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Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff

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März 2010 | Nummer 1<br />

<strong>Fachzeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Energetisch</strong><br />

Gemeinsames Organ<br />

Verband energetische<br />

Therapie Schweiz<br />

www.vet-int.ch<br />

<strong>Chinesische</strong><br />

<strong>Medizin</strong><br />

Hormonveränderungen


VERBAND<br />

Voranzeige<br />

Generalversammlung<br />

Samstag, 19. Juni 2010<br />

Hotel Banana City, Schaffhauserstr. 8, Winterthur<br />

Seminar über:<br />

Nähe und Distanz<br />

- Beziehung Therapeut/Klient<br />

- Abgrenzung des Therapeuten<br />

Seminarkosten: CHF 50.00<br />

Referentin: Ruth Wieland, St. Gallen, Dipl. Psychologin<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

• Studium in Konstanz<br />

• Arbeit in verschiedenen Jugendheimen, Aufbau einer sozialtherapeutischen Wohngruppe<br />

• Verhaltenstherapeutische Ausbildung, systemische Paar- und Familientherapie<br />

• Seit 1988 als Psychotherapeutin in Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie tätig<br />

09.30 Uhr Beginn des Seminars – Dauer ca. 4 Stunden<br />

15.00 Uhr ca. Ende Seminar<br />

(Sie erhalten eine Bestätigung über 4 Stunden)<br />

15.30 Uhr Generalversammlung<br />

17.00 Uhr ca. Imbiss und gemütliches Beisammensein<br />

Die persönliche Einladung folgt mit den Generalversammlungs-Unterlagen.<br />

26<br />

27


INHALT<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

VORWORT<br />

Editorial 2<br />

FACHARTIKEL<br />

Akupunkturmassage, klassische chinesische <strong>Medizin</strong> und ihre Differenzierung 3<br />

Wechseljahre, eine Krankheit? 9<br />

Humane Papilloma-Viren (HPV) und deren mögliche Therapie im Ramen der <strong>APM</strong> 15<br />

Heilpilze und die Wechseljahre 19<br />

Die jahrzeitliche energetische Beziehung zu Organen und Leitbahnen 21<br />

Studie zweifelt an Aussagekraft des EKG's 26<br />

Neues aus der Wissenschaft<br />

ADHS: Hyperaktivität - wenn die Reizflut kommt 34<br />

Bei kindlichem Übergewicht möglichst schnell reagieren 32<br />

SONSTIGES<br />

Leserbrief an die DZA 34<br />

Elemente Ernährung - Holz 36<br />

Die Darmflora 40<br />

VERBAND<br />

Newsletter 42<br />

3 Länder Forum 44<br />

Fast alle Artikel und Publikationen in diesem Heft wurden in männlicher (grammatikalisch) Form abgefasst, es sind aber<br />

selbstverständlich auch die weiblichen Therapeutinnen etc. damit gemeint.


VORWORT<br />

Editorial<br />

<strong>APM</strong> UND TCM<br />

Wie im letzten Heft angekündigt, werden wir in dieser Ausgabe<br />

genauer auf die Differenzierung zwischen der <strong>APM</strong><br />

und der TCM eingehen. Ich habe <strong>für</strong> diesen Artikel sehr<br />

ausführlich recherchiert und hoffe, dass die Unterschiede<br />

deutlich werden. Zur Klarstellung: Es geht nicht darum,<br />

die TCM zu diskreditieren. Vielmehr geht es darum die<br />

Unterschiede innerhalb eines lebendigen Systems „<strong>Chinesische</strong><br />

<strong>Medizin</strong>“ deutlich und nachvollziehbar zu machen,<br />

um zu verhindern, dass zum Schluss der aktuellen<br />

Entwicklung ein Methodenmischmasch übrigbleibt, der<br />

zwar Evaluationen gerecht wird, aber Potentialen anderer<br />

Herangehensweisen nicht gerecht werden kann.<br />

An der ersten Stelle steht <strong>für</strong> mich die grundsätzliche<br />

Differenzierung zwischen TCM und Mao-TCM. Gerne<br />

wird das eine mit den anderen vermischt und in der Praxis<br />

dann nur einfachste Kochbuchakupunktur betrieben.<br />

Es besteht sehr wohl ein Unterschied zwischen der in<br />

den fünfziger Jahren entwickelten Mao-TCM und den<br />

Klassikern. Dessen sollten wir uns in Diskussionen mit<br />

Kollegen bewusst sein und uns keineswegs die <strong>APM</strong> als<br />

minderwertige Methode suggerieren lassen.<br />

Der in diesem Heft enthaltene Beitrag hat die Absicht,<br />

etwas mehr Klarheit in die verschiedenen Methoden ins<br />

Konzept der Akupunktur zu bringen und versucht aufzuzeigen,<br />

dass es nicht umsonst verschiedene Therapiemodelle<br />

gibt. Die verschiedenen Modelle beziehen sich<br />

auf die verschiedenen Ebenen, die in der CM beschrieben<br />

sind nämlich Shen, Qi und die Ebene von Struktur.<br />

Diese können nicht einfach vermischt werden, da die<br />

Ansatzstellen unterschiedlich sind.<br />

ROTHENBURG 11.-16. Mai<br />

Der Kongress in Rothenburg steht auch schon wieder vor<br />

der Tür. Wir freuen uns schon jetzt auf Sie und wünschen<br />

viel Spaß und Wissenszuwachs.<br />

Anfragen wegen Karten und möglicher Fahrgemeinschaften<br />

richten sie bitte direkt an das VeT-Büro, Frau<br />

Truffer. Weiter Informationen über www.agtcm.de<br />

Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen viel Kraft und Gesundheit<br />

und verbleibe Ihr<br />

Reinhard Bayerlein<br />

Reinhard Bayerlein<br />

Fachbeiträge<br />

Imelda <strong>Radloff</strong> In-Albon<br />

Koordination<br />

Redaktionsmitglied<br />

Harald Reiterer<br />

Redaktionsmitglied<br />

2010<br />

Generalversammlung<br />

Die Generalversammlung<br />

findet am<br />

19. Juni 2010 statt.<br />

Bitte vormerken!<br />

2


FACHARTIKEL<br />

AKUPUNKTURMASSAGE, KLASSISCHE CHINE-<br />

SISCHE MEDIZIN UND IHRE DIFFERENZIERUNG<br />

Die Vorstellung eines einheitlichen Modells der<br />

<strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong> (CM) entspricht keinesfalls<br />

den Tatsachen. Im Grunde war die klassische chinesische<br />

<strong>Medizin</strong> ursprünglich ebenso vielfältig,<br />

wie die verschiedenen kulturellen Strömungen in<br />

diesem Land. Die Reduzierung auf das, was wir<br />

heute als TCM (traditionelle chinesische <strong>Medizin</strong>)<br />

bezeichnen, entstand erst in den fünfziger Jahren<br />

unter Mao (und von dieser soll im Folgenden gesprochen<br />

werden)!<br />

Diese „TCM“ bezieht sich in erster Linie auf Störungen<br />

der Substanzen und auf Störungen im<br />

materiellen Bereich des Körpers, während die ursprüngliche<br />

(klassische) CM (verwirrenderweise<br />

ebenfalls oft als TCM bezeichnet) die Bereiche<br />

Körper (Materie), Seele (Energie) und Geist (Shen)<br />

abdeckte. Für all diese Bereiche gab es spezifische<br />

Vorgehensweisen, die sich auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />

in der Therapie bezogen.<br />

CHINA<br />

Die TCM entstand aus der politischen Notwendigkeit<br />

eine günstige Variante der Gesundheitsversorgung <strong>für</strong><br />

das Volk, besonders die ländliche Bevölkerung bereitzustellen.<br />

Mao Dse Dong und seine kommunistische Partei<br />

China (KPCh) 1 benötigten hier<strong>für</strong> ein System, welches<br />

Konform mit den Ansichten des Marxismus 2 war. Da die<br />

klassische <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong>, der Begriff soll hier bewusst<br />

im Gegensatz zum Begriff der traditionellen <strong>Chinesische</strong>n<br />

<strong>Medizin</strong> stehen, ein ursprünglich ganzheitliches<br />

Heilsystem repräsentierte, welches deshalb neben materiellen<br />

auch religiöse (daoistische und schamanistische)<br />

und psychologischen Bestandteile aufwies, musste es<br />

an die Doktrin der Partei angepasst werden. So wurde<br />

aus dem ursprünglich mehrstöckigen Gebilde 3 von Körper,<br />

Seele und Geist, ein an westliche Denk- und Wertemodelle<br />

angepasstes System, mit einer an der Hervorhebung<br />

materieller Strukturen orientierten Ausrichtung.<br />

Vor allem wurde im Rahmen dieser Entwicklung eine<br />

Annäherung an die westliche Symptommedizin vollzogen.<br />

Wir denken in diesem Zusammenhang auch an die<br />

Akupunkturanästhesie.<br />

Da „Religion Opium <strong>für</strong>s Volk“ ist, entfernte man folgerichtig<br />

Seele und Geist und beschränkte sich primär auf<br />

die Auseinandersetzung mit den materiellen Inhalten.<br />

Ursprüngliche Bestandteile der <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong><br />

wie Shen, Qi oder das Wu Xing (die Lehre der Wandlungsphasen)<br />

wurden als unwissenschaftlich, primitiv<br />

oder feudalistisch gebrandmarkt und nun in das „neue,<br />

moderne System der TCM“ 4 integriert. Das neokonfuzianische<br />

System, welches in die moderne TCM mit einfloss,<br />

förderte die rationale Betrachtungsweise der darin<br />

beschriebenen Vorgänge weiter. Emotionalität wurde in<br />

diesem System als Folge der Wirkungen von Substanzen<br />

beschrieben und damit als Ergebnis physiologischer<br />

(biochemischer) Vorgänge betrachtet.<br />

Zwar fanden die oben genannten Begriffe in das System<br />

der modernen TCM ihren Eingang, jedoch handelt es sich<br />

dabei oft nur um Lippenbekenntnisse, denen man in der<br />

Praxis nicht gerecht wird. Die moderne TCM ist in erster<br />

Linie auf Vorgänge ausgerichtet, die sich in materiellen<br />

Strukturen abspielen 5 , weshalb die Kräutertherapie eine<br />

so herausragende Rolle spielt. Hier leistet die moderne<br />

TCM aber auch eine ausgezeichnete Arbeit.<br />

Der Mensch bestand innerhalb dieser Betrachtungsweise<br />

plötzlich nicht mehr aus Körper, Seele und Geist,<br />

sondern wurde ganz im Sinne Descartes rationaler Betrachtungsweise,<br />

auf eine mehr oder weniger funktionierende<br />

„Maschine“ reduziert 6 . Mit dieser Denkweise kam<br />

man natürlich auch der westlichen Denkweise und damit<br />

der Schulmedizin entgegen, die ebenfalls den materiell<br />

messbaren Aspekt des Körpers in den Vordergrund<br />

stellt. Es versteht sich von selbst, dass diese Ebene hier<br />

keineswegs kritisiert werden soll, im Gegenteil. Anatomische<br />

physiologische Grundlagen sind <strong>für</strong> eine sinnvolle<br />

Heilkunde unerlässlich. Die aber sehr wohl notwendige<br />

Kritik bezieht sich auf den Alleinigkeitsanspruch der aktuellen<br />

TCM, der natürlich in Frage gestellt werden muss.<br />

Wer heute allerdings noch die Realität seelischer und<br />

geistiger Empfindung und Vorgänge als Nebenprodukt<br />

physiologischer Abläufe betrachtet, der sollte dringend<br />

sein Weltbild hinterfragen 7 .<br />

Der Begriff TCM, der heute im Zusammenhang mit der<br />

modernen CM verwendet wird, ist deshalb nicht unbedingt<br />

<strong>für</strong> dieses System der richtige Begriff, da mit seiner<br />

Entstehung ursprünglich ja gerade absichtlich mit den<br />

Traditionen gebrochen werden sollte! Auch wenn viele<br />

Therapeuten heute wieder immer mehr, die aus diesem<br />

System entfernten klassischen Denkweisen einfließen<br />

lassen, gibt es innerhalb der TCM auch jene Vertreter,<br />

die die Wirkungsweise der CM speziell auch der Akupunktur,<br />

durch rein biochemische und neurologische<br />

Vorgänge erklären wollen. Dadurch wird Kranksein wei-<br />

1 Die KPCh wurde 1921 gegründet. Die Volksrepublik China wurde 1949 ausgerufen.<br />

2 Die sozialistischen Ansichten von Marx, Engels und Lenin wurden von Mao entsprechend den herrschenden Bedürfnissen in eine eigenstän-<br />

dige politische Sichtweise verändert. Sie wurde durch das so genannte „Rote Buch“ verbreitet. 1966 kam es nach dem ideologisch bedingten<br />

Bruch mit der Sowjetunion, zum als Kulturrevolution bezeichneten Umbruch. Der Kulturrevolution lag die Theorie einer andauernden revolutionären<br />

Umgestaltung von Kultur und Gesellschaft zugrunde. Die Ideale des Kommunistischen Denkens sollten im gesamten chinesischen Volk<br />

verankert werden. Hierzu wurden Umerziehungen im großen Stil vorgenommen, um so genannte „konterrevolutionäre“ Tendenzen im Keim zu<br />

ersticken.<br />

3 Dieses Bild entspricht dem Trigramm von Himmel, Mensch, Erde und ist deshalb in jedem Heilsystem wieder zu finden, welches sich an Ganzheitlichkeit<br />

orientiert.<br />

3


FACHARTIKEL<br />

terhin als unliebsame und meist zufällige Störung des<br />

Körpers gesehen, wodurch Krankheit jeglichen Sinn<br />

verliert. Nämlich den Sinn Teil unseres Lebens zu sein<br />

und Entwicklungsprozesse in Gang setzen zu können 8 .<br />

Wie im westlichen Weltbild wird Krankheit in der modernen<br />

TCM nun zu etwas, was man unbedingt bekämpfen<br />

muss und übersieht dabei völlig die „causa finalis“ 9 . Jenen<br />

zielgerichteten Sinn, der hinter allen Geschehnissen<br />

steht. Die klassische CM vertritt hier die Ansicht, dass<br />

die Bestimmung Shen (himmlisches Erbe) das Potential<br />

darstellt, welches bewusst entwickelt werden soll.<br />

Fassen wir an dieser Stelle zusammen. Ursprünglich betrachtete<br />

die klassische chinesische <strong>Medizin</strong> Lebensvorgänge<br />

als das Zusammenspiel kosmischer, energetischer<br />

und materieller Beziehungen. Die unter Mao entstandene<br />

TCM entfernte wesentliche Teile aus diesem System und<br />

kann deshalb nicht allen Bereichen gerecht werden. Besonders<br />

die Entwicklung zur Anwendung sogenannter<br />

„Rezepte“, von vielen Therapeuten heute scherzhaft als<br />

Kochbuch-TCM“ bezeichnet, engte die Möglichkeiten<br />

der CM wesentlich ein.<br />

Doch nicht nur in China setze man sich mit dem <strong>Medizin</strong>schatz<br />

Asiens auseinander.<br />

JAPAN<br />

Schon in den zwanziger, dreißiger Jahren entstand, während<br />

die <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> in ihrem Mutterland zu dieser<br />

Zeit (1929) verboten wurde, in Japan eine Bewegung,<br />

die sich auf die Wurzeln der Akupunktur besann. Wichtige<br />

Vertreter dieser Zeit waren Matsumoto Shirobei, Sawada<br />

Ken, welcher auch ein großer Vertreter der Moxatherapie<br />

war und Yanagiya Seisuke. Sie erkannten, dass das<br />

Nan Jing, der Klassiker der schwierigen Fragen grundlegende<br />

Themen der Akupunkturtheorie darstellte. Besonders<br />

Seisuke, trieb zusammen mit Takeyama Shinichiro<br />

die Entwicklung der Meridiantherapie voran. Aus dieser<br />

Auseinandersetzung entstand in der Folge das, was<br />

heute als Japanische Meridiantherapie bezeichnet wird.<br />

Die Absicht lag darin eine spezifische Methode zu entwickeln,<br />

die eigenständig neben der Therapie mit Kräutern,<br />

in Japan Kampo genannt, bestehen konnte. Ziel war es<br />

natürlich therapeutisch ähnlich gute Erfolge, wie mit der<br />

Kräutertherapie verzeichnen zu können. In der Folgezeit<br />

wurde die Meridiantherapie von Akupunkteuren wie Manaka<br />

und Akabane verbessert und verfeinert. In neuerer<br />

Zeit war es Shudo Denmei (siebziger Jahre), der die Japanische<br />

Meridiantherapie wieder einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich machte. Auch hier wurde auf das Nan<br />

Jing aufgebaut und die Methode wurde bis heute ständig<br />

weiter entwickelt. Das Nan Jing beschrieb erstmals ausschließlich<br />

die differenzierte Behandlung von Qi Fluss<br />

und Nadelbehandlung. 10<br />

Es soll an dieser Stelle auch das Shiatsu erwähnt sein.<br />

Shiatsu wendet sich in erster Linie ebenfalls ans Leitbahnsystem.<br />

Namensgeber ist wahrscheinlich der Japaner<br />

Tenkei Tamai der 1919 ein Buch über dieses Thema<br />

veröffentlichte. Die Wurzel scheint wiederum im Ampuku-Zukai<br />

zu liegen, dessen Arbeitsweise 1827 von einem<br />

buddhistischen Mönch als Schrift veröffentlicht wurde.<br />

EUROPA<br />

Was geschah zu dieser Zeit im europäischen Sprachraum?<br />

Dank Marco Polo hörte man im 14.Jahrhundert zum ersten<br />

Mal etwas von Akupunktur in Europa. Doch erst etwa 300<br />

Jahre später, zu jener Zeit verfasste der Holländer Jakob<br />

de Bondt ein umfangreiches und beachtetes Werk über<br />

die Naturgeschichte und <strong>Medizin</strong> Asiens, welches aber zu<br />

keiner praktischen Umsetzung führte, wurde das Thema<br />

östliche <strong>Medizin</strong> wieder aufgegriffen.<br />

1826 veröffentlichte der Pariser Chirurg Jules Cloquet<br />

eine Übersicht von 300 Krankenberichten. Wahrscheinlich<br />

waren es Berichte von Missionaren gewesen, die das<br />

Interesse an der „Nadelstecherei“ geweckt hatten. Neben<br />

rheumatischen Erkrankungen wurden hier Kopfschmerzsyndrome,<br />

Allergien sowie Schmerzen und Verletzungsfolgen<br />

und deren Behandlung mit Akupunktur dargestellt.<br />

Angeregt durch die Veröffentlichung des Buches<br />

„L'acupuncture” chinoise durch den französischen Diplomaten<br />

Soulie de Mourant begann einige Jahrzehnte<br />

später das Interesse an Akupunktur und CM in Europa<br />

wieder zu steigen. Dies geschah in den fünfziger Jahren.<br />

Persönlichkeiten wie Fuye, Voisin, Niboyt und Chamfrault<br />

und in Deutschland Hübotter, Bachmann, Schmidt, Brodde,<br />

Busse, Hörner und Hartz gaben nun weitere wichtige<br />

Impulse <strong>für</strong> die Verbreitung der Akupunktur.<br />

4 Nochmals zur Orientierung: Einige Therapeuten verstehen unter TCM das System, welches das klassische System meint. Dieses klassische<br />

System beschreibt natürlich alle die genannten Aspekte und ist damit nicht gemeint. Gemeint ist das in den fünfziger Jahren entwickelte System<br />

unter Mao.<br />

5 Ich bitte dies nicht als Wertung zu verstehen!<br />

6 Descartes selbst gestand dem Mensch zwar einen Seele zu, tat dies wohl aber auch aus Angst vor der Furcht vor der Inquisition. Tieren<br />

gestand er schon kein Empfinden und keine Seele mehr zu!<br />

7 Diese Vorstellung entspricht nämlich noch dem cartesianischen Weltbild, welches zu dieser Zeit (um 1630) zwar notwendig war, heute aber<br />

nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist.<br />

8 Ich möchte an dieser Stelle auf Thorwald Dethlefsen und sein Werk „Krankheit als Weg,” welches er zusammen mit Rüdiger Dahlke<br />

geschrieben hat, verweisen.<br />

9 Aristoteles Naturphilosophie<br />

10 ECM Ausgabe 2 und 3 2004<br />

26 4


FACHARTIKEL<br />

LEAMINGTON AKUPUNKTUR<br />

Unbedingt erwähnt werden muss an dieser Stelle auch<br />

die Richtung, die von Prof. J.R.Worsley (1937-2003) entwickelt<br />

und vertreten wurde. Auch <strong>für</strong> Worsley war das<br />

Nan Jing die Grundlage seiner Überlegungen (Worsley<br />

war ebenfalls durch Vertreter der Japanischen Meridiantherapie,<br />

Bunkei Ono 11 , Mi Fu Hsu, beeinflusst). Sein<br />

Ansatz war das Shen, also die geistige Ebene des Patienten,<br />

deren Wichtigkeit im „Gelben Kaiser“ immer<br />

wieder betont wird. Ein weiser Mensch wird nicht von<br />

den Kräften des krankmachenden Qi heimgesucht, da<br />

er sein Leben bewusst und in Einklang mit der Natur<br />

führt (Ling Shu). Folgerichtig gibt es in Worsleys System<br />

keine substanziellen oder organischen Bezüge bei der<br />

Punktbeschreibung. Vielmehr liegt der Focus auf der<br />

Bestimmung der Emotion, die über Akupunkturpunkte<br />

(der Geist der Punktenamen), auch nach dem System<br />

der Wandlungsphasen behandelt wird. Worsley richtete<br />

seine Arbeit auf die psychische Entwicklung seiner Patienten,<br />

indem er versuchte das Gleichgewicht zwischen<br />

gestörten Emotionen wieder herzustellen. Wahrscheinlich<br />

war Worsley der erste, der versuchte diese Hintergründe<br />

strukturiert auszuarbeiten und in ein praktisches<br />

Konzept zu überführen.<br />

Der bekannteste Vertreter dieser Richtung im deutschsprachigen<br />

Raum ist heute Josef V.Müller.<br />

AKUPUNKTURMASSAGE<br />

In Deutschland sollten noch zwei weitere Figuren das<br />

System der Akupunktur wesentlich beeinflussen. Willi<br />

Penzel (1918-1985) ein gelernter Ingenieur, kam durch<br />

die Erkrankung seiner Frau zu dem Bereich der <strong>Medizin</strong>.<br />

Die Behandlung seiner Frau war als schulmedizinischer<br />

Sicht abgeschlossen und sie galt als austherapiert. Da er<br />

dies nicht hinnehmen wollte, setze er sich mit der „alternativen“<br />

<strong>Medizin</strong>literatur auseinander. Ihm fiel das Buch<br />

„Organbeeinflussung durch Massage“ von Prof. Puttkamer<br />

in die Hände, welches die Behandlung von Organen<br />

mittels segmentbezogener reflektorischer Vorgänge behandelt.<br />

Durch die Behandlung verbesserten sich die<br />

Laborwerte seiner Frau so, dass diese schon nach ein<br />

paar Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden<br />

konnte. Auch von anderen Therapeuten, die vorher andere<br />

Berufe ausübten ist bekannt, dass sie durch die<br />

erfolgreiche Behandlung von scheinbar austherapierten<br />

Erkrankungen, sich medizinischen Bereichen zuwandten.<br />

Penzel machte nun die Ausbildung zum Masseur u. med.<br />

Bademeister und entwickelte mit der Zeit eine Methode,<br />

die er als Akupunktmassage (<strong>APM</strong>) bezeichnete. Neben<br />

Grundlagen der segmentreflektorischen Beziehungen<br />

standen auch ihm nur die zum Teil spärlichen Übersetzungen<br />

der damaligen Zeit zum Thema Akupunktur zur<br />

Verfügung. Penzel erarbeitete sich nun in der Praxis das<br />

Konzept der Energielehre, welches auf dem Regelwerk<br />

der Klassiker beruht. Interessant ist, dass dies zu dieser<br />

Zeit auch nicht annähernd in dieser Schlüssigkeit dargestellt<br />

war! Dies geschah in den fünfziger Jahren, also zu<br />

jener Zeit, in der die TCM in China entwickelt wurde.<br />

Die <strong>APM</strong> unterscheidet sich von der Akupunktur dadurch,<br />

dass die Reizsetzung ohne Nadeln und primär<br />

am Leitbahnsystem erfolgt. In den siebziger Jahren war<br />

Klaus <strong>Radloff</strong> (geb.1940) Mitarbeiter am Lehrinstitut von<br />

Willy Penzel. <strong>Radloff</strong> arbeitete ebenfalls als Masseur und<br />

medizinischer Bademeister. Er forschte an diesem System<br />

weiter und gründete 1982 ein eigenes Institut in<br />

der Schweiz. Es war <strong>Radloff</strong>, der die <strong>APM</strong> nun in vielen<br />

Bereichen entscheidend weiter entwickelte. Besonders<br />

im Bereich der energetischen Befunderhebung aber<br />

auch im Rahmen des Therapieablaufes bereicherte er<br />

das System. So ist ihm die Entwicklung einer speziellen<br />

energetischen Diagnostik über das Ohr (ORK: Ohr-Reflex-Kontrolle),<br />

sowie eine dreiachsige (dreidimensionale)<br />

Wirbelsäulen- und Gelenkbehandlung zu verdanken. Hierdurch<br />

konnte die <strong>Chinesische</strong> Pulsdiagnose <strong>für</strong> diese Methode<br />

praktisch ersetzt werden und dennoch war es nun<br />

möglich, sehr exakte Aussagen über den energetischen<br />

Zustand der Leitbahnen und Zang-Fu zu machen. 12<br />

Da die <strong>APM</strong> sich primär an das energetische System<br />

wendet und nach aktuellen Störungen behandelt, existieren<br />

innerhalb dieses Systems, im Gegensatz zur TCM,<br />

keinerlei Punktrezepte! Vielmehr besteht eine Nähe zur<br />

Japanischen Akupunktur, wenn auch gesagt werden<br />

muss, dass das <strong>Radloff</strong>sche Modell der <strong>APM</strong> sich in wesentlichen<br />

Bereichen differenzierter darstellt, als dies die<br />

Japanische Akupunktur tut. Besonders im Zusammenhang<br />

mit dem Wandlungsphasenmodell wird dies in der<br />

Praxis deutlich. Die <strong>APM</strong> nach <strong>Radloff</strong> ist heute weltweit<br />

das einzige Modell innerhalb der Akupunktur, welches<br />

ausschließlich auf Basis der Energetik der Klassiker arbeitet.<br />

Im Rahmen der Befunderhebung werden aber<br />

auch neurophysiologische Zusammenhänge segmentreflektorischer<br />

Art (Head) beachtet.<br />

Punktrezepte und Syndrome, wie im System der TCM<br />

dargestellt, tauchen innerhalb dieses Systems nicht auf!<br />

Es soll an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass die<br />

Entwicklung innerhalb des <strong>APM</strong>-System n. <strong>Radloff</strong> keineswegs<br />

abgeschlossen ist. 13<br />

Wir sehen, dass die CM verschiedene Ebenen kennt, die<br />

bei uns im Westen natürlich als Körper, Seele und Geist<br />

benannt werden. In der CM kennen wir hier<strong>für</strong> die Begriffe<br />

SHEN (Geist), QI (vermittelnde Energie) und ebenfalls die<br />

11 Ono vertrat eine spirituelle Ausrichtung der Akupunktur und ging später sogar zur „Nichteinstichtechnik“ von einigen japanischen Akupunteuren<br />

