analoge & digitale Bilder - Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter
analoge & digitale Bilder - Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter
analoge & digitale Bilder - Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gehen vielmehr ineinander über und es kann nicht eindeutig geklärt werden, zu welchem<br />
Charakter eine Marke gehört.<br />
Der Begriff der Dichte stammt wieder einmal aus der Mathematik. Goodman versteht und<br />
veranschaulicht ihn am Beispiel der rationalen Zahlen. 73 An dieser Stelle ist es notwendig<br />
erneut einen kleines Exkurs in die Mathematik einzuschieben, um zu verstehen, was er damit<br />
meint. Dabei werden auch andere Begriffe, wie „diskret“, „abzählbar unendlich“ oder auch<br />
„stetig“ erläutert, da wir diese <strong>im</strong> Folgenden noch benötigen werden.<br />
4.2.5 Diskret, dicht, stetig und andere Begriffe<br />
Die Begriffe „diskret“, „dicht“ , „stetig“ oder auch „abzählbar unendlich“ stammen aus der<br />
Mathematik und werden unter anderem <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>digitale</strong>n <strong>Bilder</strong>n häufig<br />
verwendet, aber auch analytische Philosophen wie Goodman illustrieren ihre Theorien oft mit<br />
entsprechenden Beispielen, die mit diesen Begriffen arbeiten. Es ist sicherlich ein wenig<br />
mühsam, diese Begriffe zu verstehen, aber es scheint angesichts der Verwendung in den<br />
Theorien notwendig diese zur Verfügung zu stellen. Ich werde die Begriffe nicht in einem<br />
mathematisch exakten Sinn herleiten, aber in der Art, dass sie hoffentlich verstanden und<br />
verwendet werden können. Da die Begriffe in Verbindung mit den verschiedenen Zahlenarten<br />
stehen, werden wir sie zusammen mit ihren Eigenschaften vorstellen.<br />
Die natürlichen Zahlen, sind die elementarsten Zahlen. Man kennt sie vom Abzählen oder auch<br />
vom Durchzählen. Be<strong>im</strong> Abzählen will man wissen wie viele Elemente eine Menge hat, also<br />
zum Beispiel aus wie vielen Menschen eine Touristengruppe besteht. Man nennt die Zahlen in<br />
diesem Zusammenhang auch Kardinalzahlen. Wenn man dagegen durchzählt, also eine<br />
Reihenfolge aufstellt, nennt man sie Ordinalzahlen. Dies wäre der Fall, wenn man festhält,<br />
wer von der Touristengruppe als erster, als zweiter und so fort in den Reisebus eingestiegen<br />
ist. Die natürlichen Zahlen bezeichnet man in der Mathematik mit „N“. Das ist der Name der<br />
Menge. Ich werde jetzt zur Auflistung eine so genannte Mengenklammer verwenden, mit der<br />
man gewöhnlich die Elemente einer Menge darstellt. 74 Es sind dies die Zahlen N:= {1, 2, 3, ...}.<br />
Wobei man sich darauf einigen muss, ob nun die Null dazugehört oder auch nicht. Die<br />
natürlichen Zahlen werden ausgehend vom ersten Element der „1“ mit Hilfe der so genannten<br />
Peano-Axiome konstruiert. Das heißt es gibt eine Vorschrift, von Peano erdacht, wie man die<br />
nächste natürliche Zahl erhält. Immer wenn man eine „1“ addiert, erhält man die nächste<br />
natürliche Zahl. Das heißt man kennt bei den natürlichen Zahlen den Nachfolger, oder etwas<br />
lockerer formuliert den Nachbarn. Wie man schnell merkt, kann man mit den natürlichen Zahlen<br />
so etwas wie einen 1/2 Kuchen nicht beschreiben, denn zwischen der „1“ und der „2“ gibt es<br />
keine weitere Zahl. Nun ist es grundsätzlich möglich, dass es zwischen zwei natürlichen<br />
Zahlen, zum Beispiel der „1“ und der „3“ eine andere natürliche Zahl gibt, hier die „2“, aber<br />
73 Nelson Goodman (1998), S. 133<br />
74 Vergleiche auch Kapitel 3.4.7.1 Der Mengenbegriff<br />
64