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Ökonomie und Ökologie – Umweltpolitik

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<strong>Ökonomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Ökologie</strong> <strong>–</strong> <strong>Umweltpolitik</strong><br />

1<br />

Wirtschaftliches Handeln in der Regel nicht umweltneutral.<br />

Schäden an der Umwelt nehmen bedrohliches Ausmaß an.<br />

Größtenteils Bewusstseinsänderung der Menschen wird meinst nicht in Verhalten umgesetzt<br />

Industrieländern:<br />

Entwicklungsländern:<br />

Spannungsverhältnis<br />

<strong>Ökonomie</strong>:<br />

<strong>Ökologie</strong>:<br />

Ökosystem:<br />

Umweltverschmutzung aufgr<strong>und</strong> des Wohlstandes <strong>und</strong> der Art <strong>und</strong> Weise wie dieser<br />

Wohlstand produziert <strong>und</strong> verwendet wird<br />

Umweltprobleme eine Folge von Armut<br />

Gesamtheit aller Einrichtungen <strong>und</strong> Aktivitäten, die durch Herstellung <strong>und</strong> Nutzung von<br />

Gütern der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen.<br />

Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen <strong>und</strong> ihrer Umwelt.<br />

Aus Lebensgemeinschaften <strong>und</strong> Lebensraum bestehende Einheit.<br />

<strong>Ökonomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Ökologie</strong> sind zwei unverzichtbare Bestandteile menschlicher Existenz. Beide brauchen wir zum<br />

Leben <strong>und</strong> zum Überleben.<br />

Spannungsverhältnis zwischen <strong>Ökonomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Ökologie</strong>:<br />

- wirtschaftliches Handeln Gegensatz zu ökologische Belangen<br />

- häufig Unvereinbarkeit beider Interessen<br />

<strong>Ökonomie</strong><br />

- Eigennutzprinzip<br />

- Ökonomische Ziele<br />

- Umwelt ist Produktionsfaktor<br />

<strong>Ökologie</strong><br />

- Gemeinnutzprinzip<br />

- Ökologische Ziele<br />

- Umwelt ist Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />

Ökonomisches Eigennutzprinzip <strong>und</strong> ökologisches Gemeinnutzprinzip<br />

Eigennutzaxiom: wirtschaftliche Verhalten streben nach Nutzen, Vorteilen, Gewinn<br />

Motor wirtschaftlichen Handelns<br />

Eigennutzprinzip vs. Gemeinnutzprinzip<br />

- Leistungsbereitschaft im Interesse des Gemeinwohls<br />

- Verzicht auf Eigennutzen, wenn Belange anderer unangemessen betroffen sind<br />

- Rücksichtnahme auf Menschen <strong>und</strong> Umwelt<br />

Konflikt zwischen ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Zielen<br />

- individueller Eigennutzen ist nicht immer die Ursache für Konflikte der beiden Interessen<br />

- gut <strong>und</strong> wichtig einzustufende wirtschaftliche Ziele stehen im Konflikt zu ökologischen Anliegen<br />

Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> Wohlstandsvermehrung ≠ Umwelterhaltung<br />

- Ergebnisfindung: Bewertungen, Folgenabschätzungen, Abwägungen<br />

Ergebnis von Entscheider zu Entscheider unterschiedlich (von Überzeugung abhängig)<br />

- schwierigen Zeiten Vernachlässigung der <strong>Umweltpolitik</strong> (Schönwetterpolitik, Feiertags-Politik)<br />

Die Umwelt ist gleichzeitig Produktionsfaktor <strong>und</strong> Lebensgr<strong>und</strong>lage<br />

- Wirtschaft für leben <strong>und</strong> überleben notwendig<br />

- Umwelt natürliche Lebensgr<strong>und</strong>lage menschlicher Existenz, Quelle unseres Wohlbefindens<br />

- Dilemma: Subsystem Wirtschaft schädigt Umwelt durch Güterproduktion (Güternutzung)<br />

