Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
Solarthermie-2000 – Teilprogramm 2 - Solar - so heizt man heute
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<strong>Solar</strong>anlage ist die Situation in Seniorenheimen, da dort die Abwärmemenge aus der Lebensmittelkühlung<br />
wegen der geringeren Vorratshaltung erfahrungsgemäß zu gering ist, um<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Warmwasserbereitung leisten zu können. Bei Krankenhäusern<br />
ist zu prüfen, ob ggf. durch die Raumkühlung anfallende Abwärme zu verwerten ist.<br />
Abwärme aus Heizkesseln<br />
Die Nutzung der Abwärme von Heizkesseln kann z.B. durch den Einsatz von Wärmetauschern<br />
erfolgen, in denen die Energie (evtl. auch Kondensationsenergie) des Rauchgases<br />
an den Verbrauchskreis abgegeben wird. Bei derartigen Systemen ist der Abwärmeanfall im<br />
Sommer naturgemäß beträchtlich geringer als im Winter, da im Sommer kein Wärmebedarf<br />
für die Raumheizung besteht, <strong>so</strong>ndern nur Trinkwasser erwärmt wird. Das Verhältnis des<br />
Abwärmeanfalls zwischen den Monaten Januar und Juli liegt in etwa bei 5:1, ist aber stark<br />
abhängig vom Heizenergiebedarf des Hauses und vom Warmwasserverbrauch.<br />
Abwärme aus anderen Quellen<br />
Wesentlich komplizierter stellen sich oft die Verhältnisse bei komplex aufgebauten Verbrauchssystemen<br />
wie z.B. in Hallenbädern dar, bei denen es eine Vielzahl von Möglichkeiten<br />
zur Abwärmenutzung gibt (Luft, Beckenwasser, Duschwasser usw.). Ist das Bad mit<br />
derartigen Techniken noch nicht voll ausgestattet, <strong>so</strong> <strong>so</strong>llte im Rahmen einer Energiestudie<br />
zunächst das technisch und wirtschaftlich günstigste Konzept ermittelt werden. Zur Installation<br />
eines <strong>Solar</strong>systems kann nur dann geraten werden, wenn sich dies als optimale Lösung<br />
erweist, oder wenn günstigere Maßnahmen gleichzeitig ergriffen werden.<br />
Erhöhung der Kaltwassertemperatur durch Energieaufnahme aus der Raumluft<br />
Be<strong>so</strong>nders in großen Gebäuden mit langen Kaltwasserleitungen (<strong>man</strong>chmal durch Heizzentralen)<br />
erwärmt sich das Kaltwasser auf dem Weg von der Eintrittsstelle in das Gebäude bis<br />
zum Warmwasserspeicher oftmals erheblich, weil die zur Vermeidung von Schwitzwasserbildung<br />
nur dünn gedämmten Leitungen Energie aus der Umgebungsluft im Gebäude aufnehmen.<br />
Diese Temperaturerhöhungen des Kaltwassers über das Niveau in den erdverlegten<br />
Leitungen (6-8 °C im Winter, 14-16 °C im Sommer) treten sehr häufig auf. Werden diese<br />
Leitungen auf langem Weg durch Heizzentralen mit hoher Lufttemperatur geführt, <strong>so</strong> können<br />
diese Temperaturerhöhungen bei mittlerer Zapfmenge mehrere Grad betragen; bei geringer<br />
Zapfung wird fast das Niveau der Umgebungsluft erreicht. In der Regel ist hier die<br />
Kaltwassererwärmung im Sommer geringer als im Winter, weil erstens die Kaltwassertemperatur<br />
im Sommer näher an der Raumtemperatur liegt und weil zweitens die Temperatur in<br />
Heizzentralen im Sommer niedriger ist als im Winter. Als Relation zwischen der Aufnahme<br />
von Umgebungswärme im Winter und der im Sommer wird ein Wert von 2:1 gewählt.<br />
Die folgenden Überlegungen beschränken sich auf die Fälle, bei denen die <strong>Solar</strong>anlage der<br />
Abwärmenutzung nachgeschaltet ist (s. Abb. 3.3). Der nachrangigen <strong>Solar</strong>anlage steht dann<br />
nicht mehr das Temperaturniveau des Kaltwassers zur Verfügung, <strong>so</strong>ndern ein je nach genutzter<br />
Abwärmemenge erhöhtes Niveau. Dadurch sinkt (bei gleicher Größe der <strong>Solar</strong>anlage)<br />
der Jahres-Nutzenergieertrag des <strong>Solar</strong>systems entsprechend ab.<br />
Um diesen Zusammenhang zu verdeutlichen, wurden für die oben aufgeführten drei Fälle<br />
(Abwärme aus Kältemaschinen, aus Heizkesseln und aus Umgebungsluft) Simulationsrechnungen<br />
mit dem Programm T*SOL durchgeführt, in das <strong>man</strong> die Kaltwassertemperaturen<br />
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