über (Müller Vortrag 2004).<br />

12 Siehe hierzu auch Methodenidentifikation „Verband energetische Therapie“ Schweiz<br />

13 Stichwort „Schichtenmodell“ und „konstitutionelle Ansätze“<br />

5


FACHARTIKEL<br />

der chinesischen Phytotherapie entspringen. Im Rahmen<br />

ihrer Entstehung der TCM in den fünfziger Jahren wurden<br />

nun Wirkungen, die mit der Kräutertherapie assoziiert<br />

sind, auf die Indikation von einzelnen Akupunkturpunkten<br />

übertragen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die<br />

Kräutertherapie ihrem Wesen nach eine mehr organ- und<br />

symptombezogene Wirkungsweise hat, wogegen die<br />

Leitbahnen die Aufgabe haben das mehr immaterielle Qi<br />

zu transportieren und dessen Fluss zu regulieren. Selbstverständlich<br />

haben die Kräuter auch energetische Wirkungen,<br />

jedoch kann sich deren Wirkung bei größeren<br />

Störungen innerhalb des Leitbahnsystems nicht optimal<br />

entfalten, so dass es nötig sein kann das Leitbahnsystem<br />

zu behandeln, um die vielfältigen Wirkungen der Kräutertherapie<br />

zu ermöglichen.<br />

Das einzige Leitbahnsyndrom in der TCM ist die Kältestagnation<br />

in der Leberleitbahn, sieht man von pathogenen<br />

Energien ab, die Leitbahnen belasten. Schon dies<br />

zeigt, dass sich die Vorgehensweise der TCM nur sehr<br />

unzureichend auf das Leitbahnsystem übertragen lässt.<br />

körperliche strukturelle Ebene. Für jede dieser Ebenen<br />

hatten die alten Ärzte entsprechende Behandlungsmethoden,<br />

die entsprechend der Ebene der Störung zur<br />

Anwendung kamen. Selbstverständlich stehen alle diese<br />

Ebenen in einer ständigen Interaktion. So beeinflusst die<br />

strukturelle Organebene selbstverständlich die energetische<br />

Qi-Ebene (Nahrungs-QI), die Qi-Ebene und die<br />

Shen-Ebene die Struktur-Ebene (Psychosomatik). Die<br />

spezifischen Therapieformen dienen einfach dazu jede<br />

Ebene zusätzlich bei Bedarf gezielt zu behandeln. So ist<br />

in der Praxis auch kein Konzept zu bevorzugen, denn<br />

die Behandlung sollte sich nach der Ebene der Störung<br />

richten.<br />

Wenn man heute versucht alle diese Behandlungsmodelle<br />

in ein System (nämlich die Mao-TCM, die den Focus<br />

auf die Struktur und damit eine „wissenschaftliche<br />

Grundlage“ hat) zu zwängen, kann dies nicht zu den gewünschten<br />

Ergebnissen führen. Nicht nur zur besseren<br />

Differenzierung <strong>für</strong> die Therapeuten, sondern auch im<br />

Sinne einer lebendigen Therapievielfalt, ist es wichtig die<br />

unterschiedlichen Ansätze zu verstehen und zu praktizieren.<br />

DIEFFERENZieRTE BETRACHTUNG VON TCM<br />

UND <strong>APM</strong><br />

Die TCM hat ihren Schwerpunkt primär auf dem Bereich<br />

der Kräutermedizin und die damit verbundene Behandlung<br />

von Organsyndromen (Syndromenlehre). Aus diesem<br />

Grund stellt sie auch Modelle in den Vordergrund, die<br />

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Aussagen,<br />

das nur die Kräutertherapie in der Lage wäre chronische<br />

und innere Leere-Erkrankungen zu heilen, nicht der Tatsache<br />

entsprechen. Dass die moderne TCM-Akupunktur<br />

dies in vielen Fällen nicht vermag und deswegen in erster<br />

Linie nur zur Schmerztherapie eingesetzt wird liegt daran,<br />

dass sie nach westlichen Indikationen (Kochbuchakupunktur)<br />

eingesetzt wird, was natürlich nie so vorgesehen<br />

war. Im Ling Shu (Kap.1) ist zu lesen, dass wer dieser<br />

Meinung ist, einen Denkfehler begeht. Auch ältere Erkrankungen<br />

sind natürlich heilbar. „Wer dies in Abrede stellt,<br />

kann nicht Meister der Heilkunst genannt werden.“<br />

Weiter ist im Nan Jing zu lesen, dass die Nadeln nur solange<br />

belassen werden, bis Qi angekommen ist. Auch hier<br />

wird also eine viel subtilere Vorgehensweise beschrieben<br />

wie in der modernen TCM-Akupunktur zur Anwendung<br />

kommt. Sowohl die Erfahrungen in der Japanischen Akupunktur<br />

(hier wird mit sehr feinen Nadeln gearbeitet oder<br />

in manchen Richtungen sogar nur „mental“ gestochen),<br />

wie auch die der <strong>APM</strong> (in der in der Regel ohne Nadeln<br />

behandelt wird) bestätigen, dass oft nur kurze, gezielte<br />

Reize (Sekunden) genügen, um das Qi zu lenken. Denn<br />

sobald das Qi reagiert hat, besteht kein Grund die Nadel<br />

(den Reiz) weiter zu belassen.<br />

Selbiges gilt <strong>für</strong> die Diagnosearten. Die verschiedenen<br />

Techniken der Pulsdiagnose, sowie die Zungendiagnose 14<br />

wie sie in der TCM Verwendung finden, sind nicht ohne<br />

weiteres auf die Dynamik des Leitbahnsystems zu übertragen.<br />

Hierzu sind im „Gelben Kaiser“ (Nan Jing) ebenfalls<br />

Pulstechniken beschrieben und in der <strong>APM</strong> nach<br />

<strong>Radloff</strong> kommt das sehr sichere und reproduzierbare<br />

System der Ohr-Reflexkontrolle 15 zum Einsatz.<br />

Ein weiterer Unterschied ist die Wertigkeit, welche das<br />

14 Die Validität liegt nach einer australischen Studie bei gerade einmal 19% (DZA 2/09S.62)<br />

15 ORK nach <strong>Radloff</strong>. Es handelt sich hier um kein Therapiesystem!<br />

26 6<br />

27


FACHARTIKEL<br />

Wandlungsphasen-System innerhalb des Systems der<br />

<strong>APM</strong> (sowie in der Japanischen Akupunktur) und der<br />

TCM zu kommt. Während die <strong>APM</strong> sehr differenziert mit<br />

dem Wandlungsphasenmodell arbeitet, hat das Modell<br />

der Wandlungsphasen in der TCM keinen besonders<br />

großen Stellenwert 16 . Weiter werden in der <strong>APM</strong> (<strong>Radloff</strong>)<br />

Gesetzmäßigkeiten wie Ehemann-Ehefrau, Mittag-<br />

Mitternacht, Umläufe, Oben-Unten, Links-Rechts usw.<br />

zur Anwendung gebracht 17 .<br />

Ein weiteres Unterscheidungszeichen zwischen der<br />

Vorgehensweise der <strong>APM</strong> und der TCM besteht in der<br />

Möglichkeit Störungen des Qi zu finden. Während die<br />

Syndromdiagnose sich aufgrund manifester Störungen<br />

ergibt (die sich als körperliches Symptom oder Zungenbefund<br />

darstellen), ermöglicht die Befunderhebung des<br />

Leitbahnsystems Störungen schon im Vorfeld zu befunden,<br />

ohne dass <strong>für</strong> den Patienten wahrnehmbare Störungen<br />

bestehen. Hierzu schreibt das Nan Jing (Nachfrage<br />

77), dass der hervorragende Arzt das behandelt,<br />

was noch nicht erkrankt ist 18 . In der Praxis zeigt sich<br />

immer wieder, dass mit der <strong>APM</strong> Hinweise auf (funktionelle)<br />

Störungen schon Monate vor Ausbruch physiologischer<br />

Beschwerden festgestellt und behandelt werden<br />

können. Zwar arbeitet die TCM selbstverständlich auch<br />

mit der Hilfe der Pulsdiagnostik und hat damit ebenfalls<br />

ein System um energetische Störungen festzustellen, jedoch<br />

wird sie heute nur von den wenigsten Therapeuten<br />

eingesetzt.<br />

Aussagen wie sie in neuerer Zeit von wissenschaftlich<br />

orientierten Vertretern der TCM gemacht werden, gehen<br />

in die Richtung, dass Modelle wie das von Leitbahnsystemen<br />

überkommen sind 19 . Hier besteht die Gefahr einer<br />

weiteren Vereinheitlichung und Gleichschaltung von<br />

Therapiekonzepten, die vorher sehr differenziert gedacht<br />

waren und nun bestehenden Konzepten angepasst werden<br />

sollen oder falls dies nicht möglich ist einfach als<br />

unrichtig beseitigt werden.<br />

ÜBERLEGUNGEN<br />

Die moderne TCM ist eine Methode, die ihren Schwerpunkt<br />

auf der Therapie der Zang Fu mittels Kräuterheilkunde<br />

hat. Die weit verbreitete Aussage, dass die TCM<br />

zu 80% aus Kräuterheilkunde und die restlichen 20%<br />

aus Diätetik, Bewegungstechniken und Akupunktur besteht,<br />

unterstreicht den Schwerpunkt und die Ausrichtung<br />

der TCM auf diesen Bereich, um hier keine Missverständnisse<br />

aufkommen zu lassen. In diesem Bereich ist<br />

dieses Modell gut, da die chemischen Bestandteile der<br />

Kräuter natürlich an den hier<strong>für</strong> vorhandenen Rezeptoren<br />

andocken können. Nur kann man es eben nicht direkt auf<br />

das System der Leitbahnen übertragen, welches hier<strong>für</strong><br />

schlicht keine Rezeptoren besitzt! Selbiges gilt auch <strong>für</strong><br />

die Shen-Ebene. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss<br />

natürlich wieder nicht, dass diese Systeme aus diesem<br />

Grund nicht existent sind. Eine solche „Hypothesenbildung“<br />

erscheint, bezogen auf wissenschaftliches Arbeiten,<br />

nicht gerade logisch.<br />

Die Art und Weise verschiedene Kräuter zu Kräuterkombinationen<br />

zusammenzufügen, führte dann zu der Idee,<br />

dies auch mit verschiedenen Akupunkturpunkten tun zu<br />

können, wodurch die Punktrezepte entstanden sind. Sie<br />

sollten die Wirkung der Kräutersubstanzen unterstützen.<br />

Ganz anders in der Akupunktur. Die <strong>APM</strong> beziehungsweise<br />

die Meridiantherapien haben ihren Schwerpunkt<br />

auf dem durch die verschiedenen Leitbahnsysteme zirkulierenden<br />

Qi, welches von der Idee her mehr einem<br />

(im Moment) noch nicht greifbaren „immateriellen“ Modell<br />

zur Informationsübermittlung entspricht. Es muss<br />

begriffen werden, dass es sich hier um zwei verschiedene<br />

Ansätze handelt, die so nicht verbunden und in ein<br />

gemeinsames Korsett gezwängt werden können (auch<br />

wenn das versucht wurde). Das östliche <strong>Medizin</strong>system<br />

ist zu vielschichtig, als dass man es zu einem Konzept<br />

reduzieren könnte und sollte.<br />

Ebenso sind die Wirkungen der <strong>APM</strong> und anderer Meridiantherapien<br />

viel zu komplex als sie auf biochemische<br />

und neurophysiologische Vorgänge reduzieren zu können,<br />

bei denen es „egal“ ist wo man den Reiz setzt.<br />

Die östliche <strong>Medizin</strong> hat das Potential ein <strong>Medizin</strong>bild zu<br />

schaffen, welches auf ein nahezu ganzheitliches Weltbild<br />

zurückgreifen kann (Materie/Körper, Energie/Seele, Information/Geist)<br />

und welches noch zusätzlich ökologische<br />

und sogar kosmologische Faktoren zu berücksichtigen<br />

vermag. Wenn dieses System auf eine rein materialistische<br />

Betrachtungsweise reduziert wird, zerstört man<br />

es. Ähnlich wie es heute schon in der westlichen Phytotherapie<br />

geschieht, in der man die vermeintlich wirksame<br />

chemische Substanz eliminiert und dann synthetisch<br />

16 Dass es sich hierbei auch um ein Analogiesystem handelt, wurde es aus wissenschaftlicher Sicht als altes archaisches System bezeichnet.<br />

Allerdings arbeiten heute wieder mehr Therapeuten aus dem TCM Bereich mit dem System der Wandlungsphasen (auch wenn nicht alle Regeln<br />

zur Anwendung kommen).<br />

17 Solche Regeln werden von Tann in den USA aktuell mit großem Erfolg einem begeisterten Publikum vorgestellt. In der <strong>APM</strong> gehört die Arbeit<br />

mit diesen Beziehungen seit ihrer Entstehung zur ganz normalen täglichen Arbeit<br />

18 Wir können bei dieser Aussage davon ausgehen, dass von den Ärzten zu dieser Zeit wahrscheinlich Pulsmethoden Verwendung fanden, die<br />

auf Störungen im System hinwiesen, bevor diese zu schon morphologischen Veränderungen geführt hatten.<br />

19 „Die Meridiantheorie hat ihre historische Aufgabe…erfüllt, ist aber inzwischen zu einem Engpass (bottle neck) geworden, die die weitere Entwicklung<br />

der Akupunktur im 21. Jahrhundert behindert.“ (Prof.Huang Vizepräsident des Akupunkturforschungsinstituts der Akademie <strong>für</strong> TCM)<br />

DZA 2/2008 S.65)<br />

26<br />

27 7


FACHARTIKEL<br />

nachbaut. Selbstverständlich wirkt eine solcherart hergestellt<br />

synthetische Droge auf der materiellen Ebene.<br />

Das soll überhaupt nicht abgestritten werden. Aber wie<br />

sieht es mit dem Rest der Daseinsebenen des Menschen<br />

aus?<br />

Die <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> ist ein Konzept, welches aus<br />

der Dreiheit von HIMMEL - MENSCH und ERDE besteht,<br />

wobei dieses Modell weitaus mehr als irgendein philosophisches<br />

Modell darstellt, welches aus grauer archaischen<br />

Vorzeiten stammt, in denen man es eben nicht<br />

besser wusste. Es stellt die verschiedenen menschlichen<br />

Ebenen dar und liefert <strong>für</strong> jede Ebene potentielle Behandlungsmöglichkeiten.<br />

- SHEN<br />

Für die Ebene des Himmel/Shen eignet sich beispielsweise<br />

Worsleys Akupunkturansatz den er in bestimmten<br />

Fällen selbstverständlich mit Gesprächstherapie verband<br />

oder verschiedene psychotherapeutische Richtungen.<br />

- QI<br />

Für die Ebene des Menschen, welche hier gleichzusetzen<br />

ist mit der Qi Ebene, kommt die <strong>APM</strong> oder andere<br />

Meridiantherapien in Frage.<br />

- MATERIE/SUBSTANZEN<br />

Für die Ebene der Materie eignet sich die TCM mit ihrer<br />

organorientierten Herangehensweise (Phytotherapie)<br />

besonders.<br />

Abb. Trigramme, die die philosophische<br />

Struktur von Himmel (Geist), Mensch (QI)<br />

und Erde (Struktur) wieder spiegeln.<br />

So hat jede Ebene ihre spezifischen Techniken, die zwar<br />

ineinander übergreifen und sich gegenseitig beeinflussen,<br />

jedoch nicht durch „die“ eine Methode ersetzt und<br />

überflüssig gemacht werden können!<br />

Und so müssen (Kräuter-)TCM, <strong>APM</strong> (Akupunkturmassage)<br />

und Shen-Techniken als unterschiedliche, spezifische<br />

und eigenständige Methoden betrachtet werden,<br />

die beide ihre Vor- und Nachteile haben, aber sich in<br />

ihrer Wirkung gegenseitig ergänzen und nicht überflüssig<br />

machen.<br />

Es wäre hier an der Zeit eine Neustrukturierung der Definition<br />

im Rahmen der CM durchzuführen. Diese Neustukturierung<br />

würde auch bedeuten, dass Betrachtungen die<br />

auf der biochemischen Ebene ihre Berechtigung haben<br />

nicht dazu führen, dass die dort gemachten Erkenntnisse<br />

alle anderen Möglichkeiten ausschließen und als „unwissenschaftlich“<br />

abqualifizieren.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die CM besteht aus verschiedenen Bereichen. Neben der<br />

Kräutertherapie, Diathetik und den verschiedenen Atemund<br />

Bewegungstechniken, stellt die Akupunktur einen<br />

wichtigen Bereich dar. Jene 10% in der die Akupunktur<br />

im Rahmen der TCM zur Anwendung kommen, bezieht<br />

sich auf die moderne TCM und nicht auf energetisch<br />

ausgerichtete Verfahren wie <strong>APM</strong> oder die Japanische<br />

Merdiantherapie. Hier stellen diese Techniken eigenständige<br />

und überaus wirkungsvolle Konzepte dar.<br />

Die Therapie des SHEN sollte in Zukunft weiter diskutiert<br />

werden. Es geht hier keineswegs darum, die TCM zu<br />

diskreditieren. Vielmehr ist es wichtig die Unterschiede<br />

innerhalb eines lebendigen Systems „Asiatische <strong>Medizin</strong>“<br />

deutlich und nachvollziehbar zu machen, um zu<br />

verhindern, dass immer mehr Therapierichtungen einem<br />

Schema mit dem Argument der besseren wissenschaftlichen<br />

Nachvollziehbarkeit angepasst werden. Eine solche<br />

Vorgehensweise wendet sich eindeutig gegen die<br />

Therapievielfalt und Freiheit und sollte gründlich hinterfragt<br />

werden.<br />

Sind wir doch einmal ehrlich. Die Kochbuchakupunktur,<br />

vor Jahren noch von vielen älteren Akupunkteuren zu<br />

Recht kritisiert und abgelehnt, hat sich heute aufgrund<br />

„evidenter“ Untersuchungen etabliert und taucht praktisch<br />

in jeder Neuveröffentlichung auf dem Büchermarkt,<br />

wenn auch in leichten Abwandlungen auf. Doch die Frage<br />

sei erlaubt: “Ist Therapie so einfach?“<br />

Reinhard Bayerlein<br />

D-74564 Crailsheim<br />

Falsch ist es, die verschiedenen Methoden der CM nur<br />

der „Mao-TCM“ zuzuordnen, da man diese dadurch<br />

zwangsläufig in ihrer Dimension reduziert. In Zukunft<br />

sollte man hier zwischen der klassischen oder traditionellen,<br />

die sich auf die Klassiker bezieht und der postklassischen<br />

(modernen) TCM unterscheiden. Oder die<br />

Unterscheidung zwischen TCM-Techniken, <strong>APM</strong><br />

(Leitbahntherapie), sowie Shen-Therapie-Konzepten<br />

treffen. Diese Zuordnung wäre übersichtlicher, treffender<br />

und gegenüber den Konzepten der verschiedenen<br />

Therapieebenen fairer.<br />

26 8<br />

27


FACHARTIKEL<br />

WECHSELJAHRE, EINE KRANKHEIT?<br />

EINLEITUNG<br />

Wir alle wissen: Hormone halten uns jung und attraktiv.<br />

Sie schützen uns vor Alzheimer, Osteoporose, sie bewahren<br />

uns vor Depressionen, sexuellem Desinteresse,<br />

sowie vor Arterienverkalkung und den damit verbundenen<br />

Herz-Kreislauferkrankungen. Sie helfen uns länger<br />

jung und aktiv zu bleiben und sind deshalb bewährte<br />

Helfer im Alltag.<br />

Ärztinnen und Ärzte und besonders die Pharmaindustrie<br />

können sich doch nicht irren – oder vielleicht<br />

doch?<br />

1. DIE WECHSELJAHRE DER FRAU UND STUDIEN<br />

ZUR HORMONTHERAPIE BEI FRAUEN<br />

In der Zwischenzeit wissen wir alle, dass die Indikationen,<br />

die wir im Zusammenhang mit der Hormonersatztherapie<br />

gehört haben leider falsch sind. Durch das Bekanntwerden<br />

verschiedener Studien aus England, USA und<br />

Kanada zeigte sich nämlich, dass die Versprechungen,<br />

die uns gemacht wurden überhaupt nicht der Realität<br />

entsprechen. Im Gegenteil, sie verursachen erhebliche<br />

gesundheitliche Risiken, die über Jahrzehnte hinweg<br />

einfach verschwiegen wurden. Die amerikanische Studie<br />

„Women´s Health Initiative (WHI)“ zeigte, dass die<br />

Hormontherapie Brustkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs,<br />

Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte begünstigen.<br />

Bei dieser Studie erhielten Frauen ein Kombinationspräparat<br />

aus Östrogen und Gestagen. Die Studie<br />

wurde 2002 vorzeitig abgebrochen um die 16000 Teilnehmerinnen<br />

nicht weiter zu gefährden. Zwei Jahre später<br />

(März 2004) wurde dann ein weiterer Teil dieser Studie,<br />

der Frauen ohne Gebärmutter erfasste (sie erhielten nur<br />

ein Östrogenpräparat) abgebrochen, da sich auch hier<br />

ein vermehrtes Auftreten von Schlaganfällen und tiefen<br />

Beinvenenthrombosen zeigte. Auch die in den letzten<br />

Jahren häufig gehörte Behauptung, dass Hormone das<br />

vorzeitige Altern verhindern und beispielsweise die Haut<br />

glatter machen würde, wurde als Unwahrheit entlarvt (2).<br />

Seit in Kanada die Hormonersatztherapie nur noch unter<br />

speziellen Indikationen durchgeführt wird, ist dort die<br />

Rate von Brustkrebserkrankungen um etwa 15% zurückgegangen!<br />

Folgende Untersuchung wurde im Juni 2008 von der dpa<br />

veröffentlicht:<br />

Hormontherapie erhöht Brustkrebsrisiko<br />

Eine länger als fünf Jahre dauernde Hormonersatztherapie<br />

erhöht bei Frauen das Brustkrebsrisiko deutlich. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen<br />

Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums<br />

Hamburg-Eppendorf. Nach dem Ende<br />

der Therapie sinke das Erkrankungsrisiko innerhalb von<br />

fünf Jahren auf das Niveau von Frauen, die nie solche<br />

Präparate zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden<br />

eingenommen haben.<br />

Gefährliche Hormonbehandlung in der Menopause<br />

Die über sechs Jahre hinweg erstellte Studie bestätige<br />

insgesamt Befunde von zwei US-amerikanischen und britischen<br />

Untersuchungen aus den Jahren 2002 und 2003,<br />

sagte der Studienleiter Professor Wilhelm Braendle vom<br />

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Nach Angaben<br />

der DKFZ-Wissenschaftlerin Jenny Chang-Claude<br />

war in der Vergangenheit häufig eingewandt worden,<br />

die Ergebnisse der US-Studie ließen sich wegen anderer<br />

Verschreibungsgewohnheiten nicht auf Deutschland<br />

übertragen. Insgesamt gaben <strong>für</strong> die deutsche Studie<br />

3464 Brustkrebs-Patientinnen und 6657 gesunde Frauen<br />

im Alter von 50 bis 74 Jahren Auskunft über die Hormone,<br />

die sie einnehmen oder eingenommen hatten.<br />

Kombinationstherapie riskant<br />

Laut DKFZ haben verschiedene Hormonpräparate unterschiedliche<br />

Effekte: So verdoppele eine über mehr als<br />

fünf Jahre hinweg angewendete Kombinationstherapie<br />

mit Östrogen und Gestagen das Brustkrebsrisiko, während<br />

es bei einer nur auf Östrogen basierenden Therapie<br />

nur um 15 Prozent steige. Insgesamt hatten die befragten<br />

Frauen, die solche Hormone nehmen oder früher<br />

genommen haben im Schnitt ein um 37 Prozent höheres<br />

Brustkrebsrisiko als Frauen ohne Hormontherapie.<br />

Risiko bei kürzerer Therapiezeit gering<br />

Direkt während der Hormoneinnahme war das Risiko sogar<br />

um 73 Prozent erhöht. Dieses hohe Risiko gelte aber<br />

fast nur <strong>für</strong> Frauen, die die Hormone fünf Jahre oder länger<br />

nähmen, hieß es. Für Frauen mit kürzerer Therapiezeit<br />

bestehe dieses erhöhte Risiko nicht. Nach Braendles<br />

Angaben zeigt die Studie auch, dass die unterschiedliche<br />

Hormonersatztherapie auch Einfluss auf die Entstehung<br />

verschiedener Typen von Brustkrebs hat. «Mit unseren<br />

neuen Daten geben wir den Ärzten in Deutschland solide<br />

Informationen an die Hand, um ihre Patientinnen über<br />

Nutzen und Risiken einer Hormonersatztherapie zu beraten»,<br />

sagte Professor Chang-Claude. Die sogenannte<br />

MARIE-Studie ist im «International Journal of Cancer»<br />

veröffentlicht. 6/08 dpa<br />

DAS KLIMAKTERIUM<br />

- Wortstamm und psychologische Hintergründe<br />

Es soll an dieser Stelle betont werden, dass die Wechseljahre<br />

selbstverständlich keine Erkrankung sind. Das<br />

Leben des Menschen ist vielmehr durch verschiedene<br />

Phasen der hormonellen Umstellung gekennzeichnet.<br />

Die griechische Bedeutung des Wortes Klimakterium,<br />

das soviel wie „Stufenleiter“ bedeutet weist darauf hin,<br />

dass es sich hierbei um einen Schritt auf der Leiter der<br />

menschlichen Entwicklung, einen Lebensabschnitt handelt.<br />

Nicht nur die griechische <strong>Medizin</strong> teilte die Entwicklung<br />

des Menschen in Siebenerschritte ein.<br />

So sollte die Einschulung auch heute noch um das 7.<br />

26<br />

27 9


FACHARTIKEL<br />

Lebensjahr stattfinden. Die Pubertät beginnt um das 14.<br />

Lebensjahr, die Familie (eigene Kinder) tritt um das 21.<br />

Lebensjahr in den Mittelpunkt. Hier wurde man sinnvollerweise<br />

früher auch „voll-jähig“, da man zu dieser<br />

Zeit in den dritten Siebenerzyklus eintritt. Nämlich nach<br />

dem Zyklus <strong>für</strong> Körper und Seele, in den Zyklus <strong>für</strong> die<br />

geistige Entwicklung. Nun folgen drei weitere Siebenerzyklen,<br />

die den Menschen auf den Höhepunkt seiner<br />

seelischen Entwicklung bringen und etwa um den siebten<br />

Siebenerzyklus, im 49. Lebensjahr beginnt nun die<br />

Menopause der Frauen und der Männer. Dies beinhaltet<br />

nun aber auch eine weitere Phase der eigenen Entwicklung.<br />

KÖRPER SEELE GEIST<br />

7 Kindheit 14 Pubertät 21 Familie<br />

28 35 42 Höhepunkt der<br />

physischen Leistung<br />

49 Klimakterium 56 63<br />

70 Reflektion über das Leben 77 84<br />

(Ca.-Angaben)<br />

Diese Anordnung lässt sich nun weiter interpretieren.<br />

KÖRPERLICHE ENTWICKLUNG<br />

7, 28, 49<br />

SEELISCHE ENTWICKLUNG<br />

14, 35, 56<br />

GEISTIGE ENTWICKLUNG<br />

21, 42, 63<br />

In diesem Zusammenhang wollen wir uns gleich den<br />

psychosomatischen Hintergründen zuwenden. Lassen<br />

wir hierzu Thorwald Dethlefsen zu Wort kommen. Dethlefsen<br />

ist derjenige, der den Focus in der <strong>Medizin</strong> von<br />

der rein materiellen Betrachtung wieder auf die Psyche<br />

lenkte und uns hier ein faszinierendes System zur Verfügung<br />

stellte, welches auch heute noch Grundlage aller<br />

Betrachtungen zu diesem Thema ist. Der Unterschied<br />

zur „Psychosomatik“ liegt darin, dass Dethlefsen alle<br />

Symp-tome einer Interpretation unterzog.<br />

Dethlefsen (4, S.266) schreibt dazu:<br />

„Die Menopause signalisiert der Frau den Verlust der<br />

Fortpflanzungsfähigkeit und damit auch den Verlust einer<br />

spezifisch weiblichen<br />

Ausdrucksform. Es hängt<br />

von der bisherigen Einstellung<br />

zur eigenen Weiblichkeit<br />

und von der sexuellen<br />

Erfüllung des bisherigen<br />

Lebensabschnittes ab, wie<br />

diese Zäsur von der Frau erlebt<br />

und beantwortet wird…<br />

Wie groß die Probleme und<br />

Beschwerden des Klimakteriums<br />

sind hängt davon<br />

ab, wie erfüllt die eigene<br />

Weiblichkeit bisher gelebt<br />

und erlebt wurde. Alle nicht<br />

gelebten Wünsche türmen<br />

sich sonst in dieser Phase<br />

als Versäumnisängste auf<br />

und führen zur Panikstimmung<br />

und Nachholbedürfnissen…“<br />

Spätestens ab dieser Zeit (63. Lebensjahr) sollte dann<br />

auch eine spirituelle Entwicklung beginnen, die sich<br />

ebenfalls wieder in „körperliche, seelische und geistige“<br />

Entwicklungsphasen gliedert, wobei der Tod dann als<br />

„Höhepunkt“ dieser „Entwicklung“ betrachtet werden<br />

muss.<br />

SPIRITUELLE ENTWICKLUNG<br />

70 …<br />

Auch in der chinesischen <strong>Medizin</strong> (Nei Ching) weiss man<br />

um solche Rhythmen. Hier unterscheidet man zwischen<br />

einem siebener (bei Frauen) und achter Rhythmus (bei<br />

Männern). Die Steuerung erfolgt hauptsächlich über die<br />

REN MAI und CHONG MAI, die als außerordentliche Leitbahnen<br />

gelten.<br />

Bei den Wechseljahren wechselt man also, völlig normal<br />

im Rahmen einer biologischen Entwicklung in eine neue<br />

Stufe, ähnlich wie dies zum Beispiel in der Pubertät stattfindet.<br />

Nun sollte man ebensowenig, wie man versucht<br />

die Pubertät mittels Hormonunterdrückungstherapie zu<br />

verhindern, dies nun bei dem Wechsel ins Klimakterium<br />

mittels Ankurbelung derselben versuchen.<br />

Wer auf diesem Gebiet arbeiten möchte sei auch auf<br />

die Bach-Blüten-Therapie (BBT) verwiesen, die besonders<br />

bei emotionalen Irritierungen viel zu leisten vermag.<br />

Durch den Bezug zur Psychosomatik (2) können heute<br />

auch die Zusammenhänge zwischen Emotion und Organ<br />

mit der BBT erfasst werden. Das oben Gesagte gilt in<br />

ähnlichem Maße selbstverständlich auch <strong>für</strong> den Mann.<br />

- Hormonelle Situation<br />

Auch das Wort „Hormon“ stammt übrigens aus dem<br />

Griechischen. Es bedeutet soviel wie „antreiben“. Die<br />

Hormone, die bei uns auch mit dem Wort Botenstoffe<br />

übersetzt werden, werden in den Hormondrüsen gebildet.<br />

Hierbei handelt es sich um ein sehr fein aufeinander<br />

abgestimmtes System, welches hilft unsere Lebensprozesse<br />

aufrecht zu erhalten und zu steuern. Neben<br />

dem Hormonsystem arbeiten auch das Immunsystem<br />

und selbst das Nervensystem mit der Hilfe von Botenstoffen.<br />

Die hormonelle Steuerung erfolgt über die Arbeit des<br />

Hypothalamus im Zwischenhirn. Diese etwa kirschkerngroße<br />

Drüse reguliert die Arbeit unseres sympathischen<br />

10<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

Nervensystems und damit auch die Reizsteuerung zum<br />

Freisetzen von Hormonen in der Hypophyse. Die Hypophyse<br />

gibt ihre Botenstoffe direkt ins Blut ab. Sie besteht<br />

aus drei Bereichen (Hinter-, Zwischen-, Vorderlappen),<br />

die unterschiedliche Hormone produzieren.<br />

Vorderlappen HVL:<br />

Prolaktin: Fördert die Milchproduktion nach der Geburt<br />

TSH: Fördert die Schilddrüsentätigkeit<br />

FSH: Das follikel-stimulierende Hormon<br />

LH: Luteisierendes Hormon, welches auch die Testosteronproduktion<br />

in den Hoden, Ovar und Nebennierenrinde<br />

anregt<br />

ACTH: Adrenocorticotropes Hormon: Führt zur Stimulation<br />

der Nebennierenrindenhormonproduktion<br />

Zwischenlappen HZL:<br />

MSH: Melanozyten-stimulierendes Hormon: Führt zur<br />

Färbung der Haut<br />

Hinterlappen HHL:<br />

Oxytocin: Führt in der Schwangerschaft zur muskulären<br />

Tätigkeit in der Gebärmutter<br />

Vasopressin: ADH (Antidiuretisches Hormon) führt zu<br />

Wasserretention und Vasokonstriktion<br />

Für unsere Betrachtung sind besonders FSH und LH<br />

wichtig, da diese beiden Hormone sich auf die Stimulierung<br />

der Keimdrüsen auswirken. Bei der Frau führen<br />

sie zur Produktion von Östrogen und Progesteron. FSH<br />

führt zur Reifung einer Eizelle (und damit zur Bildung von<br />

Östrogen) und zusammen mit LH zum Eisprung (Ovulation).<br />

Nun wandert das Ei zur Gebärmutter. Im Eierstock<br />

entsteht der Corpus luteum, der ein weiteres wichtiges<br />

weibliches Hormon produziert – das Progesteron (Gelbkörperhormon).<br />

Progesteron bewirkt, dass sich ein befruchtetes<br />

Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnisten<br />

kann. Es wirkt also auf die Gebärmutterschleimhaut.<br />

Nistet sich ein befruchtetes Ei ein, so wird das Human<br />

Choriongonadotropin (HCG) gebildet, das der Hypophyse<br />

wiederum mitteilt keine weitere Eizelle mehr heranreifen<br />

zu lassen, wodurch die Ausschüttung von FSH<br />

und LH nachlassen. Findet keine Schwangerschaft statt,<br />

geht die Progesteronproduktion wieder zurück und im<br />

Gegenzug werden von der Hypophyse wieder FSH und<br />

LH gebildet, wodurch der Zyklus erneut beginnt.<br />

Etwa um das 40. Lebensjahr, beginnt der Körper der Frau<br />

die Produktion von Östrogen und Progesteron zu drosseln<br />

und im Laufe der Jahre stellt der Körper die Hormonproduktion<br />

so ein, dass kein Zyklus mehr entsteht.<br />

Auch dies ist ein normaler Vorgang!<br />

Abb:1. Einfache Darstellung der hormonellen Funktionskette.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass natürlich weitere<br />

