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Download - Stift Admont

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PAX<br />

MAGAZIN DES BENEDIKTINERSTIFTES ADMONT<br />

I • 2008<br />

Österreichische Post AG | Infomail | Postentgelt bar bezahlt | Zugestellt durch Post.at


Grußwort<br />

Gerne legen wir das vorliegende <strong>Stift</strong>smagazin PAX in Ihre Hände und freuen<br />

uns über Ihr Interesse an unserem Kloster. So laden wir Sie herzlich ein,<br />

dieses durchzublättern und so an unserem Leben und Wirken teilzuhaben.<br />

Besonders freuen wir uns über die zu uns gekommenen jüngeren Mitbrüder<br />

und vor allem auch über die Priesterweihe von P. Samuel und P. Clemens<br />

durch unseren Diözesanbischof hier in <strong>Admont</strong>.<br />

Ein außergewöhnliches Ereignis war die feierliche Wiedereröffnung unserer<br />

<strong>Stift</strong>sbibliothek nach deren Gesamtrestaurierung. Mit ihr wurde der Bestand<br />

des weltberühmten Büchersaales für die weitere Zukunft gesichert. Weitsichtiges<br />

Handeln hat Nachhaltigkeit mit tiefem Sinn bewirkt. Und dennoch<br />

leben wir in der Gegenwart, die ohne die Vergangenheit nicht so wäre, wie<br />

sie ist, und die ihre Kraft von der Hoffnung auf Zukunft erhält.<br />

Möge dies auch in den Beiträgen der folgenden Seiten für Sie spürbar werden.<br />

Mit dem Wunsch einer gesegneten Zeit grüßen Sie herzlich<br />

Abt Bruno Hubl<br />

und die Benediktiner von <strong>Admont</strong><br />

PAX | 2


PAX | 3


Nachhaltigkeit und Vision<br />

Das Jahr 2008 wird in die Annalen<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> eingehen. Schon<br />

vor mehr als einem Jahrzehnt wurde<br />

begonnen, die gesamte Klosteranlage<br />

mit ihren baulichen Beständen durch<br />

ein Gesamtkonzept vieler Neugestaltungen<br />

und Umbauten in ein neues<br />

Zeitalter zu führen. Wir können uns<br />

heute gar nicht mehr vorstellen, dass<br />

bis vor 14 Jahren im ganzen <strong>Stift</strong>sgelände<br />

Autos und Busse fuhren. Das<br />

<strong>Stift</strong>sareal wurde also vorerst in eine<br />

autofreie Zone verwandelt. Der <strong>Stift</strong>skeller<br />

wurde samt seiner Außenanlagen<br />

umgebaut und modern erweitert<br />

und ein großer Besucherparkplatz errichtet.<br />

Innenbereiche der <strong>Stift</strong>skirche<br />

wurden neu gestaltet und restauriert;<br />

es kamen neue Gartenanlagen hinzu<br />

und alte wurden adaptiert.<br />

Die kleinräumigen Büros in der „Säulenhalle“,<br />

dem heutigen Kassen-,<br />

Foyer- und Ausstellungsbereich des<br />

Museums, sind aufgelassen und im<br />

renovierten „Apothekertrakt“ durch<br />

großzügig gestaltete Arbeitsräume<br />

ersetzt worden: heute die Arbeitsstätte<br />

der <strong>Stift</strong>sverwaltung. Man<br />

könnte noch vieles andere nennen;<br />

den vorläufigen Höhepunkt dieses<br />

„Gesamtkonzeptes“ stellte aber sicher<br />

der Um- und Neubau des Museums<br />

dar: Im Frühling 2003 wurde<br />

das neue Großmuseum eröffnet und<br />

ein Jahr später das Naturhistorische<br />

Museum.<br />

Der krönende Abschluss war nun die<br />

Gesamtrestaurierung der <strong>Stift</strong>sbibliothek:<br />

In über vier Jahren wurde der<br />

berühmte Saal mitsamt seiner Bücher<br />

restauriert und am 31. Mai 2008 feierlich<br />

wiedereröffnet: Wahrhaft ein<br />

Jahrhundertprojekt!<br />

Mit all diesen Aktivitäten setzt das<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> in profunde Nachhaltigkeit<br />

und führt damit eine lange und<br />

erprobte Tradition fort: denn das Kloster<br />

besteht immerhin schon seit dem<br />

Jahr 1074.<br />

Aber das, was heute noch aktuell ist,<br />

liegt morgen schon im Vergangenen.<br />

Und damit Nachhaltigkeit auch nachhaltig<br />

geschaffen werden kann, bedarf<br />

es Visionen für die Zukunft.<br />

Davon gibt es, wie der informierte<br />

Leser des PAX-Magazines weiß, im<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> allenthalben genug!<br />

Denken wir an das große und lau-<br />

PAX | 4<br />

fende Projekt der Rückführung und<br />

Revitalisierung der slowenischen<br />

Weingüter, an die neuen Wege, die<br />

in der Energiewirtschaft und Wasserkraft<br />

eingeschlagen werden, an die<br />

innovativen Produktentwicklungen<br />

der STIA Holzindustrie oder an die<br />

touristische Neuerschließung der<br />

Kaiserau, …<br />

Liebe Leserinnen und Leser: Hier<br />

kann exemplarisch nur Weniges erwähnt<br />

werden und lassen Sie mich im<br />

aktuellen Jargon der EURO 08 sagen:<br />

„Bleiben Sie am Ball“ und informieren<br />

Sie sich über die vielfältigen Aktivitäten<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> in unserem<br />

PAX-Magazin!<br />

Gerald Unterberger


Inhalt<br />

Mitten im Leben oder daneben? 6<br />

Geistiges & Geistliches 8<br />

Konventausflug 11<br />

Tief im Herzen der Menschen 12<br />

Pflegeheim St. Benedikt 14<br />

Haus der Begegnung 16<br />

Zur Ehre Gottes musizieren 18<br />

15 Jahre Wirtschaftsführung Helmuth Neuner 20<br />

Personelles 24<br />

Neuer Betriebsrat 25<br />

Forstleute- und Jägerschilauf 08 26<br />

Aus dem <strong>Stift</strong>sgymnasium 27<br />

Highlights der Big Band 28<br />

Lehrgang Ennstal 29<br />

Erfolg für Dveri Pax 30<br />

ENVESTA – Der Strom-Lieferant 31<br />

STIA in der Offensive 32<br />

Die Zukunft der Kaiserau 33<br />

„Neue Kaiserau“: Interview OfM Franz Riegler 34<br />

Bibliothekseröffnung – Ein historisches Ereignis 38<br />

Gedanken für den Tag (II) 40<br />

Zwischen Kultur und Wirtschaftlichkeit 41<br />

Fokus Bibliothek. Focus Library 42<br />

Geistreiche Fülle in kostbarer Hülle 44<br />

Auf Buchfühlung gehen 45<br />

Dveri Pax im Museumsshop 46<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> goes Vienna 46<br />

Gottesdienst- und Gebetszeiten 47<br />

PAX | 5


Mitten im Leben oder dan<br />

Ein glückliches und erfülltes Leben zu führen, ist keine Selbstverständlichkeit. Ist es eine Kunst,<br />

die allein uns Menschen obliegt oder ist unser Weg bestimmt? Sollen wir das Hier und Jetzt<br />

genießen, zukunftsorientiert leben oder aus dem Vergangenen schöpfen?<br />

Abt Bruno Hubls Gedanken darüber:<br />

Wir bewundern gelegentlich Menschen,<br />

die mitten im Leben stehen<br />

und ihre Aufgaben gut bewältigen.<br />

Allerdings ist uns auch das Gefühl<br />

nicht ferne, das eine oder andere Mal<br />

auch wirklich daneben zu stehen. Der<br />

hl. Benedikt hingegen wünscht seinen<br />

Mönchen ein erfülltes und letztlich<br />

geglücktes Leben. Schon im Vorwort<br />

seiner Regel fragt er sie: „Wer ist der<br />

Mensch, der das Leben liebt und gute<br />

Tage zu sehen wünscht“ (RB Prol 15)?<br />

Der Ordensvater geht davon aus, dass<br />

dies wohl ein jeder wünscht. Diese<br />

Sehnsucht meldet sich zu Wort oder<br />

schlummert gelegentlich auch nur im<br />

Tiefsten des Herzens, solange wir atmen.<br />

Dass die Sehnsucht in uns nie<br />

stirbt, ist ein Kennzeichen menschlichen<br />

Lebens. Wonach sehnen sich<br />

die Menschen eigentlich? Einige Bei-<br />

spiele können darauf einen Hinweis<br />

geben: Menschen sehnen sich nach<br />

einem friedlichen Leben ohne existentielle<br />

Sorgen; sie sehnen sich nach Zuneigung<br />

und Zärtlichkeit, sie sehnen<br />

sich nach Geborgenheit; nach einem<br />

Menschen, mit dem sie ihre Freuden<br />

und Kümmernisse sorglos teilen können;<br />

nach Gerechtigkeit und sozialer<br />

Sicherheit; nach bezahlter Arbeit; sie<br />

wollen für jemanden bedeutsam sein;<br />

sie möchten sich im guten Sinne selbst<br />

verwirklichen können und eine motivierende<br />

Aufgabe haben…<br />

Diese und viele andere Sehnsüchte<br />

sind gewiss wichtig und bedeutsam.<br />

Und doch dürfen wir dabei nicht<br />

vergessen, das Leben, so wie es tatsächlich<br />

ist, zu leben. Dieses wirkliche<br />

Leben anzunehmen und das Beste<br />

daraus zu machen, ist unsere Aufga-<br />

PAX | 6<br />

be. Es nützt nichts, stets mit seinen<br />

Gedanken und mit seinem Herzen<br />

einfach nur in der Vergangenheit zu<br />

verharren und es hilft auch nichts,<br />

tatenlos vor lauter Sehnsucht nach<br />

einer angeblich besseren Zukunft zu<br />

vergehen. Auch der hl. Benedikt hält<br />

nichts von derartigen Fantasien, die<br />

sich bloß in Träumereien verlieren.<br />

Deshalb ermuntert er: „Die Stunde<br />

ist (jetzt) da, vom Schlaf aufzustehen“<br />

(RB Prol 8), oder er verweist auf den<br />

Psalm: „Ach würdet ihr doch heute<br />

auf seine Stimme (Gottes Stimme, auf<br />

das, was jetzt von uns gefordert ist)<br />

hören“ (Ps 95, 7b). Jeder Tag hat nicht<br />

nur genug an seiner eigenen Plage,<br />

sondern auch an seiner Qualität und<br />

Schönheit. Hinter jeder Sehnsucht<br />

wird Tieferes spürbar, das allerdings<br />

manchmal verschüttet sein kann. In


eben?<br />

dieser Ahnung zeigt sich bisweilen die<br />

Sehnsucht nach dem wahren Gott.<br />

Und doch wird man vorsichtig mit<br />

dem Namen Gottes umgehen müssen.<br />

Gott ist ja nicht ein Gegenstand, den<br />

man unter anderen für sich haben<br />

kann. Sinngemäß hat der Theologe<br />

Karl Rahner die Frage nach Gott folgend<br />

zu deuten versucht: Zum Wesen<br />

des Menschen gehört, dass er in<br />

der Welt ist – dass er auf den Tod hin<br />

lebt – und dass er Fragen über das<br />

Endliche hinaus stellt (vgl. Rahner,<br />

Karl: Grundkurs des Glaubens, 42).<br />

In der Welt zu sein verlangt im Hier<br />

und Heute zu leben und dabei zu<br />

wissen, dass dieses Leben ein Ende<br />

haben wird. Und dennoch will der<br />

Mensch hinausblicken in die unendliche<br />

Weite, die seinen begrenzten<br />

Horizont überschreitet. Allerdings<br />

ist der ihm zur Verfügung stehende<br />

Augenblick, Gott zu begegnen, das<br />

Hier und Heute. Das Anderswo ist<br />

illusorisch, das Vergangene steht nicht<br />

mehr zur Verfügung und das Morgen<br />

entzieht sich dem augenblicklichen<br />

Zugriff.<br />

Immer wieder ist man im bloßen<br />

Denken an das Nächste der Gefahr<br />

ausgesetzt, getrieben und gehetzt zu<br />

sein, weil in diesem Fall nur noch<br />

der Terminkalender regiert. So wird<br />

man gejagt von dem, was morgen<br />

und übermorgen ansteht. Und doch<br />

spüren wir, dass Leben in der Tat nur<br />

gelingen kann, wenn wir es im Hier<br />

und Jetzt leben. Freude, Glück und<br />

geschenkte Herzlichkeit erhalten wir<br />

meist nur in kleinen Portionen. Diese<br />

sind freilich oft genug durchzogen von<br />

Sorgen und Enttäuschungen, Leid und<br />

Schmerz.<br />

Vor lauter Sehnsucht nach dem<br />

Schöneren und Besseren kann man<br />

das Schöne und Gute verfehlen. Das<br />

Volk Israel hat auf seiner Wanderung<br />

durch die Wüste immer wieder in die<br />

angeblich bessere Vergangenheit gestarrt<br />

und sich nach den Fleischtöpfen<br />

Ägyptens zurückgesehnt. Ähnliches<br />

erleben wir ja auch heute, wenn Menschen<br />

in der Rückschau nach der guten<br />

alten Zeit lamentieren: Ja, früher da<br />

war alles besser und schöner! Dabei<br />

wird einem vielleicht gar nicht so sehr<br />

bewusst, dass man am eigentlichen<br />

Leben mit seinen Vorzügen und Herausforderungen<br />

vorbeigehen kann.<br />

Wer auf der anderen Seite alles Gute<br />

nur von der Zukunft erwartet, wird oft<br />

in seinen Hoffnungen herb enttäuscht.<br />

Manche haben von den vielen Versprechungen<br />

ohnehin schon die Nase<br />

voll, entpuppen sich diese schließlich<br />

ja oft nur als reine Fata Morgana.<br />

Darum ist es wichtig, sich den Blick<br />

auf das Heute nicht trüben zu lassen.<br />

Gerade hier können schützenswerte<br />

Biotope der Erfüllung gefunden werden.<br />

Es sind oft ganz kleine Dinge,<br />

über die wir uns freuen dürfen: über<br />

ein nettes Gespräch, die Aufmerksam-<br />

PAX | 7<br />

keit eines anderen, eine Beobachtung<br />

in der Natur, die Erfahrung beglückender<br />

Stille in einer einladenden<br />

Kirche, das Gelingen einer Aufgabe…<br />

Es sind eben manchmal die kleinen<br />

Dinge, die uns glücklich machen. Es<br />

gibt im Heute aber auch große Dinge,<br />

die Freude bereiten und ermutigen:<br />

ein Erfolg nach mühevoller Arbeit,<br />

inniger werdende Beziehungen, das<br />

Getragen sein in Krankheit und bei<br />

Schwierigkeiten. Freilich können wir<br />

auch das Misslingen im Heute nicht<br />

einfach leugnen. Vielmehr darf dann<br />

gelten, was die Benediktinerin Silja<br />

Walter im „Lied der Armut“ poetisch<br />

zum Ausdruck bringt: „Der Mond<br />

wird aus den Schlehen schon wieder<br />

auferstehen, was bin ich denn<br />

betrübt? Ist hinter allen Dingen, die<br />

scheinbar nicht gelingen, doch einer,<br />

der mich liebt.“ Ebenso erfüllen uns<br />

die Aufmerksamkeiten, die wir anderen<br />

schenken, mit Glück. Ein Sprichwort<br />

gibt die Erfahrung wieder: „Willst<br />

du glücklich sein im Leben, trage bei<br />

zu anderer Glück, denn die Freude,<br />

die wir geben, kehrt ins eigene Herz<br />

zurück.“ So mancher hat sich schon<br />

gefragt, was wohl der größte Killer<br />

für Lebensfreude ist. Vermutlich ist<br />

es die Unfähigkeit, im Hier und Heute<br />

zu leben.<br />

Unser Leben im Hier und Heute<br />

schließt freilich auch den entkrampften<br />

und freien Blick auf die<br />

Vergangenheit und die entspannte<br />

und vertrauensvolle Ausschau nach<br />

der Zukunft ein. Denn das Jetzt kann<br />

erst richtig gelebt werden, wenn dankbar<br />

die Vergangenheit angenommen<br />

und akzeptiert ist und wenn der Blick<br />

in die Zukunft von der Hoffnung begleitet<br />

und getragen wird. Darum sagt<br />

der heilige Benedikt vom Leben in der<br />

Gegenwart: „Noch lässt das Licht des<br />

Lebens uns Zeit, dies alles zu erfüllen.<br />

Jetzt müssen wir laufen und tun, was<br />

uns für die Ewigkeit nützt“ (RB Prol<br />

43-44).


Geistiges & Geistliches<br />

Priesterweihe<br />

Regina Huber im Gespräch mit P.<br />

Clemens<br />

RH: Was bedeutet die Priesterweihe<br />

für Sie persönlich?<br />

P. Clemens: Die Priesterweihe ist ein<br />

einschneidendes Ereignis in meinem<br />

Leben. Es ist das Ende der Ausbildung<br />

und zugleich Startschuss der Arbeit<br />

im Weinberg des Herrn. Die Priesterweihe<br />

war sehr lange schon in<br />

meinem Leben angestrebt worden<br />

und aufgrund der wirklich langen<br />

Vorbereitungszeit bin ich nun froh,<br />

dass dieses Fest „vorbei“ ist. Das Fest<br />

als solches war außerordentlich schön.<br />

Allerdings läuft es heute noch wie ein<br />

Film an mir vorüber. Erst als ich die<br />

Fotos gesehen, konnte ich realisieren,<br />

dass ich gemeinsam mit P. Samuel von<br />

Diözesanbischof Egon Kapellari am<br />

P. Clemens Grill<br />

24. Mai 2008 zum Priester geweiht<br />

wurde.<br />

RH: Was verändert sich mit der Priesterweihe<br />

nun in Ihrem Leben?<br />

P. Clemens: Zuerst einmal rein äußerlich<br />

gar nichts. Der springende Punkt<br />

ist, dass man erst als Priester im Namen<br />

Jesu Christi am Altar steht und<br />

PAX | 8<br />

in seinem Namen handeln kann. Für<br />

meine gesamte Umgebung mitsamt<br />

all meinen Familienmitgliedern und<br />

Freunde hat dieses Fest viel gebracht,<br />

weil sie sich in dieser Zeit stark mit<br />

diesem Thema auseinandergesetzt<br />

haben.<br />

RH: Mit welchen Aufgaben werden<br />

Sie nun zukünftig betraut?<br />

P. Clemens: Ab 1. September 2008 bin<br />

ich Kaplan in Leoben-Göss, Waasen,<br />

Hinterberg und Donawitz. Ich freue<br />

mich wirklich sehr auf diese Tätigkeit,<br />

obwohl es eine nicht ganz einfache<br />

Aufgabe sein wird. Vier Pfarren auf<br />

einmal sind für den Start eine durchaus<br />

große Herausforderung, der ich<br />

mich gerne stelle.<br />

Bilder: Impressionen von der<br />

Priesterweihe am 24. Mai 2008<br />

durch Bischof Egon Kapellari


P. Johannes Aichinger<br />

berichtet über Neuigkeiten<br />

aus dem Konvent<br />

Am 16. Dezember 2007 wurde unser<br />

Mitbruder P. Samuel Ebner von Diözesanbischof<br />

Egon Kapellari im Grazer<br />

Dom zum Diakon geweiht. Für P.<br />

Samuel, der als Pastoralpraktikant im<br />

Pfarrverband Trieben, St. Lorenzen<br />

und Hohentauern und als Schulseelsorger<br />

in unserem Gymnasium wirkt,<br />

begann damit die unmittelbare Vorbereitungszeit<br />

auf die Priesterweihe.<br />

Unser Diözesanbischof weihte ihn<br />

gemeinsam mit unserem Mitbruder<br />

P. Clemens Grill, der als Diakon im<br />

Pfarrverband Mautern, Kalwang und<br />

Kammern und als Religionslehrer in<br />

der Hauptschule Mautern wirkt, in<br />

unserer <strong>Stift</strong>skirche am 24. Mai zum<br />

Priester. Im Kreise ihrer benediktinischen<br />

Klostergemeinschaft, ihrer<br />

Verwandten und Freunde feierten P.<br />

P. Samuel Ebner P. Berthold Stiebellehner<br />

Samuel und P. Clemens diesen großen<br />

Tag, an dem ihnen der Bischof<br />

durch Handauflegung und Gebet das<br />

Sakrament der Weihe zum Priester<br />

spendete. Als Evangelium wurde die<br />

Hochzeit von Kana verkündet, bei<br />

der Maria, als der Wein auszugehen<br />

droht, auf Christus hinweist: „Was<br />

er euch sagt, das tut“! „Auf Christus<br />

schauen“ legte Bischof Kapellari auch<br />

den Neugeweihten als Lebensmotto<br />

ans Herz.<br />

P. Samuel feierte seine Heimatprimiz<br />

am 1. Juni in Fohnsdorf, P. Clemens<br />

am 8. Juni in Aichberg. Die<br />

Klosterprimiz feierte P. Clemens am<br />

16. Juni. Die Feier der Klosterprimiz<br />

von P. Samuel am Hemmatag, dem<br />

27. Juni, verbindet unsere Schule mit<br />

der erstmaligen Durchführung eines<br />

Schulfestes mit reger Beteiligung von<br />

Schülerinnen und Schülern, Eltern,<br />

Lehrerinnen und Lehrern.<br />

Wir wünschen unseren Neupriestern<br />

PAX | 9<br />

Gottes reichsten Segen für ihren priesterlichen<br />

Lebensweg im Dienst an<br />

ihren Mitmenschen und in unserer<br />

klösterlichen Gemeinschaft.<br />

P. Berthold – ein 80er<br />

Am 23. Januar 2008 wurde unser<br />

Mitbruder P. Berthold Stiebellehner<br />

80 Jahre alt: Wenige Wochen zuvor<br />

hatte er seinen Jahrzehnte langen<br />

Dienst als Pfarrer von St. Gallen und<br />

als Rektor der Filialkirche St. Hemma<br />

in Weißenbach an der Enns wegen<br />

großer gesundheitlicher Probleme<br />

beenden müssen. Er wohnt jetzt in<br />

unserem Pflegeheim St. Benedikt<br />

am Frauenberg. Der Jubilar wurde in<br />

Gaflenz, Oberösterreich, 1923 geboren.<br />

Am 26. Januar 1960 wurde er<br />

im Rektorat Mariazell eingekleidet<br />

und am 5. Juli 1964 zum Priester<br />

geweiht. 1966 trat P. Berthold nach<br />

<strong>Admont</strong> über. Seit 1965 arbeitete er<br />

in der Pfarre St. Gallen als Kaplan,<br />

Provisor und Pfarrer. Oft von großen<br />

Schmerzen gequält, haben ihn<br />

seine Freude an der Seelsorge und<br />

sein priesterlicher Eifer im Dienst<br />

für die Menschen immer wieder<br />

aufgerichtet. Für seinen stillen und<br />

treuen Dienst wurde er zum Bischöflichen<br />

Geistlichen Rat ernannt. Die<br />

Gemeinde Weißenbach an der Enns<br />

verlieh ihm den Ehrenring.


