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Was ist der Ökumenismus? - Streitpunkt Fatima

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einzelnen Menschen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinschaften zu ihr bestehen. So lehrt<br />

es Pius XI. in Mortalium animos: "Es gibt nämlich keinen an<strong>der</strong>en Weg,<br />

die Vereinigung aller Chr<strong>ist</strong>en herbeizuführen, als den, die Rückkehr aller<br />

getrennten Brü<strong>der</strong> zur einen wahren Kirche Chr<strong>ist</strong>i zu för<strong>der</strong>n, von <strong>der</strong> sie<br />

sich ja einst unseligerweise getrennt haben".67) Dies <strong>ist</strong> die einzig<br />

logische Schlußfolgerung aus dem Anspruch <strong>der</strong> Kirche, allein die<br />

Wahrheit zu besitzen, denn eine wahre Einheit kann es nur geben, wenn<br />

alle im wahren Glauben geeint sind.<br />

Darum hat sich die katholische Kirche immer bemüht, sowohl die Nichtchr<strong>ist</strong>en zu<br />

bekehren als auch die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> von ihr getrennten chr<strong>ist</strong>lichen Gemeinschaften zur<br />

Einheit des mystischen Leibes Chr<strong>ist</strong>i zurückzuführen. Diese Bemühungen richteten sich<br />

me<strong>ist</strong> auf den einzelnen Mensch, manchmal aber auch auf ganze von ihr getrennte<br />

Gemeinschaften. So bemühte man sich auf den Konzilien von Lyon und Florenz um die<br />

Einigung mit <strong>der</strong> Ostkirche, die seit 1054 von <strong>der</strong> katholischen Kirche getrennt <strong>ist</strong>. Pius<br />

IX. lud vor dem I. Vatikanum die Orthodoxen ein, das Schisma zu beenden und in den<br />

Schoß <strong>der</strong> Kirche zurückzukehren, und Leo XIII. richtete 1894 einen solchen Aufruf<br />

sogar an alle chr<strong>ist</strong>lichen Bekenntnisse.<br />

Diese Versuche waren aber immer von <strong>der</strong> Überzeugung getragen, daß nicht die<br />

katholische Kirche sich än<strong>der</strong>n muß, son<strong>der</strong>n daß diejenigen, die sich von ihr getrennt<br />

haben, ihren Irrtum eingestehen müssen. Die Kirche war immer bereit, diese Rückkehr<br />

möglichst zu erleichtern, aber nie auf Kosten des Glaubens.<br />

45. Wie sieht das neue Verständnis des <strong>Ökumenismus</strong> aus?<br />

Mit dem II. Vatikanum hat die Kirche eineneue Position in bezug auf den<br />

<strong>Ökumenismus</strong> eingenommen. Diese neue Position läuft mehr o<strong>der</strong><br />

weniger darauf hinaus, daß man den Absolutheitsanspruch <strong>der</strong><br />

katholischen Religion aufgibt und die an<strong>der</strong>en chr<strong>ist</strong>lichen Bekenntnisse,<br />

ja selbst die nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen, als gleichberechtigte o<strong>der</strong><br />

wenigstens fast gleichberechtigte Wege zu Gott und zur Erlangung des<br />

ewigen Heiles betrachtet. Es geht nicht mehr um die Bekehrung <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Religionen zur katholischen Kirche, son<strong>der</strong>n um ein<br />

gemeinsames Miteinan<strong>der</strong>.<br />

Dies kommt dadurch zum Ausdruck, daß man den Begriff "Kirche" im<br />

<strong>Ökumenismus</strong>-Dekret im Plural gebraucht und damit auch den an<strong>der</strong>en chr<strong>ist</strong>lichen<br />

Gemeinschaften zuerkennt. Dies wurde früher immer vermieden. Wenn man von<br />

"Kirchen" sprach, dann meinte man damit die einzelnen Ortskirchen, also z.B. die Kirche<br />

von Köln o<strong>der</strong> von Mailand. Höchstens wendete man ihn noch im uneigentlichen Sinn<br />

auf die schismatische Orthodoxie an, da diese ein Weihepriestertum und alle<br />

Sakramente besitzt. Streng hielt man aber daran fest, daß es nur eine Kirche und nicht<br />

viele gibt, denn unser Herr Jesus Chr<strong>ist</strong>us hat nur eine Braut. Die häretischen<br />

Abspaltungen von dieser Braut Chr<strong>ist</strong>i nannte man daher "Konfessionen" o<strong>der</strong> "religiöse<br />

Gemeinschaften", den Titel "Kirche" erkannte man ihnen jedoch nicht zu. Dies <strong>ist</strong> aber<br />

heute vollkommen üblich. Die theologische Begründung dafür haben wir schon gesehen<br />

(S. 48): Das subs<strong>ist</strong>it in von Lumen gentium eröffnet den Weg für die Vorstellung, als<br />

seien die an<strong>der</strong>en Bekenntnisse auch wahre Verwirklichungen <strong>der</strong> Kirche Chr<strong>ist</strong>i,<br />

vielleicht nur Teilverwirklichungen, aber eben doch Verwirklichungen. So liest man<br />

tatsächlich in Unitatis redintegratio Nr. 15 in bezug auf die schismatischen Ostkirchen:<br />

"So baut sich auf und wächst durch die Feier <strong>der</strong> Euchar<strong>ist</strong>ie des Herrn in diesen<br />

Einzelkirchen die Kirche Gottes (!), und durch die Konzelebration wird ihre Gemeinschaft<br />

offenbar".68) Hier wird also eine Gemeinschaft, die sich von <strong>der</strong> wahren Kirche getrennt<br />

hat, "Kirche Gottes" genannt.<br />

Auch den nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen gegenüber bemüht man sich um eine möglichst<br />

positive Sicht. In Nostra aetate werden Lobeshymnen auf den Hinduismus, den<br />

Buddhismus, den Islam und das Judentum angestimmt. Im MISEREOR-Hungertuch 1984<br />

wurden die Gläubigen belehrt, daß sich Gott nicht nur im Chr<strong>ist</strong>entum, son<strong>der</strong>n auch im<br />

Buddhismus, im Hinduismus undim Islam geoffenbart habe. Im Kommentar zu diesem<br />

Hungertuch hieß es: "Die vier Lichtströme stehen für vier Weisen <strong>der</strong> Offenbarung<br />

Gottes".69) Für den Sonntag <strong>der</strong> Weltmission 1989 wurde folgende<br />

"Kommunionmeditation" vorgeschlagen:<br />

Sei gepriesen Herr, du Gott Israels! Du führst durch unwegsames Gelände, Du befre<strong>ist</strong><br />

aus Knechtschaft und Unterdrückung, Du verheißt eine neue Welt.<br />

Sei gepriesen Herr, du Gott Mohammeds! Du b<strong>ist</strong> groß und erhaben, Du b<strong>ist</strong><br />

unbegreiflich und unnahbar, Du b<strong>ist</strong> groß in deinen Propheten.<br />

