Rundschreiben 03/2004 - beim Bundesverband Grosshandel Heim ...
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<strong>Rundschreiben</strong> <strong>03</strong>/<strong>2004</strong><br />
1. Aus der Sitzung IG BODEN Mai <strong>2004</strong><br />
1.1 Die bisherigen Bodenbelagumsätze im 1. Quartal <strong>2004</strong> im Vergleich zum Vorjahr:<br />
Seit langer Zeit geht die Umsatzentwicklung im Bereich Bodenbeläge wieder aufwärts.<br />
Alle text. Bodenbeläge Tufting Nadelvlies Webware andere<br />
2,6 1,5 2,1 19,9 15,9<br />
Alle elastischen Bodenbeläge PVC CV Lino Gummi<br />
1,4 5,6 -1,1 0,6 -3,2<br />
Hölzerne / holzähnliche<br />
Bodenbeläge Laminat Parkett<br />
3,5 6,2 1<br />
1.2 Stand der Initiative Pro Teppichboden<br />
Herr Quinkler von der Europäischen Teppichgemeinschaft (ETG) berichtet über den aktuellen<br />
Stand des gemeinsam von Handel, Handwerk, Industrie und Sachverständigen sehr gründlich<br />
vorbereiteten und eingeführten Qualifizierungsprojektes Pro Teppichboden. Die aktuellen und<br />
wichtigsten Kennzahlen sind der nachfolgenden Abbildung zu entnehmen:<br />
• Stand der Schulungen 01.05.<strong>2004</strong><br />
• Anmeldungen zur Schulung 881<br />
• geschulte Personen: 607<br />
• davon bestanden: 510<br />
• Durchfallquote in %: 16<br />
• Stand der Zertifizierung 1.5.<strong>2004</strong><br />
interessierte Unternehmen 4<strong>03</strong><br />
• versendete Verträge 143<br />
• unterzeichnete Verträge 23<br />
• auditierte Unternehmen 8<br />
• Einzelhandel / Handwerk 7<br />
• Großhandel 1<br />
• Zertifizierungsbedingungen des Großhandels<br />
• Mindestens 66% des Teppichbodenabsatzes mit ETG-zertifizierter Ware<br />
• Kennzeichnung der ETG-zertifizierten Ware in Hauskollektionen<br />
• Lagerhaltung, Coupon- und Lieferservice<br />
• Mindestens 75% des Personals in Verkauf und Einkauf sollen geschult sein<br />
• Möglichkeiten der Unterstützung der Initiative Pro Teppichboden durch den<br />
Großhandel<br />
• Weiterleitung von „Pro-Teppichboden-Informationen“<br />
Beispiel: Sonderdruck Verbraucher Initiative<br />
• Einsatz des eigenen Außendienstes zur gezielten Ansprache von potentiellen<br />
Partnern<br />
• Kundeninformationsveranstaltung<br />
• Einladung zur Hausmesse<br />
• Sponsoring von „Pro-Teppichboden-Schulungen“ im eigenen Haus<br />
1
Verwunderlich sind die aufkeimenden Vorbehalte gegen die von den Repräsentanten der beteiligten<br />
Marktteilnehmer lange diskutierten und gemeinsam festgelegten Preise für die einzelnen<br />
Zertifizierungsbausteine.<br />
Was kostet die Zertifizierung?<br />
1. Schulung des Verkaufs- und Verlegepersonals 150,00 €<br />
2. Erst-Audit durch den TÜV-Rheinland für<br />
jede zu zertifizierende Filiale 300,00 €<br />
3. Aufnahmegebühr als zertifizierter Partner 100,00 €<br />
4. Monatsbeitrag pro zertifizierter Partner 25,00 €<br />
Der Ruf einzelner Kooperationen nach weiterem Sponsoring durch die Industrie erscheint mir<br />
erst dann legitim, wenn der GH in speziellen Veranstaltungen mit ausgesuchten Verlegern<br />
und Einzelhandelshäusern in persönlicher Ansprache Sinn und Zweck der Initiative nahe gebracht<br />
hat und dann mit Hinweis auf zu hohe Kosten die Schulungsanmeldung unterbleibt.<br />
Eine konkrete Anmeldung kann dann immer noch gesponsert werden.<br />
Dass eine Aufforderung zur Zertifizierung erst dann glaubwürdig wirkt, wenn auch der GH<br />
derart zertifiziert ist, versteht sich von selbst. Allen voran gegangen ist wieder einmal<br />
