Die Bedeutung der Bahn im 3. Reich - Ihr Zugbegleiter
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Meldungen über die Entwicklung <strong>der</strong> öffentlichen Meinungsbildung.<br />
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5. <strong>Die</strong> Herausstellung des "Tages <strong>der</strong> Eisenbahner" in Presse und Rundfunk mit <strong>der</strong> Rede des<br />
<strong>Reich</strong>sministers Dr. Goebbels habe man grösstenteils beachtet und die Veröffentlichungen hätten eine<br />
gebührende Würdigung gefunden. Man empfinde es durchaus gerecht, die Leistungen <strong>der</strong> Deutschen<br />
<strong>Reich</strong>sbahn, die man bewun<strong>der</strong>n müsse, auf diese Weise einmal hervorzuheben. Von <strong>der</strong> Rede<br />
Dr. Goebbels seien seine Ausführungen über den Glauben an den Endsieg gut haften geblieben.<br />
SD-Berichte zu Inlandsfragen vom 27. Januar 1944 (Weisse Serie)<br />
Weihnachts- und Neujahresreiseverkehr 1943/44 - Genehmigungsverfahren hat sich bewährt.<br />
<strong>Die</strong> erstmalige Einführung eines Reisegenehmigungsverfahrens für die Zeit vom 15.12.1943 bis<br />
<strong>3.</strong>1.1944 wurde in <strong>der</strong> Bevölkerung zum überwiegenden Teil mit grossem Verständnis aufgenommen.<br />
In den über den Weihnachtsreiseverkehr vorliegenden Meldungen aus allen Teilen des <strong>Reich</strong>es<br />
kommt zum Ausdruck, daß das Reisegenehmigungsverfahren den mit <strong>der</strong> Durchführung beauftragten<br />
Stellen in <strong>der</strong> amtlichen Textausgabe zu spät vorlag. Da durch den in <strong>der</strong> Presse nicht veröffentlichten<br />
Absatz 11 auch sonstige dringende Fälle nach Anlegung des strengsten Massstabes ausserhalb <strong>der</strong><br />
in <strong>der</strong> Anordnung aufgeführten Reisezwecke berücksichtigt werden konnten, verursachte die Unkenntnis<br />
dieses Paragraphens auch bei den amtlichen Stellen <strong>der</strong> Bevölkerung in begründeten Reisefällen<br />
viel Lauferei und damit Verärgerung.<br />
Wie<strong>der</strong>holt wird darauf hingewiesen, daß ein rechtzeitiger und ständiger Hinweis in Rundfunk und<br />
Presse auf die Notwendigkeit einer Reisebeschränkung <strong>im</strong> fünften Kriegsjahr einen noch grösseren<br />
Erfolg gebracht hätte. Wenn bei Erlass <strong>der</strong> Sperre (10.12.43) nicht schon viele Vereinbarungen über<br />
Besprechungen, Termine und Tagungen getroffen gewesen wären, hätte <strong>der</strong> Reiseverkehr noch verringert<br />
werden können.<br />
<strong>Die</strong> Abwicklung des Genehmigungsverfahrens ist den Meldungen zufolge <strong>im</strong> allgemeinen reibungslos<br />
verlaufen. Das Verhältnis <strong>der</strong> genehmigten zu den abgelehnten Anträgen sei <strong>im</strong> gesamten <strong>Reich</strong>sgebiet<br />
sehr unterschiedlich gewesen. <strong>Die</strong> den Polizeiverwaltungen vorliegenden Anträge wären teilweise<br />
bis zu 80% genehmigt worden. Dem Sinne <strong>der</strong> Anordnung entsprechend wären Wirtschaftsreisen<br />
sehr stark gedrosselt worden. Der Durchschnitt <strong>der</strong> durch die Berufskammern genehmigten Reisen <strong>im</strong><br />
Verhältnis zu den dort gestellten Anträgen hätten sich auf 50% belaufen. Verhältnismässig gross wäre<br />
hierbei die Zahl <strong>der</strong>jenigen Reisen gewesen, die <strong>der</strong> Abholung dringend benötigten Materials, <strong>der</strong><br />
Herbeischaffung von Ersatzteilen usw. für die Industrie dienten. <strong>Die</strong> lange Dauer des Paketversandes<br />
und die augenblickliche Güterwagenknappheit machten solche Reisen zu einer dringenden Notwendigkeit<br />
(Saarbrücken, Braunschweig).<br />
Wie in verschiedenen Meldungen zum Ausdruck gebracht wird, ist vielfach bekannt geworden, daß<br />
durch <strong>Reich</strong>sbahnangehörige sowohl <strong>im</strong> Schalterdienst als auch das Auskunftspersonal <strong>der</strong> Umgehung<br />
<strong>der</strong> Anordnung Vorschub geleistet wurde. So wurde u.a. in Mannhe<strong>im</strong>, Ludwigshafen und Neuenkirchen<br />
beobachtet, daß das <strong>Bahn</strong>personal selbst Reisenden Ratschläge erteilte, den Zuschlag für<br />
E- und D-Züge <strong>im</strong> Zuge nachzulösen. Nach Erklärungen von Reisenden seien sie auf diese Weise<br />
auch unbeanstandet durchgekommen. Hierzu wird weiter berichtet:<br />
"daß am 18.12.1943 am <strong>Bahn</strong>hof Beuthen Reisende, die nach Kreuzburg ohne Reisegenehmigung<br />
fahren wollten, von Eisenbahnern unaufgefor<strong>der</strong>t dahingehend beraten wurden, sie sollten zunächst<br />
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