P. Thomas Stellwag Fr. Lukas Mayer<br />

P. Thomas – Provisor in St. Gallen<br />

P. Thomas Stellwag hat als Provisor die Leitung der Pfarre St. Gallen übernommen.<br />

Er steht damit dem Pfarrverband St. Gallen, Altenmarkt und Unterlaussa<br />

vor.<br />

Zeitliche Profess<br />

Fr. Lukas Mayer aus der Pfarre Haus im Ennstal legte am 3. Februar 2008,<br />

dem Fest unseres Kirchen- und Klosterpatrons, des hl. Blasius, seine einfache<br />

zeitliche Profess auf drei Jahre in die Hände von Abt Bruno Hubl ab. Nach<br />

dem Ende der Semesterferien übersiedelte er nach Salzburg in das Kolleg St.<br />

Benedikt zum Studium der Theologie.<br />

Erkrankt<br />

Großen Schrecken löste in unserer Gemeinschaft und in der Pfarre Frauenberg<br />

die plötzliche Erkrankung von P. Placidus Suppan aus. Gott sei Dank befindet<br />

sich unser Mitbruder auf einem guten Genesungsweg.<br />

Auch P. Wolfgang Fischer-Felgitsch ist noch im Krankenstand: Es geht wieder<br />

aufwärts, man muss aber die Heilung erst abwarten, bevor weitere Schritte<br />

unternommen werden können.<br />

Wir wünschen unseren Mitbrüdern alles Gute und schließen sie in unser<br />

Gebet ein.<br />

Buchauer Kreuz<br />

Am 20. Mai 2008 wurde das renovierte<br />

Buchauer-Kreuz am Buchauersattel,<br />

Höhe 861m, trotz widrigster<br />

Wetterverhältnisse vom hochwürdigsten<br />

Herrn Abt Bruno Hubl geweiht.<br />

Die Renovierung des Kreuzes wurde<br />

unentgeltlich von freiwilligen Bürgern<br />

aus St. Gallen und Weng durchgeführt.<br />

PAX | 10


Fr. Nicolaus berichtet vom<br />

Konventausflug<br />

Seht doch wie gut und schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen . . .<br />

(Ps. 133,1)<br />

Man kann bestimmt auch sagen,<br />

dass hinter den Überlegungen, einen<br />

Konventausflug zu gestalten,<br />

wohl auch dieser Psalmenvers<br />

stehen kann. Begleitet von dem<br />

Wunsch, die Mitbrüderlichkeit gemeinsam<br />

zu erleben, machte sich<br />

fast die ganze klösterliche Gemeinschaft<br />

am Pfingstdienstag auf den<br />

Weg zu den stiftischen Weingütern<br />

in Jarenina (Slowenien).<br />

Gestärkt durch das morgendliche<br />

Chorgebet und das Frühstück wurden<br />

wir von unserem P. Prior, dem<br />

genauen und doch toleranten Rei-<br />

seleiter, in den Bus gedrängt und<br />

nach dem „Aufgabeln“ von Mitbrüdern<br />

unterwegs erreichten wir<br />

nach knapp zwei Stunden unser<br />

erstes Ziel – eine Erfrischung im<br />

Jahringhof. Nach ungewohnter Hitze<br />

folgte die erste Abkühlung bei<br />

der Eucharistiefeier in der Pfarrkirche<br />

von Jahring, gleich gefolgt von<br />

einer Führung durch die Produktionsstätten<br />

sowie der abschließend<br />

sehnsüchtig erwarteten deftigen<br />

Jause mit Weinverkostung. Offensichtlich<br />

spricht es doch für unsere<br />

stiftischen Weine, dass unsere<br />

PAX | 11<br />

Stimmen trotz des Weingenusses<br />

bei der gesungenen Vesper – dem<br />

Abendgebet – in der Pfarrkirche<br />

von Gleinstätten nichts in ihrer<br />

Qualität eingebüßt hatten. Nach<br />

dem letzten kulinarischen Zwischenstopp<br />

im dortigen Gasthaus<br />

begab sich der <strong>Admont</strong>er Konvent<br />

nach heiteren Stunden wieder auf<br />

den Weg ins obere Ennstal. Die<br />

letzten Stunden im Bus endeten<br />

mit beginnenden freudigen Planungen<br />

für den Konventausflug<br />

des nächsten Jahres…


„Was, über Abt Koloman willst du deine<br />

Diplomarbeit schreiben? Da könnte<br />

ich dir ja allerhand erzählen“. Solche<br />

Reaktionen waren es zumeist, als ich<br />

von meinem Vorhaben erzählte, über<br />

Koloman Holzinger zu arbeiten. In<br />

der Geschichte des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>,<br />

vor allem aber im Gedächtnis der<br />

Menschen in <strong>Admont</strong> und in vielen<br />

anderen Teilen Österreichs und darüber<br />

hinaus gilt Abt Koloman Holzinger<br />

(1915 bis 1978) als einer der „größten“<br />

Prälaten des <strong>Stift</strong>es, zumindest soweit<br />

man sich an ihn erinnern kann. In der<br />

Tat war seine Regentschaft eine Zeit<br />

der geistlich-geistigen Erneuerung<br />

für die Blasiusabtei zu <strong>Admont</strong>, aber<br />

auch eine Zeit des wirtschaftlichen<br />

Aufschwunges, nicht nur für das<br />

<strong>Stift</strong> sondern für die ganze Region.<br />

Mit seinem Namen wird vor allem<br />

noch immer Staunen verbunden, aber<br />

auch humorvolle Begebenheiten, mit<br />

denen sich Abt Koloman tief in die<br />

Herzen der Menschen seiner Umge-<br />

P. Clemens Grill und seine<br />

Diplomarbeit über den einst<br />

sehr beliebten und bis heute<br />

bekannten <strong>Admont</strong>er Abt<br />

Koloman Holzinger<br />

Tief in den Herzen der Menschen<br />

bung eingeschrieben hat. Weit über<br />

die Grenzen seines eigentlichen Wirkungsbereiches<br />

in <strong>Admont</strong>, ja sogar<br />

über die Grenzen Österreichs hinaus<br />

strahlte seine Persönlichkeit.<br />

Eine zeitgeschichtliche Arbeit zu<br />

schreiben, stellt ein durchaus interessantes<br />

Unterfangen dar. Sicher<br />

hilfreich ist, dass für diese Arbeit über<br />

den <strong>Admont</strong>er Abt Koloman Holzinger<br />

wenig aus anderen Sprachen übersetzt<br />

werden musste und dass noch<br />

viele Zeitzeugen am Leben sind.<br />

Doch mein erster Weg hat mich in<br />

die Archive geführt: in das Archiv<br />

des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong>, in<br />

die Archive der Pfarren, in denen der<br />

junge Ignaz Holzinger (so sein Taufname)<br />

geboren und aufgewachsen<br />

ist, und schließlich führte mich mein<br />

Weg auch nach Pettenbach, wo Abt<br />

Koloman für mehr als ein Jahrzehnt<br />

Pfarrseelsorger war. Verschiedene<br />

Publikationen und Zeitungsberichte<br />

halfen mir ebenso bei der Erstellung<br />

PAX | 12<br />

dieser Arbeit. Wichtig war für mich<br />

das gesprochene Wort, die mündliche<br />

Überlieferung derjenigen, die Abt<br />

Koloman noch gut gekannt haben.<br />

So durfte ich mit einigen Persönlichkeiten<br />

Interviews durchführen, die<br />

mir wichtige Erkenntnisse über die<br />

Person und das Wesen des Abtes Koloman<br />

erbrachten. So ergab sich aus<br />

vielen Mosaiksteinchen langsam das<br />

Bild einer Persönlichkeit, eines großen<br />

Abtes: Koloman Ignaz Holzinger.<br />

Im ersten Kapitel dieser Arbeit soll in<br />

einem kurzen Abriss die Geschichte<br />

des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong> beleuchtet<br />

werden, das vor über 900<br />

Jahren gegründet wurde.<br />

Dem Leben vor der Abtwahl und Abtweihe<br />

Holzingers ist dann das zweite<br />

Kapitel gewidmet. Es berichtet von<br />

Kindheit, Jugend und Erziehung, vom<br />

jungen Ordensmann, vom Soldaten<br />

und schließlich vom passionierten<br />

Pfarrseelsorger im oberösterreichischen<br />

Pettenbach.


Im Jahr 1956 wurde der damalige<br />

Pfarrer P. Koloman als Abt nach <strong>Admont</strong><br />

gerufen. Über die Umstände<br />

anlässlich der Wahl und die Weihe<br />

soll das dritte Kapitel berichten.<br />

Nach einem Bericht über die ersten<br />

Jahre als Abt in <strong>Admont</strong> im vierten<br />

Kapitel soll im fünften in differenzierter<br />

Weise über die „Facetten der<br />

Persönlichkeit“ Abt Koloman zu lesen<br />

sein. Nachdem er einen großen Bekanntheitsgrad<br />

hatte (und über seinen<br />

Tod hinaus noch hat) war dieses fünfte<br />

Kapitel einfach und auch wiederum<br />

nicht einfach zu schreiben, hat doch<br />

ein jeder, der Abt Koloman gekannt<br />

hat, eine besondere Meinung von<br />

diesem Menschen.<br />

Seinem Wirken außerhalb des Klosters<br />

sollen die Kapitel 6 und 7 gewidmet<br />

sein. Einerseits war es das Amt des<br />

Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation,<br />

das er von 1966<br />

bis zu seinem Tod 1978 bekleidete,<br />

andererseits war es die Sorge um den<br />

Wallfahrtsort Mariazell, die ihn über<br />

Offizielles Bild<br />

zur Abtsbenediktion 1956<br />

Beim Äbtekongress 1968<br />

mit Papst Paul VI.<br />

die Grenzen <strong>Admont</strong>s bekannt und<br />

beliebt machte.<br />

Abt Koloman war ein modern denkender<br />

Mensch, so wurde er mir von<br />

vielen Interviewpartnern beschrieben<br />

und so kam es auch aus seiner im<br />

<strong>Stift</strong>sarchiv <strong>Admont</strong> aufbewahrten<br />

Korrespondenz immer wieder zum<br />

Ausdruck. So führte er im Bereich des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> zahlreiche geistliche,<br />

geistige und wirtschaftliche Reformen<br />

durch, die im achten Kapitel beleuchtet<br />

werden sollen.<br />

In die Wirkungszeit Holzingers als<br />

<strong>Admont</strong>er Abt fiel auch das Jubiläumsjahr<br />

„900 Jahre <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>“.<br />

Diesem Ereignis ist das neunte Kapitel<br />

gewidmet.<br />

Personalbewegungen dokumentieren<br />

das Wirken eines Abtes auf ihre<br />

eigene Weise und führen mit den<br />

Eintritten, Professen, Austritten und<br />

Todesfällen die Geschichte des Klosters<br />

weiter. Davon soll im Kapitel<br />

10 zu lesen sein.<br />

Das letzte Kapitel widmet sich dem<br />

Bei seiner letzten Firmung in Landl,<br />

Juli 1978<br />

Mit den österreichischen Bischöfen<br />

PAX | 13<br />

Tod dieses Prälaten, der das Benediktinerstift<br />

<strong>Admont</strong> durch 22 Jahre<br />

regiert hat. Die vielen Trauerreden<br />

sollen noch einmal einen Eindruck<br />

über die große Persönlichkeit Holzingers<br />

geben.<br />

Für die Erstellung der Arbeit gilt mein<br />

Dank unserem unermüdlichen Archivar<br />

Johann Tomaschek, den vielen<br />

Mitbrüdern und Zeitzeugen, die mir<br />

ihre Erinnerungen an Abt Koloman<br />

berichtet haben. Wissenschaftlich<br />

betreut hat diese Diplomarbeit Frau<br />

Univ.Prof. Michaela Sohn-Kronthaler.<br />

Auch ihr sei herzlich für ihre Geduld<br />

mit mir gedankt. Die Auseinandersetzung<br />

mit einem Kapitel aus der<br />

Hausgeschichte meiner Abtei war<br />

für mich sehr spannend, sind doch<br />

gerade in der von mir behandelten<br />

Zeit wichtige Entscheidungen für das<br />

heutige geistige, kulturelle und wirtschaftliche<br />

Wohlergehen des <strong>Stift</strong>es<br />

<strong>Admont</strong> getroffen und auch umgesetzt<br />

worden.<br />

Kurz vor seinem Tod,<br />

September 1978<br />

anlässlich ihrer Exerzitien Requiem in der <strong>Stift</strong>skirche


Pflegeheim St. Benedikt<br />

Heimbewohner oder Insasse?<br />

Fr. Aegidius Rohner, Leiter des Pflegeheimes auf dem Frauenberg, über den verbalen<br />

und persönlichen Umgang mit älteren und zu pflegenden Menschen in<br />

stationären Pflegeeinrichtungen<br />

„Die Heiminsassen werden bestens<br />

versorgt“, oder „heute haben wir einen<br />

Oberschenkelhalsbruch auf die<br />

Station bekommen“ … kennen Sie<br />

solche oder ähnliche Sätze?<br />

Nicht selten hört man im Pflegebereich<br />

leider die nicht persönliche Nennung<br />

der Person, zuweilen auch die<br />

„Wir-Ansprache“ oder man benennt<br />

sie einfach – und wie ich meine sehr<br />

unsensibel – anhand ihrer Diagnose.<br />

Auch in der Berichterstattung oder<br />

im Gespräch über Menschen, die<br />

Renate Baumgartner<br />

Pflegehelferin<br />

in einem Senioren- oder Pflegeheim<br />

wohnen, werden diese oft unbedacht<br />

als „Heiminsassen“ bezeichnet. Ist<br />

dies in der Begrifflichkeit legitimer<br />

Sprachgebrauch und die Würde der<br />

Menschen achtend oder doch eher<br />

unpassend? Ein Insasse ist von der<br />

Wortherkunft eine Person, die sich<br />

in einer konkreten Räumlichkeit befindet<br />

- und dies ganz wortwörtlich<br />

im sitzenden Zustand, so sind z. B.<br />

in einem Unfallbericht Personen in<br />

einem Fahrzeug Insassen. Aber auch<br />

Sabine Mitteregger<br />

Heimhelferin<br />

PAX | 14<br />

der unfreiwillige Aufenthalt im Strafvollzug<br />

verwendet diesen Begriff für<br />

einen Straftäter, der „einsitzt“. Passen<br />

diese Begriffsverwendungen unreflektiert<br />

auch auf Bewohner eines Senioren-<br />

oder Pflegeheimes?<br />

Mit 1. Juli 2005 ist in Österreich das<br />

Heimaufenthaltsgesetz in Kraft getreten.<br />

Es definiert und schützt die<br />

Rechte von in Heimen wohnenden<br />

Menschen, die institutioneller Betreuung<br />

und Pflege bedürfen. Ausnahmslos<br />

spricht dieses Gesetz von<br />

Bibiane Schmid<br />

Sekretärin


„Bewohnern“, nie aber von Insassen.<br />

Interessant war auch die Durchsicht<br />

von fünfzig Leitbildern von Alten-<br />

und Pflegeheimen in Österreich, in<br />

welchen sich ebenfalls kein einziges<br />

Mal der Begriff des „Insassen“ fand. Es<br />

geht hierbei nicht um Wortklauberei,<br />

sondern es drückt erfreulicherweise<br />

vielmehr den Wertewandel im Sprechen<br />

über den Heimbewohner oder<br />

auch den Patienten im Spital aus. Er<br />

ist getragen von der Respektierung<br />

und der Wahrung der Mündigkeit und<br />

der Selbstbestimmung der Personen,<br />

die gerade durch ein Pflegeerfordernis<br />

ohnehin schon in einer weitaus<br />

größeren Abhängigkeit leben als ein<br />

gesunder Mensch. Deshalb haben diese<br />

aber die gleich hohe Würde und die<br />

gleichen persönlichen Rechte, die von<br />

der Privatsphäre im Zimmer über die<br />

Essensauswahl bis zur Zustimmung<br />

oder auch Ablehnung von konkreten<br />

medizinischen und pflegerischen<br />

Maßnahmen reichen. Vor allem hat<br />

Ausflug an den Grundlsee<br />

das Gesetz aber ganz gezielt die Arten<br />

von freiheitseinschränkenden bzw.<br />

beschränkenden Maßnahmen (z. B.<br />

die Heraufgabe eines Seitengitters im<br />

Pflegebett) im Blick, die entweder nur<br />

mit der bewussten Zustimmung des<br />

Bewohners oder, wenn er nicht mehr<br />

einsichts- und urteilsfähig ist, nur auf<br />

ärztliche Anordnung gesetzt werden<br />

dürfen. Trotz möglicher Gebrechlichkeit<br />

wird also auch größter Wert auf<br />

die physische Bewegungsfreiheit gelegt<br />

und man beabsichtigt damit genau<br />

das Gegenteil vom „Einsitzen“.<br />

Zum Schluss stellt sich die Frage: Ist<br />

die Hervorhebung von Selbstbestimmung<br />

und Mündigkeit des Menschen<br />

– gerade des pflegebedürftigen – nur<br />

ein Phänomen der derzeitigen gesellschaftlichen<br />

Meinung oder ist ein geradezu<br />

hoheitliches Menschenbild<br />

nicht schon biblisch alt?<br />

Psalm 8,5-6: „Was ist der Mensch,<br />

dass du seiner gedenkst! Des Menschen<br />

Sohn, dass du Sorge um ihn<br />

PAX | 15<br />

trägst! Du hast ihn fast zu einem Gotteswesen<br />

gemacht, hast ihn gekrönt<br />

mit Glorie und Glanz.“<br />

Basiert das Menschenbild nicht auf<br />

einer nachhaltigen Wertevorstellung,<br />

wird die aktuelle Betonung der Mündigkeit<br />

von Heimbewohner und Patient<br />

sicherlich nur vorübergehender<br />

Trend bleiben. Sieht man den Menschen<br />

aber als Gottes Geschöpf und<br />

nach seinem Ebenbild geschaffen,<br />

dann bleibt es sicher kein Strohfeuer<br />

des aktuellen gesellschaftlichen Mainstreams.<br />

Ich sehe daher mit den Mitarbeitern<br />

unseres Pflegeheimes diese in<br />

der gesellschaftlichen Diskussion und<br />

Rechtsprechung formulierten Werte<br />

als Ausdruck eines Verständnisses<br />

echter Menschenwürdigkeit, die aber<br />

nur dann nachhaltig im Pflegealltag<br />

gelebt und erlebbar wird, wenn sie<br />

über die allein menschliche Dimension<br />

hinausweist.


