Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen III/2008 - GGG-NRW

Gesamtschule
K 8196 F
in Nordrhein-Westfalen III/2008
ISSN 1615-2999
Mitgliederversammlung und Landeskongress 2008
der GGG NRW
am 19.11.2008 im FORUM Leverkusen
Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen
17:00 Uhr Eintreffen, Anmeldung
17:30 bis
18:30 Uhr
Mitgliederversammlung
mit Wahl des Vorstands (Tagesordnung auf Seite 20)
19:00 bis
Landeskongress
21:00 Uhr
Schulentwicklung und Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
Prof. Dr. Klaus Klemm
Wechselverhältnis
von Bildungsentwicklung
und Sozialstruktur
Weitere Informationen auf Seite 19
Podiumsdiskussion
mit den bildungspolitischen
Sprecherinnen und Sprechern
der vier Landtagsfraktionen
Lehrerausbildung: Stellungnahme der GGG NRW zum Gesetzentwurf .... 2
Oberstufen-Effizienz vor der Landespressekonferenz ................................ 5
Mitgliederversammlung und Landeskongress 2008 der GGG NRW ........ 19
Mitgliederversammlung 2008 des GGG-Bundesverbandes ..................... 28
FESCH wird 30! ............................................................................................. 39
Verzeichnis der Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen .......................... 42

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
III/2008
Impressum
Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008 ISSN 1615-2999
Herausgeber: Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule Nordrhein-Westfalen e.V.
(Landesverband der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule e.V.)
Redaktion:
Ingrid Birkmann, Jürgen Theis
Beiträge bitte
einsenden an:
(vorzugsweise als
GGG NRW
Huckarder Str. 12
44147 Dortmund
E-Mail-Anhang E-Mail: ggg-nrw@dokom.net
oder auf Datenträger)
Verleger:
Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule Nordrhein-Westfalen e.V.
(Landesverband der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule e.V.)
Huckarder Str. 12
44147 Dortmund
Telefon: (0231) 14 80 11 - Fax: (0231) 14 79 42
Internet: www.ggg-nrw.de
E-Mail: ggg-nrw@dokom.net
Fotos Klaus Klemm (Seiten I, 19);
DGB NRW (Seite 6)
GGG NRW (Seiten IV, 5)
Druck:
Montania-Druck GmbH, Dortmund
Satz:
Eigensatz
Auflage: 1250
Erscheinungsweise,
Preis:
Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr.
Für Mitglieder ist der Bezugspreis im Beitrag enthalten, ansonsten
beträgt er 1,00 € je Ausgabe.
Ausgabedatum: 10.09.2008
- II -

Datei: D:\Daten\GiN\2008c\GiN2008c_v2.doc – Erstellung: 28.08.2008 – Druck: 29.08.2008 – ThJ
- III -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
III/2008
GGG-Landesverband NRW (Arbeitskreis Gesamtschule in NRW e.V.),
Huckarder Str. 12, 44147 Dortmund
Postvertriebsstück – DPAG – Entgelt bezahlt
K 8196 F
Landespressekonferenz am 29.08.2008
Guntram Schneider, Gabriele Bellenberg und Werner Kerski
GGG im Internet!
Seit Juni 1996 sind aktuelle und nützliche Informationen aus den Gesamtschulen
und für Gesamtschulen unter der folgenden Adresse im Internet erreichbar:
www.ggg-nrw.de
- IV -

Inhalt
Aktuelle Bildungspolitik------------------------------------------------------------------- 2
Stellungnahme der GGG NRW
Gesetz zur Reform der Lehrerausbildung (Entwurf) ----------------------------------------- 2
GGG NRW vor der Landespressekonferenz
Zur Effizienz der Gesamtschuloberstufen---------------------------------------------------- 5
Guntram Schneider, DGB NRW
Statement in der Landespressekonferenz am 29.08.2008 ---------------------------------- 6
Gabriele Bellenberg
Argumente zur Landespressekonferenz am 29.08.2007 -----------------------------------10
Gymnasiale Oberstufen an Gesamtschulen
Zusatzinformationen für die Landespressekonferenz---------------------------------------12
Aus der Arbeit der GGG --------------------------------------------------------------- 19
Mitgliederversammlung und Landeskongress 2008 der GGG NRW------------19
Protokoll der Mitgliederversammlung am 18.10.2007-------------------------------21
Satzung der GGG NRW e.V. (Entwurf) -------------------------------------------------23
GGG-Bundesverband: Mitgliederversammlung 2008-------------------------------28
Anne Ratzki
Aufruf zur Gründung einer Gesamtschulstiftung --------------------------------------------29
Schwerpunkt: Weniger Fachleistungsdifferenzierung ------------------------------- 31
Einladung zur Fachtagung
Klasseninterne Differenzierung – wie geht das?---------------------------------31
Rolf Schempershofe, Dietrich Scholle
Die Mühen der Beratung und Evaluation----------------------------------------------------33
Hinweis:
Katrin Höhmann
Umgang mit und Nutzung von leistungsgemischten
Lerngruppen in integrierten Gesamtschulen ------------------------------------------------35
Schulentwicklung in Europa------------------------------------------------------------ 36
Brigitte Schumann
Nordirland vor bildungspolitischer Zerreißprobe --------------------------------------------36
Weiterbildung für Schulen -------------------------------------------------------------- 39
FESCH wird 30!---------------------------------------------------------------------------------39
Schule und Bildungspolitik im Internet ------------------------------------------------ 41
Die Direktwahl zu den Internet-Seiten der GGG NRW ---------------------------------------41
Der Einstieg in die Seiten anderer Verbände ----------------------------------------------------41
Druckschriften --------------------------------------------------------------------------- 42
Hinweis: Druckschriften aus der Weiterbildung---------------------------------------42
Verzeichnis der Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen----------------------------------------42
GGG-Druckschriften-------------------------------------------------------------------------43
Formulare--------------------------------------------------------------------------------- 45
Bestellung von Druckschriften--------------------------------------------------------------------45
Beitrittserklärung----------------------------------------------------------------------------------47
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
AKTUELLE BILDUNGSPOLITIK
L a n d e s v e r b a n d d e r G e m e i n n ü t z i g e n G e s e l ls c h af t G e s am t s c h u l e e . V .
Stellungnahme der GGG NRW
Gesetz zur Reform der Lehrerausbildung (Entwurf)
19.08.2008
Die GGG NRW begrüßt ausdrücklich einige grundsätzliche Weichenstellungen,
die im vorliegenden Gesetzentwurf zu erkennen sind.
Dagegen sieht sie bei Fragen der praktischen Umsetzung erheblichen
Klärungsbedarf.
Folgende Strukturelemente des Gesetzes werden von der GGG NRW
positiv eingeschätzt:
Theorie und Praxis der Lehrerausbildung werden stärker verzahnt.
Damit wird die Praxis der zweistufigen Lehrerausbildung mit einer
theoretischen und häufig praxisfernen Ausbildung in den Universitäten
und der Phase als Referendar oder Lehramtsanwärter durch eine
stärker integrierte Form abgelöst. Das lässt insbesondere zu, dass
Studierende des Lehramts schon früh ihre Eignung oder Nichteignung
für den Lehrerberuf erkennen können.
Die Ausbildungsdauer ist für alle Lehrämter gleich.
Diese Entscheidung betont die Gleichwertigkeit aller Lehrämter. Im
Widerspruch dazu steht allerdings die Aufteilung im Masterstudium
in einen „Hauptschulzweig“ und einen „Realschulzweig“ [§ 11
(5.2)]. Diese Aufspaltung ist auch im Hinblick auf die Erwartung
unverständlich, dass Lehrerwechsel zwischen den Schulformen angesichts
der demografischen Entwicklung und des Wahlverhaltens
der Eltern notwendig werden.
- 2 -