Sei gepriesen Herr, du Gott Buddhas! Du wohnst in den Tiefen <strong>der</strong> Welt, Du lebst in<br />

jedem Menschen, Du b<strong>ist</strong> die Fülle des Schweigens.<br />

Sei gepriesen Herr, du Gott Afrikas! Du b<strong>ist</strong> das Leben in den Bäumen, Du b<strong>ist</strong> die Kraft<br />

in Vater und Mutter, Du b<strong>ist</strong> die Seele in <strong>der</strong> Welt.<br />

Sei gepriesen Herr, du Gott Jesu Chr<strong>ist</strong>i! Du verströmst dich in Liebe, Du gibst dich hin<br />

in Güte, Du überwindest den Tod".70)<br />

Während die Kirche sich früher bemühte, die Menschen dieser und an<strong>der</strong>er heidnischer<br />

Religionen zu missionieren, führt die nachkonziliare Kirehe einen "Dialog" mit ihnen.<br />

Aufschlußreich dafür <strong>ist</strong> das Dokument Dialog und Mission des päpstlichen Sekretariats<br />

für die Nichtchr<strong>ist</strong>en vom 10. Juni 1984.71) Hier heißt es in Nr. 1, daß mit dem 2.<br />

Vatikanischen Konzil "ein neuer Abschnitt" in den Beziehungen <strong>der</strong> Kirche zu den<br />

Anhängern <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Religionen begonnen habe. Diese neue Haltung habe den<br />

Namen "Dialog" erhalten (Nr. 3). Der Dialog bezeichne "nicht nur das Gespräch, son<strong>der</strong>n<br />

auch das Ganze <strong>der</strong> positiven und konstruktiven Beziehungen zwischen den Religionen,<br />

mit Personen und Gemeinschaften an<strong>der</strong>en Glaubens, um sich gegenseitig<br />

kennenzulernen und einan<strong>der</strong> zu bereichern. In Nr. 13 heißt es: "Dann <strong>ist</strong> da <strong>der</strong><br />

Dialog, bei dem die Chr<strong>ist</strong>en den Anhängern an<strong>der</strong>er religiöser Überlieferungen<br />

begegnen, um gemeinsam auf die Wahrheit zuzustreben(!) und bei Werken von<br />

gemeinsamem Interesse zusammenzuarbeiten". Wenn sich Gott also auch in an<strong>der</strong>en<br />

Religionen geoffenbart hat, wenn die Katholiken mit den Nichtchr<strong>ist</strong>en gemeinsam auf<br />

die Wahrheit zustreben und wenn es hier eine gegenseitige Bereicherung gibt, dann hat<br />

die Kirche offenbar ihren Absolutheitsanspruch aufgegeben!<br />

Im ökumenischen Katechismus, zu dem Erzbischof Degenhardt ein Geleitwort schrieb<br />

und <strong>der</strong> auch von an<strong>der</strong>en katholischen Bischöfen hohes Lob erhielt, heißt es darum:


und <strong>der</strong> auch von an<strong>der</strong>en katholischen Bischöfen hohes Lob erhielt, heißt es darum:<br />

"Ziel <strong>ist</strong> nicht Rückkehr, vielmehr Gemeinschaft von Schwesterkirchen; Einheit in<br />

versöhnter Verschiedenheit; Einheit <strong>der</strong> Kirchen — die Kirchen bleiben und<br />

eine Kirche werden".72)<br />

46. Sind die nichtkatholischen chr<strong>ist</strong>lichen Bekenntnisse<br />

Teilverwirklichungen <strong>der</strong> Kirche Chr<strong>ist</strong>i?<br />

Die von <strong>der</strong> katholischen Kirche getrennten chr<strong>ist</strong>lichen Konfessionen<br />

sind Abspaltungen von <strong>der</strong> wahren Kirche Chr<strong>ist</strong>i und gehören nicht zu<br />

ihr. Mögen sie auch einzelne chr<strong>ist</strong>liche Wahrheiten und unter<br />

Umständen die gültige Taufe bewahrt haben, so sind sie doch getrennt<br />

vom mystischen Leib Chr<strong>ist</strong>i. Wer darum, nachdem er erkannt hat, daß<br />

die katholische Kirche die einzig wahre Kirche <strong>ist</strong>, nicht in diese eintritt,<br />

son<strong>der</strong>n in einer schismatischen o<strong>der</strong> häretischen Gemeinschaft<br />

verbleibt, kann nicht gerettet werden.<br />

Papst Pius XII. lehrt in Mystici corporis, daß drei Elemente notwendig sind, um zur<br />

wahren Kirche Chr<strong>ist</strong>i zu gehören, nämlich die Taufe, <strong>der</strong> wahre Glaube und die<br />

Unterwerfung unter die rechtmäßige Autorität: "Den Glie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Kirche sind in Wahrheit<br />

nur jene zuzuzählen, die das Bad <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>geburt empfingen, sich zum wahren<br />

Glauben bekennen und sich we<strong>der</strong> selbst zu ihrem Unsegen vom Zusammenhang des<br />

Leibes getrennt haben noch wegen schwerer Verstöße durch die rechtmäßige kirchliche<br />

Obrigkeit davon ausgeschlossen worden sind".73) Darum stellen selbst die<br />

schismatischen Ostkirchen, obwohl sie die Sakramente besitzen und in den<br />

Glaubensartikeln in den me<strong>ist</strong>en Punkten mit <strong>der</strong> katholischen Kirche übereinstimmen,<br />

nicht die wahre Kirche Chr<strong>ist</strong>i dar, denn sie weigern sich, den Primat und die<br />

Unfehlbarkeit des Nachfolgers Petri anzuerkennen. Nach dem Wort Chr<strong>ist</strong>i in Mt 18, 17<br />

<strong>ist</strong> je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> sich weigert, die Kirche zu hören, wie ein Heide und öffentlicher Sün<strong>der</strong> zu<br />

betrachten.<br />

Noch weniger sind die häretischen Gemeinschaften wie die Protestanten als zur Kirche<br />

Chr<strong>ist</strong>i gehörig zu betrachten, denn sie weichen in vielen Punkten vom wahren Glauben<br />

ab. Es <strong>ist</strong> daher unverständlich, wie die gemischte katholisch-lutherische Kommission,<br />

die 1983 im württembergischen Kloster Kirchberg tagte, feststellen konnte: "Man fängt<br />

an, ihn (Luther) als einen Zeugen des Evangeliums anzuerkennen, als einen Me<strong>ist</strong>er im<br />

Glauben und als einen Helden <strong>der</strong> ge<strong>ist</strong>lichen Erneuerung".74) <strong>Was</strong> im Protestantismus<br />

an Wahrem und Guten zu finden <strong>ist</strong>, das gehört rechtmäßig <strong>der</strong> katholischen Kirche an,<br />

wie es sogar im <strong>Ökumenismus</strong>dekret Nr. 3 nachträglich auf Weisung des<br />

