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Jahresbericht 2009/10 des Ersten Vorsitzenden - Hasslacherberg.de

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Heimatpflege-Verein Gehülz / Seelach / Ziegeler<strong>de</strong>n<br />

Gemeinnütziger e. V. im Dienste <strong>de</strong>r Haßlacherberg - Heimat<br />

J a h r e s b e r i c h t 2 0 0 9 / 1 0<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Ersten</strong> <strong>Vorsitzen<strong>de</strong>n</strong> Bernd Graf<br />

(vorgetragen bei <strong>de</strong>r Generalversammlung am 7. 11. 20<strong>10</strong>)<br />

Unser 25-jähriges Vereinsjubiläum im Jahr 2012 wirft seine Schatten voraus. Bis jetzt<br />

wur<strong>de</strong> festgelegt, dass<br />

- unser Vereinsausschuss als Festausschuss fungiert und bei Bedarf um weitere<br />

Mitglie<strong>de</strong>r ergänzt wer<strong>de</strong>n kann<br />

- Dritter Vorsitzen<strong>de</strong>r Richard Biniszewski Festausschussvorsitzen<strong>de</strong>r und Festvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

ist<br />

- <strong>de</strong>r auf Freitag, 20. April 2012, terminierte Jubiläumsfestabend vorbehaltlich<br />

noch zu klären<strong>de</strong>r Bedingungen im Saal Messelberger stattfin<strong>de</strong>n soll<br />

- Oberfrankens Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Günter Dippold an diesem Abend<br />

als Festredner mitwirkt<br />

- einige ohnehin anstehen<strong>de</strong> Veranstaltungen <strong><strong>de</strong>s</strong> Jahres 2012 <strong>de</strong>m Jubiläum<br />

gewidmet wer<strong>de</strong>n und eventuell einige speziell für das Jubiläum zu kreieren<strong>de</strong><br />

Veranstaltungen hinzukommen sollen<br />

- eine über Spen<strong>de</strong>n zu finanzieren<strong>de</strong> kleinere Festschrift erstellt und an alle<br />

Haßlacherberg-Haushalte verteilt wer<strong>de</strong>n soll<br />

- <strong>de</strong>r Haßlacherberg-Sandstein, sein Abbau in <strong>de</strong>n Steinbrüchen und seine<br />

Verarbeitung thematisiert wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

An <strong>de</strong>r Heunischenburg, <strong>de</strong>ren i<strong>de</strong>elle Mitbetreuung eine unserer Vereinsaufgaben ist,<br />

wur<strong>de</strong>n im Sommer schadhafte Holzteile <strong>de</strong>r Rekonstruktion erneuert und das hölzerne<br />

Stützgerüst an <strong>de</strong>r Innenseite erweitert. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine neue Informationstafel<br />

errichtet, die die Besucher über die archäologische Untersuchung <strong>de</strong>r bronzezeitlichen<br />

Befestigung und über <strong>de</strong>n letzten Forschungsstand in Sachen Heunischenburg<br />

informiert.<br />

Unser 8. „Mundart-Advent an <strong>de</strong>r Heimatkrippe“ setzte diese erfolgreiche Veranstaltungsreihe<br />

würdig fort. Neben unseren vereinseigenen Mundartakteuren wirkten<br />

diesmal die „Kroniche Maala“, die Stubenmusik <strong><strong>de</strong>s</strong> Brauchtumsvereins Alt-Kronach,<br />

<strong>de</strong>r Neundorfer Dreigesang, Dekanatskantor Marius Popp, <strong>de</strong>r örtliche „Lie<strong>de</strong>rkranz“-<br />

Chor und <strong>de</strong>r Sonneberger Mundartautor Karl-Heinz Großmann mit. Unter <strong>de</strong>n im<br />

Landkreis mittlerweile recht zahlreichen ähnlichen Veranstaltungen <strong>de</strong>r Advents- und<br />

Weihnachtszeit stellt unser „Mundart-Advent“ nach wie vor eine Beson<strong>de</strong>rheit mit einem<br />

spezifischen Charakter dar. Prägen<strong>de</strong> Elemente sind die Betonung <strong>de</strong>r Mundart, die<br />

gestalterische Vielfalt, <strong>de</strong>r inhaltliche Bezug zur Heimatkrippe und zur Menschwerdung<br />

