Das Verlagsmagazin online lesen - Verlag Neue Literatur

6 » Kurz und Knapp
firmiert die des SWR. 30 Literaturkritiker
und -kritikerinnen benennen monatlich
in freier Auswahl vier Buch-Neuerscheinungen,
denen sie »möglichst viele Leser
und Leserinnen« wünschen und die sie
anhand von Punkten (15, 10, 6, 3) bewerten.
Dieses Ranking basiert ausschließlich auf
Aussagen über die Qualität eines Buches
und orientiert sich nicht an den Verkaufsstatistiken.
Die SWR-Bestenliste versteht sich als ein
Kompass im Büchermeer der Neuerscheinungen
und ist fortwährend auf der Suche
nach unbekannten Büchern und Autoren.
Einmal im Jahr vergibt die Jury darüber
hinaus einen mit 10.000 e dotierten
Kritikerpreis. Der Preisträger muss in
den zurückliegenden zwölf Monaten mit
einem Buch auf der Bestenliste nominiert
gewesen sein. Im vergangenen Jahr wurde
der ungarische Schriftsteller Péter Nádas
für seinen Roman »Parallelgeschichten«
ausgezeichnet, der im März, April und Mai
2012 auf der SWR-Bestenliste stand.
Nachgelegt
Wer wird Indie-Autor des Jahres?
Leipziger Buchmesse vergibt
erstmals Preis für Self-Publisher
Self-Publishing liegt im Trend. Immer mehr
Autoren entscheiden sich bei ihren ersten
Schritten in Richtung Buchmarkt gegen die
Rundumbetreuung durch einen Verlag und
veröffentlichen ihre Werke stattdessen in
Eigenregie. Solch ein Indie-Autor ist Verfasser
und PR-Spezialist in einer Person. Ein
Vorhaben, das viel Gestaltungsspielraum
bei der Verwirklichung des Buchprojektes
lässt, zugleich aber auch enorme Eigeninitiative
verlangt.
Die Leipziger Buchmesse und die Self-
Publishing-Plattform neobooks würdigen
den Ideenreichtum und das Engagement
von Indie-Autoren in diesem Jahr erstmals
mit dem autoren@leipzig Award. In
den Kategorien Belletristik und Sachbuch
werden jeweils drei Titel ausgezeichnet, die
das gelungenste Gesamtpaket aus Produkt,
Marketing und Vertrieb bilden. Entscheidend
für die Bewertung der hochkarätigen
Jury aus Journalisten, Literaturagenten und
-kritikern sind zwei Kriterien: die »allgemeine
Qualität der Publikation« (Covergestaltung,
Layout, Preissetzung, Marketing,
Vertrieb) und die »inhaltliche Qualität«.
Die Verleihung findet am 15. März auf der
Leipziger Buchmesse statt. Der erste Preis ist
mit 3.000 e in bar dotiert. Zudem unterstützt
das Lektorat von Droemer Knaur
den Autor bei der sich anschließenden
Redaktion des Werkes.
Wir dürfen gespannt darauf sein, wer das
Rennen macht!
Nachgehakt
Schatzsucher und Autorenförderer –
Gestatten: Lektor, Verlagslektor
Der Auftrag: Den nächsten Bestseller
finden. Das Aufgabenspektrum: Er ist der
engste Vertraute und schärfste Kritiker
des Autors – der Lektor. Fälschlicherweise
wird seine Arbeit oft mit der bloßen
ortho grafischen Durchsicht der im Verlag
eingereichten Manuskripte gleichgesetzt,
tatsächlich macht das Rotschriftzücken aber
nur einen Teil seines Betätigungsfeldes aus.
Der Verlagslektor ist Erstleser, Text schleifer,
Redakteur, Branchenkenner, Berater,
Zahlenjongleur und Produktmanager
zugleich. Sein Arbeitsalltag besteht u. a. aus
dem Bewerten, Redigieren und Bearbeiten
von Texten in Absprache mit dem Autor,
der Titelakquise und Projektplanung, den
Vertragsverhandlungen und der Zusammenarbeit
mit Grafik- und Marketingabteilung.
Die Ausbildung: Eine klassische Berufsausbildung
gibt es nicht. Lektoren haben
in der Regel ein Studium der Philologie
(Germanistik, Anglistik, Romanistik),
Buchwissen schaft, Verlagswirtschaft oder
im Fach Medienmanagement absolviert
und verfügen über eine breite Allgemeinbildung
sowie ästhetisches Beurteilungsvermögen.
Praktikum und Volontariat
öffnen die Tür zur Verlagsbranche.
Nachgezogen
KNV zieht nach Thüringen
2014 werden der Buchgroßhändler »Koch,
Neff & Volkmar« (KNV) aus Stuttgart und
das Schwesterunternehmen KNO VA in
Erfurt ein neues Logistikzentrum errichten.
Der deutsche Marktführer im Großbuchhandel
will 150 Mio. e investieren und eines
der größten Medienlogistikzentren Europas
mit über 1.000 Arbeitsplätzen entstehen
lassen. Für die Thüringer Landeshauptstadt
hatte sich der Zwischenbuchhändler
insbesondere aufgrund der infrastrukturell
günstigen Lage entschieden. Ziel ist
es, die Kunden schneller zu erreichen und
die Logistik an einem Ort zu bündeln. Die
bisherigen Logistikstandorte in Stuttgart
und Köln sollen bis 2015 geschlossen
werden. Die zentrale Verwaltung verbleibt
am Firmensitz in Stuttgart.
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