Stellungnahme der GGG NRW
Gesetz zur Reform der Lehrerausbildung (Entwurf)
Zum Deutschunterricht für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte
müssen im Studium für alle Lehrämter
Leistungen eingebracht werden.
Damit wird in der Lehrerausbildung der Tatsache Rechnung getragen,
dass Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in allen
Schulformen vorkommen und in besonderer Weise gefördert
werden müssen. Dass hierfür allerdings nach § 11 (7) HG nur 6 von
insgesamt 300 Leistungspunkten erwartet werden, gibt dieser guten
Regelung viel zu wenig Gewicht.
Universitäten, Studienseminare und Schulen werden stärker
miteinander vernetzt.
Durch die verbindlichen Praxiselemente werden die universitären
Fachbereiche und die Schulen stärker miteinander vernetzt. Das ergibt
die Chance für die Universitäten, ihre Ausbildung und ihre erziehungswissenschaftliche
und fachdidaktische Forschung stärker an
der schulischen Praxis zu orientieren. Für die Schulen ergeben sich
in der Zusammenarbeit mit den Universitäten große Vorteile für die
Schulentwicklungsarbeit.
Die GGG NRW versteht den vorliegenden Entwurf als einen Diskussionsvorschlag.
Wir erwarten, dass er vor allem hinsichtlich der Praxiselemente
gründlich durchdacht wird, damit Probleme bei der praktischen
Durchführung möglichst gering gehalten werden.
Die Praktika setzen eine gut strukturierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit
zwischen den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung an
den Universitäten und den Schulen voraus. Während der Praktika müssen
die Lehramtsstudenten in die Gesamtheit der schulischen Arbeit einbezogen
werden (Unterricht, Beratung von Schülern und Eltern, Angebote im
Ganztagsbereich, die Mitarbeit am Schulprogramm, Teilnahme an Konferenzen,
Elternabenden usw.). Die Aufteilung der Präsenz der Studenten
zwischen Schule und Universität muss ermöglichen, das Gesamtsystem
Schule kennen zu lernen. Es ist z.B. nicht sinnvoll, dass die Studenten
morgens an der Schule sind und nachmittags Veranstaltungen an der
Universität besuchen müssen.
Die GGG NRW schlägt vor, die Durchführung der Praxiselemente
gründlich zu planen und wissenschaftlich zu begleiten.
Der Entwurf sieht vor, dass das Assistenzpraktikum mindestens zur
Hälfte vor dem Studium absolviert werden soll. Es ist fraglich, ob ohne
- 3 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
Anleitung und universitäre Begleitung der notwendige Perspektivwechsel
(aus der Schülerrolle in die Lehrerrolle) überhaupt möglich ist. Eine
Aussage zur Länge dieses Praktikums fehlt. Insgesamt scheint dieses
Praktikum am wenigsten präzisiert und durchdacht zu sein.
Die GGG NRW schlägt vor, das Assistenzpraktikum zu streichen
oder mit dem Orientierungspraktikum zu verbinden. Das erste
Praktikum sollte möglichst früh im Bachelorstudium liegen.
Es ist nachvollziehbar, dass unter Berücksichtigung der schulpraktischen
Anteile während des Universitätsstudiums die zweite Ausbildungsphase
auf ein Jahr verkürzt wird. Die GGG NRW weist allerdings darauf hin,
dass dann die bisherige Praxis des „Bedarf deckenden Unterrichts“ durch
Referendare nicht mehr vertretbar sein wird. Schon heute gibt es bei
einem zweijährigen Vorbereitungsdienst erhebliche Probleme, wenn die
Ausbildungszeit nicht mit dem Schuljahr beginnt. Wenn der künftig
einjährige Vorbereitungsdienst auch zum 1. Februar eines Jahres beginnen
kann, würden die Schulen mit der Einbeziehung der Referendare in
den regulären Unterricht in nicht akzeptabler Weise belastet. Aber auch
bei einem günstigeren Beginn am 1. August ist ein einjähriger Einsatz zur
Deckung des Unterrichtsbedarfs nur schwer vorstellbar. Die Schulen
müssten einerseits zur Durchführung der Praxiselemente eine erhebliche
Organisations- und Beratungsarbeit leisten und würden andererseits mit
der Anrechnung der Referendartätigkeit auf das Stellenkontingent belastet.
Die Akzeptanz der Ausbildung von Lehramtsstudenten und Referendaren
in den Schulen würde insgesamt erheblich reduziert. Statt dessen
sollten die Praxisphasen - wie in vielen anderen europäischen Ländern
üblich – dazu genutzt werden, im Sinne des Schulgesetzes individualisierende
Lernformen zu ermöglichen (Gruppenteilung, Fördermaßnahmen,
Teamteaching, u. ä.).
Die GGG NRW schlägt vor, bei einer Reduzierung des Vorbereitungsdienstes
auf ein Jahr den Einsatz von Referendaren zur Deckung
des Unterrichtsbedarfs zu streichen.
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GGG NRW vor der Landespressekonferenz
Zur Effizienz der Gesamtschuloberstufen
GGG NRW vor der Landespressekonferenz
Zur Effizienz der Gesamtschuloberstufen
Die Gesamtschulen in NRW sehen sich immer wieder Angriffen gegen
ihre gymnasialen Oberstufen ausgesetzt. Nach einer Verlautbarung der
Ministerin Sommer im April dieses Jahres über die angebliche Scheiterquote
in den Gesamtschuloberstufen wurden diese Zahlen von der FDP
aufgegriffen und dazu genutzt, die Existenz der gymnasialen Oberstufe
an Gesamtschulen insgesamt in Frage zu stellen.
Durch Initiative der GGG NRW wurde am 29.08.2008 das Thema „Effizienz
der Oberstufen an Gesamtschulen“ vor der Landespressekonferenz
in Düsseldorf behandelt.
Die GGG NRW informierte auf der Grundlage einer neuen Umfrage über
Erfolg und Scheitern in den Oberstufen der Gesamtschulen. Gemeinsam
mit dem Landesvorsitzenden des DGB GUNTRAM SCHNEIDER und der
Schulforscherin Prof. Dr. GABRIELE BELLENBERG wurde der Beitrag der
Gesamtschulen zu einer Erhöhung der Bildungsbeteiligung und zu größerer
Chancengleichheit - auch im Zugang zum Abitur und zum Studium -
erläutert.
Guntram Schneider, Gabriele Bellenberg und Werner Kerski
Die vielfältigen – überwiegend positiven – Zeitungsberichte findet man
unter
www.ggg-nrw.de/Aktuell.
Auf den folgenden Seiten sind – auszugsweise – die wichtigsten Statements
wiedergegeben.
ThJ
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
Guntram Schneider, DGB NRW
Statement in der Landespressekonferenz am 29.08.2008
Der Kampf gegen die Gesamtschule
ist so alt wie die Gesamtschule
selbst
Forderungen, alle Kinder des Volkes
in einer einheitlichen Schulform
(Gesamtschule) zu unterrichten,
lassen sich in Deutschland bis ins
17. Jahrhundert zurückverfolgen.
Die erste ausführliche Konzeption
für eine Gesamtschule legte 1809
der damalige preußische Kultusminister
Wilhelm von Humboldt in
Form der Königsberger und der Litauischen Schulpläne vor. Diese Konzeption
blieb jedoch noch 110 Jahre unrealisiert. Erst zu Beginn der
Weimarer Republik wurde als Kompromiss die Gesamtschule für die
Sechs- bis Zehnjährigen in Gestalt der Grundschule geschaffen. Vorher
hatten Gymnasien eigene Vorbereitungsschulen.
1947 verordnete der Alliierte Kontrollrat in seinem Dekret 54 ein Gesamtschulsystem,
aber es sollte noch weitere 20 Jahre dauern, bis 1968
die ersten Gesamtschulen in der Bundesrepublik gegründet wurden.
In Nordrhein-Westfalen begann 1969 die Gesamtschulentwicklung mit
zunächst 7 Versuchsschulen. 1982 endete der Schulversuch „Gesamtschule“
– es waren zuletzt 32 Versuchsschulen – mit der Aufnahme der
Gesamtschule in das Schulverwaltungsgesetz als eine der vier gleichberechtigten
Regelschulen der Sekundarstufe I.
Die Konzeption der Gesamtschule war den Konservativen schon immer
suspekt. Der Kampfbegriff Einheitsschule dient dem Ziel diese Schulform
als Gleichmacherei zu diskreditieren. Im Lexikon der christlichen
Demokratie heißt es unter dem Stichwort: Leitbild für die Schulpolitik:
„Die SPD-Konzeption der Einheitsschule bzw. der integrierten Gesamtschule
(seit 1968; in den CDU/CSU-geführten Ländern weithin nur auf
Modellversuche beschränkt) wird abgelehnt; dort wo die Gesamtschulen
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Guntram Schneider, DGB NRW
Statement in der Landespressekonferenz am 29.08.2008
existieren, sollen sie sich in ihrem Anspruch auf besondere Förderung
und »soziale Erziehung« echter Konkurrenz stellen.“ 1
In dieser Tradition sieht sich auch die nordrhein-westfälische Landesregierung.
Bereits 2001 wurde mit dem Petersberger Modell ein konkreter
Vorschlag gemacht, der faktisch die Abschaffung der Gesamtschulen in
der bisherigen Form vorsah. Die Abschaffung der Oberstufe der Gesamtschulen
war dabei das zentrale Element.
„An die Grundschule, die von allen Kindern vier Jahre besucht wird,
schließen die Aufbauschule, die aus der bisherigen Haupt- und der bisherigen
Gesamtschule neu gebildet wird, die Realschule und das Gymnasium
an.
Am Gymnasium soll nach acht Jahren das Abitur erworben werden, an
der Realschule nach sechs Jahren die Fachoberschulreife, an der Aufbauschule
nach fünf Jahren die Berufsbildungsreife oder nach sechs
Jahren die Fachoberschulreife.“ 2
Auch 2003 wird das Projekt „Aufbauschule“ von der CDU-Fraktion
erneut bestätigt:
„Im Zusammenschluss von Haupt- und Gesamtschule werden die ‚Profis
für die Praxis’ ausgebildet. Bis zu ihrer Umsetzung muss eine spezielle
praxisbezogene Ausbildung an den Hauptschulen verstärkt werden.“ 3
Diese Positionen sind in den Wahlkampf 2005 eingeflossen:
Am Mittwoch, 06.04.2005, fand in der Integrierten Gesamtschule Bonn-
Beuel eine Podiumsdiskussion zur Landtagswahl 2005 statt. Teilnehmende
Gäste auf dem Podium waren Katja Döring (Grüne), Thorsten Knott
(FDP), Renate Hendricks (SPD) und Helmut Stahl (CDU).
Herr Knott und Herr Stahl ließen keinen Zweifel daran, dass ihre Parteien
nach der Wahl die Oberstufen der Gesamtschulen in Nordrhein-
Westfalen abschaffen werden.
Stahl verwies auf die Position der CDU, nach der Wahl Gesamtschulen
und Hauptschulen in sog. „Aufbauschulen“ zusammenzufassen, die mit
Klasse 10 enden. Neben der Aufbauschule wird es nach diesen Plänen
noch Realschulen und Gymnasien geben, aber keine Gesamtschulen in
jetziger Form.
1
Aus: Auszug aus: Lexikon der Christlichen Demokratie in Deutschland
Hg.: von Winfried Becker, Günter Buchstab u. a. Paderborn 2002 S. 434 – 438
2
CDU Landtagsfraktion, Petersberg, Beschluss 29.8.2001
3
Aus: „Zukunft einfach besser“ Hrsg.: CDU Landtagsfraktion 2003 S. 10
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
Herr Stahl erklärte auf Nachfrage, für ihn sei die Gesamtschule eine
„Einheitsschule“.
Der DGB hat damals bereits vor einer Kampagne gegen die Gesamtschulen
gewarnt.
Vordemokratischer Begabungsglaube als Ursache für die Kampfansage
an die Gesamtschulen
CDU und FDP haben eine tiefe Abneigung gegen alles, was auch nur
ansatzweise nach einem längeren gemeinsamen Lernen „riecht“. Dahinter
steht ein grundsätzliches Problem.
Die Positionen von CDU und FDP sind ideologisch geprägt. Der Kern
des Problems ist ein biologistischer Begabungsbegriff, der von keinem
ernstzunehmenden Wissenschaftler heute noch geteilt wird. Er ist vordemokratisch
und auch unter christlichen Gesichtspunkten menschenverachtend:
„Es ist mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar, Kinder in
einem Alter von 9 Jahren auf einen Bildungsgang festzulegen. Gar mit
Blick auf unser Schulsystem von begabungsgerechten Schulformen zu
sprechen, halte ich für unseriös. Es wird dem jungen Menschen als
eigenständiger Person mit dem zu ihm gehörenden Entwicklungspotenzial
nicht gerecht.“ 4
Der biologistische Begabungsbegriff zementiert eine Klassengesellschaft,
die zunehmend eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland
darstellt. Die OECD wird nicht müde immer wieder darauf hinzuweisen.
Der Kampf gegen die Gesamtschulen scheitert am Elternwillen
Anmeldezahlen bei den Gesamtschulen weiterhin hoch 5
Der Trend ist unverändert: Auch in diesem Jahr sind die Anmeldungen an
den Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zur Zahl der
Kinder in Klasse 4 der Grundschulen auf dem gleichen hohen Niveau
geblieben.
In vielen Städten und Kreisen müssen mehr Kinder abgewiesen werden
als aufgenommen werden können, z.B. in Bonn, im Rhein-Sieg-Kreis und
in den Kreisen Kleve, Neuss, Siegen-Wittgenstein, Soest und Viersen.
Auch in Mönchengladbach, Solingen, Wuppertal, im Erftkreis, im Rhei-
4
5
Dr. Barbara Balbach, Katholische Elternschaft Deutschlands,
auf dem DGB-Kongress „Auf dem Weg zur einen Schule für alle“ am 29.05.2007 in Düsseldorf
Vgl. Heft I/2008 dieser Zeitschrift, S. 2ff.
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Guntram Schneider, DGB NRW
Statement in der Landespressekonferenz am 29.08.2008
nisch- Bergischen Kreis und in den Kreisen Coesfeld, Heinsberg, Steinfurt
und – erstmalig – Warendorf wurden so viele Kinder an Gesamtschulen
angemeldet, dass nur wenig mehr als die Hälfte der Anträge berücksichtigt
werden konnte.
Anstatt die Gesamtschulen massiv zu unterstützen reagieren CDU und
FDP auf diese Entwicklung in zweierlei Hinsicht:
Die Rahmenbedingungen für die Gesamtschulen werden schlechter.
Insbesondere die Neugründung von Gesamtschulen wird behindert,
selbst wenn die Antragsteller zur Einrichtung von Gesamtschulen
(immer häufiger) CDU Kommunen sind. Insbesondere die Einrichtung
in Ganztagsform wird abgelehnt. Der Hinweis auf eine mangelnde
Heterogenität der potentiellen Schülerschaft ist bemerkenswert.
Die verbindliche Grundschulempfehlung ist auch in diesem
Zusammenhang zu sehen. In den Grundschulgutachten sollte zunächst
nach dem Willen der Landesregierung die Gesamtschule gar
nicht mehr erwähnt werden.
Offensiv wird die Oberstufe der Gesamtschule diskriminiert.
Dabei werden Zahlen bewusst so interpretiert und verdreht dargestellt,
dass die Abschaffung der Oberstufe die logische Konsequenz
wäre. Die FDP fordert dies offensiv, während sich die CDU in dieser
Frage (noch) bedeckt hält.
Die Anzahl der bildungspolitischen Katastrophen ist so groß, dass
man sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine weiteren Baustellen
erlauben kann. Die CDU befindet sich deshalb in der Phase der ideologischen
Vorfeldarbeit. Dies ist bei der Partei der Besserverdienenden
anders. Ihre Wählerschaft wäre wahrscheinlich weniger betroffen
als die CDU Klientel. Hier setzt man offensiv auf Elitebildung.
[…]
Selektion ist ein Wesensmerkmal des Gymnasiums, nicht der Gesamtschule
Von den ungefähr 70.000 „ausgelesenen“ Schülerinnen und Schülern, die
1999 in die Klasse 5 eines Gymnasiums angemeldet wurden, erreichten
nur ungefähr 55.000 die Klasse 11. Das heißt, dass 21,4 % der Schülerschaft
trotz der guten Voraussetzungen (im Gegensatz zur Gesamtschule
finden wir hier den höchsten Anteil der Schülerinnen und Schüler mit
Gymnasialempfehlung) und entgegen der Erwartung sich mit dem „Mittleren
Abschluss“ oder sogar weniger begnügen mussten.
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
In der Sekundarstufe II der Gymnasien scheitern noch einmal 19,3 %,
d.h. von den Schülerinnen und Schülern, die in ein Gymnasium aufgenommen
wurden erlangen nur etwa 63 % dessen Ziel. Ist das eine erfolgreiche
Schule?
Verhältnis Gesamtschule/Gemeinschaftsschule – Eine Schule für alle!
Fazit: Gesamtschulen sind notwendig, solange es ein vollständig integratives
Schulwesen nicht gibt. Erst wenn das Ziel des längeren gemeinsamen
Lernens für alle Realität geworden ist, brauchen wir die Gesamtschulen
nicht mehr.
Ziel bleibt das gemeinsame Lernen aller Kinder bis zu Ende der Sekundarstufe
I. Es wird höchste Zeit, dass auch konservative Landesregierungen
endlich erkennen, welch innovatives pädagogisches Potenzial in
integrativen Schulen steckt.
Gesamtschulen integrieren Kinder mit Behinderungen und aus
Migrationsfamilien.
Sie sondern nicht aus und bieten wie die Gymnasien den direkten Weg
zum Abitur. Deshalb sind sie für viele Kommunen eine attraktive Möglichkeit,
bei rückläufigen Schülerzahlen ein vollständiges Schulangebot
aufrecht zu erhalten. Es sei Zeit, ‚Schulfrieden’ zu schließen und den
großen Erfahrungsschatz der integrierten Gesamtschulen im Umgang mit
Vielfalt anzuerkennen. Dieser Schatz muss jetzt gehoben und auch von
anderen Schulen genutzt werden.
__________________
Gabriele Bellenberg
Argumente zur Landespressekonferenz am 29.08.2007
Eine umfassende Betrachtung der Gesamtschule berücksichtigt die Gesamtleistungen
einer Schulform zu einem modernen Schulsystem. Hierfür
ist für die Gesamtschule insbesondere Folgendes hervorzuheben:
Die Gesamtschuloberstufen werden von zahlreichen Real- und
Hauptschülern besucht
66 % der Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 11 (2004)
haben vorher eine Gesamtschule besucht, 22 % kommen von einer
Realschule und 7 % von der Hauptschule.
Neben den eigenen Schülern nehmen die Gesamtschulen auch zahlreiche
Absolventen aus dem gegliederten Schulsystem auf und geben
Ihnen eine Chance, einen höherwertigen Abschluss zu erreichen.
- 10 -