HOMETREND INKU (Vgl. OBJEKT 5/04, Seite 21).<br />
Im Zuge der Produktion von Werbemitteln für die zertifizierten Partner der Qualitätsinitiative<br />
"Pro Teppichboden" wurden auch Pins (Anstecknadeln) "Pro Teppichboden" produziert. Diese<br />
Pins können kostenlos bestellt werden bei der Europäischen Teppich-Gemeinschaft e. V.<br />
(Vgl. Anlage 1)<br />
1.3 3-jährige CV-Kollektionslaufzeiten.<br />
Unserem Aufruf nach einer 3-jährigen Laufzeit von CV-Kollektionen haben sich noch zwei<br />
weitere belgische Hersteller angeschlossen, während ein Dritter sich nicht binden und seine<br />
Kollektionslaufzeiten jederzeit den aktuellen modischen und technischen Entwicklungen anpassen<br />
möchte.<br />
3-jährige Kollektionslaufzeiten<br />
Die folgenden Hersteller wollen ab <strong>2004</strong> die 3-jährige Laufzeit von CV-<br />
Kollektionen unterstützen:<br />
• Armstrong DLW<br />
• Forbo Flooring<br />
• Gerflor Mipolam<br />
• Tarkett Sommer<br />
! Beaulieu<br />
! IVC (International Vinyl Company<br />
! DOMO vertritt eine gegenteilige Auffassung und wird keine<br />
3-jährige Laufzeit versprechen.<br />
2
1.4 BODIKO (Bodenbelags-Distributions-Kooperation)<br />
Die Unternehmensberatung Metropan, Hamburg, stellte ein Logistikkonzept vor, dass sie im<br />
Auftrag von namhaften Teppichbodenherstellern moderiert und wirtschaftlich geprüft hat, und<br />
das seit Anfang <strong>2004</strong> für diese Hersteller von einer ausgewählten Spedition in Fulda realisiert<br />
wird.<br />
Wenn alle Reserven der betriebsindividuellen logistischen Optimierung ausgereizt sind, bleibt<br />
nur noch die Hebung von Reserven durch logistische Kooperation.<br />
Daher liefern Dura, Enia, TWN und Vorwerk ihre zu versendenden Rollen an einen gemeinsamen<br />
Umschlagpunkt, von dem eine gebündelte Feinverteilung an ca. 12.000 Empfänger<br />
bundesweit erfolgt.<br />
Möglichkeiten einer kooperativen Logistik nutzen!<br />
Zentrallager der Kooperationspartner<br />
W o möglich,<br />
gemeinsame<br />
Durchführung der<br />
Direktverkehre<br />
Wo möglich<br />
gemeinsame<br />
Durchführung der<br />
UP-Belieferung<br />
Umschlagpunkte des<br />
gemeinsamen Dienstleisters<br />
Gemeinsame, gebündelte<br />
Auslieferung in der Feinverteilung<br />
Ablieferstellen der Kunden<br />
BODIKO_Präsentation_040427.PPT<br />
7<br />
Lieferservice steigern und Potentiale realisieren!<br />
▲Durch synergetische, gebündelte Anlieferung bei den<br />
Handelslagern / Outlets die Rampensituation verbessern<br />
#Anzahl Stops reduzieren / WE-Prozesse vereinfachen!<br />
▲Dem Handel Alternativen zu Beschaffungslogistik- und<br />
Selbstabholer-Aufgaben anbieten<br />
#Anzahl Sendungen / Drop steigern!<br />
▲Durch größere Nachfragevolumina bessere Konditionen sowie<br />
höheres Service-/ Qualitätsniveau durchsetzten<br />
#Bündelungswirkung umsetzten<br />
2+2=3<br />
▲Standardisierte Prozesse etablieren und dynamische<br />
Nutzenverteilung sicherstellen<br />
#Synergien ausschöpfen!<br />
BODIKO_Präsentation_040427.PPT<br />
8<br />
3
Die anwesenden Vertreter der Firmen Vorwerk und Enia bestätigten, dass die an das Konzept<br />
geknüpften Erwartungen aufgegangen seien.<br />
Es wurde betont, dass diese Kooperation offen für weitere Teilnehmer aus Industrie und<br />
Handel ist. Die Vertragsverhältnisse bestehen bilateral zwischen Hersteller und Spedition.<br />
Der Arbeitskreis BODIKO trägt nur die Kosten für die konzeptionelle Unterstützung durch<br />
Metroplan gemeinsam.<br />