Rückkopplungseffekte bestehen und andere Hormone,<br />

z.B. von den Nebennierenrinden, mit im Spiel sind.<br />

Das Klimakterium wird in vier Abschnitte eingeteilt:<br />

1. Prämenopause: Hier treten die ersten Unregelmäßigkeiten<br />

im Zyklusverlauf auf<br />

2. Menopause: Der Moment der letzten Menstrution<br />

3. Perimenopause: Zeitraum zwischen Prä- und<br />

Postmenopause. Sie dauert etwa 3-5 Jahre<br />

4. Postmenopause: Zeitraum von 12 Monaten<br />

nach der letzten normalen Menstruation<br />

Klimakterium praecox: Unter 40. Lebensjahr einsetzendes<br />

Klimakterium. Als Ursachen werden Hysterektomien,<br />

Autoimmunerkrankungen, Nikotinabusus und<br />

natürlich genetische Faktoren diskutiert<br />

Die Symptome im Klimakterium resultieren auch davon,<br />

dass die weiblichen Geschlechtsorgane ihre Östrogenund<br />

Progesteronproduktion einstellen, während die Hypophyse<br />

oft weiterhin FSH und LH produziert. An dieser<br />

Stelle muss erwähnt werden, dass der weibliche Körper<br />

weiterhin Östrogen produziert. Dies erfolgt in den Fettzellen,<br />

wenn auch bei weitem nicht im vorherigen Ausmaß.<br />

2. DIE WECHSELJAHRE DES MANNES<br />

Auch wenn in der Literatur praktisch kaum darüber berichtet<br />

wird, Wechseljahre kommen natürlich auch beim<br />

Mann vor. Die Wechseljahre des Mannes werden als Kli-<br />

26<br />

11 27


FACHARTIKEL<br />

materium virile, Andropause, Andropenie, ADAM (Androgenrückgang<br />

beim alternden Mann) usw. bezeichnet.<br />

Von den vielen Hormonen des Mannes ist Testosteron<br />

eines der wichtigsten Geschlechsthormone (Androgen).<br />

Die Bildung findet vorwiegend im Schlaf in den Hoden<br />

statt. Chemische Vorläufer des Testosteron sind Gestagen<br />

beziehungsweise DHEA (Dehydroepiandrosteronsulfat).<br />

Das im Gehirn gebildete luteinsierende Hormon<br />

(LH) steuert die Produktion und die Ausschüttung des<br />

Testosteron. Deshalb sind die Testosteronwerte beim<br />

Mann am Morgen am höchsten. Aus diesem Grund<br />

sollten Laboruntersuchungen zu diesem Hormon auch<br />

morgens bis 9.00 Uhr durchgeführt werden.<br />

Referenzwerte beim Mann<br />

Testosteron DHEA Östradiol<br />

3,5-8,6 µg/l 1,5-9ng/ml 15-40g/ml<br />

Es gibt verschiedene Ursachen, die einen niedrigen Testosteronspiegel<br />

begünstigen können. Neben verschiedenen<br />

Medikamenten (Steroide) gehören hierzu auch<br />

Drogen, Alkohol, Leberfunktionseinschränkungen, M.<br />

Addison, Nierenversagen, Keimdrüsenunterfunktion,<br />

Hodenmissbildungen, sowie Magersucht und Entwicklungsstörungen<br />

in der Pubertät. Sind die Testosteronwerte<br />

zu hoch, denke man an Medikamente, sowie<br />

Störungen von Hormondrüsen und mögliche Tumore in<br />

diesem Bereich.<br />

Testosteron ist beim Mann <strong>für</strong> die Bildung der primären<br />

und sekundären Geschlechtsmerkmale verantwortlich,<br />

wie z.B. Knochenstruktur, Behaarung, Blutbildung und<br />

Eiweißverwertung (Muskulatur).<br />

Schon ab dem 20. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel<br />

langsam ab. Doch erst ab dem Alter zwischen 40<br />

und 50 zeigen sich die ersten Symptome, die auf eine<br />

Hormonumstellung hinweisen. Auch hier kommt es zu<br />

Gefühlsschwankungen, Müdigkeit, Aggressivität, Prostatavergrößerung<br />

usw. Aus diesem Grund sollten wir<br />

unseren Patienten auch regelmäßige Prostatauntersuchungen<br />

empfehlen. Gerade Depressionen, die sich als<br />

die bekannte Midlife-Krise darstellen, sind beim Mann<br />

weitaus häufiger als man annimmt.<br />

Um den Hormonspiegel langsamer abfallen zu lassen,<br />

ist als einfachste Behandlungsmöglichkeit beispielsweise<br />

etwas Sport sinnvoll (nachweislich steigt nach Sport<br />

der Testosteronspiegel). Aus der <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong><br />

hört man die Empfehlung von Ginseng, sowie Cordyceps<br />

(Heilpilz). Aus dem Bereich der westlichen Naturheilkunde<br />

wird weiter Rotklee empfohlen. In Extremfällen<br />

ist auch beim Mann eine Hormonersatztherapie möglich<br />

(3-Monatsspritzen, Gel zum Auftragen auf die Haut, Testosteronimplantate).<br />

3. SOZIALE HINTERGÜNDE UND SYMPTOME<br />

Während in asiatischen Ländern das Klimakterium eher<br />

weniger negativ angesehen wird, gilt in westlichen Ländern<br />

das Klimakterium als „unumkehrbarer Beleg“ <strong>für</strong><br />

das alt werden. Der Jugendwahn, der auch von der sogenannten<br />

„Antiaging <strong>Medizin</strong>“ unterstützt wird, ist mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Ausdruck einer kollektiven<br />

Pathologie, die die Angst vor der Auseinandersetzung<br />

mit den Themen Alter und Tod repräsentieren. Hier<br />

kommen also auch wieder psychosomatische Faktoren<br />

zum Tragen. Die Richtigkeit dieser Aussage zeigt sich<br />

tagtäglich in der Praxis und es ist sinnvoll mit dem Patient/in<br />

hier das Gespräch zu suchen, wenn man merkt,<br />

dass hier ein Problem besteht.<br />

In den asiatischen Ländern assoziiert man altern auch<br />

mit der Zunahme von Weisheit. Im Westen wird altern<br />

Interessanterweise in der Regel mit Verlust an Wissen<br />

angesehen, weshalb hier ein etwas anderes Verhältniss<br />

zu diesem Prozess aufgebaut wurde. Lebenserfahrung<br />

spielt im westlichen Wertesystem anscheinend nur eine<br />

untergeordnete Rolle.<br />

Symptome<br />

In den Wechseljahren können verschiedene Symptome<br />

auftreten, die sich mehr oder weniger unangenehm bemerkbar<br />

machen können. Die Wesentlichsten sind:<br />

1. Vegetative Störungen wie Hitzewallungen,<br />

Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Herzrasen<br />

(Panikattacken?), Empfindungsstörungen<br />

in den Extremitäten, Kopf-, Muskel-,<br />

und Gelenkschmerzen<br />

2. Stimmungsschwankungen, Depressionen,<br />

Nervosität, Leistungseinschränkung<br />

3. Blasenschwäche (Reizblase), trockene Scheidenschleimhaut<br />

(auch andere Schleimhaut<br />

bereiche wie Augen können betroffen sein),<br />

Juckreiz<br />

4. Körperbehaarung wird spärlicher, Auftreten<br />

eines Damenbartes<br />

5. Osteoporose<br />

Auch die Osteoporose wird als Folgeerkrankung des<br />

Klimakteriums diskutiert. Zwar besteht nach aktuellem<br />

Stand der Studien ein Zusammenhang zwischen Hormonhaushalt<br />

und Osteoporose, allerdings ist es keineswegs<br />

sicher, dass hier<strong>für</strong> nur das Östrogen verantwortlich<br />

ist. Weiter muss darüber diskutiert werden was<br />

Osteoporose eigentlich ist. Die Schulmedizin beschreibt<br />

Osteoporose als ein Defizit an Kalzium im Knochen. Im<br />

Röntgenbild fällt der Knochen durch eine erhöhte Durchlässigkeit<br />

<strong>für</strong> Strahlen auf. Die Knochendichte ist also erniedrigt,<br />

wobei zu beachten ist, dass Dichte nicht gleich<br />

Festigkeit bedeutet. Die logische Therapie besteht also<br />

aus Kalziumgaben.<br />

Nun geht es hier um einen Vorgang, der eigentlich zu<br />

einem ganz anderen Ergebnis führen müsste. Verliert<br />

ein Knochen nämlich an Kalk, dann wird er nicht etwa<br />

12<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

spröder, sondern eher weicher. Ein Knochen besteht<br />

etwa aus 75% Bindegewebe und 25% Mineralien, die<br />

dort eingelagert werden. Im Alter beginnt nun aber auch<br />

dieses Gewebe zu degenerieren und so vermindert sich<br />

die Konsistenz und Menge des Bindegewebes des Knochens,<br />

wodurch natürlich weniger Mineralien eingelagert<br />

werden können! Somit verschiebt sich das Verhältnis BG/<br />

Mineralien zugunsten der Mineralien wodurch ein Knochen<br />

im Alter relativ viel Mineralien enthält. Führt man<br />

nun verstärkt Kalzium zu, erhöht man den Mineralanteil<br />

weiter und der Knochen wird noch spröder. Kalziumsubstitution<br />

ist hier also der falsche Weg. Betrachten wir<br />

den umgekehrten Effekt. Entzieht man einem Knochen<br />

Mineralien, wird dieser wie gesagt nicht etwa brüchiger,<br />

sondern im Gegenteil elastischer. Als Versuch braucht<br />

man nur einen Hähnchenknochen etwa eine Woche in<br />

Essig zu legen. Essig wirkt entkalkend und so haben wir<br />

nach dieser Zeit einen Knochen vor uns, der der schulmedizinischen<br />

Definition einer fortgeschrittenen Osteoporose<br />

entspricht. Versucht man diesen nun zu brechen,<br />

erlebt man eine Überraschung. Der Knochen ist weich<br />

wie Gummi (BG). Man hat also das „Krankheitsbild“ einer<br />

Osteomalazie vor sich und nicht das einer Osteoporose!<br />

Diese Zusammenhänge lernt man übrigens schon in den<br />

ersten Tagen im Anatomieunterricht beim Thema Bewegungsapparat<br />

kennen. Köhler (5) weist darauf hin, dass<br />

das wichtige Hormon zur Einlagerung von Mineralien das<br />

Testosteron (auch bei der Frau) ist.<br />

An dieser Stelle noch ein paar Gedanken zum Osteoporose<br />

Wert. Die Knochendichte wird noch als normal<br />

bezeichnet, wenn sie sich innerhalb der Standartabweichung<br />

SD bewegt. Eine Abweichung vom Normwert, der<br />

zwischen 1,5 und 2,5 liegt, gilt als krankhaft. Ein Wert<br />

über 2,5 bedeutet laut WHO die Diagnose Osteoporose.<br />

So weit so gut. Nun muss man aber wissen, dass diese<br />

Werte sich an den Werten von Frauen im Alter von 30 und<br />

35 Jahren orientieren (3)!<br />

Bei Männern sind die Symptome meist weniger deutlich<br />

ausgeprägt was die These von Köhler unterstützt, dass<br />

Testosteron ein wesentlicher Faktor bei der Osteoporoseentstehung<br />

sein könnte.<br />

Therapie<br />

Die Behandlung des Klimakteriums sollte über verschiedene<br />

Behandlungswege angegangen werden, von denen<br />

hier eine kleine Auswahl vorgestellt werden soll.<br />

- Ernährung<br />

1. Obst: Aus dem Bereich der Früchte ist Obst<br />

wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Johannis-,<br />

Preisel-, und Stachelbeeren, Erdbeeren,<br />

Trauben, Himbeeren oder Rhabarber zu empfehlen.<br />

Für die Winterzeit kann dieses Obst<br />

auch aus Dosen oder als eingedünstetes<br />

Lebensmittel zu sich genommen werden.<br />

2. Gemüse/Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen,<br />

Möhren, Spargel, Brokkoli, Kohl, Blumenkohl,<br />

Sellerie, Gurken, Paprika, Rettich, Pilze,<br />

Zwiebel, Erbsen, Kartoffeln, Tomaten, Lauch,<br />

Kürbis, Fenchel, Sojabohnen etc.<br />

3. Getreide: Reis, Weizen, Roggen, Gerste,<br />

Hafer, Dinkel<br />

4. Samen/Kerne: Leinsamen, Sonnenblumenkerne,<br />

Sesamsamen, Walnüsse, Kürbissamen,<br />

Haselnüsse etc.<br />

5. Kräuter/Gewürze: Petersilie, Schnittlauch,<br />

Rotklee, Kümmel, Ingwer, Brennnessel<br />

Sonnenblumenöl, Olivenöl<br />

Natürlich muss bei den oben genannten Vorschlägen,<br />

alle enthalten sogenannte Phytoöstrogene, auf die Verträglichkeit<br />

(Darm) geachtet werden. Dies gilt auch <strong>für</strong><br />

Sojamilch, die ebenfalls viel Phytoöstrogen enthält, sowie<br />

das Thema Rohkost (Obst/Gemüse).<br />

Abb.2 Osteoporose in verschiedenen Stufen<br />

Bei nüchterner Betrachtung erscheint es eigentlich als<br />

vollkommen normal, dass sich die Zusammensetzung<br />

des Knochengewebes einer 30-jährigen Frau von dem<br />

einer 50-jährigen Frau unterscheidet. Dass dieser Unterschied<br />

nun als Referenzbezug genommen wird, stimmt<br />

doch sehr nachdenklich und die Frage sei erlaubt in wieweit<br />

hier wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.<br />

CAVE: Männer sollten diese Produkte natürlich nicht regelmäßig<br />

einnehmen. Besonders Soja enthält Phytoöstrogene.<br />

- <strong>APM</strong><br />

Auch hier gibt es eine Fülle von Behandlungsmöglichkeiten,<br />

die auf der Basis der Akupunktur und der Kräuterheilkunde<br />

basieren. Durch das energetische Arbeiten<br />

ist es möglich das betroffene Organ (Organe) energetisch<br />

gezielt (!) zu reizen, so dass der Behandlungserfolg in der<br />

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FACHARTIKEL<br />

Regel schnell eintritt. Wie gehen wir nun im Rahmen der<br />

<strong>APM</strong> mit dieser Situation um? In der Regel führt uns der<br />

energetische Befund schnell zum Thema des Holz- oder<br />

Wasser-Element. Ob als „Verursacher“ oder „Opfer“ zeigt<br />

sich durch die bekannte Vorgehensweise. In der Praxis<br />

liegt es wohl hauptsächlich am Therapeuten dieses Klimakterium<br />

virile zu erkennen und zu behandeln.<br />

Studien zur TCM zeigen, dass Hitzewallungen um 50%<br />

zurückgehen und dieser Behandlungserfolg auch anhaltend<br />

ist.<br />

- Homöopathische Behandlung<br />

Unser Schatz an homöopathischen Einzel- und Komplexmitteln<br />

ist so groß, dass an dieser Stelle nicht näher<br />

darauf eingegangen werden soll. Jeder Heilpraktiker und<br />

Naturheilarzt kennt heute eine große Menge an Mittel, die<br />

er in der Behandlung bevorzugt.<br />

- Fußreflexzonenbehandlung<br />

Die FRZ ist ebenfalls eine wertvolle Behandlung, um die<br />

Produktion der Hormondrüsen im Körper anzuregen.<br />

Auch komplexe Stoffwechselvorgänge und mögliche<br />

körperliche Störfelder können elegant mit dieser Methode<br />

behandelt werden.<br />

Abb: 3 Fußreflexzonen nach Hanne Marquart<br />

In der <strong>APM</strong> empfehlen wir die FRZ besonders dann,<br />

wenn Leere-Erscheinungen im caudalen Gebiet vorliegen.<br />

<strong>APM</strong> und FRZ Therapie sollten nicht zusammen<br />

verabreicht werden.<br />

- Sport<br />

Eine regelmäßige Bewegung(-stherapie) regt den Stoffwechsel<br />

an und unterstützt deshalb natürlich die physiologischen<br />

Vorgänge. Auch hierzu muss nicht viel erwähnt<br />

werden. Ich persönlich empfehle den Patienten,<br />

besonders <strong>für</strong> die Winterzeit gerne das Minitrampolin<br />

(Rebounding/Haug-Verlag). In diesem Buch befindet<br />

sich ein komplettes Trainingsprogramm, da hier neben<br />

dem Stoffwechsel auch die Koordination geübt werden<br />

kann. Eine weitere Indikation stellt die Harninkontinenz<br />

dar. Auf dem Rebounder werden ebenfalls die Beckenmuskeln<br />

und damit die Sphinktermuskulatur trainiert.<br />

Auch zur Verbesserung des Knochenstoffwechsels (Osteoporose)<br />

trägt das regelmäßige Training bei, das auch<br />

bei schlechtem Wetter <strong>für</strong> ein paar Minuten durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Natürlich können auch Bewegunstherapieformen aus<br />

dem Bereich der CM eingesetzt werden. Hierzu gehört<br />

aber das Training unter Anleitung.<br />

- Tee<br />

In der westlichen Naturheilkunde gibt es viele Kräuter,<br />

die bei gynäkologischen Störungen eingesetzt werden<br />

dürfen.<br />

Teesorten die hier<strong>für</strong> in Frage kommen sollte der <strong>APM</strong><br />

Therapeut in erster Linie nach energetischen Gesichtspunkten<br />

aussuchen und zwar nach einer <strong>APM</strong>-Serie bei<br />

der der Verursacher gefunden wurde. Siehe hierzu Ausgabe<br />

ECM 3/2008<br />

In Fällen, in denen man einmal nicht um eine Hormonersatztherapie<br />

(HET) herumkommt, weil die Beschwerden<br />

(Hitzewallungen und psychische Probleme) nicht in den<br />

Griff zu bekommen sind, sollte die Dosierung so gering<br />

und die Behandlungsdauer so kurz als möglich sein. So<br />

kann man die HET beispielsweise 3-6 Monate durchführen,<br />

um dann einen Auslassungsversuch vorzunehmen.<br />

Hier ist der Patient/in unbedingt von unserer Seite aufzuklären,<br />

dass er das Gespräch mit dem Gynäkologen<br />

sucht und die HET nicht als gegeben hinnimmt.<br />

Tierschutz<br />

In diesem Zusammenhang soll auch noch auf einen<br />

ganz anderen Faktor dieser Thematik hingewiesen werden.<br />

Es ist der Tierschutz. Eine der in Deutschland am<br />

häufigsten verordneten Hormonpräparate Presomen (in<br />

den USA Premarin) und Climopax werden aus Stutenurin<br />

gewonnen. Diese Tiere stehen praktisch ihr Leben<br />

lang in Boxen und werden nur notwendigst mit Wasser<br />

getränkt, um die Östrogenkonzentration im Urin zu erhöhen.<br />

Soweit bekannt findet eine tierärztliche Versorgung<br />

nur mangelhaft statt (Kosten), da kranke Tiere gleich in<br />

die Schlachthöfe kommen. Wie sich Stutenhormone im<br />

Körper eigentlich auswirken ist natürlich ebenfalls noch<br />

nicht untersucht worden…<br />

LITERATUR<br />

1. R.Bayerlein /<strong>Energetisch</strong>e Akupunktur / Pflaum 2008<br />

2. R.Bayerlein / Lehrbuch und Repertorium zur BBT /<br />

Pflaum 2007<br />

3. G.Bührer-Lucke / Wechseljahre ohne Hormone /<br />

Knauer 2008<br />

4. T.Dethlefsen /Krankheit als Weg / Bertelsmann 1983<br />

5. B.Köhler / Osteoporose / Comed 11,2008<br />

6. J.Müller / Thorwald Dethlefsen oder die Essenz esoterischen<br />

Denkens / BoD 2008<br />

Reinhard Bayerlein, ECM<br />

14<br />

26<br />

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FACHARTIKEL<br />

Humane Papilloma-Viren (HPV) und deren<br />

mögliche Therapie im Rahmen der <strong>APM</strong><br />

Einführung<br />

Die neuen Forschungen sowie die seit kurzem zur Verfügung<br />

stehende Impfmöglichkeit gegen Papillomaviren<br />

haben den Umgang mit diesem Thema auch in der naturheilkundlichen<br />

Praxis verändert. Immer mehr Patientinnen<br />

und deren Töchter erwarten zu dieser Problematik<br />

von uns eine klare Haltung bzw. eine Alternative zu herkömmlicher<br />

Therapie und Impfung. Die Angst etwas zu<br />

verpassen, wenn die Töchter nicht geimpft sind, wurde<br />

durch den offensiven Umgang in den Medien verstärkt.<br />

Abgesehen von den Nachfragen zur Impfmöglichkeit<br />

sind es die Patientinnen, die bereits mit einer Erkrankung<br />

– ausgelöst durch das Papillomavirus – zu uns kommen.<br />

Die Möglichkeit hier einen Heilungsprozess einzuleiten in<br />

Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gynäkologen (Kontroll-Abstriche<br />

usw.) macht Sinn, setzt aber eine gute<br />

Zusammenarbeit mit dem Arzt voraus (Stichwort Netzwerk).<br />

Es gibt verschiedene Stadien, die aktuell wie folgt eingeteilt<br />

sind.<br />

kommen verschiedene Nachweisverfahren (z.B. Digene<br />

Hybrid Capture 2 = hc2 Test), um den Virusstramm in<br />

Form eines HPV-DANN-Testes zu bestimmen.<br />

Zum allgemeinen Verständnis möchte ich nachfolgend<br />

den Pap-Abstrich und die neuesten Forschungen zum<br />

Papillomavirus darstellen.<br />

• PAP Abstrich<br />

Bei diesem zytodiagnostischen Test nach Papanicolaou<br />

wird ein Cervix-Abstrich in 96%igem Ethyl- oder<br />

99%igem Isoprophylalkohol fixiert und anschließend<br />

gefärbt (Kernfärbung mit Hämatoxylin und kombinierte<br />

Plasmafärbung mit Orange G6 und Polychromfarbstoff).<br />

Dies ermöglicht zum einen die Beurteilung der Kernstrukturen<br />

(Größe, Form und Chromationgehalt) zur Feststellung<br />

des Karyophyknoseindex (Kernreifung) und zur<br />

Karzinomdiagnostik. Zum anderen gestattet die Plasmafärbung<br />

die Bestimmung des Reifegrades des Zytoplasmas<br />

(Eosinophilieindex) aufgrund der Farbveränderung<br />

von blaugrün nach rot.<br />

Pap-Stadien Zellbild klinische Bewertung:<br />

therapeutische Maßnahmen<br />

Pap I regelrechtes Zellbild Negativ; keine Maßnahmen<br />

Pap II<br />

Pap III<br />

Pap III D<br />

Pap IV a<br />

normales Zellbild (Beimengungen von<br />

Leukos und Mikroorganismen);<br />

degenerative und regenerative<br />

Veränderungen<br />

Unklares, zweifelhaftes Zellbild; schon<br />

entzündete, atrophische oder degenerative<br />

Veränderungen<br />

leichte bis mittelgradige Dysplasie<br />

Pathologische Zellen<br />

(schwere Dysplasie, zelluläre Atypie);<br />

Verdacht auf Carcinoma in situ<br />

Negativ;<br />

Kontrolle empfohlen, evtl. Entzündungsbehandlung<br />

Verdächtig;<br />

Kontrolle innerhalb von 3 Mon. Nach<br />

entsprechender Therapie; bei Endometrium-<br />

Zellen nach Menopause; Abrasio<br />

Verdächtig;<br />

Neoplasma-Phase;<br />

Bei Persistenz über ein Jahr bzw.<br />

Progredienz; Konisation und Abrasio<br />

Positiv; Histologie (Biopsie);<br />

Konisation/Abrasio dann ggf. Hysterektomie<br />

Pap IV b<br />

Pap V<br />

Verdacht auf Mikrokarzinom;<br />

Beginnende fragliche Invasion<br />

massenhaft eindeutige maligne Tumorzellen<br />

Positiv;<br />

Konisation u. Abrasio zur Diagnosesicherung<br />

Positiv; Histologie;<br />

OP (Hysterektomie; Entfernung Ovarien/regionäre<br />

Lymphknoten)<br />

bzw. Strahlen- u. evtl. Chemotherapie<br />

Diagnostische Möglichkeiten<br />

Es gibt verschiedene labordiagnostische Verfahren zum<br />

Nachweis von Papillomaviren. Der über lange Jahre hin<br />

bekannte Pap-Abstrich (zytologischer Test) ermöglicht<br />

die Beurteilung neoplastischer Veränderungen. Hinzu<br />

Papillomaviren-Einteilung der Virusstämme<br />

Die humanen Papillomaviren (HPV) bilden eine Gruppe<br />

von DNA-Viren, die mittlerweile mehr als 150 verschiedene<br />

Typen umfasst. Es handelt sich um unbehüllte,<br />

doppelsträngige DNA-Viren (dsDNA), die der Familie der<br />

Papillomaviridae zugeordnet werden.<br />

26<br />

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FACHARTIKEL<br />

Diese Gruppe der dsDNA zählt man zu den Slow-Viren,<br />

sie können monate- bis jahrelang unbemerkt vorhanden<br />

sein und somit einen langsam progredienten Krankheitsverlauf<br />

iniziieren.<br />

Zu dieser Gruppe gehören verschiedenste Virenfamilien<br />

(…viridae) mit unterschiedlichen Unterfamilien (…viranae).<br />

Hier ein paar ausgewählte Stämme:<br />

1. Herpesviranae<br />

a) Alpha-Herpesviranae:Herpes simplex (HHV1 und 2)<br />

b) Beta-Herpesviranae: Zytomegalie-Virus (HHV6)<br />

c) Gamma-Herpesviranae: Epstein-Barr-Virus (HHV4)<br />

2. Adenoviridae: humane Adenoviren<br />

3. Papillomaviren: humane Papillomaviren (HVP)<br />

Die HPV befallen Epithelzellen der Haut oder verschiedener<br />

Schleimhäute und lösen bei den infizierten Zellen<br />

ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum aus. Die Tumoren<br />

sind meist gutartig und führen zur Warenbildung<br />

an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstellen. Wenn<br />

die Infektion im Genital- oder Analbereich erfolgt (i.d.R.<br />

durch Geschlechtsverkehr), kommt es zur Bildung von<br />

Genitalwarzen (z.B. Feigwarzen).<br />

Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen<br />

hervorrufen, insbesondere Gebärmutterhalskrebs<br />

(Zervixkarzinom) bei der Frau. Außerdem spielen<br />

sie vermutlich auch an der Entwicklung von Scheiden-,<br />

Penis- und Analkarzinomen eine erhebliche Rolle. Die<br />

Gen-Produkte dieser Viren, vor allem die E6 und E7-Gene,<br />

verhindern den programmierten Zelltod (die Apop-.<br />

tose) und machen eine Reparatur des Zell-DNA-Doppelstranges<br />

unmöglich.<br />

• Virusgruppen des HPB<br />

118 HPV-Typen sind bisher vollständig beschrieben.<br />

Etwa 30 davon infizieren fast ausschließlich Haut und<br />

Schleimhaut im Anogenitalbereich.<br />

Die genitalen HPV-Tapen lassen sich generell in 2 Gruppen<br />

einteilen; die Niedrigrisiko- (low risk-) und die Hochrisiko-<br />

(high risk-‚) Typen. Die Einteilung erfolgt aufgrund<br />

des Risiko-Typs: Einige wenige Erreger treten extrem gehäuft<br />

im Zusammenhang mit Karzinomen auf.<br />

Die Typen sind:<br />

1. High risk-Viren<br />

Hierzu gehören vor allen HPV 16, 18, 31 und 33, aber<br />

auch 35, 39, 45, 51, 52, 56,58, 59, 68, 73 und 82. In über<br />

99.7% aller Fälle von Zervixkarzinomen konnten HPV der<br />

high risk-Gruppe identifiziert werden, wobei die Mehrheit<br />

dieser Karzinome wiederum durch die high risk-Typen 16<br />

und 18 hervorgerufen wird, gefolgt von den Genotypen 31<br />

und 33. Auch einige Krebserkrankungen im Bereich des<br />

Mundes (Oralsex) gelten als HPV-assoziiert. Die WHO<br />

hat 2005 die Genotypen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52,<br />

