DL0SO_Teil2 - Ortsverband Z37 Bonn
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in der Lage, neben englisch, französisch, spanisch, arabisch und russisch auch noch<br />
chinesisch zu verstehen.<br />
Es ließ sich nicht feststellen, wo der Übersetzungsfehler aufgetreten war. Auf dem<br />
englischen Kanal hatte ich richtig gehört! Ich fragte die Chinesen, ob ich die<br />
Angelegenheit wieder aufgreifen müßte, was sie aber verneinten und somit sich<br />
nunmehr doch gegen die Entwicklungsländer stellten. Fast wie bei dem Münchner im<br />
Himmel, behielt auf diese seltsame Weise Europa seine Mittelwellen - was ich<br />
persönlich eigentlich nur bedauern konnte. Wieviel Energie wurde seitdem fast nutzlos<br />
vergeudet durch die vielen Sender mit je 100 Kilowatt Strahlungsleistung, vielleicht<br />
dem doppelten an Eingangsleistung vom Netz, die sich gegenseitig nur viele<br />
Störungen verursachen, kaum aber einen Nutzen bringen! Wer hört denn heute noch<br />
Mittelwellensender!<br />
Die Frequenzkomission mit der DDR<br />
Noch im Dezember kurz vor Weihnachten, vom 20. bis 22., war eine Tagung der<br />
Frequenzkommission der Bundesrepublik mit der DDR, die ich leitete. Im Hotel Perosa<br />
in Westberlin in der Lützenburger Straße nächtigten wir, um uns abends ohne<br />
Abhörgeräte für den kommenden Tag vorbereiten zu können.<br />
Am Morgen fuhren wir dann mit dem Dienstwagen durch die Sperre, wobei wir<br />
angemeldet waren und ein Grenzbeamter gemächlichen Schrittes uns voraus ging bis<br />
zum anderen Ende, wo die uns bekannten Frequenzleute uns erwarteten. Unser<br />
schwarzer Ministerialausweis und die Voranmeldung hatten hier doch ihre Bedeutung!<br />
Die Verhandlungen selbst waren außerordentlich aufreibend. Jedesmal, wenn ich das<br />
Wort „Berlin“ in den Mund nahm, wo wir ja Sender hatten, deren Frequenzen mit den<br />
umliegenden Sendern abgestimmt werden mußten, sprang der dortige Politruk auf und<br />
verlas eine einseitige Erklärung, dass wir doch nicht befugt wären, für Berlin<br />
irgendwelche Interessen zu vertreten. Unser entsprechender Vertreter gab daraufhin<br />
natürlich seine Gegenerklärung ab. Dieses Spiel konnte drei bis vier mal an einem Tag<br />
über die Bühne gehen! Es war schon ein sehr seltsames Verfahren.<br />
Als mir die Sache mit den Verlesungen zu bunt geworden war, sagte ich nur noch:<br />
„Hier ganz in der Nähe befindet sich ein Sender auf der Frequenz ...!“ Der Politruk<br />
stutzte, muß er nun aufspringen? Es war ja kein Namen gefallen? So gelang es doch<br />
langsam, die normale Arbeit voranzubringen. Einmal gab ich am ersten Tag eine Liste<br />
der Rundfunksender in vierfacher Ausfertigung der anderen Seite mit Bitte um Prüfung.<br />
Empört erhielt ich am anderen Morgen den Packen zurück, da sich Berliner Sender<br />
darunter befänden. Ich kontrollierte, es waren nur drei Ausfertigungen! Also hatten sie<br />
eine Ausfertigung behalten! Mehr wollten wir überhaupt nicht. Die Gegenspieler waren<br />
zum Teil noch vom alten FTZ des Deutschen Reiches und versuchten, soweit es ihnen<br />
möglich war, die Politik hintenan zu setzen. Sie wurden aber scharf überwacht, wie wir<br />
feststellen mußten. Wenn die Tagungen, wie immer abwechselnd, in <strong>Bonn</strong> stattfanden,<br />
dann wollten sie mit ihrem geringen Tagegeld möglichst viel einkaufen. Wir luden sie<br />
daher, so oft es ging, zum Essen ein, was natürlich den Spesenstellen nur sehr schwer<br />
beizubringen war!<br />
1978 Im Kantonsspital<br />
Vom 3. Februar bis 5. März fand in Genf die Flugfunkkonferenz ® statt, bei der<br />
vorzugsweise die internationalen zivilen Flugrouten die neue frequenzsparende<br />
Einseitenbandtechnik erhalten sollten, wozu die Frequenzpläne völlig umgearbeitet<br />
werden mußten. Ich war erstmalig erster Leiter einer ziemlich gemischten Delegation.<br />
Die Delegation setzte sich zusammen aus Mitgliedern der Bundespost, des<br />
Verkehrsministeriums und der Flugsicherungsanstalt, einschließlich eines Kapitäns<br />
Möller der Lufthansa.<br />
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