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fachhochschule pforzheim - Bernd Frank (Diese Reisen machen nur

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<strong>Frank</strong> & Zhang * Kulturbesonderheiten bei Verhandlungen mit chinesischen Geschäftspartnern * Seite 2 von 14<br />

2. Internationale Dimension bei internationalen Geschäftsverhandlungen<br />

2.1 Definition der Kultur & der Verhandlung<br />

Das Wort „interkulturell“ ist fast schon zu einem Modewort geworden. Der Begriff ist nicht<br />

einfach zu beschreiben, umfasst er doch viele Bereiche. Zur Kultur gehören zum Beispiel<br />

Sprache, Literatur, Geschichte, Religion und Ethik, Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Rechtsprechung. In der Literatur finden sich zahlreiche Definitionen. Sehr kompakt und<br />

treffend formuliert Gert Hofstede 2 die Kultur als „the collective programming of the mind“,<br />

welches die Mitglieder einer Menschengruppe von einer anderen unterscheidet. Die Kultur ist<br />

also als ein Orientierungssystem zu verstehen, das die jeweilige Gesellschaft in ihrem<br />

Handeln und Leben beeinflusst. In der interkulturellen Begegnung werden die Unterschiede<br />

zwischen zwei Kulturen sichtbar. Wichtige Kriterien für einen Vergleich sind die<br />

Einstellungen zu Raum und Zeit, die Lebenseinstellung, die Sprache und die nonverbale<br />

Kommunikation, wie Mimik, Gestik, Kleidung usw. Im Bereich der Sprache kann es schnell<br />

zu Missverständnissen kommen. So kann zum Beispiel etwas, was in der uns vertrauten<br />

eigenen Kultur ganz „normal" ist, in einer anderen fremden Kultur unter Umständen als grobe<br />

Unhöflichkeit interpretiert werden. In China wird beim Kennenlernen einer fremden Person<br />

Vertrautheit mittels interessierten Nachfragens über Privatangelegenheiten wie beispielsweise<br />

'Sind Sie verheiratet?' oder 'Wieviel verdienen Sie?' hergestellt. Das Fragen nach der<br />

persönlichen Meinung eines chinesischen Gesprächspartners wird häufig als peinlich oder zu<br />

direkt eingestuft.<br />

Die Definition von Verhandlungen gestaltet sich einfacher als die der Kultur. Sobald<br />

Menschen aufgrund von Wünschen und Bedürfnissen diskutieren und sich austauschen,<br />

verhandeln sie. Bei einer Verhandlung handelt es sich im Allgemeinen um einen Vorgang, bei<br />

dem mittels Absprache ein Konsens gefunden werden soll, der die Bedürfnisse beider Seiten<br />

berücksichtigt. 3 Verhandeln ist demnach Teil des menschliches Verhaltens und so alt wie die<br />

Geschichte der Zivilisation. Ziel sollte es nicht sein, <strong>nur</strong> auf die Erfüllung der eigenen<br />

Bedürfnissen zu streben, sondern auch die der Gegenseite zu berücksichtigen und eine<br />

beidseitig akzeptable Lösung zu finden. Kurzsichtig wäre es, <strong>nur</strong> den erkennbaren<br />

2 Vgl. Peill-Schoeller, Interkulturelles Management, 1994, S.7 - in Hofstede, G., Cultures Consequesces, 1980,<br />

S.25<br />

3 Vgl. Zhang,X., Erfolgreich verhandeln in China, 1997, S. 19

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