Download - Stift Admont
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PAX<br />
MAGAZIN DES BENEDIKTINERSTIFTES ADMONT<br />
I • 2008<br />
Österreichische Post AG | Infomail | Postentgelt bar bezahlt | Zugestellt durch Post.at
Grußwort<br />
Gerne legen wir das vorliegende <strong>Stift</strong>smagazin PAX in Ihre Hände und freuen<br />
uns über Ihr Interesse an unserem Kloster. So laden wir Sie herzlich ein,<br />
dieses durchzublättern und so an unserem Leben und Wirken teilzuhaben.<br />
Besonders freuen wir uns über die zu uns gekommenen jüngeren Mitbrüder<br />
und vor allem auch über die Priesterweihe von P. Samuel und P. Clemens<br />
durch unseren Diözesanbischof hier in <strong>Admont</strong>.<br />
Ein außergewöhnliches Ereignis war die feierliche Wiedereröffnung unserer<br />
<strong>Stift</strong>sbibliothek nach deren Gesamtrestaurierung. Mit ihr wurde der Bestand<br />
des weltberühmten Büchersaales für die weitere Zukunft gesichert. Weitsichtiges<br />
Handeln hat Nachhaltigkeit mit tiefem Sinn bewirkt. Und dennoch<br />
leben wir in der Gegenwart, die ohne die Vergangenheit nicht so wäre, wie<br />
sie ist, und die ihre Kraft von der Hoffnung auf Zukunft erhält.<br />
Möge dies auch in den Beiträgen der folgenden Seiten für Sie spürbar werden.<br />
Mit dem Wunsch einer gesegneten Zeit grüßen Sie herzlich<br />
Abt Bruno Hubl<br />
und die Benediktiner von <strong>Admont</strong><br />
PAX | 2
PAX | 3
Nachhaltigkeit und Vision<br />
Das Jahr 2008 wird in die Annalen<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> eingehen. Schon<br />
vor mehr als einem Jahrzehnt wurde<br />
begonnen, die gesamte Klosteranlage<br />
mit ihren baulichen Beständen durch<br />
ein Gesamtkonzept vieler Neugestaltungen<br />
und Umbauten in ein neues<br />
Zeitalter zu führen. Wir können uns<br />
heute gar nicht mehr vorstellen, dass<br />
bis vor 14 Jahren im ganzen <strong>Stift</strong>sgelände<br />
Autos und Busse fuhren. Das<br />
<strong>Stift</strong>sareal wurde also vorerst in eine<br />
autofreie Zone verwandelt. Der <strong>Stift</strong>skeller<br />
wurde samt seiner Außenanlagen<br />
umgebaut und modern erweitert<br />
und ein großer Besucherparkplatz errichtet.<br />
Innenbereiche der <strong>Stift</strong>skirche<br />
wurden neu gestaltet und restauriert;<br />
es kamen neue Gartenanlagen hinzu<br />
und alte wurden adaptiert.<br />
Die kleinräumigen Büros in der „Säulenhalle“,<br />
dem heutigen Kassen-,<br />
Foyer- und Ausstellungsbereich des<br />
Museums, sind aufgelassen und im<br />
renovierten „Apothekertrakt“ durch<br />
großzügig gestaltete Arbeitsräume<br />
ersetzt worden: heute die Arbeitsstätte<br />
der <strong>Stift</strong>sverwaltung. Man<br />
könnte noch vieles andere nennen;<br />
den vorläufigen Höhepunkt dieses<br />
„Gesamtkonzeptes“ stellte aber sicher<br />
der Um- und Neubau des Museums<br />
dar: Im Frühling 2003 wurde<br />
das neue Großmuseum eröffnet und<br />
ein Jahr später das Naturhistorische<br />
Museum.<br />
Der krönende Abschluss war nun die<br />
Gesamtrestaurierung der <strong>Stift</strong>sbibliothek:<br />
In über vier Jahren wurde der<br />
berühmte Saal mitsamt seiner Bücher<br />
restauriert und am 31. Mai 2008 feierlich<br />
wiedereröffnet: Wahrhaft ein<br />
Jahrhundertprojekt!<br />
Mit all diesen Aktivitäten setzt das<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> in profunde Nachhaltigkeit<br />
und führt damit eine lange und<br />
erprobte Tradition fort: denn das Kloster<br />
besteht immerhin schon seit dem<br />
Jahr 1074.<br />
Aber das, was heute noch aktuell ist,<br />
liegt morgen schon im Vergangenen.<br />
Und damit Nachhaltigkeit auch nachhaltig<br />
geschaffen werden kann, bedarf<br />
es Visionen für die Zukunft.<br />
Davon gibt es, wie der informierte<br />
Leser des PAX-Magazines weiß, im<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> allenthalben genug!<br />
Denken wir an das große und lau-<br />
PAX | 4<br />
fende Projekt der Rückführung und<br />
Revitalisierung der slowenischen<br />
Weingüter, an die neuen Wege, die<br />
in der Energiewirtschaft und Wasserkraft<br />
eingeschlagen werden, an die<br />
innovativen Produktentwicklungen<br />
der STIA Holzindustrie oder an die<br />
touristische Neuerschließung der<br />
Kaiserau, …<br />
Liebe Leserinnen und Leser: Hier<br />
kann exemplarisch nur Weniges erwähnt<br />
werden und lassen Sie mich im<br />
aktuellen Jargon der EURO 08 sagen:<br />
„Bleiben Sie am Ball“ und informieren<br />
Sie sich über die vielfältigen Aktivitäten<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> in unserem<br />
PAX-Magazin!<br />
Gerald Unterberger
Inhalt<br />
Mitten im Leben oder daneben? 6<br />
Geistiges & Geistliches 8<br />
Konventausflug 11<br />
Tief im Herzen der Menschen 12<br />
Pflegeheim St. Benedikt 14<br />
Haus der Begegnung 16<br />
Zur Ehre Gottes musizieren 18<br />
15 Jahre Wirtschaftsführung Helmuth Neuner 20<br />
Personelles 24<br />
Neuer Betriebsrat 25<br />
Forstleute- und Jägerschilauf 08 26<br />
Aus dem <strong>Stift</strong>sgymnasium 27<br />
Highlights der Big Band 28<br />
Lehrgang Ennstal 29<br />
Erfolg für Dveri Pax 30<br />
ENVESTA – Der Strom-Lieferant 31<br />
STIA in der Offensive 32<br />
Die Zukunft der Kaiserau 33<br />
„Neue Kaiserau“: Interview OfM Franz Riegler 34<br />
Bibliothekseröffnung – Ein historisches Ereignis 38<br />
Gedanken für den Tag (II) 40<br />
Zwischen Kultur und Wirtschaftlichkeit 41<br />
Fokus Bibliothek. Focus Library 42<br />
Geistreiche Fülle in kostbarer Hülle 44<br />
Auf Buchfühlung gehen 45<br />
Dveri Pax im Museumsshop 46<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> goes Vienna 46<br />
Gottesdienst- und Gebetszeiten 47<br />
PAX | 5
Mitten im Leben oder dan<br />
Ein glückliches und erfülltes Leben zu führen, ist keine Selbstverständlichkeit. Ist es eine Kunst,<br />
die allein uns Menschen obliegt oder ist unser Weg bestimmt? Sollen wir das Hier und Jetzt<br />
genießen, zukunftsorientiert leben oder aus dem Vergangenen schöpfen?<br />
Abt Bruno Hubls Gedanken darüber:<br />
Wir bewundern gelegentlich Menschen,<br />
die mitten im Leben stehen<br />
und ihre Aufgaben gut bewältigen.<br />
Allerdings ist uns auch das Gefühl<br />
nicht ferne, das eine oder andere Mal<br />
auch wirklich daneben zu stehen. Der<br />
hl. Benedikt hingegen wünscht seinen<br />
Mönchen ein erfülltes und letztlich<br />
geglücktes Leben. Schon im Vorwort<br />
seiner Regel fragt er sie: „Wer ist der<br />
Mensch, der das Leben liebt und gute<br />
Tage zu sehen wünscht“ (RB Prol 15)?<br />
Der Ordensvater geht davon aus, dass<br />
dies wohl ein jeder wünscht. Diese<br />
Sehnsucht meldet sich zu Wort oder<br />
schlummert gelegentlich auch nur im<br />
Tiefsten des Herzens, solange wir atmen.<br />
Dass die Sehnsucht in uns nie<br />
stirbt, ist ein Kennzeichen menschlichen<br />
Lebens. Wonach sehnen sich<br />
die Menschen eigentlich? Einige Bei-<br />
spiele können darauf einen Hinweis<br />
geben: Menschen sehnen sich nach<br />
einem friedlichen Leben ohne existentielle<br />
Sorgen; sie sehnen sich nach Zuneigung<br />
und Zärtlichkeit, sie sehnen<br />
sich nach Geborgenheit; nach einem<br />
Menschen, mit dem sie ihre Freuden<br />
und Kümmernisse sorglos teilen können;<br />
nach Gerechtigkeit und sozialer<br />
Sicherheit; nach bezahlter Arbeit; sie<br />
wollen für jemanden bedeutsam sein;<br />
sie möchten sich im guten Sinne selbst<br />
verwirklichen können und eine motivierende<br />
Aufgabe haben…<br />
Diese und viele andere Sehnsüchte<br />
sind gewiss wichtig und bedeutsam.<br />
Und doch dürfen wir dabei nicht<br />
vergessen, das Leben, so wie es tatsächlich<br />
ist, zu leben. Dieses wirkliche<br />
Leben anzunehmen und das Beste<br />
daraus zu machen, ist unsere Aufga-<br />
PAX | 6<br />
be. Es nützt nichts, stets mit seinen<br />
Gedanken und mit seinem Herzen<br />
einfach nur in der Vergangenheit zu<br />
verharren und es hilft auch nichts,<br />
tatenlos vor lauter Sehnsucht nach<br />
einer angeblich besseren Zukunft zu<br />
vergehen. Auch der hl. Benedikt hält<br />
nichts von derartigen Fantasien, die<br />
sich bloß in Träumereien verlieren.<br />
Deshalb ermuntert er: „Die Stunde<br />
ist (jetzt) da, vom Schlaf aufzustehen“<br />
(RB Prol 8), oder er verweist auf den<br />
Psalm: „Ach würdet ihr doch heute<br />
auf seine Stimme (Gottes Stimme, auf<br />
das, was jetzt von uns gefordert ist)<br />
hören“ (Ps 95, 7b). Jeder Tag hat nicht<br />
nur genug an seiner eigenen Plage,<br />
sondern auch an seiner Qualität und<br />
Schönheit. Hinter jeder Sehnsucht<br />
wird Tieferes spürbar, das allerdings<br />
manchmal verschüttet sein kann. In
eben?<br />
dieser Ahnung zeigt sich bisweilen die<br />
Sehnsucht nach dem wahren Gott.<br />
Und doch wird man vorsichtig mit<br />
dem Namen Gottes umgehen müssen.<br />
Gott ist ja nicht ein Gegenstand, den<br />
man unter anderen für sich haben<br />
kann. Sinngemäß hat der Theologe<br />
Karl Rahner die Frage nach Gott folgend<br />
zu deuten versucht: Zum Wesen<br />
des Menschen gehört, dass er in<br />
der Welt ist – dass er auf den Tod hin<br />
lebt – und dass er Fragen über das<br />
Endliche hinaus stellt (vgl. Rahner,<br />
Karl: Grundkurs des Glaubens, 42).<br />
In der Welt zu sein verlangt im Hier<br />
und Heute zu leben und dabei zu<br />
wissen, dass dieses Leben ein Ende<br />
haben wird. Und dennoch will der<br />
Mensch hinausblicken in die unendliche<br />
Weite, die seinen begrenzten<br />
Horizont überschreitet. Allerdings<br />
ist der ihm zur Verfügung stehende<br />
Augenblick, Gott zu begegnen, das<br />
Hier und Heute. Das Anderswo ist<br />
illusorisch, das Vergangene steht nicht<br />
mehr zur Verfügung und das Morgen<br />
entzieht sich dem augenblicklichen<br />
Zugriff.<br />
Immer wieder ist man im bloßen<br />
Denken an das Nächste der Gefahr<br />
ausgesetzt, getrieben und gehetzt zu<br />
sein, weil in diesem Fall nur noch<br />
der Terminkalender regiert. So wird<br />
man gejagt von dem, was morgen<br />
und übermorgen ansteht. Und doch<br />
spüren wir, dass Leben in der Tat nur<br />
gelingen kann, wenn wir es im Hier<br />
und Jetzt leben. Freude, Glück und<br />
geschenkte Herzlichkeit erhalten wir<br />
meist nur in kleinen Portionen. Diese<br />
sind freilich oft genug durchzogen von<br />
Sorgen und Enttäuschungen, Leid und<br />
Schmerz.<br />
Vor lauter Sehnsucht nach dem<br />
Schöneren und Besseren kann man<br />
das Schöne und Gute verfehlen. Das<br />
Volk Israel hat auf seiner Wanderung<br />
durch die Wüste immer wieder in die<br />
angeblich bessere Vergangenheit gestarrt<br />
und sich nach den Fleischtöpfen<br />
Ägyptens zurückgesehnt. Ähnliches<br />
erleben wir ja auch heute, wenn Menschen<br />
in der Rückschau nach der guten<br />
alten Zeit lamentieren: Ja, früher da<br />
war alles besser und schöner! Dabei<br />
wird einem vielleicht gar nicht so sehr<br />
bewusst, dass man am eigentlichen<br />
Leben mit seinen Vorzügen und Herausforderungen<br />
vorbeigehen kann.<br />
Wer auf der anderen Seite alles Gute<br />
nur von der Zukunft erwartet, wird oft<br />
in seinen Hoffnungen herb enttäuscht.<br />
Manche haben von den vielen Versprechungen<br />
ohnehin schon die Nase<br />
voll, entpuppen sich diese schließlich<br />
ja oft nur als reine Fata Morgana.<br />
Darum ist es wichtig, sich den Blick<br />
auf das Heute nicht trüben zu lassen.<br />
Gerade hier können schützenswerte<br />
Biotope der Erfüllung gefunden werden.<br />
Es sind oft ganz kleine Dinge,<br />
über die wir uns freuen dürfen: über<br />
ein nettes Gespräch, die Aufmerksam-<br />
PAX | 7<br />
keit eines anderen, eine Beobachtung<br />
in der Natur, die Erfahrung beglückender<br />
Stille in einer einladenden<br />
Kirche, das Gelingen einer Aufgabe…<br />
Es sind eben manchmal die kleinen<br />
Dinge, die uns glücklich machen. Es<br />
gibt im Heute aber auch große Dinge,<br />
die Freude bereiten und ermutigen:<br />
ein Erfolg nach mühevoller Arbeit,<br />
inniger werdende Beziehungen, das<br />
Getragen sein in Krankheit und bei<br />
Schwierigkeiten. Freilich können wir<br />
auch das Misslingen im Heute nicht<br />
einfach leugnen. Vielmehr darf dann<br />
gelten, was die Benediktinerin Silja<br />
Walter im „Lied der Armut“ poetisch<br />
zum Ausdruck bringt: „Der Mond<br />
wird aus den Schlehen schon wieder<br />
auferstehen, was bin ich denn<br />
betrübt? Ist hinter allen Dingen, die<br />
scheinbar nicht gelingen, doch einer,<br />
der mich liebt.“ Ebenso erfüllen uns<br />
die Aufmerksamkeiten, die wir anderen<br />
schenken, mit Glück. Ein Sprichwort<br />
gibt die Erfahrung wieder: „Willst<br />
du glücklich sein im Leben, trage bei<br />
zu anderer Glück, denn die Freude,<br />
die wir geben, kehrt ins eigene Herz<br />
zurück.“ So mancher hat sich schon<br />
gefragt, was wohl der größte Killer<br />
für Lebensfreude ist. Vermutlich ist<br />
es die Unfähigkeit, im Hier und Heute<br />
zu leben.<br />
Unser Leben im Hier und Heute<br />
schließt freilich auch den entkrampften<br />
und freien Blick auf die<br />
Vergangenheit und die entspannte<br />
und vertrauensvolle Ausschau nach<br />
der Zukunft ein. Denn das Jetzt kann<br />
erst richtig gelebt werden, wenn dankbar<br />
die Vergangenheit angenommen<br />
und akzeptiert ist und wenn der Blick<br />
in die Zukunft von der Hoffnung begleitet<br />
und getragen wird. Darum sagt<br />
der heilige Benedikt vom Leben in der<br />
Gegenwart: „Noch lässt das Licht des<br />
Lebens uns Zeit, dies alles zu erfüllen.<br />
Jetzt müssen wir laufen und tun, was<br />
uns für die Ewigkeit nützt“ (RB Prol<br />
43-44).
Geistiges & Geistliches<br />
Priesterweihe<br />
Regina Huber im Gespräch mit P.<br />
Clemens<br />
RH: Was bedeutet die Priesterweihe<br />
für Sie persönlich?<br />
P. Clemens: Die Priesterweihe ist ein<br />
einschneidendes Ereignis in meinem<br />
Leben. Es ist das Ende der Ausbildung<br />
und zugleich Startschuss der Arbeit<br />
im Weinberg des Herrn. Die Priesterweihe<br />
war sehr lange schon in<br />
meinem Leben angestrebt worden<br />
und aufgrund der wirklich langen<br />
Vorbereitungszeit bin ich nun froh,<br />
dass dieses Fest „vorbei“ ist. Das Fest<br />
als solches war außerordentlich schön.<br />
Allerdings läuft es heute noch wie ein<br />
Film an mir vorüber. Erst als ich die<br />
Fotos gesehen, konnte ich realisieren,<br />
dass ich gemeinsam mit P. Samuel von<br />
Diözesanbischof Egon Kapellari am<br />
P. Clemens Grill<br />
24. Mai 2008 zum Priester geweiht<br />
wurde.<br />
RH: Was verändert sich mit der Priesterweihe<br />
nun in Ihrem Leben?<br />
P. Clemens: Zuerst einmal rein äußerlich<br />
gar nichts. Der springende Punkt<br />
ist, dass man erst als Priester im Namen<br />
Jesu Christi am Altar steht und<br />
PAX | 8<br />
in seinem Namen handeln kann. Für<br />
meine gesamte Umgebung mitsamt<br />
all meinen Familienmitgliedern und<br />
Freunde hat dieses Fest viel gebracht,<br />
weil sie sich in dieser Zeit stark mit<br />
diesem Thema auseinandergesetzt<br />
haben.<br />
RH: Mit welchen Aufgaben werden<br />
Sie nun zukünftig betraut?<br />
P. Clemens: Ab 1. September 2008 bin<br />
ich Kaplan in Leoben-Göss, Waasen,<br />
Hinterberg und Donawitz. Ich freue<br />
mich wirklich sehr auf diese Tätigkeit,<br />
obwohl es eine nicht ganz einfache<br />
Aufgabe sein wird. Vier Pfarren auf<br />
einmal sind für den Start eine durchaus<br />
große Herausforderung, der ich<br />
mich gerne stelle.<br />
Bilder: Impressionen von der<br />
Priesterweihe am 24. Mai 2008<br />
durch Bischof Egon Kapellari
P. Johannes Aichinger<br />
berichtet über Neuigkeiten<br />
aus dem Konvent<br />
Am 16. Dezember 2007 wurde unser<br />
Mitbruder P. Samuel Ebner von Diözesanbischof<br />
Egon Kapellari im Grazer<br />
Dom zum Diakon geweiht. Für P.<br />
Samuel, der als Pastoralpraktikant im<br />
Pfarrverband Trieben, St. Lorenzen<br />
und Hohentauern und als Schulseelsorger<br />
in unserem Gymnasium wirkt,<br />
begann damit die unmittelbare Vorbereitungszeit<br />
auf die Priesterweihe.<br />
Unser Diözesanbischof weihte ihn<br />
gemeinsam mit unserem Mitbruder<br />
P. Clemens Grill, der als Diakon im<br />
Pfarrverband Mautern, Kalwang und<br />
Kammern und als Religionslehrer in<br />
der Hauptschule Mautern wirkt, in<br />
unserer <strong>Stift</strong>skirche am 24. Mai zum<br />
Priester. Im Kreise ihrer benediktinischen<br />
Klostergemeinschaft, ihrer<br />
Verwandten und Freunde feierten P.<br />
P. Samuel Ebner P. Berthold Stiebellehner<br />
Samuel und P. Clemens diesen großen<br />
Tag, an dem ihnen der Bischof<br />
durch Handauflegung und Gebet das<br />
Sakrament der Weihe zum Priester<br />
spendete. Als Evangelium wurde die<br />
Hochzeit von Kana verkündet, bei<br />
der Maria, als der Wein auszugehen<br />
droht, auf Christus hinweist: „Was<br />
er euch sagt, das tut“! „Auf Christus<br />
schauen“ legte Bischof Kapellari auch<br />
den Neugeweihten als Lebensmotto<br />
ans Herz.<br />
P. Samuel feierte seine Heimatprimiz<br />
am 1. Juni in Fohnsdorf, P. Clemens<br />
am 8. Juni in Aichberg. Die<br />
Klosterprimiz feierte P. Clemens am<br />
16. Juni. Die Feier der Klosterprimiz<br />
von P. Samuel am Hemmatag, dem<br />
27. Juni, verbindet unsere Schule mit<br />
der erstmaligen Durchführung eines<br />
Schulfestes mit reger Beteiligung von<br />
Schülerinnen und Schülern, Eltern,<br />
Lehrerinnen und Lehrern.<br />
Wir wünschen unseren Neupriestern<br />
PAX | 9<br />
Gottes reichsten Segen für ihren priesterlichen<br />
Lebensweg im Dienst an<br />
ihren Mitmenschen und in unserer<br />
klösterlichen Gemeinschaft.<br />
P. Berthold – ein 80er<br />
Am 23. Januar 2008 wurde unser<br />
Mitbruder P. Berthold Stiebellehner<br />
80 Jahre alt: Wenige Wochen zuvor<br />
hatte er seinen Jahrzehnte langen<br />
Dienst als Pfarrer von St. Gallen und<br />
als Rektor der Filialkirche St. Hemma<br />
in Weißenbach an der Enns wegen<br />
großer gesundheitlicher Probleme<br />
beenden müssen. Er wohnt jetzt in<br />
unserem Pflegeheim St. Benedikt<br />
am Frauenberg. Der Jubilar wurde in<br />
Gaflenz, Oberösterreich, 1923 geboren.<br />
Am 26. Januar 1960 wurde er<br />
im Rektorat Mariazell eingekleidet<br />
und am 5. Juli 1964 zum Priester<br />
geweiht. 1966 trat P. Berthold nach<br />
<strong>Admont</strong> über. Seit 1965 arbeitete er<br />
in der Pfarre St. Gallen als Kaplan,<br />
Provisor und Pfarrer. Oft von großen<br />
Schmerzen gequält, haben ihn<br />
seine Freude an der Seelsorge und<br />
sein priesterlicher Eifer im Dienst<br />
für die Menschen immer wieder<br />
aufgerichtet. Für seinen stillen und<br />
treuen Dienst wurde er zum Bischöflichen<br />
Geistlichen Rat ernannt. Die<br />
Gemeinde Weißenbach an der Enns<br />
verlieh ihm den Ehrenring.