Gabriele Bellenberg
Argumente zur Landespressekonferenz am 29.08.2007
Die Gesamtschulen nehmen in Klasse 11 im Vergleich zum Gymnasium
deutlich mehr Schülerinnen und Schüler aus den Hauptschulen
auf (etwa zwei Drittel). Sie bieten damit für die Bildungsaufsteiger
des gegliederten Systems eine wichtige Möglichkeit, Abschlüsse der
Sekundarstufe II zu erwerben.
Damit sind in Klasse 11 die Bildungsvoraussetzungen der Schüler an
Gesamtschulen auch deutlich unterschiedlicher als am Gymnasium.
Für ein vollständiges Bild muss auch die Sekundarstufe I (S1) betrachtet
werden
Die alleinige Betrachtung der SII ergibt ein unvollständiges Bild von
der Leistungsfähigkeit und dem Erfolg einer Schulform.
Der gesamte Bildungsweg in der SI und in der SII muss untersucht
werden.
Die Gesamtschule nimmt in den Jahrgang 5 eine heterogene Schülerschaft
auf. Die von den Grundschullehrerinnen ausgesprochenen
Empfehlungen umfassen alle Schulformen der S1.
Von den aufgenommenen Schülerinnen und Schülern erreichen deutlich
mehr einen Mittleren Abschluss mit Qualifikationsvermerk, der
zum Übergang in die gymnasiale Oberstufe berechtigt, als es nach
den Prognosen in den Zeugnissen des 4. Schuljahrs zu erwarten war.
Die Gesamtschule erschließt also zusätzliche Potenziale.
Dagegen erreichen rund ein Fünftel der „ausgelesenen“ Schülerinnen
und Schüler, die in die Klasse 5 eines Gymnasiums aufgenommen
wurden, nicht die Klasse 11.
Das heißt, dass rund 20 % der Schülerschaft trotz der guten Voraussetzungen
und entgegen der Erwartung sich mit dem Mittleren Abschluss
oder sogar weniger begnügen müssen.
Migranten werden an den Gesamtschuloberstufen gefördert
Gesamtschulen leisten einen erheblichen Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit
und gleichzeitig für die Erhöhung der Abiturientenquote.
In den Sekundarstufen haben nur 11% Gesamtschulen in NRW einen
Migrantenanteil unter 20%, das Gros der Schulen, nämlich 55%,
haben einen Anteil zwischen 20 und 40% und 34% haben sogar eine
Migrantenquote oberhalb von 40%. (Daten der letzten Lernstandser-
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
- 12 -
hebung). Im Vergleich: 78% der Gymnasien haben eine Migrantenquote
unterhalb von 15%.
Für die Oberstufen haben wir solche Daten leider nicht, so dass auf
die Schüler mit ausländischer Staatsgehörigkeit zurück gegriffen
werden muss.
Mit 14 % ist der Anteil ausländischer Schüler an Gesamtschulen fast
dreimal so groß wie an Gymnasien (5 %).
Die Gesamtschuloberstufen leisten einen wichtigen Beitrag
zur Individualisierung von Bildungslaufbahnen
Ein modernes nordrhein-westfälisches Schulsystem muss für möglichst
viele Schülerinnen und Schüler – auch für solche, die in der
Sekundarstufe I nicht an einem Gymnasium gelernt haben – die
Möglichkeit auf ein Abitur oder Fachabitur öffnen.
Dazu leisten die Oberstufen der nordrhein-westfälischen Gesamtschulen
einen wichtigen Beitrag (vgl. Migranten).
Der Preis für diese Individualisierung von Bildungslaufbahnen ist
aber, dass ein Teil der Oberstufenschüler an Gesamtschulen parallel
zum Schulbesuch den Arbeitsmarkt im Auge behält und sich im Falle
eines attraktiven Lehrstellenangebots gelegentlich gegen die Fortsetzung
der Schullaufbahn entscheidet.
Genau dies ist der Sinn eines durchlässigen Schulsystems, möglichst
lange unterschiedliche Optionen offen zu halten.
__________________
SLVGE NRW
Schulleitungsvereinigung der
Gesamtschulen in NRW
Gymnasiale Oberstufen an Gesamtschulen
Zusatzinformationen für die Landespressekonferenz
Erfolgsquote in den Gesamtschuloberstufen
Die Erfolgsquote an den Gesamtschuloberstufen beträgt 90 %
Eine repräsentative Auswertung der GGG NRW und der Schulleitungsvereinigung
an Gesamtschulen im Mai 2008 ging der Frage nach, welche
Abschlüsse die Schülerinnen und Schüler in den Oberstufen erreicht
haben. Im Mai wurde an 29 Gesamtschulen die Schullaufbahn der Schü-

Gymnasiale Oberstufen an Gesamtschulen
Zusatzinformationen für die Landespressekonferenz
lerinnen und Schüler ausgewertet, die 2004 im Eingangsjahr der Sekundarstufe
II (S2) waren. Die Schullaufbahn jedes Einzelnen wurde über
drei Jahre bzw. vier Jahre (im Falle einer Klassenwiederholung) verfolgt.
Mit den Daten, die dem Ministerium vorliegen – der Amtlichen Schulstatistik
– ist eine solche Auswertung nicht möglich, da in diesen Statistiken
zusammen mit den Jahrgangstärken nur globale Zahlen erhoben werden
(Kohortenvergleich).
Das Ergebnis unserer Untersuchung:
71 % der Schülerinnen und Schüler haben an diesen Gesamtschulen
das (Voll-)Abitur erreicht:
- 63,5 % der Schüler erreichen es im ersten Anlauf, d.h. ohne
Wiederholung.
- 7,3 % erreichen das Abitur mit einer Wiederholung in der S2.
19 % erreichen die Fachhochschulreife.
Nur 10 % der Schüler erreichen keinen höherwertigen Abschluss
durch den Besuch der Sekundarstufe II. Unter diesen sind viele, die
erst nach mehrmonatigem Suchen und Warten die gewünschte Lehrstelle
gefunden haben.
Die Gesamtschuloberstufen werden von zahlreichen Real- und Hauptschülern
besucht
66 % der Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 11 (2004)
haben vorher eine Gesamtschule besucht, 22 % kommen von einer Realschule
und 7 % von der Hauptschule. Daraus folgt, dass neben den eigenen
Schülern auch Absolventen aus dem gegliederten Schulsystem in der
Gesamtschule eine Chance erhalten, einen höherwertigen Abschluss zu
erreichen. Die Gesamtschulen nehmen in Klasse 11 im Vergleich zum
Gymnasium deutlich mehr Schülerinnen und Schüler aus den Hauptschulen
auf. Sie bieten damit für die Bildungsaufsteiger des gegliederten
Systems eine wichtige Möglichkeit, Abschlüsse der Sekundarstufe II zu
erwerben.
Für ein vollständiges Bild muss auch die Sekundarstufe I (S1) betrachtet
werden
Die alleinige Betrachtung der S2 ergibt ein unvollständiges Bild von der
Leistungsfähigkeit und dem Erfolg einer Schulform. Der gesamte Bildungsweg
in der S1 und in der S2 muss untersucht werden. Die Gesamtschule
nimmt in den Jahrgang 5 eine heterogene Schülerschaft auf. Die
von den Grundschullehrerinnen ausgesprochenen Empfehlungen umfas-
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
sen alle Schulformen der S1. Von den aufgenommenen Schülerinnen und
Schülern erreichen deutlich mehr einen Mittleren Abschluss mit Qualifikationsvermerk,
der zum Übergang in die gymnasiale Oberstufe berechtigt,
als es nach den Prognosen in den Zeugnissen des 4. Schuljahrs zu
erwarten war. Die Gesamtschule erschließt also zusätzliche Potenziale.
Dagegen erreichen rund ein Fünftel der „ausgelesenen“ Schülerinnen und
Schüler, die in die Klasse 5 eines Gymnasiums aufgenommen wurden,
nicht die Klasse 11. Das heißt, dass rund 20 % der Schülerschaft trotz der
guten Voraussetzungen und entgegen der Erwartung sich mit dem Mittleren
Abschluss oder sogar weniger begnügen müssen.
Nach Aussage der Ministerin Sommer scheitern in der Sekundarstufe II
der Gymnasien noch einmal 19,3 % (Kohortenvergleich).
Migranten werden an den Gesamtschuloberstufen gefördert
Gesamtschulen leisten einen erheblichen Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit
und gleichzeitig für die Erhöhung der Abiturientenquote. Das
wird besonders deutlich bei einem Vergleich der Migrantenquoten. Mit
14 % ist der Anteil an Gesamtschulen fast dreimal so groß wie an Gymnasien
(5 %). (Bei diesen Zahlen handelt es sich um Jugendliche mit
ausländischer Staatsangehörigkeit. Im Jahr 2004 wurde der Migrationshintergrund
der Schülerinnen und Schüler leider nicht erfragt.)
Die Gesamtschuloberstufen leisten einen wichtigen Beitrag
zur Individualisierung von Bildungslaufbahnen
Prof. Gabriele Bellenberg (Erziehungswissenschaftlerin an der Ruhr-
Universität Bochum) betont, dass ein Teil der Oberstufenschüler an
Gesamtschulen parallel zum Schulbesuch den Arbeitsmarkt im Auge
behält und sich im Falle eines attraktiven Lehrstellenangebots gelegentlich
gegen die Fortsetzung der Schullaufbahn entscheidet. Genau dies, so
betont die Professorin, ist der Sinn eines durchlässigen Schulsystems, das
so oft wie möglich verschiedene Optionen anbietet.
Ein modernes nordrhein-westfälisches Schulsystem muss für möglichst
viele Schülerinnen und Schüler – auch für solche, die in der Sekundarstufe
I nicht an einem Gymnasium gelernt haben – die Möglichkeit auf ein
Abitur oder Fachabitur öffnen. Dazu leisten die Oberstufen der nordrhein-westfälischen
Gesamtschulen einen wichtigen Beitrag.
- 14 -

Gymnasiale Oberstufen an Gesamtschulen
Zusatzinformationen für die Landespressekonferenz
Schülerlaufbahnen an Gesamtschulen
Carina
Carina wechselt nach der Grundschule zur Gesamtschule. Die Grundschullehrerin
hat sich für ein „geeignet für die Realschule, bedingt geeignet
für das Gymnasium“ entschieden. Carina fühlt sich an der Gesamtschule
wohl, sie lernt zumeist gerne. Nach 6 Jahren wechselt Carina ohne
eine Klasse zu wiederholen in die gymnasiale Oberstufe. Sie erreicht ein
gutes (Zentral-)abitur.
Azra
Azra ist in Deutschland geboren. Die Eltern sprechen türkisch. Auch der
Stadtteil, in dem sie wohnt, ist türkisch geprägt. Nach der Grundschulzeit
besucht Azra eine Hauptschule. Sie ist ehrgeizig und leistungsfähig. Mit
viel Arbeitseinsatz erreicht sie den Qualifikationsvermerk zur gymnasialen
Oberstufe. Der Klassenlehrer an der Hauptschule überredet die Eltern,
dass Azra in die Oberstufe der Gesamtschule wechselt. Dort hat Azra
große Probleme und muss ein Jahr wiederholen. Nach 4 Jahren erreicht
sie ein eher schwaches Abitur. Für Azra ist dies ein großer Erfolg.
Sebastian
Sebastian ist in Kasachstan geboren. Seit seinem dritten Lebensjahr lebt
die Familie in Deutschland. Zu Hause wird Deutsch gesprochen. Mit der
Empfehlung „geeignet für die Hauptschule“ wechselt Sebastian am Ende
der Grundschulzeit auf eine Gesamtschule. Im Laufe der Jahre verbessert
sich Sebastian. Am Ende der 10. Klasse erhält Sebastian entgegen der
Prognose der Grundschule den Qualifikationsvermerk. Sebastian besucht
die gymnasiale Oberstufe und erreicht nach 9 Jahren das Abitur.
Ergebnisse der Zentralen Abiturprüfung 2008
Wenn man die Durchschnittsnoten der zentralen Prüfungen an den Gesamtschulen
und den Gymnasien miteinander vergleicht, so ergibt sich
folgendes Bild:
Die Leistungen der Gymnasiasten liegen in der Regel ein bis zwei
Punkte – also nicht einmal eine ganze Note – über denen der Gesamtschüler.
Die Tabelle auf dieser Seite macht dies – umgerechnet
in klassische Schulnoten – deutlich (die erste Nachkommastelle
wurde gerundet).
- 15 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
Die größten Unterschiede zwischen den Schulformen gibt es in Mathematik
und Physik. Es ist zu analysieren, warum dies der Fall ist.
Voreilige, nicht begründete Erklärungen führen nicht zum Ziel.
Die Durchschnittsergebnisse werden in der folgenden Tabelle gegenübergestellt.
Dabei wird deutlich, wie gering die Abweichungen sind. Es fällt
zudem auf, dass bei beiden Schulformen in den Fächern Mathematik und
Physik die schwächsten Ergebnisse zu verzeichnen sind.
Fach
Leistungskurse
Grundkurse
Gesamtschule Gymnasium Gesamtschule Gymnasium
Biologie befriedigend – befriedigend + befriedigend – befriedigend +
Chemie befriedigend befriedigend + ausreichend + befriedigend +
Deutsch befriedigend – befriedigend + ausreichend + befriedigend
Erdkunde befriedigend – befriedigend + befriedigend befriedigend +
Englisch befriedigend – befriedigend + ausreichend + befriedigend
Erziehungswissenschaft befriedigend – befriedigend ausreichend + befriedigend
Französisch fortgeführt (kein LK) gut – gut gut
Geschichte befriedigend – befriedigend + ausreichend + befriedigend
Kunst befriedigend + gut – gut – gut –
Mathematik ausreichend befriedigend ausreichend befriedigend
Physik ausreichend befriedigend ausreichend befriedigend –
Spanisch neu befriedigend befriedigend + befriedigend befriedigend +
Sport befriedigend befriedigend + (kein GK) (kein GK)
Sozialwissenschaften befriedigend – befriedigend ausreichend + befriedigend
Kritik der Ministerin Sommer an den Gesamtschulen
Die Gesamtschulen in NRW sehen sich immer wieder Angriffen gegen
den Bestand ihrer gymnasialen Oberstufen ausgesetzt. Mit Stellungnahmen
im April und im August dieses Jahres kritisierte Ministerin Sommer
die Arbeit der Gesamtschuloberstufen.
Die Pressenachricht in den RuhrNachrichten am 02.04.2008 lautete:
„NRW-Schulministerin Barbara Sommer stellt das Gesamtschul-
Abitur in Frage.“
Sie begründet dies mit einer Scheiterquote von 40,4 % für die Schülerinnen
und Schüler, die im Jahr 2004 in die gymnasiale Oberstufe
- 16 -

