wenn aus Kollegen Feinde werden - PDF - GdP Stuttgart RP LPD
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26 BAUA WAS TUN?<br />
Kleiner Anti-Mobbing-Ratgeber für Betriebe<br />
Jedes Unternehmen kann vorbeugend einiges gegen Mobbing tun.<br />
Als präventive Maßnahmen gegen Mobbing bieten sich an:<br />
– Mobbing-Frühwarnsystem einführen!<br />
– Aufklärungsoffensive mit Faltblättern, Broschüren und<br />
Veranstaltungen zum Thema Mobbing im Betrieb starten!<br />
– Schulungen für alle Mitarbeiter einschließlich der Führungskräfte<br />
zum Thema Mobbing durchführen!<br />
– Schulungen zu den Themen ›Führungsverhalten/Mitarbeiter -<br />
motivation/ Konfliktmanagement‹ anbieten!<br />
– Mobbing-Arbeitskreise installieren, in denen unterschiedliche<br />
betrieb liche Hierarchien vertreten sind!<br />
– Gesundheitszirkel einrichten!<br />
– Mobbing-Beauftragten bestellen, der speziell qualifiziert ist!<br />
– Beschwerdesystem installieren, das sowohl formelle Wege<br />
vorgibt, als auch Raum für informelle Lösungen offen lässt!<br />
– Dienstvereinbarung zum Schutz vor Mobbing abschließen!<br />
Jedes Unternehmen kann einiges für ein gutes und damit mobbing -<br />
feindliches Arbeits- und Betriebsklima tun. Als arbeitsorganisatorische<br />
Maßnahmen gegen Mobbing bieten sich an:<br />
– Entscheidungen und Arbeitsabläufe für alle Beteiligten<br />
transparent machen!<br />
– Die Aufgabenstellungen im gesamten Unternehmen kritisch<br />
überprüfen!<br />
– Starre Hierarchien abbauen, flache Hierarchien einführen!<br />
– Betriebliches Vorschlagwesen einführen!<br />
– Mitarbeiter/-innen für ihre Aufgaben entsprechend qualifizieren!<br />
– Individuelle Bedürfnisse bei Stellenbesetzungen berücksichtigen!<br />
– Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter/-innen fördern!<br />
– Veränderte Betriebsabläufe rechtzeitig kommunizieren!<br />
– Mitarbeiter/-innen an sie betreffende Entscheidungen beteiligen!<br />
– Arbeit so gestalten, dass sich die Mitarbeiter als Ganzes ein -<br />
bringen können!<br />
– Vorgesetzte auch danach <strong>aus</strong>wählen, wie gut sie Konflikte lösen<br />
können!<br />
– Routinetätigkeiten auf mehrere Beschäftigte verteilen!<br />
Stein auf dem anderen. Wenn ein solcher ›Umbau‹ nicht<br />
gut geplant wird, steht am Ende sicher nicht mehr<br />
Effizienz, sondern häufig eine unklare Arbeitsorganisation<br />
mit nicht geklärten Verantwort lichkeiten. Und diffuse<br />
Zuständigkeiten laden natürlich dazu ein, Verantwortung<br />
gegebenenfalls weit von sich zu weisen und Fehler auf<br />
andere abzuwälzen. Geht das Ganze dann noch mit<br />
Stress, Termindruck und Arbeitshetze einher, wächst die<br />
Neigung, anderen den ›schwarzen Peter‹ zuzuschieben.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> bedeutet ›Neustrukturierung‹ immer<br />
auch die Auflösung bisheriger Macht- und Image positio -<br />
nen, wobei es Gewinner und Verlierer geben kann. So<br />
etwas verunsichert und verleitet den einen oder die an -<br />
dere dazu, sich individuelle Startvorteile zu verschaffen.<br />
In solchen Situationen kann <strong>aus</strong> gesunder Kon kur renz<br />
erbitterte Feindschaft <strong>werden</strong>, bei der es gilt, den ›Geg -<br />
ner‹ von der Karriereleiter zu stoßen. Und so spannend<br />
die techno logisch aufgerüstete ›neue‹ Arbeitswelt mit<br />
ihren ›teamorientier ten und gruppendynamischen<br />
Prozessen‹ auch sein kann – der Umgang damit will<br />
gelernt sein.<br />
Das gilt für die neue Technik ebenso wie das Arbeiten<br />
im Team. Wer z. B. unsicher im Umgang mit der neuen<br />
Technik ist, wer im Team sachliche Kritik persönlich<br />
nimmt, wer die inhalt liche mit der Beziehungsebene<br />
verwechselt, der fühlt sich in solchen Arbeitszusammen -<br />
hängen unwohl, wird unsicher, glaubt, den Anforde run -<br />
gen nicht gewachsen zu sein – und versucht vielleicht,<br />
durch Mobbing sein Ansehen, seinen Status und viel -<br />
leicht sogar seinen Arbeitsplatz zu retten.<br />
So weit sollte es kein Unternehmen <strong>aus</strong> wohlver stan -<br />
denem Eigeninteresse kommen lassen. Deshalb sollten<br />
die Veränderun gen bereits im Vorfeld im gesamten Unter -<br />
nehmen bzw. in der betroffenen Abteilung kommuniziert<br />
und die Beschäftigten möglichst weitgehend am Verän -