Der GH kann alle Maßnahmen, die zur Kostenoptimierung seiner Vorlieferanten führen nur<br />
begrüßen, zumal wenn die Liefertreue besser wird und für ihn kostenneutrale Zusatzfunktionen<br />
möglich werden wie tracking & tracing, d. h. die jederzeitige Verfolgung per Internet des<br />
Standortes (via GPS) des Versandgutes.<br />
Für den klassischen Großhändler wird dieses Angebot noch befremdlich wirken, wenngleich<br />
Saum & Viebahn zu den Gründungsmitgliedern zählte, sich aber nach Aufgabe des Bodenbelag-Geschäftes<br />
aus dem Projekt zurückgezogen hat. Sicherlich lassen sich die Kooperationsvorteile<br />
eher bei bundesweiter Disposition realisieren als bei regionaler Verteilung im Umkreis<br />
von 100 km um den eigenen Standort. Außerdem wird der eigene Auslieferungsfahrer<br />
immer noch als wichtige Kontaktperson zur Kundenbindung gesehen, und der mit der eigenen<br />
CI-versehene Lkw ist ebenso Teil des Händler-Selbstverständnisses wie die Lagerhalle.<br />
Als Folge der Konzentration von Outlets und der stetig steigenden Fuhrparkkosten inklusive<br />
Mautgebühren werden zukünftig Gedankenspiele und Modellrechnungen für gemeinsame<br />
Logistikkonzepte in engeren Räumen nicht mehr tabu sein.<br />
2. Merkblatt "Pflege und Reinigung von Postermöbeln"<br />
Die Bedarfsabfrage nach der o. g. Broschüre im letzten <strong>Rundschreiben</strong> ist so gering ausgefallen,<br />
dass der Verlag von einer neuen Druckauflage Abstand genommen hat.<br />
Dennoch kann die aktuelle Version für beliebige Verwendung vom Verlag<br />
buch + medien verlag buurman KG aus dem Internet für eine geringe Gebühr heruntergeladen<br />
werden: www.raumausstattung.de/B_ebook.html<br />
3. Überwälzung der Mautgebühr<br />
Auch wenn die Maut in ihrer avisierten Form in diesem Jahr nicht mehr kommen wird,<br />
sollten sich die Großhändler (GH) auf sie einstellen.<br />
Die Testreihe des modifizierten Systems ist für Oktober d. J. angekündigt, zum<br />
01.01.2005 soll es endgültig in den Berieb gehen.<br />
Dabei sind hinsichtlich der zu erwartenden Kosten zwei Komponenten zu berücksichtigen:<br />
Die Mautkosten,<br />
• die die Industrie für die von ihr zu zahlenden Gebühren ggf. weiterreichen wird<br />
und<br />
• die Kosten, die ggf. dem GH selbst bei seinen Autobahnfahrten entstehen.<br />
Die aktuelle Renditeschwäche des GH ist so groß, dass diese Kosten wohl kaum aus der<br />
eigenen Marge gedeckt werden können.<br />
4
• GH, die einen eigenen Fuhrpark ausschließlich mit Fahrzeugen<br />
unter 12 t Gesamtgewicht haben, brauchen sich nur um die steigenden<br />
Kosten der Materialbeschaffung Gedanken zu machen.<br />
• Die GH mit mautpflichtigen Fahrzeugen sollten sich im Vorfeld der Einführung<br />
Gedanken machen,<br />
1. wie hoch die eigenen Mautkosten möglicherweise werden und<br />
2. wie sie diese Zusatzkosten weiterwälzen wollen<br />
Von Seiten des Einkaufs ist zu erwarten, dass die Mautgebühren über Preiserhöhungen<br />
überwälzt werden. Ankündigungen im letzten Jahr lassen Steigerungen der Einkaufspreise<br />
von nicht unter 1 % erwarten.<br />
a. Hinsichtlich der <strong>beim</strong> GH zu erwartenden Mautgebühren sollte dieser die von<br />
seinen 12-t-Lkw zurückgelegten Autobahn-Kilometer rechtzeitig ermitteln. Berichte<br />
von GH, die eine diesbezügliche Statistik erhoben haben, lassen erkennen,<br />
dass die Autobahnkilometer unerwartet hoch sind und damit nicht unerhebliche<br />
Kosten zukünftig anfallen werden. In Abhängigkeit von der Zahl der Achsen und<br />