<strong>Admont</strong> in Graz<br />

5 Jahres-Jubiläum des Hauses der Begegnung<br />

Seit nunmehr 5 Jahren betreibt das Benediktinerstift <strong>Admont</strong><br />

in der Johann-Josef-Fux-Gasse in Graz sein „Haus der Begegnung“<br />

Am 6. Oktober 2002 wurde das<br />

Zentrum im Beisein von Diözesanbischof<br />

Egon Kapellari, Frau Landeshauptmann<br />

Waltraud Klasnic und dem<br />

Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl<br />

feierlich eröffnet. Seit diesem Tag leitet<br />

P. Egon Homann die Geschicke des<br />

Hauses, das nach Abt Bruno Hubl mit<br />

dem Ziel errichtet wurde, „eine Stätte<br />

der Begegnung unserer Gemeinschaft<br />

in der Landeshauptstadt zu ermöglichen“.<br />

Mit dieser Absicht wurde an eine<br />

über Jahrhunderte bestehende Tradition<br />

angeknüpft. Die Verbindung<br />

des Benediktinerstiftes <strong>Admont</strong> mit<br />

Graz ist bereits eine historische, da das<br />

<strong>Stift</strong> seit 1280 durch den <strong>Admont</strong>er<br />

Hof in Graz präsent war, der erst im<br />

Jahr 1935 verkauft wurde.<br />

Regina Ahlgrimm-Siess im Gespräch<br />

mit P. Egon Homann:<br />

RAS: P. Egon, es ist dem <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ein<br />

Anliegen, Studierende in Graz seelsorglich<br />

zu betreuen und ihnen eine Hilfe<br />

und Unterstützung auf dem Weg ihrer<br />

Im Oktober 2002 wurde das „Haus<br />

der Begegnung im Beisein von<br />

LH Klasnic, Bischof Egon Kapellari<br />

und Bgm. Nagl feierlich erföfffet.<br />

PAX | 16<br />

Gottsuche zu sein. Daher beherbergt<br />

das Haus der Begegnung (HdB) auch 8<br />

Studentenwohnungen. Wer ist die Zielgruppe<br />

für diese Wohnungen? Wer kann<br />

bei Euch um eine solche ansuchen?<br />

P. Egon: Zurzeit haben wir leider nur<br />

acht Wohnungen. Zuerst werden<br />

diese Wohnungen an Maturanten<br />

unserer Schule vergeben. Sollte dann<br />

noch eine Wohnung frei sein, kann jeder<br />

Studierende darum ansuchen. Wir sind<br />

natürlich aber auch behilflich, Studentenzimmer<br />

in Graz zu bekommen. In<br />

einer Zeit veränderter seelsorglicher<br />

Umstände betrachten wir unser Grazer<br />

Haus als eine adäquate, neue Form des<br />

seit über 900 Jahren geübten Dienstes<br />

an unseren Mitmenschen und als eine<br />

Bereicherung des spirituellen Lebens<br />

in Graz.


Vernissage, Gottesdienst und gemütliches Beisammensein im „Haus der Begegnung“ in Graz<br />

Hauptaufgabe unseres Hauses ist es<br />

aber, für Studenten eine Begegnungsmöglichkeit<br />

zu schaffen. Damit meine<br />

ich, dass sie in Freistunden zu uns ins<br />

Haus kommen können, um gemütlich<br />

einen Kaffee zu trinken oder Referate<br />

vorzubereiten etc. Natürlich haben<br />

wir auch spirituelle Fixpunkte wie<br />

Gottesdienste, Einkehrstunden und<br />

eucharistische Anbetungsstunden.<br />

In den letzten Jahren hat sich der<br />

Kreis der Besucher unseres Hauses<br />

von Altadmontern geöffnet und auch<br />

Freunde und Bekannte kommen gerne<br />

zu uns.<br />

RAS: Neben Deinem seelsorglichen<br />

Engagement organisierst Du jährlich<br />

einen bunten Veranstaltungskalender.<br />

Welche Schwerpunkte setzt Du hier?<br />

Welche Themen werden besonders<br />

gut angenommen?<br />

P. Egon: Wir versuchen eine möglichst<br />

bunte Mischung in unserem Veranstaltungskalender<br />

zu erreichen. D.h.<br />

Geselligkeit, Ausflüge, Ausstellungen,<br />

Lesungen, Seminare zur benediktinischen<br />

Lebensweise, und natürlich<br />

auch geistliche Begleitung und Gottesdienste.<br />

RAS: Aufgrund Deiner vielseitigen Tätigkeit<br />

kannst Du nach diesen ersten<br />

5 Jahren als Rektor des Hauses gewiss<br />

auf zahlreiche und unterschiedlichste<br />

menschliche Begegnungen zurückblicken.<br />

Gibt es eine Begebenheit, die<br />

Dich besonders berührt hat?<br />

P. Egon: Besonders berührende Momente<br />

sind gerade immer wieder<br />

auch, wenn junge Menschen den<br />

Weg zur Kirche finden und wir Aufnahmen<br />

in die Kirchen, Taufen und<br />

Firmungen feiern können. Ganz überraschend<br />

ist auch die in den letzten<br />

Jahren gewachsene Gemeinschaft mit<br />

den unmittelbaren Nachbarn unseres<br />

Hauses, die gerade auch durch die<br />

rege Teilnahme an Gottesdiensten<br />

und Hausfesten entstanden ist.<br />

RAS: Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hat 2007<br />

durch den Kauf des Studentenheimes<br />

von den Dominikanern in der Grazer<br />

Münzgrabenstrasse ein zweites Grazer<br />

Standbein erworben. In diesem<br />

Frühjahr hat der Umbau begonnen,<br />

der 2009 planmäßig abgeschlossen<br />

sein soll. Inwieweit wird auch dieses<br />

Haus in Deinen Tätigkeitsbereich fallen?<br />

PAX | 17<br />

P. Egon: Den operativen Teil wird ja<br />

wie bekannt die Akademikerhilfe<br />

übernehmen, aber seelsorglich wird<br />

auch dieses Haus in den Aufgabenbereich<br />

des Hauses der Begegnung<br />

fallen.<br />

RAS: Wie sehen Deine Pläne für die<br />

nächsten 5 Jahre im Haus der Begenung<br />

aus?<br />

P. Egon: Konkret möchten wir auf unsere<br />

bisherige Tätigkeit, die wir hier<br />

in Graz leisten, aufbauen und die<br />

Verbindung zum <strong>Stift</strong>, zum Konvent<br />

und zur Schule weiter festigen. Z.B.<br />

indem wir gerade in den Maturaklassen<br />

über unsere Tätigkeit und unsere<br />

Angebote aufmerksam machen und<br />

den Maturanten Hilfe in ihrem Studienbeginn<br />

anbieten. Ebenso möchten<br />

wir Studenten einladen, im Kloster<br />

einige Tage mitzuleben und so benediktinisches<br />

Mönchstum kennen<br />

zu lernen.<br />

RAS: Ich danke Dir für das informative<br />

Gespräch und wünsche Dir und Deinem<br />

Team für die Zukunft weiterhin<br />

viel Freude und Erfolg!


Zur Ehre Gottes musizieren<br />

Medienreferent Kurt Eibl über die musikalischen Veranstaltungen<br />

der Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall im Benediktinerstift <strong>Admont</strong>:<br />

Musik wurde im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> seit<br />

Jahrhunderten nicht nur gepflegt,<br />

sondern es wurde insbesondere auch<br />

für die Ausbildung von Musikern und<br />

Sängern vorgesorgt. Musikalische<br />

Veranstaltungen wurden anfänglich<br />

nur in den Räumen des <strong>Stift</strong>es „produziert“.<br />

Im 18. Jahrhundert gab es einen so<br />

genannten Turnermeister, der für außerkirchliche<br />

Musikveranstaltungen<br />

zuständig war. Es wurde z.B. in der<br />

Adventzeit im ganzen Archidiakonats-<br />

Bezirk (Schladming bis Wildalpen)<br />

musiziert.<br />

Abt Benno Kreil (reg. 1823–1861),<br />

förderte das Musikleben in <strong>Admont</strong><br />

auf jede mögliche Weise. Unter anderem<br />

wurde auch eine Musikschule<br />

für die Schulkinder gegründet. Bei<br />

der jährlichen Schlussprüfung der<br />

Musikschule gab es als Belohnung<br />

für die Musikschüler Stoffe für Kleidungsstücke.<br />

Übrigens wurde auf<br />

die musikalische Verwendbarkeit<br />

bei der Anstellung von Lehrern und<br />

<strong>Stift</strong>sangestellten Bedacht genommen.<br />

Für Abt Benno war Musik „Nahrung<br />

für die Seele“.<br />

So dürfte damals der Grundstein für<br />

außerkirchliche Gesangs- und Musikvereine<br />

gelegt worden sein. Die<br />

Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall kann auf<br />

Erwähnungen bis zum Jahre 1877<br />

zurückgreifen. Bereits im Jahre 1893<br />

wurde erstmals die Fronleichnamsfeier<br />

in <strong>Admont</strong> und in Hall musikalisch<br />

umrahmt.<br />

PAX | 18<br />

Im Laufe eines Kalenderjahres ergeben<br />

sich heutzutage viele Gelegenheiten,<br />

an denen die Musikkapelle<br />

oder Ensembles der Kapelle Gottesdienste<br />

musikalisch gestalten oder bei<br />

weiteren kirchlichen oder pfarrlichen<br />

Veranstaltungen teilnehmen.<br />

In der Palmweihe verleiht die Musikkapelle<br />

dem „Einzug Jesu in Jerusalem“<br />

eine glanzvolle Begleitung.<br />

Wenn dann beim Weckruf am 1. Mai<br />

die Musikkapelle an erster Stelle dem<br />

Abt des <strong>Stift</strong>es und dem Bürgermeister<br />

ein Ständchen darbringt, soll<br />

dies Ausdruck der engen Verbindung<br />

zwischen dem <strong>Stift</strong> und dem musikalischen<br />

Klangkörper darstellen.<br />

Am ersten Sonntag im Mai wird in<br />

der <strong>Stift</strong>skirche jährlich die Schubert-


Messe anlässlich des Festes des hl.<br />

Florian für die Feuerwehrkameraden<br />

gestaltet. Nicht selten wird vom Pfarrer<br />

anschließend die Segnung von<br />

Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen<br />

durchgeführt.<br />

Ensembles aus der Jugendkapelle<br />

mit ihren musikalischen Beiträgen<br />

erfreuen nicht nur die Kinder bei der<br />

Erstkommunionfeier in der <strong>Stift</strong>skirche.<br />

Und die Frühaufsteher aus der<br />

Jugendkapelle <strong>Admont</strong>-Hall sind mit<br />

ihren Adventmelodien bei der Roratefeier<br />

immer herzlich willkommen. Die<br />

Kindermette am hl. Abend wird auch<br />

alljährlich von der gesamten Jugendkapelle<br />

umrahmt. Zum ersten Mal<br />

erklingt nach der Krippenöffnung<br />

dann „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in<br />

festlichem Bläserklang.<br />

Weit zurück reicht die festliche Mitgestaltung<br />

der Fronleichnamsprozession,<br />

sowohl in der Pfarre <strong>Admont</strong><br />

als auch in der Nachbarpfarre Hall.<br />

Der gemeinsame Te Deum mit dem<br />

Kirchenchor ist wohl ein besonderer<br />

Abschluss der jeweiligen Feier.<br />

Wenn zur Sommer-Sonnenwende auf<br />

der Plesch die Bergmesse gefeiert und<br />

der Wettersegen erbeten wird, wäre<br />

dies ohne Musikkapelle fast nicht<br />

denkbar. Aber auch weitere Bergmessen,<br />

die in unserer Region sehr beliebt<br />

sind, werden musikalisch umrahmt.<br />

Die Messen auf der Grabneralm, auf<br />

dem Kalblinggatterl und sogar auf der<br />

Hesshütte werden gerne im jährlichen<br />

Terminkalender aufgenommen.<br />

Und wenn Ende Juni das Hemmafest<br />

in <strong>Admont</strong> und im August die Klostermarkttage<br />

stattfinden, wird es ohne<br />

Musikkapelle wohl auch nicht gehen.<br />

Eine Musikkapelle braucht aber auch<br />

eine Infrastruktur. Bei der Gründung<br />

der „Blechmusik Harmonie“ im Jahre<br />

1892 wurde das Probelokal bereits<br />

vom <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu Verfügung gestellt.<br />

Die Errichtung des im Jahre 1997 erbauten<br />

(ersten) Musikheimes wurde<br />

von den Gemeinden und der Bevölkerung<br />

finanziell sehr groß unterstützt.<br />

Aber auch die Stifsvorstehung hatte<br />

wesentlichen Anteil an der Verwirklichung<br />

dieses Projektes.<br />

Die Anerkennung außerkirchlicher<br />

Musikgruppen wurden von Abt<br />

Oswin Schlamadinger (1907 – 1935),<br />

aber insbesondere von Abt Bruno Hubl<br />

fortgesetzt. Mit der Erweiterung des<br />

Gymnasiums um einen musischen<br />

Zweig wurde in <strong>Admont</strong> die Möglichkeit<br />

einer besonders qualifizierten<br />

Gesangs- und Musikausbildung geschaffen.<br />

Bald wurde in dieser Schule<br />

auch eine Big Band gegründet, der<br />

auch viele junge MusikerInnen der<br />

Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall angehören.<br />

Deren Kapellmeister, Bernd Rom,<br />

ist auch Leader der Big Band.<br />

Für die Gründung dieses Schulorchesters<br />

stand P. Gebhard Grünfelder<br />

Pate. Seine Förderung genießen auch<br />

weiterhin das Schulorchester und die<br />

Musikkapelle.<br />

Wenn nun im Herbst der Festzug zum<br />

Erntedankfest feierlich in die Kirche<br />

einzieht, wird neben den <strong>Admont</strong>er<br />

Vereinen an vorderster Front der Stabführer<br />

der Musikkapelle mit seinen<br />

MusikerInnen marschieren.<br />

Die Patronin der Musik, die hl. Cäcilia,<br />

wird nicht nur vom Kirchenchor,<br />

sondern auch von der Musikkapelle<br />

mit einem Cäcilienkonzert gewürdigt.<br />

Hierbei steht hauptsächlich sakrale<br />

Literatur auf dem Programm; man ist<br />

daher sehr dankbar, dass diese Konzerte<br />

in der <strong>Stift</strong>skirche für die Bevölkerung<br />

von <strong>Admont</strong> und Umgebung<br />

PAX | 19<br />

veranstaltet werden können.<br />

Vor dem Beginn der Christmetten in<br />

<strong>Admont</strong> und in Hall erfreut sich das<br />

Turmblasen mit weihnachtlichen Weisen<br />

besonderer Beliebtheit. Nicht nur<br />

für die auswärtige Gäste werden diese<br />

Klänge bestimmt einen besonderen<br />

Eindruck am Beginn des Festes der<br />

Geburt Christi hinterlassen.<br />

Bis zu Lichtmess werden die Abendmessen<br />

an den Sonn- und Feiertagen<br />

bei der Stammelkrippe gefeiert. Neben<br />

anderen Gesangs- und Musikgruppen<br />

gestaltete das Klarinettenquintett der<br />

Musikkapelle <strong>Admont</strong> im heurigen<br />

Jahr eine Messe. Nach jahrzehntelanger<br />

Tradition wird in der Weihnachtszeit<br />

das „<strong>Admont</strong>er Krippenlied“ vor<br />

dem Evangelium gesungen. Heuer<br />

wurde vom Klarinettenensemble bei<br />

der Krippenmesse dieses Lied erstmals<br />

instrumental vorgetragen. Leopold<br />

Hörlezeder hat diese Melodie um<br />

1870 geschaffen, sie ist wohl kaum<br />

aus der „<strong>Admont</strong>er Weihnachtszeit“<br />

wegzudenken.<br />

Zur „Ehre Gottes musizieren“ ist für<br />

jede Musikerin, für jeden Musiker ein<br />

Erlebnis, es ist einfach eine Freude an<br />

kirchlichen Veranstaltungen mitwirken<br />

zu dürfen.<br />

Wenn die Musikkapelle <strong>Admont</strong>-Hall<br />

Abt Bruno zu seinem Geburtstag jährlich<br />

ein Ständchen bringen darf, so<br />

werden hier Zeichen einer sehr positiven<br />

Zusammenarbeit gesetzt.<br />

Freuen wir uns also auf die nächsten<br />

Jubelklänge von der Musikkapelle bei<br />

einer Prozession oder vom Chor unserer<br />

wunderbaren <strong>Stift</strong>skirche.<br />

Abt Benno Kreil sagte schon:<br />

„Musik ist Nahrung für<br />

die Seele“!


