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Rede PRof. dR. hc Roland BeRgeR - Roland Berger Stiftung

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Mit seinem Zehn-Punkte-Plan nahm Helmut Kohl schon drei Wochen nach dem Mauerfall am 28. November 1989<br />

diese Botschaft entschlossen auf. Die Reaktion der Ostdeutschen auf seinen Besuch in Dresden am 19. Dezember<br />

1989 überwältigte ihn. Längst waren die Rufe auf den Straßen von "Wir sind das Volk" in "Wir sind ein Volk"übergegangen.<br />

Diese Rufe bestätigten ihn. Ab jetzt agierte er zielgenau auf die Wiedervereinigung hin. Von Anfang an<br />

stellte er dabei die deutsche Einheit in direkten Zusammenhang mit dem europäischen Einigungsprozess. Durch<br />

eine immer engere politische, wirtschaftliche und menschliche Zusammenarbeit zwischen den europäischen Völkern<br />

wollte er dauerhaft Freiheit und Frieden in Europa schaffen.<br />

So hat Helmut Kohl nicht nur die deutsche Einheit Wirklichkeit werden lassen. Er hat auch die richtigen Weichen für<br />

die Zukunft Europas in West und Ost gestellt. Mit der Wiedervereinigung begann eine einzigartige Erfolgsgeschichte,<br />

die in den vergangenen beiden Jahrzehnten entscheidend dazu beitrug, Frieden, Freiheit, Wohlstand und soziale<br />

Sicherheit in allen Ländern, die am Einigungsprozess teilnahmen, zu sichern.<br />

Heute zählen 27 Staaten zur EU – fast eine halbe Milliarde Einwohner – und ein Großteil von Ihnen zahlt mit<br />

einer gemeinsamen Währung. Und die größte Errungenschaft ist: Europäer leben in der längsten Friedensperiode,<br />

die Europa bisher erleben durfte.<br />

Die 17 versammelten europäischen Staats- und Regierungschefs des Europäischen Rates stellten am 11. Dezember<br />

1998 in Wien, kurz vor der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung zu Helmut Kohls Wirken<br />

fest, "dass der Lauf der Geschichte durch das engagierte Wirken einzelner Menschen oft entscheidend gestaltet<br />

werden kann". Dies gelte "im besonderen Maße …. für Dr. Helmut Kohl und sein Wirken als Bundeskanzler der<br />

Bundesrepublik Deutschland in den letzten 16 Jahren." Mitunterzeichner waren Bundeskanzler Gerhard Schröder,<br />

Premierminister Tony Blair, Ministerpräsident Wim van Kock und Bundeskanzler Viktor Klima. Sie alle waren erklärte<br />

Sozialdemokraten. Gemeinsam beschlossen sie, Helmut Kohl den Titel "Ehrenbürger Europas" zu verleihen. Mit der<br />

Verleihung dieses Ehrentitels würdigten die Staats- und Regierungschefs ausdrücklich die Persönlichkeit Helmut<br />

Kohls sowie seine politischen Leistungen für die europäische Integration und die in diesem Rahmen verwirklichte<br />

Wiedervereinigung Deutschlands.<br />

Für diese seine einmalige historische und staatsmännische Leistung, für das Gewinnen und Sichern von Freiheit,<br />

Menschenwürde und politischer Selbstbestimmung für alle Bürger Deutschlands zeichnen wir Bundeskanzler a.D.<br />

Dr. Helmut Kohl heute mit dem "<strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> Preis für Menschenwürde 2010" aus. Wir gratulieren Helmut Kohl<br />

zu dieser Ehrung.<br />

Aus gesundheitlichen Gründen kann unser Preisträger diese Auszeichnung leider nicht persönlich entgegen<br />

nehmen. Wir alle wünschen Helmut Kohl von Herzen schnelle Genesung und gute Gesundheit danach.<br />

Sehr verehrter Herr Ministerpräsident Koch,<br />

ich freue mich sehr, dass Sie heute Abend hier sind und den <strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> Preis für Menschenwürde 2010<br />

stellvertretend für Helmut Kohl entgegen nehmen. Herzlichen Dank dafür.

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