Gymnasiale Oberstufen an Gesamtschulen
Zusatzinformationen für die Landespressekonferenz
einer Gesamtschule eintraten. Diese Zahlen wurden von der FDP
aufgegriffen und dazu genutzt, die Existenz der gymnasialen Oberstufe
an Gesamtschulen insgesamt in Frage zu stellen. Ralf Witzel
schlägt sogar vor, die Oberstufen an Gesamtschulen ab 2010 abzuschaffen.
In der Presseerklärung vom 19.08.2008 stellt die Schulministerin
fest:
„Die Fakten belegen jetzt: Anstatt den Schülerinnen und Schülern
neue Chancen zu eröffnen, schaffen es die Gesamtschulen bislang
nicht, ihre Schülerinnen und Schüler auf ein vergleichbares Leistungsniveau
zu bringen wie die Gymnasien.
Ich kann das häufig vorgebrachte Argument einer schwierigeren Sozialstruktur
der Schüler an den Gesamtschulen nicht mehr hören.
Was ist das für eine Einstellung, wenn man die Schuld für Probleme
auf die Herkunft der eigenen Schüler abwälzt? Ich bin der Ansicht,
dass die Schülerinnen und Schüler ein Abitur in der Tasche haben
müssen, das sich nicht in Light-Version und Normal-Maßstab aufgliedert.“
Bei zentralen Prüfungen gibt es kein Abitur in Light-Version
Abiturientinnen und Abiturienten an Gesamtschulen können stolz sein ihr
Abitur geschafft zu haben, das wegen der zentral gestellten Aufgaben
gleichwertig zu dem an allen anderen Schulformen ist, die das Abitur
vergeben. Diesen Erfolg kann auch die Schulministerin nicht schmälern,
wenn sie von einem „Abitur in Light-Version“ an Gesamtschulen in ihrer
Pressekonferenz spricht. Sie disqualifiziert sich mit dieser Aussage selbst,
denn gerade das Zentrale Abitur garantiert einen gleichen Bewertungsmaßstab
für die Abiturleistungen aller Abiturientinnen und Abiturienten
in Nordrhein-Westfalen, es gibt in Nordrhein Westfalen kein Abitur in
Light-Version, sondern nur ein für alle Schülerinnen und Schüler von der
Landesregierung bestimmtes Abitur im Normal-Maßstab.
Die Schulministerin ignoriert die soziale Realität des Landes NRW
Gesamtschulen sind die Schulen, die Chancengleichheit herstellen, denn
sie nehmen Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule mit allen
Eignungsstufen auf. Sie sortieren nicht nach Leistung, wie es die Gymnasien
tun, die in Klasse 5 nur für das Gymnasium geeignete Kinder aufnehmen.
Und viel zu viele Kinder werden an Gymnasien beschämt, wenn
sie das Klassenziel nicht erreichen oder gar die Schule verlassen müssen,
- 17 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aktuelle Bildungspolitik
Hiervon spricht unsere Schulministerin nicht, vielmehr kann sie „das
häufig vorgebrachte Argument einer schwierigen Sozialstruktur der
Schüler an Gesamtschulen nicht mehr hören.“ Doch, gerade das muss
eine Schulministerin sehr aufmerksam hören, und dann kann sie den
Gesamtschulen für ihre großartige Leistung danken: Schülerinnen und
Schüler zum Abitur geführt zu haben, die den Königsweg Gymnasium
erst gar nicht gehen durften.
Der Unterschied im Notendurchschnitt rechtfertigt nicht die Bewertung
der Ministerin
Warum sucht die Ministerin die Schuld für die Differenz von 0,28 Notenstufen
im Abitur bei Gesamtschulen, in denen Jugendliche das Abitur
bestehen, die zu einem großen Teil nicht aus Haushalten der gehobenen
Mittelschicht und der Oberschicht kommen, d.h. bei Schulen, die bis zu
50 % Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund haben, die ab
Jahrgang 11 mit einem hohen Anteil an Seiteneinsteigern aus Haupt- und
Realschulen arbeiten?
Angesichts dieser Ausgangslage ist es überraschend und ein großer
Erfolg, dass Gesamtschulen im Durchschnitt nur um 0,28 Notenstufen,
d.h. um eine Drittelnote oder eine Notentendenz, schlechter abschneiden
als Gymnasien mit ihrer ausgewählten Schülerschaft.
Gesamtschulen ohne Oberstufe droht das gleiche Elend wie den Hauptschulen
Eltern schätzen an Gesamtschulen, dass die Schullaufbahn bis zum Abschluss
offen bleibt und dass alle Bildungsabschlüsse erreichbar sind. Der
Vorstoß der Ministerin hat offensichtlich zum Ziel, die Gesamtschulen
unattraktiv zu machen. Anmeldeboom und Elternwillen sind den Gesamtschulgegnern
ein Dorn im Auge.
In Berlin, wo es Gesamtschulen mit und ohne Oberstufen gibt, werden
die Gesamtschulen ohne Oberstufe von Schülern gemieden, die von ihren
Grundschullehrern eine Realschul- oder Gymnasialempfehlung bekommen
haben, so Prof. Bellenberg. Für diese Schüler spiele bereits bei der
Wahl der Schulform in der Sekundarstufe I die Abituroption eine zentrale
und schulwahlentscheidende Rolle. Dies habe die jüngst in Berlin vorgelegte
ELEMENT-Studie gezeigt. Für leistungsstarke Schülerinnen und
Schüler seien nur Gesamtschulen mit Oberstufe attraktiv, so wie wir sie
in Nordrhein-Westfalen bereits haben und erhalten sollten.
- 18 -

Mitgliederversammlung und Landeskongress 2008 der GGG NRW
AUS DER ARBEIT DER GGG
Mitgliederversammlung und Landeskongress 2008
der GGG NRW
am 19.11.2008 im FORUM Leverkusen
Am Büchelter Hof 9, 51373 Leverkusen
17:00 Uhr Eintreffen, Anmeldung
17:15 bis
18:30 Uhr
19:00 bis
21:00 Uhr
Mitgliederversammlung
(Tagesordnung auf Seite 20)
Landeskongress
Schulentwicklung und Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
Prof. Dr. Klaus Klemm
Wechselverhältnis von
Bildungsentwicklung und Sozialstruktur
Podiumsdiskussion CDU Klaus Kaiser, MdL
mit bildungspolitischen FDP N.N.
Sprecherinnen und
Sprechern der vier Grüne Sigrid Beer, MdL
Landtagsfraktionen SPD Renate Hendricks, MdL
Moderation Tom Hegermann, WDR
Anfahrtskizze
http://www.leverkusen.de/medien/medien/Anf_Forum.pdf
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aus der Arbeit der GGG
17:30 bis
18:00 Uhr
Mitgliederversammlung
Tagesordnung
Angelegenheiten der Geschäftsführung
Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung
Benennung der Protokollführerin / des Protokollführers
Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
(abgedruckt in diesem Heft auf S. 21f)
Ggfs. Änderung oder Ergänzung der Tagesordnung
Wahl einer Mandatsprüfungs- und Wahlkommission
Rechenschaftsbericht des Vorstands (u.a. Kassenbericht);
Entlastungen
Wahl des Vorstands
Vorsitzende(r)
Zwei Stellvertreter(innen)
Kassierer(in)
Zwei Schriftführer(innen)
Beisitzer(innen)
Wahl der Revisoren
Änderung der Satzung (Vorlage in diesem Heft auf S. 23ff )
Anträge, Verschiedenes
Werner Kerski
19:00 bis
21:00 Uhr
Landeskongress
(Tagesordnung und weitere Informationen auf Seite 19)
- 20 -

