Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff
Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff
Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff
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März 2010 | Nummer 1<br />
<strong>Fachzeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Energetisch</strong><br />
Gemeinsames Organ<br />
Verband energetische<br />
Therapie Schweiz<br />
www.vet-int.ch<br />
<strong>Chinesische</strong><br />
<strong>Medizin</strong><br />
Hormonveränderungen
VERBAND<br />
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Generalversammlung<br />
Samstag, 19. Juni 2010<br />
Hotel Banana City, Schaffhauserstr. 8, Winterthur<br />
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Nähe und Distanz<br />
- Beziehung Therapeut/Klient<br />
- Abgrenzung des Therapeuten<br />
Seminarkosten: CHF 50.00<br />
Referentin: Ruth Wieland, St. Gallen, Dipl. Psychologin<br />
Beruflicher Werdegang:<br />
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• Verhaltenstherapeutische Ausbildung, systemische Paar- und Familientherapie<br />
• Seit 1988 als Psychotherapeutin in Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie tätig<br />
09.30 Uhr Beginn des Seminars – Dauer ca. 4 Stunden<br />
15.00 Uhr ca. Ende Seminar<br />
(Sie erhalten eine Bestätigung über 4 Stunden)<br />
15.30 Uhr Generalversammlung<br />
17.00 Uhr ca. Imbiss und gemütliches Beisammensein<br />
Die persönliche Einladung folgt mit den Generalversammlungs-Unterlagen.<br />
26<br />
27
INHALT<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
VORWORT<br />
Editorial 2<br />
FACHARTIKEL<br />
Akupunkturmassage, klassische chinesische <strong>Medizin</strong> und ihre Differenzierung 3<br />
Wechseljahre, eine Krankheit? 9<br />
Humane Papilloma-Viren (HPV) und deren mögliche Therapie im Ramen der <strong>APM</strong> 15<br />
Heilpilze und die Wechseljahre 19<br />
Die jahrzeitliche energetische Beziehung zu Organen und Leitbahnen 21<br />
Studie zweifelt an Aussagekraft des EKG's 26<br />
Neues aus der Wissenschaft<br />
ADHS: Hyperaktivität - wenn die Reizflut kommt 34<br />
Bei kindlichem Übergewicht möglichst schnell reagieren 32<br />
SONSTIGES<br />
Leserbrief an die DZA 34<br />
Elemente Ernährung - Holz 36<br />
Die Darmflora 40<br />
VERBAND<br />
Newsletter 42<br />
3 Länder Forum 44<br />
Fast alle Artikel und Publikationen in diesem Heft wurden in männlicher (grammatikalisch) Form abgefasst, es sind aber<br />
selbstverständlich auch die weiblichen Therapeutinnen etc. damit gemeint.
VORWORT<br />
Editorial<br />
<strong>APM</strong> UND TCM<br />
Wie im letzten Heft angekündigt, werden wir in dieser Ausgabe<br />
genauer auf die Differenzierung zwischen der <strong>APM</strong><br />
und der TCM eingehen. Ich habe <strong>für</strong> diesen Artikel sehr<br />
ausführlich recherchiert und hoffe, dass die Unterschiede<br />
deutlich werden. Zur Klarstellung: Es geht nicht darum,<br />
die TCM zu diskreditieren. Vielmehr geht es darum die<br />
Unterschiede innerhalb eines lebendigen Systems „<strong>Chinesische</strong><br />
<strong>Medizin</strong>“ deutlich und nachvollziehbar zu machen,<br />
um zu verhindern, dass zum Schluss der aktuellen<br />
Entwicklung ein Methodenmischmasch übrigbleibt, der<br />
zwar Evaluationen gerecht wird, aber Potentialen anderer<br />
Herangehensweisen nicht gerecht werden kann.<br />
An der ersten Stelle steht <strong>für</strong> mich die grundsätzliche<br />
Differenzierung zwischen TCM und Mao-TCM. Gerne<br />
wird das eine mit den anderen vermischt und in der Praxis<br />
dann nur einfachste Kochbuchakupunktur betrieben.<br />
Es besteht sehr wohl ein Unterschied zwischen der in<br />
den fünfziger Jahren entwickelten Mao-TCM und den<br />
Klassikern. Dessen sollten wir uns in Diskussionen mit<br />
Kollegen bewusst sein und uns keineswegs die <strong>APM</strong> als<br />
minderwertige Methode suggerieren lassen.<br />
Der in diesem Heft enthaltene Beitrag hat die Absicht,<br />
etwas mehr Klarheit in die verschiedenen Methoden ins<br />
Konzept der Akupunktur zu bringen und versucht aufzuzeigen,<br />
dass es nicht umsonst verschiedene Therapiemodelle<br />
gibt. Die verschiedenen Modelle beziehen sich<br />
auf die verschiedenen Ebenen, die in der CM beschrieben<br />
sind nämlich Shen, Qi und die Ebene von Struktur.<br />
Diese können nicht einfach vermischt werden, da die<br />
Ansatzstellen unterschiedlich sind.<br />
ROTHENBURG 11.-16. Mai<br />
Der Kongress in Rothenburg steht auch schon wieder vor<br />
der Tür. Wir freuen uns schon jetzt auf Sie und wünschen<br />
viel Spaß und Wissenszuwachs.<br />
Anfragen wegen Karten und möglicher Fahrgemeinschaften<br />
richten sie bitte direkt an das VeT-Büro, Frau<br />
Truffer. Weiter Informationen über www.agtcm.de<br />
Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen viel Kraft und Gesundheit<br />
und verbleibe Ihr<br />
Reinhard Bayerlein<br />
Reinhard Bayerlein<br />
Fachbeiträge<br />
Imelda <strong>Radloff</strong> In-Albon<br />
Koordination<br />
Redaktionsmitglied<br />
Harald Reiterer<br />
Redaktionsmitglied<br />
2010<br />
Generalversammlung<br />
Die Generalversammlung<br />
findet am<br />
19. Juni 2010 statt.<br />
Bitte vormerken!<br />
2
FACHARTIKEL<br />
AKUPUNKTURMASSAGE, KLASSISCHE CHINE-<br />
SISCHE MEDIZIN UND IHRE DIFFERENZIERUNG<br />
Die Vorstellung eines einheitlichen Modells der<br />
<strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong> (CM) entspricht keinesfalls<br />
den Tatsachen. Im Grunde war die klassische chinesische<br />
<strong>Medizin</strong> ursprünglich ebenso vielfältig,<br />
wie die verschiedenen kulturellen Strömungen in<br />
diesem Land. Die Reduzierung auf das, was wir<br />
heute als TCM (traditionelle chinesische <strong>Medizin</strong>)<br />
bezeichnen, entstand erst in den fünfziger Jahren<br />
unter Mao (und von dieser soll im Folgenden gesprochen<br />
werden)!<br />
Diese „TCM“ bezieht sich in erster Linie auf Störungen<br />
der Substanzen und auf Störungen im<br />
materiellen Bereich des Körpers, während die ursprüngliche<br />
(klassische) CM (verwirrenderweise<br />
ebenfalls oft als TCM bezeichnet) die Bereiche<br />
Körper (Materie), Seele (Energie) und Geist (Shen)<br />
abdeckte. Für all diese Bereiche gab es spezifische<br />
Vorgehensweisen, die sich auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />
in der Therapie bezogen.<br />
CHINA<br />
Die TCM entstand aus der politischen Notwendigkeit<br />
eine günstige Variante der Gesundheitsversorgung <strong>für</strong><br />
das Volk, besonders die ländliche Bevölkerung bereitzustellen.<br />
Mao Dse Dong und seine kommunistische Partei<br />
China (KPCh) 1 benötigten hier<strong>für</strong> ein System, welches<br />
Konform mit den Ansichten des Marxismus 2 war. Da die<br />
klassische <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong>, der Begriff soll hier bewusst<br />
im Gegensatz zum Begriff der traditionellen <strong>Chinesische</strong>n<br />
<strong>Medizin</strong> stehen, ein ursprünglich ganzheitliches<br />
Heilsystem repräsentierte, welches deshalb neben materiellen<br />
auch religiöse (daoistische und schamanistische)<br />
und psychologischen Bestandteile aufwies, musste es<br />
an die Doktrin der Partei angepasst werden. So wurde<br />
aus dem ursprünglich mehrstöckigen Gebilde 3 von Körper,<br />
Seele und Geist, ein an westliche Denk- und Wertemodelle<br />
angepasstes System, mit einer an der Hervorhebung<br />
materieller Strukturen orientierten Ausrichtung.<br />
Vor allem wurde im Rahmen dieser Entwicklung eine<br />
Annäherung an die westliche Symptommedizin vollzogen.<br />
Wir denken in diesem Zusammenhang auch an die<br />
Akupunkturanästhesie.<br />
Da „Religion Opium <strong>für</strong>s Volk“ ist, entfernte man folgerichtig<br />
Seele und Geist und beschränkte sich primär auf<br />
die Auseinandersetzung mit den materiellen Inhalten.<br />
Ursprüngliche Bestandteile der <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong><br />
wie Shen, Qi oder das Wu Xing (die Lehre der Wandlungsphasen)<br />
wurden als unwissenschaftlich, primitiv<br />
oder feudalistisch gebrandmarkt und nun in das „neue,<br />
moderne System der TCM“ 4 integriert. Das neokonfuzianische<br />
System, welches in die moderne TCM mit einfloss,<br />
förderte die rationale Betrachtungsweise der darin<br />
beschriebenen Vorgänge weiter. Emotionalität wurde in<br />
diesem System als Folge der Wirkungen von Substanzen<br />
beschrieben und damit als Ergebnis physiologischer<br />
(biochemischer) Vorgänge betrachtet.<br />
Zwar fanden die oben genannten Begriffe in das System<br />
der modernen TCM ihren Eingang, jedoch handelt es sich<br />
dabei oft nur um Lippenbekenntnisse, denen man in der<br />
Praxis nicht gerecht wird. Die moderne TCM ist in erster<br />
Linie auf Vorgänge ausgerichtet, die sich in materiellen<br />
Strukturen abspielen 5 , weshalb die Kräutertherapie eine<br />
so herausragende Rolle spielt. Hier leistet die moderne<br />
TCM aber auch eine ausgezeichnete Arbeit.<br />
Der Mensch bestand innerhalb dieser Betrachtungsweise<br />
plötzlich nicht mehr aus Körper, Seele und Geist,<br />
sondern wurde ganz im Sinne Descartes rationaler Betrachtungsweise,<br />
auf eine mehr oder weniger funktionierende<br />
„Maschine“ reduziert 6 . Mit dieser Denkweise kam<br />
man natürlich auch der westlichen Denkweise und damit<br />
der Schulmedizin entgegen, die ebenfalls den materiell<br />
messbaren Aspekt des Körpers in den Vordergrund<br />
stellt. Es versteht sich von selbst, dass diese Ebene hier<br />
keineswegs kritisiert werden soll, im Gegenteil. Anatomische<br />
physiologische Grundlagen sind <strong>für</strong> eine sinnvolle<br />
Heilkunde unerlässlich. Die aber sehr wohl notwendige<br />
Kritik bezieht sich auf den Alleinigkeitsanspruch der aktuellen<br />
TCM, der natürlich in Frage gestellt werden muss.<br />
Wer heute allerdings noch die Realität seelischer und<br />
geistiger Empfindung und Vorgänge als Nebenprodukt<br />
physiologischer Abläufe betrachtet, der sollte dringend<br />
sein Weltbild hinterfragen 7 .<br />
Der Begriff TCM, der heute im Zusammenhang mit der<br />
modernen CM verwendet wird, ist deshalb nicht unbedingt<br />
<strong>für</strong> dieses System der richtige Begriff, da mit seiner<br />
Entstehung ursprünglich ja gerade absichtlich mit den<br />
Traditionen gebrochen werden sollte! Auch wenn viele<br />
Therapeuten heute wieder immer mehr, die aus diesem<br />
System entfernten klassischen Denkweisen einfließen<br />
lassen, gibt es innerhalb der TCM auch jene Vertreter,<br />
die die Wirkungsweise der CM speziell auch der Akupunktur,<br />
durch rein biochemische und neurologische<br />
Vorgänge erklären wollen. Dadurch wird Kranksein wei-<br />
1 Die KPCh wurde 1921 gegründet. Die Volksrepublik China wurde 1949 ausgerufen.<br />
2 Die sozialistischen Ansichten von Marx, Engels und Lenin wurden von Mao entsprechend den herrschenden Bedürfnissen in eine eigenstän-<br />
dige politische Sichtweise verändert. Sie wurde durch das so genannte „Rote Buch“ verbreitet. 1966 kam es nach dem ideologisch bedingten<br />
Bruch mit der Sowjetunion, zum als Kulturrevolution bezeichneten Umbruch. Der Kulturrevolution lag die Theorie einer andauernden revolutionären<br />
Umgestaltung von Kultur und Gesellschaft zugrunde. Die Ideale des Kommunistischen Denkens sollten im gesamten chinesischen Volk<br />
verankert werden. Hierzu wurden Umerziehungen im großen Stil vorgenommen, um so genannte „konterrevolutionäre“ Tendenzen im Keim zu<br />
ersticken.<br />
3 Dieses Bild entspricht dem Trigramm von Himmel, Mensch, Erde und ist deshalb in jedem Heilsystem wieder zu finden, welches sich an Ganzheitlichkeit<br />
orientiert.<br />
3
FACHARTIKEL<br />
terhin als unliebsame und meist zufällige Störung des<br />
Körpers gesehen, wodurch Krankheit jeglichen Sinn<br />
verliert. Nämlich den Sinn Teil unseres Lebens zu sein<br />
und Entwicklungsprozesse in Gang setzen zu können 8 .<br />
Wie im westlichen Weltbild wird Krankheit in der modernen<br />
TCM nun zu etwas, was man unbedingt bekämpfen<br />
muss und übersieht dabei völlig die „causa finalis“ 9 . Jenen<br />
zielgerichteten Sinn, der hinter allen Geschehnissen<br />
steht. Die klassische CM vertritt hier die Ansicht, dass<br />
die Bestimmung Shen (himmlisches Erbe) das Potential<br />
darstellt, welches bewusst entwickelt werden soll.<br />
Fassen wir an dieser Stelle zusammen. Ursprünglich betrachtete<br />
die klassische chinesische <strong>Medizin</strong> Lebensvorgänge<br />
als das Zusammenspiel kosmischer, energetischer<br />
und materieller Beziehungen. Die unter Mao entstandene<br />
TCM entfernte wesentliche Teile aus diesem System und<br />
kann deshalb nicht allen Bereichen gerecht werden. Besonders<br />
die Entwicklung zur Anwendung sogenannter<br />
„Rezepte“, von vielen Therapeuten heute scherzhaft als<br />
Kochbuch-TCM“ bezeichnet, engte die Möglichkeiten<br />
der CM wesentlich ein.<br />
Doch nicht nur in China setze man sich mit dem <strong>Medizin</strong>schatz<br />
Asiens auseinander.<br />
JAPAN<br />
Schon in den zwanziger, dreißiger Jahren entstand, während<br />
die <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> in ihrem Mutterland zu dieser<br />
Zeit (1929) verboten wurde, in Japan eine Bewegung,<br />
die sich auf die Wurzeln der Akupunktur besann. Wichtige<br />
Vertreter dieser Zeit waren Matsumoto Shirobei, Sawada<br />
Ken, welcher auch ein großer Vertreter der Moxatherapie<br />
war und Yanagiya Seisuke. Sie erkannten, dass das<br />
Nan Jing, der Klassiker der schwierigen Fragen grundlegende<br />
Themen der Akupunkturtheorie darstellte. Besonders<br />
Seisuke, trieb zusammen mit Takeyama Shinichiro<br />
die Entwicklung der Meridiantherapie voran. Aus dieser<br />
Auseinandersetzung entstand in der Folge das, was<br />
heute als Japanische Meridiantherapie bezeichnet wird.<br />
Die Absicht lag darin eine spezifische Methode zu entwickeln,<br />
die eigenständig neben der Therapie mit Kräutern,<br />
in Japan Kampo genannt, bestehen konnte. Ziel war es<br />
natürlich therapeutisch ähnlich gute Erfolge, wie mit der<br />
Kräutertherapie verzeichnen zu können. In der Folgezeit<br />
wurde die Meridiantherapie von Akupunkteuren wie Manaka<br />
und Akabane verbessert und verfeinert. In neuerer<br />
Zeit war es Shudo Denmei (siebziger Jahre), der die Japanische<br />
Meridiantherapie wieder einer breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich machte. Auch hier wurde auf das Nan<br />
Jing aufgebaut und die Methode wurde bis heute ständig<br />
weiter entwickelt. Das Nan Jing beschrieb erstmals ausschließlich<br />
die differenzierte Behandlung von Qi Fluss<br />
und Nadelbehandlung. 10<br />
Es soll an dieser Stelle auch das Shiatsu erwähnt sein.<br />
Shiatsu wendet sich in erster Linie ebenfalls ans Leitbahnsystem.<br />
Namensgeber ist wahrscheinlich der Japaner<br />
Tenkei Tamai der 1919 ein Buch über dieses Thema<br />
veröffentlichte. Die Wurzel scheint wiederum im Ampuku-Zukai<br />
zu liegen, dessen Arbeitsweise 1827 von einem<br />
buddhistischen Mönch als Schrift veröffentlicht wurde.<br />
EUROPA<br />
Was geschah zu dieser Zeit im europäischen Sprachraum?<br />
Dank Marco Polo hörte man im 14.Jahrhundert zum ersten<br />
Mal etwas von Akupunktur in Europa. Doch erst etwa 300<br />
Jahre später, zu jener Zeit verfasste der Holländer Jakob<br />
de Bondt ein umfangreiches und beachtetes Werk über<br />
die Naturgeschichte und <strong>Medizin</strong> Asiens, welches aber zu<br />
keiner praktischen Umsetzung führte, wurde das Thema<br />
östliche <strong>Medizin</strong> wieder aufgegriffen.<br />
1826 veröffentlichte der Pariser Chirurg Jules Cloquet<br />
eine Übersicht von 300 Krankenberichten. Wahrscheinlich<br />
waren es Berichte von Missionaren gewesen, die das<br />
Interesse an der „Nadelstecherei“ geweckt hatten. Neben<br />
rheumatischen Erkrankungen wurden hier Kopfschmerzsyndrome,<br />
Allergien sowie Schmerzen und Verletzungsfolgen<br />
und deren Behandlung mit Akupunktur dargestellt.<br />
Angeregt durch die Veröffentlichung des Buches<br />
„L'acupuncture” chinoise durch den französischen Diplomaten<br />
Soulie de Mourant begann einige Jahrzehnte<br />
später das Interesse an Akupunktur und CM in Europa<br />
wieder zu steigen. Dies geschah in den fünfziger Jahren.<br />
Persönlichkeiten wie Fuye, Voisin, Niboyt und Chamfrault<br />
und in Deutschland Hübotter, Bachmann, Schmidt, Brodde,<br />
Busse, Hörner und Hartz gaben nun weitere wichtige<br />
Impulse <strong>für</strong> die Verbreitung der Akupunktur.<br />
4 Nochmals zur Orientierung: Einige Therapeuten verstehen unter TCM das System, welches das klassische System meint. Dieses klassische<br />
System beschreibt natürlich alle die genannten Aspekte und ist damit nicht gemeint. Gemeint ist das in den fünfziger Jahren entwickelte System<br />
unter Mao.<br />
5 Ich bitte dies nicht als Wertung zu verstehen!<br />
6 Descartes selbst gestand dem Mensch zwar einen Seele zu, tat dies wohl aber auch aus Angst vor der Furcht vor der Inquisition. Tieren<br />
gestand er schon kein Empfinden und keine Seele mehr zu!<br />
7 Diese Vorstellung entspricht nämlich noch dem cartesianischen Weltbild, welches zu dieser Zeit (um 1630) zwar notwendig war, heute aber<br />
nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist.<br />
8 Ich möchte an dieser Stelle auf Thorwald Dethlefsen und sein Werk „Krankheit als Weg,” welches er zusammen mit Rüdiger Dahlke<br />
geschrieben hat, verweisen.<br />
9 Aristoteles Naturphilosophie<br />
10 ECM Ausgabe 2 und 3 2004<br />
26 4
FACHARTIKEL<br />
LEAMINGTON AKUPUNKTUR<br />
Unbedingt erwähnt werden muss an dieser Stelle auch<br />
die Richtung, die von Prof. J.R.Worsley (1937-2003) entwickelt<br />
und vertreten wurde. Auch <strong>für</strong> Worsley war das<br />
Nan Jing die Grundlage seiner Überlegungen (Worsley<br />
war ebenfalls durch Vertreter der Japanischen Meridiantherapie,<br />
Bunkei Ono 11 , Mi Fu Hsu, beeinflusst). Sein<br />
Ansatz war das Shen, also die geistige Ebene des Patienten,<br />
deren Wichtigkeit im „Gelben Kaiser“ immer<br />
wieder betont wird. Ein weiser Mensch wird nicht von<br />
den Kräften des krankmachenden Qi heimgesucht, da<br />
er sein Leben bewusst und in Einklang mit der Natur<br />
führt (Ling Shu). Folgerichtig gibt es in Worsleys System<br />
keine substanziellen oder organischen Bezüge bei der<br />
Punktbeschreibung. Vielmehr liegt der Focus auf der<br />
Bestimmung der Emotion, die über Akupunkturpunkte<br />
(der Geist der Punktenamen), auch nach dem System<br />
der Wandlungsphasen behandelt wird. Worsley richtete<br />
seine Arbeit auf die psychische Entwicklung seiner Patienten,<br />
indem er versuchte das Gleichgewicht zwischen<br />
gestörten Emotionen wieder herzustellen. Wahrscheinlich<br />
war Worsley der erste, der versuchte diese Hintergründe<br />
strukturiert auszuarbeiten und in ein praktisches<br />
Konzept zu überführen.<br />
Der bekannteste Vertreter dieser Richtung im deutschsprachigen<br />
Raum ist heute Josef V.Müller.<br />
AKUPUNKTURMASSAGE<br />
In Deutschland sollten noch zwei weitere Figuren das<br />
System der Akupunktur wesentlich beeinflussen. Willi<br />
Penzel (1918-1985) ein gelernter Ingenieur, kam durch<br />
die Erkrankung seiner Frau zu dem Bereich der <strong>Medizin</strong>.<br />
Die Behandlung seiner Frau war als schulmedizinischer<br />
Sicht abgeschlossen und sie galt als austherapiert. Da er<br />
dies nicht hinnehmen wollte, setze er sich mit der „alternativen“<br />
<strong>Medizin</strong>literatur auseinander. Ihm fiel das Buch<br />
„Organbeeinflussung durch Massage“ von Prof. Puttkamer<br />
in die Hände, welches die Behandlung von Organen<br />
mittels segmentbezogener reflektorischer Vorgänge behandelt.<br />
Durch die Behandlung verbesserten sich die<br />
Laborwerte seiner Frau so, dass diese schon nach ein<br />
paar Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden<br />
konnte. Auch von anderen Therapeuten, die vorher andere<br />
Berufe ausübten ist bekannt, dass sie durch die<br />
erfolgreiche Behandlung von scheinbar austherapierten<br />
Erkrankungen, sich medizinischen Bereichen zuwandten.<br />
Penzel machte nun die Ausbildung zum Masseur u. med.<br />
Bademeister und entwickelte mit der Zeit eine Methode,<br />
die er als Akupunktmassage (<strong>APM</strong>) bezeichnete. Neben<br />
Grundlagen der segmentreflektorischen Beziehungen<br />
standen auch ihm nur die zum Teil spärlichen Übersetzungen<br />
der damaligen Zeit zum Thema Akupunktur zur<br />
Verfügung. Penzel erarbeitete sich nun in der Praxis das<br />
Konzept der Energielehre, welches auf dem Regelwerk<br />
der Klassiker beruht. Interessant ist, dass dies zu dieser<br />
Zeit auch nicht annähernd in dieser Schlüssigkeit dargestellt<br />
war! Dies geschah in den fünfziger Jahren, also zu<br />
jener Zeit, in der die TCM in China entwickelt wurde.<br />
Die <strong>APM</strong> unterscheidet sich von der Akupunktur dadurch,<br />
dass die Reizsetzung ohne Nadeln und primär<br />
am Leitbahnsystem erfolgt. In den siebziger Jahren war<br />
Klaus <strong>Radloff</strong> (geb.1940) Mitarbeiter am Lehrinstitut von<br />
Willy Penzel. <strong>Radloff</strong> arbeitete ebenfalls als Masseur und<br />
medizinischer Bademeister. Er forschte an diesem System<br />
weiter und gründete 1982 ein eigenes Institut in<br />
der Schweiz. Es war <strong>Radloff</strong>, der die <strong>APM</strong> nun in vielen<br />
Bereichen entscheidend weiter entwickelte. Besonders<br />
im Bereich der energetischen Befunderhebung aber<br />
auch im Rahmen des Therapieablaufes bereicherte er<br />
das System. So ist ihm die Entwicklung einer speziellen<br />
energetischen Diagnostik über das Ohr (ORK: Ohr-Reflex-Kontrolle),<br />
sowie eine dreiachsige (dreidimensionale)<br />
Wirbelsäulen- und Gelenkbehandlung zu verdanken. Hierdurch<br />
konnte die <strong>Chinesische</strong> Pulsdiagnose <strong>für</strong> diese Methode<br />
praktisch ersetzt werden und dennoch war es nun<br />
möglich, sehr exakte Aussagen über den energetischen<br />
Zustand der Leitbahnen und Zang-Fu zu machen. 12<br />
Da die <strong>APM</strong> sich primär an das energetische System<br />
wendet und nach aktuellen Störungen behandelt, existieren<br />
innerhalb dieses Systems, im Gegensatz zur TCM,<br />
keinerlei Punktrezepte! Vielmehr besteht eine Nähe zur<br />
Japanischen Akupunktur, wenn auch gesagt werden<br />
muss, dass das <strong>Radloff</strong>sche Modell der <strong>APM</strong> sich in wesentlichen<br />
Bereichen differenzierter darstellt, als dies die<br />
Japanische Akupunktur tut. Besonders im Zusammenhang<br />
mit dem Wandlungsphasenmodell wird dies in der<br />
Praxis deutlich. Die <strong>APM</strong> nach <strong>Radloff</strong> ist heute weltweit<br />
das einzige Modell innerhalb der Akupunktur, welches<br />
ausschließlich auf Basis der Energetik der Klassiker arbeitet.<br />
Im Rahmen der Befunderhebung werden aber<br />
auch neurophysiologische Zusammenhänge segmentreflektorischer<br />
Art (Head) beachtet.<br />
Punktrezepte und Syndrome, wie im System der TCM<br />
dargestellt, tauchen innerhalb dieses Systems nicht auf!<br />
Es soll an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass die<br />
Entwicklung innerhalb des <strong>APM</strong>-System n. <strong>Radloff</strong> keineswegs<br />
abgeschlossen ist. 13<br />
Wir sehen, dass die CM verschiedene Ebenen kennt, die<br />
bei uns im Westen natürlich als Körper, Seele und Geist<br />
benannt werden. In der CM kennen wir hier<strong>für</strong> die Begriffe<br />
SHEN (Geist), QI (vermittelnde Energie) und ebenfalls die<br />
11 Ono vertrat eine spirituelle Ausrichtung der Akupunktur und ging später sogar zur „Nichteinstichtechnik“ von einigen japanischen Akupunteuren<br />
über (Müller Vortrag 2004).<br />
12 Siehe hierzu auch Methodenidentifikation „Verband energetische Therapie“ Schweiz<br />
13 Stichwort „Schichtenmodell“ und „konstitutionelle Ansätze“<br />
5
FACHARTIKEL<br />
der chinesischen Phytotherapie entspringen. Im Rahmen<br />
ihrer Entstehung der TCM in den fünfziger Jahren wurden<br />
nun Wirkungen, die mit der Kräutertherapie assoziiert<br />
sind, auf die Indikation von einzelnen Akupunkturpunkten<br />
übertragen. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die<br />
Kräutertherapie ihrem Wesen nach eine mehr organ- und<br />
symptombezogene Wirkungsweise hat, wogegen die<br />
Leitbahnen die Aufgabe haben das mehr immaterielle Qi<br />
zu transportieren und dessen Fluss zu regulieren. Selbstverständlich<br />
haben die Kräuter auch energetische Wirkungen,<br />
jedoch kann sich deren Wirkung bei größeren<br />
Störungen innerhalb des Leitbahnsystems nicht optimal<br />
entfalten, so dass es nötig sein kann das Leitbahnsystem<br />
zu behandeln, um die vielfältigen Wirkungen der Kräutertherapie<br />
zu ermöglichen.<br />
Das einzige Leitbahnsyndrom in der TCM ist die Kältestagnation<br />
in der Leberleitbahn, sieht man von pathogenen<br />
Energien ab, die Leitbahnen belasten. Schon dies<br />
zeigt, dass sich die Vorgehensweise der TCM nur sehr<br />
unzureichend auf das Leitbahnsystem übertragen lässt.<br />
körperliche strukturelle Ebene. Für jede dieser Ebenen<br />
hatten die alten Ärzte entsprechende Behandlungsmethoden,<br />
die entsprechend der Ebene der Störung zur<br />
