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Trekking zum Kangchenzunga – 2. Versuch

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Neue Destinationen<br />

Mittagessen in Phale<br />

Ich muss erneut meine Pelerine auspacken. Mit dem nassen und glitschigen Terrain ist es noch zusätzlich<br />

schwierig. Die Schlucht wird nun immer enger, umso wilder der Weg dem Simbuwa Khola entlang. Grosse<br />

Erdrutsche erschweren den Weg. Durch die Passage der vielen Träger und Trekker hat sich inzwischen ein<br />

schmaler aber begehbarer Weg geformt. Wie gewöhnlich baue ich nach drei Marschstunden ab. Laut<br />

meiner Karte liegt Gyabla auf der Höhe der Talbiegung nach links, auf der rechten Flussseite. Dass es ein<br />

happiger Aufstieg zur Alm Gyabla gibt, ist in der Karte aber nicht eingezeichnet. Um 14.30 Uhr sind wir in<br />

der Lodge. Ich bin völlig durchnässt. Auch die Kleider im Rucksack sind nass. Sofort verschwinde ich im<br />

Schlafsack, zusätzlich eingemummelt mit dicken, schön warmen tibetischen Decken.<br />

Um 16.30 Uhr kommt blauer Himmel auf. Meine Gedanken sind bei Fritz und dem Team. Was für Wetter<br />

werden die wohl auf der heutigen Etappe nach Lhonak gehabt haben? Vermutlich Schnee.<br />

Abendstimmung in Gyabla<br />

2<strong>2.</strong> Oktober / Tag 20: Gyabla (2730 m) <strong>–</strong> Amjilosa (2510 m)<br />

Obwohl das Zimmerfenster nur mit einem Karton notdürftig vor dem kalten Wind schützte, habe ich in der<br />

Daunenjacke, dem Schlafsack und der tibetischen Decke eingemummelt, eine gute Nacht verbracht.<br />

Einziges Problem: erneut diese fleissige Pinkeln. Dabei hätte ich noch über eine halsbrecherische<br />

Holztreppe absteigen müssen. Dazu gibt es einfache, praktische Lösung die sich schon auf früheren<br />

Trekks bestens bewährt hat: man pinkelt in die Teeflasche! Beim Wiederauffüllen der Flasche braucht<br />

man nur viel Zucker beizugeben und niemanden wird von dieser Zweckentfremdung etwas merken. Und<br />

gestorben ist dabei glaub ich auch noch niemanden daran.<br />

Das Anziehen der nassen Socken und Schuhe braucht eine kleine Überwindung. Ich freue mich auf den<br />

scheinbar leichten, flachen Weg zu Beginn der heutigen Etappe nach Amjilosa. Wir marschieren zunächst<br />

an Apfelbäumen entlang. Die Freude währt nur kurz. Nach zehn Minuten geht es wieder steil <strong>zum</strong> Bach<br />

hinunter. Die Karte von Nepa Maps ist erneut total falsch. Es ist ein mühsamer Abstieg und ich komme<br />

heftig ins Schnaufen. Der weitere Weg mag ich gar nicht mehr beschreiben. Ein stetiges auf und ab über<br />

Dutzende von Erdrutschen<br />

ND09 ©1999-2011 Text und Foto Willy Blaser, info@willyblaser.ch Seite 35 von 53

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