DI Helmuth Neuner, geboren 1955 in Sautens (Tirol).<br />

Handelsakademie in Imst/Tirol.<br />

Studium der Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur Wien.<br />

Seit 1982 Mitarbeiter des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>,<br />

1984–1993 Geschäftsführer der DANA-Türenindustrie (Spital/Pyhrn),<br />

seit 1.1. 1994 Wirtschaftsdirektor des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>.<br />

15 Jahre Wirtschaftsführung<br />

im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

Wirtschaftsdirektor Helmuth Neuner im Gespräch mit Gerald Unterberger<br />

GU: Herr Neuner, was mich interessiert<br />

und vermutlich auch die Leser:<br />

Nach Ihrem Studium an der Universität<br />

für Bodenkultur haben Sie Ihre<br />

berufliche Laufbahn in einem Betrieb<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> begonnen. Hatten<br />

Sie schon von Beginn an eine persönliche<br />

Motivation, in einem Kloster zu<br />

arbeiten – wie sind Sie als Tiroler,<br />

der in Wien studiert hat, in das <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> gekommen?<br />

HN: Bereits während meines Studiums<br />

der Forstwirtschaft habe ich mich<br />

sehr intensiv mit Philosophie und<br />

Ethik in der Wirtschaft beschäftigt,<br />

auch mit Kapitalismus und Kapita-<br />

lismuskritik. Es war für mich letztendlich<br />

ein Lebensziel, in einem<br />

Unternehmen zu arbeiten, in dem<br />

nicht die Maximierung des Gewinnes<br />

alleine im Vordergrund steht und das<br />

höchste unternehmerische Ziel darstellt.<br />

Natürlich müssen auch für das<br />

Wohlergehen eines Unternehmens<br />

Gewinne erzielt werden, die dann<br />

aber nicht der alleinigen Bereicherung<br />

der Shareholder oder Eigentümer<br />

dienen, sondern für höhere Zwecke<br />

eingesetzt werden sollen.<br />

Mein Weg nach <strong>Admont</strong> führte mich<br />

über meinen Uni-Professor Frauendorfer.<br />

Er und der damalige Forstdirektor<br />

PAX | 20<br />

des <strong>Stift</strong>es, Habersatter, waren schon<br />

lange gute Freunde.<br />

Frauendorfer ist mit der Frage an mich<br />

herangetreten, ob es für mich nicht<br />

von Interesse sein könnte, Assistent<br />

von Habersatter zu werden. Diese<br />

Möglichkeit habe ich sehr gerne angenommen,<br />

weil ich gleich erkannt<br />

habe, dass gerade in einem Kloster<br />

meine Ideen einer wirtschaftlichen<br />

Führung am ehesten verwirklicht<br />

werden können.<br />

Das Schöne am <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ist, dass<br />

wir zum einen Wirtschaft im Rahmen<br />

der üblichen, marktwirtschaftlichen<br />

Gesetze betreiben, dass wir uns


edlich bemühen, mit allen unseren<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

gewinnorientiert zu arbeiten; dass diese<br />

Erträge zum anderen aber wieder<br />

in der Region, für den Betrieb, für die<br />

Menschen dieser Region und für das<br />

<strong>Stift</strong> selber verwendet werden.<br />

GU: Das heißt, dass diese von Ihnen<br />

zuvor erwähnten „höheren Ziele“<br />

darin liegen, das erwirtschaftete Geld<br />

wiederum in der Region zu investieren,<br />

um heimische Betriebe und damit<br />

auch Arbeitsplätze zu sichern.<br />

HN: Ja, denn die Entwicklung von<br />

regionaler Wirtschaft war mir immer<br />

Meine erste Überlegung war, ein Gesamtkonzept für das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

zu entwerfen. Wie können wir das <strong>Stift</strong> selber attraktiver und moderner<br />

machen, um es in eine neue Zeit führen zu können?<br />

schon sehr wichtig. Ich komme selbst<br />

aus einem Tiroler Bergbauern-Tal,<br />

und ich habe sehen können, wie arm<br />

dieses Tal zuerst war, dann aber durch<br />

die Eigeninitiative der Bevölkerung<br />

eine enorme wirtschaftliche Entwicklung<br />

erlebt hat. Freilich können wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Wohlstand<br />

letzten Endes auch negative<br />

Erscheinungen mit sich bringen, doch<br />

ist dies, verbunden mit Prosperität,<br />

noch immer der beste Weg für eine<br />

Region, ihren Bewohnern auch den<br />

nötigen sozialen und kulturellen Rahmen<br />

für ein angenehmes Leben zu<br />

bieten und anderen Problemen, wie<br />

etwa der Abwanderung von jungen<br />

Menschen, vorzubeugen.<br />

GU: Herr Neuner, wie hat Ihre Karriere<br />

im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> begonnen?<br />

HN: Meine berufliche Laufbahn habe<br />

ich in <strong>Admont</strong> im Jahr 1982 begonnen.<br />

Bereits nach 3 oder 4 Monaten<br />

hat mich dann Habersatter als betriebswirtschaftlichen<br />

Leiter in die<br />

DANA geschickt. Dort hat es damals<br />

große wirtschaftliche Probleme gegeben.<br />

Ein gutes Jahr später bin ich zum<br />

Geschäftsführer der DANA-Türenindustrie<br />

ernannt worden.<br />

GU: Forstdirektor Habersatter hat Sie<br />

also zur wirtschaftlichen Sanierung<br />

der DANA berufen. Welche neuen<br />

Akzente haben Sie gesetzt, um diesen<br />

Betrieb wieder auf gesunde wirtschaftliche<br />

Beine zu stellen?<br />

HN: Ich hatte den Auftrag, die DANA<br />

zu sanieren, die seit ihrer Gründung<br />

ein permanenter Verlustbetrieb<br />

war.<br />

PAX | 21<br />

Als ich damals zur DANA kam, habe<br />

ich sehr bald gespürt, in welch schwieriger<br />

Management-Situation sich die<br />

Firma befand. Ich habe aber auch<br />

gleich bemerkt, welche Potentiale in<br />

der Belegschaft lagen, Potentiale, die<br />

bislang nicht genutzt wurden.<br />

Mein Erfolg lag von Beginn an darin,<br />

die Mitarbeiter arbeiten zu lassen und<br />

ihre Kreativität und Freude an der Arbeit<br />

zu fördern. Das hat ungeheure<br />

Kräfte freigesetzt. Die DANA wurde bis<br />

zum Zeitpunkt meines Amtsantrittes<br />

sehr hierarchisch geführt. Von Beginn<br />

an war für mich klar, diese Hierarchien<br />

abzubauen und die Teamarbeit<br />

zu fördern. Jeder Mitarbeiter hatte die<br />

Möglichkeit, zum Chef zu kommen<br />

und mit mir zu reden. Sehr wichtig<br />

war es auch, fast jeden Tag durch den<br />

Betrieb zu gehen – auch mit den Leuten<br />

„draußen“ zu reden. Ich glaube,<br />

dass das die Menschen sehr geschätzt<br />

haben. Sie haben geschätzt, dass man<br />

sie in ihrer Person und in ihrer Arbeit<br />

ernst nimmt. Arbeit und Erfolg sind<br />

wesentliche Triebfedern für jeden<br />

– ganz egal, ob der Mensch an der<br />

Maschine sitzt oder Geschäftsführer<br />

ist. Sehr bald ist ein neues Gefühl des<br />

Teamgeistes erwacht und alle haben<br />

gespürt, wie der Unternehmenserfolg<br />

zunimmt.<br />

Diese neue Strategie, verbunden mit<br />

vielen neuen Innovationen und Investitionen,<br />

hat dazu geführt, dass die<br />

DANA-Türenindustrie praktisch in<br />

einem Jahr saniert war! Von 1985 bis<br />

heute ist die DANA zu einem kontinuierlichen<br />

Gewinnbetrieb geworden.<br />

Zu Beginn meiner Tätigkeit waren<br />

rund 120 Mitarbeiter in der DANA


eschäftigt – heute sind es über 500<br />

und die Umsätze haben sich enorm<br />

gesteigert.<br />

GU: Warum wurde die DANA dann<br />

verkauft?<br />

HN: Die DANA war zu sehr national<br />

aufgestellt. Wir hatten in Österreich<br />

einen Marktanteil von fast 60 %, aber<br />

zu wenig Export. Wir mussten also die<br />

DANA mehr internationalisieren. Das<br />

konnte und wollte das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

nicht mehr machen. Internationale<br />

Wirtschaft ist auch nicht die Aufgabe<br />

eines <strong>Stift</strong>es. So haben wir eben einen<br />

„Global Player“ gesucht, der die DANA<br />

auf diesem Weg mitnimmt und damit<br />

dieses Unternehmen in der Zukunft<br />

gut weiter entwickeln kann.<br />

GU: Zu Beginn des Jahres 1994 haben<br />

Sie die Funktion des Wirtschaftsdirektors<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> übernommen.<br />

Wie war Ihre Ausgangslage hier, wie<br />

war die Situation im <strong>Stift</strong> und womit<br />

haben Sie Ihre Arbeit begonnen?<br />

HN: Nun, die Situation im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

war damals natürlich völlig konträr<br />

zur Situation in der damaligen<br />

DANA. Das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> hatte unter<br />

der Führung von Forstdirektor Habersatter<br />

eine hervorragende wirtschaftliche<br />

Entwicklung durchgemacht.<br />

Es war in keiner Weise eine Sanierung<br />

notwendig – sieht man einmal<br />

davon ab, dass eine meiner ersten<br />

notwendigen Aufgaben darin lag,<br />

das Sägewerk des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> zu<br />

schließen.<br />

Eines vorweg: Mit der Pensionierung<br />

von Forstdirektor Habersatter ist einhergegangen,<br />

dass auch die meisten<br />

Mitarbeiter der zweiten Führungsebene<br />

in den Ruhestand getreten sind. Ich<br />

hatte somit von Beginn an ein neues,<br />

junges Team – im gleichen Alter wie<br />

ich selber. Und diese Art der Teamarbeit,<br />

die ich von der DANA schon<br />

gewohnt war, konnte ich somit hier<br />

in gleicher Weise umsetzen.<br />

Meine erste Überlegung war, ein Gesamtkonzept<br />

für das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> zu<br />

entwerfen. Wie können wir das <strong>Stift</strong><br />

selber attraktiver und moderner machen,<br />

um es in eine neue Zeit führen<br />

zu können? Mit diesen Überlegungen<br />

haben wir im Jahr 1994 begonnen.<br />

Wir hatten damals ein Museum, das<br />

den modernen Anforderungen der Zeit<br />

überhaupt nicht mehr entsprochen<br />

hat. Im stiftischen Bereich sind die<br />

Autos und Busse herumgefahren – das<br />

<strong>Stift</strong> hat nach außen hin damals nicht<br />

unbedingt den Eindruck erweckt, ein<br />

Ort der Ruhe, der Besinnung und der<br />

Kultur zu sein. Das erste große Ziel<br />

für mich war, dies herzustellen: Wir<br />

haben den <strong>Stift</strong>skeller umgebaut und<br />

renoviert, die Plätze und Parks wurden<br />

neu gestaltet und das <strong>Stift</strong>sareal ist eine<br />

autofreie Zone geworden. Wir haben<br />

die Kirche restauriert, ein neues Archiv<br />

für die wertvollen Handschriften und<br />

neue Depoträume für Kunstwerke<br />

errichtet. Ein Höhepunkt war natürlich<br />

der Um- und Neubau des Museums.<br />

Ich glaube, heute können wir wirklich<br />

sagen, dass aus dem <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> ein<br />

Gesamtkunstwerk geworden ist. Die<br />

Leute, die hier her kommen, fühlen<br />

sich wohl, spüren eine Atmosphäre<br />

der Ruhe, der Schönheit, des Geistes<br />

und der Kultur. Besonders schön war<br />

zu erleben, wie begeistert Abt und Konvent<br />

diese Ideen mitgetragen haben.<br />

Auch ihnen war es ein Herzensanliegen,<br />

in diesem Bereich zu arbeiten<br />

und zu wirken. Das hat sich auch in<br />

der Mitarbeit in den verschiedenen<br />

Projektteams gezeigt.<br />

PAX | 22<br />

GU: Kann man das jetzt also so fassen,<br />

dass Sie in ihren Visionen für das <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> vor allem in den Bereich der<br />

Kultur investiert haben?<br />

HN: Also, das war ein wichtiger Punkt.<br />

Aber wir wussten von Beginn an, dass<br />

dieser Bereich nie Renditen abwerfen<br />

wird und somit nicht die wirtschaftliche<br />

Basis liefern kann, die für das<br />

<strong>Stift</strong> wichtig ist. Es war also schon vom<br />

ersten Tag an für mich wichtig, jene<br />

Bereiche des <strong>Stift</strong>es zu stärken, die die<br />

wirtschaftliche Existenz des Klosters<br />

auf lange Sicht hin sichern können.<br />

Da ist zuerst einmal die traditionelle<br />

Forstwirtschaft, die ja auch in der Ära<br />

Habersatter den wesentlichen Beitrag<br />

für die gute Wirtschaftsentwicklung<br />

geleistet hat. Dann möchte ich ganz<br />

besonders die STIA Holzindustrie herausstreichen.<br />

In den letzten 15 Jahren<br />

haben wir den Umsatz in der STIA verdreifacht<br />

und die Anzahl der Mitarbeiter<br />

verdoppelt und das Unternehmen<br />

zur Europareife geführt! Es wurden<br />

neue Produkte entwickelt und neue Investitionen<br />

in großem Ausmaß getätigt,<br />

um Umsatz- und Ertragsmöglichkeiten<br />

sowie Arbeitsplätze für die Menschen<br />

aus der Region zu schaffen.<br />

In den letzten Jahren haben wir auch<br />

ganz wesentlich in Immobilien investiert<br />

und diesen Wirtschaftsbereich<br />

forciert.<br />

GU: Das Thema „Energie“ ist seit Jahren<br />

auch ein von Ihnen besonders geförderter<br />

Aspekt in der wirtschaftlichen<br />

Ausrichtung des <strong>Stift</strong>es.<br />

HN: Ja, sehr richtig. Energie ist das<br />

Thema der Zukunft. Der, der über<br />

Energieressourcen verfügt, wird wesentlich<br />

zu einer volkswirtschaftlichen<br />

Entwicklung beitragen können. In den<br />

letzten 15 Jahren haben wir die Strom-<br />

Bilanz nach 15-jähriger Wirtschaftsführung: Totalumbau der Museumslandschaft, erfolgreiche Wirtschaftsbetriebe<br />

(STIA, Envesta, DANA, Weingüter in Slowenien) und nicht zuletzt das „Jahrhundertprojekt“ <strong>Stift</strong>sbibliothek


produktion im <strong>Stift</strong> verdreifacht, wir<br />

haben den Bereich des Kraftwerkbaues<br />

stark ausgebaut, und wir sind bemüht,<br />

weiterhin Kraftwerke zu bauen. Es ist<br />

sehr sinnvoll, in die Bereiche der Wasserkraft<br />

und der Biomasse-Kraftwerke<br />

zu investieren, um damit die regionale<br />

Energieversorgung sicher zu stellen<br />

und last not least einen wichtigen<br />

Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz<br />

zu leisten!<br />

Der Weg der Globalisierung, von dem<br />

wir alle in den Medien hören, war die<br />

wirtschaftliche Ausrichtung der letzten<br />

20 Jahre. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass diese Globalisierungstendenz<br />

in den nächsten Jahrzehnten wieder<br />

rückläufig sein wird und sich in eine<br />

Art Regionalisierung zurückwandeln<br />

wird – zwar nicht generell, aber das<br />

wird ein Thema in der künftigen Wirtschaftsentwicklung<br />

werden. Und ich<br />

glaube, dass das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, das seit<br />

über 900 Jahren regionale Wirtschaft<br />

betrieben hat, gut beraten ist, dies auch<br />

weiterhin zu tun.<br />

GU: Die wieder gewonnenen Weingüter<br />

in Slowenien und die Weinproduktion<br />

sind ein aktuelles Thema<br />

für das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> – wie sehen Sie<br />

hier die Situation, was ist davon zu<br />

erwarten?<br />

HN: Die Rückführung dieser früheren<br />

Besitzungen ist ein großer Erfolg für<br />

das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>. Vielleicht scheint<br />

dieser Aspekt zum jetzigen Zeitpunkt<br />

noch wenig spektakulär, aber man<br />

muss das langfristig sehen! Diese Güter<br />

waren über 700 Jahre im Besitz des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, und das <strong>Stift</strong> hat über<br />

Jahrhunderte hinweg aus den Erträgen<br />

der Weinwirtschaft gelebt.<br />

Allerdings stehen wir bei diesem Projekt<br />

erst am Anfang einer Entwicklung,<br />

die noch sehr viele Investitionen, Arbeit,<br />

Geduld und Zeit brauchen wird.<br />

Wir müssen die zurückgegebenen,<br />

devastierten Flächen sukzessive wieder<br />

in diese Weingärten verwandeln,<br />

die sie früher einmal waren. Gott<br />

sei Dank ist das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> in der<br />

wirtschaftlichen Lage, so etwas bewältigen<br />

zu können. Heute sind wir<br />

so weit, dass bereits rund 60 Hektar<br />

Weingärten, alles neu gepflanzt, fertig<br />

gestellt werden konnten. Wir haben<br />

eine moderne Produktionsanlage in<br />

Jarenina errichtet und stellen schon<br />

jetzt etwa 200.000 Flaschen Wein<br />

pro Jahr her. Und wir haben ein gutes<br />

Team von slowenischen Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen.<br />

Die Probleme liegen derzeit noch in<br />

der Vermarktung: Sagen wir einmal<br />

so: Niemand auf der Welt wartet auf<br />

slowenische Weine. Der Aufbau unserer<br />

Marke und eines Images von<br />

qualitativ hochwertigem Wein ist sehr<br />

schwer und auch kostspielig. Dies wird<br />

in den nächsten Jahren eine große<br />

Herausforderung werden.<br />

GU: Wenn Sie das Wirken Ihres Vorgängers<br />

Habersatter Revue passieren<br />

lassen und dazu Ihr eigenes Schaffen<br />

betrachten: Was unterscheidet Sie beide<br />

voneinander?<br />

HN: Ich glaube, dass wir im Prinzip<br />

sehr ähnlich ausgerichtet sind: Wir<br />

sind beide „Macher-Typen“. Der Unterschied<br />

liegt vielleicht darin, dass wir<br />

uns beide zu verschiedenen Zeiten den<br />

beruflichen Herausforderungen stellen<br />

mussten. Die „Habersatter-Jahre“<br />

waren die Jahre des wirtschaftlichen<br />

Aufbaues nach dem 2. Weltkrieg. Da<br />

war natürlich eine ganz andere Wirtschaftsphilosophie<br />

im Hintergrund,<br />

also ein ganz anderes Denken als<br />

heute.<br />

GU: Am Ende eines solchen Interviews<br />

dürfen zwei Fragen wohl nicht fehlen.<br />

Zum einen: Was waren Ihre persönlich<br />

größten Erfolge?<br />

HN: Also, eines der wirklich herausragenden<br />

Projekte war die Generalrestaurierung<br />

der Bibliothek: Dass es<br />

gelungen ist, diesen Prachtsaal samt seinen<br />

Büchern seit seiner Fertigstellung<br />

erstmals einer Gesamtrestaurierung zu<br />

unterziehen, ist wahrscheinlich mein<br />

persönlich schönster Erfolg. Und zwar<br />

PAX | 23<br />

deshalb, weil wir damit ein Gesamtkunstwerk<br />

von Weltrang für künftige<br />

Generationen gesichert haben – eines<br />

jener „höheren Ziele“, von denen ich<br />

zu Beginn gesprochen habe.<br />

Auf der anderen Seite möchte ich aber<br />

auch die wirtschaftlichen Erfolge nicht<br />

missen, die wir hier im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

haben: eine ertragreiche Forstwirtschaft,<br />

der Aufbau der STIA, E-Werk,<br />

Ausbau des Immobilien-Bereiches und<br />

vor allem auch die Rückgewinnung<br />

der slowenischen Weingüter.<br />

GU: Wo liegen Ihre möglichen Misserfolge<br />

oder Enttäuschungen?<br />

HN: Es gibt freilich immer wieder<br />

kleinere und größere Enttäuschungen,<br />

wenn Projekte nicht so umgesetzt werden<br />

können wie man gerne möchte.<br />

Aber das ist ein normaler Prozess.<br />

Für mich war und ist die größte Enttäuschung,<br />

dass trotz der großen Anstrengungen<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, mit<br />

seinen mannigfaltigen Investitionen<br />

wirtschaftliche Impulse in der Region<br />

zu setzen (etwa mit dem großzügigen<br />

Um- und Neubau des Museums), es<br />

bislang trotzdem nicht gelungen ist,<br />

in der Region selbst eine gewisse<br />

Stimmung des Aufbruches zu erzeugen.<br />

Den verantwortlichen Personen<br />

von <strong>Admont</strong> und Umgebung konnte<br />

scheinbar noch nicht klar gemacht<br />

werden, dass unsere Region auf Dauer<br />

nur dann wirklich bestehen kann,<br />

wenn wir – auf lange Sicht gesehen –<br />

regionalwirtschaftliche Prosperitäten<br />

schaffen. Dies ist die große Herausforderung<br />

für die Zukunft der Region!<br />

GU: Ihr Wort in Gottes Ohren – herzlichen<br />

Dank für das Gespräch Herr<br />

Neuner!