Anwendung kamen. Selbstverständlich stehen alle diese<br />
Ebenen in einer ständigen Interaktion. So beeinflusst die<br />
strukturelle Organebene selbstverständlich die energetische<br />
Qi-Ebene (Nahrungs-QI), die Qi-Ebene und die<br />
Shen-Ebene die Struktur-Ebene (Psychosomatik). Die<br />
spezifischen Therapieformen dienen einfach dazu jede<br />
Ebene zusätzlich bei Bedarf gezielt zu behandeln. So ist<br />
in der Praxis auch kein Konzept zu bevorzugen, denn<br />
die Behandlung sollte sich nach der Ebene der Störung<br />
richten.<br />
Wenn man heute versucht alle diese Behandlungsmodelle<br />
in ein System (nämlich die Mao-TCM, die den Focus<br />
auf die Struktur und damit eine „wissenschaftliche<br />
Grundlage“ hat) zu zwängen, kann dies nicht zu den gewünschten<br />
Ergebnissen führen. Nicht nur zur besseren<br />
Differenzierung <strong>für</strong> die Therapeuten, sondern auch im<br />
Sinne einer lebendigen Therapievielfalt, ist es wichtig die<br />
unterschiedlichen Ansätze zu verstehen und zu praktizieren.<br />
DIEFFERENZieRTE BETRACHTUNG VON TCM<br />
UND <strong>APM</strong><br />
Die TCM hat ihren Schwerpunkt primär auf dem Bereich<br />
der Kräutermedizin und die damit verbundene Behandlung<br />
von Organsyndromen (Syndromenlehre). Aus diesem<br />
Grund stellt sie auch Modelle in den Vordergrund, die<br />
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Aussagen,<br />
das nur die Kräutertherapie in der Lage wäre chronische<br />
und innere Leere-Erkrankungen zu heilen, nicht der Tatsache<br />
entsprechen. Dass die moderne TCM-Akupunktur<br />
dies in vielen Fällen nicht vermag und deswegen in erster<br />
Linie nur zur Schmerztherapie eingesetzt wird liegt daran,<br />
dass sie nach westlichen Indikationen (Kochbuchakupunktur)<br />
eingesetzt wird, was natürlich nie so vorgesehen<br />
war. Im Ling Shu (Kap.1) ist zu lesen, dass wer dieser<br />
Meinung ist, einen Denkfehler begeht. Auch ältere Erkrankungen<br />
sind natürlich heilbar. „Wer dies in Abrede stellt,<br />
kann nicht Meister der Heilkunst genannt werden.“<br />
Weiter ist im Nan Jing zu lesen, dass die Nadeln nur solange<br />
belassen werden, bis Qi angekommen ist. Auch hier<br />
wird also eine viel subtilere Vorgehensweise beschrieben<br />
wie in der modernen TCM-Akupunktur zur Anwendung<br />
kommt. Sowohl die Erfahrungen in der Japanischen Akupunktur<br />
(hier wird mit sehr feinen Nadeln gearbeitet oder<br />
in manchen Richtungen sogar nur „mental“ gestochen),<br />
wie auch die der <strong>APM</strong> (in der in der Regel ohne Nadeln<br />
behandelt wird) bestätigen, dass oft nur kurze, gezielte<br />
Reize (Sekunden) genügen, um das Qi zu lenken. Denn<br />
sobald das Qi reagiert hat, besteht kein Grund die Nadel<br />
(den Reiz) weiter zu belassen.<br />
Selbiges gilt <strong>für</strong> die Diagnosearten. Die verschiedenen<br />
Techniken der Pulsdiagnose, sowie die Zungendiagnose 14<br />
wie sie in der TCM Verwendung finden, sind nicht ohne<br />
weiteres auf die Dynamik des Leitbahnsystems zu übertragen.<br />
Hierzu sind im „Gelben Kaiser“ (Nan Jing) ebenfalls<br />
Pulstechniken beschrieben und in der <strong>APM</strong> nach<br />
<strong>Radloff</strong> kommt das sehr sichere und reproduzierbare<br />
System der Ohr-Reflexkontrolle 15 zum Einsatz.<br />
Ein weiterer Unterschied ist die Wertigkeit, welche das<br />
14 Die Validität liegt nach einer australischen Studie bei gerade einmal 19% (DZA 2/09S.62)<br />
15 ORK nach <strong>Radloff</strong>. Es handelt sich hier um kein Therapiesystem!<br />
26 6<br />
27
FACHARTIKEL<br />
Wandlungsphasen-System innerhalb des Systems der<br />
<strong>APM</strong> (sowie in der Japanischen Akupunktur) und der<br />
TCM zu kommt. Während die <strong>APM</strong> sehr differenziert mit<br />
dem Wandlungsphasenmodell arbeitet, hat das Modell<br />
der Wandlungsphasen in der TCM keinen besonders<br />
großen Stellenwert 16 . Weiter werden in der <strong>APM</strong> (<strong>Radloff</strong>)<br />
Gesetzmäßigkeiten wie Ehemann-Ehefrau, Mittag-<br />
Mitternacht, Umläufe, Oben-Unten, Links-Rechts usw.<br />
zur Anwendung gebracht 17 .<br />
Ein weiteres Unterscheidungszeichen zwischen der<br />
Vorgehensweise der <strong>APM</strong> und der TCM besteht in der<br />
Möglichkeit Störungen des Qi zu finden. Während die<br />
Syndromdiagnose sich aufgrund manifester Störungen<br />
ergibt (die sich als körperliches Symptom oder Zungenbefund<br />
darstellen), ermöglicht die Befunderhebung des<br />
Leitbahnsystems Störungen schon im Vorfeld zu befunden,<br />
ohne dass <strong>für</strong> den Patienten wahrnehmbare Störungen<br />
bestehen. Hierzu schreibt das Nan Jing (Nachfrage<br />
77), dass der hervorragende Arzt das behandelt,<br />
was noch nicht erkrankt ist 18 . In der Praxis zeigt sich<br />
immer wieder, dass mit der <strong>APM</strong> Hinweise auf (funktionelle)<br />
Störungen schon Monate vor Ausbruch physiologischer<br />
Beschwerden festgestellt und behandelt werden<br />
können. Zwar arbeitet die TCM selbstverständlich auch<br />
mit der Hilfe der Pulsdiagnostik und hat damit ebenfalls<br />
ein System um energetische Störungen festzustellen, jedoch<br />
wird sie heute nur von den wenigsten Therapeuten<br />
eingesetzt.<br />
Aussagen wie sie in neuerer Zeit von wissenschaftlich<br />
orientierten Vertretern der TCM gemacht werden, gehen<br />
in die Richtung, dass Modelle wie das von Leitbahnsystemen<br />
überkommen sind 19 . Hier besteht die Gefahr einer<br />
weiteren Vereinheitlichung und Gleichschaltung von<br />
Therapiekonzepten, die vorher sehr differenziert gedacht<br />
waren und nun bestehenden Konzepten angepasst werden<br />
sollen oder falls dies nicht möglich ist einfach als<br />
unrichtig beseitigt werden.<br />
ÜBERLEGUNGEN<br />
Die moderne TCM ist eine Methode, die ihren Schwerpunkt<br />
auf der Therapie der Zang Fu mittels Kräuterheilkunde<br />
hat. Die weit verbreitete Aussage, dass die TCM<br />
zu 80% aus Kräuterheilkunde und die restlichen 20%<br />
aus Diätetik, Bewegungstechniken und Akupunktur besteht,<br />
unterstreicht den Schwerpunkt und die Ausrichtung<br />
der TCM auf diesen Bereich, um hier keine Missverständnisse<br />
aufkommen zu lassen. In diesem Bereich ist<br />
dieses Modell gut, da die chemischen Bestandteile der<br />
Kräuter natürlich an den hier<strong>für</strong> vorhandenen Rezeptoren<br />
andocken können. Nur kann man es eben nicht direkt auf<br />
das System der Leitbahnen übertragen, welches hier<strong>für</strong><br />
schlicht keine Rezeptoren besitzt! Selbiges gilt auch <strong>für</strong><br />
die Shen-Ebene. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss<br />
natürlich wieder nicht, dass diese Systeme aus diesem<br />
Grund nicht existent sind. Eine solche „Hypothesenbildung“<br />
erscheint, bezogen auf wissenschaftliches Arbeiten,<br />
nicht gerade logisch.<br />
Die Art und Weise verschiedene Kräuter zu Kräuterkombinationen<br />
zusammenzufügen, führte dann zu der Idee,<br />
dies auch mit verschiedenen Akupunkturpunkten tun zu<br />
können, wodurch die Punktrezepte entstanden sind. Sie<br />
sollten die Wirkung der Kräutersubstanzen unterstützen.<br />
Ganz anders in der Akupunktur. Die <strong>APM</strong> beziehungsweise<br />
die Meridiantherapien haben ihren Schwerpunkt<br />
auf dem durch die verschiedenen Leitbahnsysteme zirkulierenden<br />
Qi, welches von der Idee her mehr einem<br />
(im Moment) noch nicht greifbaren „immateriellen“ Modell<br />
zur Informationsübermittlung entspricht. Es muss<br />
begriffen werden, dass es sich hier um zwei verschiedene<br />
Ansätze handelt, die so nicht verbunden und in ein<br />
gemeinsames Korsett gezwängt werden können (auch<br />
wenn das versucht wurde). Das östliche <strong>Medizin</strong>system<br />
ist zu vielschichtig, als dass man es zu einem Konzept<br />
reduzieren könnte und sollte.<br />
Ebenso sind die Wirkungen der <strong>APM</strong> und anderer Meridiantherapien<br />
viel zu komplex als sie auf biochemische<br />
und neurophysiologische Vorgänge reduzieren zu können,<br />
bei denen es „egal“ ist wo man den Reiz setzt.<br />
Die östliche <strong>Medizin</strong> hat das Potential ein <strong>Medizin</strong>bild zu<br />
schaffen, welches auf ein nahezu ganzheitliches Weltbild<br />
zurückgreifen kann (Materie/Körper, Energie/Seele, Information/Geist)<br />
und welches noch zusätzlich ökologische<br />
und sogar kosmologische Faktoren zu berücksichtigen<br />
vermag. Wenn dieses System auf eine rein materialistische<br />
Betrachtungsweise reduziert wird, zerstört man<br />
es. Ähnlich wie es heute schon in der westlichen Phytotherapie<br />
geschieht, in der man die vermeintlich wirksame<br />
chemische Substanz eliminiert und dann synthetisch<br />
16 Dass es sich hierbei auch um ein Analogiesystem handelt, wurde es aus wissenschaftlicher Sicht als altes archaisches System bezeichnet.<br />
Allerdings arbeiten heute wieder mehr Therapeuten aus dem TCM Bereich mit dem System der Wandlungsphasen (auch wenn nicht alle Regeln<br />
zur Anwendung kommen).<br />
17 Solche Regeln werden von Tann in den USA aktuell mit großem Erfolg einem begeisterten Publikum vorgestellt. In der <strong>APM</strong> gehört die Arbeit<br />
mit diesen Beziehungen seit ihrer Entstehung zur ganz normalen täglichen Arbeit<br />
18 Wir können bei dieser Aussage davon ausgehen, dass von den Ärzten zu dieser Zeit wahrscheinlich Pulsmethoden Verwendung fanden, die<br />
auf Störungen im System hinwiesen, bevor diese zu schon morphologischen Veränderungen geführt hatten.<br />
19 „Die Meridiantheorie hat ihre historische Aufgabe…erfüllt, ist aber inzwischen zu einem Engpass (bottle neck) geworden, die die weitere Entwicklung<br />
der Akupunktur im 21. Jahrhundert behindert.“ (Prof.Huang Vizepräsident des Akupunkturforschungsinstituts der Akademie <strong>für</strong> TCM)<br />
DZA 2/2008 S.65)<br />
26<br />
27 7
FACHARTIKEL<br />
nachbaut. Selbstverständlich wirkt eine solcherart hergestellt<br />
synthetische Droge auf der materiellen Ebene.<br />
Das soll überhaupt nicht abgestritten werden. Aber wie<br />
sieht es mit dem Rest der Daseinsebenen des Menschen<br />
aus?<br />
Die <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> ist ein Konzept, welches aus<br />
der Dreiheit von HIMMEL - MENSCH und ERDE besteht,<br />
wobei dieses Modell weitaus mehr als irgendein philosophisches<br />
Modell darstellt, welches aus grauer archaischen<br />
Vorzeiten stammt, in denen man es eben nicht<br />
besser wusste. Es stellt die verschiedenen menschlichen<br />
Ebenen dar und liefert <strong>für</strong> jede Ebene potentielle Behandlungsmöglichkeiten.<br />
- SHEN<br />
Für die Ebene des Himmel/Shen eignet sich beispielsweise<br />
Worsleys Akupunkturansatz den er in bestimmten<br />
Fällen selbstverständlich mit Gesprächstherapie verband<br />
oder verschiedene psychotherapeutische Richtungen.<br />
- QI<br />
Für die Ebene des Menschen, welche hier gleichzusetzen<br />
ist mit der Qi Ebene, kommt die <strong>APM</strong> oder andere<br />
Meridiantherapien in Frage.<br />
- MATERIE/SUBSTANZEN<br />
Für die Ebene der Materie eignet sich die TCM mit ihrer<br />
organorientierten Herangehensweise (Phytotherapie)<br />
besonders.<br />
Abb. Trigramme, die die philosophische<br />
Struktur von Himmel (Geist), Mensch (QI)<br />
und Erde (Struktur) wieder spiegeln.<br />
So hat jede Ebene ihre spezifischen Techniken, die zwar<br />
ineinander übergreifen und sich gegenseitig beeinflussen,<br />
jedoch nicht durch „die“ eine Methode ersetzt und<br />
überflüssig gemacht werden können!<br />
Und so müssen (Kräuter-)TCM, <strong>APM</strong> (Akupunkturmassage)<br />
und Shen-Techniken als unterschiedliche, spezifische<br />
und eigenständige Methoden betrachtet werden,<br />
die beide ihre Vor- und Nachteile haben, aber sich in<br />
ihrer Wirkung gegenseitig ergänzen und nicht überflüssig<br />
machen.<br />
Es wäre hier an der Zeit eine Neustrukturierung der Definition<br />
im Rahmen der CM durchzuführen. Diese Neustukturierung<br />
würde auch bedeuten, dass Betrachtungen die<br />
auf der biochemischen Ebene ihre Berechtigung haben<br />
nicht dazu führen, dass die dort gemachten Erkenntnisse<br />
alle anderen Möglichkeiten ausschließen und als „unwissenschaftlich“<br />
abqualifizieren.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Die CM besteht aus verschiedenen Bereichen. Neben der<br />
Kräutertherapie, Diathetik und den verschiedenen Atemund<br />
Bewegungstechniken, stellt die Akupunktur einen<br />
wichtigen Bereich dar. Jene 10% in der die Akupunktur<br />
im Rahmen der TCM zur Anwendung kommen, bezieht<br />
sich auf die moderne TCM und nicht auf energetisch<br />
ausgerichtete Verfahren wie <strong>APM</strong> oder die Japanische<br />
Merdiantherapie. Hier stellen diese Techniken eigenständige<br />
und überaus wirkungsvolle Konzepte dar.<br />
Die Therapie des SHEN sollte in Zukunft weiter diskutiert<br />
werden. Es geht hier keineswegs darum, die TCM zu<br />
diskreditieren. Vielmehr ist es wichtig die Unterschiede<br />
innerhalb eines lebendigen Systems „Asiatische <strong>Medizin</strong>“<br />
deutlich und nachvollziehbar zu machen, um zu<br />
verhindern, dass immer mehr Therapierichtungen einem<br />
Schema mit dem Argument der besseren wissenschaftlichen<br />
Nachvollziehbarkeit angepasst werden. Eine solche<br />
Vorgehensweise wendet sich eindeutig gegen die<br />
Therapievielfalt und Freiheit und sollte gründlich hinterfragt<br />
werden.<br />
Sind wir doch einmal ehrlich. Die Kochbuchakupunktur,<br />
vor Jahren noch von vielen älteren Akupunkteuren zu<br />
Recht kritisiert und abgelehnt, hat sich heute aufgrund<br />
„evidenter“ Untersuchungen etabliert und taucht praktisch<br />
in jeder Neuveröffentlichung auf dem Büchermarkt,<br />
wenn auch in leichten Abwandlungen auf. Doch die Frage<br />
sei erlaubt: “Ist Therapie so einfach?“<br />
Reinhard Bayerlein<br />
D-74564 Crailsheim<br />
Falsch ist es, die verschiedenen Methoden der CM nur<br />
der „Mao-TCM“ zuzuordnen, da man diese dadurch<br />
zwangsläufig in ihrer Dimension reduziert. In Zukunft<br />
sollte man hier zwischen der klassischen oder traditionellen,<br />
die sich auf die Klassiker bezieht und der postklassischen<br />
(modernen) TCM unterscheiden. Oder die<br />
Unterscheidung zwischen TCM-Techniken, <strong>APM</strong><br />
(Leitbahntherapie), sowie Shen-Therapie-Konzepten<br />
treffen. Diese Zuordnung wäre übersichtlicher, treffender<br />
und gegenüber den Konzepten der verschiedenen<br />
Therapieebenen fairer.<br />
26 8<br />
27
FACHARTIKEL<br />
WECHSELJAHRE, EINE KRANKHEIT?<br />
EINLEITUNG<br />
Wir alle wissen: Hormone halten uns jung und attraktiv.<br />
Sie schützen uns vor Alzheimer, Osteoporose, sie bewahren<br />
uns vor Depressionen, sexuellem Desinteresse,<br />
sowie vor Arterienverkalkung und den damit verbundenen<br />
Herz-Kreislauferkrankungen. Sie helfen uns länger<br />
jung und aktiv zu bleiben und sind deshalb bewährte<br />
Helfer im Alltag.<br />
Ärztinnen und Ärzte und besonders die Pharmaindustrie<br />
können sich doch nicht irren – oder vielleicht<br />
doch?<br />
1. DIE WECHSELJAHRE DER FRAU UND STUDIEN<br />
ZUR HORMONTHERAPIE BEI FRAUEN<br />
In der Zwischenzeit wissen wir alle, dass die Indikationen,<br />
die wir im Zusammenhang mit der Hormonersatztherapie<br />
gehört haben leider falsch sind. Durch das Bekanntwerden<br />
verschiedener Studien aus England, USA und<br />
Kanada zeigte sich nämlich, dass die Versprechungen,<br />
die uns gemacht wurden überhaupt nicht der Realität<br />
entsprechen. Im Gegenteil, sie verursachen erhebliche<br />
gesundheitliche Risiken, die über Jahrzehnte hinweg<br />
einfach verschwiegen wurden. Die amerikanische Studie<br />
„Women´s Health Initiative (WHI)“ zeigte, dass die<br />
Hormontherapie Brustkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs,<br />
Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte begünstigen.<br />
Bei dieser Studie erhielten Frauen ein Kombinationspräparat<br />
aus Östrogen und Gestagen. Die Studie<br />
wurde 2002 vorzeitig abgebrochen um die 16000 Teilnehmerinnen<br />
nicht weiter zu gefährden. Zwei Jahre später<br />
(März 2004) wurde dann ein weiterer Teil dieser Studie,<br />
der Frauen ohne Gebärmutter erfasste (sie erhielten nur<br />
ein Östrogenpräparat) abgebrochen, da sich auch hier<br />
ein vermehrtes Auftreten von Schlaganfällen und tiefen<br />
Beinvenenthrombosen zeigte. Auch die in den letzten<br />
Jahren häufig gehörte Behauptung, dass Hormone das<br />
vorzeitige Altern verhindern und beispielsweise die Haut<br />
glatter machen würde, wurde als Unwahrheit entlarvt (2).<br />
Seit in Kanada die Hormonersatztherapie nur noch unter<br />
speziellen Indikationen durchgeführt wird, ist dort die<br />
Rate von Brustkrebserkrankungen um etwa 15% zurückgegangen!<br />
Folgende Untersuchung wurde im Juni 2008 von der dpa<br />
veröffentlicht:<br />
Hormontherapie erhöht Brustkrebsrisiko<br />
Eine länger als fünf Jahre dauernde Hormonersatztherapie<br />
erhöht bei Frauen das Brustkrebsrisiko deutlich. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen<br />
Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des Universitätsklinikums<br />
Hamburg-Eppendorf. Nach dem Ende<br />
der Therapie sinke das Erkrankungsrisiko innerhalb von<br />
fünf Jahren auf das Niveau von Frauen, die nie solche<br />
Präparate zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden<br />
eingenommen haben.<br />
Gefährliche Hormonbehandlung in der Menopause<br />
Die über sechs Jahre hinweg erstellte Studie bestätige<br />
insgesamt Befunde von zwei US-amerikanischen und britischen<br />
Untersuchungen aus den Jahren 2002 und 2003,<br />
sagte der Studienleiter Professor Wilhelm Braendle vom<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Nach Angaben<br />
der DKFZ-Wissenschaftlerin Jenny Chang-Claude<br />
war in der Vergangenheit häufig eingewandt worden,<br />
die Ergebnisse der US-Studie ließen sich wegen anderer<br />
Verschreibungsgewohnheiten nicht auf Deutschland<br />
übertragen. Insgesamt gaben <strong>für</strong> die deutsche Studie<br />
3464 Brustkrebs-Patientinnen und 6657 gesunde Frauen<br />
im Alter von 50 bis 74 Jahren Auskunft über die Hormone,<br />
die sie einnehmen oder eingenommen hatten.<br />
Kombinationstherapie riskant<br />
Laut DKFZ haben verschiedene Hormonpräparate unterschiedliche<br />
Effekte: So verdoppele eine über mehr als<br />
fünf Jahre hinweg angewendete Kombinationstherapie<br />
mit Östrogen und Gestagen das Brustkrebsrisiko, während<br />
es bei einer nur auf Östrogen basierenden Therapie<br />
nur um 15 Prozent steige. Insgesamt hatten die befragten<br />
Frauen, die solche Hormone nehmen oder früher<br />
genommen haben im Schnitt ein um 37 Prozent höheres<br />
Brustkrebsrisiko als Frauen ohne Hormontherapie.<br />
Risiko bei kürzerer Therapiezeit gering<br />
Direkt während der Hormoneinnahme war das Risiko sogar<br />
um 73 Prozent erhöht. Dieses hohe Risiko gelte aber<br />
fast nur <strong>für</strong> Frauen, die die Hormone fünf Jahre oder länger<br />
nähmen, hieß es. Für Frauen mit kürzerer Therapiezeit<br />
bestehe dieses erhöhte Risiko nicht. Nach Braendles<br />
Angaben zeigt die Studie auch, dass die unterschiedliche<br />
Hormonersatztherapie auch Einfluss auf die Entstehung<br />
verschiedener Typen von Brustkrebs hat. «Mit unseren<br />
neuen Daten geben wir den Ärzten in Deutschland solide<br />
Informationen an die Hand, um ihre Patientinnen über<br />
Nutzen und Risiken einer Hormonersatztherapie zu beraten»,<br />
sagte Professor Chang-Claude. Die sogenannte<br />
MARIE-Studie ist im «International Journal of Cancer»<br />
veröffentlicht. 6/08 dpa<br />
DAS KLIMAKTERIUM<br />
- Wortstamm und psychologische Hintergründe<br />
Es soll an dieser Stelle betont werden, dass die Wechseljahre<br />
selbstverständlich keine Erkrankung sind. Das<br />
Leben des Menschen ist vielmehr durch verschiedene<br />
Phasen der hormonellen Umstellung gekennzeichnet.<br />
Die griechische Bedeutung des Wortes Klimakterium,<br />
das soviel wie „Stufenleiter“ bedeutet weist darauf hin,<br />
dass es sich hierbei um einen Schritt auf der Leiter der<br />
menschlichen Entwicklung, einen Lebensabschnitt handelt.<br />
Nicht nur die griechische <strong>Medizin</strong> teilte die Entwicklung<br />
des Menschen in Siebenerschritte ein.<br />
So sollte die Einschulung auch heute noch um das 7.<br />
26<br />
27 9
FACHARTIKEL<br />
Lebensjahr stattfinden. Die Pubertät beginnt um das 14.<br />
Lebensjahr, die Familie (eigene Kinder) tritt um das 21.<br />
Lebensjahr in den Mittelpunkt. Hier wurde man sinnvollerweise<br />
früher auch „voll-jähig“, da man zu dieser<br />
Zeit in den dritten Siebenerzyklus eintritt. Nämlich nach<br />
dem Zyklus <strong>für</strong> Körper und Seele, in den Zyklus <strong>für</strong> die<br />
geistige Entwicklung. Nun folgen drei weitere Siebenerzyklen,<br />
die den Menschen auf den Höhepunkt seiner<br />
seelischen Entwicklung bringen und etwa um den siebten<br />
Siebenerzyklus, im 49. Lebensjahr beginnt nun die<br />
Menopause der Frauen und der Männer. Dies beinhaltet<br />
nun aber auch eine weitere Phase der eigenen Entwicklung.<br />
KÖRPER SEELE GEIST<br />
7 Kindheit 14 Pubertät 21 Familie<br />
28 35 42 Höhepunkt der<br />
physischen Leistung<br />
49 Klimakterium 56 63<br />
70 Reflektion über das Leben 77 84<br />
(Ca.-Angaben)<br />
Diese Anordnung lässt sich nun weiter interpretieren.<br />
KÖRPERLICHE ENTWICKLUNG<br />
7, 28, 49<br />
SEELISCHE ENTWICKLUNG<br />
14, 35, 56<br />
GEISTIGE ENTWICKLUNG<br />
21, 42, 63<br />
In diesem Zusammenhang wollen wir uns gleich den<br />
psychosomatischen Hintergründen zuwenden. Lassen<br />
wir hierzu Thorwald Dethlefsen zu Wort kommen. Dethlefsen<br />
ist derjenige, der den Focus in der <strong>Medizin</strong> von<br />
der rein materiellen Betrachtung wieder auf die Psyche<br />
lenkte und uns hier ein faszinierendes System zur Verfügung<br />
stellte, welches auch heute noch Grundlage aller<br />
Betrachtungen zu diesem Thema ist. Der Unterschied<br />
zur „Psychosomatik“ liegt darin, dass Dethlefsen alle<br />
Symp-tome einer Interpretation unterzog.<br />
Dethlefsen (4, S.266) schreibt dazu:<br />
„Die Menopause signalisiert der Frau den Verlust der<br />
Fortpflanzungsfähigkeit und damit auch den Verlust einer<br />
spezifisch weiblichen<br />
Ausdrucksform. Es hängt<br />
von der bisherigen Einstellung<br />
zur eigenen Weiblichkeit<br />
und von der sexuellen<br />
Erfüllung des bisherigen<br />
Lebensabschnittes ab, wie<br />
diese Zäsur von der Frau erlebt<br />
und beantwortet wird…<br />
Wie groß die Probleme und<br />
Beschwerden des Klimakteriums<br />
sind hängt davon<br />
ab, wie erfüllt die eigene<br />
Weiblichkeit bisher gelebt<br />
und erlebt wurde. Alle nicht<br />
gelebten Wünsche türmen<br />
sich sonst in dieser Phase<br />
als Versäumnisängste auf<br />
und führen zur Panikstimmung<br />
und Nachholbedürfnissen…“<br />
Spätestens ab dieser Zeit (63. Lebensjahr) sollte dann<br />
auch eine spirituelle Entwicklung beginnen, die sich<br />
ebenfalls wieder in „körperliche, seelische und geistige“<br />
Entwicklungsphasen gliedert, wobei der Tod dann als<br />
„Höhepunkt“ dieser „Entwicklung“ betrachtet werden<br />
muss.<br />
SPIRITUELLE ENTWICKLUNG<br />
70 …<br />
Auch in der chinesischen <strong>Medizin</strong> (Nei Ching) weiss man<br />
um solche Rhythmen. Hier unterscheidet man zwischen<br />
einem siebener (bei Frauen) und achter Rhythmus (bei<br />
Männern). Die Steuerung erfolgt hauptsächlich über die<br />
REN MAI und CHONG MAI, die als außerordentliche Leitbahnen<br />
gelten.<br />
Bei den Wechseljahren wechselt man also, völlig normal<br />
im Rahmen einer biologischen Entwicklung in eine neue<br />
Stufe, ähnlich wie dies zum Beispiel in der Pubertät stattfindet.<br />
Nun sollte man ebensowenig, wie man versucht<br />
die Pubertät mittels Hormonunterdrückungstherapie zu<br />
verhindern, dies nun bei dem Wechsel ins Klimakterium<br />
mittels Ankurbelung derselben versuchen.<br />
Wer auf diesem Gebiet arbeiten möchte sei auch auf<br />
die Bach-Blüten-Therapie (BBT) verwiesen, die besonders<br />
bei emotionalen Irritierungen viel zu leisten vermag.<br />
Durch den Bezug zur Psychosomatik (2) können heute<br />
auch die Zusammenhänge zwischen Emotion und Organ<br />
mit der BBT erfasst werden. Das oben Gesagte gilt in<br />
ähnlichem Maße selbstverständlich auch <strong>für</strong> den Mann.<br />
- Hormonelle Situation<br />
Auch das Wort „Hormon“ stammt übrigens aus dem<br />
Griechischen. Es bedeutet soviel wie „antreiben“. Die<br />
Hormone, die bei uns auch mit dem Wort Botenstoffe<br />
übersetzt werden, werden in den Hormondrüsen gebildet.<br />
Hierbei handelt es sich um ein sehr fein aufeinander<br />
abgestimmtes System, welches hilft unsere Lebensprozesse<br />
aufrecht zu erhalten und zu steuern. Neben<br />
dem Hormonsystem arbeiten auch das Immunsystem<br />
und selbst das Nervensystem mit der Hilfe von Botenstoffen.<br />
Die hormonelle Steuerung erfolgt über die Arbeit des<br />
Hypothalamus im Zwischenhirn. Diese etwa kirschkerngroße<br />
Drüse reguliert die Arbeit unseres sympathischen<br />
10<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
Nervensystems und damit auch die Reizsteuerung zum<br />
Freisetzen von Hormonen in der Hypophyse. Die Hypophyse<br />