Protokoll der Mitgliederversammlung am 18.10.2007
Protokoll der Mitgliederversammlung am 18.10.2007
P r o t o k o l l
Protokollausgabe: 28.08.2008
Gremium:
III/2008
Ort der Sitzung: Restaurant der Kaiser-Friedrich-Halle Mönchengladbach
Datum der Sitzung: 18.10.2007
Beginn/Ende: 20:00 Uhr / 21:00 Uhr
Leitung:
Werner Kerski
Protokollführung: Ingrid Birkmann, Jürgen Theis
Teilnehmer: Siehe Anwesenheitsliste beim Original-Protokoll (11 Mitglieder)
1. Angelegenheiten der Geschäftsordnung
Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung
Der Vorsitzende des Landesverbandes Werner Kerski begrüßt die anwesenden Mitglieder
und stellt fest, dass die Einladung zu dieser Mitgliederversammlung ordnungsgemäß erfolgt
ist (vgl. Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen, Heft III/2007). Dagegen wird kein Einspruch
erhoben.
Benennung der Protokollführerin / des Protokollführers
Der Vorsitzende schlägt Ingrid Birkmann, Jürgen Theis zur Protokollführerin vor. Es werden
keine Einwände erhoben.
Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
Das Protokoll der Mitgliederversammlung am 31.05.2006 in Düsseldorf wird einstimmig genehmigt.
Ggf. Änderung oder Ergänzung der Tagesordnung
Die Tagesordnung wird in der Fassung der Einladung einstimmig beschlossen; auf die Wahl
einer Mandatsprüfungskommission wird verzichtet, da alle Anwesenden als Mitglieder der
GGG bekannt sind.
2. Rechenschaftsberichte
des Vorstandes und des Kassierers
Die Berichte liegen in der Zahl der Anwesenden schriftlich vor, sie werden von Werner Kerski
und Jürgen Theis mündlich erläutert.
Die aktuelle bildungspolitische Situation wird in diesem Zusammenhang eingehend erörtert.
der Revisoren
Lieselore Selbstaedt berichtet über die Prüfung der Kassen des GGG-Landesverbandes und
seiner Weiterbildungseinrichtungen, die ordnungsgemäß geführt wurden. Ein schriftlicher Bericht
der Revisoren wurde vorgelegt und zustimmend zur Kenntnis genommen.
3. Entlastung des Vorstandes
Die Entlastung des Vorstandes wird einstimmig beschlossen.
- 21 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aus der Arbeit der GGG
4. Änderung der Satzung des Landesverbandes
Mit dem vorgelegten Änderungsantrag des Vorstandes soll die Satzung den Entwicklungen
in der Bildungspolitik und in der Arbeit des Verbandes angepasst werden.
Die aus der Zeit der Gründung des Vereins (1968) stammende Bezeichnung „Arbeitskreis
Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen“ ist inzwischen in mehrfacher Hinsicht missverständlich
und soll durch „Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule Nordrhein-Westfalen e.V.“
(kurz GGG NRW) ersetzt werden.
Ferner sollen insbesondere in § 1 Nr. 3 die Aufgaben der GGG NRW klarer definiert werden.
In § 1 Nr. 5 der Neufassung werden die Bezeichnungen der Weiterbildungsträger („Forum Eltern
und Schule“ sowie „Austausch und Begegnung“) genannt. Die Tätigkeit von „Forum Eltern
und Schule“ im Bereich der politischen Bildung wird ausdrücklich erwähnt.
In § 3 soll Nr. 2.6 entfallen, da es sich als kaum realisierbar heraus gestellt hat, in jedem Jahr
eine Mitgliederversammlung durchzuführen. (Die Verpflichtung, alle zwei Jahre in der Mitgliederversammlung
den Vorstand zu wählen, soll nicht geändert werden.)
Die vorgeschlagenen Änderungen der Satzung werden einstimmig beschlossen – der Wegfall
der Verpflichtung zur jährlichen Mitgliederversammlung allerdings unter dem Vorbehalt
der Vereinbarkeit mit dem Vereinsrecht.
5. Aufgabenverteilung im Landesvorstand
Ingrid Birkmann wird Schriftführerin (bisher Beisitzerin), Rainald Könings wird Beisitzer (bisher
Schriftführer). Der Tausch der Funktionen wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
6. Anträge, Verschiedenes
Die der Mitgliederversammlung vorausgegangene öffentliche Veranstaltung wird positiv gewürdigt.
Weitere Wortmeldungen oder Anträge liegen nicht vor.
Mönchengladbach, 18.10.2007
Werner Kerski
(Vorsitzender)
Ingrid Birkmann
(Protokollführerin)
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Satzung der GGG NRW e.V. (Entwurf)
Satzung der GGG NRW e.V. (Entwurf)
(Vorlage für die Mitgliederversammlung der GGG NRW am 19.11.2008)
Vorbemerkung
Aus zwei Gründen muss die am 18.10.2008 beschlossene Satzung der GGG NRW
erneut geändert werden:
1. Das Amtsgericht Düsseldorf – zuständig für das Vereinsregister, in dem die
GGG NRW e.V. eingetragen ist – hat beanstandet, dass in der am 18.10.2007 beschlossenen
Fassung eine Angabe über die Tagungshäufigkeit der Mitgliedersammlung
fehlt. Eine entsprechende Regelung soll in § 3 Nr. 2.6 eingetragen werden.
2. Am 15.11.2008 wird die Mitgliederversammlung 6 der GGG (Bundesverband) auf
Antrag des GGG-Hauptausschusses voraussichtlich den Namen der GGG-Bund
ändern. Dem entsprechend soll der Name des Bundesverbandes in § 1 Nr. 1 der
Satzung für die GGG NRW geändert werden.
Die neu gefassten Textstellen sind in dem folgenden Entwurf unterstrichen.
§ 1
Name, Sitz und Zweck des Vereins
1. Der Verein führt den Namen Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule Nordrhein-Westfalen
e.V..
Im folgenden wird für diese Vereinigung kurz die Bezeichnung „GGG NRW“ benutzt.
Sie ist Landesverband der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule –
Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V. (hier kurz „Bundesverband“).
2. Sitz der Gesellschaft ist Düsseldorf.
3. Die GGG NRW geht davon aus, dass die veränderten und erhöhten Ansprüche
von Gesellschaft und Individuum eine Revision von Schulstruktur und Bildungsinhalten
unumgänglich machen. In diesem Zusammenhang erscheint die Zusammenfassung
aller Schulformen zu einer Schule für alle als das Modell einer adäquaten
Schulstruktur, die einzuführen, zu entwickeln und auszuformen ist. Aufgabe
der GGG NRW ist es, die dazu notwendigen Veränderungen im Bildungswesen
zu unterstützen und in diesem Zusammenhang Personen, Institutionen und
gesellschaftliche Gruppen für eine aktive Teilnahme an dieser Veränderung zu
gewinnen und zu qualifizieren. Ziel der GGG NRW ist es auch, die Errichtung
neuer und die Zusammenarbeit bestehender Gesamtschulen zu fördern.
3.1 In diesem Sinne sieht es die GGG NRW als ihre Aufgabe an,
3.1.1 Bestrebungen zu unterstützen, das Schulwesen durchgehend horizontal zu
gliedern,
6
Einladung und Tagesordnung in diesem Heft auf Seite 28
- 23 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aus der Arbeit der GGG
3.1.2 die Errichtung von Gesamtschulen zu fördern, indem sie durch die Zusammenarbeit
unter ihren Mitgliedern hilft, an allen Orten, wo günstige Voraussetzungen
bestehen, insbesondere wo Eltern für ihre Kinder dies fordern, Gesamtschulen
vorzubereiten und durchzusetzen,
3.1.3 die Weiterentwicklung der Gesamtschule im Sinne einer Schule für alle durch
nachdrückliche Unterstützung zu sichern,
3.1.4 die öffentliche Diskussion um die Gesamtschule zu fördern und zu versachlichen,
3.1.5 die von Schulreform betroffenen und Schulreform unterstützenden Eltern und
Schüler zu befähigen, sich ihrer Bedeutung entsprechend an der Weiterentwicklung
des Schulwesens zu beteiligen.
3.2 Aufgaben der GGG NRW sind im einzelnen:
3.2.1 Die Organisation der Zusammenarbeit ihrer Mitglieder,
3.2.2 Hilfen bei der Planung,
3.2.2 Information seiner Mitglieder durch Materialien, Tagungen, Informationsfahrten
usw.,
3.2.4 Förderung der Zusammenarbeit von Schulpraktikern, Schulplanern, Wissenschaftlern,
Lehrerbildnern, Eltern, Schülern, Verwaltung und Politikern bei der
Vorbereitung und Durchsetzung der Errichtung von Gesamtschulen und der praktischen
Arbeit in den Schulen,
3.2.5 Verbreitung der Arbeitsergebnisse von Gesamtschulen,
3.2.6 Erarbeitung von Vorschlägen für die Errichtung und die laufende Arbeit an den
Gesamtschulen,
3.2.7 Information und Organisation von Eltern und Schülern, die sich für Schulreform
einsetzen wollen.
4. Gemeinnützigkeit
4.1 Die GGG NRW verfolgt durch ihre gesamte Arbeit ausschließlich und unmittelbar
gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der
Abgabenordnung.
4.2 Die GGG NRW ist selbstlos tätig; sie verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche
Zwecke.
4.3 Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsgemäßen Zwecke verwendet
werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.
4.4 Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd
sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
5. Weiterbildungseinrichtungen
Die GGG NRW ist Träger der Weiterbildungseinrichtungen Forum Eltern und
Schule sowie Austausch und Begegnung gemäß Gesetz zur Ordnung und Förderung
der Weiterbildung im Lande Nordrhein-Westfalen. Das Forum Eltern und
Schule führt Veranstaltungen der politischen Bildung durch.
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Satzung der GGG NRW e.V. (Entwurf)
§ 2
Mitgliedschaft
1. Mitglied der GGG NRW kann werden, wer die Ziele der GGG NRW und des
Bundesverbandes der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule unterstützt.
2. Mitglieder der GGG NRW können juristische Personen und sonstige Personenvereinigungen
sowie Einzelpersonen sein. Mit der Mitgliedschaft zur GGG NRW
wird zugleich die Mitgliedschaft im Bundesverband der Gemeinnützigen Gesellschaft
Gesamtschule erworben.
3. Der Antrag auf Aufnahme erfolgt schriftlich. Die Aufnahme erfolgt durch Beschluss
des Vorstandes. Die Entscheidung des Vorstandes kann durch die Mitgliederversammlung
revidiert werden.
4. Die Mitgliederversammlung kann Personen zu Ehrenmitgliedern ernennen, die
sich um die Förderung der Ziele der GGG NRW besonders bemüht haben. Sie
haben die Rechte ordentlicher Mitglieder.
5. Pflichtbeiträge der Mitglieder
5.1 Die Pflichtbeiträge der Mitglieder werden von der Mitgliederversammlung der
Bundesorganisation der GGG festgelegt und sind von der Mitgliederversammlung
zu bestätigen.
5.2 Freiwillige Mehrbeiträge sind erwünscht.
6. Beendigung der Mitgliedschaft
6.1 Die Mitgliedschaft erlischt durch Tod oder durch schriftliche Austrittserklärung.
Der Austritt ist nur zum Schluss des Geschäftsjahres möglich.
6.2 Ein Mitglied kann ausgeschlossen werden, wenn es länger als ein Jahr mit der
Beitragszahlung im Rückstand ist oder den Zielen der GGG NRW zuwiderhandelt.
Über den Ausschluss entscheidet die Mitgliederversammlung.
6.3 Mit dem Erlöschen der Mitgliedschaft erlischt auch jeder Anspruch an den
Landesverband.
6.4 Die Mitglieder dürfen bei ihrem Ausscheiden oder bei der Auflösung oder Aufhebung
der GGG NRW nicht mehr als ihre eingezahlten Kapitalanteile und den gemeinen
Wert ihrer geleisteten Sacheinlagen zurückerhalten.
§ 3
Organe der GGG NRW
1. Organe der GGG NRW sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand.
2. Mitgliederversammlung
2.1 Der Mitgliederversammlung gehören als stimmberechtigte Mitglieder an: die
Einzelmitglieder, die Vertreter/innen der juristischen Personen und sonstigen Personenvereinigungen,
die Ehrenmitglieder.
2.2 Die Mitgliederversammlung hat folgende Aufgaben:
2.2.1 Bestätigung der Geschäftsordnung für die Mitgliederversammlung,
2.2.2 Ausschluss von Mitgliedern,
- 25 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aus der Arbeit der GGG
2.2.3 Wahl des Vorstandes,
2.2.4 Einrichtung von Untergliederungen und Arbeitsgruppen,
2.2.5 Ernennung von Ehrenmitgliedern,
2.2.6 Entgegennahme des Berichts über das abgelaufene Geschäftsjahr bzw. die
abgelaufenen Geschäftsjahre seit der letzten Mitgliederversammlung einschl. Bericht(en)
über die Kassenprüfung,
2.2.8 Beschlussfassung über Satzungsänderungen,
2.2.9 Bestätigung der Mitgliedsbeiträge,
2.2.10 Festsetzung der Richtlinien für die Tätigkeit der GGG NRW einschließlich seiner
Erwachsenenbildungseinrichtungen.
2.3 Die Mitglieder haben das Recht, Anträge zu stellen. Sofern die Anträge erst in der
Mitgliederversammlung gestellt werden, entscheidet die Mitgliederversammlung
über den Zeitpunkt der Beratung.
2.4 Abstimmungen erfolgen mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder,
sofern diese Satzung nichts anderes bestimmt. Bei Stimmengleichheit ist der Antrag
abgelehnt. Abstimmungen erfolgen auf Antrag geheim.
2.5 Die ordentliche Mitgliederversammlung beruft der Vorstand ein. Außerordentliche
Mitgliederversammlungen können vom Vorstand oder auf Antrag eines Fünftels
der Mitglieder einberufen werden. Die Frist zwischen Antrag und Einberufung beträgt
maximal 8 Wochen.
2.6 Mitgliederversammlungen finden mindestens einmal im Zeitraum von zwei Jahren
statt.
2.7 Die Einladungen sind mindestens 14 Tage vor der Versammlung zu versenden.
2.8 Über die Mitgliederversammlung ist eine Niederschrift anzufertigen und den
Mitgliedern zuzustellen. Über die Protokollführung entscheidet der Vorstand.
3. Vorstand
3.1 Der Vorstand besteht aus der bzw. dem Vorsitzenden, zwei Stellvertreter(inne)n,
der/dem Schriftführer(in), der/dem Kassierer(in) und Beisitzer(inne)n.
3.2 Der Vorstand wird auf zwei Jahre gewählt. Der Vorstand bleibt bis zur Wiederbzw.
Neuwahl im Amt. Vorzeitige Abwahl ist möglich.
3.3 Der Vorstand kann zur Beratung weitere Personen berufen.
3.4 Der Vorstand regelt die Geschäftsverteilung
3.5 Aufgaben des Vorstandes:
3.5.1 Dem Vorstand obliegt die Leitung der GGG NRW nach Maßgabe der Satzung
und der Beschlüsse der Mitgliederversammlung.
3.5.2 Der Vorstand überwacht die Geschäfts- und Kassenführung und legt der Mitgliederversammlung
Rechenschaft ab.
3.5.3 Die/Der Vorsitzende und eine(r) der beiden Stellvertreter(innen) oder seine
beiden Stellvertreter(innen) vertreten den Verein im Sinne des § 26 BGB.
3.5.4 Der Vorstand verwaltet die Mittel der GGG NRW unter Berücksichtigung der von
der Mitgliederversammlung gefassten Beschlüsse.
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Satzung der GGG NRW e.V. (Entwurf)
3.5.5 Der Vorstand nimmt die Interessen der GGG NRW in der Gemeinnützigen
Gesellschaft Gesamtschule (Bundesverband) wahr.
§ 4
Revisoren/innen
1. Von der Mitgliederversammlung werden zwei Revisoren/innen gewählt. Für den
Verhinderungsfall wird ein Stellvertreter bzw. eine Stellvertreterin gewählt.
2. Die Revisoren/innen überprüfen die Kassenführung und erstatten der Mitgliederversammlung
Bericht.
§ 5
Geschäftsjahr
Das Geschäftsjahr läuft vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.
§ 6
Auflösung der GGG NRW
1. Die GGG NRW kann sich auflösen oder einem anderen Verein mit ähnlichen
Zielen anschließen, wenn die einfache Mehrheit aller Mitglieder der Auflösung zustimmt.
Falls die einfache Mehrheit nicht zustande kommt, findet nach mindestens
4, spätestens 6 Wochen eine weitere Mitgliederversammlung statt, bei der
die einfache Mehrheit der anwesenden Mitglieder entscheidet.
2. Bei Auflösung der GGG NRW oder bei Wegfall seines bisherigen Zweckes fällt
das Vermögen an die Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule e.V. (Bundesverband),
die es ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige Zwecke in
Nordrhein-Westfalen im Sinne von § 1, Nr. 3 zu verwenden hat.
§ 7
Satzungsänderung
Die Satzung kann geändert werden, wenn der Tagesordnungspunkt „Satzungsänderung“
in der Einladung nach § 3, Nr. 2.7 angekündigt ist, und wenn zwei Drittel
der anwesenden Mitglieder zustimmen.
§ 8
Geschäftsordnung
Alles weitere regelt die Geschäftsordnung.
§ 9
Inkrafttreten
Diese Satzung tritt mit dem 19.11.2008 in Kraft.
- 27 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aus der Arbeit der GGG
GGG-Bundesverband: Mitgliederversammlung 2008
am Samstag, 15. November 2008, 15:00 bis 17:00 Uhr
in der Gesamtschule Friedenstal,
Salzufler Straße 129, 32052 Herford
Tagesordnung
1. Wahl der Versammlungsleitung und der Mandatsprüfungskommission
2. Bestellung der Protokollant(inn)en
3. Genehmigung / Änderung der Tagesordnung
4. Genehmigung / Änderung des Protokolls der MV 2007
5. Bericht des Bundesvorstandes
6. Kassenbericht 2007
7. Revisionsbericht 2007
8. Aussprache zu den Berichten
9. Aussprache zum Haushaltsplan 2008 und zur Finanzentwicklung
10. Entlastung des Bundesvorstandes
11. Satzungsänderung
Beschlussfassung gemäß Antrag des HA
abgedruckt in Gesamtschul-Kontakte 2/2008 und 3/2008
12. Anträge (Antragsschluss: 31.10.2008);
Verschiedenes
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Anne Ratzki
Aufruf zur Gründung einer Gesamtschulstiftung
Anne Ratzki
Aufruf zur Gründung einer Gesamtschulstiftung
In die Gesamtschuldiskussion ist Bewegung gekommen. Immer mehr
Menschen und Organisationen haben verstanden, dass das vielgliedrige
Schulsystem Kinder benachteiligt und gegenüber den Anforderungen
einer sich wandelnden Welt versagt.
Immer mehr Menschen und Organisationen wünschen deshalb, das
obsolete Schulsystem durch ein demokratisches Schulsystem zu ersetzen,
in dem alle SchülerInnen gleiche Bildungsaussichten haben und nach
ihren Möglichkeiten optimal gefördert werden, wie es zum Beispiel die
integrierten Gesamtschulen gewährleisten. Zumindest wollen sie erreichen,
dass alle angemeldeten Kinder eine solche Schule besuchen können.
Die Gegner der Gesamtschule geraten immer stärker unter politischen
Druck. Dennoch geht es nur zögernd voran, Gesamtschulgründungen
werden erschwert und verhindert.
Deshalb gilt es, den Druck zu erhöhen.
Dazu braucht man Geld. Man braucht mehr Geld, als im Etat der GGG
erübrigt werden kann.
Auch für Maßnahmen zur Förderung von Gesamtschulen sind Geldmittel
erforderlich, die über die satzungsgemäße Verwendung der GGG-
Haushaltsmittel hinausgehen. So haben sich in mehreren Bundesländern
zahlreiche Initiativen mit dem Ziel gebildet, die Errichtung einer neuen
Gesamtschule durchzusetzen. Diese könnten unterstützt werden. Auch
wäre zum Beispiel daran zu denken, sich am Kostenrisiko zu beteiligen,
wenn jemand erwägt, gerichtliche Hilfe nachzusuchen.
Deswegen wollen wir eine steuerbegünstigte Stiftung gründen, die Gesamtschulstiftung.
Ihr Zweck ist die Förderung von Errichtung und Entwicklung
von Gesamtschulen.
Wir, das sind zunächst die drei Unterzeichnenden dieser Ankündigung.
Wir hoffen allerdings, dass wir noch weitere Gesamtschulfreunde und
-freundinnen finden, die als Stifter eintreten und das heißt, 5000 Euro
oder mehr ihres Vermögens für diese Zwecke zur Verfügung stellen und
in die Stiftung einbringen. Die Erträge dieses Stiftungsvermögens sollen
entsprechend dem genannten Zweck der Stiftung verwendet werden.
Darüber hinaus wird die Stiftung versuchen, ihr Vermögen durch so
genannte „Zustiftungen“ (kleinerer Beträge) zu erhöhen und um Spenden
für Einzelaktionen zu werben.
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Aus der Arbeit der GGG
Wir halten den jetzigen Zeitpunkt für richtig für die Gründung der Stiftung.
Nicht nur gilt es die Tatsache zu nutzen, dass die Dinge in Bewegung
gekommen sind. Wir wollen während unserer Lebenszeit unser
Geld für einen sinnvollen Zweck einsetzen und arbeiten sehen. Gemeinsam
mit den übrigen Stiftern haben wir dann auch die Möglichkeit,
auftretende Probleme zu beheben und die Arbeitsweise der Stiftung zu
optimieren.
Wie soll es weitergehen und wie kann man Stifter werden? Wir bitten alle
LeserInnen, die einen Beitritt als Stifter mit 5.000 Euro oder mehr oder
als Zustifter mit einem geringeren Betrag ernsthaft erwägen, sich bei
einem von uns zu melden. Wir werden den Text über das Stiftungsgeschäft
und die Stiftungssatzung herstellen, in der Form, wie sie der Genehmigungsbehörde
und dem Finanzamt vorgelegt werden sollen. Darin
ist auch ein Vorschlag zur Verknüpfung der Arbeit der Stiftung mit der
GGG enthalten. Diese Entwürfe erhalten die möglichen Stifter zur Einsicht
und zur Stellungnahme. Im Rahmen der GGG-Mitgliederversammlung
in Herford am 15. November 2008 werden wir – in Abstimmung mit
dem Bundesvorstand der GGG – die Stifter zu einer Gründungsversammlung
einladen. Wer eine Verpflichtungserklärung abgibt, wird den vorgesehenen
Betrag auf das Stiftungskonto einzahlen, sobald die Stiftung
genehmigt worden ist. Diese Verpflichtungserklärungen müssen dem
Genehmigungsantrag beigefügt werden.
Wir hoffen, zeitnah eine zahlungskräftige Stiftung für die Förderung der
Errichtung und Entwicklung von Gesamtschulen errichten zu können!
Anne Ratzki und Armin Ratzki: AnnRat@aol.com
Ingrid Wenzler: iwenzler@web.de
- 30 -

