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Rede von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer anlässlich der ...

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<strong>Rede</strong> <strong>von</strong> <strong>Bundespräsident</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Heinz</strong> <strong>Fischer</strong><br />

<strong>anlässlich</strong> <strong>der</strong> Feierlichen Sitzung<br />

<strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!<br />

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!<br />

Sehr geehrter Herr Präsident <strong>der</strong> Akademie als Gastgeber!<br />

Verehrte Festgäste!<br />

Es ist mir eine beson<strong>der</strong>e Freude, auch in diesem Jahr wie<strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Feierlichen Sitzung <strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften teilnehmen zu können und hier viele<br />

Persönlichkeiten anzutreffen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten scheint es mir wichtig, ein Bekenntnis zu unserer Akademie<br />

<strong>der</strong> Wissenschaften und zu ihrer wichtigen Rolle im österreichischen<br />

und internationalen Wissenschaftsbetrieb abzulegen. Dies umso<br />

mehr, als auch weitreichende personelle Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />

Akademie auf <strong>der</strong> Tagesordnung stehen.


2<br />

Erst vor wenigen Wochen – Präsident Schuster hat bereits darauf<br />

verwiesen – wurden drei <strong>von</strong> vier Spitzenfunktionen im Präsidium<br />

<strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften neu bestellt.<br />

Mit Professor Helmut Denk wird neuerlich ein erfahrener, im In- und<br />

Ausland angesehener Wissenschafter zum Präsidenten <strong>der</strong><br />

Akademie gewählt. Ich kenne Professor Denk seit vielen Jahren und<br />

habe auch seine Arbeit als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kurie Wissenschaft des<br />

Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst stets<br />

geschätzt. Der neue Präsident hat auch durch seine<br />

verantwortungsvolle Tätigkeit im FWF viele praktische Erfahrungen<br />

sammeln können, Erfahrungen, die nunmehr <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften in einer entscheidenden Phase ihres Bestehens zu<br />

Gute kommen.<br />

Mit Frau Professor Sigrid Jalkotzy-Deger ist erstmals eine Frau in<br />

das Präsidium <strong>der</strong> Akademie gewählt worden. Das ist als<br />

erfreuliches und wichtiges Signal auch deswegen bedeutsam, weil<br />

immer wie<strong>der</strong> zu beobachten ist, dass Frauen im<br />

Wissenschaftsbetrieb zwar auf den unteren akademischen Ebenen<br />

in wachsendem Maß vertreten sind, in Spitzenpositionen allerdings


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noch immer viel seltener anzutreffen sind. Dieses Defizit wird durch<br />

Ihre Wahl zwar nicht mit einem Schlag überwunden, aber es<br />

zeichnet die Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften aus, mit<br />

Ihrer Wahl in das zweithöchste Amt einen großen Schritt in die<br />

richtige Richtung gesetzt zu haben.<br />

Mit Professor Arnold Suppan wurde schließlich ein angesehener<br />

Experte für die Geschichte Osteuropas zum Generalsekretär<br />

gewählt. Als Obmann <strong>der</strong> Historischen Kommission ist er bereits in<br />

die Verwaltung innerhalb <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

eingebunden gewesen, was ihm in seinem neuen und wichtigen<br />

Amt sicher helfen wird.<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren!<br />

Mit <strong>der</strong> Amtsübernahme <strong>der</strong> eben erwähnten drei neuen<br />

Funktionsträger werden sich auch drei verdiente bisherige<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Präsidiums <strong>der</strong> Akademie verabschieden.<br />

Allen voran Präsident Professor Peter Schuster, <strong>der</strong> seit seinem<br />

Amtsantritt im Jahr 2006 vieles in Bewegung gebracht hat. Unter


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seiner Leitung hat die Akademie einen weitreichenden<br />

Reformprozess eingeleitet, um den Herausfor<strong>der</strong>ungen des 21.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts gerecht zu werden. Es ist ihm gelungen, diese<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in umsichtiger Weise vorzubereiten und unter<br />

Berücksichtigung möglichst vieler unterschiedlicher Gesichtspunkte<br />

umzusetzen.<br />

Als Schirmherr <strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften<br />

möchte ich Ihnen, sehr geehrter Herr Präsident, aufrichtig danken<br />

und Ihnen auch für die Zukunft alles Gute wünschen.<br />

Auch Professor Herbert Mathis, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademie zwei<br />

Amtsperioden als Vizepräsident gedient hat und Professor Herwig<br />

Friesinger, <strong>der</strong> zuletzt sechs Jahre lang als Generalsekretär in <strong>der</strong><br />

Akademie tätig war, werden aus dem Präsidium ausscheiden und<br />

ich möchte beiden ebenfalls sehr, sehr herzlich danken.