gibt ihre Botenstoffe direkt ins Blut ab. Sie besteht<br />
aus drei Bereichen (Hinter-, Zwischen-, Vorderlappen),<br />
die unterschiedliche Hormone produzieren.<br />
Vorderlappen HVL:<br />
Prolaktin: Fördert die Milchproduktion nach der Geburt<br />
TSH: Fördert die Schilddrüsentätigkeit<br />
FSH: Das follikel-stimulierende Hormon<br />
LH: Luteisierendes Hormon, welches auch die Testosteronproduktion<br />
in den Hoden, Ovar und Nebennierenrinde<br />
anregt<br />
ACTH: Adrenocorticotropes Hormon: Führt zur Stimulation<br />
der Nebennierenrindenhormonproduktion<br />
Zwischenlappen HZL:<br />
MSH: Melanozyten-stimulierendes Hormon: Führt zur<br />
Färbung der Haut<br />
Hinterlappen HHL:<br />
Oxytocin: Führt in der Schwangerschaft zur muskulären<br />
Tätigkeit in der Gebärmutter<br />
Vasopressin: ADH (Antidiuretisches Hormon) führt zu<br />
Wasserretention und Vasokonstriktion<br />
Für unsere Betrachtung sind besonders FSH und LH<br />
wichtig, da diese beiden Hormone sich auf die Stimulierung<br />
der Keimdrüsen auswirken. Bei der Frau führen<br />
sie zur Produktion von Östrogen und Progesteron. FSH<br />
führt zur Reifung einer Eizelle (und damit zur Bildung von<br />
Östrogen) und zusammen mit LH zum Eisprung (Ovulation).<br />
Nun wandert das Ei zur Gebärmutter. Im Eierstock<br />
entsteht der Corpus luteum, der ein weiteres wichtiges<br />
weibliches Hormon produziert – das Progesteron (Gelbkörperhormon).<br />
Progesteron bewirkt, dass sich ein befruchtetes<br />
Ei in die Gebärmutterschleimhaut einnisten<br />
kann. Es wirkt also auf die Gebärmutterschleimhaut.<br />
Nistet sich ein befruchtetes Ei ein, so wird das Human<br />
Choriongonadotropin (HCG) gebildet, das der Hypophyse<br />
wiederum mitteilt keine weitere Eizelle mehr heranreifen<br />
zu lassen, wodurch die Ausschüttung von FSH<br />
und LH nachlassen. Findet keine Schwangerschaft statt,<br />
geht die Progesteronproduktion wieder zurück und im<br />
Gegenzug werden von der Hypophyse wieder FSH und<br />
LH gebildet, wodurch der Zyklus erneut beginnt.<br />
Etwa um das 40. Lebensjahr, beginnt der Körper der Frau<br />
die Produktion von Östrogen und Progesteron zu drosseln<br />
und im Laufe der Jahre stellt der Körper die Hormonproduktion<br />
so ein, dass kein Zyklus mehr entsteht.<br />
Auch dies ist ein normaler Vorgang!<br />
Abb:1. Einfache Darstellung der hormonellen Funktionskette.<br />
Hierbei ist zu beachten, dass natürlich weitere<br />
Rückkopplungseffekte bestehen und andere Hormone,<br />
z.B. von den Nebennierenrinden, mit im Spiel sind.<br />
Das Klimakterium wird in vier Abschnitte eingeteilt:<br />
1. Prämenopause: Hier treten die ersten Unregelmäßigkeiten<br />
im Zyklusverlauf auf<br />
2. Menopause: Der Moment der letzten Menstrution<br />
3. Perimenopause: Zeitraum zwischen Prä- und<br />
Postmenopause. Sie dauert etwa 3-5 Jahre<br />
4. Postmenopause: Zeitraum von 12 Monaten<br />
nach der letzten normalen Menstruation<br />
Klimakterium praecox: Unter 40. Lebensjahr einsetzendes<br />
Klimakterium. Als Ursachen werden Hysterektomien,<br />
Autoimmunerkrankungen, Nikotinabusus und<br />
natürlich genetische Faktoren diskutiert<br />
Die Symptome im Klimakterium resultieren auch davon,<br />
dass die weiblichen Geschlechtsorgane ihre Östrogenund<br />
Progesteronproduktion einstellen, während die Hypophyse<br />
oft weiterhin FSH und LH produziert. An dieser<br />
Stelle muss erwähnt werden, dass der weibliche Körper<br />
weiterhin Östrogen produziert. Dies erfolgt in den Fettzellen,<br />
wenn auch bei weitem nicht im vorherigen Ausmaß.<br />
2. DIE WECHSELJAHRE DES MANNES<br />
Auch wenn in der Literatur praktisch kaum darüber berichtet<br />
wird, Wechseljahre kommen natürlich auch beim<br />
Mann vor. Die Wechseljahre des Mannes werden als Kli-<br />
26<br />
11 27
FACHARTIKEL<br />
materium virile, Andropause, Andropenie, ADAM (Androgenrückgang<br />
beim alternden Mann) usw. bezeichnet.<br />
Von den vielen Hormonen des Mannes ist Testosteron<br />
eines der wichtigsten Geschlechsthormone (Androgen).<br />
Die Bildung findet vorwiegend im Schlaf in den Hoden<br />
statt. Chemische Vorläufer des Testosteron sind Gestagen<br />
beziehungsweise DHEA (Dehydroepiandrosteronsulfat).<br />
Das im Gehirn gebildete luteinsierende Hormon<br />
(LH) steuert die Produktion und die Ausschüttung des<br />
Testosteron. Deshalb sind die Testosteronwerte beim<br />
Mann am Morgen am höchsten. Aus diesem Grund<br />
sollten Laboruntersuchungen zu diesem Hormon auch<br />
morgens bis 9.00 Uhr durchgeführt werden.<br />
Referenzwerte beim Mann<br />
Testosteron DHEA Östradiol<br />
3,5-8,6 µg/l 1,5-9ng/ml 15-40g/ml<br />
Es gibt verschiedene Ursachen, die einen niedrigen Testosteronspiegel<br />
begünstigen können. Neben verschiedenen<br />
Medikamenten (Steroide) gehören hierzu auch<br />
Drogen, Alkohol, Leberfunktionseinschränkungen, M.<br />
Addison, Nierenversagen, Keimdrüsenunterfunktion,<br />
Hodenmissbildungen, sowie Magersucht und Entwicklungsstörungen<br />
in der Pubertät. Sind die Testosteronwerte<br />
zu hoch, denke man an Medikamente, sowie<br />
Störungen von Hormondrüsen und mögliche Tumore in<br />
diesem Bereich.<br />
Testosteron ist beim Mann <strong>für</strong> die Bildung der primären<br />
und sekundären Geschlechtsmerkmale verantwortlich,<br />
wie z.B. Knochenstruktur, Behaarung, Blutbildung und<br />
Eiweißverwertung (Muskulatur).<br />
Schon ab dem 20. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel<br />
langsam ab. Doch erst ab dem Alter zwischen 40<br />
und 50 zeigen sich die ersten Symptome, die auf eine<br />
Hormonumstellung hinweisen. Auch hier kommt es zu<br />
Gefühlsschwankungen, Müdigkeit, Aggressivität, Prostatavergrößerung<br />
usw. Aus diesem Grund sollten wir<br />
unseren Patienten auch regelmäßige Prostatauntersuchungen<br />
empfehlen. Gerade Depressionen, die sich als<br />
die bekannte Midlife-Krise darstellen, sind beim Mann<br />
weitaus häufiger als man annimmt.<br />
Um den Hormonspiegel langsamer abfallen zu lassen,<br />
ist als einfachste Behandlungsmöglichkeit beispielsweise<br />
etwas Sport sinnvoll (nachweislich steigt nach Sport<br />
der Testosteronspiegel). Aus der <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong><br />
hört man die Empfehlung von Ginseng, sowie Cordyceps<br />
(Heilpilz). Aus dem Bereich der westlichen Naturheilkunde<br />
wird weiter Rotklee empfohlen. In Extremfällen<br />
ist auch beim Mann eine Hormonersatztherapie möglich<br />
(3-Monatsspritzen, Gel zum Auftragen auf die Haut, Testosteronimplantate).<br />
3. SOZIALE HINTERGÜNDE UND SYMPTOME<br />
Während in asiatischen Ländern das Klimakterium eher<br />
weniger negativ angesehen wird, gilt in westlichen Ländern<br />
das Klimakterium als „unumkehrbarer Beleg“ <strong>für</strong><br />
das alt werden. Der Jugendwahn, der auch von der sogenannten<br />
„Antiaging <strong>Medizin</strong>“ unterstützt wird, ist mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit auch ein Ausdruck einer kollektiven<br />
Pathologie, die die Angst vor der Auseinandersetzung<br />
mit den Themen Alter und Tod repräsentieren. Hier<br />
kommen also auch wieder psychosomatische Faktoren<br />
zum Tragen. Die Richtigkeit dieser Aussage zeigt sich<br />
tagtäglich in der Praxis und es ist sinnvoll mit dem Patient/in<br />
hier das Gespräch zu suchen, wenn man merkt,<br />
dass hier ein Problem besteht.<br />
In den asiatischen Ländern assoziiert man altern auch<br />
mit der Zunahme von Weisheit. Im Westen wird altern<br />
Interessanterweise in der Regel mit Verlust an Wissen<br />
angesehen, weshalb hier ein etwas anderes Verhältniss<br />
zu diesem Prozess aufgebaut wurde. Lebenserfahrung<br />
spielt im westlichen Wertesystem anscheinend nur eine<br />
untergeordnete Rolle.<br />
Symptome<br />
In den Wechseljahren können verschiedene Symptome<br />
auftreten, die sich mehr oder weniger unangenehm bemerkbar<br />
machen können. Die Wesentlichsten sind:<br />
1. Vegetative Störungen wie Hitzewallungen,<br />
Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Herzrasen<br />
(Panikattacken?), Empfindungsstörungen<br />
in den Extremitäten, Kopf-, Muskel-,<br />
und Gelenkschmerzen<br />
2. Stimmungsschwankungen, Depressionen,<br />
Nervosität, Leistungseinschränkung<br />
3. Blasenschwäche (Reizblase), trockene Scheidenschleimhaut<br />
(auch andere Schleimhaut<br />
bereiche wie Augen können betroffen sein),<br />
Juckreiz<br />
4. Körperbehaarung wird spärlicher, Auftreten<br />
eines Damenbartes<br />
5. Osteoporose<br />
Auch die Osteoporose wird als Folgeerkrankung des<br />
Klimakteriums diskutiert. Zwar besteht nach aktuellem<br />
Stand der Studien ein Zusammenhang zwischen Hormonhaushalt<br />
und Osteoporose, allerdings ist es keineswegs<br />
sicher, dass hier<strong>für</strong> nur das Östrogen verantwortlich<br />
ist. Weiter muss darüber diskutiert werden was<br />
Osteoporose eigentlich ist. Die Schulmedizin beschreibt<br />
Osteoporose als ein Defizit an Kalzium im Knochen. Im<br />
Röntgenbild fällt der Knochen durch eine erhöhte Durchlässigkeit<br />
<strong>für</strong> Strahlen auf. Die Knochendichte ist also erniedrigt,<br />
wobei zu beachten ist, dass Dichte nicht gleich<br />
Festigkeit bedeutet. Die logische Therapie besteht also<br />
aus Kalziumgaben.<br />
Nun geht es hier um einen Vorgang, der eigentlich zu<br />
einem ganz anderen Ergebnis führen müsste. Verliert<br />
ein Knochen nämlich an Kalk, dann wird er nicht etwa<br />
12<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
spröder, sondern eher weicher. Ein Knochen besteht<br />
etwa aus 75% Bindegewebe und 25% Mineralien, die<br />
dort eingelagert werden. Im Alter beginnt nun aber auch<br />
dieses Gewebe zu degenerieren und so vermindert sich<br />
die Konsistenz und Menge des Bindegewebes des Knochens,<br />
wodurch natürlich weniger Mineralien eingelagert<br />
werden können! Somit verschiebt sich das Verhältnis BG/<br />
Mineralien zugunsten der Mineralien wodurch ein Knochen<br />
im Alter relativ viel Mineralien enthält. Führt man<br />
nun verstärkt Kalzium zu, erhöht man den Mineralanteil<br />
weiter und der Knochen wird noch spröder. Kalziumsubstitution<br />
ist hier also der falsche Weg. Betrachten wir<br />
den umgekehrten Effekt. Entzieht man einem Knochen<br />
Mineralien, wird dieser wie gesagt nicht etwa brüchiger,<br />
sondern im Gegenteil elastischer. Als Versuch braucht<br />
man nur einen Hähnchenknochen etwa eine Woche in<br />
Essig zu legen. Essig wirkt entkalkend und so haben wir<br />
nach dieser Zeit einen Knochen vor uns, der der schulmedizinischen<br />
Definition einer fortgeschrittenen Osteoporose<br />
entspricht. Versucht man diesen nun zu brechen,<br />
erlebt man eine Überraschung. Der Knochen ist weich<br />
wie Gummi (BG). Man hat also das „Krankheitsbild“ einer<br />
Osteomalazie vor sich und nicht das einer Osteoporose!<br />
Diese Zusammenhänge lernt man übrigens schon in den<br />
ersten Tagen im Anatomieunterricht beim Thema Bewegungsapparat<br />
kennen. Köhler (5) weist darauf hin, dass<br />
das wichtige Hormon zur Einlagerung von Mineralien das<br />
Testosteron (auch bei der Frau) ist.<br />
An dieser Stelle noch ein paar Gedanken zum Osteoporose<br />
Wert. Die Knochendichte wird noch als normal<br />
bezeichnet, wenn sie sich innerhalb der Standartabweichung<br />
SD bewegt. Eine Abweichung vom Normwert, der<br />
zwischen 1,5 und 2,5 liegt, gilt als krankhaft. Ein Wert<br />
über 2,5 bedeutet laut WHO die Diagnose Osteoporose.<br />
So weit so gut. Nun muss man aber wissen, dass diese<br />
Werte sich an den Werten von Frauen im Alter von 30 und<br />
35 Jahren orientieren (3)!<br />
Bei Männern sind die Symptome meist weniger deutlich<br />
ausgeprägt was die These von Köhler unterstützt, dass<br />
Testosteron ein wesentlicher Faktor bei der Osteoporoseentstehung<br />
sein könnte.<br />
Therapie<br />
Die Behandlung des Klimakteriums sollte über verschiedene<br />
Behandlungswege angegangen werden, von denen<br />
hier eine kleine Auswahl vorgestellt werden soll.<br />
- Ernährung<br />
1. Obst: Aus dem Bereich der Früchte ist Obst<br />
wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Johannis-,<br />
Preisel-, und Stachelbeeren, Erdbeeren,<br />
Trauben, Himbeeren oder Rhabarber zu empfehlen.<br />
Für die Winterzeit kann dieses Obst<br />
auch aus Dosen oder als eingedünstetes<br />
Lebensmittel zu sich genommen werden.<br />
2. Gemüse/Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen,<br />
Möhren, Spargel, Brokkoli, Kohl, Blumenkohl,<br />
Sellerie, Gurken, Paprika, Rettich, Pilze,<br />
Zwiebel, Erbsen, Kartoffeln, Tomaten, Lauch,<br />
Kürbis, Fenchel, Sojabohnen etc.<br />
3. Getreide: Reis, Weizen, Roggen, Gerste,<br />
Hafer, Dinkel<br />
4. Samen/Kerne: Leinsamen, Sonnenblumenkerne,<br />
Sesamsamen, Walnüsse, Kürbissamen,<br />
Haselnüsse etc.<br />
5. Kräuter/Gewürze: Petersilie, Schnittlauch,<br />
Rotklee, Kümmel, Ingwer, Brennnessel<br />
Sonnenblumenöl, Olivenöl<br />
Natürlich muss bei den oben genannten Vorschlägen,<br />
alle enthalten sogenannte Phytoöstrogene, auf die Verträglichkeit<br />
(Darm) geachtet werden. Dies gilt auch <strong>für</strong><br />
Sojamilch, die ebenfalls viel Phytoöstrogen enthält, sowie<br />
das Thema Rohkost (Obst/Gemüse).<br />
Abb.2 Osteoporose in verschiedenen Stufen<br />
Bei nüchterner Betrachtung erscheint es eigentlich als<br />
vollkommen normal, dass sich die Zusammensetzung<br />
des Knochengewebes einer 30-jährigen Frau von dem<br />
einer 50-jährigen Frau unterscheidet. Dass dieser Unterschied<br />
nun als Referenzbezug genommen wird, stimmt<br />
doch sehr nachdenklich und die Frage sei erlaubt in wieweit<br />
hier wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen.<br />
CAVE: Männer sollten diese Produkte natürlich nicht regelmäßig<br />
einnehmen. Besonders Soja enthält Phytoöstrogene.<br />
- <strong>APM</strong><br />
Auch hier gibt es eine Fülle von Behandlungsmöglichkeiten,<br />
die auf der Basis der Akupunktur und der Kräuterheilkunde<br />
basieren. Durch das energetische Arbeiten<br />
ist es möglich das betroffene Organ (Organe) energetisch<br />
gezielt (!) zu reizen, so dass der Behandlungserfolg in der<br />
26<br />
13 27
FACHARTIKEL<br />
Regel schnell eintritt. Wie gehen wir nun im Rahmen der<br />
<strong>APM</strong> mit dieser Situation um? In der Regel führt uns der<br />
energetische Befund schnell zum Thema des Holz- oder<br />
Wasser-Element. Ob als „Verursacher“ oder „Opfer“ zeigt<br />
sich durch die bekannte Vorgehensweise. In der Praxis<br />
liegt es wohl hauptsächlich am Therapeuten dieses Klimakterium<br />
virile zu erkennen und zu behandeln.<br />
Studien zur TCM zeigen, dass Hitzewallungen um 50%<br />
zurückgehen und dieser Behandlungserfolg auch anhaltend<br />
ist.<br />
- Homöopathische Behandlung<br />
Unser Schatz an homöopathischen Einzel- und Komplexmitteln<br />
ist so groß, dass an dieser Stelle nicht näher<br />
darauf eingegangen werden soll. Jeder Heilpraktiker und<br />
Naturheilarzt kennt heute eine große Menge an Mittel, die<br />
er in der Behandlung bevorzugt.<br />
- Fußreflexzonenbehandlung<br />
Die FRZ ist ebenfalls eine wertvolle Behandlung, um die<br />
Produktion der Hormondrüsen im Körper anzuregen.<br />
Auch komplexe Stoffwechselvorgänge und mögliche<br />
körperliche Störfelder können elegant mit dieser Methode<br />
behandelt werden.<br />
Abb: 3 Fußreflexzonen nach Hanne Marquart<br />
In der <strong>APM</strong> empfehlen wir die FRZ besonders dann,<br />
wenn Leere-Erscheinungen im caudalen Gebiet vorliegen.<br />
<strong>APM</strong> und FRZ Therapie sollten nicht zusammen<br />
verabreicht werden.<br />
- Sport<br />
Eine regelmäßige Bewegung(-stherapie) regt den Stoffwechsel<br />
an und unterstützt deshalb natürlich die physiologischen<br />
Vorgänge. Auch hierzu muss nicht viel erwähnt<br />
werden. Ich persönlich empfehle den Patienten,<br />
besonders <strong>für</strong> die Winterzeit gerne das Minitrampolin<br />
(Rebounding/Haug-Verlag). In diesem Buch befindet<br />
sich ein komplettes Trainingsprogramm, da hier neben<br />
dem Stoffwechsel auch die Koordination geübt werden<br />
kann. Eine weitere Indikation stellt die Harninkontinenz<br />
dar. Auf dem Rebounder werden ebenfalls die Beckenmuskeln<br />
und damit die Sphinktermuskulatur trainiert.<br />
Auch zur Verbesserung des Knochenstoffwechsels (Osteoporose)<br />
trägt das regelmäßige Training bei, das auch<br />
bei schlechtem Wetter <strong>für</strong> ein paar Minuten durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Natürlich können auch Bewegunstherapieformen aus<br />
dem Bereich der CM eingesetzt werden. Hierzu gehört<br />
aber das Training unter Anleitung.<br />
- Tee<br />
In der westlichen Naturheilkunde gibt es viele Kräuter,<br />
die bei gynäkologischen Störungen eingesetzt werden<br />
dürfen.<br />
Teesorten die hier<strong>für</strong> in Frage kommen sollte der <strong>APM</strong><br />
Therapeut in erster Linie nach energetischen Gesichtspunkten<br />
aussuchen und zwar nach einer <strong>APM</strong>-Serie bei<br />
der der Verursacher gefunden wurde. Siehe hierzu Ausgabe<br />
ECM 3/2008<br />
In Fällen, in denen man einmal nicht um eine Hormonersatztherapie<br />
(HET) herumkommt, weil die Beschwerden<br />
(Hitzewallungen und psychische Probleme) nicht in den<br />
Griff zu bekommen sind, sollte die Dosierung so gering<br />
und die Behandlungsdauer so kurz als möglich sein. So<br />
kann man die HET beispielsweise 3-6 Monate durchführen,<br />
um dann einen Auslassungsversuch vorzunehmen.<br />
Hier ist der Patient/in unbedingt von unserer Seite aufzuklären,<br />
dass er das Gespräch mit dem Gynäkologen<br />
sucht und die HET nicht als gegeben hinnimmt.<br />
Tierschutz<br />
In diesem Zusammenhang soll auch noch auf einen<br />
ganz anderen Faktor dieser Thematik hingewiesen werden.<br />
Es ist der Tierschutz. Eine der in Deutschland am<br />
häufigsten verordneten Hormonpräparate Presomen (in<br />
den USA Premarin) und Climopax werden aus Stutenurin<br />
gewonnen. Diese Tiere stehen praktisch ihr Leben<br />
lang in Boxen und werden nur notwendigst mit Wasser<br />
getränkt, um die Östrogenkonzentration im Urin zu erhöhen.<br />
Soweit bekannt findet eine tierärztliche Versorgung<br />
nur mangelhaft statt (Kosten), da kranke Tiere gleich in<br />
die Schlachthöfe kommen. Wie sich Stutenhormone im<br />
Körper eigentlich auswirken ist natürlich ebenfalls noch<br />
nicht untersucht worden…<br />
LITERATUR<br />
1. R.Bayerlein /<strong>Energetisch</strong>e Akupunktur / Pflaum 2008<br />
2. R.Bayerlein / Lehrbuch und Repertorium zur BBT /<br />
Pflaum 2007<br />
3. G.Bührer-Lucke / Wechseljahre ohne Hormone /<br />
Knauer 2008<br />
4. T.Dethlefsen /Krankheit als Weg / Bertelsmann 1983<br />
5. B.Köhler / Osteoporose / Comed 11,2008<br />
6. J.Müller / Thorwald Dethlefsen oder die Essenz esoterischen<br />
Denkens / BoD 2008<br />
Reinhard Bayerlein, ECM<br />
14<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
Humane Papilloma-Viren (HPV) und deren<br />
mögliche Therapie im Rahmen der <strong>APM</strong><br />
Einführung<br />
Die neuen Forschungen sowie die seit kurzem zur Verfügung<br />
stehende Impfmöglichkeit gegen Papillomaviren<br />
haben den Umgang mit diesem Thema auch in der naturheilkundlichen<br />
Praxis verändert. Immer mehr Patientinnen<br />
und deren Töchter erwarten zu dieser Problematik<br />
von uns eine klare Haltung bzw. eine Alternative zu herkömmlicher<br />
Therapie und Impfung. Die Angst etwas zu<br />
verpassen, wenn die Töchter nicht geimpft sind, wurde<br />
durch den offensiven Umgang in den Medien verstärkt.<br />
Abgesehen von den Nachfragen zur Impfmöglichkeit<br />
sind es die Patientinnen, die bereits mit einer Erkrankung<br />
– ausgelöst durch das Papillomavirus – zu uns kommen.<br />
Die Möglichkeit hier einen Heilungsprozess einzuleiten in<br />
Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gynäkologen (Kontroll-Abstriche<br />
usw.) macht Sinn, setzt aber eine gute<br />
Zusammenarbeit mit dem Arzt voraus (Stichwort Netzwerk).<br />
Es gibt verschiedene Stadien, die aktuell wie folgt eingeteilt<br />
sind.<br />
kommen verschiedene Nachweisverfahren (z.B. Digene<br />
Hybrid Capture 2 = hc2 Test), um den Virusstramm in<br />
Form eines HPV-DANN-Testes zu bestimmen.<br />
Zum allgemeinen Verständnis möchte ich nachfolgend<br />
den Pap-Abstrich und die neuesten Forschungen zum<br />
Papillomavirus darstellen.<br />
• PAP Abstrich<br />
Bei diesem zytodiagnostischen Test nach Papanicolaou<br />
wird ein Cervix-Abstrich in 96%igem Ethyl- oder<br />
99%igem Isoprophylalkohol fixiert und anschließend<br />
gefärbt (Kernfärbung mit Hämatoxylin und kombinierte<br />
Plasmafärbung mit Orange G6 und Polychromfarbstoff).<br />
Dies ermöglicht zum einen die Beurteilung der Kernstrukturen<br />
(Größe, Form und Chromationgehalt) zur Feststellung<br />
des Karyophyknoseindex (Kernreifung) und zur<br />
Karzinomdiagnostik. Zum anderen gestattet die Plasmafärbung<br />
die Bestimmung des Reifegrades des Zytoplasmas<br />
(Eosinophilieindex) aufgrund der Farbveränderung<br />
von blaugrün nach rot.<br />
Pap-Stadien Zellbild klinische Bewertung:<br />
therapeutische Maßnahmen<br />
Pap I regelrechtes Zellbild Negativ; keine Maßnahmen<br />
Pap II<br />
Pap III<br />
Pap III D<br />
Pap IV a<br />
normales Zellbild (Beimengungen von<br />
Leukos und Mikroorganismen);<br />
degenerative und regenerative<br />
Veränderungen<br />
Unklares, zweifelhaftes Zellbild; schon<br />
entzündete, atrophische oder degenerative<br />
Veränderungen<br />
leichte bis mittelgradige Dysplasie<br />
Pathologische Zellen<br />
(schwere Dysplasie, zelluläre Atypie);<br />
Verdacht auf Carcinoma in situ<br />
Negativ;<br />
Kontrolle empfohlen, evtl. Entzündungsbehandlung<br />
Verdächtig;<br />
Kontrolle innerhalb von 3 Mon. Nach<br />
entsprechender Therapie; bei Endometrium-<br />
Zellen nach Menopause; Abrasio<br />
Verdächtig;<br />
Neoplasma-Phase;<br />
Bei Persistenz über ein Jahr bzw.<br />
Progredienz; Konisation und Abrasio<br />
Positiv; Histologie (Biopsie);<br />
Konisation/Abrasio dann ggf. Hysterektomie<br />
Pap IV b<br />
Pap V<br />
Verdacht auf Mikrokarzinom;<br />
Beginnende fragliche Invasion<br />
massenhaft eindeutige maligne Tumorzellen<br />
Positiv;<br />
Konisation u. Abrasio zur Diagnosesicherung<br />
Positiv; Histologie;<br />
OP (Hysterektomie; Entfernung Ovarien/regionäre<br />
Lymphknoten)<br />
bzw. Strahlen- u. evtl. Chemotherapie<br />
Diagnostische Möglichkeiten<br />
Es gibt verschiedene labordiagnostische Verfahren zum<br />
Nachweis von Papillomaviren. Der über lange Jahre hin<br />
bekannte Pap-Abstrich (zytologischer Test) ermöglicht<br />
die Beurteilung neoplastischer Veränderungen. Hinzu<br />
Papillomaviren-Einteilung der Virusstämme<br />
Die humanen Papillomaviren (HPV) bilden eine Gruppe<br />
von DNA-Viren, die mittlerweile mehr als 150 verschiedene<br />
Typen umfasst. Es handelt sich um unbehüllte,<br />
doppelsträngige DNA-Viren (dsDNA), die der Familie der<br />
Papillomaviridae zugeordnet werden.<br />
26<br />
15 27
FACHARTIKEL<br />
Diese Gruppe der dsDNA zählt man zu den Slow-Viren,<br />
sie können monate- bis jahrelang unbemerkt vorhanden<br />
sein und somit einen langsam progredienten Krankheitsverlauf<br />
iniziieren.<br />
Zu dieser Gruppe gehören verschiedenste Virenfamilien<br />
(…viridae) mit unterschiedlichen Unterfamilien (…viranae).<br />
Hier ein paar ausgewählte Stämme:<br />
1. Herpesviranae<br />
a) Alpha-Herpesviranae:Herpes simplex (HHV1 und 2)<br />
b) Beta-Herpesviranae: Zytomegalie-Virus (HHV6)<br />
c) Gamma-Herpesviranae: Epstein-Barr-Virus (HHV4)<br />
2. Adenoviridae: humane Adenoviren<br />
3. Papillomaviren: humane Papillomaviren (HVP)<br />
Die HPV befallen Epithelzellen der Haut oder verschiedener<br />
Schleimhäute und lösen bei den infizierten Zellen<br />
ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum aus. Die Tumoren<br />
sind meist gutartig und führen zur Warenbildung<br />
an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstellen. Wenn<br />
die Infektion im Genital- oder Analbereich erfolgt (i.d.R.<br />
durch Geschlechtsverkehr), kommt es zur Bildung von<br />
Genitalwarzen (z.B. Feigwarzen).<br />
Einige HPV-Typen können jedoch auch bösartige Veränderungen<br />
hervorrufen, insbesondere Gebärmutterhalskrebs<br />
(Zervixkarzinom) bei der Frau. Außerdem spielen<br />
sie vermutlich auch an der Entwicklung von Scheiden-,<br />
Penis- und Analkarzinomen eine erhebliche Rolle. Die<br />
Gen-Produkte dieser Viren, vor allem die E6 und E7-Gene,<br />
verhindern den programmierten Zelltod (die Apop-.<br />
tose) und machen eine Reparatur des Zell-DNA-Doppelstranges<br />
unmöglich.<br />
• Virusgruppen des HPB<br />
118 HPV-Typen sind bisher vollständig beschrieben.<br />
Etwa 30 davon infizieren fast ausschließlich Haut und<br />
Schleimhaut im Anogenitalbereich.<br />
Die genitalen HPV-Tapen lassen sich generell in 2 Gruppen<br />
einteilen; die Niedrigrisiko- (low risk-) und die Hochrisiko-<br />
(high risk-‚) Typen. Die Einteilung erfolgt aufgrund<br />
des Risiko-Typs: Einige wenige Erreger treten extrem gehäuft<br />
im Zusammenhang mit Karzinomen auf.<br />
Die Typen sind:<br />
1. High risk-Viren<br />
Hierzu gehören vor allen HPV 16, 18, 31 und 33, aber<br />