Papstes eingefügt wurde. Es versteht sich von selbst, daß die liberalen Theologen<br />

darüber nicht glücklich waren. Rahner und Vorgrimler kommentieren dies<br />

folgen<strong>der</strong>maßen: "Daß diese Güter 'rechtens' (iure) <strong>der</strong> Kirche Chr<strong>ist</strong>i gehören, <strong>ist</strong> eine<br />

jener 19 päpstlichen Än<strong>der</strong>ungen, die im November 1964 nachträglich in den Text<br />

eingefügt wurden, über den schon abgestimmt war, und die wegen ihrer Ängstlichkeit<br />

einen ungünstigeren Eindruck machen als sachlich von ihrem Lehrgehalt her<br />

gerechtfertigt <strong>ist</strong>. (Hier wird nur auf jene Än<strong>der</strong>ungen hingewiesen, durch die sich<br />

nichtkatholische Chr<strong>ist</strong>en beson<strong>der</strong>s gekränkt fühlten)".75)<br />

Es <strong>ist</strong> daher eine Ungeheuerlichkeit und gehört zu den vielen Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeiten in<br />

den Konzilstexten, wenn es dann in Nr. 3 trotzdem heißt: "Der Ge<strong>ist</strong> Chr<strong>ist</strong>i hat sich<br />

gewürdigt, sie (die getrennten Kirchen und Gemeinschaften; Anm. des Verf.) als Mittel<br />

des Heils zu gebrauchen".76) Die getrennten Gemeinschaften sind niemals Mittel des<br />

Heils. Wenn die Mitglie<strong>der</strong> dieser Gemeinschaften in <strong>der</strong> Gnade sind, dann nur, weil sie<br />

es nicht besser wissen und darum schuldlos an ihrer Trennung vom Leib <strong>der</strong> Kirche sind.<br />

Nach <strong>der</strong> Lehre von Pius XII. können diese Mitglie<strong>der</strong> zur Seele <strong>der</strong> wahren Kirche<br />

gehören. Hier handelt es sich aber immer nur um einzelne, die nichtkatholischen<br />

Konfessionen als solche sind nicht gottgewollt. Sie führen nicht zur wahren Kirche hin,<br />

son<strong>der</strong>n von ihr weg.<br />

47. Sind die nichtkatholischen Konfessionen und die<br />

nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen Heilswege?<br />

Die nichtkatholischen Konfessionen und die nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen<br />

sind keine Heilswege, son<strong>der</strong>n als solche Wege ins Ver<strong>der</strong>ben. Wohl<br />

können Mitglie<strong>der</strong> falscher Religionen in diesen gerettet werden, wenn<br />

sie nach ihrem Gewissen leben und versuchen, den Willen Gottes zu<br />

erfüllen, soweit sie ihn erkennen; aber darüber zu urteilen steht Gott<br />

allein zu, <strong>der</strong> Herz und Gesinnung richtet. Daraus folgt aber nur, daß<br />

man sich gegebenenfalls in den falschen Religionen o<strong>der</strong> besser trotz<br />

<strong>der</strong> falschen Religionen retten kann, nicht aber durch diese falschen<br />

Religionen.<br />

Es <strong>ist</strong> daher ein Verrat an Chr<strong>ist</strong>us, wenn das 2. Vatikanische Konzil irn Dekret über die<br />

nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen Nostra aetate den Hinduismus, den Buddhismus, den Islam<br />

und das Judentum positiv beurteilt. Natürlich haben diese Religionen auch wahre<br />

Elemente. Solche finden sich in jedem Irrtum und irrtümlichen System, denn ein<br />

offenbarer Unsinn würde keine Anhänger finden. Entscheidend aber <strong>ist</strong>, daß diese<br />

Religionen die schwerwiegendsten Irrtümer vertreten und darum ihre Mitglie<strong>der</strong> auf einen<br />

Weg weisen, <strong>der</strong> nicht zu Gott und zum ewigen Leben führt.<br />

So vertritt <strong>der</strong> Hinduismus die Seelenwan<strong>der</strong>ung und nimmt dem irdischen Leben damit<br />

seinen Ernst. Im Hinduismus <strong>ist</strong> dieses Leben nicht die entscheidende Bewährung, nach<br />

<strong>der</strong> sich die ganze Ewigkeit richtet, son<strong>der</strong>n die Seele wird einfach so oft<br />

wie<strong>der</strong>geboren, vielleicht in einer Ratte o<strong>der</strong> einem Hund, bis ihre Schuldenlast<br />

abgetragen <strong>ist</strong>. Aus diesem Grund kennt <strong>der</strong> Hinduismus die Barmherzigkeit nicht;<br />

heutige Werke <strong>der</strong> Wohlfahrt hat er dem Chr<strong>ist</strong>entum abgeschaut. Er geht an den Armen<br />

und Leidenden kalt vorüber, da diese eben ihre Schuldenlast abtragen müssen.<br />

Der Buddhismus <strong>ist</strong> eine Religion ohne Gott. Der Mensch glaubt sich hier selbst erlösen<br />

zu können, und diese Erlösung besteht im Eingehen ins Nirwana, ins Nichts. Im<br />

Buddhismus gibt es kein ewiges Leben in <strong>der</strong> Vereinigung mit Gott, son<strong>der</strong>n nur ein<br />

Ende <strong>der</strong> Leiden und Schmerzen durch die Auflösung <strong>der</strong> eigenen Ex<strong>ist</strong>enz.<br />

Der Islam verwirft die Dreifaltigkeit Gottes und damit auch die Gottheit Chr<strong>ist</strong>i als<br />

Lästerung. Er för<strong>der</strong>t die Grausamkeit und die Sinnlichkeit, indem er die Tötung eines<br />

Chr<strong>ist</strong>en als gutes Werk pre<strong>ist</strong>, die Vielweiberei erlaubt und den Menschen ein Paradies


Chr<strong>ist</strong>en als gutes Werk pre<strong>ist</strong>, die Vielweiberei erlaubt und den Menschen ein Paradies<br />

sinnlicher Freuden verheißt. Man vergleiche dazu einige Suren des Korans "Ungläubige<br />

sind gewiß jene gewesen, die gesagt haben: Allah <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Messias, <strong>der</strong> Sohn<br />

Mariens".77) "Wenn ihr Ungläubigen begegnet, tötet sie, indem ihr ein großes Gemetzel<br />

anrichtet, und zieht die Fesseln <strong>der</strong> Gefangenen fest zusammen".78) Vom Paradies<br />

heißt es: "<strong>Was</strong> die Frauen betrifft, werden sie ... vor Leidenschaft brennen; alle werden<br />

sie Jungfrauen sein, und nach eurer geschlechtlichen Vereinigung wird ihre<br />

Jungfräulichkeit wie<strong>der</strong> hergestellt werden".79)<br />

Die Juden schließlich lehnen wie alle diese falschen Religionen den Heiland Jesus<br />