58, 59 und 66 offiziell als krebserregend eingestuft.<br />

2. Low risk-Viren<br />

Zu dieser Gruppe werden HPV 6 und 11 gezählt, da sie<br />

als Hauptverursacher von Warzen im Genitalbereich<br />

(Condylomata acuminata) keine potentiell lebensgefährlichen<br />

Erreger sind. Weitere low risk-Typen sind 40, 42,<br />

43, 44, 54, 61, 70, 72, und 81.<br />

Die low risk-Typen sind fast nie direkt an der Entwicklung<br />

eines Zervixkarzinoms beteiligt. Bei multiplen Infektionen<br />

(Infektionen mit mehr als einem HPV-Genotyp) können<br />

sie aber auch in Zervixkarzinomen nachgewiesen werden,<br />

dann jedoch zusammen mit einem klinisch relevanten<br />

high risk-Virus Typ.<br />

Übertragungswege<br />

Die Infektion erfolgt hauptsächlich über Hautkontakt, bei<br />

bestimmten Virustypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr<br />

(genital, anal oder oral). Die HPV-Infektion<br />

ist daher eine der häufigsten, durch Geschlechtsverkehr<br />

übertragene Infektion, oft bleibt die Ansteckung unbemerkt,<br />

teilweise über Jahre.<br />

Kondome schützen nur bedingt. Der Keimeintrag erfolgt<br />

zwar bei direktem Sexualkontakt (über krankhafte Körperflüssigkeiten),<br />

jedoch ist dies auch über Schmierinfektion<br />

möglich. Allgemeine Zahlen zu den Infektionsraten bei<br />

Männern gibt es nicht. Ursache <strong>für</strong> den Daten-Mangel<br />

ist das Nicht-Vorhandensein regulärer Vorsorgeuntersuchungen<br />

in diesem Bereich bei Männern. Wenn einer der<br />

Partner mit einem HPV infiziert ist, ist auch der andere<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit betroffen. Bei bis zu 70%<br />

der männlichen Partner einer Frau, die im HPV-Screening<br />

positiv getestet wurden, besteht ebenfalls eine Infektion,<br />

die jedoch oft nur kleinste Läsionen am Penis verursacht.<br />

HPV kann auch in der Haut des Penis oft lange unerkannt<br />

präsent bleiben. In seltenen Fällen können bösartige Veränderungen<br />

auch Karzinome am Penis auftreten.<br />

Da das Peniskarzinom bei beschnittenen Männern extrem<br />

selten ist, werden zurückgehaltenes (retiniertes)<br />

Smegma sowie wiederholte Entzündungen der Vorhaut<br />

und Eichel (chronische Balanitiden) bei unbeschnittenen<br />

Männern als entscheidende Faktoren angeführt.<br />

Therapie<br />

Eine spezifische Papillomaviren–Therapie gibt es gegenwärtig<br />

aus schulmedizinischer Sicht nicht. Bei vorliegenden<br />

Läsionen kommen im wesentlichen chirurgische<br />

Eingriffe in Frage. Ferner auch lokale Verätzungen, in deren<br />

Gefolge es jedoch eine relativ hohe Rezidivneigung<br />

gibt. Systemische oder lokale Therapien, etwa mit Interferonen<br />

und anderen Zytokinen, haben bisher zu keinen<br />

durchschlagenden Erfolgen geführt. Aus diesem Grund<br />

16<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

wird sehr viel Aufwand betrieben, die Impfung voranzutreiben<br />

und weiter Safer Sex zu bewerben.<br />

<strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> /<strong>APM</strong> n. <strong>Radloff</strong><br />

In der letzten Zeit werde ich immer häufiger mit der Diagnose<br />

„PAP…“ in der Praxis konfrontiert. Dies liegt zum<br />

einen sicher an der verbesserten Diagnostik in diesem<br />

Bereich, aber sicher auch daran, dass diese Erkrankung<br />

im Moment in aller Munde ist.<br />

Die Frauen sind zum Teil sehr verängstigt und<br />

einige Ärzte verhalten sich hier, nach meiner<br />

Meinung,unverantwortlich. Ich hatte schon einige<br />

Patientinnen, die meinten ein manifestes Karzinom<br />

zu haben! Hier ist Aufklärung unbedingt vonnöten!<br />

Welche Möglichkeiten bietet uns nun die <strong>APM</strong>? Ich halte<br />

es hier wie Klaus <strong>Radloff</strong> und sage mir, dass ich zuerst<br />

„arbeite“. In der Praxis stoße ich meist auf Schwächen<br />

von Niere, Blase, Leber- und Lungenfunktionskreis. Es<br />

versteht sich von selbst, dass dies bei jeder Patientin anders<br />

sein kann. Jedoch sind das meine Beobachtungen<br />

im Moment.<br />

Bestehen energetische Störungen im Unterleibsbereich,<br />

dann wirkt sich das selbstverständlich auch auf die<br />

Durchblutung und damit auf die immunologische Lage<br />

im Bereich des Urogenital- beziehungsweise des Anogenitalbereiches<br />

aus. An dieser Stelle darf deshalb auf<br />

keinen Fall die Behandlung des Beckens vergessen werden,<br />

weil die Störung der ISG sehr häufig mit der Störung<br />

des „Anourogenitalbereiches“ einhergeht!<br />

Es sei hier betont, dass in diesen Fällen die Anamnese<br />

wichtige Informationen zum Thema liefert. Auch die Konstitution<br />

(Wandlungsphasen-Kurse!) kann ein Faktor in<br />

diesem Zusammenhang sein.<br />

Welche Möglichkeiten haben wir noch, um den Patientinnen<br />

unterstützend zu Seite zu stehen? Weil es sich<br />

auch um eine Störung der Immunabwehr handelt, bieten<br />

sich die Heilpilze an, um hier zusätzlich zu behandeln.<br />

Ich empfehle zuerst die Therapie mit der <strong>APM</strong> und dann,<br />

wenn man die energetische Schwachstelle herausgefunden<br />

hat, die Pilze hinzuzunehmen. Auf jeden Fall müssen<br />

wir die Patientinnen dazu ermutigen, den Arzt zu einer<br />

Nachuntersuchung aufzusuchen und die hygienischen<br />

Faktoren mit dem Partner zu besprechen!<br />

Gehen Sie davon aus, dass es in der Regel mindestens<br />

ein halbes Jahr dauert bis sich die Zellveränderung zurückbildet.<br />

Passend zum Thema noch ein aktueller Beitrag.<br />

HPV- Impfung – Nur eine Geld-Spritze?<br />

Zurzeit wird diese Impfung sehr stark in den Medien und<br />

vielen Informationsmaterialien der Krankenkassen, Apotheken<br />

und gynäkologischen Praxen angepriesen und beworben.<br />

Dabei wird häufig suggeriert, dass eine Infektion<br />

mit humanen Papillomaviren die hauptsächliche Ursache<br />

<strong>für</strong> ein Zervixkarzinom sei. Deswegen ist, so die offizielle<br />

Leseart, eine umfassende Impfung aller jungen Mädchen<br />

gegen diese „Krebs-Viren“ vor dem ersten Geschlechtsverkehr<br />

unabdingbar. Zusätzlich wird auch der Eindruck<br />

erweckt, Krebs sei quasi eine Art Seuche und es gäbe jetzt<br />

endlich eine Impfung gegen Krebserkrankungen.<br />

Es ist jedoch schon mit Hilfe weniger Fakten und Einwände<br />

leicht möglich, diese offensichtlich einseitig konstruierten<br />

Aussagen zu relativieren und zu entkräften.<br />

In Deutschland liegt der gegenwärtige Anteil der Frauen<br />

innerhalb der Gesamtbevölkerung bei etwa 40 Millionen.<br />

Davon erkranken laut Statistik ca. 6500 bis 7000 Frauen<br />

jährlich an einem Gebärmutterhalskrebs, was in etwa<br />

einem Anteil entspricht, der weit unterhalb der Grenze<br />

von einer Promille liegt, also deutlich weniger als 0,1%.<br />

Obwohl nun statistisch gesehen, der größte Teil dieser<br />

40 Millionen Frauen mindestens 1 x in ihrem Leben eine<br />

Infektion mit HPV- Erregern durchmacht, erkrankt dabei<br />

tatsächlich nur ein Bruchteil an einem Zervixkarzinom.<br />

Selbst wenn wir hierbei eine gewisse Fehlertoleranz oder<br />

statistische und demographische Schwankungen großzügig<br />

berücksichtigen, lässt sich rechnerisch aufzeigen,<br />

dass bislang auch schon ohne Impfung über 99% der<br />

Frauen in ihrem Leben nicht an einem Zervixkarzinom<br />

erkrankt sind! Trotzdem wird die Impfung gegenwärtig<br />

mit so einem Nachdruck empfohlen, als ob eine tödliche<br />

Seuche in den Unterleibern aller Frauen wütet und Geschlechtsverkehr<br />

eine sehr gefährliche Sache sei.<br />

Auch lässt sich der diagnostische Nachweis oder<br />

eine manifeste Infektion mit HPV-Erregern keineswegs<br />

mit der zwangsläufigen Entstehung eines Zervixkarzinoms<br />

gleichsetzen. In vielen offiziellen Darstellungen<br />

und Werbeaussagen wird jedoch sehr<br />

einseitig und bequem die Entstehung eines so komplexen<br />

Krankheitsbildes auf die Existenz von relativ<br />

weit verbreiteten Viren abgewälzt und verabsolutiert.<br />

Grundsätzlich trägt der Mensch viele unterschiedliche<br />

Erreger oder dessen Vorstufen in sich und eine so genannte<br />

Infektion ist meist das Resultat einer Schwächung<br />

des inneren Milieus und des Immunsystems. Das Auftreten<br />

und die verstärkte Aktivität von Viren oder anderer<br />

Erreger ist also sehr häufig eine Begleiterscheinung oder<br />

die Folge einer schon bestehenden Erkrankung oder<br />

disharmonischer Reizzustände und nicht unbedingt ihre<br />

primäre Ursache.<br />

Unter den humanen Papillomaviren (HPV) gibt es verschiedene<br />

Typen, die man aufgrund ihres viralen Potentials<br />

in drei Risikogruppen einteilt:<br />

- Low-Risk HPV-Typen: 6, 11, 42, 43, 44. Diese Gruppe<br />

erzeugt u. a. spitze Warzen und führt zu leichten und<br />

relativ ungefährlichen Zellveränderungen.<br />

- Intermediate-Risk HPV-Typen: 31, 33, 35, 51, 52, 59,<br />

68. Diese Virustypen können mit allen Dysplasiegraden<br />

in Verbindung stehen, erzeugen aber meist kein Zervixkarzinom.<br />

- High-Risk HPV-Typen: 16, 18, 45, 56. Hierbei handelt<br />

es sich um die häufigsten onkogenen Typen, die meist in<br />

Verbindung mit einem lokalen Karzinom stehen können.<br />

26<br />

27 17


FACHARTIKEL<br />

Selbst wenn es innerhalb von viralen Erregergruppen<br />

durchaus unterschiedlich große Pathogenitätsgrade gibt,<br />

wie beispielsweise bei den so genannten High-Risk HPV-<br />

Typen 16, 18, 45 und 56, ist ein Virus doch nur ein relativ<br />

machtloser Erreger. Das Virus besitzt im Vergleich zu<br />

Bakterien, grundsätzlich eine sehr eingeschränkte Vitalität.<br />

Es benötigt <strong>für</strong> seine Verbreitung notwendigerweise<br />

Zellen die angreifbar und bereit sind, auf biochemischem<br />

Wege sein virales Programm zu übernehmen und immer<br />

weiter zu kopieren. Das Virus ist also darauf angewiesen,<br />

dass die Zellen seines Wirtes keine ausreichende immunologische<br />

Gegenwehr leisten können und damit seine<br />

Ausbreitung stören. Deswegen ist ein intaktes und von<br />

irritierenden Impfungen unbeeinflusstes Immunsystem<br />

noch immer die beste und wichtigste Voraussetzung,<br />

eine virale Infektion zu verhindern oder zu begrenzen.<br />

Und auch wenn es nachweislich zu einer Infektion mit<br />

High-Risk HPV-Typen gekommen ist, so bedeutet dies<br />

nicht automatisch an einem Unterleibskrebs zu erkranken<br />

sondern nur ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko,<br />

dass sich Laufe von Jahren eine Wucherung im Gebärmutterhals<br />

entwickeln könnte, wobei noch viele weitere<br />

Faktoren eine Rolle dabei spielen. Darüber hinaus<br />

„schützt“ die HPV- Impfung bislang nur vor einigen wenigen<br />

HPV-Typen.<br />

Unabhängig vom vermeintlichen oder tatsächlichen<br />

Nutzen dieser Impfung, ist auch öffentliche Kritik an der<br />

überraschend schnellen Zulassung und Anwendung der<br />

Impfpräparate laut geworden. Unter anderem wird bemängelt,<br />

dass der notwendige Erprobungszeitraum <strong>für</strong><br />

die Vakzine offensichtlich zu knapp bemessen ist und<br />

mögliche Nebenwirkungen und Risiken noch nicht ausreichend<br />

erfasst und dokumentiert wurden.<br />

Tatsächlich gab es schon verschiedene Todesfälle, die<br />

im Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind.<br />

Dabei handelte es sich laut Pressemitteilungen in einem<br />

Fall um den plötzlichen Tod eines 17-jährigen Mädchens<br />

aus Deutschland, welches im Sommer 2007 nur einen<br />

Tag nach der zweiten Impfdosis aus bislang ungeklärten<br />

Gründen verstarb. Im Herbst 2007 verstarb eine 19-jährige<br />

Österreicherin drei Wochen nach der HPV- Impfung.<br />

In beiden Fällen sollen die Mädchen zum Zeitpunkt der<br />

Impfung nachweislich ohne gesundheitliche Probleme<br />

gewesen sein, sind aber nach offizieller Aussage an einem<br />

plötzlichen Herztod ungeklärter Ursache gestorben.<br />

Auch in den USA wurde bislang über mindestens 8 Todesfälle<br />

berichtet, die in Verbindung mit der Impfung<br />

gebracht wurden. Dort haben sich verschiedene medizinische<br />

und juristische Fachkreise und Interessengruppen<br />

intensiver mit dem Risikopotential der HPV- Impfung<br />

auseinandergesetzt, sowie auch einige hundert Fälle von<br />

ernsthaften und schwerwiegenden Nebenwirkungen<br />

dokumentiert, um gegenüber der amerikanischen Zulassungsbehörde<br />

(FDA) entsprechende Konsequenzen<br />

einzufordern. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels<br />

wurde in Deutschland offiziell nach folgenden Empfehlungen<br />

und Richtlinien gehandelt: die HPV-Impfung<br />

soll möglichst bei jungen Mädchen noch vor dem ersten<br />

Geschlechtsverkehr erfolgen. Dabei werden in einem<br />

Zeitraum von 3 – 6 Monaten jeweils drei einzelne Injektionen<br />

verabreicht. Der angestrebte Impfschutz bezieht<br />

sich hierbei nur auf wenige HPV-Typen und ist abhängig<br />

vom jeweiligen Impfpräparat. Es wird eine Auffrischung<br />

nach ca. 5 – 6 Jahren empfohlen, da es im Laufe der Zeit<br />

zur einer Reduzierung und Abschwächung der Impfwirkung<br />

gegenüber den jeweiligen HPV-Erregern kommt.<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen sind mittlerweile verpflichtet<br />

worden, im Rahmen bestimmter Voraussetzungen<br />

die Kosten <strong>für</strong> diese Impfung zu übernehmen.<br />

Durch persönliche Anfragen bei den Informations- und<br />

Servicestellen verschiedener gesetzlicher Krankenkassen<br />

ergab sich in diesem Punkt ein uneinheitliches Bild.<br />

Die meisten Kassen erstatten die Kosten, wenn die zu<br />

impfenden Mädchen zwischen 12 – 18 Jahre alt sind. Bei<br />

mindestens einem Versicherungsträger war dieser Altersrahmen<br />

sogar von 12 – 26 Jahre erweitert. Die Kosten <strong>für</strong><br />

die gesamte Impfung bewegen sich laut Auskunft der bis<br />

dato befragten Kassen zwischen 500 – 1500 Euro. Das<br />

ist gegenwärtig wohl die teuerste „Schutzimpfung“, die<br />

jeder gesetzlich Versicherte indirekt mit seinen Beiträgen<br />

mit bezahlen muss! Geldmittel in Milliarden-Höhe, die<br />

an anderer Stelle fehlen werden. Ein zusätzlicher Grund,<br />

den tatsächlichen Nutzen dieser insgesamt doch sehr<br />

fragwürdigen Impfung äußerst kritisch und mit einem gesunden<br />

Misstrauen zu betrachten.<br />

Trotzdem wird die Impfung von vielen Ärzten mit dem<br />

Argument, sie sei ein großer Gewinn <strong>für</strong> die moderne <strong>Medizin</strong>,<br />

nachdrücklich empfohlen. Fragt sich nur <strong>für</strong> wen?<br />

Die Verantwortung <strong>für</strong> uns und unser Leben tragen wir<br />

immer selbst. Auch die Konsequenzen, wenn wir die Entscheidung<br />

darüber anderen überlassen. So gilt es immer<br />

wieder neu zu versuchen, bei uns zu bleiben und genau<br />

zu hinterfragen, was wirklich wichtig ist und uns nicht<br />

beirren lassen.<br />

Autor: Peter Launhardt, Heilpraktiker, Berlin<br />

Von www.diametric-verlag.de<br />

Anmerkung zu diesem Artikel. Erst im September 2009<br />

wurde in der Presse von einem weiteren Todesfall bei<br />

einem Kind, nach einer Pap-Impfung berichtet.<br />

Selbstverständlich muss bei einer fortgeschrittenen Veränderung<br />

der Zellstruktur im Gebärmutterbereich auch<br />

eine notendige OP in Betracht gezogen werden.<br />

Literatur:<br />

Psyrembel / W de G / 250. Auflage<br />

Kolbe/ Humane Pailloma Viren Sanum /Nr. 84<br />

Bayerlein /<strong>Energetisch</strong>e Akupunktur /Pflaum 2008<br />

Reinhard Bayerlein, ECM<br />

26 18<br />

27


FACHARTIKEL<br />

Heilpilze und die Wechseljahre<br />

Irgendwann einmal im Leben ist zumindest jede<br />

Frau mehr oder weniger stark mit diesem Thema<br />

beschäftigt. Von daher betrifft es die Männer nur<br />

indirekt - als Ehemänner, Freunde, Arbeitskollegen,<br />

...Doch auch direkt werden Männer angesprochen:<br />

Jenseits der Lebensmitte gibt es auch bei ihnen<br />

«Befindlichkeitsstörungen».<br />

Doch beginnen wir mit den Frauen....<br />

Bis vor kurzem war das Problem «Wechseljahre» <strong>für</strong> viele<br />

Frauen scheinbar schon gelöst, denn Hormonpräparate<br />

lassen Schlafstörungen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen,<br />

Herzrasen und die vielen anderen oft<br />

sehr lästigen Beschwerden in kürzester Zeit verschwinden.<br />

Ja, sie verhelfen zudem auch noch zu jugendlichem<br />

Aussehen und stärken zusätzlich die Knochen und das<br />

Herz! Doch seit im Jahre 2002 in den USA eine Studie<br />

mit mehr als 16000 Teilnehmerinnen abgebrochen wurde,<br />

weil während einer längeren Hormonersatztherapie<br />

überdurchschnittlich viele Fälle von Brustkrebs, Thrombosen,<br />

und Herz-Kreislauferkrankungen auftraten, kamen<br />

diese Hormontabletten in Verruf. Vieles erscheint<br />

jetzt in ganz neuem Licht, - ja, eine heftige Debatte zwischen<br />

Be<strong>für</strong>wortern und Gegnern einer Hormonersatztherapie<br />

ist entbrannt...<br />

Einerseits wollen und müssen Frauen, die mitten im Leben<br />

stehen, fit und aktiv sein. Sie wollen und sollen sich<br />

auch in den Wechseljahren wohl fühlen! Doch es ist eine<br />

Tatsache, dass rund 80% der Frauen nach dem 45. Lebensjahr<br />

Beschwerden in dieser Zeit haben. Bei etwa<br />

einem Drittel aller Frauen sind diese so stark, dass sie<br />

Hilfe benötigen.<br />

Andererseits birgt der Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt<br />

zahlreiche gesundheitliche Risiken. Auch ist er<br />

nur von begrenztem Nutzen, denn die Wechseljahresprobleme<br />

werden auf einen späteren Zeitpunkt verlagert<br />

- allerdings lässt sich das Älterwerden dann möglicherweise<br />

besser mit den persönlichen Lebensumständen<br />

vereinbaren.<br />

Inzwischen setzen die meisten Ärzte Hormonpräparate<br />

nur bei ausgeprägten Wechseljahrbeschwerden ein.<br />

Doch viele Frauen sind verunsichert! Aus Angst vor Nebenwirkungen<br />

und Spätfolgen lassen sie sich weniger<br />

Hormone verschreiben und haben sich längst auf den<br />

Weg nach neuen Methoden gemacht.....<br />

Und die Männer folgen....<br />

Auch sie müssen sich täglich im Beruf, in der Familie und<br />

in vielfältigen Beziehungen behaupten - und die Verführungen<br />

eines Mannes im mittleren Alter sind inzwischen<br />

groß, mit Pillen, Spritzen oder Pflastern die Jugend zurückzuholen.<br />

Davon ist strikt abzuraten! Aber auch hier<br />

setzt ganz allmählich ein Umdenken, ein Suchen nach<br />

neuen Wegen ein, wenn auch sehr, sehr langsam...<br />

Hormone: Kleine Mengen, groSSe Wirkung....<br />

Der Stoffwechsel, das Wachstum, die Sexualität, ja die<br />

Tätigkeit aller inneren Organe im Körper von Mann und<br />

Frau wird durch Hormone gesteuert. Als Botenstoffe<br />

regulieren sie den Grundumsatz, den Zuckerstoffwechsel,<br />

die Gemütsverfassung, die Körpertemperatur, den<br />

Knochenstoffwechsel, den Herz- und Gefäßschutz und<br />

vieles andere mehr. Hormone sind bereits in winzigen<br />

Mengen wirksam. Deshalb führen schon sehr geringfügige<br />

Veränderungen ihrer Konzentration zu erheblichen<br />

Störungen in normalen körperlichen Abläufen. Die wichtigsten<br />

Hormone, die das Wechseljahrgeschehen der<br />

Frau beeinflussen, sind Östrogene und Gestagene, beim<br />

Mann dominieren Androgene. Irgendwann zwischen dem<br />

40. und 50. Lebensjahr einer Frau und etwa ab dem 50.<br />

Lebensjahr beim Mann lässt die Produktion dieser Hormone<br />

nach - vor allem bei Frauen sind eine Reihe körperlicher<br />

und psychischer Beschwerden die Folge! Beim<br />

Mann vergrößert sich die Innendrüse der Prostata, auch<br />

geht in der Regel das sexuelle Verlangen ganz allmählich<br />

zurück. Es kann zu Potenzstörungen kommen, allerdings<br />

ist seltener ein Hormonmangel da<strong>für</strong> die Ursache als beispielsweise<br />

eine nicht sehr gesunde Lebensweise. Die<br />

hormonellen Veränderungen im Körper der Frau haben<br />

meist heftigere Auswirkungen. Sie führen insbesondere<br />

zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Angstgefühlen<br />

und Herzrasen, innerer Unruhe und Schlafstörungen, Blutungsstörungen,<br />

Stimmungsschwankungen, zu Hauttrockenheit,<br />

mangelnder sexueller Lust, Blasenschwäche,<br />

Gefäßveränderungen und Knochenabbau sowie zu einer<br />

Gewichtszunahme.<br />

Wie man den Beschwerden begegnen<br />

kann....<br />

Auch dieser Beitrag kann einer Frau die individuelle Entscheidung<br />

<strong>für</strong> oder gegen Hormone nicht abnehmen.<br />

Ärztliche Betreuung und eventuell sogar ein - möglichst<br />

kurzzeitiger - Einsatz von Hormonen in niedriger Dosierung<br />

ist dann sinnvoll bzw. nötig, wenn das Allgemeinbefinden<br />

in sehr hohem Maße(!) empfindlich gestört ist.<br />

In vielen Fällen können die Beschwerden bereits durch<br />

eine stärkere regelmäßige körperliche Aktivität bzw. bewusst<br />

durchgeführte Entspannungsübungen, vor allem<br />

aber mit einer Ernährungsumstellung - wenig Fleisch,<br />

reichlich Fisch, viel Obst und Gemüse, statt Kaffee und<br />

Alkohol lieber stilles Wasser und Tee - deutlich gelindert<br />

werden. Das tut auch Männern gut....<br />

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend helfen,<br />

können Frauen die vielen aus der Natur zur Verfügung<br />

stehenden Mittel probieren, um die Auswirkungen der<br />

hormonellen Veränderungen auf sanftem Wege zu regulieren.<br />

Zahlreiche Pflanzen wie Johanniskraut, Traubensilberkerze,<br />

Soja, Hopfen, Rotklee und Leinsamen<br />

haben sich seit langem bewährt. Aber auch pflanzliche<br />

26<br />

27 19


FACHARTIKEL<br />

Präparate sollten nicht unkontrolliert über einen sehr<br />

langen Zeitraum eingenommen werden! In einer neuen<br />

Studie mit «Phytoöstrogenen» (dem Östrogen ähnliche<br />

pflanzliche Substanzen) aus Soja wurde ein verstärktes<br />

Zellwachstum der Gebärmutter festgestellt, zum Glück<br />

nicht bösartig. In diesen Untersuchungen zeigte sich<br />

auch, dass nicht alle Frauen gleich gut auf pflanzliche<br />

Hormone ansprechen.<br />

Sanfte und dennoch wirksame Hilfe bei<br />

Befindlichkeitsstörungen bzw. Wechseljahrbeschwerden....<br />

Erfahrungen von Heilpraktikern und Anwendern in den<br />

letzten Jahren bestätigen, dass bei immer wieder auftretenden<br />

typischen Beschwerden mit Hilfe der Mykotherapie<br />

Linderung oder gar völlige Beschwerdefreiheit<br />

erreicht werden kann.<br />

Reishi (2 x 2 Pulvertabletten), der «Pilz der Unsterblichkeit»<br />

wie er auch in der Traditionellen <strong>Chinesische</strong>n<br />

<strong>Medizin</strong> genannt wird, vermag offensichtlich in sehr<br />

hohem Maße gesundheitlichen Problemen jenseits der<br />

Lebensmitte bereits vorzubeugen. Insbesondere wirkt<br />

dieser Vitalpilz beruhigend und entspannend auf das<br />

vegetative Nervensystem von Männern und Frauen.<br />

Nachhaltig werden Stimmungsschwankungen, Ein- und<br />

Durchschlafstörungen, Nervosität und Herz- Kreislaufprobleme<br />

gelindert, damit auch Hitzewallungen, die bei<br />

psychischem und körperlichem Stress verstärkt auftreten.<br />

Shiitake (2 x 2 Pulvertabletten) - neben Reishi ebenfalls<br />

ein Vitalpilz mit sehr breitem Wirkungsspektrum - hilft<br />

bei Müdigkeit, Erschöpfungszuständen und mangelnder<br />

Abwehrlage. Wegen seines hohen Gehaltes an Kalzium<br />

bzw. Ergosterin verringert er wirksam die negativen Auswirkungen<br />

des Östrogenmangels auf die Knochendichte<br />

bzw. beeinflusst den Knochenstoffwechsel positiv. Er ist<br />

daher zur Vorbeugung bzw. Behandlung von Osteoporose<br />

bei Frauen und Männern zu empfehlen. Shiitake beugt<br />

zudem nachhaltig Gefäßveränderungen vor.<br />

Cordyceps (2 x 1 Kapsel des Extraktes) ist eines<br />

der außergewöhnlichsten Mittel der Traditionellen <strong>Chinesische</strong>n<br />