auch 35, 39, 45, 51, 52, 56,58, 59, 68, 73 und 82. In über<br />
99.7% aller Fälle von Zervixkarzinomen konnten HPV der<br />
high risk-Gruppe identifiziert werden, wobei die Mehrheit<br />
dieser Karzinome wiederum durch die high risk-Typen 16<br />
und 18 hervorgerufen wird, gefolgt von den Genotypen 31<br />
und 33. Auch einige Krebserkrankungen im Bereich des<br />
Mundes (Oralsex) gelten als HPV-assoziiert. Die WHO<br />
hat 2005 die Genotypen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52,<br />
58, 59 und 66 offiziell als krebserregend eingestuft.<br />
2. Low risk-Viren<br />
Zu dieser Gruppe werden HPV 6 und 11 gezählt, da sie<br />
als Hauptverursacher von Warzen im Genitalbereich<br />
(Condylomata acuminata) keine potentiell lebensgefährlichen<br />
Erreger sind. Weitere low risk-Typen sind 40, 42,<br />
43, 44, 54, 61, 70, 72, und 81.<br />
Die low risk-Typen sind fast nie direkt an der Entwicklung<br />
eines Zervixkarzinoms beteiligt. Bei multiplen Infektionen<br />
(Infektionen mit mehr als einem HPV-Genotyp) können<br />
sie aber auch in Zervixkarzinomen nachgewiesen werden,<br />
dann jedoch zusammen mit einem klinisch relevanten<br />
high risk-Virus Typ.<br />
Übertragungswege<br />
Die Infektion erfolgt hauptsächlich über Hautkontakt, bei<br />
bestimmten Virustypen primär durch ungeschützten Sexualverkehr<br />
(genital, anal oder oral). Die HPV-Infektion<br />
ist daher eine der häufigsten, durch Geschlechtsverkehr<br />
übertragene Infektion, oft bleibt die Ansteckung unbemerkt,<br />
teilweise über Jahre.<br />
Kondome schützen nur bedingt. Der Keimeintrag erfolgt<br />
zwar bei direktem Sexualkontakt (über krankhafte Körperflüssigkeiten),<br />
jedoch ist dies auch über Schmierinfektion<br />
möglich. Allgemeine Zahlen zu den Infektionsraten bei<br />
Männern gibt es nicht. Ursache <strong>für</strong> den Daten-Mangel<br />
ist das Nicht-Vorhandensein regulärer Vorsorgeuntersuchungen<br />
in diesem Bereich bei Männern. Wenn einer der<br />
Partner mit einem HPV infiziert ist, ist auch der andere<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit betroffen. Bei bis zu 70%<br />
der männlichen Partner einer Frau, die im HPV-Screening<br />
positiv getestet wurden, besteht ebenfalls eine Infektion,<br />
die jedoch oft nur kleinste Läsionen am Penis verursacht.<br />
HPV kann auch in der Haut des Penis oft lange unerkannt<br />
präsent bleiben. In seltenen Fällen können bösartige Veränderungen<br />
auch Karzinome am Penis auftreten.<br />
Da das Peniskarzinom bei beschnittenen Männern extrem<br />
selten ist, werden zurückgehaltenes (retiniertes)<br />
Smegma sowie wiederholte Entzündungen der Vorhaut<br />
und Eichel (chronische Balanitiden) bei unbeschnittenen<br />
Männern als entscheidende Faktoren angeführt.<br />
Therapie<br />
Eine spezifische Papillomaviren–Therapie gibt es gegenwärtig<br />
aus schulmedizinischer Sicht nicht. Bei vorliegenden<br />
Läsionen kommen im wesentlichen chirurgische<br />
Eingriffe in Frage. Ferner auch lokale Verätzungen, in deren<br />
Gefolge es jedoch eine relativ hohe Rezidivneigung<br />
gibt. Systemische oder lokale Therapien, etwa mit Interferonen<br />
und anderen Zytokinen, haben bisher zu keinen<br />
durchschlagenden Erfolgen geführt. Aus diesem Grund<br />
16<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
wird sehr viel Aufwand betrieben, die Impfung voranzutreiben<br />
und weiter Safer Sex zu bewerben.<br />
<strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> /<strong>APM</strong> n. <strong>Radloff</strong><br />
In der letzten Zeit werde ich immer häufiger mit der Diagnose<br />
„PAP…“ in der Praxis konfrontiert. Dies liegt zum<br />
einen sicher an der verbesserten Diagnostik in diesem<br />
Bereich, aber sicher auch daran, dass diese Erkrankung<br />
im Moment in aller Munde ist.<br />
Die Frauen sind zum Teil sehr verängstigt und<br />
einige Ärzte verhalten sich hier, nach meiner<br />
Meinung,unverantwortlich. Ich hatte schon einige<br />
Patientinnen, die meinten ein manifestes Karzinom<br />
zu haben! Hier ist Aufklärung unbedingt vonnöten!<br />
Welche Möglichkeiten bietet uns nun die <strong>APM</strong>? Ich halte<br />
es hier wie Klaus <strong>Radloff</strong> und sage mir, dass ich zuerst<br />
„arbeite“. In der Praxis stoße ich meist auf Schwächen<br />
von Niere, Blase, Leber- und Lungenfunktionskreis. Es<br />
versteht sich von selbst, dass dies bei jeder Patientin anders<br />
sein kann. Jedoch sind das meine Beobachtungen<br />
im Moment.<br />
Bestehen energetische Störungen im Unterleibsbereich,<br />
dann wirkt sich das selbstverständlich auch auf die<br />
Durchblutung und damit auf die immunologische Lage<br />
im Bereich des Urogenital- beziehungsweise des Anogenitalbereiches<br />
aus. An dieser Stelle darf deshalb auf<br />
keinen Fall die Behandlung des Beckens vergessen werden,<br />
weil die Störung der ISG sehr häufig mit der Störung<br />
des „Anourogenitalbereiches“ einhergeht!<br />
Es sei hier betont, dass in diesen Fällen die Anamnese<br />
wichtige Informationen zum Thema liefert. Auch die Konstitution<br />
(Wandlungsphasen-Kurse!) kann ein Faktor in<br />
diesem Zusammenhang sein.<br />
Welche Möglichkeiten haben wir noch, um den Patientinnen<br />
unterstützend zu Seite zu stehen? Weil es sich<br />
auch um eine Störung der Immunabwehr handelt, bieten<br />
sich die Heilpilze an, um hier zusätzlich zu behandeln.<br />
Ich empfehle zuerst die Therapie mit der <strong>APM</strong> und dann,<br />
wenn man die energetische Schwachstelle herausgefunden<br />
hat, die Pilze hinzuzunehmen. Auf jeden Fall müssen<br />
wir die Patientinnen dazu ermutigen, den Arzt zu einer<br />
Nachuntersuchung aufzusuchen und die hygienischen<br />
Faktoren mit dem Partner zu besprechen!<br />
Gehen Sie davon aus, dass es in der Regel mindestens<br />
ein halbes Jahr dauert bis sich die Zellveränderung zurückbildet.<br />
Passend zum Thema noch ein aktueller Beitrag.<br />
HPV- Impfung – Nur eine Geld-Spritze?<br />
Zurzeit wird diese Impfung sehr stark in den Medien und<br />
vielen Informationsmaterialien der Krankenkassen, Apotheken<br />
und gynäkologischen Praxen angepriesen und beworben.<br />
Dabei wird häufig suggeriert, dass eine Infektion<br />
mit humanen Papillomaviren die hauptsächliche Ursache<br />
<strong>für</strong> ein Zervixkarzinom sei. Deswegen ist, so die offizielle<br />
Leseart, eine umfassende Impfung aller jungen Mädchen<br />
gegen diese „Krebs-Viren“ vor dem ersten Geschlechtsverkehr<br />
unabdingbar. Zusätzlich wird auch der Eindruck<br />
erweckt, Krebs sei quasi eine Art Seuche und es gäbe jetzt<br />
endlich eine Impfung gegen Krebserkrankungen.<br />
Es ist jedoch schon mit Hilfe weniger Fakten und Einwände<br />
leicht möglich, diese offensichtlich einseitig konstruierten<br />
Aussagen zu relativieren und zu entkräften.<br />
In Deutschland liegt der gegenwärtige Anteil der Frauen<br />
innerhalb der Gesamtbevölkerung bei etwa 40 Millionen.<br />
Davon erkranken laut Statistik ca. 6500 bis 7000 Frauen<br />
jährlich an einem Gebärmutterhalskrebs, was in etwa<br />
einem Anteil entspricht, der weit unterhalb der Grenze<br />
von einer Promille liegt, also deutlich weniger als 0,1%.<br />
Obwohl nun statistisch gesehen, der größte Teil dieser<br />
40 Millionen Frauen mindestens 1 x in ihrem Leben eine<br />
Infektion mit HPV- Erregern durchmacht, erkrankt dabei<br />
tatsächlich nur ein Bruchteil an einem Zervixkarzinom.<br />
Selbst wenn wir hierbei eine gewisse Fehlertoleranz oder<br />
statistische und demographische Schwankungen großzügig<br />
berücksichtigen, lässt sich rechnerisch aufzeigen,<br />
dass bislang auch schon ohne Impfung über 99% der<br />
Frauen in ihrem Leben nicht an einem Zervixkarzinom<br />
erkrankt sind! Trotzdem wird die Impfung gegenwärtig<br />
mit so einem Nachdruck empfohlen, als ob eine tödliche<br />
Seuche in den Unterleibern aller Frauen wütet und Geschlechtsverkehr<br />
eine sehr gefährliche Sache sei.<br />
Auch lässt sich der diagnostische Nachweis oder<br />
eine manifeste Infektion mit HPV-Erregern keineswegs<br />
mit der zwangsläufigen Entstehung eines Zervixkarzinoms<br />
gleichsetzen. In vielen offiziellen Darstellungen<br />
und Werbeaussagen wird jedoch sehr<br />
einseitig und bequem die Entstehung eines so komplexen<br />
Krankheitsbildes auf die Existenz von relativ<br />
weit verbreiteten Viren abgewälzt und verabsolutiert.<br />
Grundsätzlich trägt der Mensch viele unterschiedliche<br />
Erreger oder dessen Vorstufen in sich und eine so genannte<br />
Infektion ist meist das Resultat einer Schwächung<br />
des inneren Milieus und des Immunsystems. Das Auftreten<br />
und die verstärkte Aktivität von Viren oder anderer<br />
Erreger ist also sehr häufig eine Begleiterscheinung oder<br />
die Folge einer schon bestehenden Erkrankung oder<br />
disharmonischer Reizzustände und nicht unbedingt ihre<br />
primäre Ursache.<br />
Unter den humanen Papillomaviren (HPV) gibt es verschiedene<br />
Typen, die man aufgrund ihres viralen Potentials<br />
in drei Risikogruppen einteilt:<br />
- Low-Risk HPV-Typen: 6, 11, 42, 43, 44. Diese Gruppe<br />
erzeugt u. a. spitze Warzen und führt zu leichten und<br />
relativ ungefährlichen Zellveränderungen.<br />
- Intermediate-Risk HPV-Typen: 31, 33, 35, 51, 52, 59,<br />
68. Diese Virustypen können mit allen Dysplasiegraden<br />
in Verbindung stehen, erzeugen aber meist kein Zervixkarzinom.<br />
- High-Risk HPV-Typen: 16, 18, 45, 56. Hierbei handelt<br />
es sich um die häufigsten onkogenen Typen, die meist in<br />
Verbindung mit einem lokalen Karzinom stehen können.<br />
26<br />
27 17
FACHARTIKEL<br />
Selbst wenn es innerhalb von viralen Erregergruppen<br />
durchaus unterschiedlich große Pathogenitätsgrade gibt,<br />
wie beispielsweise bei den so genannten High-Risk HPV-<br />
Typen 16, 18, 45 und 56, ist ein Virus doch nur ein relativ<br />
machtloser Erreger. Das Virus besitzt im Vergleich zu<br />
Bakterien, grundsätzlich eine sehr eingeschränkte Vitalität.<br />
Es benötigt <strong>für</strong> seine Verbreitung notwendigerweise<br />
Zellen die angreifbar und bereit sind, auf biochemischem<br />
Wege sein virales Programm zu übernehmen und immer<br />
weiter zu kopieren. Das Virus ist also darauf angewiesen,<br />
dass die Zellen seines Wirtes keine ausreichende immunologische<br />
Gegenwehr leisten können und damit seine<br />
Ausbreitung stören. Deswegen ist ein intaktes und von<br />
irritierenden Impfungen unbeeinflusstes Immunsystem<br />
noch immer die beste und wichtigste Voraussetzung,<br />
eine virale Infektion zu verhindern oder zu begrenzen.<br />
Und auch wenn es nachweislich zu einer Infektion mit<br />
High-Risk HPV-Typen gekommen ist, so bedeutet dies<br />
nicht automatisch an einem Unterleibskrebs zu erkranken<br />
sondern nur ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko,<br />
dass sich Laufe von Jahren eine Wucherung im Gebärmutterhals<br />
entwickeln könnte, wobei noch viele weitere<br />
Faktoren eine Rolle dabei spielen. Darüber hinaus<br />
„schützt“ die HPV- Impfung bislang nur vor einigen wenigen<br />
HPV-Typen.<br />
Unabhängig vom vermeintlichen oder tatsächlichen<br />
Nutzen dieser Impfung, ist auch öffentliche Kritik an der<br />
überraschend schnellen Zulassung und Anwendung der<br />
Impfpräparate laut geworden. Unter anderem wird bemängelt,<br />
dass der notwendige Erprobungszeitraum <strong>für</strong><br />
die Vakzine offensichtlich zu knapp bemessen ist und<br />
mögliche Nebenwirkungen und Risiken noch nicht ausreichend<br />
erfasst und dokumentiert wurden.<br />
Tatsächlich gab es schon verschiedene Todesfälle, die<br />
im Zusammenhang mit der Impfung aufgetreten sind.<br />
Dabei handelte es sich laut Pressemitteilungen in einem<br />
Fall um den plötzlichen Tod eines 17-jährigen Mädchens<br />
aus Deutschland, welches im Sommer 2007 nur einen<br />
Tag nach der zweiten Impfdosis aus bislang ungeklärten<br />
Gründen verstarb. Im Herbst 2007 verstarb eine 19-jährige<br />
Österreicherin drei Wochen nach der HPV- Impfung.<br />
In beiden Fällen sollen die Mädchen zum Zeitpunkt der<br />
Impfung nachweislich ohne gesundheitliche Probleme<br />
gewesen sein, sind aber nach offizieller Aussage an einem<br />
plötzlichen Herztod ungeklärter Ursache gestorben.<br />
Auch in den USA wurde bislang über mindestens 8 Todesfälle<br />
berichtet, die in Verbindung mit der Impfung<br />
gebracht wurden. Dort haben sich verschiedene medizinische<br />
und juristische Fachkreise und Interessengruppen<br />
intensiver mit dem Risikopotential der HPV- Impfung<br />
auseinandergesetzt, sowie auch einige hundert Fälle von<br />
ernsthaften und schwerwiegenden Nebenwirkungen<br />
dokumentiert, um gegenüber der amerikanischen Zulassungsbehörde<br />
(FDA) entsprechende Konsequenzen<br />
einzufordern. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels<br />
wurde in Deutschland offiziell nach folgenden Empfehlungen<br />
und Richtlinien gehandelt: die HPV-Impfung<br />
soll möglichst bei jungen Mädchen noch vor dem ersten<br />
Geschlechtsverkehr erfolgen. Dabei werden in einem<br />
Zeitraum von 3 – 6 Monaten jeweils drei einzelne Injektionen<br />
verabreicht. Der angestrebte Impfschutz bezieht<br />
sich hierbei nur auf wenige HPV-Typen und ist abhängig<br />
vom jeweiligen Impfpräparat. Es wird eine Auffrischung<br />
nach ca. 5 – 6 Jahren empfohlen, da es im Laufe der Zeit<br />
zur einer Reduzierung und Abschwächung der Impfwirkung<br />
gegenüber den jeweiligen HPV-Erregern kommt.<br />
Die gesetzlichen Krankenkassen sind mittlerweile verpflichtet<br />
worden, im Rahmen bestimmter Voraussetzungen<br />
die Kosten <strong>für</strong> diese Impfung zu übernehmen.<br />
Durch persönliche Anfragen bei den Informations- und<br />
Servicestellen verschiedener gesetzlicher Krankenkassen<br />
ergab sich in diesem Punkt ein uneinheitliches Bild.<br />
Die meisten Kassen erstatten die Kosten, wenn die zu<br />
impfenden Mädchen zwischen 12 – 18 Jahre alt sind. Bei<br />
mindestens einem Versicherungsträger war dieser Altersrahmen<br />
sogar von 12 – 26 Jahre erweitert. Die Kosten <strong>für</strong><br />
die gesamte Impfung bewegen sich laut Auskunft der bis<br />
dato befragten Kassen zwischen 500 – 1500 Euro. Das<br />
ist gegenwärtig wohl die teuerste „Schutzimpfung“, die<br />
jeder gesetzlich Versicherte indirekt mit seinen Beiträgen<br />
mit bezahlen muss! Geldmittel in Milliarden-Höhe, die<br />
an anderer Stelle fehlen werden. Ein zusätzlicher Grund,<br />
den tatsächlichen Nutzen dieser insgesamt doch sehr<br />
fragwürdigen Impfung äußerst kritisch und mit einem gesunden<br />
Misstrauen zu betrachten.<br />
Trotzdem wird die Impfung von vielen Ärzten mit dem<br />
Argument, sie sei ein großer Gewinn <strong>für</strong> die moderne <strong>Medizin</strong>,<br />
nachdrücklich empfohlen. Fragt sich nur <strong>für</strong> wen?<br />
Die Verantwortung <strong>für</strong> uns und unser Leben tragen wir<br />
immer selbst. Auch die Konsequenzen, wenn wir die Entscheidung<br />
darüber anderen überlassen. So gilt es immer<br />
wieder neu zu versuchen, bei uns zu bleiben und genau<br />
zu hinterfragen, was wirklich wichtig ist und uns nicht<br />
beirren lassen.<br />
Autor: Peter Launhardt, Heilpraktiker, Berlin<br />
Von www.diametric-verlag.de<br />
Anmerkung zu diesem Artikel. Erst im September 2009<br />
wurde in der Presse von einem weiteren Todesfall bei<br />
einem Kind, nach einer Pap-Impfung berichtet.<br />
Selbstverständlich muss bei einer fortgeschrittenen Veränderung<br />
der Zellstruktur im Gebärmutterbereich auch<br />
eine notendige OP in Betracht gezogen werden.<br />
Literatur:<br />
Psyrembel / W de G / 250. Auflage<br />
Kolbe/ Humane Pailloma Viren Sanum /Nr. 84<br />
Bayerlein /<strong>Energetisch</strong>e Akupunktur /Pflaum 2008<br />
Reinhard Bayerlein, ECM<br />
26 18<br />
27
FACHARTIKEL<br />
Heilpilze und die Wechseljahre<br />
Irgendwann einmal im Leben ist zumindest jede<br />
Frau mehr oder weniger stark mit diesem Thema<br />
beschäftigt. Von daher betrifft es die Männer nur<br />
indirekt - als Ehemänner, Freunde, Arbeitskollegen,<br />
...Doch auch direkt werden Männer angesprochen:<br />
Jenseits der Lebensmitte gibt es auch bei ihnen<br />
«Befindlichkeitsstörungen».<br />
Doch beginnen wir mit den Frauen....<br />
Bis vor kurzem war das Problem «Wechseljahre» <strong>für</strong> viele<br />
Frauen scheinbar schon gelöst, denn Hormonpräparate<br />
lassen Schlafstörungen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen,<br />
Herzrasen und die vielen anderen oft<br />
sehr lästigen Beschwerden in kürzester Zeit verschwinden.<br />
Ja, sie verhelfen zudem auch noch zu jugendlichem<br />
Aussehen und stärken zusätzlich die Knochen und das<br />
Herz! Doch seit im Jahre 2002 in den USA eine Studie<br />
mit mehr als 16000 Teilnehmerinnen abgebrochen wurde,<br />
weil während einer längeren Hormonersatztherapie<br />
überdurchschnittlich viele Fälle von Brustkrebs, Thrombosen,<br />
und Herz-Kreislauferkrankungen auftraten, kamen<br />
diese Hormontabletten in Verruf. Vieles erscheint<br />
jetzt in ganz neuem Licht, - ja, eine heftige Debatte zwischen<br />
Be<strong>für</strong>wortern und Gegnern einer Hormonersatztherapie<br />
ist entbrannt...<br />
Einerseits wollen und müssen Frauen, die mitten im Leben<br />
stehen, fit und aktiv sein. Sie wollen und sollen sich<br />
auch in den Wechseljahren wohl fühlen! Doch es ist eine<br />
Tatsache, dass rund 80% der Frauen nach dem 45. Lebensjahr<br />
Beschwerden in dieser Zeit haben. Bei etwa<br />
einem Drittel aller Frauen sind diese so stark, dass sie<br />
Hilfe benötigen.<br />
Andererseits birgt der Eingriff in den natürlichen Hormonhaushalt<br />
zahlreiche gesundheitliche Risiken. Auch ist er<br />
nur von begrenztem Nutzen, denn die Wechseljahresprobleme<br />
werden auf einen späteren Zeitpunkt verlagert<br />
- allerdings lässt sich das Älterwerden dann möglicherweise<br />
besser mit den persönlichen Lebensumständen<br />
vereinbaren.<br />
Inzwischen setzen die meisten Ärzte Hormonpräparate<br />
nur bei ausgeprägten Wechseljahrbeschwerden ein.<br />
Doch viele Frauen sind verunsichert! Aus Angst vor Nebenwirkungen<br />
und Spätfolgen lassen sie sich weniger<br />
Hormone verschreiben und haben sich längst auf den<br />
Weg nach neuen Methoden gemacht.....<br />
Und die Männer folgen....<br />
Auch sie müssen sich täglich im Beruf, in der Familie und<br />
in vielfältigen Beziehungen behaupten - und die Verführungen<br />
eines Mannes im mittleren Alter sind inzwischen<br />
groß, mit Pillen, Spritzen oder Pflastern die Jugend zurückzuholen.<br />
Davon ist strikt abzuraten! Aber auch hier<br />
setzt ganz allmählich ein Umdenken, ein Suchen nach<br />
neuen Wegen ein, wenn auch sehr, sehr langsam...<br />
Hormone: Kleine Mengen, groSSe Wirkung....<br />
Der Stoffwechsel, das Wachstum, die Sexualität, ja die<br />
Tätigkeit aller inneren Organe im Körper von Mann und<br />
Frau wird durch Hormone gesteuert. Als Botenstoffe<br />
regulieren sie den Grundumsatz, den Zuckerstoffwechsel,<br />
die Gemütsverfassung, die Körpertemperatur, den<br />
Knochenstoffwechsel, den Herz- und Gefäßschutz und<br />
vieles andere mehr. Hormone sind bereits in winzigen<br />
Mengen wirksam. Deshalb führen schon sehr geringfügige<br />
Veränderungen ihrer Konzentration zu erheblichen<br />
Störungen in normalen körperlichen Abläufen. Die wichtigsten<br />
Hormone, die das Wechseljahrgeschehen der<br />
Frau beeinflussen, sind Östrogene und Gestagene, beim<br />
Mann dominieren Androgene. Irgendwann zwischen dem<br />
40. und 50. Lebensjahr einer Frau und etwa ab dem 50.<br />
Lebensjahr beim Mann lässt die Produktion dieser Hormone<br />
nach - vor allem bei Frauen sind eine Reihe körperlicher<br />
und psychischer Beschwerden die Folge! Beim<br />
Mann vergrößert sich die Innendrüse der Prostata, auch<br />
geht in der Regel das sexuelle Verlangen ganz allmählich<br />
zurück. Es kann zu Potenzstörungen kommen, allerdings<br />
ist seltener ein Hormonmangel da<strong>für</strong> die Ursache als beispielsweise<br />
eine nicht sehr gesunde Lebensweise. Die<br />
hormonellen Veränderungen im Körper der Frau haben<br />
meist heftigere Auswirkungen. Sie führen insbesondere<br />
zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Angstgefühlen<br />
und Herzrasen, innerer Unruhe und Schlafstörungen, Blutungsstörungen,<br />
Stimmungsschwankungen, zu Hauttrockenheit,<br />
mangelnder sexueller Lust, Blasenschwäche,<br />
Gefäßveränderungen und Knochenabbau sowie zu einer<br />
Gewichtszunahme.<br />
Wie man den Beschwerden begegnen<br />
kann....<br />
Auch dieser Beitrag kann einer Frau die individuelle Entscheidung<br />
<strong>für</strong> oder gegen Hormone nicht abnehmen.<br />
Ärztliche Betreuung und eventuell sogar ein - möglichst<br />
kurzzeitiger - Einsatz von Hormonen in niedriger Dosierung<br />
ist dann sinnvoll bzw. nötig, wenn das Allgemeinbefinden<br />
in sehr hohem Maße(!) empfindlich gestört ist.<br />
In vielen Fällen können die Beschwerden bereits durch<br />
eine stärkere regelmäßige körperliche Aktivität bzw. bewusst<br />
durchgeführte Entspannungsübungen, vor allem<br />
aber mit einer Ernährungsumstellung - wenig Fleisch,<br />
reichlich Fisch, viel Obst und Gemüse, statt Kaffee und<br />
Alkohol lieber stilles Wasser und Tee - deutlich gelindert<br />
werden. Das tut auch Männern gut....<br />
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend helfen,<br />
können Frauen die vielen aus der Natur zur Verfügung<br />
stehenden Mittel probieren, um die Auswirkungen der<br />
hormonellen Veränderungen auf sanftem Wege zu regulieren.<br />
Zahlreiche Pflanzen wie Johanniskraut, Traubensilberkerze,<br />
Soja, Hopfen, Rotklee und Leinsamen<br />
haben sich seit langem bewährt. Aber auch pflanzliche<br />
26<br />
27 19
FACHARTIKEL<br />
Präparate sollten nicht unkontrolliert über einen sehr<br />
langen Zeitraum eingenommen werden! In einer neuen<br />
Studie mit «Phytoöstrogenen» (dem Östrogen ähnliche<br />
pflanzliche Substanzen) aus Soja wurde ein verstärktes<br />
Zellwachstum der Gebärmutter festgestellt, zum Glück<br />
nicht bösartig. In diesen Untersuchungen zeigte sich<br />
auch, dass nicht alle Frauen gleich gut auf pflanzliche<br />
Hormone ansprechen.<br />
Sanfte und dennoch wirksame Hilfe bei<br />
Befindlichkeitsstörungen bzw. Wechseljahrbeschwerden....<br />
Erfahrungen von Heilpraktikern und Anwendern in den<br />
letzten Jahren bestätigen, dass bei immer wieder auftretenden<br />
typischen Beschwerden mit Hilfe der Mykotherapie<br />
Linderung oder gar völlige Beschwerdefreiheit<br />
erreicht werden kann.<br />
Reishi (2 x 2 Pulvertabletten), der «Pilz der Unsterblichkeit»<br />
wie er auch in der Traditionellen <strong>Chinesische</strong>n<br />
<strong>Medizin</strong> genannt wird, vermag offensichtlich in sehr<br />
hohem Maße gesundheitlichen Problemen jenseits der<br />
Lebensmitte bereits vorzubeugen. Insbesondere wirkt<br />
dieser Vitalpilz beruhigend und entspannend auf das<br />
vegetative Nervensystem von Männern und Frauen.<br />
Nachhaltig werden Stimmungsschwankungen, Ein- und<br />
Durchschlafstörungen, Nervosität und Herz- Kreislaufprobleme<br />
gelindert, damit auch Hitzewallungen, die bei<br />
psychischem und körperlichem Stress verstärkt auftreten.<br />
Shiitake (2 x 2 Pulvertabletten) - neben Reishi ebenfalls<br />
ein Vitalpilz mit sehr breitem Wirkungsspektrum - hilft<br />
bei Müdigkeit, Erschöpfungszuständen und mangelnder<br />
Abwehrlage. Wegen seines hohen Gehaltes an Kalzium<br />
bzw. Ergosterin verringert er wirksam die negativen Auswirkungen<br />
des Östrogenmangels auf die Knochendichte<br />
bzw. beeinflusst den Knochenstoffwechsel positiv. Er ist<br />
daher zur Vorbeugung bzw. Behandlung von Osteoporose<br />
bei Frauen und Männern zu empfehlen. Shiitake beugt<br />
zudem nachhaltig Gefäßveränderungen vor.<br />
Cordyceps (2 x 1 Kapsel des Extraktes) ist eines<br />
der außergewöhnlichsten Mittel der Traditionellen <strong>Chinesische</strong>n<br />
<strong>Medizin</strong>. Dieser Pilz verleiht in bemerkenswerter<br />
Weise Kraft, Ausdauer und Willensstärke. Besonders<br />
bekannt geworden ist Cordyceps als natürliches Aphrodisiakum.<br />
Durch seine anregende Wirkung auf die Geschlechtsorgane<br />
fördert er die sexuelle Aktivität, hilft bei<br />
sexuellen Störungen, bei unregelmäßiger Menstruation<br />
und insbesondere auch bei Zyklusstörungen und Zwischenblutungen<br />
im Klimakterium. Durch seine nachgewiesene<br />
Einflussnahme auf das neuroendokrine System<br />
stimuliert Cordyceps z.B. auch die Hormonfreisetzung<br />
aus der Nebennierenrinde, wodurch er Stress, Depressionen<br />
und Stimmungsschwankungen nachhaltig abbaut,<br />
Schlaflosigkeit lindert und Emotionen beruhigt.<br />
Auricularia (3 x 1 Pulvertablette) zeigt wohltuende<br />
Wirkungen auf die sich in der Lebensmitte verändernde<br />
Haut, die unter dem Östrogenmangel leidet und ist hilfreich<br />
bei starken Schweißausbrüchen.<br />
Hericium (3 x 1 Pulvertablette) ist wirksam bei Stimmungsschwankungen,<br />
Angstzuständen, Depressionen,<br />
Hitzewallungen und Schlafstörungen sowie bei hormonell<br />
bedingten Veränderungen der Schleimhaut in der<br />
Scheide und in der Blase.<br />
Maitake (2 x 2 Pulvertabletten) reduziert die Einlagerung<br />
von Fettdepots, wirkt durch seinen hohen Ergosteringehalt<br />