Chr<strong>ist</strong>us ab. Wenn das Judentum auch vor <strong>der</strong> Ankunft Chr<strong>ist</strong>i die wahre Religion<br />

gewesen <strong>ist</strong>, so <strong>ist</strong> es dies jetzt nicht mehr, da es seine Stunde verkannt und seinen<br />

Erlöser nicht angenommen hat. Die wahren Juden haben sich zu Chr<strong>ist</strong>us bekehrt, mit<br />

dessen Ankunft die jüdische Religion des Alten Bundes ihren Sinn und ihre<br />

Ex<strong>ist</strong>enzberechtigung verloren hat. Es <strong>ist</strong> daher unverständlich, wie ein katholischer<br />

Bischof folgende Aussagen machen kann: "Die Kirche kann nur das neue Volk Gottes<br />

sein in bleiben<strong>der</strong> Kontinuität und bleiben<strong>der</strong> Geschw<strong>ist</strong>erschaft zu Israel. ... Der Bruch<br />

zwischen Synagoge und Kirche war dann eigentlich die erste Kirchenspaltung. ... Ziel <strong>der</strong><br />

Ökumene <strong>ist</strong> die Versöhnung zwischen Kirche und Synagoge".80)<br />

Über all diese falschen Religionen muß man das Wort des hl. Petrus aussprechen: "ln<br />

keinem an<strong>der</strong>en (als in Jesus Chr<strong>ist</strong>us) <strong>ist</strong> das Heil; denn es <strong>ist</strong> kein an<strong>der</strong>er Name unter<br />

dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir das Heil erlangen sollen" (Apg 4,<br />

12). Daher war die Kirche, wenn sie auch die grundsätzliche Möglichkeit <strong>der</strong> Rettung <strong>der</strong><br />

Nichtchr<strong>ist</strong>en nie leugnete, nie beson<strong>der</strong>s optim<strong>ist</strong>isch über die Anzahl <strong>der</strong>jenigen, die in<br />

den falschen Religionen gerettet werden. Noch unter Pius IX. wurde <strong>der</strong> Satz verurteilt:<br />

"Wenigstens muß man gute Hoffnung für das ewige Heil all jener hegen, die sich<br />

überhaupt nicht in <strong>der</strong> wahren Kirche Chr<strong>ist</strong>i befinden".81)<br />

Die falschen Religionen sind also we<strong>der</strong> ordentliche, noch außerordentliche Heilswege,<br />

son<strong>der</strong>n Hin<strong>der</strong>nisse des Heils.82)<br />

48. Beten die nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen zum wahren Gott?<br />

Die nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen beten nicht zum wahren Gott. Der wahre<br />

Gott <strong>ist</strong> nämlich <strong>der</strong> dreifaltige Gott, <strong>der</strong> sich im Alten, vor allem aber im<br />

Neuen Bund durch Jesus Chr<strong>ist</strong>us geoffenbart hat. Darum glauben die<br />

Religionen, die die Gottheit Chr<strong>ist</strong>i ablehnen, nicht an den wahren Gott,<br />

son<strong>der</strong>n beten zu einem Wesen, das nicht ex<strong>ist</strong>iert. "Wer den Sohn<br />

leugnet, hat auch den Vater nicht" (1 Jo 2, 23). "Niemand kommt zum<br />

Vater außer durch mich" (Jo 14, 6).<br />

Man wende hier nicht ein, daß die Mohammedaner und die Juden einen richtigen, wenn<br />

auch unvollkommenen Gottesbegriff haben, und darum zum wahren Gott beten. Dies<br />

traf auf die Juden des Alten Bundes zu. Diesen war die Dreifaltigkeit Gottes noch nicht<br />

geoffenbart. Darum konnten sie an diese auch nicht glauben, sie schlossen sie aber<br />

auch nicht aus. Genau dies <strong>ist</strong> aber bei den heutigen Juden und den Mohammedanern<br />

<strong>der</strong> Fall: Sie leugnen die Dreifaltigkeit Gottes ausdrücklich. Sie wollen nicht an den<br />

dreifaltigen Gott glauben, son<strong>der</strong>n beten zu einem Gott, <strong>der</strong> nur einpersönlich sein soll.<br />

Einen solchen Gott gibt es aber nicht.<br />

Diese grundlegende Wahrheit wird in <strong>der</strong> offiziellen Kirche heute nicht mehr gesehen. In<br />

den Exerzitien, die Kardinal Wojtyla — <strong>der</strong> spätere Johannes Paul II. — 1976 vor Papst<br />

Paul VI. hielt, findet sich ein ganz mo<strong>der</strong>n<strong>ist</strong>ischer Begriff des Glaubens und daraus<br />

folgend die These, daß alle Menschen, egal in welcher Religion sie leben, zum wahren<br />

Gott beten: "Der Weg des Ge<strong>ist</strong>es zu Gott geht vom Inneren <strong>der</strong> Geschöpfe und <strong>der</strong><br />

tiefsten Tiefe des Menschen aus. Auf diesem Weg findet die mo<strong>der</strong>ne Ge<strong>ist</strong>eshaltung<br />

eine Stütze in <strong>der</strong> Erfahrung des Menschen und in <strong>der</strong> Bejahung <strong>der</strong> Transzendenz <strong>der</strong><br />

menschlichen Person". Dies <strong>ist</strong> Mo<strong>der</strong>nismus: Glaube <strong>ist</strong> nicht mehr die Antwort auf die<br />

Offenbarung Gottes, son<strong>der</strong>n ein aus <strong>der</strong> Tiefe des Menschen kommendes Streben nach<br />

Gott. Etwas weiter im Text heißt es: "Diesen Gott bekennt in seinem Schweigen <strong>der</strong><br />

Trapp<strong>ist</strong> und <strong>der</strong> Kamaldulensermönch. An ihn wendet sich <strong>der</strong> Beduine in <strong>der</strong> Wüste,<br />

wenn die Gebetsstunde gekommen <strong>ist</strong>. Und vielleicht auch <strong>der</strong> in seine Betrachtung<br />

versunkene Buddh<strong>ist</strong>, <strong>der</strong> sein Denken läutert und den Weg zum Nirwana bereitet".83)<br />

Der Hl. Schrift <strong>ist</strong> ein solches Denken ganz fremd. Das ganze Alte Testament <strong>ist</strong> voll<br />

von dem Eifern Gottes gegen die falschen Götter und Religionen. Oft wird das<br />

auserwählte Volk streng bestraft, weil es die falschen Götter verehrt. Und auch im<br />

Neuen Testament schreibt <strong>der</strong> hl. Paulus ganz lapidar: "<strong>Was</strong> die Heiden opfern, das<br />

opfern sie den Dämonen und nicht Gott" (1 Kor 10, 20).<br />

Dies schließt nicht aus, daß <strong>der</strong> einzelne Jude, Mohammedaner o<strong>der</strong> Heide unter dem<br />

