Argumentarium - Revierjagd Solothurn
Argumentarium - Revierjagd Solothurn
Argumentarium - Revierjagd Solothurn
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
6<br />
Aus der langjährigen Entwicklung der Jagdstrecke auf Wildenten<br />
lässt sich ablesen, dass die Wasservogeljagd im Kanton <strong>Solothurn</strong><br />
an Bedeutung verloren hat. Sie wurde durch die Siedlungsentwicklung<br />
und die Gewässerverbauung an vielen Orten zurück gedrängt.<br />
Dort, wo sie noch ohne Störung der Umwelt ausgeübt werden kann,<br />
geben die aufmerksam beobachteten Bestände keinen Anlass zu<br />
Bedenken. Alle seltenen Entenarten und alle anderen seltenen Wasservögel<br />
sind längst geschützt. Die Wasservogeljagd zu verbieten<br />
wäre eine unnötige und heimtückische Schikane.<br />
Jagen ohne Treiben – geht das überhaupt?<br />
Treiben bedeutet nicht «tierverachtendes Herumhetzen der Wildtiere»,<br />
wie wahrheitswidrig behauptet wird. Der Jäger und sein Hund<br />
setzen die Wildtiere in Bewegung, um sie in ihren Einständen hoch<br />
zu machen und damit die Chance auf einen sicheren Schuss zu erhöhen.<br />
Würden Jäger die Wildtiere «hetzen», d.h. in hektischem<br />
Tempo treiben, würden sie sich selber um diese Chance auf einen<br />
sicheren Schuss bringen. Der weidmännische Jäger schiesst nicht<br />
auf hoch flüchtiges Wild – und auf bewegte Ziele nur, wenn er sich<br />
seines Schusses sicher ist, d.h. wenn er gut geübt hat, mit guter<br />
Zieloptik ausgerüstet ist, sicher abkommt usw.<br />
Ohne Bewegungsjagd wäre die dringend nötige intensive Bejagung<br />
des Schwarzwildes (zwecks Vermeidung weiterer grosser Flurschäden)<br />
nicht möglich. Im Schlussbericht zur Untersuchung über<br />
Bewegungsjagden auf Schwarzwild im Kanton <strong>Solothurn</strong> 2002<br />
schreibt der Wildbiologe Martin Baumann von der Jagd & Fischerei<br />
des Kantons <strong>Solothurn</strong> wörtlich: «Bewegungsjagden auf Sauen sind<br />
bereits heute zur Regulation dieser Wildart wichtig, und sie nehmen<br />
an Bedeutung zu.» Im gleichen amtlichen Bericht heisst es<br />
ausserdem: «Die <strong>Solothurn</strong>er Jägerschaft hat bewiesen, dass sie<br />
verantwortungsbewusst mit dem Versuch zur Liberalisierung der<br />
Jagd umgehen kann. Es wurde kein exzessiver und leichtfertiger<br />
Einsatz von Schrotschüssen bei Bewegungsjagden auf Sauen<br />
praktiziert.»<br />
Bewegungs- oder Treibjagd ist neben Ansitz und Pirsch die verbreitetste<br />
Jagdart im Kanton <strong>Solothurn</strong>. Nur eine sinnvolle, den<br />
Gelände- und Besiedelungsverhältnissen angepasste Kombination<br />
aller Jagdarten ermöglicht es, die vorgeschriebene Jagdstrecke zu<br />
erreichen.<br />
Was steckt hinter den beiden Initiativen?<br />
Es werden wahl- und bedenkenlos falsche Behauptungen in die<br />
Welt gesetzt (z.B. dass der Dachsbestand oder die Wildenten<br />
gefährdet seien). Andere Behauptungen zeigen, dass die Initianten<br />
von Natur, Wildtieren und Jagd nicht viel verstehen. Die Initiative<br />
gegen die Treibjagd schliesslich verrät, dass es den Initianten einfach<br />
darum geht, der Jagd und den Jägern überall zu schaden und<br />
sie zu behindern. Dies hat Peter Suter (Kölliken AG), der «geistige<br />
Vater» dieser Initiativen, in der Vergangenheit oft genug auch<br />
öffentlich zugegeben. Eine solche destruktive Einstellung haben wir<br />
als gute Demokraten zwar hinzunehmen. Aber wir gestatten uns<br />
auch den Hinweis, dass diese Einstellung – ebenso wenig wie die<br />
beiden Initiativen – keinen Beitrag leistet zur Verbesserung der<br />
Lebensbedingungen des Wildes im Kanton <strong>Solothurn</strong>.<br />
<strong>Solothurn</strong> ohne Jagd – wäre das denkbar?<br />
Nein, denn gejagt wird immer. Es gibt in der Schweiz einen Kanton,<br />
in dem die Jagd seit 1974 verboten ist: den Kanton Genf. Dort üben<br />
etwa zwei Dutzend Umweltpolizisten die Hegejagd und die Wildschutzarbeiten<br />
aus – auf Kosten der Steuerzahler. Die jährliche<br />
Belastung der Staatskasse wird auf gegen drei Millionen Franken<br />
geschätzt. Jagd und Wildschutz sind gesetzliche Aufgaben. Entweder<br />
werden sie von verantwortungsbewussten Jägern freiwillig<br />
ausgeübt (die dafür noch bezahlen!) – oder man muss diese<br />
Aufgabe eben auf Staatskosten erledigen. Ob eine solche zusätzliche<br />
Belastung der solothurnischen Staatskasse bei der gegenwärtigen<br />
Finanzlage vernünftig ist, werden die Bürgerinnen und<br />
Bürger leicht beurteilen können.