der Schadstoffklasse lassen sich so die zu erwarteten Kosten überschlägig ermitteln.<br />
b. Die Frage der Art der Überwälzung ist nicht einfach zu handhaben.<br />
b.1 Grundsätzlich ist bei einer direkten Mautberechnung an die Kunden - ob in<br />
Form einer verursachungsgerechten oder in Form einer pauschalen Darstellung - immer<br />
mit erheblichen Diskussionen zu rechnen. Die Kunden werden eine Vielzahl<br />
von Argumenten im Hinblick auf die Verfahrensgerechtigkeit anführen. Gleichzeitig<br />
ist zu erwarten, dass bei Rechnungsausgleich die Zuschläge durch die Kunden gekürzt<br />
werden, was zu einem erheblichen Zusatzaufwand für die Nachverfolgung führt.<br />
Eine Erfolgskontrolle durch die Gegenüberstellung der realisierten Umsatzerlöse aus<br />
der Mautbelastung gegen die Maut-Kosten ist in beiden Verfahren dagegen relativ einfach<br />
und transparent.<br />
Die Form der spezifischen, verursachungsgerechten Weiterbelastung wird vor allem<br />
auch aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes für die Berechnung der einzelnen<br />
Touren und die entsprechende Rechnungsstellung an die Kunden als ungeeignetes<br />
Verfahren angesehen.<br />
b.2 Die pauschale Mautbelastung zeichnet sich durch eine deutliche Verfahrensungerechtigkeit<br />
aus. Es wird Kunden schwer zu vermitteln sein, dass gleiche Zuschläge<br />
für ortsansässige wie für weit entfernt liegende Abnehmer berechnet werden. Für die<br />
interne Abwicklung ist dieses Verfahren allerdings sehr einfach umzusetzen. Ebenfalls<br />
eignet es sich zu "gemeinschaftlichen" Regelungen - d. h. innerhalb einer Region<br />
gleichartige Zuschläge rechtfertigen und damit besser gemeinschaftlich argumentieren.<br />
Die Erfahrung mit dem Mindermengenzuschlag für wertmäßig kleine Anlieferungen<br />
hat aber die Problematik der Durchsetzbarkeit solcher Zuschläge gezeigt.<br />
b.3 Eine Berücksichtigung der Mautkosten in der Preiskalkulation vermeidet dagegen<br />
"lästige" Kundendiskussionen und stellt in der internen und externen Umsetzung<br />
ein gewohntes Verfahren dar.<br />
5
Allerdings besteht dabei die Gefahr von Wettbewerbsverzerrungen durch Preislistenund<br />
Angebotsvergleichen zwischen durch die Kalkulation erhöhten Preisen und "Netto-Preisen<br />
exkl. Maut". Ebenso ist kritisch zu sehen, dass es bei diesem Verfahren in<br />
der internen Rechnungslegung zu einer Margenerhöhung kommen wird, da die Mautkosten<br />
für den Vertrieb in der Regel nicht in den Warenbezugskosten berücksichtigt<br />
werden. Als vorteilhaft ist dagegen anzusehen, dass eine produktspezifische<br />
Mautweitergabe hier möglich ist. Produkte mit kritischen Margen könnten in der<br />
Kalkulation weniger mit den Mautkosten belastet werden, als margenträchtige<br />
Produkte.<br />
Die Frage nach der Durchsetzbarkeit ist und bleibt dabei ein Problem. Lassen sich solche<br />
Preiserhöhungen nicht durchsetzen, ist eine Weitergabe der Mautkosten gescheitert.<br />
Im Fazit ergibt sich, dass einerseits eine Kundendiskussion über Mautweitergabe und<br />
insbesondere über Verfahrensgerechtigkeit vermieden werden sollte und andererseits<br />
eine Weitergabe durch Preiserhöhungen vor allem mit Sicht auf Wettbewerbsverzerrung<br />
und Durchsetzbarkeit sehr vorsichtig zu behandeln ist.<br />
4. Aus der Sitzung IG FARBEN<br />
4.1 Aktuelle Entwicklungen der Chemikalienpolitik<br />
Hiezu berichtete Herr Dr. Eichstädt vom Verband der deutschen Lackindustrie (VdL) über<br />
die Folgen und möglichen Konsequenzen für Industrie, Handel und Handwerk, die sich<br />