Einladung zur Fachtagung
Klasseninterne Differenzierung – wie geht das?
SCHWERPUNKT: WENIGER FACHLEISTUNGSDIFFERENZIERUNG
Einladung zur Fachtagung
Klasseninterne Differenzierung – wie geht das?
Erfahrungen und Perspektiven
Arbeitstagung und Fortbildungsveranstaltung
zu Alternativen der äußeren Fachleistungsdifferenzierung
am 14. und 15. November 2008 in der
Gesamtschule Friedenstal, Salzufler Straße 129, 32052 Herford
www.gesamtschule-friedenstal.de | gesamtschule.friedenstal.hf@t-online
Tagungsprogramm
Freitag, 14. November 2008
12:00 -
12:30
12:30 -
13:30
14:00 -
14:20
14:30 -
14:50
15:00 -
15:20
15:30 -
15:50
16:20 -
18:20
18:20 -
19:00
Ab
19:00
Eröffnung
Alexander Scheck, Leiter der Gesamtschule Friedenstal
Lothar Sack, Bundesvorsitzender der GGG
Vortrag
Birgit Xylander, Gesamtschule Winterhude
„Die Individualität des Lernens und wie wir versuchen, ihr
gerecht zu werden“
Präsentationen
Gesamtschulen stellen ihr Konzept vor, wie sie „anders“ mit
der äußeren Fachleistungsdifferenzierung umgehen. Die
Teilnehmer erhalten Gelegenheit, sich einen Eindruck über die
Konzepte von bis zu vier Schulen zu verschaffen.
Die vorgestellten Konzepte werden anschließend in den
Workshops vertieft.
Kaffeepause
Workshops I
(s. Liste)
Gelegenheit zum Essen in der Schule
Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen in angenehmer
Atmosphäre
Samstag, 15. November 2008
09:00 - Workshops II
- 31 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
III/2008
Schwerpunkt: Weniger
Fachleistungsdifferenzierung
11:00 (s. Liste)
11:20 -
12:00
12:00 -
13:00
13:00 -
14:00
14:00 -
14:30
Plenum
TeilnehmerInnen aus jedem Workshop stellen einander in
Kleingruppen ihre persönlichen Highlights aus ihrem
Workshop vor.
Gelegenheit zum Essen in der Schule
Vortrag
Ulrich Hecker, stv. Bundesvorsitzender des
Grundschulverbandes:
„SchülerInnen – Objekte von Unterricht oder Subjekte
ihres Lernprozesses?“
Diskussion
15:00 -
17:00
Mitgliederversammlung der GGG
(Tagesordnung S. 28)
Zu der Fachtagung der GGG sind Schulleitungsmitglieder und Fachlehrkräfte
aller Differenzierungsfächer an Gesamtschulen herzlich eingeladen.
Die Tagung wird bei den Kultusministerien als Fortbildungsveranstaltung
angemeldet.
Neben der Fortbildungsfunktion ist es ein Ziel der Tagung, die Unterstützungswünsche
der Kollegen und Kolleginnen für ihre Arbeit ohne äußere
Fachleistungsdifferenzierung zu erfahren und Netzwerke zu stiften. Der
Arbeitskreis „KMK“ der GGG wird sich der Umsetzung dieser Aufgabe
annehmen.
Die Mitglieder der GGG sind herzlich eingeladen, an der anschließenden
Mitgliederversammlung der GGG in der Tagungsschule teilzunehmen.
Weitere Informationen in Heft III/2007 der „Gesamtschul-Kontakte“,
der Mitgliederzeitschrift des Bundesverbandes.
- 32 -

Rolf Schempershofe, Dietrich Scholle
Die Mühen der Beratung und Evaluation
Rolf Schempershofe, Dietrich Scholle
Die Mühen der Beratung und Evaluation
Fachkolleginnen und -kollegen, Fachberatung
und Schulaufsicht im Prozess
In diesem Beitrag soll der Stand des Beratungs- und Evaluations-
Prozesses dargestellt werden, soweit Schulen und Schulaufsicht Zielvereinbarungen
zur Aufhebung der äußeren Fachleistungsdifferenzierungen
abgeschlossen haben.
Die rechtlichen Regelungen sind im Heft II/2007 von GiN erläutert, das
Antrags-Verfahren wurde im Heft IV/2007 skizziert.
Drei Varianten lassen sich leicht unterscheiden. Einzelne Schulen haben
ihr Vorhaben aufgegeben, der Beratungsprozess zwischen Schule, Fachberatung
und Schulaufsicht wurde ausgesetzt oder das Verfahren hat zu
einer Präzisierung der Zielsetzungen geführt.
Vorhaben aufgegeben bzw. abgebrochen
In Einzelfällen haben Schulen von der Aufhebung der äußeren Fachleistungsdifferenzierung
wieder Abstand genommen, weil eine einvernehmliche
Orientierung in der Fachkonferenz nicht zu erreichen war. Wenn
nur einzelne Kolleginnen und Kollegen hinter dem Antrag der Schule
standen und auch eine vergleichende Erprobung nicht abgesprochen
werden konnte, erschien den Schulen die Fortsetzung eines Evaluationsverfahrens
nicht zielführend bzw. fehlte der Schulaufsicht eine unabdingbare
Genehmigungsvoraussetzung.
An einer Schule hatten einzelne Kolleginnen und Kollegen die Vorstellung,
sie selbst könnten am besten und dann auch noch von Fall zu Fall
für ihre Lerngruppen entscheiden, ob eine Modifikation bzw. Aufgabe
der äußeren Fachleistungsdifferenzierung sinnvoll sei oder nicht. Dabei
spielte die Frage der vermeintlichen Homogenität einer Lerngruppe die
entscheidende Rolle für ein Aussetzen der äußeren Fachleistungsdifferenzierung
und umgekehrt die vermeintliche Heterogenität für deren Beibehaltung.
Dass es hier auch um Erwartungen und Ansprüche von Schülerinnen
und Schülern und deren Eltern gehen könnte, war kaum zu vermitteln.
Dies Beispiel macht deutlich, dass die Modifikation oder Aufhebung der
äußeren Fachleistungsdifferenzierung nur als schulische Entwicklungsaufgabe
im Zusammenhang mit dem pädagogischen Selbstverständnis der
Schule gelöst werden kann.
- 33 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
III/2008
Schwerpunkt: Weniger
Fachleistungsdifferenzierung
Beratung ausgesetzt
An einer Schule wurde das Verfahren ausgesetzt, weil es der Schulaufsicht
und der Fachberatung nicht gelang, den Beratungscharakter ihrer
Beiträge im Evaluationsprozess zu vermitteln. Wird das Verhältnis zwischen
Schulaufsicht und Schule traditionell und ausschließlich als hierarchische
Kontrolle verstanden, kann die Schule in einer Begleitung des
Evaluationsprozesses durch die Schulaufsicht keinen Gewinn sehen. Die
Aufhebung der Fachleistungsdifferenzierung wird an dieser Schule
fortgesetzt, die Schule evaluiert diesen Prozess, eine Kommunikation
zwischen Schule und Schulaufsicht wird wieder aufgenommen, sobald
Ergebnisse vorliegen.
Zielsetzungen präzisiert
In diesem Fall wurden Zielvereinbarungen abgeschlossen. Dabei wurden
den Zielen regelmäßig Maßnahmen zur Zielerreichung mit Verantwortlichkeiten
sowie ein Zeitrahmen zugeordnet. Evaluationsmaßnahmen,
Indikatoren und notwendige Ressourcen wurden festgehalten und ein
Zeitraster für Bilanzgespräche vereinbart. Wichtig dabei war es, neben
den von den Schulen standardmäßig genannten sozialen und allgemein
pädagogischen Zielsetzungen fachliche Zielsetzungen und Zielsetzungen
bezüglich der Leistung der Lehrerinnen und Lehrer zu berücksichtigen.
Beispiele werden zusammenfassend dargestellt.
Zwei Ebenen kristallisieren sich heraus:
Zielebene 1: Die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler
wird gefördert.
Dazu richtet sich der Blick auf die Noten-Entwicklung und auf die Ergebnisse
der Lernstandserhebungen 2009. Als Indikatoren werden benannt:
das höchste Kompetenzniveau wird im Vergleich mindestens
gehalten, Risikogruppen werden im „fairen“ Vergleich minimiert.
Neben diesen statistischen Daten gerät die Zuweisungs-Praxis zu E- und
G-Niveaus oft mit in den Blick. Dann sollen Zuordnungen und Umstufungen
bis in den neunten Jahrgang verfolgt werden.
Zielebene 2: Die intensive Zusammenarbeit der beteiligten Lehrkräfte
gewährleistet differenzierte Lernangebote und Aufgabenstellungen.
Unter diesen Zielsetzungen werden Unterrichtsreihen mit differenzierten
Aufgaben inklusive Leistungsüberprüfung gemeinsam geplant. Zeiträume
für diese Arbeiten werden beantragt und dokumentiert, die Weitergabe
der Arbeitsergebnisse an Folge-Jahrgänge geplant.
- 34 -