Gottes sowie <strong>de</strong>r gedankliche rote Fa<strong>de</strong>n im Programmablauf. Gera<strong>de</strong> von auswärtigen<br />

Besuchern wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>rholt festgestellt, dass unser anspruchsvolles Programm im<br />

Wege eines Kartenvorverkaufs auch größere Kirchen und Säle füllen könnte. Wir sind<br />

aber bewusst <strong>de</strong>r kleineren Dorfkirche und <strong>de</strong>r Bitte um eine freiwillige Spen<strong>de</strong> treu<br />

geblieben. Danken möchte ich Elisabeth Barnickel und Irma Simon, die das Beisammensein<br />

<strong>de</strong>r Mitwirken<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Veranstaltung organisierten und betreuten, sowie<br />

Albert Wich und Roland Müller, die die Veranstaltungsstätte vor- und nachbereiteten.


- 2 -<br />

Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong><strong>de</strong>s</strong> diesmaligen „Mundart-Advents“ war, dass wir die als Brauchtumsprojekt<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Heimatpflege-Vereins entstan<strong>de</strong>ne neue Gehülzer Heimatkrippe<br />

„Weihnachten auf <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>r Höhe“ vorstellen konnten, die in <strong>de</strong>r Advents-,<br />

Weihnachts- und Epiphaniaszeit <strong>2009</strong>/<strong>10</strong> die sonst in <strong>de</strong>r St.-Michael-Kirche Gehülz<br />

stehen<strong>de</strong> Heunischenburg-Heimatkrippe würdig ersetzte. Als Krippenkulisse<br />

nachgebaut war die gleich oberhalb <strong>de</strong>r Michaelskirche liegen<strong>de</strong> Bran<strong>de</strong>r Höhe mit <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Wasserversorgungshochbehältern von 1931 und 1961 sowie <strong>de</strong>m sie<br />

überragen<strong>de</strong>n, mächtigen Lin<strong>de</strong>nbaum. Den Kulissenbau hatte Detlef Apfel unter<br />

Mitarbeit seines Bru<strong>de</strong>rs Markus Apfel realisiert. Ich (Bernd Graf) hatte die Kulisse<br />

bemoost und 30 holzgeschnitzte und kolorierte Krippenfiguren vom Typ „heimatliche<br />

Krippe“ <strong>de</strong>r Grödner Firma LEPI gespen<strong>de</strong>t. Der Heimatpflege-Verein hatte die bei<br />

einem Mo<strong>de</strong>llbaumhersteller in Leipzig in Auftrag gegebene Lin<strong>de</strong> finanziert. Die<br />

offizielle Vorstellung <strong>de</strong>r „Bran<strong>de</strong>r-Höhe-Heimatkrippe“ im Rahmen <strong><strong>de</strong>s</strong> „Mundart-<br />

Advents“ nutzte ich dazu, um im örtlichen Dialekt auf die Glaubenssymbolik <strong>de</strong>r<br />

Kulissenelemente Berg, Wasser, Baum und Lin<strong>de</strong> einzugehen. Die Gelegenheit zum<br />

Kennenlernen <strong>de</strong>r Krippe wur<strong>de</strong> bei unserem „Weihnachtlich walken und wan<strong>de</strong>rn“ und<br />

bei <strong>de</strong>n eigens dafür anberaumten „Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r offenen Kirchentür“ von vielen<br />

wahrgenommen. Als Fazit <strong><strong>de</strong>s</strong> Brauchtumsprojekts kann festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass diese<br />

neue Heimatkrippe mit Hilfe einer vertrauten, symbolträchtigen Kulisse und<br />

ausdrucksstarker Figuren das weihnachtliche Geschehen <strong>de</strong>r Menschwerdung Gottes<br />

<strong>de</strong>m einfühlsamen Betrachter eindrücklich nahe brachte. Mit diesem Fazit schloss auch<br />

<strong>de</strong>r von mir verfasste Beitrag im Gemein<strong>de</strong>brief „KREUZ und QUER“ <strong>de</strong>r Evangelisch-<br />

Lutherischen Kirchengemein<strong>de</strong> Kronach, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Überschrift stand: „Neue<br />