durch die verschiedenen rechtlichen Bausteine dieser Politik ergeben werden:<br />
REACH<br />
$ ist der umfassende neue Ansatz der Chemikalienpolitik. Alle chemischen Substanzen<br />
mit einer Produktion von mehr als einer t/Jahr müssen registriert, (Registration),<br />
ihre unproblematische Verwendung muss nachgewiesen werden (Evaluation),<br />
und ihr Einsatz autorisiert (Authorisation of Chemicals) werden.<br />
Die Befürchtung der Industrie sind steigende Kosten für diese Verwaltungsprozesse<br />
und die Gefahr des Verzichts auf die Herstellung (innerhalb der EU) bestimmter<br />
Chemikalien mit geringer Absatzmenge. Das wiederum wird zu gravierenden Einschränkungen<br />
hinsichtlich Umfang und Funktionalität vieler Endprodukte (bis hin<br />
zur Färbetechnik von Textilien!) führen.<br />
Von der befürchteten Beschäftigungsproblematik durch Produktionsaufgabe<br />
und/oder Verlagerung ganz zu schweigen.<br />
$ Flankiert wird diese Politik durch die anlaufende Initiative SCALE:<br />
Die sieht eine Verknüpfung von Gesundheitsdaten mit Umweltdaten vor, mit dem<br />
Ziel des Verbotes gesundheitsgefährdender Stoffe unabhängig von Mengen.<br />
$ Die Deco-Paint-Richtlinie formuliert die Begrenzung von Emissionen flüchtiger<br />
organischer Verbindungen (VOC) in Dekorfarben und Lacken, nachdem eine<br />
entsprechende Lösemittelrichtlinie für den Betrieb von Anlagen<br />
6
(z. B. Autolackieranlagen) bereits 1999 erlassen wurde, die aber nicht den Bereich<br />
der Bautenanstriche durch <strong>Heim</strong>werker und Handwerk betraf.<br />
Auch hier wird es eine substanzielle Veränderung geben, auf die sich Handel und<br />
mehr noch das Handwerk einstellen müssen. Wir erinnern an die Ausführungen<br />
von Dr. Güttler, Sprecher Bautenfarben <strong>beim</strong> VdL, auf der letzten IG-Sitzung.<br />
$ In die gleiche Richtung laufen die Aktivitäten des Ausschuss zur gesundheitlichen<br />
Bewertung von Bauprodukten (AgBB) <strong>beim</strong> Umweltbundesamt. Er erarbeitet ein<br />
Bewertungsschema für VOC-Emissionen von Bauprodukten mit dem Ziel, die<br />
Herstellung emissonsarmer Produkte zu beeinflussen.<br />
Bauprodukte können eine bedeutsame Quelle für die Belastung der Innenraumluft<br />
durch flüchtige organische Verbindungen (VOC) darstellen. Um die<br />
Grundlage für eine einheitliche und nachvollziehbare gesundheitliche Bewertung<br />
von Bauprodukten in Deutschland bereitzustellen, hat der AgBB Prüfkriterien<br />
erarbeitet und daraus ein Bewertungsschema für VOC-Emissionen aus<br />
innenraumrelevanten Bauprodukten entwickelt. Die Vorgehensweise bei der<br />
Produktprüfung, ihre Hintergründe und Bewertung finden Sie ausführlich erläutert<br />
im AgBB-Bewertungsschema (PDF, zum Herunterladen).<br />
Das Bewertungsschema setzt gesundheitsbezogene Qualitätsmaßstäbe für die<br />
zukünftige Herstellung von Bauprodukten für den Innenraum und soll die Entwicklung<br />
besonders emissionsarmer Produkte unterstützen. Es dient nicht dazu,<br />
bereits eingebaute Produkte nachträglich zu bewerten.<br />
Informationsbrief der GUT (Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden<br />
e. V.) vom 02.<strong>03</strong>.04, die sich den neuen Forderungen bereits angepasst<br />
hat:<br />
…….seit dem 01.01.<strong>2004</strong> gelten für die Bewertung von Emissionen aus textilen<br />
Bodenbelägen neue Kriterien. Basis des neuen GUT –Bewertungsschemas ist<br />
das "Schema zur gesundheitlichen Bewertung von VOC und SVOC-Emissionen<br />