(Vorstufe des Vitamin D) einer Osteoporose<br />
entgegen und entfaltet zudem förderliche Wirkungen auf<br />
das Herz-Kreislaufsystem.<br />
Anmerkung:<br />
In der Zwischenzeit gibt es Hinweise darauf, dass die<br />
Bestandteile des gesamten Pilzes eine wesentlich bessere<br />
Wirkung haben als die Extrakte. Darauf sollte in der<br />
Praxis geachtet werden. Die Extrakte dienen in erster<br />
Linie zur „Stoßtherapie“.<br />
R. Bayerlein ECM<br />
11. Mai - 16. Mai 2010 in Rothenburg o.d.T.<br />
41. TCM Kongress 2010<br />
Hauptthemen: Trauma/Allergien/Lebensberatung/Moxibustion<br />
Anmeldung: VeT-Sekretariat, Eichenstrasse 9, CH-9300 Wittenbach<br />
sekretariat@vet-int.ch<br />
20<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
DIE JAHRESZEITLICHE ENERGETISCHE<br />
BEZIEHUNG ZU ORGANEN UND LEITBAHNEN<br />
Dass die Jahreszeiten eine Auswirkung auf den<br />
Organismus haben, steht wohl außer Frage. In<br />
der Praxis sieht man immer wieder, dass plötzlich<br />
vermehrt Patienten mit Schulterbeschwerden,<br />
LWS-Problemen oder Kreislaufsymptomen zu bestimmten<br />
Jahreszeiten in der Praxis auftauchen.<br />
Im Folgenden meine Beobachtungen zu diesem<br />
Themenkreis.<br />
BEOBACHTUNGEN IN DER PRAXIS<br />
Nehmen wir zum Beispiel das Feuer-Element. Im Sommer<br />
haben viele Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
zu tun. Der Kreislauf-Meridian ist im Juli maximal mit<br />
QI versorgt. Während viele Menschen das Haus wegen<br />
der Hitze nicht verlassen können und hierbei Kreislaufbeschwerden<br />
bekommen, beten andere die Sonne regelrecht<br />
an und fühlen sich in der Sonne am besten.<br />
Während bei der ersten Gruppe höchstwahrscheinlich<br />
eine Fülle des KS-Meridians durch die Hitze verstärkt<br />
wird, liegt bei der zweiten Gruppe meist ein Leere-Zustand<br />
vor, der sich durch die zur Verfügung stehende<br />
Sonnenenergie auffüllt.<br />
Auf meinem letzten Wandlungsphasenkurs trat mir diese<br />
Tatsache wieder ins Bewusstsein. Es fällt immer wieder<br />
auf, dass bestimmte (orthopädische) Krankheitsbilder<br />
zu manchen Zeiten verstärkt auftreten. Also entschloss<br />
ich mich meine Patienten in der Praxis auf diese Beziehungen<br />
hin zu beobachten.<br />
Praxiserfahrungen<br />
Die Daten, die wir <strong>für</strong> die monatliche Zuordnungen der<br />
Leitbahnen/Organe kennen, sind selbstverständlich etwas<br />
fließend, da jeder Organismus natürlich auch seine<br />
individuellen Rhythmen hat, so dass sie in erster Linie als<br />
Orientierung dienen sollen!<br />
• Dezember<br />
Im Dezember meldeten sich etliche Fälle mit Verdacht<br />
auf Bandscheibenvorfall (BSV) im Lendenwirbelsäulenbereich<br />
in unserer Praxis, von denen ich zwei Fälle schildern<br />
möchte.<br />
Fallbeschreibung<br />
Eine Patientin, die ich schon wegen anderer Beschwerden<br />
behandelt hatte, meldet sich mit der Diagnose BSV<br />
L5/S1. Falls sich die Situation nicht bessert, so der Arzt,<br />
soll sie operiert werden, da Ausstrahlungen bis in die<br />
Ferse bestehen.<br />
Es ist Dezember und ich beschließe die mögliche Leitbahnzuordnung<br />
zu den Monaten an diesem Fall zu überprüfen.<br />
Die Beschwerden der Patientin sind akut und ich<br />
untersuche die Concha-Zone Blase sowie den Mu-Punkt<br />
Blase. Beide sind sehr empfindlich und die MU-Zone ist<br />
so verquollen, wie ich es noch nie erlebt habe. Übrigens<br />
ist auch die Fossa sehr empfindlich.<br />
Auf meine Frage, ob sie etwas mit der Blase habe, sagt<br />
sie mir, dass sie immer wieder rezidivierende Infekte in<br />
der Blase hat und auch im Moment häufig Wasser lassen<br />
müsse.<br />
Da ich meine Untersuchungen sofort durchführen wollte,<br />
behandelte ich ihr den MU-Punkt Blase, bis sich die Verquellung<br />
weitgehend löste. Dies dauerte gut und gerne<br />
zwanzig Minuten. Weiter zog ich in diesem Fall noch die<br />
Meridiane Leber und Gallenblase und gab dort jeweils<br />
den Tonisierungs- und Anfangspunkt, da ich wusste,<br />
dass die Patientin hier eine Schwäche hatte. Da das<br />
Wasser-Element seine Energie an das Holz-Element<br />
weitergibt, passte diese Vorgehensweise gut zu meinen<br />
Überlegungen bezüglich der Tonisierungspunkte.<br />
Therapie:<br />
Beide MU-Punkte Blase<br />
Ziehen der Leber und Gallenblasen Meridiane<br />
Anfangspunkte und Tonisierungspunkte von Leber- und<br />
Gallenblasen-Leitbahn<br />
Abschließendes „Ausradieren“ der Fossa<br />
Nach der Behandlung konnte sie sich besser bewegen<br />
und die Schmerzen hatten sich verringert. Schon nach<br />
zwei Sitzungen waren die Beschwerden soweit reduziert,<br />
dass von einer Operation keine Rede mehr war.<br />
Ich empfahl ihr zusätzlich die Einnahme eines der Energetik<br />
entsprechenden Blasen-Nieren Tees, was sie auch<br />
<strong>für</strong> ein paar Wochen befolgte.<br />
Fallbeschreibung<br />
Schon ein paar Tage später kam der nächste Fall. Eine<br />
etwa 75-jährige Dame kam hinkend in die Praxis. Auch<br />
hier bestand die Diagnose BSV und sie wurde wohl<br />
hauptsächlich wegen ihres Alters nicht sofort operiert.<br />
Es sollte probeweise einmal ein paar Massagen durchgeführt<br />
werden.<br />
Da sich die Dame kaum auf die Bank legen konnte, bat ich<br />
sie einfach die Rückenlage einzunehmen. Wieder war die<br />
Concha-Zone Blase, die Fossa und der MU-Punkt empfindlich.<br />
Ich bearbeite die MU-Punkte Blase und entließ<br />
die Patientin bis zur nächsten Behandlung. Ihre Schmerzen<br />
hatten sich leicht verbessert, aber so richtig glauben<br />
hatte sie meiner Maßnahme wohl nicht geschenkt.<br />
Es dauerte ein paar Tage, bis sie sich wieder meldete und<br />
sie berichtete Folgendes. In der Nacht und am darauf<br />
folgenden Tag hatte sie noch fast stärkere Schmerzen<br />
gehabt. Erst am darauf folgenden Tag waren diese plötzlich<br />
wesentlich besser geworden, so dass sie jetzt nicht<br />
mehr hinkte. Sie hatte zwar noch Beschwerden, die waren<br />
aber viel besser.<br />
26<br />
21 27
FACHARTIKEL<br />
Warum hatten die Beschwerden zugenommen und weshalb<br />
die heftige Reaktion? Eigentlich klar, denn ich hatte<br />
ja keine SAM gemacht. Das QI fand nur sehr schlechte<br />
Flussbedingungen vor und konnte sich nur sehr schlecht<br />
im Leitbahnsystem verteilen.<br />
Ich hatte noch mindestens vier weitere Fälle mit Beschwerden<br />
im LWS Bereich, die ich ebenfalls nur über<br />
die MU-Punkte behandelte. Alle reagierten in ähnlicher<br />
Weise positiv auf die Beschwerden.<br />
Man muss den Mut haben in diesen Fällen auch einmal<br />
im Winter mit Eis zu behandeln!<br />
• Januar<br />
Im Januar hatte ich nur einen Fall mit einer Nieren-Fülle.<br />
Auch hier traf ich mehr auf Fülleerscheinungen in der<br />
Blase. Dies mag zum einen daran liegen, dass ältere<br />
Menschen, wie uns die Klassiker sagen, eher zu einer<br />
Nieren-Leere neigen. Zum anderen, das weit verbreitete<br />
Störungen wie Gebärmutter- Prostata- und Blasenerkrankungen<br />
sich anscheinend mehr über den Blasenmeridian<br />
zeigen (eigene Beobachtung). Dies ist aber nur<br />
eine Vermutung von mir.<br />
• Februar<br />
Hier meldeten sich einige akute „Schultern“ und eine<br />
„Hüfte“ in der Praxis, die sich über die Entlastung der<br />
Gallenblasen-Leitbahn sofort verbesserten.<br />
• März<br />
Auch die Leber zeigte sich in der Praxis in Form von<br />
Schultererkrankungen. Meist machte sich in diesen Fällen<br />
auch das zugehörige BWS Segment in Form von Rückenschmerzen<br />
bemerkbar.<br />
Wenn im Frühjahr die Bienen<br />
wieder unterwegs<br />
sind, dann beginnt die<br />
Heuschnupfensaison.<br />
Hier handelt es sich meist<br />
um eine Störung der Metall-Holz-Achse.<br />
Sicher ist<br />
die Leber aufgrund der<br />
Herstellung von Eiweißen,<br />
die zur Unterstützung der<br />
Immunabwehr benötigt<br />
werden, involviert.<br />
• April<br />
Im April hörte ich von einigen Patienten, dass Familienangehörige<br />
oder Bekannte über Grippesymptome mit<br />
Durchfall klagten. In der Praxis hatte ich aber keine Möglichkeiten<br />
entsprechende Fälle zu untersuchen, da hier<br />
meistens die Ärzte aufgesucht werden.<br />
• Mai<br />
Im Mai wurde es wieder interessant. Gleich „reihenweise“<br />
meldeten sich in meiner Naturheilpraxis Patienten<br />
mit Panikattacken. Bei allen befand sich das Herz (Emotion)<br />
in Fülle. Das Herz steht in der <strong>Chinesische</strong>n <strong>Medizin</strong><br />
<strong>für</strong> emotionale Vorgänge und die Energiezunahme, im<br />
ohnehin schon vollen Herz-Funktionskreis, führte wohl<br />
zu den Panikattacken der betroffenen Patienten. Symptome<br />
waren hier Herzklopfen, Schweißausbrüche und<br />
Angstzustände.<br />
• Juni<br />
Im Juni hatte ich einen Fall von klimakteriumsähnlichen<br />
Beschwerden bei einer Patientin, bei der die Untersuchung<br />
einen sehr empfindlichen 3E – San Jiao ergab.<br />
Die Patientin nimmt Schilddrüsentabletten und ich empfahl<br />
ihr hier die Dosis zu halbieren. Daraufhin ging es ihr<br />
wesentlich besser. Ich habe die Patientin jetzt an den<br />
Arzt, mit der Bitte um Überprüfung der schilddrüsenbezogenen<br />
Laborwerte, überwiesen.<br />
Die Hormongabe bei Schilddrüsenpatienten sollte mindestens<br />
einmal im Jahr überprüft werden! Ich kenne Patienten,<br />
die schon seit Jahren Schilddrüsenmedikamente<br />
einnehmen, ohne dass die Werte labortechnisch kontrolliert<br />
werden! Dies ist sehr bedenklich, da die Schilddrüse<br />
praktisch in alle Stoffwechselvorgänge (San Jiao)<br />
eingreift.<br />
Fallbeschreibung<br />
Zum San Jiao habe ich noch einen weiteren interessanten<br />
Fall. Aufgrund eines Lagerungsfehlers bei einer OP, klagte<br />
eine Patientin seit dieser Zeit über belastungsabhängige<br />
Beschwerden im rechten Schulterbereich. Immer wenn<br />
ich ihr in der Behandlung den Leitbahnabschnitt des SJ<br />
in diesem Bereich zog, ging es ihr <strong>für</strong> einige Tage besser.<br />
Am 20.06. kommt die Patientin wieder in die Praxis und<br />
nach meiner üblichen Frage, wie es ihr gehe, sagt sie mir,<br />
dass sie seit etwa einer Woche plötzlich keine Beschwerden<br />
mehr in der Schulter habe. Wahrscheinlich hat sich<br />
die QI Erhöhung des SJ in diesem Fall positiv auf das<br />
Gelenk ausgewirkt. Manchmal kann sich eine Zunahme<br />
des Qi also auch positiv auswirken.<br />
• Juli<br />
In dieser Jahreszeit kommen immer wieder Patienten mit<br />
Kreislauferscheinungen in die Praxis. Besonders Hochdruckpatienten<br />
haben hier ihre Probleme. Ich denke,<br />
dass dies jeder selbst in der Praxis beobachten kann.<br />
• August/September<br />
Der August ist energetisch der Magenleitbahn zugeordnet.<br />
Auffällig waren hier mehrere Fälle von Schulter-Arm-<br />
Syndromen, die „komischerweise“ (Aussage der Patienten)<br />
immer in dieser Jahreszeit auftreten. Bei einem<br />
Patienten könnte zusätzlich ein erhöhter Fleischkonsum<br />
(Patient grillte fast jeden Abend) der Auslöser gewesen<br />
sein.<br />
• Oktober<br />
In dieser Jahreszeit beginnt wieder die Saison der akuten<br />
LWS-Beschwerden. Nur steckt hier (in erster Linie) nicht<br />
die Blasen-Leitbahn dahinter, sondern der Dickdarm.<br />
Problematisch wird die Erkrankung <strong>für</strong> jene Patienten,<br />
die zusätzlich Fülle-Erscheinungen im Blasen-Meridian<br />
22<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
haben. Hier addiert sich das energetische Ungleichgewicht<br />
und führt nicht selten zur Protrusion oder zum Prolaps.<br />
• November<br />
Auch hier verkündige ich keine Weisheit, wenn der Hinweis<br />
auf die Lunge erfolgt. Die ersten Grippeerkrankungen<br />
tauchen hier auf.<br />
Ich betreue schon längere Zeit zwei Patientinnen mit der<br />
Diagnose: Chronischer Sarkoidose (M.Boeck). Am Anfang<br />
der Therapie zeigte sich die Lunge bei beiden Patientinnen<br />
in Fülle, was sich aber nach ein paar Behandlungen<br />
positiv beeinflussen liess. Auffällig ist hier, dass<br />
immer in den Monaten November und Dezember die<br />
entsprechenden Ohrzonen aufflackern. Glücklicherweise<br />
lassen sich diese, wenigstens bei diesen Patienten,<br />
mit der <strong>APM</strong> immer sofort beeinflussen.<br />
Anmerkung zu meinem Behandlungsvorgehen<br />
Meine Vorgehensweise im Falle der Blasen-Fülle, nur<br />
die MU-Punkte zu behandeln diente einzig und allein<br />
der Untersuchung. In der Praxis muss die Vorgehensweise<br />
wie gelernt beibehalten werden! Es ist sonst<br />
mit starken Reaktionen beim Patienten zu rechnen,<br />
was unbedingt zu vermeiden ist! Also zuerst SAM und<br />
dann die anderen Behandlungstechniken!<br />
Hier sei noch ein Gespräch erwähnt, welches ich vor einigen<br />
Jahren mit Klaus <strong>Radloff</strong> hatte. Er erzählte damals,<br />
dass es zu jeder der 5 Jahreszeiten im Wandlungsphasenmodell<br />
eine Übung (ob TAIQI oder QIGONG weiß ich<br />
nicht mehr) gibt, die in dieser Zeit gemacht werden soll.<br />
Überlegungen zum Thema<br />
Im Moment möchte ich folgende Aussagen zu der Thematik<br />
machen. Alles deutet darauf hin, dass die Leitbahnen<br />
in den ihnen zugeordneten Monaten wirklich<br />
verstärkt mit QI versorgt werden. Therapeutisch relevant<br />
scheint dies nur zu werden, wenn bereits eine Fülle im<br />
entsprechenden Meridian besteht. Die Probleme, die ich<br />
in der Praxis angetroffen habe, waren immer ziemlich<br />
akut. Bei meinen anderen Patienten, die ihre „normalen“<br />
chronischen Beschwerden haben, konnte ich keine wesentliche<br />
Veränderung des Befundes feststellen.<br />
Bei den Störungen handelt es sich also praktisch<br />
immer um Fülle-Störungen!<br />
Es scheint demnach Sinn zu machen, dass man bei<br />
akuten Beschwerden die monatsbezogene Zuordnung<br />
zu den Leitbahnen und den Beschwerden des Patienten<br />
überprüft.<br />
Interessant hierbei ist, so <strong>Radloff</strong>, dass beispielsweise im<br />
Frühjahr die Übung des Herbstes usw. gemacht werden<br />
muss. Es werden also immer die Übungen des Kontrollelements<br />
durchgeführt! Grund hier<strong>für</strong> kann ja eigentlich<br />
nur sein, dass das QI in unserem Fall, Holz-Element,<br />
nicht überschießt und durch das Metall-Element kontrolliert<br />
wird.<br />
Reinhard Bayerlein ECM<br />
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In Asien sind sie seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der Volksmedizin und gehören damit zu den<br />
ältesten Naturarzneien der Menschheit. Auch die europäische Klosterheilkunde schätzte bereits die<br />
den Pilzen innewohnenden Kräfte. Heute beruht das Wissen um die Wirkungen der Vitalpilze auf<br />
vielen wissenschaftlichen Untersuchungen und Inhaltsstoffanalysen. Immer mehr Menschen interessieren<br />
sich <strong>für</strong> ihre vielfältigen präventiven und heilenden Einsatzmöglichkeiten.<br />
Diesem Informationsbedarf trägt das neue Buch «Vitalpilze: Naturheilkraft mit Tradition – neu entdeckt»<br />
Rechnung. In mehrjähriger Recherchearbeit und in Zusammenarbeit mit vielen Ärzten und<br />
Heilpraktikern, die Vitalpilze zum Teil seit Jahren einsetzen, entstand so ein Standardwerk zur Mykotherapie.<br />
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interessierten Laien verständlichen Sprache umfassend über die zehn wichtigsten Vitalpilze und ihre<br />
heilenden Kräfte bei unterschiedlichen Beschwerden informiert. Auf mehr als 200 grafisch sehr ansprechend<br />
gestalteten Seiten wird der traditionelle Einsatz der Vitalpilze ebenso beschrieben wie ihre Anwendung<br />
auf der Basis neuer Forschungsergebnisse.<br />
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Das Wissen über die Heilkraft zahlreicher Pilze ist ein Gut, das die Menschen weltweit schon seit<br />
Jahrtausenden besitzen. Unsere Vorfahren, gleichermaßen in Ost und West, haben diese Heilkraft auch<br />
gezielt genutzt. Mit Beginn der Industrialisierung der Arzneimittelherstellung geriet jedoch dieses<br />
Wissen in den meisten Ländern in Vergessenheit. Standen doch Pilze – da man sie nicht anbauen<br />
konnte – als Rohstoff <strong>für</strong> Arzneien nicht zur Verfügung. Nur in wenigen Gegenden, vornehmlich in<br />
Ostasien, wurden Theorie und Praxis der Pilztherapie bis in die heutige Zeit überliefert.<br />
Biotechnologen haben die Grundlagen <strong>für</strong> eine fundamentale Änderung auf diesem Gebiet und enorme<br />
Aufwertung der Großpilze mit Heilkraft geschaffen. Sie haben weltweit Verfahren <strong>für</strong> die Kultivierung<br />
dieser Pilze entwickelt, die es heute ermöglichen, in großtechnischem Maßstab Pilzfruchtkörper<br />
und Pilzmyzel zu erzeugen. Dies schuf die Basis <strong>für</strong> deren Weiterverarbeitung in Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
Daraufhin hat auch die wissenschaftliche Erforschung der Heilkraft der Großpilze in internationalem<br />
Maßstab eine ungeahnte Entwicklung genommen. Der Vertrieb von Produkten aus Pilzen mit Heilkraft,<br />
sogenannter «mushroom nutriceuticals», ist weltweit zu einem Multimilliarden-Geschäft geworden,<br />
das inzwischen auch Deutschland erreicht hat. Die Nachfrage nach Pilzen mit Heilkraft steigt,<br />
und erfreulicherweise setzen auch immer mehr Heilpraktiker und Ärzte <strong>für</strong> Naturheilverfahren solche<br />
Produkte in ihren Therapiemaßnahmen ein.<br />
Diese stürmische Entwicklung ist auch den Medien nicht verborgen geblieben. Sie befassen sich neuerdings<br />
oft und gerne mit Pilzen und bieten dem Publikum auch Informationen über deren Heilkraft<br />
an. Bedauerlicherweise ist gerade dadurch so manches durcheinander geraten. Im Dickicht der Berichte<br />
und Empfehlungen finden sich oft auch die in Mykologie noch unerfahrenen Therapeuten nicht<br />
zurecht. Noch schwerer ist die Orientierung in diesem Gemenge <strong>für</strong> das Publikum, zumal auch hin und<br />
wieder der Eindruck erweckt wird, man könne mit Großpilzen nahezu alles heilen.<br />
Die Großpilze auf den ihnen gebührenden Platz zu stellen, ist das Anliegen dieses Buches. Ihre Bedeutung<br />
als gesunde Nahrung und ihre mögliche Rolle in der Krankheitsvorbeugung wird hier ebenso<br />
behandelt wie ihre Heilkraft anhand internationaler Forschungsergebnisse. Das Werk ist in sieben<br />
Abschnitte unterteilt. Nach einführenden Kapiteln, die dazu dienen, Pilze besser kennen zu lernen und<br />
sie zu verstehen, wird auf mehr als 50 Seiten ihr Nährwert in Verbindung mit einer außergewöhnlichen<br />
Pilzdiät behandelt. Der größere Teil des Werkes - annähernd 120 Seiten - ist der Würdigung 12 besonders<br />
bevorzugter Pilzarten mit Heilkraft gewidmet. Die Ausführungen werden auch durch Beispiele<br />
aus der täglichen Therapiepraxis untermauert. Neben Glossar und Sachregister wird das Werk durch<br />
ein Verzeichnis der wichtigsten verwendeten Literaturquellen abgerundet, das über 100 Titel umfasst.<br />
Es ist ein Buch, das die Pilze in einem bisher kaum bekannten, neuen Licht erscheinen lässt.<br />
26<br />
25 27
FACHARTIKEL<br />
STUDIE ZWEIFELT AN AUSSAGEKRAFT DES EKG´S<br />
Bei Enge oder Schmerzen in der Brust führen Ärzte<br />
oft ein EKG durch, ein Elektrokardiogramm. Damit<br />
sollen Herzkrankheiten und auch das Infarktrisiko<br />
eingeschätzt werden. Doch eine Studie zweifelt<br />
jetzt an der Aussagekraft des EKGs. Britische<br />
Forscher fanden anhand von rund 8000 Patienten<br />
heraus, dass ein großer Teil der Probanden Herzprobleme<br />
bekamen, obwohl das EKG nichts auffälliges<br />
zeigte. Wir haben mit einem Spezialisten vom<br />
Herzzentrum München darüber gesprochen, was<br />
ein EKG wirklich aussagt.<br />
Die Symptome eines Infarktes können sein:<br />
Abb.1 Schwere, länger als fünf Minuten anhaltende<br />
Schmerzen im Brustkorb und auch im Oberbauch. Dazu<br />
ein starkes Engegefühl, Druck und Brennen im Brustkorb.<br />
(Grafik: Deutsche Herzstiftung/nach Löllgen).<br />
Abb.2<br />
Bis in die Schulterblätter kann der Schmerz ausstrahlen.<br />
Bei Frauen treten häufiger Atemnot, Übelkeit, Schmerzen<br />
im Oberbauch und Brechreiz auf. Kommt es schon<br />
bei minimaler Belastung zu Brustschmerzen, sollte sofort<br />
der Notarzt gerufen werden. (Abb. 3.Grafik: Deutsche<br />
Herzstiftung/nach Löllgen)<br />
Abb1.<br />
Hinzu kommen Schmerzen bis in die Arme, den Hals und<br />
den Kiefer. Übelkeit und Angst kommen hinzu, ebenso<br />
wie eine fahle Gesichtsfarbe und kalter Schweiß. (Abb 2.<br />
Grafik: Deutsche Herzstiftung/nach Löllgen).<br />
Abb.3<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
Die Ärzte um Adams Timmis (Chest Hospital in London)<br />
untersuchten 8176 Patienten. Bei allen Probanden bestand<br />
ein Verdacht auf Angina Pectoris, ein Engegefühl in<br />
der Brust, welches ein Vorbote eines Infarktes sein kann.<br />
Bei allen Patienten nahmen die Forscher ein EKG vor.<br />
Bis zu 5 Jahre blieben die Probanden unter der Aufsicht<br />
der Forscher. Es zeigte sich, dass 47% (!) der Herzkrankheiten<br />
im EKG unauffällig waren!<br />
Die Forscher zogen daraus die Schlussfolgerung, dass<br />
ein EKG nur begrenzte Aussagekraft von das Risiko <strong>für</strong><br />
Herzkrankheiten habe. Mittels Routinefragen zum Gesundheitszustand<br />
und zur Lebensweise des Patienten<br />
könnte das Risiko ebenso gut beurteilt werden, schreiben<br />
die Forscher im Fachblatt British Medical Journal.<br />
Die Forscher fordern den Einsatz besserer Methoden,<br />
um Patienten mit Herzproblemen zu behandeln. Professor<br />
Melchior Seyfarth vom Herzzentrum in München ist<br />
von diesen Ergebnissen nicht überrascht: «Ein EKG allein<br />
kann das Herz nicht vollständig untersuchen. Zum<br />
Beispiel ein Drittel aller Infarkte wird nicht durch diese<br />
Untersuchung erkannt.» Er erklärt weiter, dass sich ein<br />
Arzt nicht nur auf das EKG verlässt, sondern auch auf<br />
Blutuntersuchungen und die Aussagen des Patienten<br />
zu möglichen Beschwerden. Zudem sei das EKG eine<br />
sanfte Untersuchungsmethode, die dem Patienten nicht<br />
schade. Und es sei <strong>für</strong> die Diagnose von Herzrhythmus-<br />
Störungen unverzichtbar.<br />
Für die Praxis heißt das, dass wir als Therapeuten, mit den<br />
entsprechenden Routinefragen vertraut sein sollten.<br />
Beispielsweise:<br />
1. Sind Sie in letzter Zeit vergesslich geworden?<br />
2. Haben Sie Atemnot beim Treppensteigen oder gar<br />
beim Gehen?<br />
3. Müssen Sie in der Nacht häufig aufstehen, um Wasser<br />
zu lassen?<br />
4. Haben Sie nach Belastung Schmerzen in der Brust,<br />
Arme oder Beine?<br />
etc.<br />
Natürlich sollte eine Blutdruckmessung und das Pulsfühlen<br />
(Rhythmusstörungen) ebenfalls durchgeführt werden,<br />
sofern Verdachtsmomente vorliegen.<br />
STUDIEN ZUM PULS<br />
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch Studien<br />
zu verschiedenen Pulsfrequenzen. Hierbei scheint ein<br />
zu hoher Puls schlecht <strong>für</strong> das Herz zu sein. Ab einem<br />
Ruhepuls ab 77 Schlägen pro Minute ist das Infarktrisiko<br />
erhöht, sagen die Forscher der Universität Washington.<br />
130.000 Frauen untersucht:<br />
Die Forscher haben 130.000 Frauen, die die Wechseljahre<br />
überschritten hatten, über Jahre hinweg untersucht.<br />
Dabei maßen die <strong>Medizin</strong>er der Universität Washington<br />
den Ruhepuls der Teilnehmerinnen und beobachteten in<br />
den folgenden acht Jahren deren gesundheitliche Entwicklung.<br />
In diesem Zeitraum traten Herzinfarkte bei jenen<br />
Frauen häufiger auf, die eine Herzfrequenz ab 77<br />
Schlägen pro Minute hatten. Die Infarktrate war bei diesen<br />
Freuen deutlich höher als bei den Teilnehmerinnen<br />
mit einem Puls unter 63.<br />
Auch bei Männern bedeutet ein hoher Ruhepuls Gefahr.<br />
Dies erhöhte Infarktrisiko blieb auch dann bestehen, wenn<br />
die Forscher körperliche Aktivitäten, ethnische Zugehörigkeit<br />
oder Krankheiten wie Diabetes mitberücksichtigten.<br />
Für das Schlaganfall-Risiko hatte der Ruhepuls dagegen<br />
keine Aussagekraft. Frühere Studien hatten auch<br />
bei Männern auf einen Zusammenhang zwischen hohem<br />
Ruhepuls und erhöhter Infarktneigung hingewiesen.<br />
Für gesunde Erwachsene gilt ein Ruhepuls von rund 60<br />
Schlägen als normal. Trainierte Ausdauersportler haben<br />
sogar einen Puls von unter 40 Schlägen pro Minute. Das<br />
sind aber Extremwerte. Oft wird geraten, den Ruhepuls<br />
am frühen Morgen kurz vor dem Aufstehen zu messen.<br />
Den Finger einfach 30 Sekunden lang ans Handgelenk<br />
oder an die Halsschlagader halten und dann die gezählten<br />
Werte mal zwei nehmen. Das soll dann den Ruhepuls<br />
ergeben. Mittlerweile gibt es sogar Pulsmessgeräte zu<br />
kaufen.<br />
Langzeit-EKG am genauesten:<br />
Der deutsche Arzt Dr. Gerhard Hauff vom Herzzentrum<br />
Bad-Krotzingen warnt jedoch vor ständigen Selbstmessungen.<br />
«Da treibt manchmal sogar die Aufregung den<br />
Puls in die Höhe. Wer sich unsicher ist, der sollte ein<br />
Langzeit-EKG beim Arzt machen lassen», rät er.<br />
Vor allem durch starkes Rauchen steigt der Puls. Aber<br />
auch Stress, ein Infekt, eine Fehlfunktion der Schilddrüse<br />
oder eine Herzmuskelentzündung können die Ursache<br />
<strong>für</strong> einen hohen Ruhepuls sein.<br />
NEUER TEST<br />
Ganz aktuell (September 2009) gibt es nun einen neuen<br />
Test, der die Herzinfarktdiagnostik verkürzen soll. Eine<br />
Herzinfarkt-Diagnose soll künftig nur noch eine Dreiviertelstunde<br />