Personelles<br />

Runde Geburtstage<br />

ehemaliger Mitarbeiter im<br />

ersten Halbjahr 2008<br />

Aloisia Hoffmann<br />

90 Jahre (Gutsbetrieb)<br />

Margarethe Winter<br />

85 Jahre (Bau)<br />

Josef Limberger<br />

80 Jahre (Bau)<br />

Josef Berger<br />

80 Jahre (Gutsbetrieb)<br />

Rosina Walcher<br />

75 Jahre (Bau)<br />

Gustav Wolf<br />

70 Jahre (Säge)<br />

Forstverwaltung Trieben:<br />

Pensionierungen<br />

Johann Stocker: seit 1. 2. 2008<br />

Runde Geburtstage<br />

Oberförster Alfred Maurer<br />

(13. 3. 08: 65 Jahre)<br />

Leo Scheiber (1. 1. 08: 70 Jahre)<br />

Franz Kern (14. 1. 08: 75 Jahre)<br />

Im ersten Halbjahr 2008<br />

verstorbene ehemalige<br />

Dienstnehmer<br />

Nachruf<br />

Franz Seebacher<br />

Herr Seebacher Franz war 42 Jahre im<br />

Forst des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> beschäftigt<br />

Oberförster Fritz Nagl<br />

Im November 2007 verstarb im Alter<br />

von 88 Jahren Herr Oberförster Fritz<br />

Nagl im Alter von 88 Jahren. Herr<br />

Nagl war von 1948 bis 1982 der Leiter<br />

des Forstreviers Hall und erfüllte<br />

diese Arbeit überaus selbstständig<br />

und eigenverantwortlich. Auch Neuerungen<br />

stand er stets aufgeschlossen<br />

und konstruktiv gegenüber. Die<br />

Mechanisierung der Forstarbeit sowie<br />

die Errichtung eines umfangreichen<br />

Forststraßennetzes stellten eine<br />

große Herausforderung dar, die er<br />

mit seinem Organisationstalent und<br />

Durchsetzungsvermögen vorbildlich<br />

meisterte. Auch den jagdlichen Agenden<br />

widmete sich Herr Ing. Nagl mit<br />

großer Leidenschaft und Hingabe.<br />

Am 28.11.2007 gedachte man in<br />

einem Trauergottesdienst des Verstorbenen.<br />

PAX | 24<br />

Othmar Kössler<br />

Am Sonntag, dem 18. Mai 2008,<br />

verstarb Herr Othmar Kössler nach<br />

schwerer Krankheit im 78. Lebensjahr.<br />

Herr Kössler, der Vater unseres<br />

ENVESTA-Mitarbeiters Gerhard Kössler,<br />

war insgesamt 26 Jahre im <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> beschäftigt. Begonnen hat<br />

er am 1. 5. 1963 als Revierjäger im<br />

Jagdrevier Hall. Als dann im Jahr 1968<br />

der Vertrag mit dem Pächter Röttger<br />

endete und das Revier unverpachtet<br />

war, wechselte Herr Kössler in das<br />

stiftische Sägewerk, wo er bis zu seiner<br />

Pensionierung am 21. 09. 1989<br />

tätig war. In allen Bereichen wurde<br />

Herr Kössler als ausgesprochen zuverlässiger<br />

Mitarbeiter geschätzt. Eine<br />

große Anzahl von Anteilnehmenden<br />

verabschiedete sich von ihm am 21.<br />

Mai in der <strong>Stift</strong>skirche <strong>Admont</strong>.<br />

Josef Pichler<br />

Inhaber des Hotels und Gasthofs<br />

„Traube“, war in den Jahren von 1979<br />

bis 1994 Pächter des <strong>Stift</strong>skellers und<br />

ist am 2.6.2008 nach schwerer Krankheit<br />

im 66. Lebensjahr verstorben.<br />

Neueinstellung<br />

Heidelinde Thaller<br />

Seit November 07 in der Abteilung<br />

für Kultur & Tourismus beschäftigt,<br />

zuständig für: touristischen Verkauf,<br />

Sales, Veranstaltungsorganisation.<br />

Ausbildung/Berufspraxis:<br />

Höhere Lehranstalt für Tourismusberufe<br />

in Bad Gleichenberg, 13 Jahre<br />

im touristischen Verkauf (Reisebüro)<br />

in OÖ, zuletzt Filialleiter-Stv. bei STA<br />

Travel in Linz, derzeit noch berufsbegleitendes<br />

Studium an der FH Steyr


Neuer Pächter<br />

für das Café-Restaurant in Frauenberg<br />

Die Taverne Frauenberg ist ein beliebter<br />

Treffpunkt für Wallfahrer und<br />

Besucher von Frauenberg und bietet<br />

ein herrliches Ambiente für besondere<br />

Anlässe wie Hochzeiten, Taufen und<br />

Veranstaltungen. Seit April dieses Jahres<br />

hat das Café-Restaurant mit der<br />

Familie Panhofer aus Ardning einen<br />

neuen Pächter.<br />

Da der bisherige Pächter aus organisatorischen<br />

Gründen das Pachtverhältnis<br />

nicht mehr verlängerte, wurde es vom<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> neu ausgeschrieben. Die<br />

Familie Panhofer besitzt langjährige<br />

gastronomische Erfahrung und führt<br />

seit dem Jahr 2002 den Gasthof „Zum<br />

Dorfwirt“ in Ardning. Der Ortsbezug<br />

des Pächters war ein wichtiger Grund<br />

für die Pachtvergabe. Die Nähe der<br />

beiden Lokale in Ardning und Frauenberg<br />

ermöglicht es dem Pächter, beide<br />

Restaurants gemeinsam zu führen.<br />

Das 1997 generalsanierte Lokal verfügt<br />

über 75 Sitzplätze im Innenbereich<br />

sowie einen Gastgarten. Angeboten<br />

wird gutbürgerliche Küche oder Ex-<br />

klusives für besondere Anlässe, wie<br />

Hochzeiten und vieles mehr. Dazu<br />

gibt’s Weine des stiftischen Weingutes<br />

Dveri Pax. Gemeinsam mit der<br />

Abteilung für Kultur & Tourismus des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> werden auch Pakete<br />

angeboten, welche die kulinarischen<br />

Köstlichkeiten der Taverne Frauenberg<br />

mit dem Erlebnis eines Besuches von<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> verbinden. „Wir legen<br />

großen Wert auf die Zufriedenheit<br />

unserer Gäste und eine familiäre Atmosphäre“,<br />

so Wolfgang Panhofer.<br />

Demgemäß ist auch Tochter Tamara<br />

für die Leitung des Café-Restaurants<br />

in Frauenberg verantwortlich.<br />

Die Taverne Frauenberg ist von Ostern<br />

bis Allerheiligen täglich (mit<br />

Ausnahme von Mittwoch) geöffnet.<br />

Die Familie Panhofer und ihr Team<br />

freuen sich auf Ihren Besuch.<br />

Anfragen und Reservierungen:<br />

Tel. 03612-30763<br />

info@ardninger-dorfwirt.at<br />

PAX | 25<br />

Neu gewählter Betriebsrat<br />

Am 21. Mai 2008 fand die diesjährige<br />

Gruppenversammlung der Angestellten<br />

im Benediktinerstift <strong>Admont</strong> statt.<br />

Nach der Abendmesse in der Benediktuskapelle<br />

begrüßte Abt Bruno Hubl alle<br />

Anwesenden im <strong>Stift</strong>skeller. In seiner<br />

Ansprache ging er auf den Tagesablauf<br />

der Benediktiner ein. Wirtschaftsdirektor<br />

Helmuth Neuner erwähnte in seiner<br />

Rede die Tätigkeiten der einzelnen Betriebe<br />

sowie den erst kürzlich verzeichneten<br />

Erfolg bei der Weinprämierung von<br />

Dveri-PAX in London.<br />

Von der Landarbeiterkammer war unter<br />

anderem Kammeramtsdirektor Ingo-Jörg<br />

Kühnfels anwesend, der im Anschluss an<br />

das gemeinsame Essen einen Film über<br />

die Landarbeiterkammer zur Verbesserung<br />

des Image der ländlichen Berufe<br />

präsentierte.<br />

Zu guter Letzt wurde bei der heurigen<br />

Versammlung der Betriebsrat neu gewählt.<br />

Die Aufstellung des Betriebsrates<br />

ist nun wie folgt:<br />

Betriebsratsvorsitzender:<br />

Franz Supnig, Zentralverwaltung<br />

BR-Vors.-Stellvertreter:<br />

Karl Amon, Gärtnerei<br />

Betriebsrat:<br />

Alfred Köck, Werkstätte<br />

Betriebsratsstellvertreter:<br />

Ingrid Bräuer, Kulturabteilung<br />

Albrecht Maunz, Forstverwaltung<br />

Harald Rappl, Bauabteilung<br />

Wir wünschen dem Team für die kommende<br />

Periode alles Gute und danken<br />

für ihren Einsatz!<br />

Franz Supnig wiedergewählter<br />

Betriebsratsvorsitzender


Ennstaler Forstleute- und Jägerschilauf 2008<br />

Im heurigen Jänner fand wiederum<br />

der alljährliche Ennstaler Forstleute-<br />

und Jägerschilauf statt. Es war die<br />

Forstverwaltung Weyer als Organisator<br />

an der Reihe. Dieser schon<br />

legendäre Schirennlauf jährte sich<br />

bereits zum 43. Mal und wurde<br />

heuer auf der Hutter-Höss in Hinterstoder<br />

bei wunderschönem Wetter<br />

und herrlichen Pistenverhältnissen<br />

ausgetragen.<br />

Von den insgesamt 98 Teilnehmern<br />

waren 11 Angestellte des Benediktinerstiftes<br />

<strong>Admont</strong> am Start. Extra<br />

für dieses Rennen wurde eine Woche<br />

vorher noch ein Training auf der<br />

Kaiserau eingeschoben. Unter fachkundiger<br />

Leitung von Herrn Stefan<br />

Schager – er wurde als externer<br />

Betreuer und Kurssetzer engagiert<br />

– konnten noch wertvolle Tipps<br />

getestet werden. Bei so viel Motivationsschub<br />

konnte es natürlich nur<br />

gut gehen. – Und so war es auch.<br />

Mit der Mannschaft I konnte das<br />

Benediktinerstift <strong>Admont</strong> mit den<br />

Läufern OFM. Karl Jäger, Fö. Robert<br />

Scheiber, Fö. Albrecht Maunz,<br />

Franz Supnig und Fadj. Martin Weilharter<br />

beim Rennen in Hinterstoder<br />

erstmals nach über 20 Jahren die<br />

Mannschaftswertung gewinnen;<br />

dies mit fast zwei Sekunden Vorsprung<br />

auf die Mannschaft der ÖBF<br />

Salzkammergut I. Dritter wurde die<br />

Mannschaft I von der Forstverwaltung<br />

Liechtenstein aus Kalwang mit<br />

schon über sechs Sekunden Rückstand.<br />

Grundstein für diese sensationelle<br />

Mannschaftsleistung waren<br />

natürlich hervorragende Einzelleistungen.<br />

Hier die besten Ergebnisse der stiftischen<br />

Teilnehmer:<br />

Damenwertung:<br />

2. Ulrike Gierer<br />

Herren Altersklasse III:<br />

1. Franz Supnig<br />

Herren Altersklasse I:<br />

2. Fö. Robert Scheiber<br />

5. Fö. Albrecht Maunz<br />

Herren Allgemeine Klasse:<br />

2. Fadj. Martin Weilharter<br />

4. Rj. Martin Haas<br />

Bei der Siegerehrung: Robert Scheiber, Martin Weilharter und Franz Supnig<br />

PAX | 26<br />

Unser Wirtschaftsdirektor Helmuth<br />

Neuner konnte heuer am Rennen<br />

krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen.<br />

Er ließ uns jedoch nach<br />

der Siegerehrung seine Freude über<br />

die stiftischen Erfolge telefonisch<br />

und spendabel ausrichten.<br />

Die Schifahrer des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> –<br />

und jene die es noch werden wollen<br />

– freuen sich schon auf die Einladung<br />

von der Flick’schen Forstverwaltung<br />

im nächsten Jahr, wo sie versuchen<br />

werden, den Mannschaftstitel erfolgreich<br />

zu verteidigen.


Schule & Bildung<br />

Spitzenplätze, Wettbewerbe<br />

und Höhenflüge<br />

am <strong>Stift</strong>sgymnasium<br />

Unterricht und Lernen im Sinne einer katholischen Privatschule mit entsprechenden Leistungserwartungen<br />

– das ist der Alltag an unserem Gymnasium. Erfolge dieser Mühen im schulischen<br />

und außerschulischen Bereich – das sind die erfreulichen Höhepunkte an der Schule. Davon gibt<br />

es genug. Josef Hasitschka berichtet:<br />

Wiederum große Erfolge<br />

unserer Schachspieler:<br />

Konstantin Meglitsch, Margot Landl,<br />

Karsten Bachner und Patrick Günther<br />

nahmen als jüngstes Team an der 13.<br />

steirischen Schacholympiade teil und<br />

gewannen nach dem 2. Platz im Vorjahr<br />

erstmals die Mannschaftswertung<br />

der Oberstufe.<br />

Margot Landl gewann außerdem<br />

bei den in der Karwoche in Imst in<br />

Tirol ausgetragenen österreichischen<br />

Schachmeisterschaften den Staatsmeistertitel<br />

in der Kategorie U18.<br />

Die erfolgreiche Schachmannschaft<br />

Fremdsprachenolympiade 2008<br />

in Graz:<br />

Beim Jugend übersetzt - Wettbewerb<br />

in Graz erreichten die Teilnehmer unserer<br />

Schule zwei Gold-, zwei Silber-<br />

und zwei Bronzemedaillen.<br />

Gold:<br />

Kathrin Gösweiner,<br />

8C – Italienisch<br />

Lukas Pacher,<br />

8C - Griechisch<br />

Silber:<br />

Michaela Kammleitner,<br />

7A – Latein<br />

Margot Landl beim Schachspiel<br />

PAX | 27<br />

Christoph Holzinger<br />

8A - Französisch<br />

Bronze:<br />

Edith Hölzl,<br />

7A – Französisch<br />

Markus Moosbrugger,<br />

8C – Englisch<br />

Lukas Pacher, 8C, erreichte außerdem<br />

beim sprachlichen Wettkampf<br />

der steirischen Gymnasien in Griechisch<br />

den ersten Platz und gewann<br />

damit auch bei diesem Wettbewerb<br />

die Goldmedaille.<br />

Medaillengewinner mit ihren Betreuern


Projekt-Wettbewerb der Schulen im Bezirk Liezen<br />

Im Kurs „Das Gehirn und seine Betriebsmittel“<br />

bei Frau Anna Körbisch<br />

lernten Anja Hadler, Astrid Unterberger,<br />

Ines Ringl, Elisabeth Kolb und<br />

Sabrina Wechsler viel über gehirngerechtes<br />

Lernen. Dieses theoretische<br />

Wissen wollten sie unbedingt ins<br />

Praktische umsetzen und deshalb<br />

planten sie ein Projekt, das jahrgangs-<br />

Musikalische Highlights:<br />

Big Band in Albanien<br />

übergeifend durchgeführt wurde. Die<br />

5 jungen Damen aus der 6. Klasse<br />

haben SchülerInnen der 2B-Klasse in<br />

diese für SchülerInnen so wichtige<br />

Thematik behutsam mit vielen praktischen<br />

Übungen und theoretischen<br />

Inputs eingeführt. Lerntheorie, Lerntypentests<br />

und Lerntipps für gehirngerechtes<br />

Lernen wurden mit viel<br />

Präsentation Schüler unterrichten Schüler<br />

Die Bigband des <strong>Stift</strong>sgymnasiums<br />

<strong>Admont</strong> unter der Leitung von Bernd<br />

Rom unternahm von 3. bis 9. März<br />

2008 eine Konzertreise nach Albanien.<br />

Die SchülerInnen von der 3. – 8.<br />

Klasse konzertierten in Zagreb und<br />

Shkodra vor überwältigtem Publikum.<br />

Die jungen Musikerinnen und Musiker<br />

konnten einen Einblick in die<br />

albanische Kultur, Tradition, Geschichte,<br />

Lebensweise und Musik erhalten.<br />

Sie musizierten im Rahmen mehrerer<br />

Workshops auch gemeinsam mit<br />

Schülerinnen und Schülern des Musikgymnasiums<br />

in Shkodra.<br />

Diese Konzerttournee konnte nur<br />

durch die großzügige Unterstützung<br />

des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, der Firmen Vineart,<br />

Creativ Goldschmiede GesmbH,<br />

Gesäuseperle und Raiffeisenbank<br />

Shkodra stattfinden.<br />

Harri Stojka konzertiert<br />

gemeinsam mit der Big Band<br />

Auf Einladung und organisiert vom Elternverein<br />

konzertierte der bekannte<br />

Jazzgitarrist Harri Stojka mit der Big<br />

Band unserer Schule im großen Festsaal.<br />

Im Vorfeld dieses Auftrittes wurde<br />

bereits ein gemeinsamer Workshop<br />

durchgeführt. Den Schülern wurde<br />

damit die Gelegenheit geboten, mit<br />

professionellen Musikern zu spielen<br />

und von ihren Tipps und Hinweisen<br />

zu profitieren. Aber auch die Musiker<br />

um Harri Stojka waren voll des Lobes<br />

über die Professionalität der jungen<br />

Musiker der Big Band. Das Resultat<br />

war ein für alle Besucher unvergesslicher<br />

Konzertabend. Herzlichen Dank<br />

dem Elternverein.<br />

Big Band-Konzert<br />

mit Stargästen<br />

Das traditionelle Big Band-Konzert<br />

fand heuer am 21. Mai statt – die<br />

standing ovations im ausverkauften<br />

Festsaal galten nicht nur der perfekt<br />

eingespielten Truppe des Bandleaders,<br />

sondern auch den Stargästen<br />

Bernd Luef (Vibraphonist des legendären<br />

Bernd-Luef-Trios) und der aus<br />

Johnsbach stammenden Jazzsängerin<br />

Barbara Rust.<br />

PAX | 28<br />

Engagement spielerisch vermittelt.<br />

Mit diesem Projekt nahmen sie erfolgreich<br />

am Projektwettbewerb der<br />

Schulen im Bezirk Liezen am 16.April<br />

2008 teil. Mit ihrem wichtigen Inhalt<br />

und der überzeugenden Präsentation<br />

haben sie den 3. Platz erreicht und<br />

damit sehr viele Maturaprojekte auf<br />

die Plätze verwiesen. Kreativ, ohne<br />

ppt frei mit „Ganzkörpereinsatz“.<br />

Der Einsatz war offenbar derart beeindruckend,<br />

dass die Gruppe im<br />

Rahmen der Demokratie-Initiative<br />

des Unterrichts- und Wissenschaftsministeriums<br />

zum Jugendwettbewerb<br />

„DemoACTION“ nach Wien eingeladen<br />

wurde.<br />

Oben: Die Big Band begeisterte<br />

im fernen Albanien<br />

Mitte: Vor dem Konzert ein Workshop<br />

mit Harry Stojka<br />

Unten: Stargäste Bernd Luef und<br />

Barbara Rust


<strong>Admont</strong>er Naturböden und die „Faszination Technik“<br />

Als Prolog für den steiermarkweiten Wettbewerb<br />

„Faszination Technik“ nahmen Schüler aus der 7.<br />

BRG Klasse des <strong>Stift</strong>sgymnasiums <strong>Admont</strong> unter<br />

der Leitung von Thomas Gross am Bezirksprojektwettbewerb<br />

„eco event`s cool“ im Wirtschaftspark<br />

Liezen teil.<br />

Das Team, bestehend aus Thomas Geier, Sabrina<br />

Kaltenbrunner, Lena Remich und Domink Riegler,<br />

konnte mit der Präsentation des Themas „<strong>Admont</strong>er<br />

Naturböden der Firma Stia“ den vierten<br />

Gesamtrang erreichen. Erarbeiten der Powerpoint,<br />

wechselweise Präsentation und einheitliche Lederhosen-Tracht<br />

beeindruckten das Publikum. Dabei<br />

wurden nicht nur der Jury, sondern auch dem Publikum<br />

faszinierende Einblicke in den technischen<br />

Produktionsablauf der <strong>Admont</strong>er Holzbödenherstellung<br />

gewährt.<br />

Mitte Mai fand für das Team der Hauptwettbewerb<br />

im Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark<br />

in Graz statt.<br />

LEHRGANG ENNSTAL | Sarah Wechsler<br />

Gedanken und Eindrücke der Teilnehmer des heurigen Lehrgangsjahres 2007/08<br />

Seit der Eröffnung am 18. Oktober<br />

sind schon einige Monate vergangen<br />

und der bereits siebte Lehrgang<br />

Ennstal neigt sich langsam aber sicher<br />

seinem Ende zu.<br />

In dieser Zeit sind viele aufregende<br />

Dinge geschehen.<br />

Die Teilnehmer wuchsen zusammen,<br />

wir investierten sehr viel<br />

Freizeit in die einzelnen Klausuren,<br />

absolvierten unser Praktikum und<br />

lernten die Lehrwerkstätte der<br />

MFL kennen, wo wir sogar selbst<br />

ans Werk gehen durften und eine<br />

Schraubzwinge herstellten.<br />

Doch auch diese wenigen Nachmittage,<br />

welche wir in der MFL<br />

verbrachten, gingen viel zu schnell<br />

vorbei, wie allgemein dieses kurze<br />

Jahr.<br />

Auch das von uns absolvierte Praktikum<br />

verging wie im Flug.<br />

Für einige von uns stellt es ein gutes<br />

Sprungbrett für eine hervorragende<br />

Karriere da. Einige haben die Möglichkeit,<br />

ihr Berufsleben in den Betrieben<br />

des Praktikums zu beginnen<br />

bzw. weiterzusetzen, andere haben<br />

PAX | 29<br />

dadurch die Chance, sich in eine andere<br />

Richtung zu verändern.<br />

Nun sind wir leider schon fast am<br />

Ende des Lehrgangs angelangt und<br />

denken mit einem Lächeln an die<br />

Eröffnungsfeier am 18. Oktober zurück.<br />

Für den letzten Abschnitt, unser<br />

Projekt, wünschen wir unseren<br />

Vortragenden, wie es schon unsere<br />

Klassensprecherin Ariane Gerhardter<br />

im Oktober sagte, noch einmal<br />

viel Durchhaltevermögen!