P. Thomas Stellwag Fr. Lukas Mayer<br />
P. Thomas – Provisor in St. Gallen<br />
P. Thomas Stellwag hat als Provisor die Leitung der Pfarre St. Gallen übernommen.<br />
Er steht damit dem Pfarrverband St. Gallen, Altenmarkt und Unterlaussa<br />
vor.<br />
Zeitliche Profess<br />
Fr. Lukas Mayer aus der Pfarre Haus im Ennstal legte am 3. Februar 2008,<br />
dem Fest unseres Kirchen- und Klosterpatrons, des hl. Blasius, seine einfache<br />
zeitliche Profess auf drei Jahre in die Hände von Abt Bruno Hubl ab. Nach<br />
dem Ende der Semesterferien übersiedelte er nach Salzburg in das Kolleg St.<br />
Benedikt zum Studium der Theologie.<br />
Erkrankt<br />
Großen Schrecken löste in unserer Gemeinschaft und in der Pfarre Frauenberg<br />
die plötzliche Erkrankung von P. Placidus Suppan aus. Gott sei Dank befindet<br />
sich unser Mitbruder auf einem guten Genesungsweg.<br />
Auch P. Wolfgang Fischer-Felgitsch ist noch im Krankenstand: Es geht wieder<br />
aufwärts, man muss aber die Heilung erst abwarten, bevor weitere Schritte<br />
unternommen werden können.<br />
Wir wünschen unseren Mitbrüdern alles Gute und schließen sie in unser<br />
Gebet ein.<br />
Buchauer Kreuz<br />
Am 20. Mai 2008 wurde das renovierte<br />
Buchauer-Kreuz am Buchauersattel,<br />
Höhe 861m, trotz widrigster<br />
Wetterverhältnisse vom hochwürdigsten<br />
Herrn Abt Bruno Hubl geweiht.<br />
Die Renovierung des Kreuzes wurde<br />
unentgeltlich von freiwilligen Bürgern<br />
aus St. Gallen und Weng durchgeführt.<br />
PAX | 10
Fr. Nicolaus berichtet vom<br />
Konventausflug<br />
Seht doch wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen . . .<br />
(Ps. 133,1)<br />
Man kann bestimmt auch sagen,<br />
dass hinter den Überlegungen, einen<br />
Konventausflug zu gestalten,<br />
wohl auch dieser Psalmenvers<br />
stehen kann. Begleitet von dem<br />
Wunsch, die Mitbrüderlichkeit gemeinsam<br />
zu erleben, machte sich<br />
fast die ganze klösterliche Gemeinschaft<br />
am Pfingstdienstag auf den<br />
Weg zu den stiftischen Weingütern<br />
in Jarenina (Slowenien).<br />
Gestärkt durch das morgendliche<br />
Chorgebet und das Frühstück wurden<br />
wir von unserem P. Prior, dem<br />
genauen und doch toleranten Rei-<br />
seleiter, in den Bus gedrängt und<br />
nach dem „Aufgabeln“ von Mitbrüdern<br />
unterwegs erreichten wir<br />
nach knapp zwei Stunden unser<br />
erstes Ziel – eine Erfrischung im<br />
Jahringhof. Nach ungewohnter Hitze<br />
folgte die erste Abkühlung bei<br />
der Eucharistiefeier in der Pfarrkirche<br />
von Jahring, gleich gefolgt von<br />
einer Führung durch die Produktionsstätten<br />
sowie der abschließend<br />
sehnsüchtig erwarteten deftigen<br />
Jause mit Weinverkostung. Offensichtlich<br />
spricht es doch für unsere<br />
stiftischen Weine, dass unsere<br />
PAX | 11<br />
Stimmen trotz des Weingenusses<br />
bei der gesungenen Vesper – dem<br />
Abendgebet – in der Pfarrkirche<br />
von Gleinstätten nichts in ihrer<br />
Qualität eingebüßt hatten. Nach<br />
dem letzten kulinarischen Zwischenstopp<br />
im dortigen Gasthaus<br />
begab sich der <strong>Admont</strong>er Konvent<br />
nach heiteren Stunden wieder auf<br />
den Weg ins obere Ennstal. Die<br />
letzten Stunden im Bus endeten<br />
mit beginnenden freudigen Planungen<br />
für den Konventausflug<br />
des nächsten Jahres…
„Was, über Abt Koloman willst du deine<br />
Diplomarbeit schreiben? Da könnte<br />
ich dir ja allerhand erzählen“. Solche<br />
Reaktionen waren es zumeist, als ich<br />
von meinem Vorhaben erzählte, über<br />
Koloman Holzinger zu arbeiten. In<br />
der Geschichte des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>,<br />
vor allem aber im Gedächtnis der<br />
Menschen in <strong>Admont</strong> und in vielen<br />
anderen Teilen Österreichs und darüber<br />
hinaus gilt Abt Koloman Holzinger<br />
(1915 bis 1978) als einer der „größten“<br />
Prälaten des <strong>Stift</strong>es, zumindest soweit<br />
man sich an ihn erinnern kann. In der<br />
Tat war seine Regentschaft eine Zeit<br />
der geistlich-geistigen Erneuerung<br />
für die Blasiusabtei zu <strong>Admont</strong>, aber<br />
auch eine Zeit des wirtschaftlichen<br />
Aufschwunges, nicht nur für das<br />
<strong>Stift</strong> sondern für die ganze Region.<br />
Mit seinem Namen wird vor allem<br />
noch immer Staunen verbunden, aber<br />
auch humorvolle Begebenheiten, mit<br />
denen sich Abt Koloman tief in die<br />
Herzen der Menschen seiner Umge-<br />
P. Clemens Grill und seine<br />
Diplomarbeit über den einst<br />
sehr beliebten und bis heute<br />
bekannten <strong>Admont</strong>er Abt<br />
Koloman Holzinger<br />
Tief in den Herzen der Menschen<br />
bung eingeschrieben hat. Weit über<br />
die Grenzen seines eigentlichen Wirkungsbereiches<br />
in <strong>Admont</strong>, ja sogar<br />
über die Grenzen Österreichs hinaus<br />
strahlte seine Persönlichkeit.<br />
Eine zeitgeschichtliche Arbeit zu<br />
schreiben, stellt ein durchaus interessantes<br />
Unterfangen dar. Sicher<br />
hilfreich ist, dass für diese Arbeit über<br />
den <strong>Admont</strong>er Abt Koloman Holzinger<br />
wenig aus anderen Sprachen übersetzt<br />
werden musste und dass noch<br />
viele Zeitzeugen am Leben sind.<br />
Doch mein erster Weg hat mich in<br />
die Archive geführt: in das Archiv<br />
des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong>, in<br />
die Archive der Pfarren, in denen der<br />
junge Ignaz Holzinger (so sein Taufname)<br />
geboren und aufgewachsen<br />
ist, und schließlich führte mich mein<br />
Weg auch nach Pettenbach, wo Abt<br />
Koloman für mehr als ein Jahrzehnt<br />
Pfarrseelsorger war. Verschiedene<br />
Publikationen und Zeitungsberichte<br />
halfen mir ebenso bei der Erstellung<br />
PAX | 12<br />
dieser Arbeit. Wichtig war für mich<br />
das gesprochene Wort, die mündliche<br />
Überlieferung derjenigen, die Abt<br />
Koloman noch gut gekannt haben.<br />
So durfte ich mit einigen Persönlichkeiten<br />
Interviews durchführen, die<br />
mir wichtige Erkenntnisse über die<br />
Person und das Wesen des Abtes Koloman<br />
erbrachten. So ergab sich aus<br />
vielen Mosaiksteinchen langsam das<br />
Bild einer Persönlichkeit, eines großen<br />
Abtes: Koloman Ignaz Holzinger.<br />
Im ersten Kapitel dieser Arbeit soll in<br />
einem kurzen Abriss die Geschichte<br />
des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong> beleuchtet<br />
werden, das vor über 900<br />
Jahren gegründet wurde.<br />
Dem Leben vor der Abtwahl und Abtweihe<br />
Holzingers ist dann das zweite<br />
Kapitel gewidmet. Es berichtet von<br />
Kindheit, Jugend und Erziehung, vom<br />
jungen Ordensmann, vom Soldaten<br />
und schließlich vom passionierten<br />
Pfarrseelsorger im oberösterreichischen<br />
Pettenbach.
Im Jahr 1956 wurde der damalige<br />
Pfarrer P. Koloman als Abt nach <strong>Admont</strong><br />
gerufen. Über die Umstände<br />
anlässlich der Wahl und die Weihe<br />
soll das dritte Kapitel berichten.<br />
Nach einem Bericht über die ersten<br />
Jahre als Abt in <strong>Admont</strong> im vierten<br />
Kapitel soll im fünften in differenzierter<br />
Weise über die „Facetten der<br />
Persönlichkeit“ Abt Koloman zu lesen<br />
sein. Nachdem er einen großen Bekanntheitsgrad<br />
hatte (und über seinen<br />
Tod hinaus noch hat) war dieses fünfte<br />
Kapitel einfach und auch wiederum<br />
nicht einfach zu schreiben, hat doch<br />
ein jeder, der Abt Koloman gekannt<br />
hat, eine besondere Meinung von<br />
diesem Menschen.<br />
Seinem Wirken außerhalb des Klosters<br />
sollen die Kapitel 6 und 7 gewidmet<br />
sein. Einerseits war es das Amt des<br />
Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation,<br />
das er von 1966<br />
bis zu seinem Tod 1978 bekleidete,<br />
andererseits war es die Sorge um den<br />
Wallfahrtsort Mariazell, die ihn über<br />
Offizielles Bild<br />
zur Abtsbenediktion 1956<br />
Beim Äbtekongress 1968<br />
mit Papst Paul VI.<br />
die Grenzen <strong>Admont</strong>s bekannt und<br />
beliebt machte.<br />
Abt Koloman war ein modern denkender<br />
Mensch, so wurde er mir von<br />
vielen Interviewpartnern beschrieben<br />
und so kam es auch aus seiner im<br />
<strong>Stift</strong>sarchiv <strong>Admont</strong> aufbewahrten<br />
Korrespondenz immer wieder zum<br />
Ausdruck. So führte er im Bereich des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> zahlreiche geistliche,<br />
geistige und wirtschaftliche Reformen<br />
durch, die im achten Kapitel beleuchtet<br />
werden sollen.<br />
In die Wirkungszeit Holzingers als<br />
<strong>Admont</strong>er Abt fiel auch das Jubiläumsjahr<br />
„900 Jahre <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>“.<br />
Diesem Ereignis ist das neunte Kapitel<br />
gewidmet.<br />
Personalbewegungen dokumentieren<br />
das Wirken eines Abtes auf ihre<br />
eigene Weise und führen mit den<br />
Eintritten, Professen, Austritten und<br />
Todesfällen die Geschichte des Klosters<br />
weiter. Davon soll im Kapitel<br />
10 zu lesen sein.<br />
Das letzte Kapitel widmet sich dem<br />
Bei seiner letzten Firmung in Landl,<br />
Juli 1978<br />
Mit den österreichischen Bischöfen<br />
PAX | 13<br />
Tod dieses Prälaten, der das Benediktinerstift<br />
<strong>Admont</strong> durch 22 Jahre<br />
regiert hat. Die vielen Trauerreden<br />
sollen noch einmal einen Eindruck<br />
über die große Persönlichkeit Holzingers<br />
geben.<br />
Für die Erstellung der Arbeit gilt mein<br />
Dank unserem unermüdlichen Archivar<br />
Johann Tomaschek, den vielen<br />
Mitbrüdern und Zeitzeugen, die mir<br />
ihre Erinnerungen an Abt Koloman<br />
berichtet haben. Wissenschaftlich<br />
betreut hat diese Diplomarbeit Frau<br />
Univ.Prof. Michaela Sohn-Kronthaler.<br />
Auch ihr sei herzlich für ihre Geduld<br />
mit mir gedankt. Die Auseinandersetzung<br />
mit einem Kapitel aus der<br />
Hausgeschichte meiner Abtei war<br />
für mich sehr spannend, sind doch<br />
gerade in der von mir behandelten<br />
Zeit wichtige Entscheidungen für das<br />
heutige geistige, kulturelle und wirtschaftliche<br />
Wohlergehen des <strong>Stift</strong>es<br />
<strong>Admont</strong> getroffen und auch umgesetzt<br />
worden.<br />
Kurz vor seinem Tod,<br />
September 1978<br />
anlässlich ihrer Exerzitien Requiem in der <strong>Stift</strong>skirche
Pflegeheim St. Benedikt<br />
Heimbewohner oder Insasse?<br />
Fr. Aegidius Rohner, Leiter des Pflegeheimes auf dem Frauenberg, über den verbalen<br />
und persönlichen Umgang mit älteren und zu pflegenden Menschen in<br />
stationären Pflegeeinrichtungen<br />
„Die Heiminsassen werden bestens<br />
versorgt“, oder „heute haben wir einen<br />
Oberschenkelhalsbruch auf die<br />
Station bekommen“ … kennen Sie<br />
solche oder ähnliche Sätze?<br />
Nicht selten hört man im Pflegebereich<br />
leider die nicht persönliche Nennung<br />
der Person, zuweilen auch die<br />
„Wir-Ansprache“ oder man benennt<br />
sie einfach – und wie ich meine sehr<br />
unsensibel – anhand ihrer Diagnose.<br />
Auch in der Berichterstattung oder<br />
im Gespräch über Menschen, die<br />
Renate Baumgartner<br />
Pflegehelferin<br />
in einem Senioren- oder Pflegeheim<br />
wohnen, werden diese oft unbedacht<br />
als „Heiminsassen“ bezeichnet. Ist<br />
dies in der Begrifflichkeit legitimer<br />
Sprachgebrauch und die Würde der<br />
Menschen achtend oder doch eher<br />
unpassend? Ein Insasse ist von der<br />
Wortherkunft eine Person, die sich<br />
in einer konkreten Räumlichkeit befindet<br />
- und dies ganz wortwörtlich<br />
im sitzenden Zustand, so sind z. B.<br />
in einem Unfallbericht Personen in<br />
einem Fahrzeug Insassen. Aber auch<br />
Sabine Mitteregger<br />
Heimhelferin<br />
PAX | 14<br />
der unfreiwillige Aufenthalt im Strafvollzug<br />
verwendet diesen Begriff für<br />
einen Straftäter, der „einsitzt“. Passen<br />
diese Begriffsverwendungen unreflektiert<br />
auch auf Bewohner eines Senioren-<br />
oder Pflegeheimes?<br />
Mit 1. Juli 2005 ist in Österreich das<br />
Heimaufenthaltsgesetz in Kraft getreten.<br />
Es definiert und schützt die<br />
Rechte von in Heimen wohnenden<br />
Menschen, die institutioneller Betreuung<br />
und Pflege bedürfen. Ausnahmslos<br />
spricht dieses Gesetz von<br />
Bibiane Schmid<br />
Sekretärin
„Bewohnern“, nie aber von Insassen.<br />
Interessant war auch die Durchsicht<br />
von fünfzig Leitbildern von Alten-<br />
und Pflegeheimen in Österreich, in<br />
welchen sich ebenfalls kein einziges<br />
Mal der Begriff des „Insassen“ fand. Es<br />
geht hierbei nicht um Wortklauberei,<br />
sondern es drückt erfreulicherweise<br />
vielmehr den Wertewandel im Sprechen<br />
über den Heimbewohner oder<br />
auch den Patienten im Spital aus. Er<br />
ist getragen von der Respektierung<br />
und der Wahrung der Mündigkeit und<br />
der Selbstbestimmung der Personen,<br />
die gerade durch ein Pflegeerfordernis<br />
ohnehin schon in einer weitaus<br />
größeren Abhängigkeit leben als ein<br />
gesunder Mensch. Deshalb haben diese<br />
aber die gleich hohe Würde und die<br />
gleichen persönlichen Rechte, die von<br />
der Privatsphäre im Zimmer über die<br />
Essensauswahl bis zur Zustimmung<br />
oder auch Ablehnung von konkreten<br />
medizinischen und pflegerischen<br />
Maßnahmen reichen. Vor allem hat<br />
Ausflug an den Grundlsee<br />
das Gesetz aber ganz gezielt die Arten<br />
von freiheitseinschränkenden bzw.<br />
beschränkenden Maßnahmen (z. B.<br />
die Heraufgabe eines Seitengitters im<br />
Pflegebett) im Blick, die entweder nur<br />
mit der bewussten Zustimmung des<br />
Bewohners oder, wenn er nicht mehr<br />
einsichts- und urteilsfähig ist, nur auf<br />
ärztliche Anordnung gesetzt werden<br />
dürfen. Trotz möglicher Gebrechlichkeit<br />
wird also auch größter Wert auf<br />
die physische Bewegungsfreiheit gelegt<br />
und man beabsichtigt damit genau<br />
das Gegenteil vom „Einsitzen“.<br />
Zum Schluss stellt sich die Frage: Ist<br />
die Hervorhebung von Selbstbestimmung<br />
und Mündigkeit des Menschen<br />
– gerade des pflegebedürftigen – nur<br />
ein Phänomen der derzeitigen gesellschaftlichen<br />
Meinung oder ist ein geradezu<br />
hoheitliches Menschenbild<br />
nicht schon biblisch alt?<br />
Psalm 8,5-6: „Was ist der Mensch,<br />
dass du seiner gedenkst! Des Menschen<br />
Sohn, dass du Sorge um ihn<br />
PAX | 15<br />
trägst! Du hast ihn fast zu einem Gotteswesen<br />
gemacht, hast ihn gekrönt<br />
mit Glorie und Glanz.“<br />
Basiert das Menschenbild nicht auf<br />
einer nachhaltigen Wertevorstellung,<br />
wird die aktuelle Betonung der Mündigkeit<br />
von Heimbewohner und Patient<br />
sicherlich nur vorübergehender<br />
Trend bleiben. Sieht man den Menschen<br />
aber als Gottes Geschöpf und<br />
nach seinem Ebenbild geschaffen,<br />
dann bleibt es sicher kein Strohfeuer<br />
des aktuellen gesellschaftlichen Mainstreams.<br />
Ich sehe daher mit den Mitarbeitern<br />
unseres Pflegeheimes diese in<br />
der gesellschaftlichen Diskussion und<br />
Rechtsprechung formulierten Werte<br />
als Ausdruck eines Verständnisses<br />
echter Menschenwürdigkeit, die aber<br />
nur dann nachhaltig im Pflegealltag<br />
gelebt und erlebbar wird, wenn sie<br />
über die allein menschliche Dimension<br />
hinausweist.
