<br />

<strong>PAX</strong> | 55


Schloss Röthelstein<br />

erstrahlt in neuem Glanz<br />

Nach fast 2 Jahren Bauzeit ist das Schloss<br />

Röthelstein jetzt fertig renoviert und erstrahlt<br />

in neuer Pracht. Damit kann das Haus in großartiger<br />

Lage über <strong>Admont</strong> wieder tausende<br />

Gäste begrüßen und in die Region bringen.<br />

Bereits jetzt gibt es für Sommer/Herbst 2006<br />

3000 Buchungen.<br />

Das Schloss der Jugend & Familiengästehäuser wird für Veranstaltungen<br />

aller Art offen stehen. So können Konzerte mit<br />

bis zu 360 Besuchern im Schloss abgehalten werden. Auch<br />

für Hochzeiten und andere große Treffen ist ausreichend<br />

Platz, das Haus hat einen Schwerpunkt für Seminare und<br />

Tagungen. Das außergewöhnliche historische Ambiente<br />

verbunden mit der neuen modernen Ausstattung ist sicher<br />

äußerst attraktiv.<br />

Das Haus verfügt über eine Sauna und ist behindertengerecht<br />

ausgestattet – mit 70 Komfortbetten mit moderner<br />

Ausstattung. Alle Zimmer sind natürlich mit Dusche und<br />

WC ausgestattet, der Großteil Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer,<br />

mit <strong>Admont</strong>er Naturböden, durchwegs auch mit TV- und<br />

Internetanschluss. Bis zum Jahresende wird eine neue Straße<br />

den Gästen eine problemlose Zufahrt ermöglichen.<br />

„Das historische Ambiente mit den restaurierten Teilen<br />

wie dem Rittersaal mit einzigartigen Fresken bietet einen<br />

optimalen Ort für Veranstaltungen wie Konzerten für bis zu<br />

360 Personen“, freut sich Gerhard Wendl, Geschäftsführer<br />

der Jugend & Familiengästehäuser.<br />

Zwischen Mai und September gibt es einen Cafe-Betrieb im<br />

Haus und im Freien, mit dem tollen Blick auf <strong>Admont</strong> und<br />

die Umgebung. Damit können die zahlreichen Besucher<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> auch den ehemaligen Sommersitz der<br />

Abtei besichtigen, der Rittersaal ist ebenfalls im Sommer<br />

zu bewundern. Natürlich sind alle <strong>Admont</strong>er sowohl ins<br />

Cafe als auch ins Haus selbst herzlich eingeladen. Auch<br />

im Jugend & Familiengästehaus in <strong>Admont</strong> selbst tut sich<br />

gerade für die jungen Besucher einiges, mit einer neuen<br />

Outdoor-Kletterwand ist auch dieses Gästehaus jetzt noch<br />

attraktiver.<br />

<strong>PAX</strong> | 56


Unser Sponsor:<br />

GRAWE:<br />

Aktion gegen Fahrzeugbrände<br />

Die Grazer Wechselseitige Versicherung unterstützt<br />

mit einer Aktion für mehr Sicherheit auf<br />

Österreichs Straßen den Ankauf von Feuerlöschern.<br />

Durchschnittlich rund 700 Fahrzeugbrände gibt es jährlich<br />

in Österreich. Das bedeutet statistisch gesehen, dass jeden<br />

Tag mindestens zwei Autos österreichweit in Flammen stehen.<br />

Die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher, zählt doch<br />

für die Statistik ein Fahrzeugbrand erst ab einer Schadensumme<br />

von 2.000 Euro. Andere Statistiken, wie jene des<br />

Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes sprechen von<br />

fünf Fahrzeugbränden pro Tag – mit steigender Tendenz.<br />

Für die eigene und für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer<br />

gilt daher mehr denn je: Der Feuerlöscher gehört<br />

zur Standardausrüstung im Auto.<br />

Die Grazer Wechselseitige unterstützt dies nun im Rahmen<br />

einer bundesländerübergreifenden gemeinsamen<br />

Aktion mit den Länderversicherern mit der neuen Aktion<br />

„Feuerlöscher an Bord“ – verbunden mit einem Appell an<br />

die Autoindustrie, Feuerlöscher in die Standardausrüstung<br />

der Fahrzeuge aufzunehmen, denn so GRAWE-Präsident<br />

Franz Harnoncourt-Unverzagt: „Je besser die Autos mit<br />

Feuerlöschern ausgestattet sind, desto sicherer ist jeder<br />

Fahrer in Österreich unterwegs, denn wie die Statistiken<br />

zeigen, kann jeder jederzeit von einem Fahrzeugbrand<br />

betroffen sein.“<br />

Bei der Aktion bieten die Länderversicherer seit 4. Mai noch<br />

bis Ende Juli 2006 in über 200 Kundenbüros österreichweit<br />

den Kauf von Qualitäts-Autofeuerlöschern zum halben Preis<br />

um EUR 21,- statt EUR 42,- an. Die Feuerlöscher sind in über<br />

200 Kundenbüros, über Ihre/n persönliche/n Berater/in<br />

oder die mehr als 3.100 MitarbeiterInnen der Länderversicherer<br />

erhältlich. Die Grazer Wechselseitige leitet diese<br />

Aktion federführend in der Steiermark. Nähere Infos unter<br />

www.grawe.at oder www.laenderversicherer.at.<br />

vlnr:<br />

Otto Meisenberger,<br />

Branddirektor,<br />

Aufsichtsratspräsident<br />

Franz Harnoncourt-Unverzagt,<br />

Ulrike Erhart,<br />

Bgm-Stv. Walter<br />

Ferk, Josef Milla,<br />

Stv. Branddirektor<br />

<strong>PAX</strong> | 57


Wasser – ein Geschenk<br />

Die erste Gabe, die man einst einem müden<br />

Wanderer reichte, war Wasser. Wasser ist<br />

der Ursprung allen Lebens. Ein Brunnen, aus<br />

dem in unendlichem Rhythmus Wasser fließt,<br />

signalisiert Reichtum im inneren Sinne dieses<br />

Wortes. Und das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hat einen<br />