5<br />

Meine Damen und Herren!<br />

Unsichtbar und dennoch deutlich spürbar schwebt das Problem<br />

namens Wirtschafts- und Finanzkrise auch über dieser Feierlichen<br />

Sitzung.<br />

Wir sind verpflichtet, im Rahmen gemeinsamer Bemühungen für<br />

eine bestmögliche Dotierung des Sektors Wissenschaft- und<br />

Forschung einzutreten.<br />

Gleichzeitig muss ich zur Kenntnis nehmen, dass wir uns eine<br />

isolierte Betrachtung <strong>der</strong> Wissenschaft nicht leisten können, d.h.<br />

dass wir auch an<strong>der</strong>e wichtige Sektoren öffentlicher Verantwortung<br />

im Auge behalten und berücksichtigen müssen, die ebenfalls<br />

schwer unter <strong>der</strong> momentanen Wirtschafts- und Finanzkrise leiden.<br />

Ich habe z.B. gestern das Arbeitsmarktservice im 20. Wiener<br />

Gemeindebezirk besucht und war neuerlich betroffen <strong>von</strong> <strong>der</strong> Größe<br />

<strong>der</strong> Probleme, mit denen wir uns <strong>der</strong>zeit auf dem Arbeitsmarkt<br />

auseinan<strong>der</strong> setzen müssen. Der Blick auf das Ganze lässt<br />

jedenfalls deutlich erkennen, dass wir mit Umsicht und


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Entschlossenheit eine Situation meistern müssen, die nicht nur eine<br />

österreichische, son<strong>der</strong>n auch eine europäische und eine globale<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung darstellt.<br />

Daraus entstehen auch für die Österreichische Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften beträchtliche Herausfor<strong>der</strong>ungen. Schwierige<br />

Entscheidungen müssen getroffen werden. Und zwar sowohl <strong>von</strong><br />

Seiten <strong>der</strong> Bundesregierung als auch <strong>von</strong> den Organen <strong>der</strong><br />

Akademie. Die Akademie verfügt über Einrichtungen, die national<br />

und international hohes und höchstes Ansehen genießen und den<br />

Ruf des Forschungsstandortes Österreich positiv beeinflussen. Mit<br />

diesem Kapital müssen alle Beteiligten jedenfalls verantwortungsvoll<br />

umgehen.<br />

Daher blicke auch ich mit Zuversicht auf die bevorstehenden<br />

Gespräche zwischen dem Bundesministerium für Wissenschaft und<br />

Forschung und <strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften,<br />

mit dem Ziel, im Rahmen <strong>der</strong> Möglichkeiten des Ministeriums jene<br />

Vereinbarungen zu treffen und jene Lösungen zu finden, die für eine<br />

gedeihliche Entwicklung <strong>der</strong> Akademie unerlässlich sind, wobei sich


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die Vereinbarung <strong>von</strong> Globalbudgets als nützlich und hilfreich<br />

erweisen sollte.<br />

Meine Damen und Herren!<br />

Die Möglichkeiten <strong>der</strong> Österreichischen Akademie <strong>der</strong><br />

Wissenschaften, ihrer Verantwortung für die Spitzenforschung und<br />

für die För<strong>der</strong>ung des wissenschaftlichen Nachwuchses in unserem<br />

Land gerecht zu werden, haben sich mit dem eingeleiteten<br />

Erneuerungsprozess verbessert, was auch unabdingbar ist, weil die<br />

Rahmenbedingungen schwieriger geworden sind.<br />

Somit wünsche ich <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften und allen<br />

ihren Mitglie<strong>der</strong>n eine gute Zukunft, bedanke mich nochmals für die<br />

im abgelaufenen Jahr erbrachten Leistungen und freue mich auf<br />

weitere gute Zusammenarbeit!<br />

13. Mai 2009

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