Gehülzer Heimatkrippe in <strong>de</strong>r St.-Michael-Kirche – Menschwerdung Gottes auf <strong>de</strong>r<br />

Bran<strong>de</strong>r Höhe“.<br />

Zu „Weihnachtlich walken und wan<strong>de</strong>rn“ ist noch erwähnenswert, dass dieses<br />

Veranstaltungsangebot Thema einer Presseinformation <strong>de</strong>r Stadt Kronach für<br />

Reisejournalisten war, weil eine im städtischen Auftrag han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Mitarbeiterin einer<br />

Agentur in München unser örtliches Veranstaltungskonzept unter <strong>de</strong>n Programmpunkten<br />

<strong>de</strong>r „Kronacher Weihnacht“ für beson<strong>de</strong>rs interessant, kreativ und<br />

hervorhebenswert hielt.<br />

Auch an<strong>de</strong>rweitig fand unsere gemeinsam mit <strong>de</strong>m TVE Gehülz durchgeführte Reihe<br />

„Nordic Walking plus“ auswärtige Beachtung und Anerkennung. So würdigten auf einer<br />

Veranstaltung im April 20<strong>10</strong> in Starnberg Vertreter <strong><strong>de</strong>s</strong> Bayerischen Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>-Sportverbands,<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Bayerischen Sportärzteverbands und <strong>de</strong>r Krankenkasse Barmer GEK<br />

diese von uns kreierte, vorbildliche Verbindung zwischen <strong>de</strong>r trendigen Bewegung in<br />

freier Natur und kulturellen bzw. historischen Inhalten. Der TVE erhielt die Auszeichnung<br />

„Gesundheitsclub im Sportverein“ letztlich auch <strong><strong>de</strong>s</strong>halb, weil „Nordic<br />

Walking plus“ sozusagen das Sahnehäubchen auf seinem gesundheitsorientierten<br />

Gesamtangebot darstellt. Insofern hat auch <strong>de</strong>r Heimatpflege-Verein, <strong>de</strong>r die heimatund<br />

volkskundlichen Inhalte zur „plus“-Reihe beisteuert, Anteil an dieser renommierten<br />

Auszeichnung.<br />

Anlässlich „20 Jahre Deutsche Einheit“ veranstalteten wir im Oktober ein „Nordic<br />

Waking plus am Grünen Band“. Diese von einer Naturführerin fachkundig betreute Tour<br />

auf <strong>de</strong>m alten Schieferpfad zwischen Reichenbach und Lehesten war landschaftlich<br />

sehr reizvoll und geschichtlich hochinteressant.<br />

In <strong>de</strong>r genannten „plus“-Reihe und in Verbindung mit <strong>de</strong>m „Projekt Trinität“ führten wir<br />

20<strong>10</strong> zwei „DreifaltigkeitsWALKfahrten“ durch. Als Stationen <strong>de</strong>r ersten „WALKfahrt“ im<br />

Juni hatte ich <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>ngraben, <strong>de</strong>n Schafhof bzw. Geiersgraben und <strong>de</strong>n Zollbrunnen<br />

ausgewählt. Die Leitbil<strong>de</strong>r an diesen Stationen waren Gott als <strong>de</strong>r himmlische Vater,


- 3 -<br />

Jesus Christus als <strong>de</strong>r gute Hirte und <strong>de</strong>r Heilige Geist als Brunnquell guter Gaben. An<br />

je<strong>de</strong>r Station gab es Informationen zur ortsgeschichtlichen Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Stätte und<br />

zum jeweiligen Leitbild sowie eine Bibellesung und ein Gebet. Helga Biesenecker trug<br />

<strong>de</strong>n Psalm vom guten Hirten in Gehülzer Mundart vor. Zum Abschluss <strong>de</strong>r „WALKfahrt“<br />

erfreute Pfarrerin Susanne Treber mit einem von ihr speziell für diesen Anlass<br />

gedichteten Segenstext und mit Mundharmonika-Darbietungen. „Kein Wun<strong>de</strong>r, dass alle<br />

begeistert waren, die bei <strong>de</strong>r ‚DreifaltigkeitsWALKfahrt’ mitgingen, egal ob mit o<strong>de</strong>r ohne<br />