<strong>Medizin</strong>. Dieser Pilz verleiht in bemerkenswerter<br />

Weise Kraft, Ausdauer und Willensstärke. Besonders<br />

bekannt geworden ist Cordyceps als natürliches Aphrodisiakum.<br />

Durch seine anregende Wirkung auf die Geschlechtsorgane<br />

fördert er die sexuelle Aktivität, hilft bei<br />

sexuellen Störungen, bei unregelmäßiger Menstruation<br />

und insbesondere auch bei Zyklusstörungen und Zwischenblutungen<br />

im Klimakterium. Durch seine nachgewiesene<br />

Einflussnahme auf das neuroendokrine System<br />

stimuliert Cordyceps z.B. auch die Hormonfreisetzung<br />

aus der Nebennierenrinde, wodurch er Stress, Depressionen<br />

und Stimmungsschwankungen nachhaltig abbaut,<br />

Schlaflosigkeit lindert und Emotionen beruhigt.<br />

Auricularia (3 x 1 Pulvertablette) zeigt wohltuende<br />

Wirkungen auf die sich in der Lebensmitte verändernde<br />

Haut, die unter dem Östrogenmangel leidet und ist hilfreich<br />

bei starken Schweißausbrüchen.<br />

Hericium (3 x 1 Pulvertablette) ist wirksam bei Stimmungsschwankungen,<br />

Angstzuständen, Depressionen,<br />

Hitzewallungen und Schlafstörungen sowie bei hormonell<br />

bedingten Veränderungen der Schleimhaut in der<br />

Scheide und in der Blase.<br />

Maitake (2 x 2 Pulvertabletten) reduziert die Einlagerung<br />

von Fettdepots, wirkt durch seinen hohen Ergosteringehalt<br />

(Vorstufe des Vitamin D) einer Osteoporose<br />

entgegen und entfaltet zudem förderliche Wirkungen auf<br />

das Herz-Kreislaufsystem.<br />

Anmerkung:<br />

In der Zwischenzeit gibt es Hinweise darauf, dass die<br />

Bestandteile des gesamten Pilzes eine wesentlich bessere<br />

Wirkung haben als die Extrakte. Darauf sollte in der<br />

Praxis geachtet werden. Die Extrakte dienen in erster<br />

Linie zur „Stoßtherapie“.<br />

R. Bayerlein ECM<br />

11. Mai - 16. Mai 2010 in Rothenburg o.d.T.<br />

41. TCM Kongress 2010<br />

Hauptthemen: Trauma/Allergien/Lebensberatung/Moxibustion<br />

Anmeldung: VeT-Sekretariat, Eichenstrasse 9, CH-9300 Wittenbach<br />

sekretariat@vet-int.ch<br />

20<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

DIE JAHRESZEITLICHE ENERGETISCHE<br />

BEZIEHUNG ZU ORGANEN UND LEITBAHNEN<br />

Dass die Jahreszeiten eine Auswirkung auf den<br />

Organismus haben, steht wohl außer Frage. In<br />

der Praxis sieht man immer wieder, dass plötzlich<br />

vermehrt Patienten mit Schulterbeschwerden,<br />

LWS-Problemen oder Kreislaufsymptomen zu bestimmten<br />

Jahreszeiten in der Praxis auftauchen.<br />

Im Folgenden meine Beobachtungen zu diesem<br />

Themenkreis.<br />

BEOBACHTUNGEN IN DER PRAXIS<br />

Nehmen wir zum Beispiel das Feuer-Element. Im Sommer<br />

haben viele Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

zu tun. Der Kreislauf-Meridian ist im Juli maximal mit<br />

QI versorgt. Während viele Menschen das Haus wegen<br />

der Hitze nicht verlassen können und hierbei Kreislaufbeschwerden<br />

bekommen, beten andere die Sonne regelrecht<br />

an und fühlen sich in der Sonne am besten.<br />

Während bei der ersten Gruppe höchstwahrscheinlich<br />

eine Fülle des KS-Meridians durch die Hitze verstärkt<br />

wird, liegt bei der zweiten Gruppe meist ein Leere-Zustand<br />

vor, der sich durch die zur Verfügung stehende<br />

Sonnenenergie auffüllt.<br />

Auf meinem letzten Wandlungsphasenkurs trat mir diese<br />

Tatsache wieder ins Bewusstsein. Es fällt immer wieder<br />

auf, dass bestimmte (orthopädische) Krankheitsbilder<br />

zu manchen Zeiten verstärkt auftreten. Also entschloss<br />

ich mich meine Patienten in der Praxis auf diese Beziehungen<br />

hin zu beobachten.<br />

Praxiserfahrungen<br />

Die Daten, die wir <strong>für</strong> die monatliche Zuordnungen der<br />

Leitbahnen/Organe kennen, sind selbstverständlich etwas<br />

fließend, da jeder Organismus natürlich auch seine<br />

individuellen Rhythmen hat, so dass sie in erster Linie als<br />

Orientierung dienen sollen!<br />

• Dezember<br />

Im Dezember meldeten sich etliche Fälle mit Verdacht<br />

auf Bandscheibenvorfall (BSV) im Lendenwirbelsäulenbereich<br />

in unserer Praxis, von denen ich zwei Fälle schildern<br />

möchte.<br />

Fallbeschreibung<br />

Eine Patientin, die ich schon wegen anderer Beschwerden<br />

behandelt hatte, meldet sich mit der Diagnose BSV<br />

L5/S1. Falls sich die Situation nicht bessert, so der Arzt,<br />

soll sie operiert werden, da Ausstrahlungen bis in die<br />

Ferse bestehen.<br />

Es ist Dezember und ich beschließe die mögliche Leitbahnzuordnung<br />

zu den Monaten an diesem Fall zu überprüfen.<br />

Die Beschwerden der Patientin sind akut und ich<br />

untersuche die Concha-Zone Blase sowie den Mu-Punkt<br />

Blase. Beide sind sehr empfindlich und die MU-Zone ist<br />

so verquollen, wie ich es noch nie erlebt habe. Übrigens<br />

ist auch die Fossa sehr empfindlich.<br />

Auf meine Frage, ob sie etwas mit der Blase habe, sagt<br />

sie mir, dass sie immer wieder rezidivierende Infekte in<br />

der Blase hat und auch im Moment häufig Wasser lassen<br />

müsse.<br />

Da ich meine Untersuchungen sofort durchführen wollte,<br />

behandelte ich ihr den MU-Punkt Blase, bis sich die Verquellung<br />

weitgehend löste. Dies dauerte gut und gerne<br />

zwanzig Minuten. Weiter zog ich in diesem Fall noch die<br />

Meridiane Leber und Gallenblase und gab dort jeweils<br />

den Tonisierungs- und Anfangspunkt, da ich wusste,<br />

dass die Patientin hier eine Schwäche hatte. Da das<br />

Wasser-Element seine Energie an das Holz-Element<br />

weitergibt, passte diese Vorgehensweise gut zu meinen<br />

Überlegungen bezüglich der Tonisierungspunkte.<br />

Therapie:<br />

Beide MU-Punkte Blase<br />

Ziehen der Leber und Gallenblasen Meridiane<br />

Anfangspunkte und Tonisierungspunkte von Leber- und<br />

Gallenblasen-Leitbahn<br />

Abschließendes „Ausradieren“ der Fossa<br />

Nach der Behandlung konnte sie sich besser bewegen<br />

und die Schmerzen hatten sich verringert. Schon nach<br />

zwei Sitzungen waren die Beschwerden soweit reduziert,<br />

dass von einer Operation keine Rede mehr war.<br />

Ich empfahl ihr zusätzlich die Einnahme eines der Energetik<br />

entsprechenden Blasen-Nieren Tees, was sie auch<br />

<strong>für</strong> ein paar Wochen befolgte.<br />

Fallbeschreibung<br />

Schon ein paar Tage später kam der nächste Fall. Eine<br />

etwa 75-jährige Dame kam hinkend in die Praxis. Auch<br />

hier bestand die Diagnose BSV und sie wurde wohl<br />

hauptsächlich wegen ihres Alters nicht sofort operiert.<br />

Es sollte probeweise einmal ein paar Massagen durchgeführt<br />

werden.<br />

Da sich die Dame kaum auf die Bank legen konnte, bat ich<br />

sie einfach die Rückenlage einzunehmen. Wieder war die<br />

Concha-Zone Blase, die Fossa und der MU-Punkt empfindlich.<br />

Ich bearbeite die MU-Punkte Blase und entließ<br />

die Patientin bis zur nächsten Behandlung. Ihre Schmerzen<br />

hatten sich leicht verbessert, aber so richtig glauben<br />

hatte sie meiner Maßnahme wohl nicht geschenkt.<br />

Es dauerte ein paar Tage, bis sie sich wieder meldete und<br />

sie berichtete Folgendes. In der Nacht und am darauf<br />

folgenden Tag hatte sie noch fast stärkere Schmerzen<br />

gehabt. Erst am darauf folgenden Tag waren diese plötzlich<br />

wesentlich besser geworden, so dass sie jetzt nicht<br />

mehr hinkte. Sie hatte zwar noch Beschwerden, die waren<br />

aber viel besser.<br />

26<br />

21 27


FACHARTIKEL<br />

Warum hatten die Beschwerden zugenommen und weshalb<br />

die heftige Reaktion? Eigentlich klar, denn ich hatte<br />

ja keine SAM gemacht. Das QI fand nur sehr schlechte<br />

Flussbedingungen vor und konnte sich nur sehr schlecht<br />

im Leitbahnsystem verteilen.<br />

Ich hatte noch mindestens vier weitere Fälle mit Beschwerden<br />

im LWS Bereich, die ich ebenfalls nur über<br />

die MU-Punkte behandelte. Alle reagierten in ähnlicher<br />

Weise positiv auf die Beschwerden.<br />

Man muss den Mut haben in diesen Fällen auch einmal<br />

im Winter mit Eis zu behandeln!<br />

• Januar<br />

Im Januar hatte ich nur einen Fall mit einer Nieren-Fülle.<br />

Auch hier traf ich mehr auf Fülleerscheinungen in der<br />

Blase. Dies mag zum einen daran liegen, dass ältere<br />

Menschen, wie uns die Klassiker sagen, eher zu einer<br />

Nieren-Leere neigen. Zum anderen, das weit verbreitete<br />

Störungen wie Gebärmutter- Prostata- und Blasenerkrankungen<br />

sich anscheinend mehr über den Blasenmeridian<br />

zeigen (eigene Beobachtung). Dies ist aber nur<br />

eine Vermutung von mir.<br />

• Februar<br />

Hier meldeten sich einige akute „Schultern“ und eine<br />

„Hüfte“ in der Praxis, die sich über die Entlastung der<br />

Gallenblasen-Leitbahn sofort verbesserten.<br />

• März<br />

Auch die Leber zeigte sich in der Praxis in Form von<br />

Schultererkrankungen. Meist machte sich in diesen Fällen<br />

auch das zugehörige BWS Segment in Form von Rückenschmerzen<br />

bemerkbar.<br />

Wenn im Frühjahr die Bienen<br />

wieder unterwegs<br />

sind, dann beginnt die<br />

Heuschnupfensaison.<br />

Hier handelt es sich meist<br />

um eine Störung der Metall-Holz-Achse.<br />

Sicher ist<br />

die Leber aufgrund der<br />

Herstellung von Eiweißen,<br />

die zur Unterstützung der<br />

Immunabwehr benötigt<br />

werden, involviert.<br />

• April<br />

Im April hörte ich von einigen Patienten, dass Familienangehörige<br />

oder Bekannte über Grippesymptome mit<br />

Durchfall klagten. In der Praxis hatte ich aber keine Möglichkeiten<br />

entsprechende Fälle zu untersuchen, da hier<br />

meistens die Ärzte aufgesucht werden.<br />

• Mai<br />

Im Mai wurde es wieder interessant. Gleich „reihenweise“<br />

meldeten sich in meiner Naturheilpraxis Patienten<br />

mit Panikattacken. Bei allen befand sich das Herz (Emotion)<br />

in Fülle. Das Herz steht in der <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong><br />

<strong>für</strong> emotionale Vorgänge und die Energiezunahme, im<br />

ohnehin schon vollen Herz-Funktionskreis, führte wohl<br />

zu den Panikattacken der betroffenen Patienten. Symptome<br />

waren hier Herzklopfen, Schweißausbrüche und<br />

Angstzustände.<br />

• Juni<br />

Im Juni hatte ich einen Fall von klimakteriumsähnlichen<br />

Beschwerden bei einer Patientin, bei der die Untersuchung<br />

einen sehr empfindlichen 3E – San Jiao ergab.<br />

Die Patientin nimmt Schilddrüsentabletten und ich empfahl<br />

ihr hier die Dosis zu halbieren. Daraufhin ging es ihr<br />

wesentlich besser. Ich habe die Patientin jetzt an den<br />

Arzt, mit der Bitte um Überprüfung der schilddrüsenbezogenen<br />

Laborwerte, überwiesen.<br />

Die Hormongabe bei Schilddrüsenpatienten sollte mindestens<br />

einmal im Jahr überprüft werden! Ich kenne Patienten,<br />

die schon seit Jahren Schilddrüsenmedikamente<br />

einnehmen, ohne dass die Werte labortechnisch kontrolliert<br />

werden! Dies ist sehr bedenklich, da die Schilddrüse<br />

praktisch in alle Stoffwechselvorgänge (San Jiao)<br />

eingreift.<br />

Fallbeschreibung<br />

Zum San Jiao habe ich noch einen weiteren interessanten<br />

Fall. Aufgrund eines Lagerungsfehlers bei einer OP, klagte<br />

eine Patientin seit dieser Zeit über belastungsabhängige<br />

Beschwerden im rechten Schulterbereich. Immer wenn<br />

ich ihr in der Behandlung den Leitbahnabschnitt des SJ<br />

in diesem Bereich zog, ging es ihr <strong>für</strong> einige Tage besser.<br />

Am 20.06. kommt die Patientin wieder in die Praxis und<br />

nach meiner üblichen Frage, wie es ihr gehe, sagt sie mir,<br />

dass sie seit etwa einer Woche plötzlich keine Beschwerden<br />

mehr in der Schulter habe. Wahrscheinlich hat sich<br />

die QI Erhöhung des SJ in diesem Fall positiv auf das<br />

Gelenk ausgewirkt. Manchmal kann sich eine Zunahme<br />

des Qi also auch positiv auswirken.<br />

• Juli<br />

In dieser Jahreszeit kommen immer wieder Patienten mit<br />

Kreislauferscheinungen in die Praxis. Besonders Hochdruckpatienten<br />

haben hier ihre Probleme. Ich denke,<br />

dass dies jeder selbst in der Praxis beobachten kann.<br />

• August/September<br />

Der August ist energetisch der Magenleitbahn zugeordnet.<br />

Auffällig waren hier mehrere Fälle von Schulter-Arm-<br />

Syndromen, die „komischerweise“ (Aussage der Patienten)<br />

immer in dieser Jahreszeit auftreten. Bei einem<br />

Patienten könnte zusätzlich ein erhöhter Fleischkonsum<br />

(Patient grillte fast jeden Abend) der Auslöser gewesen<br />

sein.<br />

• Oktober<br />

In dieser Jahreszeit beginnt wieder die Saison der akuten<br />

LWS-Beschwerden. Nur steckt hier (in erster Linie) nicht<br />

die Blasen-Leitbahn dahinter, sondern der Dickdarm.<br />

Problematisch wird die Erkrankung <strong>für</strong> jene Patienten,<br />

die zusätzlich Fülle-Erscheinungen im Blasen-Meridian<br />

22<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

haben. Hier addiert sich das energetische Ungleichgewicht<br />

und führt nicht selten zur Protrusion oder zum Prolaps.<br />

• November<br />

Auch hier verkündige ich keine Weisheit, wenn der Hinweis<br />

auf die Lunge erfolgt. Die ersten Grippeerkrankungen<br />

tauchen hier auf.<br />

Ich betreue schon längere Zeit zwei Patientinnen mit der<br />

Diagnose: Chronischer Sarkoidose (M.Boeck). Am Anfang<br />

der Therapie zeigte sich die Lunge bei beiden Patientinnen<br />

in Fülle, was sich aber nach ein paar Behandlungen<br />

positiv beeinflussen liess. Auffällig ist hier, dass<br />

immer in den Monaten November und Dezember die<br />

entsprechenden Ohrzonen aufflackern. Glücklicherweise<br />

lassen sich diese, wenigstens bei diesen Patienten,<br />

mit der <strong>APM</strong> immer sofort beeinflussen.<br />

Anmerkung zu meinem Behandlungsvorgehen<br />

Meine Vorgehensweise im Falle der Blasen-Fülle, nur<br />

die MU-Punkte zu behandeln diente einzig und allein<br />

der Untersuchung. In der Praxis muss die Vorgehensweise<br />

wie gelernt beibehalten werden! Es ist sonst<br />

mit starken Reaktionen beim Patienten zu rechnen,<br />

was unbedingt zu vermeiden ist! Also zuerst SAM und<br />

dann die anderen Behandlungstechniken!<br />

Hier sei noch ein Gespräch erwähnt, welches ich vor einigen<br />

Jahren mit Klaus <strong>Radloff</strong> hatte. Er erzählte damals,<br />

dass es zu jeder der 5 Jahreszeiten im Wandlungsphasenmodell<br />

eine Übung (ob TAIQI oder QIGONG weiß ich<br />

nicht mehr) gibt, die in dieser Zeit gemacht werden soll.<br />

Überlegungen zum Thema<br />

Im Moment möchte ich folgende Aussagen zu der Thematik<br />

machen. Alles deutet darauf hin, dass die Leitbahnen<br />

in den ihnen zugeordneten Monaten wirklich<br />

verstärkt mit QI versorgt werden. Therapeutisch relevant<br />

scheint dies nur zu werden, wenn bereits eine Fülle im<br />

entsprechenden Meridian besteht. Die Probleme, die ich<br />

in der Praxis angetroffen habe, waren immer ziemlich<br />

akut. Bei meinen anderen Patienten, die ihre „normalen“<br />

chronischen Beschwerden haben, konnte ich keine wesentliche<br />

Veränderung des Befundes feststellen.<br />

Bei den Störungen handelt es sich also praktisch<br />

immer um Fülle-Störungen!<br />

Es scheint demnach Sinn zu machen, dass man bei<br />

akuten Beschwerden die monatsbezogene Zuordnung<br />

zu den Leitbahnen und den Beschwerden des Patienten<br />

überprüft.<br />

Interessant hierbei ist, so <strong>Radloff</strong>, dass beispielsweise im<br />

Frühjahr die Übung des Herbstes usw. gemacht werden<br />

muss. Es werden also immer die Übungen des Kontrollelements<br />

durchgeführt! Grund hier<strong>für</strong> kann ja eigentlich<br />

nur sein, dass das QI in unserem Fall, Holz-Element,<br />

nicht überschießt und durch das Metall-Element kontrolliert<br />

wird.<br />

Reinhard Bayerlein ECM<br />

Neues Angebot! Der Newsletter<br />

Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong> ESB/<strong>APM</strong>/ORK<br />

Seit 15. Oktober 2009 gibt es einen Newsletter, mit dem wir unsere Mitglieder noch besser und<br />

vor allem schneller über aktuelle Nachrichten informieren können.<br />

Gebt uns dazu Eure E-mail Adresse bekannt.<br />

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In Asien sind sie seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der Volksmedizin und gehören damit zu den<br />

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den Pilzen innewohnenden Kräfte. Heute beruht das Wissen um die Wirkungen der Vitalpilze auf<br />

vielen wissenschaftlichen Untersuchungen und Inhaltsstoffanalysen. Immer mehr Menschen interessieren<br />

sich <strong>für</strong> ihre vielfältigen präventiven und heilenden Einsatzmöglichkeiten.<br />

Diesem Informationsbedarf trägt das neue Buch «Vitalpilze: Naturheilkraft mit Tradition – neu entdeckt»<br />

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Heilpraktikern, die Vitalpilze zum Teil seit Jahren einsetzen, entstand so ein Standardwerk zur Mykotherapie.<br />

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interessierten Laien verständlichen Sprache umfassend über die zehn wichtigsten Vitalpilze und ihre<br />

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gestalteten Seiten wird der traditionelle Einsatz der Vitalpilze ebenso beschrieben wie ihre Anwendung<br />

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Das Wissen über die Heilkraft zahlreicher Pilze ist ein Gut, das die Menschen weltweit schon seit<br />

Jahrtausenden besitzen. Unsere Vorfahren, gleichermaßen in Ost und West, haben diese Heilkraft auch<br />

gezielt genutzt. Mit Beginn der Industrialisierung der Arzneimittelherstellung geriet jedoch dieses<br />

Wissen in den meisten Ländern in Vergessenheit. Standen doch Pilze – da man sie nicht anbauen<br />

konnte – als Rohstoff <strong>für</strong> Arzneien nicht zur Verfügung. Nur in wenigen Gegenden, vornehmlich in<br />

Ostasien, wurden Theorie und Praxis der Pilztherapie bis in die heutige Zeit überliefert.<br />

Biotechnologen haben die Grundlagen <strong>für</strong> eine fundamentale Änderung auf diesem Gebiet und enorme<br />

Aufwertung der Großpilze mit Heilkraft geschaffen. Sie haben weltweit Verfahren <strong>für</strong> die Kultivierung<br />

dieser Pilze entwickelt, die es heute ermöglichen, in großtechnischem Maßstab Pilzfruchtkörper<br />

und Pilzmyzel zu erzeugen. Dies schuf die Basis <strong>für</strong> deren Weiterverarbeitung in Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Daraufhin hat auch die wissenschaftliche Erforschung der Heilkraft der Großpilze in internationalem<br />

Maßstab eine ungeahnte Entwicklung genommen. Der Vertrieb von Produkten aus Pilzen mit Heilkraft,<br />

sogenannter «mushroom nutriceuticals», ist weltweit zu einem Multimilliarden-Geschäft geworden,<br />

das inzwischen auch Deutschland erreicht hat. Die Nachfrage nach Pilzen mit Heilkraft steigt,<br />

und erfreulicherweise setzen auch immer mehr Heilpraktiker und Ärzte <strong>für</strong> Naturheilverfahren solche<br />

Produkte in ihren Therapiemaßnahmen ein.<br />

Diese stürmische Entwicklung ist auch den Medien nicht verborgen geblieben. Sie befassen sich neuerdings<br />

oft und gerne mit Pilzen und bieten dem Publikum auch Informationen über deren Heilkraft<br />

an. Bedauerlicherweise ist gerade dadurch so manches durcheinander geraten. Im Dickicht der Berichte<br />

und Empfehlungen finden sich oft auch die in Mykologie noch unerfahrenen Therapeuten nicht<br />

zurecht. Noch schwerer ist die Orientierung in diesem Gemenge <strong>für</strong> das Publikum, zumal auch hin und<br />

wieder der Eindruck erweckt wird, man könne mit Großpilzen nahezu alles heilen.<br />

Die Großpilze auf den ihnen gebührenden Platz zu stellen, ist das Anliegen dieses Buches. Ihre Bedeutung<br />

als gesunde Nahrung und ihre mögliche Rolle in der Krankheitsvorbeugung wird hier ebenso<br />

behandelt wie ihre Heilkraft anhand internationaler Forschungsergebnisse. Das Werk ist in sieben<br />

Abschnitte unterteilt. Nach einführenden Kapiteln, die dazu dienen, Pilze besser kennen zu lernen und<br />

sie zu verstehen, wird auf mehr als 50 Seiten ihr Nährwert in Verbindung mit einer außergewöhnlichen<br />

Pilzdiät behandelt. Der größere Teil des Werkes - annähernd 120 Seiten - ist der Würdigung 12 besonders<br />

bevorzugter Pilzarten mit Heilkraft gewidmet. Die Ausführungen werden auch durch Beispiele<br />

aus der täglichen Therapiepraxis untermauert. Neben Glossar und Sachregister wird das Werk durch<br />

ein Verzeichnis der wichtigsten verwendeten Literaturquellen abgerundet, das über 100 Titel umfasst.<br />

Es ist ein Buch, das die Pilze in einem bisher kaum bekannten, neuen Licht erscheinen lässt.<br />

26<br />

25 27


FACHARTIKEL<br />

STUDIE ZWEIFELT AN AUSSAGEKRAFT DES EKG´S<br />

Bei Enge oder Schmerzen in der Brust führen Ärzte<br />

oft ein EKG durch, ein Elektrokardiogramm. Damit<br />

sollen Herzkrankheiten und auch das Infarktrisiko<br />

eingeschätzt werden. Doch eine Studie zweifelt<br />

jetzt an der Aussagekraft des EKGs. Britische<br />

Forscher fanden anhand von rund 8000 Patienten<br />

heraus, dass ein großer Teil der Probanden Herzprobleme<br />

bekamen, obwohl das EKG nichts auffälliges<br />

zeigte. Wir haben mit einem Spezialisten vom<br />

Herzzentrum München darüber gesprochen, was<br />

ein EKG wirklich aussagt.<br />

Die Symptome eines Infarktes können sein:<br />

Abb.1 Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende<br />

Schmerzen im Brustkorb und auch im Oberbauch. Dazu<br />

ein starkes Engegefühl, Druck und Brennen im Brustkorb.<br />

(Grafik: Deutsche Herzstiftung/nach Löllgen).<br />

Abb.2<br />

Bis in die Schulterblätter kann der Schmerz ausstrahlen.<br />

Bei Frauen treten häufiger Atemnot, Übelkeit, Schmerzen<br />

im Oberbauch und Brechreiz auf. Kommt es schon<br />

bei minimaler Belastung zu Brustschmerzen, sollte sofort<br />

der Notarzt gerufen werden. (Abb. 3.Grafik: Deutsche<br />

Herzstiftung/nach Löllgen)<br />

Abb1.<br />

Hinzu kommen Schmerzen bis in die Arme, den Hals und<br />

den Kiefer. Übelkeit und Angst kommen hinzu, ebenso<br />

wie eine fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß. (Abb 2.<br />

Grafik: Deutsche Herzstiftung/nach Löllgen).<br />

Abb.3<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

Die Ärzte um Adams Timmis (Chest Hospital in London)<br />

untersuchten 8176 Patienten. Bei allen Probanden bestand<br />

ein Verdacht auf Angina Pectoris, ein Engegefühl in<br />

der Brust, welches ein Vorbote eines Infarktes sein kann.<br />

Bei allen Patienten nahmen die Forscher ein EKG vor.<br />

Bis zu 5 Jahre blieben die Probanden unter der Aufsicht<br />

der Forscher. Es zeigte sich, dass 47% (!) der Herzkrankheiten<br />

im EKG unauffällig waren!<br />

Die Forscher zogen daraus die Schlussfolgerung, dass<br />

ein EKG nur begrenzte Aussagekraft von das Risiko <strong>für</strong><br />

Herzkrankheiten habe. Mittels Routinefragen zum Gesundheitszustand<br />

und zur Lebensweise des Patienten<br />

könnte das Risiko ebenso gut beurteilt werden, schreiben<br />

die Forscher im Fachblatt British Medical Journal.<br />

Die Forscher fordern den Einsatz besserer Methoden,<br />

um Patienten mit Herzproblemen zu behandeln. Professor<br />

Melchior Seyfarth vom Herzzentrum in München ist<br />

von diesen Ergebnissen nicht überrascht: «Ein EKG allein<br />

kann das Herz nicht vollständig untersuchen. Zum<br />

Beispiel ein Drittel aller Infarkte wird nicht durch diese<br />

Untersuchung erkannt.» Er erklärt weiter, dass sich ein<br />

Arzt nicht nur auf das EKG verlässt, sondern auch auf<br />

Blutuntersuchungen und die Aussagen des Patienten<br />

zu möglichen Beschwerden. Zudem sei das EKG eine<br />

sanfte Untersuchungsmethode, die dem Patienten nicht<br />

schade. Und es sei <strong>für</strong> die Diagnose von Herzrhythmus-<br />

Störungen unverzichtbar.<br />

Für die Praxis heißt das, dass wir als Therapeuten, mit den<br />

entsprechenden Routinefragen vertraut sein sollten.<br />

Beispielsweise:<br />

1. Sind Sie in letzter Zeit vergesslich geworden?<br />

2. Haben Sie Atemnot beim Treppensteigen oder gar<br />

beim Gehen?<br />

3. Müssen Sie in der Nacht häufig aufstehen, um Wasser<br />

zu lassen?<br />

4. Haben Sie nach Belastung Schmerzen in der Brust,<br />

Arme oder Beine?<br />

etc.<br />

Natürlich sollte eine Blutdruckmessung und das Pulsfühlen<br />

(Rhythmusstörungen) ebenfalls durchgeführt werden,<br />

sofern Verdachtsmomente vorliegen.<br />

STUDIEN ZUM PULS<br />

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch Studien<br />

zu verschiedenen Pulsfrequenzen. Hierbei scheint ein<br />

zu hoher Puls schlecht <strong>für</strong> das Herz zu sein. Ab einem<br />

Ruhepuls ab 77 Schlägen pro Minute ist das Infarktrisiko<br />

erhöht, sagen die Forscher der Universität Washington.<br />

130.000 Frauen untersucht:<br />

Die Forscher haben 130.000 Frauen, die die Wechseljahre<br />

überschritten hatten, über Jahre hinweg untersucht.<br />

Dabei maßen die <strong>Medizin</strong>er der Universität Washington<br />

den Ruhepuls der Teilnehmerinnen und beobachteten in<br />

den folgenden acht Jahren deren gesundheitliche Entwicklung.<br />

In diesem Zeitraum traten Herzinfarkte bei jenen<br />

Frauen häufiger auf, die eine Herzfrequenz ab 77<br />

Schlägen pro Minute hatten. Die Infarktrate war bei diesen<br />

Freuen deutlich höher als bei den Teilnehmerinnen<br />

mit einem Puls unter 63.<br />

Auch bei Männern bedeutet ein hoher Ruhepuls Gefahr.<br />

Dies erhöhte Infarktrisiko blieb auch dann bestehen, wenn<br />

die Forscher körperliche Aktivitäten, ethnische Zugehörigkeit<br />

oder Krankheiten wie Diabetes mitberücksichtigten.<br />

Für das Schlaganfall-Risiko hatte der Ruhepuls dagegen<br />

keine Aussagekraft. Frühere Studien hatten auch<br />

bei Männern auf einen Zusammenhang zwischen hohem<br />

Ruhepuls und erhöhter Infarktneigung hingewiesen.<br />

Für gesunde Erwachsene gilt ein Ruhepuls von rund 60<br />

Schlägen als normal. Trainierte Ausdauersportler haben<br />

sogar einen Puls von unter 40 Schlägen pro Minute. Das<br />

sind aber Extremwerte. Oft wird geraten, den Ruhepuls<br />

am frühen Morgen kurz vor dem Aufstehen zu messen.<br />

Den Finger einfach 30 Sekunden lang ans Handgelenk<br />

oder an die Halsschlagader halten und dann die gezählten<br />

Werte mal zwei nehmen. Das soll dann den Ruhepuls<br />

ergeben. Mittlerweile gibt es sogar Pulsmessgeräte zu<br />

kaufen.<br />

Langzeit-EKG am genauesten:<br />

Der deutsche Arzt Dr. Gerhard Hauff vom Herzzentrum<br />

Bad-Krotzingen warnt jedoch vor ständigen Selbstmessungen.<br />

«Da treibt manchmal sogar die Aufregung den<br />

Puls in die Höhe. Wer sich unsicher ist, der sollte ein<br />

Langzeit-EKG beim Arzt machen lassen», rät er.<br />

Vor allem durch starkes Rauchen steigt der Puls. Aber<br />

auch Stress, ein Infekt, eine Fehlfunktion der Schilddrüse<br />

oder eine Herzmuskelentzündung können die Ursache<br />

<strong>für</strong> einen hohen Ruhepuls sein.<br />

NEUER TEST<br />

Ganz aktuell (September 2009) gibt es nun einen neuen<br />

Test, der die Herzinfarktdiagnostik verkürzen soll. Eine<br />

Herzinfarkt-Diagnose soll künftig nur noch eine Dreiviertelstunde<br />

statt sechs Stunden dauern. Ein Forscherteam<br />

des Universitätskrankenhauses Basel hat einen neuen<br />

Bluttest entwickelt. Mit diesem kann man bestimmte Eiweißstoffe<br />

- so genannte Troponine - eher nachweisen.<br />

Ärzte erkennen so viel schneller, ob die Brustschmerzen<br />

eines Patienten wirklich ein Infarkt sind.<br />

In einer Studie wurde der neue Bluttest bereits an rund<br />

700 Menschen ausprobiert. Eine unabhängige Untersuchung<br />

der Universität Mainz hat die Ergebnisse bestätigt.<br />

Das neue Verfahren wurde auch im «New England Journal<br />

of Medicine» vorgestellt. Laut einem Sprecher des<br />

Basler Klinikums könnte es weltweiter Standard werden,<br />

weil Herzkliniken es relativ günstig anwenden könnten.<br />

An der Studie beteiligt waren unter anderem<br />

26<br />

27


FACHARTIKEL<br />

Nürnberg und das Hospital del Mar in Barcelona. Bisher<br />

ist die Diagnose eines Infarktes langwierig und basiert<br />

im Wesentlichen auf drei Bausteinen. Es sind dies die<br />

genaue Befragung und Untersuchung des Patienten,<br />

die Herzstromkurve (EKG) und Bluttests, die Bestandteile<br />

von geschädigten Herzmuskelzellen, so genannte<br />

Troponine, nachweisen. Mit den bisher verfügbaren Troponintests<br />

war die Schädigung der Herzmuskelzellen<br />

erst vier bis sechs Stunden nach Beginn des Herzinfarktes<br />

möglich. Um bei Patienten mit Brustschmerzen<br />

den Herzinfarkt sicher ausschließen zu können, ist es<br />

oft notwendig, den Patienten nach der Blutentnahme <strong>für</strong><br />

sechs Stunden intensiv am EKG-Monitor zu überwachen<br />

und die Blutuntersuchung danach zu wiederholen. Ein<br />

Herzinfarkt ist demnach nur ausgeschlossen, wenn auch<br />

die Troponinbestimmung negativ ist. Durch den neuen,<br />

viel sensiblere Troponin-Test muss der Patient nicht mehr<br />

so lange intensiv überwacht werden und die notwendige<br />

Behandlung kann viel früher einsetzen, was außerdem<br />

Kosten spart.<br />

Die Zukunft wird die Effektivität dieses Tests zeigen.<br />

Literatur:<br />

Quelle: Deutsche Herzstiftung www.herzstiftung.de<br />

AKTUELLE WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCH-<br />

UNGSERGEBNISSE ZUM THEMA HERZ-KREISLAUF<br />

Im Folgenden aktuelle wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse,<br />

die im Zusammenhang mit<br />

dem Herz-Kreislaufsystem stehen. Sie ergänzen<br />

die Ausführungen des Artikels zum EKG (Herz-<br />

Kreislaufsystem).<br />

1. Auch <strong>für</strong> Bluthochdruckpatienten ist<br />

Kaffee in MaSSen kein Problem<br />

Kaffee ist nicht zuletzt wegen seiner anregenden Wirkung<br />

sehr beliebt, denn das enthaltene Koffein stimuliert<br />

das Zentralnervensystem und beschleunigt den<br />

Puls. Doch genau das bereitet Menschen mit Bluthochdruck<br />

oder Herzproblemen häufig Kopfzerbrechen:<br />

Darf ich überhaupt noch Kaffee trinken oder<br />

sollte ich lieber auf koffeinfreie Produkte umsteigen?<br />

«Auch wer Bluthochdruck hat, muss nicht prinzipiell auf<br />

Kaffee verzichten», kann Ernährungswissenschaftlerin<br />

Antje Gahl die Kaffeefans beruhigen. «Erstens reagiert jeder<br />

Mensch unterschiedlich stark auf Koffein. Und zweitens<br />

tritt bei regelmäßigem Kaffeegenuss ein Gewöhnungseffekt<br />

ein.» Für Gesunde gelten bis zu vier Tassen<br />

Kaffee pro Tag als verträglich, das entspricht etwa 300<br />

bis 350 Milligramm Koffein. Eine einmalige Koffeingabe<br />

von 250 Milligramm kann dabei <strong>für</strong> bis zu drei Stunden<br />

einen Blutdruckanstieg bewirken. «Wer sensibel auf Koffein<br />

reagiert, sollte sich daher vorsichtshalber von seinem<br />

Arzt beraten lassen, wie viel er oder sie trinken darf.»<br />

Eine Alternative <strong>für</strong> besonders Vorsichtige kann die koffeinfreie<br />