Antrieb <strong>der</strong> Gnade doch zum wahren Gott beten kann, wenn er sich nicht in <strong>der</strong> falschen<br />

Gottesvorstellung seiner Religion verhärtet, son<strong>der</strong>n grundsätzlich offen <strong>ist</strong>, alles<br />

anzunehmen, was Gott geoffenbart hat und will, also auch den Glauben an die<br />

Dreifaltigkeit und die Menschwerdung Gottes. Die Religion als solche wendet sich aber<br />

nicht an den wahren Gott, son<strong>der</strong>n an ein Trugbild und führt daher von sich aus ihre<br />

Anhänger nicht zu Gott.<br />

49. Sind die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Religionen "anonyme<br />

Chr<strong>ist</strong>en"?<br />

Für Karl Rahner sind die an<strong>der</strong>en Religionen anonymes Chr<strong>ist</strong>entum. Sie<br />

sind Heilswege, "auf denen die Menschen Gott und seinem Chr<strong>ist</strong>us<br />

entgegengehen".84) Die an<strong>der</strong>en Religionen würden zwar nicht an<br />

Chr<strong>ist</strong>us glauben wie die Chr<strong>ist</strong>en, aber sie würden ihn suchen. Das <strong>ist</strong><br />

jedoch falsch. Die an<strong>der</strong>en Religionen halten die Menschen ja gerade<br />

davon ab, an Chr<strong>ist</strong>us zu glauben und sich taufen zu lassen. Wenn <strong>der</strong><br />

Islam z.B. lehrt, daß es eine Gotteslästerung sei, von Gott zu behaupten,<br />

er habe einen Sohn, so <strong>ist</strong> er für seine Anhänger ein Hin<strong>der</strong>nis für den<br />

wahren Glauben.<br />

Anonyme Chr<strong>ist</strong>en kann man allenfalls die nennen, die trotz <strong>der</strong> falschen Lehren ihrer<br />

Religion aufgrund einer beson<strong>der</strong>en Gnadenführurig Gottes die innere Bereitschaft<br />

haben, alles anzunehmen, was Gott geoffenbart hat und will.


50. Sind alle Menschen automatisch von Chr<strong>ist</strong>us erlöst?<br />

Chr<strong>ist</strong>us <strong>ist</strong> zwar für alle Menschen gestorben in dem Sinn, daß alle die<br />

Möglichkeit haben, das Heil zu erlangen. Niemand <strong>ist</strong> davon<br />

ausgeschlossen. Damit <strong>der</strong> einzelne Mensch aber auch faktisch erlöst<br />

wird, <strong>ist</strong> es notwendig, daß er die Gnade, die Chr<strong>ist</strong>us ihm verdient hat<br />

und anbietet, auch annimmt. Tut er dies nicht, son<strong>der</strong>n we<strong>ist</strong> er sie<br />

zurück, bleibt er im Zustand <strong>der</strong> Unerlöstheit und wird ewig verdammt<br />

werden, wenn er bis zu seinem Tod in diesem Zustand verbleibt.<br />

Die Allerlösung:. also die These, daß alle Menschen tatsächlich und nicht nur <strong>der</strong><br />

Möglichkeit nach erlöst sind, scheint Kardinal Wojtyla in den schon erwähnten Exerzitien<br />

zu lehren. Er sagt dort: "Die Geburt <strong>der</strong> Kirche im Moment des messianischen,<br />

erlösenden Todes Chr<strong>ist</strong>i (war) im Grunde auch die Geburt des Menschen, und zwar<br />

unabhängig davon, ob <strong>der</strong> Mensch dies weiß o<strong>der</strong> nicht, dies annimmt o<strong>der</strong> nicht. In<br />

diesem Moment hat <strong>der</strong> Mensch eine neue Dimension seines Daseins erhalten, die von<br />

Paulus kurz und bündig 'Sein in Chr<strong>ist</strong>us' genannt wird".85) "Alle Menschen seit dem<br />

Beginn und bis zum Ende <strong>der</strong> Welt sind von Chr<strong>ist</strong>us durch sein Kreuz erlöst und<br />

gerechtfertigt worden".86) Wenn also je<strong>der</strong> Mensch "unabhängig davon, ob er es weiß<br />

o<strong>der</strong> nicht, dies annimmt o<strong>der</strong> nicht", "Sein in Chr<strong>ist</strong>us" hat und erlöst <strong>ist</strong>, dann sind alle<br />

gerettet und keiner wird verloren gehen. Auch als Papst scheint er dies noch zu<br />

vertreten, denn in seiner Antrittsenzyklika Redemptor hominis schreibt er: "Je<strong>der</strong><br />

einzelne Mensch <strong>ist</strong> gemeint, denn je<strong>der</strong> <strong>ist</strong> vom Geheimnis <strong>der</strong> Erlösung betroffen, mit<br />

jedem <strong>ist</strong> Chr<strong>ist</strong>us für immer durch dieses Geheimnis verbunden. ... Dies <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Mensch<br />

im vollen Licht des Geheimnisses, an dem er durch Jesus Chr<strong>ist</strong>us teilhat, ein<br />

Geheimnis, an dem je<strong>der</strong> einzelne <strong>der</strong> vier Milliarden Menschen teilhat, die auf unserem<br />

Planeten leben, vom ersten Moment an, da er unter dem Herzen <strong>der</strong> Mutter empfangen<br />

wird".87) Wenn je<strong>der</strong> Mensch vom ersten Augenblick seiner Empfängnis an mit Chr<strong>ist</strong>us<br />

für immer verbunden <strong>ist</strong>, welche Notwendigkeit hat dann noch die Taufe und die<br />

Zugehörigkeit zur sichtbaren Kirche? Denken wir daran, daß <strong>der</strong> Autor dieser Zeilen<br />

Hans Urs von Balthasar zum Kardinal kreieren wollte, einen Theologen, <strong>der</strong> tatsächlich<br />

<strong>der</strong> Meinung war, daß die Hölle leer sei. Dies steht jedoch ganz im Gegensatz zur Lehre<br />

<strong>der</strong> HI. Schrift, die an vielen Stellen von <strong>der</strong> Hölle spricht. Chr<strong>ist</strong>us geht in seinen<br />

Gleichnissen vom Jüngsten Gericht eindeutig davon aus, daß es solche geben wird, die<br />

in die Hölle kommen: "Dann wird er zu denen zur Linken sprechen: Weichet von mir, ihr<br />

Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel bereitet <strong>ist</strong> und seinen Engeln" (Mt 25,<br />

41). Es scheint sogar, daß es viele sind, die in die Hölle gehen: "Weit <strong>ist</strong> das Tor und<br />

breit <strong>ist</strong> <strong>der</strong> Weg, <strong>der</strong> ins Ver<strong>der</strong>ben führt, und viele sind es, die hineingehen auf ihm"<br />