Großer Erfolg für stiftisches<br />

Weingut Dveri Pax<br />

Dveri Pax, das Weingut des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> in Slowenien, hat bei der heurigen<br />

Weinprämierung von DECANTER in London vier Medaillen gewonnen.<br />

Die Decanter-Weinprämierung ist die weltweit größte und bedeutendste ihrer Art.<br />

9219 Weine wurden heuer verkostet und bewertet.<br />

Dveri Pax konnte für den Sauvignon<br />

2007 eine Silbermedaille, sowie für<br />

Benedict 2007, Janez 2007 und die<br />

Sorte Sivi Pinot Gris 2007 jeweils<br />

eine Bronzemedaille gewinnen.<br />

Insgesamt wurden fünf Weine zur<br />

Bewertung eingereicht.<br />

Die besondere Bedeutung dieser<br />

Auszeichnungen für das stiftische<br />

Weingut Dveri Pax zeigt sich auch<br />

darin, dass für alle eingereichten<br />

steirischen Weine des Jahrgangs<br />

2007 in Summe nur fünf Medaillen<br />

erreicht werden konnten. Ausgezeichnet<br />

wurden hier die Weingüter<br />

Felberjörgl, Skoff und das Weingut<br />

Trummer.<br />

Diese Auszeichnungen für Dveri Pax<br />

bestätigen den seitens des <strong>Stift</strong>es<br />

<strong>Admont</strong> eingeschlagenen Weg im<br />

Aufbau der eigenen Weinproduktion.<br />

Von Beginn an wurde besonders<br />

auf die Erzeugung hochwertiger und<br />

qualitätvoller Weine Wert gelegt.<br />

Die Weinproduktion liegt seit einem<br />

Jahr in den Händen von Danilo<br />

Flakus, einem Önologen mit jahrzehntelanger<br />

Erfahrung in diesem<br />

Geschäft. Das gesamte Team des<br />

Weingutes Dveri Pax besteht heute<br />

aus bewährten und bestens geschulten<br />

slowenischen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

Insgesamt sind bereits 60 ha Weingärten<br />

zur Gänze neu angelegt<br />

worden. Ebenfalls wurde eine mit<br />

PAX | 30<br />

dem neuesten Stand der Technik<br />

ausgestattete Weinproduktionshalle<br />

gebaut. Die Jahresproduktion 2007<br />

beträgt bereits 160.000 Flaschen<br />

Weißwein und Rotwein. Die Produktion<br />

wird in den nächsten Jahren<br />

kontinuierlich ausgebaut.<br />

Den stiftischen Wein gibt es im Blumenhaus<br />

und im Museumsshop des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> zu kaufen – täglich<br />

von 10.00 – 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

http://www.dveri-pax.com/<br />

http://www.decanter.com/worldwineawards/2008/results.php


ENVESTA<br />

Der Strom-Lieferant des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />

Wolfgang Missethon<br />

über die<br />

Kraftwerks-Revitalisierung<br />

Unter diesem Titel läuft der Aufruf<br />

vor allem der Naturschützer an die<br />

Kraftwerksbetreiber, alle alten Kraftwerke<br />

den neuesten technischen<br />

Standards anzupassen, bevor neue<br />

Kraftwerke gebaut werden. Diesen<br />

Weg der umfassenden Effizienzsteigerung<br />

im Blickpunkt einer nachhaltig<br />

ökologischen Ressourcennutzung<br />

verfolgt ENVESTA (E-Werk) in allen<br />

Bereichen des Unternehmens bereits<br />

seit seinem Bestehen.<br />

Die Versorgungssicherheit unserer<br />

Energiekunden ist unser höchstes<br />

Gebot und gerade unsere kleinen<br />

Wasserkraftwerke leisten einen er-<br />

heblichen Anteil dafür. Um dies zu<br />

verdeutlichen, hier ein paar durchgeführte<br />

Arbeiten im letzten Jahr<br />

2007.<br />

So bekam unsere älteste Turbine im<br />

Kraftwerk Mühlau (Baujahr 1911) ein<br />

neues Herzstück in Form eines Peltonlaufrades<br />

in modularer Reiterbauweise<br />

mit neuem Düsenstock.<br />

Übrigens, ein solches Turbinenrad<br />

schmückt auch den Eingang unseres<br />

Büros, welches auch das Symbol unseres<br />

Logos darstellt.<br />

Neben dieser Sanierung wurde auch<br />

der Unterwasserkanal zur Gänze von<br />

den beiden Turbinensätzen bis zur<br />

Ausleitung in den Esslingbach erneuert.<br />

Diese Revitalisierung ermöglicht uns<br />

eine Erhöhung des Regelarbeitsvermö-<br />

PAX | 31<br />

gens von 15% mit einem Kostenaufwand<br />

von ca. 75.000,- Euro.<br />

Im Kraftwerk Johnsbach wurde<br />

ebenfalls das Herzstück einer Francisturbine<br />

umfassend saniert. Es<br />

konnte hier durch Aufschweißen<br />

von ausgeschwemmten Bereichen des<br />

Laufrades und der Leitschaufeln und<br />

dem Wechsel aller Verschleißteile eine<br />

Erhöhung von ca. 15% erzielt werden.<br />

Die Arbeiten wurden von der Firma<br />

EFG aus Feldkirchen in Kärnten mit<br />

einem Aufwand von 35.000,– Euro<br />

durchgeführt. Neben der Suche nach<br />

neuen Möglichkeiten für eine sichere<br />

regionale Energieversorgung bleibt die<br />

Anpassung an neueste technische<br />

Standards für ENVESTA ein großes<br />

Bestreben für die Zukunft!


Wachstum ist unser Ziel<br />

STIA weiterhin in der Offensive!<br />

Neubauten, Umbauten, Adaptionen und Umstrukturierungen maschineller und personeller<br />

Art sorgen für verstärkte Wettbewerbsfähigkeit am Markt<br />

Abriss des 35-jährigen<br />

Silos zu Gunsten der<br />

Produktionserweitung.<br />

Beispiel für eine qualitativ<br />

hochwertige <strong>Admont</strong>er<br />

Ausstellung in Deutschland<br />

Das Ziel der STIA Holzindustrie GmbH<br />

für die nächsten Jahre ist weiterhin auf<br />

Wachstum ausgelegt – sowohl Wachstum<br />

im Absatz, als auch Wachstum<br />

in Bezug auf Marktanteile. Diese Entscheidung<br />

wurde, durch die weitere<br />

Investition in das Unternehmen sowie<br />

in den Markt, bereits vor Jahren<br />

getroffen.<br />

„Schlechte Marktentwicklung, konjunkturelle<br />

Schwankungen und<br />

unerfreuliche Bauprognosen lassen<br />

uns nicht von diesem Weg abbringen.<br />

Denn nur eine kontinuierliche<br />

Bearbeitung und das Festhalten an<br />

mittelfristigen Zielen bringen langfristige<br />

Ergebnisse“, so der technische<br />

Geschäftsführer Ewald Fuchs.<br />

Laufend werden Aktivitäten gesetzt,<br />

die das Unternehmen in seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />

stärken und weiteres<br />

Wachstum möglich machen.<br />

Die Umsetzung der sogenannten<br />

„black box“, die Demontage des alten<br />

Silos sowie der Umbau und die<br />

PAX | 32<br />

Adaption bestehender maschineller<br />

Anlagen sind nur einige interne Projekte<br />

dazu.<br />

Direktinvestitionen in den Markt<br />

stellen einen anderen Schwerpunkt<br />

dar. So befinden sich zurzeit Konzepte<br />

in Ausarbeitung, welche die Marke<br />

„<strong>Admont</strong>er“ in Großstädten wie London,<br />

Madrid oder auch Prag besser<br />

bzw. markengerechter präsentieren<br />

sollen.<br />

Jedoch: ohne Mitarbeiter keine Produkte<br />

– und Qualitätsprodukte setzen<br />

Mitarbeiter mit hohem Know-how<br />

voraus. So werden neben unterschiedlichen<br />

Schulungsprogrammen für<br />

langjährige Mitarbeiter auch 2008<br />

wieder fünf neue Lehrlinge aufgenommen<br />

und zu qualifizierten Arbeitskräften<br />

ausgebildet.<br />

<strong>Admont</strong>er<br />

Ein Produkt der STIA Holzindustrie GmbH<br />

info@admonter.at<br />

www.admonter.at


Christian Gombotz<br />

Die Zukunft der Kaiserau<br />

Seit 8. Mai 2008 sind alle Geschäftsanteile der Kaiserau Lifte GmbH in einer Hand vereinigt. Das <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> hat sich bereit erklärt, die Beteiligungen der übrigen Gesellschafter zu übernehmen und hat<br />

somit einen sehr wichtigen Schritt für die Gesamtentwicklung der Kaiserau gesetzt<br />

Durch diese Kompetenzzentrierung<br />

(Lifte, Parkplatz, Straße zur Oberst<br />

Klinke Hütte, Sportalm und Schloss<br />

Kaiserau) wird in Zukunft die Erstellung<br />

eines ganzjährigen, einheitlichen<br />

und damit effizienteren touristischen<br />

Gesamtkonzeptes der „Region“ Kaiserau<br />

möglich gemacht.<br />

Dabei wird das Hauptaugenmerk auf<br />

eine gemeinsame Vermarktung der<br />

bestehenden Infrastruktur, eingebettet<br />

in die einzigartige natürliche<br />

Umgebung, gerichtet werden.<br />

Gleichzeitig soll das Hochplateau<br />

der Kaiserau als Ausgangspunkt für<br />

Wander- und Spazierwege, die für alle<br />

Altersgruppen etwas bieten, neu konzipiert<br />

werden.<br />

Seinem Leistungsniveau angepasst,<br />

wird der Besucher in gelenkte Bahnen<br />

durch die umliegende Bergwelt<br />

geführt.<br />

Das neue Gesamtkonzept, das in der<br />

nächsten Ausgabe der PAX detailliert<br />

vorgestellt wird – soll aber nicht nur<br />

touristisch im klassischen Sinne genutzt<br />

werden. Die Kaiserau soll auch<br />

von den Bewohnern der umliegenden<br />

Gemeinden als Naherholungsgebiet<br />

wieder neu entdeckt werden.<br />

Die Kaiserau soll in Zukunft also<br />

positive Effekte für die touristische<br />

Entwicklung abgeben und ein erschlossenes<br />

Erholungsgebiet für die<br />

Bewohner der Region sein.<br />

Ein starker touristischer Impuls be-<br />

PAX | 33<br />

wirkt neue Prosperität für unsere Region,<br />

das sind wir unserem Lebensraum<br />

schuldig!<br />

Christian Gombotz im Strategie-<br />

gespräch mit Mitarbeitern:<br />

„Die Kaiserau soll in Zukunft also<br />

positive Effekte für die touristische<br />

Entwicklung abgeben und ein<br />

erschlossenes Erholungsgebiet für<br />

die Bewohner der Region sein.“


Die Umstrukturierung der Kaiserau<br />

zu einem ganzjährigen Tourismusbetrieb<br />

RH: Wie lange bist du bereits im <strong>Stift</strong><br />

<strong>Admont</strong> angestellt und wie war dein<br />

Werdegang im <strong>Stift</strong>?<br />

FR: Ich bin seit 1985 im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

und wurde als Assistent der Forstdirektion<br />

eingestellt. Ursprünglich<br />

war ich für die Wirtschaftsführung<br />

in Trieben vorgesehen, wo ich mit<br />

Forsteinrichtungen und Grenzvermessungen<br />

der neuen Reviere betraut<br />

war. Kurz darauf ist der ehemalige<br />

Sägeverwalter durch eine Krankheit<br />

überraschend ausgefallen, wo ich interimsweise<br />

beauftragt wurde, die<br />

Säge zu führen. Dies bereitete mir<br />

große Freude, zumal ich zum ersten<br />

Mal Betriebsleiter war und auch meine<br />

technischen Kenntnisse aus der<br />

HTL-Zeit anwenden konnte sowie<br />

kaufmännisch aktiv werden musste.<br />

Statt der vorgesehenen zwei Wochen<br />

wurden allerdings sechs Jahre und<br />

danach bekam ich die Wirtschaftsführung<br />

in <strong>Admont</strong>.<br />

RH: Welche Veränderungen hast du<br />

seither in der Forstverwaltung im <strong>Stift</strong><br />

erlebt? Wie siehst du den Forst und die<br />

Jagd im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> langfristig?<br />

FR: Die großen technischen Veränderungen<br />

im Forst waren in den 70er<br />

Jahren, wo manuelle Holzernte durch<br />

mechanische Geräte ersetzt wurde.<br />

Österreichweit führend war <strong>Admont</strong><br />

aufgrund der Prozessortechnologie<br />

und auch bei der Einführung der Harvester<br />

waren wir Anfang der 90er eine<br />

der ersten, die norwegische Geräte<br />

PAX | 34<br />

eingesetzt haben. Wir konnten mit<br />

diesen leichten und geländegängigen<br />

Fahrzeugen auch durch sumpfige Böden<br />

fahren und auf den moorigen<br />

Standorten erste Durchforstungen<br />

durchführen.<br />

In meiner Tätigkeit, die doch sehr viel<br />

Büroarbeit beinhaltet, brachte das Fax-<br />

Gerät im Jahre 1988 eine revolutionäre<br />

Veränderung mit sich. Mit diesem Gerät<br />

wurden die Anfragen der Kunden<br />

per Postkarte ersetzt und der Prozess<br />

des Verkaufens beschleunigte sich<br />

immens. Natürlich hatten die Kunden<br />

dadurch auch die Möglichkeit die Preise<br />

zu vergleichen und der Mitbewerb<br />

hat zugenommen. Man kann sagen,<br />

das Faxgerät hat extrem tiefschürfend<br />

in die Marktstruktur eingegriffen. Das


Die touristische<br />

Aufschließung eines Naturraumes<br />

bringt aus Sicht der<br />

Forst- und Jagdwirtschaft auch<br />

immer gewisse Schwierigkeiten<br />

und Probleme mit sich. Regina<br />

Huber hat Oberforstmeister<br />

Franz Riegler zu diesen Themen<br />

in einem Interview befragt:<br />

war auch die Zeit, in der die forstlichen<br />

Sägewerke nacheinander zusperren<br />

mussten.<br />

Wo sich der Forst hinbewegen wird,<br />

wird sich erst zeigen. Die derzeitige<br />

Rohstoffsituation stimmt mich optimistisch,<br />

da die vorhandene Energie<br />

begrenzt ist und der Mensch immer<br />

mehr braucht. Was man aus Holz<br />

macht, ist eine andere Frage. Es kann<br />

auch sein, dass Energie daraus gewonnen<br />

wird, beispielsweise durch die<br />

Umwandlung von Holz in Treibstoff.<br />

Es ist auf alle Fälle ein nachwachsender<br />

Rohstoff, der sich sehr gut mit der<br />

Umwelt verträgt. Außerdem werden<br />

in Zukunft mehr die Gunstlagen bevorzugt,<br />

wo man mit einem Harvester<br />

Holz billig ernten kann.<br />

RH: Wo siehst du die Eckpunkte oder<br />

auch Berührungspunkte zwischen<br />

den Interessensgruppen Tourismus<br />

und Forst bzw. Jagd?<br />

FR: Kurz gesagt ist die Schwierigkeit<br />

der monetäre Interessensausgleich.<br />

Das heißt, dass die Flächen,<br />

die seit hunderten von Jahren vom<br />

Forst bewirtschaftet wurden, nun<br />

jetzt von anderen Gesellschaftsgruppen<br />

genutzt werden. Ob ich meinen<br />

Flächenertrag über die Holzernte,<br />

Jagdbewirtschaftung oder über den<br />

Tourismus bekomme, ist mir egal.<br />

Die Gesellschaft wird sich immer<br />

ändern und dies ist auch gut so. Der<br />

Wald ist im Bewusstsein der Menschen<br />

ein Allgemeingut. Wenn der<br />

Wald auch touristisch genutzt wird,<br />

müssen die Nachteile, die aus dieser<br />

Nutzung entstehen, monetär abgegolten<br />

werden.<br />

Es gibt eine gesetzliche Bestimmung,<br />

dass der Mensch im Wald Erholung<br />

suchen kann. Sobald der Tourismus<br />

aber durch gewisse Einrichtungen forciert<br />

wird, entstehen Schwierigkeiten<br />

im Bezug auf Wildruhe. Von dieser<br />

Sichtweise her ist mir ein geregelter<br />

Tourismus mit Besucherlenkung lieber.<br />

Genauso war auch die Diskussion<br />

über die Kaiserau. Wir selbst haben<br />

PAX | 35<br />

Oberforstmeister Franz Riegler:<br />

„Der Wald ist im Bewusstsein der Menschen ein Allgemeingut. Wenn der<br />

Wald auch touristisch genutzt wird, müssen die Nachteile, die aus dieser<br />

Nutzung entstehen, monetär abgegolten werden.“<br />

dort Lifte erbauen lassen, das Schloss<br />

adaptiert, die Mautstraße für Besucher<br />

geöffnet. Wenn es in diesem riesigen<br />

Gebiet von rund 700 Hektar keine Regelung<br />

mittels Besucherlenkung gibt,<br />

findet das Wild die notwendige Ruhe<br />

nicht mehr. Auch im Nationalpark gibt<br />

es strenge Regeln für Besucher. Viele<br />

Menschen wollen sich aber nicht<br />

reglementieren lassen uns suchen<br />

benachbarte Gebiete auf. Im Speziellen<br />

unter den Skitouren-Gehern<br />

verzeichnen wir extreme Zuwächse.<br />

Wenn alle in etwa die gleiche Route<br />

nehmen, gewöhnt sich das Wild daran.<br />

Gämsen werden in der Regel<br />

nicht gefüttert, im Gegensatz zum<br />

Rotwild und Rehwild, und haben daher<br />

die größten Überlebenschancen,<br />

wenn sie mit dem Energieverbrauch<br />

zurückgehen. Sobald sie aber wieder<br />

fliehen müssen, verbrauchen sie extrem<br />

viel Energie. Vor allem für den<br />

Lahngang und den Kreuzkogel sind<br />

markierte Routen von entscheidender<br />

Bedeutung, damit sich das Wild und<br />

der Wald entwickeln können.<br />

RH: Wo siehst du die Chancen in der<br />

Zusammenarbeit zwischen Tourismus<br />

und Forst bzw. Jagd? Was ist deine Erwartungshaltung<br />

dorthin gehend?