Variante sein. So ganz hemmungslos sollte man<br />

aber auch dabei nicht dem Heißgetränk frönen, denn<br />

der Begriff «koffeinfrei» ist nicht ganz korrekt: «Koffeinfreier<br />

Kaffee kann technisch nicht hergestellt werden,<br />

auch die sogenannten entkoffeinierten Varianten<br />

enthalten immer einen Restgehalt von etwa 1 Gramm<br />

pro Kilo Kaffeepulver oder Kaffeebohnen», warnt Gahl.<br />

Ob das Getränk magenschonend ist, hängt übrigens<br />

nicht vom Koffeingehalt ab, sondern vom Anteil von Säuren<br />

und der gelösten Bitter- und Gerbstoffe. Espresso ist<br />

daher besonders bekömmlich: Die Bohnen werden stärker<br />

und länger geröstet, wodurch es Säuren und anderen<br />

reizenden Substanzen an den Kragen geht. «Außerdem<br />

ist die Filterzeit kürzer, und es werden weniger Bitter- und<br />

Gerbstoffe herausgelöst.»<br />

2. Herzinfarkt rechtzeitig erkennen<br />

Frauen und Männern zeigen ähnlichere Symptome als<br />

angenommen<br />

Die Anzeichen <strong>für</strong> einen Herzinfarkt unterscheiden sich<br />

bei Männern und Frauen weniger als bislang vermutet<br />

wurde. Zu diesem Schluss sind kanadische Wissenschaftler<br />

in einer Studie des Canadian Institute of Health<br />

Research (CIHS) gekommen. Anders als bisher angenommen<br />

leiden demnach auch Frauen bei einem Herzinfarkt<br />

unter einem Engegefühl in der Brust sowie Schmerzen<br />

in der linken Schulter und dem linken Arm. Frauen<br />

teilten ihre Beschwerden dem Arzt jedoch anders mit<br />

als Männer, was zu der Auffassung geführt habe, dass<br />

die Symptome geschlechtsspezifisch seien, vermuten<br />

Martha Mackey und ihre Kollegen. Die Wissenschaftler<br />

untersuchten 305 Herzpatienten, bei denen eine Angioplastie<br />

durchgeführt wurde. Bei dieser Maßnahme<br />

werden verengte oder verstopfte Blutgefäße erweitert.<br />

Dabei treten ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt<br />

auf. Patienten beider Geschlechter klagten über<br />

dieselben Beschwerden wie Brustschmerzen, Schmerzen<br />

im linken Arm, Kurzatmigkeit sowie Schweißausbrüche<br />

und Übelkeit. Frauen litten allerdings öfter<br />

an Hals-, Nacken- und Kieferschmerzen als Männer.<br />

Bisher nahmen <strong>Medizin</strong>er an, dass bei Frauen weniger<br />

Symptome auf einen Herzinfarkt hindeuten als bei Männern.<br />

Nach Ansicht der Wissenschaftler trifft dies nicht<br />

zu, sondern Frauen und Männern kommunizieren ein-<br />

26 28<br />

27


FACHARTIKEL<br />

fach nur anders mit ihren Angehörigen und Ärzten: Da ein<br />

Herzinfarkt innerhalb von kurzer Zeit diagnostiziert werden<br />

muss, stellen Ärzte häufig geschlossene Fragen, auf<br />

die der Patient lediglich mit «ja» oder «nein» antworten<br />

muss. Männer beantworten diese Fragen direkt. Frauen<br />

hingegen nennen häufig zusätzliche Beschwerden – zumal<br />

sie meist schlicht nicht davon ausgehen, einen Herzinfarkt<br />

erlitten zu haben und darum versuchen andere<br />

Ursachen <strong>für</strong> ihr Leiden zu finden. Ein fataler Irrglauben,<br />

zumal die Wahrscheinlichkeit an dem Infarkt zu sterben,<br />

bei Frauen um 16 Prozent höher ist als bei Männern. Die<br />

Forscher fordern daher, Ärzte sollten ihre Patientinnen<br />

besser aufklären und sich gezielt auch nach anderen Beschwerden<br />

erkundigen, um die Diagnose zu erleichtern.<br />

Martha Mackey (Canadian Institute of Health Research,<br />

Edmunton) et al.: Canadian Cardiovascular Congress<br />

2009<br />

3. Einmal vordehnen, bitte<br />

Herzinfarktrisiko kann mit einfachem Dehnungstest vorausgesagt<br />

werden<br />

Wer mit den Händen seine Zehen erreicht, hat möglicherweise<br />

ein geringeres Risiko <strong>für</strong> einen Herzinfarkt: Die<br />

Flexibilität des Rumpfes hängt direkt mit der Dehnbarkeit<br />

der Arterien zusammen und könnte sogar als Testgröße<br />

dienen, nach der sich das Infarktrisiko berechnen lässt,<br />

haben japanische Forscher herausgefunden. Je älter<br />

Menschen sind, desto stärker wird der Zusammenhang<br />

zwischen Beweglichkeit und Arterienversteifung. Dehnungsübungen<br />

könnten sogar zur Vorbeugung betrieben<br />

werden, erklären die Forscher weiter, und empfehlen<br />

Yoga, Pilates und andere flexibilitätsfördernde Sportarten.<br />

Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie über 500<br />

Erwachsene und maßen deren Dehnbarkeit mit einem<br />

einfachen Test: Die Versuchspersonen mussten sich<br />

mit gestreckten Beinen auf den Boden setzen und mit<br />

den Händen versuchen, ihre Zehen zu erreichen. Dabei<br />

zeigte sich: Je weiter die Probanden nach vorne reichen<br />

konnten, desto dehnbarer waren auch ihre Arterien. Das<br />

überwachten die Wissenschaftler mit Blutdruckmessgeräten<br />

an Hand- und Fußgelenken der Studienteilnehmer.<br />

Sie rechneten zudem <strong>für</strong> jeden Probanden aus, wie<br />

lange der Blutfluss vom Hals zu den Füßen brauchte.<br />

Die untersuchten Personen waren zwischen 20 und 83<br />

Jahre alt. Je höher das Alter, desto wichtiger wird offenbar<br />

ein flexibler Rumpf. Während bei jüngeren Personen<br />

der Zusammenhang zwischen Arteriensteifheit<br />

und Dehnbarkeit weniger ausgeprägt war, nahm er mit<br />

dem Alter immer mehr zu. Möglicherweise lässt sich<br />

dieser Zusammenhang aber auch ausnutzen: Dehnungsübungen<br />

könnten als Gesundheitsvorsorge betrieben<br />

werden. Selbst Sportmuffel könnten so ihr<br />

Herzinfarktrisiko senken, denn eine gute körperliche<br />

Verfassung senkt das Risiko zusätzlich, der Dehneffekt<br />

wirke aber auch unabhängig davon, schreiben die<br />

Forscher. «Stretching-Übungen setzen möglicherweise<br />

körperliche Reaktionen in Gang, die die altersbedingte<br />

Arterienversteifung verlangsamen», erklärt Yamamoto.<br />

Warum genau die körperliche Flexibilität so stark mit<br />

der arteriellen zusammenhängt, konnten die Forscher<br />

noch nicht klären. Ein möglicher Grund sei, dass wenig<br />

flexible Menschen meist auch einen höheren Blutdruck<br />

hätten, was Herzinfarkte begünstige. Eine andere<br />

Möglichkeit sei die Tatsache, dass die Muskeln von<br />

beweglichen Menschen mehr Kollagen und Elastin<br />

enthalten. Beide Stoffe machen verschiedene Körpergewebe<br />

flexibler. Sie könnten also auch die Arterien<br />

vor der Versteifung bewahren, schreiben die Forscher.<br />

Kenta Yamamoto (Waseda Universität in Saitama) et<br />

al.: American Journal of Physiology (doi: 10.1152/ajpheart.00061.2009).<br />

4. Ein Virus könnte zu Bluthochdruck<br />

führen<br />

Das Cytomegalievirus ist in der Bevölkerung weitverbreitet<br />

Ein weitverbreitetes Virus könnte eine der Ursachen <strong>für</strong><br />

Bluthochdruck sein. Das sogenannte Cytomegalievirus<br />

(CMV) erhöht offenbar die Produktion von Enzymen in<br />

der Niere, die wiederum zu Bluthochdruck führen. Dies<br />

haben amerikanische Forscher um Clyde Crumpacker<br />

vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston in<br />

einer Reihe von Untersuchungen herausgefunden. Die<br />

Entdeckung könnte es in Zukunft ermöglichen, neue Behandlungsansätze<br />

gegen Bluthochdruck zu entwickeln.<br />

So seien möglicherweise auch Impfungen und antivirale<br />

Therapien zur Behandlung von Bluthochdruck denkbar.<br />

Das Cytomegalievirus gehört zur Gruppe der Herpesviren<br />

und kann zu Pfeifferschem Drüsenfieber und<br />

schweren Infektionen bei Organtransplantationen führen.<br />

60 bis 99 Prozent aller Erwachsenen tragen es in<br />

sich, die meisten haben jedoch keinerlei Symptome. Allerdings<br />

bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann<br />

zum Ausbruch kommen, wenn das Immunsystem geschwächt<br />

ist. So haben bisherige Studien gezeigt, dass<br />

CMV auch zur Entstehung von Arteriosklerose, einer<br />

Verhärtung und Verengung von Arterien, führen kann.<br />

Clyde Crumpacker und sein Team wollten nun den Ursachen<br />

dieser Veränderung auf den Grund gehen. In einer<br />

ersten Studie untersuchten sie zwei Gruppen von<br />

Mäusen, die entweder eine normale oder eine cholesterinreiche<br />

Ernährung erhielten. Vier Wochen später<br />

wurde jeweils die Hälfte der Tiere mit dem CMV-Virus<br />

infiziert. Weitere sechs Wochen später maßen die Forscher<br />

mithilfe eines Katheders den Blutdruck der Nager.<br />

Sowohl bei normaler als auch bei cholesterinreicher<br />

Ernährung zeigten die infizierten Mäuse einen deutlich<br />

höheren Blutdruck als ihre nicht infizierten Artgenossen.<br />

Zudem waren bei 30 Prozent der infizierten<br />

26<br />

29 27


FACHARTIKEL<br />

Mäuse mit cholesterinreicher Ernährung bereits erste<br />

Anzeichen von Arteriosklerose zu beobachten. „Dies<br />

legt nahe, dass eine CMV-Infektion und eine cholesterinreiche<br />

Ernährung zusammen das Risiko <strong>für</strong> Arteriosklerose<br />

deutlich erhöhen“, sagt Crumpacker.<br />

In weiteren Teilstudien stellten die Wissenschaftler fest,<br />

dass CMV die Produktion von drei Entzündungsparametern<br />

– den so genannten Zytokinen – im Blut deutlich<br />

erhöht. Dies lässt darauf schließen, dass das Virus<br />

zu einer Entzündung der Blutgefäße führt. Weiterhin<br />

beobachteten Crumpacker und sein Team, dass eine<br />

CMV-Infektion der Niere einen Anstieg der Enzyme Renin<br />

und Angiotensin 11 zur Folge hatte. „Die vermehrte<br />

Ausschüttung dieser Enzyme ist ein wichtiger Auslöser<br />

<strong>für</strong> Bluthochdruck beim Menschen“, erläutert Crumpacker.<br />

Bestrahlten die Forscher die Zellen dagegen mit<br />

ultraviolettem Licht, um das CMV-Virus auszuschalten,<br />

war kein Anstieg der Enzymproduktion zu beobachten.<br />

In den Industrieländern leiden mit zehn bis fünfzig<br />

Prozent ein großer Teil der Bevölkerung an Bluthochdruck<br />

– einem bedeutsamen Risikofaktor <strong>für</strong> Herzinfarkte,<br />

Schlaganfälle und Nierenerkrankungen. „In<br />

Zukunft könnten zumindest einige dieser Fälle durch<br />

eine antivirale Therapie behandelt oder durch eine Impfung<br />

gänzlich verhindert werden“, sagt Crumpacker.<br />

Clyde Crumpacker (Beth Israel Deaconess Medical Center,<br />

Boston) et al.: PLoS Pathogens<br />

5. Mit Hühnersuppe gegen Hochdruck<br />

Kollagenextrakte aus Geflügelbeinen wirken ähnlich wie<br />

Medikamente gegen Hypertonie<br />

Hühnersuppe hilft nicht nur bei Erkältung, sondern kann<br />

möglicherweise auch hohen Blutdruck senken. Allerdings<br />

kommt es auf die genaue Auswahl der Zutaten<br />

an: Hühnerbeine oder -füße in der Suppe scheinen wirkungsvoller<br />

zu sein als die Brust, erklären japanische<br />

Wissenschaftler. Denn diese Geflügelteile enthalten Eiweiße,<br />

die ähnlich wie Medikamente wirken, mit denen<br />

Bluthochdruck behandelt wird.<br />

Frühere Studien hatten schon gezeigt, dass kollagenartige<br />

Eiweiße aus Hühnerbrust ähnlich wie sogenannte<br />

ACE-Hemmer wirken, die als Blutdrucksenker verwendet<br />

werden. Da die Menge der Hühnerbrust-Proteine<br />

<strong>für</strong> die Behandlung von Bluthochdruck allerdings zu<br />

gering ist, testeten die Wissenschaftler Kollagenextrakt<br />

aus Hühnerbeinen an Ratten mit Bluthochdruck. Dabei<br />

fanden sie vier Proteinmischungen, die wirkungsvoll<br />

und dauerhaft den Blutdruck senken konnten.<br />

Weltweit haben etwa eine Milliarde Menschen einen<br />

zu hohen Blutdruck. Da diese sogenannte Hypertonie<br />

zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall führen<br />

kann, ist es wichtig hohem Blutdruck entgegenzuwirken.<br />

Funktionelle Lebensmittel, die bestimmte<br />

gesundheitsförderliche Stoffe enthalten, könnten eine<br />

vorbeugende Maßnahme sein. In Japan werden beispielsweise<br />

Dickmilch, Thunfisch und Sardinen schon<br />

über ihre blutdrucksenkende Wirkung vermarktet.<br />

Ai Saiga (Nippon Meat Packers, Inc. in Ibaraki, Japan)<br />

et al.: Journal of Agricultural and Food Chemistry, DOI:<br />

10.1021/jf072669w.<br />

6. Fehler beim Blutdruck messen<br />

Wer Probleme mit dem Blutdruck hat, sollte diesen regelmäßig<br />

messen und sich dazu am besten ein eigenes<br />

Messgerät anschaffen. Doch beim Blutdruckmessen<br />

kann man einiges falsch machen. Darauf weist der Bundesverband<br />

Niedergelassener Kardiologen hin. Die häufigsten<br />

Fehler: Es wird ein unpassendes Gerät verwendet<br />

oder unter ständig wechselnden Bedingungen gemessen.<br />

Dann sind die Werte aber nicht aussagekräftig. Lesen<br />

Sie hier die fünf häufigsten Fehler beim Messen.<br />

Fehler 1: Im Stress messen<br />

Aufregung, Stress und Anstrengung treiben Puls und<br />

Blutdruck in die Höhe. Viele Menschen merken das und<br />

messen gerade dann den Blutdruck. Doch das ist falsch<br />

- denn nur der Wert in Ruhe ist aussagekräftig. «Da jede<br />

Anstrengung den Blutdruck erhöht, sollte jede Messung<br />

nach dreiminütiger Ruhepause erfolgen», sagt Norbert<br />

Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener<br />

Kardiologen.<br />

Fehler 2: Messung zur falschen Tageszeit<br />

Wer hohen Blutdruck hat, misst oft mehrmals am Tag -<br />

doch nur der Wert am Morgen ist wirklich aussagekräftig.<br />

«Es ist wichtig, dass die Blutdruckmessung vor der morgendlichen<br />

Einnahme von Medikamenten erfolgt. Hohe<br />

Morgenwerte bedeuten ein erhöhtes Risiko und erfordern<br />

meist eine Veränderung der Medikation», erläutert<br />

Experte Smetak.<br />

Fehler 3: Arm zu niedrig<br />

Der Blutdruck könne zudem nur dann korrekt gemessen<br />

werden, wenn sich die Manschette auf der Höhe des<br />

Herzens befinde. «Bei einem Oberarmmessgerät ergibt<br />

sich das von selbst, doch bei Geräten, die am Handgelenk<br />

sitzen, muss der Arm entsprechend hoch gelagert<br />

werden», rät Smetak.<br />

Fehler 4: Der falsche Arm<br />

Rechtshänder messen ihren Blutdruck meist am linken<br />

Arm (Linkshänder umgekehrt), da sie dann mit dem geschickteren<br />

Arm die Manschette anlegen können. Doch<br />

die Messung sollte immer an dem Arm mit dem höheren<br />

Blutdruck durchgeführt werden, so Kardiologe Smetak.<br />

Fehler 5: Das falsche Gerät<br />

Die fünfte Regel lautet: Man sollte stets ein Gerät mit der<br />

richtigen Manschettenbreite verwenden und diese notfalls<br />

anpassen lassen. Je dicker der Arm, desto breiter<br />

muss die Manschette sein.<br />

Reinhard Bayerlein, ECM<br />

26 30<br />

27


WISSENSCHAFT<br />

ADHS: Hyperaktivität – Wenn die Reizflut<br />

kommt<br />

Bericht zum Schwerpunktthema am 5. ASCA Symposium<br />

in Zürich<br />

Von Harald Reiterer<br />

Das Aufmerksamkeits- bzw. Hyperaktivitäts-Syndrom<br />

AD(H)S stand im Mittelpunkt des 5. ASCA Forums am<br />

14. November im Züricher Volkshaus. Die 500 TherapeutInnen<br />

konnten sich interdisziplinär-fachübergreifend<br />

über den aktuellen Stand in der Diagnose und Behandlung<br />

informieren. Hier eine kurze Zusammenfassung.<br />

Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S fehlt gewissermassen<br />

der Filter, um aus der Vielzahl von Eindrücken<br />

im täglichen Leben etwa <strong>für</strong> eine gestellte Aufgabe die<br />

wesentlichen Gedanken zusammenzufassen. 3 bis 5<br />

Prozent sind betroffen. Hauptproblem dieser Kinder und<br />

Jugendlichen ist eine Reizüberflutung, weshalb sie meist<br />

„gereizt“ reagieren, aber auch mit grosser Unsicherheit,<br />

im höheren Altern dann zum Teil mit Aggression.<br />

Wichtiger als Medikamente sind bei ADHS Verständnis,<br />

aber auch Zuwendung und Hilfe sowie vor allem ganz<br />

klare Strukturen, klare Aufträge oder auch immer wiederkehrende<br />

Abläufe, die Sicherheit geben. So lassen sich<br />

durch klare Strukturen auch die Begleitsymptome wie<br />

Störungen im sozialen Verhalten von Eltern. Lehrern und<br />

Therapeuten leichter in den Griff bekommen. Denn jede<br />

ADHS-Situation ist individuell unterschiedlich, betonte<br />

Dr. Mercedes Ogal aus Brunnen. Sie stellt auf ihrer Homepage<br />

www.kinderarztpraxis-brunnen.ch auch Tipps <strong>für</strong><br />

Eltern und Lehrer zur Verfügung. Vom „Zappelphillip“ bis<br />

zum „Hans guck in die Luft“, also vom unruhigen Kind bis<br />

zum verträumten spannt sich der Symptombogen.<br />

Die Suche nach Ursachen und Auslösern <strong>für</strong> AD(H)S<br />

zeigt – über den gestörten Dopamin-Stoffwechsel hinaus<br />

– eine breite Palette von Erkenntnissen. So scheint den<br />

Kindern schon im Säuglingsalter gewissermassen Raum<br />

zu fehlen. Unterschiedliche Studien verweisen auf traumatische<br />

Erlebnisse, u.a. bei einer eingeleiteten und damit<br />

schnellen Geburt, die in der Therapie etwa durch<br />

das Heranführen an frühkindliche Bewegungsmuster<br />

aufgelöst werden können (Bernhard Prechter). Auch<br />

familiär-systemische Problemstellungen können auf Kinder<br />

übertragen solche Symptome auslösen, Erfahrungen<br />

mit der systemische Arbeit gekoppelt mit Homöopathie<br />

präsentierte Dr. Barbara Schmid vom ZIS in Aarau.<br />

Das Messen der EEG-Hirnströme und die Beeinflussung<br />

der Hirnfrequenzen mit Neurofeedback wiederum, wie<br />

das Susanne Schmid-Grether vorstellte, liefert eindrückliche<br />

Ergebnisse. Fazit: Es gibt bei ADHS unterschiedliche<br />

Typen, auf die je nach Muster die Verabreichung von<br />

Medikamenten (wie Ritalin und Concerta oder das neue<br />

Strattera bzw. Dexamin) abgestimmt werden muss.<br />

Und last not least wurden bestimmte Nahrungsmittel<br />

bzw. deren Unverträglichkeiten im Zusammenhang mit<br />

AD(H)S diskutiert. Hier im Zusammenhang auch die Verabreichung<br />

von Omega-Fettsäuren, was neuerdings oft<br />

als Alternative zu Ritalin (Methylphenidat) und anderen<br />

gesehen wird. Die von Dr. Elke Strauch vorgestellten Ernährungskomponenten<br />

kurz gefasst: Omega-3 hilft bei<br />

ADHS langfristig, Omega-6 bei Neurodermitis. Klarheit,<br />

ob etwa nötige Mineralsalze fehlen, schafft hier die Haaranalyse<br />

(Haarbüschel zur Analyse einschicken).<br />

Infos im Web dazu:<br />

Dr. Mercedes Ogal (Kinderärztin und Naturheilpraktikerin)<br />

www.kinderarztpraxis-brunnen.ch oder www.ogal.ch<br />

ASCA Forum http://www.asca.ch/<br />

Ganz schnell, ganz tief<br />

und was man da so machen kann!<br />

Klinische und Klassische Hypnose Modul 1<br />

Termin 13. – 17. Mai 2010, Kurskosten CHF 1‘540.–/EUR 990.–<br />

Informationen unter www.zielgenau.ch<br />

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Informationen und Downloads zu unserem gesamten Seminarangebot<br />

finden Sie unter www.zielgenau.ch<br />

26<br />

27 31


WISSENSCHAFT<br />

neues aus der wissenschaft<br />

Bei kindlichem Übergewicht möglichst<br />

schnell reagieren<br />

«Das ist nur Babyspeck!» Wer überflüssige Pfunde<br />

seines Kindes auf diese Weise klein redet, tut dem<br />

Nachwuchs nichts Gutes: «Krankhaftes Übergewicht im<br />

Kindesalter bekommt man nie wieder weg, die Aussicht<br />

auf ein Normalgewicht ist gleich null», unterstreicht der<br />

Kinderarzt Wolfram Hartmann aus Kreuztal, Präsident<br />

des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Er<br />

rät daher dringend, möglichst schnell die Bewegung des<br />

Kindes zu fördern und die Ernährung zu überdenken.<br />

Ob das eigene Kind bereits betroffen ist, kann man dabei<br />

den so genannten Perzentilkurven entnehmen. Darin<br />

ist die Verteilung des Körpergewichts bei Kindern einer<br />

bestimmten Größe erfasst. Liegt das Gewicht eines<br />

Kindes oberhalb der 90-Perzentile, ist es schwerer als<br />

90 Prozent aller Kinder mit der gleichen Körpergröße und<br />

gilt als übergewichtig. Liegt das Gewicht sogar über der<br />

97-Perzentile, liegt schon ein krankhaftes Übergewicht vor.<br />

Die grafische Darstellung hilft Eltern, mögliche Trends im<br />

Gewicht der Kleinen früh zu erkennen: «Sobald das Gewicht<br />

des eigenen Kindes beginnt, aus der Norm zu fallen,<br />

muss man sofort gegensteuern. Liegt es erst außerhalb,<br />

ist das Beheben des Problems ungleich schwerer»,<br />

betont Hartmann.<br />

Finden können Eltern die Perzentilkurven <strong>für</strong> Kinder bis 5<br />

Jahren in den Vorsorgeheften, die vom Kinderarzt verteilt<br />

werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte<br />

gibt darüber hinaus weitere Vorsorgehefte heraus, die ab<br />

dem Grundschulalter bis zu einem Alter von 18 Jahren<br />

gelten und die entsprechenden Kurven enthalten. Da die<br />

Kurven nicht auf absoluten Werten, sondern auf relativen<br />

Normwerten basieren, müssen sie etwa alle zehn Jahre<br />

neu berechnet werden, um Tendenzen und Veränderungen<br />

des durchschnittlichen Körpergewichts zu erfassen.<br />

Mit Hilfe von Gold-Nanopartikeln können Ärzte Marker<br />

<strong>für</strong> Prostatakrebs schon in einer 300-mal niedrigeren<br />

Konzentration nachweisen, als dies bisher der Fall ist.<br />

Die Nanopartikel helfen, die sogenannten Prostataspezifischen<br />

Antigene (PSA )zu binden. Diese Antigene<br />

sind an der Oberfläche der Zellen befestigt und können<br />

gewissermaßen als Fingerabdruck der Krebszellen dienen.<br />

Mit dem neuen Verfahren kann nach einer Prostatakrebsoperation<br />

ein Wiederauftauchen der Tumorzellen<br />

viel früher als bisher festgestellt werden. Ärzte und Patienten<br />

gewinnen so wichtige Zeit und können bei einem<br />

Rückfall früher mit der Behandlung beginnen.<br />

Bei einer Operation werden möglichst alle Tumorzellen<br />

entfernt. Dies gelingt jedoch nicht immer und ein Teil<br />

der Patienten wird rückfällig. Ein Wiederauftauchen des<br />

Krebses schlägt sich beim Prostatakrebs im Allgemeinen<br />

in einem Anstieg des PSA-Werts nieder. Die Antigene<br />

sind in geringen Konzentrationen bei allen Patienten nach<br />

einer Operation vorhanden, auch wenn der Krebs nicht<br />

wieder zurückkehrt. Bisher war es nicht möglich, die Antigene<br />

direkt nach der Tumorentfernung zu messen, weil<br />

ihre Konzentration so gering ist. Tritt der Krebs wieder auf,<br />

steigt die PSA-Konzentration zunächst leicht an und nimmt<br />

erst nach einer gewissen Zeit dann so sehr zu, dass sie<br />

auch mit konventionellen Methoden gemessen werden<br />

kann. Mit der neu entwickelten Methode kann der PSA-Anstieg<br />

schon in einem frühen Stadium festgestellt werden.<br />

Die Forscher arbeiten bei ihrem Verfahren mit kleinsten<br />

Goldpartikeln mit einem Durchmesser von dreißig Nanometern.<br />

Mit den winzigen Teilchen können sie Sensoren<br />

bauen, an die ausschließlich die Prostataspezifischen-<br />

Antigene andocken. «Die Methode ist zwischen eins<br />

und sechs Größenordnungen genauer als konventionelle<br />

Verfahren», schreiben die Forscher. Sie testeten das<br />

Verfahren an 18 Männern, die eine Prostata-Entfernung<br />

hinter sich hatten und konnten die Rückfälligen viel früher<br />

identifizieren, als dies mit anderen Verfahren möglich war.<br />

In Zukunft könnten Krebspatienten mit der neuen Methode<br />

nach einer Operation ständig überwacht werden.<br />

Ein Rückfall würde früh festgestellt und entsprechende<br />

Maßnahmen könnten ergriffen werden. Vor allem Patienten<br />

mit einem hohen Risiko könnten davon profitieren.<br />

Nicht nur ihre Heilungschancen wären wesentlich besser,<br />

sondern sie würden auch psychisch entlastet. Auch<br />

die Aussage, ob ein Patient tatsächlich geheilt ist, könnte<br />

mit der neuen Methode besser untermauert werden.<br />

Gold <strong>für</strong> die Früherkennung<br />

Colby Thaxton (Northwestern University, Chicago) et al.:<br />

PNAS , doi: 10.1073/pnas.090471910<br />

Neues Verfahren verbessert PSA-Test <strong>für</strong> Prostatakrebs-<br />

Patienten<br />

26 32<br />

27


WERBUNG<br />

Kurstermine 2010<br />

Grundkurse Weiterbildung<br />

A Kurse<br />

B Kurse<br />

B1 Kurse<br />

Peter Jeker<br />

Peter Jeker<br />

Peter Jeker<br />

25.05.10 – 29.05.10 07.06.10 – 11.06.10 26.04.10 – 30.04.10<br />

06.09.10 – 10.09.10 23.08.10 – 27.08.10 13.09.10 – 17.09.10<br />

22.11.10 – 26.11.10 06.12.10 – 10.12.10<br />

B2 Kurse<br />

C Kurse<br />

C1 Kurse<br />

Peter Jeker<br />

Peter Jeker<br />

Peter Jeker<br />

01.03.10 – 05.03.10 22.03.10 – 26.03.10 17.05.10 – 21.05.10<br />

Prüfung 22.05.10<br />

16.08.10 – 20.08.10 14.06.10 – 18.06.10 25.10.10 – 29.10.10<br />

Prüfung 30.10.10<br />

29.11.10 – 03.12.10 15.11.10 – 19.11.10<br />

Methodenspezifische Fortbildungen<br />

Alarm- und Zustimmungs-<br />

Die Wandlungsphasen<br />

Behandlungsstrategien<br />

punkte<br />

In der Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />

In der Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />

In der Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />

Peter Jeker und Reinhard Bayerlein<br />

Peter Jeker<br />

Peter Jeker<br />

23.09.10 – 25.09.10 05.11.10 – 06.11.10 17.09.10 – 19.09.10<br />

Alle methodenspezifischen Fortbildungen gelten als Fortbildungsnachweis <strong>für</strong> die VeT-Therapeutenliste<br />

