Kraft für die Therapie - Kinder-Krebs-Hilfe Elterninitiative
Kraft für die Therapie - Kinder-Krebs-Hilfe Elterninitiative
Kraft für die Therapie - Kinder-Krebs-Hilfe Elterninitiative
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
8<br />
<strong>Kraft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Therapie</strong><br />
Ernährung. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gewichtsreduktion. Die Liste unangenehmer Begleiterscheinungen<br />
bei <strong>Krebs</strong>therapien ist lang. Individuell angepasste Ernährungspläne stärken das Immunsystem.<br />
Die Erfolgsmeldungen zuerst: Im<br />
Vergleich zu den 1990er Jahren ist<br />
<strong>die</strong> Zahl der jungen PatientInnen,<br />
<strong>die</strong> im Zuge von <strong>Krebs</strong>therapien<br />
unter Mangelerscheinungen leiden,<br />
deutlich gesunken. Barbara Lechner<br />
begleitet <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />
während ihrer ambulanten<br />
oder stationären Aufenthalte im<br />
St. Anna <strong>Kinder</strong>spital.<br />
Die Arbeit der Diätologin und<br />
ihrer KollegInnen hat <strong>die</strong> Komplikationen<br />
während der Behandlungen<br />
drastisch gesenkt, Infektionen<br />
konnten verringert werden. Der<br />
Grund: Je besser der Ernährungszustand,<br />
desto stärker ist das Immunsystem.<br />
Und je schwächer eine<br />
PatientIn ist, desto schlechter verträgt<br />
sie <strong>die</strong> <strong>Therapie</strong>.<br />
elterninitiative 3|07<br />
Im Vorjahr hat Lechner rund<br />
170 <strong>Kinder</strong> und Jugendliche betreut.<br />
Die Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong>se besondere<br />
Unterstützung trägt zur Hälfte<br />
<strong>die</strong> <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Elterninitiative</strong><br />
und zur Hälfte das St. Anna.<br />
E x a k t e A n a l y s e a l s B a s i s<br />
Grundlage <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Ernährungsberatung ist <strong>die</strong> Bioelektrische<br />
Impedanz-Analyse. „Mit<br />
Elektroden messen wir <strong>die</strong> Körperzusammensetzung“,<br />
erklärt <strong>die</strong><br />
Diätologin. „Das ist eine super Möglichkeit,<br />
um exakt feststellen zu können,<br />
wie viel Muskeln, Fett und<br />
Wasser im Körper sind.“ Neben der<br />
Messung des Oberarmumfangs<br />
<strong>die</strong>nt <strong>die</strong>se Methode als Ausgangspunkt,<br />
um einen individuellen<br />
Ernährungsplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendlichen zusammenzustellen.<br />
Durchgeführt wird <strong>die</strong> Hightech-<br />
Analyse, sobald eine PatientIn im<br />
St. Anna aufgenommen wird und älter<br />
als zwei Jahre ist. Lechner: „Uns<br />
interessiert aber vor allem der Verlauf.<br />
Sprich, ändert sich etwas an<br />
der Fett- oder Muskelmasse?“ Daher<br />
wird <strong>die</strong> Messung einmal im Monat<br />
wiederholt. So kann <strong>die</strong> Ernährung<br />
an den unterschiedlichen körperlichen<br />
Zustand während einer<br />
<strong>Krebs</strong>therapie angepasst werden.<br />
Die Frage ist immer: „Was will<br />
ich wann erreichen?“, so <strong>die</strong> Fachfrau.<br />
Während Tumor-Erkrankungen<br />
der Organe vor allem Mangelerscheinungen<br />
verursachen und damit<br />
zu Gewichtsreduktion führen,<br />
geht es bei Leukämie-PatientInnen<br />
darum, den durch Cortison verursachten<br />
Fett- und Wassereinlagerungen<br />
entgegenzuwirken. Das Gewicht<br />
bleibt konstant oder steigt<br />
sogar, gleichzeitig reduziert das<br />
Hormon <strong>die</strong> Muskelmasse. Der<br />
Bauch wächst, doch Beine und<br />
Arme werden dünner. Lechner<br />
wirkt in <strong>die</strong>sem Fall mit fettarmer<br />
und zuckerreduzierter Nahrung entgegen<br />
und baut <strong>die</strong> Muskeln mit Eiweiß<br />
und komplexen Kohlehydraten<br />
auf. Bei <strong>Kinder</strong>n sei es „bereits<br />
ein Alarmzeichen, wenn sie nicht<br />
zunehmen“, meint <strong>die</strong> Diätologin,<br />
„nicht nur, wenn sie abnehmen“.<br />
Über den Kamm scheren lässt<br />
sich der Speiseplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> jungen<br />
Dokument: Seite 8.pdf;Seite: 1;Format: (216.00 x 256.00 mm);Auszug: Vollfarbe;Datum: 27.Jul 2007 11:17:15;GERIN_ScreenPDF