<strong>Admont</strong> in Graz<br />
5 Jahres-Jubiläum des Hauses der Begegnung<br />
Seit nunmehr 5 Jahren betreibt das Benediktinerstift <strong>Admont</strong><br />
in der Johann-Josef-Fux-Gasse in Graz sein „Haus der Begegnung“<br />
Am 6. Oktober 2002 wurde das<br />
Zentrum im Beisein von Diözesanbischof<br />
Egon Kapellari, Frau Landeshauptmann<br />
Waltraud Klasnic und dem<br />
Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl<br />
feierlich eröffnet. Seit diesem Tag leitet<br />
P. Egon Homann die Geschicke des<br />
Hauses, das nach Abt Bruno Hubl mit<br />
dem Ziel errichtet wurde, „eine Stätte<br />
der Begegnung unserer Gemeinschaft<br />
in der Landeshauptstadt zu ermöglichen“.<br />
Mit dieser Absicht wurde an eine<br />
über Jahrhunderte bestehende Tradition<br />
angeknüpft. Die Verbindung<br />
des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong> mit<br />
Graz ist bereits eine historische, da das<br />
<strong>Stift</strong> seit 1280 durch den <strong>Admont</strong>er<br />
Hof in Graz präsent war, der erst im<br />
Jahr 1935 verkauft wurde.<br />
Regina Ahlgrimm-Siess im Gespräch<br />
mit P. Egon Homann:<br />
RAS: P. Egon, es ist dem <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ein<br />
Anliegen, Studierende in Graz seelsorglich<br />
zu betreuen und ihnen eine Hilfe<br />
und Unterstützung auf dem Weg ihrer<br />
Im Oktober 2002 wurde das „Haus<br />
der Begegnung im Beisein von<br />
LH Klasnic, Bischof Egon Kapellari<br />
und Bgm. Nagl feierlich erföfffet.<br />
PAX | 16<br />
Gottsuche zu sein. Daher beherbergt<br />
das Haus der Begegnung (HdB) auch 8<br />
Studentenwohnungen. Wer ist die Zielgruppe<br />
für diese Wohnungen? Wer kann<br />
bei Euch um eine solche ansuchen?<br />
P. Egon: Zurzeit haben wir leider nur<br />
acht Wohnungen. Zuerst werden<br />
diese Wohnungen an Maturanten<br />
unserer Schule vergeben. Sollte dann<br />
noch eine Wohnung frei sein, kann jeder<br />
Studierende darum ansuchen. Wir sind<br />
natürlich aber auch behilflich, Studentenzimmer<br />
in Graz zu bekommen. In<br />
einer Zeit veränderter seelsorglicher<br />
Umstände betrachten wir unser Grazer<br />
Haus als eine adäquate, neue Form des<br />
seit über 900 Jahren geübten Dienstes<br />
an unseren Mitmenschen und als eine<br />
Bereicherung des spirituellen Lebens<br />
in Graz.
Vernissage, Gottesdienst und gemütliches Beisammensein im „Haus der Begegnung“ in Graz<br />
Hauptaufgabe unseres Hauses ist es<br />
aber, für Studenten eine Begegnungsmöglichkeit<br />
zu schaffen. Damit meine<br />
ich, dass sie in Freistunden zu uns ins<br />
Haus kommen können, um gemütlich<br />
einen Kaffee zu trinken oder Referate<br />
vorzubereiten etc. Natürlich haben<br />
wir auch spirituelle Fixpunkte wie<br />
Gottesdienste, Einkehrstunden und<br />
eucharistische Anbetungsstunden.<br />
In den letzten Jahren hat sich der<br />
Kreis der Besucher unseres Hauses<br />
von Altadmontern geöffnet und auch<br />
Freunde und Bekannte kommen gerne<br />
zu uns.<br />
RAS: Neben Deinem seelsorglichen<br />
Engagement organisierst Du jährlich<br />
einen bunten Veranstaltungskalender.<br />
Welche Schwerpunkte setzt Du hier?<br />
Welche Themen werden besonders<br />
gut angenommen?<br />
P. Egon: Wir versuchen eine möglichst<br />
bunte Mischung in unserem Veranstaltungskalender<br />
zu erreichen. D.h.<br />
Geselligkeit, Ausflüge, Ausstellungen,<br />
Lesungen, Seminare zur benediktinischen<br />
Lebensweise, und natürlich<br />
auch geistliche Begleitung und Gottesdienste.<br />
RAS: Aufgrund Deiner vielseitigen Tätigkeit<br />
kannst Du nach diesen ersten<br />
5 Jahren als Rektor des Hauses gewiss<br />
auf zahlreiche und unterschiedlichste<br />
menschliche Begegnungen zurückblicken.<br />
Gibt es eine Begebenheit, die<br />
Dich besonders berührt hat?<br />
P. Egon: Besonders berührende Momente<br />
sind gerade immer wieder<br />
auch, wenn junge Menschen den<br />
Weg zur Kirche finden und wir Aufnahmen<br />
in die Kirchen, Taufen und<br />
Firmungen feiern können. Ganz überraschend<br />
ist auch die in den letzten<br />
Jahren gewachsene Gemeinschaft mit<br />
den unmittelbaren Nachbarn unseres<br />
Hauses, die gerade auch durch die<br />
rege Teilnahme an Gottesdiensten<br />
und Hausfesten entstanden ist.<br />
RAS: Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hat 2007<br />
durch den Kauf des Studentenheimes<br />
von den Dominikanern in der Grazer<br />
Münzgrabenstrasse ein zweites Grazer<br />
Standbein erworben. In diesem<br />
Frühjahr hat der Umbau begonnen,<br />
der 2009 planmäßig abgeschlossen<br />
sein soll. Inwieweit wird auch dieses<br />
Haus in Deinen Tätigkeitsbereich fallen?<br />
PAX | 17<br />
P. Egon: Den operativen Teil wird ja<br />
wie bekannt die Akademikerhilfe<br />
übernehmen, aber seelsorglich wird<br />
auch dieses Haus in den Aufgabenbereich<br />
des Hauses der Begegnung<br />
fallen.<br />
RAS: Wie sehen Deine Pläne für die<br />
nächsten 5 Jahre im Haus der Begenung<br />
aus?<br />
P. Egon: Konkret möchten wir auf unsere<br />
bisherige Tätigkeit, die wir hier<br />
in Graz leisten, aufbauen und die<br />
Verbindung zum <strong>Stift</strong>, zum Konvent<br />
und zur Schule weiter festigen. Z.B.<br />
indem wir gerade in den Maturaklassen<br />
über unsere Tätigkeit und unsere<br />
Angebote aufmerksam machen und<br />
den Maturanten Hilfe in ihrem Studienbeginn<br />
anbieten. Ebenso möchten<br />
wir Studenten einladen, im Kloster<br />
einige Tage mitzuleben und so benediktinisches<br />
Mönchstum kennen<br />
zu lernen.<br />
RAS: Ich danke Dir für das informative<br />
Gespräch und wünsche Dir und Deinem<br />
Team für die Zukunft weiterhin<br />
viel Freude und Erfolg!
Zur Ehre Gottes musizieren<br />
Medienreferent Kurt Eibl über die musikalischen Veranstaltungen<br />
der Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall im Benediktinerstift <strong>Admont</strong>:<br />
Musik wurde im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> seit<br />
Jahrhunderten nicht nur gepflegt,<br />
sondern es wurde insbesondere auch<br />
für die Ausbildung von Musikern und<br />
Sängern vorgesorgt. Musikalische<br />
Veranstaltungen wurden anfänglich<br />
nur in den Räumen des <strong>Stift</strong>es „produziert“.<br />
Im 18. Jahrhundert gab es einen so<br />
genannten Turnermeister, der für außerkirchliche<br />
Musikveranstaltungen<br />
zuständig war. Es wurde z.B. in der<br />
Adventzeit im ganzen Archidiakonats-<br />
Bezirk (Schladming bis Wildalpen)<br />
musiziert.<br />
Abt Benno Kreil (reg. 1823–1861),<br />
förderte das Musikleben in <strong>Admont</strong><br />
auf jede mögliche Weise. Unter anderem<br />
wurde auch eine Musikschule<br />
für die Schulkinder gegründet. Bei<br />
der jährlichen Schlussprüfung der<br />
Musikschule gab es als Belohnung<br />
für die Musikschüler Stoffe für Kleidungsstücke.<br />
Übrigens wurde auf<br />
die musikalische Verwendbarkeit<br />
bei der Anstellung von Lehrern und<br />
<strong>Stift</strong>sangestellten Bedacht genommen.<br />
Für Abt Benno war Musik „Nahrung<br />
für die Seele“.<br />
So dürfte damals der Grundstein für<br />
außerkirchliche Gesangs- und Musikvereine<br />
gelegt worden sein. Die<br />
Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall kann auf<br />
Erwähnungen bis zum Jahre 1877<br />
zurückgreifen. Bereits im Jahre 1893<br />
wurde erstmals die Fronleichnamsfeier<br />
in <strong>Admont</strong> und in Hall musikalisch<br />
umrahmt.<br />
PAX | 18<br />
Im Laufe eines Kalenderjahres ergeben<br />
sich heutzutage viele Gelegenheiten,<br />
an denen die Musikkapelle<br />
oder Ensembles der Kapelle Gottesdienste<br />
musikalisch gestalten oder bei<br />
weiteren kirchlichen oder pfarrlichen<br />
Veranstaltungen teilnehmen.<br />
In der Palmweihe verleiht die Musikkapelle<br />
dem „Einzug Jesu in Jerusalem“<br />
eine glanzvolle Begleitung.<br />
Wenn dann beim Weckruf am 1. Mai<br />
die Musikkapelle an erster Stelle dem<br />
Abt des <strong>Stift</strong>es und dem Bürgermeister<br />
ein Ständchen darbringt, soll<br />
dies Ausdruck der engen Verbindung<br />
zwischen dem <strong>Stift</strong> und dem musikalischen<br />
Klangkörper darstellen.<br />
Am ersten Sonntag im Mai wird in<br />
der <strong>Stift</strong>skirche jährlich die Schubert-
Messe anlässlich des Festes des hl.<br />
Florian für die Feuerwehrkameraden<br />
gestaltet. Nicht selten wird vom Pfarrer<br />
anschließend die Segnung von<br />
Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen<br />
durchgeführt.<br />
Ensembles aus der Jugendkapelle<br />
mit ihren musikalischen Beiträgen<br />
erfreuen nicht nur die Kinder bei der<br />
Erstkommunionfeier in der <strong>Stift</strong>skirche.<br />
Und die Frühaufsteher aus der<br />
Jugendkapelle <strong>Admont</strong>-Hall sind mit<br />
ihren Adventmelodien bei der Roratefeier<br />
immer herzlich willkommen. Die<br />
Kindermette am hl. Abend wird auch<br />
alljährlich von der gesamten Jugendkapelle<br />
umrahmt. Zum ersten Mal<br />
erklingt nach der Krippenöffnung<br />
dann „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in<br />
festlichem Bläserklang.<br />
Weit zurück reicht die festliche Mitgestaltung<br />
der Fronleichnamsprozession,<br />
sowohl in der Pfarre <strong>Admont</strong><br />
als auch in der Nachbarpfarre Hall.<br />
Der gemeinsame Te Deum mit dem<br />
Kirchenchor ist wohl ein besonderer<br />
Abschluss der jeweiligen Feier.<br />
Wenn zur Sommer-Sonnenwende auf<br />
der Plesch die Bergmesse gefeiert und<br />
der Wettersegen erbeten wird, wäre<br />
dies ohne Musikkapelle fast nicht<br />
denkbar. Aber auch weitere Bergmessen,<br />
die in unserer Region sehr beliebt<br />
sind, werden musikalisch umrahmt.<br />
Die Messen auf der Grabneralm, auf<br />
dem Kalblinggatterl und sogar auf der<br />
Hesshütte werden gerne im jährlichen<br />
Terminkalender aufgenommen.<br />
Und wenn Ende Juni das Hemmafest<br />
in <strong>Admont</strong> und im August die Klostermarkttage<br />
stattfinden, wird es ohne<br />
Musikkapelle wohl auch nicht gehen.<br />
Eine Musikkapelle braucht aber auch<br />
eine Infrastruktur. Bei der Gründung<br />
der „Blechmusik Harmonie“ im Jahre<br />
1892 wurde das Probelokal bereits<br />
vom <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu Verfügung gestellt.<br />
Die Errichtung des im Jahre 1997 erbauten<br />
(ersten) Musikheimes wurde<br />
von den Gemeinden und der Bevölkerung<br />
finanziell sehr groß unterstützt.<br />
Aber auch die Stifsvorstehung hatte<br />
wesentlichen Anteil an der Verwirklichung<br />
dieses Projektes.<br />
Die Anerkennung außerkirchlicher<br />
Musikgruppen wurden von Abt<br />
Oswin Schlamadinger (1907 – 1935),<br />
aber insbesondere von Abt Bruno Hubl<br />
fortgesetzt. Mit der Erweiterung des<br />
Gymnasiums um einen musischen<br />
Zweig wurde in <strong>Admont</strong> die Möglichkeit<br />
einer besonders qualifizierten<br />
Gesangs- und Musikausbildung geschaffen.<br />
Bald wurde in dieser Schule<br />
auch eine Big Band gegründet, der<br />
auch viele junge MusikerInnen der<br />
Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall angehören.<br />
Deren Kapellmeister, Bernd Rom,<br />
ist auch Leader der Big Band.<br />
Für die Gründung dieses Schulorchesters<br />
stand P. Gebhard Grünfelder<br />
Pate. Seine Förderung genießen auch<br />
weiterhin das Schulorchester und die<br />
Musikkapelle.<br />
Wenn nun im Herbst der Festzug zum<br />
Erntedankfest feierlich in die Kirche<br />
einzieht, wird neben den <strong>Admont</strong>er<br />
Vereinen an vorderster Front der Stabführer<br />
der Musikkapelle mit seinen<br />
MusikerInnen marschieren.<br />
Die Patronin der Musik, die hl. Cäcilia,<br />
wird nicht nur vom Kirchenchor,<br />
sondern auch von der Musikkapelle<br />
mit einem Cäcilienkonzert gewürdigt.<br />
Hierbei steht hauptsächlich sakrale<br />
Literatur auf dem Programm; man ist<br />
daher sehr dankbar, dass diese Konzerte<br />
in der <strong>Stift</strong>skirche für die Bevölkerung<br />
von <strong>Admont</strong> und Umgebung<br />
PAX | 19<br />
veranstaltet werden können.<br />
Vor dem Beginn der Christmetten in<br />
<strong>Admont</strong> und in Hall erfreut sich das<br />
Turmblasen mit weihnachtlichen Weisen<br />
besonderer Beliebtheit. Nicht nur<br />
für die auswärtige Gäste werden diese<br />
Klänge bestimmt einen besonderen<br />
Eindruck am Beginn des Festes der<br />
Geburt Christi hinterlassen.<br />
Bis zu Lichtmess werden die Abendmessen<br />
an den Sonn- und Feiertagen<br />
bei der Stammelkrippe gefeiert. Neben<br />
anderen Gesangs- und Musikgruppen<br />
gestaltete das Klarinettenquintett der<br />
Musikkapelle <strong>Admont</strong> im heurigen<br />
Jahr eine Messe. Nach jahrzehntelanger<br />
Tradition wird in der Weihnachtszeit<br />
das „<strong>Admont</strong>er Krippenlied“ vor<br />
dem Evangelium gesungen. Heuer<br />
wurde vom Klarinettenensemble bei<br />
der Krippenmesse dieses Lied erstmals<br />
instrumental vorgetragen. Leopold<br />
Hörlezeder hat diese Melodie um<br />
1870 geschaffen, sie ist wohl kaum<br />
aus der „<strong>Admont</strong>er Weihnachtszeit“<br />
wegzudenken.<br />
Zur „Ehre Gottes musizieren“ ist für<br />
jede Musikerin, für jeden Musiker ein<br />
Erlebnis, es ist einfach eine Freude an<br />
kirchlichen Veranstaltungen mitwirken<br />
zu dürfen.<br />
Wenn die Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall<br />
Abt Bruno zu seinem Geburtstag jährlich<br />
ein Ständchen bringen darf, so<br />
werden hier Zeichen einer sehr positiven<br />
Zusammenarbeit gesetzt.<br />
Freuen wir uns also auf die nächsten<br />
Jubelklänge von der Musikkapelle bei<br />
einer Prozession oder vom Chor unserer<br />
wunderbaren <strong>Stift</strong>skirche.<br />
Abt Benno Kreil sagte schon:<br />
„Musik ist Nahrung für<br />
die Seele“!