(Mt 7, 13). Auch die Kirche war bis in unsere Zeit hinein immer davon überzeugt, daß<br />

sehr viele Menschen ewig verloren gehen. Dies war ein Ansporn für ihre missionarische<br />

Tätigkeit: Viele Chr<strong>ist</strong>en scheuten keine Mühe, um das Evangelium zu verkünden und<br />

auf diese Weise möglichst viele zu retten.<br />

Wenn aber schon alle gerettet sind, dann hat die Mission keine beson<strong>der</strong>e Wichtigkeit<br />

und Dringlichkeit mehr. Ihr einziger Sinn besteht dann nur noch darin, den Menschen zu<br />

sagen: Ihr seid schon, ohne es zu wissen, von Chr<strong>ist</strong>us erlöst! In <strong>der</strong> Tat erklärt<br />

Kardinal Wojtyla auf diese Weise einen Text in Gaudium et spes Nr. 22, wo es heißt:<br />

"Chr<strong>ist</strong>us, <strong>der</strong> neue Adam, macht ... dem Menschen den Menschen kund". Dies soll<br />

bedeuten, daß Chr<strong>ist</strong>us dem Menschen das offenbart, was mit ihm schon geschehen <strong>ist</strong>,<br />

daß er nämlich "Sein in Chr<strong>ist</strong>us" hat: "Die Offenbarung besteht darin, daß <strong>der</strong> Sohn<br />

Gottes durch seine Menschwerdung sich mit jedem Menschen vereint hat".88) So hat<br />

die Kirche die Mission aber nie verstanden. Mission bedeutete für sie, den Menschen<br />

durch die Verkündigung des Evangeliums und die Spendung <strong>der</strong> Sakramente das Heil zu<br />

bringen, und nicht, ihnen bloß zu verkünden, daß sie das Heil schon längst besitzen.<br />

"Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden. Wer nicht glaubt, wird verdammt<br />

werden" (Mk 16, 16).<br />

51. Wie muß das Religionstreffen von Assisi beurteilt werden?<br />

Das Religionstreffen in Assisi am 27. Oktober 1986 war ein einzigartiger<br />

Skandal, eine Irreführung <strong>der</strong> Seelen und ein Verstoß gegen das 1.<br />

Gebot Gottes: "Ich bin <strong>der</strong> Herr, dein Gott: Du sollst keine fremden<br />

Götter neben mir haben" .Niemals zuvor wurde die Kirche so sehr<br />

gedemütigt wie damals, als <strong>der</strong> Papst sich auf eine Ebene mit den<br />

Führern aller Religionen und Sekten stellte. Es wurde damit <strong>der</strong> Eindruck<br />

erweckt, als sei die katholische Kirche nur eine unter vielen religiösen<br />

Gemeinschaften, die zusammen an <strong>der</strong> Herstellung des irdischen<br />

Friedens arbeiten müßten. Als ob es einen an<strong>der</strong>en Frieden geben<br />

könnte als in <strong>der</strong> Bekehrung <strong>der</strong> Menschen zu Chr<strong>ist</strong>us und zu seiner<br />

Kirche! "Zieht nicht am fremden Joch mit Ungläubigen ... <strong>Was</strong> haben<br />

Licht und Finsternis gemeinsam? Wie steht Chr<strong>ist</strong>us im Einklang mit<br />

Beliar? O<strong>der</strong> welchen Anteil hat <strong>der</strong> Gläubige gemeinsam mit dem<br />

Ungläubigen?" (2 Kor 6, 14f)<br />

Bei <strong>der</strong> Begrüßung im Chorraum <strong>der</strong> Marienbasilika saß <strong>der</strong> Papst mit allen<br />

Religionsführern auf gleichen Stühlen. Es wurde alles vermieden, was den Eindruck<br />

einer Vorrangstellung des Papstes hätte erwecken können, alle sollten als<br />

gleichberechtigt erscheinen. Im Gegensatz zum Missionsbefehl Chr<strong>ist</strong>i for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Papst<br />

die Vertreter <strong>der</strong> Religionen nicht auf, sich zu Chr<strong>ist</strong>us zu bekehren, son<strong>der</strong>n zu ihren<br />

falschen Göttern zu beten. Schon vor dem Treffen hatte er zum Ausdruck gebracht, wie<br />

wichtig es sei, daß diese ihrem falschen Glauben treu blieben: "Diese gemeinsame<br />

radikale Treue zu den jeweiligen religiösen Traditionen <strong>ist</strong> heute mehr denn je ein<br />

Erfor<strong>der</strong>nis des Friedens. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> in Assisi Anwesenden wird Gott sein Gebet gemäß<br />

seiner eigenen religiösen Tradition darbringen".89)<br />

Den einzelnen Religionen wurden dann die katholischen Gotteshäuser zur Verfügung<br />

gestellt. Wenn man bedenkt, daß eine katholische Kirche ein heiliger, einzig und allein<br />

dem Kult des dreifaltigen Gottes geweihter Ort <strong>ist</strong>, so kann man bei diesem Schauspiel<br />

nur an den von Chr<strong>ist</strong>us angekündigten "Greuel <strong>der</strong> Verwüstung an heiliger Stätte"<br />

denken (vgl. Mt 24, 15).<br />

Nachdem alle Delegationen ihre Kulte für den Frieden abgehalten hatten, begaben sie<br />

sich schweigend in einer Art Wallfahrt zur Franziskus-Basilika, wo dann jede<br />

Gemeinschaft ein Friedensgebet vortrug. Diese Wallfahrt deutete <strong>der</strong> Papst in seiner


Gemeinschaft ein Friedensgebet vortrug. Diese Wallfahrt deutete <strong>der</strong> Papst in seiner<br />

Schlußansprache folgen<strong>der</strong>maßen: "Während wir schweigend einhergeschritten sind,<br />

haben wir über den Weg nachgedacht, den unsere Menschheitsfamilie geht: entwe<strong>der</strong> in<br />

Feindschaft, wenn wir es verfehlen, uns einan<strong>der</strong> in Liebe anzunehmen; o<strong>der</strong> als eine<br />

gemeinsame Wan<strong>der</strong>ung zu unserem erhabenen Ziel, wenn wir uns vergegenwärtigen,<br />

daß die an<strong>der</strong>en unsere Brü<strong>der</strong> und Schwestern sind. ... Laßt uns darin eine<br />

Vorwegnahme dessen sehen, was Gott von <strong>der</strong> geschichtlichen Entwicklung <strong>der</strong><br />

Menschheit gern verwirklicht sehen möchte: eine brü<strong>der</strong>liche Wan<strong>der</strong>ung, auf <strong>der</strong> wir uns<br />

gegenseitig begleiten zum transzendenten Ziel, das er uns gesetzt hat".90) Deutlicher<br />

kann man nicht mehr sagen, daß die Mission <strong>der</strong> Kirche ein Ende gefunden hat! Die<br />