Nordic-Walking-Stöcke“, fasste Rainer Glissnik in seinem Pressebericht die Resonanz<br />

auf diesen Abend zusammen.<br />

Die zweite „DreifaltigkeitsWALKfahrt“ dieses Jahres führte im September am „Tag <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

offenen Denkmals“, <strong>de</strong>r diesmal unter <strong>de</strong>m bun<strong><strong>de</strong>s</strong>weiten Thema „Kultur in Bewegung“<br />

stand, durch <strong>de</strong>n Dobersgrund nach Ziegeler<strong>de</strong>n. Integriert waren dabei zwei<br />

geson<strong>de</strong>rte Veranstaltungen zum Denkmaltag. Bei <strong>de</strong>r einen, die <strong>de</strong>n Titel „Kapellennot<br />

am kleinen Pilgerweg“ trug, erläuterte <strong>de</strong>r Kronacher Bildhauer Heinrich Schreiber die<br />

Maßnahmen zur baulichen Erhaltung und Neubelebung <strong><strong>de</strong>s</strong> überschwemmungsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Vierzehn-Nothelfer-Kapellchens am Dobersgrundbach. Besichtigt wur<strong>de</strong><br />

auch die nahe Dreifaltigkeitskapelle am Paulusgrabenbach. Den Nachmittag beschloss<br />

eine Son<strong>de</strong>rveranstaltung unter <strong>de</strong>m Titel „Tauferinnerung, Dreifaltigkeit und Ökumene“<br />

in <strong>de</strong>r St.-Michael-Kirche Ziegeler<strong>de</strong>n, die zu einem Höhepunkt <strong><strong>de</strong>s</strong> Denkmaltags auf<br />

Landkreisebene wur<strong>de</strong>. Dabei erläuterte Heinrich Schreiber <strong>de</strong>n von ihm geschaffenen<br />

Trinitätssteinzyklus, also <strong>de</strong>n Taufstein und die Weihwassersteine mit <strong>de</strong>n<br />

Dreifaltigkeitsdarstellungen. In einer ökumenischen Tauferinnerungsandacht mit<br />

Pfarrerin Susanne Treber und Kaplan Dieter Hinz feierten die zahlreichen Teilnehmer<br />

gemeinsam die Erinnerung an ihre Taufe auf <strong>de</strong>n Namen <strong><strong>de</strong>s</strong> dreieinigen Gottes. Laut<br />

Landrat Oswald Marr, <strong>de</strong>r in Ziegeler<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n Besuchern sprach, sollen durch <strong>de</strong>n<br />

„Tag <strong><strong>de</strong>s</strong> offenen Denkmals“ möglichst viele Menschen für das reichhaltige Kulturerbe<br />

sensibilisiert und begeistert wer<strong>de</strong>n. Gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gottesdienstlichen Feier ergriff <strong>de</strong>r<br />

Landrat – noch vor <strong>de</strong>m Schlusssegen <strong>de</strong>r Geistlichkeit – außerplanmäßig noch einmal<br />

das Wort und zeigte sich tief beeindruckt von dieser Tauferinnerungsfeier und<br />

beson<strong>de</strong>rs vom darin enthaltenen ökumenischen Segnungsritual. Die Denkmaltags-<br />

Aktionen im Haßlacherberg-Bereich liefen unter <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rführung unseres<br />

Heimatpflege-Vereins und bereicherten das Tagesprogramm <strong><strong>de</strong>s</strong> Landkreises ebenso<br />

wie die „Kronacher Denkmalwoche“ <strong>de</strong>r Stadt. Erwähnen möchte ich in diesem<br />

Zusammenhang noch, dass auf <strong>de</strong>r Weihnachtsgrußkarte 20<strong>10</strong> von Landrat Oswald<br />

Marr drei Fotos vom diesjährigen Denkmaltag bei uns zu sehen sein wer<strong>de</strong>n.<br />

Traditionell feierten wir auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r zwei ökumenische Gottesdienste an<br />

Flurkapellen – <strong>de</strong>n Pfingstgottesdienst an <strong>de</strong>r Marienkapelle in Kestel und ebenso <strong>de</strong>n<br />