DI Helmuth Neuner, geboren 1955 in Sautens (Tirol).<br />
Handelsakademie in Imst/Tirol.<br />
Studium der Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien.<br />
Seit 1982 Mitarbeiter des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>,<br />
1984–1993 Geschäftsführer der DANA-Türenindustrie (Spital/Pyhrn),<br />
seit 1.1. 1994 Wirtschaftsdirektor des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>.<br />
15 Jahre Wirtschaftsführung<br />
im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
Wirtschaftsdirektor Helmuth Neuner im Gespräch mit Gerald Unterberger<br />
GU: Herr Neuner, was mich interessiert<br />
und vermutlich auch die Leser:<br />
Nach Ihrem Studium an der Universität<br />
für Bodenkultur haben Sie Ihre<br />
berufliche Laufbahn in einem Betrieb<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> begonnen. Hatten<br />
Sie schon von Beginn an eine persönliche<br />
Motivation, in einem Kloster zu<br />
arbeiten – wie sind Sie als Tiroler,<br />
der in Wien studiert hat, in das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> gekommen?<br />
HN: Bereits während meines Studiums<br />
der Forstwirtschaft habe ich mich<br />
sehr intensiv mit Philosophie und<br />
Ethik in der Wirtschaft beschäftigt,<br />
auch mit Kapitalismus und Kapita-<br />
lismuskritik. Es war für mich letztendlich<br />
ein Lebensziel, in einem<br />
Unternehmen zu arbeiten, in dem<br />
nicht die Maximierung des Gewinnes<br />
alleine im Vordergrund steht und das<br />
höchste unternehmerische Ziel darstellt.<br />
Natürlich müssen auch für das<br />
Wohlergehen eines Unternehmens<br />
Gewinne erzielt werden, die dann<br />
aber nicht der alleinigen Bereicherung<br />
der Shareholder oder Eigentümer<br />
dienen, sondern für höhere Zwecke<br />
eingesetzt werden sollen.<br />
Mein Weg nach <strong>Admont</strong> führte mich<br />
über meinen Uni-Professor Frauendorfer.<br />
Er und der damalige Forstdirektor<br />
PAX | 20<br />
des <strong>Stift</strong>es, Habersatter, waren schon<br />
lange gute Freunde.<br />
Frauendorfer ist mit der Frage an mich<br />
herangetreten, ob es für mich nicht<br />
von Interesse sein könnte, Assistent<br />
von Habersatter zu werden. Diese<br />
Möglichkeit habe ich sehr gerne angenommen,<br />
weil ich gleich erkannt<br />
habe, dass gerade in einem Kloster<br />
meine Ideen einer wirtschaftlichen<br />
Führung am ehesten verwirklicht<br />
werden können.<br />
Das Schöne am <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ist, dass<br />
wir zum einen Wirtschaft im Rahmen<br />
der üblichen, marktwirtschaftlichen<br />
Gesetze betreiben, dass wir uns
edlich bemühen, mit allen unseren<br />
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
gewinnorientiert zu arbeiten; dass diese<br />
Erträge zum anderen aber wieder<br />
in der Region, für den Betrieb, für die<br />
Menschen dieser Region und für das<br />
<strong>Stift</strong> selber verwendet werden.<br />
GU: Das heißt, dass diese von Ihnen<br />
zuvor erwähnten „höheren Ziele“<br />
darin liegen, das erwirtschaftete Geld<br />
wiederum in der Region zu investieren,<br />
um heimische Betriebe und damit<br />
auch Arbeitsplätze zu sichern.<br />
HN: Ja, denn die Entwicklung von<br />
regionaler Wirtschaft war mir immer<br />
Meine erste Überlegung war, ein Gesamtkonzept für das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
zu entwerfen. Wie können wir das <strong>Stift</strong> selber attraktiver und moderner<br />
machen, um es in eine neue Zeit führen zu können?<br />
schon sehr wichtig. Ich komme selbst<br />
aus einem Tiroler Bergbauern-Tal,<br />
und ich habe sehen können, wie arm<br />
dieses Tal zuerst war, dann aber durch<br />
die Eigeninitiative der Bevölkerung<br />
eine enorme wirtschaftliche Entwicklung<br />
erlebt hat. Freilich können wirtschaftliche<br />
Entwicklung und Wohlstand<br />
letzten Endes auch negative<br />
Erscheinungen mit sich bringen, doch<br />
ist dies, verbunden mit Prosperität,<br />
noch immer der beste Weg für eine<br />
Region, ihren Bewohnern auch den<br />
nötigen sozialen und kulturellen Rahmen<br />
für ein angenehmes Leben zu<br />
bieten und anderen Problemen, wie<br />
etwa der Abwanderung von jungen<br />
Menschen, vorzubeugen.<br />
GU: Herr Neuner, wie hat Ihre Karriere<br />
im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> begonnen?<br />
HN: Meine berufliche Laufbahn habe<br />
ich in <strong>Admont</strong> im Jahr 1982 begonnen.<br />
Bereits nach 3 oder 4 Monaten<br />
hat mich dann Habersatter als betriebswirtschaftlichen<br />
Leiter in die<br />
DANA geschickt. Dort hat es damals<br />
große wirtschaftliche Probleme gegeben.<br />
Ein gutes Jahr später bin ich zum<br />
Geschäftsführer der DANA-Türenindustrie<br />
ernannt worden.<br />
GU: Forstdirektor Habersatter hat Sie<br />
also zur wirtschaftlichen Sanierung<br />
der DANA berufen. Welche neuen<br />
Akzente haben Sie gesetzt, um diesen<br />
Betrieb wieder auf gesunde wirtschaftliche<br />
Beine zu stellen?<br />
HN: Ich hatte den Auftrag, die DANA<br />
zu sanieren, die seit ihrer Gründung<br />
ein permanenter Verlustbetrieb<br />
war.<br />
PAX | 21<br />
Als ich damals zur DANA kam, habe<br />
ich sehr bald gespürt, in welch schwieriger<br />
Management-Situation sich die<br />
Firma befand. Ich habe aber auch<br />
gleich bemerkt, welche Potentiale in<br />
der Belegschaft lagen, Potentiale, die<br />
bislang nicht genutzt wurden.<br />
Mein Erfolg lag von Beginn an darin,<br />
die Mitarbeiter arbeiten zu lassen und<br />
ihre Kreativität und Freude an der Arbeit<br />
zu fördern. Das hat ungeheure<br />
Kräfte freigesetzt. Die DANA wurde bis<br />
zum Zeitpunkt meines Amtsantrittes<br />
sehr hierarchisch geführt. Von Beginn<br />
an war für mich klar, diese Hierarchien<br />
abzubauen und die Teamarbeit<br />
zu fördern. Jeder Mitarbeiter hatte die<br />
Möglichkeit, zum Chef zu kommen<br />
und mit mir zu reden. Sehr wichtig<br />
war es auch, fast jeden Tag durch den<br />
Betrieb zu gehen – auch mit den Leuten<br />
„draußen“ zu reden. Ich glaube,<br />
dass das die Menschen sehr geschätzt<br />
haben. Sie haben geschätzt, dass man<br />
sie in ihrer Person und in ihrer Arbeit<br />
ernst nimmt. Arbeit und Erfolg sind<br />
wesentliche Triebfedern für jeden<br />
– ganz egal, ob der Mensch an der<br />
Maschine sitzt oder Geschäftsführer<br />
ist. Sehr bald ist ein neues Gefühl des<br />
Teamgeistes erwacht und alle haben<br />
gespürt, wie der Unternehmenserfolg<br />
zunimmt.<br />
Diese neue Strategie, verbunden mit<br />
vielen neuen Innovationen und Investitionen,<br />
hat dazu geführt, dass die<br />
DANA-Türenindustrie praktisch in<br />
einem Jahr saniert war! Von 1985 bis<br />
heute ist die DANA zu einem kontinuierlichen<br />
Gewinnbetrieb geworden.<br />
Zu Beginn meiner Tätigkeit waren<br />
rund 120 Mitarbeiter in der DANA
eschäftigt – heute sind es über 500<br />
und die Umsätze haben sich enorm<br />
gesteigert.<br />
GU: Warum wurde die DANA dann<br />
verkauft?<br />
HN: Die DANA war zu sehr national<br />
aufgestellt. Wir hatten in Österreich<br />
einen Marktanteil von fast 60 %, aber<br />
zu wenig Export. Wir mussten also die<br />
DANA mehr internationalisieren. Das<br />
konnte und wollte das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
nicht mehr machen. Internationale<br />
Wirtschaft ist auch nicht die Aufgabe<br />
eines <strong>Stift</strong>es. So haben wir eben einen<br />
„Global Player“ gesucht, der die DANA<br />
auf diesem Weg mitnimmt und damit<br />
dieses Unternehmen in der Zukunft<br />
gut weiter entwickeln kann.<br />
GU: Zu Beginn des Jahres 1994 haben<br />
Sie die Funktion des Wirtschaftsdirektors<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> übernommen.<br />
Wie war Ihre Ausgangslage hier, wie<br />
war die Situation im <strong>Stift</strong> und womit<br />
haben Sie Ihre Arbeit begonnen?<br />
HN: Nun, die Situation im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
war damals natürlich völlig konträr<br />
zur Situation in der damaligen<br />
DANA. Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hatte unter<br />
der Führung von Forstdirektor Habersatter<br />
eine hervorragende wirtschaftliche<br />
Entwicklung durchgemacht.<br />
Es war in keiner Weise eine Sanierung<br />
notwendig – sieht man einmal<br />
davon ab, dass eine meiner ersten<br />
notwendigen Aufgaben darin lag,<br />
das Sägewerk des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> zu<br />
schließen.<br />
Eines vorweg: Mit der Pensionierung<br />
von Forstdirektor Habersatter ist einhergegangen,<br />
dass auch die meisten<br />
Mitarbeiter der zweiten Führungsebene<br />
in den Ruhestand getreten sind. Ich<br />
hatte somit von Beginn an ein neues,<br />
junges Team – im gleichen Alter wie<br />
ich selber. Und diese Art der Teamarbeit,<br />
die ich von der DANA schon<br />
gewohnt war, konnte ich somit hier<br />
in gleicher Weise umsetzen.<br />
Meine erste Überlegung war, ein Gesamtkonzept<br />
für das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu<br />
entwerfen. Wie können wir das <strong>Stift</strong><br />
selber attraktiver und moderner machen,<br />
um es in eine neue Zeit führen<br />
zu können? Mit diesen Überlegungen<br />
haben wir im Jahr 1994 begonnen.<br />
Wir hatten damals ein Museum, das<br />
den modernen Anforderungen der Zeit<br />
überhaupt nicht mehr entsprochen<br />
hat. Im stiftischen Bereich sind die<br />
Autos und Busse herumgefahren – das<br />
<strong>Stift</strong> hat nach außen hin damals nicht<br />
unbedingt den Eindruck erweckt, ein<br />
Ort der Ruhe, der Besinnung und der<br />
Kultur zu sein. Das erste große Ziel<br />
für mich war, dies herzustellen: Wir<br />
haben den <strong>Stift</strong>skeller umgebaut und<br />
renoviert, die Plätze und Parks wurden<br />
neu gestaltet und das <strong>Stift</strong>sareal ist eine<br />
autofreie Zone geworden. Wir haben<br />
die Kirche restauriert, ein neues Archiv<br />
für die wertvollen Handschriften und<br />
neue Depoträume für Kunstwerke<br />
errichtet. Ein Höhepunkt war natürlich<br />
der Um- und Neubau des Museums.<br />
Ich glaube, heute können wir wirklich<br />
sagen, dass aus dem <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ein<br />
Gesamtkunstwerk geworden ist. Die<br />
Leute, die hier her kommen, fühlen<br />
sich wohl, spüren eine Atmosphäre<br />
der Ruhe, der Schönheit, des Geistes<br />
und der Kultur. Besonders schön war<br />
zu erleben, wie begeistert Abt und Konvent<br />
diese Ideen mitgetragen haben.<br />
Auch ihnen war es ein Herzensanliegen,<br />
in diesem Bereich zu arbeiten<br />
und zu wirken. Das hat sich auch in<br />
der Mitarbeit in den verschiedenen<br />
Projektteams gezeigt.<br />
PAX | 22<br />
GU: Kann man das jetzt also so fassen,<br />
dass Sie in ihren Visionen für das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> vor allem in den Bereich der<br />
Kultur investiert haben?<br />
HN: Also, das war ein wichtiger Punkt.<br />
Aber wir wussten von Beginn an, dass<br />
dieser Bereich nie Renditen abwerfen<br />
wird und somit nicht die wirtschaftliche<br />
Basis liefern kann, die für das<br />
<strong>Stift</strong> wichtig ist. Es war also schon vom<br />
ersten Tag an für mich wichtig, jene<br />
Bereiche des <strong>Stift</strong>es zu stärken, die die<br />
wirtschaftliche Existenz des Klosters<br />
auf lange Sicht hin sichern können.<br />
Da ist zuerst einmal die traditionelle<br />
Forstwirtschaft, die ja auch in der Ära<br />
Habersatter den wesentlichen Beitrag<br />
für die gute Wirtschaftsentwicklung<br />
geleistet hat. Dann möchte ich ganz<br />
besonders die STIA Holzindustrie herausstreichen.<br />
In den letzten 15 Jahren<br />
haben wir den Umsatz in der STIA verdreifacht<br />
und die Anzahl der Mitarbeiter<br />
verdoppelt und das Unternehmen<br />
zur Europareife geführt! Es wurden<br />
neue Produkte entwickelt und neue Investitionen<br />
in großem Ausmaß getätigt,<br />
um Umsatz- und Ertragsmöglichkeiten<br />
sowie Arbeitsplätze für die Menschen<br />
aus der Region zu schaffen.<br />
In den letzten Jahren haben wir auch<br />
ganz wesentlich in Immobilien investiert<br />
und diesen Wirtschaftsbereich<br />
forciert.<br />
GU: Das Thema „Energie“ ist seit Jahren<br />
auch ein von Ihnen besonders geförderter<br />
Aspekt in der wirtschaftlichen<br />
Ausrichtung des <strong>Stift</strong>es.<br />
HN: Ja, sehr richtig. Energie ist das<br />
Thema der Zukunft. Der, der über<br />
Energieressourcen verfügt, wird wesentlich<br />
zu einer volkswirtschaftlichen<br />
Entwicklung beitragen können. In den<br />
letzten 15 Jahren haben wir die Strom-<br />
Bilanz nach 15-jähriger Wirtschaftsführung: Totalumbau der Museumslandschaft, erfolgreiche Wirtschaftsbetriebe<br />
(STIA, Envesta, DANA, Weingüter in Slowenien) und nicht zuletzt das „Jahrhundertprojekt“ <strong>Stift</strong>sbibliothek
produktion im <strong>Stift</strong> verdreifacht, wir<br />
haben den Bereich des Kraftwerkbaues<br />
stark ausgebaut, und wir sind bemüht,<br />
weiterhin Kraftwerke zu bauen. Es ist<br />
sehr sinnvoll, in die Bereiche der Wasserkraft<br />
und der Biomasse-Kraftwerke<br />
zu investieren, um damit die regionale<br />
Energieversorgung sicher zu stellen<br />
und last not least einen wichtigen<br />
Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz<br />
zu leisten!<br />
Der Weg der Globalisierung, von dem<br />
wir alle in den Medien hören, war die<br />
wirtschaftliche Ausrichtung der letzten<br />
20 Jahre. Ich bin davon überzeugt,<br />
dass diese Globalisierungstendenz<br />
in den nächsten Jahrzehnten wieder<br />
rückläufig sein wird und sich in eine<br />
Art Regionalisierung zurückwandeln<br />
wird – zwar nicht generell, aber das<br />
wird ein Thema in der künftigen Wirtschaftsentwicklung<br />
werden. Und ich<br />
glaube, dass das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, das seit<br />
über 900 Jahren regionale Wirtschaft<br />
betrieben hat, gut beraten ist, dies auch<br />
weiterhin zu tun.<br />
GU: Die wieder gewonnenen Weingüter<br />
in Slowenien und die Weinproduktion<br />
sind ein aktuelles Thema<br />
für das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> – wie sehen Sie<br />
hier die Situation, was ist davon zu<br />
erwarten?<br />
HN: Die Rückführung dieser früheren<br />
Besitzungen ist ein großer Erfolg für<br />
das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>. Vielleicht scheint<br />
dieser Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt<br />
noch wenig spektakulär, aber man<br />
muss das langfristig sehen! Diese Güter<br />
waren über 700 Jahre im Besitz des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, und das <strong>Stift</strong> hat über<br />
Jahrhunderte hinweg aus den Erträgen<br />
der Weinwirtschaft gelebt.<br />
Allerdings stehen wir bei diesem Projekt<br />
erst am Anfang einer Entwicklung,<br />
die noch sehr viele Investitionen, Arbeit,<br />
Geduld und Zeit brauchen wird.<br />
Wir müssen die zurückgegebenen,<br />
devastierten Flächen sukzessive wieder<br />
in diese Weingärten verwandeln,<br />
die sie früher einmal waren. Gott<br />
sei Dank ist das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> in der<br />
wirtschaftlichen Lage, so etwas bewältigen<br />
zu können. Heute sind wir<br />
so weit, dass bereits rund 60 Hektar<br />
Weingärten, alles neu gepflanzt, fertig<br />
gestellt werden konnten. Wir haben<br />
eine moderne Produktionsanlage in<br />
Jarenina errichtet und stellen schon<br />
jetzt etwa 200.000 Flaschen Wein<br />
pro Jahr her. Und wir haben ein gutes<br />
Team von slowenischen Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen.<br />
Die Probleme liegen derzeit noch in<br />
der Vermarktung: Sagen wir einmal<br />
so: Niemand auf der Welt wartet auf<br />
slowenische Weine. Der Aufbau unserer<br />
Marke und eines Images von<br />
qualitativ hochwertigem Wein ist sehr<br />
schwer und auch kostspielig. Dies wird<br />
in den nächsten Jahren eine große<br />
Herausforderung werden.<br />
GU: Wenn Sie das Wirken Ihres Vorgängers<br />
Habersatter Revue passieren<br />
lassen und dazu Ihr eigenes Schaffen<br />
betrachten: Was unterscheidet Sie beide<br />
voneinander?<br />
HN: Ich glaube, dass wir im Prinzip<br />
sehr ähnlich ausgerichtet sind: Wir<br />
sind beide „Macher-Typen“. Der Unterschied<br />
liegt vielleicht darin, dass wir<br />
uns beide zu verschiedenen Zeiten den<br />
beruflichen Herausforderungen stellen<br />
mussten. Die „Habersatter-Jahre“<br />
waren die Jahre des wirtschaftlichen<br />
Aufbaues nach dem 2. Weltkrieg. Da<br />
war natürlich eine ganz andere Wirtschaftsphilosophie<br />
im Hintergrund,<br />
also ein ganz anderes Denken als<br />
heute.<br />
GU: Am Ende eines solchen Interviews<br />
dürfen zwei Fragen wohl nicht fehlen.<br />
Zum einen: Was waren Ihre persönlich<br />
größten Erfolge?<br />
HN: Also, eines der wirklich herausragenden<br />
Projekte war die Generalrestaurierung<br />
der Bibliothek: Dass es<br />
gelungen ist, diesen Prachtsaal samt seinen<br />
Büchern seit seiner Fertigstellung<br />
erstmals einer Gesamtrestaurierung zu<br />
unterziehen, ist wahrscheinlich mein<br />
persönlich schönster Erfolg. Und zwar<br />
PAX | 23<br />
deshalb, weil wir damit ein Gesamtkunstwerk<br />
von Weltrang für künftige<br />
Generationen gesichert haben – eines<br />
jener „höheren Ziele“, von denen ich<br />
zu Beginn gesprochen habe.<br />
Auf der anderen Seite möchte ich aber<br />
auch die wirtschaftlichen Erfolge nicht<br />
missen, die wir hier im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
haben: eine ertragreiche Forstwirtschaft,<br />
der Aufbau der STIA, E-Werk,<br />
Ausbau des Immobilien-Bereiches und<br />
vor allem auch die Rückgewinnung<br />
der slowenischen Weingüter.<br />
GU: Wo liegen Ihre möglichen Misserfolge<br />
oder Enttäuschungen?<br />
HN: Es gibt freilich immer wieder<br />
kleinere und größere Enttäuschungen,<br />
wenn Projekte nicht so umgesetzt werden<br />
können wie man gerne möchte.<br />
Aber das ist ein normaler Prozess.<br />
Für mich war und ist die größte Enttäuschung,<br />
dass trotz der großen Anstrengungen<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, mit<br />
seinen mannigfaltigen Investitionen<br />
wirtschaftliche Impulse in der Region<br />
zu setzen (etwa mit dem großzügigen<br />
Um- und Neubau des Museums), es<br />
bislang trotzdem nicht gelungen ist,<br />
in der Region selbst eine gewisse<br />
Stimmung des Aufbruches zu erzeugen.<br />
Den verantwortlichen Personen<br />
von <strong>Admont</strong> und Umgebung konnte<br />
scheinbar noch nicht klar gemacht<br />
werden, dass unsere Region auf Dauer<br />
nur dann wirklich bestehen kann,<br />
wenn wir – auf lange Sicht gesehen –<br />
regionalwirtschaftliche Prosperitäten<br />
schaffen. Dies ist die große Herausforderung<br />
für die Zukunft der Region!<br />
GU: Ihr Wort in Gottes Ohren – herzlichen<br />
Dank für das Gespräch Herr<br />
Neuner!