Hinweis:
Katrin Höhmann
Umgang mit und Nutzung von leistungsgemischten
Schematisiert lassen sich die Beratungsergebnisse in folgendem Raster
dokumentieren.
Ziel- und Handlungsvereinbarungen zur Umsetzung und Evaluation
der Aufhebung der Fachleistungsdifferenzierung
Fach Jg. Zeitrahmen bis
Ziele der Aufhebung Ziel 1 Ziel 2
Maßnahmen zur Zielerreichung
1. Maßnahme
2. Durchführung
3. Verantwortlichkeit / Zeitrahmen
Indikatoren der Zielerreichung und
Evaluationsmaßnahmen
1. Indikatoren: Woran erkennt man
und wie misst man den Grad der
Zielerreichung?
2. Evaluationsmaßnahmen
3. Durchführung
4. Verantwortlichkeit / Zeitrahmen
Unterstützungsmöglichkeiten und
Ressourcen
1. Budgetmittel
2. Zeitressourcen
3. Fachkompetenz
4. Kooperation
Bilanzgespräche
Hinweis:
Katrin Höhmann
Umgang mit und Nutzung von leistungsgemischten
Lerngruppen in integrierten Gesamtschulen
Im Internet unter:
www.ggg-nrw.de/Schule/Hoehmann+2007-12-07+Heterogenitaet.pdf
- 35 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Schulentwicklung in Europa
SCHULENTWICKLUNG IN EUROPA
Brigitte Schumann
Nordirland vor bildungspolitischer Zerreißprobe
Der Schulfrieden in Nordirland ist aufgekündigt. Die Hälfte der 70
Grammar Schools haben Bildungsministerin Caitriona Ruane offiziell
den Kampf angesagt, weil sie ihnen den „schleichenden Tod“ verordnet
hat. Bis 2013 soll nach den Plänen der Ministerin die Umwandlung der
Grammar Schools in Gesamtschulen abgeschlossen sein. Auch der Frieden
in der Regierungskoalition steht auf dem Spiel. Die konservative
Regierungspartei DUP will dem mitregierenden Partner Sinn Fein und
seiner Ministerin bei dieser Reform die Unterstützung verweigern und
die Entscheidung im Parlament zu Fall bringen.
Ruanes Reformpläne sehen vor, dass sich in diesem Herbst die Zehnjährigen,
die im nachfolgenden Jahr eine Grammar School besuchen wollen, zum
letzten Mal nach dem alten Verfahren einem zentralen Test in Englisch,
Mathematik und Naturwissenschaften unterziehen, während alle anderen
Schüler ungetestet automatisch Secondary Schools besuchen. Mit dem
Ergebnis dieses Tests, der auch als 11-plus bezeichnet wird, bewerben sie
sich bei der Grammar School ihrer Wahl. Letztmalig sollen Grammar
Schools in 2009 sich alle ihre Schüler und Schülerinnen auf der Basis der
Testergebnisse aussuchen dürfen. In 2010 soll dagegen der Anteil der Schüler,
die nach leistungsbezogenen Kriterien ausgewählt werden, nur 50 %, in
2011 noch 30 % und in 2012 nur noch 20 % betragen. In 2013 soll dann die
Trennung zwischen Secondary Schools und Grammar Schools durch den
völligen Verzicht auf eine Leistungsselektion nach der Grundschule aufgehoben
sein.
Die Ministerin hat zwar ihre politischen Ziele wiederholt angekündigt, aber
bislang die Legislative nicht mit ihren Plänen befasst, obwohl die Zeit angesichts
ihres Zeitplans knapp wird. Sollte Ruane auf Zeit spielen, so wird
diese Taktik ihr wohl kaum einen politischen Gewinn bringen. Zu deutlich
hat der vormalige Erste Minister der Regionalregierung von Nordirland und
ehemalige Parteiführer der DUP, Ian Paisley, die Reform als „absolut unakzeptabel“
gebrandmarkt.
Unterdessen wachsen in der Öffentlichkeit Sorge und Ärger über die politische
Ungewissheit. „Eltern haben Panik. Es gibt derzeit kein anderes Thema
für uns als 11-plus“, berichten Elternvertreter von Elternversammlungen. Der
Ruf nach Ablösung der Ministerin wird lauter, doch die angeschlagene
Ministerin hat die offizielle Rückendeckung ihrer Partei. „Ihr Vorgehen ist
eine Mischung aus Unprofessionalität, Inkompetenz und Arroganz“, befin-
- 36 -

Brigitte Schumann
Nordirland vor bildungspolitischer Zerreißprobe
den selbst grundsätzliche Befürworter der Reform wie Vertreter der größten
nordirischen Lehrergewerkschaft NASUWT. „Außer Ankündigungen hat sie
nichts Substantielles auf den Weg gebracht, um Eltern und Lehrer zu überzeugen.
Keiner weiß, wie es danach in den Schulen weitergehen soll. Die
Lehrer sind überhaupt nicht vorbereitet auf diesen Wechsel. Auch Finanzierungsfragen
sind ungeklärt“, beklagen sie.
Während die Ministerin für die Übergangsperiode einen neuen Test entwickeln
lässt, haben die „Schulrebellen“ den Grundschulen schon im Juni ein
Informationspaket geschickt. Darin haben sie ihre Vorstellungen über das
zukünftige Aufnahmeverfahren dargelegt, das sie im nächsten Herbst erstmals
anwenden wollen. Es hat Ähnlichkeit mit dem alten Test, soll aber in
der Regie der Grammar Schools selbst durchgeführt und ausgewertet werden.
Dass die Ministerin für einen solchen Alleingang rechtliche und finanzielle
Konsequenzen angedroht hat, hat sie nicht schrecken können. Für ihren
Sprecher, Sir Kenneth Bloomfield, ist die Aktion notwendig und legitim:
„Wir sind nicht elitär. Es geht uns um die Anerkennung der Tatsache, dass
Kinder unterschiedlich sind. Einige sind theoretisch, andere praktisch begabt.
Die Ministerin bietet uns keine befriedigende Alternative an.“
Medienberichten zufolge soll es Eltern geben, die sogar schon den Umzug in
die Nähe von Grammar Schools planen, um die zukünftigen Aufnahmechancen
für ihr Kind im Falle eines Falles zu wahren. Oder sie erwägen, ihre
Kinder zu den Großeltern zu schicken, um eine günstige Adresse zu haben,
falls demnächst die Wohnortnähe zum Aufnahmekriterium werden sollte.
Nach aktuellen Umfragen, die im Auftrag der Konservativen durchgeführt
wurden, will angeblich die Mehrheit der Befragten keine Veränderung,
darunter auch ein Teil der Sinn Fein Wählerschaft.
Dabei hat die Ministerin gute Gründe für ihr Vorhaben geltend gemacht. Ihre
Argumente sind identisch mit denen, die in Deutschland gegen die frühe
Selektion angeführt werden. Sie kann sich auch auf Empfehlungen von
Gutachterkommissionen berufen. Der nordirische Beauftrage für Kinderrechte
findet es zudem unverantwortlich, von einem singulären Test, der zudem
in allen anderen Teilen des Vereinten Königreichs längst abgeschafft worden
ist, die Bildungschancen von Kindern abhängig zu machen.
Auch die Schulleistungsergebnisse für Nordirland in den PISA- Untersuchungen
sprechen für den Verzicht der akademischen Selektion. Wie in
Deutschland gibt es eine große Streuung der Schülerleistungen und eine hohe
Quote an Bildungsverlierern, die hier wie dort eine Folge der frühen Leistungsaufteilung
sind. Erstaunlich ist auch ein weitere Parallele zu Deutschland:
Die Vorgängerin von Vernor Munoz im Amt des UN-
Sonderberichterstatters für das Menschenrecht auf Bildung, Katarina Toma-
- 37 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Schulentwicklung in Europa
sevski, hat 2003 in ihrem Bericht über das nordirische Schulsystem die frühe
Leistungsselektion kritisiert.
In diesem ideologisch verhärteten Streit hat der Northern Ireland Council for
Integrated Education ( NICIE), alle Seiten dazu aufgefordert, die kinderrechtlichen
Aspekte ins Zentrum zu rücken. Michael Wardlow als Sprecher
der Organisation mahnt: „Es ist Zeit anzuerkennen, dass unsere Kinder etwas
Besseres verdient haben. Das bisherige System ist ungerecht.“ Er verweist
darauf, dass nur 24 % der Arbeiterkinder die Grammar School besuchen,
aber 85 % der Kinder aus der gehobenen Dienstklasse. Aus Shankhill, einem
sozial deprivierten Stadtteil in Belfast, haben im letzten Jahr nur 2 % der
Kinder den Übergang zur Grammar School geschafft.
Den Politikern hält NICIE die bestehenden 63 Integrated Schools als Zukunftsmodell
für Nordirland entgegen. Sie kennen weder eine Trennung nach
Leistung noch nach Konfession. Sie verdanken ihre Entstehung der Elternbewegung
„All Children Together“. Diese hat sich schon in den Zeiten des
Bürgerkrieges zur Aussöhnung von Protestanten und Katholiken für konfessionsübergreifende
Schulen eingesetzt.
Die positiven Wirkungen dieses Schulmodells für Kinder und Jugendliche
aus den beiden ehemaligen Bürgerkriegsparteien, die ansonsten in Nordirland
immer noch getrennt unterrichtet werden, sind unbestritten. Wenn auch
von ihrer Entstehung die Integrated Schools zunächst dem Gedanken der
Aussöhnung zwischen den Konfessionen und politischen Lagern in Nordirland
verpflichtet waren, so haben sie sich weit darüber hinaus zu inklusiven
Schulen entwickelt. Als solche sehen sie sich für das gesamte Heterogenitätsspektrum
ihrer Schülerschaft verantwortlich und beweisen in ihrer Arbeit,
dass sowohl Schüler und Schülerinnen mit Behinderungen als auch solche
mit dem Fähigkeitspotential für Grammar Schools willkommen sind und
entsprechend gefördert werden.
Eigentlich müsste die Überwindung der bestehenden doppelten Trennung
nach sozialen und politisch-religiösen Kriterien das vorrangige Ziel der
nordirischen Bildungspolitik werden. Für die demokratische Entwicklung
Nordirlands kann es nichts Wichtigeres geben als das Miteinanderleben zu
lernen, um eine gemeinsame Zukunft zu haben. Genau das hat auch Katarina
Tomasevski den Nordiren ins Stammbuch geschrieben, als sie 2003 ihren
Bericht über das nordirische Schulsystem verfasste. Sie vermisste eben diese
Vision. Wie es aussieht, droht sie schon im Ansatz an denen zu scheitern, die
auf protestantischer wie auf katholischer Seite die Bildungsprivilegien der
Mittelschicht bewahren wollen.
Brigitte Schumann
ifenici@aol.com
- 38 -