Dorfkirchweihgottesdienst an <strong>de</strong>r Ellmerskapelle in Seelach. Bei<strong>de</strong> Feiern verbin<strong>de</strong>n die<br />

Christen über Konfessionen, Stadtteile und Ortschaften hinweg. Gehalten wur<strong>de</strong>n die<br />

Gottesdienste heuer von Dekanin Dorothea Richter und Pater Johannes Effern in Kestel<br />

sowie von Pfarrerin Susanne Treber und Pastoralreferentin Birgitta Staufer in Seelach.<br />

Die musikalische Gestaltung lag beim Musikverein Ziegeler<strong>de</strong>n unter Leitung von Karl<br />

Schnei<strong>de</strong>r bzw. bei <strong>de</strong>n „Bergmusikanten“ Gehülz unter Leitung von Klaus Porsch. Für<br />

die organisatorische Mitwirkung danke ich unseren Mitglie<strong>de</strong>rn Herbert Schuhbäck,<br />

Manfred Fößel, Armin Herbst, Willi Ellmer und Valentin Schnei<strong>de</strong>r.<br />

Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Seelacher Ellmerskapelle ist noch zu berichten, dass die<br />

bei<strong>de</strong>n vor zehn Jahren auf Initiative unseres Vereins geschaffenen und in <strong>de</strong>r Kapelle<br />

aufgehängten Heiligenbil<strong>de</strong>r restauriert wer<strong>de</strong>n mussten, worum sich unser Vereinsausschussmitglied<br />

Herbert Schuhbäck gekümmert hat. Die Unkosten betrugen gera<strong>de</strong><br />

mal 50 Euro und wur<strong>de</strong>n aus unserer Vereinskasse gezahlt.


- 4 -<br />

Das Dorffest <strong>de</strong>r Vereinsgemeinschaft Ziegeler<strong>de</strong>n im Juli auf <strong>de</strong>m Schulhof bereicherte<br />

<strong>de</strong>r Heimatpflege-Verein mit einem heimatkundlich-ortsgeschichtlichen Preisquiz. Zum<br />

dritten Mal bei diesem Anlass waren Fragen zur Ortsgeschichte zu beantworten und<br />

Heimatbücher und an<strong>de</strong>re heimatbezogene Preise zu gewinnen. Für meinen<br />

Vorbereitungsaufwand wur<strong>de</strong> ich dadurch entschädigt, dass sich die Dorffestbesucher<br />

rege am Preisquiz beteiligten und alle vorhan<strong>de</strong>nen Teilnahmescheine ausgefüllt<br />

wur<strong>de</strong>n. Unseren Mitglie<strong>de</strong>rn Herta Baier und Helga Rost danke ich für die<br />

Unterstützung.<br />

Ebenfalls im Juli fand das 4. Turnier um <strong>de</strong>n 2. „Haßlacherberg-Pokal“ statt, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen<br />

Stifter <strong>de</strong>r Heimatpflege-Verein ist. Der FSV Ziegeler<strong>de</strong>n konnte seine seit 2004<br />

anhalten<strong>de</strong> Siegesserie fortsetzen und <strong>de</strong>n Vergleich <strong>de</strong>r vier Nachbarvereine vom<br />

Haßlacherberg erneut gewinnen – und zwar mit 9 Punkten in <strong>de</strong>r Abschlusstabelle <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Turniers vor <strong>de</strong>m gastgeben<strong>de</strong>n FC Gehülz mit 6 Punkten sowie <strong>de</strong>m ATSV Gehülz und<br />

<strong>de</strong>m SV Seelach mit je einem Punkt.<br />

Zum „Tag <strong>de</strong>r Franken“ am 2. Juli hissten wir je eine Frankenfahne in <strong>de</strong>n Gehülzer<br />

Straßen Breitenloh und Brand sowie erstmals auch auf <strong>de</strong>m Ziegeler<strong>de</strong>ner Dorfplatz.<br />

Sehr arbeitsintensiv und zeitaufwendig war auch in diesem Vereinsjahr die Betreuung<br />

unseres Webauftritts für und über Gehülz, Seelach, Ziegeler<strong>de</strong>n und Umgebung unter<br />