Personelles<br />
Runde Geburtstage<br />
ehemaliger Mitarbeiter im<br />
ersten Halbjahr 2008<br />
Aloisia Hoffmann<br />
90 Jahre (Gutsbetrieb)<br />
Margarethe Winter<br />
85 Jahre (Bau)<br />
Josef Limberger<br />
80 Jahre (Bau)<br />
Josef Berger<br />
80 Jahre (Gutsbetrieb)<br />
Rosina Walcher<br />
75 Jahre (Bau)<br />
Gustav Wolf<br />
70 Jahre (Säge)<br />
Forstverwaltung Trieben:<br />
Pensionierungen<br />
Johann Stocker: seit 1. 2. 2008<br />
Runde Geburtstage<br />
Oberförster Alfred Maurer<br />
(13. 3. 08: 65 Jahre)<br />
Leo Scheiber (1. 1. 08: 70 Jahre)<br />
Franz Kern (14. 1. 08: 75 Jahre)<br />
Im ersten Halbjahr 2008<br />
verstorbene ehemalige<br />
Dienstnehmer<br />
Nachruf<br />
Franz Seebacher<br />
Herr Seebacher Franz war 42 Jahre im<br />
Forst des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> beschäftigt<br />
Oberförster Fritz Nagl<br />
Im November 2007 verstarb im Alter<br />
von 88 Jahren Herr Oberförster Fritz<br />
Nagl im Alter von 88 Jahren. Herr<br />
Nagl war von 1948 bis 1982 der Leiter<br />
des Forstreviers Hall und erfüllte<br />
diese Arbeit überaus selbstständig<br />
und eigenverantwortlich. Auch Neuerungen<br />
stand er stets aufgeschlossen<br />
und konstruktiv gegenüber. Die<br />
Mechanisierung der Forstarbeit sowie<br />
die Errichtung eines umfangreichen<br />
Forststraßennetzes stellten eine<br />
große Herausforderung dar, die er<br />
mit seinem Organisationstalent und<br />
Durchsetzungsvermögen vorbildlich<br />
meisterte. Auch den jagdlichen Agenden<br />
widmete sich Herr Ing. Nagl mit<br />
großer Leidenschaft und Hingabe.<br />
Am 28.11.2007 gedachte man in<br />
einem Trauergottesdienst des Verstorbenen.<br />
PAX | 24<br />
Othmar Kössler<br />
Am Sonntag, dem 18. Mai 2008,<br />
verstarb Herr Othmar Kössler nach<br />
schwerer Krankheit im 78. Lebensjahr.<br />
Herr Kössler, der Vater unseres<br />
ENVESTA-Mitarbeiters Gerhard Kössler,<br />
war insgesamt 26 Jahre im <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> beschäftigt. Begonnen hat<br />
er am 1. 5. 1963 als Revierjäger im<br />
Jagdrevier Hall. Als dann im Jahr 1968<br />
der Vertrag mit dem Pächter Röttger<br />
endete und das Revier unverpachtet<br />
war, wechselte Herr Kössler in das<br />
stiftische Sägewerk, wo er bis zu seiner<br />
Pensionierung am 21. 09. 1989<br />
tätig war. In allen Bereichen wurde<br />
Herr Kössler als ausgesprochen zuverlässiger<br />
Mitarbeiter geschätzt. Eine<br />
große Anzahl von Anteilnehmenden<br />
verabschiedete sich von ihm am 21.<br />
Mai in der <strong>Stift</strong>skirche <strong>Admont</strong>.<br />
Josef Pichler<br />
Inhaber des Hotels und Gasthofs<br />
„Traube“, war in den Jahren von 1979<br />
bis 1994 Pächter des <strong>Stift</strong>skellers und<br />
ist am 2.6.2008 nach schwerer Krankheit<br />
im 66. Lebensjahr verstorben.<br />
Neueinstellung<br />
Heidelinde Thaller<br />
Seit November 07 in der Abteilung<br />
für Kultur & Tourismus beschäftigt,<br />
zuständig für: touristischen Verkauf,<br />
Sales, Veranstaltungsorganisation.<br />
Ausbildung/Berufspraxis:<br />
Höhere Lehranstalt für Tourismusberufe<br />
in Bad Gleichenberg, 13 Jahre<br />
im touristischen Verkauf (Reisebüro)<br />
in OÖ, zuletzt Filialleiter-Stv. bei STA<br />
Travel in Linz, derzeit noch berufsbegleitendes<br />
Studium an der FH Steyr
Neuer Pächter<br />
für das Café-Restaurant in Frauenberg<br />
Die Taverne Frauenberg ist ein beliebter<br />
Treffpunkt für Wallfahrer und<br />
Besucher von Frauenberg und bietet<br />
ein herrliches Ambiente für besondere<br />
Anlässe wie Hochzeiten, Taufen und<br />
Veranstaltungen. Seit April dieses Jahres<br />
hat das Café-Restaurant mit der<br />
Familie Panhofer aus Ardning einen<br />
neuen Pächter.<br />
Da der bisherige Pächter aus organisatorischen<br />
Gründen das Pachtverhältnis<br />
nicht mehr verlängerte, wurde es vom<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> neu ausgeschrieben. Die<br />
Familie Panhofer besitzt langjährige<br />
gastronomische Erfahrung und führt<br />
seit dem Jahr 2002 den Gasthof „Zum<br />
Dorfwirt“ in Ardning. Der Ortsbezug<br />
des Pächters war ein wichtiger Grund<br />
für die Pachtvergabe. Die Nähe der<br />
beiden Lokale in Ardning und Frauenberg<br />
ermöglicht es dem Pächter, beide<br />
Restaurants gemeinsam zu führen.<br />
Das 1997 generalsanierte Lokal verfügt<br />
über 75 Sitzplätze im Innenbereich<br />
sowie einen Gastgarten. Angeboten<br />
wird gutbürgerliche Küche oder Ex-<br />
klusives für besondere Anlässe, wie<br />
Hochzeiten und vieles mehr. Dazu<br />
gibt’s Weine des stiftischen Weingutes<br />
Dveri Pax. Gemeinsam mit der<br />
Abteilung für Kultur & Tourismus des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> werden auch Pakete<br />
angeboten, welche die kulinarischen<br />
Köstlichkeiten der Taverne Frauenberg<br />
mit dem Erlebnis eines Besuches von<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> verbinden. „Wir legen<br />
großen Wert auf die Zufriedenheit<br />
unserer Gäste und eine familiäre Atmosphäre“,<br />
so Wolfgang Panhofer.<br />
Demgemäß ist auch Tochter Tamara<br />
für die Leitung des Café-Restaurants<br />
in Frauenberg verantwortlich.<br />
Die Taverne Frauenberg ist von Ostern<br />
bis Allerheiligen täglich (mit<br />
Ausnahme von Mittwoch) geöffnet.<br />
Die Familie Panhofer und ihr Team<br />
freuen sich auf Ihren Besuch.<br />
Anfragen und Reservierungen:<br />
Tel. 03612-30763<br />
info@ardninger-dorfwirt.at<br />
PAX | 25<br />
Neu gewählter Betriebsrat<br />
Am 21. Mai 2008 fand die diesjährige<br />
Gruppenversammlung der Angestellten<br />
im Benediktinerstift <strong>Admont</strong> statt.<br />
Nach der Abendmesse in der Benediktuskapelle<br />
begrüßte Abt Bruno Hubl alle<br />
Anwesenden im <strong>Stift</strong>skeller. In seiner<br />
Ansprache ging er auf den Tagesablauf<br />
der Benediktiner ein. Wirtschaftsdirektor<br />
Helmuth Neuner erwähnte in seiner<br />
Rede die Tätigkeiten der einzelnen Betriebe<br />
sowie den erst kürzlich verzeichneten<br />
Erfolg bei der Weinprämierung von<br />
Dveri-PAX in London.<br />
Von der Landarbeiterkammer war unter<br />
anderem Kammeramtsdirektor Ingo-Jörg<br />
Kühnfels anwesend, der im Anschluss an<br />
das gemeinsame Essen einen Film über<br />
die Landarbeiterkammer zur Verbesserung<br />
des Image der ländlichen Berufe<br />
präsentierte.<br />
Zu guter Letzt wurde bei der heurigen<br />
Versammlung der Betriebsrat neu gewählt.<br />
Die Aufstellung des Betriebsrates<br />
ist nun wie folgt:<br />
Betriebsratsvorsitzender:<br />
Franz Supnig, Zentralverwaltung<br />
BR-Vors.-Stellvertreter:<br />
Karl Amon, Gärtnerei<br />
Betriebsrat:<br />
Alfred Köck, Werkstätte<br />
Betriebsratsstellvertreter:<br />
Ingrid Bräuer, Kulturabteilung<br />
Albrecht Maunz, Forstverwaltung<br />
Harald Rappl, Bauabteilung<br />
Wir wünschen dem Team für die kommende<br />
Periode alles Gute und danken<br />
für ihren Einsatz!<br />
Franz Supnig wiedergewählter<br />
Betriebsratsvorsitzender
Ennstaler Forstleute- und Jägerschilauf 2008<br />
Im heurigen Jänner fand wiederum<br />
der alljährliche Ennstaler Forstleute-<br />
und Jägerschilauf statt. Es war die<br />
Forstverwaltung Weyer als Organisator<br />
an der Reihe. Dieser schon<br />
legendäre Schirennlauf jährte sich<br />
bereits zum 43. Mal und wurde<br />
heuer auf der Hutter-Höss in Hinterstoder<br />
bei wunderschönem Wetter<br />
und herrlichen Pistenverhältnissen<br />
ausgetragen.<br />
Von den insgesamt 98 Teilnehmern<br />
waren 11 Angestellte des Benediktinerstiftes<br />
<strong>Admont</strong> am Start. Extra<br />
für dieses Rennen wurde eine Woche<br />
vorher noch ein Training auf der<br />
Kaiserau eingeschoben. Unter fachkundiger<br />
Leitung von Herrn Stefan<br />
Schager – er wurde als externer<br />
Betreuer und Kurssetzer engagiert<br />
– konnten noch wertvolle Tipps<br />
getestet werden. Bei so viel Motivationsschub<br />
konnte es natürlich nur<br />
gut gehen. – Und so war es auch.<br />
Mit der Mannschaft I konnte das<br />
Benediktinerstift <strong>Admont</strong> mit den<br />
Läufern OFM. Karl Jäger, Fö. Robert<br />
Scheiber, Fö. Albrecht Maunz,<br />
Franz Supnig und Fadj. Martin Weilharter<br />
beim Rennen in Hinterstoder<br />
erstmals nach über 20 Jahren die<br />
Mannschaftswertung gewinnen;<br />
dies mit fast zwei Sekunden Vorsprung<br />
auf die Mannschaft der ÖBF<br />
Salzkammergut I. Dritter wurde die<br />
Mannschaft I von der Forstverwaltung<br />
Liechtenstein aus Kalwang mit<br />
schon über sechs Sekunden Rückstand.<br />
Grundstein für diese sensationelle<br />
Mannschaftsleistung waren<br />
natürlich hervorragende Einzelleistungen.<br />
Hier die besten Ergebnisse der stiftischen<br />
Teilnehmer:<br />
Damenwertung:<br />
2. Ulrike Gierer<br />
Herren Altersklasse III:<br />
1. Franz Supnig<br />
Herren Altersklasse I:<br />
2. Fö. Robert Scheiber<br />
5. Fö. Albrecht Maunz<br />
Herren Allgemeine Klasse:<br />
2. Fadj. Martin Weilharter<br />
4. Rj. Martin Haas<br />
Bei der Siegerehrung: Robert Scheiber, Martin Weilharter und Franz Supnig<br />
PAX | 26<br />
Unser Wirtschaftsdirektor Helmuth<br />
Neuner konnte heuer am Rennen<br />
krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen.<br />
Er ließ uns jedoch nach<br />
der Siegerehrung seine Freude über<br />
die stiftischen Erfolge telefonisch<br />
und spendabel ausrichten.<br />
Die Schifahrer des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> –<br />
und jene die es noch werden wollen<br />
– freuen sich schon auf die Einladung<br />
von der Flick’schen Forstverwaltung<br />
im nächsten Jahr, wo sie versuchen<br />
werden, den Mannschaftstitel erfolgreich<br />
zu verteidigen.
Schule & Bildung<br />
Spitzenplätze, Wettbewerbe<br />
und Höhenflüge<br />
am <strong>Stift</strong>sgymnasium<br />
Unterricht und Lernen im Sinne einer katholischen Privatschule mit entsprechenden Leistungserwartungen<br />
– das ist der Alltag an unserem Gymnasium. Erfolge dieser Mühen im schulischen<br />
und außerschulischen Bereich – das sind die erfreulichen Höhepunkte an der Schule. Davon gibt<br />
es genug. Josef Hasitschka berichtet:<br />
Wiederum große Erfolge<br />
unserer Schachspieler:<br />
Konstantin Meglitsch, Margot Landl,<br />
Karsten Bachner und Patrick Günther<br />
nahmen als jüngstes Team an der 13.<br />
steirischen Schacholympiade teil und<br />
gewannen nach dem 2. Platz im Vorjahr<br />
erstmals die Mannschaftswertung<br />
der Oberstufe.<br />
Margot Landl gewann außerdem<br />
bei den in der Karwoche in Imst in<br />
Tirol ausgetragenen österreichischen<br />
Schachmeisterschaften den Staatsmeistertitel<br />
in der Kategorie U18.<br />
Die erfolgreiche Schachmannschaft<br />
Fremdsprachenolympiade 2008<br />
in Graz:<br />
Beim Jugend übersetzt - Wettbewerb<br />
in Graz erreichten die Teilnehmer unserer<br />
Schule zwei Gold-, zwei Silber-<br />
und zwei Bronzemedaillen.<br />
Gold:<br />
Kathrin Gösweiner,<br />
8C – Italienisch<br />
Lukas Pacher,<br />
8C - Griechisch<br />
Silber:<br />
Michaela Kammleitner,<br />
7A – Latein<br />
Margot Landl beim Schachspiel<br />
PAX | 27<br />
Christoph Holzinger<br />
8A - Französisch<br />
Bronze:<br />
Edith Hölzl,<br />
7A – Französisch<br />
Markus Moosbrugger,<br />
8C – Englisch<br />
Lukas Pacher, 8C, erreichte außerdem<br />
beim sprachlichen Wettkampf<br />
der steirischen Gymnasien in Griechisch<br />
den ersten Platz und gewann<br />
damit auch bei diesem Wettbewerb<br />
die Goldmedaille.<br />
Medaillengewinner mit ihren Betreuern
Projekt-Wettbewerb der Schulen im Bezirk Liezen<br />
Im Kurs „Das Gehirn und seine Betriebsmittel“<br />
bei Frau Anna Körbisch<br />
lernten Anja Hadler, Astrid Unterberger,<br />
Ines Ringl, Elisabeth Kolb und<br />
Sabrina Wechsler viel über gehirngerechtes<br />
Lernen. Dieses theoretische<br />
Wissen wollten sie unbedingt ins<br />
Praktische umsetzen und deshalb<br />
planten sie ein Projekt, das jahrgangs-<br />
Musikalische Highlights:<br />
Big Band in Albanien<br />
übergeifend durchgeführt wurde. Die<br />
5 jungen Damen aus der 6. Klasse<br />
haben SchülerInnen der 2B-Klasse in<br />
diese für SchülerInnen so wichtige<br />
Thematik behutsam mit vielen praktischen<br />
Übungen und theoretischen<br />
Inputs eingeführt. Lerntheorie, Lerntypentests<br />
und Lerntipps für gehirngerechtes<br />
Lernen wurden mit viel<br />
Präsentation Schüler unterrichten Schüler<br />
Die Bigband des <strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />
<strong>Admont</strong> unter der Leitung von Bernd<br />
Rom unternahm von 3. bis 9. März<br />
2008 eine Konzertreise nach Albanien.<br />
Die SchülerInnen von der 3. – 8.<br />
Klasse konzertierten in Zagreb und<br />
Shkodra vor überwältigtem Publikum.<br />
Die jungen Musikerinnen und Musiker<br />
konnten einen Einblick in die<br />
albanische Kultur, Tradition, Geschichte,<br />
Lebensweise und Musik erhalten.<br />
Sie musizierten im Rahmen mehrerer<br />
Workshops auch gemeinsam mit<br />
Schülerinnen und Schülern des Musikgymnasiums<br />
in Shkodra.<br />
Diese Konzerttournee konnte nur<br />
durch die großzügige Unterstützung<br />
des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, der Firmen Vineart,<br />
Creativ Goldschmiede GesmbH,<br />
Gesäuseperle und Raiffeisenbank<br />
Shkodra stattfinden.<br />
Harri Stojka konzertiert<br />
gemeinsam mit der Big Band<br />
Auf Einladung und organisiert vom Elternverein<br />
konzertierte der bekannte<br />
Jazzgitarrist Harri Stojka mit der Big<br />
Band unserer Schule im großen Festsaal.<br />
Im Vorfeld dieses Auftrittes wurde<br />
bereits ein gemeinsamer Workshop<br />
durchgeführt. Den Schülern wurde<br />
damit die Gelegenheit geboten, mit<br />
professionellen Musikern zu spielen<br />
und von ihren Tipps und Hinweisen<br />
zu profitieren. Aber auch die Musiker<br />
um Harri Stojka waren voll des Lobes<br />
über die Professionalität der jungen<br />
Musiker der Big Band. Das Resultat<br />
war ein für alle Besucher unvergesslicher<br />
Konzertabend. Herzlichen Dank<br />
dem Elternverein.<br />
Big Band-Konzert<br />
mit Stargästen<br />
Das traditionelle Big Band-Konzert<br />
fand heuer am 21. Mai statt – die<br />
standing ovations im ausverkauften<br />
Festsaal galten nicht nur der perfekt<br />
eingespielten Truppe des Bandleaders,<br />
sondern auch den Stargästen<br />
Bernd Luef (Vibraphonist des legendären<br />
Bernd-Luef-Trios) und der aus<br />
Johnsbach stammenden Jazzsängerin<br />
Barbara Rust.<br />
PAX | 28<br />
Engagement spielerisch vermittelt.<br />
Mit diesem Projekt nahmen sie erfolgreich<br />
am Projektwettbewerb der<br />
Schulen im Bezirk Liezen am 16.April<br />
2008 teil. Mit ihrem wichtigen Inhalt<br />
und der überzeugenden Präsentation<br />
haben sie den 3. Platz erreicht und<br />
damit sehr viele Maturaprojekte auf<br />
die Plätze verwiesen. Kreativ, ohne<br />
ppt frei mit „Ganzkörpereinsatz“.<br />
Der Einsatz war offenbar derart beeindruckend,<br />
dass die Gruppe im<br />
Rahmen der Demokratie-Initiative<br />
des Unterrichts- und Wissenschaftsministeriums<br />
zum Jugendwettbewerb<br />
„DemoACTION“ nach Wien eingeladen<br />
wurde.<br />
Oben: Die Big Band begeisterte<br />
im fernen Albanien<br />
Mitte: Vor dem Konzert ein Workshop<br />
mit Harry Stojka<br />
Unten: Stargäste Bernd Luef und<br />
Barbara Rust
<strong>Admont</strong>er Naturböden und die „Faszination Technik“<br />
Als Prolog für den steiermarkweiten Wettbewerb<br />
„Faszination Technik“ nahmen Schüler aus der 7.<br />
BRG Klasse des <strong>Stift</strong>sgymnasiums <strong>Admont</strong> unter<br />
der Leitung von Thomas Gross am Bezirksprojektwettbewerb<br />
„eco event`s cool“ im Wirtschaftspark<br />
Liezen teil.<br />
Das Team, bestehend aus Thomas Geier, Sabrina<br />
Kaltenbrunner, Lena Remich und Domink Riegler,<br />
konnte mit der Präsentation des Themas „<strong>Admont</strong>er<br />
Naturböden der Firma Stia“ den vierten<br />
Gesamtrang erreichen. Erarbeiten der Powerpoint,<br />
wechselweise Präsentation und einheitliche Lederhosen-Tracht<br />
beeindruckten das Publikum. Dabei<br />
wurden nicht nur der Jury, sondern auch dem Publikum<br />
faszinierende Einblicke in den technischen<br />
Produktionsablauf der <strong>Admont</strong>er Holzbödenherstellung<br />
gewährt.<br />
Mitte Mai fand für das Team der Hauptwettbewerb<br />
im Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark<br />
in Graz statt.<br />
LEHRGANG ENNSTAL | Sarah Wechsler<br />
Gedanken und Eindrücke der Teilnehmer des heurigen Lehrgangsjahres 2007/08<br />
Seit der Eröffnung am 18. Oktober<br />
sind schon einige Monate vergangen<br />
und der bereits siebte Lehrgang<br />
Ennstal neigt sich langsam aber sicher<br />
seinem Ende zu.<br />
In dieser Zeit sind viele aufregende<br />
Dinge geschehen.<br />
Die Teilnehmer wuchsen zusammen,<br />
wir investierten sehr viel<br />
Freizeit in die einzelnen Klausuren,<br />
absolvierten unser Praktikum und<br />
lernten die Lehrwerkstätte der<br />
MFL kennen, wo wir sogar selbst<br />
ans Werk gehen durften und eine<br />
Schraubzwinge herstellten.<br />
Doch auch diese wenigen Nachmittage,<br />
welche wir in der MFL<br />
verbrachten, gingen viel zu schnell<br />
vorbei, wie allgemein dieses kurze<br />
Jahr.<br />
Auch das von uns absolvierte Praktikum<br />
verging wie im Flug.<br />
Für einige von uns stellt es ein gutes<br />
Sprungbrett für eine hervorragende<br />
Karriere da. Einige haben die Möglichkeit,<br />
ihr Berufsleben in den Betrieben<br />
des Praktikums zu beginnen<br />
bzw. weiterzusetzen, andere haben<br />
PAX | 29<br />
dadurch die Chance, sich in eine andere<br />
Richtung zu verändern.<br />
Nun sind wir leider schon fast am<br />
Ende des Lehrgangs angelangt und<br />
denken mit einem Lächeln an die<br />
Eröffnungsfeier am 18. Oktober zurück.<br />
Für den letzten Abschnitt, unser<br />
Projekt, wünschen wir unseren<br />
Vortragenden, wie es schon unsere<br />
Klassensprecherin Ariane Gerhardter<br />
im Oktober sagte, noch einmal<br />
viel Durchhaltevermögen!
