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Bestrahlung von Schädelbasistumoren mit Kohlenstoffionen bei der ...

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Debus J, et al. <strong>Bestrahlung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schädelbasistumoren</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> GSI<br />

<strong>Bestrahlung</strong>splanung und Patientenpositionierung<br />

Von jedem Patienten wurden in stereotaktischer Lagerung<br />

Aufnahmen <strong>mit</strong> dem Computertomographen (CT) und dem<br />

Magnetresonanztomographen (MRT) angefertigt, auf denen<br />

<strong>der</strong> Tumor inklusive eines adäquaten Sicherheitsabstandes<br />

entlang <strong>der</strong> typischen anatomischen Ausbreitung als Zielvolumen<br />

markiert wurde. Die am Deutschen Krebsforschungszentrum<br />

entwickelten Techniken <strong>der</strong> stereotaktischen Zielpunktlokalisation<br />

und Patientenpositionierung, die die<br />

Reproduzierbarkeit <strong>der</strong> Patientenlagerung <strong>bei</strong> den aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />

Einzelbestrahlungen millimetergenau ermöglichen,<br />

wurden an an<strong>der</strong>er Stelle detailliert beschrieben [10],<br />

ebenso die Methode <strong>der</strong> dreidimensionalen Strahlentherapieplanung<br />

und Berechnung <strong>der</strong> Dosisverteilung <strong>mit</strong>tels des<br />

am Deutschen Krebsforschungszentrum entwickelten Computerprogramms<br />

Voxelplan [6]. Darauf aufbauend wurde <strong>bei</strong><br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für Schwerionenforschung ein Therapieplanungsprogramm<br />

für die <strong>Bestrahlung</strong> <strong>mit</strong> schweren Ionen entwickelt<br />

[12]. Ein typischer Behandlungsplan für einen Schädelbasistumor<br />

ist in Abbildung 1 dargestellt.<br />

Für den Fall, daß die Kohlenstoffbestrahlung aus technischen<br />

Gründen für ≥ 4 Tage hätte unterbrochen werden<br />

müssen, wurde für alle Patienten ein <strong>Bestrahlung</strong>splan für<br />

eine fraktionierte stereotaktische Radiotherapie (FSRT)<br />

erstellt.<br />

<strong>Bestrahlung</strong><br />

Die Indikation für die Strahlentherapie wurde <strong>bei</strong> inoperablen<br />

Tumoren und mikroskopischen o<strong>der</strong> makroskopischen<br />

Tumorresiduen gestellt. Die <strong>Bestrahlung</strong> wurde <strong>mit</strong> <strong>Kohlenstoffionen</strong><br />

am Schwerionensynchrotron (SIS) <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

für Schwerionenforschung in Darmstadt durchgeführt.<br />

Patienten <strong>mit</strong> Chordomen und Chondrosarkomen wurden<br />

ausschließlich <strong>mit</strong> <strong>Kohlenstoffionen</strong> bestrahlt. Die mediane<br />

Gesamtdosis lag <strong>bei</strong> 60 GyE <strong>bei</strong> einer wöchentlichen Fraktionierung<br />

<strong>von</strong> 7 3,0 GyE. Bei adenoidzystischen Karzinomen,<br />

malignen Meningeomen und malignen Schwannomen<br />

wurde nach fraktionierter stereotaktischer Radiotherapie<br />

ein <strong>Kohlenstoffionen</strong>boost <strong>von</strong> 15 bis 18 Gy in Einzeldosen<br />

<strong>von</strong> 3,0 GyE auf den makroskopischen Tumor appliziert. Die<br />

mediane Gesamtdosis lag hier <strong>bei</strong> 63 GyE. Erstmalig kamen<br />

das an <strong>der</strong> GSI entwickelte intensitätsmodulierte Rasterscan-Verfahren<br />

[9] sowie die Online-Therapiekontrolle <strong>mit</strong>tels<br />

Positronenemissionstomographie am Patienten zum<br />

Einsatz [4, 5]. Hier<strong>bei</strong> wird die Lage des <strong>Bestrahlung</strong>sfeldes<br />

im Patienten anhand entstehen<strong>der</strong> Positronene<strong>mit</strong>ter nachgewiesen.<br />

Follow-Up<br />

Die Therapieantwort wurde a) durch neurologische Untersuchungen<br />

und b) durch magnetresonanztomographische<br />

Aufnahmen evaluiert, die sechs Wochen und drei Monate<br />

nach Abschluss <strong>der</strong> <strong>Bestrahlung</strong> und anschließend in sechsmonatigen<br />

Intervallen durchgeführt wurden. Lokales Therapieversagen<br />

wurde strenger definiert als in den WHO-<br />

Richtlinien vorgegeben: als erneutes Auftreten des Tumors<br />

an gleicher Stelle o<strong>der</strong> als erneutes Tumorwachstum, erkennbar<br />

als eine auf zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden MRT-<br />

Schichtaufnahmen klar beurteilbare Zunahme <strong>der</strong> Tumorfläche.<br />

Lokale Tumorkontrollraten und Überlebensraten<br />

Abbildung 1. Behandlungsplan für die <strong>Kohlenstoffionen</strong>bestrahlung <strong>mit</strong> zwei gescannten <strong>Bestrahlung</strong>sfel<strong>der</strong>n. Man erkennt die gute Schonung<br />

<strong>der</strong> umliegenden Strukturen.<br />

Figure 1. Treatment plan of heavy ion irradiation with 2 scanned fields. The surrounding normal structures are spared.<br />

Strahlenther Onkol 2000;176:211–6 (Nr. 5) 213

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