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ÖKUMENE IM VERSTÄNDNIS DER KIRCHE ... - Theologie heute

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8<br />

[Am 4. Dezember des Jahres 1965 fand in der Paulus-Basilika vor den Toren der Stadt Rom<br />

zum Abschluß des Konzils ein ökumenischer Gottesdienst statt. An diesem Gottesdienst mit<br />

dem Papst waren 38 christliche Bekenntnisse beteiligt und beteten am Schluß gemeinsam das<br />

Vaterunser. Paul VI. bezeugte innerhalb dieses Gottesdienstes ausdrücklich in seiner Predigt:<br />

"Wir haben gewisse Fehler und gewisse ungute Denkarten eingesehen. Für die Fehler haben wir<br />

Gott und Euch um Verzeihung gebeten ...".]<br />

Als Konsequenz aus dem moralischen Versagen fordert das Konzil mehrfach und eindringlich<br />

die innere Bekehrung und Erneuerung als erste ökumenische Aufgabe. [In n.7 heißt es:<br />

"Es gibt keinen echten Ökumenismus ohne innere Bekehrung. Denn aus dem<br />

Neuwerden des Geistes, aus der Selbstverleugnung und aus dem freien Strömen<br />

der Liebe erwächst und reift das Verlangen nach der Einheit. Deshalb müssen<br />

wir vom göttlichen Geist die Gnade aufrichtiger Selbstverleugnung, der Demut<br />

und des geduldigen Dienstes sowie der brüderlichen Herzensgüte zueinander<br />

7<br />

erflehen" .<br />

"Die Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens sind in Verbindung<br />

mit dem privaten und öffentlichen Gebet für die Einheit der Christen als die<br />

Seele der ganzen ökumenischen Bewegung anzusehen; sie kann mit Recht<br />

8<br />

geistlicher Ökumenismus genannt werden" .]<br />

Gebet, Buße, Umkehr, Versöhnung, Hinhören auf das Wort Gottes, tieferes Verständnis der<br />

Heiligen Schrift, Bereitschaft, die Anliegen der anderen Konfessionen ernstzunehmen, sind<br />

daher die ersten Forderungen der Ökumene, die geistliche Dimension, die nicht durch die<br />

äußeren Aktivitäten verdrängt werden darf. Darin manifestiert sich die Überzeugung, daß<br />

letztlich nicht Menschen die Einheit herbeiführen können, daß sie vielmehr ein Geschenk des<br />

Geistes ist.<br />

Der erste Platz kommt in der Ökumene demnach dem geistlichen Ökumenismus, der inneren<br />

Bekehrung und Erneuerung als Appell an die eigene Gemeinschaft in Verbindung mit dem<br />

7<br />

8<br />

Ebd., n.7)<br />

Ebd., n.8)

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