Die Berlinerin Hella Jurich war bis - T-Online
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„Erfolg schmeckt besser als jedes Dessert“<br />
Ein Interview mit <strong>Hella</strong> <strong>Jurich</strong>, ehemaliges Mitglied der<br />
deutschen Beach-Volleyball-Nationalmannschaft<br />
<strong>Die</strong> <strong>Berlinerin</strong> <strong>Hella</strong> <strong>Jurich</strong> <strong>war</strong> <strong>bis</strong><br />
2008 Mitglied der deutschen Beach-<br />
Volleyball-Nationalmannschaft. <strong>Die</strong> Redaktion<br />
fragte <strong>Hella</strong> <strong>Jurich</strong> zu ihrer sportlichen<br />
Laufbahn.<br />
Hallo <strong>Hella</strong>, Dein Spielmotto heißt<br />
„Geht Nicht, Gibt´s Nicht!“ was bedeutet<br />
das für Dich?<br />
<strong>Die</strong>ses Motto kommt ursprünglich von<br />
unserem Coach Axel Büring, der dieses<br />
als Antwort benutzte, wenn wir gesagt<br />
haben: „Das geht aber nicht!“ Sehr viel<br />
Wahrheit steckt darin, denn ich werde<br />
nie einen Baum hochklettern können,<br />
wenn ich es niemals versucht habe.<br />
Wir haben sehr viele Stunden im<br />
Training damit verbracht, Sachen auszuprobieren<br />
und zu verinnerlichen, um<br />
schließlich eine Leistungssteigerung zu<br />
erreichen. <strong>Die</strong>ses hat sich ausgezahlt und<br />
wir konnten Teams schlagen, die wir noch<br />
Monate vorher als „unschlagbar“ gesehen<br />
haben. Unschlagbar ist niemand! Es gibt<br />
immer einen Weg nach vorn, aber dafür<br />
Zusammen mit ihrer Teamkollegin Rieke<br />
Brink-Abeler belegte <strong>Hella</strong> <strong>Jurich</strong> 2007 auf<br />
der Weltrangliste Platz 9.<br />
mussten wir auch alte Angewohnheiten<br />
ablegen und neue Wege wagen.<br />
Man muss fest daran glauben, dass<br />
man sich einen Traum erfüllen kann, indem<br />
man hart für ihn kämpft und nicht<br />
von Anfang an die Flinte ins Korn wirft.<br />
Das betrifft nicht nur uns als Spielerinnen,<br />
sondern auch unser Umfeld wie<br />
Trainer und Physiotherapeuten, die sich<br />
ebenso 100%ig mit einbringen müssen.<br />
Zusammen mit Deiner ehemaligen<br />
Teampartnerin Rieke hast Du viele eindrucksvolle<br />
Siege errungen. Wie habt<br />
Ihr diese Erfolge erlebt? Was <strong>war</strong> das<br />
Schönste daran?<br />
Erfolge <strong>war</strong>en immer die Momente, in<br />
denen wir für unsere Trainingsarbeit belohnt<br />
wurden. Genau für diese Momente<br />
stellten wir uns Tag für Tag zusammen<br />
auf´s Feld und trainierten 6–10-mal die<br />
Woche. Es <strong>war</strong> und ist ein ganz besonderes<br />
Glücksgefühl und „schmeckt besser<br />
als jedes Dessert“ :) ...<br />
Niederlagen dagegen sind schwer zu<br />
verarbeiten und müssen analysiert und<br />
vor allem mit einem Blick nach vorn<br />
weggesteckt werden. Dabei ist es wichtig,<br />
nicht den Mut zu verlieren und positiv<br />
zu denken, weiter an sich zu arbeiten,<br />
um dann bei einem nächsten Erfolg<br />
wieder einen Schritt weiter und wieder<br />
glücklich zu sein.<br />
Ein schönes Gefühl dabei ist, dass<br />
man im Anschluss daran sagen kann:<br />
„Wir sind stolz auf uns!“ und „Dafür ha-<br />
61 Szanse w Regionie Odry<br />
Ein „Hechtbagger“…<br />
ben sich die anstrengenden Wochen gelohnt!“<br />
Aber vor allem haben diese Erfolge<br />
unser Selbstvertrauen gestärkt, unterstützt<br />
von der Anerkennung, die uns Freunde,<br />
Familie und Fans entgegengebracht haben.<br />
Wie sieht deine aktuelle Situation aus?<br />
Ich habe mich aus dem Leistungssport<br />
etwas zurück gezogen, 5 Jahre absoluter<br />
Leistungssport gehen nun zu Ende. Mein<br />
erstes Ziel ist, mein Studium zu beenden<br />
(voraussichtlich im Herbst 2010) und<br />
parallel werde ich ab April beim Institut<br />
für Talententwicklung im Berliner Büro<br />
anfangen zu arbeiten.<br />
Ich freue mich sehr auf die neuen<br />
Aufgaben.<br />
Aber auch „aktiv“ wird man mich<br />
noch sehen, ich werde im kommenden<br />
Sommer die nationale Serie in Deutschland<br />
spielen und mich lediglich von der<br />
internationalen Beach-Tour verabschieden.<br />
Gibt es Ratschläge, die Du jungen<br />
Menschen auf den Weg geben möchtest,<br />
die gerade in den Beruf starten?<br />
Es ist immer wichtig, ein Ziel vor Augen<br />
zu haben. Dabei ist es ganz unabhängig,<br />
ob man sich ein großes Ziel in ferner Zukunft<br />
steckt, das man mit mehreren Zwischenzielen<br />
erreicht, oder sich Schritt für<br />
Schritt immer neue Ziele steckt. Aber gerade<br />
diese „kleinen“ Schritte sind wichtig,<br />
um kleine sowie große Erfolge zu erleben.<br />
Zielstrebigkeit ist wichtig, darf aber nicht<br />
zu einer Ver<strong>bis</strong>senheit führen. Deshalb tut<br />
es gut, zwischendurch die Seele baumeln<br />
zu lassen, um sich selbst für das <strong>bis</strong>her<br />
Erreichte zu belohnen.<br />
Ich habe auch genug Zeiten erlebt, in<br />
denen ich meinen inneren Schweinehund<br />
überwinden und viele Dinge dem Beruf<br />
unterordnen musste. Ich habe versucht,<br />
mein Leben gut zu organisieren und dabei<br />
nicht vergessen, trotzdem Spaß und<br />
Freude am Leben zu haben.<br />
Gerade der Start ins Berufsleben<br />
wird kein leichter sein. Ihr werdet immer<br />
wieder an eure Grenzen stoßen und euch<br />
fragen: „Was soll mir das denn bringen?“<br />
Aber wichtig ist, dass sich die Mühe lohnt<br />
und dass es sich auszahlen wird, für „sein<br />
Ziel“ zu kämpfen. Denkt daran: „Geht<br />
Nicht, Gibt´s Nicht!“, jeder Stein, der<br />
sich euch in den Weg stellt, kann weggerollt<br />
werden!<br />
Weitere Infos zu <strong>Hella</strong> <strong>Jurich</strong> unter<br />
www.rieke-hella.de