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Argumentarium - Revierjagd Solothurn

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Aus der langjährigen Entwicklung der Jagdstrecke auf Wildenten<br />

lässt sich ablesen, dass die Wasservogeljagd im Kanton <strong>Solothurn</strong><br />

an Bedeutung verloren hat. Sie wurde durch die Siedlungsentwicklung<br />

und die Gewässerverbauung an vielen Orten zurück gedrängt.<br />

Dort, wo sie noch ohne Störung der Umwelt ausgeübt werden kann,<br />

geben die aufmerksam beobachteten Bestände keinen Anlass zu<br />

Bedenken. Alle seltenen Entenarten und alle anderen seltenen Wasservögel<br />

sind längst geschützt. Die Wasservogeljagd zu verbieten<br />

wäre eine unnötige und heimtückische Schikane.<br />

Jagen ohne Treiben – geht das überhaupt?<br />

Treiben bedeutet nicht «tierverachtendes Herumhetzen der Wildtiere»,<br />

wie wahrheitswidrig behauptet wird. Der Jäger und sein Hund<br />

setzen die Wildtiere in Bewegung, um sie in ihren Einständen hoch<br />

zu machen und damit die Chance auf einen sicheren Schuss zu erhöhen.<br />

Würden Jäger die Wildtiere «hetzen», d.h. in hektischem<br />

Tempo treiben, würden sie sich selber um diese Chance auf einen<br />

sicheren Schuss bringen. Der weidmännische Jäger schiesst nicht<br />

auf hoch flüchtiges Wild – und auf bewegte Ziele nur, wenn er sich<br />

seines Schusses sicher ist, d.h. wenn er gut geübt hat, mit guter<br />

Zieloptik ausgerüstet ist, sicher abkommt usw.<br />

Ohne Bewegungsjagd wäre die dringend nötige intensive Bejagung<br />

des Schwarzwildes (zwecks Vermeidung weiterer grosser Flurschäden)<br />

nicht möglich. Im Schlussbericht zur Untersuchung über<br />

Bewegungsjagden auf Schwarzwild im Kanton <strong>Solothurn</strong> 2002<br />

schreibt der Wildbiologe Martin Baumann von der Jagd & Fischerei<br />

des Kantons <strong>Solothurn</strong> wörtlich: «Bewegungsjagden auf Sauen sind<br />

bereits heute zur Regulation dieser Wildart wichtig, und sie nehmen<br />

an Bedeutung zu.» Im gleichen amtlichen Bericht heisst es<br />

ausserdem: «Die <strong>Solothurn</strong>er Jägerschaft hat bewiesen, dass sie<br />

verantwortungsbewusst mit dem Versuch zur Liberalisierung der<br />

Jagd umgehen kann. Es wurde kein exzessiver und leichtfertiger<br />

Einsatz von Schrotschüssen bei Bewegungsjagden auf Sauen<br />

praktiziert.»<br />

Bewegungs- oder Treibjagd ist neben Ansitz und Pirsch die verbreitetste<br />

Jagdart im Kanton <strong>Solothurn</strong>. Nur eine sinnvolle, den<br />

Gelände- und Besiedelungsverhältnissen angepasste Kombination<br />

aller Jagdarten ermöglicht es, die vorgeschriebene Jagdstrecke zu<br />

erreichen.<br />

Was steckt hinter den beiden Initiativen?<br />

Es werden wahl- und bedenkenlos falsche Behauptungen in die<br />

Welt gesetzt (z.B. dass der Dachsbestand oder die Wildenten<br />

gefährdet seien). Andere Behauptungen zeigen, dass die Initianten<br />

von Natur, Wildtieren und Jagd nicht viel verstehen. Die Initiative<br />

gegen die Treibjagd schliesslich verrät, dass es den Initianten einfach<br />

darum geht, der Jagd und den Jägern überall zu schaden und<br />

sie zu behindern. Dies hat Peter Suter (Kölliken AG), der «geistige<br />

Vater» dieser Initiativen, in der Vergangenheit oft genug auch<br />

öffentlich zugegeben. Eine solche destruktive Einstellung haben wir<br />

als gute Demokraten zwar hinzunehmen. Aber wir gestatten uns<br />

auch den Hinweis, dass diese Einstellung – ebenso wenig wie die<br />

beiden Initiativen – keinen Beitrag leistet zur Verbesserung der<br />

Lebensbedingungen des Wildes im Kanton <strong>Solothurn</strong>.<br />

<strong>Solothurn</strong> ohne Jagd – wäre das denkbar?<br />

Nein, denn gejagt wird immer. Es gibt in der Schweiz einen Kanton,<br />

in dem die Jagd seit 1974 verboten ist: den Kanton Genf. Dort üben<br />

etwa zwei Dutzend Umweltpolizisten die Hegejagd und die Wildschutzarbeiten<br />

aus – auf Kosten der Steuerzahler. Die jährliche<br />

Belastung der Staatskasse wird auf gegen drei Millionen Franken<br />

geschätzt. Jagd und Wildschutz sind gesetzliche Aufgaben. Entweder<br />

werden sie von verantwortungsbewussten Jägern freiwillig<br />

ausgeübt (die dafür noch bezahlen!) – oder man muss diese<br />

Aufgabe eben auf Staatskosten erledigen. Ob eine solche zusätzliche<br />

Belastung der solothurnischen Staatskasse bei der gegenwärtigen<br />

Finanzlage vernünftig ist, werden die Bürgerinnen und<br />

Bürger leicht beurteilen können.

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