Großer Erfolg für stiftisches<br />
Weingut Dveri Pax<br />
Dveri Pax, das Weingut des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> in Slowenien, hat bei der heurigen<br />
Weinprämierung von DECANTER in London vier Medaillen gewonnen.<br />
Die Decanter-Weinprämierung ist die weltweit größte und bedeutendste ihrer Art.<br />
9219 Weine wurden heuer verkostet und bewertet.<br />
Dveri Pax konnte für den Sauvignon<br />
2007 eine Silbermedaille, sowie für<br />
Benedict 2007, Janez 2007 und die<br />
Sorte Sivi Pinot Gris 2007 jeweils<br />
eine Bronzemedaille gewinnen.<br />
Insgesamt wurden fünf Weine zur<br />
Bewertung eingereicht.<br />
Die besondere Bedeutung dieser<br />
Auszeichnungen für das stiftische<br />
Weingut Dveri Pax zeigt sich auch<br />
darin, dass für alle eingereichten<br />
steirischen Weine des Jahrgangs<br />
2007 in Summe nur fünf Medaillen<br />
erreicht werden konnten. Ausgezeichnet<br />
wurden hier die Weingüter<br />
Felberjörgl, Skoff und das Weingut<br />
Trummer.<br />
Diese Auszeichnungen für Dveri Pax<br />
bestätigen den seitens des <strong>Stift</strong>es<br />
<strong>Admont</strong> eingeschlagenen Weg im<br />
Aufbau der eigenen Weinproduktion.<br />
Von Beginn an wurde besonders<br />
auf die Erzeugung hochwertiger und<br />
qualitätvoller Weine Wert gelegt.<br />
Die Weinproduktion liegt seit einem<br />
Jahr in den Händen von Danilo<br />
Flakus, einem Önologen mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung in diesem<br />
Geschäft. Das gesamte Team des<br />
Weingutes Dveri Pax besteht heute<br />
aus bewährten und bestens geschulten<br />
slowenischen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Insgesamt sind bereits 60 ha Weingärten<br />
zur Gänze neu angelegt<br />
worden. Ebenfalls wurde eine mit<br />
PAX | 30<br />
dem neuesten Stand der Technik<br />
ausgestattete Weinproduktionshalle<br />
gebaut. Die Jahresproduktion 2007<br />
beträgt bereits 160.000 Flaschen<br />
Weißwein und Rotwein. Die Produktion<br />
wird in den nächsten Jahren<br />
kontinuierlich ausgebaut.<br />
Den stiftischen Wein gibt es im Blumenhaus<br />
und im Museumsshop des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> zu kaufen – täglich<br />
von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
http://www.dveri-pax.com/<br />
http://www.decanter.com/worldwineawards/2008/results.php
ENVESTA<br />
Der Strom-Lieferant des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />
Wolfgang Missethon<br />
über die<br />
Kraftwerks-Revitalisierung<br />
Unter diesem Titel läuft der Aufruf<br />
vor allem der Naturschützer an die<br />
Kraftwerksbetreiber, alle alten Kraftwerke<br />
den neuesten technischen<br />
Standards anzupassen, bevor neue<br />
Kraftwerke gebaut werden. Diesen<br />
Weg der umfassenden Effizienzsteigerung<br />
im Blickpunkt einer nachhaltig<br />
ökologischen Ressourcennutzung<br />
verfolgt ENVESTA (E-Werk) in allen<br />
Bereichen des Unternehmens bereits<br />
seit seinem Bestehen.<br />
Die Versorgungssicherheit unserer<br />
Energiekunden ist unser höchstes<br />
Gebot und gerade unsere kleinen<br />
Wasserkraftwerke leisten einen er-<br />
heblichen Anteil dafür. Um dies zu<br />
verdeutlichen, hier ein paar durchgeführte<br />
Arbeiten im letzten Jahr<br />
2007.<br />
So bekam unsere älteste Turbine im<br />
Kraftwerk Mühlau (Baujahr 1911) ein<br />
neues Herzstück in Form eines Peltonlaufrades<br />
in modularer Reiterbauweise<br />
mit neuem Düsenstock.<br />
Übrigens, ein solches Turbinenrad<br />
schmückt auch den Eingang unseres<br />
Büros, welches auch das Symbol unseres<br />
Logos darstellt.<br />
Neben dieser Sanierung wurde auch<br />
der Unterwasserkanal zur Gänze von<br />
den beiden Turbinensätzen bis zur<br />
Ausleitung in den Esslingbach erneuert.<br />
Diese Revitalisierung ermöglicht uns<br />
eine Erhöhung des Regelarbeitsvermö-<br />
PAX | 31<br />
gens von 15% mit einem Kostenaufwand<br />
von ca. 75.000,- Euro.<br />
Im Kraftwerk Johnsbach wurde<br />
ebenfalls das Herzstück einer Francisturbine<br />
umfassend saniert. Es<br />
konnte hier durch Aufschweißen<br />
von ausgeschwemmten Bereichen des<br />
Laufrades und der Leitschaufeln und<br />
dem Wechsel aller Verschleißteile eine<br />
Erhöhung von ca. 15% erzielt werden.<br />
Die Arbeiten wurden von der Firma<br />
EFG aus Feldkirchen in Kärnten mit<br />
einem Aufwand von 35.000,– Euro<br />
durchgeführt. Neben der Suche nach<br />
neuen Möglichkeiten für eine sichere<br />
regionale Energieversorgung bleibt die<br />
Anpassung an neueste technische<br />
Standards für ENVESTA ein großes<br />
Bestreben für die Zukunft!
Wachstum ist unser Ziel<br />
STIA weiterhin in der Offensive!<br />
Neubauten, Umbauten, Adaptionen und Umstrukturierungen maschineller und personeller<br />
Art sorgen für verstärkte Wettbewerbsfähigkeit am Markt<br />
Abriss des 35-jährigen<br />
Silos zu Gunsten der<br />
Produktionserweitung.<br />
Beispiel für eine qualitativ<br />
hochwertige <strong>Admont</strong>er<br />
Ausstellung in Deutschland<br />
Das Ziel der STIA Holzindustrie GmbH<br />
für die nächsten Jahre ist weiterhin auf<br />
Wachstum ausgelegt – sowohl Wachstum<br />
im Absatz, als auch Wachstum<br />
in Bezug auf Marktanteile. Diese Entscheidung<br />
wurde, durch die weitere<br />
Investition in das Unternehmen sowie<br />
in den Markt, bereits vor Jahren<br />
getroffen.<br />
„Schlechte Marktentwicklung, konjunkturelle<br />
Schwankungen und<br />
unerfreuliche Bauprognosen lassen<br />
uns nicht von diesem Weg abbringen.<br />
Denn nur eine kontinuierliche<br />
Bearbeitung und das Festhalten an<br />
mittelfristigen Zielen bringen langfristige<br />
Ergebnisse“, so der technische<br />
Geschäftsführer Ewald Fuchs.<br />
Laufend werden Aktivitäten gesetzt,<br />
die das Unternehmen in seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />
stärken und weiteres<br />
Wachstum möglich machen.<br />
Die Umsetzung der sogenannten<br />
„black box“, die Demontage des alten<br />
Silos sowie der Umbau und die<br />
PAX | 32<br />
Adaption bestehender maschineller<br />
Anlagen sind nur einige interne Projekte<br />
dazu.<br />
Direktinvestitionen in den Markt<br />
stellen einen anderen Schwerpunkt<br />
dar. So befinden sich zurzeit Konzepte<br />
in Ausarbeitung, welche die Marke<br />
„<strong>Admont</strong>er“ in Großstädten wie London,<br />
Madrid oder auch Prag besser<br />
bzw. markengerechter präsentieren<br />
sollen.<br />
Jedoch: ohne Mitarbeiter keine Produkte<br />
– und Qualitätsprodukte setzen<br />
Mitarbeiter mit hohem Know-how<br />
voraus. So werden neben unterschiedlichen<br />
Schulungsprogrammen für<br />
langjährige Mitarbeiter auch 2008<br />
wieder fünf neue Lehrlinge aufgenommen<br />
und zu qualifizierten Arbeitskräften<br />
ausgebildet.<br />
<strong>Admont</strong>er<br />
Ein Produkt der STIA Holzindustrie GmbH<br />
info@admonter.at<br />
www.admonter.at
Christian Gombotz<br />
Die Zukunft der Kaiserau<br />
Seit 8. Mai 2008 sind alle Geschäftsanteile der Kaiserau Lifte GmbH in einer Hand vereinigt. Das <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> hat sich bereit erklärt, die Beteiligungen der übrigen Gesellschafter zu übernehmen und hat<br />
somit einen sehr wichtigen Schritt für die Gesamtentwicklung der Kaiserau gesetzt<br />
Durch diese Kompetenzzentrierung<br />
(Lifte, Parkplatz, Straße zur Oberst<br />
Klinke Hütte, Sportalm und Schloss<br />
Kaiserau) wird in Zukunft die Erstellung<br />
eines ganzjährigen, einheitlichen<br />
und damit effizienteren touristischen<br />
Gesamtkonzeptes der „Region“ Kaiserau<br />
möglich gemacht.<br />
Dabei wird das Hauptaugenmerk auf<br />
eine gemeinsame Vermarktung der<br />
bestehenden Infrastruktur, eingebettet<br />
in die einzigartige natürliche<br />
Umgebung, gerichtet werden.<br />
Gleichzeitig soll das Hochplateau<br />
der Kaiserau als Ausgangspunkt für<br />
Wander- und Spazierwege, die für alle<br />
Altersgruppen etwas bieten, neu konzipiert<br />
werden.<br />
Seinem Leistungsniveau angepasst,<br />
wird der Besucher in gelenkte Bahnen<br />
durch die umliegende Bergwelt<br />
geführt.<br />
Das neue Gesamtkonzept, das in der<br />
nächsten Ausgabe der PAX detailliert<br />
vorgestellt wird – soll aber nicht nur<br />
touristisch im klassischen Sinne genutzt<br />
werden. Die Kaiserau soll auch<br />
von den Bewohnern der umliegenden<br />
Gemeinden als Naherholungsgebiet<br />
wieder neu entdeckt werden.<br />
Die Kaiserau soll in Zukunft also<br />
positive Effekte für die touristische<br />
Entwicklung abgeben und ein erschlossenes<br />
Erholungsgebiet für die<br />
Bewohner der Region sein.<br />
Ein starker touristischer Impuls be-<br />
PAX | 33<br />
wirkt neue Prosperität für unsere Region,<br />
das sind wir unserem Lebensraum<br />
schuldig!<br />
Christian Gombotz im Strategie-<br />
gespräch mit Mitarbeitern:<br />
„Die Kaiserau soll in Zukunft also<br />
positive Effekte für die touristische<br />
Entwicklung abgeben und ein<br />
erschlossenes Erholungsgebiet für<br />
die Bewohner der Region sein.“
Die Umstrukturierung der Kaiserau<br />
zu einem ganzjährigen Tourismusbetrieb<br />
RH: Wie lange bist du bereits im <strong>Stift</strong><br />
<strong>Admont</strong> angestellt und wie war dein<br />
Werdegang im <strong>Stift</strong>?<br />
FR: Ich bin seit 1985 im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
und wurde als Assistent der Forstdirektion<br />
eingestellt. Ursprünglich<br />
war ich für die Wirtschaftsführung<br />
in Trieben vorgesehen, wo ich mit<br />
Forsteinrichtungen und Grenzvermessungen<br />
der neuen Reviere betraut<br />
war. Kurz darauf ist der ehemalige<br />
Sägeverwalter durch eine Krankheit<br />
überraschend ausgefallen, wo ich interimsweise<br />
beauftragt wurde, die<br />
Säge zu führen. Dies bereitete mir<br />
große Freude, zumal ich zum ersten<br />
Mal Betriebsleiter war und auch meine<br />
technischen Kenntnisse aus der<br />
HTL-Zeit anwenden konnte sowie<br />
kaufmännisch aktiv werden musste.<br />
Statt der vorgesehenen zwei Wochen<br />
wurden allerdings sechs Jahre und<br />
danach bekam ich die Wirtschaftsführung<br />
in <strong>Admont</strong>.<br />
RH: Welche Veränderungen hast du<br />
seither in der Forstverwaltung im <strong>Stift</strong><br />
erlebt? Wie siehst du den Forst und die<br />
Jagd im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> langfristig?<br />
FR: Die großen technischen Veränderungen<br />
im Forst waren in den 70er<br />
Jahren, wo manuelle Holzernte durch<br />
mechanische Geräte ersetzt wurde.<br />
Österreichweit führend war <strong>Admont</strong><br />
aufgrund der Prozessortechnologie<br />
und auch bei der Einführung der Harvester<br />
waren wir Anfang der 90er eine<br />
der ersten, die norwegische Geräte<br />
PAX | 34<br />
eingesetzt haben. Wir konnten mit<br />
diesen leichten und geländegängigen<br />
Fahrzeugen auch durch sumpfige Böden<br />
fahren und auf den moorigen<br />
Standorten erste Durchforstungen<br />
durchführen.<br />
In meiner Tätigkeit, die doch sehr viel<br />
Büroarbeit beinhaltet, brachte das Fax-<br />
Gerät im Jahre 1988 eine revolutionäre<br />
Veränderung mit sich. Mit diesem Gerät<br />
wurden die Anfragen der Kunden<br />
per Postkarte ersetzt und der Prozess<br />
des Verkaufens beschleunigte sich<br />
immens. Natürlich hatten die Kunden<br />
dadurch auch die Möglichkeit die Preise<br />
zu vergleichen und der Mitbewerb<br />
hat zugenommen. Man kann sagen,<br />
das Faxgerät hat extrem tiefschürfend<br />
in die Marktstruktur eingegriffen. Das
Die touristische<br />
Aufschließung eines Naturraumes<br />
bringt aus Sicht der<br />
Forst- und Jagdwirtschaft auch<br />
immer gewisse Schwierigkeiten<br />
und Probleme mit sich. Regina<br />
Huber hat Oberforstmeister<br />
Franz Riegler zu diesen Themen<br />
in einem Interview befragt:<br />
war auch die Zeit, in der die forstlichen<br />
Sägewerke nacheinander zusperren<br />
mussten.<br />
Wo sich der Forst hinbewegen wird,<br />
wird sich erst zeigen. Die derzeitige<br />
Rohstoffsituation stimmt mich optimistisch,<br />
da die vorhandene Energie<br />
begrenzt ist und der Mensch immer<br />
mehr braucht. Was man aus Holz<br />
macht, ist eine andere Frage. Es kann<br />
auch sein, dass Energie daraus gewonnen<br />
wird, beispielsweise durch die<br />
Umwandlung von Holz in Treibstoff.<br />
Es ist auf alle Fälle ein nachwachsender<br />
Rohstoff, der sich sehr gut mit der<br />
Umwelt verträgt. Außerdem werden<br />
in Zukunft mehr die Gunstlagen bevorzugt,<br />
wo man mit einem Harvester<br />
Holz billig ernten kann.<br />
RH: Wo siehst du die Eckpunkte oder<br />
auch Berührungspunkte zwischen<br />
den Interessensgruppen Tourismus<br />
und Forst bzw. Jagd?<br />
FR: Kurz gesagt ist die Schwierigkeit<br />
der monetäre Interessensausgleich.<br />
Das heißt, dass die Flächen,<br />
die seit hunderten von Jahren vom<br />
Forst bewirtschaftet wurden, nun<br />
jetzt von anderen Gesellschaftsgruppen<br />
genutzt werden. Ob ich meinen<br />
Flächenertrag über die Holzernte,<br />
Jagdbewirtschaftung oder über den<br />
Tourismus bekomme, ist mir egal.<br />
Die Gesellschaft wird sich immer<br />
ändern und dies ist auch gut so. Der<br />
Wald ist im Bewusstsein der Menschen<br />
ein Allgemeingut. Wenn der<br />
Wald auch touristisch genutzt wird,<br />
müssen die Nachteile, die aus dieser<br />
Nutzung entstehen, monetär abgegolten<br />
werden.<br />
Es gibt eine gesetzliche Bestimmung,<br />
dass der Mensch im Wald Erholung<br />
suchen kann. Sobald der Tourismus<br />
aber durch gewisse Einrichtungen forciert<br />
wird, entstehen Schwierigkeiten<br />
im Bezug auf Wildruhe. Von dieser<br />
Sichtweise her ist mir ein geregelter<br />
Tourismus mit Besucherlenkung lieber.<br />
Genauso war auch die Diskussion<br />
über die Kaiserau. Wir selbst haben<br />
PAX | 35<br />
Oberforstmeister Franz Riegler:<br />
„Der Wald ist im Bewusstsein der Menschen ein Allgemeingut. Wenn der<br />
Wald auch touristisch genutzt wird, müssen die Nachteile, die aus dieser<br />
Nutzung entstehen, monetär abgegolten werden.“<br />
dort Lifte erbauen lassen, das Schloss<br />
adaptiert, die Mautstraße für Besucher<br />
geöffnet. Wenn es in diesem riesigen<br />
Gebiet von rund 700 Hektar keine Regelung<br />
mittels Besucherlenkung gibt,<br />
findet das Wild die notwendige Ruhe<br />
nicht mehr. Auch im Nationalpark gibt<br />
es strenge Regeln für Besucher. Viele<br />
Menschen wollen sich aber nicht<br />
reglementieren lassen uns suchen<br />
benachbarte Gebiete auf. Im Speziellen<br />
unter den Skitouren-Gehern<br />
verzeichnen wir extreme Zuwächse.<br />
Wenn alle in etwa die gleiche Route<br />
nehmen, gewöhnt sich das Wild daran.<br />
Gämsen werden in der Regel<br />
nicht gefüttert, im Gegensatz zum<br />
Rotwild und Rehwild, und haben daher<br />
die größten Überlebenschancen,<br />
wenn sie mit dem Energieverbrauch<br />
zurückgehen. Sobald sie aber wieder<br />
fliehen müssen, verbrauchen sie extrem<br />
viel Energie. Vor allem für den<br />
Lahngang und den Kreuzkogel sind<br />
markierte Routen von entscheidender<br />
Bedeutung, damit sich das Wild und<br />
der Wald entwickeln können.<br />
RH: Wo siehst du die Chancen in der<br />
Zusammenarbeit zwischen Tourismus<br />
und Forst bzw. Jagd? Was ist deine Erwartungshaltung<br />
dorthin gehend?