aus Bauprodukten" des AgBB* (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung<br />
von Bauprodukten).<br />
Durch die Einführung des neuen GUT-Bewertungsschemas wird gewährleistet,<br />
dass in Zukunft alle Aussagen zum Emissionsverhalten von textilen Bodenbelägen<br />
mit dem vom AgBB und vom DIBT (Deutsches Institut für Bautechnik) verabschiedeten<br />
"Bewertungsschema für großflächig in Innenräume eingebrachte<br />
Bauprodukte" vergleichbar sind. Die wesentliche Neuerung gegenüber dem alten<br />
Schema, das nur auf Grenzwerten basierte, ist die Einführung einer gesundheitsbezogenen<br />
Betrachtung der von dem Produkt ausgehenden Emissionen.<br />
………….<br />
Die Einführung dieses Bewertungssystems stellt einen wichtigen Schritt in<br />
Richtung Verbraucherschutz dar. Alle im letzten Jahr im Rahmen von Marktund<br />
Herstellerkontrollen durchgeführten Emissionsuntersuchungen wurden<br />
nach dem neuen GUT –Bewertungsschema ausgewertet. Hierbei zeigte sich erneut<br />
der hohe Umweltstandard, den die Produkte der GUT-Mitglieder erreicht<br />
haben………<br />
7
Zusammenfassend lässt sich zu dem Thema Umweltgesetzgebung feststellen, dass noch viele<br />
z. T. unpraktikable und überzogene Veränderungen, geboren in den Elfenbeintürmen in Brüssel,<br />
das Licht der Welt erblicken werden und es an den Betroffenen und ihren Berufsvereinigungen<br />
liegt, die gröbsten Ecken und Unbilligkeiten im gesetzgeberischen Vorfeld abzuschleifen.<br />
4.2 Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz (BFS)<br />
<strong>beim</strong> HAUPTVERBAND FARBE, GESTALTUNG, BAUTENSCHUTZ<br />
Der BFS hat die Aufgabe, Fach- und Kundenkreise über die fachgerechte Ausführung von<br />
Leistungen des Maler- und Lackiererhandwerks aufzuklären. Damit liegen als seltener Fall für<br />
ein Gewerk dessen Anerkannte Regeln der Technik vor. Sie vermitteln dem Anwender eine<br />
maximale Sicherheit bei der Beurteilung von<br />
Untergründen und der richtigen Anwendungen der<br />
Im K onsens<br />
! Maler-und Lackiererhandw erk<br />
! Hersteller von Materialien für<br />
das Malerhandw erk<br />
! G roßhandel G enossenschaften<br />
! H andw erksorganisationen<br />
! Institute für Forschung und<br />
Technik<br />
entsprechenden Beschichtungsstoffe. Sie sind die<br />
Grundlage für eine fachgerechte Planung der<br />
einzelnen Arbeitsschritte.<br />
Die Anerkannten Regeln der Technik stellen den<br />
legitimen Qualitätsanspruch des Auftraggebers dar<br />
und rangieren im rechtlichen Sinne über Normen<br />
(DIN/ EN) und VOB.<br />
Die Unterlagen entstehen im Konsens der betroffenen Verkehrsteilnehmer. Daher gelten sie<br />
auch als Grundlage einer sachverständigen Beurteilung einer Malerleistung.<br />
Aus diesen Gründen werden die BSF-Merkblätter allen<br />
Teilnehmern der Goslarer Werkstoff- und<br />
Fachberaterkurse ausgehändigt, und die Referenten<br />
benutzen sie, soweit wie möglich, als Nachschlagewerk<br />
für den Unterricht.<br />
BFS-<br />
Merkblätter<br />
Die Mitgliedschaft im BFS sollte für jeden Großhändler<br />
genau so eine Selbstverständlichkeit sein, wie die<br />
Existenz eines aktualisierten BFS-Merkblätter-Ordners in<br />
der für alle zugänglichen Handbibliothek.<br />
Herr RA Loch berichtet über eine Initiative des Hauptverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz,<br />
mit der Maler Aufträge akquirieren können, wenn der potentielle Auftraggeber nur in<br />
Raten zahlen kann.<br />