Trinkbrunnen im Bibliothek- und Museentrakt.<br />

Jeder Besucher ist eingeladen, sich an dem<br />

köstlichen Nass zu laben, das sich in den umliegenden<br />

Bergen gesammelt hat.<br />

Jeder, der sich ernsthaft mit Wasser beschäftigt hat, weiß,<br />

dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Wasser ist ein Lebewesen,<br />

über das der Mensch noch sehr wenig weiß,<br />

zumindest im rein wissenschaftlichen Sinne. Die Tatsache,<br />

dass Wasser aus dem „Fieberbründl“ gegen Fieber half, oder<br />

andere Quellen gegen anderes Leid, war unseren Vorfahren<br />

durchaus bekannt.<br />

Der <strong>Admont</strong>er Trinkbrunnen hat etwas ganz besonderes, er<br />

ist „belebt“ nach der Methode des Tiroler Erfinders Johann<br />

Grander. Grander hat in jahrzehntelanger Experimentierarbeit<br />

eine Methode entwickelt, dem Wasser seine ursprüngliche<br />

Kraft, die – möglicherweise durch den Druck in den<br />

Leitungsrohren und den Transportweg von der Quelle bis<br />

zum Menschen – verloren gegangen ist, wieder zurück zu<br />

geben. Weit über 200.000 Mal ist die Grander-Technologie<br />

weltweit im Einsatz. Die Anwender sind begeistert von der<br />

guten Verträglichkeit des Wassers auf der Haut, berichten<br />

über besseres Wachstum von Blumen und Gemüse und<br />

vieles andere mehr. Das wichtigste Anliegen des Tiroler<br />

Erfinders Johann Grander ist ein respektvoller Umgang<br />

mit Wasser. Der Mensch soll die Bedeutung des Wassers<br />

wieder erkennen, soll möglichst viel Wasser trinken, soll<br />

es nutzen, zum eigenen Wohlbefinden.<br />

Der <strong>Admont</strong>er Museums-Trinkbrunnen will in erster Linie<br />

eines: Die Wanderer, die zu den wunderbaren Kunst- und<br />

Kulturschätzen des <strong>Stift</strong>es gefunden haben, laben und stärken.<br />

Ein kleiner Gedanke daran, dass Wasser unser Ursprung<br />

und unsere Lebensquelle ist, wäre ein schönes, bleibendes<br />

Reisegeschenk für jeden Besucher. Es geht nur darum, sich<br />

zu öffnen, um das Geschenk annehmen zu können.<br />

<strong>PAX</strong> | 58


Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme an<br />

unseren Gottesdiensten, am Chorgebet<br />

und zum Rosenkranzgebet ein:<br />

Gottesdienstund<br />

Gebetszeiten<br />

Sonntag Vorabend<br />

18.00 Uhr hl. Messe in der Benediktuskapelle (Oktober bis<br />

Mai) bzw. in der alten Pfarrkirche (Juni bis September)<br />

Sonn- und Feiertag<br />

(in der <strong>Stift</strong>s- und Pfarrkirche)<br />

8.30 Uhr und 10.00 Uhr hl. Messe<br />

17.30 Uhr Choralvesper<br />

(17.15 Uhr von Weihnachten bis Anfang Februar)<br />

18.00 Uhr Krippenmesse<br />

(von Weihnachten bis Anfang Februar)<br />

Wochentags<br />

(in der Benediktuskapelle)<br />

7.00 Uhr jeden Tag Konventmesse<br />

Mittwoch, 18.00 Uhr Abendmesse<br />

Freitag, 9.00 Uhr Hausfrauengottesdienst<br />

17.00 Uhr Rosenkranzgebet<br />

(Montag bis Freitag)<br />

Täglich<br />

12.15 Uhr Mittagshore (in der <strong>Stift</strong>skirche<br />

vom 1. Mai bis 30. September)<br />

Klosternamen<br />

Manfred von Riva<br />

Manfred von Riva (* 14. Jahrhundert in Mailand; † 28.<br />

Januar 1450 (nach anderen Quellen 1430) in Riva San Vitale<br />

am Luganersee) war ein Priester und Einsiedler.<br />

Er soll auf dem 1097 m hohen Monte San Giorgio gelebt<br />

haben. Seine Reliquien werden in der Kirche St. Vitalis in<br />

Riva verehrt. Er wird als Einsiedler oft mit Kreuz, Buch<br />

oder Rosenkranz dargestellt. Sein Gedenktag in der katholischen<br />

Kirche ist der 28. Januar.<br />

Manfred von Riva ist der Namenspatron des <strong>Admont</strong>er<br />

Benediktiners von P. Manfred Hagauer. P. Manfred ist seit<br />

1993 Pfarrseelsorger in Ardning.<br />

<strong>PAX</strong> | 59

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