Menschen sollen sich nicht zur Kirche bekehren, son<strong>der</strong>n alle sollen in ihren Religionen<br />

gemeinsam und friedlich ihren Weg gehen.<br />

52. <strong>Was</strong> sind die Folgen des <strong>Ökumenismus</strong>?<br />

Die Folgen des <strong>Ökumenismus</strong> sind die religiöse Gleichgültigkeit und <strong>der</strong><br />

Zusammenbruch <strong>der</strong> Mission. Allgemein <strong>ist</strong> heute unter den Katholiken<br />

die Ansicht verbreitet, daß man in allen Religionen gleich gut selig<br />

werden kann. Darum <strong>ist</strong> es sinnlos, Mission zu betreiben, und oft lehnt<br />

man es geradezu ab, Mitglie<strong>der</strong> aus an<strong>der</strong>en Religionen in die Kirche<br />

aufzunehmen, selbst wenn diese es wünschen. Mission wird zur bloßen<br />

innerweltlichen Entwicklungshilfe. Dies wi<strong>der</strong>spricht eindeutig dem<br />

Missionsbefehl Chr<strong>ist</strong>i: "Geht hin und macht alle Völker zu Jüngern,<br />

indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des<br />

Heiligen Ge<strong>ist</strong>es und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch aufgetragen<br />

habe" (Mt 28, 19f).<br />

Ein beson<strong>der</strong>s erschütterndes Beispiel dafür <strong>ist</strong> die Erklärung von Balamand, die am 23.<br />

Juni 1993 als Ergebnis einer Konferenz zwischen Katholiken und Orthodoxen<br />

herausgegeben wurde. Als Voraussetzung muß man wissen, daß sich nach dem<br />

Schisma einzelne Teile <strong>der</strong> Ostkirche wie<strong>der</strong> Rom angeschlossen hatten. Diese<br />

behielten ihren östlichen Ritus, erkannten aber die Oberhoheit des Papstes an, wie dies<br />

die gesamte Ostkirche vor dem Schisma getan hatte. Diese katholischen Ostkirchen<br />

hatten nach den politischen Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Sowjetunion einen großen Auftrieb<br />

erhalten. Viele Orthodoxe waren nämlich nur wegen des äußeren Druckes im Schisma<br />

und wünschten sich die Vereinigung mit dem Stuhl Petri. Dies verärgerte<br />

begreiflicherweise die orthodoxen Autoritäten, und sie drohten mit dem Abbruch <strong>der</strong><br />

ökumenischen Beziehungen. Die Konferenz von Balamand <strong>ist</strong> daher von <strong>der</strong> Bestrebung<br />

getragen, den <strong>Ökumenismus</strong> zu retten.<br />

In Nr. 8 <strong>der</strong> Erklärung werden darum die katholischen Ostkirchen eine "Quelle von<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen und Leiden" genannt. Man behauptet, die katholische Kirche<br />

habe zur Rechtfertigung des "Proselytismus", d.h. ihrer Bestrebungen, die getrennten<br />

Orthodoxen wie<strong>der</strong> zur Einheit <strong>der</strong> katholischen Kirche zurückzuführen, "in ihrer<br />

Theologie die Vorstellung entwickelt, sie selbst sei die einzige Hüterin des Heiles (Nr.<br />

10). <strong>Was</strong> also immer Lehre <strong>der</strong> Kirche war, daß nämlich alle Chr<strong>ist</strong>en unter dem<br />

obersten Hirten, dem Papst, geeint sein müssen, wird hier zu einer bloßen theologischen<br />

Meinung heruntergespielt, die nur zur Rechtfertigung selbstsüchtiger Interessen erfunden<br />

worden sei. Die Rückführung <strong>der</strong> Orthodoxen zur katholischen Kirche wird daher für die<br />

Zukunft ausdrücklich abgelehnt (Nr. 12), dagegen betrachte man die Ostkirche jetzt als<br />

Schwesterkirche: "... erkennen sich die katholische Kirche und die orthodoxe Kirche<br />

gegenseitig als Schwesterkirchen an. ...Nach den Worten von Papst Johannes Paul II.<br />

sucht die ökumenische Anstrengung <strong>der</strong> Schwesterkirchen des Ostens und des Westens,<br />

die sich auf den Dialog und das Gebet stützt, eine vollkommene und vollständige<br />

Gemeinschaft, bei <strong>der</strong> sich die Kirchen we<strong>der</strong> vermengen noch die eine die an<strong>der</strong>e<br />

aufsaugt, son<strong>der</strong>n sie einan<strong>der</strong> in Wahrheit und Liebe entgegenkommen (vgl. Slavorum<br />

Apostoli Nr. 27)" (Nr. 14). Darum versprechen die katholischen Teilnehmer, in Zukunft<br />

nichts zu unternehmen, um die orthodoxen Gläubigen zur katholischen Kirche<br />

zurückzuführen, ja die Katholiken verpflichten sich sogar, in den Gebieten, wo bisher nur<br />

eine orthodoxe Seelsorgsstruktur vorhanden war, keine katholischen Strukturen gegen<br />

den Willen <strong>der</strong> Orthodoxen aufzurichten (Nr. 29). Abschließend heißt es dann: Indem sie<br />

für die Zukunft jeden Proselytismus und jeden Expansionswillen <strong>der</strong> Katholiken zum<br />

Schaden <strong>der</strong> orthodoxen Kirche ausschließt, hofft die Kommission, das Hin<strong>der</strong>nis<br />

beseitigt zu haben, welches einige autokephale Kirchen veranlaßt hat, dem<br />

theologischen Dialog fernzubleiben" (Nr. 35).91)<br />

Nach diesem Dokument sind also die katholischen Ostkirchen ein Hin<strong>der</strong>nis für die<br />

Ökumene, und wenn es schon peinlich genug <strong>ist</strong>, daß sie überhaupt ex<strong>ist</strong>ieren, so sollen<br />

sie sich in Zukunft wenigstens nicht weiter ausbreiten. Dies <strong>ist</strong> ein Verrat an all den<br />

Chr<strong>ist</strong>en, die jahrhun<strong>der</strong>telang große Leiden und sogar das Martyrium auf sich<br />

genommen haben, um dem Stuhl Petri treu zu sein. Man opfert die eigenen Brü<strong>der</strong>, nur<br />

damit <strong>der</strong> ökumenische Dialog nicht zum Stillstand kommt.<br />

Überhaupt kann man feststellen, daß <strong>der</strong> ganze <strong>Ökumenismus</strong> immer nur zum Schaden<br />

<strong>der</strong> katholischen Kirche <strong>ist</strong>. Es <strong>ist</strong> immer nur sie, die zurücksteckt und ihre Ansprüche<br />

aufgibt, während die an<strong>der</strong>en Konfessionen und Religionen sich über das Zurückweichen<br />

<strong>der</strong> Kirche freuen, ohne selbst einen Schritt auf sie zuzugehen. Die Muslime nutzten das<br />