<strong>de</strong>m Titel „Haßlacherberg-Heimat“. Ich danke Frank Wöhner, <strong>de</strong>r die von mir in Wort<br />

und Bild erstellten Inhalte internettechnisch umsetzte und unsere Webseiten gestaltete.<br />

Es verging kaum eine Woche, in <strong>de</strong>r wir nicht an einigen Tagen für unseren Webauftritt<br />

arbeiteten. Wir haben die Phase für die Erstellung <strong>de</strong>r Grundinhalte von <strong>de</strong>n mittlerweile<br />

erreichten drei Jahren auf ca. vier Jahre erhöht und möchten anlässlich <strong><strong>de</strong>s</strong> Vereinsjubiläums<br />

auf <strong>de</strong>n Webauftritt verstärkt öffentlich aufmerksam machen. Freilich ist dieser<br />

bereits jetzt so umfangreich und vielfältig, wie wir es uns zu Beginn dieses Projekts<br />

nicht hätten träumen lassen.<br />

Wie bei <strong>de</strong>r letztjährigen Versammlung beschlossen, wur<strong>de</strong> unser Verein ab 20<strong>10</strong><br />

Mitglied beim Bayerischen Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>verein für Heimatpflege e. V. Unsere Mitgliedsnummer<br />

lautet 1<strong>10</strong>44. Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>vereins-Geschäftsführer Martin Wölzmüller schrieb uns:<br />

„Wir freuen uns, dass durch diese Mitgliedschaft die Ziele <strong>de</strong>r Heimatpflege unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n und begrüßen Sie sehr herzlich im Kreise unserer Mitglie<strong>de</strong>r.“ Als in einem<br />

stetigen Wachstum begriffen bezeichnete Wölzmüller die Bereitschaft vieler Menschen,<br />

„sich mit <strong>de</strong>n Belangen <strong>de</strong>r Heimat- und Kulturpflege zu beschäftigen und selbst aktiv<br />

zu wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Bewahrung und Weiterentwicklung <strong>de</strong>r natürlich und geschichtlich<br />

gewor<strong>de</strong>nen Eigenart unserer Heimat“. Ein Zeichen dafür sei die kontinuierliche<br />

Zunahme <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rzahl beim Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>verein.<br />

Apropos Mitglie<strong>de</strong>r: Für unseren Verein sind wir seit einigen Monaten dabei, die<br />

Mitglie<strong>de</strong>rbestandsverwaltung einschließlich Beitragserhebung zu optimieren. Ohne auf<br />

organisatorische und technische Details eingehen zu wollen, möchte ich in diesem<br />

Zusammenhang zumin<strong><strong>de</strong>s</strong>t berichten, dass wir unsere Mitglie<strong>de</strong>r für bestimmte Zwecke<br />

nach geografischen Bereichen geglie<strong>de</strong>rt haben:<br />

Bereich 1 = Seelach / Rotschreuth Bereich 2 = Gehülz-Nord<br />

Bereich 3 = Gehülz-Mitte Bereich 4 = Gehülz-Süd / Dobersgrund<br />

Bereich 5 = Ziegeler<strong>de</strong>n / Kestel Bereich 6 = sonstiger Haßlacherberg u. außerhalb.


- 5 -<br />

Im September übergab Gertrud Bittruf, Dobersgrund, eine alte Vereinsfahne mit einer<br />

außergewöhnlichen Geschichte an <strong>de</strong>n Heimatpflege-Verein zur Aufbewahrung in<br />

unserem Lagerraum im Ziegeler<strong>de</strong>ner Schulhaus. Die laut Inschrift 1914 vom<br />

Gesangverein „Eintracht“ Gehülz angeschaffte Fahne hatte sich nach <strong>de</strong>m Zweiten<br />

Weltkrieg im Besitz <strong><strong>de</strong>s</strong> 1949 wie<strong>de</strong>rgegrün<strong>de</strong>ten und 1996 aufgelösten Arbeiter-<br />

Gesangvereins Gehülz befun<strong>de</strong>n.<br />

Apropos Gesang: „Wo auf Haßlachbergen weht ein frischer Wind, Ziegeler<strong>de</strong>n und<br />