FR: Die Chance ist die Besucherlenkung,<br />

indem man Steige markiert und<br />

Hinweistafeln montiert, um Besucher<br />

aufzuklären. Vor allem bei Skitouren-<br />

Gehern ist die Information, wo sie<br />

abfahren dürfen, essentiell, damit<br />

kein Jungwald beschädigt oder Wild<br />

vertrieben wird. Wir wollen nicht auf<br />

das Gesetz hinweisen, sondern auf die<br />

Vernunft der Menschen bauen, um<br />

dem Wald eine Chance zum Wachsen<br />

geben zu können.<br />

RH: Was ist der Grund, warum die Jagd<br />

und der Forst dem Tourismus allgemein<br />

vorsichtig gegenüberstehen?<br />

FR: Wir bewirtschaften die Jagd, indem<br />

wir die Flächen verpachten. Es ist für<br />

uns die einzige Möglichkeit, die Jagd<br />

Natürlich wünschen sich die Jagdpächter möglichst große Ruhe.<br />

Überall wo wir touristische Aktivitäten setzen, verabschiedet sich jeder Jagdpächter.<br />

ertragreich zu führen. Natürlich wünschen<br />

sich die Jagdpächter möglichst<br />

große Ruhe. Überall wo wir touristische<br />

Aktivitäten setzen, verabschiedet sich<br />

jeder Jagdpächter. Nun betreiben wir<br />

seit einigen Jahren die Jagd auf der<br />

Kaiserau selbst, weil sie nicht mehr<br />

vernünftig verpachtbar war. Daher<br />

wissen wir auch, wie mühsam und<br />

zeitaufwändig die Jagd wird, wenn<br />

nach einigen Stunden Ansitz jemand<br />

kommt und das Wild wieder vertreibt.<br />

Wenn jedoch Besucher sich nur auf den<br />

markierten Wegen bewegen, gewöhnt<br />

sich das Wild daran, denn Tiere lernen<br />

sehr schnell.<br />

RH: Wie kann man sich die Arbeiten<br />

der Forstverwaltung und der Jagd vor-<br />

PAX | 36<br />

stellen? Worauf hat hier ein Besucher<br />

zu achten?<br />

FR: Bei der forstlichen Bewirtschaftung<br />

ist derjenige, der im Wald arbeitet, dafür<br />

verantwortlich, dass einem Waldbesucher<br />

nichts passiert. Durch Besucherkonzentration<br />

wird für Förster<br />

und Forstarbeiter die Verantwortung<br />

größer. Bei markierten Steigen trägt<br />

der Steigerhalter für die Sicherheit der<br />

Benützer die Verantwortung. Holzschlägerungen<br />

in der Nähe von Steigen<br />

und Straßen erfordern eine Wegsperre.<br />

Auf der Kaiserau ist die Mautstraße<br />

so sehr befahren, dass sie nur schwer<br />

gesperrt werden kann. Wir versuchen<br />

die notwendigen Forstarbeiten im November<br />

und April durchzuführen, in<br />

der Zeit, in der die Oberst-Klinke-Hütte<br />

Forst- und Jagdwirtschaft versus Tourismus – es gilt, ein vernünftiges Miteinander zu erreichen


geschlossen hat. Wir passen uns so<br />

dem Tourismus an. Diese wenigen<br />

Beispiele zeigen die zusätzliche Belastung<br />

bei der Waldbewirtschaftung<br />

durch vermehrten Tourismus. Wichtig<br />

ist auch Verständnis zu schaffen, dass<br />

der Wald nach wie vor Arbeitsstätte<br />

für viele Leute ist.<br />

RH: Thema Mountainbiken: Wo<br />

siehst du hier die Schwierigkeiten?<br />

FR: Mountainbiker auf Forststraßen<br />

bringen die Fahrzeuglenker unserer<br />

Betriebsfahrzeuge in eine zusätzliche<br />

Verantwortung, ganz besonders die<br />

LKW-Lenker. Bei der Freigabe von<br />

Forststraßen für Radfahrer entstehen<br />

Haftungen ähnlich wie auf öffentlichen<br />

Straßen. In Bezug auf Jagd und Wild<br />

liegt die Schwierigkeit der Mountainbiker<br />

darin, dass sie sich viel schneller<br />

als ein Wanderer bewegen. Das Wild<br />

flieht rascher, da auch in der Natur<br />

jagendes Wild schneller als gejagtes ist.<br />

Ein besonderes Problem sind jene Radfahrer,<br />

die abseits markierter Mountainbikestrecken<br />

fahren, da hier das<br />

Wild noch weniger daran gewöhnt ist<br />

und stärker überrascht wird.<br />

RH: Warum ist dieser Schritt von dir<br />

gekommen, die Kaiserau für den Tourismus<br />

zu öffnen?<br />

FR: Es ist durch den nahe liegenden<br />

Nationalpark Gesäuse die Erwartungshaltung<br />

so groß, dass in diesem Bereich<br />

touristische Aktivitäten möglich sind.<br />

Zum Thema ist es deshalb gewor-<br />

den, weil der Nationalpark Gesäuse<br />

beabsichtigt hat, im Schloss Kaiserau<br />

Besucher unterzubringen und von dort<br />

aus Programme anzubieten. Vor allem<br />

die Abteilung für Kultur & Tourismus<br />

unter Christian Gombotz hat damals<br />

die nötigen Wege eingeleitet. Man<br />

will zwar verhindern, dass aus der<br />

Kaiserau ein erweitertes Nationalpark-<br />

Gebiet wird, sehr wohl aber will man<br />

eine stärkere Auslastung im Bereich<br />

Schloss Kaiserau und der bisher nur<br />

im Winter genutzten Sportalm erreichen.<br />

Die Idee ist auch die Mautstelle<br />

auf den Parkplatz hineinzuverlegen,<br />

damit der Besucher auf dem Talboden<br />

entscheiden kann, ob er hier parken<br />

möchte oder die Maut auf die Oberst-<br />

Klinke-Hütte zahlen will.<br />

RH: Worin siehst du die Chancen des<br />

Projektes und was erwartest du dir aus<br />

Sicht der Forst- und Jagdwirtschaft?<br />

FR: Aus Sicht des Forstes erwarte ich<br />

mir Erfolge aus der kanalisierten Besucherlenkung.<br />

Im Besonderen soll uns<br />

die notwendige Waldverjüngung auf<br />

den steilen Hängen des Lahnganges<br />

und des Kreuzkogels durch konzentrierte<br />

Schirouten erleichtert werden.<br />

Aus Sicht der Jagd ergibt sich aus dem<br />

Projekt kein Vorteil – im Gegenteil<br />

– der Jagdwert wird dadurch sogar<br />

minimiert.<br />

RH: Wie ist deine persönliche Meinung<br />

zum Projekt Kaiserau und was denkst<br />

du, in welche Richtung sich dieses<br />

PAX | 37<br />

Projekt entwickeln wird?<br />

FR: Ich habe diesem Projekt zugestimmt,<br />

weil es mir sinnvoll erscheint,<br />

dass der Tourist einen Ansprechpartner<br />

für alle Bereiche auf der Kaiserau<br />

haben soll. Früher war es so, dass<br />

sich Leute bei verschiedenen Stellen<br />

beklagt haben, zuerst beim Mautner,<br />

dann beim Förster und zuletzt bei mir,<br />

weil irgendetwas mit der Mautstraße<br />

nicht in Ordnung war. Ein anderer<br />

Gast meldet sich bei der Immobilienverwaltung<br />

wegen einer Angelegenheit<br />

im Schloss. Aus der historisch<br />

gewachsenen Struktur heraus hat ein<br />

Gast zu viele Ansprechpartner auf der<br />

Kaiserau gehabt. Daher erscheint es<br />

sinnvoll, aus den Teilbetrieben auf<br />

der Kaiserau einen Dienstleistungsbetrieb<br />

im Sinne eines Profit-Centers<br />

zu schaffen, welches eine 100%ige<br />

<strong>Stift</strong>stochter ist und eine klare Hierarchie<br />

beinhaltet.<br />

Zur Frage, in welche Richtung sich<br />

dieses Projekt entwickeln wird, kann<br />

ich mir nur schwer vorstellen, dass<br />

es in den nächsten Jahren zu einer<br />

gravierenden Veränderung kommen<br />

wird, mit Ausnahme der Organisationsstruktur.<br />

An der Besucheranzahl<br />

wird sich kaum etwas verändern, aber<br />

es werden Besucher mehr Möglichkeiten<br />

vor Ort haben, eine Dienstleistung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

RH: Vielen Dank für das informative<br />

und aufschlussreiche Gespräch!<br />

Ski- und Mountainbikesport (abseits der erlaubten Strecken) zählen zu den Problemfeldern


Ein historisches Ereignis<br />

Nach über vierjähriger<br />

Gesamtrestaurierung ist die<br />

<strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

wieder eröffnet!<br />

Unter Beisein von Bundespräsident<br />

Heinz Fischer, Landeshauptmann-<br />

Stellvertreter Hermann Schützenhöfer<br />

und Abtprimas Notker Wolf<br />

wurde die <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

nach mehr als 4-jähriger Generalrestaurierung<br />

am Samstag, 31. Mai<br />

2008 wieder eröffnet. Ein wahrhaft<br />

historischer Moment, denn immerhin<br />

wurde dieses Gesamtkunstwerk<br />

bereits 1776 fertig gestellt.<br />

Zahlreiche Ehrengäste und über<br />

600 geladene Gäste sind der Einladung<br />

gefolgt und machten sich auf<br />

den Weg in das älteste bestehende<br />

Kloster der Steiermark. Die Bibliothek<br />

des <strong>Stift</strong>es ist neben dem mit<br />

dem Österreichischen Museumspreis<br />

ausgezeichneten Museum<br />

ein Highlight für jeden Besucher.<br />

Das spätbarocke Gesamtkunstwerk<br />

ist die größte Klosterbibliothek der<br />

Welt und lockt jährlich etwa 70.000<br />

Besucher an den Eingang der Gesäuseberge.<br />

Nach mehr als vierjähriger<br />

Restaurierungszeit erstrahlen<br />

Architektur, Skulptur, Malerei sowie<br />

die Bücher – „kostbare Hülle und<br />

geistreiche Fülle“ – wieder in alter<br />

Frische.<br />

Die Eröffnung wurde würdevoll mit<br />

einem Konzert vom Hyperion Ensemble<br />

des Steirischen Kammermusikfestivals<br />

eröffnet. Anschließend<br />

begrüßte Abt Bruno Hubl alle Anwesenden<br />

und ging im Besonderen auf<br />

die Herausforderung der Bibliotheksrestaurierung<br />

ein und bedankte sich<br />

PAX | 38<br />

bei den Unterstützern, nämlich bei<br />

der EU, dem Bund und dem Land<br />

Steiermark sowie bei allen Beteiligten.<br />

LH-Stellvertreter Hermann<br />

Schützenhöfer und Bundespräsident<br />

Fischer betonten in ihrer Ansprache<br />

die Wichtigkeit, ein Kulturdenkmal<br />

dieses Weltranges für die Nachwelt<br />

zu erhalten und waren stolz auf die<br />

geleistete Arbeit. Von der geistlichen<br />

Seite war Abtprimas Dr. Notker Wolf<br />

unter den Rednern, der in der Bevölkerung<br />

auch als Rockmusiker<br />

bekannt ist.<br />

Das Jahrhundertprojekt wurde in<br />

drei große Arbeitsphasen zwischen<br />

2004 und 2008 geteilt, wo sämtliche<br />

Bereiche generalrestauriert<br />

wurden: alle Bestände aus Stein


und Metall, die Deckenfresken,<br />

der gesamte Skulpturenschmuck<br />

und nicht zuletzt auch Teile des<br />

Bücherbestandes. Das Jahrhundert-<br />

Projekt der Generalrestaurierung der<br />

<strong>Stift</strong>sbibliothek <strong>Admont</strong>, das unter<br />

Aufsicht des Bundesdenkmalamtes<br />

gestanden ist, war somit ein wichtiger<br />

Beitrag, ein architektonisches<br />

Lambert Gahbauer, Leiter der baulichen Restaurierungsmaßnahmen und<br />

Gerald Unterberger, Leiter des Projektes der Bücherrestaurierung<br />

und kunstgeschichtliches Juwel für<br />

weitere Generationen zu sichern.<br />

Lambert Gahbauer, Leiter der baulichen<br />

Restaurierungsmaßnahmen,<br />

bedankt sich bei den Fördergebern<br />

(EU, Bund, Land Steiermark) sowie<br />

beim Bundesdenkmalamt und<br />

seinen Restauratoren-Teams. Die<br />

Restaurierung der barocken <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

hinsichtlich ihrer baulichen<br />

Substanz war für ihn eine<br />

der größten und schönsten beruflichen<br />

Herausforderungen. Im Zuge<br />

der Restaurierungs-Arbeiten konnte<br />

Lambert Gahbauer einen überraschenden<br />

und erfreulichen Fund<br />

machen: Eingeklemmt zwischen<br />

einem Bücherregal auf der Galerie<br />

und der dahinter liegenden Wand<br />

steckte ein Originalgriffel des Freskenmalers<br />

Bartolomeo Altomonte,<br />

der damit einst die Ritzungen in den<br />

freskalen Putz übertragen hat.<br />

Gerald Unterberger war Leiter des<br />

Prominente Gäste anlässlich der Bibliotheks-Eröffnung<br />

PAX | 39<br />

Projektes der Bücherrestaurierung.<br />

Im Laufe von vier Jahren wurde der<br />

gesamte Buch-Bestand aus der <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

sukzessive ausgeräumt<br />

und in Depot-Räumen zwischengelagert:<br />

Eine enorme logistische Herausforderung!<br />

Jeder einzelne Band<br />

– ca. 70.000 Stück (!) – wurde gereinigt<br />

und auf Schäden untersucht. Die<br />

Bücher mit den schwersten Schäden<br />

wurden restauriert, und das waren<br />

etwa 5.200 Exemplare.<br />

Gerald Unterberger hat in viereinhalb<br />

Jahren die restaurierungsbedürftigen<br />

Bücher persönlich in die<br />

Werkstätten der insgesamt neun<br />

Buchrestauratoren-Teams transportiert,<br />

jeden einzelnen Band übergeben<br />

und die fertig restaurierten<br />

Bücher nach und nach wieder heim<br />

nach <strong>Admont</strong> gebracht. Damit einher<br />

ging eine Fahrleistung mit dem<br />

Pkw während der Projektzeit von<br />

rund 45.000 km!


Ähnliche Gedanken von<br />

zwei sehr unterschiedlichen<br />

Persönlichkeiten: Seneca,<br />

römischer Staatsmann und<br />

Philosoph und Apostel<br />

Paulus<br />

Gedanken für den Tag<br />

„Gott braucht keine Diener. Wie sollte<br />

er auch? Dient er doch selbst der<br />

Menschheit; überall und für alle ist<br />

er da.“ (Seneca, ad Lucilium 95,47)<br />

Von wem stammen diese Gedanken<br />

wohl? Vom Philosophen Seneca oder<br />

von seinem Zeitgenossen Paulus? Wer<br />

hier eher auf den Apostel Paulus tippt,<br />

liegt zwar daneben, aber das nur äußerst<br />

knapp – denn aus dem Mund<br />

des Apostels stammen andere Worte,<br />

die aber denen Senecas verblüffend<br />

ähnlich klingen:<br />

„Als Herr über Himmel und Erde<br />

wohnt Gott nicht in Tempeln, die<br />

ihm die Menschen gebaut haben.<br />

Er ist auch nicht darauf angewiesen,<br />

dass ihm – als ob er etwas benötigte<br />

– Menschen dienen; denn er selbst<br />

gibt ihnen das Leben und alles, was<br />

sie zum Leben brauchen. (Apg 17,<br />

24-25)<br />

Da nun beide die gleiche Achtung vor<br />

der Allmacht und der Liebe Gottes<br />

haben, stimmen sie auch in ihrer Haltung<br />

zu den Mitmenschen überein<br />

– wahre Gottesliebe führt eben auch<br />

zur Nächstenliebe.<br />

„Alle Gebote sind in diesem einzigen<br />

Satz zusammengefasst: ‚Liebe deinen<br />

Mitmenschen wie dich selbst!’. Wer<br />

liebt, fügt seinem Mitmenschen nichts<br />

Böses zu“ (Römer 13, 10). „Achtet<br />

eure Mitmenschen mehr als euch<br />

selbst!“<br />

(Philipper 2, 3).<br />

Und diese Forderung des Apostels<br />

setzt Seneca, wie es nun einmal seine<br />

Art als römischer Philosoph ist, gleich<br />

in eine ganz konkrete Verhaltensmaxime<br />

um:<br />

„Mit Vergnügen“, so beginnt er einen<br />

Brief an seinen Freund Lucilius, „mit<br />

Vergnügen habe ich erfahren, dass du<br />

mit deinen Sklaven auf freundschaftlichem<br />

Fuß stehst; das passt zu deiner<br />

Klugheit und deiner Bildung. Ja, lebe<br />

so mit einem Tieferstehenden, wie du<br />

möchtest, dass ein Höherstehender<br />

mit dir lebe.“<br />

„Wenn du einen Menschen erblickst,<br />

unerschrocken in Gefahren, unberührt<br />

von Leidenschaften, mitten in den<br />

Stürmen gelassen, von einer höheren<br />

Ebene die Menschen betrachtend,<br />

auf gleicher Gott – wird dich nicht<br />

Ehrfurcht vor ihm überkommen?“<br />

(Seneca, ad Lucilium 41,4)<br />

Wenn man diese Frage des römischen<br />

Philosophen Seneca hört, könnte man<br />

ja fast annehmen, er ziele damit auf<br />

Jesus Christus, der ja zu seiner Zeit<br />

gewirkt hat. Diese Annahme verstärkt<br />

sich, wenn man Senecas nachfolgende<br />

Worte liest:<br />

„Wie die Sonnenstrahlen zwar die<br />

PAX | 40<br />

Peter Roland, Gründer und Vorsitzender<br />

der „Europa-Akademie Dr.<br />

Roland“ in Wien, veranstaltet unter<br />

anderem Kurse über antike Schriftsteller<br />

und deren literarisches Werk. In<br />

einem seiner Lehrgänge behandelte er<br />

Senecas „Epistulae morales ad Lucilium“<br />

– Gedanken für den Tag – und<br />

bemerkte dabei verwandtes Gedankengut<br />

in den Überlieferungen des<br />

Apostels Paulus.<br />

Die dreiteilige Serie setzen wir in<br />

dieser PAX-Ausgabe mit dem zweiten<br />

Teil fort:<br />

Erde berühren, jedoch dort sind,<br />

von wo sie hinausgeschickt werden,<br />

so verweilt dieser Geist – groß und<br />

heilig und dazu herab gesandt, dass<br />

wir Göttliches näher kennen lernen<br />

– zwar bei uns, bleibt jedoch mit<br />

seinem Ursprung verbunden; daran<br />

hängt er, dahin blickt er und strebt<br />

er, an uns nimmt er gewissermaßen<br />

als ein höheres Wesen teil.“ (Seneca,<br />

ad Lucilium 41,5)<br />

Der Apostel Paulus hat sich auf seinen<br />

Missionsreisen und in seinen Briefen<br />

an die frühen christlichen Gemeinden<br />

bemüht, den Christinnen und Christen<br />

das wahre Wesen des Gottessohnes<br />

nahe zu bringen. Später haben dann<br />

Konzilien das Wesen Christi in der<br />

Formel „wahrer Mensch und wahrer<br />

Gott“ zusammengefasst.<br />

„Wahrer Mensch und – gleichzeitig<br />

– wahrer Gott“? Werden Menschen<br />

wie wir dieses Geheimnis jemals verstehen<br />

können?<br />

Ich glaube, dass uns die Parabel Senecas<br />

helfen kann, diesem Geheimnis<br />

näher zu kommen. Wie schreibt er<br />

doch? „Wie die Sonnenstrahlen zwar<br />

die Erde berühren, jedoch dort sind,<br />

von wo sie hinausgeschickt wurden,<br />

bleibt der Geist mit seinem Ursprung<br />

verbunden, nimmt aber an uns als ein<br />

höheres Wesen teil.“


Christian Gombotz<br />

Museum und Bibliothek – zwischen Kultur und Wirtschaftlichkeit<br />

31. Mai 2008: Die Bibliothek erscheint in wieder erstarktem Glanz. Viele Hände bemühten<br />

sich, dieses über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Gesamtkunstwerk zu restaurieren.<br />

Diese Restaurierung bedurfte aber nicht nur einer jahrelang währenden, intensiven Arbeit.<br />

Enormer finanzieller Aufwand musste getätigt werden. Spätestens in diesem Augenblick<br />

stellt sich die Frage nach dem Warum?<br />

Der Kuchen, den es im kulturellen<br />

Bereich zu verteilen gilt, wird immer<br />

kleiner. In dem Sinne, dass die Besucher<br />

durch ein immer vielfältigeres<br />

kulturelles Angebot gelockt werden.<br />

Angesicht der sinkenden Kaufkraft<br />

steht dem Einzelnen aber immer weniger<br />

Geld für Freizeit – respektive<br />

„Kultur“ – zur Verfügung.<br />

Ein wichtiger Schritt zur Beantwortung<br />

der Frage: „warum Kultur im<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>?“, ist der kulturelle<br />

