neunerNEWS Nr. 19, Juni 2012 - neunerHAUS
neunerNEWS Nr. 19, Juni 2012 - neunerHAUS
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Lücken zu füllen<br />
Dr. Walter Löffler, ärztlicher Leiter der Einrichtung,<br />
sein Rezept für die allgemein- und zahnmedizinische<br />
Versorgung im <strong>neunerHAUS</strong>.<br />
Die erste Sitzung dauert nur kurz, Röntgenaufnahmen<br />
werden gemacht, ein umfassender Sanierungsplan<br />
erstellt. Es wird einige Monate und zahlreiche<br />
Termine dauern, bis Herr B. wieder „kraftvoll zubeißen“<br />
kann. Für heute ist er erleichtert, dass er es geschafft<br />
hat: „Ich hab meinen ganzen Mut zusammennehmen<br />
müssen, um überhaupt hierher zu kommen<br />
– der Anfang ist gemacht, und nächste Woche komme<br />
ich wieder.“ Wie die meisten PatientInnen, die ihre<br />
Termine konsequent wahr- und dieses Hilfsangebot<br />
dankbar annehmen.<br />
Frau S. – die nächste Patientin – ist eine alte Bekannte<br />
und kommt heute zur Kontrolle. Ihre Behandlung ist<br />
abgeschlossen. „Ich hab´ keinen einzigen gesunden<br />
Zahn mehr gehabt, nur schwarze Stummeln, und mich<br />
furchtbar geniert. Seit ich meine Prothese habe, fühle<br />
ich mich wie ein neuer Mensch. Ich trau mich endlich<br />
wieder zu lachen – es ist ein richtiger Neubeginn für<br />
mich.“ Nach minimaler Anpassung sitzt die Prothese<br />
perfekt – Zahnarzt und Patientin sind hoch zufrieden.<br />
Leben am Rand der Gesellschaft<br />
Obdach- oder wohnungslos zu sein bedeutet, gezeichnet<br />
am Rande der Gesellschaft zu leben. Schlechte<br />
Zähne verstärken die soziale Ausgrenzung auf allen<br />
Ebenen, die Chancen auf eine neue Arbeitsstelle oder<br />
eine eigene Wohnung sinken. Viele PatientInnen verlassen<br />
die <strong>neunerHAUS</strong> Zahnarztpraxis nicht nur mit<br />
„neuen Zähnen“ sondern auch mit neuem Selbstwertgefühl<br />
und dem Bewusstsein, sogar für ein Bewerbungsgespräch<br />
wieder gewappnet zu sein.<br />
Für die betroffenen Menschen ist die <strong>neunerHAUS</strong><br />
Zahnarztpraxis die einzige Einrichtung dieser Art in<br />
Wien und sie steht allen wohnungs- und obdachlosen<br />
Menschen offen. Seit der Eröffnung vor drei Jahren<br />
wurden mehr als 1.700 PatientInnen kostenlos behandelt.<br />
Leistungen, die von den Krankenkassen nicht<br />
getragen werden, deckt der Verein <strong>neunerHAUS</strong> aus<br />
Spendengeldern.<br />
„Mit der <strong>neunerHAUS</strong> Zahnarztpraxis tragen wir<br />
maßgeblich und nachhaltig zur Verbesserung des<br />
gesamten Gesundheitszustandes obdachloser Menschen<br />
bei. Um den Betrieb zu sichern, brauchen wir<br />
dringend weitere ZahnärztInnen, die uns ehrenamtlich<br />
unterstützen,“ ruft <strong>neunerHAUS</strong>-Geschäftsführer<br />
Markus Reiter zur Mitarbeit auf.<br />
Ruth GotthardT, <strong>neunerHAUS</strong><br />
Unser Team braucht dringend<br />
Verstärkung!<br />
Besonders in den Sommermonaten kommt es urlaubsbedingt<br />
immer wieder zu Engpässen. Unsere<br />
Ordinationszeiten sind Montag, Dienstag, Mittwoch<br />
und Freitag von 9.00 bis 13.00 Uhr. Schon die Übernahme<br />
eines Dienstes pro Monat hilft uns, den Betrieb<br />
zu sichern. Wenn Sie uns als Zahnärztin/-arzt<br />
ehrenamtlich unterstützen wollen, wenden Sie sich<br />
bitte an:<br />
Mag. a (FH) Livia Mutsch, Organisatorische Leiterin<br />
Geschäftsbereich medizinische Versorgung<br />
livia.mutsch@neunerhaus.at<br />
<strong>neunerHAUS</strong> Zahnarztpraxis<br />
für obdachlose Menschen<br />
1050 Wien, Margaretenstraße 166 / 1. Stock<br />
T +43 1 990 09 09-920