FR: Die Chance ist die Besucherlenkung,<br />
indem man Steige markiert und<br />
Hinweistafeln montiert, um Besucher<br />
aufzuklären. Vor allem bei Skitouren-<br />
Gehern ist die Information, wo sie<br />
abfahren dürfen, essentiell, damit<br />
kein Jungwald beschädigt oder Wild<br />
vertrieben wird. Wir wollen nicht auf<br />
das Gesetz hinweisen, sondern auf die<br />
Vernunft der Menschen bauen, um<br />
dem Wald eine Chance zum Wachsen<br />
geben zu können.<br />
RH: Was ist der Grund, warum die Jagd<br />
und der Forst dem Tourismus allgemein<br />
vorsichtig gegenüberstehen?<br />
FR: Wir bewirtschaften die Jagd, indem<br />
wir die Flächen verpachten. Es ist für<br />
uns die einzige Möglichkeit, die Jagd<br />
Natürlich wünschen sich die Jagdpächter möglichst große Ruhe.<br />
Überall wo wir touristische Aktivitäten setzen, verabschiedet sich jeder Jagdpächter.<br />
ertragreich zu führen. Natürlich wünschen<br />
sich die Jagdpächter möglichst<br />
große Ruhe. Überall wo wir touristische<br />
Aktivitäten setzen, verabschiedet sich<br />
jeder Jagdpächter. Nun betreiben wir<br />
seit einigen Jahren die Jagd auf der<br />
Kaiserau selbst, weil sie nicht mehr<br />
vernünftig verpachtbar war. Daher<br />
wissen wir auch, wie mühsam und<br />
zeitaufwändig die Jagd wird, wenn<br />
nach einigen Stunden Ansitz jemand<br />
kommt und das Wild wieder vertreibt.<br />
Wenn jedoch Besucher sich nur auf den<br />
markierten Wegen bewegen, gewöhnt<br />
sich das Wild daran, denn Tiere lernen<br />
sehr schnell.<br />
RH: Wie kann man sich die Arbeiten<br />
der Forstverwaltung und der Jagd vor-<br />
PAX | 36<br />
stellen? Worauf hat hier ein Besucher<br />
zu achten?<br />
FR: Bei der forstlichen Bewirtschaftung<br />
ist derjenige, der im Wald arbeitet, dafür<br />
verantwortlich, dass einem Waldbesucher<br />
nichts passiert. Durch Besucherkonzentration<br />
wird für Förster<br />
und Forstarbeiter die Verantwortung<br />
größer. Bei markierten Steigen trägt<br />
der Steigerhalter für die Sicherheit der<br />
Benützer die Verantwortung. Holzschlägerungen<br />
in der Nähe von Steigen<br />
und Straßen erfordern eine Wegsperre.<br />
Auf der Kaiserau ist die Mautstraße<br />
so sehr befahren, dass sie nur schwer<br />
gesperrt werden kann. Wir versuchen<br />
die notwendigen Forstarbeiten im November<br />
und April durchzuführen, in<br />
der Zeit, in der die Oberst-Klinke-Hütte<br />
Forst- und Jagdwirtschaft versus Tourismus – es gilt, ein vernünftiges Miteinander zu erreichen
geschlossen hat. Wir passen uns so<br />
dem Tourismus an. Diese wenigen<br />
Beispiele zeigen die zusätzliche Belastung<br />
bei der Waldbewirtschaftung<br />
durch vermehrten Tourismus. Wichtig<br />
ist auch Verständnis zu schaffen, dass<br />
der Wald nach wie vor Arbeitsstätte<br />
für viele Leute ist.<br />
RH: Thema Mountainbiken: Wo<br />
siehst du hier die Schwierigkeiten?<br />
FR: Mountainbiker auf Forststraßen<br />
bringen die Fahrzeuglenker unserer<br />
Betriebsfahrzeuge in eine zusätzliche<br />
Verantwortung, ganz besonders die<br />
LKW-Lenker. Bei der Freigabe von<br />
Forststraßen für Radfahrer entstehen<br />
Haftungen ähnlich wie auf öffentlichen<br />
Straßen. In Bezug auf Jagd und Wild<br />
liegt die Schwierigkeit der Mountainbiker<br />
darin, dass sie sich viel schneller<br />
als ein Wanderer bewegen. Das Wild<br />
flieht rascher, da auch in der Natur<br />
jagendes Wild schneller als gejagtes ist.<br />
Ein besonderes Problem sind jene Radfahrer,<br />
die abseits markierter Mountainbikestrecken<br />
fahren, da hier das<br />
Wild noch weniger daran gewöhnt ist<br />
und stärker überrascht wird.<br />
RH: Warum ist dieser Schritt von dir<br />
gekommen, die Kaiserau für den Tourismus<br />
zu öffnen?<br />
FR: Es ist durch den nahe liegenden<br />
Nationalpark Gesäuse die Erwartungshaltung<br />
so groß, dass in diesem Bereich<br />
touristische Aktivitäten möglich sind.<br />
Zum Thema ist es deshalb gewor-<br />
den, weil der Nationalpark Gesäuse<br />
beabsichtigt hat, im Schloss Kaiserau<br />
Besucher unterzubringen und von dort<br />
aus Programme anzubieten. Vor allem<br />
die Abteilung für Kultur & Tourismus<br />
unter Christian Gombotz hat damals<br />
die nötigen Wege eingeleitet. Man<br />
will zwar verhindern, dass aus der<br />
Kaiserau ein erweitertes Nationalpark-<br />
Gebiet wird, sehr wohl aber will man<br />
eine stärkere Auslastung im Bereich<br />
Schloss Kaiserau und der bisher nur<br />
im Winter genutzten Sportalm erreichen.<br />
Die Idee ist auch die Mautstelle<br />
auf den Parkplatz hineinzuverlegen,<br />
damit der Besucher auf dem Talboden<br />
entscheiden kann, ob er hier parken<br />
möchte oder die Maut auf die Oberst-<br />
Klinke-Hütte zahlen will.<br />
RH: Worin siehst du die Chancen des<br />
Projektes und was erwartest du dir aus<br />
Sicht der Forst- und Jagdwirtschaft?<br />
FR: Aus Sicht des Forstes erwarte ich<br />
mir Erfolge aus der kanalisierten Besucherlenkung.<br />
Im Besonderen soll uns<br />
die notwendige Waldverjüngung auf<br />
den steilen Hängen des Lahnganges<br />
und des Kreuzkogels durch konzentrierte<br />
Schirouten erleichtert werden.<br />
Aus Sicht der Jagd ergibt sich aus dem<br />
Projekt kein Vorteil – im Gegenteil<br />
– der Jagdwert wird dadurch sogar<br />
minimiert.<br />
RH: Wie ist deine persönliche Meinung<br />
zum Projekt Kaiserau und was denkst<br />
du, in welche Richtung sich dieses<br />
PAX | 37<br />
Projekt entwickeln wird?<br />
FR: Ich habe diesem Projekt zugestimmt,<br />
weil es mir sinnvoll erscheint,<br />
dass der Tourist einen Ansprechpartner<br />
für alle Bereiche auf der Kaiserau<br />
haben soll. Früher war es so, dass<br />
sich Leute bei verschiedenen Stellen<br />
beklagt haben, zuerst beim Mautner,<br />
dann beim Förster und zuletzt bei mir,<br />
weil irgendetwas mit der Mautstraße<br />
nicht in Ordnung war. Ein anderer<br />
Gast meldet sich bei der Immobilienverwaltung<br />
wegen einer Angelegenheit<br />
im Schloss. Aus der historisch<br />
gewachsenen Struktur heraus hat ein<br />
Gast zu viele Ansprechpartner auf der<br />
Kaiserau gehabt. Daher erscheint es<br />
sinnvoll, aus den Teilbetrieben auf<br />
der Kaiserau einen Dienstleistungsbetrieb<br />
im Sinne eines Profit-Centers<br />
zu schaffen, welches eine 100%ige<br />
<strong>Stift</strong>stochter ist und eine klare Hierarchie<br />
beinhaltet.<br />
Zur Frage, in welche Richtung sich<br />
dieses Projekt entwickeln wird, kann<br />
ich mir nur schwer vorstellen, dass<br />
es in den nächsten Jahren zu einer<br />
gravierenden Veränderung kommen<br />
wird, mit Ausnahme der Organisationsstruktur.<br />
An der Besucheranzahl<br />
wird sich kaum etwas verändern, aber<br />
es werden Besucher mehr Möglichkeiten<br />
vor Ort haben, eine Dienstleistung<br />
in Anspruch zu nehmen.<br />
RH: Vielen Dank für das informative<br />
und aufschlussreiche Gespräch!<br />
Ski- und Mountainbikesport (abseits der erlaubten Strecken) zählen zu den Problemfeldern
Ein historisches Ereignis<br />
Nach über vierjähriger<br />
Gesamtrestaurierung ist die<br />
<strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
wieder eröffnet!<br />
Unter Beisein von Bundespräsident<br />
Heinz Fischer, Landeshauptmann-<br />
Stellvertreter Hermann Schützenhöfer<br />
und Abtprimas Notker Wolf<br />
wurde die <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
nach mehr als 4-jähriger Generalrestaurierung<br />
am Samstag, 31. Mai<br />
2008 wieder eröffnet. Ein wahrhaft<br />
historischer Moment, denn immerhin<br />
wurde dieses Gesamtkunstwerk<br />
bereits 1776 fertig gestellt.<br />
Zahlreiche Ehrengäste und über<br />
600 geladene Gäste sind der Einladung<br />
gefolgt und machten sich auf<br />
den Weg in das älteste bestehende<br />
Kloster der Steiermark. Die Bibliothek<br />
des <strong>Stift</strong>es ist neben dem mit<br />
dem Österreichischen Museumspreis<br />
ausgezeichneten Museum<br />
ein Highlight für jeden Besucher.<br />
Das spätbarocke Gesamtkunstwerk<br />
ist die größte Klosterbibliothek der<br />
Welt und lockt jährlich etwa 70.000<br />
Besucher an den Eingang der Gesäuseberge.<br />
Nach mehr als vierjähriger<br />
Restaurierungszeit erstrahlen<br />
Architektur, Skulptur, Malerei sowie<br />
die Bücher – „kostbare Hülle und<br />
geistreiche Fülle“ – wieder in alter<br />
Frische.<br />
Die Eröffnung wurde würdevoll mit<br />
einem Konzert vom Hyperion Ensemble<br />
des Steirischen Kammermusikfestivals<br />
eröffnet. Anschließend<br />
begrüßte Abt Bruno Hubl alle Anwesenden<br />
und ging im Besonderen auf<br />
die Herausforderung der Bibliotheksrestaurierung<br />
ein und bedankte sich<br />
PAX | 38<br />
bei den Unterstützern, nämlich bei<br />
der EU, dem Bund und dem Land<br />
Steiermark sowie bei allen Beteiligten.<br />
LH-Stellvertreter Hermann<br />
Schützenhöfer und Bundespräsident<br />
Fischer betonten in ihrer Ansprache<br />
die Wichtigkeit, ein Kulturdenkmal<br />
dieses Weltranges für die Nachwelt<br />
zu erhalten und waren stolz auf die<br />
geleistete Arbeit. Von der geistlichen<br />
Seite war Abtprimas Dr. Notker Wolf<br />
unter den Rednern, der in der Bevölkerung<br />
auch als Rockmusiker<br />
bekannt ist.<br />
Das Jahrhundertprojekt wurde in<br />
drei große Arbeitsphasen zwischen<br />
2004 und 2008 geteilt, wo sämtliche<br />
Bereiche generalrestauriert<br />
wurden: alle Bestände aus Stein
und Metall, die Deckenfresken,<br />
der gesamte Skulpturenschmuck<br />
und nicht zuletzt auch Teile des<br />
Bücherbestandes. Das Jahrhundert-<br />
Projekt der Generalrestaurierung der<br />
<strong>Stift</strong>sbibliothek <strong>Admont</strong>, das unter<br />
Aufsicht des Bundesdenkmalamtes<br />
gestanden ist, war somit ein wichtiger<br />
Beitrag, ein architektonisches<br />
Lambert Gahbauer, Leiter der baulichen Restaurierungsmaßnahmen und<br />
Gerald Unterberger, Leiter des Projektes der Bücherrestaurierung<br />
und kunstgeschichtliches Juwel für<br />
weitere Generationen zu sichern.<br />
Lambert Gahbauer, Leiter der baulichen<br />
Restaurierungsmaßnahmen,<br />
bedankt sich bei den Fördergebern<br />
(EU, Bund, Land Steiermark) sowie<br />
beim Bundesdenkmalamt und<br />
seinen Restauratoren-Teams. Die<br />
Restaurierung der barocken <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
hinsichtlich ihrer baulichen<br />
Substanz war für ihn eine<br />
der größten und schönsten beruflichen<br />
Herausforderungen. Im Zuge<br />
der Restaurierungs-Arbeiten konnte<br />
Lambert Gahbauer einen überraschenden<br />
und erfreulichen Fund<br />
machen: Eingeklemmt zwischen<br />
einem Bücherregal auf der Galerie<br />
und der dahinter liegenden Wand<br />
steckte ein Originalgriffel des Freskenmalers<br />
Bartolomeo Altomonte,<br />
der damit einst die Ritzungen in den<br />
freskalen Putz übertragen hat.<br />
Gerald Unterberger war Leiter des<br />
Prominente Gäste anlässlich der Bibliotheks-Eröffnung<br />
PAX | 39<br />
Projektes der Bücherrestaurierung.<br />
Im Laufe von vier Jahren wurde der<br />
gesamte Buch-Bestand aus der <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
sukzessive ausgeräumt<br />
und in Depot-Räumen zwischengelagert:<br />
Eine enorme logistische Herausforderung!<br />
Jeder einzelne Band<br />
– ca. 70.000 Stück (!) – wurde gereinigt<br />
und auf Schäden untersucht. Die<br />
Bücher mit den schwersten Schäden<br />
wurden restauriert, und das waren<br />
etwa 5.200 Exemplare.<br />
Gerald Unterberger hat in viereinhalb<br />
Jahren die restaurierungsbedürftigen<br />
Bücher persönlich in die<br />
Werkstätten der insgesamt neun<br />
Buchrestauratoren-Teams transportiert,<br />
jeden einzelnen Band übergeben<br />
und die fertig restaurierten<br />
Bücher nach und nach wieder heim<br />
nach <strong>Admont</strong> gebracht. Damit einher<br />
ging eine Fahrleistung mit dem<br />
Pkw während der Projektzeit von<br />
rund 45.000 km!
Ähnliche Gedanken von<br />
zwei sehr unterschiedlichen<br />
Persönlichkeiten: Seneca,<br />
römischer Staatsmann und<br />
Philosoph und Apostel<br />
Paulus<br />
Gedanken für den Tag<br />
„Gott braucht keine Diener. Wie sollte<br />
er auch? Dient er doch selbst der<br />
Menschheit; überall und für alle ist<br />
er da.“ (Seneca, ad Lucilium 95,47)<br />
Von wem stammen diese Gedanken<br />
wohl? Vom Philosophen Seneca oder<br />
von seinem Zeitgenossen Paulus? Wer<br />
hier eher auf den Apostel Paulus tippt,<br />
liegt zwar daneben, aber das nur äußerst<br />
knapp – denn aus dem Mund<br />
des Apostels stammen andere Worte,<br />
die aber denen Senecas verblüffend<br />
ähnlich klingen:<br />
„Als Herr über Himmel und Erde<br />
wohnt Gott nicht in Tempeln, die<br />
ihm die Menschen gebaut haben.<br />
Er ist auch nicht darauf angewiesen,<br />
dass ihm – als ob er etwas benötigte<br />
– Menschen dienen; denn er selbst<br />
gibt ihnen das Leben und alles, was<br />
sie zum Leben brauchen. (Apg 17,<br />
24-25)<br />
Da nun beide die gleiche Achtung vor<br />
der Allmacht und der Liebe Gottes<br />
haben, stimmen sie auch in ihrer Haltung<br />
zu den Mitmenschen überein<br />
– wahre Gottesliebe führt eben auch<br />
zur Nächstenliebe.<br />
„Alle Gebote sind in diesem einzigen<br />
Satz zusammengefasst: ‚Liebe deinen<br />
Mitmenschen wie dich selbst!’. Wer<br />
liebt, fügt seinem Mitmenschen nichts<br />
Böses zu“ (Römer 13, 10). „Achtet<br />
eure Mitmenschen mehr als euch<br />
selbst!“<br />
(Philipper 2, 3).<br />
Und diese Forderung des Apostels<br />
setzt Seneca, wie es nun einmal seine<br />
Art als römischer Philosoph ist, gleich<br />
in eine ganz konkrete Verhaltensmaxime<br />
um:<br />
„Mit Vergnügen“, so beginnt er einen<br />
Brief an seinen Freund Lucilius, „mit<br />
Vergnügen habe ich erfahren, dass du<br />
mit deinen Sklaven auf freundschaftlichem<br />
Fuß stehst; das passt zu deiner<br />
Klugheit und deiner Bildung. Ja, lebe<br />
so mit einem Tieferstehenden, wie du<br />
möchtest, dass ein Höherstehender<br />
mit dir lebe.“<br />
„Wenn du einen Menschen erblickst,<br />
unerschrocken in Gefahren, unberührt<br />
von Leidenschaften, mitten in den<br />
Stürmen gelassen, von einer höheren<br />
Ebene die Menschen betrachtend,<br />
auf gleicher Gott – wird dich nicht<br />
Ehrfurcht vor ihm überkommen?“<br />
(Seneca, ad Lucilium 41,4)<br />
Wenn man diese Frage des römischen<br />
Philosophen Seneca hört, könnte man<br />
ja fast annehmen, er ziele damit auf<br />
Jesus Christus, der ja zu seiner Zeit<br />
gewirkt hat. Diese Annahme verstärkt<br />
sich, wenn man Senecas nachfolgende<br />
Worte liest:<br />
„Wie die Sonnenstrahlen zwar die<br />
PAX | 40<br />
Peter Roland, Gründer und Vorsitzender<br />
der „Europa-Akademie Dr.<br />
Roland“ in Wien, veranstaltet unter<br />
anderem Kurse über antike Schriftsteller<br />
und deren literarisches Werk. In<br />
einem seiner Lehrgänge behandelte er<br />
Senecas „Epistulae morales ad Lucilium“<br />
– Gedanken für den Tag – und<br />
bemerkte dabei verwandtes Gedankengut<br />
in den Überlieferungen des<br />
Apostels Paulus.<br />
Die dreiteilige Serie setzen wir in<br />
dieser PAX-Ausgabe mit dem zweiten<br />
Teil fort:<br />
Erde berühren, jedoch dort sind,<br />
von wo sie hinausgeschickt werden,<br />
so verweilt dieser Geist – groß und<br />
heilig und dazu herab gesandt, dass<br />
wir Göttliches näher kennen lernen<br />
– zwar bei uns, bleibt jedoch mit<br />
seinem Ursprung verbunden; daran<br />
hängt er, dahin blickt er und strebt<br />
er, an uns nimmt er gewissermaßen<br />
als ein höheres Wesen teil.“ (Seneca,<br />
ad Lucilium 41,5)<br />
Der Apostel Paulus hat sich auf seinen<br />
Missionsreisen und in seinen Briefen<br />
an die frühen christlichen Gemeinden<br />
bemüht, den Christinnen und Christen<br />
das wahre Wesen des Gottessohnes<br />
nahe zu bringen. Später haben dann<br />
Konzilien das Wesen Christi in der<br />
Formel „wahrer Mensch und wahrer<br />
Gott“ zusammengefasst.<br />
„Wahrer Mensch und – gleichzeitig<br />
– wahrer Gott“? Werden Menschen<br />
wie wir dieses Geheimnis jemals verstehen<br />
können?<br />
Ich glaube, dass uns die Parabel Senecas<br />
helfen kann, diesem Geheimnis<br />
näher zu kommen. Wie schreibt er<br />
doch? „Wie die Sonnenstrahlen zwar<br />
die Erde berühren, jedoch dort sind,<br />
von wo sie hinausgeschickt wurden,<br />
bleibt der Geist mit seinem Ursprung<br />
verbunden, nimmt aber an uns als ein<br />
höheres Wesen teil.“
Christian Gombotz<br />
Museum und Bibliothek – zwischen Kultur und Wirtschaftlichkeit<br />
31. Mai 2008: Die Bibliothek erscheint in wieder erstarktem Glanz. Viele Hände bemühten<br />
sich, dieses über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Gesamtkunstwerk zu restaurieren.<br />
Diese Restaurierung bedurfte aber nicht nur einer jahrelang währenden, intensiven Arbeit.<br />
Enormer finanzieller Aufwand musste getätigt werden. Spätestens in diesem Augenblick<br />
stellt sich die Frage nach dem Warum?<br />
Der Kuchen, den es im kulturellen<br />
Bereich zu verteilen gilt, wird immer<br />
kleiner. In dem Sinne, dass die Besucher<br />