Methodenverwandte Fortbildungen<br />

Udo Pollmer<br />

Wohl bekomms!<br />

Panschen erlaubt<br />

27.08.10 – 28.08.10<br />

Anmeldung und weitere Informationen: Lehrinstitut <strong>Radloff</strong> – Bachstrasse 72 – CH-5034 Suhr - tel+41(0)62 825 04 55 – kurse@radloff.ch<br />

www.radloff.ch<br />

Kursort: Haus <strong>für</strong> Bildung und Begegnung Herzberg - 5025Asp bei Aarau – tel+41 (0) 62 878 16 46 – info@herzberg.org - www.herzberg.org<br />

26 27 33


SONSTIGES<br />

Leserbrief an die DZA (Deutsche Zeitschrift <strong>für</strong><br />

Akupunktur)<br />

Im September 2008 habe ich einen Leserbrief an<br />

die größte deutsch-österreichische Zeitschrift<br />

<strong>für</strong> Akupunktur geschrieben. Auslöser war die im<br />

Moment zu beobachtende Hervorhebung der rein<br />

segmentalen Herangehensweise im Zusammenhang<br />

mit der Akupunktur. Editor der DZA (Deutsche<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> Akupunktur / German Journal<br />

of Acupuncture and Related Techniques) DDr. Thomas<br />

Ots, hat mir freundlicherweise sofort geantwortet.<br />

Anbei die Korrespondenz mit DDr.Thomas<br />

Ots.<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Ots,<br />

mit Interesse lese ich seit einiger Zeit die DZA. In der letzten<br />

Ausgabe interessierte mich besonders ihre Buchbesprechung<br />

„Schmerzbehandlung mit biomedizinischer<br />

Akupunktur“, sowie der Beitrag von Hr. Rüdiger. In den<br />

Beiträgen schreiben Sie, dass von den Autoren, anhand<br />

von Zitaten, die Meinung vertreten wird, dass die Meridiantheorie<br />

ihre historische Aufgabe erfüllt hätte. Selbstverständlich<br />

gibt es hierzu unterschiedliche Meinungen,<br />

das ist bekannt, ich möchte folgende Gedanken dazu<br />

anmerken.<br />

Ich arbeite seit etwa 25 Jahren mit einem rein energetischen<br />

Ansatz in der Akupunktur, indem das klassische<br />

Regelwerk (Mittag-Mitternacht, Ehemann-Ehefrau etc.)<br />

sowohl Leitbahntherapie, wie auch Organtherapie verzahnt<br />

wird. Am deutlichsten wurde diese Vorgehensweise<br />

in den letzten Jahrzehnten von Klaus <strong>Radloff</strong> (CH)<br />

unter dem Namen Akupunktur-Massage (<strong>APM</strong>) ausgearbeitet.<br />

Die Arbeitsweise erfolgt exakt nach Fülle/Leere<br />

Prinzipien, die sich an dem Regelwerk der Klassiker<br />

orientieren. So zeigt sich in der Praxis beispielsweise<br />

ein (energetisch oder vegetatives) gegensinniges Verhalten<br />

von Yin/Yang MU und Yin/Yang SHU-Punkten,<br />

was natürlich bei der Differenzierung von entzündlichen<br />

und chronischen Prozessen notwendig ist. Es sei hier<br />

noch angemerkt, dass dieser Ansatz relativ wenig Berührungspunkte<br />

mit der Syndromenlehre der TCM hat. Das<br />

Wahrnehmen longitudinaler Ausstrahlungsphänomene<br />

ist eine therapeutische Realität, die man häufig in der<br />

Praxis antrifft. Dies nun einfach zu negieren, halte ich <strong>für</strong><br />

sehr problematisch. Wer nach energetischen Grundsätzen<br />

arbeitet, hat ebenso Erfolge, wie die, welche nach<br />

segmentalen Überlegungen vorgehen. Die energetische<br />

Herangehensweise hat <strong>für</strong> mein Da<strong>für</strong>halten aber zwei<br />

wesentliche Vorteile.<br />

1. Durch das Modell der Wandlungsphasen haben wir<br />

ein Grundlagenmodell, welches uns hilft physiologische<br />

Zusammenhänge nachzuvollziehen. Hier können wir in<br />

undurchsichtigen Fällen Therapiemöglichkeiten ableiten,<br />

was uns durch eine „Dawo´s-Akupunktur“ nicht möglich<br />

ist. (Ich persönlich ziehe es vor Überlegungen anzustellen,<br />

weshalb eine Therapie wirkt oder warum nicht.)<br />

2. Aus der Naturheilkunde und der Homöopathie sind<br />

die Begriffe „Unterdrückung“ und „Symptomverschiebung“<br />

bekannt. Wäre es nicht möglich, dass durch eine<br />

reine Schmerz-und Symptombehandlung mit Akupunktur,<br />

wie sie im Moment propagiert wird, Erkrankungen<br />

unterdrückt werden können, welche dann in der Folge<br />

schwerere Krankheitsbilder nach sich ziehen?<br />

Werden Hauterkrankungen oder Absonderungen (Ausscheidungen<br />

aus verschiedenen Körperöffnungen) wegtherapiert,<br />

so kann dies zu folgeschweren Unterdrückungen<br />

kommen. Das Verschwinden der Symptome<br />

(Absonderungen) hat bekanntlich nicht immer etwas<br />

mit Heilung zu tun, sondern ist ein Zurückdrängen der<br />

Krankheit von der Peripherie in die Tiefe (Organe) des<br />

Körpers. Das QI hat versucht, die pathogenen Energien<br />

aus dem Körper auszuleiten, aber durch die symptomatische<br />

Therapie wurde das Ventil (Haut, Stirnhöhle,<br />

Hämorrhoiden, Ausfluss etc.) wieder geschlossen. Die<br />

pathogene Energie wird wieder in die Tiefe gedrängt, um<br />

sich dort vielleicht irgendwann als schwere Pathologie<br />

wieder zu zeigen.<br />

Die Frage wäre doch, ob es Beobachtungen gibt, die<br />

zeigen, dass es nach einer „erfolgreichen“ Schmerz-<br />

Akupunktur in einem Zeitfenster von ein paar Wochen<br />

oder Monaten, in der Folge zu schwereren Erkrankungen<br />

(Organerkrankungen, zerebrale oder kardiale Infarkte,<br />

benigne/maligne Tumorbildungen etc.) oder anderen Pathologien<br />

gekommen ist.<br />

Andererseits muss auch beobachtet werden, ob durch<br />

eine „energetische Akupunktur“ Ausscheidungsprozesse<br />

angeregt werden können. So kann eine plötzlich<br />

nach einer Akupunktur auftretenden Bronchitis natürlich<br />

auch ein Hinweis auf das positive Auslösen einer Immunreaktion<br />

sein, die unter keinen Umständen (solange vertretbar)<br />

wieder gleich mit Antibiotika unterdrückt werden<br />

sollte! Solche, von einigen Autoren gerne als Nebenwirkungen<br />

bezeichnete Reaktionen, wären somit als positiv<br />

zu werten.<br />

Die Beantwortung dieser Fragen könnte vielleicht helfen,<br />

die Wirkungen einer Therapie, die die Konstitution<br />

mit in den Behandlungsplan der Therapie einbindet, im<br />

Gegensatz zu einer Symptombehandlung langfristig zu<br />

beurteilen.<br />

Wie schon erwähnt, haben natürlich alle Methoden, die<br />

Erfolge beim Patienten erzielen können, ihre Berechtigung.<br />

Soll man aber wirklich ein funktionierendes, reproduzierbares,<br />

logisches Therapiekonzept aufgeben,<br />

nur weil es vermeidlich „alt“ ist? Ich meine nicht. Ich<br />

tendiere eher wie Herr Dr. Rüdiger zu der Auffassung,<br />

das System in seiner energetischen Wirkweise anzusehen<br />

und zu untersuchen. Die Herangehensweise, ein<br />

Punkt einer Indikation zuzuordnen und dann aber nicht,<br />

um bei der wissenschaftlichen Terminologie zu bleiben,<br />

in sympathikotone oder parasympathikotone Zustände<br />

zu unterscheiden, führt dazu, dass sich beispielsweise<br />

34<br />

26<br />

27


SONSTIGES<br />

Reizzustände aufgrund fehlender Differenzierung in einer<br />

Sitzung verschlechtert werden können. Ich bin auch der<br />

Ansicht, dass dies nicht das ursprüngliche Konzept der<br />

Akupunktur war.<br />

Reinhard Bayerlein, Hp<br />

D-Frankenhardt<br />

Hier die Antwort auf meinen Brief:<br />

Sehr geehrter Herr Bayerlein,<br />

gerne nehme ich Ihr Angebot wahr, <strong>für</strong> Ihr Buch eine Rezension<br />

in der DZA zu organisieren.<br />

Darf ich Ihre Mail im Sinne eines Leserbriefes verstehen,<br />

mit dem Wunsche des Abdrucks in der DZA?<br />

Bitte geben Sie mir Bescheid.<br />

Herzlichst<br />

T. Ots<br />

DDr. Thomas Ots<br />

Editor<br />

Deutsche Zeitschrift <strong>für</strong> Akupunktur<br />

German Journal of Acupuncture and Related Techniques<br />

St. Peter Hauptstr. 31 f<br />

A-8042 Graz<br />

www.elsevier.de/dza<br />

Tel/Fax: +43/316/424823<br />

ots@daegfa.de<br />

Abgedruckt wurde der Brief dann allerdings doch nicht<br />

und auf eine Antwort warte ich bis heute…<br />

R.Bayerlein <strong>für</strong> ECM<br />

Zusätzlicher Kurs<br />

17.09.2010 – 19.09.2010<br />

Methodenspezifische Fortbildung<br />

Behandlungsstrategien in der <strong>APM</strong> nach <strong>Radloff</strong><br />

Die energetische Befunderhebung und die daraus resultierende individuelle Behandlung werden <strong>für</strong> Behandelnde oft zur grossen Herausforderung. Denn<br />

effektiv ergeben sich aus der Befunderhebung mehrere Möglichkeiten des Behandlungsvorgehens. Die Gefahr, die Strategie und damit die definierte<br />

Zielsetzung zu verlieren, besteht durch die verschiedenen Möglichkeiten beim Vorgehen in der Behandlung. Das Erlangen von Kompetenzen bei der<br />

Planung einer Behandlungsstrategie ist Thema dieser Fortbildung.<br />

Dieser Kurs wendet sich an ausgebildete <strong>APM</strong> – Therapeuten und Therapeutinnen.<br />

Inhalte<br />

Erkennen der möglichen Ursachen <strong>für</strong> Beschwerden<br />

Kennen und anwenden von verschiedenen Behandlungsstrategien<br />

Definieren der Zielsetzung der Behandlung<br />

Behandeln entsprechend der Zielsetzung<br />

Erkennen von Behandlungsfehlern aufgrund falsch gewählter Strategie<br />

Planen von längerfristigen Strategien<br />

Ziele<br />

Aufzeigen verschiedenster Behandlungsstrategien<br />

Differenzierte Wahrnehmung als Grundlage <strong>für</strong> klares, logisches Denken<br />

Genauigkeit bei der Befunderhebung und der daraus resultierenden Interpretationen<br />

Aufstellen und überprüfen von Hypothesen<br />

Konsequentes Behandlungsvorgehen und reflektieren der gewählten Strategie<br />

Praktisches Umsetzen und Üben<br />

Besprechen einzelner Fallbeispiele mit Patienten<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Abgeschlossene Weiterbildung ‚Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />

Kursleitung<br />

Peter Jeker – Institutsleiter Lehrinstitut <strong>Radloff</strong><br />

Kosten<br />

CHF 600.00 (inklusive Mittagessen)<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

Lehrinstitut <strong>Radloff</strong> – Bachstrasse 72 – CH 5034 Suhr – tel+41(0)62 825 04 55 – kurse@radloff.ch – www.radloff.ch<br />

Kursort<br />

Haus <strong>für</strong> Bildung und Begegnung Herzberg– 5025Asp bei Aarau –tel+41(0)62878 16 46 – info@herzberg.ch – www.herzberg.ch<br />

Nachweis<br />

Der Kurs gilt als Fortbildung beim VeT / EMR / ASCA – bestätigte Stunden 20 Lektionen à 60 Minuten<br />

26<br />

35 27


SONSTIGES<br />

ELEMENTE-ERNÄHRUNG – HOLZ<br />

An dieser Stelle nun Teil Zwei der Artikelserie<br />

über Elemente-Ernährung von<br />

Imelda <strong>Radloff</strong><br />

Die jährliche Erneuerung im Frühling beschert uns die<br />

körperliche und emotionale Flexibilität, auf welche die<br />

Holzorgane Leber und Gallenblase bei ihrer Entgiftungsund<br />

Verdauungsfunktion angewiesen sind.<br />

Alle Lebensmittel mit saurem Geschmack werden dem<br />

Holzelement zugeordnet. Fast alle sauren Lebensmittel<br />

haben erfrischende Energie, was <strong>für</strong> die Holzorgane äusserst<br />

günstig ist. Besteht doch die essentielle Wirkung<br />

der sauer-erfrischenden Lebensmittel darin, die Säfte<br />

des Körpers zu bewahren und die Substanz zu festigen.<br />

Beim Sport oder im Sommer erfüllen Früchtetees und<br />

säuerliches Obst diese Funktion.<br />

Der saure Geschmack zieht zusammen<br />

Dies ist vor allem bei Erkältungskrankheiten nicht erwünscht.<br />

Es ist sehr ungünstig, Südfrüchte, Tomaten<br />

oder Früchtetees bei Beginn einer Erkältungskrankheit<br />

zu konsumieren. Die zusammenziehende Bewegung des<br />

sauren Geschmackes bewirkt nämlich, dass die Kälte<br />

von der Körperoberfläche ins Innere gedrängt wird, wodurch<br />

sie schwerer wieder zu entfernen ist. Dadurch wird<br />

ein grösserer Schaden angerichtet.<br />

Die Beziehung der Früchte im Holzelement<br />

Feuer<br />

• Maigold<br />

• Glockenäpfel<br />

• Erde:<br />

• Äpfel wie:<br />

• Boskop Lager<br />

• Jonathan Lager<br />

• Golden Lager<br />

• Maigold Lager<br />

• Glockenapfel Lager<br />

• Birnen wie:<br />

• Gute Luise Lager<br />

• Conference Lager<br />

Elementspezifische Früchte<br />

• Maigold<br />

• Glockenäpfel<br />

• Boskop frisch<br />

Metall:<br />

• Maigold<br />

• Glockenapfel<br />

Die Monate des Holzelementes Februar bis<br />

März<br />

GBL/Le<br />

Wasser:<br />

• Maigold<br />

• Glockenapfel<br />

Hier essen wir entgegen aller Logik<br />

exotische Früchte???<br />

26 36<br />

27


SONSTIGES<br />

Die Beziehung der Gemüse im Holzelement<br />

Elementspezifische Gemüse<br />

• Rhabarber<br />

• Sauerkraut<br />

Feuer<br />

• Chicorée<br />

• Löwenzahn<br />

• Rosettenzichorie<br />

• Spinat<br />

• Sprossen<br />

• Federkohl<br />

• Erde:<br />

• Bodenkohlrabi gekocht<br />

• Herbstrübe<br />

• Knoblauch gekocht<br />

• Mairübe<br />

• Rübli<br />

• Topinambur<br />

• Randen rot<br />

• Rotkohl<br />

• Weisskabis<br />

• Zwiebel gekocht<br />

• Pastinake/Rübe-Wurzel<br />

• Schwarzwurzel<br />

Metall:<br />

• Bärlauch<br />

• Frühlingszwiebel<br />

• Gartenkresse<br />

• Knoblauch roh<br />

• Lauch<br />

• Rosenkohl<br />

• Schwarzwurzel<br />

• Wirz<br />

• Zwiebel roh<br />

Wasser:<br />

• Knollensellerie<br />

Die Monate des Holzelementes Februar bis<br />

März<br />

GBL/Le<br />

FQS<br />

SCHWEIZ<br />

Die Fortbildungs-Qualitätssicherungs-Wochenende / FQS sind zweiteilige Seminare mit dem Ziel,<br />

den Mitgliedern des VeT eine Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeitsweise in der Akupunktur Massage nach<br />

<strong>Radloff</strong> ESB/<strong>APM</strong>/ORK reflektieren zu lassen, ein fachkundiges Feedback zu erhalten und gleichzeitig<br />

über die neuesten Erkenntnisse in der Methode informiert und geschult zu werden. Die Seminarien<br />

werden von Mitgliedern der Qualitätssicherungskommission des VeT geleitet und assistiert.<br />

KOMPETENTE QUALITÄTSSICHERUNG - NEUESTES VON DER <strong>APM</strong> NACH RADLOFF<br />

Freie Plätze 22./23. Oktober 2010<br />

Kosten Mitglieder CHF 300.00 / Nichtmitglieder CHF 350.00<br />

Kursort<br />

Haus <strong>für</strong> Bildung und Begegnung Herzberg - 5025 Asp bei Aarau<br />

Tel. +41(0)62 878 16 46 - info@herzberg.ch - www.herzberg.ch<br />

Anmeldeschluss 4 Wochen vor Kursbeginn<br />

Teilnehmende<br />

mindestens 10 Teilnehmer<br />

Anmeldung<br />

Sekretariat VeT - Ursi Truffer - Eichenstrasse 9 - CH-9300 Wittenbach<br />

sekretariat@vet.ch<br />

Bitte teilen Sie dem Sekretariat Ihre E-Mail-Adresse mit, Informationen wie Newsletter erreichen Sie schneller und einfacher!<br />

26<br />

27 37


SONSTIGES<br />

Die Beziehung der Kräuter im Holzelement<br />

Feuer<br />

• Salbei<br />

• Thymian<br />

• Brennnesseln<br />

• Erde:<br />

• Keine<br />

• Brennnesseln gekocht<br />

Metall:<br />

• Bärlauch<br />

• Schnittlauch<br />

Elementspezifische Kräuter<br />

• Essigkraut<br />

• Zitronenmelisse<br />

• Zitronengras<br />

Wasser:<br />

• Liebstöckel<br />

• Peterli<br />

Die Laufrichtung der Energien und Beziehungen der Elemente<br />

Die fünf Reisen:<br />

Sauer reist zur Leber,<br />

scharf reist zur Lunge,<br />

bitter reist zum Herzen,<br />

salzig reist zu den Nieren,<br />

süss reist zur Milz.<br />

26 38<br />

27


SONSTIGES<br />

Messeauftritt auf der MUBA in Basel<br />

MUBA 2010 – Ohrbefunde und Probebehandlungen<br />

Grosses Interesse an Akupunktur Massage nach<br />

<strong>Radloff</strong> an der Basler Messe<br />

Von Harald Reiterer<br />

Gross war das Interesse der Besucher an Akupunktur<br />

Massage nach <strong>Radloff</strong> an der Basler Messe MUBA am<br />

8. Februar. Zahlreiche Messebesucher liessen sich am<br />

Messestand über die <strong>Radloff</strong>-Methode informieren und<br />

nahmen gerne an einer Probebehandlung teil.<br />

Lehrinstitutsleiter Peter Jeker zeigt Behandlungsstrategien<br />

Nicole Wyss beim Ohrbefund auf der MUBA<br />

Auf dem Messestand des Dachverbands Xund wurde die<br />

„Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong>“ Seite an Seite mit<br />

den Kolleginnen und Kollegen von der Akupunkt-Massage<br />

nach Penzel einen ganzen Messetag lang praktiziert und<br />

damit <strong>für</strong> die <strong>APM</strong>-Methode insgesamt geworben.<br />

Als Therapeuten-Team des VeT waren im Einsatz Lehrinstitutsleiter<br />

Peter Jeker, die Basler Therapeuten Nicole<br />

Wyss und Markus Dinort sowie Harald Reiterer als Organisator<br />

und Vorstandsmitglied. Gleich neben einem<br />

TCM-Stand einer chinesischen Institution liessen sich<br />

die Messebesucher der „Erlebniswelt Gesundheit“ von<br />

der sanften <strong>APM</strong>-Methode mit der Meridianbehandlung<br />

überzeugen. Als multimedialen „Aufhänger“ präsentierten<br />

wir vom VeT einen Kurzfilm über die ESB/<strong>APM</strong>/<br />

ORK, den Harald Reiterer <strong>für</strong> die Messe produziert hatte.<br />

Das zog viele an den Stand zum Nachfragen. Erstaunt<br />

waren die Besucher vom Ohrbefund, aber auch von der<br />

Wirkung oft nur weniger Handgriffe, wie das zum Beispiel<br />

Peter Jeker demonstrierte.<br />

Zahlreiche Besucher fragten nach Therapeuten und<br />

deren Adressen in ihrer Nähe, was wir vom VeT, natürlich<br />

vertraulich, gerne vermittelten. Und so dürften einige<br />

Kolleginnen und Kollegen demnächst Telefonanrufe und<br />

Anfragen nach Behandlungen bekommen.<br />

Bei dem regelrechten Ansturm auf die beiden<br />

Therapie-Liegen am Xund Stand blieb nur wenig<br />

Zeit <strong>für</strong> den freundschaftlichen Austausch mit<br />

den KollegInnen vom Penzel-Verband Schweiz.<br />

Alle waren sich aber einig, dass es eine gute und<br />

erfolgreiche Aktion war, die <strong>APM</strong> in der Öffentlichkeit<br />

besser bekannt zu machen – ob nun mit<br />

Schwingkissen oder mit Ohrbefund. Zufrieden<br />

zeigte sich auch Cécile Cassini vom Dachverband<br />

Xund, die die Verbände organisatorisch<br />

betreut und den Messeauftritt vorbereitet hatte.<br />

Markus Dinort bei der ESB/<strong>APM</strong> Probebehandlung<br />

Fotos: Harald Reiter<br />

26<br />

27 39


SONSTIGES<br />

DIE DARMFLORA<br />

Einleitung<br />

Die Darmflora besteht aus etwa 400-600 verschiedenen<br />

Bakterienspezies. Die Bakterienmasse ist im Darm unterschiedlich<br />

verteilt. So nimmt die Keimmenge zum Colon<br />

hin zu und erreicht dort eine durchschnittliche Dichte von<br />

10 hoch 10, bis 10 hoch 12 Bakterien.<br />

Die Darmflora besteht natürlich nicht nur aus gesundheitsfördernden<br />

Bakterienstämmen. Wir finden auch<br />

Keime, die krankmachende Eigenschaften besitzen.<br />

Allerdings sind die potentiell pathogenen Keime meist<br />

kaum verbreitet. Erst durch die Einnahme von Antibiotika<br />

und anderen Medikamenten, „falscher“ Ernährung<br />

und Störungen anderer Organe ist es möglich, dass sich<br />

die Verhältnisse so verschieben, dass es zu Krankheitssymptomen<br />

kommt.<br />

1. Verdauung: Die Darmflora hilft bei der Verdauung unverdaulicher<br />

Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe, Prebiotika<br />

etc.) und bindet die Stoffwechselprodukte wie<br />

kurzkettigen Fettsäuren und B-Vitamine wieder in den<br />

menschlichen Stoffwechsel ein. Weiter hilft die Darmflora<br />

bei der Vorverdauung (Proteo- und Lipolyse) und<br />

erleichtert so die Stoffwechslung von Proteinen und<br />

Fetten.<br />

2. Mikrobieller Schutz: Normalerweise ist die Darmflora<br />

ein relativ stabiles Ökosystem. Hierbei spielen sogenannte<br />

Verdrängungsmechanismen eine wichtige Rolle. Alle<br />

Bakterien konkurrieren sich hierbei gegenseitig um Nahrung<br />

und Bakterienstämme, die welche überwiegen, haben<br />

das Potential andere Bakterienstämme zu hemmen.<br />

So bilden sie Bakteriozine (antibiotische Stoffe wie Acidolin<br />

und Acidophilin) oder Wasserstoffperoxid (H2O2)<br />

und hemmen so ihre Konkurrenten im Wachstum.<br />

Aufgaben der Darmflora<br />

Die Darmflora ist an verschiedenen Aufgaben <strong>für</strong> den<br />

Organismus beteiligt.<br />

So helfen Milchsäurebakterien beispielsweise<br />

- bei der Stabilisierung des ph-Wertes<br />

- Steigerung der Mukosadurchblutung<br />

- Stimulation der Natrium- und Wasserresorption<br />

26 40<br />

27


SONSTIGES<br />

- Steigerung der Zellproliferation<br />

- Stimulation der Schleimproduktion<br />

- Anregung der Darmmotilität<br />

- Bildung von B-Vitaminen, Folsäure und Vitamin K<br />

Eine intakte Darmflora reguliert sich somit immer selbst,<br />

auch wenn sie gewissen Schwankungen unterliegt.<br />

sich im Dickdarm höhere Bakterienmassen befinden, sodass<br />

sich hier Störungen massiver auswirken.<br />

Zwar spielt sicher unsere Ernährung generell eine Rolle,<br />

jedoch steht in vielen Fällen weniger die Qualität der<br />

Nahrung im Vordergrund, sondern vielmehr die Menge<br />

und die Häufigkeit unserer Nahrungsaufnahme. Manchen<br />

Patienten hilft hier ein Fastentag in der Woche<br />

3. Unterstützung des darmassoziierten Darmsystems:<br />

Wir wissen, dass der Darm ein wichtiger Hauptsitz der<br />

Immunabwehr ist. Im Darm kommt der Körper, neben<br />

den Lungen, mit den meisten Antigenen in Kontakt.<br />

Diese Auseinandersetzung hilft bei der Reifung des Immunsystems<br />

und zeigt uns wie wichtig der Kontakt mit<br />

Antigenen ist.<br />

<strong>APM</strong><br />

Wir sehen in der Praxis sehr häufig eine Störung des<br />

Dickdarms (Metall). Seltener eine Störung der Dünndarmfunktion<br />

(Feuer). Der Grund hier<strong>für</strong> mag darin liegen, dass<br />

(möglichem Unterzucker kann mit Fruchtsaft entgegengewirkt<br />

werden) oder die Empfehlung nach 16.00 Uhr<br />

nichts mehr zu essen.<br />

Die Wirkungen der Darmbakterien verweisen uns auf<br />

Wandlungsphasenzusammenhänge, wie zum Beispiel<br />

Feuer/Metall oder Metall/Wasser. In der Praxis kann<br />

beobachtet werden, dass die Behandlung des Darmes<br />

(Wandlungsphasen) gute Erfolge bringt. Allerdings können,<br />

beim Vorliegen konstitutioneller Schwächen, nach<br />

meinen Beobachtungen immer wieder Rückschläge<br />

auftreten, weshalb dann an zusätzliche Maßnahmen gedacht<br />

werden sollte.<br />

Reinhard Bayerlein ECM<br />

26 27 41


VERBAND<br />

Newsletter 03 - Dez. 09<br />

Den ganzen Newsletter finden Sie unter<br />

www.radloff.ch/aktuell<br />

Neues aus dem VeT<br />

In regelmässigen Abständen führt das Lehrinstitut <strong>Radloff</strong><br />

unter der Leitung von Peter Jeker ein Forum <strong>für</strong> die Mitglieder<br />

der Qualitätssicherungskommission und der Prüfungskommission<br />

durch. Dabei werden fachspezifische<br />

Fragen diskutiert und praktisch geübt. Der rege fachliche<br />

Austausch zwischen Institut und Verband gewährleistet,<br />

dass die Methode stetig weiterentwickelt wird.<br />

Neue Aufgaben <strong>für</strong> die Kommissionen des VeT<br />

Das Lehrinstitut <strong>Radloff</strong> hält mit den Veränderungen in<br />

der schweizerischen Bildungslandschaft Schritt und wird<br />

seine Prüfungsverordnung entsprechend anpassen. Für<br />

die Teilnehmenden ändert sich vordergründig wenig.<br />

Doch künftig wird die Prüfungskommission Teil des Lehrinstituts<br />

sein und nicht wie bis anhin, Teil des Verbands<br />

energetische Therapie VeT. Vorteile der Neuorganisation<br />

sind etwa der enge Kontakt zwischen Institutsleitung und<br />

Prüfungskommission, in der Rekrutierung von Examinatoren,<br />

da diese nun auch aus dem Lehrkörper sein können<br />

und in klarer geregelten Kompetenzen und Zuständigkeiten.<br />

‚Wer lehrt, prüft!‘ - dieses Modell hat sich in vielen Bildungsinstitutionen<br />