statt sechs Stunden dauern. Ein Forscherteam<br />
des Universitätskrankenhauses Basel hat einen neuen<br />
Bluttest entwickelt. Mit diesem kann man bestimmte Eiweißstoffe<br />
- so genannte Troponine - eher nachweisen.<br />
Ärzte erkennen so viel schneller, ob die Brustschmerzen<br />
eines Patienten wirklich ein Infarkt sind.<br />
In einer Studie wurde der neue Bluttest bereits an rund<br />
700 Menschen ausprobiert. Eine unabhängige Untersuchung<br />
der Universität Mainz hat die Ergebnisse bestätigt.<br />
Das neue Verfahren wurde auch im «New England Journal<br />
of Medicine» vorgestellt. Laut einem Sprecher des<br />
Basler Klinikums könnte es weltweiter Standard werden,<br />
weil Herzkliniken es relativ günstig anwenden könnten.<br />
An der Studie beteiligt waren unter anderem<br />
26<br />
27
FACHARTIKEL<br />
Nürnberg und das Hospital del Mar in Barcelona. Bisher<br />
ist die Diagnose eines Infarktes langwierig und basiert<br />
im Wesentlichen auf drei Bausteinen. Es sind dies die<br />
genaue Befragung und Untersuchung des Patienten,<br />
die Herzstromkurve (EKG) und Bluttests, die Bestandteile<br />
von geschädigten Herzmuskelzellen, so genannte<br />
Troponine, nachweisen. Mit den bisher verfügbaren Troponintests<br />
war die Schädigung der Herzmuskelzellen<br />
erst vier bis sechs Stunden nach Beginn des Herzinfarktes<br />
möglich. Um bei Patienten mit Brustschmerzen<br />
den Herzinfarkt sicher ausschließen zu können, ist es<br />
oft notwendig, den Patienten nach der Blutentnahme <strong>für</strong><br />
sechs Stunden intensiv am EKG-Monitor zu überwachen<br />
und die Blutuntersuchung danach zu wiederholen. Ein<br />
Herzinfarkt ist demnach nur ausgeschlossen, wenn auch<br />
die Troponinbestimmung negativ ist. Durch den neuen,<br />
viel sensiblere Troponin-Test muss der Patient nicht mehr<br />
so lange intensiv überwacht werden und die notwendige<br />
Behandlung kann viel früher einsetzen, was außerdem<br />
Kosten spart.<br />
Die Zukunft wird die Effektivität dieses Tests zeigen.<br />
Literatur:<br />
Quelle: Deutsche Herzstiftung www.herzstiftung.de<br />
AKTUELLE WISSENSCHAFTLICHE UNTERSUCH-<br />
UNGSERGEBNISSE ZUM THEMA HERZ-KREISLAUF<br />
Im Folgenden aktuelle wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse,<br />
die im Zusammenhang mit<br />
dem Herz-Kreislaufsystem stehen. Sie ergänzen<br />
die Ausführungen des Artikels zum EKG (Herz-<br />
Kreislaufsystem).<br />
1. Auch <strong>für</strong> Bluthochdruckpatienten ist<br />
Kaffee in MaSSen kein Problem<br />
Kaffee ist nicht zuletzt wegen seiner anregenden Wirkung<br />
sehr beliebt, denn das enthaltene Koffein stimuliert<br />
das Zentralnervensystem und beschleunigt den<br />
Puls. Doch genau das bereitet Menschen mit Bluthochdruck<br />
oder Herzproblemen häufig Kopfzerbrechen:<br />
Darf ich überhaupt noch Kaffee trinken oder<br />
sollte ich lieber auf koffeinfreie Produkte umsteigen?<br />
«Auch wer Bluthochdruck hat, muss nicht prinzipiell auf<br />
Kaffee verzichten», kann Ernährungswissenschaftlerin<br />
Antje Gahl die Kaffeefans beruhigen. «Erstens reagiert jeder<br />
Mensch unterschiedlich stark auf Koffein. Und zweitens<br />
tritt bei regelmäßigem Kaffeegenuss ein Gewöhnungseffekt<br />
ein.» Für Gesunde gelten bis zu vier Tassen<br />
Kaffee pro Tag als verträglich, das entspricht etwa 300<br />
bis 350 Milligramm Koffein. Eine einmalige Koffeingabe<br />
von 250 Milligramm kann dabei <strong>für</strong> bis zu drei Stunden<br />
einen Blutdruckanstieg bewirken. «Wer sensibel auf Koffein<br />
reagiert, sollte sich daher vorsichtshalber von seinem<br />
Arzt beraten lassen, wie viel er oder sie trinken darf.»<br />
Eine Alternative <strong>für</strong> besonders Vorsichtige kann die koffeinfreie<br />
Variante sein. So ganz hemmungslos sollte man<br />
aber auch dabei nicht dem Heißgetränk frönen, denn<br />
der Begriff «koffeinfrei» ist nicht ganz korrekt: «Koffeinfreier<br />
Kaffee kann technisch nicht hergestellt werden,<br />
auch die sogenannten entkoffeinierten Varianten<br />
enthalten immer einen Restgehalt von etwa 1 Gramm<br />
pro Kilo Kaffeepulver oder Kaffeebohnen», warnt Gahl.<br />
Ob das Getränk magenschonend ist, hängt übrigens<br />
nicht vom Koffeingehalt ab, sondern vom Anteil von Säuren<br />
und der gelösten Bitter- und Gerbstoffe. Espresso ist<br />
daher besonders bekömmlich: Die Bohnen werden stärker<br />
und länger geröstet, wodurch es Säuren und anderen<br />
reizenden Substanzen an den Kragen geht. «Außerdem<br />
ist die Filterzeit kürzer, und es werden weniger Bitter- und<br />
Gerbstoffe herausgelöst.»<br />
2. Herzinfarkt rechtzeitig erkennen<br />
Frauen und Männern zeigen ähnlichere Symptome als<br />
angenommen<br />
Die Anzeichen <strong>für</strong> einen Herzinfarkt unterscheiden sich<br />
bei Männern und Frauen weniger als bislang vermutet<br />
wurde. Zu diesem Schluss sind kanadische Wissenschaftler<br />
in einer Studie des Canadian Institute of Health<br />
Research (CIHS) gekommen. Anders als bisher angenommen<br />
leiden demnach auch Frauen bei einem Herzinfarkt<br />
unter einem Engegefühl in der Brust sowie Schmerzen<br />
in der linken Schulter und dem linken Arm. Frauen<br />
teilten ihre Beschwerden dem Arzt jedoch anders mit<br />
als Männer, was zu der Auffassung geführt habe, dass<br />
die Symptome geschlechtsspezifisch seien, vermuten<br />
Martha Mackey und ihre Kollegen. Die Wissenschaftler<br />
untersuchten 305 Herzpatienten, bei denen eine Angioplastie<br />
durchgeführt wurde. Bei dieser Maßnahme<br />
werden verengte oder verstopfte Blutgefäße erweitert.<br />
Dabei treten ähnliche Symptome wie bei einem Herzinfarkt<br />
auf. Patienten beider Geschlechter klagten über<br />
dieselben Beschwerden wie Brustschmerzen, Schmerzen<br />
im linken Arm, Kurzatmigkeit sowie Schweißausbrüche<br />
und Übelkeit. Frauen litten allerdings öfter<br />
an Hals-, Nacken- und Kieferschmerzen als Männer.<br />
Bisher nahmen <strong>Medizin</strong>er an, dass bei Frauen weniger<br />
Symptome auf einen Herzinfarkt hindeuten als bei Männern.<br />
Nach Ansicht der Wissenschaftler trifft dies nicht<br />
zu, sondern Frauen und Männern kommunizieren ein-<br />
26 28<br />
27
FACHARTIKEL<br />
fach nur anders mit ihren Angehörigen und Ärzten: Da ein<br />
Herzinfarkt innerhalb von kurzer Zeit diagnostiziert werden<br />
muss, stellen Ärzte häufig geschlossene Fragen, auf<br />
die der Patient lediglich mit «ja» oder «nein» antworten<br />
muss. Männer beantworten diese Fragen direkt. Frauen<br />
hingegen nennen häufig zusätzliche Beschwerden – zumal<br />
sie meist schlicht nicht davon ausgehen, einen Herzinfarkt<br />
erlitten zu haben und darum versuchen andere<br />
Ursachen <strong>für</strong> ihr Leiden zu finden. Ein fataler Irrglauben,<br />
zumal die Wahrscheinlichkeit an dem Infarkt zu sterben,<br />
bei Frauen um 16 Prozent höher ist als bei Männern. Die<br />
Forscher fordern daher, Ärzte sollten ihre Patientinnen<br />
besser aufklären und sich gezielt auch nach anderen Beschwerden<br />
erkundigen, um die Diagnose zu erleichtern.<br />
Martha Mackey (Canadian Institute of Health Research,<br />
Edmunton) et al.: Canadian Cardiovascular Congress<br />
2009<br />
3. Einmal vordehnen, bitte<br />
Herzinfarktrisiko kann mit einfachem Dehnungstest vorausgesagt<br />
werden<br />
Wer mit den Händen seine Zehen erreicht, hat möglicherweise<br />
ein geringeres Risiko <strong>für</strong> einen Herzinfarkt: Die<br />
Flexibilität des Rumpfes hängt direkt mit der Dehnbarkeit<br />
der Arterien zusammen und könnte sogar als Testgröße<br />
dienen, nach der sich das Infarktrisiko berechnen lässt,<br />
haben japanische Forscher herausgefunden. Je älter<br />
Menschen sind, desto stärker wird der Zusammenhang<br />
zwischen Beweglichkeit und Arterienversteifung. Dehnungsübungen<br />
könnten sogar zur Vorbeugung betrieben<br />
werden, erklären die Forscher weiter, und empfehlen<br />
Yoga, Pilates und andere flexibilitätsfördernde Sportarten.<br />
Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie über 500<br />
Erwachsene und maßen deren Dehnbarkeit mit einem<br />
einfachen Test: Die Versuchspersonen mussten sich<br />
mit gestreckten Beinen auf den Boden setzen und mit<br />
den Händen versuchen, ihre Zehen zu erreichen. Dabei<br />
zeigte sich: Je weiter die Probanden nach vorne reichen<br />
konnten, desto dehnbarer waren auch ihre Arterien. Das<br />
überwachten die Wissenschaftler mit Blutdruckmessgeräten<br />
an Hand- und Fußgelenken der Studienteilnehmer.<br />
Sie rechneten zudem <strong>für</strong> jeden Probanden aus, wie<br />
lange der Blutfluss vom Hals zu den Füßen brauchte.<br />
Die untersuchten Personen waren zwischen 20 und 83<br />
Jahre alt. Je höher das Alter, desto wichtiger wird offenbar<br />
ein flexibler Rumpf. Während bei jüngeren Personen<br />
der Zusammenhang zwischen Arteriensteifheit<br />
und Dehnbarkeit weniger ausgeprägt war, nahm er mit<br />
dem Alter immer mehr zu. Möglicherweise lässt sich<br />
dieser Zusammenhang aber auch ausnutzen: Dehnungsübungen<br />
könnten als Gesundheitsvorsorge betrieben<br />
werden. Selbst Sportmuffel könnten so ihr<br />
Herzinfarktrisiko senken, denn eine gute körperliche<br />
Verfassung senkt das Risiko zusätzlich, der Dehneffekt<br />
wirke aber auch unabhängig davon, schreiben die<br />
Forscher. «Stretching-Übungen setzen möglicherweise<br />
körperliche Reaktionen in Gang, die die altersbedingte<br />
Arterienversteifung verlangsamen», erklärt Yamamoto.<br />
Warum genau die körperliche Flexibilität so stark mit<br />
der arteriellen zusammenhängt, konnten die Forscher<br />
noch nicht klären. Ein möglicher Grund sei, dass wenig<br />
flexible Menschen meist auch einen höheren Blutdruck<br />
hätten, was Herzinfarkte begünstige. Eine andere<br />
Möglichkeit sei die Tatsache, dass die Muskeln von<br />
beweglichen Menschen mehr Kollagen und Elastin<br />
enthalten. Beide Stoffe machen verschiedene Körpergewebe<br />
flexibler. Sie könnten also auch die Arterien<br />
vor der Versteifung bewahren, schreiben die Forscher.<br />
Kenta Yamamoto (Waseda Universität in Saitama) et<br />
al.: American Journal of Physiology (doi: 10.1152/ajpheart.00061.2009).<br />
4. Ein Virus könnte zu Bluthochdruck<br />
führen<br />
Das Cytomegalievirus ist in der Bevölkerung weitverbreitet<br />
Ein weitverbreitetes Virus könnte eine der Ursachen <strong>für</strong><br />
Bluthochdruck sein. Das sogenannte Cytomegalievirus<br />
(CMV) erhöht offenbar die Produktion von Enzymen in<br />
der Niere, die wiederum zu Bluthochdruck führen. Dies<br />
haben amerikanische Forscher um Clyde Crumpacker<br />
vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston in<br />
einer Reihe von Untersuchungen herausgefunden. Die<br />
Entdeckung könnte es in Zukunft ermöglichen, neue Behandlungsansätze<br />
gegen Bluthochdruck zu entwickeln.<br />
So seien möglicherweise auch Impfungen und antivirale<br />
Therapien zur Behandlung von Bluthochdruck denkbar.<br />
Das Cytomegalievirus gehört zur Gruppe der Herpesviren<br />
und kann zu Pfeifferschem Drüsenfieber und<br />
schweren Infektionen bei Organtransplantationen führen.<br />
60 bis 99 Prozent aller Erwachsenen tragen es in<br />
sich, die meisten haben jedoch keinerlei Symptome. Allerdings<br />
bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann<br />
zum Ausbruch kommen, wenn das Immunsystem geschwächt<br />
ist. So haben bisherige Studien gezeigt, dass<br />
CMV auch zur Entstehung von Arteriosklerose, einer<br />
Verhärtung und Verengung von Arterien, führen kann.<br />
Clyde Crumpacker und sein Team wollten nun den Ursachen<br />
dieser Veränderung auf den Grund gehen. In einer<br />
ersten Studie untersuchten sie zwei Gruppen von<br />
Mäusen, die entweder eine normale oder eine cholesterinreiche<br />
Ernährung erhielten. Vier Wochen später<br />
wurde jeweils die Hälfte der Tiere mit dem CMV-Virus<br />
infiziert. Weitere sechs Wochen später maßen die Forscher<br />
mithilfe eines Katheders den Blutdruck der Nager.<br />
Sowohl bei normaler als auch bei cholesterinreicher<br />
Ernährung zeigten die infizierten Mäuse einen deutlich<br />
höheren Blutdruck als ihre nicht infizierten Artgenossen.<br />
Zudem waren bei 30 Prozent der infizierten<br />
26<br />
29 27
FACHARTIKEL<br />
Mäuse mit cholesterinreicher Ernährung bereits erste<br />
Anzeichen von Arteriosklerose zu beobachten. „Dies<br />
legt nahe, dass eine CMV-Infektion und eine cholesterinreiche<br />
Ernährung zusammen das Risiko <strong>für</strong> Arteriosklerose<br />
deutlich erhöhen“, sagt Crumpacker.<br />
In weiteren Teilstudien stellten die Wissenschaftler fest,<br />
dass CMV die Produktion von drei Entzündungsparametern<br />
– den so genannten Zytokinen – im Blut deutlich<br />
erhöht. Dies lässt darauf schließen, dass das Virus<br />
zu einer Entzündung der Blutgefäße führt. Weiterhin<br />
beobachteten Crumpacker und sein Team, dass eine<br />
CMV-Infektion der Niere einen Anstieg der Enzyme Renin<br />
und Angiotensin 11 zur Folge hatte. „Die vermehrte<br />
Ausschüttung dieser Enzyme ist ein wichtiger Auslöser<br />
<strong>für</strong> Bluthochdruck beim Menschen“, erläutert Crumpacker.<br />
Bestrahlten die Forscher die Zellen dagegen mit<br />
ultraviolettem Licht, um das CMV-Virus auszuschalten,<br />
war kein Anstieg der Enzymproduktion zu beobachten.<br />
In den Industrieländern leiden mit zehn bis fünfzig<br />
Prozent ein großer Teil der Bevölkerung an Bluthochdruck<br />
– einem bedeutsamen Risikofaktor <strong>für</strong> Herzinfarkte,<br />
Schlaganfälle und Nierenerkrankungen. „In<br />
Zukunft könnten zumindest einige dieser Fälle durch<br />
eine antivirale Therapie behandelt oder durch eine Impfung<br />
gänzlich verhindert werden“, sagt Crumpacker.<br />
Clyde Crumpacker (Beth Israel Deaconess Medical Center,<br />
Boston) et al.: PLoS Pathogens<br />
5. Mit Hühnersuppe gegen Hochdruck<br />
Kollagenextrakte aus Geflügelbeinen wirken ähnlich wie<br />
Medikamente gegen Hypertonie<br />
Hühnersuppe hilft nicht nur bei Erkältung, sondern kann<br />
möglicherweise auch hohen Blutdruck senken. Allerdings<br />
kommt es auf die genaue Auswahl der Zutaten<br />
an: Hühnerbeine oder -füße in der Suppe scheinen wirkungsvoller<br />
zu sein als die Brust, erklären japanische<br />
Wissenschaftler. Denn diese Geflügelteile enthalten Eiweiße,<br />
die ähnlich wie Medikamente wirken, mit denen<br />
Bluthochdruck behandelt wird.<br />
Frühere Studien hatten schon gezeigt, dass kollagenartige<br />
Eiweiße aus Hühnerbrust ähnlich wie sogenannte<br />
ACE-Hemmer wirken, die als Blutdrucksenker verwendet<br />
werden. Da die Menge der Hühnerbrust-Proteine<br />
<strong>für</strong> die Behandlung von Bluthochdruck allerdings zu<br />
gering ist, testeten die Wissenschaftler Kollagenextrakt<br />
aus Hühnerbeinen an Ratten mit Bluthochdruck. Dabei<br />
fanden sie vier Proteinmischungen, die wirkungsvoll<br />
und dauerhaft den Blutdruck senken konnten.<br />
Weltweit haben etwa eine Milliarde Menschen einen<br />
zu hohen Blutdruck. Da diese sogenannte Hypertonie<br />
zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall führen<br />
kann, ist es wichtig hohem Blutdruck entgegenzuwirken.<br />
Funktionelle Lebensmittel, die bestimmte<br />
gesundheitsförderliche Stoffe enthalten, könnten eine<br />
vorbeugende Maßnahme sein. In Japan werden beispielsweise<br />
Dickmilch, Thunfisch und Sardinen schon<br />
über ihre blutdrucksenkende Wirkung vermarktet.<br />
Ai Saiga (Nippon Meat Packers, Inc. in Ibaraki, Japan)<br />
et al.: Journal of Agricultural and Food Chemistry, DOI:<br />
10.1021/jf072669w.<br />
6. Fehler beim Blutdruck messen<br />
Wer Probleme mit dem Blutdruck hat, sollte diesen regelmäßig<br />
messen und sich dazu am besten ein eigenes<br />
Messgerät anschaffen. Doch beim Blutdruckmessen<br />
kann man einiges falsch machen. Darauf weist der Bundesverband<br />
Niedergelassener Kardiologen hin. Die häufigsten<br />
Fehler: Es wird ein unpassendes Gerät verwendet<br />
oder unter ständig wechselnden Bedingungen gemessen.<br />
Dann sind die Werte aber nicht aussagekräftig. Lesen<br />
Sie hier die fünf häufigsten Fehler beim Messen.<br />
Fehler 1: Im Stress messen<br />
Aufregung, Stress und Anstrengung treiben Puls und<br />
Blutdruck in die Höhe. Viele Menschen merken das und<br />
messen gerade dann den Blutdruck. Doch das ist falsch<br />
- denn nur der Wert in Ruhe ist aussagekräftig. «Da jede<br />
Anstrengung den Blutdruck erhöht, sollte jede Messung<br />
nach dreiminütiger Ruhepause erfolgen», sagt Norbert<br />
Smetak, Vorsitzender des Bundesverbandes Niedergelassener<br />
Kardiologen.<br />
Fehler 2: Messung zur falschen Tageszeit<br />
Wer hohen Blutdruck hat, misst oft mehrmals am Tag -<br />
doch nur der Wert am Morgen ist wirklich aussagekräftig.<br />
«Es ist wichtig, dass die Blutdruckmessung vor der morgendlichen<br />
Einnahme von Medikamenten erfolgt. Hohe<br />
Morgenwerte bedeuten ein erhöhtes Risiko und erfordern<br />
meist eine Veränderung der Medikation», erläutert<br />
Experte Smetak.<br />
Fehler 3: Arm zu niedrig<br />
Der Blutdruck könne zudem nur dann korrekt gemessen<br />
werden, wenn sich die Manschette auf der Höhe des<br />
Herzens befinde. «Bei einem Oberarmmessgerät ergibt<br />
sich das von selbst, doch bei Geräten, die am Handgelenk<br />
sitzen, muss der Arm entsprechend hoch gelagert<br />
werden», rät Smetak.<br />
Fehler 4: Der falsche Arm<br />
Rechtshänder messen ihren Blutdruck meist am linken<br />
Arm (Linkshänder umgekehrt), da sie dann mit dem geschickteren<br />
Arm die Manschette anlegen können. Doch<br />
die Messung sollte immer an dem Arm mit dem höheren<br />
Blutdruck durchgeführt werden, so Kardiologe Smetak.<br />
Fehler 5: Das falsche Gerät<br />
Die fünfte Regel lautet: Man sollte stets ein Gerät mit der<br />
richtigen Manschettenbreite verwenden und diese notfalls<br />
anpassen lassen. Je dicker der Arm, desto breiter<br />
muss die Manschette sein.<br />
Reinhard Bayerlein, ECM<br />
26 30<br />
27
WISSENSCHAFT<br />
ADHS: Hyperaktivität – Wenn die Reizflut<br />
kommt<br />
Bericht zum Schwerpunktthema am 5. ASCA Symposium<br />
in Zürich<br />
Von Harald Reiterer<br />
Das Aufmerksamkeits- bzw. Hyperaktivitäts-Syndrom<br />
AD(H)S stand im Mittelpunkt des 5. ASCA Forums am<br />
14. November im Züricher Volkshaus. Die 500 TherapeutInnen<br />
konnten sich interdisziplinär-fachübergreifend<br />
über den aktuellen Stand in der Diagnose und Behandlung<br />
informieren. Hier eine kurze Zusammenfassung.<br />
Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S fehlt gewissermassen<br />
der Filter, um aus der Vielzahl von Eindrücken<br />
im täglichen Leben etwa <strong>für</strong> eine gestellte Aufgabe die<br />
wesentlichen Gedanken zusammenzufassen. 3 bis 5<br />
Prozent sind betroffen. Hauptproblem dieser Kinder und<br />
Jugendlichen ist eine Reizüberflutung, weshalb sie meist<br />
„gereizt“ reagieren, aber auch mit grosser Unsicherheit,<br />
im höheren Altern dann zum Teil mit Aggression.<br />
Wichtiger als Medikamente sind bei ADHS Verständnis,<br />
aber auch Zuwendung und Hilfe sowie vor allem ganz<br />
klare Strukturen, klare Aufträge oder auch immer wiederkehrende<br />
Abläufe, die Sicherheit geben. So lassen sich<br />
durch klare Strukturen auch die Begleitsymptome wie<br />
Störungen im sozialen Verhalten von Eltern. Lehrern und<br />
Therapeuten leichter in den Griff bekommen. Denn jede<br />
ADHS-Situation ist individuell unterschiedlich, betonte<br />
Dr. Mercedes Ogal aus Brunnen. Sie stellt auf ihrer Homepage<br />
www.kinderarztpraxis-brunnen.ch auch Tipps <strong>für</strong><br />
Eltern und Lehrer zur Verfügung. Vom „Zappelphillip“ bis<br />
zum „Hans guck in die Luft“, also vom unruhigen Kind bis<br />
zum verträumten spannt sich der Symptombogen.<br />
Die Suche nach Ursachen und Auslösern <strong>für</strong> AD(H)S<br />
zeigt – über den gestörten Dopamin-Stoffwechsel hinaus<br />
– eine breite Palette von Erkenntnissen. So scheint den<br />
Kindern schon im Säuglingsalter gewissermassen Raum<br />
zu fehlen. Unterschiedliche Studien verweisen auf traumatische<br />
Erlebnisse, u.a. bei einer eingeleiteten und damit<br />
schnellen Geburt, die in der Therapie etwa durch<br />
das Heranführen an frühkindliche Bewegungsmuster<br />
aufgelöst werden können (Bernhard Prechter). Auch<br />
familiär-systemische Problemstellungen können auf Kinder<br />
übertragen solche Symptome auslösen, Erfahrungen<br />
mit der systemische Arbeit gekoppelt mit Homöopathie<br />
präsentierte Dr. Barbara Schmid vom ZIS in Aarau.<br />
Das Messen der EEG-Hirnströme und die Beeinflussung<br />
der Hirnfrequenzen mit Neurofeedback wiederum, wie<br />
das Susanne Schmid-Grether vorstellte, liefert eindrückliche<br />
Ergebnisse. Fazit: Es gibt bei ADHS unterschiedliche<br />
Typen, auf die je nach Muster die Verabreichung von<br />
Medikamenten (wie Ritalin und Concerta oder das neue<br />
Strattera bzw. Dexamin) abgestimmt werden muss.<br />
Und last not least wurden bestimmte Nahrungsmittel<br />
bzw. deren Unverträglichkeiten im Zusammenhang mit<br />
AD(H)S diskutiert. Hier im Zusammenhang auch die Verabreichung<br />
von Omega-Fettsäuren, was neuerdings oft<br />
als Alternative zu Ritalin (Methylphenidat) und anderen<br />
gesehen wird. Die von Dr. Elke Strauch vorgestellten Ernährungskomponenten<br />
kurz gefasst: Omega-3 hilft bei<br />
ADHS langfristig, Omega-6 bei Neurodermitis. Klarheit,<br />
ob etwa nötige Mineralsalze fehlen, schafft hier die Haaranalyse<br />
(Haarbüschel zur Analyse einschicken).<br />
Infos im Web dazu:<br />
Dr. Mercedes Ogal (Kinderärztin und Naturheilpraktikerin)<br />
www.kinderarztpraxis-brunnen.ch oder www.ogal.ch<br />
ASCA Forum http://www.asca.ch/<br />
Ganz schnell, ganz tief<br />
und was man da so machen kann!<br />
Klinische und Klassische Hypnose Modul 1<br />
Termin 13. – 17. Mai 2010, Kurskosten CHF 1‘540.–/EUR 990.–<br />
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26<br />
27 31
WISSENSCHAFT<br />
neues aus der wissenschaft<br />
Bei kindlichem Übergewicht möglichst<br />
schnell reagieren<br />
«Das ist nur Babyspeck!» Wer überflüssige Pfunde<br />
seines Kindes auf diese Weise klein redet, tut dem<br />
Nachwuchs nichts Gutes: «Krankhaftes Übergewicht im<br />
Kindesalter bekommt man nie wieder weg, die Aussicht<br />
auf ein Normalgewicht ist gleich null», unterstreicht der<br />
Kinderarzt Wolfram Hartmann aus Kreuztal, Präsident<br />
des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Er<br />
rät daher dringend, möglichst schnell die Bewegung des<br />
Kindes zu fördern und die Ernährung zu überdenken.<br />
Ob das eigene Kind bereits betroffen ist, kann man dabei<br />
den so genannten Perzentilkurven entnehmen. Darin<br />
ist die Verteilung des Körpergewichts bei Kindern einer<br />
bestimmten Größe erfasst. Liegt das Gewicht eines<br />
Kindes oberhalb der 90-Perzentile, ist es schwerer als<br />
90 Prozent aller Kinder mit der gleichen Körpergröße und<br />
gilt als übergewichtig. Liegt das Gewicht sogar über der<br />
97-Perzentile, liegt schon ein krankhaftes Übergewicht vor.<br />
Die grafische Darstellung hilft Eltern, mögliche Trends im<br />
Gewicht der Kleinen früh zu erkennen: «Sobald das Gewicht<br />
des eigenen Kindes beginnt, aus der Norm zu fallen,<br />
muss man sofort gegensteuern. Liegt es erst außerhalb,<br />
ist das Beheben des Problems ungleich schwerer»,<br />
betont Hartmann.<br />
Finden können Eltern die Perzentilkurven <strong>für</strong> Kinder bis 5<br />
Jahren in den Vorsorgeheften, die vom Kinderarzt verteilt<br />
werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte<br />
gibt darüber hinaus weitere Vorsorgehefte heraus, die ab<br />
dem Grundschulalter bis zu einem Alter von 18 Jahren<br />
gelten und die entsprechenden Kurven enthalten. Da die<br />
Kurven nicht auf absoluten Werten, sondern auf relativen<br />
Normwerten basieren, müssen sie etwa alle zehn Jahre<br />
neu berechnet werden, um Tendenzen und Veränderungen<br />
des durchschnittlichen Körpergewichts zu erfassen.<br />
Mit Hilfe von Gold-Nanopartikeln können Ärzte Marker<br />
<strong>für</strong> Prostatakrebs schon in einer 300-mal niedrigeren<br />
Konzentration nachweisen, als dies bisher der Fall ist.<br />
Die Nanopartikel helfen, die sogenannten Prostataspezifischen<br />
Antigene (PSA )zu binden. Diese Antigene<br />
sind an der Oberfläche der Zellen befestigt und können<br />
gewissermaßen als Fingerabdruck der Krebszellen dienen.<br />
Mit dem neuen Verfahren kann nach einer Prostatakrebsoperation<br />
ein Wiederauftauchen der Tumorzellen<br />
viel früher als bisher festgestellt werden. Ärzte und Patienten<br />
gewinnen so wichtige Zeit und können bei einem<br />
Rückfall früher mit der Behandlung beginnen.<br />
Bei einer Operation werden möglichst alle Tumorzellen<br />
entfernt. Dies gelingt jedoch nicht immer und ein Teil<br />
der Patienten wird rückfällig. Ein Wiederauftauchen des<br />
Krebses schlägt sich beim Prostatakrebs im Allgemeinen<br />
in einem Anstieg des PSA-Werts nieder. Die Antigene<br />
sind in geringen Konzentrationen bei allen Patienten nach<br />
einer Operation vorhanden, auch wenn der Krebs nicht<br />
wieder zurückkehrt. Bisher war es nicht möglich, die Antigene<br />
direkt nach der Tumorentfernung zu messen, weil<br />
ihre Konzentration so gering ist. Tritt der Krebs wieder auf,<br />