durch ein immer vielfältigeres<br />
kulturelles Angebot gelockt werden.<br />
Angesicht der sinkenden Kaufkraft<br />
steht dem Einzelnen aber immer weniger<br />
Geld für Freizeit – respektive<br />
„Kultur“ – zur Verfügung.<br />
Ein wichtiger Schritt zur Beantwortung<br />
der Frage: „warum Kultur im<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>?“, ist der kulturelle<br />
Auftrag der Benediktiner. Die <strong>Admont</strong>er<br />
Benediktiner setzen sich mit<br />
der Bevölkerung, der Zielgruppe für<br />
Kunst, dem Kulturobjekt und der Beziehung<br />
der beiden auseinander. Das<br />
Kulturverständnis wird nach außen<br />
kommuniziert und stellt einen wichtigen<br />
Beitrag über die Grenzen der<br />
Region dar. Ihr Lebensverständnis und<br />
Lebensart nach außen getragen, trägt<br />
zur Stärkung des kulturellen Bewusstseins<br />
der Menschen bei.<br />
Kunst als Selbstzweck, ohne wirtschaftliche<br />
Zielsetzung ist langfristig<br />
nicht leistbar. Die Publikation dieses<br />
Kulturverständnisses der Benediktiner<br />
wird also durch Zielgruppen orientierte<br />
Marketingaktivitäten vollzogen.<br />
Bestehende Zielgruppen müssen<br />
erhalten, neue angesprochen werden.<br />
Eine Vision, ein Produkt, ja sogar eine<br />
Lebensart wird ohne intensive Marketingprozesse<br />
einem kleinen Kreis<br />
vorbehalten bleiben. Letztendlich ist<br />
auch im Kulturbereich das Prinzip der<br />
Erfolgsorientierung entscheidend.<br />
Abschließend bleibt mir noch zu hoffen,<br />
dass Sie Ihre „mediale Aufmerksamkeit“<br />
auf die über das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
von Michael Schlamberger gedrehte<br />
Dokumentation gerichtet haben (auf<br />
Kunst als Selbstzweck, ohne<br />
wirtschaftliche Zielsetzung ist<br />
langfristig nicht leistbar.<br />
PAX | 41<br />
-DVD in unserem Museumsshop erhältlich).<br />
Sollten Sie sich jedoch in den Landenshauptstädten<br />
Graz und Linz<br />
stadtauswärts bewegen, so richten Sie<br />
Ihre Konzentration auf unsere großen<br />
Plakate mit Verweis auf das Naturhistorische<br />
Museum (bei Sichtung dieser<br />
wissen Sie, was ich meine).<br />
In diesem Sinne viel Vergnügen bei Ihrer<br />
Kulturreise durchs <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>!<br />
Werbeaktivitäten<br />
in der Saison 2008:<br />
z Plakatkampagne von Graz –<br />
Linz im Mai und Juli<br />
z Kooperation mit dem Magazin<br />
Weekend von April – September<br />
z TV-Dokumentation<br />
„<strong>Admont</strong> – Universum im<br />
Kloster“ auf ORF 2 und 3-SAT<br />
z Besuch von zahlreichen<br />
Publikums- und Fachmessen<br />
z Ausstellung in der<br />
Karlskirche für PR-Zwecke
Fokus Bibliothek • Focus Library<br />
BIBLIOTHEK - so lautet das Generalthema<br />
im Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />
2008. Im Museum für Gegenwartskunst<br />
wird eine themenbezogene Auswahl<br />
an Werken aktueller Kunst aus<br />
den eigenen Sammlungsbeständen<br />
gezeigt. Den Schwerpunkt in dieser<br />
fächerübergreifenden Ausstellung bil-<br />
STIFT ADMONT – MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST<br />
16. März bis 09. November 2008. Kurator: Michael Braunsteiner<br />
den ortsspezifisch konzipierte MADE<br />
FOR ADMONT-Kunstwerke – mit<br />
einer Ausnahme (Andreas Horlitz) alle<br />
von österreichischen Künstlerinnen<br />
und Künstlern der jüngeren und mittleren<br />
Generation. Die unterschiedlichen<br />
künstlerischen Zugänge zum<br />
Bibliotheksthema im weiteren, zum<br />
PAX | 42<br />
neu restaurierten Gesamtkunstwerk<br />
und Wissensspeicher <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
im engeren Sinn bieten<br />
neue Sicht- und Interpretationsmöglichkeiten<br />
dieses traditionsreichen<br />
Themas.<br />
• Einige Künstlerinnen und Künstler,<br />
wie Heribert Friedl, Lois Renner, Ul-
ike Stubenböck, Robert Zahornicky<br />
und Fabio Zolly, haben sich unmittelbar<br />
mit der <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
beschäftigt. Der bildende Künstler<br />
Norbert Trummer und der Schriftsteller<br />
Bodo Hell haben zu diesem Thema<br />
eine Symbiose aus Zeichnungen<br />
und Texten geschaffen, die sowohl<br />
in der Ausstellung zu sehen als auch<br />
in Buchform im Museumsshop er-<br />
Ausstellungskurator Michael Braunsteiner:<br />
Die unterschiedlichen künstlerischen Zugänge zum Bibliotheksthema<br />
bieten neue Sicht- und Interpretationsmöglichkeiten<br />
hältlich sind.<br />
• Eine Reihe von Arbeiten, so vom<br />
Komponisten Peter Androsch und<br />
von den bildenden Künstlern Andreas<br />
Horlitz und Kurt Ryslavy, setzt sich mit<br />
dem Palimpsest-Motiv auseinander.<br />
Der Begriff „Palimpsest“ definiert sich<br />
folgendermaßen: Aus Gründen der<br />
Materialknappheit wurden im Altertum<br />
und im Mittelalter beschriebene<br />
Pergamentseiten nach Abschabung<br />
oder anderweitiger Tilgung der alten<br />
Texte nochmals verwendet. Durch<br />
die teilweise Erhaltung der alten Zeichen<br />
konnte es zu Überlagerungen<br />
mit den neueren kommen. Auch die<br />
künstlerische Intervention im Kunsthistorischen<br />
Museum „Ephemer und<br />
Ewig“ von Stefan Emmelmann knüpft<br />
daran an.<br />
• Neben der <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />
und dem Palimpsest-Motiv spielen in<br />
dieser Ausstellung auch Exponate eine<br />
Rolle, die mittelbar oder unmittelbar<br />
mit Büchern zu tun haben. Beiträge<br />
PAX | 43<br />
dazu geleistet haben Stefan Gyurko,<br />
Claudia Märzendorfer, Dieter Preisl<br />
und Emil Siemeister. Seit 1. Mai ist<br />
auch Wolfgang Becksteiners LIBRARY<br />
OF TRANSFORMED INFORMATI-<br />
ON im barocken Pavillon zu sehen.<br />
Besichtigung dieser Installation bitte<br />
auf Anfrage!<br />
Bei der Eröffnung hat Tanja Röhm in<br />
Anspielung auf Andy Warhol Campbell-Suppe<br />
ausgekocht. Zu dieser Performance<br />
entsteht ein Video.<br />
In der Ausstellung sind Werke<br />
folgender KünstlerInnen<br />
vertreten:<br />
Peter Androsch (Komponist), Wolfgang<br />
Becksteiner, Stefan Emmelmann, Heribert<br />
Friedl, Stefan Gyurko, Andreas<br />
Horlitz (D), Claudia Märzendorfer,<br />
Dieter Preisl, Lois Renner, Kurt Ryslavy,<br />
Emil Siemeister, Ulrike Stubenböck,<br />
Norbert Trummer und Bodo Hell<br />
(Schriftsteller), Robert Zahornicky,<br />
Fabio Zolly.
Geistreiche Fülle in kostbarer Hülle<br />
Ausstellung 2008<br />
Kurator: Johann Tomaschek in Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Hans-Michael Heger<br />
Die in der sogenannten „Säulenhalle“<br />
gestaltete Ausstellung will den<br />
Besucherinnen und Besuchern die<br />
<strong>Stift</strong>sbibliothek in jenen wesentlichen<br />
Strukturen vor Augen führen, aus denen<br />
sich dieses wahre Gesamtkunstwerk<br />
aufbaut. Sie will aber darüber<br />
hinaus vor allem die enge Verbindung<br />
zwischen der geistreichen Fülle (dem<br />
Bücherbestand) und ihrer kostbaren<br />
Hülle (dem Bibliothekssaal) deutlich<br />
machen. Zu diesem Zweck wird die<br />
Bibliothek, die sich in der Realität (also<br />
im „Original“) nun wieder in ihrem<br />
neuen und zugleich alten Glanz zeigt,<br />
gleichsam in ihre Elemente aufgelöst,<br />
und diese Elemente werden im Ausstellungsraum<br />
in vorwiegend fotografischer<br />
Präsentation so zusammengefügt,<br />
dass sich das komplexe Gebilde<br />
sowohl in seinen Teilen als auch in<br />
seiner Gesamtheit erschließt.<br />
Weil im Ausstellungsraum sieben Gewölbeachsen<br />
zur Verfügung stehen,<br />
ergibt sich hier die Möglichkeit, die<br />
räumliche Gliederung des Bibliothekssaales<br />
in genauer Analogie nachzuempfinden<br />
und jede dieser sieben<br />
Raumeinheiten durch den Einbau von<br />
begehbaren Binnen-Räumen entspre-<br />
PAX | 44<br />
chend zu gestalten. Die Grundlage<br />
bildet hierfür die Abfolge von Bartolomeo<br />
Altomontes sieben Deckenfresken,<br />
die in ihrer inhaltlichen Aussage<br />
und in ihrer ikonografischen Zusammensetzung<br />
an Hand von Fotos in<br />
unterschiedlichen Techniken aufgeschlüsselt<br />
werden. Von diesen Bildern<br />
ausgehend, wird in jeder einzelnen<br />
Abteilung die Verbindung mit den thematisch<br />
dazu gehörigen alten Büchern<br />
hergestellt, die hier in ausgewählten<br />
Beispielen von ihren kunstvoll gestalteten<br />
Titelblättern repräsentiert<br />
werden. Ebenso wird jeweils auch
der zu den einzelnen Themen passende<br />
plastische Schmuck von Josef<br />
Stammel mit einbezogen.<br />
Beim Gang durch die Ausstellung,<br />
in der natürlich auch „echte“ Bücher<br />
(und Dokumente zur Baugeschichte)<br />
zu sehen sind, lässt sich also die mit<br />
Recht so viel gerühmte Bibliothek des<br />
<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> in ihrer künstlerischen<br />
und geistigen Dimension noch besser<br />
verstehen und in ihren inneren<br />
Zusammenhängen noch intensiver<br />
erleben, als dies beim Besuch des<br />
„Originals“ möglich ist.<br />
Auf Buchfühlung gehen<br />
Ein buchbares Ausstellungsprojekt von<br />
Petra Gratzl und Anton Knoll in der Museumswerkstatt.<br />
Eine Ausstellung für Kinder, Jugendliche und für<br />
sehbehinderte und blinde Menschen.<br />
Im Rahmen einer als Wanderausstellung<br />
konzipierten Hands-<br />
On-Präsentation werden Kinder<br />
und Jugendliche für das „alte“<br />
Medium Buch begeistert. In vier<br />
Vitrinen bietet die Ausstellung einen<br />
Streifzug durch die Bereiche<br />
Schreib- und Beschreibmaterialien,<br />
die Geschichte von der<br />
Rolle zum Codex und Bestandteile<br />
des Buches. Ein Spezifikum<br />
des Projektes ist die spezielle<br />
Aufbereitung der Materialien<br />
für blinde und sehbehinderte<br />
Menschen.<br />
Als Erklärung zum Thema Buch<br />
erhält der/die Besucher/in der<br />
Ausstellung zwei A3-Blätter, mit<br />
denen er/sie selbst ein Heft aus<br />
zwei Lagen herstellen und damit<br />
PAX | 45<br />
das „Kleine Lexikon für große<br />
Bücherfreunde“ als selbst angefertigtes<br />
Nachschlagwerk und<br />
als Erinnerung mit nach Hause<br />
nehmen kann.<br />
Dieses Projekt wurde uns von<br />
Petra Gratzl und Anton Knoll,<br />
beide tätig als Bibliothekare in<br />
der Österreichischen Nationalbibliothek,<br />
angeboten. Wir<br />
haben es mit Begeisterung angenommen<br />
und präsentieren<br />
Ihnen diese buchbare Ausstellung<br />
erstmalig in den Räumen<br />
unserer Museumswerkstatt.<br />
Kommen Sie, fassen Sie die<br />
Objekte in den Vitrinen ruhig<br />
an und begreifen Sie sie ganz<br />
selbst:verständlich!
Museumsshop<br />
DVERI PAX – Das stiftseigenene Weingut<br />
Seit mehr als 850 Jahren wird die<br />
Tradition der Benediktiner aus <strong>Admont</strong><br />
im Weinbau und der Weinerzeugung<br />
fortgesetzt.<br />
Die Weingärten im Nordosten Sloweniens<br />
umfassen die Regionen<br />
Oberradkersburg (Radgona-Kapela),<br />
Marburg (Maribor) und Luttenberg-<br />
Friedau, Jeruzalem (Ljutomer-Ormos).<br />
ˇ<br />
Auf ökologische Weise werden hier<br />
außerordentliche Rot- und Weißweine<br />
kreiert, die die Einzigartigkeit<br />
der besten Lagen in sich tragen.<br />
Frische, Fruchtigkeit, Sortenreinheit<br />
und außerordentlich im Geschmack,<br />
das sind die Eigenschaften der stifti-<br />
<strong>Admont</strong> goes Vienna<br />
schen Dveri Pax-Weine. Das Sortiment<br />
umfasst junge, spritzige Weine,<br />
im Barrique gereifte Lagenweine bis<br />
hin zu exklusiven Auslesen, wie die<br />
Trockenbeerenauslese, die mit dem<br />
Decanter Gold, Bacchuspreis Laibach<br />
2006 ausgezeichnet wurde.<br />
In Kürze wird es zur klassischen<br />
750 ml Flasche auch eine Auswahl<br />
an Dveri Pax Weinen in der etwas<br />
kleineren 375 ml Flasche geben.<br />
Das ist die ideale Größe, um einen<br />
guten Tropfen als kleines Mitbringsel<br />
mitzunehmen oder sich einfach<br />
durch verschiedene Sorten „durchzukosten“.<br />
Die 375 ml Flasche kann<br />
man einzeln oder im 4er-Karton er-<br />
<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> in Ausstellungsräumen der Wiener Karlskirche<br />
In der Karlskirche in Wien können ab 25. April 2008 neue Ausstellungsräume<br />
besichtigt werden. Die Ausstellung im rechten Glockenturm der Karlskirche<br />
zeigt eine Auswahl an Werken aus der Sammlung österreichischer<br />
Gegenwartskunst des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>. Kommerzialrat Georg Gaudernak,<br />
Präsident des Vereins der Freunde und Gönner der Wiener Karlskirche, hat<br />
zusammen mit dem Kurator für Gegenwartskunst des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, Michael<br />
Braunsteiner, eine Werksauswahl getroffen.<br />
Im barocken Ambiente der Wiener Karlskirche sind „<strong>Admont</strong>er Werke“ von<br />
Erwin Bohatsch, Rudi Molacek, Gerwald Rockenschaub, Robert Schaberl,<br />
Thomas Reinhold und Otto Zitko zu besichtigen!<br />
PAX | 46<br />
werben. Natürlich gibt es weiterhin<br />
auch die beliebten 2er Kartons (750<br />
ml Flaschen) mit verschiedenen Zusammenstellungen<br />
zu attraktiven<br />
Preisen.<br />
Suchen Sie ein besonderes Geschenk<br />
für Ihre Mitarbeiter, Kunden<br />
oder für sich selbst? Dann stellen<br />
wir Ihnen sehr gerne gemeinsam<br />
mit Ihnen Ihren speziellen Weinkarton<br />
zusammen. Überzeugen<br />
Sie sich von der Auswahl und der<br />
Qualität der stiftseigenen Dveri Pax-<br />
Weine und besuchen Sie uns im<br />
Museumsshop!
Gottesdienst- und Gebetszeiten<br />
Wir laden Sie herzlich zur<br />
Teilnahme an unseren Gottesdiensten,<br />
am Chorgebet und am Rosenkranz ein!<br />
Montag bis Samstag<br />
07.00 Uhr Konventmesse, Benediktuskapelle<br />
12.15 Uhr Mittagshore, <strong>Stift</strong>skirche (Mai-Sept.)<br />
17.00 Uhr Rosenkranzgebet, Benediktuskapelle (Nov.-April: 16.00 Uhr)<br />
19.30 Uhr Dienstag: Anbetung, <strong>Stift</strong>skirche<br />
18.00 Uhr Mittwoch: Abendmesse, Benediktuskapelle<br />
09.00 Uhr Freitag: Hausfrauengottesdienst, Benediktuskapelle<br />
Samstag<br />
18.00 Uhr Vorabendmesse, Benediktuskapelle (Okt.-Mai),<br />
Alte Pfarrkirche (Juni-Sept.)<br />
Sonn- und Feiertag<br />
08.30 Uhr hl. Messe, <strong>Stift</strong>skirche<br />
10.00 Uhr hl. Messe, <strong>Stift</strong>skirche<br />
12.15 Uhr Mittagshore, <strong>Stift</strong>skirche (Mai-Sept.)<br />
17.30 Uhr Choralvesper, <strong>Stift</strong>skirche (Weihnachten bis Februar: 17.15 Uhr)<br />
18.00 Uhr Krippenmesse, <strong>Stift</strong>skirche (Weihnachten bis Februar)<br />
PAX | 47
Terminvorschau 2008<br />
28. Juni Weinparcours<br />
mit Verkauf der stiftischen Weine Dveri-Pax zu „Ab-Hof-Preisen“ vor der<br />
<strong>Stift</strong>sgärtnerei <strong>Admont</strong> von 11.00 – 16.00 Uhr<br />
Juli und August Freitagabend im <strong>Stift</strong> mit „Abenteuer Museum“<br />
Jeden Freitag im Juli und August bis 20.00 Uhr geöffnet mit Kinderprogramm<br />
„Abenteuer Museum“ ab 17.00 Uhr und ein mehrgängiges Klostermenü mit<br />
Weinbegleitung im <strong>Stift</strong>skeller<br />
Juli und August jeden Sonntag Familienaktionstage<br />
Mit speziellen Familienführungen und ermäßigtem Eintritt für Familien<br />
20./26./27./31. Juli Sounds of <strong>Admont</strong><br />
Konzertveranstaltungen vom Steirischen Kammermusikfestival<br />
20. Juli, 19.30 Uhr Pfarrkiche Johnsbach:<br />
Eröffnung Internationale Sommerakademie <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
26. Juli, 19.30 Uhr Wallfahrtskirche Frauenberg:<br />
Abenteuer Interpretation<br />
27. Juli, 19.30 Uhr <strong>Stift</strong>skirche <strong>Admont</strong>:<br />
Cello Emoción<br />
31. Juli, 19.30 Uhr Kleiner Festsaal <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>:<br />
Schlusskonzert Internationale Sommerakademie <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
9./10. August Klostermarkttage im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
Klöster aus Österreich und den Nachbarländern sowie<br />
Nationalparkpartnerbetriebe aus der Region präsentieren sich und ihre<br />
Produkte in einer einzigartigen Atmosphäre im Innenhof des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />
4. Oktober 2008 Lange Nacht der Museen<br />
Bibliothek & Museum bis 1.00 Uhr früh geöffnet<br />
9. Oktober Klavierkonzert<br />
mit Pavel Casper, 19.30 Uhr, Kl. Festsaal<br />
26. Oktober Saisonabschlussfest<br />
„Tag der offenen Tür“ in Bibliothek & Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />
12. – 14. Dezember 10. Adventmarkt im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />
Herausgeber: Benediktinerstift <strong>Admont</strong>, 8911 <strong>Admont</strong> 1 | Tel.: +43 (0) 3613/2312-601, Fax DW-610 | kultur@stiftadmont.at | www.stift admont.at<br />
Redaktion: Gerald Unterberger, Regina Huber | Lektorat: P. Gebhard Grünfelder | Fotos: Ernst Kren, Archiv <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Stefan Köberl<br />
Umschlagtitel: Ausstellung „Geistreiche Fülle in kostbarer Hülle“, Säulenhalle | Rücken: Fabio Zolly, Bibliothekssaal mit Wärmebildkamera (© Kren)<br />
Herstellung: Medien Manufakur <strong>Admont</strong> | Druck: Wallig, Gröbming