FESCH wird 30!
WEITERBILDUNG FÜR SCHULEN
FESCH wird 30!
30 Jahre FORUM ELTERN UND SCHULE
Im September 1978 war es soweit: Nach langer Diskussion und Vorbereitung
durch den GGG-Landesverband Nordrhein-Westfalen wurde am
27.9.1978 das FORUM ELTERN UND SCHULE (FESCH) als Weiterbildungseinrichtung
durch die zuständige Landesbehörde anerkannt.
Inzwischen arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von FESCH in
folgenden Bereichen der Weiterbildung:
Bildungspolitik mit Themen wie z.B.
o „Die Schule als lernende Organisation“,
o „Entwickeln einer Lernkultur, die das Lernen fördert“,
o „Den Schulalltag meistern“,
o „Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus“ oder
o „Frauenförderung, Gleichstellung und Gender Mainstreaming“;
Beteiligungsorientierte Verfahren zur Weiterentwicklung der Demokratie;
Frauenpolitik und Qualifizierung von Frauen;
Arbeitswelt und Politik.
Daneben bietet FESCH Seminare für Kollegien, Schulleitungen und
Eltern einzelner Schulen an, die zum Beispiel für schulinterne Fortbildungen,
für Schulleitungen oder für Schulpflegschaften mit den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern von FESCH abgesprochen werden können.
Nachdem in den Anfangsjahren hauptsächlich Gesamtschulen das Angebot
von FESCH nutzten, beteiligen sich jetzt auch Schulen des gegliederten
Schulwesens.
Neben Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt fesch gemeinsame
Vorhaben mehrerer Schulen oder Vorhaben von Schulen mit außerschulischen
Kooperationspartnern. In den letzten Jahren wurden folgende
Projekte unterstützt und dokumentiert:
„Lernen im neuen Takt - 60 Minuten statt 45 Minuten“:
Mit 13 Partnern aus fünf europäischen Ländern (Finnland, Großbritannien,
Schweden, Norwegen und Deutschland) koordinierte
FESCH das Comenius-2.1-Projekt „EU-MAIL“ (European Mixed A-
bility and Individualized Learning). Das Projekt wurde in der Zeit von
Oktober 2004 bis August 2006 unter Beteiligung von vier nordrhein-
- 39 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Weiterbildung für Schulen
westfälischen Gesamtschulen durchgeführt, die Erfahrungen, die die
Projektteilnehmer in den europäischen Ländern gesammelt haben,
werden in Weiterbildungen von FESCH weiter gegeben und können
auch für schulinterne Fortbildungen genutzt werden.
Die Qualitätspolitik von FESCH orientiert sich an den Eckpunkten, die in
den vergangenen 30 Jahren Weiterbildungsarbeit entwickelt wurden:
konsensorientiert arbeiten im Team,
an Teilnehmern orientieren bei Inhalten, Methoden und Konzepten,
ständig innovieren durch Entwicklung neuer Themen und deren Umsetzung.
So hat das FORUM ELTERN UND SCHULE in den letzten 30 Jahren durch
seine Weiterbildungsangebote die Schulentwicklung nicht nur in Nordrhein-Westfalen
gefördert und Schulen in ihrer Entwicklung unterstützt.
Die GGG NRW gratuliert FESCH zu den Erfolgen der letzten 30 Jahre
und wünscht dem FORUM ELTERN UND SCHULE im Interesse besonders der
Gesamtschulen und anderer innovativer Schulen noch viele weitere Jahre,
in denen FESCH die Schulentwicklung mitgestaltet.
Michael Fink
- 40 -

Die Direktwahl zu den Internet-Seiten der GGG NRW
SCHULE UND BILDUNGSPOLITIK IM INTERNET
Die Direktwahl zu den Internet-Seiten der GGG NRW
GGG NRW: die Eingangsseite
www.ggg-nrw.de
GGG aktuell: Schule und Bildungspolitik www.ggg-nrw.de/Aktuell
Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen www.ggg-nrw.de/GiN
Die Internetausgabe dieser Zeitschrift
Bildungsforschung und Bildungsstatistik
Druckschriften der GGG
Bildungsreform und Schulstruktur
Qualitätsforschung
Schule in Europa (und anderswo)
Lehrerausbildung
Schule und Unterricht
Naturwissenschaftlicher Unterricht
www.ggg-nrw.de/BildStat
www.ggg-nrw.de/Druck
www.ggg-nrw.de/Struktur
www.ggg-nrw.de/Qual
www.ggg-nrw.de/Europa
www.ggg-nrw.de/LAB
www.ggg-nrw.de/Schule
www.ggg-nrw.de/Natur
Weiterbildung bei der GGG www.ggg-nrw.de/WB oder
oder
Veranstaltungen der GGG
Adressen, Quellen, Hilfen
Der GGG-Bundesverband
Das EU-MAIL-Projekt
www.w-f-sch.de
www.weiterbildung-fuer-schulen.de
www.ggg-nrw.de/Veranst
www.ggg-nrw.de/Verw
www.ggg-bund.de
www.EU-MAIL.info
Der Einstieg in die Seiten anderer Verbände
Bundeselternrat (BER)
www.bundeselternrat.de
Landeselternrat der Gesamtschulen in NRW (LER) www.ler-nrw.de
Landeselternkonferenz NRW
www.landeselternkonferenz-nrw.de
Ganztagsschulverband (GGT)
www.ganztagsschulverband.de
Grundschulverband (GSV)
www.grundschulverband.de
GSV NRW
www.grundschulverband-nrw.de
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) www.gew.de
GEW NRW
www.gew-nw.de
Verband Bildung und Erziehung (VBE)
www.vbe.de
VBE NRW
www.vbe-nrw.de
- 41 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Druckschriften
DRUCKSCHRIFTEN
Verzeichnis der Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen
12. Auflage 2008/2009: Aktualisierung der Daten und Bestellung
Gegenüber dem letzten Jahr hat sich nichts Wesentliches geändert:
Auch in diesem Jahr wurde die Übermittlung der Daten für das Verzeichnis
der Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen vorzugsweise
per E-Mail abgewickelt. Das neue Verfahren hat sich offensichtlich
bewährt.
Die (korporative) Mitgliedschaft der Gesamtschulen ist wichtiger
denn je: Der GGG-Landesverband versteht sich als Vertretung aller
Gesamtschulen des Landes und zugleich als Vertreter einer konsequenten
Schulreform. Auch in diesem Jahr sind Gesamtschulen neu
in unseren Verband eingetreten.
Den Schulen, die korporative Mitglieder der GGG sind, wird ein
Gesamtschulverzeichnis kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Trennung von Aktualisierung und Bestellung hat sich als sinnvoll
erwiesen.
Wegen gestiegener Druckkosten musste der Preis für das Gesamtschulverzeichnis
gegenüber dem Vorjahr um 0,50 € angehoben werden
(Abonnement unverändert):
Regulär: 12,00 €
Abonnement: 9,00 €
Die Gesamtschulen haben Ende Mai ein schulbezogenes Formular zur
Bestellung der neuen Ausgabe erhalten. Ein „neutrales“ Bestellformular
findet man auf Seite 45.
Die Auslieferung geschieht wie in den Vorjahren gegen Ende der Sommerferien.
Jürgen Theis
- 42 -
Hinweis: Druckschriften aus der Weiterbildung
Forum-Materialien – A&B-Materialien
Handreichungen für den
fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht
Verzeichnisse und Bestellung im Internet:
www.weiterbildung-fuer-schulen.de/materialien

GGG-Druckschriften
GGG-Druckschriften
Die folgenden Veröffentlichungen sind gegen Rechnung bei der Geschäftsstelle
des GGG-Landesverbandes - Huckarder Str. 12, 44147
Dortmund - zu beziehen (Preise ohne Versandkosten).
Bestellung auch im Internet:
www.weiterbildung-fuer-schulen.de/materialien/
GGG konkret 3 Was ist Gesamtschule?
Ein Ratgeber beim Übergang in das 5. Schuljahr
(18. Auflage Januar 2007)
GGG konkret 4 Eltern in der Gesamtschule – Unterricht in der
Gesamtschule – Mitwirkung in der Gesamtschule
(7. Auflage April 2000)
GGG aktuell 5 Solidarität – Integration – Öffnung
Materialien zur inneren Reform der Gesamtschule
GGG aktuell 6 Schulreform – Schulstruktur – Schulrecht
Materialien zur Strukturreform des Schulwesens
GGG aktuell 7 Die Diskussion um die Schulstruktur
Materialien zur aktuellen bildungspolitischen
Diskussion (1. Auflage Mai 1992)
GGG aktuell 8 Berichte aus der pädagogischen Praxis
Autonomie – Integration – Schulkultur
(1. Auflage März 1995)
GGG aktuell 9 Schule der Vielfalt
25 Jahre Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen
(1. Auflage Dezember 1995)
GGG aktuell 10 Zukunft der Bildung – Zukunft der Schule –
Zukunft der Gesamtschule
(1. Auflage Februar 1997)
GGG konkret 11 Texte und Thesen
zum Thema »Chancengleichheit«
(1. Auflage Mai 2000)
Verzeichnis der Gesamtschulen in NRW
(Neuauflage Juli 2007)
Anne Ratzki u.a. Team-Kleingruppen-Modell Köln-Holweide
Theorie und Praxis
Studien zur Bildungsreform, Band 28
Jürgen Theis,
Sabine Pohl
Die Anfänge der Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen
Studien zur Bildungsreform, Band 29
0,40 €
1,00 €
(vergriffen)
(vergriffen)
1,00 €
1,00 €
2,00 €
2,00 €
2,00 €
11,50 €
für GGG-Mitglieder:
10,00 €
Sonderpreis:
6,00 €
Baumwolltaschen 1,00 €
- 43 -

Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Druckschriften
Folgende Hefte sind bei der GGG-Bundesgeschäftsstelle
(Postfach 1303, 26583 Aurich) zu beziehen.
Bestellung auch im Internet:
www.ggg-bund.de/bestell_bluepaper.htm
Die Blaue Reihe der GGG
Nr./Jahr
Preis
(ohne Versandkosten)
Schulsozialarbeit an Gesamtschulen 24/1980 kostenlos
Binnendifferenzierung * 29/1982 3,00 €
Eltern in Schule und Unterricht * 32/1983 2,00 €
Schulinterne Lehrerfortbildung für Gesamtschulen * 37/1985 2,00 €
Pädagogisches Profil der Gesamtschule * 40/1987 2,00 €
Gesamtschule und Grundschule kooperieren * 41/1988 2,00 €
Integration von behinderten und nicht behinderten Kindern
an der Gesamtschule
* 45/1989 3,00 €
Die Oberstufe neu gestalten * 48/1995 3,00 €
Prinzip Zweifel -
ein pädagogischer Grundwert
Fachleistung, Schulstruktur, Verteilung von Chancen
Ergebnisse neuerer Schulleistungsuntersuchungen
PISA International
Informationen und Analysen, Stellungnahmen, Berichte
aus Ländern mit integrierten Schulsystemen
(auch bei der GGG NRW zu bestellen! Anschrift S. 43)
Länger gemeinsam lernen
Positionen – Forschungsergebnis – Beispiele
(auch bei der GGG NRW zu bestellen! Anschrift S. 43)
Weitere Veröffentlichungen
* 52/2000 2,00 €
* 53/2001 3,00 €
54/2002 5,00 €
55/2003
für GGG-Mitglieder:
13,00 €
Preis
(ohne Versandkosten)
Gruppentraining (Köln-Holweide und Sulzbach)
3,00 €
Unveränderte Neuauflage 2001
Gesamtschule – Erinnerungen an die Zukunft 5,00 €
25 Jahre Gesamtschule in der Bundesrepublik Deutschland
Eine bildungspolitische und pädagogische Bilanz
16,50 €
Mitglieder erhalten auf Anforderung je ein Exemplar
der mit * gekennzeichneten Broschüren kostenlos. Bitte Mitgliedsnummer angeben!
- 44 -

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Gesamtschulverzeichnis 2008/2009, Buchform
(August 2008)
für Schulen, die korporative Mitglieder der GGG
sind oder gleichzeitig werden (maximal 1 Ex.)
Mitglied Nr.: Beitrittserkl. liegt bei kostenlos
Gesamtschulverzeichnis 2008/2009, Buchform
(August 2008), regulärer Preis 12,00 €
J. Theis / S. Pohl, Die Anfänge der Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen (Sonderpreis) 6,00 €
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- 45 -

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Beitrittserklärung
Beitrittserklärung
Ich erkläre meinen Beitritt/Wir erklären unseren Beitritt zur
Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule e.V. - Gesamtschulverband
Ich/Wir zahle(n) als einen Jahresbeitrag von
Einzelmitglied 70 € (normaler Beitrag)
Einzelmitglied 35 € (reduzierter Beitrag)
Einzelmitglied 10 €
korporatives Mitglied 120 €
Vor- und Zuname:
(Auszubildende, Schülerinnen, Schüler,
Studentinnen, Studenten, Arbeitslose)
Anschrift:
Telefon:
Geburtsdatum:
Beruf:
Gesamtschule (falls dort tätig):
Ort, Datum:
Unterschrift:
Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, die von mir zu entrichtenden Beiträge von
meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Wenn mein Konto die erforderliche
Deckung nicht aufweist, besteht seitens der kontoführenden Bank keine Verpflichtung
zur Einlösung. Aufgrund eines Austritts zu viel gezahlte Beiträge sind
mir auf Anforderung zurückzuzahlen.
Name des Kontoinhabers:
Wohnort:
Kontonummer:
Bankleitzahl:
Bank:
Ort, Datum:
Unterschrift:
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Gesamtschule
in Nordrhein-Westfalen III/2008
Formulare
Bitte ausgefüllt an die Geschäftsstelle senden!
(Anschrift passt für Fensterumschlag DIN lang)
Hier knicken!
GGG
Landesverband NRW
Huckarder Str. 12
44147 Dortmund
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