steigt die PSA-Konzentration zunächst leicht an und nimmt<br />
erst nach einer gewissen Zeit dann so sehr zu, dass sie<br />
auch mit konventionellen Methoden gemessen werden<br />
kann. Mit der neu entwickelten Methode kann der PSA-Anstieg<br />
schon in einem frühen Stadium festgestellt werden.<br />
Die Forscher arbeiten bei ihrem Verfahren mit kleinsten<br />
Goldpartikeln mit einem Durchmesser von dreißig Nanometern.<br />
Mit den winzigen Teilchen können sie Sensoren<br />
bauen, an die ausschließlich die Prostataspezifischen-<br />
Antigene andocken. «Die Methode ist zwischen eins<br />
und sechs Größenordnungen genauer als konventionelle<br />
Verfahren», schreiben die Forscher. Sie testeten das<br />
Verfahren an 18 Männern, die eine Prostata-Entfernung<br />
hinter sich hatten und konnten die Rückfälligen viel früher<br />
identifizieren, als dies mit anderen Verfahren möglich war.<br />
In Zukunft könnten Krebspatienten mit der neuen Methode<br />
nach einer Operation ständig überwacht werden.<br />
Ein Rückfall würde früh festgestellt und entsprechende<br />
Maßnahmen könnten ergriffen werden. Vor allem Patienten<br />
mit einem hohen Risiko könnten davon profitieren.<br />
Nicht nur ihre Heilungschancen wären wesentlich besser,<br />
sondern sie würden auch psychisch entlastet. Auch<br />
die Aussage, ob ein Patient tatsächlich geheilt ist, könnte<br />
mit der neuen Methode besser untermauert werden.<br />
Gold <strong>für</strong> die Früherkennung<br />
Colby Thaxton (Northwestern University, Chicago) et al.:<br />
PNAS , doi: 10.1073/pnas.090471910<br />
Neues Verfahren verbessert PSA-Test <strong>für</strong> Prostatakrebs-<br />
Patienten<br />
26 32<br />
27
WERBUNG<br />
Kurstermine 2010<br />
Grundkurse Weiterbildung<br />
A Kurse<br />
B Kurse<br />
B1 Kurse<br />
Peter Jeker<br />
Peter Jeker<br />
Peter Jeker<br />
25.05.10 – 29.05.10 07.06.10 – 11.06.10 26.04.10 – 30.04.10<br />
06.09.10 – 10.09.10 23.08.10 – 27.08.10 13.09.10 – 17.09.10<br />
22.11.10 – 26.11.10 06.12.10 – 10.12.10<br />
B2 Kurse<br />
C Kurse<br />
C1 Kurse<br />
Peter Jeker<br />
Peter Jeker<br />
Peter Jeker<br />
01.03.10 – 05.03.10 22.03.10 – 26.03.10 17.05.10 – 21.05.10<br />
Prüfung 22.05.10<br />
16.08.10 – 20.08.10 14.06.10 – 18.06.10 25.10.10 – 29.10.10<br />
Prüfung 30.10.10<br />
29.11.10 – 03.12.10 15.11.10 – 19.11.10<br />
Methodenspezifische Fortbildungen<br />
Alarm- und Zustimmungs-<br />
Die Wandlungsphasen<br />
Behandlungsstrategien<br />
punkte<br />
In der Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />
In der Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />
In der Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />
Peter Jeker und Reinhard Bayerlein<br />
Peter Jeker<br />
Peter Jeker<br />
23.09.10 – 25.09.10 05.11.10 – 06.11.10 17.09.10 – 19.09.10<br />
Alle methodenspezifischen Fortbildungen gelten als Fortbildungsnachweis <strong>für</strong> die VeT-Therapeutenliste<br />
Methodenverwandte Fortbildungen<br />
Udo Pollmer<br />
Wohl bekomms!<br />
Panschen erlaubt<br />
27.08.10 – 28.08.10<br />
Anmeldung und weitere Informationen: Lehrinstitut <strong>Radloff</strong> – Bachstrasse 72 – CH-5034 Suhr - tel+41(0)62 825 04 55 – kurse@radloff.ch<br />
www.radloff.ch<br />
Kursort: Haus <strong>für</strong> Bildung und Begegnung Herzberg - 5025Asp bei Aarau – tel+41 (0) 62 878 16 46 – info@herzberg.org - www.herzberg.org<br />
26 27 33
SONSTIGES<br />
Leserbrief an die DZA (Deutsche Zeitschrift <strong>für</strong><br />
Akupunktur)<br />
Im September 2008 habe ich einen Leserbrief an<br />
die größte deutsch-österreichische Zeitschrift<br />
<strong>für</strong> Akupunktur geschrieben. Auslöser war die im<br />
Moment zu beobachtende Hervorhebung der rein<br />
segmentalen Herangehensweise im Zusammenhang<br />
mit der Akupunktur. Editor der DZA (Deutsche<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> Akupunktur / German Journal<br />
of Acupuncture and Related Techniques) DDr. Thomas<br />
Ots, hat mir freundlicherweise sofort geantwortet.<br />
Anbei die Korrespondenz mit DDr.Thomas<br />
Ots.<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Ots,<br />
mit Interesse lese ich seit einiger Zeit die DZA. In der letzten<br />
Ausgabe interessierte mich besonders ihre Buchbesprechung<br />
„Schmerzbehandlung mit biomedizinischer<br />
Akupunktur“, sowie der Beitrag von Hr. Rüdiger. In den<br />
Beiträgen schreiben Sie, dass von den Autoren, anhand<br />
von Zitaten, die Meinung vertreten wird, dass die Meridiantheorie<br />
ihre historische Aufgabe erfüllt hätte. Selbstverständlich<br />
gibt es hierzu unterschiedliche Meinungen,<br />
das ist bekannt, ich möchte folgende Gedanken dazu<br />
anmerken.<br />
Ich arbeite seit etwa 25 Jahren mit einem rein energetischen<br />
Ansatz in der Akupunktur, indem das klassische<br />
Regelwerk (Mittag-Mitternacht, Ehemann-Ehefrau etc.)<br />
sowohl Leitbahntherapie, wie auch Organtherapie verzahnt<br />
wird. Am deutlichsten wurde diese Vorgehensweise<br />
in den letzten Jahrzehnten von Klaus <strong>Radloff</strong> (CH)<br />
unter dem Namen Akupunktur-Massage (<strong>APM</strong>) ausgearbeitet.<br />
Die Arbeitsweise erfolgt exakt nach Fülle/Leere<br />
Prinzipien, die sich an dem Regelwerk der Klassiker<br />
orientieren. So zeigt sich in der Praxis beispielsweise<br />
ein (energetisch oder vegetatives) gegensinniges Verhalten<br />
von Yin/Yang MU und Yin/Yang SHU-Punkten,<br />
was natürlich bei der Differenzierung von entzündlichen<br />
und chronischen Prozessen notwendig ist. Es sei hier<br />
noch angemerkt, dass dieser Ansatz relativ wenig Berührungspunkte<br />
mit der Syndromenlehre der TCM hat. Das<br />
Wahrnehmen longitudinaler Ausstrahlungsphänomene<br />
ist eine therapeutische Realität, die man häufig in der<br />
Praxis antrifft. Dies nun einfach zu negieren, halte ich <strong>für</strong><br />
sehr problematisch. Wer nach energetischen Grundsätzen<br />
arbeitet, hat ebenso Erfolge, wie die, welche nach<br />
segmentalen Überlegungen vorgehen. Die energetische<br />
Herangehensweise hat <strong>für</strong> mein Da<strong>für</strong>halten aber zwei<br />
wesentliche Vorteile.<br />
1. Durch das Modell der Wandlungsphasen haben wir<br />
ein Grundlagenmodell, welches uns hilft physiologische<br />
Zusammenhänge nachzuvollziehen. Hier können wir in<br />
undurchsichtigen Fällen Therapiemöglichkeiten ableiten,<br />
was uns durch eine „Dawo´s-Akupunktur“ nicht möglich<br />
ist. (Ich persönlich ziehe es vor Überlegungen anzustellen,<br />
weshalb eine Therapie wirkt oder warum nicht.)<br />
2. Aus der Naturheilkunde und der Homöopathie sind<br />
die Begriffe „Unterdrückung“ und „Symptomverschiebung“<br />
bekannt. Wäre es nicht möglich, dass durch eine<br />
reine Schmerz-und Symptombehandlung mit Akupunktur,<br />
wie sie im Moment propagiert wird, Erkrankungen<br />
unterdrückt werden können, welche dann in der Folge<br />
schwerere Krankheitsbilder nach sich ziehen?<br />
Werden Hauterkrankungen oder Absonderungen (Ausscheidungen<br />
aus verschiedenen Körperöffnungen) wegtherapiert,<br />
so kann dies zu folgeschweren Unterdrückungen<br />
kommen. Das Verschwinden der Symptome<br />
(Absonderungen) hat bekanntlich nicht immer etwas<br />
mit Heilung zu tun, sondern ist ein Zurückdrängen der<br />
Krankheit von der Peripherie in die Tiefe (Organe) des<br />
Körpers. Das QI hat versucht, die pathogenen Energien<br />
aus dem Körper auszuleiten, aber durch die symptomatische<br />
Therapie wurde das Ventil (Haut, Stirnhöhle,<br />
Hämorrhoiden, Ausfluss etc.) wieder geschlossen. Die<br />
pathogene Energie wird wieder in die Tiefe gedrängt, um<br />
sich dort vielleicht irgendwann als schwere Pathologie<br />
wieder zu zeigen.<br />
Die Frage wäre doch, ob es Beobachtungen gibt, die<br />
zeigen, dass es nach einer „erfolgreichen“ Schmerz-<br />
Akupunktur in einem Zeitfenster von ein paar Wochen<br />
oder Monaten, in der Folge zu schwereren Erkrankungen<br />
(Organerkrankungen, zerebrale oder kardiale Infarkte,<br />
benigne/maligne Tumorbildungen etc.) oder anderen Pathologien<br />
gekommen ist.<br />
Andererseits muss auch beobachtet werden, ob durch<br />
eine „energetische Akupunktur“ Ausscheidungsprozesse<br />
angeregt werden können. So kann eine plötzlich<br />
nach einer Akupunktur auftretenden Bronchitis natürlich<br />
auch ein Hinweis auf das positive Auslösen einer Immunreaktion<br />
sein, die unter keinen Umständen (solange vertretbar)<br />
wieder gleich mit Antibiotika unterdrückt werden<br />
sollte! Solche, von einigen Autoren gerne als Nebenwirkungen<br />
bezeichnete Reaktionen, wären somit als positiv<br />
zu werten.<br />
Die Beantwortung dieser Fragen könnte vielleicht helfen,<br />
die Wirkungen einer Therapie, die die Konstitution<br />
mit in den Behandlungsplan der Therapie einbindet, im<br />
Gegensatz zu einer Symptombehandlung langfristig zu<br />
beurteilen.<br />
Wie schon erwähnt, haben natürlich alle Methoden, die<br />
Erfolge beim Patienten erzielen können, ihre Berechtigung.<br />
Soll man aber wirklich ein funktionierendes, reproduzierbares,<br />
logisches Therapiekonzept aufgeben,<br />
nur weil es vermeidlich „alt“ ist? Ich meine nicht. Ich<br />
tendiere eher wie Herr Dr. Rüdiger zu der Auffassung,<br />
das System in seiner energetischen Wirkweise anzusehen<br />
und zu untersuchen. Die Herangehensweise, ein<br />
Punkt einer Indikation zuzuordnen und dann aber nicht,<br />
um bei der wissenschaftlichen Terminologie zu bleiben,<br />
in sympathikotone oder parasympathikotone Zustände<br />
zu unterscheiden, führt dazu, dass sich beispielsweise<br />
34<br />
26<br />
27
SONSTIGES<br />
Reizzustände aufgrund fehlender Differenzierung in einer<br />
Sitzung verschlechtert werden können. Ich bin auch der<br />
Ansicht, dass dies nicht das ursprüngliche Konzept der<br />
Akupunktur war.<br />
Reinhard Bayerlein, Hp<br />
D-Frankenhardt<br />
Hier die Antwort auf meinen Brief:<br />
Sehr geehrter Herr Bayerlein,<br />
gerne nehme ich Ihr Angebot wahr, <strong>für</strong> Ihr Buch eine Rezension<br />
in der DZA zu organisieren.<br />
Darf ich Ihre Mail im Sinne eines Leserbriefes verstehen,<br />
mit dem Wunsche des Abdrucks in der DZA?<br />
Bitte geben Sie mir Bescheid.<br />
Herzlichst<br />
T. Ots<br />
DDr. Thomas Ots<br />
Editor<br />
Deutsche Zeitschrift <strong>für</strong> Akupunktur<br />
German Journal of Acupuncture and Related Techniques<br />
St. Peter Hauptstr. 31 f<br />
A-8042 Graz<br />
www.elsevier.de/dza<br />
Tel/Fax: +43/316/424823<br />
ots@daegfa.de<br />
Abgedruckt wurde der Brief dann allerdings doch nicht<br />
und auf eine Antwort warte ich bis heute…<br />
R.Bayerlein <strong>für</strong> ECM<br />
Zusätzlicher Kurs<br />
17.09.2010 – 19.09.2010<br />
Methodenspezifische Fortbildung<br />
Behandlungsstrategien in der <strong>APM</strong> nach <strong>Radloff</strong><br />
Die energetische Befunderhebung und die daraus resultierende individuelle Behandlung werden <strong>für</strong> Behandelnde oft zur grossen Herausforderung. Denn<br />
effektiv ergeben sich aus der Befunderhebung mehrere Möglichkeiten des Behandlungsvorgehens. Die Gefahr, die Strategie und damit die definierte<br />
Zielsetzung zu verlieren, besteht durch die verschiedenen Möglichkeiten beim Vorgehen in der Behandlung. Das Erlangen von Kompetenzen bei der<br />
Planung einer Behandlungsstrategie ist Thema dieser Fortbildung.<br />
Dieser Kurs wendet sich an ausgebildete <strong>APM</strong> – Therapeuten und Therapeutinnen.<br />
Inhalte<br />
Erkennen der möglichen Ursachen <strong>für</strong> Beschwerden<br />
Kennen und anwenden von verschiedenen Behandlungsstrategien<br />
Definieren der Zielsetzung der Behandlung<br />
Behandeln entsprechend der Zielsetzung<br />
Erkennen von Behandlungsfehlern aufgrund falsch gewählter Strategie<br />
Planen von längerfristigen Strategien<br />
Ziele<br />
Aufzeigen verschiedenster Behandlungsstrategien<br />
Differenzierte Wahrnehmung als Grundlage <strong>für</strong> klares, logisches Denken<br />
Genauigkeit bei der Befunderhebung und der daraus resultierenden Interpretationen<br />
Aufstellen und überprüfen von Hypothesen<br />
Konsequentes Behandlungsvorgehen und reflektieren der gewählten Strategie<br />
Praktisches Umsetzen und Üben<br />
Besprechen einzelner Fallbeispiele mit Patienten<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Abgeschlossene Weiterbildung ‚Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong><br />
Kursleitung<br />
Peter Jeker – Institutsleiter Lehrinstitut <strong>Radloff</strong><br />
Kosten<br />
CHF 600.00 (inklusive Mittagessen)<br />
Anmeldung und weitere Informationen<br />
Lehrinstitut <strong>Radloff</strong> – Bachstrasse 72 – CH 5034 Suhr – tel+41(0)62 825 04 55 – kurse@radloff.ch – www.radloff.ch<br />
Kursort<br />
Haus <strong>für</strong> Bildung und Begegnung Herzberg– 5025Asp bei Aarau –tel+41(0)62878 16 46 – info@herzberg.ch – www.herzberg.ch<br />
Nachweis<br />
Der Kurs gilt als Fortbildung beim VeT / EMR / ASCA – bestätigte Stunden 20 Lektionen à 60 Minuten<br />
26<br />
35 27
SONSTIGES<br />
ELEMENTE-ERNÄHRUNG – HOLZ<br />
An dieser Stelle nun Teil Zwei der Artikelserie<br />
über Elemente-Ernährung von<br />
Imelda <strong>Radloff</strong><br />
Die jährliche Erneuerung im Frühling beschert uns die<br />
körperliche und emotionale Flexibilität, auf welche die<br />
Holzorgane Leber und Gallenblase bei ihrer Entgiftungsund<br />
Verdauungsfunktion angewiesen sind.<br />
Alle Lebensmittel mit saurem Geschmack werden dem<br />
Holzelement zugeordnet. Fast alle sauren Lebensmittel<br />
haben erfrischende Energie, was <strong>für</strong> die Holzorgane äusserst<br />
günstig ist. Besteht doch die essentielle Wirkung<br />
der sauer-erfrischenden Lebensmittel darin, die Säfte<br />
des Körpers zu bewahren und die Substanz zu festigen.<br />
Beim Sport oder im Sommer erfüllen Früchtetees und<br />
säuerliches Obst diese Funktion.<br />
Der saure Geschmack zieht zusammen<br />
Dies ist vor allem bei Erkältungskrankheiten nicht erwünscht.<br />
Es ist sehr ungünstig, Südfrüchte, Tomaten<br />
oder Früchtetees bei Beginn einer Erkältungskrankheit<br />
zu konsumieren. Die zusammenziehende Bewegung des<br />
sauren Geschmackes bewirkt nämlich, dass die Kälte<br />
von der Körperoberfläche ins Innere gedrängt wird, wodurch<br />
sie schwerer wieder zu entfernen ist. Dadurch wird<br />
ein grösserer Schaden angerichtet.<br />
Die Beziehung der Früchte im Holzelement<br />
Feuer<br />
• Maigold<br />
• Glockenäpfel<br />
• Erde:<br />
• Äpfel wie:<br />
• Boskop Lager<br />
• Jonathan Lager<br />
• Golden Lager<br />
• Maigold Lager<br />
• Glockenapfel Lager<br />
• Birnen wie:<br />
• Gute Luise Lager<br />
• Conference Lager<br />
Elementspezifische Früchte<br />
• Maigold<br />
• Glockenäpfel<br />
• Boskop frisch<br />
Metall:<br />
• Maigold<br />
• Glockenapfel<br />
Die Monate des Holzelementes Februar bis<br />
März<br />
GBL/Le<br />
Wasser:<br />
• Maigold<br />
• Glockenapfel<br />
Hier essen wir entgegen aller Logik<br />
exotische Früchte???<br />
26 36<br />
27
SONSTIGES<br />
Die Beziehung der Gemüse im Holzelement<br />
Elementspezifische Gemüse<br />
• Rhabarber<br />
• Sauerkraut<br />
Feuer<br />
• Chicorée<br />
• Löwenzahn<br />
• Rosettenzichorie<br />
• Spinat<br />
• Sprossen<br />
• Federkohl<br />
• Erde:<br />
• Bodenkohlrabi gekocht<br />
• Herbstrübe<br />
• Knoblauch gekocht<br />
• Mairübe<br />
• Rübli<br />
• Topinambur<br />
• Randen rot<br />
• Rotkohl<br />
• Weisskabis<br />
• Zwiebel gekocht<br />
• Pastinake/Rübe-Wurzel<br />
• Schwarzwurzel<br />
Metall:<br />
• Bärlauch<br />
• Frühlingszwiebel<br />
• Gartenkresse<br />
• Knoblauch roh<br />
• Lauch<br />
• Rosenkohl<br />
• Schwarzwurzel<br />
• Wirz<br />
• Zwiebel roh<br />
Wasser:<br />
• Knollensellerie<br />
Die Monate des Holzelementes Februar bis<br />
März<br />
GBL/Le<br />
FQS<br />
SCHWEIZ<br />
Die Fortbildungs-Qualitätssicherungs-Wochenende / FQS sind zweiteilige Seminare mit dem Ziel,<br />
den Mitgliedern des VeT eine Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeitsweise in der Akupunktur Massage nach<br />
<strong>Radloff</strong> ESB/<strong>APM</strong>/ORK reflektieren zu lassen, ein fachkundiges Feedback zu erhalten und gleichzeitig<br />
über die neuesten Erkenntnisse in der Methode informiert und geschult zu werden. Die Seminarien<br />
werden von Mitgliedern der Qualitätssicherungskommission des VeT geleitet und assistiert.<br />
KOMPETENTE QUALITÄTSSICHERUNG - NEUESTES VON DER <strong>APM</strong> NACH RADLOFF<br />
Freie Plätze 22./23. Oktober 2010<br />
Kosten Mitglieder CHF 300.00 / Nichtmitglieder CHF 350.00<br />
Kursort<br />
Haus <strong>für</strong> Bildung und Begegnung Herzberg - 5025 Asp bei Aarau<br />
Tel. +41(0)62 878 16 46 - info@herzberg.ch - www.herzberg.ch<br />
Anmeldeschluss 4 Wochen vor Kursbeginn<br />
Teilnehmende<br />
mindestens 10 Teilnehmer<br />
Anmeldung<br />
Sekretariat VeT - Ursi Truffer - Eichenstrasse 9 - CH-9300 Wittenbach<br />
sekretariat@vet.ch<br />
Bitte teilen Sie dem Sekretariat Ihre E-Mail-Adresse mit, Informationen wie Newsletter erreichen Sie schneller und einfacher!<br />
26<br />
27 37
SONSTIGES<br />
Die Beziehung der Kräuter im Holzelement<br />
Feuer<br />
• Salbei<br />
• Thymian<br />
• Brennnesseln<br />
• Erde:<br />
• Keine<br />
• Brennnesseln gekocht<br />
Metall:<br />
• Bärlauch<br />
• Schnittlauch<br />
Elementspezifische Kräuter<br />
• Essigkraut<br />
• Zitronenmelisse<br />
• Zitronengras<br />
Wasser:<br />
• Liebstöckel<br />
• Peterli<br />
Die Laufrichtung der Energien und Beziehungen der Elemente<br />
Die fünf Reisen:<br />
Sauer reist zur Leber,<br />
scharf reist zur Lunge,<br />
bitter reist zum Herzen,<br />
salzig reist zu den Nieren,<br />
süss reist zur Milz.<br />
26 38<br />
27
SONSTIGES<br />
Messeauftritt auf der MUBA in Basel<br />
MUBA 2010 – Ohrbefunde und Probebehandlungen<br />
Grosses Interesse an Akupunktur Massage nach<br />
<strong>Radloff</strong> an der Basler Messe<br />
Von Harald Reiterer<br />
Gross war das Interesse der Besucher an Akupunktur<br />
Massage nach <strong>Radloff</strong> an der Basler Messe MUBA am<br />
8. Februar. Zahlreiche Messebesucher liessen sich am<br />
Messestand über die <strong>Radloff</strong>-Methode informieren und<br />
nahmen gerne an einer Probebehandlung teil.<br />
Lehrinstitutsleiter Peter Jeker zeigt Behandlungsstrategien<br />
Nicole Wyss beim Ohrbefund auf der MUBA<br />
Auf dem Messestand des Dachverbands Xund wurde die<br />
„Akupunktur Massage nach <strong>Radloff</strong>“ Seite an Seite mit<br />
den Kolleginnen und Kollegen von der Akupunkt-Massage<br />
nach Penzel einen ganzen Messetag lang praktiziert und<br />
damit <strong>für</strong> die <strong>APM</strong>-Methode insgesamt geworben.<br />
Als Therapeuten-Team des VeT waren im Einsatz Lehrinstitutsleiter<br />
Peter Jeker, die Basler Therapeuten Nicole<br />
Wyss und Markus Dinort sowie Harald Reiterer als Organisator<br />
und Vorstandsmitglied. Gleich neben einem<br />
TCM-Stand einer chinesischen Institution liessen sich<br />
die Messebesucher der „Erlebniswelt Gesundheit“ von<br />
der sanften <strong>APM</strong>-Methode mit der Meridianbehandlung<br />
überzeugen. Als multimedialen „Aufhänger“ präsentierten<br />
wir vom VeT einen Kurzfilm über die ESB/<strong>APM</strong>/<br />
ORK, den Harald Reiterer <strong>für</strong> die Messe produziert hatte.<br />
Das zog viele an den Stand zum Nachfragen. Erstaunt<br />
waren die Besucher vom Ohrbefund, aber auch von der<br />
Wirkung oft nur weniger Handgriffe, wie das zum Beispiel<br />
Peter Jeker demonstrierte.<br />
Zahlreiche Besucher fragten nach Therapeuten und<br />
deren Adressen in ihrer Nähe, was wir vom VeT, natürlich<br />
vertraulich, gerne vermittelten. Und so dürften einige<br />
Kolleginnen und Kollegen demnächst Telefonanrufe und<br />
Anfragen nach Behandlungen bekommen.<br />
Bei dem regelrechten Ansturm auf die beiden<br />
Therapie-Liegen am Xund Stand blieb nur wenig<br />
Zeit <strong>für</strong> den freundschaftlichen Austausch mit<br />
den KollegInnen vom Penzel-Verband Schweiz.<br />
Alle waren sich aber einig, dass es eine gute und<br />
erfolgreiche Aktion war, die <strong>APM</strong> in der Öffentlichkeit<br />
besser bekannt zu machen – ob nun mit<br />
Schwingkissen oder mit Ohrbefund. Zufrieden<br />
zeigte sich auch Cécile Cassini vom Dachverband<br />
Xund, die die Verbände organisatorisch<br />
betreut und den Messeauftritt vorbereitet hatte.<br />
Markus Dinort bei der ESB/<strong>APM</strong> Probebehandlung<br />
Fotos: Harald Reiter<br />
26<br />
27 39
SONSTIGES<br />
DIE DARMFLORA<br />
Einleitung<br />
Die Darmflora besteht aus etwa 400-600 verschiedenen<br />
Bakterienspezies. Die Bakterienmasse ist im Darm unterschiedlich<br />
verteilt. So nimmt die Keimmenge zum Colon<br />
hin zu und erreicht dort eine durchschnittliche Dichte von<br />
10 hoch 10, bis 10 hoch 12 Bakterien.<br />
Die Darmflora besteht natürlich nicht nur aus gesundheitsfördernden<br />
Bakterienstämmen. Wir finden auch<br />
Keime, die krankmachende Eigenschaften besitzen.<br />
Allerdings sind die potentiell pathogenen Keime meist<br />
kaum verbreitet. Erst durch die Einnahme von Antibiotika<br />
und anderen Medikamenten, „falscher“ Ernährung<br />
und Störungen anderer Organe ist es möglich, dass sich<br />
die Verhältnisse so verschieben, dass es zu Krankheitssymptomen<br />
kommt.<br />
1. Verdauung: Die Darmflora hilft bei der Verdauung unverdaulicher<br />
Nahrungsbestandteile (Ballaststoffe, Prebiotika<br />
etc.) und bindet die Stoffwechselprodukte wie<br />
kurzkettigen Fettsäuren und B-Vitamine wieder in den<br />
menschlichen Stoffwechsel ein. Weiter hilft die Darmflora<br />
bei der Vorverdauung (Proteo- und Lipolyse) und<br />
erleichtert so die Stoffwechslung von Proteinen und<br />
Fetten.<br />
2. Mikrobieller Schutz: Normalerweise ist die Darmflora<br />
ein relativ stabiles Ökosystem. Hierbei spielen sogenannte<br />
Verdrängungsmechanismen eine wichtige Rolle. Alle<br />
Bakterien konkurrieren sich hierbei gegenseitig um Nahrung<br />
und Bakterienstämme, die welche überwiegen, haben<br />
das Potential andere Bakterienstämme zu hemmen.<br />
So bilden sie Bakteriozine (antibiotische Stoffe wie Acidolin<br />
und Acidophilin) oder Wasserstoffperoxid (H2O2)<br />
und hemmen so ihre Konkurrenten im Wachstum.<br />
Aufgaben der Darmflora<br />
Die Darmflora ist an verschiedenen Aufgaben <strong>für</strong> den<br />
Organismus beteiligt.<br />
So helfen Milchsäurebakterien beispielsweise<br />
- bei der Stabilisierung des ph-Wertes<br />
- Steigerung der Mukosadurchblutung<br />
- Stimulation der Natrium- und Wasserresorption<br />
26 40<br />
27
SONSTIGES<br />
- Steigerung der Zellproliferation<br />
- Stimulation der Schleimproduktion<br />
- Anregung der Darmmotilität<br />
- Bildung von B-Vitaminen, Folsäure und Vitamin K<br />
Eine intakte Darmflora reguliert sich somit immer selbst,<br />
auch wenn sie gewissen Schwankungen unterliegt.<br />
sich im Dickdarm höhere Bakterienmassen befinden, sodass<br />
sich hier Störungen massiver auswirken.<br />
Zwar spielt sicher unsere Ernährung generell eine Rolle,<br />
jedoch steht in vielen Fällen weniger die Qualität der<br />
Nahrung im Vordergrund, sondern vielmehr die Menge<br />
und die Häufigkeit unserer Nahrungsaufnahme. Manchen<br />
Patienten hilft hier ein Fastentag in der Woche<br />
3. Unterstützung des darmassoziierten Darmsystems:<br />
Wir wissen, dass der Darm ein wichtiger Hauptsitz der<br />
Immunabwehr ist. Im Darm kommt der Körper, neben<br />
den Lungen, mit den meisten Antigenen in Kontakt.<br />
Diese Auseinandersetzung hilft bei der Reifung des Immunsystems<br />
und zeigt uns wie wichtig der Kontakt mit<br />
Antigenen ist.<br />
<strong>APM</strong><br />
Wir sehen in der Praxis sehr häufig eine Störung des<br />
Dickdarms (Metall). Seltener eine Störung der Dünndarmfunktion<br />
(Feuer). Der Grund hier<strong>für</strong> mag darin liegen, dass<br />
(möglichem Unterzucker kann mit Fruchtsaft entgegengewirkt<br />
werden) oder die Empfehlung nach 16.00 Uhr<br />
nichts mehr zu essen.<br />
Die Wirkungen der Darmbakterien verweisen uns auf<br />
Wandlungsphasenzusammenhänge, wie zum Beispiel<br />
Feuer/Metall oder Metall/Wasser. In der Praxis kann<br />
beobachtet werden, dass die Behandlung des Darmes<br />
(Wandlungsphasen) gute Erfolge bringt. Allerdings können,<br />
beim Vorliegen konstitutioneller Schwächen, nach<br />
meinen Beobachtungen immer wieder Rückschläge<br />
auftreten, weshalb dann an zusätzliche Maßnahmen gedacht<br />
werden sollte.<br />
Reinhard Bayerlein ECM<br />
26 27 41
VERBAND<br />
Newsletter 03 - Dez. 09<br />
Den ganzen Newsletter finden Sie unter<br />
www.radloff.ch/aktuell<br />
Neues aus dem VeT<br />
In regelmässigen Abständen führt das Lehrinstitut <strong>Radloff</strong><br />
unter der Leitung von Peter Jeker ein Forum <strong>für</strong> die Mitglieder<br />
der Qualitätssicherungskommission und der Prüfungskommission<br />
durch. Dabei werden fachspezifische<br />
Fragen diskutiert und praktisch geübt. Der rege fachliche<br />
Austausch zwischen Institut und Verband gewährleistet,<br />
dass die Methode stetig weiterentwickelt wird.<br />
Neue Aufgaben <strong>für</strong> die Kommissionen des VeT<br />
Das Lehrinstitut <strong>Radloff</strong> hält mit den Veränderungen in<br />
