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Über das Vorkommen des Grossen Leuchtkäfers ... - Glühwürmchen

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auf eine stärkere Krautschicht angewiesen sind und <strong>das</strong>s die adulten Käfer<br />

mehrheitlich freies Gelände bevorzugen. Larven fand er ausschliesslich in mehr<br />

oder weniger lockerem Bodenmaterial wie Humus, Grasgeflecht oder Moos. Die<br />

Eiablage erfolgt bevorzugt in feuchtem, gut bedecktem Boden in unmittelbarer<br />

Nähe <strong>des</strong> allabendlichen Leuchtplatzes oder <strong>des</strong> Tagesverstecks. Das sind<br />

Steinritzen, unter Steinen, in grobkrümeligem Erdreich, Graswurzelgeflechte, auf<br />

der Blattunterseite von Bodenpflanzen u.ä. <strong>Glühwürmchen</strong>-Biotope müssen<br />

demnach diese Eigenschaften aufweisen. Nach TYLER (1984) deckt sich die<br />

Verbreitung von Lampyris noctiluca mit der Dichte der Schnecken. Er nennt als<br />

Lebensraum Grasland und als bevorzugten Boden Kalkboden, der den Schnecken<br />

den für ihr Häuschen nötigen Kalk liefert.<br />

4.2.5 Zerstückelung und Einschränkung <strong>des</strong> Lebensraums<br />

Natürliche Lebensräume sind in der heutigen anthropogen genutzten Landschaft<br />

nur noch kleinflächig und inselartig verstreut vorhanden. In einer solchen<br />

naturfernen Zivilisationslandschaft finden zahlreiche Tierarten nur noch kleine<br />

Stücke <strong>des</strong> für sie geeigneten Biotops. Verkehrsadern, Siedlungsgebiete und<br />

landwirtschaftliche Nutzflächen sind lebensfeindlich und wirken isolierend.<br />

Anthropogen gestaltete Flächen wirken als Barriere auf die Ausbreitung, Migration<br />

und Mobilität von Tierpopulationen, so <strong>das</strong>s die Gefahr einer unzureichenden<br />

Zuwanderungs- und Kolonisationsrate, eine zu geringe Stabilität und eine nur kurze<br />

<strong>Über</strong>lebensdauer bestehen. Folglich steigt mit zunehmender Isolation die<br />

Aussterbewahrscheinlichkeit. Die Grösse solcher Inseln und die Entfernung zu den<br />

nächstliegenden spielen <strong>des</strong>halb eine entscheidende Rolle für <strong>das</strong> <strong>Über</strong>leben der<br />

einzelnen Populationen. Die kritische Entfernung zwischen Biotopen, bei denen<br />

keine Wiederbesiedlung mehr zu erwarten ist, wird unterschiedlich angegeben und<br />

liegt bei ca. 0,5-5 km (AMLER et al., 1999). Diese Problematik bedroht auch die<br />

Populationen der Leuchtkäfer in Arlesheim. Sie sind individuenarm und teilweise<br />

ziemlich weit voneinander entfernt, so <strong>das</strong>s mancherorts die Gefahr einer Isolation<br />

besteht. <strong>Glühwürmchen</strong>-freundliche Gärten können dieser Gefahr entgegenwirken.<br />

Je zahlreicher und dichter sie stehen, <strong>des</strong>to besser werden die Biotope miteinander<br />

verknüpft (TYLER, 2002).<br />

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