- <strong>Ökonomie</strong>-<strong>Ökologie</strong>-Dilemma: notwendiges Wirtschaften Zerstörung der notwenigen Lebensgr<strong>und</strong>lage


<strong>Ökologie</strong> ≠ <strong>Ökonomie</strong><br />

- Erhalt einer lebenswerten Umwelt (mag.<br />

Sechseck)<br />

- Nachhaltigkeit<br />

- Probleme des quantitativen Wachstums:<br />

Umweltverschmutzung<br />

Rohstoffverbrauch<br />

Wasser<br />

- Wachstum BIP steigt<br />

- Wohlstand steigt, Einkommen steigt<br />

- Arbeitslosenquote sinkt<br />

- Güternachfrage steigt<br />

- Steuereinnahmen steigen<br />

- öffentliche Versorgung nimmt zu<br />

2<br />

Nachhaltige Entwicklung in Deutschland:<br />

- Solarförderung Strompreis steigt (Ressourcenverbrauch der Module!!!)<br />

- Windparks Lärm, Optik<br />

- Wasserkraftwerke<br />

Ausmaß <strong>und</strong> Ursachen der Umweltprobleme<br />

Pro Tag<br />

- sterben etwa 50 Tierarten aus<br />

- werden 55 Hektar Topen Wald abgeholzt<br />

- werden r<strong>und</strong> 100 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft geblasen<br />

Die Umwelt wird abgebaut, zerstört <strong>und</strong> geschädigt. Leidtragende sind sowohl Lebewesen als auch materielle<br />

Umweltgüter.<br />

Umweltabbau <strong>und</strong> Umweltzerstörung:<br />

- bedarf an Rohstoffen, Wohn- <strong>und</strong> Verkehrsflächen, Gr<strong>und</strong>wasserbedarf, Abholzung des Regenwaldes<br />

Verlust an Naturflächen (weltweite Ökogleichgewicht wird zerstört)<br />

- Emissionen, (Abgase, Abwässer, Abwärme, Abfälle, Strahlungen, Stäube…)<br />

Verschlechterung der Luft-,Boden <strong>und</strong> Wasserqualität (Waldsterben, Ozonloch, Klimakatastrophen…)<br />

Ziele <strong>und</strong> Prinzipen der <strong>Umweltpolitik</strong><br />

<strong>Umweltpolitik</strong> umfasst alle Maßnahmen, um die natürliche Umwelt als Lebensgr<strong>und</strong>lage des Menschen auch für die<br />

nachfolgende Generation zu sichern. Dazu sind Boden, Luft, Wasser, Pflanzen- <strong>und</strong> Tierwelt vor schädlichen<br />

Wirkungen menschlicher Eingriffe zu schützen sowie bereits eigetretene Umweltschäden zu beseitigen.<br />

Nachhaltige Entwicklung ist ein ethisches Leitbild, das auf eine umweltverträgliche Entwicklung abzielt. Dadurch<br />

sollen sowohl alle derzeit auf der Welt lebenden Menschen als auch die künftigen Generationen gleiche<br />

Lebenschancen haben. (Umweltschutz in Deutschland verankert im Gr<strong>und</strong>gesetz Artikel 20a)<br />

Nachhaltige Entwicklung:<br />

- Weltbevölkerung soll nachwachsende <strong>und</strong> erneuerbare Ressourcen nutzen<br />

- nicht nachwachsende Ressourcen sind höchstens so lange bis Alternative gef<strong>und</strong>en sind<br />

- natürliche Lebensgr<strong>und</strong>lage darf nicht zerstört werden<br />

Prinzipen <strong>Umweltpolitik</strong><br />

Die <strong>Umweltpolitik</strong> in D beruht im Wesentlichen auf folgenden vier Prinzipen:<br />

Vermeidung von Umweltbelastung<br />

1. Kooperationsprinzip<br />

Umweltschutz gemeinsame Aufgabe von Bürgern <strong>und</strong> Staat<br />

Umweltverbände sollten bei Formulierung <strong>und</strong> Durchsetzung umweltpolitischer Ziele beteiligt sein<br />