der schweizerischen Bildungslandschaft Schritt und wird<br />
seine Prüfungsverordnung entsprechend anpassen. Für<br />
die Teilnehmenden ändert sich vordergründig wenig.<br />
Doch künftig wird die Prüfungskommission Teil des Lehrinstituts<br />
sein und nicht wie bis anhin, Teil des Verbands<br />
energetische Therapie VeT. Vorteile der Neuorganisation<br />
sind etwa der enge Kontakt zwischen Institutsleitung und<br />
Prüfungskommission, in der Rekrutierung von Examinatoren,<br />
da diese nun auch aus dem Lehrkörper sein können<br />
und in klarer geregelten Kompetenzen und Zuständigkeiten.<br />
‚Wer lehrt, prüft!‘ - dieses Modell hat sich in vielen Bildungsinstitutionen<br />
der Erwachsenenbildung bewährt.<br />
Für die Qualitätssicherung des Instituts ist neu die Qualitätssicherungskommission<br />
des VeT zuständig.<br />
Genauere Informationen zu diesen Themen folgen an der<br />
nächsten GV - VeT (19.06.2010)<br />
Die kalte Jahreszeit aus der Sicht der<br />
<strong>APM</strong><br />
Der Wind aus Osten<br />
Der Wind aus Osten und die nasskalten Tage sind <strong>für</strong><br />
viele Menschen unangenehm und mit verschiedenen<br />
Symptomen verbunden. Aus Sicht der Akupunktur Massage<br />
nach <strong>Radloff</strong> liegt der Grund da<strong>für</strong>, in einer Schwächung<br />
der ‚Heizung‘: dem Verdauungssystem!<br />
Winterzeit - Nierenzeit<br />
Die Monate Dezember und Januar sind die Zeit der<br />
Wandlungsphase Wasser. Die Funktionskreise Blase und<br />
Niere haben jetzt ihre meiste Energie: das höchste Yin!<br />
Die Wärme im Körper und die Abwehrkraft sind wesentlich<br />
von diesem Funktionskreis abhängig.<br />
Wärme im Körper<br />
Die Heizung im Körper, das „Feuer der Lebenspforte“<br />
oder „ming-men huo“, welches in den Nieren sitzt, läuft<br />
auf Hochtouren. Dieses Nierenfeuer ist die Grundlage <strong>für</strong><br />
die Verdauungskraft des Milz-Pankreas-Systems. Wenn<br />
dieses Feuer schon im Herbst oder das ganze Jahr hindurch<br />
übermässig erschöpft wird, fehlt im Winter wesentliche<br />
„Heizenergie“!<br />
Schwer verdauliche, kalte Nahrungsmittel, wie Rohkost,<br />
Zitrusfrüchte (Mandarinen, Clementinen und Orangen)<br />
und Anderes mehr, kühlen den Körper stark aus und verbrauchen<br />
das Feuer des Milz-Pankreas-Systems und somit<br />
das Feuer der Lebenspforte. Zuviel und zu häufiges<br />
Essen und dadurch ein ständig arbeitender Verdauungstrakt,<br />
benötigen zusätzlich übermässige Verdauungswärme<br />
des Milz-Pankreas-Systems. Scharfes Essen<br />
begünstigt diesen negativen Effekt durch vermehrtes<br />
Schwitzen, was den Körper wiederum zusätzlich auskühlt.<br />
Abwehrkraft<br />
Ca. 70% unseres Immunsystems sitzt in der Darmschleimhaut.<br />
Der Dickdarm steht in einer energetischen<br />
Opposition zur Niere (Regel Mittag-Mitternacht). Erschöpft<br />
das Nierenfeuer hat das direkte Auswirkungen<br />
auf den Dickdarm und dadurch auf unsere Abwehrkraft.<br />
Auch physiologisch leidet der Dickdarm unter den ungenügend<br />
verdauten Nahrungsresten. Die Gär- und<br />
Faulgase z.B. Methan- und Benzolalkohole belasten die<br />
Darmflora und wirken aggressiv.<br />
Warmes Essen spart Nierenenergie und stärkt die<br />
Abwehrkraft<br />
3-mal täglich warmes Essen schont die Verdauungssäfte<br />
und damit das Nierenfeuer und die Darmflora. Dies verbessert<br />
unsere Abwehrkraft und damit unser Immunsystem!<br />
Unterstützende Massnahmen zur <strong>APM</strong>-Behandlung:<br />
Moxa wirkt Wunder!<br />
Der Einsatz von Moxazigarren, gerade bei Kältesymp-tomatiken,<br />
wirkt tatsächlich Wunder. Oft sind kalte Hände<br />
und Füsse, Darmschmerzen, Nocturie bis hin zu Menstruationsbeschwerden<br />
daraus resultierende Symptome.<br />
Nachdem durch eine manuelle Punktbehandlung der<br />
entsprechenden Punkte, eine positive Wirkung erzielt<br />
wurde, kann mit Moxa intensiviert werden. Die Patienten<br />
entspannen spontan, schlafen ein, oder fühlen sich ganz<br />
einfach aufgewärmt. Zusammen mit der konsequenten<br />
Warmkost und einigen Moxa-Anwendungen verschwinden<br />
Kältesymptomatiken schnell und anhaltend.<br />
Peter Jeker – Institutsleitung<br />
26 42<br />
27
VERBAND<br />
Ein wärmendes Frühstück<br />
Für 4 Personen<br />
250g feine Haferflocken<br />
1 Tasse Rosinen<br />
1 Handvoll Pinienkerne<br />
1 Prise Nelkenpulver<br />
Etwas Salz<br />
3 EL Zucker<br />
Viel Zimt<br />
Birnell<br />
Die Haferflocken über Nacht in viel Wasser einweichen,<br />
das Einweichwasser wegschütten. Die Haferflocken<br />
gut mit frischem Wasser bedecken und langsam aufkochen<br />
– alle Zutaten ausser dem Zimt beifügen – und<br />
auf kleiner Hitze ca 20 Min. köcheln lassen. Vor dem<br />
Servieren mit einem Stück Butter verfeinern und nach<br />
Belieben mit Zimt würzen und auf dem Teller mit Birnell<br />
versüssen - so mögen es die Kinder und ich am Liebsten!<br />
ebj<br />
Die traditionelle chinesische <strong>Medizin</strong> (TCM) kennt Zimt<br />
als Heilmittel. Seine wärmende Wirkung aktiviert mangelndes<br />
Nieren-Yang und hilft gegen innere Kälte im<br />
Bauch und auch bei kalten Füssen.<br />
• Zimt und seine Wirkung auf Krankheitserreger<br />
• Zimt wirkt keimtötend gegen Pilze, Viren und<br />
Bakterien.<br />
• Zimt wärmt und erweitert die Gefässe (blutdrucksenkend),<br />
stabilisiert den Kreislauf und ist<br />
durchblutungsfördernd.<br />
• Zimt wirkt auf die Verdauung, das Gewürz regt<br />
die Verdauungssäfte an.<br />
• Zimt hilft bei Magen- und Darmbeschwerden<br />
(Durchfall, Übelkeit).<br />
Wer gesund isst, stirbt früher!<br />
Wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts <strong>für</strong><br />
Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften - gilt als<br />
Deutschlands renommiertester Ernährungs-Spezalist<br />
und unabhängiger Experte - Publizist zahlreiche Bücher<br />
und Schriften – Referent bei Seminarien und Kongressen.<br />
Wer gesund isst, stirbt früher!<br />
Die Schlankheitsdiktatur, welche Dünne dick und die<br />
Dicke krank macht!’ Es geht ein Gespenst um, das sich<br />
anhört wie ein schweres Vergehen: Übergewicht!<br />
Udo Pollmer wird in diesem Referat eine etwas andere<br />
Sichtweise darlegen, die manch einer/m die Augen öffnet,<br />
Fragen aufwirft und Zusammenhänge aufdeckt. Das<br />
Referat richtet sich an alle, die Interesse haben an alltäglichen<br />
Fragen rund ums Thema Ernährung. Zudem werden<br />
Ernährungsdogmen, wie 5x Rohkost am Tag oder<br />
‚Vollkorn ist gesund’ kritisch hinterfragt und biologisch<br />
erklärt<br />
Die simple Fragestellung: “ Was ist gesunde Ernährung?“<br />
– löst weit herum Verwirrung aus. Es lohnt sich durchaus,<br />
sich diese Frage aus verschiedenen Gesichtspunkten<br />
heraus vor Augen zu führen und unabhängig von wirtschaftlichen<br />
Interessen, rein wissenschaftlich zu hinterfragen.<br />
Zusammenhänge sollen aufgedeckt werden und<br />
so ein Grundlagenverständnis <strong>für</strong> mögliche Ursachen<br />
von Darmerkrankungen und Allergien aufzeigen.<br />
Wer gesund isst, stirbt früher! – 27.08.2010 – 14h –<br />
18h – Bildungshaus Herzberg<br />
Panschen erlaubt! – 28.08.2010 – 09h – 17h – Bildungshaus<br />
Herzberg<br />
Anmeldung und weitere Informationen<br />
Lehrinstitut <strong>Radloff</strong><br />
Bachstrasse 72<br />
5034 Suhr<br />
www.radloff.ch / kurse@radloff.ch / +41(0)62 825 04 55<br />
Im August 2010 wird uns Udo Pollmer wieder viel Wichtiges,<br />
Amüsantes, Verquertes und doch so Wahres rund<br />
zum Thema Ernährung erzählen!<br />
Udo Pollmer<br />
26<br />
27 43
3-LÄNDER FORUM<br />
SCHWEIZ<br />
Betreut durch Imelda <strong>Radloff</strong><br />
Europäisch einmalig - gesamtschweizerisch erstmalig!<br />
DEUTSCHLAND<br />
Betreut durch Walter Schwarz<br />
und Reinhard Bayerlein<br />
Das Branchendiplom in Komplementär-<br />
Therapie<br />
Heute verfügen die Praktizierenden der komplementärtherapeutischen<br />
Methoden über die unterschiedlichsten<br />
Methodenausbildungen. Trotz reichem Wissen und Können,<br />
welches in der täglichen Arbeit umgesetzt, laufend<br />
erweitert und vertieft wird, werden die Diplome nicht<br />
formal erworben. Denn die betreffenden privaten Schulen<br />
und Institute sind noch nicht in die schweizerische<br />
Bildungslandschaft integriert. Die zustehende öffentliche<br />
Anerkennung bleibt also aus.<br />
ÖSTERREICH<br />
Betreut durch Judith Klotz<br />
Gesamtschweizerischer Berufsabschluss schon<br />
heute möglich<br />
Was vielen noch nicht bekannt ist: Mit der Passerelle KT<br />
hat die OdA KTTC die Möglichkeit geschaffen, einen gesamtschweizerischen<br />
Berufsabschluss in Komplementär-Therapie<br />
zu erlangen.<br />
Dabei werden die unterschiedlich erworbenen Kompetenzen<br />
und die Berufspraxis formal, in der <strong>für</strong> die ganze<br />
Branche der KT gültigen und einheitlichen Form eines<br />
Dossiers dargelegt, erläutert und nachgewiesen. Kann<br />
nach Überprüfung des Dossiers ausreichende berufliche<br />
Handlungskompetenz attestiert werden, erhält die betreffende<br />
Person das Branchendiplom OdA KTTC. Sie<br />
verfügt damit bereits heute über einen branchenbezogenen,<br />
gesamtschweizerischen Berufsabschluss.<br />
Zusätzlich bereitet die OdA KTTC einen eidgenössischen<br />
Abschluss in Komplementär-Therapie vor, zu welchem<br />
jene Personen zugelassen werden sollen, welche über<br />
das Branchendiplom OdA KTTC verfügen.<br />
Effiziente Zusammenarbeit der Methodenverbände<br />
unter massgeblicher Beteiligung des Dachverband<br />
Xund<br />
Als „gemeinsames Dach“ wurden Kriterien definiert, die<br />
auf alle Methoden gleichermassen zutreffen. Dies war<br />
nur dank einer gut organisierten interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen Berufsverbände möglich.<br />
Komplementärtherapeutische Methoden und ihre Praktizierenden<br />
sehen den Menschen als eine ‚psychophysische<br />
Einheit in einem lebenslangen Entwicklungsprozess’.<br />
Sie setzen Bewusstseinsprozesse in Gang, welche<br />
Selbstwahrnehmung und Selbstverantwortung fördern<br />
und es ermöglichen, Verhaltensweisen, welche der Gesundheit<br />
nicht zuträglich sind, zu erkennen und nachhaltig<br />
zu verändern. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag<br />
zur ganzheitlichen Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung.<br />
Persönliche Standortbestimmung fördert die Berufsidentität<br />
Unabhängig der weiteren berufspolitischen Entwicklungen<br />
ist die Erlangung des Branchendiploms von<br />
grossem persönlichem Nutzen. Obwohl die Erstellung<br />
des Dossiers mit einigem Aufwand verbunden ist, die<br />
einhellige Meinung der bisher über 300 Absolventinnen<br />
zeigt deutlich, dass sich diese persönliche Standortbestimmung<br />
auf jeden Fall lohnt. Nebst dem erweiterten<br />
Bewusstsein über die eigene berufliche Handlungskompetenz,<br />
wird die Identität in Bezug auf die eigene Methode<br />
verstärkt.<br />
Während der viertägigen Fortbildung ermöglicht der<br />
fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ein<br />
intensives Kennenlernen von anderen Methoden der<br />
Komplementär-Therapie. Diese elektronisch aufgearbeitete<br />
Berufsbiografie, welche nach Abschluss der Passerelle<br />
KT fortlaufend weitergeführt werden kann, zeigt<br />
zudem die Stärken und Schwächen auf. Es wird deutlich,<br />
wo man welche Schwerpunkte legen oder Neuorientierungen<br />
vornehmen sollte.<br />
Hat man in einer OdA KTTC anerkannten Methode erfolgreich<br />
alle Kompetenzen nachgewiesen, erhält man<br />
das Branchendiplom OdA KTTC (gesamtschweizerischer<br />
Branchenabschluss) und kann sich Komplementär-Therapeut/in<br />
OdA KTTC nennen.<br />
Unterstützung und Support ist während der Fortbildung<br />
Passerelle KT gewährleistet.<br />
Während der ganzen Dauer des Passerellenverfahrens<br />
steht die Kursleitung <strong>für</strong> Kontakte zur Verfügung. Gleich<br />
zu Beginn werden Arbeitsgruppen gebildet, dadurch<br />
entsteht ein hilfreicher Austausch unter Kolleginnen und<br />
Kollegen. Zur Dossiererstellung existiert auch eine Wegleitung,<br />
welche genau aufzeigt, wie vorzugehen ist, stets<br />
in Verbindung mit Beispielen. Trotzdem sollte man über<br />
gute Kenntnisse in der elektronischen Textverarbeitung<br />
oder mindestens über einen diesbezüglich sichergestellten<br />
Support verfügen. Und last but not least - ein gutes<br />
Zeitmanagement hilft, Stresssituationen zu vermeiden.<br />
DVxund – 10-01<br />
Ausführliche Information<br />
Sämtliche Informationen zur Passerelle KT finden<br />
sich unter:<br />
www.komplementaer.org<br />
Nächste Passerellen KT starten im Herbst 2010.<br />
Kosten <strong>für</strong> das Branchendiplom OdA KTTC<br />
Total CHF 1'550.- (1'350 <strong>für</strong> Passerelle KT plus CHF<br />
200 <strong>für</strong> doe Ausstellung des Branchendiploms).<br />
Inbegriffen sind die gesamte Dossierüberprüfung<br />
und der Support.<br />
26 44<br />
27
3-LÄNDER FORUM<br />
Komplementärtherapie in Liechtenstein<br />
Von Harald Reiterer<br />
Liechtensteins Therapeuten<br />
haben eine<br />
eigene Sektion „Komplementär-Therapie“<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
gegründet.<br />
Die bisherige Sektion<br />
Komplementärmedizin<br />
wurde in „Naturheilkunde“<br />
umbenannt.<br />
Diese Weichenstellung<br />
erfolgte aufgrund des neuen Gesundheitsgesetzes<br />
in Liechtenstein, in dem neben anderen medizinischen<br />
Pflegeberufen nun auch Traditionelle <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong><br />
TCM, Europäische Naturheilkunde TEN sowie der<br />
Naturheilpraktiker aufgenommen wurden.<br />
Komplementär-Therapie üben in Liechtenstein künftig<br />
alle jene Therapeuten aus, die nach entsprechender<br />
Qualifikation per Gewerbeschein vom Amt <strong>für</strong> Volkswirtschaft<br />
zugelassen sind. Dazu zählen unter anderem die<br />
Methoden Akupunkt(ur)-Massage, Atemtherapie, Cranio<br />
Sacraltherapie, Kinesiologie, Massage sowie Shiatsu<br />
und weitere.<br />
Komplementäre Therapie umfasst Beratung und Behandlung<br />
nach Vorgabe der Gewerbebewilligung. Die<br />
gesetzliche Abgrenzung zu den Gesundheitsberufen und<br />
der Naturheilkunde besteht darin, dass diese Ausübung<br />
dieser Tätigkeiten und die Behandlung von Kranken eine<br />
Bewilligung vom Amt <strong>für</strong> Gesundheit voraussetzt. Damit<br />
orientiert sich die Komplementär-Therapie auch an der<br />
laufenden Berufsbildentwicklung des KT-Therapeuten in<br />
der Schweiz.<br />
Erste Ziele der Sektion Komplementär-Therapie in der<br />
Wirtschaftskammer Liechtenstein sind die Information<br />
der rund 300 gewerblichen Therapeuten im Fürstentum<br />
sowie die Präsentation der Komplementär-Methoden in<br />
der Öffentlichkeit. Weitere Details sind noch in Vorbereitung.<br />
Die Gründungsversammlung der Sektion Komplementär-Therapie<br />
erfolgt in den nächsten Wochen.<br />
Fortbildung-Qualitätssicherung FQS<br />
auf dem Herzberg bei Aarau<br />
2010<br />
Fr/Sa 22./23. Oktober<br />
Beinlängendifferenz und Skoliose<br />
SCHWEIZ<br />
Anmeldungen richten Sie bitte an das:<br />
VeT-Sekretariat, Eichenstrasse 9, CH-9300 Wittenbach<br />
Tel. +41 (0)71 298 40 26<br />
sekretariat@vet-int.ch<br />
SCHWEIZ<br />
Betreut durch Imelda <strong>Radloff</strong><br />
DEUTSCHLAND<br />
Betreut durch Walter Schwarz<br />
und Reinhard Bayerlein<br />
ÖSTERREICH<br />
Betreut durch Judith Klotz<br />
Wir freuen uns darauf viele österreichische Kolleginnen<br />
und Kollegen auf dem Herzberg und natürlich auch in<br />
Rothenburg begrüßen zu dürfen.<br />
Wer nähere Informationen zu den Fortbildungen hat,<br />
wendet sich bitte an die Schule. Das Fortbildungsprogramm<br />
2010 liegt vor!<br />
Informationen über Rothenburg erhalten sie im VeT-Büro<br />
bei Fr. Truffer.<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Harald Reiterer<br />
<strong>APM</strong>-Praxis in Schaan/Liechtenstein<br />
Web: www.apm.li<br />
Mail: praxis@apm.li<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
Ursula Truffer VeT-Büro<br />
Eichenstrasse 9<br />
CH-9300 Wittenbach<br />
Mail: sekretariat@vet-int.ch<br />
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SCHWEIZ<br />
Betreut durch Imelda <strong>Radloff</strong><br />
3-LÄNDER FORUM<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
DEUTSCHLAND<br />
Betreut durch Walter Schwarz<br />
und Reinhard Bayerlein<br />
ÖSTERREICH<br />
Walter Schwarz<br />
Würzburger Straße 78<br />
97877 Wertheim<br />
E-Mail: schwarz-wertheim@t-online.de<br />
Betreut durch Judith Klotz<br />
THERAPEUTENTREFFEN IN CRAILSHEIM UND<br />
TCM-KONGRESS<br />
Wer Interesse am Therapeutentreffen in Crailsheim anlässlich<br />
der Rothenburger TCM-Tage hat, meldet sich<br />
bitte bei Walter Schwarz. Ausführliche Infos siehe hierzu<br />
letzte Ausgabe.<br />
MED-WOCHE<br />
Auch im letzten Jahr war ich <strong>für</strong> die ECM wieder auf der<br />
Med-Woche in Baden-Baden, um die neuesten Entwicklungen<br />
im Bereich der Naturheilkunde kennen zu lernen.<br />
Leider waren in diesem Jahr viele der Neuerscheinungen<br />
im Bereich der Fachliteratur, die <strong>für</strong> das Jahr 2010 angekündigt<br />
und normalerweise schon beim Haug-Verlag<br />
verfügbar sind, nicht zu erhalten. Möglicherweise waren<br />
Produktionsverzögerungen der Grund.<br />
Neben dem Kongressthema „Trauma“ werden in Rothenburg<br />
auch viele weitere Themenbereiche angesprochen.<br />
So gibt es einen Wissenschaftstag, einen Tag der<br />
Kinderheilkunde, bei dem auch das Thema Impfung angesprochen<br />
wird und natürlich den schon etablierten<br />
TCM-Apothekertag.<br />
Das Thema Akupunktur und <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong> ist weiterhin<br />
sehr stark vertreten und hat sich in der Zwischenzeit<br />
zu einer der Säulen im Konzept der Naturheilkunde<br />
entwickelt. Ich konnte wieder viele Gespräche führen und<br />
besonders in den Artikel über die Segmentardiagnostik,<br />
der in einer der nächsten Ausgaben erscheint, ist hier<br />
einiges davon eingeflossen.<br />
In diesem Jahr wird es ebenfalls wieder QIGONG Stunden<br />
geben, die natürlich der Praxis gewidmet sind. Passend<br />
zum Thema „Hormone“ in dieser ECM-Ausgabe,<br />
wird es ein Fertilitäts-Symposium geben.<br />
Wir freuen uns!<br />
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Ab 5 Stück spesenfrei<br />
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S, M, L, XL gerade Form auf 3 Knöpfe zu schliessen<br />
Bestellen bei:<br />
VeT-Buchhaltung: Helen Reimann, Romanshornerstrasse 63, CH-9300 Wittenbach<br />
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• Hericium<br />
• Agaricus<br />
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• Polyporus<br />
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Imelda In-Albon <strong>Radloff</strong><br />
Anriststrasse 9<br />
CH-9423 Hawlik Altenrhein Euro-Pilzbrut GmbH<br />
Tel. 071 891 31 Inselkammerstr. 90<br />
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Kostenlose Hotline <strong>für</strong> Deutschland: 0800 - 74 59 74 6<br />
Tel: +49 (0) 89/62 44 748 - 0<br />
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IMPRESSUM<br />
Adressliste<br />
Vorstandsmitglieder:<br />
Schweiz:<br />
<strong>Radloff</strong> In-Albon Imelda, Präsidentin,<br />
Anriststrasse 9, 9423 Altenrhein<br />
Arpagaus Nicole, Veia Purmaglera 3, 7460 Savognin<br />
Balmer Jeker Esther, Bachstrasse 97c, 5034 Suhr<br />
Reiterer Harald, Fürst-Johannes-Str. 40, FL-9494 Schaan<br />
Vonesch Monika, Bahnhofstr. 42, 8600 Dübendorf<br />
Wagner Klaus, im Herrenfeld 16, 7304 Maienfeld<br />
Zangger Marie-Christine, Erlenstr. 116, 8832 Wollerau<br />
Prüfungskommission:<br />
Jeker Peter, Fachliche Leitung<br />
Hollenstein Paul, Breitestr. 11, 8472 Seuzach<br />
Riegger Günther, Bregenzerstr. 49, D-88131 Lindau<br />
Sutter Beatrix, Betten 56, 9300 Wittenbach<br />
Vallini Massimo, Bahnhofplatz 11, 8910 Affoltern a.A.<br />
Zangger Marie-Christine, Erlenstr. 116, 8832 Wollerau<br />
Qualitätssicherung:<br />
Jeker Peter, Fachliche Leitung<br />
Hollenstein Paul, Breitestr. 11, 8472 Seuzach<br />
Masero Andreas, Bahnhofstr. 42, 8600 Dübendorf<br />
Neuenschwander Urs, Rosenaustr. 10, 8406 Winterthur<br />
Raijmakers Joannes, Eisenhofstr. 18, 8810 Horgen<br />
Riegger Günther, Bregenzerstr. 49, D-88131 Lindau<br />
Stump Monika, Langgasse 22a, 9056 Gais<br />
Sutter Beatrix, Betten 56, 9300 Wittenbach<br />
Vallini Massimo, Bahnhofplatz 11, 8910 Affoltern a.A.<br />
Zangger Marie-Chrisine, Erlenstr. 116, 8832 Wollerau<br />
Sekretariat: Truffer Ursula<br />
VeT-Sekretariat<br />
eichenstrasse 9<br />
CH-9300 Wittenbach<br />
Buchhaltung: Reimann Helen, Romanshornerstr. 63,<br />
CH-9300 Wittenbach<br />
Impressum<br />
Internationale <strong>Fachzeitschrift</strong><br />
<strong>für</strong> Akupunktur-Massage (<strong>APM</strong>)<br />
<strong>Energetisch</strong> statische Behandlung (ESB)<br />
<strong>Energetisch</strong> <strong>Chinesische</strong> <strong>Medizin</strong><br />
und Meridiantherapie<br />
Herausgeber: Verband energetische Therapie<br />
Eichenstrasse 9 – CH 9300 Wittenbach<br />
Tel. +41 71 298 40 26<br />
Email: sekretariat@vet-int.ch, www.vet-int.ch<br />
Redaktion: Redaktionskommission VeT<br />
Die namentlich gekennzeichneten Beiträge entsprechen nicht<br />
unbedingt der Meinung der Redaktion.<br />
Die VeT-Mitteilungen erscheinen 3x jährlich.<br />
Redaktionsschluss: 15. Febr./15. Juni/15. Oktober<br />
(Keine Gewähr <strong>für</strong> ein bestimmtes Erscheinungsdatum)<br />
Einzelheft: CHF. 10.–/Euro 7.50 + Versandkosten<br />
Inserate-Verwaltung:<br />
z. Zt. VeT-Sekretariat<br />
Inseratenpreise: CHF Euro<br />
1⁄1 Seite: 245 mm x 176 mm 400.– 267.–<br />
1⁄2 Seite hoch: 245 mm x 85 mm 220.– 147.–<br />
1⁄2 Seite quer: 119 mm x 176 mm 220.– 147.–<br />
1⁄4 Seite hoch: 119 mm x 85 mm 140.– 94.–<br />
1⁄4 Seite quer: 57 mm x 176 mm 140.– 94.–<br />
1⁄8 Seite quer: 57 mm x 85 mm 60.– 40.–<br />
Nichtkommerzielle Inserate der VeT-Mitglieder<br />
(Max. 1 ⁄4 Seite) werden kostenlos veröffentlicht.<br />
Die Preise <strong>für</strong> kommerzielle Inserate der<br />
Mitglieder erhalten Sie auf Anfrage.<br />
Satzspiegel: 180 x 252 mm<br />
Druck: Offset<br />
Farbdruck: Auf allen Seiten möglich<br />
Farbzuschläge: 2-farbig + 20% – 3/4-farbig + 55%<br />
Umschlagseiten: Der Zuschlag <strong>für</strong> die 2. und 3. Umschlagseite<br />
beträgt 10%, <strong>für</strong> die 4. Umschlagseite + 15% auf<br />
den nicht ermässigten Grundpreis.<br />
Beilagen: Auf Anfrage<br />
Manuskripte werden auch als Datenfile angenommen.<br />
Programme sind: CorelDraw, QuarkXPress, Adobe InDesign,<br />
Adobe Illustrator, Adobe Photoshop, Word oder PDF.<br />
Auflage: z. Zt. 1000 Exemplare<br />
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ZHENG GU SHUI – eine alte Tradition lebt weiter<br />
Im Hochland der südchinesischen Provinz<br />
Yünnan ernten die Bauern an sonnendurchfluteten<br />
Hängen in den Sommermonaten die Kräuter,<br />
die ZHENG GU SHUI einzigartig machen.<br />
ZHENG GU SHUI wird in der Provinz hauptstadt<br />
Kunming nach einem alten Familienrezept hergestellt.<br />
Mao Tse Tung hat während seiner ganzen<br />
Regier ungszeit die Traditionelle <strong>Chinesische</strong><br />
<strong>Medizin</strong> und das Wissen über die Wirkungsweise<br />
der chinesischen Kräuter unterdrückt.<br />
Viele Heilerfamilien pflegten ihr Wissen im Ver borgenen.<br />
Auf diese Weise sind viele Rezepturen<br />
erhalten geblieben. Heute werden solche Kräuteres<br />
senzen in modernen Labora to rien unter<br />
Einhal tung strenger Hygiene regeln wieder produziert.<br />
ZHENG GU SHUI wird aus der energetisch wirkungsvollsten<br />
Mischung hergestellt.<br />
ZHENG GU SHUI bewirkt eine energetische<br />
Feinabstimmung, indem Körperpar tien mit mässigen<br />
Fülle- und Leerezuständen ausgeglichen<br />
werden – und das nahezu gleichzeitig. Dabei<br />
wird das energetische Prinzip «Kälte drückt<br />
Energiefülle weg» und «Wärme füllt energieleere<br />
Zonen» konsequent genutzt.<br />
ZHENG GU SHUI ist somit ausgesprochen<br />
ge eignet <strong>für</strong> die Alltags pfle ge der Mus -<br />
ku la tur und der Gelenke. ZHENG GU SHUI<br />
ist ein wertvoller Helfer im Bereich des Breitenund<br />
Spitzensports.<br />
ZHENG GU SHUI ist dank seiner energetischen<br />
Wirkung ein ausgezeichnetes Hilfsmittel<br />
bei Anwendungen der Akupunk tur-<br />
Massage, Akupressur Massage. Insbesonde<br />
re wird der «Muskel katereffekt», der sehr oft<br />
nach einer Aku punk tur-Massage auftritt, stark<br />
reduziert.<br />
ZHENG GU SHUI im<br />
entspannenden Vollbad (eine<br />
Schutzkappe voll) belebt den<br />
Bewegungsapparat nach dem<br />
Training oder der Therapie.<br />
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Herausgeber:<br />
Verband energetische Therapie (VeT)<br />
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Brigitte Bayerlein, Lindenweg 3, D-74586 Frankenhardt<br />
Telefon 07959-1442, Fax 07959-925304, TCM-Shop@t-online.de<br />
Judith Klotz, Süssmayerstrasse 27, A-5020 Salzburg<br />
Telefon 0662-83 00 81, Fax 0662-82 33 72, ju.klotz@gmx.at<br />
VeT-Sekretariat, Eichenstrasse 9 – CH-9300 Wittenbach<br />
Telefon +41 71 298 40 26 – sekretariat@vet-int.ch<br />
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