04.11.2013 Aufrufe

DL0SO_Teil2 - Ortsverband Z37 Bonn

DL0SO_Teil2 - Ortsverband Z37 Bonn

DL0SO_Teil2 - Ortsverband Z37 Bonn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

in der Lage, neben englisch, französisch, spanisch, arabisch und russisch auch noch<br />

chinesisch zu verstehen.<br />

Es ließ sich nicht feststellen, wo der Übersetzungsfehler aufgetreten war. Auf dem<br />

englischen Kanal hatte ich richtig gehört! Ich fragte die Chinesen, ob ich die<br />

Angelegenheit wieder aufgreifen müßte, was sie aber verneinten und somit sich<br />

nunmehr doch gegen die Entwicklungsländer stellten. Fast wie bei dem Münchner im<br />

Himmel, behielt auf diese seltsame Weise Europa seine Mittelwellen - was ich<br />

persönlich eigentlich nur bedauern konnte. Wieviel Energie wurde seitdem fast nutzlos<br />

vergeudet durch die vielen Sender mit je 100 Kilowatt Strahlungsleistung, vielleicht<br />

dem doppelten an Eingangsleistung vom Netz, die sich gegenseitig nur viele<br />

Störungen verursachen, kaum aber einen Nutzen bringen! Wer hört denn heute noch<br />

Mittelwellensender!<br />

Die Frequenzkomission mit der DDR<br />

Noch im Dezember kurz vor Weihnachten, vom 20. bis 22., war eine Tagung der<br />

Frequenzkommission der Bundesrepublik mit der DDR, die ich leitete. Im Hotel Perosa<br />

in Westberlin in der Lützenburger Straße nächtigten wir, um uns abends ohne<br />

Abhörgeräte für den kommenden Tag vorbereiten zu können.<br />

Am Morgen fuhren wir dann mit dem Dienstwagen durch die Sperre, wobei wir<br />

angemeldet waren und ein Grenzbeamter gemächlichen Schrittes uns voraus ging bis<br />

zum anderen Ende, wo die uns bekannten Frequenzleute uns erwarteten. Unser<br />

schwarzer Ministerialausweis und die Voranmeldung hatten hier doch ihre Bedeutung!<br />

Die Verhandlungen selbst waren außerordentlich aufreibend. Jedesmal, wenn ich das<br />

Wort „Berlin“ in den Mund nahm, wo wir ja Sender hatten, deren Frequenzen mit den<br />

umliegenden Sendern abgestimmt werden mußten, sprang der dortige Politruk auf und<br />

verlas eine einseitige Erklärung, dass wir doch nicht befugt wären, für Berlin<br />

irgendwelche Interessen zu vertreten. Unser entsprechender Vertreter gab daraufhin<br />

natürlich seine Gegenerklärung ab. Dieses Spiel konnte drei bis vier mal an einem Tag<br />

über die Bühne gehen! Es war schon ein sehr seltsames Verfahren.<br />

Als mir die Sache mit den Verlesungen zu bunt geworden war, sagte ich nur noch:<br />

„Hier ganz in der Nähe befindet sich ein Sender auf der Frequenz ...!“ Der Politruk<br />

stutzte, muß er nun aufspringen? Es war ja kein Namen gefallen? So gelang es doch<br />

langsam, die normale Arbeit voranzubringen. Einmal gab ich am ersten Tag eine Liste<br />

der Rundfunksender in vierfacher Ausfertigung der anderen Seite mit Bitte um Prüfung.<br />

Empört erhielt ich am anderen Morgen den Packen zurück, da sich Berliner Sender<br />

darunter befänden. Ich kontrollierte, es waren nur drei Ausfertigungen! Also hatten sie<br />

eine Ausfertigung behalten! Mehr wollten wir überhaupt nicht. Die Gegenspieler waren<br />

zum Teil noch vom alten FTZ des Deutschen Reiches und versuchten, soweit es ihnen<br />

möglich war, die Politik hintenan zu setzen. Sie wurden aber scharf überwacht, wie wir<br />

feststellen mußten. Wenn die Tagungen, wie immer abwechselnd, in <strong>Bonn</strong> stattfanden,<br />

dann wollten sie mit ihrem geringen Tagegeld möglichst viel einkaufen. Wir luden sie<br />

daher, so oft es ging, zum Essen ein, was natürlich den Spesenstellen nur sehr schwer<br />

beizubringen war!<br />

1978 Im Kantonsspital<br />

Vom 3. Februar bis 5. März fand in Genf die Flugfunkkonferenz ® statt, bei der<br />

vorzugsweise die internationalen zivilen Flugrouten die neue frequenzsparende<br />

Einseitenbandtechnik erhalten sollten, wozu die Frequenzpläne völlig umgearbeitet<br />

werden mußten. Ich war erstmalig erster Leiter einer ziemlich gemischten Delegation.<br />

Die Delegation setzte sich zusammen aus Mitgliedern der Bundespost, des<br />

Verkehrsministeriums und der Flugsicherungsanstalt, einschließlich eines Kapitäns<br />

Möller der Lufthansa.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!