2. Vorsorgeprinzip<br />

Umweltplanung, Umweltschutz Bekämpfung akuter Umweltgefahren , Vorbeugung<br />

nachhaltige Entwicklung


Aufteilung der Kosten zur Vermeidung oder Beseitigung von Umweltbelastung<br />

3. Verursacherprinzip als umweltpolitische Leitlinie<br />

Kosten zur Vermeidung oder Beseitigung von Umweltschädigungen sollten von Verursachern getragen<br />

werden nicht immer eindeutig identifizierbar<br />

staatliche Kontrolle nicht immer möglich oder sinnvoll z. B. betrieblicher Umweltschutz führt zu immensen<br />

Kostensteigerungen Unternehmen kann sich im internationalen Wettbewerb nicht mehr behaupten<br />

4. Gemeinlastprinzip<br />

nicht Verursacher sondern gesellschaftliche Gruppen oder Allgemeinheit tragen die Umweltkosten<br />

(Steuermittel)<br />

3<br />

Die Kosten zur Vermeidung oder Beseitigung von Umweltschäden sollen demjenigen angelastet werden, der für ihre<br />

Entstehung verantwortlich ist (Verursacherprinzip). Nur wenn der Verursacher nicht feststellbar ist oder akute<br />

Gefahr zu beseitigen ist, soll auf Steuermittel (Gemeinlastprinzip) zurückgegriffen werden.<br />

Leitidee der Umweltökonomie Internalisierung sozialer Kosten<br />

Durch Umweltbelastung entstehenden Kosten sollen beim Verursacher zum Bestandteil seiner Kostenrechnung<br />

gemacht werden. (Einschränkung von Umweltbelastung aus Kostengründen) Umweltabgaben<br />

Bsp. für soziale Kosten (externe Kosten)<br />

Beim Produktionsprozess in einer Zementfabrik entstehen große Mengen an Staub, der in die Luft abgelassen wird.<br />

Die Anwohner in der Umgebung werden dadurch belastet. Beispielsweise muss die Wäsche häufiger gewaschen<br />

werden. Die Lebensqualität sinkt wegen der hohen Luftbelastung. Einer elektrotechnischen Fabrik in der Nähe die<br />

für ihre Produktion staubfreie Luft benötigt entstehen entweder zusätzliche Kosten für Luftfilter oder sie muss ihren<br />

Produktionsstandort verlegen Bei der verursachenden Zementfabrik gehen aber nur die internen Kosten (z. B.<br />

Lohnkosten Kosten für Roh- Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe in die Kostenrechnung <strong>und</strong> die Betriebskosten ein). Die<br />

ebenfalls von ihr verursachten externen Kosten werden hingegen anderen Personen <strong>und</strong> Unternehmen angelastet.<br />

Die Zementfabrik kann somit billiger produzieren als wenn sie auch die von ihr verursachten externen Kosten tragen<br />

müsste Der Preis den die Zementfabrik für ihre Produkte erzielt, ist somit zu niedrig da er nicht alle durch die<br />

Zementproduktion entstehenden Kosten deckt. Wenn es gelingt durch umweltpolitische Maßnahmen die Nachteile<br />

der andern Personen <strong>und</strong> Unternehmen auf Kosten der Zementfabrik zu verringern oder ganz zu vermeiden liegt<br />

eine Internalisierung der externen Kosten (Belastung des Verursachers mit allen Kosten) vor. Der Zementpreis dieser<br />

Fabrik müsste dann steigen. Ist die Preiserhöhung am Markt durchsetzbar zahlen die K<strong>und</strong>en für die Vermeidung der<br />