Aufgrund der bekannten Eigenkapitalschwäche des Handwerks, viel mehr aber noch wegen<br />
des hohen verwaltungstechnischen Aufwandes inkl. Ausfallrisiko einer Kreditfinanzierung,<br />
kann der Handwerker eine Vorfinanzierung und ein Debitorenmanagement nicht leisten.<br />
8
Daher besteht für ihn die<br />
Möglichkeit, mit minimalem<br />
Aufwand den Kunden per<br />
Internet an die<br />
vorfinanzierende BHW-Bank<br />
zu melden, die dann alle<br />
weiteren Schritte der<br />
Kreditfinanzierung für die<br />
Kunden der bei ihr registrierten<br />
Maler/Handwerker (?) vornimmt.<br />
IV Schneller Entscheidungsprozess über<br />
das Internet<br />
N ach erfolgter Online-Registrierung erm öglichen standardisierte<br />
Abläufe Kreditentscheidungen in wenigen Minuten<br />
Maler-<br />
Fachbetrieb<br />
Online<br />
Datenerfassung<br />
Autom atische<br />
Darlehensentscheidung<br />
durch BHW Bank<br />
Kom plette<br />
Darlehensunterlagen<br />
an BHW schicken<br />
Darlehenscenter<br />
Hameln<br />
Darlehensbearbeitung<br />
Darlehensauszahlung<br />
Weitere Details finden Sie unter www.GHF-online.de<br />
im "Informationsarchiv/<strong>Rundschreiben</strong>/<strong>Rundschreiben</strong> <strong>03</strong>/<strong>2004</strong> /<br />
Auftragskreditfinanzierung".<br />
Als kurzfristige Reaktion auf das Thema Meistertitel im Rahmen der neuen HWO hat der<br />
Hauptverband eine Profilierungs-Kampagne für den Meisterbetrieb gestartet. Slogan: Malerfachbetrieb<br />
mit Brief und Siegel.<br />
5. "Die Bedeutung der Handelsmarken für den großflächigen Einzelhandel am<br />
Beispiel der Farbe"<br />
Der Vorsitzende der Geschäftsleitung des Farbenherstellers J. W.Ostendorf in Coesfeld,<br />
Herr Dr. Karl Kuhlmann, schreibt den in der Anlage 3 beigefügten o. g. Artikel für das Institut<br />
für Handel & internationales Marketing an der Universität Saarbrücken.<br />
6. Neues Eigenkapitalprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
Zum 01. März <strong>2004</strong> gibt es das schon lange erwartete zinsgünstige Unternehmerkapital für<br />
Mittelständler und Existenzgründer. Und dies ohne Einräumung von Mitsprachrechten der<br />
Kapitalgeber oder Auflagen zur Einstellung von Arbeitslosen, wie dies <strong>beim</strong> Vorgängerprojekt<br />
"Kapital für Arbeit" noch der Fall war.<br />
9
Der BGA hat sich mit dem "Börner-Modell" maßgeblich für Finanzierungsmodelle im Mittelstand<br />
eingesetzt und mit der konkreten Umsetzung seiner Vorschläge im neuen KfW-<br />
Programm "Unternehmerkapital" sichtbare Erfolge erzielt.<br />
In zahlreichen Gesprächen zwischen BGA und KfW-Vorstand Hans W. Reich waren Wege<br />
der Eigenkapitalverbesserung im Mittelstand durch innovative Finanzierungsmodelle abgestimmt<br />
worden. Der Ratingprozess über die Hausbank und die Verbriefung der Anleihen am<br />
Kapitalmarkt sind Vorschläge des BGA, die nun in dem neuen KfW-Programm‚ "Unternehmerkapital",<br />
aufgegriffen werden. Nicht zuletzt deshalb unterstützt der BGA das Programm<br />
Unternehmerkapital der KfW mit Nachdruck.<br />
Für den Mittelstand gelten folgende Bedingungen:<br />
• Finanziert werden Investitionen und Betriebsmittel.<br />
• Das Darlehen besteht hälftig aus einer Fremdkapital- und einer Nachrangtranche.<br />
• Die Laufzeit beträgt 10 Jahre. Die Tilgung der Fremdkapitaltranche setzt nach 2 Jahren<br />
ein, die Tilgung der Nachrangtranche nach 7 Jahren; keine Sicherheiten für die<br />
Nachrangtranche<br />
• Die Hausbank ist für die gesamte Nachrangtranche von der Haftung befreit.<br />
