ÖKUMENE IM VERSTÄNDNIS DER KIRCHE ... - Theologie heute
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liken. Otto Dibelius proklamierte damals ein Jahrhundert der Kirche. Es ist bezeichnend, daß der<br />
wichtigste Diskussionsgegenstand des II. Vatikanischen Konzils die Lehre von der Kirche war.<br />
Neben der Offenbarungskonstitution ist die dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen<br />
gentium" die entscheidende Verlautbarung des Konzils. Heute wird das Thema "Kirche" freilich<br />
überlagert von der Gottesfrage, das ist eine Konsequenz des erdrutschartigen Glaubensschwundes<br />
in unserer Zeit.<br />
Aus der Weltkonferenz für praktisches Christentum und der Weltkonferenz für Glaube und<br />
Kirchenverfassung bildete sich 1948 der Weltrat der Kirchen, der seither die außerkatholische<br />
Ökumene fördert, koordiniert und inspiriert. Später stieß auch die Weltmissionskonferenz zum<br />
Weltrat der Kirchen.<br />
Lange Zeit hindurch war das Verhältnis Roms zur außerkatholischen ökumenischen Bewegung<br />
von einer Haltung der Ablehnung oder des Abwartens bestimmt. In einer Mitarbeit sah man den<br />
eigenen Absolutheitsanspruch gefährdet. Ausdruck dieser negativen Haltung ist vor allem die<br />
Enzyklika "Mortalium animos" aus dem Jahre 1928, eine Reaktion auf die Einladungen nach<br />
Stockholm 1925 (Weltkonferenz für praktisches Christentum) und nach Lausanne (Weltkonferenz<br />
für Glaube und Kirchenverfassung). In der Enzyklika "Mortalium animos" wird<br />
insbesondere vor einer indifferenten, pragmatischen und nivellierenden Ökumene gewarnt und<br />
nachdrücklich hervorgehoben, daß die Einheit nur in der Wahrheit zu finden ist, die von der<br />
katholischen Kirche vorgelegt wird.<br />
[Die ablehnende Haltung Roms wurde forciert durch die relativierenden Tendenzen in der Lifeand-Work-Bewegung<br />
und ihre Abhängigkeit von liberalen protestantischen Strömungen - das<br />
wurde besonders deutlich in Stockholm im Jahre 1925 - sowie durch die Hinneigung der<br />
Lausanner Konferenz zur Zweigtheorie. Zudem war man sich damas weithin einig in der<br />
Ablehnung jeder Einheit, die die katholische Kirche verkörpert und beansprucht.]<br />
Eine gewisse Wende Rom in der Haltung zur ökumenischen Bewegung markiert die berühmte<br />
Instruktion des Heiligen Offiziums an die Bischöfe "De motione oecumenica" aus dem Jahre<br />
1950. Darin wird festgestellt, daß alle an der Beseitigung der Spaltung mitarbeiten müßten, daß