Treffen in Assisi z.B. schamlos aus, um ihren Glauben an Allah als den allein richtigen<br />

Weg zu bekennen. Ihr Friedensgebet lautete: "Dir allein wollen wir dienen, und zu dir<br />

allein flehen wir um Be<strong>ist</strong>and. Führe uns den rechten Weg, den Weg <strong>der</strong>er, welche sich<br />

deiner Gnade freuen — und nicht den Pfad jener, über die du zürnst o<strong>der</strong> die in die Irre<br />

gehen!" Es folgt die Sure II, 138 des Korans: "Sagt: Wir glauben an Allah und an das,<br />

was er uns offenbarte, und an das, was allen Propheten von ihrem Herrn gegeben<br />

wurde. Wir kennen unter diesen keinen Unterschied. Wir bleiben Allah ergeben". Das<br />

islamische Friedensgebet schließt mit <strong>der</strong> Sure CXII: "Im Namen Allahs, des<br />

Allbarmherzigen! Sprich: 'Allah <strong>ist</strong> <strong>der</strong> alleinige, einzige und ewige Gott. Er zeugt nicht<br />

und <strong>ist</strong> nicht gezeugt, und kein Wesen <strong>ist</strong> ihm gleich’".92) Wenn hier behauptet wird,<br />

Allah zeuge nicht und sei nicht gezeugt sowie es gäbe unter den Propheten keinen<br />

Unterschied, so sind diese Aussagen eindeutig gegen den chr<strong>ist</strong>lichen Glauben<br />

gerichtet, <strong>der</strong> bekennt, daß Jesus Chr<strong>ist</strong>us nicht nur ein Prophet wie alle an<strong>der</strong>en <strong>ist</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> wahre Sohn Gottes, vom Vater vor aller Zeit gezeugt.<br />

53. Ist <strong>der</strong> <strong>Ökumenismus</strong> nicht eine For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nächstenliebe?<br />

Der <strong>Ökumenismus</strong> <strong>ist</strong> nicht eine For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nächstenliebe, son<strong>der</strong>n<br />

ein Verbrechen an ihr. Die wahre Liebe for<strong>der</strong>t nämlich, dem Nächsten<br />

Gutes zu wünschen und Gutes zu tun. In bezug auf die Religion bedeutet


Gutes zu wünschen und Gutes zu tun. In bezug auf die Religion bedeutet<br />

dies, daß man den Nächsten zur Wahrheit führen möchte. Es war daher<br />

ein Zeichen wahrer Liebe, wenn früher die Missionare Heimat und<br />

Freunde verließen, um in fremden Län<strong>der</strong>n unter oft unsagbaren<br />

Gefahren und Strapazen Chr<strong>ist</strong>us zu predigen. Viele verloren dabei durch<br />

Krankheit o<strong>der</strong> Gewaltanwendung ihr Leben. Der <strong>Ökumenismus</strong><br />

dagegen läßt die Menschen in ihren falschen Religionen, ja er bestärkt<br />

sie noch darin. Er überläßt sie darum dem Irrtum und den großen<br />

Gefahren für das ewige Heil. Dies <strong>ist</strong> freilich viel angenehmer als die<br />

Mission, aber eben kein Zeichen von Liebe, son<strong>der</strong>n eher von Trägheit,<br />

Gleichgültigkeit und Menschenfurcht. Die ökumenischen Theologen<br />

handeln wie Ärzte, die einen Schwerkranken in Illusionen wiegen,<br />

anstatt ihn über seinen gefahrvollen Zustand aufzuklären und ihn zu<br />

heilen.<br />

ZITATNACHWEISE<br />

65) Zitiert in: Lexikon für Theologie und Kirche. Freiburg: Her<strong>der</strong>: 1962.<br />

Bd.7, Sp.1131<br />

66) HK 670 f.<br />

67) HK 686<br />

68) HK 243<br />

69) Zitiert in: Dörmann, Johannes. Die eine Wahrheit und die vielen<br />

Religionen. Bd. 8 <strong>der</strong> Schriftenreihe Respondeo. Abensberg: Kral 1988,<br />

S.40<br />

70) nach Anton Rotzetter; Handreichungen für Gottesdienste zum Sonntag<br />

<strong>der</strong> Weltmission 1989. Missio Aachen und Missio München<br />

71) AAS 76/1984, 812-828; deutsch: <strong>der</strong> Apostolische Stuhl, Köln:<br />

J.P.Bachem 1984. S. 1864-1878<br />

72) Schütte, Heinz: Glaube im ökumenischen Verständnis. Ökumenischer<br />

Katechismus. Verlag Pa<strong>der</strong>born 1994. S.33. Hervorhebung im Original<br />

73) HK 769<br />

74) DC 13,2.7.1983.S.694<br />

75) KK 220<br />

76) KK 233<br />

77) R. Blachere: Le Coran. 9. Sure, Vers 28. S.216<br />

78) Kasimirski: Le Coran. Kap. 47, Vers 4. S. 415<br />

79) J. Bertuel: L‘ Islam, ses veritables origines. Bd. 1, S. 187<br />

80) Interview des Bischofs von Basel, Kurt Koch, mit dem Züricher<br />

Tages-Anzeiger vom 29.10.1996<br />

81) 17. Satz des Syllabus, DH 2917<br />

82) vVgl. dazu: Ratzinger, Joseph: Zur Lage des Glaubens a.a.O. S. 212:<br />

Hier werden die nichtchr<strong>ist</strong>lichen Religionen "außerordentliche Wege des<br />

Heils" genannt.<br />

83) Wojtyla, K.: Zeichen des Wie<strong>der</strong>spruchs — Besinnung auf Chr<strong>ist</strong>us.<br />

Her<strong>der</strong> 1979. S. 26 f.<br />

84) Schriften zur Theologie, Bd. 13. Einsiedeln 1978. S.350<br />

85) Wojtyla, K. Zeichen des Wi<strong>der</strong>spruchs, a.a.O. S.108<br />

86) vEbd. S.103<br />

87) Redemptor hominis 13,3. Zitiert in: Dörmann, J.: Der theologische Weg<br />

Johannes Pauls II. Bd.II/1. Senden: Sitta Verlag 1992, S.184<br />

88) Zeichen des Wi<strong>der</strong>spruchs, a.a.O. S. 121<br />

89) OR vom 26.9.1986, S. 1 n. 2 u. 3<br />

90) OR vom 7.11.1986, S. 10 n. 5<br />

91) DC vom 1. Und 15.8.1993, S. 71 ff. Zitate nach <strong>der</strong> deutschen<br />

Übersetzung im Rundbrief <strong>der</strong> AKM, Okt.-Dez. 1993.<br />

92) Waldenfels, Hans: Die Friedensgebete von Assisi. Freiburg 1987, S.<br />

30-32<br />

© Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii X. (Priesterbru<strong>der</strong>schaft St. Pius X.)

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