Staubemission.<br />

Umweltschäden verursachen externe Kosten. Umweltprinzipien lassen sich danach unterscheiden, wer die Kosten<br />

für die Beseitigung oder Vermeidung von Umweltschäden trägt.<br />

Umweltprinzipien<br />

„Wer zahlt für die<br />

Vermeidung oder<br />

Beseitigung von<br />

Umweltschäden?“<br />

Verursacherprinzip<br />

„Der Täter zahlt“<br />

Geschädigtenprinzip<br />

„Das Opfer zahlt.“<br />

Gemeinlastprinzip<br />

„Allgemeinheit zahlt“<br />

Kooperationsprinzip<br />

„Täter, Opfer, <strong>und</strong><br />

Allgemeinheit zahlen“<br />

Nach uns die Sinflut-<br />

Prinzip<br />

„Niemand oder die<br />

künftigen Generationen<br />

zahlen“<br />

Vorsorgeprinzip<br />

„Vermeidung von<br />

Umweltschäden“<br />

Möglichkeiten zur Internalisierung externer Kosten:<br />

- Verhandlungen (z. B. freiwillige Selbstverpflichtungen)<br />

- Verursacherhaftung (z. B. Schadensersatzregelungen)<br />

- Besteuerung von Schadstoffemissionen (z. B. Ökosteuer)<br />

- Handel mit Verschmutzungsrechten (Umweltzertifikate)


Instrumente der <strong>Umweltpolitik</strong><br />

Staat benötigt zur Wahrnehmung seiner umweltpolitischen Aufgaben <strong>und</strong> zur Umsetzung seiner Zielvorstellungen<br />

angemessene Instrumente.<br />

4<br />

Umweltpolitische<br />

Instrumente<br />

Ordnungsrecht<br />

- Gebote<br />

- Verbote<br />

- Umweltauflagen<br />

Ökonomische Instrumente<br />

- Umweltauflagen<br />

- Ökosteuer<br />

- Umweltlizenzen<br />

- Umwetlsuventionen<br />

Staatliche Ausgaben<br />

- Umweltsanierung<br />

- Umwetlschutzinvestitionen<br />

Planerische Instrumente<br />

- Lufteinhaltung<br />

- Gewässerschutz<br />

- Abfallentsorgung<br />

- Landschaftsplanung<br />

Umwelterziehung<br />

- Information<br />

- Beratung<br />

- Bildung<br />

Ordnungsrecht:<br />

Ökonomisches Instrument:<br />

Umweltabgaben:<br />

Umweltzertifikaten:<br />

Umwelthaftungsrecht:<br />

Gebote <strong>und</strong> Verbote (verbindlicher Rahmen für Produzenten <strong>und</strong> Konsumenten)<br />

Umweltauflagen in D bevorzugte Umweltinstrumente (z. B. Emissionsauflagen)<br />

Anreize um Umweltverhaltensweisen herbeizuführen<br />

z. B. finanzielle Begünstigungen bei umweltfre<strong>und</strong>lichem Verhalten<br />

Stärkung des Eigeninteresses <strong>und</strong> Eigenverantwortung<br />

Internalisierung von Umweltkosten<br />

z. B. steuerliche Belastung bei Benutzung umweltschädlicher Stoffe<br />

Begrenzung der zulässigen Menge der Umweltbeeinträchtigung in einer Region<br />

durch den Staat<br />

Internalisierung externer Kosten. Schuldhafter Emittent haftet für Schaden beim<br />

Geschädigten.<br />

Internalisierung von Umweltkosten:<br />

- Steuern Mineralölsteuer<br />

- Standards Gesetzliche Grenzwerte für Lärmemissionen von PKW, LKW <strong>und</strong> Motorrädern<br />

- Zertifikate Ökopunktesystem für den LKW-Transitverkehr in Ö<br />

- Auflagen Nachtflugverbot<br />

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Problem: Wachstum Umweltproblemen<br />

<strong>Umweltpolitik</strong> Staat<br />

Klimapolitik (Kyoto-Protokoll)<br />

Maßnahmen:<br />

- Markt: Ökosteuer, Umweltabgaben<br />

- Auflagen (Ordnungsmaßnahmen) wirtschaftlich Ineffizient, Behinderung von technischem Fortschritt im<br />

Umweltbereich<br />

- Markt: Handel mit Verschmutzungsrecht

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