• Pro Vorhaben eines Antragstellers können maximal jeweils 1 Mio. EUR Fremdkapital<br />
und Nachrangtranche beantragt werden.<br />
• Für das Nachrangdarlehen ist ein bonitätsabhängiger Zins zu zahlen, der gemäß vier<br />
Bonitätsklassen abgestuft wird. In der besten Kategorie sind es voraussichtlich 5,77 %<br />
und in der schlechtesten Bonitätsklasse etwa 8,77 % für das Nachrangdarlehen.<br />
Unternehmenskapital<br />
50 % Fremdkapitaltranche 50 % Nachrangtranche<br />
• Laufzeit 10 Jahre<br />
• Tilgung nach 2 Jahren<br />
• Festzinssatz<br />
• Bankübliche Besicherung<br />
• Primärhaftung<br />
• Max. 50 Bp Aufschlag auf<br />
Standardmarge<br />
• pro Vorhaben bis 1 Mio. EUR<br />
• Laufzeit 10 Jahre<br />
• Tilgung nach 7 Jahren<br />
• Festzinssatz in Abhängigkeit von<br />
Bonität des Unternehmens<br />
• Zinsmarge 5,77 % bis 8,77 %<br />
• Keine Besicherung<br />
• 100 % Haftungsfreistellung<br />
• pro Vorhaben bis 1 Mio. EUR<br />
Um künftig weiter Zugang zu Krediten zu haben, müssen Mittelständler ihr Eigenkapital aufbessern.<br />
Das geht natürlich nicht über Nacht. Ziel des Unternehmerkapitals ist es daher, Unternehmen<br />
zu helfen, die Zeit des Aufbaus von Eigenkapital zu überbrücken, indem ihnen der<br />
Zugang zum Kapital offen gehalten wird. Deshalb ist das Unternehmerkapital mit langen tilgungsfreien<br />
Anlaufzeiten ausgestattet, so dass die Unternehmen Spielraum erhalten, in der<br />
Zwischenzeit ihre Eigenkapitaldecke zu verbessern. Für Existenzgründer und junge Unternehmen<br />
gelten gesonderte Konditionen, die längere Tilgungsfristen und niedrigere Zinssätze<br />
vorsehen.<br />
10
7. Aus- und Weiterbildung<br />
7.1 Zum Gefahrgut-Seminar<br />
über die in 2005 anstehenden Änderungen der Gefahrgutverordnung Straße und Schiene<br />
(GGVSE) laden wir Sie<br />
am 29. Juni <strong>2004</strong> nach Koblenz<br />
ein. Das Seminar wird von Spezialisten des Gefahrgutbeauftragten Giefer abgehalten, der als<br />
externer Gefahrgutbeauftragter bei verschiedenen Mitgliedern des GHF unter Vertrag steht<br />
und neben dem aktuellen Rechtswissen auf diesem Gebiet auch mit den Gegebenheiten des<br />
Farbengroßhandels bestens vertraut ist.<br />
Bodenbelaggroßhändler mit nicht unerheblichen Transportvolumen von Klebern, die als Gefahrgut<br />
gelten, sind von den Änderungen selbstverständlich auch betroffen.<br />
Alle Ausschreibungsdetails finden Sie in der Anlage 4.<br />
7.2 Fachberater-Seminare<br />
Aufbauend auf den Goslarer Werkstoffkursen bieten wir in Zusammenarbeit mit dem iba-<br />
Institut und seinem Inhaber Hans-Joachim Rolof die Fachberaterkurse für Außen- und Innendienstler<br />
des Farbengroßhandels an.<br />
Die 6-tägigen Kurse finden in der Nähe von Koblenz statt, um die Nebenkosten für die Referenten<br />
möglichst gering zu halten. Gleichzeitig halten wir den Unterbringungsstandard, gemäß<br />
dem Wunsch vieler Händler, auf einem angemessenen Niveau, was bei dem abgeschiedenen<br />
Tagungsort - frei von Anfechtungen des Großstadtbetriebes - auch notwendig ist.<br />
Die Ausschreibungsdetails finden Sie in den Anlagen (gelb o. Nr)., die inhaltliche Darstellung<br />
des Seminars im beiliegenden Flyer, bzw. die E-Mail-Empfänger auf unserer Homapage<br />
www.ghf-online.de / unter Ausbildung/Fachberater.<br />
8. GHF-Termine auf einen Blick<br />
Die Veranstaltungsübersicht entnehmen Sie bitte der Anlage 5.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Hartmut Plümer<br />
Anlagen<br />
11