Gehülz und Seelach sind…“ So beginnt unser „Haßlacherberg-Lied“, für das ich<br />

zwischen 1998 und 2003 insgesamt 13 Strophen nach <strong>de</strong>r Melodie „Oberfranken ist<br />

mein schönes Heimatland“ verfasst hatte. In einer kulturwissenschaftlichen<br />

Veröffentlichung über „Heimathymnen“ hat nun 20<strong>10</strong> Dr. Armin Griebel dargelegt, dass<br />

diese bekannte Melodie ursprünglich <strong>de</strong>m „Oberschlesienlied“ entstammt, welches als<br />

„Mutter vieler Heimathymnen“ in verschie<strong>de</strong>nen Regionen – so auch in Franken –<br />

adaptiert wur<strong>de</strong>. In Griebels Veröffentlichung wird unser „Haßlacherberg-Lied“ als<br />

oberfränkisches Beispiel für jene Heimatlie<strong>de</strong>r aufgeführt, die einer Teilregion gewidmet<br />

und nach <strong>de</strong>r genannten Melodie zu singen sind.<br />

An <strong>de</strong>r Kronach-Lichtenfelser Landkreisgrenze zwischen Hummenberg und Ebneth<br />

wur<strong>de</strong> 20<strong>10</strong> ein zerstörter Grenz- und Ge<strong>de</strong>nkstein erneuert, <strong>de</strong>r in einer unrühmlichen<br />

Verbindung mit unserer Haßlacherberg-Heimat steht. Woran dieser Stein mit<br />

eingemeißeltem Kreuz erinnern soll, war im Obermain-Tagblatt zu lesen. Die Zeitung<br />

zitierte aus <strong>de</strong>r Ebnether Ortschronik, wonach „am 18. September 1868 die Korbmacher<br />

Panzer und Münch sowie <strong>de</strong>r Wirt Schnei<strong>de</strong>r aus Breitenlohe im Ebnether Wald wil<strong>de</strong>rn<br />

wollten. Zugleich beabsichtigten sie, <strong>de</strong>n Kronacher Viehju<strong>de</strong>n Fleischmann zu<br />

überfallen. Nicht jedoch Fleischmann, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Mehlreisen<strong>de</strong> Kübler aus Bamberg<br />

kam um 12 Uhr die Straße entlang. Die drei Wil<strong>de</strong>rer erschossen <strong>de</strong>n Händler und<br />

beraubten ihn. Die Ehefrau <strong><strong>de</strong>s</strong> Breitenloher Gastwirts Schnei<strong>de</strong>r verriet die Tat,<br />

nach<strong>de</strong>m ihr versichert wur<strong>de</strong>, dass ihr Gatte nie mehr aus <strong>de</strong>m Zuchthaus käme.“ Ich<br />

habe überprüft, ob es sich bei diesem Breitenlohe um <strong>de</strong>n damaligen Gehülzer<br />

Gemein<strong>de</strong>teil Breitenloh han<strong>de</strong>lt. Dazu habe ich in Band II unserer Schriftenreihe <strong>de</strong>n<br />

Beitrag von Willi Munzert über die Geschichte <strong><strong>de</strong>s</strong> Gehülzer Wirtshauswesens<br />

herangezogen. „Ab 1838 nachweisbar ist die Bierwirtschaft ‚Heibisch-Veit’ <strong>de</strong>r Eheleute<br />

Veit und Katharina Schnei<strong>de</strong>r in Breitenloh, Hausnummer 28“, schreibt Willi Munzert.<br />

Und wenn dann – laut Munzert – nach 1867 Katharina Schnei<strong>de</strong>r „durch außergewöhnliche<br />

Umstän<strong>de</strong>“ ihren Mann und einen Teil <strong>de</strong>r Grundstücke verlor, dann ist das<br />

doch sicher als Hinweis auf <strong>de</strong>n Mordfall <strong><strong>de</strong>s</strong> Jahres 1868 anzusehen.<br />

Nur ungern been<strong>de</strong> ich meinen Bericht mit einem Mordfall. Doch weil ich mich nicht<br />

wegen eines zu langen <strong>Jahresbericht</strong>s in eine ähnliche Gefahr wie <strong>de</strong>r Mehlhändler<br />

begeben will, schließe ich jetzt mit einem Dank an alle Mitarbeiter und För<strong>de</strong>rer unseres<br />

Vereins.

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