Auftrag der Benediktiner. Die <strong>Admont</strong>er<br />

Benediktiner setzen sich mit<br />

der Bevölkerung, der Zielgruppe für<br />

Kunst, dem Kulturobjekt und der Beziehung<br />

der beiden auseinander. Das<br />

Kulturverständnis wird nach außen<br />

kommuniziert und stellt einen wichtigen<br />

Beitrag über die Grenzen der<br />

Region dar. Ihr Lebensverständnis und<br />

Lebensart nach außen getragen, trägt<br />

zur Stärkung des kulturellen Bewusstseins<br />

der Menschen bei.<br />

Kunst als Selbstzweck, ohne wirtschaftliche<br />

Zielsetzung ist langfristig<br />

nicht leistbar. Die Publikation dieses<br />

Kulturverständnisses der Benediktiner<br />

wird also durch Zielgruppen orientierte<br />

Marketingaktivitäten vollzogen.<br />

Bestehende Zielgruppen müssen<br />

erhalten, neue angesprochen werden.<br />

Eine Vision, ein Produkt, ja sogar eine<br />

Lebensart wird ohne intensive Marketingprozesse<br />

einem kleinen Kreis<br />

vorbehalten bleiben. Letztendlich ist<br />

auch im Kulturbereich das Prinzip der<br />

Erfolgsorientierung entscheidend.<br />

Abschließend bleibt mir noch zu hoffen,<br />

dass Sie Ihre „mediale Aufmerksamkeit“<br />

auf die über das <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

von Michael Schlamberger gedrehte<br />

Dokumentation gerichtet haben (auf<br />

Kunst als Selbstzweck, ohne<br />

wirtschaftliche Zielsetzung ist<br />

langfristig nicht leistbar.<br />

PAX | 41<br />

-DVD in unserem Museumsshop erhältlich).<br />

Sollten Sie sich jedoch in den Landenshauptstädten<br />

Graz und Linz<br />

stadtauswärts bewegen, so richten Sie<br />

Ihre Konzentration auf unsere großen<br />

Plakate mit Verweis auf das Naturhistorische<br />

Museum (bei Sichtung dieser<br />

wissen Sie, was ich meine).<br />

In diesem Sinne viel Vergnügen bei Ihrer<br />

Kulturreise durchs <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>!<br />

Werbeaktivitäten<br />

in der Saison 2008:<br />

z Plakatkampagne von Graz –<br />

Linz im Mai und Juli<br />

z Kooperation mit dem Magazin<br />

Weekend von April – September<br />

z TV-Dokumentation<br />

„<strong>Admont</strong> – Universum im<br />

Kloster“ auf ORF 2 und 3-SAT<br />

z Besuch von zahlreichen<br />

Publikums- und Fachmessen<br />

z Ausstellung in der<br />

Karlskirche für PR-Zwecke


Fokus Bibliothek • Focus Library<br />

BIBLIOTHEK - so lautet das Generalthema<br />

im Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />

2008. Im Museum für Gegenwartskunst<br />

wird eine themenbezogene Auswahl<br />

an Werken aktueller Kunst aus<br />

den eigenen Sammlungsbeständen<br />

gezeigt. Den Schwerpunkt in dieser<br />

fächerübergreifenden Ausstellung bil-<br />

STIFT ADMONT – MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST<br />

16. März bis 09. November 2008. Kurator: Michael Braunsteiner<br />

den ortsspezifisch konzipierte MADE<br />

FOR ADMONT-Kunstwerke – mit<br />

einer Ausnahme (Andreas Horlitz) alle<br />

von österreichischen Künstlerinnen<br />

und Künstlern der jüngeren und mittleren<br />

Generation. Die unterschiedlichen<br />

künstlerischen Zugänge zum<br />

Bibliotheksthema im weiteren, zum<br />

PAX | 42<br />

neu restaurierten Gesamtkunstwerk<br />

und Wissensspeicher <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

im engeren Sinn bieten<br />

neue Sicht- und Interpretationsmöglichkeiten<br />

dieses traditionsreichen<br />

Themas.<br />

• Einige Künstlerinnen und Künstler,<br />

wie Heribert Friedl, Lois Renner, Ul-


ike Stubenböck, Robert Zahornicky<br />

und Fabio Zolly, haben sich unmittelbar<br />

mit der <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

beschäftigt. Der bildende Künstler<br />

Norbert Trummer und der Schriftsteller<br />

Bodo Hell haben zu diesem Thema<br />

eine Symbiose aus Zeichnungen<br />

und Texten geschaffen, die sowohl<br />

in der Ausstellung zu sehen als auch<br />

in Buchform im Museumsshop er-<br />

Ausstellungskurator Michael Braunsteiner:<br />

Die unterschiedlichen künstlerischen Zugänge zum Bibliotheksthema<br />

bieten neue Sicht- und Interpretationsmöglichkeiten<br />

hältlich sind.<br />

• Eine Reihe von Arbeiten, so vom<br />

Komponisten Peter Androsch und<br />

von den bildenden Künstlern Andreas<br />

Horlitz und Kurt Ryslavy, setzt sich mit<br />

dem Palimpsest-Motiv auseinander.<br />

Der Begriff „Palimpsest“ definiert sich<br />

folgendermaßen: Aus Gründen der<br />

Materialknappheit wurden im Altertum<br />

und im Mittelalter beschriebene<br />

Pergamentseiten nach Abschabung<br />

oder anderweitiger Tilgung der alten<br />

Texte nochmals verwendet. Durch<br />

die teilweise Erhaltung der alten Zeichen<br />

konnte es zu Überlagerungen<br />

mit den neueren kommen. Auch die<br />

künstlerische Intervention im Kunsthistorischen<br />

Museum „Ephemer und<br />

Ewig“ von Stefan Emmelmann knüpft<br />

daran an.<br />

• Neben der <strong>Admont</strong>er <strong>Stift</strong>sbibliothek<br />

und dem Palimpsest-Motiv spielen in<br />

dieser Ausstellung auch Exponate eine<br />

Rolle, die mittelbar oder unmittelbar<br />

mit Büchern zu tun haben. Beiträge<br />

PAX | 43<br />

dazu geleistet haben Stefan Gyurko,<br />

Claudia Märzendorfer, Dieter Preisl<br />

und Emil Siemeister. Seit 1. Mai ist<br />

auch Wolfgang Becksteiners LIBRARY<br />

OF TRANSFORMED INFORMATI-<br />

ON im barocken Pavillon zu sehen.<br />

Besichtigung dieser Installation bitte<br />

auf Anfrage!<br />

Bei der Eröffnung hat Tanja Röhm in<br />

Anspielung auf Andy Warhol Campbell-Suppe<br />

ausgekocht. Zu dieser Performance<br />

entsteht ein Video.<br />

In der Ausstellung sind Werke<br />

folgender KünstlerInnen<br />

vertreten:<br />

Peter Androsch (Komponist), Wolfgang<br />

Becksteiner, Stefan Emmelmann, Heribert<br />

Friedl, Stefan Gyurko, Andreas<br />

Horlitz (D), Claudia Märzendorfer,<br />

Dieter Preisl, Lois Renner, Kurt Ryslavy,<br />

Emil Siemeister, Ulrike Stubenböck,<br />

Norbert Trummer und Bodo Hell<br />

(Schriftsteller), Robert Zahornicky,<br />

Fabio Zolly.


Geistreiche Fülle in kostbarer Hülle<br />

Ausstellung 2008<br />

Kurator: Johann Tomaschek in Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Hans-Michael Heger<br />

Die in der sogenannten „Säulenhalle“<br />

gestaltete Ausstellung will den<br />

Besucherinnen und Besuchern die<br />

<strong>Stift</strong>sbibliothek in jenen wesentlichen<br />

Strukturen vor Augen führen, aus denen<br />

sich dieses wahre Gesamtkunstwerk<br />

aufbaut. Sie will aber darüber<br />

hinaus vor allem die enge Verbindung<br />

zwischen der geistreichen Fülle (dem<br />

Bücherbestand) und ihrer kostbaren<br />

Hülle (dem Bibliothekssaal) deutlich<br />

machen. Zu diesem Zweck wird die<br />

Bibliothek, die sich in der Realität (also<br />

im „Original“) nun wieder in ihrem<br />

neuen und zugleich alten Glanz zeigt,<br />

gleichsam in ihre Elemente aufgelöst,<br />

und diese Elemente werden im Ausstellungsraum<br />

in vorwiegend fotografischer<br />

Präsentation so zusammengefügt,<br />

dass sich das komplexe Gebilde<br />

sowohl in seinen Teilen als auch in<br />

seiner Gesamtheit erschließt.<br />

Weil im Ausstellungsraum sieben Gewölbeachsen<br />

zur Verfügung stehen,<br />

ergibt sich hier die Möglichkeit, die<br />

räumliche Gliederung des Bibliothekssaales<br />

in genauer Analogie nachzuempfinden<br />

und jede dieser sieben<br />

Raumeinheiten durch den Einbau von<br />

begehbaren Binnen-Räumen entspre-<br />

PAX | 44<br />

chend zu gestalten. Die Grundlage<br />

bildet hierfür die Abfolge von Bartolomeo<br />

Altomontes sieben Deckenfresken,<br />

die in ihrer inhaltlichen Aussage<br />

und in ihrer ikonografischen Zusammensetzung<br />

an Hand von Fotos in<br />

unterschiedlichen Techniken aufgeschlüsselt<br />

werden. Von diesen Bildern<br />

ausgehend, wird in jeder einzelnen<br />

Abteilung die Verbindung mit den thematisch<br />

dazu gehörigen alten Büchern<br />

hergestellt, die hier in ausgewählten<br />

Beispielen von ihren kunstvoll gestalteten<br />

Titelblättern repräsentiert<br />

werden. Ebenso wird jeweils auch


der zu den einzelnen Themen passende<br />

plastische Schmuck von Josef<br />

Stammel mit einbezogen.<br />

Beim Gang durch die Ausstellung,<br />

in der natürlich auch „echte“ Bücher<br />

(und Dokumente zur Baugeschichte)<br />

zu sehen sind, lässt sich also die mit<br />

Recht so viel gerühmte Bibliothek des<br />

<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> in ihrer künstlerischen<br />

und geistigen Dimension noch besser<br />

verstehen und in ihren inneren<br />

Zusammenhängen noch intensiver<br />

erleben, als dies beim Besuch des<br />

„Originals“ möglich ist.<br />

Auf Buchfühlung gehen<br />

Ein buchbares Ausstellungsprojekt von<br />

Petra Gratzl und Anton Knoll in der Museumswerkstatt.<br />

Eine Ausstellung für Kinder, Jugendliche und für<br />

sehbehinderte und blinde Menschen.<br />

Im Rahmen einer als Wanderausstellung<br />

konzipierten Hands-<br />

On-Präsentation werden Kinder<br />

und Jugendliche für das „alte“<br />

Medium Buch begeistert. In vier<br />

Vitrinen bietet die Ausstellung einen<br />

Streifzug durch die Bereiche<br />

Schreib- und Beschreibmaterialien,<br />

die Geschichte von der<br />

Rolle zum Codex und Bestandteile<br />

des Buches. Ein Spezifikum<br />

des Projektes ist die spezielle<br />

Aufbereitung der Materialien<br />

für blinde und sehbehinderte<br />

Menschen.<br />

Als Erklärung zum Thema Buch<br />

erhält der/die Besucher/in der<br />

Ausstellung zwei A3-Blätter, mit<br />

denen er/sie selbst ein Heft aus<br />

zwei Lagen herstellen und damit<br />

PAX | 45<br />

das „Kleine Lexikon für große<br />

Bücherfreunde“ als selbst angefertigtes<br />

Nachschlagwerk und<br />

als Erinnerung mit nach Hause<br />

nehmen kann.<br />

Dieses Projekt wurde uns von<br />

Petra Gratzl und Anton Knoll,<br />

beide tätig als Bibliothekare in<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek,<br />

angeboten. Wir<br />

haben es mit Begeisterung angenommen<br />

und präsentieren<br />

Ihnen diese buchbare Ausstellung<br />

erstmalig in den Räumen<br />

unserer Museumswerkstatt.<br />

Kommen Sie, fassen Sie die<br />

Objekte in den Vitrinen ruhig<br />

an und begreifen Sie sie ganz<br />

selbst:verständlich!


Museumsshop<br />

DVERI PAX – Das stiftseigenene Weingut<br />

Seit mehr als 850 Jahren wird die<br />

Tradition der Benediktiner aus <strong>Admont</strong><br />

im Weinbau und der Weinerzeugung<br />

fortgesetzt.<br />

Die Weingärten im Nordosten Sloweniens<br />

umfassen die Regionen<br />

Oberradkersburg (Radgona-Kapela),<br />

Marburg (Maribor) und Luttenberg-<br />

Friedau, Jeruzalem (Ljutomer-Ormos).<br />

ˇ<br />

Auf ökologische Weise werden hier<br />

außerordentliche Rot- und Weißweine<br />

kreiert, die die Einzigartigkeit<br />

der besten Lagen in sich tragen.<br />

Frische, Fruchtigkeit, Sortenreinheit<br />

und außerordentlich im Geschmack,<br />

das sind die Eigenschaften der stifti-<br />

<strong>Admont</strong> goes Vienna<br />

schen Dveri Pax-Weine. Das Sortiment<br />

umfasst junge, spritzige Weine,<br />

im Barrique gereifte Lagenweine bis<br />

hin zu exklusiven Auslesen, wie die<br />

Trockenbeerenauslese, die mit dem<br />

Decanter Gold, Bacchuspreis Laibach<br />

2006 ausgezeichnet wurde.<br />

In Kürze wird es zur klassischen<br />

750 ml Flasche auch eine Auswahl<br />

an Dveri Pax Weinen in der etwas<br />

kleineren 375 ml Flasche geben.<br />

Das ist die ideale Größe, um einen<br />

guten Tropfen als kleines Mitbringsel<br />

mitzunehmen oder sich einfach<br />

durch verschiedene Sorten „durchzukosten“.<br />

Die 375 ml Flasche kann<br />

man einzeln oder im 4er-Karton er-<br />

<strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong> in Ausstellungsräumen der Wiener Karlskirche<br />

In der Karlskirche in Wien können ab 25. April 2008 neue Ausstellungsräume<br />

besichtigt werden. Die Ausstellung im rechten Glockenturm der Karlskirche<br />

zeigt eine Auswahl an Werken aus der Sammlung österreichischer<br />

Gegenwartskunst des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>. Kommerzialrat Georg Gaudernak,<br />

Präsident des Vereins der Freunde und Gönner der Wiener Karlskirche, hat<br />

zusammen mit dem Kurator für Gegenwartskunst des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>, Michael<br />

Braunsteiner, eine Werksauswahl getroffen.<br />

Im barocken Ambiente der Wiener Karlskirche sind „<strong>Admont</strong>er Werke“ von<br />

Erwin Bohatsch, Rudi Molacek, Gerwald Rockenschaub, Robert Schaberl,<br />

Thomas Reinhold und Otto Zitko zu besichtigen!<br />

PAX | 46<br />

werben. Natürlich gibt es weiterhin<br />

auch die beliebten 2er Kartons (750<br />

ml Flaschen) mit verschiedenen Zusammenstellungen<br />

zu attraktiven<br />

Preisen.<br />

Suchen Sie ein besonderes Geschenk<br />

für Ihre Mitarbeiter, Kunden<br />

oder für sich selbst? Dann stellen<br />

wir Ihnen sehr gerne gemeinsam<br />

mit Ihnen Ihren speziellen Weinkarton<br />

zusammen. Überzeugen<br />

Sie sich von der Auswahl und der<br />

Qualität der stiftseigenen Dveri Pax-<br />

Weine und besuchen Sie uns im<br />

Museumsshop!


Gottesdienst- und Gebetszeiten<br />

Wir laden Sie herzlich zur<br />

Teilnahme an unseren Gottesdiensten,<br />

am Chorgebet und am Rosenkranz ein!<br />

Montag bis Samstag<br />

07.00 Uhr Konventmesse, Benediktuskapelle<br />

12.15 Uhr Mittagshore, <strong>Stift</strong>skirche (Mai-Sept.)<br />

17.00 Uhr Rosenkranzgebet, Benediktuskapelle (Nov.-April: 16.00 Uhr)<br />

19.30 Uhr Dienstag: Anbetung, <strong>Stift</strong>skirche<br />

18.00 Uhr Mittwoch: Abendmesse, Benediktuskapelle<br />

09.00 Uhr Freitag: Hausfrauengottesdienst, Benediktuskapelle<br />

Samstag<br />

18.00 Uhr Vorabendmesse, Benediktuskapelle (Okt.-Mai),<br />

Alte Pfarrkirche (Juni-Sept.)<br />

Sonn- und Feiertag<br />

08.30 Uhr hl. Messe, <strong>Stift</strong>skirche<br />

10.00 Uhr hl. Messe, <strong>Stift</strong>skirche<br />

12.15 Uhr Mittagshore, <strong>Stift</strong>skirche (Mai-Sept.)<br />

17.30 Uhr Choralvesper, <strong>Stift</strong>skirche (Weihnachten bis Februar: 17.15 Uhr)<br />

18.00 Uhr Krippenmesse, <strong>Stift</strong>skirche (Weihnachten bis Februar)<br />

PAX | 47


Terminvorschau 2008<br />

28. Juni Weinparcours<br />

mit Verkauf der stiftischen Weine Dveri-Pax zu „Ab-Hof-Preisen“ vor der<br />

<strong>Stift</strong>sgärtnerei <strong>Admont</strong> von 11.00 – 16.00 Uhr<br />

Juli und August Freitagabend im <strong>Stift</strong> mit „Abenteuer Museum“<br />

Jeden Freitag im Juli und August bis 20.00 Uhr geöffnet mit Kinderprogramm<br />

„Abenteuer Museum“ ab 17.00 Uhr und ein mehrgängiges Klostermenü mit<br />

Weinbegleitung im <strong>Stift</strong>skeller<br />

Juli und August jeden Sonntag Familienaktionstage<br />

Mit speziellen Familienführungen und ermäßigtem Eintritt für Familien<br />

20./26./27./31. Juli Sounds of <strong>Admont</strong><br />

Konzertveranstaltungen vom Steirischen Kammermusikfestival<br />

20. Juli, 19.30 Uhr Pfarrkiche Johnsbach:<br />

Eröffnung Internationale Sommerakademie <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

26. Juli, 19.30 Uhr Wallfahrtskirche Frauenberg:<br />

Abenteuer Interpretation<br />

27. Juli, 19.30 Uhr <strong>Stift</strong>skirche <strong>Admont</strong>:<br />

Cello Emoción<br />

31. Juli, 19.30 Uhr Kleiner Festsaal <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>:<br />

Schlusskonzert Internationale Sommerakademie <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

9./10. August Klostermarkttage im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

Klöster aus Österreich und den Nachbarländern sowie<br />

Nationalparkpartnerbetriebe aus der Region präsentieren sich und ihre<br />

Produkte in einer einzigartigen Atmosphäre im Innenhof des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />

4. Oktober 2008 Lange Nacht der Museen<br />

Bibliothek & Museum bis 1.00 Uhr früh geöffnet<br />

9. Oktober Klavierkonzert<br />

mit Pavel Casper, 19.30 Uhr, Kl. Festsaal<br />

26. Oktober Saisonabschlussfest<br />

„Tag der offenen Tür“ in Bibliothek & Museum des <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong><br />

12. – 14. Dezember 10. Adventmarkt im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong><br />

Herausgeber: Benediktinerstift <strong>Admont</strong>, 8911 <strong>Admont</strong> 1 | Tel.: +43 (0) 3613/2312-601, Fax DW-610 | kultur@stiftadmont.at | www.stift admont.at<br />

Redaktion: Gerald Unterberger, Regina Huber | Lektorat: P. Gebhard Grünfelder | Fotos: Ernst Kren, Archiv <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>, Stefan Köberl<br />

Umschlagtitel: Ausstellung „Geistreiche Fülle in kostbarer Hülle“, Säulenhalle | Rücken: Fabio Zolly, Bibliothekssaal mit Wärmebildkamera (© Kren)<br />

Herstellung: Medien Manufakur <strong>Admont</strong> | Druck: Wallig, Gröbming

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