der Erwachsenenbildung bewährt.<br />

Für die Qualitätssicherung des Instituts ist neu die Qualitätssicherungskommission<br />

des VeT zuständig.<br />

Genauere Informationen zu diesen Themen folgen an der<br />

nächsten GV - VeT (19.06.2010)<br />

Die kalte Jahreszeit aus der Sicht der<br />

<strong>APM</strong><br />

Der Wind aus Osten<br />

Der Wind aus Osten und die nasskalten Tage sind <strong>für</strong><br />

viele Menschen unangenehm und mit verschiedenen<br />

Symptomen verbunden. Aus Sicht der Akupunktur Massage<br />

nach <strong>Radloff</strong> liegt der Grund da<strong>für</strong>, in einer Schwächung<br />

der ‚Heizung‘: dem Verdauungssystem!<br />

Winterzeit - Nierenzeit<br />

Die Monate Dezember und Januar sind die Zeit der<br />

Wandlungsphase Wasser. Die Funktionskreise Blase und<br />

Niere haben jetzt ihre meiste Energie: das höchste Yin!<br />

Die Wärme im Körper und die Abwehrkraft sind wesentlich<br />

von diesem Funktionskreis abhängig.<br />

Wärme im Körper<br />

Die Heizung im Körper, das „Feuer der Lebenspforte“<br />

oder „ming-men huo“, welches in den Nieren sitzt, läuft<br />

auf Hochtouren. Dieses Nierenfeuer ist die Grundlage <strong>für</strong><br />

die Verdauungskraft des Milz-Pankreas-Systems. Wenn<br />

dieses Feuer schon im Herbst oder das ganze Jahr hindurch<br />

übermässig erschöpft wird, fehlt im Winter wesentliche<br />

„Heizenergie“!<br />

Schwer verdauliche, kalte Nahrungsmittel, wie Rohkost,<br />

Zitrusfrüchte (Mandarinen, Clementinen und Orangen)<br />

und Anderes mehr, kühlen den Körper stark aus und verbrauchen<br />

das Feuer des Milz-Pankreas-Systems und somit<br />

das Feuer der Lebenspforte. Zuviel und zu häufiges<br />

Essen und dadurch ein ständig arbeitender Verdauungstrakt,<br />

benötigen zusätzlich übermässige Verdauungswärme<br />

des Milz-Pankreas-Systems. Scharfes Essen<br />

begünstigt diesen negativen Effekt durch vermehrtes<br />

Schwitzen, was den Körper wiederum zusätzlich auskühlt.<br />

Abwehrkraft<br />

Ca. 70% unseres Immunsystems sitzt in der Darmschleimhaut.<br />

Der Dickdarm steht in einer energetischen<br />

Opposition zur Niere (Regel Mittag-Mitternacht). Erschöpft<br />

das Nierenfeuer hat das direkte Auswirkungen<br />

auf den Dickdarm und dadurch auf unsere Abwehrkraft.<br />

Auch physiologisch leidet der Dickdarm unter den ungenügend<br />

verdauten Nahrungsresten. Die Gär- und<br />

Faulgase z.B. Methan- und Benzolalkohole belasten die<br />

Darmflora und wirken aggressiv.<br />

Warmes Essen spart Nierenenergie und stärkt die<br />

Abwehrkraft<br />

3-mal täglich warmes Essen schont die Verdauungssäfte<br />

und damit das Nierenfeuer und die Darmflora. Dies verbessert<br />

unsere Abwehrkraft und damit unser Immunsystem!<br />

Unterstützende Massnahmen zur <strong>APM</strong>-Behandlung:<br />

Moxa wirkt Wunder!<br />

Der Einsatz von Moxazigarren, gerade bei Kältesymp-tomatiken,<br />

wirkt tatsächlich Wunder. Oft sind kalte Hände<br />

und Füsse, Darmschmerzen, Nocturie bis hin zu Menstruationsbeschwerden<br />

daraus resultierende Symptome.<br />

Nachdem durch eine manuelle Punktbehandlung der<br />

entsprechenden Punkte, eine positive Wirkung erzielt<br />

wurde, kann mit Moxa intensiviert werden. Die Patienten<br />

entspannen spontan, schlafen ein, oder fühlen sich ganz<br />

einfach aufgewärmt. Zusammen mit der konsequenten<br />

Warmkost und einigen Moxa-Anwendungen verschwinden<br />

Kältesymptomatiken schnell und anhaltend.<br />

Peter Jeker – Institutsleitung<br />

26 42<br />

27


VERBAND<br />

Ein wärmendes Frühstück<br />

Für 4 Personen<br />

250g feine Haferflocken<br />

1 Tasse Rosinen<br />

1 Handvoll Pinienkerne<br />

1 Prise Nelkenpulver<br />

Etwas Salz<br />

3 EL Zucker<br />

Viel Zimt<br />

Birnell<br />

Die Haferflocken über Nacht in viel Wasser einweichen,<br />

das Einweichwasser wegschütten. Die Haferflocken<br />

gut mit frischem Wasser bedecken und langsam aufkochen<br />

– alle Zutaten ausser dem Zimt beifügen – und<br />

auf kleiner Hitze ca 20 Min. köcheln lassen. Vor dem<br />

Servieren mit einem Stück Butter verfeinern und nach<br />

Belieben mit Zimt würzen und auf dem Teller mit Birnell<br />

versüssen - so mögen es die Kinder und ich am Liebsten!<br />

ebj<br />

Die traditionelle chinesische <strong>Medizin</strong> (TCM) kennt Zimt<br />

als Heilmittel. Seine wärmende Wirkung aktiviert mangelndes<br />

Nieren-Yang und hilft gegen innere Kälte im<br />

Bauch und auch bei kalten Füssen.<br />

• Zimt und seine Wirkung auf Krankheitserreger<br />

• Zimt wirkt keimtötend gegen Pilze, Viren und<br />

Bakterien.<br />

• Zimt wärmt und erweitert die Gefässe (blutdrucksenkend),<br />

stabilisiert den Kreislauf und ist<br />

durchblutungsfördernd.<br />

• Zimt wirkt auf die Verdauung, das Gewürz regt<br />

die Verdauungssäfte an.<br />

• Zimt hilft bei Magen- und Darmbeschwerden<br />

(Durchfall, Übelkeit).<br />

Wer gesund isst, stirbt früher!<br />

Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts <strong>für</strong><br />

Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften - gilt als<br />

Deutschlands renommiertester Ernährungs-Spezalist<br />

und unabhängiger Experte - Publizist zahlreiche Bücher<br />

und Schriften – Referent bei Seminarien und Kongressen.<br />

Wer gesund isst, stirbt früher!<br />

Die Schlankheitsdiktatur, welche Dünne dick und die<br />

Dicke krank macht!’ Es geht ein Gespenst um, das sich<br />

anhört wie ein schweres Vergehen: Übergewicht!<br />

Udo Pollmer wird in diesem Referat eine etwas andere<br />

Sichtweise darlegen, die manch einer/m die Augen öffnet,<br />

Fragen aufwirft und Zusammenhänge aufdeckt. Das<br />

Referat richtet sich an alle, die Interesse haben an alltäglichen<br />

Fragen rund ums Thema Ernährung. Zudem werden<br />

Ernährungsdogmen, wie 5x Rohkost am Tag oder<br />

‚Vollkorn ist gesund’ kritisch hinterfragt und biologisch<br />

erklärt<br />

Die simple Fragestellung: “ Was ist gesunde Ernährung?“<br />

– löst weit herum Verwirrung aus. Es lohnt sich durchaus,<br />

sich diese Frage aus verschiedenen Gesichtspunkten<br />

heraus vor Augen zu führen und unabhängig von wirtschaftlichen<br />

Interessen, rein wissenschaftlich zu hinterfragen.<br />

Zusammenhänge sollen aufgedeckt werden und<br />

so ein Grundlagenverständnis <strong>für</strong> mögliche Ursachen<br />

von Darmerkrankungen und Allergien aufzeigen.<br />

Wer gesund isst, stirbt früher! – 27.08.2010 – 14h –<br />

18h – Bildungshaus Herzberg<br />

Panschen erlaubt! – 28.08.2010 – 09h – 17h – Bildungshaus<br />

Herzberg<br />

Anmeldung und weitere Informationen<br />

Lehrinstitut <strong>Radloff</strong><br />

Bachstrasse 72<br />

5034 Suhr<br />

www.radloff.ch / kurse@radloff.ch / +41(0)62 825 04 55<br />

Im August 2010 wird uns Udo Pollmer wieder viel Wichtiges,<br />

Amüsantes, Verquertes und doch so Wahres rund<br />

zum Thema Ernährung erzählen!<br />

Udo Pollmer<br />

26<br />

27 43


3-LÄNDER FORUM<br />

SCHWEIZ<br />

Betreut durch Imelda <strong>Radloff</strong><br />

Europäisch einmalig - gesamtschweizerisch erstmalig!<br />

DEUTSCHLAND<br />

Betreut durch Walter Schwarz<br />

und Reinhard Bayerlein<br />

Das Branchendiplom in Komplementär-<br />

Therapie<br />

Heute verfügen die Praktizierenden der komplementärtherapeutischen<br />

Methoden über die unterschiedlichsten<br />

Methodenausbildungen. Trotz reichem Wissen und Können,<br />

welches in der täglichen Arbeit umgesetzt, laufend<br />

erweitert und vertieft wird, werden die Diplome nicht<br />

formal erworben. Denn die betreffenden privaten Schulen<br />

und Institute sind noch nicht in die schweizerische<br />

Bildungslandschaft integriert. Die zustehende öffentliche<br />

Anerkennung bleibt also aus.<br />

ÖSTERREICH<br />

Betreut durch Judith Klotz<br />

Gesamtschweizerischer Berufsabschluss schon<br />

heute möglich<br />

Was vielen noch nicht bekannt ist: Mit der Passerelle KT<br />

hat die OdA KTTC die Möglichkeit geschaffen, einen gesamtschweizerischen<br />

Berufsabschluss in Komplementär-Therapie<br />

zu erlangen.<br />

Dabei werden die unterschiedlich erworbenen Kompetenzen<br />

und die Berufspraxis formal, in der <strong>für</strong> die ganze<br />

Branche der KT gültigen und einheitlichen Form eines<br />

Dossiers dargelegt, erläutert und nachgewiesen. Kann<br />

nach Überprüfung des Dossiers ausreichende berufliche<br />

Handlungskompetenz attestiert werden, erhält die betreffende<br />

Person das Branchendiplom OdA KTTC. Sie<br />

verfügt damit bereits heute über einen branchenbezogenen,<br />

gesamtschweizerischen Berufsabschluss.<br />

Zusätzlich bereitet die OdA KTTC einen eidgenössischen<br />

Abschluss in Komplementär-Therapie vor, zu welchem<br />

jene Personen zugelassen werden sollen, welche über<br />

das Branchendiplom OdA KTTC verfügen.<br />

Effiziente Zusammenarbeit der Methodenverbände<br />

unter massgeblicher Beteiligung des Dachverband<br />

Xund<br />

Als „gemeinsames Dach“ wurden Kriterien definiert, die<br />

auf alle Methoden gleichermassen zutreffen. Dies war<br />

nur dank einer gut organisierten interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen Berufsverbände möglich.<br />

Komplementärtherapeutische Methoden und ihre Praktizierenden<br />

sehen den Menschen als eine ‚psychophysische<br />

Einheit in einem lebenslangen Entwicklungsprozess’.<br />

Sie setzen Bewusstseinsprozesse in Gang, welche<br />

Selbstwahrnehmung und Selbstverantwortung fördern<br />

und es ermöglichen, Verhaltensweisen, welche der Gesundheit<br />

nicht zuträglich sind, zu erkennen und nachhaltig<br />

zu verändern. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag<br />

zur ganzheitlichen Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung.<br />

Persönliche Standortbestimmung fördert die Berufsidentität<br />

Unabhängig der weiteren berufspolitischen Entwicklungen<br />

ist die Erlangung des Branchendiploms von<br />

grossem persönlichem Nutzen. Obwohl die Erstellung<br />

des Dossiers mit einigem Aufwand verbunden ist, die<br />

einhellige Meinung der bisher über 300 Absolventinnen<br />

zeigt deutlich, dass sich diese persönliche Standortbestimmung<br />

auf jeden Fall lohnt. Nebst dem erweiterten<br />

Bewusstsein über die eigene berufliche Handlungskompetenz,<br />

wird die Identität in Bezug auf die eigene Methode<br />

verstärkt.<br />

Während der viertägigen Fortbildung ermöglicht der<br />

fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ein<br />

intensives Kennenlernen von anderen Methoden der<br />

Komplementär-Therapie. Diese elektronisch aufgearbeitete<br />

Berufsbiografie, welche nach Abschluss der Passerelle<br />

KT fortlaufend weitergeführt werden kann, zeigt<br />

zudem die Stärken und Schwächen auf. Es wird deutlich,<br />

wo man welche Schwerpunkte legen oder Neuorientierungen<br />

vornehmen sollte.<br />

Hat man in einer OdA KTTC anerkannten Methode erfolgreich<br />

alle Kompetenzen nachgewiesen, erhält man<br />

das Branchendiplom OdA KTTC (gesamtschweizerischer<br />

Branchenabschluss) und kann sich Komplementär-Therapeut/in<br />

OdA KTTC nennen.<br />

Unterstützung und Support ist während der Fortbildung<br />

Passerelle KT gewährleistet.<br />

Während der ganzen Dauer des Passerellenverfahrens<br />

steht die Kursleitung <strong>für</strong> Kontakte zur Verfügung. Gleich<br />

zu Beginn werden Arbeitsgruppen gebildet, dadurch<br />

entsteht ein hilfreicher Austausch unter Kolleginnen und<br />

Kollegen. Zur Dossiererstellung existiert auch eine Wegleitung,<br />

welche genau aufzeigt, wie vorzugehen ist, stets<br />

in Verbindung mit Beispielen. Trotzdem sollte man über<br />

gute Kenntnisse in der elektronischen Textverarbeitung<br />

oder mindestens über einen diesbezüglich sichergestellten<br />

Support verfügen. Und last but not least - ein gutes<br />

Zeitmanagement hilft, Stresssituationen zu vermeiden.<br />

DVxund – 10-01<br />

Ausführliche Information<br />

Sämtliche Informationen zur Passerelle KT finden<br />

sich unter:<br />

www.komplementaer.org<br />

Nächste Passerellen KT starten im Herbst 2010.<br />

Kosten <strong>für</strong> das Branchendiplom OdA KTTC<br />

Total CHF 1'550.- (1'350 <strong>für</strong> Passerelle KT plus CHF<br />

200 <strong>für</strong> doe Ausstellung des Branchendiploms).<br />

Inbegriffen sind die gesamte Dossierüberprüfung<br />

und der Support.<br />

26 44<br />

27


3-LÄNDER FORUM<br />

Komplementärtherapie in Liechtenstein<br />

Von Harald Reiterer<br />

Liechtensteins Therapeuten<br />

haben eine<br />

eigene Sektion „Komplementär-Therapie“<br />

in der Wirtschaftskammer<br />

gegründet.<br />

Die bisherige Sektion<br />

Komplementärmedizin<br />

wurde in „Naturheilkunde“<br />

umbenannt.<br />

Diese Weichenstellung<br />

erfolgte aufgrund des neuen Gesundheitsgesetzes<br />

in Liechtenstein, in dem neben anderen medizinischen<br />

Pflegeberufen nun auch Traditionelle <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong><br />

TCM, Europäische Naturheilkunde TEN sowie der<br />

Naturheilpraktiker aufgenommen wurden.<br />

Komplementär-Therapie üben in Liechtenstein künftig<br />

alle jene Therapeuten aus, die nach entsprechender<br />

Qualifikation per Gewerbeschein vom Amt <strong>für</strong> Volkswirtschaft<br />

zugelassen sind. Dazu zählen unter anderem die<br />

Methoden Akupunkt(ur)-Massage, Atemtherapie, Cranio<br />

Sacraltherapie, Kinesiologie, Massage sowie Shiatsu<br />

und weitere.<br />

Komplementäre Therapie umfasst Beratung und Behandlung<br />

nach Vorgabe der Gewerbebewilligung. Die<br />

gesetzliche Abgrenzung zu den Gesundheitsberufen und<br />

der Naturheilkunde besteht darin, dass diese Ausübung<br />

dieser Tätigkeiten und die Behandlung von Kranken eine<br />

Bewilligung vom Amt <strong>für</strong> Gesundheit voraussetzt. Damit<br />

orientiert sich die Komplementär-Therapie auch an der<br />

laufenden Berufsbildentwicklung des KT-Therapeuten in<br />

der Schweiz.<br />

Erste Ziele der Sektion Komplementär-Therapie in der<br />

Wirtschaftskammer Liechtenstein sind die Information<br />

der rund 300 gewerblichen Therapeuten im Fürstentum<br />

sowie die Präsentation der Komplementär-Methoden in<br />

der Öffentlichkeit. Weitere Details sind noch in Vorbereitung.<br />

Die Gründungsversammlung der Sektion Komplementär-Therapie<br />

erfolgt in den nächsten Wochen.<br />

Fortbildung-Qualitätssicherung FQS<br />

auf dem Herzberg bei Aarau<br />

2010<br />

Fr/Sa 22./23. Oktober<br />

Beinlängendifferenz und Skoliose<br />

SCHWEIZ<br />

Anmeldungen richten Sie bitte an das:<br />

VeT-Sekretariat, Eichenstrasse 9, CH-9300 Wittenbach<br />

Tel. +41 (0)71 298 40 26<br />

sekretariat@vet-int.ch<br />

SCHWEIZ<br />

Betreut durch Imelda <strong>Radloff</strong><br />

DEUTSCHLAND<br />

Betreut durch Walter Schwarz<br />

und Reinhard Bayerlein<br />

ÖSTERREICH<br />

Betreut durch Judith Klotz<br />

Wir freuen uns darauf viele österreichische Kolleginnen<br />

und Kollegen auf dem Herzberg und natürlich auch in<br />

Rothenburg begrüßen zu dürfen.<br />

Wer nähere Informationen zu den Fortbildungen hat,<br />

wendet sich bitte an die Schule. Das Fortbildungsprogramm<br />

2010 liegt vor!<br />

Informationen über Rothenburg erhalten sie im VeT-Büro<br />

bei Fr. Truffer.<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Harald Reiterer<br />

<strong>APM</strong>-Praxis in Schaan/Liechtenstein<br />

Web: www.apm.li<br />

Mail: praxis@apm.li<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Ursula Truffer VeT-Büro<br />

Eichenstrasse 9<br />

CH-9300 Wittenbach<br />

Mail: sekretariat@vet-int.ch<br />

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SCHWEIZ<br />

Betreut durch Imelda <strong>Radloff</strong><br />

3-LÄNDER FORUM<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

DEUTSCHLAND<br />

Betreut durch Walter Schwarz<br />

und Reinhard Bayerlein<br />

ÖSTERREICH<br />

Walter Schwarz<br />

Würzburger Straße 78<br />

97877 Wertheim<br />

E-Mail: schwarz-wertheim@t-online.de<br />

Betreut durch Judith Klotz<br />

THERAPEUTENTREFFEN IN CRAILSHEIM UND<br />

TCM-KONGRESS<br />

Wer Interesse am Therapeutentreffen in Crailsheim anlässlich<br />

der Rothenburger TCM-Tage hat, meldet sich<br />

bitte bei Walter Schwarz. Ausführliche Infos siehe hierzu<br />

letzte Ausgabe.<br />

MED-WOCHE<br />

Auch im letzten Jahr war ich <strong>für</strong> die ECM wieder auf der<br />

Med-Woche in Baden-Baden, um die neuesten Entwicklungen<br />

im Bereich der Naturheilkunde kennen zu lernen.<br />

Leider waren in diesem Jahr viele der Neuerscheinungen<br />

im Bereich der Fachliteratur, die <strong>für</strong> das Jahr 2010 angekündigt<br />

und normalerweise schon beim Haug-Verlag<br />

verfügbar sind, nicht zu erhalten. Möglicherweise waren<br />

Produktionsverzögerungen der Grund.<br />

Neben dem Kongressthema „Trauma“ werden in Rothenburg<br />

auch viele weitere Themenbereiche angesprochen.<br />

So gibt es einen Wissenschaftstag, einen Tag der<br />

Kinderheilkunde, bei dem auch das Thema Impfung angesprochen<br />

wird und natürlich den schon etablierten<br />

TCM-Apothekertag.<br />

Das Thema Akupunktur und <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> ist weiterhin<br />

sehr stark vertreten und hat sich in der Zwischenzeit<br />

zu einer der Säulen im Konzept der Naturheilkunde<br />

entwickelt. Ich konnte wieder viele Gespräche führen und<br />

besonders in den Artikel über die Segmentardiagnostik,<br />

der in einer der nächsten Ausgaben erscheint, ist hier<br />

einiges davon eingeflossen.<br />

In diesem Jahr wird es ebenfalls wieder QIGONG Stunden<br />

geben, die natürlich der Praxis gewidmet sind. Passend<br />

zum Thema „Hormone“ in dieser ECM-Ausgabe,<br />

wird es ein Fertilitäts-Symposium geben.<br />

Wir freuen uns!<br />

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S, M, L, XL gerade Form auf 3 Knöpfe zu schliessen<br />

Bestellen bei:<br />

VeT-Buchhaltung: Helen Reimann, Romanshornerstrasse 63, CH-9300 Wittenbach<br />

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• Hericium<br />

• Agaricus<br />

• Coprinus<br />

• Polyporus<br />

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Anriststrasse 9<br />

CH-9423 Hawlik Altenrhein Euro-Pilzbrut GmbH<br />

Tel. 071 891 31 Inselkammerstr. 90<br />

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D-82008 Unterhaching<br />

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Kostenlose Hotline <strong>für</strong> Deutschland: 0800 - 74 59 74 6<br />

Tel: +49 (0) 89/62 44 748 - 0<br />

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IMPRESSUM<br />

Adressliste<br />

Vorstandsmitglieder:<br />

Schweiz:<br />

<strong>Radloff</strong> In-Albon Imelda, Präsidentin,<br />

Anriststrasse 9, 9423 Altenrhein<br />

Arpagaus Nicole, Veia Purmaglera 3, 7460 Savognin<br />

Balmer Jeker Esther, Bachstrasse 97c, 5034 Suhr<br />

Reiterer Harald, Fürst-Johannes-Str. 40, FL-9494 Schaan<br />

Vonesch Monika, Bahnhofstr. 42, 8600 Dübendorf<br />

Wagner Klaus, im Herrenfeld 16, 7304 Maienfeld<br />

Zangger Marie-Christine, Erlenstr. 116, 8832 Wollerau<br />

Prüfungskommission:<br />

Jeker Peter, Fachliche Leitung<br />

Hollenstein Paul, Breitestr. 11, 8472 Seuzach<br />

Riegger Günther, Bregenzerstr. 49, D-88131 Lindau<br />

Sutter Beatrix, Betten 56, 9300 Wittenbach<br />

Vallini Massimo, Bahnhofplatz 11, 8910 Affoltern a.A.<br />

Zangger Marie-Christine, Erlenstr. 116, 8832 Wollerau<br />

Qualitätssicherung:<br />

Jeker Peter, Fachliche Leitung<br />

Hollenstein Paul, Breitestr. 11, 8472 Seuzach<br />

Masero Andreas, Bahnhofstr. 42, 8600 Dübendorf<br />

Neuenschwander Urs, Rosenaustr. 10, 8406 Winterthur<br />

Raijmakers Joannes, Eisenhofstr. 18, 8810 Horgen<br />

Riegger Günther, Bregenzerstr. 49, D-88131 Lindau<br />

Stump Monika, Langgasse 22a, 9056 Gais<br />

Sutter Beatrix, Betten 56, 9300 Wittenbach<br />

Vallini Massimo, Bahnhofplatz 11, 8910 Affoltern a.A.<br />

Zangger Marie-Chrisine, Erlenstr. 116, 8832 Wollerau<br />

Sekretariat: Truffer Ursula<br />

VeT-Sekretariat<br />

eichenstrasse 9<br />

CH-9300 Wittenbach<br />

Buchhaltung: Reimann Helen, Romanshornerstr. 63,<br />

CH-9300 Wittenbach<br />

Impressum<br />

Internationale <strong>Fachzeitschrift</strong><br />

<strong>für</strong> Akupunktur-Massage (<strong>APM</strong>)<br />

<strong>Energetisch</strong> statische Behandlung (ESB)<br />

<strong>Energetisch</strong> <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong><br />

und Meridiantherapie<br />

Herausgeber: Verband energetische Therapie<br />

Eichenstrasse 9 – CH 9300 Wittenbach<br />

Tel. +41 71 298 40 26<br />

Email: sekretariat@vet-int.ch, www.vet-int.ch<br />

Redaktion: Redaktionskommission VeT<br />

Die namentlich gekennzeichneten Beiträge entsprechen nicht<br />

unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />

Die VeT-Mitteilungen erscheinen 3x jährlich.<br />

Redaktionsschluss: 15. Febr./15. Juni/15. Oktober<br />

(Keine Gewähr <strong>für</strong> ein bestimmtes Erscheinungsdatum)<br />

Einzelheft: CHF. 10.–/Euro 7.50 + Versandkosten<br />

Inserate-Verwaltung:<br />

z. Zt. VeT-Sekretariat<br />

Inseratenpreise: CHF Euro<br />

1⁄1 Seite: 245 mm x 176 mm 400.– 267.–<br />

1⁄2 Seite hoch: 245 mm x 85 mm 220.– 147.–<br />

1⁄2 Seite quer: 119 mm x 176 mm 220.– 147.–<br />

1⁄4 Seite hoch: 119 mm x 85 mm 140.– 94.–<br />

1⁄4 Seite quer: 57 mm x 176 mm 140.– 94.–<br />

1⁄8 Seite quer: 57 mm x 85 mm 60.– 40.–<br />

Nichtkommerzielle Inserate der VeT-Mitglieder<br />

(Max. 1 ⁄4 Seite) werden kostenlos veröffentlicht.<br />

Die Preise <strong>für</strong> kommerzielle Inserate der<br />

Mitglieder erhalten Sie auf Anfrage.<br />

Satzspiegel: 180 x 252 mm<br />

Druck: Offset<br />

Farbdruck: Auf allen Seiten möglich<br />

Farbzuschläge: 2-farbig + 20% – 3/4-farbig + 55%<br />

Umschlagseiten: Der Zuschlag <strong>für</strong> die 2. und 3. Umschlagseite<br />

beträgt 10%, <strong>für</strong> die 4. Umschlagseite + 15% auf<br />

den nicht ermässigten Grundpreis.<br />

Beilagen: Auf Anfrage<br />

Manuskripte werden auch als Datenfile angenommen.<br />

Programme sind: CorelDraw, QuarkXPress, Adobe InDesign,<br />

Adobe Illustrator, Adobe Photoshop, Word oder PDF.<br />

Auflage: z. Zt. 1000 Exemplare<br />

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ZHENG GU SHUI – eine alte Tradition lebt weiter<br />

Im Hochland der südchinesischen Provinz<br />

Yünnan ernten die Bauern an sonnendurchfluteten<br />

Hängen in den Sommermonaten die Kräuter,<br />

die ZHENG GU SHUI einzigartig machen.<br />

ZHENG GU SHUI wird in der Provinz hauptstadt<br />

Kunming nach einem alten Familienrezept hergestellt.<br />

Mao Tse Tung hat während seiner ganzen<br />

Regier ungszeit die Traditionelle <strong>Chinesische</strong><br />

<strong>Medizin</strong> und das Wissen über die Wirkungsweise<br />

der chinesischen Kräuter unterdrückt.<br />

Viele Heilerfamilien pflegten ihr Wissen im Ver borgenen.<br />

Auf diese Weise sind viele Rezepturen<br />

erhalten geblieben. Heute werden solche Kräuteres<br />

senzen in modernen Labora to rien unter<br />

Einhal tung strenger Hygiene regeln wieder produziert.<br />

ZHENG GU SHUI wird aus der energetisch wirkungsvollsten<br />

Mischung hergestellt.<br />

ZHENG GU SHUI bewirkt eine energetische<br />

Feinabstimmung, indem Körperpar tien mit mässigen<br />

Fülle- und Leerezuständen ausgeglichen<br />

werden – und das nahezu gleichzeitig. Dabei<br />

wird das energetische Prinzip «Kälte drückt<br />

Energiefülle weg» und «Wärme füllt energieleere<br />

Zonen» konsequent genutzt.<br />

ZHENG GU SHUI ist somit ausgesprochen<br />

ge eignet <strong>für</strong> die Alltags pfle ge der Mus -<br />

ku la tur und der Gelenke. ZHENG GU SHUI<br />

ist ein wertvoller Helfer im Bereich des Breitenund<br />

Spitzensports.<br />

ZHENG GU SHUI ist dank seiner energetischen<br />

Wirkung ein ausgezeichnetes Hilfsmittel<br />

bei Anwendungen der Akupunk tur-<br />

Massage, Akupressur Massage. Insbesonde<br />

re wird der «Muskel katereffekt», der sehr oft<br />

nach einer Aku punk tur-Massage auftritt, stark<br />

reduziert.<br />

ZHENG GU SHUI im<br />

entspannenden Vollbad (eine<br />

Schutzkappe voll) belebt den<br />

Bewegungsapparat nach dem<br />

Training oder der Therapie.<br />

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Was ist und kann die<br />

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Herausgeber:<br />

Verband energetische Therapie (VeT)<br />

Sitz Schweiz<br />

TCM-Shop<br />

Brigitte Bayerlein, Lindenweg 3, D-74586 Frankenhardt<br />

Telefon 07959-1442, Fax 07959-925304, TCM-Shop@t-online.de<br />

Judith Klotz, Süssmayerstrasse 27, A-5020 Salzburg<br />

Telefon 0662-83 00 81, Fax 0662-82 33 72, ju.klotz@gmx.at<br />

VeT-Sekretariat, Eichenstrasse 9 – CH-9300 Wittenbach<br />

Telefon +41 71 298 40 26 – sekretariat@vet-int.ch<br />

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